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JAHR-BUCH
d.-r
Gesellschnft für lothriiHjischo Goschi(*hte und
AltertuiiiskuiKle
DRITTER JAHRGANG
d89i.
ANNUAIRE
SOCIETE D'lllSTOlkE ET D'AKCHEOLUGIE
LORRAINE
TROISIÈME ANNÉE
189d.
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Jahr-Buch
lier
Gesellschaft far lothringisclie Geschichte und
AltertQfflskande
METZ
VEiti.A(i v«ix U. ScKiii.v, Hoi-iti:riiiiÄM>l.Eli.
HARVARD COI \ ror i ibraRY
ocT fis l::.;
HOHEÎSitOULF.nN COLLtGTlON
Ci;'T GF A. C COOLlIiûË
,1 i^L-d by Google
Tnlialfsiiltersidit
— Taille (les matières,
Jnliann Mirimel Moscliprosrli. Professor lir. Krnsl Martin, SJrnr-sburg . . 1
i^>iif|iliu-H lellres t\c (ieorjiiî .loaii. coinle |inln)in ilts Vclrk-uz et l.iit/.olstcin.
A. Ileiioil. Ik-rllioliiiingon 17
Dns StjuJlrerlit von S* Avolil. lU'/.irkspräsiilcnf l'rlir. H. von llaininoish-in,
Melz .i.l
ArlallH-r». »ischof von .Mclx. 929 '■M>2. Ohinlihnr Dr. Wuliiii.um, M»!/. . l>il
llisloir«* (lu « omtf de I '.r^lianjtc. Professor Abbé Victor (Jiatcll.iin, Xeiiilly-
siir-Sf ine 1 7.i
Lothringen und Htirainul f K(n-t;<ely.iniî;) Ohcricincr l>r. H. Witt«-. Ilationan -'".2
l.os rclatifins entre Mel/. cl l.nxeiiibnr!.' sons le n'-um- de Wrnfeslas. mi îles
Itoinains et diic de l.iixeinbonr^r (i:t>>:i 1 M9\ Prof. I>r. N. van Werveke.
r.iixembur;; , 'jj):?
Die «rlieniali^e Pfarrkirche S' («for;; /.» Melz. Staillbaunieister < '.. Wnhn. .Metz
N«-«U' I ntersncbunjien über das Alter der ISeilerstatnelle Karls des Grossen.
Archivdirektor Dr. Wolfram. ^U'\■/.
Kvirail et K.slal rîénéral des habitants de hi ville De ,\tetz <|iii font profi'Sriioii
de la reli;iion Prétendnë UelTorméc. Pt'arrnr A. ThoreMe. Kurry-
.Mnrdi^ny .">4.')
I>ie K rfizkajielle bei Porbacli. ••berleluer .M. Üf-^ler. l'orbacli :ts7
Klrinirc MitttilnuifH und BinulhnirhU'.
Commitnimtiitiis tli'n-r.sfg rt iroiiritilhs orchrithiiji<iii€)<.
/ttr < iet<elii( bl«> des Teni|>lerordens in l.otlirin-^en. .\rrliivar Ib . W
/niflema.
4(H
Aiisjirabunsen in Tarqnuipol. ObiMichrer H W irliiiniiM i ■
112
Aiii«;irabunj!en vor der Kirclie S' [,ivier in Metz. An liivdirektor Dr
Wollram.
Metz
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Aiisyrabunjjen anf dem .Marxb<'rsie bei Saarbnr^. Areiiivtiirektor Dr.
Woliram.
Metz .
HS
lie
Uitliringitielie BîbliflKTUpIiie (Kibli<isj(rtt|>hie lorraine) 1890. Dr. Knu4
Mnrckwald, Slratubarf . , 42H
.lalirfwbericht
üb«r aie Tliatigkeit der Getwllscliaft (tkr
lothringMche G«(irhi«Me uml Altertmn»-
kandc \mi91 488
Venseidmiis
d«r .Mitglieder der GeBclIveheft für tolh--
ringiticheGeMchîeltle und AJtortmnHkuiHle
4r»t
(Üoinpte-Tenclu anniiet
dcst lra\'anx d«> la Socii'l^ d*htH(oire et
d*ar<:hfn1(igie lorraine pour Ictt années
INMl^Ji 4a9
Tableuu
des nieinbreH de i* Société d^hietnirc
H d'an^liéologie kirraine. . . . 4ô4
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Joüami Michael Moscheroscli.
Vortrag, gehalten zu Finstingeti, den 17. Juni 1891
von Emst Martlfi, Strftsslnirg.
Das Slätili,henFin.slingeii 1ml Tür die deutsclie Liltrrntnrjfsf Iiiclito
eine b' il» nt^niic I'riiineniii«^ iiufzu\vei'<f'n. Hier, wo so viele Bandenk-
inäler aut eine iln (q'^^^rrp VVir|iiiv;kMl des Ortes hinweisen, lehle
vor dritllialb Jaliihuiiaei tt'ii tiii ilri l-rhti Sciuiflsleller, der ;Mif seine
Zeit einen grossen Eiuiluss geübt hal und dem uueli wii' noch gt-rn unsere
Âufmcrkaamkdl zuwenden. Jdiann Sfidiael, oder — wie er sich in deut-
schen Sdiriflen mit Vorliebe nannte — Hans Midiel Hoscherosch hat für
den Historiker auch dadurch eine hohe Wichtigkeit, da» sich in seinen
Schicksalen und in seinen Schriften seine Zeit, die Zeit des dr<>issi^-
jährigen Krieges, freilich in scharfen Zügen und mit groUen Farben,
widersvüegelt.
f ), f drr'issii^ähri're Krieu war als Rclitfionskrie^ï bej^oTHim wonlen:
der Stn il der katholischen nnfl der evanj^elischen Kireht-, dt^r heicits
in Fninkreieh, in den Aietli liaikU i» heftig «iewlitol halle, sel/te nun
auch Deutschland in Brand und verwiLslete das deuLsche lieich so gründ-
lich, daas stdlenweise unsere Tage die Spuren davon haben tilgen
können. Die oonfessonelle Veranlassung zu diesem Kri^e bmdite es
mit sich, daas auf beiden Seiten nicht blos Deutsche kämpften: Eng«
länder, Holländer, Dänen, Schweden, zuletzt auch Franzosen fochten in den
Reihen der Protestanten; Ilaliener und S[)anier, Wallonen und Fi!!.'? -i^ch-
lAiIhringer -trin li ii unter den Fahnen der katholisihen, der kai:?i;i liehen
l^arlei. Damit war, und zwar schon von Anfang; an. dem deutschen
nür';rprkri«'«/e die Rücksicht auf die deutsche Nationaütät wesentlich tre-
noiiiiiien und ihm vielmehr da.s Gepräge eines Sländekrieges ;re}reben
worden: der Soldat, der überdies oft seine Partei wecJiselle, stand
geradezu dem Landmann, dem Städter als ein Fremder, als ein Feind
gegenober. War nun schon too Anfiiog an der confessionelle Beweg-
grund fttr Viele nur ein Vorwand gewesen, der die roheste Selbstsucht
verfaflUen sollte, so entfaltete sich diese bald mit riesengrossen Zügen :
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der General strebte danach, sieb ^in Fiirstcntuin ta erwerben, der Soldat
raubte uikI zerstörte; ^(honungslos, seihst in Freuiidesland. Die «jleiclie
Wut, mit welcher die Parteien sich hekänipflen. beseelte .si<> auch nach
dem Sieffe und ri* 'iloto eidi ntni 'jr-jou die W'elirlo^cn. Dïts Soldalen-
tnni zeiifte sich in scintii Heklcngrosï^e wie in seiner tm i litl arcn Knt-
artnnp. Krieifshelden wie l*ap|)enheirn, den man mit scua i iinjretîtiimcn
'I apieriveit als das Vorbild für SclüUers Max Piccolüiuini ansehen darl.
und anderseits wie Bernhard von Weimar machen diese Zeit zu einem
gOnstigen Vorwurf för die geschichtliche Dichtung, Tor allein für die
Tragödie, und wie SdiiUer zu a&mßm. Wallenstein, so hat ihr noch
in unseren Ta{?en Wildenbruch den Stoff zu seinem « Neuen Ih'rren '
entnommen. Doch die Zeit <^^]>^i ist eine jrrosse TrajrOdie. sie stellt
den Znsammejibruch. den Untergang der deutschen Nation dar; nur
dass Nationen gewissermassen unsterblich siti l.
Was der Soldat in jenen .lahrf^n » r<treben, hofFen. zuweilen
erreichen k(mnte, das iiaberi unsere iieueret) Dichter geschildert;
was der andere, der weitaus grössere Teil der Nation, der nidits
zu gewinnen, der nur zu VOTÜeren hatte, was BQi^er und
Bauern damals erlitten nnd geftihlt haben, das spricht kein anderer
Dichter oder Schriflsleller der Zeit so lebenswahr, so tiefergreifend
aus, als unser Moscherosi^h. Und wenn ^läter Grimmelshausen iu
seinem « Sim|)licisHimus » noch buntere und y.uw Teil auch heitere
Bilder aus tler Zeit ri^s- dr(M««i'/ird)riircfi Krieges vor uns vorüber führt,
so spricht ^11 IUI- .M(»s( hoioscii umniltelijar aus jenen Zuständen heraus,
so orzählL er uils, was er selbst erlebt, soeben erlebt hat. Auch will
er uns nicht unterhalten; seine Natur ist von firund aus eine ernste,
ordnungsliebende, arbeitsfreudigo, vor allem eine unbedingt wahrhafte;
ohne den Zwang der Not hatte er wolil als tüchtiger Beamter, als
fleissiger Gelehrter ein stilles Wirken im engen Kreise, nützlich fftr die
Mitwelt, aber ohne IJedcutung fOr die Nachwelt, geföhrt. Für den
Litteraturfreund, der beim Lesen Cicnuss sucht, bieten seine Schriften
keineswejrs eine anreizende Lektüre ; aber für den forschenden Historiker
sin»! sif eine w;thrr Fiuxl'/nibf : Ziislütide und Stimnuin'jfMi jener Zeit
konuncn uns iuer itiil unHiiU«-U>arcr Frische vor das gcisligc Auge.
Ist sonach zur Wiü-digung von Moscherosch als Schriftsl(!ller
mehr noch als sonst <lie Yerglcichung mit seinem Leben, mil .seiner
Umgdbung notwendig, »o dOrfcn wir uns freuen, zablreidie und zu-
verlässige Dokumente über seine Lebensgeschichte benutzen zu können
und diese Dokumente auch viclfiich schon eingehend benutzt zu sehen.
Abgesehen von vielen Andeutungen des SchriftHtellers selbst Über seine
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Lebensschïdraaie, besitzen wir die Trauerrede, welche fHbet seinem
Grabe tod dem Wormser Pfarrer Mathias Meigener gehalten, sichere,
wenn auch in den Jahreszahlen nicht j?anz richtig hr n ( lnit tc Nach-
riehlen cntiiiill. Moscherosoh hinlerliess eine zahh'ciehe Fatnilie. zum
Teil in anseiKili.hcii fj'liiiHsIrlliin'/oM. d^reii Tradition') ancli später
n()eh wertvolle Ki^;iii/iiiii.M ii zu ictin- Ti.iiirrrodo «roboten hat. Endlieh
r^tpfîon lins aussei nianthti h i ürit len, besomlt i- -MiN lien an seine jîe-
leliflen Freunde*), noch Urkunden über seine (iesuhalbjUiätigkeit zu
Gebote, von denen mehrere zu FinstinRen ausgestellte durch Herrn A.
Benoit^) verOffeotlicht oder verwertet worden sind, andere aus dm
Strassburger Stadtarchiv mir dnrch die Güte des Herrn Archivars
Dr. Winkebnann za Gesicht kamen. ^) Wie das letztangeftihrte Beispiel
zei^t, ist die Forrscliung immer noch ni(;hl völlig abgeschlossen; eine
ausltdirliehe Biojiraphie fehlt auch jetzt noeh^).
Fol'/endo Zü^ro aus seinen Lebensverhältnissen rniWon hier '/o-
niijren. Zunächst über seine Absfnmmunjr ilic tui ihn hezeicluiende
Thatsacl»!, dass er von beiden Seiten hci aUrtländi.->Lht Vorfahren halle,
aber durch seinen liLiinatssinn, vor uUeui aber durch seine con-
fesskmelle Geberzeugungstreue zum besten Deutschen geworden ist
Seine väterliche Familie stammte aus Aragon, wo mozen (Junker)
Titel des einfachen Adeligen war, ros aber soviel wie <rot> bedeutete.*)
Der Ahidierr war unter Karl V. als Fbuptmann nach Deutschland ge-
kommen, hatte in Aachen eine Braut stefunden. welche ebenso einer
atlelijfeii Familie angehörte, war dann aber mit den Ihrigen nach Strass-
fniru' '/e/ngon, um cinr n hürgerlicheti Beruf zu » i'/rpifen. Sein Rnkc!,
der die biäherige I*lameul'unu Miiäeuroäli in Moächeroäcb umwanUulle
1) Benui/t von 0. Diliinar in ndoer neuen Amg nbe der * GeBiehte Phi-
Utnders von Sillewald », Herlin 1830.
2) Solche lateinische Brtofe von Motichcruäch haben nanientiich Wirth in
d«r QDteD angegebenen Monographie, A. ReUTencheid, Quellen xnr Geschichte dos
gcistipfn Lebens während des 17. Jahrhunderts, 1. Ilcilbronn lH8i). und Witkowski
in der Zr itsf h. f. dculdclie Pfii'nlogie XXI (iKHi») S. 183 ff. veröffentlicht. An
leUl>(uuanntem Ort feine kurze Aulubiugra,p)iiü bin 16Ô2.
*) In der GemeiDdezeittmg CQr ClBase^Loihriiigen (Journal des communes
d'Alsace-Umine) 1888, No. »8.
*) « d^n Anhang.
*) h ur die .lalu'e 102f>— 4iJ giebt jetzt nälicrc AuskuuTl die Dissertalion von
1... Pariser, BeitrSge xa einer Biographie von J. M. Moscherosch (Mftnchen 1991).
") So deutet den Namen überzeugend Eberl in (Jotla» « üeutsehe Viertel-
jahröf ltrifl > 1857. Heft 2, S. 8'J. Verwandt ist mit span. nio/o das franz. mousse
« Sc hifTsjunjie ». Die iillere Deutung <« Kalbskop! » von futUX"» und hebr, rosth
• llaapl • ist eine gelehrte Spielerei.
1*
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und weisen Vermögensverhisirai den Ad^ ablegte^ war der Grossvater
unseres Schriftstellers. Dieser wurde am 7. März 1601 zu Wilstiitt,
nahe bei Kehl, geboren, wo sein Vater als Hanau-Ltohtenbergischcr
Ainlmann lobte. Auch Mosclieroscli s Muttor .stammt«^ aus oiuctii all-
adeligen üeschlocht. welches aus Därioinaik nach Doubchlaiid </«^koinmcii
war; ihre GrossiiiuUi i war emo Schwester des Feldherrn dfr pro-
teslarilischen Städte im limalkalUüächen Kriejçe, des berühuUcu Seherl-
lin von Hiirleiibaeh, «^H we^eii.
Muücherüsch kam frülizeitit; auf das prultislanlüsche Ciyiiuiasiuin
in dem benachbarten Straasbur;; hier beschloss et audi an d^ Uni-
versität als Magister 1634 seine Studien mit Auszeichnung und pro-
movierte noch in demselben Jahre in Gent Wie os die 2^it verlangte,
sodite er weitere Au-sbildun;! auf Reisen, wobei ihm besonders Paris
einen ;rrr)-sen Eiridriick hinlerlicss. 1626 trat er zunächst eine Stelle
als Erzu li- r bei einem (îrafen von î.einiMjren-DatîsbiirK an. verheiratete
sich 102s iiiul zojr 1630 als Amtmann nach Kriechintrcn bei Falken-
berg. Hier bmehen die Pranjisale des Kriejies mit voller W iu-ht auch
über üin und die Seiuigcu herein. Er verlor aciue Frau, un»l als er
sich wieder verfaeiratet hatte, 1695 aber mit seiner Familie nach
Strossburg fliehen musste, überstand auch die zweite Frau die MUhsale
und Sdirecken der Reise nicht. Noch in demselben Jahre trat Mo-
scherosch wieder als Amtmann in die Dienste des Herzogs Emst llo^
gislaw von Croy und Aers<;hüt, des Tilularbischnfs von Camin in Pom-
mern, welcher einen Anteil an Finstin^[en besass. Er verheiratete sich
zum «Iritten M;t!.*> und dic-^c. aus Finstint'cn selbst slanunendo Frau,
welche sich aucii des aus ti( i ersten Ehe slammendtm Kindes liebevoll
annahm, hat den Dichter überlebt. Fmvhtbjire Zeiten übcrstandeu die
Gatten zuäuiuiuen. Fur Mosclierosch war iiidil minder drückend als
die Roheiten der Soldatcsca der Hass und Neid seiner Amlsgenoüifeii
und Untergebenen, deren Unrecht er selbst in der allgemeinen Auf-
lösung aller IftuMle zu steuern suchte. Bcgrciflidier Weise biiebcTi
in dieser Zeit Besoldung imd Gebiihren aus; ja Moscherosch setzte
1) Der Vater unseres Schriastellers war gewiss verschieden von Michael
Mosi hcriniïsdi (so ist mir die öriireibuili; Namons von Herrn Ainlsriclih'r
V,[>\u'\ in Oberelinlieini giili^'st niityotoill worden), wflclier Hil? als Slnillsclircilicr
zu Uörsch Ucu Itiuunen vor dem dorUgfcu ItaUiau.s laut In.schrift hat er-
richten helfui: 8. V. X. Krav«, Knnst u. AHertnoi in ElMss-Lothriniten I^. vi»
Obri>:t.nä die Kamen nicht angegeben tiind. Die PomiJie ist noch jetst im EIsdsh
vertreten.
^) Cialunl neuiU er am diese Zeil »einen Aateothallsort Venuxtinga. im
SchluMWorl xor cent. IV. der Epigramme.
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't'-i «f 'fu>r Mil'Ilhiili'rkcil von seinem eitrencn Vcrin«)j];on zu. Er jiewann
meinen Lehciwimlerhalt. indem er fleu IMlu^r aufs Feld hejileitele.
Scliioss^îewehr in der Mfind. auf liem iîiicken und im Ciürlcl, um
lliiuber von den Zugtieren abzuiuülen. Als ein Beispiel der furchtbaren
Drangsal führt er an, dass mnst bei einem Lärm, das Städtchen soi
flberialleo, seine Frau die älteren Kinder flUditete, ihr jüngstes, erst
TiensehD Tage altes, aber in den Windebi mitzunehmen vergass.
Schliesslich wurde cr? ilim doeh zu arg. 1642 zog er mit .seiner Fa-
milie nach Slrassburg. Zunächst fand er eine Anstcllunjr als SlaaU-
<■ kfpîiir iin'i Krip'/«rat der Krone Schwodm in der dam;di'ien Festun;^
liMilVld. Doeli die Bestatijfun«; von Seiten des Heifli-kinizlers Oxen-
slu riia Ijlieh au.s und so wählte er unter verschiedenen ihm angeljolcnen
Aomteru eine Anüleikuig in Sliu&sburg das allein wie eine Febeu-
iosel inmitten der brandenden Kriegsfluten Sidierheit gewährte. Hier
lebte er als Fiskal oder Frevelrogt, d. h. Polizeidirector, von 1645
bb 16Ö6.*) Dann trat er von neuem in Herrendienste, die ihm von
Hanaa, von Kassel, ja sojfar von dem katholischen KurfUrstentum
^ifonue aus angetragen wurden. ' ) Im Begriff, alle .seine Aemter nieder-
zulc'jen. reiste er von Schloss Dhaun im N:d>ethîd nach Frankhirt.
v:n ciiitT -l iiK c Söhne fiynm:(>iall( lirer war; starb aber unterwegs zu
Woriti.s am l'ahn.Honnta|^. den 4. x\pril 1009.
Als Schriftsteller hat Moseherosch sich auch in dicliterischer
Form versacht, aber sein Hauptwerk dieser Art nicht veröffentlicht*)
0 So schildert er eich selbst in einem Briefe an Gloner 1640, der öfters
abgcilrui kt worden ist, ]m Wiit'i 59; und s« stellt ihn das Hild in den ^ Ge-
richten. • Hd. II. (1650) S. r>12 dar, wovon eine photographisclie Nacliliildung
durcli Herrn GerscUcl, Strasaburg, Meisengasse 3, ebenso wie das unten zu er-
wftlinende Titelbild der hisomnis cnni Uluflich zu haben wt.
-) Zu Strn> hn-p; \vnl,nfr • r 1(^50 im Henncnburgcr Hof, dunli die Güte
von Gustav Selenus (ist der Pfalzgral Karl Gustaf, der spätere Kimig von iSchweden
ftemeiDl?): s. m Gnmpelzhaimer Gymnasma S. 66. In der Pergamcntcrgu&se
gelegen. Lit dieser Hof zum ipXteren biadiGlltehen l*alaat gexogen worden.
N'acli den Protokollen der XXI auf ilf rn Slrassburg<ïr Sladlarrliiv (s. ii.)
wurde M. am 16. März 164Ô zum Frevelvogt erwählt, legte am 22. den Kid ab
und verzichlete am 21. Januar 1659.
*) Wenn er nacli Diltmar S. XL i^wolcher Meißener folgt) bei « Graf Cratsm»
jri Hi nt linhcn so!!, so i-t dii -rr X.iku« im Exemplar der Strassbnrgcr I.'niversiläl
und Landcäbibliothek von uabekannter Haud verbessert worden in « Graf Cratz
von Sebarfenalein : • «o hiess der Bischof von Worms IttM— IflSS.
*) Vergl. über das folgende nieine Fortselzong der Deutschen Litteratur-
gesr hichtc von Wackornn^'ol § IHl. Von den Gedichten, welolie Mohclierosch nach
d«r Zeitailte den ßUcliern seiner Freunde einpfelUend beigegeben hat, ist mir
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Hs ist ein iiniräiifflulics stropliisclics (î('(1klil. in welchem er seine
Sor^ien und seinen Trosi in den vers« hif'df^fi''fen Lelien.shijren ziis;un!nen-
fassle: auf weni<ie Zeilen l<il-i iinrncr der liefniin: 'So ist I'atienlia als
das beste Mittel da. » Die lrLil>e StimmunK ii!iorwie</t und die l'hanlasie
hftit sich, wie bei Moscherosch überhauplj an die W irklichkeit, die
Pflidit and den Glauben.
An die OeffenfUchkeit ^) trat MocM^herosch dagegen mit lateiniw^hen
Epigrammen^ anf Grund deren er sich aucii 1630 um die Stelle eines
professer poescos an der St rassbiii^er Universitüt bewarb. Die Saram-
hin«! verujehrte sich bis auf sex centuriae, welche sjchliesslieh liW^')
zu Frankfurt vereini|ft erschienen. Es sind w<'ni}rer salirische (iediehle
— persönliche An^rifTf hielt Moscliornsch von vornherein fiir ver-
werflich — als \\ ort-:pif|»' li;iiiiilir->rt Art mit allifj'uieiner Rielitunir ;
der englische Dichter (.)wen slaml ihm dabei nielir als der rümiäehe
Epigrammaliker Martial vor Äugen.
1637 folgte eine Uebersetzung von framiSsischen Dialogen des
Genfers Samuel Bernard, worin das, was ein adeliger Jttngltng, be-
sonders als Student, zu reden Veranlassung hat, gesprächsweise zu-
sammenirefassl wird. Ein Freund Moscherosch s, der Strassburger Jurist
Schill, hatte diese Dialoge zunächst in das Italienische iibersetzl,
Moscherosch füpte eine deutsche rebers<'tznnjï bei. so flass das IJiich
als Manuel de Conver-sulion. wie wir heute etwa .sajrcn wiirflon. ffir
Deut.sche in Frankreich imd Halim diriK n konnte. Der ersten anuiiymei)
Ausgabe füljile eine zweite t l ilclausjtahe .-^l 16-45, von Moscherosch dem
Sohne des württembergischen Kommandanten von Bcideld gewidmet.
Mit zwei ähnlichen Werken schloss sich Moscherosch an einen
Freund Gumpdzhaimer an, dessen lateinisch geschriebene Arbeiten:
«Gymnasma de exercitüs academicorum » also Uber dieUebimgen, be-
sonders die Leibesübungen der Studenten, und «-Dissertatio de potttico»,
über den Staatsmann, von Moseherosch 1052 neu liera usîre;îel>en worden
sind, tnit 7;dtlrei»'hon Kinscliiebseln, insbesonderf» Sprichwrirtern und
Aus.s}irüchen berülunler Miinner in ver«'liie«l( iicn Spr;icl)en.
Auch eine Technologie aiU luandc el liuti<,ciii.t; w iiiI als Si hrifL
Müsclierosch's angefülirt, womit eine unter ilem Titel : M. M. M. Kunst-
vor Kan«m da« vor der ITebenratzung de» Cid und »einer swei FortMetsungen
von Isaak f^Iaus, Slrassbtirjj abtjedrucklft br Vmnl gtnvorden. Ks sind 12
sechäzeilige Zeilen, datiert vom t8. dirislmonat 16Ô4, übrigens uubcdeutend.
1) Heber Moscherosch's geringen Anteil an der historiBrh-philoloi;iHclien
Dbaertaticn In Soetonii TranqailH XU Caesares diatribae XV. die er ata Magister
16SS verteidigte, s. ReüTenicheid Qaellen, Amn. zu Mr. IfiS.
— 7 —
iiltü' hr \Vnrti«'1)rf^. furtjresctzl von II. C(a.sp;in Hforrj^tann), 1Ö06 ver-
üffeiiLltclile ein und dasselbe Werk m sein seheint.
Alle die^^e AtIk ilrti niôjîen ftir ihre Zeit Nnl/en irehabl haben,
.sie iiiOgeii aiu li heule wieder dem Spracliforsclier aU> Fundgruben
älterer, besonders ebftsdsdber Ausdrücke interessant sein; f&r Mo-
scherosch's Schriftstellenruhm sind sie gleich^ltig. Nor der pädagogische
Sinn, der ihn beseelte, und seine ausgebreitete Belesenheit, seine prak-
tische Erfehrung machen sich auch hier geltend.
Ebenso ist es wesenllieh nur ein Beweis für den deutschen Pa-
triotisniu.s unseres S< lirtfl-t* ll< rs-. wenn er älti ic SehrifXen von Eras-
mus und Wim|>r< liiii: \ (rolltiiUichl oder wieder abdruckt, in welchen
diese Humanisten .^Slra^sburg ■^opriosen. seine Gf^schicliU i r<iitert und
insbesondere der leUljjeuannte die liiieiiigelUsle der Fiaiizo.sen /,uriick-
gewieseu halte.*)
E^entfimlichen und allerdings vonsttglichen Wert haben dagegen
zwei Schriftwerke von Moscherosch, die er gerade als Amtmann in
Ftnstîngen graduieben bat und hat erscheinen lassen: das eine ernst,
das andere in ir(»nis<'lier Darstellung, das eine ganz selbständig. <Mgent-
licli nur an .seine nächste Umgebung, an seine Familie gerichtet; das
rmde^e. von einem littcrari'îchen V(»rbild aiisjrohentl. nnil für den weilen
Kreis der Zeiîgendssen bestinnul. Ich Ih-iuti ht- /iiihh IisI das ernste,
aus der tiefsten, eigensten L'eberzeugung des bchriit>-*leUers hervorge-
gangene, oböchon es der Zeit nach später ist als wenigstens die x\q-
fönge jenes anderen.
Dieses Buch ist betitelt Insomnis cura parentum (die schlaflose
Sorge der Eltern) mit dem deutschen Nebentitel: Christlidies Ver>
mfiditnis oder scjiuldige Vorsorg eines treuen Vatters, Moschert)sch
sehrieb es in einer Woche während der furchtbarsten Kriegsbedrängnis,
als er seinem Lebens nicht auf eine Stunde sicher zu sein glaubte, im
.tahre lb41 ; es erschien zwei Inlirc spfiter und wurde noch mehrmals
wie<lerholt. Das Titelbild stclll diu iJiihter selbst mit seiner Familie
dar: neben Uun seiuc Frau, duü jüngste Kind auf dem Ai'm, und die
übrigen sieben, alle zum Tischgebet vereinigt; über ihnen die Bilder
der vier bereits verstorbenen Kinder. Gottes Auge schaut auf die Ver-
sammelten herab. In seiner Schrift legt er den Kindern Gottesfurcht
und Fletes und H&ssigkeit ans Herz; aber auch bestimmte RatschlSge
>) ÄUüiMir dem wa« liiUmar ä. LXVil darüber angiebt, verwt>b>e ich auf
Puise» DiM. S. 8 Arnn. 4.
■) S. meine «GemMnia von Jakob Wimpfellng* Str. t8B5, insbeacmdere
& 100 IL
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— 8 —
priobl fr ilinon uii<l j^clit «lie l'Iliclilcn lKi<loi' ficschUchter fiiin-li, he-
spriclil tii«' ciiizc'lti' n H«'nil:<ni'l<'n <\h' sic wiililfii k(it!fî(oi!. ]in Fall
«Icr Verwiiisim^ bc^iuniii! or, dass ste in fiüp (icut.sclio Hpiclisstjtdt
zifhfn sollen, am hest» n nach Slra.ssliurjî ; können sie alxT auch hier
ihrem Ghiubeu niciil Ircu bleil)eu, weist er sie nach deiu NorUen,
naèh der Hebnat smner Vorfahren mQtteriichersdts. Nur Tor dem
Westen warnt er sie: er erkannte wohl, dass Frankreich die dnitschen
Protestanten nur so lange unterstätzen werde, bb es seine Absichten
am Oljcrrhein erreidit habe. Der herzliche Ton, die einfache Sprache^
die ernste l iesiituung, alh'.s dies giebl dem Buche einen besonderen
Reiz auch fitr imsere Zeil. *)
Die ;rleiciie (îruiKianschauuntr durchdrintrl auch das andere, da.s
\v(>il berühmtere Werk V(»n Moscherosch ; im<l mit gutem He<'ht warnt
er seine Kinder »Uivor, wie Andere wohl yeUian, in die.sem nur auf
die Spässe m achten. Der Name, unter dem er es hatte erscheinen
lassen, ist eine glückliche, sich sofort einprftgende Bezeichnung: Phi-
tander von Sittewald, der Menschenfreund von WiUstädt, denn Sitte-
wald ist ein Anagi'amm auf .seinen Gobnrlsort. Philanders jupendliclH'
L'nbe.<i>nnenheit erhält einen Schfll^ier und Ix iter in Experlus Robertos,')
eine lebendige Fijrur an.stalt de.s ab.stracten Nameu'^ I.e delrnmpeur
universel de toutes choses, den Ah)scheros<h in seiner Ouelle vorfand.
Derm er lejitc das Buch eines .Spaniers zu (îrnnde,-') die 1»)28 n. (>.
wiederholt erschienenen Suenos, d. h. Traume, von Don Fi uucisco de
Quevedo, nur dass er das Origitud nicht selbst benutzte, sondern eine
franzfisische, In der Passung ziemlich freie Udiersetzung von dem
Sieur de la Geneste, wcbhe zuerst 1633 zu Caen gedruckt worden
war. Sehr bald darauf muss Moscherosch seine Bearbeitung unter-
nomnirn liaben; denn sie erschien zuerst stückweise, dami vollständijr,
zuniiclist ohne seinen Namen und ohne Datum, mit der Jahreszahl
aber bereil.s 1042. Briefe an seinen lStrassbnr;rer Freund (lloner
zei'veü. tiass der Dru''k der crsfon üer^mtuuägube der Ucberä^t^ung
wulirt'iid des Jahres 1G4Ü stattfand.
1) KrneueruHg vou Dilluiar als « r^ijiegfl der allen chiisdich-dculsclan lir-
ziehiuif », FranJcfiirt a. M. 18.98. Aaszuf von Aug. StSber im < Evang .-prot Kirchen->
boten > 1882. Tehcr Mosclierosdis (JiiclU'n s. Pariser S. 2() ff.
') Zu Grunde liegt der iillere Inleiiiisclke I\'iniiniacus : Kxporlo crede Vlol)crlo.
') Vergl. besondere Joh. Wiitli, Müstheroscbs (iesidile IMiilandors von
Siltewald, Verhftllnis der Ansgaben zu einandor und zur Quelle. Diaa.. Erlangen
1S87; dazu Seun< rt im Anzeiger zur Zeîtschr. f. Deutsches Altertam 112 S. 96 und
Wenzel, ebend, ä. 301.
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— 9 —
Dioso Aii.s|xa]>c triijr den Titel: Les visioiies <le Don Framesco
(le (^)iieveii() Ville^^a^^^ oder * Wiinderbalire Tiuinnjiesidile Verlenlselil
durch Pliilander von Sitlewald ». Später fii<rle er weiter hinzu:
«Slrafseliriflen Hans Michael Moscheroseh». Das spanische Orijrina! enl-
liiolt sieben (iesiehte, welche die Tliorlieiten und La.>>l<T der /eil. he-
.*otidor.^ ab(^r «rewLsser Stände, der Aerzte. .hiristen u. w. in ihn^r
kiniRiiien Hestrafuniz <lurch Tod und Teuft;! darstellten, eine Reih<'
dunkler Bilder, etwa in der Art des ulci<'bzciti<ren holländischen Malers,
den man den Höllenhreujrhel naiuite. Die Titel, welche Moscherosch
den einzelnen Stücken «rab, la.ssen unjrenUir ersehen, was der hihall
i.st : Schergenteufel. Wellwesen, Vennsnarren, Totenheer, Letztes (J(>richt,
llöllenkinder, Hofschule. Wie die.>;e Titel nur teilweise denen des Ori-
{îiiials entsprechen, so hat er auch die einzelnen Stücke noch freier
behandelt, als .sein französischer Vort?ân«ïer. Er hat z. B. anstatt Luthers
den Henker der Niederlande, Herzog Alba, in die Hölle versetzt. Kr
hat .seine eigene Rei.se nach Baris zum Faden gemacht, an welcheuT
die Schilderutigen zu.sammenhängen. Die.se Abänderinigen , besonders
die Eins(;haltungen. nehmen bei den späteren .Ausgaben mx-h zu. bis-
besondere Iiat Moscherosch auch erst seit der Auilage von lf)42 ein-
zelne Stellen im elsüssischen und in anderen sü<l- oder westdeuts(.'hcn
Dialecten eingellochten.
Doch nielil nur überarbeitet hat Moscheroscb sein Vorbild, er hat
es auch fortgesetzt und sich dadin-ch auch das Verdienst eines Orijiinal-
autorg gesichert. Den sieben Gesicliten Ouevcdos liess er zuerst 1643
»md 44 s(?chs neue und spät(;r. KiöQ, noch ein siebentes folgen, mit
den Titeln: < Alu Mode Kehrauss, Hanss hinüber Cianss herüber. Weiber-
lob, Thurnier, Pflaster wider das Podagram, Soldatenleben > und endlich
< Refnnii;iliiiii. »
hl der Reihenfolge dieser Gesichte lässl sich eine gewisse Fnl-
wi<-kelung verfolgen: es ist eine fortlaufende Kette, welche Pliilanders
Schick.sale und Gespräche bilden, nur dass zuweilen üi anderer Rich-
tung die Weiterfiibrung erfolgt und im (ianzen erst der Scherz. spät<'r
alKT der schmerzlichste Frnst vorwaltet, bis das letzte, das Schlusst;o-
dictit. wieder umlenkt und den Leser mit freundlicheren Gedanken entlässt.
Die Höhepunkte bilden das l Gesicht und das VI.: 'Ala Mode Kehraus >
und « Soldatenleben ». Auch ist gerade hihalt imd Anlajic dieser Ix'iden
durch unzählige Auszüge bekannt genug; die Anlehiumg aber teils iu\
persönliclu; Erlebnisse und Verhältnisse, teils an litterarisclu; Vorl>ild(^r
ist noch nicht hinreichend erforscht worden. ')
') Auf die Uenutzung Irenuler Vorbilder wcisl besonders Muntker. Allj;.
Dtsche Biogr.
1
- 10 -
Wonn in «Âlamode Keliram» Plnlander, des rnUbsoliorcn l^ohons
übcrdi üsr^ig, den Wejî auf den Parnaas einsdil:i;?t. au ist oiït^iilûir der
l)i« liler .selli.sl {fciucinl. Hör aus «1er immer lic lrfrhlirlier und unei-lräfr-
lichor «i<-h pestaltonden Wirkliehkeil sich in il.i- Lm l der Phantasie,
der Poe.sie, dor Studien zu reiten wiinsclit. Zniilrii Ii ;iher erinnert er
damit an ein auch in Dent.sehland wohibeka unies IjUenuisches Werk
seiner Zeit, an die «Kelalionen aus dem Parnass»» in welche der
lialiéner Hoecalini seine Satire eii^kleidet hatte. Dass Philandcr nun aber
anstatt auf den Pamass, auf das Schloss Geroldseck am Wasichen gelangt
und dort die Helden der deulsc!»en Vorzeit, Ariovist oder, wie er hier genannt
wird. Ehrenfe.st. Wiltekind. Köniy:Sari) und wie j<ie alle heisscn, vcrsanunelt
findet und von ihnen ein stren'/es L'rteil über seine; Modethorheiten
erfÜhrl. kniiiift mîi eine V'orslellung an, die soit ririrh von HiiHcn im
10. uiid 17. .laluliundert oft wiederholt wjmii n isl. Dabei jüebt der
Name des K«»ni'/H Saro, des Vertreters der Saarlandsehaft. einen Wink
über die ajigenonuuene Oertüehkeit. Geroldseok ist uieht, wie man
nach dem Beiwort «am Wasichen» glauben möchte, das bekannte
Scfaloss bei Hohbarr und Zabem, sondern dn weniger bekanntes,
saarabwfLrts etwa eine Stunde von Finstingen gelegenes.*) Denn oft
ist die Rede von der Aussicht auf die Saar, und andere Merkmale
stimmen el)enfalls ein. Indem nun Moseherose!! auf Seblo.ss (îcroldseek
Phiiartilrr wejjen seinfi- Atisländerei in Traelit. Haar- und liarlsc luiilt.
in (ïelH'rde und S|»ra< lir \»Tspoltt n nu l abstrafen lässt. vollzieht er
an .sirh das l'rleil. wt;li;li( .s er idici .sciae jtesamte Zeit lallen wollte.
« leli sajrs auch mir zuin Hohne», so bcscliliessl in der ;?leiclien Zeit
der edle Dicliter Plemming ein bitteres Sonett ilber die Namensdeut*
sehen, die Uiron Vorfiihren so unähnlich, so feig und sn prahlerisch
zugleich seien.
biegen einen bestimmten Stand rielilet sieh die Satire unsere»
Moselierosch in dem 2. (îesielit bilans hinüber (îans herid)er ». .Iifno
Alamodeherren wiiren 'mm 'juU>n 'IVtl <j^('r.u\v. unter den SludcMitcn zu
liiideîî. die im Laufe Ar- l»i('i--iL;|iiliri;jen RiHv^es ihr äu.sseres Erscheinen
ühci liaiij^t \vt;.sciiUi( h \ ('i ;hiii( i i li;jl»eu. Stark «r<;nujf etn|»(and man hier deii
Abstand, welchen die tji.-. iluliin als Zweck des Studiums geltende liücher-
;;elehisamkeit von der ungebundenen Freiheit dos Soldatcnstandes
trennte, und man suchte jetzt wenigstens äusserlich den Soldaten nat^k*
zuahmen. Hatten bis daliin das Buch und allenfalls die Laute den
Hausrat des Studenten gebildet, so sollte jetzt Rapier und Reitstiefel
S. meine Anmerkung zu Wackcrnagel, Lit^scli. jj 131,81.
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ihn schmücken. Die Zeil isl rcicli uii Satiren üiif die Alaniod(> mm-
siors, aber wir kennen keine früheren, als ein 1628 er><<'liienene.s Lied.')
welclie.^i nn.'^trriti'^f in Sfni^shur,' pnNtiniflon j.st. da es die knf|i(T'^!>eriri-'flie
[{auemarl '/.\\u\ \'v\-^h'\r\] lici-an/iclit : e.s i.^^f nnf die Sliulcnlen ^t-iuiiuzl.
du vom Üt posilor dif iu rU: isl und ess;eradt /,u hei.ssl : Da wir solllen
sluUicreu Und Ueissig sein zu Haus, Da Ki^^ngen wir spazieren, Vom
Schmaus wider zum Saus. Ea wäre aoRar nic^i uomOgUdi, dass
Moscheroscfa es selbst gedichtet hiUte; wenigsteiis hören wir noch
spater, als er in Straasburg Fiscal war, daas er von den Studenteo
durch Veiniitllunn von Hector und Decanen heim Hat vorklagt wurde
wehren « etlicher Teulsehen Vei-sch so er wider die 8tndio.so>> ;jen)achl
die Kleidurifî belreflend>. In dem «i( hl « Hans lunüber (Jan.s herüher -
i.sl es allcrdin^îs ein andpffr Vfiiwiirt, der von johcr der studierenden
Jutçend {reniachl worden i.^l und dessen mehr kniui.srhe Hehandhmg
Mo.schero.-5ch sieh augelegcm sein lässt: die Lu.st an Trinkgela{?en.
W ir wohnen einer Schiiiauäerei bei, zu demn Dur:stelluu^ der uralte
Schwank benuUst ist, dass die Trunkenen glauben, in einem Schiffe zu
sitzen und« als es aUzu stCkrmisch zu schwanken sdieint, einen vor-
zeitig unter den Tisch gesunkenen als Opfer Aber Bord, d. h. zum
Fenster hinaus w<'rfen. Nach Mo.seheroseh ist freilich /lüetzt der iran;îe
Raum des Trinkgelages iiberlhilel in einer hier nicht ludier anzu}:ebenden
Weise. Bemerkenswert isl. il (>s imti i den wackeren Zechern sich
auch Fran/o.sen heiitidr-n. weiche jiclini i h;iben wollen, dass in Deutsch-
land ilas echte Tiinkci» abhanden t^rl.oiiinii n sei luid nmi hendier-
gekommen sind, um ihrerseits wieder zur Aulhi.->cliuii,i dei ulUn üiauche
beizutragen. Wir beünden uns eben zeitlich nahe bei dem grossen
Esser und noch grösseren Trinker Gai^ntua, dessen Leistur^^en Ror
belais, dann Fischart verherrlicht haben, imd örtlich nicht fem von
dem Sitze der berühmten Trinkgeaellschaft des grossen Horns auf Hoh<
harr, an welclvir ja auch SO mancher franzüsisclie Gast sich be-
teiligt hat.
Hes.scr widersteht Mosi-herosi-h dem derbliisternen Zug d(>r Zeit
(teni -p;i(er (îrimmelshauscn im « Simplicissimus ^ .so hreilcsn Kaum ge-
geben hat. Das 'S. (jesicht von M(»st li< rosch . das «Weiherlob», ist
eine vielfach zarlgefiiJille Auseinanderselzang der vveihlichen Trefllieh-
keiten. Freilich fehlt es in dem Ciespriieh daräber auch nicht an
J. Opel uini A >'o\in. 1^. r clreibsi^älirijic Kne|j. eine Sainmlun«» von
kujstoriächen (iedicblen und l'ron.-nlaislelluHgeu », Italic 18Ü2, S. 412 ff (.s. zu
Wsckeniage] § 114,2). Fflr den «laisaischen Urspraog beweist aneh oiiiigermaiiflen
der Ansdnick Haarigel 4,7} aowie der lappiehte Kragen 7,5.
12 -
einem Widrrpoii, und die Geschichte der Matrone von Ephesus, ja
eine noch viel slärkoi« aiis romanischer Quelle werden uns Di( lit cr-
spiirl. Doch liaüo Mosdierosch auch im « Alnmodckehraus . jicniliiiit.
dass Xieniand clirbaror imd züchtiger an der alten Tracht feslhalu^
als die Sfrasshurjïcr Frauen.
Pcr^öTilichon Anlass. dor uns Jcdocli (Miljzeht. uiaji das 4. Gesicht
{îcliabl haht'ii. das * iliunm ». ia wclclicui der alle Adel iu eUvas
rabuloüer Krzälilung gefeiert wird.
Ebenso ist das 6. Gesicht, « Pflaster wider das Podagram » nicht
durdi Originalität ausgezeichnet Uit der Üblichen Iromc. wie wir
sie z. B. auch bei Fischart finden, werden die Vorteile des bösen
Zipperleins auseinander gesetzt : wie seibat der König dem armen damit
lieliafleleu gestalte, in seiner (u'jjenwart zu sitzen und das Haupt zu
br'do'-ken. wie nbrr muh der vom P<ir1n?^ra {repeiniple !=ifh fujlwendijr
moraii>« h l iuli m. -i' It des schädlichen Zoruä, der verderblichen Wol-
lust enlwuhtieu Hius.^e.
Nach allen bis daliiu guten Teils aus gelehrten Quellen zusaninien-
geflossenen Schilderungen und Ensfthlnngen bricht mit UngestOm und
immo* neu packender Gewalt das « Soldatenleben » hervor, der Gegen-
stand des 6. Gesichts. Moscherosch mnss wohl inzwischen Gelegenheit
gehabt haben, i)ersöniicli diese Zeil|>la<!C auf das ärgste zu empfinden.
Zwar die Rolle, die er hier l'hilander spielen lässt. kann er niemals
selbst übernommen halten; wohl al>er sehildcrl er (hunit aller \\':dir-
seheinliftikoit naeb das Schicksal eines seiner bekannten. iJass wiik-
liehe \'i II Li iii'i«' -childerl werden, treht schon daraus hervor, dass die
lleldiü des .SuldaUnlebcns mit Nanuii aui-ieliihrl werden; iu den älteren
AuJlagen der «^(iesichle» nur mit den Consonauleu, si»äler voll aus-
geschrieben.
Moscherosch sagt, warum verrichten gegenwftrtig die Soldaten
so wenig Thaten, die man preisen kann? und antwortet, weil sie
keinen Sold erhatten. Jener fürchlerliehe finmdsatz, den Wallenslein
zuerst nackt ausgesprochen . den alier auch seine Gegner sich ailzu-
schnell angeeignet halten: der Krieg mnss den Krieg ernähren — hier
sehen wir seine Ihalsäehliehe ^Nusiiljung. Fhilnndcr '/präl iu die
Hände von Maraudeurs fbc scheinbar als l'arteigaiiger , in Walirln il
als Räuber leben, (iliiekii». hei weis(> findet es sich, dass er einem jlavr
Anführer einmal als EÜchtcr das Leben gerettet hat: er wüd nun auch
verschont, muss aber nun nicht nur zusehen, wie es den andern Ge>
fengeuen ergeht, sondern geradezu sein Wissen und Können den Räu-
bern zur Verfügung stellen. Es sind schreckliche Scenen, die vor seine
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— 13 —
Augen treten: wie <1ie ßaui^rn und Kauflt iito gefangen, fortgeschleppt,
uepeiiii^t und tïeulîirtert wonloii: wie «lein pjnfn oîn Tîaar durch die
Zunge genäht und hinge uuC- und ahgezo'/pn wird, bis er, zum
Tode gefoltert, niedersinkt; wie einem Andern, der seine lirust gegen
die FUnte darbi<Het. nur die KnicHcheilie /.erschossen wird, so dass er
elend darnioderüegend verschinuchtcn luuss. Die gefangenen Knechte
schUessen ach den Räubern an und legen an den mitgefangenen Haren
ihr Probestöck ab. AUe Listen gelten: die weidende Heerde, der
Schiffer auf dem Rhein, das mauerumgebene St&dtchen, Nichts ist
si<^r. Ja. man beraubt dii Freunde wie die Feinde. Eine Abtei, in
welcher die Särs^e der alten Hi iligen zum Versteck der Schätze gedient
haben, wird leiehenschänderiscii ilmvhwühlt. Fnd v.;is dn« Tnllstp isl.
man verbindet sich hoimlicli mil di-ii Soldaten, welche tiic Sl-ultc und
Lanil.->ciialieü der ü( ti*'ii|i;ii Ici si hîil/ni .sollen: beiderseits plündert man
so ungestört. VV'ie der Krwcib durch die Gurgel geht, wie die be-
tnmkenen Genossen sich unter einander bedrolm und umbringen, wird
anschanlich erzAhlt. Natürlich, dass diesem RäubervoUce seine Spione
die Nachrichten auf alle Weise zutragen ; ganz besonders dient hierzu
die • Feldsprache », das R<Uwälseh der (launer, von welchem ein Wörter^
buch mitgethcilt wird. Audi .sonst sind ja die Soldaten die Sprach-
verderber. Selbst weim Moscherosc!i dir- bessere Zucht auf prote-
.stantLseher Seite jnht . so lüsst er die Kirchenlieder doch anch hier
îianz umgestailcl .•^utgca. Ks heissl nicht mehr: Eine feste Burg ist unser
Gott. s{)ndern : « Gott ist der Christen Hilf und Macht, Eine m hte
DtadeUe, Er wacht und schildert Tag und Nacht, ThutRond und Senli-
nelle. Jesus ist das Wortj Brustw^, Weg und Port, Der refaite
CoTporal, Hauptmann und General, Quartier und Corps de Garde.»
Schliesslich nimmt freilich das böse Thun audi ein büe» Ende. Die
Bande gerät in einen Hinlerhatt: was nicht erschossen oder erstru In rj
wird, flieht in die V'^ogesen. Unter den Flüchtigen ist auch Philander:
mit Müfie errnifht er dodt die l'nterknnft und erlnngf die FreihfMt /^nrück.
Mehruials iuaen wir, da-s die Hiiubersoldalcn inuner noch An-
spruch auf Ehre, auf [■tepnlaliun erhoben. Si(;h selbst erlaubten sie
diu ärgsten Grausainkeilen und Treulosigkeiten, aber kein böses Wort
wollten sie hören, ohne sofort darein zu hauen und zu stechen. Mo-
scberoech muss selbst diese Empfindlichkeit der von ihm Geschilderten
^) Aber ein 1643 q. 5. enchi«n«nes, jetzt Tom «Allgemeinen «leatsehen
î^pra* Ii verein» wieder Äbgsdrucklfs Uiulilciii »Der Vnarti;r Tc'uts<li :?|)racliYor(liM-b«r»
rührl nirlit, wie man vormutel hat. von Mosclicrosclt lier: s. W'olt". ilor l'iirisinus
in tlt-r LitU-ralur des 17. Jahrh., Slrassb. Uiss. iHHS, 40. (Vgl, «ucli Wackeniagel-
Ifarlin $ 114,4)-
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erfehrcn haben. Er erzählt von Drohungen, die gegen ihn wegen seiner
Schriftni nii-iK -tr>8son wordoti unt* ri; er widmet dèra Urteil über die
?e(ren ilin erliobeneii Ankla>i:en das ieüste, erst weit später nachgetragene
7. (îr"iirliî. flio ' l^pforinntion ♦.
I'liihiini« r wird vor ein Geriolil jietuhrl. «lessen Diener wie desseu
Hi» lit( ! siui<^^iüne Abzeichen trajren (jieineinl ist die Farbe des griincn
Fap.)}jeiNj, es sind dies die Abzeichen der Fruclilbringendeu Gesellscliiift,
die damals unter der Leitung des Fürsten Ludwig von Anhalt stand.
In diese Gesellschaft war Moscherosch 1645 selbst als « der Träumende »
aufgenommen worden. Vor so hohem Gerichte nun bringt der Dichter
als Zeu;r|iisse lur »^eine Redlidikeit alle die Zuschriften vor, welche iiini
die «Gesichte» eingetragen hattm: es ist eine statilidie Keihc und
unter ihnen «lohen die anjiesehen.slen Namen der «ranzen Zeit.
Wie fiic l'riK iillmngende (îesellschnff Moschcffv^tch ircf in t ImUe.
so waren ihm auch die Stifter der an<leren Sprachticsdl^i iKtlh n nulic
beireundel, Uarsdürfer iu Nürubei^, Bist in der Gegend von liamhuin.
Auch der Schwabe Joh. Valentin Andrea, der Heidelberger Zinkgref
standen mit ihm im Verkehr: an den Apophthegmen des letzteren hatte
Moscherosch selbst mitgearbeitet. Vor allem musste er ûch in Strass-
hm» in den gelehrten Kreisen heimisch föhlen; dass hier in Sial-
deutschland, und zwar schon vor Opitz — dessen Verdienste Most^he-
rosch übrigens nicht leugnete — , die neue Kunstpoesie insbesondere
von W'ekherlin begründet worden sei. hebt er kräftig hf'vvf)r. Her
jkin^cre Dichlerkreis an der Strassburger ("niversität , Hnnipler von
Levvcuhail, Math. SdnicnUi , Joh. l'^rcinsheim, verelirte Moschert>sch
lebluift und steuerte Lûbgediciite zu seineu Werken bei, Jiuiapl^ so-
gar Vôïnetten. Aber ohne genOgenden Grund wird Iiier und da an-
gegeben, dass Moscherosch auch an dem Strassburger Dichterverein
der Aufrichtigen Taunengesellschaft Anteil gehabt habe.
Nidd mintier kräftig zeigt sicli der Einfluss von Moschero.sch auf
die gleichzeitige Littcratnr in dm Nachahmungen, zu welchen .'<eine
Werke anregten. Hatten sich iln. d dio Nachdrnckf r sofort auf seine
«Gesichte» gestürmt luid sie mit uiucliliMi Zii^ialnii vimiiic(u*1 hi'i:in><-
gegeben. So erscliicn lü45 zu Leidea eine bumialung, die von 2 iV iltii
bis aui" 7 anwuclis. liier geht Philander ins Kloster, gewis.s ganz gegen
Mosdieroschs Plan; er stirbt mit erbaulichen Betrachtungen. Ein
anderer Buchhändler, der zu Frankfurt 1648 einen Philander Infemalis
veröffentlichte, missbraudite den Titel, um den blödesten Ilexenaber-
glauben auszukramen. Gegen solche Üntersehiobungeu legte Mosche-
rosch VerM'uhrung ein.
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— 15 —
Erfreuliclior sind die Nîuhwirkuntron. Der Hanseal Kimlermann ^).
lier ZitUiiuT Sdiulrector and Draniiiliker (".hri.slian \\ «mso bpîititzen Mn-
si-hero.s<'h ausiriebiji. Noch ('?*!S( lii(»n von einem /eilweilijren Lehrer
llairod<»rns ein ♦ Verniinftijrer Tnunner » in Mosclif^roselis Art. Einzelnes.
lUinieiiLlicii ilie Vcrliiihnuiig der Auiländerci, iand auch bei KaÜioUkcn.
bei Klost^ienten BeifiilL Abraham a St. Qara und Latmntii» ii
SchnQflis reichen sich hier die Hand mit dem eifrigen Lutheraner.')
Dtis wollen wir bedenken, wenn uns Moschcrosch manchmal allzu
oiiiu zii stbreiben. allzu rüeküalllos in Gtaten ZU schweljten scheint.
Wir dürfen auf ihn das Dichterwort anwenden:
« Wer den Besten seiner Zeit genu^ gothan,
Der hat gel^t fflr alle Zeiten.»
ANHANG.
Auszüge aus den FrotoeoUni dtr XXI auf dem SUtUisburger Stadtarchiv.
fnl. , 15 Martii. lam il; inlc: Frovclvogtdicnsl). Dio 1111. Pn'icov-
Hichlrr lassen rclerioron daszsie anfz doiycnigen persohncn ao amh viu den irevcl-
togtdienHt geschrilMn geben haben Rinen Aastchuts gemacht. Lafxen denset-
bifen eruflrien vnml stellen e» u M f'.n. im.
Krkt; Kleclus llanfz M'n Ii,t I M osciicrosch.
ebd. (foL 34j, 22 Marin U>ib ich blclil da 1Ü44J. II. liauTz Michael ilosche-
rnsch schwört vlT die freveWogte-Ordming.
164H (fol. Viô) 23 Dec. H. Hanfz Michael Moscheinsrh öberreicht . . lacob
Wympniingerfz von Srhletslall zu Khrn der SlaH SUarzbiiij; vund dofz Hitein-
strojafz vor Vichlen Jaluren geschribcncs Orijdnal zusamt oiaer gowifzeu Anzahl
getrackler Rxemplarien . .
l->k. Süllen die Verordnolnn bedenckeD waas Uime vor sctn gehabte Be-
mühung zu verEhren sein wenll.
1649 (fol. 16) 20 Jan. In Vurpllegungsschwierigkeiten mit den ricluveden
irill man MoitcheroBch den Amtleuten adjungiren.
r 'i l. (fdl. 20) 31 .lan. .Mo.schcrosth schwürt vfl' die Poli/.t yordnnn^.
ebd. ^fol. 92) 15) May. II. Kedor Decani vnnd vbrige Fiollsîson's vboi-
retehen vndiige SnppUcatioD v^i^verlus) Juhan .Michael Moscherosrh wogen otiti lier
Tentuchcn Vcrsch so er wider die stodiovOH gemacht die Kleidung betreffend
Prodaeiren logleichen waa gedachte H. Sladioai bey Ihnen vbergeben.
*) S. an Wackemagel-Marttn ^ 131,t8.
^) Audi die .Münchener Jesuiten . vvi'lclie den i'nroaSftlU Boicus hcratia-
galM*Q, citireu Fhilonder: Band 2 (inguhladl i72H) S. 198.
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— 16 —
Krk. Ist vor F.. F.. R.alh gowif/j n wor^lf^n.
1650 (fol. y2) 15 Juli. LetelUer bcriclit ilz montiicur Aloschero&cli seine zu
Metz arreatierte MoHliea entschlagen seyen.
Krk. Soll Ihme comiiiuniciit werden.
1651 (f. Iß'J) 2*.» Srr)t. îrihari Michael Moscherosch real, schrbn. Hugcn
(i*) reooDvcntioQ Glag bctt. Inhalt.
Krk. Der Farthey oommimieieren.
1652 (f. laO) 21 Au-;- Mii<< liero«ch siippl. pro Inlerrcss. an Graff Johan
Ludwig von Leininvpi) wegen 2QH1M il. cap. vnd 22ijährigcr Zinsen.
liik. Ibt gruliln irt.
1666 (fol. tO) 81 Jan. Der Regierendt H. Amr bericht da Joban Michael
Älo.sclicrnscli der frevelvogl seinen diensl rpsignirt>ii werde. Oie nothwendi>:keit er-
fordere dafz »eine nielle we<jen der in(|ui;siti<)nen nuderlich widenim erscUet werde.
Erk. Soll vir den Ziinlflen umgekündet werden.
1656, 8 Mi». Moflcherosch versus Kielbrunner in Sacbon des Grafen
Lftiningen . . . I'xorio nomine habe er zu fordern..
ebd. (fol. 132) Ô Juli, f iidric h Casimir Graff 2a Hanau wegen Moscheroiicli
u. den Kielbergisclien [1. Kilburgerifchen] Erben . . . will nicht Qbereilt sein.
Naehlriglicb die NoUa anr Familiengeschichte nnserei Seluriflslellers, das»
eine Tochter des Amtnianns Moh^clierosch erwübnl wirrl nl^ vrmu'llill mil einen»
liiiron Sclicnk, Neffen des Kür&lbischofs von Eiciuslätl im inventaire dea archive»
ihi itoi zu Metz, 2« régistrc. 72 liasso, fol. 465 n« 20. Ilci grote [Fitainm-Tareln
& 476 wird u. a. Markwart II Sdmüc v.Cast< Ii, Bischof von Kicbvtfidt I6a7-16K5
angeführt. (Gütige Mittheilang von llerm Freihernt dn Frei).
•
— IT
Quelques lettres de 'Georges Jean, comte palatin
de Veldenz et Lutzelstein.
Par A. Benoit, livrtheluiiagou.
Le omnlo pahitiii rieorKf"^-.le,'«n. dil avec raisim riiisjt'nioiir, est
une des ligures les plus syiii|iailiiques de son temps. U nanuil le 12
avril 1543 de Robert, comte pulalin de Veldenz et de Lautereck et
dUrsule, fdle de Jean, Rheingraf de Salm et de Jeanne, comtesse de
Mceara. Après avoir pris un moment le métier des armes comme lova
les princes de sa famille, le jeime comte se lança dans une foule
iretitreprisei^ commercialea et indu.*itrielles qxn donotenl un esprit très
Jiulii-ienx et très éelniré, mais qui tirent bien du torl à aea tinances.
Nout» allons en parler.
Mais avant, disons (ju'il tut mi ar ^icut |ii (>-('l\ le. fm i uttaitlié uu.\
(loftrnies du pur évan}file. Il inlioilui.-il ia lUluinie dans le ronité de
Luliiclslcùu ; il fut aidé par un réfugié tranvais, sou conseiller intime
nommé Jean Philloi qui, après avoir étudié le droit à Paris et à
Strasbourg, prit te bonnet de docteur à Heidelberg et fut le préoep»
teur du jeune fila de son mattre, le palatin Gostave^eorges. Malgré
son jeune âge, — il avait quatre ans, — son père voulut un moment le
mettre sur les rangs pour être évèque de Strasbourg, à la mort A'Er
msnu (!(■ Linihnnr«/. Ce fut encore .lean Pliillot qui, grâce à son ami
(>)nrad àlartin de Strasbourg, eut de celle ville les miuiiitreä néces-
saires pour le comté de Lnt/.elstcin.
Georges-.Iean obtint de son cousin Wolfgang, due de I)eu.\-Ponls,
la souveraineté des comtés de Lautereckcu et de Veldenz'; dont
son iM-a en mourant en 1544 ne lui avait laissé que Tapanagc. L'é-
lecteur palatin Otto lui donna aussi le comté de Lubselslcin. Ce qui
lui permit de paraître en 1560 à la diète de Tcmpire.
' i Hftvii're rhAnanf 'Kii->< l i.
'} Vtmac rhénane i^lJenikastel;.
I.
î.;i principale <ie sosî cN'nlintiH- c<i |;i ('nn«lruc'liün <!<' I;i villr ilo
Plial.sbuurfr en reinplacciiKMU du ( liàlf.iii t l du vill;t<^o (rKiuiu l/ltaitstii
situés dans son coinU' de Lulzelslciu sur la roule do France en Al-
sace. Le comte Georges>Jeftii avait obtenu de Tempereur Maximilien
par décret du 27 septembre 1570 à Spire la perroissioD de créer la noa-
velle ville et en 1666, le prince fit imprimer la charte de fondation.')
Elle devait ^<e^viT ilc lieu de refuge pour le.s réformés allemands et
français chassés de leurn foycirs surtout du duché d(> Lorraine où la
nouvelle rrli/ion nvait fait de grand» proftr^s maltcré le dire de quel-
ques historiens.^)
1,0 pMlatiü doniin h la tunivelle ville son nom PIiaMiourtf l*fiih-
himj cl en même lcnl|>^ hu aicorda pour hiason ses lîiopres armoi-
ries 1 et 4, de saljle au lion d or pour le palatinat du llliin. 2 el H,
losange d'argent et d azur pour le duché de IJavière : sur le lout d'ar-
gent au lion d'asmr pour la principauté de Veldenz, La l^ende porte
SIGILLVM aVITÂTIS PPALBVRGENSiS. *)
Dans sa charte de fondation, le palatin se montra philanthrope
et administrateur; il veut d^abord établir «un bon prédicateur chré-
tien et exemplaire» pour les réformés français et les luthériens alle-
mands: puis le service de Dien .i<-nré, il sOccupe des écoles, « jardin
très excellent au([uel ou sènu» toutes soi tes de bonnes 11ein>s. > Puis
il donne des pln''C'< à bâtir aux habitants nin^i qiu li- t ii imp- ri
des prés. 11 h's dcclnre libres et exempts dr < oi véïs. Il cice dans
su nouvelle ville deux loiies par an et des marchés francs.
En 1572, il y établit un lir public.
Le QomUi Ged^es-Jean résida souvent à Phalsbouru, il demeu-
0 Petit in 4*, 6 feoillets nou paginés Le vono du premier feuiltel 0e
titre) est blanc. Jnatifitation 160 sur 100. A la Tin du dernier feuillet 1568. La
vue (jwe l'on voit i\ la première page est trop fant.iisiste povr i^!ro TrT>r uluite.
r.ette plaquette ebt Irèa rare. Le W du second feuillet représente GuilLaiina-TelI
visant ta pomme anr la tête de son fils. H. I^iepage dans ses C&mmmes n repro-
duit une IraducUoa de cette charte.
-) Phalsbourp a loujours «'lé considéré comme élnnt de la province d'AU
sace, malgré »& réunion à la Liorraine. il «Hait du diocèse de ï^lrasbourg cl du
gouvernement militaire de cette ville.
*) Ce sceau existe sur une lettre adressée au magistrat do Saveme; il m'a
été rounnuniqué par feu T> Fi f
*) 11. Lcpage. Coinnnines de la Meurlhe. T. II. Kancv, 1853.
- 19 -
tait danë le chftt«in qa*U fit construire*} à gatiche de la porte d*Âi-
sace et qui fut englobé par Vauban dans les nouvelles fortificatioiis
(Bastion n« 4, du château). On TalTecta au logement des officiers. PtLt
riMi|«rudeace de Tun d*entre eux. il fut dévoré par les flammes en
1714, et ce (|ai en resta servit de manutention. C'est un pciit bfiti-
menl i-ejiosanl sur des saîle-^ vjùtées et h roloimcs Une touielle pen-
Uigonale sert do porte d * iitn'c. Sur le lyaipan de oelle-ei l'ont voit
mutilées les armoiries du eonile |>filaliti et de sa femme. Siu une clef
de voûte d une salle. le blason de Georges-Jean H. G. H. P. iJltrUoy
freorg Uans Tfubijraf). Ce petit édifice est une des rares curiosités
de la ville moderne.
Lorsque le vendredi 9 novembre 1684 le président Alix vint au
nom du dac de Lorraine recevoir le serment de ndélité des habitants
consternés et prendre possession du château et de la ville en pré-
«^nee du comte palaliu. celui-ci. ;iprès l;i veuille clefs, demanda
au |)r<'-i<it iit la pei mi-.sion de (■■tm licr curoir un(î nuit dans son ha-
liitntion fav»»îite; ce <(ui lui lui iu-cordé à char^re de reinlre le^; clefs
et de ne pas faire de dégradations! Le président, le lendemain, ins-
talla, au nom de son maître, dans le logis six soldais et un capitaine
pour garder le passage et percevoir le péage assez important sur cette
rottle d'Alsace |iar la crête des Vosg<*s.
GetBTges-Jean retourna habiter son chftteau de Lulzelst( iii d.ins
ce pauvre comté de la Petite Pierre surnonuuc(; la Sil>érie de l Al-
stif^f. Ciiif} ans après la vente, le duc de Rouillou, à !;i tête de
troupes pjoli -tantes. s"f>inpara de IMialsbourg. Les habiliinlâ furent
épargnés parce (|u ilr, éliticnt de la « reli^non. >
L'embarras de seü liuances avait forcé le 23 juillet 1583 le comte
Palatin h. vendre moyennant 400,(XX) florins au duc de Lorraine
Charles III la ville de Phaisbourg et quelques villages des environs.
Un délai de rachat avait été stipulé; man le comte le laissa passer
et lorsqu'il voulut ié( laruer, le souverain lorrain réi>ondit par un refus
formel. 11 en fut de même pour les réclaraations de la comtesse de
Veldenz, l'cpouse de ricon/cs-Jean, e1 ]iour l'intervention de leur cousin,
Jean-Casinur. le du 1 lic liaiides alli tnuud(!s. Mais la Lorraine ne pos-
séda pas loufi temps sa nt)uvelit; ac(|uisilion. Par suite du traité de
Itiül; Phabibourg fut laissé à la France qui en jouit en paix jusqu en
1870. Les années suédoises avaient été pour beaucoup dans cette fa-
veur acoordée à Louis XIV.
i) ilirlicl Wideinau lut rarchiteilo de la nouvelle ville el ilu château (Ar-
chive» ilfl la. Basaie-AisMe, R. 149).
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^ 20 -
m
Nous avons trouvé dans la coUection Dufrasne (de Metz) quel*
ques lettres relatives à la vente et an racfmt de Phalsbouig, nous tes
donnons ici:
«Monsieur le Présiiieiif , Xoii-: nv.in-^ Innivr bon <]>■■ dfpnîpr le f'f«pi(;iinß
Martin présent porteur auprès de Vous, \ ouä priaut de teiur la inaiu a ce (|u'il
vom dini de notre put el d« voidoîr rescrîre un mot à moiu mon ronem pour
le biet que troas savez. Le service 4|ae Vous nous ferez en cesle endroit ne de»
ineurera sans r/'comtiw i™ :\ qimi jf f< i ii lin ;'i rr. ilc nies afTeclionnées ro-
couimandations à vos bonnes gruccs, l'rixinl Dieu, Monsieur le Fréûitleut, Vous
donner en santé et heureuse el longue Vie. Donné en notre ville de Pholtxbourg
le 10* d'apvrH IfiSS.
Votre bon ami,
Au (Iok: Monsieur le Président ù Nancy. GEORG JKtlAN, palatin du Rhin
Duc de Raviére M. P. > *)
Nous George Jehan, {»hitin du Rhin, dur de Ravière et romte de Wef-
denbc, «'le. Confessons avoir receu de ^\nu:■. li Dm de Lorraine mon cousin la
somme de deux millo tlorins en déduction ilr . i ut mille lloriiis qu'il nous doit
donner au terme porleie ditub le contrat de Phult/bourg, laquelle souiuie il mua a
advancé et dont nous noua tenons pour content en témoing de quoi avons signé
et cacheté le présent, fait à Lntzelstein le 6* jour d^apvrâ lâ87,
GF.OUO IKHAN. Palatin du Hhin
Duc de Bavière M. i'* ,*)
Après ces deux lettres au président Alix en voici une au duc
de Lorraine:
llonsieur mon Cousin, jay rcceu Votre lettre datée de Nancy le '4 do mai
slile nouveau, touchant le rachapt de Phaltzbonrg el Noua Vous remercions que
pour les domaiges convenues desirez convenir et accorder avec moy, que jaye
occasion de me contenter et niir rnmilié et correspondance qui a toujours esté
onlre nous ))ar ry devant sera continué à l'ailvenir et pour ce regard jay mandé
mon grand liaillif le üiour Weyer') pour ne despecher vers Vuu» pour ce même
faict. vous dèclairant plus amplement les moyras d'accorder les dits pointa le
plus raisonnablement el au <-<mtontcment de tou« deux.
Tunchanl nobostanl le faict de vos Salines puisijue personne .scait la
science et mes intentions, il faut nécessairement que je me trouve à Rozic^res
pour voir et accommoder tout et marquer le Heu le plus commode avee vos dé-
putés; dénrant avancer ledit faict le plus diligentemment que sera possible et
*) Le sceau manque. Original papier; FUigrane; les armoiries de Stras-
bourg surmontées de la Heur de lis: au-dessus un 4 et les lettres W. R.
Sronii mrmpir. Or. Papier.
*) Didier Weyer, il as^tista à la prise de possesiiion de Plmbburg par les
Lorrains avec Jean Robert de Sccbach mailre dV)tel, Pierre Rberard de Raisl
et Daniel Papua.
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— 21 —
(Miurt.tnt jay e^cril à. mun ^rund Unillif de se trouver ({iiand el (]untn\ à Rozirr«
le 20* de mai selon le nonvean cnlendrier, ro'asseuranl encore que prendre le
•éjoar de res trois junm en palienee pnîûqve pour des affaires urfentes pour
rini'itTT'Ti,)«- (le ! Viîli (Il Sti.i^horirjr. jnnt en donner ori!r<* no |icut parlir «le-
vant, el que ce {tendant iuoq grand, Baillif aye loisir de ac trouver. Kt désirant
discnrrir »vee Voin comme je Vom mande par cy devant des choses qui Voos
impartent, je me poarni transporter encwe vers Vous. Kt par ninhi tinirat-je
reste lettre me rpromniamlnnf h Ycs bonnes grâces. Priant T)\pn Vous donner.
Miiusieur mon Cousin, en paii.ute santé, très heureuse et tré» longue vie, de
Lolzelstein ce 7* de liay !«ty]e nnlique Tan 1668.
Votre mil ulx et très AITeclionné nniî
P€wt d«tum. (ilLÜHG .IKHAN, Palatin du Rliin
Duc de liavière M. .
Monsieur mon Cousin, comme je Vous ay écrit dernièrement que jay quel-
ques choses d'important de communiquer avec Vous, dont Vous recepvre/. con-
tentement, l'itrffint trouve notre convennemenf porHonncî f at nécessaire après
qu'uyen» dépesciié le» aHairc» icy avec vos députés p(jiir ceble égard. J'ai
lr«iQvé le meOlenr pour éviter de plus grand soupçon, que notre assemblée ne
9c iassc h Nancy, mais à une autre proclie d'iey selon vostre bon gré et choix,
le rtntf^ttrint A vostre vnlnnfé.
i fxicUanl le chemin el jouruüe« que je prendrai, j'arriveriu s'il plail à
Dieu le vingt quatrième à Raon le plat*), !e 85à Baccara et le 86* à Rosiers, ne
iKMivaiii r.lire plus grande journée avec ma litière à cause d'un accident de notre
corps. D.itum ut altehs: G. J. m. p.
l'ost dale.
Uonsieur mon Cousin, en confidence et selon Tamitié et correspioiulance
ipu! je Vous porte, je V<ins ni \<>u]n donner cet r si-, ;(rendre garde à Vous
et a Vos afTairea & cause que des troupes s'avancent pur des;a* 0. i. m. p.
Ait do9: Monsieur mon Cousin, Monsieur le Duc de Lorraine. >)
Voici encore uue lettre au présideut Alix. Mallieureusemuut elle
est incomplète:
GBORGR iBAN par lu Grae« de Dien, Comte palatin du Rhin.
Due de Raviére, Comte de Veldent«,
Monsieur le Président, Nous avions donné cliarge à notre ('.onseiller Taxis ■)
de proposrr de notre pnri h Mnn>i'nr notre Coxisin le Duc dr î.nrriiine quelques
|iuîaU>; mai» à cause que mon cousin était absent de Nancy, n avous jusqu'ici
1) tîuon l'Klape iTosges).
^/ Origioal, papier.
*) Dieser Michael Toxiles, «rar aus tiraubündten gebürtig. Doctor der Arx-
ney Kunst, und von K. Carl V. An. 154:1. «um Poeten und Comité IVilatino jte-
macht. Kr stund il- stadi-Physiciis in ll: ;r*'nau und hat, nebst andern Schritsten.
aber TLeuprasluni Paracclsam geschrieben.
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revu nulle n''p(inse, ny résolulion. F.htant doue fort jucsk' dea «.ndileufs à lu
Chsmbre Impériale, toutefois quelles debtes mon dit Cousin a accepté de tes
cimtenler. Vous avons voulu |>rier de rémt'niorer à Votre in.iilre pour obvier aux
inronvénients proveoimt de cela, mesmemcnL aussi de remédier aux nouveautés
qui se font à — — — — — — — — -~ — —
(ieorjxes-.iean avait époHsô le 15 odulne 1508 h» [»rinf^ss«' de
Suôdo Anna Maria, flllo ilu r(ti (îustave Wa-sa cl de sa stH umU; tiinnie
iMiiiiHiiente de Loholm. Elle ('lait lu'c en 1545. Ses deux Ircres Erie
XIV et Jean IH furent successivement rois de Suède. Le roi de Po-
logne Sigîsinonâ mentionné dans la lettre était son neveu, étant fils
du roi Jean de Suède et de Catherine de Pologne. Enfin elle était
elle-même la tante du héros du Nord, de Gustave-Adolphe dont les
troupes firent tant de mal à la Lorraine.
On ne peut qu'admirer la noble fierté avec laquelle la princesse
écrit au duc de Lorraine:
Nos bons services et tout ce qui est en noire pouvoir de faire valoir avant
loutes choses.
Très illustre prince, très généreux Oncle, Nous ne pouvons pas céler à
Voire Allessc que Nous avuDs Hé informée que tous les princes et conilcs pa-
latine sont résolus à venir au secours de notre »eigneur et époux en lui avan-
çant Targent néceasaîre pour le rachat de Phalsbourg ; mais comme nous avons
a|)pris que Notre seigneur et époux a acrcf ^'- do lro|) dures condition» (pii ;se-
roient pour Nous et nos tJifans une trop lourde charge, nous espérons et nous
en sommes sûrs que nous oUitiidnMis de meiltonrea conditions pour pouvoir
réunir Targent nécessaire et Comme nous avons toujours vanté la générosité et
le bon co'ur de Votre Altesse ' < quo Nun- cl Xos enfants nVml jamais apjTouvé
l'engagement de ce morceau de terre et de ses habitans, Nouk vouons comme
Mère, an nom de Nos Enfans, Vous supplier de consentir au rachat non pa»
dans un an mais bien dans six mois, tant à cause de no'S Knfans que de Nous
et de Xfi'n nmitié qui n'est pas d'un petit poids. Nos Seigneurs et Frères lu
Hoi de bucdu et le itoi de Pologne, le Iiis de notre (irneioux Frère et Nuire
beau frère coitridéreront la condescendance de Votre Altesse comme une marque
IHurticulière d'amitié.
Gomme le rachat doit se faire d'une manière ou d'une autre, il ne peut
guère servir à Votre Altesse que mon Seigneur et T.poux soit dans la nécessité
d'acce|)ler de si dure» coiulilions. ("est imurquoi couiuie c'est lu première suj»-
plique que Noos adressons à Votre Altesse, Nous osons esjiérer un arcueil fa-
vorable.
Klle voudra hien réllédiir qu'en pareil cas (le Tout Puiss.mt l'en préserve
long- temps), elle aimeroit que l'on traitât de même ses Knfans. elle préférera
notre amitié ä un si court délai; de notre côté, Nous serons lr>ujours prête à
apprendre & nos hien aimés Enfans tont ce dont ils vous seront redevables.
— 23 —
Telle etd la siipplique quo nous adresitoBB à Votre AHosse à laquelle Nona
'■.nniiiir's etitièrcmenl dt'vouée de lotit noire vtviir et Nous esptTons ((ue le Tout
l'uissiint lui procurera ainsi qu'à isea Knfom loulus sortes de iirospérilés.
Donné h La Petite Pierre le IH septcrobre de l'an IôkS.
ANNK par la grftee de Dieu comtesse palatine.
dnehe:j»(; de Havit-ro. comtesse de V'eldentz.
de Suède, des Gollis et des
Wendea, ûèo princesse royale de Suède.
ANNA. pfaUffracin. >)
Au don: A Son Altesse notre très cher Oncle Chartes, Duc de Calabrc. de
Lorraine, de Mnr et de (iueldru, marquis de PonMirMousBon, comte de Provence,
Yaudeinonl. Hlanionl et Zntjihen
Ah cermj : de Mudatnc la ( i^jmteâse de La Petite l'ierre du 13. »tilo uiivivn :
recen à Lonéville le 1«' octobre 88. stilo nouveau.
A cette opoqiie, la doimoatioii lorraine avait ndné la ville, en
refusant de recevoir de nouveaux réfugiéi}; en taissant partir beau-
coup d'habitants qui ne voulaient plus rester sous la domination du
duc Charles 111 et enfin {lar suite des fréquents passages des gens de
guerre. Une lettre du palatin au prcr^ident Alix, citée par Lepage, dit
que la ville et les villages valaient 50.000 florins de moins. Quoiqu'il
en tn>it, le inonnrqnr' lorrain refusa df nmij^re le inarclié.
La derniric Iclire que nous dniuKuis de la collection niifrcsiic
«'inane du cuinlc |>alatin .lean-Casiiuii am)uel le prince de Coude avait
donné le gouvernciueut des Trois-Evêchés dont il ne put Jamais s'em-
parer, n était alors tuteur de son neveu réieeteur palatin Frédéric IV,
le futur fondateur de la \ille de Lixheim. Il avait souvent parcouru
la Lorraine à la tète de tsea r^iments allenands pour aller au aceoura
des Réformés français.*) Sa mort arriva quatre ans après eu 1592.
Nos gracieux services et notre bon Vouloir avant louteâ choses.
• Trè» illostre Prince et très Cher et bien bon (^astn.
Comme nous avnns t'I/- roijuis et prié par notre Clior et bien bon cousin,
fc,- T~, î'i compère le duc Georges-Jean comte Palatin, noire ngnnt et le plus
practie de le faire ui»i»isler daaü une uflaire inipurtaule qu'il est inteutioiué de
traiter et qui consiste dann te rachat du château de la ville et du nailliage de
l'h.ilsbourg |>;ir l'un de Nos (lonseillers. Nous avons pjir Commission spéciale
r] ..'.-%(f le noble et bonorabb; Jean Ad.'ni. seigneur de l'udiin. Gelir;ird l'utstor.
docteur en droit. George Krasnie Scliregel et Jean Albert Fruiss, licencié eu
'} Signature autographe. (Irigin;il. papier.
*i f.cla n'empêchait pas Charles III tle Lorraine de recevoir «tracieuseineul
à r<^«txicy son terrible voi^iin. Ku 157H. il lui donnait des courses de bague sur la
Carrière.
— 24 —
droit. Nos amés et féanx cnoseillers d'^Ire nos re|fre»entaiis dans res négoeia-
lions et Voulons que l'on njoule foi /i loul ce qu'ils foronl en noire nom coniiiie
il nous nièuie et ils montreront par là qu'ils jouissent de notre entière et pleine
conlianee.
Voilà ce q;«e nous sommes tenn de fair« connaitre à Votre Altesse à ta-
tjuelle Nous serons totgours prit à rendre les services qui pourraient loi fitce
agréables.
Donné à Heidelberg le 27 suiilcmbrc 88
JRAIÏ. CASIMIR, par la Grâce de Dieu,
Honite pn'rîlin iIit l'Iiin. Tuteur et
Administrateur de TKIecteur palatin
Duc de Bavière
/. Oatimir TfuUgn^f. *)
.1« Vcrm. A Son Altesse. C.liarles du* de Lorraine, de Calabre, de Bar,
manjuis de Pont A Mousson et Notre Qier et Uien bon Cousin.
Un atelier monétaire fat aiuei créé en 1573 par le Comte dana
sa nouvelle ville. H fut sous la direction du MunfzmeisUr Hans Keller-
mann qui, d'après un compte déposé au lYésor des Charles ft Nancy,
n'aurait frappé que des demi butss au coin du priiu c. Mais D. FisrluM*
araurff <|u'oii frappa aussi des piôccs do * Ik'I et bon argent. » A la
vente de la ville. Hans KcIIonnniiîi devint (lii( ( iiMjr de la monnaie du
comlc d(' Hnnau-Liehtciilici^' :i WutUi où il mourut !o 14 juilU^t KiOO.*)
Gcortîv'S-.îean toujours à la reihcn hc de l im ninu avait vor.-<
1570, dit D. Fi.sdier, acheté de ses cousius le.s iiliih;imve.s de Salm
une source d'eau salée qui se présentait à fleur de terre près de Die>
meringen et ayant trois degrés de sélênité. D Texploita aussitôt, mais
les frais dépassant de jour en jour la recette, U dut renoncer à y
faire travailler; puis il y avait à craindre un procès avec le duc de
Lorniine qui prétendait avoir seul le droit d'avoir des .^^alines.
(Jeor^e-.Iean p<vr!ail le litre honorilicpie de roi des ccriicrs d"Al-
sace, litre qui était alTi;eté à la branche do N'eUlen/. On ignore en
quoi consistaient les avantages de ce litre pouipeux.^)
') Signature anlograplie. Original, |»a| ii r
Ln devise de Jean (Casimir était Bcuejketttia et Virtui cuitodtitnt Ivtfnn.
'i) CieorgesnJeui avait aussi créé vu atelier monétaire à Weinbourg (canton
de Buschweiler). M. Arthur Engel dans son bel ouvrage sur la Numisnialique
alsacienne n'a pns connu des pi^-ces frappée^ à rh i!>-l-.ntii !: ef ;\ inlinitrj; ;
mais M. Jules Fiorange à ilumeh croit avoir trouvé des produits de ecs deux
ateliers nuMiétaires, Cela serait une bien intéressante découverte.
*) M. Ad. Marcus dans son bel ouvrage Les Vrrreiies du Cotnt^ de BtUÂe
iv cito que deux verrcrii il m comté de Liit/.elstein. Winnen et Kalenburg
(XVlll"" siècle). Mais sans doute li y en avait eu d'autres anléricureuieul dans ce
pays rempli de forêts.
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- 25 -
Au moment de la vente de Phaktbourg, la |iittfiresqiie vallée de
LutzelboufK était des plus indu^lrieUes. Des réformés français réfugiés
avaient établi inie papftcrio. une fiinirio i\e niPulcs à moulin, do
pierres de taille n aitruist-r et à polir, dts moulins a blé, h tlri i îc
fil rie ffT. H laplnlir et à lo battre. r\r. '[■.uito t-vW»^ industrie locale
déclina vi.sii>lt im nl sous la d«jminat!*Mi Iduaine. KHc di<pnni! cotn-
plfMfniPiit loi-s (le la giienf de Treni« Ans. Le » *>ijjIc palaUii avail
( oii.-Lniil à ses frais un moulin à poudre, une fabrique danue.s et la
papeterie citée plus haut.
Georges-Jean, un an après avoir vendu Fhalsboiii^. voulut agran-
dir de nouveau ses domaines, il acheta en 1534 à la famille de
Ratxamhausen mai Stein la seigneurie du Ban de la Rœhe, située en
pleines Vosges, dans un(> contrée <les plus rudes et des plus âpres. U
eut bientôt converti les habitants à la nouvelle religion gràee au curé
Papellier.
11 lit l'aire th"* sninhi.:« - et établit dans sa nouvelle ac<jui.stlion
des forjies qui ne 1 cnrirhirciil pas. Les archives de la Has.'5e-Al.sice
ont de ses lellrcs à Maître GuuiTeu, niaitre <le forge du duc de Bouillon.
Chose curieuse, le due Charles 111 songea un moment en seii-
tembre 1580 à hypothéquer Phaisbourg et ses environs pour une
somme de 60,000 florins qu'il voulait emprunter à son bcao-fr^re le
duc Guillaume V de Bavière à Munidi (pii avait épousé sa sieur. Il
estimait alors le revenu de la sei^riuMu ie à 6000 ilorins. *) Malgré qu'il
eut pi-oniis de respr<*fer !:i libe l lé de consoience de sfs nouveaux
sujets, les vexations (lc\ inirnl liiculöl fie plus en plus fortes et à la
lin les habitant- i<'tu;»ièienl [tre.sque tous dans une petite ville al-
sacienne à Bischuciki oîi ils fondèriMit un(> é'^lise hauvaise. Les Lor-
rains bûliient une église catholique à Phalsbouig en 1(308.
U.
Mais ce qui rendra le nom du comte |)alatin tovôours célèbre,
ce sont les travaux hydrauliques auxquels il se livra sur les cours
«leau vos'fiens qui avoi-iimient les comtés de Liït/.elstein. Il sOccnpa
de tout, — caualiaalion, digues, Uollage, écluses, Dès lô70, il élu-
1) f-es réfugiés avnl« ni r iislrnil îles temple» à Lulzclbonr^' et :i MiMchronn.
» . lyollres et iostruclions de CJiarlea Ul relatives aux affaires de la ligue.
Nancy, 1864. p. 194.
^ V. rimportant travail de M. rarcliiviste H. PbniMiutchinid intitolé
I t'el)or AUrr li^r Flni^FirTr-i im Gcbiclft doïs OhiTmi I'Iumit'-^ rnff h»"-on(lerer
Beziehung auf die Saar und ihre NachbariHisse, > (UjJmar 18Ö1, in 8", Hi-'ii ; el
Grandidier-Liblin (T. VI, p. 365).
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2» —
ditüt dpjà les petite» riviëreâ det* enviroiu* qiii traversent la chaîne
Vosjics, — la Zorn, la Zinzol. la Mdder, afilaents du Rhin; l^Eidiel,
affluenl de la Sane. rivière dont l'eau par la Moselle va se perdre
dans le Rhin. Il ('crivait le 2() avril 1573 à lévêque dr> Sfra>hr>iir;î
pour le llottasre de la Ziu/el. Il intére^-^îiit à sa rausc i riiijx iciir cl
le 13 janvier 1070. Maxiniiiion nomniiiil deux pn >i niiiujrt's chai*jst'h de
lui rendre compte des projeLs du palatin, ie eouile i'Iiilippe, comte de
Hanau-Uclitenberg, conseiller iropérialf et Jean Stiaitt, bailli du comté
de Saarwerden. Mais que pouvait faire cette preuve de biooveillanoe
impériale contre la mauvaise volonté ou Tapathie que le palatin trou-*
vait en Alsace? Les Etats de la province, assemblés sur sa demande
en 1574, ne comprirent pas Tuiilité de ses projets et les r^etèreot
d'une voix unanime comme trop di^pcMulieux.
Georjres-.Tean avait aussi écrit au duc de Lorraine et à son fils
le prince cvrfjiic ilc Mt^ly. et de Strasl>our^' pour rendre non .seule-
ment la Sarre navi^jalde avec leur concours, mai.s encore alin d'unir
la Moselle à la Meuse par un canal entre Toul <^t Fou;i. C/ctail.
comme on le voit, le projel préconisé un .siè< le plu.s lard par Vauban.
On a des leUres au premier de ces princes datées du 24 mai
1576. Les réunions de rivière-s au moyen de canau.\ furent le rêve du
palaün pendant toute sa vie. U s'occupait d^avoir un privilège du roi
d'Ësimgno pour les cours d*eau comme il aurait voulu avoir sous sa
direction les travaux du futur canal de la Marne au Rhin dans la
Lorraine et TALsace.
Voici une de ses lettres au gouverneur général des Pays-Bas:
A Moiisieiu' mon Cousin I« Duc do l'arme Gouverneur gônéral des
Pays-Bas de la part de Sa Majesté du Roy <1 Espagne, etc.
Monsieur mou très honoré (dousin, Ju ne double nullement qu'ayez receu
ma response snr Tos dernière» Lettres, que m^aviez envoyé avec nng paase-porL
par mon GenUIlioinrne La Fontaine et jiar ma dite Lettre entendu le retardement
de mon voiage vers Vous, comme l'avons désiré et dénironâ. Nous estan^i donc
à ceste beore sovsvenu de luchcf des nonsvauU ouipoücJiemens par ung process
dn nue Casimir nons auuons trouvé pour le mieul d'envoyer pour l*une des ar-
ticles prolitables pour rjivanccmenl et ruiilité de vostre Gouvernement den l'nys-
llaa loucliant la navi}^alion de» rivières selon le contenu de nos Lellrcä précé-
dentes cest Ingénieur de Liège Maistre Thomas Tollet, lci\ae\ comme j'enlendu,
Vous a servy par ci devant à quelques baaliments de Maestricli pour Vous en
(lArlnrer rrininif nniîs lui auons monstre les 'nm i ns et la faton et aussi les cn-
droicls p«iur coujoiucLre les rivières ensemble ci les rendre navigables. Gomme
au-ssy, nai;uères avons montré & JUcffliiieur d Augsbour^'. Conseitter de Sa Iftgeslé
au ps'fs de Luxembourg, en la présence de cest ingénieur ta façon de conduire
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— 27 —
1rs .nui]c5"n>< (^■^^ f^his hautes montagne» et Ainsi qoant à Tart et à ta pos-
:«it^itil<'* il no faull oullcnient doubler.
fanant aux dépens ila seront avec Taide de Dien faictes dans la constance
da Roy d*Kspaigne moyennAnt des eoneessions et privilèges comme Vous I*avon«
niand^j: rtt ^mnicr f.rîfrr^ et pourront cstre arrordi'Z.
^uant au sigul de ^oruco, {'fj nous luy avons aussi montiû uuu pari»;,
comme les dâes Moracea on penlt mettre «i natare des prairies et terrea des-
quelles deox artidea tant de la navigation que dn morace, le pays de Yostre
gouvcrnt'nKn» ponrrmt ffiinn» cl (pianl aunsv- Vostrc armée en tirer grandes com-
D)ilc>ii «t donner occusion que le pays bas Hoit repeuplé et le pauvre peuple uye
moyen de gaigner ((uclque chose des entretenir et se ramasser et ainsy avoir
moyen de respirer s'entretenir tant plus volontiers l'ohéisHance de leur Roy,
coronie i--- (îattMiris \ilu^ amplement -^i'wil rr-i id'cs ,ui\ LcUn^s pr'''*-('>d<>ntes. Afin
donc que telles prolitnbles aOaire soyent tant plus* tot^t inb en univre, avooä
ponrtanl envoyé devant nostre arrivée ledict Ifùstre Thomas ponr Vons eselairer
dn Tairi el solliciter lesd. privilèges.
',>mnt atix anlren fsHicIe» qu'avons envoyé, et premier li >ît'niori il nous
lî t-nlreniettoroiu» rieu de nostru pari de les mullre tta eQecl moyennant qu'ayons
Vostre Volmité et intention et advis» comme le trouvez bon. et puis notre voyage
pourreit encore se retarder pour quelques semaines etc..
Vu an uvaiil sa inorl, nocugos-.loan totijoiii-s. de plus vn plus
|i»'î!<'trt' (le luliliU' de ses pi'ojol« de caiialisatioii et de llnftn^rc à
hùtiir.-î perdues des forôts «les montagnes des Vospres. éerivit » lunir
à son j»ineiil U; urniU- l'hilippe de Nassan-Saarbriuken, seijjiienr du
comté de Saanvcrdcu, petit pays arrosé par la Sarre el sus afllucnlü
riiïch an Sud, TBichel an Nord.
Ueurg Itanss von Uotte» Gnaden, l.*fat/.grauü bey Hbein, HerUog zu liayero
nnd Grane m Veldenbt etc.
IJnsem gtlnstigen und freiindlidien grui^s zuuor. Wolgeborner freundlii her
lieber Schwager und <ieuatter. Ir werdet olin allen Zwcîllel noch ingcdenek sein,
welcher gestallt Wir von wegen der äctiillart der äurr (Zorn) uud der Saar euch
vorgeschlagen gehabt, solche anxnrichten auf eUie Masnier, dass man »ie mit
den Waarcn Sommer und Winter-Zeit zu den gewissen Messen und ,lahrm;ir( kten
?ii Sfrnssburg und andern Stetten unucrlluiiil< rt gebrauchen knn.ltr. ;;iiirh Keine
Ehuden nocii Fischwuüscr dadurch zu siciiadcn gieogcu, üundern olin schaden
hieben gebraoeht konden werden, wie Ir dann derowegen aus einem gleichmos^
sigen Privilegio. so Wir der Saar und der Uhrt halben von der Kön. Worden m
Iiispanien erlangt, zu ersch^n I nht.
Waji dan ein landschaiit nîrgeuLs be^er Kau geuiehrl werden, uU wann
«oldc KvmmecBchaflen in ein Landt gebracht undt enwer Stadt SaarbrQcken ein
fewalUge Kanff- Stadt wurde werden, durch das mittel Wir auch bey andern Qe-
De Lntzelstein le 87* jour de Jan vier lôH(i
Voatre mieulx et Ir^-s aflectionné Couhin,
OKOIIU JËÂK l'alalin du Ithyu
Duc de Bavière, etc. m. p.
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n.nrlih.'Mlfn frrn f cix i^lt ii wilk-n bekiuiiiMen, »las Wir .-Jidrli^ auf rtiseie inslen,
}:cj>«>n iMv.aluii;; drr Dller, (Li nia^i die ('.analen 1 in fui ! ii ■ h billiolier orkannlnis
vciorUnelcr Commi'tsamjt in iedes Herrn Laii(i»t iuilll. nnriclilün mögen aucli Ir
hierbeynebeo die Frinteffia, so Tns andere gegeben, zu »ehen. T*nd dieweil es
xlembJirhcn costetu erfordet und Wir uns Milgemeincr der Kini^f und ires iin-
costcns vorsicliern liaWen niuf^'sf n ;iuf den erlangten Privilegiis der Saar und der
I rUi, {Y) und dan billigst Jedennaii zu solchen uiulichen wcrcKcn bcfurderung
UiuDi !M>ne, so vollen wir uns versehen, Ir werdet auch ewres theOs solche
punclen billirh ennessen. und diesolhij^en ein 'in, illi^en eueli mit bcscliweren.
Was die Saar anlan;;!. liaben Wir sehon die Hewillignng von dem Hnrli-
vvurdigen Fuislcn, l usern bcsondein lieben h'reundt, dem niücbuve zu Strasäburg
gleicher gestatt bekommen, Well dan Lottringen vormals auch, so wol aaeh
Trier eingcwillijjet und es norli allerseidts gern sehen, so werdet Ir werhoffeiil-
licli auch unbet-chwert sein, encli ewres thoUs giilherzig za erkleren ond des»-
vügen mit un.serm angenaudten Diener zu unterreden.
Itass haben Wir euch also freundtscliwegerlich mit wollen verhalten undt
pteiben euch nüt freundllichen schwagcrlichen willen zugethan.
Dalum Lixelstcin den May Anno 1591. ')
Lr.s ilnix (h'niiircs Irltrci ont rte tlrirs (tu» uKinit/f prn coiiimuii I'türio-
tiitvhifM Archiv J'iir DfnUthlaud. XU" ntl. Mtmnhrim H I.'ii>:iy, dtrt K-F.
St^moH et G.-iö, Ools^ i790in s«, ijui n-n/iruu- jmife là i7ä: Frajwente rondt»
Leben, .Svhickganlen, Abentkcure» uni Enäe Herzog Georg UanteHs
l'falzgraftn» zu Veldenz etc.
m.
Notre «'tudc seniil !ii< (Mii|ilrt(» si muis iio [»ailions p;(s fh> Tcs-
prit roliiriciix el pliilanUiiupimu' du cuiiile palatin. La ("liai le »tc l«»n-
(laiion pour l'halübourg montre .sa bonté cnvcr.s ses peuples; le code
qii*ü publia et qui est resté manuscrit dévoile ses connaîssunces en
droit et son amour da juste. A la fin du seizième siècle, au milieu
des guerres de religion qui armaient le frère contre le frère, il con-
serva tonjouiiji .son cceuT honnête et bon.
Âmi du duc d^Anjou. depuis Henri III il lit un aeeord avec- lui,
accord (pii fut roni[)u. C'est ce tpii exi)li(jue les plaintes du palatin,
Plus tard, il erut ra|)|>eler à la vertu ce prin<e f;tililo et drlinitcfiô.
* Que Votre» Majeslô. dit-il, vnyc ;tv<H' qtu'lle zèle vt lioune vo-
lonlé, Nous eliereliuus vulre prulil, liuiiiieur et trrandeur, Nous vou-
drions qu'il plut à Dieu que nous ne reçussions jamais denicir, ny dca
dettes, qu'on m*est dit, ni de ce que nous vous prétendons, et que
Votre Migesté voulut suivre bon conseil et soulager son pauvre peuple.
') Le dottüier des divoni«t» idée» iiydrauliques du comte palatin, apri'S
avoir été aux archives de I^I^'v^Hihé à Saveme, eA maintenant aux ardûves de
la présidence A Strasbourg.
— 29 —
«Nolls ajoutons aussi un oxoinplc. ({ue voyant le désordre que
nolif bf'au fivrc le R<»y <h» Suède faisait. Nous l'avons adnionei^té
rif'iix nri:-' lipvant sa prison do loulrs Ins fntttc^ ([n'il « nmmcttnit on-
M'ïs .suri peuple; lui ne v«>ulant pîis pirihlir r;iiliiiniir.^l;tlinii ih- .siiivrc
le conseil, tomba dans le iiiêiiie iiitHUivt iiuiil tjue nous lavions nd-
moneté. Aprc^, en sa prison, il a bien reconnu et plusieurs fois ré-
péU^: Ohl si j*eusse reçu le bon conseil de mon beau frère, je ne
(nstsfe pas là, ou je suis maintenant et qu'il connaissait à cette heure
quelle différenoe qu*il y avait entre les serviteurs et amis qui ne fai-
saient qu'approuver les voinntôs de leurs mattres, fussent boinios ou
mauvaises, et entre ceux-là (pii avec une ferveur disconsetlloient les
roauvatses entreprises de leurs maitres.
< Voicy, :^ire, comme nuus vous admuDcstoua, «t prioim bien liuiublcmcnt
pour rhonnenr et la gloire de Dien de prendre ce coneeil à evar et prendre
Barde à votre salut et honneiir et «n bien et scalafomont de votre Royaume. Rt
voulant faire cela, Nous vous assisleions avec bnn f ')nseil cl tous nuiyens qoi
dépeutlent de nous et des nuLie» et du non amit^. \mi» uiisuraiit ai vuuü voalos
«nivre coimeil. de vou» mettre hors de tout vos dangers et en on repos idnl et
honorable.
« Prierons Dieu lout-puissaiit d'avoir jiiti»'' de Vous, de Votre Hoyaume et
lies afiliji/'s ut foulas et Vous inspirer de son saint esprit, dont faites «'lat d\'n
porter Tordre, pour effectuer les effets et vertus du Sikinl-hlsprit Me recomman-
dant bien humblement k vos bonnes grftces, je vous assure que ce qoe je Vous
écris, vient d'un bon zMe el affeclion.
« De LOUelsteinr le 11 novembre l'an lôHi. »
t'ius tard, il écrit au in^^me princf :
c .Noua sommes plutôt pour Vou:i donner le bien pour le mal et Vous ad-
aMnester eomme à un jeune prince?, do de«x rhosea :
« L\ine que Vous devriez, comme vos prédécesseur», entretenir votre au-
thorilé tant mven h» vOtres qu'envers les étrangers.
* Pour la seconde, que Voua voyez que Vous êtes mal servi de Vos Ser-
vitr nrs et ConaeiUers, Vous nourris»ani en telles diBccturlobies, ne considérant
4U< 1 t»réjudiee cela Von portera.
« llaintenant Votre Majesté si Elle a un ca>ur généreux, Elle doit prendre
cela à eœnr et percevoir cpic les <lisrourtoisies et mauvaises mo urs n'en re-
viennent pas à personne, plus à mépris et dommages, qu'à celui même, qui
le» fait.
« Votre Majesté considère la différence des Amia et Serviteurs, que je
remet pIntiVt tout le profit que je prétends recevoir do Votre Majesté par le
dixi''tii~' <Iii |nu!il (]r l'iiivi-nfi^in ^^v^■ rli> Vmi': rr^clier. <r»mme à un jeune Prince,
ce qui peut Vous préjudicier ci-après, si Vous ne Voua forrigé». »
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(li'i les. ce langage adressé au roi Henri III n ost pas celui d'un
llatitMii . ni (1111) .-nui tirait : mais hien le langafrc d'un honnête homme
el il iail grand honneur à George-Jean.
IV.
Le palatin George-Jean a publié quelques opuscules pour dé-
montrer ses idées sur les < <iur:^ d'eaii flottables. Ces plaquettes sont
iiitt<inv:il)U- ainsi ijiic i r (ju'il lit imprimer pour ses nombreux procès.
:\iMH avons tioïkv/' le litre de deux imprimés rclatiiîii à la paix reli-
gieust, les vuici ;
1. « Rnvoy aax Ralat» de la France désolée, povr la paix, afin <|U(> par
«moyens asseurés h IC-gilime», îrelle paisse avoir repos t«i de n-cliof llorir t-n son
pit ini. i- (■>(!(' i l I xi i llciili iciKMnnHM' «'1 que le s.lllj; «les Clin ii^ lie soil |ilu:4
* »I ittiiuiiiuitieuical t:.-.paiHiu liu Uiut cmlè Par rKxcclleiice du duc George Jean,
c par la grâce de Dieu, Palntin dn llhin, Dq« de Ra\'ière, comte de Veldenx, Lut-
cz«lsteîn, Lautereck, Gut« iili< rg. Keinsherg, Sleindal etc. l«ur. II. Mar. (hmw
r> Liiiiitii iit > ' (livisum dci»olabitttr & domus HOpra domunti endet. MDLX.\XLX, »
11) 1" : 1 frllillr^.
Jl. » iMuyen de la j>;iix pour Tl-lglise cl toute police chréliome et Civile
< pour enlever ton» danj^cra et ramener chacun à vrayo foy ehrélicnne. vie et
«obéisûAnee cccK»iastiqii> ' i politique.
' V< ii i|ii'< Il . r> Mi.;;< derniers rhneuti veult nvr^ir k' droit et c[iie nul ne
« jicuU loiilnî la vénle, ulm d'y bieu aviütir; car Dieu junte, jugera junlcnifiit t-l
< en bref. MDLXXXtX, » in 4"*, 4 feuilles.
Geofge-Jean') mounit le 20 mars 1592 à Lützelstetn et fut en-
leur 'lans le caveau temple. Son tombeau |>oHail sa slutue et
celle fie sa leinine a;:rii. luillé.s et toui'ués l'un vers l'aulre. Ce monu-
inrnl fnl iléti uit en 1 T'.'.'i. Sa veuve mourut m "-^oixanle-eiiKi ans après
IS ans (le venvauc: elle fut eulerrée au Lleniigiuäbcrg pri?» lUu>th-
bueli, vei's Kiisrl :|{avitTe rhênauej.
On peut voir un purLrait {jrave du prince palatin tjcorjie-Jean à
la Bibliothèque de l'Université de Strasbourg.
Son mariage fut béni du ciel : ils eurent onze enfants dont l'aîné
ï) Patriot. Archiv 8». 87.
Le nom «1< Jn ri Hau» était enrore po)iulriire La Petite Werro au
X\ II1«Mè.îi 1. Il i lS' lU'H. liO coroK" de la i'elile Pierre tenus la maison
pal..liu(.'. Uîciiic (l'Al.^titi, LShOj.
La deviae de ce prince était /wrrâ rhiuli tmlta rm, celle de »on frère Gan-
lave SuHi Deo pforia.
31 -
Get^inro-ntislnvo partagea rhéritapo pnifrnci nvrc «f ? donx fifTo- .Tran-
AujiUî«le «4 lieorge-Jonn. r>lui-<'i «lui s»- nuiUhU-i' d iiin- (tension I/;tîii»'
éiKtiLsa on 1602 ElisabcUi «io Bavière dont il eul des eufanUi. il iiiou-
nit eo 1634.
Jean-Auguste mourut en 1611 sans poslérité de la veuve du
landgrave de Hesse-Darmstadt, fille de l'électeur palatin Frédéric ni.
Le comté de Lutzelstein tomba à son plus jeune frère qui se maria
& Suzanne de Bavière, iwlat i ic Snlzbacli. Le inallieureux prince
!*urvéc'ul à tous ses enfants. Lu (jualriènic Iiis Loui.s-Philippe né en
1Ô77 mourut d'un coup do lancp dans un tDiinmi ]p 14 nrtolnr IftOl.
Le fils de (îeorge-llustave noninié Léopuld-Louis lurila de son
oncle Georçe-Joan II et réunit entre ses mains tout l'iiéritage de son
aïeul. S«îs enfants moururent avant lui. Dè.^ qu'il eut le comté de
Lutzelstein, Léopold-Loois s'empressa de protester contre Toccupation
de Phalsboui^ par les Lorrains.
George-Jean n'a donc pas eu de postérité masculine. Deux de
»es filles furent mariées; Anne-Miin^uerite au comte palatin à Sim-
mem et ür.sule au eomte de Wurteinbci^.
N(» seniit-il pas- jusic fjiio >;i statue on son Iniste décorât une
des places de Phaisboui;;. ville (ju'il a foiidt'c et dont il ne vonljut
que le bonheur et la prospéiiLr V < (M(imiu: (!(,' la IVtite Pient; «pi il
publia et qui eut force de loi jusqu'au nniieu de ce siècle, est un mo-
dèle de juri^radence *) qu'on ne peut qu'admirer et qui, seule, mé-
riterait de tirer de l'oubli le nom du prince qui a tant de motifs glo-
rieux pour passer à la postérité.
APPENDICE.
La îîraviire sur bois du titre de la eliarte de fondation dr ir)(>8
représente une fviile forteresse de forme nnide défendue par un nnu'
îi créneau.x llan((ué de (piatre tours rondes & U laipielle on ac('è<le
par une seule porte avec pont-levis. Ouehpies maisons et une chapelle
avec un petit clocher sjnt à&m l'intérieur de l'enceinte près du mur.
>) M. Honvalot. ancien cnttMillor ù In rour de Dijon cl <]ui publie nvee
i.ml 4!o surcrs l<'s .iii il nncs oouliimc^j irii'iliU's. n. je rroiti. Tînlonlion do duimer
et «locatm;i)l îuiporûmt qui n'a juinais «-lé iin^triniû.
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riiis «les trois f|uart.s du terrain de la toileies''^' sont v:i?iîps. On ne
peut reciiiinaitre daiis ce dessin la lour et le village d Kniartzhausen.
♦
# *
Si Ton veut voir la ville <\r I'li:il>i>ouip telle (}ue le palatin l a
construile. il faut, je crois, consulu r l atlas de Tassin qui en donne
un petit plan in 8° oblong remontant à l'an 1G40 et recopié par le
S' do Beaiilieu vers 1670 à Téchelle de 200 toises.
Att nord il y a une citadelle à cinq bastions commandant la
campagne et la ville à laquelle elle communique par une porte avec
pont-levis sur le fossé, celle-ci est placée entre deux crémaillères. Des
redans et des bastions entourent la lorteresse dont les deux portes*
de France et d'AlIcma'^'no sunt :i la même place que maintcn;ui1. [,e
ch:"itr;ui. lésideiice du comlt' Cîustave-.lean est sur le buslioti tiiluiué
d un los.sé. Le faubourg avec église s'étend sur la roule d'Alsace à
200 nièlres des remparts. Kieu de plus irrégiilier que les rues ilc hi
Wlle < dont les bastions ainsi que ceux de ta cîtaddie n'étaient que
€ de la terre élevée, dit la légende du plan, iHrète à revêtir, ayant été
< commencés par le prince de Phalsbourg. »
Cdi priiice doit être Louis de Guise, l'époux de la belle llem'iette
de Lorraine. Il a dû bâtir la forteresse et la ville serait seule l'ou-
vrage du palatin V (hioi qu'il en soit. IVcnvre d<> Vnolnni cbangea tout
le plan de la luiieresse et en lit une cité nouvelle. Un sait t\\\r h s
piojcls de rillu.slre ingénieur ne furent pas suivis faute de fonds. Un
j^rand ouvrs^e devait protéger la ville au I^ord en remplacement de lu
citadelle démolie. Ce fut toujours le pinut Ikible de la défense et le
canon ennemi fit toujours» d'affreux ravages dans la ville en attaquant
de ce côté.
- 8â —
Das Stadtrechl vuu St. Avold.
Abdruck eher Handschrift des Bezirks-Ardiivs
voo Freihemi H. v. Kramrvtain.
VürbemerkuDg.
Die hier zum Abdruck kommende Ifondschrift findet sich im Lotb-
rioger Bessirksarchiy (Serie E 4. communes, No. 730) and ist <St. Avuld
Registre contenant les us et coulumes de lu ville, vers 1580» be-
zeichnet. Die einzelnon Blfittor siini, iiiif No. 40 l^w^'prinnpnd. bis Nd. 102
immerirt und zwnr mil andeirr Tiiil»' als mit welcher die :iu(' i'aj)ier
in Folio gesi ln it lx ne Handschiiii selbst gt si hrioben isl. Die Hand-
sM-hrifl isl von detnselbeu Sclu'eiber bis Hlall lui niedergeschrieben,
uiUu-end Blati 102 (der Schôflen-Eidj späterer Zusatz eines andern
Schreibers ist. Auf der leeren sweiten Säte des 102. Blattes findet
sich der Vers:
Inn Deiner Juvenil soltu Di(;h
Min arbeilt üben fleissiglich,
Hernach mahle gahr sehwehr die Arbeitt ist
Wahn du zum alter kernen bisa.
Auf etwas grösserem Papier folgt dann noch auf 2 niält' r i eine
am Kande verletzte Kanzlei- Abschrift einer Ordonruuiz des Herzogs
LuiUvi'/ von LoUirinijon, gegeben /.n St. Nabor am 20. Oktfihrr 1005.
über Autlicbnnp dt r Sdnildlinfi iiiui darnnler von anderer Hand eine
Noti?: Ql)er Verkauf hei brennenden Kerzen, über Minderung der ge-
Imiuc-liUcheu Wein- und Imbiss-Spcndcn und Ablösung derselben in
GcAd, bei ausdrücklicher Beatfttigung aller andern alten Gebräuche.
IKe letzten beiden Blfltter schüren augenscheinUch ta der ersten
Handschrift nicht, sind vielmehr wohl von einem sinteren Benutzer der-
. selben, und zwar die letzte Notiz nach der Schrift vielleicht von dem
3
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^ 34 —
Mt'islorsclii^fTpn Wahl im .lalno 1038 liinziiu'ffiiirt (vor'^l. Hlall 77). Das
Blaü 71 fchll und 72 ist iinboscliric^hcii. HIatt 70 ist unriclilij: zwi-
schen 7*1 und 77 t'injieheftrt : flrttî Inhnlh' !i rmisste dnK VAnil 79
in der Mille df>r ersten Seile dt- lihitd- so >i. Ikii, wiUimi-l m<-!i ini
Texte auf IMall 81 diireli (Ue \\ inU i huluuji der rel)ers('hriii des In-
halts von Blatt 79 ein Hinweis auf lel/tercs lindcl. Bei der Nunieric-
riing ist die Numer 88 vergessen, dass ohne Lücko im Text auf
Blatt 87 das Blatt 89 folgt.
Der Inhalt der HandstchrifL besieht in einer Beschreibung der
Uebräache und besonderen Rechte der Stadt St. Avold, und zwar enthalten
Blatt 40 Verfahren gegen Aussätjnge,
» 47 — ö2 rriizes.svnrschriflen.
> 53 — 50 das Verfahren vor (Jert' lif nnti Sehfiffen bei hiaiH
S|M*uehnahnie vei jdandeter tiegcuslünde.
» 57 — 58 Prozessvorsehriften.
» 58 — ^59 Eheliches (iüterieeht und Vcrjührun;?,
> 60 ProzessrorschrifteD,
> GO — 68 Strafen auf Uebertrctungen, meütt naeh St. Aroklor
und Vicer ReditsaprDchen,
» 69 — 70 Stadtsaiznnix, die Tafel genannt ; eine Poti^seÎTeronl-
nung in 13 Artikeln,
. 71 fehlt,
» 72 nnbe'^r'hrif'hen.
» 73 — 98 uacU dem Kali iidrr jit ordnet, was an einzelnen Ta^on
jeden Monats von Amts- und (ierirh Uweiren zu
geschehen hat, imt einzelnen Satzungen über Sleuetii
und andere Emriditungen,
» 98— 100 Ordnungen (Ür einselne Beamte,
> 100 Eidesformel des Meiers und der Stadtknechte,
» 101 Formel des Widerrufs ]>ei Beleidigungen,
» 102 Formel des Sohöffeneides.
Der Ht ?inn *îfM Nnmerierunj mit Blatt 46 und das Anf:m?s\v(»rl
' Item » bt'/tutien tlie CnvolLsländigkeil der Ilandsehrift. welehe m l* ^-(•n
in giüclilicher Wt'ise durch einen im Stadlarchive zu St. Avuld belindJielien
«No. 1. A. A. 2^
gezeichneten und
«Actes constitutifs de la commune, lö50»
überschriebenen Band filtere? Handschriften «gänzt wird.
Derselbe ist wohl erst in diesem Jahrhundert und leider i^clfach
in unrichtiger Reihcufolge aus losen Blättern und Heften zusanuuen-
. j ^ od by Google
— âô —
gebunden und enthält ifi den RhiUorn 118 bis 124 die Bläller 1—8
und in den BlUllern 163—194 die yiullcr 9— 4u der MeUer Hand-
.sc-iinrt
Es fehlen somit von der Handschrift nur die Blätter 41—45. Die
in dem Stadtarchiv vorhandenen Blatter 1—38 enthalten nidit aus-
adilieariieh St. Avolder Recht, vielmehr eme fl)r die Gerichte de» Met2er
Bistums allireineiii gültige Prozessorduun«^ und eine Aufzciehnung Metzer
('ivilreehts überhaupt und zwar wird nach einiizeii allgemeinen Be-
iiici kiiiiireü rd>er die Gfrifiilshrihr'it des Hisehofo'^ in Civil- und in
S traisachen, über deu üiTeiiÜichcü Glauben der Ueuiuleii (bl. 1 und 2)
verhandelt iiber
, . Blatt
a— 5
5—7
7—8
»
Î)
Gescblechlslüsungeu (Wiedfieinlösuug veikaufiei
• tiÜtlT) »
9u. 10
10
10
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11-38
•) Per Sf Avr.lilcr n.ui.I besteht ans
1; Copie des coutumes de rKvöcht* de Metz, io fraazüiüscJiei* Spraclio (Blätter
1—25 voâenier Nwneriemng). nach dem SehlusMitze im Febmar léoi aiif-
gcstellL — Bluter 26, 27 und 2K >ind leer.
2) ZusiimmenHclzHng und Gerirlilsforint n (Ich ronsei] (hi l'.nillnj.'e . in franzö-
Ktsciier Spraclte, lilälter 29- 40, von deniselbon ?>( lireü>t'r wie die (Ujulumes
geBchiieben.
3) De la qualité des Juges inférieurs et n' glcmenl des salaires (Fol. 41 — 68).
gesohriebcn 1G2Ö von demselben Srfneih r, nnrli einer Aufstelinn? von !(W7.
4j Üie Gemeine Landbräuch des» Bistiiums Metz, in deutscher Sprache, Hlätler
63—79 ÇBUM 89 irrig vor Blatt Kl geheftet), devtsehe Aasfertigimg der
Coutumes mit kleinen Aenderungen.
Ô") Finr vielfach falsch geheftete spätere und unvollständige Abschiilt der
llaadschxifl im Bezirksarcliiv , itlatt 113 der St. Avulder itaudächrill cut-
• aprieht dem Schtnaae dea Blattes 46 der Handschrill dea Bezirkaarcliiva,
nach deren Inhalt dann die Hläller 114—117 der St. Avolder Hnndschrift
zu folgen haben, an welche sich die lilälter 80 bis 112 anreilicn. Die Ab-
sclirift ist Wold im 18. Jalu-hundert gc&cluriebeu. vielfac-h am ilandc und
ob«! b«Klildigt, aber von Wert zar Vergleichong und KlaratetlnDg von
Schrtihfohlcrn.
(•) BläUer 118—124 sielie oben (Hlalt 1—8 der Melzer Handschrift).
7) Blatt 1S6— 162 ixt eine Art Gerichtsprotokollbuch, Kontrakten- und ilypo-
Ihekenbach einea St. Avolder Gerirhtwsehreibera von läöO^lSBS. eebr an«
leserlidi. Hfliffor IfîO— 1(;2 leer.
blatl 1(>;4— 194 äichc üben (Blätter 9— 4U der Melzer iiandachrttl).
3*
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und /Av.u iilirr diis Verfnlucn vor den Nioder^erichlen . dem Bellis-
(irriclil (liaillajrc : und vrir dv in Lehiifrericlile, mit vielen Ft)rinuluren
lüi- die (1( i ir|iish'itiiii<i und die Parteien.
Auf lîluU Utl^l dann
Recht des Metzer Bistums über ßftter, so zwei Eheleut iu
zweiter Ehe erlcauffen
und ferner (39 und 40)
Gebrauch und Recht im Metzer Bistum uud zaSt.Nabor,
Kin.-( l/iiui/ in Ei-b<rülor betrofToml.
llid IxLMtiiii demnach erst die Beschreibung des iseaonderen
St. Av'Odt'i- Hcclils.
Vnii di( som li'l/lcrcn feldon nlsu ln>ch>st(ms 5 Blätler. Dor vor-
li;iud( iH' 'jrny^>rvi' Teil h'wAei uhw lür die Lokalgeschiclile so viel des
liilero^sanlen, du^a der Inhalt derselben auch heute noch von grossem
Werte ist. Der Verfasser der Handschrift hat sich (auf Blatt 99)
gelegentlich < ich Kreuzenadier » genannt und angegeben, dass er nach
Erwählung zum Schöffen in St. Nabor an Stelle des ScMffienachmauses
jodt'Tu hi iHVn ( ine Sonnen-Krone pe*teben liabe. Der Verfasser war
als^t S( luiü«' licitu Sladtjierif lit St. Avold und ausserdem (nach I31alt 1)
(M-.- 1 1 i< Ii (' n ciu Advokat, darnad) 'louiflKon Heliselithunif» ^dUTnll
Ti iK Ut a lor uud eilt li< -heu des Uislhumsgi iiciaU Lieuttenandt.> *). Er Ik ;iiiinl
mit drin Satz*'. <(a:-- 'Unser {inädi'^^er Herr rior lîis( hofT in wellliiliiu
rn';ii( i iuiLrs>a( licn üodachten seines liistliums eiu/.iyci Ib-ri- und Souverain
in Ivrafl seiner Begalien und Freiheiten unter d«n hdUgen Räch » sei,
der zwischen den niedern Richteni seines Bistums und der kaiser-
lichen Kammer zu Speyer mittdt. Die Vorschriften über das Gerichts^
verfahren giebt der Autor « beides den Practicanten und ihren Clienten
zu Trost und den F\i< btern zu Krp;<Uzunyt und Fui Hebung vieler He-
sehwerden. > Rf .'tinunle Daten finden sich erst in dem zweiten Teile,
(k ni Ix soiidi'tcu St. Avolder Kerbt «Melzer Handsehrift). in doin vielfac h
auf ri lfilc des Stadl;.'< ncli(s daseliist und des Kanzlers und der Ucncii
des Hat,- von Wii Ii . (aucli Weich = Vie) verwiesen wird, und zwar
auf Ijtcilc aus den Jahren 1584 bis 1592.
Die Handschrift ist demnach keinenfalls gegen 1580 vollendet,
wie auf dem Umschlage bemerkt ist, sondern zweifellos erst nach 1Ö92,
voraussichtlich aber sehr kurz nach diesem letzteren Jahre, da spatere
Urteile nicht erwähnt werden und das Gebot des Herzogs Ludwig
>) Vertreter des Gcrichtsherrn, bailli, welcher schon nicht mehr selbat dem
ddh lif«^ \ Irland, sondern durch einen Kechtagelehrten dos Amt an ticiner Statt
wohmebmen Hess.
— 37 —
vcHi Lotliri(ig(Mi von IGOi") besonders licigehcfLel , auch eine süchliclio
Âenderun;; vom Jahre 1607 Ton anderer IhtnA nacl iget ragen ist (Bl. 83).
Die Handschrift fällt demnach, waB den zweiten Teil, die Metzer Hand^
sehrift oder das spezielle St Avolder Recht betrifft, in die Zeit zwischen
I6î)2 und 1605. Ob iler erste Teil, der im St. AvoUpv Sladtarcliiv
aufbewahrt wird, älter ist, mag dalmigestelll bleiben. Dafür spricht
allcrdinfr-. da.'-- im !)( -()î)doren Kecht der Stadt 8t. Avitld (Metzer Hand-
schrift) in'i Ej'vvalniuu^ lies Landefherrn derscilic meist als »unser
^^n:idi<^^ster Fürst und Herr» bezeichnet wird, wiiliKud der erste; Teil
iSt. AvoldtT i\rchiv) < unscrn gnädigen Herrn den Hischof» als Souverain
nennt, stets von des Bistums Gerichten (den Untei^richten gemeUten
Hislliunns sonderlichen zu Wich, dem obersten Sitz aller Untergerichte
und von dem Bellis^itz gedachten Bisthmns, welches das oberste Land-
gericht ist. Hlatt 25il) spricht, und dass St. ÄYold im Jahre 1572 von
dem Bischöfe an den Herzf><i von Guise und von diesem 1581 an den
H( rzogr von Lothringen abgetreten wurde. Es ist demnach möglich
iiikI wahrscheinlich, dass dir Aufzeichnung des Landreehtes bereits
il über begonnen, aber In (hm speziellen Teile dos Sf. .'Vvolder Sladl-
recht.s erst nacli lö92 beendigt ist. Die Aufschrift uui iJlatl 1 «Recht
zu St. Nabor 1699 > ist jedenfalls später bin/ugelügt.
Unsere Handadirifl endlich ist nicht ein Ori^uial» s(mdern eine
Abschrift. Gegen die Eigenschaft als Original spricht die glddimässige,
mit wenig V^besserungen versehene Sdirifl, und audi das Fehlen d^
Unterschrift Die Eigenschaft als Abschrift ergiebt sich dagegen aus
melireren Gründen. Insbesondere ist auflallig, dass eiinnal (Hlatt 501)
ein leerer Rnnm fiir fehletide Worfo '^rln-^cü ist. ;tl-' oh ricr Schreiber
hier die L'r-rlirill nit lit habe enl/ith.ia k**iiiicu und ua.ss vielfach, sei
es durch W ledt iiii>lung. sei es durcli Wegla.ssen einzelner Worte (Hhitt
75JL Zeile 11 fehlt das wichtige aus Hlull öTil zu ergänzende Wort:
Wein), FlOchtigkatsfeiiler des Schreibers vorkommen, weldier sich der
Autor selbst kaum schuldig gemacht haben würde. Die Abschrift selbst
aber ist nach der Randnotiz auf Blatt 83 jedenfoUs vor 1607 und ver-
mutlich vor 1605 verfertigt.
Da vnr es also mit einer Absclirift zu llmu haben, so entsteht
die w*^itere Frage, oli aiuli di^r Abschreiber nur ein Original abge-
s' hi iclM'ij hat «..ter nli deren mehrere vorhanden waren. Es wird schwer
sein, hierübn ( Ic wissheit zu erhuiiren. Ha der Autor des ei-sten Teils
sich selbst als des Bistums General-Liculcnanl , d. h. allgememer Ver-
tr^OT der Amtndlnner, BaiUys, des Blstunu bezdchnet hat, so ist es
auffallend, dass der Verfasser sich in dem zweiten Teile als Schöffe
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des SladtgerichU St. Âvold nennt Unvereinbar sind aber bâde Fiinktionett
nicht, und es ist wùhl mfigltch , das» èst rechtsgelehrte St. Avolder
Bürger Kreuzenacher neben seinem Amte als bischöflicher Prokurator
und Hülfsrichfer im Oborgeriehl ( General-I^ieutenant) zeilweise auch
i-'< liitflr Ix'iiti St;iil!;:<'ri( lit St. Avold lliiiti}? frewcsen ist. in welcher
Ki'^ciiscliiilt {■[• dann die speziellen St. Avolder Keehlssprüchc und Ge-
lniiiif lu' }.'<'n;in kennen u'elernt liî^t. Hio Art. wie ruich in dem speziellen
'IVili' des Sl. Avnldei- lieclils recht lüinii'i Ifdigiicli .juii-ti-clic Fragen
tu »1 teil werd'Mi . I;issi rnicl» annehmen, ila.s.s in der Thal das {ranz<>
W'cvk mir ( üien Verfasser und zwar in der l'cr^on de.s biücrhölliobeü
Hülfsrichters und zeitweiligen St Avolder Schöffen Kreuzenacher hat
Dass St Avold in der Zeit, aus welcher die Rechtssprüche des Stadt-
gerichts und des Rais zu Vic stammen (1684— 1592) nicht mehr der
bischöflichen l,;nide. Imlieit inil( rw orfen war, ist kein Heweis des Gegcn-
Ifüs. da /\vi itcHos mit der Uebertnigunj; der Landeshoheit an die
ller/ii^e vcii iii<^en nicht aiich sofort nml ohne weiteres die Ge-
i i<'hl>luitn( n und der panze Pro/p«s^jfU!«i ;?c:iniiei t wurden, viehnehr es
hiei'in Iiei dem alten l'.echte nml l'ieehlsveri'ahron genau ebenso verl)Heli.
wie liei fi iilieicn Vei selzunut^n i^VerpIandungen) dieses Landesleils, dei-en
die Geschichte mehret e erwähnt Vielleicht war auch der Verfasser
bischöflicher Beamter nur bis zur Abtretung von St AtoIö an die
Herzöge von Loihringen und hat sich dann auf seine alten Tage in
seine Vaterstadt St. Avold zurückgezogen, hier das Schöffenamt v«v
sehen und sein aü'jremeines Werk mit Rücksicht auf die besonderen
Gehräuehe und lieehte von St. Avold vervolLständi^rf. Hierfür spricht
in-beson<1ere . ihiss dei- Verfa-'sor Hlr die St. Avolder Rechtsliräiiche
mir r.c( ht.s>|inu bc auä doi" 2^it nach der lianvcrleibung in Lolhringeu
(1581j uuflülal.
St. Avold odei- cichtiger St. Nabor') war in alter Zeit ein Dorf
des llislums Met/, umi das Plaupt einr^r itesonderen Vogtei (zu der
v(i;;o(li;/(' zu Senl Nai)ore gehorich als Sent Nabore nnd ander Durfler,
Weisthmii von 1441 idier die Zugehörigkeit von Walnien zur Vogtei,
in ZeiLsclir, d. lleig. iJesclüchtsvereius VII. Bonn 1871). Im Dorfe
bestand ein Benediktiner-Kloster, welchem indessen der Ort selbst nicbt
unterthan war, wenn auch das Kloster versdiiedene Redite nnd namentlich
den Zehnten besass. Die Voglei, welche von ^n Bischöfen den Grafen
') bei Xuuie Sf. Avi'Id ist nur durch £ranzö»ische Aussprache ftos St Nabor,
St. Avor, St, Avold tutstaudco.
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■
von ?ii;ul»rik'kf'ti leliiisweise und von dieî^cn als Aflorlehii ilcn llorrcn
von Kriediiii*r(Mi und Boaucoui l iiherti'a<ren war. uinfa.s.sto ciiniiv zwan/.ijî
(i(>inpind(Mi. u. a. Walmon . Machorn. Teteivlien. Kulanen. Maxstadt.
Kbersweik r u s. w., und bildete ciu Hofgericht, dun grusscn Hof, dessen
GevieiittfheiT der IKscbof od^ an dessen Stelle der Vogl war. Abge-
sehen ?on diesem grossen Hofe hatte St. Nabor besondere Rechte und
F^iheilenT zoBoal ein ebenes, nur auf den Ort besdirftnktes Gericht,
tien kleinen Hof. Ausserdem hatte dann der Abt des Klosters nodi
ein Spezialgenelit. welches indt'ssen. wie aus dem Namen Stro-hirdiuff
zu sthlie.ssen ist. .sich auf die Rejiclun-i der Zehnipflieht beschränkt zu
lial)eu scheint. ZeifwfMhji hatte jedofh dfr At>1 als Vertr^^ter des
Bisrhofs dessen houies- und bannherrlirhe t ier« rlil>uuie w'ahrzuuchmen
und iïehol als des Bischofs Vertreter, während in der Regel der obere
biächöfliche Beauile .seinen Silz iii dem benachbarten Homburg hatte.
Die Einwohner der Vogtei und speziell von St. Nabor waren nacli
Person und Gut unfreie Leute und dem Bischöfe oder Vogte eigen-
behörig. Der Ort St. Nabor entwickelte sich allmählich zu einer Stadt
mit mehr und mehr l>esondereu Hechten vor den itbrijren Dtirfern der
Vo;^lei. \hi< Ifofirericht der sUidtischen Bür-xer bestand neben dem
\VnrlfM"?rrichle, dessen Silz ebenfalls St. Suhitv wnr und welches in
älterer Zeit aucli «len l^lutbann hatte, d. Ii iiltri lieben tuid Tod. iilier
Frt'i und Figen zu urteilen hatte, später indessen zu einem Wald-
frevelgerichle herabsank. Das stiidtiäche liofgericht erltannte dagegen
nur in CivUsachen Aber Grund und Hoden, über Sehuldsachen in
geringem Betrage, über Injurien und endlich Ober Einweisui^^n in
Grundbesitz anf Grund von P&ndsetznngen. Das Verfahren war
m&ndlich und hofrechtliih in den Formen der altjrermanischen Bechts-
pfle<ïe tlurch SchiUIen und üesciiworene. Der Beamte, Meier. hatt(;
nur die î.pitnnti de- Broze.ssos. urfoiltc :i!km sdlt-i nifht mit. hu r.iodi»
dfT Jaliir' iiidcvsni drangen Hechls.sälze und Fuiim'n flos i< imi-^rh-
rc< lilliciu;!! i'ruzt'?ises mehr und mehr ein und am EiiUc des -\Vl. .lalir-
huiiderts, als die vorliegende Haudschriil entstand, war das V^erfahi'cn
in der Kegel bereits sduriOlidi mit Klage, Antwort, Replik und Dnplik
und ktmnte der Verfasser in dem ersten, allgemeinen Teile seines
Werices schon die Übliche Einteilung in actiones in rem, in personam
und mi.xtas machen, das edielum uti possidetis als R(>chtsnorm an-
fîiliren und dergleichen mehr. Nur für das Verfahren bei Einweisung in
frrirri r.niiidbcyitz wiinlr- aii<b damals nni-h an den altetj deutsch-
m liLlielK ii FoiiiK ii re8lgelialt(m und die v.r>rfli('he reberlieferun<f gerade
dièdes Veriahren.s der Eiüweiüung in verpliiiidele Güter iai in der vor-
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lio'/f»ndori HanH«fl»rift von bpscuidciem Iiilorosso. nio,soll)e biotol li^nior
t'iiKii pr\vim>( liU II Kunuiiiutar zu dem «Weistuin von Si. Nabor»,
angeblich vom Jalire 1302, welches CreceUus aus einer Abschrift itn
Archiv zu Nancy im 7. Bande der Zdtsehrift des bergischen Geschichte-
Vereins vei^ffentlicht hat. Dieses Weistuni enthält viele Vorschriften,
weldie sich auch in der vorliegenden Handschrift finden, in Ictztwer
aber liilufig mit Aenderungen, wie solche der Lauf der Z<Mt mil sieh
/II bringen pflegt; insbesondere sind die Sonderrechte der Stadt t^hr
erheblich ^ ortnehrt und vergnissert.
Die Handschrift ist, obrn weil sie d;i>' iillcre Weistum ergaii/.l
und erweitert und um euie iMenge von Reclilen und Gebräucbon «1er
Stadt St. Avold übt!i liefert, deren Kunde ohnedem voraussichtUch ver-
loren gegangen wäre, und endüch weil sie das altgermanische und das
rdmische Recht eigenartig vermischt, der Dmcklegmig wert, zumal
dieselbe meines Wissens bis jetzt nicht veröffentlicht und nur von Ph.
Bronder in dessen histoire de St. Avold (Metz, Nouvion, ohne Datum)
benutzt ist.
Der vorliegende Abdruck ist indessen zunächst auf denjenigen Teil
der Handschrift be.scliränkl. welcher im Hezirksarchiv aufbewahrt wird,
weil «heser der fi'ir die I.oknl'/pscliichtc interessantere isf und der Ab-
drn<:k <lei' ganzen Handscliritl für dieses Jalirbuch allzu umfangreidi
werden würde.
Die unter dem Text stehenden Bemerkungen sollen einzelne Worte
und Sätze erUftren.
Der Heransgeber fühlt selbst, dass diese Erklärungen häufig unvoll-
ständig und nngeni^end sind und kann sich nur daniil cnt.schuMigen,
dass er nur Dilettant, nicht Fachgelehrter ist, und bei zaldreichcn lîe-
nifsgosrliîiflon wenig Musse zu eiript liciiderer i'rüfung hat linden können.
Wriin derselbe liof'/Hem dif Hriaii>;jMhe der Handschrift unternimmt. j
so will er damit sein trciH - hitticsse an der Geschichte des Landes j
und seiner Bewohner bekumU-n und gegenüber der (Jesellschaft fiir I
Lothringische Geschichte und Altertumskunde, deren Vorsitzender zu
sein er die Ehre hat, der Pflicht selbstthätigw Mitarbeit entspredien.
I
I
Rerftt 7.XX S.tiitl Xalor: belanngen einen ITzselzigen perschonen, so ;
luit dem tilzi^atz betleckl ist; >vie man sich mit einer s>olclien pers»chonim m \
{«IiaUenn hab.'). j
*; Jbet </er Drucklegung ist die alU: Sdueibweise hcütehaUein^ dtx l'erntändmsisas i
luMer nur mä da die JtUerpmtktion wrvoRalämUfft und AjUtümmgen j
schrieben ; die in der Handfichrift rielfadi, aber ohne jedes Prinzip benutstm gro$9eil \
Buduttüfcn sind mit Auanahm der Jä^famamen weiH «(trcft kleine ertettt, |
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— 41 —
ItciTi f«*; (s( Her gebrauch allhie zu Sanct Nabor. »^»» >rwn porscbon^-n
verheuratlt und hufz äctzUaHl werden luind über kurlz oder iam-k einer wuWv
innen beiden mit dem otzsaU der maltzi^e *) durch die genadl des nlmechtigen
Rottes befleckt unnd geslraffl wurde und vor ein solche perschone erkanndl wer
worden, es were man oder weib. so vermage das recht durch die oberkeit des
orits, dos man solche pcrschoncn des chcütandcs und von gemeiner burgcrschafTl
abscliflill und vît der statt inn ein besonder behatusang, welche innen iron denn
biirgerenn gebauwen wünll. I'iiil ^.i> liinn solche perschonen uf^furen Ihut, soll man
sie mit einem [)frisler ') mit bremienden stangkerlzen nnd mit ein dottenkrcutz und
mil glockeu geleudt sampt allcmi ccreraonien aUs wie insm eiuca dotlcn menschen
pUsgt zmn grabe zu bestatten. Doch ehe nnd anvor als man inn afzfiirtth sindt
dir l iir-rrrschain im schuldig zu stellen : » inkr irfr. ein klapper, ein hielt;cen flascli
und ein hiellzenn schüssel, mehr ein par hciotzschen *}. Und so man in solch«
feliebertt hatt, so hutlh man inn ofa der stadt wie obgcmeldt, und so man bcy
die b^uarnng kompl wie gsmddt, so braucht der Urehherr all ceremonten wie
man einen doUen menschen pflfjrt ni Ihun als man innen zum grab lrf,'ilf. dan so
solches beschehen so ums» er sich die zeit seines iebens der gemeiner burger-
stbafit und weltlicher haimdtierung enteossem nnd enthalten, wie dann solchen
perschonen allen gebärdt za thnn, nnd mnss sich der alrnnssen fromer lenth er»
ncren; unnd t=;t im sein weib schnldif^ 7,u gebenn da sie efnnndfr mit dem kranlz
genomen und zu kirclien gangen smdt, ein betth leillacher*) und ircs hauTz-
ladts nach irer vermögen naeh der billigkeit, damit er sich erhallten möge : und
«0 sie inen ein nuül begàbtt hatt, bt sie im nachmalls vonn der flberiger tarentliab
vonn rechts wegenn nichts mehr schuldig e« wcre dann ir freier guter will. AI
soll es auch verslanden werden so das weib von ireiu mau ofs gefurU wurdl,
imd ob er weitters vonn seinem weib dw nberiger fahrenthaben bagarai wurdl
und sie deren halbeutt mit recht an nemo, so Tennage das recht albir an Sanct
Nabor. dnf:'. sie im von rechts we<renn nichts ;*n {jnhonn s<]uil(li|^ werr. sie lipflrn
gleich Kinder oder kein kinder inn der stehenden che bckomen die weil sie
ianen ein mal anbbegabtt hatt wie obgemcldt ; also soll es auch verstanden werden,
so im das weib durch den ttbsatz ttfiq(6wissen were. So aber solche beide ehe-
Ifudt in zweitter e!ip wercn, so muss die varenthnb n^rh innba11f in s liimulir Ii
nj&rcktä *j verüieilll werden, all» dann mage die alzsetzige pcrschoncn ilir antheil
allem geiuseaui «nd gebranehenn, nach irem gefallen; hett aber die nfssetdge
perschone eigeolerbc guter die im zu gehörig weren, mage er die selbige genutzen
und genOssenn, verkanffen sich damit za erhalUen wie das im gefeldt Und so
die uliiseUuge
Maitzige (von maladif) = KrankJwU, ùubta, ÄtmaU:. Die hier /fcatihitdertm
Formalitäten der Attuftütriing der Amstittigen warm im M'ftt'hilfi r in ,lrr fjanrrn
ikristlidien WeÜ vcrhreüet; die kircMtchen Ceremonten der septmitio leiirosorum sind
Mtka. isMAneAm «t ManUâembert, Mrktire de Sl$. EUaabtth, chap. 34.
*) Pfrister — Prie-tter.
*) Eine Knlcle zum Fortbewfffm , eine KUtpper im Herammhcndc auf das
Kmmten des Aussätzigen at^merksam zu mae/ufit, hOUcrnc F lasch« und höüteme
Mm JMsi ÉWnnk*, ew paar Bandtdtuhe tum Empfang von Almosen.
•) LeiUacher = IdMAsto-, BeMwA.
Meiratnatraget.
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^ 42 -
tbiall il} ^tji'âtljoiieu uni imU abhlürbo i>o weru aile falircnllmb so c-r bc-v iiii im gui itaus»'^
luttl dem kirchern verfalhon ein drilt deill und den hernn im dosier zwey deill*)
abcr\x;:s (j\^;r]il ( i i';:iit( r belangfi), foldl die selbige : einer neg.^rlit verwandten
frcnndUchafIt an, also w4irdt es mit einer solcher ufzselzi^en perKchonen gehalten.
Recht 2a Sanctt N&bor: so ein fremder Qtxlendigcr ein notUg") oder
rcchtslog über nacht bcgert wie man sich darann zu gehalten hab mit recht
li< III I S ist ,1,1 yn'branch unnd recht zu Sam t Xabur, wan zwene iify.lendigor
Ircniiler ein amkr luit urbt arestiren und ihres nulysels*) Jialbenn ein rfcItiLsla;;
oder nnlUig uIksv nnciit. cum den statt mcigcr bcgcrlttu und beide ^aitigemi das
recht mil bürgen versichert hatten, so war der stattmeigcr vonn rechts wegen
M iuifilii.' iihfrii;;. lii lies fiMilorn Ings ein gerirhtlicben rerhtstag an zu setzen uiï
b( id< i- |,;irtit;( ii luikubleiin. und welche pnriiu die haubttsaeh verloren liatl. wcre
der bulbjge den kosten allein schuldig zu bezaileii; duch feull jjollcher rechlstag
angesetzt werdenn mit vorwittsenn und willen der gcricht. so fem die gericht
(l;ir /II \ • 1 : tc^ lu.n konin n, alls dann so hl der nieij;er schuldiji des lajis zu abendl
uiiûtlelir uiiib (!;■ { iilii bey guter tagzeil einem iden jîerichlsschaHen sanipt
dorn »tatist iireiber uud beiden vonsprechcnn,*; soltben nultag durtU den Stall-
knecht anzuzeigenn unnd in zu erltOnden; und in verkündet war^ und beide partigenn
ImiM l^ /n ii » r ;ii avi : 1 irllenn '^j missels zu fridenn w irden . un<( die parli^enn
dem im igi r d^s aln uh d» n rechtstng bey puler tag zeit mt witier abverkiindiget
und die gericht ulT genaniiteiD lag zu aamm komon waren und der nultag keinen
vorganck bette, tso wer beide pariigen meiger und gericht sampt denn voraprechenn
dt'tiii ku^l■■ll s( hiiltii^', nml sonst kein anilern b>nn: wo aber der notlag ein vor-
g;iin k Kiid.' Hil l iIk' gericht zu reclit j.'eses-.en weren , unnd der cleger und
betlagdUi ila^ anlworlt sampt beider parliguun vorbringen gchürtt wordeiui, und
welcher parligenn durch den richler kundlacbain ta orkandt wen* worden, di«
M'ilti;.'!' ii^uliut' wi-n iiHVlundt die selbige seine kundbclialTl vorzustellen uud den
uiizug Uli die kimen "; liiun was sie dann erkennen !>ul[enQ; were daim die ciag
Ufr denn eidt gestellt und nit uff weisathamb,') wem dan der eidl zu erkendt
wnrdl derselbe were inn auch schuldig zu Ihiin; ist die clag schrilltlich so ktder
clr^'êi ZU l>i.\vris>( M : < lm!dig. ist dann die clag niiindlieh so ist der beclagdt
schuldi;,' /.II l'i \i doch nach gelogonheit de.i jiroces wiirdt on'tm.ill^ dnreli
Atw»«« üiuJi (iiUicitU. Ihis Kruttkcniuiua von St.Avoid war daajet^igr JJorJ *.Si)ilf€h.
*) Ein Driltteil und den Herren tm Kionter tnoei Teil int »püterft ZuMts ron
anderer Ihtwl
^1 Not hl;: /s/ -'ht t(iix.srrordi'utftcher (îm'chMay ; ilr> i,ri><-sitf!''hn\ ({m'rht.s-
»iUuiujtii J'aitdtu uräj^iiitufUclt nur an den uuycboUntu Jardiwjen dnimiü im Jahre
9lütif tipiiter dagegen auf JedetmaUge hadung {gebotene Tnjr) re'jelmSxKg Jeden Dtemdag,
*\ Miisscl /inrtrfu'ht. Strt'it, IkrhtMrr't.
*) Vi» Hpt ci lier .-nul die JicchUniurdltt; s. lü. Sil,
6) Zu vir.itilaii : h< da' Tay Juieu ccrkiiinUl ,tft.
') gravestirt = beschwert, in der Betàwerde en^Ueit.
•) kuiu ri k'iai'lrn, ZriKjen.
''\ Wcistlium tur X'-iificnln ird".
' JJte IkyduiKj dt-r JkwfisUnd mth der mitndliduiH udir ndti ijUiihai Form
der Klage ist origineli.
. j ^ .d by Google
— 43 —
^••nn rirlift r lif iili-r:.(-Il-, kuti<lt><-li;ifTI ;'n rrkfundl argwnns liallx'fi Hcifr-n nh^r
die pailigea kein kundsclmlTl sonndcr aich dos eidts «rboUen, cr clegcr wolle
ber Miami «ydt behattten oder dem beelagdtenn bei Beinern eyd zu behallten
^eben, m were der beelagdC denn cydt Hcliuldit;
pbU 4K! zu t^iiin nrlrr er beclagdt miisstp flcin cl-'^tn- di rm t vdl zu las-senir : .ilier bcidp
l»arti|eim ein ider sich eines eydta erbyllicn Uiel zu Uiiin, stell solchea nacli
eikeafto» des richten; imd welcher parUiien der eidt erkenndt wQrdt der ist inn
KbnUif m Ûam, und da er sich des weigern und <l< n seihen nit tbnnwollt. dor
were sfinr^r ^f^^n parüi^cn aHon koi>(en nnnd sdiadenn abzutragen nach inn-
li&ldl der clagen oder anlwortiä achuldig.
Were aber einer partigeon inn obgemellten rechtstag IcandtachafR *) zu er-
kaondt worden TonniBlenen, and konnte die selbige künden dazu mall nit gleich
de* tn^ps lif'krirnr-n ';oinon jvrorrs ilniuit ^'u^i-liaUtfiin. uinl >i-ltii- kundtsohalTt ufz
blieben waren und sirh eies iieschwerll beluHlt utul >>icli vor dem rechten erbielten
Uwl, er volll seiner gegenn partluen denn tag abtragen sampt allen kosten so des
tages affganen, wer dann seine kundachalll äff der scheffen uhrtels im umbmOglicb
gewessen Wf-r zu stollenn. und ein nnHprn rc(!,f?(n:r begcrtt unnd seine getr'^n
(«itige im solches mt wollt 2U lasgicn und iieidc partbiemi ein rechts satz voun
dem riefater begeren wflrden, darüber so bfirenn, so ist der seheffen tu erkennen
sduildig: cUeweil der beclagdt dem deger oder der clfgt'r dem beclagdten dam
tag verbesseren will und den Hf"HH;;onn aîjtrn'^'t-n wie holn recht, so liai) der < lpf.'r>r
dem beclagdten oder der beclagdt dem cleger äolchs zu zulassenn, des anderen
tiges seine kimdlaebalR vor m «Mien «nnd das bey veriierang der hanpttaachen.
Aiidana ist der erste tag gehallten and haben meiger und gericht sampt denn
zweien vorsprechenn <<;)mpt die cleger und liedagdter iren kosten and die beide
vorspredien iren von idcro 5 albus.
thmd ist ein ides reditstaga «n bnfe unserem gened igen herm gefallen 7 Vi P*).
l'nnd vom «hieni iden rechtssata sindt die partigen dem stattschreibcr schuldig
12 ^, nnnd des andern tage« so h\ die parli^' dem der wif»ftim1) :'.u cikandt
wonieno schuldig vorzustellcnn und sein mntendit oder ollzug uff die kunen zu
') Kundschaft = Zeugenbeveis.
-) 3 ^ Si hiVinif. Die Münzen . in-hlie nt lirr /litndschrifi erwähnt irerdfv,
md »dtr rermJùedemrtig, Schäling, Albus, ifennig, Heller, Metser Pfetmig, rother
Pfennig loOrwger MOmMi Uttter <H P/to«^ fVanJbM, CMdm, Blmitàm,
Stmetiknm. NttA den Bl. 62, 6V>, 84, S6 und 95 testoHd «Um folgaiie Tmhrmg:
I 1 Pfund = 30 Schilling,
1 Schnitt^ =3 o P/emtig,
1 rfemig » 4 BOhr,
lOrt^a Heller,
] Alhm = « Pfnnii'j o<Jer V 3 Schilling,
100 Albus = 3\t Gulden und 4 Albus,
6 Sékmtg s> S Atbm 6 Pfennig,
10 Sdulling = 7\t Alban,
30 Srhültnff Albus oder 1 lymidf
m Üchilltng — 4ö Albus,
1 I\raKkjst 19 SehOHng.
d by Google
— 44 —
tliun was sic im t'ikrnni'n i^olltn; als «Ir^nti >^(>l(:lif;s lu- tirr;. mi «Ut sfliofTon
iiuiuii zeyeiuj eiiK-'i» eydl uff, aJl» werden s>ie /.üy^cu vtrrhot U tiiiti ir wii»äes ange-
üagl und der paiiliten erluutdt dem rechlen gemeb, so ist der riehter Bclinidig
cl«>r verlustijter parlliion dun li recht /u zu erkennen, des selbigen zweigdlnn tuges
allenu kosfenn tfnd ili/nlr; uren wie hobt» recht: und haben die gericht
sainpt die /.wenn lorsprechenn ir koslen und die vorsprechen Iren loa wie vor
gemeldi
Wollte aber ein ufzlendijfer frembder ein gerichllichenn nottng iifT einen
hnr^ier machcnn und der burper sich dr •^(■hwerdl helindt nnnd sich nlT
solcheiin tag nit wollt in recht inn lassen und aich be^hwerdt wie vorts^uieidl,
int der riehter denn barger nit durch recht dahin zn bewegen, dann ein idcr
burger hat die freiheit das man inen uff seinen ordentlichen rechtslag mit recht
ansprechen muTa, so man in bnrger der Ursachen nit erlassen wü.
Hecht zu Sand Nabor: so ein clegcr seine gegenpaiihi» den bcclapdtenn
lag bcsclu i l" oder vor reclil cilirU und der bc< l:i,r(it crschine TOr recht und der
clegcr uU;i>l;c'he. wie man sicli (i«iia zu gelialltni li.ib.
Iten) bo ein ckger acin&u ächuldner vor recht cilirlt oder tag be^cheil
und der bedagdt ersehien vor recht und der deger ofaMieben war und der
bedagdl sich
(ßlatt 4U) inn rnr»;! vcrrlirift oder zu recht gestellt uff il<' Hegern citation oder tag
be2>clieiden unnd der cicger obgemeldt nit crsichincn wer, 00 wer dcrä«lbc cleger
im boclagdten den tag seines aorzbleibenns abzutragen schnIcUg und bt er bedagdt
weitter nit vor recht zu stehen Bchnldig, es sei im dann durcii den < leger ahgo-
dtir;f-n iTHfl rior lag »seines urzbleibemut zuvor bezaUt, wie den im 85blat im B')
^ wertlci davoü meidung bescliiclil.
Itcclit zu Sand Nabor: belanngen caution oder bürgten so vonn ires
principalli! wegen zu redd cilirt oder lag bescheidt werden.
Item ho ein bürg schuldenn oder anndur ulirsaclioun ehe und zuvor ircs
principalls wegenn durch den deger vor recht citirt oder tag bescheidt wer wordcm
und seines principalls haabc und guter zuvor nil angriffen und e.xculierlt woron.
mage >icli der bürg ^-oîi fn r rln^ ihirrh exc eption o<ler inrcde ciif > In idr 11 . ilniin
keiner keinen bürgenn zu recht eitleren soll, er habe daiui sein pnnzipalie der
schnidenn ersucht seiner bezallung und ob er nit hett zu bexallen, mOchte er
sein gut angreiffen, wo er aber kein gut bette, alsdann so er nit vcrlieron wollt,
niöcht er »einen bürgen mit recht annemen. (besiehe das Üö ßladt im ß, davon
meidung beschicht.J
Recht zu Snnr! Nabor.
item nach besclicnner recht entfahung mage ein gewalUiaber onn besondere
ulirsachran alt widermtai werden und wirdtt ein anevaldt oder em momper*)
dardurch ein Herr des rechtenns und der rechtverttiung'), also das er ehi andern
. n rr will seine stntt setzen voü soinet wegen zu procedieren, die weill er da«
recht entfangen liatl.
') Vcrgl. nioH r,7.
*) Momper = Munlbar (Anwalt.)
*) Reehtfertigung s JSMoiMM^ tatf dm iVocesa.
^ .d by ClüOQle
— 45 —
Recht AU Sand Kabnr: so eiii burger oder rrßuider einem zu Sanci Nabor
leiiie habe und {Alter inn arrest oder alellung that.
Ilcm es ist recht zu Sauiicl Nabor, so ein burger oder tretmier einein burger
älhir sein |at ine stellniif oder in arreat Ihnt oder Inn verbott legdt, so mnss derselbe
dem Stadl dcgenn ') oder staltkncchl einen gesessenen genügsamen bürgen über
soichenn aresl geben ; alls dann so er bürgen entfangen, so stell das gut in arrest
oder in sUllung verpfenndl so lang bifz er von seinem schuldtman seiner seliuldenu
kaalh in; und ist derselbe so es in aiest oder sterling that ideemaU von ein ider
Hollüug 4 ii:;ir \vi in> nntl den hcrn t in bufz 7i,j p. Wikde es ulT begerenn der
puÜueQ ufzslund ufl geschrieben, bieybtl es bey derui 4 massen weynns und dem
stâdtsehreiber ein mass vor seine belonung idcs mall so viele mall es oiT bcgcren
der fas^fnm dff geachriebemi witrdt und hati soonat kein andere belonnng. Wo
LS sht^r frstcn tagr-s nif nlTfrrsrhriobMin wurde, des lages rilfv fs vorm il. im
(orttigCQ ui aresl gelhan worden und die gericht ufl ein andern lag derenlialbcn
n umen kernen solches uff zu schreiben, irere man den gerichten wiedemmb
4 iBuaeB weins schuldig vor ire gerechtigkeit; and so es also nfTgeschrieben
«Orden u fîrfit i1om;>nigen dem das gut m^fhm^ durrh brvelch des meigers
dorch den stattdegen oder statUuiecht vonn wegen unscrs gencdigsten
II SO- filn(eiiD und heren wegenn geholten nlT GO ß 1 heller, das ist 4b albna 1 heller,
4tt er von solcher ulTgeschiieben gnvestierlten gnta nichts verkanfTe noch cnu
eufisere bis ufT weittern bo^cheidt der obprkf'it; und so »-r solclies geboll nilt
kütea würde und davon verkaufft, im> wer er die obgenanndl buss 4ô albus 1 heller
verfallen; tnd der miches gut kanfll hatt, mnaa solches wider restylniren und
vider zn rock gebenn. Wollt der so « s kaudl hatt sein ussgolcgdtcnn gcidt n^i
verlieren, mScbt rr ^r^inon vcrkr.iiH'iT finrntnli r«ns'prp( ln-n ; kcmc al>'>r ein anderer
ikfB é&t ofageuandt schuldmcin aucii schuldig were unnd tholt solchs gul noch
Mb auch inn arest oder Stellung und wollt diejf>nigen, so es vor im in erster
Stellung habt^nn, olihehen, were der selbig aucli genügsamen burgenn zo gebenn
»rhuldig. Als i?nnn so werf fr t«o inn b-l ililtr ;-tellung hn'f. dennon ersfcnn
» es vor im inn erst sleliung habenn, so viel ir wercn, irer schuldenn zu erlcgenn
■od n bezaltenn sclraldig. doch mit der oonndition, so er solches gravestirt gnt
nl tecbt verthreiben wolldt . so er aber solche* mit vorgemeldter condition nit
Tfrthrciben wy-ll und il>rh in letschter Stellung were vor seine schulden, und kondte
uch diejenigen nit bcv.aUeii, so es vor im in Stellung gehabt haben, so möge
er die seUngen erst mit dem stattknechl ersnchcnn und erfollgen, ob sie ires
ïftiunnen arest guts so sie inn Stellung habenn, rnit recht verthreiben wollen
"ier nit; wo si«> im dann rnit anttwort br ;re;.'ni I tmd sprechen ncyn, sie wolU-nn
«i nit vcrtlireibcn, und verllireiben es auch nit, als dann mage der so es ixm
klicUer stdlvDf hatt vor seine aoma an freier Beulen*) an raffen lassen and das
V A Verden sicei i>kuiikncclUc beateüt, von dmm der eine dm Ttiel *JJi'gen*,
der Mdav den lUel mMM» hat Beide iind OerielUf und Ajianïiiaicr, âet Dtgat
Wirt, r rifach £ur Verteduimg der Enmakmett und Ätuffoben der Stadt ah Omeinde
Jfr Bürger terwaidet,
•) Dm SeiSohSetht, toie man an freiar tSmUen mit Hecht jtroeediri, ii4 dm
Bnk^nrfohrrn bei </*r ijrrirhtUd^en Inatvqtnuhnalme und Eig^ntuwm-f'eltertragimg
Trr j)ßiuh-t^r flritr,-. />,(. Vr)-f,, !,)■»■,! Isf alUjerinunixvh nml, wir dir llionlftrlirift lirrntr-
Mri,hufrichUich. StJion dm W'iLituiH mit J^MtJi migt, ätm tdle nuk recht die »idi
— 4ö —
mit recht vor seine soma oder scJjoldl verthriebenn ; und so er es also verthrieben
thet wie obgemetdt, wer« er dennen, so es vor im in enter »teUoDg gebaM niehte
XU geben s< Imldig, dio weil er sie mit dem statttnecht ersacht und lia aolcha
nit wollen mit recht verlhreiben.
Recht zQ Saact Nabor: belaungeii areetiertter gflter, w> man sebddt-
habeim darch recht an freycr senllenn verCbreibam wollt
It«n e» ist bobereebt an IMger seyllen, so einer erbgot am der aeylem
mil recht verlhreibenn wc»lU, inuss dasselbgie durch denn stnllknecht drcy fürzehen
tag nacheinander an freuger »eüllenn angeruffen wcrdenn vor seine srholden;
were es aber mobilUar ') l nnd so der, dem das älreittig gut zu gchürtt
zum letaefatenn tag ehe und suvor es zum dritten angeruffen, ersdûeno und amn
Kill mit recht von der seullenn wollt abnemen und dem deger genügsamen bürgen
williget zu gebenn vor geuiinte seine soma. und der rieger keine bürgen vonn
dem beclagdtcn annemen wollt, und beyde parlliienn deren wegeun ein rechtssaU
an denn scbeffenn begertlen, so were der schaffen dem deger schuldig su er*
kennrn, .in? or vonn dem hrrlni^dtenn genugsnmr^ lifirfri n vor sf ino sr!iolflf>ii /.ii
nemea hat, und so de» wegenn aiin der »eullen ein unkostenn erwacl^on wer
des selbigenn guls wegen und der cleger an innen beclagdtenn begertt zu erlegenn
und sich der beclagdt des weigert und sich beschwertt und beyde parthien tum
schcfTfn sf>f:rffn ein rerhtssalz «înirhe? iinknstons liallM-n darüber rix hnrenn . so
were der schetTenn dem cleger denn selbîgenn unkosteu, was des wegen an der
seflU«! nffgangen were, zu sn «rlwnnan achutdig bifz in ulztrag des procès ver-
mitge hobs redites; unnd da der beclagdl im cleger bargen gebenn batt, will der
cleger du' lumlillsoma sampl den Unkosten -f^o an »l*^r senMon nfT«.»nn^rn nicht
erlasscnn, ist im dm recht vorbehalltenn. Würde dann der cleger innen be-
(Blatt 61) clagdteon oder seinen bargen mit recht insptachenn und die haabttsoma be-
weisaen dem rechten gemess. das der beclagdt die hanbltsdma schuldig were,
darvor er clever fl.is <lri üti« gul halt Ia»scnn an der scmüpti :<nnjlTen unnd dan
denn selbigen Unkosten vorgenieldt in der clageu bcgerdt, su were der hclitcr im
cleger denn selbigen dorcb recht wider zu erkennen nnd m erlegm schuldig
sampt des letschten unkostens und abzutragen wie hobs recht.
begebai m der fagdien rm pende (Ifimd) weffemt doee^beet wUt rttkt «erfliwrt werden,
Vnsere Handschrift gil/t auf Blatt 40— '1 die rechtltrhe GrumHuge, wann die Ver-
treibuny il. i. die gerichtliche Inaw>pruehiuihme den rerpfändetcH Gutes erfolfft» darf
und bt»chreibt auf Blatt 5J — öü da^ VerfaJireiL Der Amdruck Sulreclity Seiiietirec/it,
OH /reifer SeuOen i$t wohl dahm tu edàSren, dae$ am Orte der Oeridöaaüsmi^ eàie
Säule aufgericfitet icird, von irelcher aiuf der Buttel die beabsichtigte InampruchnaJinie
des Pfandes dreimal mit je 14t<\giyrtn Zwischenraum aiusrxtfe» himäk und zwar jedesmal
auf besomUre Aufforderung des Klägers, welcher an Jedem GcridiUtag (Blatt U4l
feigeni« IforA JkeiZer sfänsie ^rUM: BiUel Ir verdet eii^edenk »ein, da» iek mein
anjitanndt fürhe und threibe, welchen ich ufl' dem und dein gut gelegen zwischen u.s.ir.
Ute Betekhmng freie Stiule ist Gegenmt* *m dem ebenfalls Sut, tiiiule, genantitm
l^tuiger. Der Anttbvck Seutemrcht für den Ifamirertrieb kornnU auch m dem
HVwfHMur ron Homltach Im Pirmasens com Jahre JSSi (Qrimn V, 683) «r.
1) Hier fehlen einige Worte^ für ufelthe in der Hemifdtrift freier Bmm pe*
la-<Hn ilft.
— 47 —
Re. 'il II Sann< t Vnîinr: beianiisron dnr arcsliening oder nidiemiif enn
ttCtoWei ulzlendigcr pcrsclioiincn sampt d^ren giu'Hcrri,
os îst rcflil zu Sanncl Xabor i-o ein frcmbdor ur/lcndijior cinoin biirper
zu ^aiuii i .\abor sdiuldig wchrc und mucide nil voon iin befallt werdenn, m were
der karger sdioMig denn selbigonn seinen tirholdlman Tiinder aeiner oberkeit, da
• r wonnhafTt ist , Keiner bestallung halben zti ersiu benn und die solbige anza-
faftlomn; da im dann die selbi;: ab;<c'H(hlaKt'nn wer wordon und )i ' bekomm
Bilchle und nacli dem der selbige ulülendigo alUier zu Saniict Aabor au keuic
nd der Imrger seine bezollung anch an innen begert und die selbe auch nit be-
li iw/n kCmlhe. so nia^çe der buiger dem meiner oder dem s(atl de;.'cn einen genug-
ama |e#esö«;nen biir^ren in der s^lall gebenn mit erlaulinifz des meiRors, !»o mage
H' dm denn »einen srboldlman mil seinem leib und giiternn arestiren und die
<tliii(ea iim »cherung lassen thon und behalten, bib er seine besalnng entfangen;
^<M•s .aber geiiscldiclie ') oder geadelte persbonnen »indt. sn kan man sie vor ire
|*i^bfin mit dem leibe nit aresstiren, aber an iren gutleren was inubilia antrefl'enn.
die M]h\}c kan man iiuien gleich wcUUicheii perslionnen woii aresUcren und ver-
whm vie vorgemeldt, welches allso ronn alitera gehalten worden birz inn
-nno ÎX), nach niaMs ist solclies durch die niri;>l! fn l' abt:es<-haRen worden, das
taaa allen geistlichen und welidlliebenn perbhonnen guter oder inobillien zu arreti-
twfni macht Hab aber die pershonnen mit dem lefb nit, sonder ire guter wie
ebgeneldL So aber awen frembder pershonnen allhicr r.n Saonct Nafaor ankemen
nnd einer dein andern sohuldig wf rf> un^^ \r oin-'r dm nn-frrii lir^rrif 7n arestiren
uud Jeni slattmeigor oder dem »laltkneclil ilera degcu der arcsticruug genügsame
caaiiMi oder bürgen stellten, so mag ir ein frembder denn andern mit leib und
^ut are^iiercn. wolUenn die parttigenn der arestiening sich nit ledigen, so murx
♦■liier den andern hf-n'lnn,: tliini fder ?«>rm;":nnii^ r-iulion und burp^'n ;'r-b- n, bifz
sie àch ixer areslierung verglichen habenn; und gefeldt unserem genedigen iieren
«Her ider arrostierung oder sichemng ein buss . . . . . . . 7* 't
wer« die arot^'K uiiL' bcschehen ulT sciune oder srhcldlwordt, kann OB ein ander
geben nacli gelegenheit der nbrsacbenn als obgcmeMI.
Auch gestattet da« redit allhir zu .Sanuct Nabor nit, dsm man einen iiizlen-
digcon in der herrsehafit oder anderwo so inwendig einer banmeyll wegs won-
'>sfTt ist, mit deni leib arrestier, der biirjjer habe innen dann zuvor hinder seiner
Oberkail seiner scholdl lialbenn mit recht ersucht; wo im dan die oberkeit
•nder der
RIatt dfi} er 9«Uiafl| »t zn keiner bezallnng hielfR, so kan er innen so er xn Sännet Nabor
i'^mpi uoll mit dem leib oder mit dem gnt arestieren, welches Ich vonn dem
allteniimifj Bolleiider*) also verstanden.
Hecht zu Sanct Nabor: scbme oder scheldttwort belangen.
£ü ist recht allhir im stattgericht zn Mannet Nabor, so zwenn burger oder
frendMier zu nnfriflrn v. r--(l< nn. .-^as i^innv den anderen an ehren :^< s* linlUen oder
'^^öhewort zu gercdt hellen und im »ulche wordt nit m leiden geburlten unnd
l^^jljoleber schmewordt nit nflstund protestiertt oder mit einem uhrknndt oder
-i Barn BoBendfr vrar dumaitger JfeiUmieft^«, rei^. IBeitt A3; im Jnhrf
m Otter XMendißffe, rergl, BlaU BS.
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— 48 —
gezeii^enn befe^tigeU inn wendig M »tundt oder uSa lengst inwondi^ zeheo tagen
derowegeo nit vor recht tag beschreidt oder dtirtt vermüge des rechtenn wie
IweacMich ist, neh solcher sehaieirardt zaTenmttwortteD und die sehen tag ver-
sdiicnnen waren und nnrh den versrliirnnon r^olirn tiponn kotnen wolldl sich zu
verantworiten, wer der selbig beclagdl so innen cleger an ehren also ges>ciiolt«nn
kein anlwortt schuldig, denn einer eo aim ehren geschoUtenn ist, moss sich inn-
wendig 2t stindl oder nib lengtt inwendig sehen tagen TerantworUenn und die
schmehe wordt vfr-iflicren und mit rpolif anhengig machr-n: wn abpr nb^Pin« IMle
zeit venichienen und innen niclit mit recht veraicbert hette wie ohgeweldl, iMi
kann er deger den lieclagdten so innen geschoHten ntt mehr mit recht aDnemai.
dann er sein recht Tenanmbtt, aber so er solche schmehe wordt verüchert und
innen vor recht citirrt h<^\\e inwcnditr ilor '2i s'nnilt oder zehen tagen, magc er
cleger sich verantworiten mit recht innwendig eines jars frist und da das jar
verschiennen were und Mch der cleger solcfaar aehmdiewofdt nit Teranttwordtel
unnd nach versctiiennen jar komen woUt sieh znverantwortten, wer der ht-clagdt
im rlc^rf'r ntirli kein nnttwortt srhtiVli?. dnnn welcher an ehren gesi Ii mrlif ist,
manu »ich inn eins ^tr» nul l etltt vcranttworllca, wo nit, nmas er abo geädiolUen
bteiboui und mua sein gegenpartlige der wegenn mit recht wtasaen, das hatt
der canntaler von Wiehl) also erkanl im jähr 1589.
(HIatt 5:t) Seillcn Itecht zu Sanct Nabor: wie man an frcucr sciillcn mit recht
procedieran mmd das wie Hobs RechL
ErsUieh stellet sich der cleger so an der »eüUen mit recht liandeln wil zn
recht nnd ao er sieh m reeht gestdt hat, soll er denn meiger vmb einen vor^
sprechen bilfm. der in sein wortt Ihu und das mit r^rbf. unH dnnn f=o im dan
der meiger einen vorsprechen zu gelaiisenn hatt, ho verdingdt^) inn daim der
vorspreche inn recht, und so solclis beschehen, als dan so erzelt er dem cleger
seine dag mändtlich inn gegen werttigkeit des beclagdten, ao er sogegen were,
ist er brrlau'ill aber nit zugegenn, so wiinlt <!ir i doch /ugelaytiHnn. iinil sn die
dag bcächeben, will dann der beclagdt so er zu gegen ist, hich wider den clogcr
nir die gethanne dag auch zn recht alellenn sich uff solclie dag m anlwortten,
wnrdt im za gelassen, und so die antwortt gebenn ist, so begert der procnrator^
nn den meiger das er innen den schaffen lafz weisaen was darin soll vorgehn nnd
das mit recht.
Alsdann btadel^) der mdger den scheffen nff die erzellte dag wie Tdgdl:
Ir adiaffen, ir gesdiwome, gehet afa nnd bringdt mir recht, nffdaa ich vnserem
1} Vie vat mi«ft BUtU 13 Sit» eme$ OberperidU» und naeh Blatt SS
tjlrifhzfitig Si'ti einen l'Hiergcricht* und zwar der olierste Sitz aller riitertferkkte de»
JiistJiutri'^. T)ir lüitu^-r «inl ihr S'rN'rrtiifri- Jr-; TSnilly im f )firni>-rirhtr fffrrfsrtf
Mein. I)(is Obergeridtt war »iit dem JUadlif oder dessen StiUrer treter {lieutenantj und
einer wibettimmten AnmU rtm Beiritzem be^eüt; dem VnUrgaidiU êtand der Meier
nir, welcliem der Si hiiffeu zur Seite s(<aidni. Jhr lUdlly sowohl als der Mn'rr huttni
im >1nit>rhr- <htl>'fi' II T'-i-'i:- -- »/cht adbst das Vi h<! un! :u tinretitettf mnder» die
1'rleHsJindunf/ den Jiet.s'itZfrn tmd ikhùffen zu üfjerlasxeit.
*) verdingt -= rerirät
*i l'rociirnior sr Vontpreekerp ÄHwalt.
•) beludet.
9
■
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I
I • _ 49 -
^nedigsten ftirstcn und herrcn ?pin rfrhf und herligkeit gchiicdf^n '"i und gehandt-
baben küado und der freigcr i»eiilieti kein abroch beachche unnd auch der porlhieu
nit unrecht, was uff aolehe geth«iine dag «oll vorgehen and du wie hobs recht.
Dann so der schefTenn beladen ist, wie obenn gemeldl. so begert der
sctiefTen ann den mciger erlaubnnf::: sirh zu bedenckcn und 90 er hedftclit ist,
bringdl er das erst ubrltel wie voigdl und spricht:
M eiger dâ» ir mmlz beladen bin, das wir nlxgehn und macht euch weisse,
Ufr das ir unserem genedigsten fiirstenn und herren sein recht und herligkeit
gehiedcnn und gchandt habenn künden und der freiger seüllen kein abruch geschehe
uud dt;r pariigen auch uit unrecbt und begerrcn vonn uaiz m wiüsenn, was dos
Mfst hernach aey äff des degets dag und bedagdteim aniwortt und daa
mit recht.
liann ir unfz also beladen V — Ja.
Dann m npricbt der scheflcn das erst ulirtcl wie volgdt:
b.'nivMtL»} Daniff habenn sich meine gesellen bedacht und ich mit innen and finden
im radt unnd begeren von nirU zu wisi^* nn. ob das streittig gut !iif -/:a tro. . ii
i*t, an freiger scöllcn dreymall angcrulfun worden wie hobs reclit und so es nit
3 mal angeraffen ist, so soll es der hott, der stattknecht, dreymall anoraffun; wan
vir solehs vonn eaeh verstehn, so soll vorlümn geschehen was recht ist.
Dann si« bf'/rrtt îVr prornrnîfpr v.'iflfr nn den meiger znm zwci^idfpnn mall
dus or den schelTeu belade und lasse innen durch recht erkennen, dieweiU
das streulig gut zam dritten mal an freiger settUenn angeraffen worden wie
hob« recht und begeren von mufs*) an wissen was das nedist bemach sey
und das mit rprl;f
Alsdann beladett der meiger d<;n schelTen zum ?.weiltenmall wie volgdt:
Ir sdieOenn, ir geschworne, gehet afz and bringdt mir recht, äff das ich
ooserem genedigsten herron sein recld und herlichkeit geliieden und gelianndl-
h?'h**n ki'mde und dt r fii i;;cr seüllcn kein abroch br ^rlirJif nnri ant It dri iiivrthien
nit unrecbt, und begeren vonn euch zu wissenn, was da» ncclist hernacli sey und
das mit recht
Alsihmn bcgcnil der scheffeon erlaubnurz sich ztt bedendtttm, and so er
bcda<'ht ist und widi i' kmnpt, so spricht er wie volgdt:
bolt ä4i Meiger das ir unnlz beladen hm, daa wir ulxgehea und bringen euch rocht,
vtt das ir onserem genedigsten fttrsten and heren sein recht and herligkeit
gehieden und gebandlhabcn künde unnd der freier eeOlIen kein abru<:h be-
• scliche und iHir!i .Icr |iai llii<n nit unrecht, und begeren vonn onofs ZU wissen
durch recht, was das nechst hcrxmch !&ey und dm mit recht,
Hann ir unnts also beladen? — Ja.
*) hitteti, iraltren.
8) EtM« BandiujUz, naih der Sdir^i rom MeisUndiößm Wahl (lO^iSj BiuU
77, tagf: Dint M ia» »irtM, da» andere nmA éie$em muse ßr ffdut; beùn xwöten
i'rtbeii findet sich eon derselbfn Huml die Randbemerkwuj: Dies urüid muss dem
erift€H für ijclm und Ist das erst, dann (die znjtt mxtss der richter zn foren wisKeii, ob
tkr UelUagte uu die Jret/ seull bendteytl (beuhicdcii, geladen), wi« bruuih mtd redtt i/tt.
■) SO« «MS «rrfiUtsiMeA fBr von euch geneMebn*, «m /otgenden Sait«, wo der
Meirr die Schöffen beladet ist «uns. ffestrichrn und «euch» dafür §e»thri^H. Der
Verfatter mir etOnik Schöffe (Blatt 99), daher trokl der Fehler.
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50 —
4m sir«it nbcteL DaruPf habenn sich meine gcsellonn bedacht un<l irh mit inn<,'n utici linden
im rade und begcren voon euch zu wisseun, ob der cleger seine gejicn parthie
den becli^^dten, dem die sadienn nach laudt der clagenn berarth wid «ntrieOt,
oh in lisser lag verkündi^'ct uni\ fn^ hrsrheidl ist, wie hobs brauch und rnr f t
an frcigcr seüilen isl; wann wir solches veRilhen,^) m «oll vorttan gessciichn
was recht ttit.
^^pri(■ht der cleger dann ja, bo ist er das uffstondt mit dem stattbotten
nfl( r mit demjenigen, sn im Jfn <n;» 7m wissenn getlmn hnhi^n. :Mi iK wriv^cnn
oder bey seinen eydt zu behalUetm, das er im iwlchcs itai* zu wissenn geliiann,
wehr aber der beclagdt oder jemandta von setneth wegeim /u gegenn, so bedarff
ea keines weyf/thunibH : crscheindt er aber nit. so begertt der voiaprech Wider
zum drittf nn ntn'l ann den n»eigcr, wie fnlj:,it
spricht der procurator: Meyer, die wciil ineiu haubtUnan^) bcwissen oder bey
seinem eydt bebaltenn halt, das er seine gegen parthie den beclagdten halt
wissen lassenn, dam man int nein gut lieuiliges tafces an Ihriger seyllen ver-
thrcibenn werde und nit crscliinen nuch jcmandts vnn meinet wegen, ho
lnäiuil eucli die sckelTen w eisten, was das uecl^l liernach sey und daa
mit recht
Als dann beladet der mcyer deim schcn'en wie obgemeldt und als dan so
er beladen ist und wider zu der friiüfn 5.iim|i(, spricht er wie vf^t^ilt:
Meier, das ir uuTz beladenn îinn, dus wir aufxgehcn und macliet euch weilz.
nir das ir unserem genedigstcnn forstenn und heren sein recht und herlicfa-
keitt gehie(ien und gehandthaben loinde and der freigor seyllen kein ahroch
bescholii . iucli den parlhicn nit unrecld. nnd hegerenn vonn unnTz ZU wissenn,
was das ncclisl herrnach »ey und daü wie tiobs recltt,
Hann ir nnfz also beladenn? — Ja.
dMürftttvbrllNL Damff habenn sich meine gesellen bedacht and ich mit inen und iindcn im
radc, di weil! dem beclagdtenn disser tag zu wissen geUinn worden und nit
erschienen inl noch jemandem vunu seinul wegen, »u liaij man iun alhie drey
mall zu raffen, eracheindt er oder jemandt vonn .seineih wegen, begertt ir
nachmals weitter vonn nnfz za wisaenn, so wfirdl man euch weilters
weyssenn.
iJis uhrttel würdt gebemi, so der bcciagdl nit crsclüencn wer, ist er aber
zugegen und erschienen, ao bleibtl daa alurttell und wQrdt nit gebenn.
/.um viertten begerrt der procurator wider an den nieiger. das er innen lasse
den scheffen weissen, die weil der beclagdl 3 mall gerulTen worden und nil
erscliienen ist noch jemandt» scineth wegen, was das neclist hernach s«y und
das mit recht.
Dann so beladet der meyer den »chefTeii wider und begertt zu wi«srnn. die
weill dem beclagdtenn l\ mal an rechten geruflen worden und nit erscliienen noch
jetnandts von »cinetli wcgcnu, was da» neclist hermich sey uund das mit recht-
lind so er also beladen ist, so begertl der schefTen sich zu bedenoken uod
so er bedach* i-l vind wider inn kompt. so spricht er wie voll ' U:
Meier, das ir unLs beladen liann, da« wir euch recht bringen,
*) verstehen s er/dkm«.
Iliiij'hnnnn ^= (lrrjftii{ti\ lahhcM der Yon^firrthrT rertritt umi iMtheu die
Uau^adic unyddf hier uinv der Kiâffer,
1
- 61 -
tt^l â6) uff das ir unserem genetligslenn Rirsten und Herren sein redit und herrligkeit
fdiieden und geliandüiaben kilnde und der freier seyllen kein abroch geschehe,
■och dm parttigen nit unrecht tmnd begeren vom annls n wünen, waa d«a
necKsf In irnai h >py unnd das mil recht,
Hann ir onnfz also beladen? — Ja.
DaruII habenu sich meine gesellen bedacht und ich mit innen und üuden
im rude, die weyll d«r deger aolehs sbreittig gut nach inn halldt der elageim
?Tim rlritten mall hati lasFpn -innirTf'nti vor die snina, sn hab er cleger solches
m beweissen, das der becla^dt im cleger solche suma schuldig worden sey, alls
daan loH vorttan geaehehai mw recht bt.
Wo aher der ch^;er kein knndtaehadl') haben kowidth, so war er aolehes
bey ^piT^^•m eyrit '^rhultlig zit hchriîlfcnn , t]r\^- er im solche i^nmn srlitilrlij: wer
Vörden, welclics also an freier seilllen alt>o crkandt worden iiu jjar 15H9| als
laeol» Zimerman ninmpechaft^) wcgenn einee Schwaben alla er jnncker Krantxen
eia golden kopff mit recht an feeiger senUeon vertbrieben hatt.
Zum funfflcnn begertt der prnrnrnlnr widf^rumb ann den mcier, das er innen
lalz denn scheflen weisseon, die wuU seynu baubttman solches bevryeaaen
hatt, was das neebrt hernach sey vmA das mit recht.
JDamac-h beladelt der tr.eyer den scheffen wider und spricht wie obgemeldt.')
Mover, tias ir unf/. Lolaclenn, das wir ufzgehen mul mai hl l urli uoisse,
o(T das ir unnserem gencdigslenn furslcn und bercn sein recht und hcrligkeit
gehiedenn und fehanadthaben kOimde und der freier settUen kein abrorb
beschehe ancb den parthien nit unrecht, und bcgerenn ven iinrz za wissenn,
"KAU das nerhst hernach sey und das mit recht,
Uann ir uolz also beladen? — Ja.
■ ;iltiil Darnff haben sieh meine gsellen bedacht und ich mit inmn und fUnden im
raade, ee hab der cleger ein kaoAnan^) zu stellen, der mehr umh das
slrcntti? ^nt ^the. dann fno an freiger seßllenn angeruffen ist worden, als
dann soll vorttann geschehen was recht ist.
Nachdoa gehet der cleger imd stelleth ein kauffman der mehr umb das
gut giebet alls ea ann btücr seylion angeruffen ist worden wmd so er denn kanlT-
BHUm gestelth hrjlf.
so begcret der procuratter wider an den uieior, das er innen denn sctiellVim
lafz weissen, die wefll er ein kaulhnan gestellt hatt, der mehr geben hatl
alb es an freier setlllen angeralTen ist wordenn, was das neehat hermach scy
mmd das mit recht.
1) Kondsebaft » Zeugen.
-) Mampschafl = AmcaU'irertreiung, Monii ff — Auwalt. Jumh Zinmfrtmnn
Kar Vor'prxJx y i'Ainr/'Hi ' iiif^t Klayern am Schwabe», mclcher f/ff/rii ikn Juither
Krttntz iirn gmchtiic/ifH Verkauf eitwa Htm rerpfäudetcH güldenen Köpfen (etica eiuei*
Shtl^frifai, helneb. Eût Wi^dm KroM ron GeS^otdifimt ee^neur SHOimert
Kur jr,7v conseiller du dnc âeLomûw WMf hoSäi 4» haitb'age üAUemagiiff der Be^
Hafte riellriiht dritnen Sohn.
*) liier fehlen die Worte: Und so er also beladen ist u. s. w. , spricht der
«rhUflle wie folgt.
*) Kaufmann -= A'dtf/er, denébt mm» mehr oh die Schuldsumme geben. damU
Ac Kotten gedeckt «erden.
4*
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— 62 —
Daiiti âo beladeU) der roeier den scheflen wider wie ot^emeldl') und spricht
Wic vulgdl:
Meier, das îr unnfs beladenn haim, das wir nfsgehn and ench durch recht
erkf'iincn. uft iIum ir unserem genedigslen fiirsfonn und herrenn seynn reclit
iinini lici i li;ik( it ^ohiedenn und i'ehandthabcn konde. und der freier st vllmn
keiii ai)iucli jjo:>chehe unnd der parthien auch nit unrecht, und bcgereii vonn
onTz ZQ wissen» was das neclwt hemuh B«y und das mit recht,
Hann ir uni'/ also beladen? — Ja.
Itarull lial>eiiii sich meine gesellen bedacht und ich mif innen und rrkrnneii
durch recht, die wvill es cygcDlherb') ist, &o äoli man dt-u kaunmun inu dem
streitUgen gnt erbenn*), wie hobs recht an freier seullenn vermag, alla dann soll
vortan gt Sic lidh* II was recht ist.
Wen- I S alt« r tahrenthhab so bedarffc es keiner erbung.
Zum sycLciuidcn begcrtt der procurattor an den mcicr das er in den scheffen
lass weyssen, wie lang der kanJTenn das streittig gut Uber recht zn halUenn*}
hab tnuul fias mit iccht.
Als dann hula h t der nieiger <1on schefifcn wider und so er beladenn isl,
biuigdl er das ulurthel wie vulgdl:
Meyer, das ir vxmSz beladenn hann, das wir nÜBgehen und macht euch
\\ i issc, iill das ir unserem genedigsten furstenn und heren sein recht und herligkcil
geltu'dL'nn und ;;(dianndthaben konnde und der freier scüUcn kein abruch geschehe,
auch deu |>arltigeuu uit unrecht und bcgercu vonn unlz zu wisücn, wie lang dur
kaulhnan das streittig gut Aber recht zn halltefm hab und das mit recht,
Haini ir nnf/. also !ii-!;i.l<«n V — Ja.
Ouruli hubcnn sich même gesellen bedacht und ich mit innen und fmdcnn
im raade, die weiil es uygenterb ist, so hab es der kauffinan 14 tag über
recht zu halUenn; wo es sache wQrde, das der beclagdt kerne, dem das eyenth-
trl.'C /iiiît-luMll und lieni r]p';r-r sein ufzgelcgdlenn geldt, die IjaubttMuna saniftt
■ Irr lierPLti hiisst-n umid allen Unkosten, so deren iuUbcnn an Ireiger seüllen ufl-
gaugcn iät, cilegdt iiuiwendig den 14 tagen, ao soll der clcger dem beclagdten
sein gut wider zu seinoi hannden stdlen and handtreichen, wie hobs recht;
werr CS aber fahrnlhaVio. sn rrkenlh der scheffen, der clegcr hab es lenger
ml ikui a lag über recht zu luüllen unnd so dan nach obgemellten acldagenn der
beclagdt nit erschiene unnd dem eleger seine seholden besallt und erlcgdt, so soll
der cleger darnach solches gut vor sein eygen gut behalltenn und damit zu
handli ti nacli s.'ini-iij wollgefallen.
WüUlf al>er der cleger weitter expens oder unkoslcun rechnen, der aua^rl-
halb de$ rechten, so an freier seflllen uffgangen, wfirde es im durch recht nit
gestattet noch so gelasaimn; wollt der cleger die nit verlieren, möchte er den
i la^'dlen d< iM liii^cnn mit recht ansprcclienii , welches vonn denn bereu von
Wicii erkuimdt wordeiui, als Jacob Zimerman, mumpsctuift eines schwabcfui vor-
gemeldt also durch recht erkandt wordw, «Us er inncker Knnnzoi dann vwgnlten
fcoplT an freier seüllen mit recht verthrieben hatt im jar 1680.
■} Ile , fehlen dk Worte: Und so er also beladen ist u. s. w., spricht der
BchôRé wie folgt..
i) la'.;fnU't ln' nn Gegeiifut: :iir ftlii' '»h n Ifih.. ii,il>,- -r, ./j;, (int, GrumbUidi,
•j erbeii ~ den Jümfer in 'hm Etgi'ntnm lits (mU\ cimru^ru.
*) Ober Recht lialten = âm frührrm EigentOmer ^wr Vrrfiujung halttu.
i
— 03 —
[
Also wrurdt das rerht an freig«r seilllMtn nrEgesprochen , so der beelagdl
I ml ersriiieiiiien und ufzblieben were , wo er alier erschiennen wer nnnd sich
" »eyenn <l«iin cleger zu recht sielt, sicli der clagenn zu veranfunrffnn, möchte M
totlcRi pruducierlt wcrdenn, uund i&i aliK) erkanndl worden im jar löUB.
I Wciller isl es hob» brauch aiin fraifer aeollen, bo der meiger mit recht an
frviiger scüllen rer-litvertigen will, soll das selbig ulT cinenn dienslag umb die 4
I oimnn gesdiehen, so ist er srIiiUdij; denn {çerichtetm sampt denn vorsprechen
ie» QooUgeii zuvor durch denn sLallhottenn bey guter tag zeit vor denn 4 uhrcnn
gefieo abmdl an m zeigen, und ireldier des diemtags bey der hallm nmb die
4 ahr. als man ptlrsidt mit n-rltt vn rrrhtverttigen. nit erschiene, der wcrc ver-
Ukm isu »Irair -1 niassen wein, es were gleich scheffcnii oder vorsprcch , und
gpAOm Ha 4 massen wein denn gericliteun allein zu und habenn die vorhpreclienn
Bfebta davonn; und so aie mit recht an der senilen rechtverttîgen und aich die
lartligen/.n recht grptHlt haben. gefcMt tinsci cn ;.'riH'(li'4enn herren ein hnfz . . 7 ' jj,
, und dean gerichten ides mal vonn einer ider (jarthien 4 maiz wein, welche der
mlMtige tiwill zu erlegen schnldig^ und ao denn gericliten invetkOndiget wehren
n der «eollenn zu rechtvertUgenn und des tage» eri«hinen weren und aich die
psritigcn irea miaaels halbenn vergliehemi und nit vor recht kernen, ao wer
^ mto den
htt S7| ftricklaiui m ire gerechUgkieH A maCzen wein schuldig und denn vorspreehenn
TCO loon und den heren kein buTz: so es uf/Jendige pershonen wcren, sjndl sie
'ta towprechen dopel lonn za geben, >) nemUch einem iden 6 Albus»
Rcrht zu Sanct Nabor: so ein cleger seine clag in recht übergeben und
iitgelegt and sich iiberclagdt hett, ob er dieselbe aeine ciag verwandeln, mUnderen
odw uieliren möge.
Et bcgicbtt sich zu viel mallen, das die dagendc pcrshonncn inn vor«
briDgong ir» dagen mereUich iren mit deren gestallt, ao einer ein clag inn recht
überleben und sirl) in ilcr^-rlbiirnn überklagdt hatte und sirh beschwerdf 1" fin.l
Bfti et deger vor dem recblenn begertt, seine clag zu endera and zu verwaiidicn,
*Mt im vermöge dem recht zu gelassen, doch moTz solche Verwandlung bo-
«cheiipn. ehe unnd zuvor der beclagdt sein antwordl übergeben halt, auch ist or
tieger ilem l-r . Ingdlenn desselbigen lagcs der vrrwnmlhinjr und cndcrung der
allen unkoälen wie bülich abzulegenn schuldig vermöge dem recht Aber
iet bedagdt sein antwordt uff die clage Übergeben, die und zuvor als der
'■k^m btgertt bette, sein clag zu verwandten, zu merhen, zu mi'mderen, würdl
im ileger keine verwnnriltin!» mehr znjr-'b'-^en. es mage auch der clegfi -n'rlif
ela| der rechlenn äupslanU und uiu'saclienn, darvor die clag hcrüeust.
^ nebr vttWtiidDen; wo aber der bedagdt sein antwortt Obergeben hatte uff
liis rlexm dag Und das recht darüber verfanngen und versichert were. auch in
'^^ lagdtenn zu cautionen und biirgung gezungcn und der ( 1t in r nach mails einige
^^retuierong oder Verwandlung seiner clag understunde, »u mage der beclagdt in
^ begeren, dieselbige nicht xu zulaseran, sonnder uff die inn gefBrthe dag
^"1^ Tortb zu fabroi oder innen bedagdtemi vonn deraelbigenn museig^ zu
*) Am Wort schuldig itt eùmuekàttat,
^ ZutaU von aiulerer Haml: Im 57 blatt des anderen theyls gerichlieh pro-
im Berender zu crsheii.
mumg = kdijf, frei.
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- 54 —
erkennen'). Hein so «lor clcpcr in seiner klag ein iilK-rfonteninp t;eUian. so ist
im unverwerlt dieselbe vor befcsliiin'j des rcrhten zu anderen, licite er aber den
krieg oder da^ recht durubur vcrfaiigcnn und befestiget auch den bcciagdtcnn m
contioQ md verbOrgung solcher nberfordemiif gedrangen, m verleQrth er dar>
durch niclit allein die uberfni .Ii niii.;. mit der er zuviel begertt, sonnder aurli die
rcehlcn scbuldt. die im der beclagdt zu bczallenn scliuldi}; tçewcssen webr, dorli
musse solche Überforderung durch denn bcclagdtcnn zuvor rechtlich beweiHseun
werden;*) wenn aber der deger in der andern dag oder verendemng der «el-
big''nn nn wcni^fr snmn, dan in der rrstfnn fnrilf rth. ist im /.ii »lelassenn. solrlie
forderung vor oder nach befcsliung des rechton zu thun, dann die mehre sotna
begreUn die weniger, weidiea aUiiie zu Sännet Nabor dordi recht erkanndt
wordenn, Annstien*) Hellllinger und Slickel Sebnmacher im Jarr 1687.
Wann ein clegcr seinen sclmlduncr vor rechter gcburlicher friülonn oder
«eydtt beclagdL
Wann aber der xei( halber ein uberfordenuif besdiidit, und der deger
•einen Schuldner an fnn ninxl vor der bcdingt' rui rricstrnn oder ^onst ordentlicher
zeit heclagdt, so wer«l« n iN m lu rlrtwiitonn die bcstimptvnn frieslenn, die er zur
bexallung gohabl, zweylach gedopeil unnd ob er gluith uacUmals zu recbler zeytt
(Blatt S8) durch seinen glaubiger bedagiH wOrdt *)
80 ist er borlagdi im cleger dodi nit »chuldig anlworlt za geben, er deger hab
dann im drm bf^lnpflt^^nn zm'or nllenn unkoslenn voriger erster onzeittigen kla-
gen halber eiliUeiUi gaiUzlich abgelugdl und bczallt').
Da« nicht in allen AlleQ vonn nd'then aei scbrielMich klagenn su
Uber g' In n.
Item so der beclagdt einer schulden bckanndtlich wehr, ibl ji'il noüi, dan
der halb schridTilidt noch mundlidur einiger gerichtlicher procès f&rgenomen
werde, und coli der ridiler in loldieni fahl ausser rechtenns bezallong ver-
BdiaiTenn*).
Audi ist nil noth ächricITlUche klagenn Inn cedtl zu ubergeben, die
scliuld^m ander filnfT gnldm oder 10 fhuicken ist; so aber deren srlioldt 10
locken were, ist ein ider deger schuldig seine dag s< liriel1l!i« li zu nbergcbon
und so rr solrlips nif h! fluni würdp und sich der beclagdt der cl';:< ii lu x liwrrdt.
so würdt (ier clegcr dem beclagdtenn in die oxpenfz gefallen und ist im schuldig
denn selbigen tag abzntragenn vermöge hobsrechtenSi welchem alhie ira statl-
rediten ru aanm-t Nabor vonn aliter» erkanndt worden.
Item so (}or ticHn dns 'üm-ii oder dag SO gar ungesdiieckt befindt, mago
er das selb verwerten oder xun tiUhsen •) ').
') Ziifotz ron awUrcr lInmV. Im 58 bladt im Herender.
Annestirii trohl Aimitoisimi, uln Vorname den Kliiycrti, wie Ntvkci t >\ iAiilnu.si
der des Beklagten.
') Vorl. tcmJcrh. würdt.
*) Zmats fVH anderer hami: m ijö blall im Bcnnätr.
*) Zmeta «Of» enienr Hmd: im 59 hfnât
*) zurreusam = mrti^^«».
^ Z'^atff fOK attdtrtr Hand: im 60 bladt im and theill gerichtliche proces«
im perender.
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Recht zu Sanrt Nabor und im Mclzer bisciilumb: Eygentlierb belangenn.
Il<>in (?s ist recht im Metzer bisciilumb und zu Sännet Nahor, so zwey ehe-
tcHdl Inn sleliender zweiter ehe ein crbgut mit einander erkauflenn, es xvere
Imfi^ ecken wiessen, garten oder alles was eygenlerbe geuandl uiag werden,
und Rie Md« ebelcnde vonn dam verkanflér durdi meier and gericht darin ge-
crbtt worden wie liobes recht und sie beide elieleiide das gcldt uff pensionn dar
zu gelogen, damit sie das erbgut erkaulTl und bezalll hetten und sie beydc vor-
geuicldl iim stehender che demjenigen der innen beiden da» geldt dar zu gclugcn,
flolchiis eriigat vor «in onderpliuuidt veraetstMUi» und nachmals ober kgrtx oder
l.mngk das weib unndcr iniirn beidenn sonder irrr bf^iderscits leibeserbcnn ali-
ütürbe unnd die obgenante soma gcldts noch schuldig plicben zu bezallen, und
der selbig so innen eheleuden dos geldt gelugeii, wider wollt befallt sein vonn
des abg«Btomen weibes oiim und er das nit tbnn woldt und alles dann der
das i rl tjiif. «er, im von ffundt oder versetz ist. alls sein underpfnndt mil redit
na rreiger :>ciUleiui vur »ein uCzgelugen geldt vertbreiben wolt, dieweil er aichl
konndt bexallt ««rden und dan seines abgestomm weibes nechste erbenn oder
rreindlscballl das halbgeldt erlegdtoi sampt derenn halber verstandener jerlichcr
pension, so vonn ein oder mehr jaren vei'standen weren, bczalllen und das halb
gut also vonn der »eüUen abnemeu wie hobs recht, so were das selbig balbgul
dnrrh recht desselbigen erbenn, sonnder aUer widenred« des keftlfers und helt
solch» gut ulT stimdl zu geniessen und EU gebrauchen, obgleich des abgestornen
w<'il)s man, der l-.i iifTi'r in sIclM'iiiii-r vhc mit «'mti't linn!";-.fr:itnv('ii, dmiii wer
geerbt worden wie hobes reclit; so aber der kauffer das viel genieldl gut nach
seiner haufsfranwen tott, ehe und zuvor als er mit seiner haufofranwen srbom
und freindlschafTl inn die thcillung geschritten, solches gut von ircr tMÛâerseils
mobilia bezallt helt, so hettf rr kaulTor das selbig die zeit seines lebenn?; allein
m genüetfäen und za gebrauchen uud uacb seinem todt gehurrtt das seiuer freiudl
>?»U 59) schall aum halben und das ander halb seiner abgestorbner haurj:fraawen freindt-
schalR und nechätc erben ; also soll es auch verstandenn werden, so der man
zwi?.f bpn innf'ti îi' iiîm < h< L iiieiin vor seiner haufrauwen tod' '_'r«forben were,
welches also ilurch den erbareii raadt zu Weich also erkandl worden uud aliüe
ZU Sännet Nabor durch recht ufzgesprochenn worden im jar 92.
Possession im Meitzer bischtum und Sanct liabor belangen eygendl erbgüter.
Es ist recht itn bischtiunb Metz uni ti Sanct Nabor, so ein burger oder
andre pershonnen lif^/r-nnde erbgflotfer im I tiinih imd Sanct Xabor .crkaufll
liett abs nemlich huiz, gartlenn, eckcr, wicsseim gründe oder andere liegende
guetter, was eygent erbe mage genandt werdenn, unnd das selb erbe gut zwantzig
jar und einen tag rauwig, ') unangcfochlenn einer porshoiin gebraucht unge-
nossen,5!) so ist der selbe inn voilkomlicher possession und wiirdt im solchs ey-
gendt crbgut, duixh recht zu erkandt, obschon bcwiessen wiude das er sulciw
nil erkaafll noch bezalH hetle auch nit were wie hohes recht darin geerhtt
wordenn. dann einer der ein orbgul zwantzig jar und einen tag rauwitr rrf nn-^f nn
and gebraucht unangefochten einer pershon, m ist er des selbigen gutü ein
») rauwig =
«) mtd jwiwsMM.
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~ 56 —
herr unnd ist inn vollkonilichcr possession, majie (hii rli let ht «lavitn nil iibj^e-
thriebeim werden ; aber der besieUer dos guts luuäs die posäcshion dem rcdilea
gemerz beweisBeim, welclies durch die lienen des nwdte zu Wich aleo ericandi
woidenn im jar 91.
Recht zn Sännet Nahor: so xwey ehe leyde inn stehender ehe wholldt mit
einander frrmncht haben und ir beider frttt nîlfs mit finnnflrr vor ires iiianT/
tiodl durch die scliolldner mit recht verUirteben uud doch nit gcnugtuun walir,
alle iie schnldeim absnbezallen, ob das weih die uberige scholdt too ires abf e-
atarbnen nanfs wegen m bezallen schuldig sey oder nit
Ks ist recht /M Sanoct Kabor, so zwey eheleyde inn stehender ehe ellliche
schohlf nn mit einander gem.i'M lif^tten und der man vonn scinr r liniif7frnii\\ < n
entgangen oder gestorben were und nadunals ettlichc deren scliulduer über
knrts oder langck ir beyder gut, so sie beyde inn stehender ehe mit einander
crwuneni) und zu Kamen braclit haben, es were gleich eygendl erbe, mubilia
nichts uszgescbiedenn, so innen bcyden 7n?"f>linng, alles mit einainl- r vor ire
scJioilden augrieileno, das selbe alles mit einander mit recht vor ire äcliolldt ver-
threibenn und zuvor ir man thodts abgangcn und gestorben unnd des selbigen
guts noch nit genug wehr, alle ihre scholden abzulegen und an bezaltenn und
narhdem ir h'J. Iir-r. alles vor ires manf/ todl mit r« i lit verflirirbrn und ge-
Qouien wer und nachiiiub sie steh über kurtz oder lanngck widerumh mit einem
andern man Terhenradlh and inn zweitter ehe were und die ftberige scholldner,
den ir erster man noch schuldig plieben wer, die weil ir gut, SO ir durch die
d'Hic scholUln»T entzogen und mit recht vertlirifbonn. nyl genugsam wäre, ire
scliollden alle abzulegen noch zu bezalleon, unnd die uberige bcüuldner naeh
mais kernen, da sie sich widenunb mit einem anderen man verheuradt nnnd inn
zweitter ehe were. und woUtenn auch von ir bezalll scynn, ob sie die frsttw oder
ir letsclder hnuf/w nrilt rlir-^Hbircn iih<*ri(f»'n srholUU âr-n schuldeneren. so sio
noch schuldig blieben, sctiuldig sey zu be/.allenn, dicweii ir letschler man die
sdiotdt nit hat hellTen machen und auch seiner liaufzfrauwen gut altes vor ires
vorigen ersten manfz todt wie obstait durch recht verthrieben wnrsb nn.
(Blatt ÖO) daruff habenn die schefTen alhir im staltgerichf durch recht erkannt, so die
franw oder ir Ictschter man dem recbten gcutefz bcweissen kann, das seiner
hauTzfranwen all ir gut and fahronthab, so sie mit irem ersten man zu samen
bracht und erwunen. durch die scholdiier vor ires crstenn manfz todt alles
durcl« recht verthri^^bf^nn wor.b nn. kann oder bewissen hatt. so ist sie, die frauw.
noch ir leUcbter man keinem sdioldner melur zu bezallen schuldig ; wo aber die
uberige letschte schnldener beweiasenn wurdenn dem recht«» gemefz, das ir
solches vorgcmeldt gut nil alles durch die erste Schuldner verlhrieben wie ob-
gemeldl und sye. die frauw, noch ettiichs gut hinder halltenn helle, es wer gleich
wenig oder vieil und so es uuhr ein sarwiatUe oder ziinenschusseil *) oder was
der gleichen sein mag, das roubell oder hurzradt roage genandt werdnu so were ir
lelschler haufzwürdt vonn wegenn seiner haufzfrauwinn alle uberi^;c <r!iuldner, denen
sie noch vonn ires ersten manfz scholchen schuldig plieben, zu bezallen schuldig,
so lanng ir gut zu beidcrscytts wem *) tUut, bilz sie ücholdner alle bezallt wereo.
erwunen ~ gewomen.
^ Sarwialtle md zflnenschuseel Bemà^uk wnd »kmem» äUMssci
^ wem a vMmn, émiem.
— 67 —
Rerht su Sanc-t Na bor: belanngen so v.in ;;(-riclils(-lielT«'n durch befolch
dps ^tnttmeit'crs vor roclit cilirlt wer, ob er darch solche citationn so etschiennen
M-iiuliiig aey.
Es ist frlif 7.U Snnnrf Nabor, so ein burgcr oder ufzlenrti;^i r mit einem
gcrichb>scliencnn zu Uian hette, in welcher uiiraaclien es wollt, und scino gegenn
I paithie innen scheilbn durch befolch des stattmeigers mit dem Stattknecht dem
hotten doselbst vor recht ciiliertt oder lag besrheidt wie hobos recht, so igt et
schcffenn >( hnldig zu erschienen und sich deren citationn unfl iilu sai In n rn ver-
anlwortten ; desgloichenn ist ein slattscUreiber, so er von partigenn vor rcciit
dltirrt wer«, xo ersehenen auch sehnidig und batt er kein andere freiheit mehr
dan ein gerichtsscheffen zu sanct Nabor, welches durch die herren zu Wich im
raadt erkandt worden im jar 1592. Auch !«t ein ider gerichtsschpfff nn scbnliîi;'
ein uülage oder schctzung ordinarie und exlraordinarie im jar gelegt werden.
M ist ein scheffen und ein meiger zu Sännet Nabor gleich andern borgemn so
erlegen schuldig, es wcre d.inn das sie durch befolcli unseres gencdigenn fürslenn
und herrenn cxisempt weren, desgleichen ist auch ein statt.schrciber an alienn
&atzung exlraordinarie schuldig gleich andern bürgern und ist dorarm mehr uil
firey dann ein geriektsscliell^ aber die ordinarie sehetsung ist ein ider statte
Schreiber zu Sanct Nabor frev nnrl kein splmldit; welches durch die henreou
des raadts jsa Weich also erkanndt werden im jar läUl.
Bussen. Recht zn Sanct Nabor: ao ein barger den anderen vor recht
citierl and nit erscheindl, wie man sich mit solcher ungehorsame
pcrshon durch recht zu gehalltonn habe.
Ks ial hobs brauch und rocht zu Sännet Nabor so ein burger denn ande-
rem vor recht dtiert oder tag bescheidt, es were durch scholdt, schme oder
'•choldlwordtt oder SOnusten uhrsnchen, wie die sein mfigcn, und der bcclagdt SO
citiertt ungehorsam wer und nif i-i >( îiienr ufT die f it;if i'in, und der ( Ic^^f^r innen
be4:lagdtea prociamiert und das ein mall oder drey nach einander heschehe und
such ides mall prociamiert wordenn und lϔn mall erschinai, ao wer der scheffen
den> clegcr sein dag ntt den nechstmi reehtstag nif denn ungehorsamen bc-
flajidten in rechf inn zu legenn zn erkennen sehnidig ; auch soll >)i-r schefTenn
durch ein beyuhrtcl erkennen, das der meiger den bcclagdlen zum uberilufz zum
viertten mall vor recht dtier und tag bescheide von der herren w^n und dem
cleger uff sein citierenn antwordt gehe und das bey
,UiiÜ «Ii verlierung der haubtsachenn ««ambtt alienn ufTcrlaulTen unnkostcn wie hohes
recht Erschclndt er beclagdt zum vierttcn mall und giebtt dem clegcr antvvurll
off sràie clage. wol gut ; erscheindt er aber nit zum viertten mal, so soll dem
I leger durch recht zugelassenn werden seine clag vor dorn rechtenn zu eroffnen,
allsdan solches beschehen soll im dieselbige clag. so er uff den beclagdtenn ge-
Ikum durch rcclil zu erkennüit werden, die selbig zu beweisscnn dem rcclitcnn
fsnelx und so er die selbige bewiesen halt, so ist in der sehelTemi durch recht
zu erkennen, da> iiD .Ici ungehorsam beclagdt ablhrage nac Ii inl^ullt der clagenn
^mplt allen ufleriaullnen unnkostenn, so dero wegen im recht uügangcn ist unnd
du bey gcmelltcm tag und bey sonnen schein >) ; und wo er beclagdt solches
*) bei Sommstktm d.h. ehe es Abend wird.
■» I
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nil (fiiin «lirdf. so .-^nll inn der riicî;;iT (hin li j:< t»*ill tWr oKcrki^if dahvcn lialUrn 'i
»n lanj^ bis dtin rlfgcr abiiclragen und bezallt isl wie IioIih n rhl, weU lu's durrii
die heremi de« radl» zu Weich erkandt worden jar 91 ; und ein ider so vor
rerht riliert wQrdl and ongehorMin mb bleibt und proclftiniert wfltdl ofuerin
is«iiedif«n beren zar banenn veHktteim ides mal) flO M ^
Boneii Recht xn Sanct Nabor: so ein persbcMin ey-nn eydt vonn der
obarkeit eotbageim and seines eydU mufibondelt, was aolcliei-
BiilfstheUer vor ein Imss verßdien eey.
Ks isl reell! zu Sariix t Nabor. s(t ein oborkeydl einem bur^^er oder andt-re
p«n«liofU)en einen cydt ufDegdl und derselbig dem der eydt ufTgele^rt isl seinem
eydt kein genüglieji thcU und des «:Ibigcu müizhandclU derselbig isl ein buas
der oberkeit verfallenn nach gelegenheit der feel nnd ftbertrettnng aeines mayn-
«ydls, nach erkenufz *) des riehlers.
Rosaen. Recht au Sanc t Nabor: ischme oder schcidtwordt bclanficn.
Ka i»t reclit so Senncl Nabor. so ein borger oder andere pershonnen einen
ehrlirhenn man odiT weib oder sonnst erlii-iitc mr>nsi-lienn verleymden and nnn
rlirr-n «resi-bm«"-Vi< tnif 8( hmc oder srheMh^n Henn durch zornn und unverplanndl
<Mler dun I» drnnrkentK'il des «eins als ncuilich iM bellui. diep tnier iM»iuu<len das
einem ehrlirhenn man nil ta ieydenn were. und der so die acheldlwortt also
durrb unverstandi und durch zornn also auE^egossenn hatt und darulT nit ver
linrcn Ibet und im h-ydt were und ««'inp ^»egen parlbie umb verziegung dtT srhine
"der sclieldUvordt luübenn biUcn Uu-t und im verziegeu würde, üo wer der helbi{(
narh geleg ennhfit der srheldtwordi der oberkeil ein barz verfalbuin und 8i<-h mit
dem bernn amptlman der bu^^•enn balbenn zu verliiMgen. wollt aber di-r ampl-
man ein uIxtIIuhsI;;*- itnri nn rrl iTticssig»* buss ford^rt-n und zu vii'l Ix-gcri-n und
«ich der buääenn iiatbi-iui ml verthruj^en kOnudUie. und die parllbie denn ricbler
damber sarkennen begertt so isl im der srhefTenn die bafz znerkenen »rbuldig.
lind w.iü der srlieflen erkanndl halt, ist «lor berr amptman dabey zu pl«-ihenn
»«rbublig unnd ist die ordinarie bufz 5 franek. welr b« s also dureh die herrenn zu
Weicii abo erkendl WiU'dcn ; aueb bab irh soU bes vonn dem Bullender abo ver-
standen. CS were dann das der thetter gar gröblich vcrbrocbenn und off solche
schtnewordi vcrliarcn wojit. mu« bt ein andrr buEx alfs ob Slalt getaxiert werden,
»tehbt soi<-l»es naeit crkonlniUz des richters.
Recht zu Sanct Kabor: so ein enndtuhrtcl vom staUrerhtenn appclUerl.
\\i> der appelandt seine beschwerung des appelieren vor rocht vorzn-
brin;.'cnn liab.
Ks isl reilil zu Sännet Nabor, ïio ein parlhie einen procès im slnttrecliten
volknudett unnd ein endtuhrttel darüber vom ri< liter enlfangcn unnd es der ver-
lostigenn partliten nvt gefallen thett, so ist der appcllandl das uhrttcl uff stundl.
nisballdt es durch denn ricbter ufzfljesprûcbenn unndl erkunndt ist. an din
scheffenn zu bcgercn, das zu appellieren; und so er appeüandt das bejceri, nnl im
>) MkiH halten «■ datu «nhitten.
^ «rkenoEz s EntemOmê».
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— 59 —
drr "rî'i fTi rt rut nfv;( |ilnjiciiii sfiiricrn ftâs /'itî-s^rnn. \\^•^ vrrn tür liatil»oiii;( uImt
funfîzehen liuiuli-rl fraiic-ken anlrielTt udcr ehr und j^ltempft bvlaiigiil ; wm aber
«Uder faaffzcheiin hondert frttnck«iin ist, loU der mhter nii mlassen »u appe-
]îer«D, tinind ist der appcllaodt die appellatioiui inowendig zehcn lagen ma ort
und pntit nnhon^rij' 711 maflu'n. drr ^'^bitrffh : \vn er diesolbi;: nt* um
wendig den zcbcn lagen an alls das ulirlcl ufzgcsprochcnn tiielt. so wer die ap-
pelation gefallen and wfirdt im nit za gdaaB«! and ist der appelandt aeines bè-
schwerden seinea appelieren tun za Icfen adnddig vor dem richter, do er hyenn *)
appellieren thut
Baaaea. Rccbl za Sanct Nabor: so dem meî(or blot and anacbein^
vonn denn bürgen oder sonst anderen perahoncn gcklagdt wQrdt,
was ein ider der oberkeydt vor ein boTz verfallen aey.
Ks Ist recht zu Sannrl Nabor, so ein burjjer od»'r fr(>inbdor einen inn der
st.'illh bey fnt: 7MI geschlagenn hell uiiml bliilriistig *) jremarlit und der selb so
geschlagen worden dem meiger de» orlLs vonn wegcnn der oberkeit blul und
anscbein klafcdt, so ist der meiger dye selbige pershorai so altao fr^ieli gi-
aehlafenn liatt. vonn der oberkeit vvt gf nn vor reclit m citiron and vor zu
ni'inen Wrr « s ein ufzlendiger so ist der moiger innen schuldig zu areslieren
vonn der begangnen freiïels balbenn ; gebe der selb einen genugsaaieu bürgen
der arestation halben, mage der meiger denn bargen von wegen aeines prinsi-
pala wegenn vor recht best beiden» kann der bargen seinen princtpall obgemeldt
nll mit rei Iit '!< s frefTcls hallienn verantwortfenn, so wer er unserem jr*-n<'digs-
lemi hcrenn y.ur busseun verfallenn. es sey barger oder frciubder, zchen schilling
das 'ui Vi Albas; wer es aber bey tag uff einen monlag') gesrhelien, so ist die
bnfo 80 ß 1 heller, wer es aber eines m«Nitap za naclit ges( helu-n. so ist die
bufz zwevmni (»0 ß 2 heller, wer es aber tiff ein -..''"nn^ine naeht iifzerlhalb einer
miinlagis nacht, i>u ist die höh 60 1. Würde einer gescblagenn ufT einen
montag afF freiger landtstraasenn und es dem meiger alhie zu Sanot Nabtir ge-
kingilt würde, wer der selb so allso geschlagen hilttzar bafzenn verfiillenn zwey-
mal 60 ^ 2 h.
Bassen. Recht au Sanci Nabor; so sich ein perslion vor dem rocliten
zu recht gestelt» was ein ider vor ein bob verfalllh ist.
Rs ist reolit allhie zn Sannci Nabor^ so zwo partligvnn ein misset! mit ein*
ander haben und einer den anderen ires
iüall ifii) niisseîs halb vor recht rittirtt oder lag bescheidl und sieh der eleger ufl denn
beclagden zu recht btelt, gehet durch den cleger so bich zu recht geslelldt ein
boas ofl; thnt Vjt p (thut S alb. 6 d.).
<} in ort and mdt » am HditiffeH Orte mit rkàUffer Eingabe.
2; hin.
anschein A. no gesrhUi§eHf dtu» ea tu Mhen i$t,
*) rüstig = blutriüustig.
*) SdMgereim am JÊank^ mrdm härter deifruA <wil ^ Montag «kr
XnUtag mt.
. j ^od by Google
— 60 —
RuflBtn, K' < M zu Sanrt Nabnr; so oin biiiger od<-r ficniMcr bcyn.irht
tifr <l«'r gasscnn oin narhlpesrliipv n,\pr ufTrulir der statth gemarht
lictl. was dorselbig vor oin buk verfallen sey.
Ek ist rccbl zn Sannrt Nnbor. sn ein burj.'er oder ufzlcndiger fremder bey
nacht nach der nacht glorkenn, alls man ave maria gcluudüi, uH» man die pforlth
spertt and beschliaselh, mnd êin nacht geachrey oder anruhr iim der statt macht,
das die burgersrhaflt dr;r dtirf h nffnil r ix 'i wîirdcn. es w ere durch srhlngcnn
oder durch aberiiusstg geticiirey oder dure h ein hiofz w er zucken '). wie e» dan
bcsriwhMi wer nnd es dem meiger geclngdt oder vorbracht wurde, so ist der
meigvr denn setbigenn der aolrhes nachtgcschrey allao frelllicher weifx gemacht,
vor rf'fhf -/n r iltieron und lag zu bescheidi n. iiiind <■> ^îi, ): die sflbij.'«^ pf-i-^l^-'m
des begangnen nacht geachreies lialb nit wie recht kmm veianlworlten und cnt-
schuldigenn, i<n ist er durch recht unserem genedigsten herrenn zur buBaMon ver-
Tallcnn (iO M d. . wer es aber ann einem montagZtt nacht, so bt die bttfz zwey-
mall 60 ß 2 d., weiches allso durch die scheffenn zu Saunet Nabor altao cr-
kaoudl worden.
Musen. Recht sn Sanct Nabor: so ein burger oder andere pershon einem
anderenn inn seyn hanb konpt und im weih, kindt und gesiendth unwilliget.
Iiem so ein burger dem meiger ktagdt, es werre iin einer bev tag inn
f^evnn hauss komen und hett innen und «(»in weib, kindt und ;;esi«'rul<' mit un-
williger wurtten geiuiwilliget, und nit ukdruckiich &agdt, waü vor unutzige wurll
er Inn zn geredt hett und es dem meiger gekagdt wordenn und der meiger den
scibigenn vor recht citirll vonn der herren wegenn des begangnen frelTles hal-
benn und so'^ lif p^rsh'm sirli wie rerhf ni! enfst hulriijrenn kßndt, so were er
zur husscnn vertallen unserem geni^digstem) lierreu 7' « j». welches der scheflenn
also erlmnndt die weil kein andere nrsaehenn gekiagdt worden.
Busen. Hecht zu Sanrt Nabor: sn einem burger durch befeUb die pfort-
ten der statt gebotteu were zu verhuelleu uü einen jaruiar« kt lag
und er sich mit seinen mit ptortnerm sehiagenn thett, was solcher
bnrger seines angefangnen haders vor ein huiz vorfallen were.
Ks ist recht zu Sonnet Nabor so ein burgi r an die statlpforttenn geliottentt
wer die selbige zu verlnifften und sich mit seinen mit pff»rtleneren sehiagenn
Ihetl und ein hador oder zonnck mit innen anfangen wurde unnd mit der werre *)
forderen wQrde oder daa werr zuekt zn sehiagenn. und der meiger dem Iiulbenn
vor rerht citirt und sich nit verantwordten noch cntschnidigenn kônndte, sowcro
der schefTenn die Intf;' m erkennen zvvn ymaM C,n ^ 2 h : were es nber ulî einen
gemeinen inontag unnd nit ufi einen jarmarckl so ist die butz tiU 1 h;
(RIatt 64) desgleichen so ein burger durch liefehl der olierkeit uff einen jarmarfct tag ann
die pfoi lIciHi geholten wer, dieselbige ZU verhuelt<'nn und dlBF meiger oder ge-
richtsM Iii Denn an die pfiM ltenn keinen 7\\ hp^'\rh\i\fm\. ob die pfdittm i lilr
iranien da weren, su von oberkeit wegen dalücn gebotten weren zu hiettenn. und
>) wer zucken « Waffen adtnt.
•) werre, wehre = Wi^e,
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— 61 —
deren pfortlncr einer sich gcgenn dum meigcr oder einem goi-iditsman utTkgen
nod vom mit tumnlzon woriten unwilligen oder mit der wehr forderen zu sdilagen
Qnd der selb burfer vor recht beclegdl wurde, so ist er /.ur bi^ssenn unserem
jron» fîi^'sli rill licrfn vt'rfaüenn y.weymrill i'f) |j 2 heier, also soll t s nui h vonn
fremden pershounen versUmden werdcnn, »o snlcheon freffel obgemeidt begangen
betten, welches darch recht alhie zu Sännet Nabor wie obstatt erkanndt worden
im jar lfi91.
Bussen. Recht xa Sanct Kabor: so ein kaoffinan oder kramer wax oder
waxen gespenen 0 Udit so falseh wahr erfunden, was der vor
ein bofz verCRllenn isL
Es ist recht zn SannrI NaI>or, das der kr.niHM nu isfcr zu Sannot Nnhor
idlcH marcktagcs so ge»puner wachsen licht nff denn inarckt leüli komplt zn ver-
kaulTcn. besichtigen soll ob ea afTrichtig wahr oder pfcnwcrtt *) scy, so er das
atno besehen and nit nflUehtig war erfunden, so ist er acbaldig solches wachs
Irrlif ini( r-inander uITzulM'hcnn und tins donn krfmfr tiTîidrrrn vnr/ubringenn zu
besichtigenn j 80 w faUch erfumlcn and vonn den bruderen erkanndt, so ist der
mrîtfter das selbe schuldig dem stattmeiger an nberlieherm, alle dann ist meigei
den selbigen, dem solches fslsrh licht ttfügehoben worden vor recht zu cittirai
unrul !:;jr /u hr«srh( ir]('nn schuldig, sich zu vorantworttenn : künn rr >\rh nit vcr-
onlM'orlten noch enlschuldigenn wie recht iül, so ist er zur buTzctm verfallen
flO ^ 1 h., darann gehörtt nnnserem genedigstenn Iterstenn und herrenn swey
tbeil der biissenn unnd denn kremer hinderen zu Sanct Nahor ein drittheyll ver*
inTtge ires zunlTl hrielTes : imrid >n die bufz crlegdt und bezallt, ist df»r !rifi;;ror
iiu da» faleh iidit so ufl gehabcnn wordenn, wider zu geben sdiuldig, aber
ferner nit au verkanffen vor oflHchtig pfenwertth, welches «Uso hie durch recht
«rkanodt wordML
Bussen. Recht zu Sanct Kabor: so die becker doselbest kein weyrz
brodt gebadcenn zn verkauffHin, was ein ider wey fzhedcer dero-
wegen vor ein bnls verfaU«!.
F? !■;' rrrht :-n Sanncl Nahor das die wcifzbecker dosi lhst sollenn der
statt und der burgei-schaiTt weifzbrodl backen uiï den stellenn *) und der statt
einen vollen thun, damit man ider zcydt umh das [GeldJ*>) feyll fünde zu kaulTen,
and so sie darann saumyg erfanden werden und bey aJlen beckeren keynn weifz
brnflf fpyl! u ore /u knulTenn, so were ein ider weyfz becker nnseroni genedigstenn
furittenn und heren zur bussenn verfallen 7* » ^; und ist man den becker meister
vor alle seine zonlTl brader zu pfenndcn schuldig irer bossenn halben, und ist ein
ider becker seine bofx dem meister wider zu geben schuldig, dann ein ider seme
gei.punen = gegpoimen.
pfenwertt = pfeunigwerfk, voUwichUg. ohne Tadel.
R<i be.-<tthen nrr Xi'ruftr, ran d, ii' U die >h r Kramfr, der Bfirhr und dct
MeUger erwähnt «a-dcii: der Name der vierten Zunjt vst nkJU ersidiüic/i.
4) die Boa« tind dk der Stadt gdtùri^ Baekôfen, nehm dm Weiitim txm
^ 7 namt die drei BamaftH.
*) rnU t/enii'/' ».
•) Uat Wnri Ihid fehlt uwi ist auu der Aimhrijt in St. Aeold su erj/amcu.
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— 62 ^
straiï Btlber eilluageiu» muh. So ab«r obgemelldte bocker nfi den stellen ge-
backeim inuid zn licht erfundenn annd durch di« birodt wiger >) ufTgehaboi und
das dem meiger geliebelt» so ist der meiger den solbtgemi becker vor recht zn
(itfictrnn und vor zu nciiicn schuldig: kann sirh
^lilatl i'töj der bttker ml eulbchuJdigfcim noch veranllvvorllen mit recht, so ist er zur buüäeno
Terfidlenn V!* 9, und das hrodt so za licht erfanden, soll man den armen inn
den spiltall g e beim.
Wt r aber ein Inj« ker inn In yniisi Ii inU r iifziendig so hrodt alhie inn der
ütall veikaufll uud ml uil denn stallen i;cbacken wer«, so iuuen durch meiger
und gericht gebenn und das dem meiger geliebert vnd angezeifdt worden, üo ist
dci raeigor il< i 1' i n ' < kt r vonn der lierrenn wegen vor rocht anyai/Jebenn*
und ^<> er si( h iiit kann cntschuldigenn. wie redil i^l, so ist er zur holzea ver-
fitlleii IK) |i 1 il. und da» brodt denn armen iun den t>piltall verfallen. *)
Bussen. Recht zu Sanet Nabor: so die mct/.inger*) der statt St. Nabov
nU ^eiui<.'sam fU isdi inet/.gen inn der wochen m verkaulTenn»
w as r^ie iler oheikeil dardnrch vor ein bufz verfalkmi »indt.
Eh ml recht zu îSanucl Kabor, das die ractzingcr doselbüten der borger-
scham inn der statth nach Umhallt ires zunfltbrieffiBS ein feiten^ fleisch metziii-
genn sollen zu verkanfleiin. damit ein ider burger die ganntzc wochenn ufzge»
iHuiu n denn freitla?^ und die gebofnr* fast'npr flri^t Ii mwh d.-is ^n ldt bckninen
i(i<i;j:en : uml ao ^its das nit Ihun wurdcnn unnd dos dem meiger allât; vurbracht
iiihi ^('kla^ült Wörde und sie der meiger dem balbm vor redit an/üge und sie
metxinger sieh mt v< ronlwörtten noch entschnldigenn konnten, were ein ider zar
lid-^seiin verfall« n T'i ^; und wurdt der mclMntrr^r n;ri«tpr von aller nietzinger
u egeu vor diu buiic gepitjimdt, aber es ist im ein ider mclzinger sein hntz wider
XU gebenn schuldig.
Bussen. l!e( li( y.u Sanct N.nlirir: --o rill (<lnr liu!|îi r inn unseres gene-
digdletui litiiileiui und hercn jardingcn'^j ait erschciudl, was ein ider
burgor vor ein bufz vertsllen sey.
Es ist recht zu Sännet Nabor das der meiger zn Sännet Nabor im jar drey
nmll vonn wegenn unseres genedigstenn fDrstenn unnd herrcn wegenn pflegdt die
janlui^'en zu liallteii als nemlirh 7U woinaelden, osterenn. ^^fing^1^ n : und welcluT
burger da ml ersclaeuu und utz bliebe, der wer onsurom genedigtilcnn lieri'en zur
bufz verfallen 7Vs p.
1) </v/' Brotln li ijci- sind 1tf«oniJere Äntjestellte.
die Straft aar 1 102 nur ' auch danuU» ic/tti» wurde Jm amlfnoürU
jji bitcL*:)^ Jii uii 4 diu unneit luden » geyclM'n.
C'illoi HciMlt, (jriliKj'-luJ Vlrisch.
^) 7>/V JtirdiiKj'' siml die vrd>'iillichen, xiugrhoteiifn Gerivht> . tu if lrheti alte
(hridiùijijlidiliyfu ersdiriucu Mimen; auf deHnclben werden auch die aityt meinen An-
geitgenheittn {Wt^Ien) erledigt ; jrâea der drei JakrgmtMe int tmfm (JSt 74, 82, 85)
be^riehett; nadt dr,i, W'n^Uim nm l'lO.'J i:> ].'> hentande» die dfH Jardingê adton
damal» vwl war die .bYro/«^ /wr Nidttersdteiae» 5 f.
Busî«enn. iteclil xu Sancl Nabor: so ein burger die laimdl u/T einen
raoDtag hcy der hatl«im mà nft dem keefzmardct abUnit «onn-
der bcvekli. was ein ider lo solche handt frelHicher weib «bthal
vor ein buh vcrrallenn ley mit reeht. *)
Ks ist recht zu .Sanncl N.ibor. das man -/.wo eysseren bendt hr^tt. ein vor
lier iiallenn und die ander uff dem keeliunarcki. welche beide licndt ides monlait
nffgetlcht und gesteltdt werdeim : und also laniif die beyde beimdt tifTgestelU
sichen, SO darf kein uTzlendigi r kein k< - i/, 1 nii i ti. konm nodi andre fruchl
k iiifTi Ti ('^ were dann die bandt abgcthan. Wunic al or einer ilii' Laudl abthun
»'>nder boteich dessenn dem es geburUi xu Ihun und es dem mcigcr geklogdl
«Ordt nnd vor recht tag beacheidt ond sich nit wie recht des wegenn verant-
wnrtten künde. SO wäre er verfalleim zur busaemi 60 M h ; es wer gleich
welche hanndt es were.
t'ud so ein freinbder uDclendige kornn oder andre frucht kaufit, ehe und
zuvor all» die hanndt bey der haHen abgethan were und der meiger iimen des
wegenn vor recht l)es« lieidt und «ich deraelb nit entachuldigenn binde« so wer
CT zur bnssen verfnllrn ß l heller;
U fiü/ di^leichtm so ein burger koitm oder andre frücblcu ufT vorkauiT kauITl uiT einen
monlag. ehe tmd luvor die handt bey der hallen abgethan worde onnd das dem
meiger geklajçdt und angezeyjîdl wer wordoin» und vor recht tag bescheidl unnd
si( Ii nit wie recht entschuldigen köndtc. so ist der »lelbe burger unserem gcne-
(iigem herenn zur bufxen verfallen HO > 1 heller.
BaBsen. Recht zu San et Nnbn'- n rin'm bur^rr nfT Hie statt mauer
gcbotten ist, die selb zu verwachenn unnd ein nacht geschrey da-
rulT macht, was ein solcher burger vor ein bufz verfallen ist.
i*^ hl recht zu r^annct ^abur ao einem burger oder inwonnor dosulbst ufl'
die statt maner gebottenn were durch geholten der oberkeit die statt zn vor«
wachenn und zu verhietten und under innen weclilereim ein uneynijikcit oder
lucblgeschrey beschehe und dem meiger geklagdt würde und er denn selben
burger seines freffels halb vor recht cilirel und tag bcMcheidl wie i-echt uitd sich
ml des halben entschuldigenn konndt, so wer er unserem genedigsten beren zur
bus.sen verfaüMiii weimall.OO p 2 beller. welches hir im stattrecht also erkandt
worden im jar i)2.
Recht zu Sanct Nabor: so einer ein clag inn recht legdt ufT cigenfherbe
guter belangen thnt, wie lange der beklagdt dilation>) halt, soin antwordl daruff
zu gcbenn.
ils ist recht zu Sännet Nabor, so zwena burger oder ulzieridiger ein misscll
hettenn oyentherb gfither belangen unnd einer denn anderen vor recht dttiert
und der cleger ein schriefTtliche clag uff denn beclagdten thun würde und der
heclagdt ein coppie von der clagenn lH'g<'rtt und drey für z«'bn tag dillatiou. sein
anlwnrdt uff die gethanne rlug zu geben, und der cleger im beclagdlenn die drry
1) Der Gebmuch den Aujhnuytm einemcr liüink auf den Märkten «*< nud*
mtdtnceiUg btkmtU, tto in Snarbräetm, an nmlereti Orten gab fin Ohdlreiufkkat den
Xitftt^chHut on,
9) Dilation FriH.
— 64 —
für zebcn tag niclit wollt 2U Iast»eiui utmd beide parthicn derolulben ann dcnu
riehtcr «in lechts vpnA begerrten, so ist der riehter sehnlcHg durch recht dem
beclsfdtenn die drey nir zehon tag dillation za suerkennett , damit er seiiies
rechtetm nnverlosUg möchte sein, welches im atattreditenii also erkaadt wordenn.
Bussen. Recht zu Sanet Nabor: wieder statt degendmnangehoKanen
bürgeren /u j;r!)ii ffi nii hah unnd wie man sie mit gebott der oberkeil
zwingen und gebycttben soll nimd wie die gebotter nach einander
beschchen.
Es ist recht za Saunet Nabor, so der sUitth dogenn einem barger TOOit
wegen der oberkeit ein gebott thut, i s sr\ gleich was ulireachenn es wolle, so
ist das erste ?pbnt( ?n f>r einom thut das ist ufT 5 ß, das thut '^ AHjus (> ^ ; i^t
derselbig dem soklres geholt bcschehen dem gebott gehorsam, so ist er vou daa
erstenn gehoits wcgenn nichts scholdig ; so aber der degeim im dem uhrsachenn
halb zum an li ra mail gebürdlh, so ist das zweigdt geholt 10 ß, das tliut 7 ' < Albos
iirmd all^ im das zweydl geholt beschehen, so ist der dogenn den selbigenn
Yonwcgen des er&teiin gcbotts der o ^ scbatdig zu pfenen würde im zum
drittemi mall gebotten, so gebfirdth er in uff ein pftmdt, das thnt 90 ß und alls
im ufT ein pfundt gehottenn ist, so pfenndt man in vor das zweigdt geholt «ier
10 ß. sr, 7' j AIhtw Unit, lind so im gehottenn wurdt uff (iO fl l Jieller, das thut
40 Albus 1 beller, und so im uJT die 60 M beller gebotten worden, ist der
deg^m innen vor das pfvndt zu pfennen sdraldig ; und so im uff zwey mall 60 p
9 beller gebotten wtrde, das thnt 7 Vi (hwken 8 heller und alles im gebotten
worden uff zAvey mal!
(iilatt ü7) (iO ^ 2 heller, so i8t der Stattknecht der degenn vor das gebott 60 ß 1 beller zu
pfennen [schuldig] *) unnd so im also gebotten worden so gebeOrth im der degen der
Stattknecfat zum lettstcn uff der heren ungcnade : nlls dan so wflrdt er gcpfendt vor
die zweymall ♦iO p 2 helh r tmnd alls dann er allso grpfdidt wordon. ist der
degenu iimen der ungehorsam keil halbctm anu zu greiilenn unnd innen dem
meiger zu uberlyebeten, so ist er innen schuldig inn ein thum zu legen ein nacht
und des andern tagos dem hern amptman von wegen unseres geni di;;. n fiirslcnn
und heren wegm gehn HomlMir;^ : u liehern') und innen gefL'Ugklich zu hallten,
bik seine gegenparllüe bezaJlt wcrr; allso werden diu geboller von wegen der
oberkeit durch ^n stattknecht einem idenn ungehorasjnen burger gebotten und
also gehallten worden von allters.
Bussen, Recht und brauch zu Sännet Nabor: wie ein ider hott oder
Stallknecht die geholter uff der gassenn durch bcfelch eines nauwen
erwelllen meigera ides jars uff der gassenn pllegt ufz zu ruffenn
und zu gebietlen, welches ides jars ungefebr nach den weina< bt
Hardingen beschehen soi.
Bs ist recht zu Sännet Nabor, das der hetr amptman sampt meiger unnd
gericht v<mn wcgenn unseres genedigenn ftustenn und heren ides jares ein meiger
t) gfenen = pfänden oâer aif(A tintfen} die AJbtdiriß in SIT. Atold hat späten*.
•) F''h!t tti (h'r Vorl(if/c.
*) «Sf7<ü« mch dem M'eialum vom Jahre 1302 niud die Mi-ssciJuiter utütreuä
einer NatM tu St. NtAor tu Terwakren uu«t dm atulttn Tage» nffcA Uombwff
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^ 65
UDd ein degc» umi eiii hu<U zu zwei^cnn slattknecbleiu erwellhot und die sclbij
■il ben eydt bestedifet, w nt ein ider bodt oder aUttlmedit durch befrïcik des
neowenn mcigcrs des andern ta^es di»se naclivollgcnde gebottor vomi anwni
geitedigäten lierenn wegcnn uff der gassenn ufizurufTcn wyc volgt
m«in kerr gcbûeth idcrmann uff GO fi 1 heller, das keiner inn denn aiaii-
fnbtam gebe,
ïQvin ben febiUh idemun vtt 00 9, âna kein freniber vS die stâtt
maor g'-lie,
uir 60 (1, das keiner kein wehr uff der gassen traf,
nff 60 ^ das keiner aonnder lieht nach denn 9 ulnen nff der gaaaenn gehi^
uiï f!0 ^. das keiner irit drm lieht in iJt n s'nll ^phc ?nnnder lantheren, *)
uff 60 ß das kein würdt nach denn 5) uliren wein uff die gasse hellffe,
off 60 das kein wördl keinen barger nach den 9 obren inn seiner bchaussung
aftmh helldt,
ufT 60 (Ins kninrT ilom m'\> t<::U inn soiii garttrn gf'hr-,
aUe dis6c vorgeschrieben Im. lier ist ein ider hott oder stattkneclU des anderen
lagea nach denn weinaci i j u dingen nff der gassen nfz in roffenn schaldig.
Bosaen. Recht zu Snnrt Nabor: so die nipfzin^rfr fleisch im keller ver-
kaoffcn, so ml zuvor ein tag an der banck ieil geweascn ist, was
einer tot ein bnfs verfallen eey mit re^i
Es ist der fd»nu»cb nnnd recht zn Sännet Nabor das ein ider meiger des
anderen lages nach denn weinarht jardingen einem iden niolzinger vonn wcgenn
der oberkrtt fîni i Ii tîcn statt degerm gebottenn wünlt uiï HO [i t lu üpr, das kein
mclzger kein lleiöch im keller vcrkauff, es sey gleioii vor ticisch was es wolle,
m ley dann snvor ein tag an der banck feOl gewease, d& man aoleha pflegdt
reyll za hallten, welcher me(/.inger sn1< tir;» thun wttrde, der wer tat bnasen vei^
ftüea nnserem genedigsten beren CO M ü>@ler
htttt) Stro^) jardingen im doster belanngcn, so ein burgerinnden atro jardingen
nü erschiendt, was ein ider burger vor ein bufz verfallen sey.
Ks i>f roclit 7.a Sännet Kabor uff donnerstag nach dem wciu.h lit jar marckl,
das der erwirdige herr appt zu Sanuct Nabor piiegt die stro jardmgenu uander
aeiaem haw tot den eloster sn hallten; und welcher barger nit erschien der
vonn rechts wegen zn erscUeonen schuldig, der wcrr unnscrcm genedigsten
fün<tonn nnr) iterenn mr hii«senn verüRÜen 5 p nnnd lult der erwirdige herr des
golts haulz kein tiieii daran.
Kechl zu Sanrt Nabor so « in burger denn nnctrirn In srinf^m jTnrft'"'n
üdei nibfeldt fundenn ettwas zu hellen, was solcher burger oder frembdur vor ein
hob mfkllen sey.
IlecUt zu saunet Nabor, so ein barger denn anderen inn seinem gartlenn
od«r nabefddt finde, ob es oder rubenn oder ander garttenn gewechb, darin m
Laterne.
^ Der Name Stroh- Jardhtg deiiift auf i ln Huitht, irorin ither l'nregeiuuissiff'
' ' ..V <ier Li^enmg da Zdinten, der do<^ twbi m Oarbcn bettottd, v«r^
httHdtit tcird,
6
IjoUeiui, Iii» wvr buigcr otlyr seine kiudt und gesindt oder durcit frembde per-
shonnen, wer die weren, ettwas heimlicher weifz damb sa hoUen und ra enl-
hind<,>rcn unnd dem meiner ^ekla^dl würde, der wer üDSeren fMWdigVIlll herai
i^u^ busscti verfallen Gl) ^ 1 liellcr, und der burger so innen im garltpn odfr
vubfc'ldl fuitduu und dem uieiger vur bracht hett, dem wer der .solchen tretlel
begangen vor seinen lonn zu geben schuldig IS Albus; wer es aber «in geringe
lic-liie [lerslionn so nicht vennugUch') werc die bufz m gebenn und sotchenn
frcftV I befraii;_'eii. so ^iuII der mci^'or huicn über nacht in ein thum legen und des
andtiia ta^B v(»rmilag in das baJf/ieyäseu vor der tuülaa stellen, damit sioU er
seine bufs bezalU habenn, doch steht bacmliertzigkeit bei der obwkeit, welches
hie zu sanct Nabor einem jungen k nahen also beschehen and dan lor pfortten
ufz gewiasenn worden im jar lö9Ü.
Recht cn Sanet Nabor so eine inuwonner der itadt einem bnrger ina
sein l)ehaujisini;j; zeactit das zu bewonnen und er den haufz zinfz nit bezallt, wie sich
der baalzmann dem das haufz zugehortt des hauTz zinlz halbenn zu geballten hab.
ist der j/eluau« Ii und vermag das recht zu sännet Nabor. so ein inn-
wonner oder biir;ier einem mi s< iii liidiaussung zeucht das ZU bewonnen, so ist
dem hülz berrtiui deui diu beluiu&sung zu gehörlt alle haab so der inwoner oder
barger iim das bsarz bracht halt, ob sie schonn kein reede davon gebabtt, vor
denn liavif/zinlz vor|ilenndl (liesidic das (i2 Iiladl Im Vt.) : unnd ob er nach ver-
ï-eliieneni jar nit wollt anlV./ielien. so liatt der haui/.tjerr des liausses innen inwoner
iflit ^elxill der uberkeit aulV. zu ^ebicllien und docli die vai'entliab oder mobilia
im baab zv behslUenn, so lanng bis er seinen hsnfzzinrx entfangen hatt; wollt
aber der haulV.inan dem die itiul)iilicn /ugelioren die selbigenn nit entledi;ion, so
ina;4 der hauiv.herr des hausses vor denn haulzzinfz an freiger seiUen wie hobs
recht verthrcjbeu-
Statt Sanctt Nabor ordnnng and Satzung, die taffell genandL
Mir nach vollget die Satzung vnd ordenung, so die erwivdigenn betren
deehanl und eapjMttel der KiieHi Met/. *) alls disser ssit administrstores der ge>
riiellter sliefit üesel/.t und ;;efndneth habenn, {îott dem allinèclifi^enn -/n ehren.
2U kimUli^u borzlicil zu venueideu, gute ordenung zu haben und hallten, unnd
dem geroeinen nutz zu forderen, alls wie hernach vonn arlickeU vollgendt, bei
pehli wie her nach geschrieben sindt !
Zum erv^tf nn d;is iiieTuandls inn der stall Sännet Nabor. er sev werr er
Holl, kein kuro, huheren noch aiidrc fruchl ulf zu schuetten noch ulT vorkautl
kftuflenn, biss zu uss^anK des marckts, wan die hanndt bey der hall«i abgethan
isi.') uiv das ein ider iriwonner. der es notturfftig ist, umb Sein ^eldt vor ein
biilielionri ptenii: haben iJH»j;e hev der lioster bussen ein heller nnd 60 f z ;
Zum anderen daj> kein willst i) oder verkaulTer weder keesz, eiger, buUer,
') vcriuu^lieli = rrniiö'jat'I.
'ij JJie {Jrduuny sdtatU »ur Zeit einer Sedisracans de$ Bisihums erlassen, da
andanfant Dedumt und Kajpitd nidti mttändig ironM.
*) «II vergleichen Matt C5.
*) Gremp igt AliMnäktf hier Kleinhändkt dAeiftaiipl.
— 67 —
ajtpea, ') liöiier noch anders der gkichenn esaennspeisz usswendig oder Inû-
veiidi; der riatt Saunet NalMr off marekttaga ntt kaiüTen oder bastollam aoUen,
mnàer alles mm freigen feyllen marckt komeo lassen, biz ein i^rlichcr ioinroiier
rersclien hatt und die handt ufT dem keesäinarckt ab^^ethaim ist und der marckt
vergangen, boy pfen') ein heller und sechzig scMlliiigi
Zum drittoi das kdaer von was wessenns and Standes der aey, kein kom,
laberen nocli andere fracht, keef/., ciyer, battern unnd andre essen speiTz ulz-
irendig den orüenn, SO man pfiicbt solches zo verkaaffsn. kanllen bey der bnasen
vie Yorgemeldt;
lam Tiertten das kein fiselier» mélanger^ noch andere verkanflbr kein
Ü!fC\i. üo man zu marckt bringdt, kaufTen dan also viel er in seinem hautz be-
darff bis zu uf^t nnrr âcn marckts, olT das ein iglicher innwooner nmb sein geld
auch uberkotnen möge;
Zorn ftmfltenn soll keiner, er sey wer er woO, keinen wein zajiffen sv
janffenn, er scy dann zuvor vonn den geschwomen uffgelhan, auch Boll keiner
soinen wein felschen oder mengen, sonder den lasscnn ur^gan. wie er dan n*T-
jethan ist, dergleichen kein anderen weiu uff verkauf! kauffen, er sie dann /u-
lor idwr nadit an feyllem kauft geatanden, hvf der boasMi zweimal 1 heller
Wä sechzij! St Liniriü;
Zum sechsten das kein würdt oder ander inwonner niemandls, was wes-
Mims der sey, nach der bubenu glucken, *) das ist nach der 9 uluren iiui der
•Mint in seinen» hantz vlfenthaUt, es weren dann frembde gast, die vber veldt
komen weren, die soll ninn mich hiHi^-keil hallten, vna sich ( hrrr nru h"] jr'^htirl
ud sonst keinem übet einen irtten«) borgenn, er wolle dan die uberentzige ^)
mUeien;
Zaan s^ebennden ist in aonnderheit verbotten, das niemandta, waa Standes
et sey, jdl Icsterr-rin. niirlienn mli^r sclnveren srinc wiinrlrn nâw mnrfter des-
llwtJjenn der mutier gottes und andre gotles heylligen frefTlich schweren, bey
àtt pefan des haUs eyssenns und inn der Herren straff stehen ;
Jbun adittton soll kein wtlrdt oder Weinschenken niemandts mit wOrfllen
»*ler kartten m spitli-n ufTenlhallten bev >\v\- pehne der lioger bossen wie vor-
teneldt. so dieck*) sie bruchig eriundenn werden;
Zun neonthen das keiner afller der statth nachts nach den ba-
koB glpff^^iT on^ liebt gang noch degeim oder sunst andre waiTenn trag,
nüiHmmon nmpüfndt nm) hiir^pr flrs »erichts, ik's^'li 'ü iiL-ii ilas sich niemandts
kf nacht vermummt oder verkleide, bey der bulzen wie vorgenaudt, und were
o «eh daa sieh begebe and die ubertliretter eritmden, soUenn sie gestrafft
«cHo» nach irem verdienst;
') Capp**n — Kapnune.
•) pfen Jur pm, pehn = Hlraje, itoemx.
*) metzinger = Ibtagtr.
*) Rubenglocke = das nocl% vieler Ortm ÛNidie GéUhÊle bei Jnimeft der Kat^t,
*; ehrer nai Ii = ihrer Ehre gemi^e.
•) irttcn — Essen.
*) Aberentztg, ^Sbrnkurig^ «Im flier «ms, Amt flèer ritte MMuit, MuanugOetide,
•) dick — oft.
•J on =» Ohme.
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— 68 —
^ Zum zêbendM éâa tàÊmaaàt», «r wy war er woll. mit guneit jag«n oder
/ imsscn nodi fiarh willireth 8chte:«sen auch in keinem
(Blalt ÎO) (keinem) wassj^r mil pobliejçrllcnn-) gsri-^n !r rhrn o<1t*r .nuire gescbiT 1*^^: ^111 nn
eriAubuufz der liereti oder awpU«;üd(, doch der bturger ureui «üten hurkumeu un-
▼erbittcMich, bey der bosaen obgeimidt;
Zum ellllenn das niemandla weder wflxdl nocb borg« kdnen uffcothallt,
der inn den ortteiiii i^ewcsscnn sey. in man mit der peslillenz stirbt, es My
dsum mch d&a der itelb vierzig Ug zuvor davon gewessenn sey;
Zum xwelfflenn dn ein igUcher, so viel innen benirtb, die gaeaen aaaber
nnd rein balldt, nocb k<Mn dotfb fiehe nff die mOstenn^ werfT, bey der boger
busi^onn oh^enanHl ;
Zum drcyzehndcn das eio igücher meUinger keinem kein lieiscb, das ann
der bancic za feuil kanff stehet, umb sein geldt venagenn sonnder sidi gdim^
lieh gegenn menigUichen ballten, damit dem armen aUo woll werde als dem
rieichenn.
Ale artlueckei vorgenandt &oUon geballten werden bey dei' peiin der hoger
bossenn wie obengenandt on altein die, die hSger geeetx sindt, loltent gehallten
werden wie die mit ufzgedrucktenn werften aufzweissen, auch sollen alle amptt-
leülh, gerichts leude und a'*! 'ir o denn herren mit gclüebde verwandt sind,
bey iren cydcnn verbuadenn seyn, wie alle vurgenante artickel einer oder touhr
stehendt*) oder h5rrenthen brechen mQIxbrauehten, sehnidig sein anxnbringen;
und davon soll innen zu irr m arifbeill gebüren vonn einer idenn bussenn, die er
anbringen, fünff schilling und soll dis alles durch die staltknecht inn bey sein»
des staltballtcrs, mcigcr und gcricUt m einem frcigcn marcktag ulzgcrulletui
werden und gdiittfaen, so hoch meine heten zu gebietten haben bey dar pohn
hie in gemeldt.
Blatt 71 — fehlt.
BbiU 7H — itt unbetchricbfn.
(Blatt TS) Gebranch nnnd alte Ordnung der statt Sännet Nabor, so durch
denn herren amptman und durch meycr und gericht das ganta jar ufx VOOn einem
idonn monalb zum andern geballten würdt wie voUget.
Zum erstenn i^t der gebrauch in der statt Saiirif ! Xi! nr, dn- ih m« 1 unnd
geriebt eines idcn jares vonn wegen der ï^talt drey gulnaclit wein ulzgeben alls
nemKch denn kinigen abenndt nnnd den Calznacht dinstag za abenndt und uil
saunet Merte»*) abenndt uff diwe dreytag erweUenn meier und gerichl Inn bey-
wessenn beider banivn- 1-1' r ides tags denn str.ttwf in;
erstlich int Jiodt unnd degenn, beide stattknccbt, iicbaldig bey einem ideim
«llrdi au Sanct Hahor, so wein zur mamœn verzapiTenn mld Terselittickenn, ein
halb mafz zu hollenn nnnd demi selbigenn bey einander uff die hall oder inn
dn wQxdls haufz zu tragenn, weiches inen bevollem und benendt wflrdt, alls
Otuéi, JajfiLicug, Buüwe.
^ gebleit, mü Bki betAwert.
■) todte» Fiwft auf den Mi.-<(.
*) vemhricfHti fiir seliendt.
•j iit. Marlin II. ^'oattU/er.
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dhnn m er bey «tuander ist. so v«tsnc1it meiger und gcridit dan Kibigcn, und
»eichen vrein syc vor den hf<?ff»nn orfinden. würdl dcrsell)i>f" vor Acm ?'fiII
sein erweit tun] g«lialUen, uimdt würdt der slallwein gemeiuigklich umider denn
màm ynàaea erkRnnât, es were dan das die rotte wein besser weren alla die
wmwn w«in : und welchem wflrdt der stattwein erkandl und erweldt ist, soll
mm im von fieren wcgcnn durcli denn statt dei^pn holfon werdenn uff
% ^ 1 das er keinen wein ufz dem selbigen fasse verkaatte noch verzapffe,
«s hab liaiiB ein ider bnrger dem «taftwein von dar statt wegen aeinen wein
esotümgcn, damit dem stattwpfn '' in si lbig^u ttiîz ein vollen geaclie ver-
mi'fc slattschreibers register liiul mimU die bauwineister schuldig einem iden
Iwger, dem stattwein gebärdt, ein kerb >) zu geben inn beywossens dos herm
«Mbrbreibfln und ist der wfirdt, dem Aet stattwein erkanndt, dieselbige Inrwer
von den bürgeren zV entfohen schuldig, welche kerwer die baumeisler von
der sstaü we?en bey dem wördt lossenn*^ inni bi -nlion sampt die
ladbmassen, so die statlkneclit bey allen wurlten liolll tmhenn alls die ge-
fidil dgan stattwein damb erweelt vnnd werdtm die seibigenn halbmaasenn
Wzaül von denn baomeistem, wie sie durch die weinkilner *) uffgethan und ge-
sthetzl wordenn ; were aber eltlicher nyt uff gethan oder gesche^'1 da -nntnl. sn
«Äidt der selbige bezallt durch vorgenantc baumeisler wie der sluUwem uiï^t-
ttm and gotlten hatt; was aber die halbmafz belangdt» die meiger mmd gericht
statt wein erweilt hatt, sindt die baumeister dem wiirdt nil s(^huldig zu bc-
ttilen ufz uh^^?arben da» der stattwein ide malz 2 heller mehr {j'^ldt dann er
Arth die weüiküuer uffgethan worden ; unnd wann meiger unnd gericht idea
mal] (kn slittwein erwellet, so tbnt man ides mall ein abendtgelaäh*) uff der
ràikn ixlêr in des würdts baufz, da man den wein zum -fi tt wein erwelt h:\U .
ofid vaLt hie mehr alls die halbmasscn, so bey allen win lten gehollt wordenn,
'nactoi, öndl die baumeister sampt denn Unkosten des abeutdruncks zu be-
aD«n schaldig inmd wBrdt dem wtlrdt yùt das getach umd vor den nberigen
*rin so viel kfnvcr gebenn all» bifz da? tr^ '"'^ h bexallt ist uniul ist meiger und
imhi äut\x nichts schuldig, welches uff bannet Merttes abend und uff fafznaciil
'■"■(■f allso gehaUfium wOrdt wie obatfttt ; unnd so die stattknecbt der degenn
^ lialkinassen so er bey d^m wOrtten ufzgenomen and gebellt hat bezallt,
« ertn die banmebter vonn der statt wegenn im das geldt wider su gebenn schuldig.
') ifffc, kertcer = KvrbiwUer, Mdikvn.
*j weinküner ttitul die amtlichen SiMUcr (h s Weins, weld\e den Prek hesitimme», .
'i Die Situ, bei jeder Geleijeii/ieit mit dem amtliiltni GrseJiiift<' einen fjemein-
Iriwüfc cerbiiuku, üd in St. ÄPuld ffau* biiivndcrs ye^jUgt. Wie corstelit,
» im Tàjfen de» Jtihrùi tuid mar ai» 3)reikö»igea {$, JoMmr), FaHtMàttf
^»*t(ig Hnd Martini der jfotuen Bärgmrhaß ein Abendtnink; der GttienodU-Wein,
Mrier und Gericht erhalten ^« Jeder Gerivlttssituintj vier Ma.-<s Weine.-:,
ilorgenimbi^ und Abendtrunk oder ducJi wenigatena eine» der beiden Gc-
^"frmii i€hi*kSMfig im Lauf* de» Jtikre». Die Zm0» leerden einmat im Jahr» mit
^1 Mit^ii/ft^ selbst die Armen tcerden ein tjtier zn-eimal unf itß'entliehe Konten mit
«1«/ TraiJc gelabt; die Förster erhalten bei jedftn Waidgang ihren die
^'^^'^ hei JCiummmlung den Z^tUen die SladthudUe ttiederhoU Wein; atuh
0tt(iair, JAencdeUer, AiMeauUeiif Bote» «, ». w. werden nicAt eergeneit.
— 70 —
(Naît 74) Gebrauch der statt Sanct [Nabor] i) niï wemachl janlingen oder w««
ntcht jaxmardtt welchar gebauten wQrdt äff nunteg nach dem 20 tage.
Es ist d«v gebraneb off wainaelit jannareli eines iden iaies, das der kramer .
meister von nlîtn krameren sn zu ?nnn<l Xalidr nff g«nantcn jarmarckt des-
gleichen uff pfuigül jarmarckt und lialbfa^ten jarmarckt'} ides mal) uiT ttenannle
drey jatmarckt tag uff den marckt nmgehn mmd den ûrembden »ampt denn inn
heyinischen krameren allen ire gewiecfat nnnd allen daixa sie wiegen uimd messen
zn YPrkmifTcn tifRirbcnn es scyendt glcirlt wrnit: mli r vio] iinH dns seibiß dem
ineier und gericht liebereon zu besiclitigcnn, ob das gewicht und eilen gerecht
Bindt, befindt sich das ettliefaes gewicht zn licht and etUiehe «Den zn klein nnnd
unnrechl erfunden werdenn, die selbige ist der neiger im haanden 7:u I)elia1lten
schuldig, unnd so die denn nr/.lciuli-tii kramoren m «rfhörcn, so soll dor meiper
dem statt dcgenn befellenn, doä er sie Uiu zu Sännet Nabor biergcun und sieche-
nmg geben vor irer persbon und ist der meier die biergenn vor reel4 m be*
^( In iii<'im nnnd sie des freffels halbeon \ onu der oberkeil wegen an in aiehen,
kan sich ein idcr vor sein pcrshon mil i< rlit • ntschuldigen und verantworlten
oder bey seinem eldt l>eliaUlen, das er nichts alhie dar zu gewiegemi noch vei*-
kanflt halt auch nit anders gewisset dann es sey recht gewesseon, wann ein ider
so Ktraftfellig erfunden solches beweissct oder bey meinem cidt beheldl. so inlet
der bussen ledig, wn .ilu r ni» und sich einer nit wie vorgemeldl cntschuldigenn
kann, es wer ufziendtger oder inn heimischer, auch nit bey seinem eydt be-
haJltenn will, so ist ein Ider so also frefiUeh erftmden witrdt zur bnss^ ver>
fallen 00 M 1^» und ist der kramermcistcr einem iden kramer uff einen iden
jarmarckt sein fr»>w!c?i( mul fîl »t uff gehaben und durch mciger xmd gcriclit
besichtiget wordenn wider zu gebenn schuldig, es sei gerecht oder ungerecht,
davon ist ein ider kramer schuldig von einem iden gewicht und von einer ider
eilen 1 ^ii welchs der statt degen den gerichten in ire gwecbligkeit verechnet
and durch den kramermeister im gehebert wttrdU
Gebrauch uff mittwochen nach dem wt^inacht jarmarkl: pflegdt
man einen neuwen nmer and ein nenven stadt degen omid ein hotten zn zweien
stattkneehttti.
Itom es ist der gebrauch au Sanne! Nabor eines iden jares das der herr
aniptl voim wegenn unseres genedigstenn furstenn und herren alhie im stattge-
richt clif frf*y jnrrlin^pn pflegdt zu halltenn ufT miltwnrlifn *i denn 30 jannariis
nach dem weiuuelit jarmarckt, so erwellt der herr amplman mit radt der gericht
>) felUt in der Vorlage.
*) der Jahrmai^ wacher hier ab Jarding butidmet m'nl, M zw Zeit der
Abfassumj der Handschrift von dem «genÜUhe» Jarümg bereit» laegtlöst, Uber
Metera handelt der fohjeudr JJi.^(tfr.
*) der Oxter- Jahr markt ist aiiyeimhetninfi äu erwühHcn cerye^tucu.
*) die hitr fohjmdm Worte späterer Zimbt 90» äeredben Sand,
Ih,^ Wort < MÏMwoeft» M ZueaUt am Rmtdet et voM hekuen « JWüN*
«?ocft * md* ikm W, Jamiar.
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^ IX —
einen nauwrn niricr') iinml ein ncawenn stall dcgcn und ein hotten zu zweien
^Laltkncchtetui; deäseibigenn lagcs so man die jardingen hcldl ist der hcrr oinp'-
inaii Tonn wefm mmen g«ii«]igBteim herren den gerichtenn sampt d«iiiii Ter>-
sprechenn und zweigen statt holten utnl < iite?n glockner das morgenn imbes und
ein abendt drunck zu geben ; di» morgen gelach sampt dem schlaff drunck und
daä gelach alls der allt degenn die bussenn vonn welnachl bifz jolumois-) vcr-
Ndml. mehr ein fèlftch so mnw und gerieM hatt*) off den faTznacht dienstair
TU rcfhf siclzt und recht vertiget. disse drcy ofclncher oder imbs winlon iilrs
mall anii den bussen so von johanis bis weinacht verrechnet würdt, dem iierren
amptman abgezogen, davon ist der stattschrciber dem stattdcgcnn vonn einem
id«» gelaeli ein zettel an gebounsdraldig, was in einem idenn gelach off gangwi
ist. damit er ufrznle^pnn hab. sn er Feine rechnong Uint mind et dem heren
■oichea aBn den bnsnen abziehen könne.
Ferner iat auch breuchlicb nach dem ineier und gerichl den abenndt
dnmek ohgemeldt gethana batt^ so gehn die gerichte mit dem mef er heym inn
seine belian'5s-nn?, da ist rr denn freriditen ein abendt drunck schuldig zu geben,
desgleichen i^t der stalldegenn und der stall holt auch xu Ihun schuldig des
selbigea abenfs.*)
Diese naclvrongenile geholter bt ein ider nauwer hott durch befelch eines
n-in\ on m(>i;rcr?; des andern tages oftcht den weinaeht jardingen nff der gassen
urz zu ruffen wie volgdl^:
hlt Ti) mein her gebiett iderman uff flO jl das keiner in den staitgraben gehe, uff 60 ß
das kein firembder dIT die slattroanr gehe, vff 00 M»» keiner kein wehr bey der
nacht ulT dor i;n?sfTin flirago. uff W ß dns krinrr s-nn(?rT Ii« lit nncli den nhr
des nachts uff der gassenn gehe, uff öO ^ das keiner mit eim licht mn den stall gehe
Bumder lanlem, «ff 00 9 das kehk wttrdt keinem bnrger nach den 9 nÜr^ uff die
gab helff; uff 00 ß das kein w&rdt keinen burger nach den 9 nhr in «einer be-
banmmg affenthaUtt uff 60 p das keiner dem anderen in seinen gartten gelie.
Gebrauch zu Sanctt Nabor: das der Herr amptman sampt meiger nnd
denn g<>richtenn die busscnn vonn Johanis bilz weinachten verechnet «Iis dan
Icgdt nK'iî*^ \m<\ ïerirhf nnch dir rr^to ranthen. ^
Item ungefclurUch Türzehcn tag mu h dem weinadil jardingen piiegdl der
hsrr amptman vonn wegenn unseres gencdigsten fiirstenn »und heren die bussenn
') IHe ÄMitiueU des Meiern iniä der iStadtktuchtc ùfl dcmmtdt nur emc rin-
ßikf^ md tße drei Beamte werdm vtm «Inn hemt^oifÜiBhen Ämtmtam emaiwti
ekentO wer »■.f/wn :ur Zeit de« WeisUimn con 130:^ {Art. :tO).
*> Tu der Handschrift sjtäter verbeaant: tWM Johaimis bin Weihaachtau
*) Ewnuschaltai i^: eo cw.
<) Abo mmOtM Margmgàagef dam Abmdtmnk mf htmekaßliehe JTdwteN,
hetnaài wtdtmah Ahendtrunk MwM Meier, ab beim 2%eM und bei dem Eotte»,
*) Vergleiche Bhttt 67.
6) Jlier fcldt das Wort : Weiii.
^ Sente; ihmA dem Weiebm vou im» buUutd die Rente am IM«
Htitht, / ^ Johonnix und einem HoUbidin, wrlclu'.i dHtn<d-< aber nwh niiht in (ichl
eilfttdvâtti Kar; unter HoUhnhn m( jedenfalls icohl nicht ein wilden Huhn, son-
da» bei der unhen Umgebung der Stadt mit Wald ein ituldies lliJm :u cerstehcHf
wdAee da» AUer «rrriioM hat, um im lYeieH eich zu bewege».
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— 72 —
voim Tu! mis bifz woinaclilon zu vercrlmon, ails dann lojrdt mcitior unnd ^«Ticlit
auch die vTsla rannUsn, welche raunill eia Albus tliut und lU ^ vor ein holU
hnn; OAch dem die bmsen verechnet and die rannten gfilefcdt, ist der herr ampt<
man den gcrichten iiodt uml degm sampt dem aUten hodt un<i dc^en allen das
morgen gelach zn ^i b< n -i lnildij. v.i irli, -: nini",'fngelach der slaltdejuen bezalU
und dem bereu amptman an den busHcn so vonn weinacblen biiz Joliauid vor-
fallen abgesogenn ; «nnd bt der atattachreiber dem wirdt da man daa morgen
imbs gethann vom nanlen gclach ein zeltel zu geben scbiildij:, wie vil vcrthan
worden, welchen ür1 der degenn lössct unnd dem heren amptman ttff legen
mutz, won das gelach abgezogena wurdt wie obgemeldt.
Gebrancb zn Sanclt Nabot: das der herr amptman dk vertrege*) ver-
reduwt eines iden jaxa swey mall.
Item es ist der gebrauch zu Sännet Nabor eines idenn jares ungefähr (Qr-
zehen tag n;u Ii dem \v( iii.icht jardingcn oder wan es dem herr«>n amptman zu
gefallenn ist, das er vonn wegemi unseres genedigateoa furstenn unnd heren die
Terthreg und frelTel «o von allenn schmeworttenn von Jobanis bifz wetnachten
verfallen, YCi reclim t. ist der herr amptman des tage« meiger und gerichtenn
das morgen gelach !<chuldig. derzu würdl der altt meigcr und holt unnd dcgen
such beruiîeQ, welche» ' imbes oder geiach ides mall au denn vertregenn ai)ge-
zogenn wfirdt mmd ist der stattachreiber dem «rOrdt, da eolcbea imbea gethan ein
zeltel davon /.u i;i 1 si huldig, wie viel verlhan worden und den selbigen zeltel
ist ein ider degenn bey dem würdt .u I.v-^-K»n und zu bezallen scliiiLli;; iniinl wiirdt
der selbige zetlcU dem heren amptman an den verlliregeu ides mal al>gczogean
wie obgemeldt.
Gebrauch zu Sanrtt Nabor. das meicr unnd gcricht eines idenn jues
14 tag nach dem weinachl janlinnpn ire perechligkeit''') verrechnen.
Item es ist breuchlich ungefähr 14 tag nach dem weinachl jardingcn eines
iden jares xu Sanct Nabor, das meicr und gericht iro gerechLigkcit mil dem statl-
degenredinen, nnnd nach verschtener recbnong tbnt meiger nnd gericht gemeinigk-
lich ein nliondt u- l.nîi. wflches gelach der stattdegcnn zum jar zwcy mall be-
zallt, würdl im idcs mall inu gemein aim der gericht gerechtigkeit abgezogen and
wider geben.
Item es ist breuchlich, daa meier mmd gericht nff fiminacht dinstag ein
;!rrichllichenn rechlstag hallten unnd zu recht «vft/en unnd nach vcf-Hiipnein
rcciilätag ist der herr amptman vonn wcgcnn unnäcrö genedigen furätenn imiid
L% der HanâMhrift «rt später veränäeti: Je^amm hk WeHmaiMen.
Der UntfrscJual dieiier Verrechnunff von der roratchaiden besteht ircAmtliiA
d4irin, dms ea sich bei letstcrer um Straff/cider iccf/eii Ucbcrtretnngen, hier dagegen um
Gebühren der burgerlidien Gerichtsbarkeit und tun die Bussen bei Injuricnklagen handclL
*) Hkr handéU e» «left um die ChrieMhOMàrm, an uddien der JBbmdU^
em AtUeü mcht autOL
(BlaU 76)
Braach zn Sanctt Nabor uif faslnacht dienstag.
— 73 —
lierren lueigcr und gericliten sjunpl beidcnn versyrechenn unnd einoni slallbotten
du morgen iml» m gebeim seholdig, welches gelag ein ider stattdegenn beasalt;
und wann der lierr amptman sanipt meiger unnd gericlit die bufzr rin vnnn wei-
nachten bis jolianis Baptista verrechnet, wttrdt es dem statt degenn ann genannten
buken al}gczogenD und gut gemacht, wie hic voren uff weinachl jardingcn wcittcr
meUang geridtt, doch «oll der aiattecbreiberr dem wfbrdt ein zettelt voimjBolcheni
gelach gebenri. \\it viil dnzumall ver/.erll worden, welchen zefti l ,li r FtaldejrrnTi
schuldig ist uf) zu legenu, wann er dem ampUnan das aelbige gclacii onn den
bi^cn abrechnen.
Gebrauch uff fr>stnr?cht dinslag zu abenUi.
liein es i.st der gebrauch zu Sännet Nabor eines idenn jars Uli fastnachl
dioslag za abenndt, das roeiger und gericbl sampt beyde baumeister abermall den
Itttaacht oder statt wein erwellenn und in aller gestallt uCzlbeiUenn, wie «ff denn
tinin^rn alionndt beschehen. davon weitler meidung bosrhirlit, soll in aller gestallt
uff obgemciten tastnachl dinslag za abenndt also gehalllcn werdenn.
ßranch zu Sanct Nabor nff schurtag oder escbmilwochenn eines iden jars.
Uem ufT schurlag nrler (»■-'r1iTnift\vochf'nn rinn idrn j;ir.-- ist es rior '^royimnf h »
aUiie XU Sännet Nabor, das dte 4 /.unffl mit Iren gewchr unnd rustung durch gebull
der oberkeit nff denn Filschbcrg ') dehenn mit Iren fliehenden fimnen, so besteldt
man inen acwenn man die sie furcn und in ordenung stellen, giebtt man einem
iden vor seine hrlnnnn!: mr eins jnr VIII allius: iiimd so die biirf^f-r ilie
vier zünffl unnder der hallen bei einander versamlet sindt mit irer wehr uimd
rostong, so pficgdt der berr amptman oder jemandt vMa seinet wegenn den 4 xitM
meisleren wegenn irer brader vorznbflllten, das sie iren hi n<i< ren ann zeigen, das
sie inii irer ordenung ziehen wie vonn alllers, wîr sii* dann durch die obgemclfll
sweim furer iuu ordenuDg gesteldl werden, und innen gehorsam sein, alls dan
so Ihnt dar statt degenn den 4 zQnfltaneisteni wegenn irer brader ein gebott vonn
wq;»m der oberkeit, das keiner kein kugell oder bjt') noch lumpen inn seine
buxsen lade umvl !>■ iiici im anflfrcn s^chedijje noch M liiulfun zu tilge, inn woh-her
gestallt es geschehen roOge unud das sie sieben wie von alltcrs; unnd so die
sBiiR Tom berg herrab komen, so ziehen sie alle samen nt die hall mmd vwan
der haU' rill vi r dem wttrtzhaufz ulT unnd abe, da im iger unnd gericht und die
oberkeit des tags ir morgenn imliH itm i-^i tbann haben, alsdann srli.nrkl moiger
onod gericüt innen 4 zünffteo den wein vor dem »«Ibigenn wiktiliaufz; den sel-
bigen wein den die gerieht denn genanlenn zflnSlen verschenckt haben, bezallen
ides jares die banmeister unnd Würdt innen inn irer rechnung abgezogenn und
prt gemacht. w»»re o« «ach das ottliche arme leudt nn iMv pfordtf n oder vor-
gemeldl wUrtziiauiz kernen und umb golleä willeun ettwas bitten unnd begcrlten
und innen dnrch beweich meiger and gerieht ett*) bewilliget
'^i'tt fl)') onnd gcbenn, würde es auch zn dem obgenanten wein gerechnet annd durch die
bunneiBter bezallt nai in irer rechnang gut genmcht wie obgemeldt.
') Drr Fihhcrg liriß nimJUch (U r Stadt oht rJiaJb (hs neuen ISrdAoftt,
*) Für 84 int icolä M ^emage = 8 JMm zu k»en.
») LoÜi = Blei.
^ ditr ir«Nbcftr^« /ol^ Ater Bta» 79, «ebàet warùM^ mtgehêflet itL
L ..^^^MK^ Dlgitized by Google
74 —
6e brauch nlf donenUg nach d«m eschmitwochen.
Item uir donnentaf nach dem Bchiirta|r oder esehtnitwochen eines iden
jnrrs i<=f (Irr ^rhranrh das mciger unnd gcriclil das aufzburjtrr und wcchlerjjcldt
uff die aufzburger und innwonnor*) heusser iegdl ; alls dann so snlches besclielien,
habeim meiger unnd gericht ein morgen inÜHis darvonn. Das selbig ünbs wUrdt
von dem selbigenn uTzbiurger nnd werhtergeldt abgeaof eim und iat der stalt-
srlireiber srhuldi';; dpni wiirdt rin zi tfi ! vonn genantem gelaeb zu gebonn was
bey im verzert worden, welchor zoUol der ^(attdegcn bey dem wiirdl Icsson unnd
beialett iniifz, wtirdi den an dem aJizburger und wechtergcidtt abgezogen wie
obgemeldt.
Gebrauch ull Sunlag Invocavil.
llf>rn ufT nlj;:<'n,(ntem sonntag ist es brcunlilirb, das die peifTcr knabcn nnrh
verëchienenn danntz ungefaitr umb die 3 uhr die fastn&clil pilegenn ufjs zu ruffomi
off der hallen dnrch denn «tattknecht den hottenn, so aolches besrhéhen sindl im
die junge gesellen so die peuffer besteldt zo gebeoD*) achntdig ein mafz welns
oder im den willen daromb zu machen*).
VR äontag Oculi ist der gebraucli zu Sanct Nabor das mcicr unnd
gericht denn bann heller oder ban wein äff steyung*) anfo giabt
Item off sonntag Oenli iat der gebrauch und recht zu Sanct Nabor das
meier unnd gericht emee tdenn jares denn bannwein oder bann holler amnetzen
und uff Steigung nfzuebenn. und welcher bnr^n i!i r ila steipdt â>-r >1i ijilf wi« es
durch meiger unnd gericht aungeselxt würdt unnd ini nngeset/t worden im jar 84
vor 4 Alfaua; und welcher bmf er «o dazumal! gesleigdt, derselbige hatt mit 6 ^
einer mab woins gesteigdt» welcher vteyggwein denn bürgeren so gosteigdt haben
zum bcstenn linln-n T\m r»brndt HnjnrV nnnfl d'w lünibttssoinn dm hrrrrn wif«
voigdt; üond welclier burger lusl liatt zu sleigenn, der inage steigen wo er will
mit demn gestallt das dem mtiger vorbracht werde, und so ein burger genanten
bann heller ateigdt, da meiger unnd gericht denn selben angesetzt habenn unnd
der stey wein daselbstenn verzertt wurde, wollt der so gesteigdt des s. Ibii^emi
weina mit genibsen oder mit drincken, mage er sich doseibslenn linden lasäunu,
würde einer weitter verzeren*), ist ein ider vor seine perahonn zu bezallm
schuldig; welcher burger aber ausscrtthalb des selbigenn ortts steigdt. alls da er
anjTfs' t-t würdt. den s. lliir;. n htirgeren ist man keinen steigW' îri davon srliiildi^i. ch
weren dan burger, so von wegen der oberkeit au die »lall pturlleu gebollen wer
au verittletten, denn selben ist man iren sieygwein des setboi tagn so sie denn
begeren schuldig, die weil meiger und gericht noch beysamen sindt; und iat solcher
>) Au-<btiri/fr siml litnijrr. ireMir <iii.i.srrli<tib (kr Mattem wofmeu, JikmcohHtr
situl XUJUbürger, iceidie innerhalb der Studt tcohneH,
I) Vbri. «diMefAolt naek téktMig: zu gebenn.
Ilirr fohft hl der Ihtudsrhrift ntu !<}KÜrrfr ScJin'ft: ror IcinjM «l/ffffv/Kiffen
Korücn die iccili es ijaiitz untiodtitf gftce»uien, J. HVi/i/, tn. ^. monter whöß'e Jiülti,
*) Steiffcruiiy, Meüitffdtot.
*) Mehr rerreftren at» an Ste^ein imßoiimt.
faum heller aiuusteigen von genuKlem mmtaf OcuU hitz denn nechslenn mil-
«ochenn nach gemcltem sontiig iimb 4 nhr gogenn abcndt, als dann batt dis
siciriin^ rin rndc nnrnl woli lier btir^rr flen in It'lsrhtee ateigOUg bleibtt, dct iflt
schuldig dem slalt dcgcnn eineon bürgen darüber zu
Rliit W) geben im üah] dft er den iftlbigen nit bezallen noch erlegen kann, man sich ann
dem borg«! zn erhellen h«b; dann des anderen ia;;i's als donnersleg nacli ob-
trennnfrm rnit\vo('!r»nn i-f inr»i<rpr nnnd pcridil mil d<:m iingeldler, so den ban
heller inn lelschtcr ijteigung bekomen. /.u allen würitcn zu Sanrt Nabor, so wein
nech eller heilligenn tag inn keller gelegt znr maîwxi m TenapfTean, alliiehTeiben
unnd ion kenrer an ädinciden und würdt einem iden wywdt dnrch den statt
degen vonn der oberkcit gcbottenn ufT üO ß, das kein wyerdt k«>in wein in keü.^r
lege, er jceyge es dann dem angeldler zuvor an, damit dem bann heller ein vollen
geschehe nnnd der nngeldter das nngeldt davon bekome; und iat ein ider wltrdt
■O im gemelten jähr vonn alierheilligen tag wein inn gelegdt vonn einer ider
messen so er verkaufft schuldig 2 hellor. al-i> Innj; il< r bannlieller wcrff xmä da
aber ein würdt nach alierheilligen tag wein verzapirt und zur zeit keinen wein
in kdler legdt zn verkenflén, alla der ban heller gehoben wflrdt nnd im dordi
die oberkeit gebotten war worden, so wer derselbige wirdt aich mit dem ungeldler
za rcrthragcn schuldig, und werclh der ban heller von oh?enantenn dönnr>r«(ng
nach Ocoli ann bis donslag vor dem palimtag umb die 8 utir vormittag, alls dann
galt er wider ntz deaaelbigen tage«, nnd ist als dan meiger nnd gerieht mder
mit dorn ungeldler. in gesteigdl hatl, zu aUen wiirdtenn zu gehn, unnd was von
wein über blieb**n >o nit veizapfTl noch verschenckt wordenn, schneid! dor nn-
geldter allen wirtten wxier ufz, und ist der ungeldler so es gesleigdt, meiger unnd
geiichlenn schnldlg xwey morgenn imbes au feben und xn heaallenn, ein iniba
wan sie den wein anschneiden und das annder wann man denn uberigen wein
wider ufz schnfidl so nit verschenrkt worden: nnd ^rf li'nlt der vielgfm*'ldt ban
la-ller zwcy jar imberem geuodigütcn furslen und herrn und das dntt jar dem
gnffenn von Nasauw und ist der meister schaffen der vogdtien den selbigen dem
graSéo zu liebem sdinldtg nnd ist im der ungcldter so in gesteygdt nit ehr zur
legen schuldig dann xn weinachlen ungelahr.')
*) Ih der JUgrl beskkt diwt E01M des BatmweitèeK darin, d<m imterhalb eiuer
be$lmmtfn Zeit <(er Berechtigte tauKhlies/tUch seium Wein jnm Verkaufe bringen
lUtrf. Ip SL AruUf i\t "hitf ile\M')> int" i !"(!'> ciiwr ftMlijvficUten Zeit an Sullc den
Ätn^tidiaiikcs citftHcn Waiu-n tinc AbffoOe getrckii. tio war e« achon nach dem Weialum
rm 1903 § H, nur dam damalt die Abgabe nur t HeUer, jetzt aber i Hetter für die
iÙMf-" bftvinj. Die Dauer di's Banuirrins icar •« Jùntr den 16. wie JFU Anfang de»
!f JiiJ'ihiiHih rt- rtii:>lii, 'I'if/t . Di'' Kiii^iehuiii/ wird iiurli tiHxrrer JJattd«chrif( dein
mei'^tbifteiédcH Burfjrv ah Liit/eidkr libaUMscH, Dtm Meintgebot erfolgt in der Wewe,
dam Meier md Qeriekt in einem oder m^treren Wtrtibämem mdt tB^ith
OeaU biM zum iuiclisU'n Mittiroch einfinden und Gcl/otr <td(/e;/tiniehmcii , icrhl"- i<<ir
da»» iji(ti(f sind. irf,:ii il, r stri,;' ,-,,'lr J]ih-'jn' fitr il',' S/riif- , i' iiihf.'"-fri> ilfit rni, M. ..r
«uw/ GeridU feftije'<et.:(en iVcw jur eine J/a.s.s Weiiic.f erlegen . Dieser sogen. JÜteigucia
Wird ron Meier und Cferitàt altbtUd an <M and lH^le getrunken und ewar mit dem
Steiferer, mut derettbe ÛMtetetul {■-<(. Afnresendr Stritjerer rrlmlten ron dem Steii/ireiii
»Ufr, tertm ine ro» Amtmrgen zur Brwadiung der Stadtthorc h<f,,],t.,, s.>»d. Am Miit-
KOch Abend, wird dem Meiatiiktcmtcn der Ztmldag erteilt, ueUher daitn fidgeinlen
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— 76 —
Gebraneh sn Sanctt Nabor nff )m1bfast«nn montag.
l- lletn es Vil der gebraucli ufT lialblatstenn nionnlag eines iUeii jars», d&s der
[. kramermeiater voim alleiin krameni so bir zn Saimct Nabor fefill haUteim zaver-
^ kaiifTcnn, die inheymische allso woll ails die urzienndigcnn ire gewicht, stein,
pfundt, hnibpfundt, grofz und kl» inf flrr^in^i^ und ire ein, d:»r:'u sie messcnn
zu verkaulTenn, allesamen vonn dem kramcrineister uffgcliaheiin werden und die
neifer mid g<mcbten nberlieberen zu beakbUgeim, ob aie gerecht aindt, weittera
verstanndt wOnttt uff weioacht jar marckt bievorn gemeldt weitem beliebt davon
vememen.
Ilff Mittwochen vor halbCurteim ongefabr ist der gebrauch daa der atatt
d^enn der barg eraehallt voon der bnrger wegen recbnumg thnt.
Hern es ist der gebrauch etnea iden jara an Sännet Nabor inn der woehemi
vor lialbfastenn ungefähr, i\r\- dor statt degen n'üiir vor m> ipor minrl ^.rrirliton
votin wegenn der bargerschaflt seine rcchnung Lhut vonn allcra seinem inncmen
amd ufagebenn vnd wum die reehnung beacheben aoll, ao bamlR man durch
meiger nnd geriebt ettliche barger dar/u, so die rechniing an hören, als nemlich
in der «all wie volgdl meier und gericlit 8 i^prsf-hnn. -■»> d»T allt rm i > r 1. der allt
»tatt degen 1, der allt tilail hotl 1, die 4 zunUtmeister und minhu em ider raeiüLer
ehien zmifRbnider an aicb, thnt 8 perahan, die awen acbltsaell trcgcr*) 2, die zwen
maurmci^ter 2, ") die zwen banmeistflff 8,^ gemeine bnrger ao nit in den zanfRen
sindt S pcrslinn.
(Blatt 80) '} linnd nach verschmerr reehnung thul meier unnd gtirichl sampl vorgemellle
bnrger ein roorgen gelach oder imbs, welrbea morgen imbes der stattdegen bexallt
nnnd würdt im ann seiner reehnung abgezogen; von solchem imhes ist deratati>
BChreilu r item wyrdt. 'îrt fsolrhos mor'F'^n gohirh besehen ist, fin zotlel divnn /u
geben schuldig, wie viel ufTgangen unnd verzerl worden, welclien zeltcl der degen
zu entfahen iat, ao er dem wttrdt das imba bezallt} damit er nlllegen rauge, was
▼erzert worden iat.
T'HI"" tn'f yft'rj- ini'l fît I Ii Iii nllr \i'ii-hfi<"'^'''>'. "''> HV/;? r^yn^iff >r;rit, n iij':ii^ii"hri' .wil
den JiihaU der i 'd.s.'^tr ft>t;mkUeu Itati 14 Id/jf xjt<itcr \ lk>ii)v rMmj vor ViUinsiniHta^) fo(tjt
ein sweiter Viiiynny zur ErmitÜtm§ denjrttigni, traf jedfr Wirt veriapft hat; für diene
Miiiijc mt hUterer 2 llfllcr fur jrdr Mnsy zahlen tdtulditi. l><r Erlös, d. Ii. die-
jeidfjc Summe, um inji-he der f'iif/cidfrr fh'p Krh>f>unfj ntu/esteitfrrt hat, fallt »hoit
nach dem Weütlum von 1J0:J -Va drin Lundr-'fierrn und m i,» dem Vugd' {Urufcn
t<M NmnaU'^emrbrüeken) iu; die Teilni^ erfolgte 130i ober in der Wevif , dtmt der
ganxr L'rUis im JuhreH dem ^in^e, im flriUen Jahre dem Vogte fuetand,
') Viertelpfimde.
■) EUetu
^ Da» OeridU besidd am Meiert ^«tttnekreiber, 4 StMffen^ Degen md BoiL
*) Vergl. Blntl S7.
*) Virgl. Blnlt 80.
*) Vergl. BlaU öO.
») Blatt 79 i»t vorgtkifM, rtr^eiAe oben zn Statt 77. Der Likalt deimdben
folgt der Zeit nodk Jettt und ist daher hier eingetAaUet,
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(Blatt 79) Gebrauch uff pallmlag unnd die selbige ganUe wochen bifz Uli' den
(Mterttf.
Ks ist brendblieh va Sännet Nabor eine* iden jan, das die borger «od bnrgerm
sanipt ireni haus gesindt ulT palm sontag unnd die selbe jjanntze wochonn bifz
uff denn ostertag nnrh c'mer i<lpr ftershonn Gelegenheit zu dein hoohwirdiKen
hacramendt des alltars geiin, wie da» trumcn christcnn mcuKchen gelegeidkeil nach
za entfaheo geburtt, der sich dan dar zn beteiltcn and scfaiedcen kann nach
ordeuun}; und bevelrh der christlicher kirchenn. wie es dann der herr Clirislus
in gesetzt unnd zu enipfahen bevollen; so sindt die beide seynier zu Sannst Nabor
so die UtSx. seymen oder ichenn, •) allen wein so der kirch bôrr inn der
pfakrkirchentt zani heylligan hoehwQrdigean saeramendt verbnmeht, an bezallen
und zu Stelen schuldig, dargegen ist innen beiden seimern ein ider würdl zu
Sanncl Nabor die wein uff die gassen nach aller heyligen tag inn ^«nnnnfcrn jnr
verscbencken oder zur masäenn verzapffeu zu gebenn schuldig ein niai/, wem
nnd bette der kircKherr nit genog wie obgemeldt, so weren gedachte aeymer
den uberigen darin zu stellen und zu bezallenn schuldig unnd so aber wfin iiberig
blic^btm den die seinier inn die kirch gcdragenn und nit verbraucht wordenn wie
obgemeldet, wer derselbe überblieben wein innen seymem zu gehörig. L'nud so
sie bdde seymer einem barger oder frembden ein fob seimen oder icbenn, so ist ein
■il- r er sey bürger o«ier ufzlendiger vonn einem iden borken*) des fasses iiuien
vor ire gerecht igkeit zu gebenn schuldig == 4 heller, dargegen synndt die seimer
auch schuldig das olig'}, so inn der kirchenn inn deu ampcln verbrendt, zu
stellen and darin zn liebem, unnd ist innen ein ider so olig zu Sanct Nabor ver^
kaulTi es sey burger oder fitembder innen seymem schuldig an geben vor das jar
lang ein ider ein mafz.
(Bku 80 Statt gebranek zu Sanctt Nabor ange&hrlieh denn 8 oder 4 ti^ inn
FortseCzQBg.) der pallmwoclienn, das die baumeister der statt Sanct Kaboir ire rechnong thnn
von der statt wegen*).
Es ist der gebrauch /.u ?a!inct Nabor ungefähr den 3 oder 4 tag inn der
palm woch^nn, das der herr aiiij tinaii namp' ineip^rr unnd gericht die rechminw
vonn den beiden baumeistern vonn allein ircm innemen und was sie vonn der
Statt wegenn aûcgeben und verbanwen haben ; nnd so man solelie recbnong thnn
will, so bemin man eitlich burger dar/u inn der zall wie volgt. erstlich der herr
amptman, meier unnd gericht thnt 8 pershon. der allt irifj^pr 1. der allt statt
degeu 1, der allt holt 1, die zwen baumeister 2, die zwcn inaurmcisler 2, die
■) «Mi««, ikr Ämbmdt *9eymmt> entaprUM dm cèerdetitteheH ««hhmm».
Barle = Binde, «Ott iwfcjker dk Beifm «m Fm $eiui^eitei Verden, hin
also »tatl ^lid/eH».
•) 00,
EtiH ttidtt «wT £SdMh«ür feetmufteBen, trfZoAe Muiahmeit und Au^tiben
(irr ,*^^^^f^^:■.7.'^l fnhen BlnttTS-SO) ■ rnn ,t,'r hih'fi'y icegeii* und i.rr!<:h>' <lie liatnnei»ter
*con der Stadt wecjen* £a besorgen haben; letalere smdf worauf auch die bei den
eretertn emtgewhUmene Mitmrhmg d» hemckafttidieH Amtmann» hütdaUdf wM
aße Eihnahmen und Abgaben, weldte die Stadt im aUgemeinm Landmnterem be-
lr^<M, M^etlignnff denken wnd dertfieiehen.
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— 78 -
zweuii ]H:liüik^llr&^üi- 2, die ^wuii btailboltea 2 . der üegler 1 unnd andere burger
so nit inn den züoiinen und % perfthon, alls dann so solelte redtnnnf beschloBwnn
unml Ijesrhehi'U tinml ilmrh die (>Ik rkcit sampU meicr und gcricht andre bauw-
iiK-islcr ( rwfllrt niiil diiri h il< ri cidl tu-sledigel liabenn. s« Ihul der her ampt-
luaii Hauipl meit-r uud ^ei iclu Mtuipt vnrgemelUe burger i»o dar zu beruITeu eines
iden jan «in morgen gelach, welches geiach oder imites die neftwe erwellle bao-
meistcr dem wfiriii hiv:d)( nn, nnnd wtirdt innen zu endt des jan ann irer rotYf
nun;? guf ;rr'iiin<:îit und ab^t zo::eri : davon i«? di r staltsclireiber d^m wîirdf ein
^eUel zu jfèbfcuu M;huldi|^, vvclclieu /elltl die baumeister ulTlegeu sollen, was uiï-
gangen ist so sie ire redmnng thnn, wlirdt innen abgezogen wie obgemeldL
Qebraacb zu Sanett Nabor uS karfkeitag.
Item «H ist der gebrauch alhie uff denn k&rfreilag eines iden jars, da» mcigcr
nnnd gericht vonn wegenn der statt Sanrt Nabor allen armen menschen» so des
lav'«'s VDr d« r >lnlt t rs< Idiu ii. saiiii»! den innlendigen d( r nllinn->fn mcli gebn
uiuid iie brudt im elleuJt uiub Rulles wilbmn suchen, gicbt man innen allen
samen ein Dörgen essenn nnder der Imlleii, innen zu bereidt ist nach der
versehiner pasionnfwedig ; alsdann die predig beachehen, werden die firembden
ariiieii so nn Ijcidcii ■^taUplnriu n i r^i liiiicn durtdi bevolch nieiger und gericlit
durch di^-n blüU dc^iu und hoUenu inngelusäeu uud under die liall gefarth
»icit m disch zu setzenn, alle dann gieblt man einem idenn sein speife onnd
dranck, damit sie armen nach noildnrfll gespeisset und erseltiget werden, und so
sir all*- ^'csscni) nn<\ die iii;d/.< it v. iscliinon und besrbdifn ist, so sindt bfMd»'
sLatlknurltL, liull und dci^ca, »ampl beide baumeisler schuldig die ufzleudige
frembde arme pershonnen wider vor die pforttenn ufz zn fliren, nachdem solches
morgenn essen ohgemeldt beschehcn unnd verriebt und wider ufzgelürtUi wordonn.
so ;.'t iin dit- bciile Itantncislcf sruii|it Itcido staltkncchl, boU und dr-prori. und der
koch sampt die jenige so demi arititii :in;;« ri( ltt uud zu ettsen geben, imi ein
wnrtzhnrz onnd essen auch ein tnorgen supen;
(Blatt 81) nnnd was oberig plieben, so den armen an gekocbler spoisson überblieben und
d> n armen ml m l" n udidin an lundi l)it'r unnd andcrm babcri ^-n- rmtreger zum
bealen, und so aie iiucU cm gülden oder zwen darzu verzercn nach byligkeit,
wflrdt sotchs zn obgemelten gelach gerechnet und eines mit dem anderen bezalU :
und was solches morgen tmbc!» kost und offgangen es sey an brodt, wein, bier.
>-i\\\7.. Inillcrii. lisrh. sd >c k 1 1- 1 Ii iiiid jui :.llcni and^ii so darzu komen, bozallon
mncp ideuu ja» die bäumeiälei vuiui dum iunkümtnenTz der »laU Sauet ^iabor.
Ufr karfreitagi) ist der gebrauch zu sanet Nabor.
iu iii es isl d. r iji Iji.iui Ii ;u SI Nabor. das der slaltdogen dem glockncr
tili«:« idt;ii jars tiu'j mal/, vviuis j^icbl \oun der burgcr wcgcun, die allUir ijui
der pfahrkircben damit zu wasclien.
Kin <i'äterer SSmatx tagt: gesdikAt dm grünen Jhmmtag (HatidMkrtft det
WaJit Iii nit ::>.
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Gebrauch zu Saaett K«bor uff den osteraheniU, das nieigcr und gericUl
das kalbflefiscli nffHron und schebsen, w«8 es gelten soll.
Ks ist der gcbraucii zu Sännet Nabor, das mcigcr und goricht eines iden
Jan nir denn ostenbenndt alten irnihermiBchefn melzingeron in» fleiaehwagen,
damit si«> das flrisrli vrigen 7.u verkaofTan, und ire gewichtstein besichtigen, ob
der wajjenn ^r r . . Iii und die gewichlstein scdwcr (tenugsam »ind» : und >io a\v nil
redit befunden, so »oll der slallmeiger» den selbigean ujelziugen gebilten lasscnn
durch den atattkneeht off 60 ^ 1 h, daa rie das selbig liebt gewicht, so an licht
befunden worden, gerecbl machen lassen; da aber solches gewich ellwas zu lidit
wert das meigcr und gericht das selbig selbs gerecht macht und verbessern, darff
man dem selbigen kein gcbotl anu legenn; desgleichen soll es mit den fleiscJi-
wagen verstanden weiden. Kaeh dem solches besehahen so soll der staltdegen
dttrrh hl felch des meigers allen inn heymisi !;i ri metzingeren ') gebitten uff 60 ß
1 Ii-, das ein ider mel/.inger zu Saimcl Nabor, so kalblleisch gestochenn zu ver-
kaoflenn, dassolbige ann die banck dragc, damit es dui'ch meiger und gericht
beai«hliget und nach malla g«a«dietat werde, unnd da einer nnnder innm metzing«r«n
sein kalblleisch. so i r L'f *i(ochenn, hinder halllen fhelt unnd daf; ilmi mi-iger an-
fezei^dt würde, »o wer derselbe metzinger die obgenannte bulas 60 1 k ver-
fallen; und wie es da zinnal durch meiger und gericht geschetat wttrde, allso soll
es durch die metzinger Terkaullt werden; wo aber das kalbfleisch zum nberflnb
gestochen nmi ein nhorflufz vorhanden, halt meiger und gericht das sHhi^: n ider
abzosclüagcn gut fug und macht, desgleichen so es niangel werr und das selbig
den meliingeren nit anb genant geldt, wie es anfangcklicb dnrch Dietger lumd
gericht gesehetzt unnd nffgethan worden, ▼erkanffen könlhen, so soll meiger und
;!t'rirht ^nrtfn das ntifb hö^'fr srhrtzen. damit der melzinjr«T nil im schaden sey
und auch der burger unnd der arme man uit ulierschetzt werde ; desselbigen tage«
alla neiger und gertdit die wagen und gewicht stein besichtiget und recht ge-
macht« anch das kalblleisch geschetzt und ufTgethan, haben meiger xmii gericht
ein morgen ^r-brVi d.ivcjn. solches die metainger Iwi dem wQrdt, da ea uff gath,
bezallen sonndcr zu Uiun der gerichU
IT ff oater jarmaiekt Qoaaimodo.
It«n oir oster jamarckt Qnasimodo bt der gebrauch au Sanct Nabor eine«
iden jares das der kramcrmeisler von allen krameren ire ein und gewichtstein
n(r heben dif srlhtTp m hf sirhtigenn, ob sie »ypreflit sindt und würdt inufu in
aller gcstalt mit getiandett wie uH halb fastun montag hievoreu vcrmcidl, wie
dam waitOeollier bericht darron vomemen wursi.
Biattai) Gebraurlt nff oster Hardingen, so off dinslag den achten tag nach
Qnasimodo gehalu n ^vtrden.
Item u(T dinstag denn achten tag nach Quasimodo eines iden jars ist der
gebrauch zu Sännet Nabor, daa meier unnd gericht vonn wegen unnaers geno-
digstenn furstenn unnd hemn firey jardingen halltenn; so ist der glodmor uff
*) Akt MMUmf m der RmMtriß die erafe Seät des üXstfe» wtd M dmmtOer
II» drr Form einer Ueherschrift yrgdirifffen «l'IT piiliiitag undt Jir sflbig ganUe
Wochen wurstu hie vorn berichl finden», oteo em Huucm a^f BkUt lü.
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genanten tag »cliuldig drey mall oder drey jmîIz ") mit der gwhtet glockenn hm
d«r Diolerldrclien *) zu landen, als dan aoU sich «in ider Inirfter vor der Long-
felder*) pforrtenn xinnder der linden*) crsclieincn und versamlon, unnd so sie bey
einander sindt. so ist der staüknccht df-r holt tschuldi^; einem iden hnrizpr zu
rufiVnn; welcher nit antwordt gebe und nit erscliineu, wer dersolbige zur bugsüu
den bürgeren verfonen S ^'), und so alleo amb geroffen, iat der neister schefTenn
schuldig die burjrerschafTl bey iron eyd n /.u rnanen, ob «ie kein wi^>' im- habenn,
das unnserem genedigstenn fnralenn unnd herren alliie zu SanncI Aabor am ban
und herligkeil ein abruch bcächchcn wcrc, wer gleich an wege und stcg, an
^' « nberstickong*) unnd was dergteicherai mehr, so den bürgeren ann irer alter fr ey-
; ^ heil und gerechtigkeil zu wider und schcdlich ist, das ein ider so dessenn ein
r . Wissens hall, das er solche« bey seinem eydl an zeygc ; und so dann eltwa» vonn
y • innen bürgeren angezeygdl würdl wie obenn gehörll, so ist der statt »chreibcr
!>''- solches sdinldig nflbchreihen, damit es dvrch die eberkeit gehanndhabtt verde,
|.- wir vsiii ri11tr r>. Alsdann solclis alles beschehon, gehet man samptHch an die lloni-
burger pforlt und gebenn meiger unnd gericht zu allen drey jaren die stock cllcrn
\ wiessen *) daselbestea uff sleyung ufz, desgleicltenn die schemel ') im bruch vor
der Longrelder portenn bey der mtlllen gelegen auch; nachdem erwellet meiger
und ^< rir}i! zwenn baimschutaen, die den ban zu St. Nabor verbfltien wind wtrdt
getialllenu wie voUgelt:
Stock Eueren Wiessen sampt die sehemell im brach werden an aUen drey
L jum nf Steigung ulzgeben.
Item es ist breuchlich uff genandt o«fer jardingen, das meiger unnd gericht
zu allen drey jarenn die stock ellem schemel oder wissen und tViv sriiemel im
bruclt vor Lungfelder pforltcn gelegen sanipt die ßux wiiisen und denn Spiltel
garlten vor der Homburger pfortten uff steyung ur^gebenn^ wdcher sie steigdt
vor die drey jar obgemcllt, der ist die grebenn darin alle jar acbttUUf uff zu
hebcnn unnd zu endt der jarang also ulTgehabenn wid<>r zu lieberen, unnd ist ein
ider burger bo solche wissen oder sdiemel obgemeldl gesleigdt, meiger unnd
geriehtenn uff slnndt uff iro Steigung bOrge xn gtdiemi schuldig; darnach so sol-
ches also beschehen, crwellel meiger unnd gwieht ulT genandte osler jardingen
eine» iden jars zwenn ban schnf m wie vnrgemeldl, die dcfin h'xun -/n Snnnrt
Pj/ Nabor sampt den gärlten und rüebteUler und alle andere gebliimbUc •'j fruclil
1) Fefz = .SV/(%p
*) Mutlerkirche — Pfarrkirche.
*) Longfeldt => IMn, Lo*^erme\ 8t, Ävotä halte Hb«9lim$pt mr iwei 7%ore,
einefi ge<fen Lubdn, das andere yeffen Hornburg.
*) SiJkiii i!,t< W'i^tum ton 13(h'J irnr rmxl'-r <h-\- l;iii<htr> i/i ^j'ii" hm.
iJaa M'ei-itiim von 1302 seilte auf Ausbleiben zum Jarditiy eine Busse von
fSmf SdmOmg (g 15 tmd 84).
*) leUr-sikkuHff ist GrenzcerUUwug, Veneliuug de» Stedten des Grcuzpfahls.
') TVioK«, iBdcke Uhren Kamen iroU d^J^er trugen, da*» eût mit Erlen be-
steckt viud.
*) Sehemd » Bant, mi JVdme för ahffegrengte TTinenfeff« und Wimn
Ix t^erltaujit.
't; i'n^t, teelelK blüht, mm (iegeumtu tum Walde,
ff.
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81 -
rloselbi-t sampi denn wiessen gründe vcrliiictlenn sollen, welche hannsrliulzen
be<'y<li^el werden durcl» niciger und gcricht, das sie solcltea bey iiem gcllianea
vxit das Mtb jftr {rclhreuwlich wollen verbflsUcn und versehen als innen möglich,
md so sii; jeinîindl inn eimis anderen {.'ailtenn odur ruhen fchlter st lien etwas
darin zu iiollen oder sehadenn darin zu tlinn, sindl sie bei irem eydt dem meij;er
solclics an ^u zeigen und vor zubrinjjca und so es ûenibden und ufziundig vvcreu, *
die «olehen freffel gettian helten, were der selbe dem meiner oder dem stattdegen
fics srlmdens Jiall)enn ein burgenn : n ' rbenn scliuldig, als dan soll der mei'icr
den biierjien') pleirhenn einem burger vor recht tiltieren; kann sic h der selb nit
mit recht des begangnen CrelTelä Italbenn veranlworllen noch ünbehuldigcun, wer
der selbe unserem genedigstenn fnrslenn mmd herren sur bnssen verfallen 60 ^
1 heller, und dem
l.u iiij bannschülzenn, so innen im schadeun fundeu und dem ineiger vorhracht und an-
iKseigdt hatt, wer er im vor seine gerechUgkeit xn geben schuldig 12 Albus; was
aber genielUe banschûtr.en »onnst pfennen im blumscliadcn alls inn geblnmten
feldem und wi»* - «n. i f ein idcr seine pfcndt von vyehc*), in welciier gestallt es
webr, ion den zeugeP; der atail m liebem schuldig, und dann das selbige dem
bsifer, dem der sdiadœ beaehehen, solches anzeigen ; unnd ist ein ider burger
«0 durrh den ban schfttwn gepfendl ist, vonn einem idcn stück viehs . so er
ï»'}M'ndl liait, vor seine anung*) oder beJouny *) ytliuldig I -Sj. unnd sindt viel
leoieldlc banuücbuticeiui ides jars allü man äic erwellet den buigcruu m verzereu
m geben schnldig 4 Albus, damit sie den bürgeren das jc^nige was sie vonn dem
Vieh i fonndi haben, nit bednrffenn suverrechncn, do sie sdiutzen aber di<}
[ifendi den bürgeren vonn gemellten jar vern-chncn '.vrden sie die 4 Albus ol»-
gem^ldl nit t>cbuldig, dai» liab ich*') ini jai' 1580.
Uff SamMl Jorgen ') tag ist der gebrauch ungefähr, da.s meiget ttttd gcricht
eines idien jares einen spittallmeistcr bestedigel und erwoUcU
Item es ist der gebrauch alhie zu Sännet Nabor eincä idon jars ungefalir
umb sännet Jorgcnn lag, dns nieiger unnd gcricht inn boy wessen de^ ehrwir-
digenn hc-rren obts zu Sännet Nabor sampl ettliclie darzu berulTne burgerr einen
aanwcn spittal sckaflkier erwellt oder denn alUen wider bestedigett, welcher
sdiiilTuer denn sj)itall unnd armen zuverselien tchuUiig ist, des gleichen alls was
dvr Spital inkomens halt zu entfahcn scliuldig unnd darüber oder dnrvonn /.u
todl semcü bedchehennoD jars vonn allem seinen in nemen und urzgebeu crbaro
lecbnnng za thon. Unnd so meiger lund gerkht vim einem spittal schaJfticr
n r hnang will thon, SO bemfll man ides mall ungefähr 9oder lOpershonenundcr
1) Der Bùrye rtrd ror Oeriekt Jadeit, ire«t der TMter «vl&vt ab IVemder
dfm Gericht nicht watent/At.
■i) Vuh.
*j Xinifd Vit vendit kbtti jfvur Zu cngcl ykkh Ziriiiycr mitr Vfüiahtüll ; ilic
âhuétrift V» at AeéU hat ^iUfeMjfétt».
*) Anting = Ahit)lutiff oder Strafe.
Ikiohtitmij den BannwarU.
■) Da» Foigemie kt hk tur Cnlcsei Ucfddt dnnhslrichen und lautete mdi der
âhthr^ m 8t. AtetdA: «vom alten Hans Bellender verstanden*.
'> Gwrgidiagf SS. AprO.
B
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— 82 —
fl»>r burR«>rsrlialTl «larzu, ko dio rr-flinuii^c mil anliöion ; uiuUt àou so1b<>n oî»fjo-
nanlpo bürgeren erwellel n)(>ig<:r uiud ^erichl wider ein anderen /.a eiueui
mmwcn spHtal srhftfthcr. und so er b6f»t<^i|[et «nnd den eydt darüber cnlfanfcn,
so thul nu;i?;cr unnd «^«Ticlil sjiinpt die obs^emelltc buiger. ^lo dar zu beruffenn,
saîn'illllfli nacli vorsrliinir rerliruius > in morffcn jielarli, weUhos g<'la(h ein id<*r
«bpitlall scbafOa^r von den tspiuls iimkommensi bexalK ; und luU ein idcr spiL&l-
seliaflhi» »1 «fidt seine« besdhebnen jaret vor seine belonuniE droy pftindt. wel-
ches vom ftpilal inkomen» auch bexalU wurdt.
Znrn nndf'ff>n' n tmff auch den ^'^chmiich ;-ti '^nnnrt Nnhnr. da« meifjer
unnd gerjchl idob jare» euicn lapilial rendl meiätcr erwcUel und bu&ledigel, üo
ein readt oder inkomentt extra ordinarie in nymblt, lo der erwirdigc herr aJ>t
Johan Thrier*) zu Sännet Nabor denn armen in den «pittall geben halt, welcher
spiltall ii'tnihiM i fi r .ins selbige innkoniens der jelnlii he ■.'i'm^< nrli r iiiitr.unji.
so der er\vinii<.'e lierr darin {jehen, ides jar«'s ilen armen anlejjt-n uond damit
traûcl^) llueibcnn, damit die »eibi{ce isoma lej^lich und von jar sa jar den armen
zu irera besten nute angewendt werde, es sie init kaufTen und verkaoflen, in
welelier j^estalU es myl billigkeil besclielicn kan, und zu endl seines besehenen
jars davon erbaro reclinung thun soll vor meiger und jjericbt; und würdt sidclier
rcnndl mcister ides jars un^enitulicli be5.lediuel ujab sajicl Jörgen lag, wie dann
der objtemeldt spittel meister erwelldt würdt
?:in< { Nabfir ist drr ;:p brauch, das man die wicfz. das bruch vor der
Lungteldcr ptortcn /.u tiuU und treibet, das kein liehe darin gebe bir^ da» diu ntälict
des grafz abgemehet ist.
Item es ist der gebrauch zu fiannct Nabor, dafz mei|per und gericht die
wiesse, das broch gennndt. vor Lungfelder pforttenn
(Blatt 84 •^^■]v'^ri]n bey der millcn uff sännet Jorjien tag Treibet und zu thut. das kein liehe
dann gehe zu weiden, damit dan solche wisue ungefähr 14 tag vor anderen wiü»en
geinebet und das hauw*) darin in geftirtb werde, wo vem ea wetters halben
beachten kann, damit die burgersrhafll Iren weidtstrich desto ehe vor anderen
wissen darin pcni'»~'^f*!i Tr:t''!i^n unnd wcirher hnr^or inn genannter wiessen jtc-
Kteigdt, der ist die greb n !> i seitn^en »cheaiel eiuea iden jare» darin uQ zu
beben und zu endt der jiu ua^en uli gehabemi zu lieberen scbnidig, mmdwwden
aolclie schemell oder brurh wiessenn platzer zu allen drey jaren uff oster jar>
diiijien uff sleyung ufz gebenn ; nu' Ii ivi ,1( r -'ntîdr^f^nn eines iden jarcs die stnfx
deren schemel zu enlfahen scltuldtg uujid den bürgeren zu verrechnen.
Gebrauch zn Sanctt Nabor inn der pfingst wochenn, das meier unnd
geriebt die acbotmuitein besichtigen.
Item es isl der g«'braueh zu Snnncl Nabor eines iden jares das meiger lumd
gericht sampl der statt zweigenn baumeinteren zwey mall zu Sännet Nabor in der
') Am Itniitti- dir 1lnn(l<(hrif( ist ^pn(ir tjimlirlihat : NoUt tiisxr rrnndt mrt'ttf^rfjf
»>7 fliinh mcit/rr iiml ijrrkld im jar 1007 dem »pkifl meitter in cerietbt uronlen^ wUt
ilrr tipidel au'inUrvy xu inredwii.
*) Der Mt Jo^n b^tttf im Jahre 18JS dm tuugfHlaftii,
') ifauM.
*) MeH.
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I
I
I
— M3 —
datt Dmbgeli«!!, die schornttMiie tn besiehtigenn. ob sie zurbroclienn oder inaiifell-
liafll NÎMÎr h.mU das feür in «ler statt keinoid I nr^er schaden thue; iinnd wo
metgcr iinnd gcricht dem schornslein ettliche iVimien so znrbrochen woren. so ist
der meiner schuldig, das er einoin ideu Lurgcr dem die gebroclicu schuriuisteiu
z8 gthOrig. off atmull durch d«a statt def«iin gebietten M» off HO schillig ein
lielVr. das ein ider die selbig verbesser unnd machen lass. damit keinem burger
ü<Kh jemamlts dardiinh ein schaden gesrliehe. l'nnd »o einem «Ins geholte be-
srhelien und nit gehorsam were und jiieiger imd gericht zum anderen mall
wideromb die besichtigen wfirdoi und die selbigen, d^ gefaotten worden , nit
gemaclit noch verbcsi^i ( In '[i ii. vm r ein iiier dem das gebott beschehen unserem
?enodipsten heren die obgeijjt lili l'iiTz (îO 'p 1 heller verfallen. dn> Ifnit 15 Albus
1 1l Xacti dem M^lclie beäiclitigung beäcUchen, thul uieiger und gericht sampt
teide baameister ides mall ein morgen inbee, welches imbes tdes mall die bau*
liieister vonn der statt wegen be/.allen, davonn ist der stattschreiber eines idflan
inaüs schuldig dem wierdt ein zellel davonn m "rebcn, darin zursehehon, was
m ides mall ulTi^angen iüt und s>o ^io den u iirdt i)exaIleD, üiudl «ie die /.eitel zu
begeien und xu cntbhen schnldig. unnd nach irem verschieuen jar so sie bau-
mci^ter der oberkett sampt moiger und ßcrichlcnn rechmutg thun. sindt sie solche
zelio! uff /.H lejren schuldi;,'. Were es sach. dn - ein gerichtspcrshonn die schornn-
i^iü heil lieltlenn besichtigen und nil zu »okhcm morgen imbes komen möciit,
«0 Ter man im sein gelach inn den seckel ') za geben schuldig, so es aber der
baumt'ister einer wer und nil zum morgen iinbs ersdüne und aufzblieb, were
man in î, -_' l:ii-h iim den seckell ■^u gehonn nil schuldig : und werden die schorn-
jtt:ia zu'cymall iin jar besichtiget einuial achlag vor pliugsten unnd daa ander
acbtag Yor sanct Lnxtag -j.
riT i riiL'sf^i? f^'î' i in ptiosHtwochcnn besicliU{(et mciger und gericht ides
jare» da» hemeltleiscii, was es gellteim »oll und tliuu es ides jars ulT, so es zuni
ersten an die banck feil kompt
Ueu) es ist der gebrauch xu sanncl Nakor, das mciger unnd gcricitt eines
idenn jarrs inn der pfingslwochen oder welche seil das hamell Heisch nun ersten
mall ann die banck feyil kompt zu verkaufTen, so ist dcrselb melzinger. dem es
/ugtluirll. schuldig, dem mciger 'i'rl > > v*m -nln iir i ti lui ! flis 'leisch nnn die
baoock tragen, damit es durch meiger unnd gericht bes^ichligi t und geschetxt
verde, und vie es durch meiger und gericht geschetct und ufrgethanwflrdt, allao
iiit es der netÀnger sampi seine mitgesellen so feytl haben au Terkauffen und
3lk zu ^ebenn schuldig; und so es die metxinger hQger gebenn als es geschetst
und uff
^'>! g^lh&i\ worden, \v£re derselbige mcLzinger unserem gcnedigbten forsten und herren
atr bUBsen verfallen flO M h., und wie das rein hamell fleisch uffgethan wflrdt,
allwc^ic das schaff unnd widel'^ Heisch ein pfenig wollfeiler und weni«:i'r
gciiltcn alls das rein hamel Heisch. Und so die metzinjier im jar ein uberilufz oder
*in Tolieu luunell lleisdi an die bamick luelzigten, so ma;: maigcr und gericht
àm «elbig wider abschlagen und weniger gelten lassen nach gelogenheit der xcit.
>) Im den Seckd geben d h, in battrem GtMe rergMfti.
«) LHrwéag dL t. IH. (Mrtober.
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84 —
damit iler nrmc man lût nbersclietzt werde, und }iatl kein metxin^M r kein hnmeU
lleisoh l'he zu mely.injfnn nnr-h r>nn die bannck m -Ire hi^nn m verkauffen bis iiiï
unser lieben frauMcn lieytnsuchung >) und lenger ml im gcmelleu jar hin üme
empfengnis ^ and welcher daraber thett, wen die obgenandt bnfk yerfaUeim und
ist das fleiäcli im jar 85 ein ides pfundt nß getbaD worden 11 muid das schaff
uad wideU fleisch idea pfqadt vor 10 i^.
VoD dem boekneisch*).
Item es ist aaeh der gebrauch alhie m Sännet Nabor, das meiger annd ge-
riclil eines iden jares das bockllcisch niïthut. so es zum ersten ann die baiu-kl
feill KoiM|it zuverkaufTen und w ie (i,:s n Im - l iiillr n bockfloiseh gesrlielzt unnd ufT^e-
tlian würdi, soll allweg das rt'idtbork und geissen (leiuch ein pfunig wuniger gd!U-n;
and so es der metzinger hOger verkaoift alle os durch meiger unnd gerichl all
gethan und cesrhet«! wordenn, were der zur busaen 00 M b.
Gebrauch und ordenunj; ufl piinjisl jarding oder jarmarckl.
Itcm cü ist der gebrauch ull" pUngbt jarmarckl eiocs iden jarcs zu Sand
Nabor, das der krimermeistcr allen Trembden unnd inheymischen krtoern ire
eilen und gewicht Stein, dantu sie wiegen und mes^sen zu verkauflenn. uUhebenn
und sii- ,]cm mein;or lieberen, a'N ilaii werden sie ^luu Ii 'ir ii; ht besehen, wie
liirvurun utl weiuachl jarmarckl verraeldl ist; uimd so der kramermcisler den
krämem dioselbige widerwnb über liebertt, so ist im ein ider krOmcr, er sey
frembtt oder inn heymisch zu geben schuldig 1 ^ii dasäelbi^ ist er dem statt
iU-^en 711 über liebem, welcher es meiger unnd gerichlen inn ire gerechligkei)
verrcrliiH-i.
Gebrauch und ordenun^ ulT pfingstjardingen.
Kein es isl il' ; «rebraueh all»ie zu Sniinrf Nabor das meijjer UTid {rericlil
sampt die ganlzc burgerscham ufT |)iin<!stjanlingeü, welche idc» jares ufT dioslag
den achten tag mich dem pfing^i jarmarc kl gehalten werden, so ist der glookner
uH genannten tag 8 mall oder S pefz mit der grosser glockcn Inn der matter
kirchen zu laudenn. al!s dan soll si< h ein iiier buiyer vor der Lungfoldcr pforltenn
under der linden ersilieinea und daselbslen bey einander vers>am!en; uüa daii 80
ist der holt, der stattknecht, schuldig, einem iden burgor mit seinem namen tu
ruffen, welcher nit da crschine, wer zur busaen den bürgeren drey 9* und so allso
unib gcrufTen ist, so ermanelh der meisicr seliefTcnn die burjier alle allesamen bey
ihrem «'vdi. denn sie unnserein jienedigslen furslen uud herren gelobfl und ge-
iichworen, das ein ider burger sseiu wisscns anzcyge uud vorbringe, wo sie wissens
hellen, das unserem genedigslen fursten unnd heren an seiner herligkeil, freyheit
und jicreelilijikeitcn ein abrueti jzeseiiehen were. des jrleiihen denn burjieren ann
irren alUeu treihcilen, gerechtigkcilcn und poUericn,*) das sie solches boy irem
») :3. Juli.
») 8. Dczcmbrr.
•) Ziegenbock.
«) IMterim i»t tmtentântllidif die Äbsekrift in âSr. Ärold hat dafür PaUeiea,
Hm ebiii.so unklar; id» rrrmufA^, Am» iu der Undtrifi Prvlgkn (FririXegien) gr-
$ta»d€H hat.
— 86 -
eiiit woürn vorbringen und anzoijon. os soll iiffj;rsrliri( h»nn werden dtttrh rleil
slattsichreibtT »innil n'l vi tm dn* obcrkt'il ijflinnndt liah wenUn wie von nlltcrs
m riel muglich. ('nnd so et t was voibractit wer worden, hl da» der statUclireibcr
uff n flchwiben sebnldi«; nnnd dcme es gebortt vor zubringen, damit es gehsndt-
hab weide «rie von alllevs:
iRilltt) dann so solches n'^ i 1i(^srheh<>n, i I 1* r staltkne I t <!< Ii'ril einem idcn biirper
st huidig zu gebieltcu ufl ä Ji, das kein burger v<>nu daiinen gehe, seient dan
Quen genedigslen forsten und bereu frey jarding gehallten, dann «o gebeU meiger
anut g^dit nod die ganlse bargiavrhafll alle um die Homburgor pforlten und
t^rvvcllcn meijfer und periclil daselbslen buri;;er, die das renndllloisch ') ulT t)mn.
ein inrlzingcr und ein andern burger, so das (h isrli daj^ ganntz jar laniig idea
mall, so eä an die banrk feiill kouipU, sebeUenn, was es gellten soll; onnd so es
ein metxinger hOf er verkanJIt alte es disse zwenn bnrfer obgemelU uiT gethan
worden, der wcrrc unnsereni genedigslen herren zur bussenn verfallr^n 60 Ii 1 Ii.
I nnd so disse zwen fleisrb ulT Ihiiemer besliget -i und enveUet sindl, so erwellet
niciger und gericht noch ^swen burger, die das brolt wienexui bey allen iuhey-
nnchen and nÊElandigen weifitbeckem, so weifobrod zu St. Kabor backenn zu
vcrkauffen, ob das se't i:! t nnlt sein recld gewichf hat unnd ob es ufl den stallen
; gebacken sev. den sie beckei- vnii den gerictit' ii il iiiil i r 'nlfan_''»n liaben; finden
Hf broU wiger bey den beckern brolt so Iirlit unmi nii ull denn stalten gebacken
ùt, sindt sie obgemeldt dasselbig brodt nff zn heben schuldig bey irem eidt und
das dem ineiger zu oberKebf-rn. welches der meiger dem spidelmeisler in iiünden
|!!tbll und ".Tii lt den armen dureli innen geben, unnd weli hom becker dem das
brodi zu licht uflgebaben worden, ihl ein ider uii»etein geucdigslcn hercn z.ur
Inaseiuk 7i/i p, das Ural S Albus 6 ist aber das brott nit nff den stallen ge<
kseken, so i»t die bufz 60 1 h. Darnach » rwellel mcijjer unnd gerirb! im Ii
mn buiger. die den v i in scbet/.en. was ein ide mal/, gellen soll, «lie ^ bige
wftiü kuner^; »indl keinem würdl xweigerlei w^iu einer larben ulT iu lliun .'schul-
dig, noch ein fkfz so nitt voll ist, es were dan das der würdt einem krancken
oàar «iner frauwen in kindes Döthen ein mafz, zwo, drej darulz , h >!!fen bell
und glanblich wa i w- rc so mögen sie den woll nff" î'i'in unnd v. Ii li. r würrU
K-mtn wein lioger ecbetzll und verkauffl alls er durch die xwen vvcinküiicr ulï-
gethan worden oder denn selbigenn wein verendert oder schwecht, wer unseren
genedifstea fGrstenn unnd herren zur bussen verfallen, und so die weinkflner
»'i.*.M's Iragen,*) das die wurdt iren wein verendert lieltcn oder gesflnv»-rh« wor
worden, sindt sie das bey irem eidt ilern meiger vorzubringen schuldig. Darruich
nweikt meiger und gerichl noch zwen burger, so den hier schelzen und nJnhun.
was er gdtenn soll; unnd so sie vorgemellt all« samen erwellet sindt wie geW)rtt.
sc legdt innen der meisterschelTen im stattgericbl einen eidt Ufr, das sie alle
»amen ein ider danu erwcIlet ist, solches geircuwlich aufz rieht j dan hebt man
dtu meige zitilz.
') Hiadjlcindi.
*^ WdnkOner » Wwàuwâi^f WeimdUH»r.
*) tcaJir.
') Wissens tragen = erfalirat.
• — 86 —
VonprechcQ 20 Saimcl Nabor.
Item OS ist lier gebr&uch uff pfingst jardiDgen alliie m Sännet Nr>bor. das
meiger unnd geridit pllrgen anrlro vorj-|>rc'cl)f'iin zu erwcllfii nnntl bcsfcdinon. «o
die noUurUt erfurdt^rl ; welcltc Yoräjiruclieun vonii elacin iden buiger, dem alti im
rerbtenn das wortt thmt zu Ion haben 2V« Albus und von einem frembden urx-
Icndigen 8 Albus unnd sindt solche Torspredienn aller sacken frey, wie «in
gerichtspenhonn.
Manrmeislcr.
lies gleichen erwcllof uK.ijier iinnd gerichl uff ohjjenandt pfin^rsl jardinj-'cn
xweiin tnuurtuuiäter oder bcsledigct diu alllcu wider, so die nuU erfordert t, welche
beide maurmeister die runde uff der statt mauren das ganntz jar ianngk ein idc
nacld 7M lliun schuldig siudt» einer vor mitemachl unnd der ander nach mit-
nacht, unnd
(BlaU 87) welcJjer burger nit uil der rcnckniauren ') uff »ciocr wacia erfundcnn, sind sie
dieselbige bey irem gethannen eydt dem alattmeier schuldig an^uxeigei», und ist
ein ider barger, so nit uff der maurodcr uff der wacht fuiideii wiirdt. den bürgern
zur busscnn idcs mall verfallen 3 f, d: s ist \2 wi lchs der statt dt-^'^nn (!< r
burgersciialll ides jars verreclinel, und sindl die obgeuieUe bcitle maurmeister der
wacht unnd des pforltbQetten freyge und haben sonnst kein andre bcloung.
Scblissell treger der pfortten zn Samict Nabor.
Ks ist auch der gebrauch, da» meiger unnd gerirht uff pfingst jardinfren
sweno schtiesseU tregerr erwelloi. die die schlieitselkn der slattpfortenn ides ta^cs
das ganlz jar allen nx-trjrn in des meiers hausse bey irem «gethannen evdl ni
holleuu Hcbuldig unnd die selbige aucli »oiuider einigen »cbaden der slaL wider
im ides tags zu haurz tragen auch schuldig, welche schlissell treger der wacht
uff der stat(manr unnd des pfortt hüettens frey sindt und haben sonnet kein ander
beloung dann eine ide gutnacht*) giebt man einem iden ein mafz wein.
Meige^} /.lenlz zu Sännet Xabor.
Darnach so ubgeinellte jdinjjsl jardinjicn ^.'ehallten wie vor j:emelll und alles
be»chelien, so entfahct der statt degen voun allen inheynnschenn bürgeren, i>ü
ecker oder felder über der milbarh «um filschberp zn tiegcnn habenn, den meyge
zinTx vonn iden vier ackerfeldts ein reder *i pfein^'. was aber die ccker hiel>:*i
der Milbach zu lie^tenn zum Heitterber'^ und zu Walinen zu lietrenn, sindt dieselbi^'e
ecker küia nieige nixtz »cliuldi]^, welcher meige z.inf^ ides jai:» der stall degen
unserem genedigsten heran verrechnet.
1) Riuffmauer.
') Vn-j,!. Bl. 7:1.
') Meiffceinje itft Mai'iiim ; die GruHiktOffabuH wurde» deljttd* im Mm erkobfn.
*) roter.
*) himeârl9f dimtü».
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— 87 —
(îff FfonlicliiuuMdf zu Saunet Kabor.
hem es bt der gebrauch ufi" lierrlirhnaiiistag eines idcnn jarc*. «las der
erwnâife herr aptt %n Sännet Naltor sampt dem ronvent nnnd dem kircherren
sampl (1er biirjjenjflialTl und jnnwnnnercn der straft mit dem prorcs') iniuvendi;;
(1er stall liertmib gehn, als dann so tragen die 4 ^roriclüssscheffenn alhie zu Sännet
Xabor ein duch, den himel gcnandl. da der crwirdige herr aptl die munstnail^enn
oder das iiodmirdige saenimendt nndertliTecdt, bifz der nmbpanic inn der ittatt
In'sciiehen : alls dann so halt der erwirdi»e horr npll idcs jares von alller!* lierr
meiner und jierichtenn und denen so /« dem stattjîericht ^lehörenn , ein morgen
imbs im Cluster gebenii, so tragenn meiger und guricht mit innen ids jars 4
uaaeii wein», welcheim wein in ider stattdegenn bezallt, wflrdt im widergeben
TOD der getiebt gerechtigkeit, ao dieselbige den gerichtenn vwrecbnet.
l'fl Sonlag nach Johanis BaplislaS) erwellel meier unnd perielil unnd der
pfharherr saiiipt den kirchen scheiïeu einen nauwen glockuer und einen nauwon
uymer*).
Item es ist der gebrauch eines ideiu) jares uf nech^ten sonntag uacli »ancl
Jobaaea dee teniTen tag, das meiger ond gericht mit aamptt dem kir«h herrenn und
kircbeo acheffnui nach verscbiner predig inn der pfarrkirchenn liindcr dem fron-
alll.ir einen nrsnu-pn ^-lofVnrr umi l ia nntTWPti sorrnfr. -o dir \voinfafz irhfti n.lrr
»«ymen, erwellen otier denn allten glockner wider hesierhgen, »o vern es dem
Urrbherrenn gefällig ist, welchem glockner alle kirchen gttetter der pfharkirchen
iiin banden geliebert, dieselbige an verwahren und zu
haniiJn nlien und am endt seines besehenen jars zu Hebern unnd r^*(;bnun•^ davon
lu gebenn srhuldijï : und so sie beide erwellel sindt, ^;o legdt innen der meisler
Mheffen einen eydt uiï, das ein ider sein iunpt, dar^u eyn ider erwellet ist, das
Im7 iren aellen*) Tftrdamallfa getrewlirh versehe und anaricht Und giebt der statt
(legenn vonn wegen der burjrersf hafTl einem iden «ilockner vor seine belounjî vor
das ^antz jar 7 Albus, mehr von der freila^fs jrlnckenn zu landen, vor das jar
S MhQ&, mehr vor das gant/, jar ilas weiter zu landen , er das allein versehe
3 Albus, waren ir aber «wen wie vonn aUlera besehehen, gebe der stattdegenn
einer» iden vor »eine beloong 1 ' 'i Albus, mehr giebtt man «lern glockner vonn
den ncunuhren ■n^ lîinden 'A Albus, unnd welcher hnr^îer denn arker^ranck branclil.
Wiemblt oder sehet,*; der iül dem glockner vonn seiner Frucht , so er gesehet
faKtt, ein furw^ zu geben schuldig, melur m der kirch herr einem bnrger ein
leel nefk von wegenn einer abgestorbenen pershonen Ihet unnd der glocknet im
') Ptoces><ion.
■) M. Juni.
*) Dil- S*"i" ,' ,//|// in so ftni Kiivhvndiriicr, als sif ifni Altormfin Hud dùë
(M für die i tm/, Lojitj,-' :n V.rfrn< l(til.>ii, r, f i!. Hl. 7U und hierunter.
*) Bkitt tis JeliU, d. h. bei der Aalücimhrabmn kt HS ieryc»ëcn, ane Lacke
m liatt keM nidU,
•) Seele.
*) Latidicirl^^aft trft&t.
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— 88 —
aliiut tliiiîcl, '■) wat derötiibige liurg&r dem gUickuer vor ädue beloung liuUli^
ß ^, onnd ist ein ider glockner der jarlicher schntzdikg und aHer burger-
sacUen frey.
Von deij Stymeren so uff sountAg iwch Jolmnis emellel werdtu.
V< i>! 1 in idcr bnrger odor ufzlamligor venu i-inetn ifU-n fafz bodcn, so die
^< lüii I n Im rill n<l. i sf'imrn. srlinldi;; vor ire b^ lounj: 2 alUcr nmiil siiidl disse
:^uiiiïi-i dui ili da» ^aiitilz jar uli^ abo laiuig sie iroia^t tra^cuu, zwo amplbii
inn der pfltarkirc>ten vor dem trannalltar zu belichtenn sclialdig und das AU darin
/ n i; : ii;n ^ < II ist ein ider buriicr und nblendiger, ao bron öU zn Sanct Nabor
|i ill 'i.ill V.W VI 1 k;i;inc'im zum pfundl oder zur mafz, es wer wenig odor vifl. ist
ciu idur vor ötuje pershon vor eia gaiiatzes jar innen seiiueru geben schuldig
ein ntarx; betten sie aeimer nit genug, sindt sie das nberig darin sn za Stelen und
zu kaiilTt II linhliu' unnd !<o das jar versi liincti, ist ein jeder bur^er innen seimern
-I I uMii: .■> Ul li ein willfrauw das lialb. lliul 1 ' i -v'f.welclH's jreldl sii; kir< lu-nn-
^eldl hüläfeiiii, davon gchordt dem glockner das lialb und doü ander halb innen
seimem, unnd ist ein ider aeimer sein ampt zwcy jnr zu tragen achuldig, dem
lialben wilrdt nuhi' alle jai einer crweHei; was dii seitiu i 1 Sir zu versehen
schuldig, findeata hie vom in der paluiwochcn vemer bcriciit davon.
I IV .loliaiiis }{aplis(a oder unn^efahr 14 tag darnarli pfle^dt der berr anipl-
man die bufzen von weiuachten bifz Johanis so verrechnen, als dan Icjjdt meijjcr
unnd gericht auch die zweitte rannte*).
iieuj ta lat der gebrauch zu Sanct Nabnr. das der hürr auiptiuan vonn
wegenn unser« genedigsten (Qrsten und heren aampt meger und gericht die bufzonn
von weinachl' n l iis Johanis tiaptisla verrtehnen, legdt meiger und {reriebt inn
bi vwevtf iitiN des Herrn amplinans aueli die zweite rannte, welcho rannte einen
blaiickeu^j lliut; uaclulem solche bui^äenn und ronllon gelegdt und vcrrccimet.
ist der herr ampttman denn geeichten des selbigen tages
(Blatt 90) das morgen tmbs srhuldig, welches imb^i oder mor^icn ;!:elarb ann o));.a>ine!ten
r. :ilr:t II saniplt dem morgen {iclaeh und abend Irunck. als ili i !i'^rr
anipüinan ^titpl meiger und gerichten die weiuacht jardingen gebailtlen und ein
nauwer meicr sampt hott und degen erwellel und bestediget habenn, dann noch
ein morgen gelach alls meiger unnd gericht nlT denn farznacht dinsiag goDiann,
ji^l: rie zu ii i 'it ui'sessen und jî(Teclilvcrilit;et haben, welche drev imbsser oder
gciarl: wcnl' u eiii- s iden jare» vono dcn buäsenu. äo von weinachteu bifx Joliani;»
verfallen, abgczo^eun, unnd ist der statlschreiber jedes mall dem würdt vonn
einem iden gelach oder îmbs ein xettel zu geben, was uffgangen ist und so der
-liiitd« jt IUI ilns>f 'Ii bezalll. so ist er denn /.etlel an den wiirdl zu begeren unnd
SI» er d' III ;i'ii;>li;ian roelinun«; thut. den solbijien zeltet ufizulegen schuldig und
\^■^ i ileu all duii Lushciui abgezogenu wie obgcmcldt.
«) Vcrg}. Blatt TS.
*) Blanken ^«ksklbedeuteHd mit W&^i^emi^ oder ASniê,
Vu-
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)
- 89 —
Dk' vtTtrcjîc rechnen der herr amplnian ungefähr eine» ideii jnrts 14 tag
nucli sanncl Jolianes lajj, so von weinachton bis Johanis verfallen sindt
Item es isl flf r ^rbraui li un^efehr 14 laj; na< li .lolianis Hapfi fn ;ai Sam t
Xabor, das der herr am[»lirian die verllircge vonn weiuacliten bis Joiiunnis Bab-
fystn. verrechnet und narh verschynor rerhming ist der her amptman den ge-
r I f « -ri ein morgen gelarli zu geben schuldig. R-elrhes ^elach der slalt degen ides
mais f>czalU: unnd so er dem iieron amplman die vertre;;e Hebert, /.euclit er das
{(lael) ann den verllux-gen abe; lumd ist der slatUchreiber dtjai würdU da das
Itlacti Terthan worden, ein zettel davon zu geben schuldig, und ist der statt degen
den ^eettel dem amplman uff zulegen schuldig, wann er in die vertreg licbert
Avili su ersehen was affgangen ist.
ITff Johanis Baptist« oder ungefehr 14 tag darnach
liem es ist der gebrauch eines iden jarea m Sännet Nabor das meiger unnd
firîclit zwey mall im Jar mit dem staltdegenn ire gerechtiglceiti) verrechnen alle
winliff 14 trv' fnhnni'^ FiiVifi t:? unnd zum andertin 14 ta;; nach wcinachl jar-
togen unnpofahr unnd würdl ire gereehtigkeit vertheilit wie volgl : ersllidi liabt;nn
4iB 4 scheffenn und der meter äompl dem ^tatldegeiin ein ider an aller gericht
(«echt^lMit ir antheil, nfegenomen an der knndtsage hatt der meiger nichts, die
^t'ill der ineijier keine kunen verhörd ; was denn stalt.«rlire'VH r bnlnn^'f. hnff rr
mxn «ler ^tericlit {forerhtigkeit nil mehr dann vonn einer ider parthien der kundt-
1 gülden; uiuid voim dem sigelgeldl, so meiger uimd gericht einer parlliien
briofT Tereiegeidt. ist ein ide parthieg vonn dem sigel verfallen 1 gülden, davon
Iwlt rjr r : f si ! , i . ilier sein antheil gleich meiger und gericht; inelir so die scheffen
und der stattschrciber einer parllijren ire expens so im rechten uflganïît'n taxierllen.
«in ide pailtige vonn einem iden tax schuldig 4'/2 Albus, daian hall der slalt-
sein antheil aber der meigers nichts davon, wmd ist ein ide parttige
rorkn einer ider kundtsag verfallen VI» gulden, davon hatt der stattsehreiber
Î SuideQ ,rie obgemeldt
( fllalt 91) ITff Montag nach Jacoby^ erwellet nnnd bestedigett der herr ampttman vonn
^^«Xkti DUDsers genedigsten herren einen kaftmeigerV) zu Sanct Nabor.
Item es ist brefichlich das der herr ampttman uff montag nach Jacohy
if[,.„ jares einen nauwen kafzmei^^er eruellet und Im hr -1f .Ii;; 1 mif
»cnri meister seheffens der vo^digenn sampt beiden lörsteren; uimd so man
denn bestedigeun will, so ervvelU der lierr amptman mit wissen und radt des
^''^ftracheffen der vogtigen 2é man oder onderthanon inn der herschafft, alls
'j Vtrgi. Blatt 70.
*) /Moft* ^ 35. JtOi.
•) Dar Eiaf^mnei; wcldtKT unter dickem Namen mir wn»t nicht bekannt ist,
fT r „r-j,rû»>i}ifh lier Meier ihr innren Vofftei und der übcrsU Yii^i-JBeamte. In dem
M tustum cm 1302 üt ton ûim yesagt:
§ 11. item macht eyn bisehoff alle jare eynen kassmeyger , der-
selbe hat macht alle ander vogdies meyger txx maclien und hat recht
(1er selbe ka.ssmever vrin heden herren wegen die selbe meyer und anderen
zu aeUeo und zxx cntaetzca also dicke {oft) daas not gebuit.
g 14.
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— 90 —
nemlich mi Suict Nabor und in der vogtîgcnn lampt dem hogerirhli), welcbes
(hi'f 'i hrvcK !- rV -î lirrri ii •iinpllmans chircli <lie förster inn {jeboltt'ii werden, nlliic
zu Sanncl Nabor nlT ;!'-tianiilen ta;j zu erscluenniMi unn<1 nncli vci scliif untT in<^r;.'cn
îmbes so rulTt der forster einen jeden onderthunncn. dem inngebutlca, mit nainen;
nnnd so also umb genifTen. so erwellel der Herr amplman einen ander innen
zum kaf/.nx'ier und besledigi'tl den se)bi}ienii und icgdl im den eydl ufT unnd hl
ein idc.r kafzjneiger »cliuMig sampl seinen zwfien forsleren allen laj{ unnsers
gcnedigsten fursten und herren sampl den bürgern ire weiden-) zu verliücUeu
nnd zu verwaren, das man keinen schaden darin (hu noch Itein unnschedlich
hoUb: darînen ahgehauwenn werde; wo einer d;: ' eri\innclen würde, sn ist
einer von einer iden ktissen oder priinen «;t';n;!f ii ><i\ry l.num, fruchlhnr Imlt/.
werc, verfall&n /.ur buäsenn 60 j,; wo aber tifoli unnd unlruchlbar bollis inn weiden
iUnden, ist einem iden bnrgèr xu seinem hnfsstatt erlaubt! zu hoUenn, so viel er
§ 14. item sul ein grale von Sarbruckeu die Togilie und lugdieä lüde
sehyrroen wer er zu sehwach sal er den kassmeyer anraeffen myt
des Ibgdies luden, der ^ial yme zu hfiUfe komcn myt syner macht.
§ IH. item .... leget der lutssmeyer der herrm schaff {SleHtr) mylxade
den» ioeislerscheüeu ......
g 20. item sind vier wamundes foerster die den walt myt eynem
kassmcvjier luicdon sollent.
i; 22. item soUenl die vier förster dem hoff und dem kassmeyer g«*
iioi'äum syn ....
g 23. item ein kassmeyer mit hûllTe der fSrsler soll der herren gälte
nnd zinnss zwingen.
>; 24. item »cliickel cvn bisrliofT. . . . evnm tnvsft»diî'»'n mpn<^<'lifn von
Hornburg .... so sinl schuldig die lursler ine zulueren, dci* kassmeyer myl
allen fegdies hétn zn geteyden nniz gen Sant Naboc in den stock.
§ 34. item .... wer es sache dass eyniger inb&rger von San Nabor
oder ander w« die sitzeiil dio Rani SlelTans frie^ul fuerfnl, dif sin) srbuldij.'
drio male in dem jare zu koinen xu den jardiogen, zu winachlen zu oslem
und 2U plingäten, vor den kassmeyer . . .
LetegoÊonHte JahnÜHgg werden sur SSeit UMfrtr HamMirift ror dem »tOdti-
KCiteii yfrifr iihijrluilteii lanl ilif l'iitrifslc'.lnun <lr< Icf'li-rtii und ilrr ainlrrnt Orh-
meicr in der Vinjt'l iinttr dm KtHMuuter iM Jurlgf^'ttUen. LeUttrer btxifht aber
iiudi auji thr yuiaeii Vuytei niie (ifhiihr (rergl. Statt 100t und 64 i» «^enttidien
der Fwi^eumte der Vtigtet geirordeH und tfebfMteu, Dan dieHot Atni nwh mhan 13(Ü
riiiei) Jtiiuiitifirldit lifßi 'IVil neiner TlintiflliH iniif'i.-:itr . rn/icht xit fi mis drik innilnjr-
dntcktiti Sti'HiMi d'fi WeiMiniix. Ilmlisi inihrsi /iiinliih eiitMaunnt dirsnn Xicrii/r sfiuer
TJtäUf/hil auth der Same Jüu>fiiiHiir, du « kassu » icohl riuen lebenden, nidit uO-
ffeKtorbettm Saum bedeutet. I>ef TeM oben mgt da» awdrätHkh (kassen oder grünen
stanjicn oder bauin hO fruchtbar holtx were ^ und schnn dus Wristnw mn si td
S'nit'i- ron (iO ^ »von evner kas.sen die çeKianden iictle ► is^ .'.'(h. Der Nnmi:
• Warnundes livrbter» baitlU nah auf den S'amai da Wäldes, der imh heute in
Meinem premthtchen Te&e Wantdtmdd heiatt. Orimm führt fin e^etm HVwdo» für
den Warimntmdd uti.
' 7>o< ffnehtjericht stand den Yögteu, Gnifeu von Kaxsau-SaarbriiekeM tu und
umj'aaatc dm Gebiet der Voytei.
«} weiden « W&det,
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— Ol —
iùta uniid matt; unnd ist ein ider kafaneiger ein jar sdnildig das kafxmeier
ampit vorsei rn iin«l zwcnn'i forslor zu haben, welrlie (h'V herr ninrif rinn' <>r\vell«;l
uiind beätdiiget unnd im y.n geben werden, uiid wann die »elbigc for.ster allen
Ug wie He dan Bdiuldig sindt inn den waltdt m %ehti d«nn selbigen zu ver-
hi«ten und iin waM feweiMmi sindk, ist der ka/zmeier ianan ides mall den
morgen kosl und so es gegen abcndt werre. so ist er im ilrn nnclil kost schuldig.
Wer« cliiäi ein burgcr zu Saunet Xnbor bauwholly. notturtitlig wer zu bau wen und
dem kafzineier oder den iorsli-renu erlaubnuk fordei-tüi unnd dem kaTzmcigcr
«lockreclit 18 ^9^ erlegdt und gebe, aoU er im erlanbnarx geben zu hanwenn an
■emem baow ao viel er Tomi notten iat, doch nacli dem mAnsten acbaden hanwen*).
l'iob SaucU iacubâ Ug umb die ehrnde^) zcylt, alb man das kurnn in <ltc
»chenren aamlet. erwelTet tind bestigen meiger und geriebt zwen zeTinen') ircger.
Kein es ii>l der gebrauch eines iden jares, das der erwirdige herr des gotts
hàufr, XQ Sanact Nabor «wen sehen treger ervellet die im onnd dem kirch herren
(fpnn zehnen im b.inn Sjinrl Nabor in samlen und ufTliebenn uni einer iden ptirt-
ügcon Keinen thoil behanndigen. ncmlicli dem erwirdigen herren itii clnstcr zwei
Ö>eil miDfi Je,,, kirehberen ein diüllheil ; dieselbigc zwenn zcïmcn trcger ist mcigcr
gerichtt scfanldig za beeydigißnn, das rie der borgerschafll mehr nl( abhollenn
»''-^ sie Von recht«« wegeim achuldi^; sindt. all« nornlich vonn aller geblümbler
fr^ciil die zehende jrarhc imnd keifi'"* tmi-fhienn noch nif in,' iidl^ irnnrei ^if thun
"™' ««« bey verlhanifx^) irer seelen. und so »ie den eidt enllangon iiaben, so
/^^r erwirdige herr aptt den bürgeren vor ein gerechtigkeit Bchuldig 8 mafzen
^^'n Qrici der kirdiiierr 4 massen. welcher wein den bur;;eren in der gemein
serschafli des jares durch den statt degenn verrechnet wOrtL
Blatt 98)
' ''^brauch za Sanctt Nabor off BartholnmeT^, das meiger ennd geriebt das
•ctiweiii^Q fleisch so es an die Detschbanck feit! kompt, schetzen.
'tom es ist der gebranch alhie xa Sännet ^abor, das meiger annd gericht
utt^jj jares uff Barllliolomey das schweinentleisdi mit der schwarttenn s( lipt:'pn
'^'r thui) so es erslli( h an die Heisch banck kompt zu ?orkattffen, unnd wie
es «ta^Qi^ uieigcr und gericht geschetz and uiT gelfaan ist, soll es ein ider metsinger
"^"^ ^«Uck verkaalTenn unnd nit hOger geben dan es uft gethann worden: welcher
'«r>.,r^y ^^^^^ jjfj- g^.f|,a„ ,]çf (lif, bufz verfaHrn f'O J I, unnd
^ ^''Hs Schweinen fleiscii mit der schwartteii gescliczl ist, sollen <iie me(/.inger
'^îtehalicn st hweinen fleisch, so vonn hpet k uffgehabenn worden ein pfenig
..„.l^^^er geben, wdcher solrhes nit thett der werr die obgenandt bnfz verfallenn.
1) Im Jahr 1302 waren t» der FônOer.
' ^ Webtum ron 131^ § 3:i: item wee do boowen will za Sant Nabor
4 ^ fcouwehfillz in dem warnnn<le begert, s,i' ih uti k.i^-nteyer und den förstercn
siiockreciit {liolfgeid} do von geben und dann bauweu zu dem m^nslen
schaden.
«) Brudte-Zeit.
*} Zelinen = Zé%nttn,
äj Vrriiammui».
^} St. Barthotumeux = ^4. ÄuymL
') Ken «efcAesi /jpeet dbgoÈommtn id.
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1 lui -^(1 i in ni<:/in;n r nucli vonn einem Iialben oder {rantzen scliwein niiJir einer
spoiiiKn in< lir oder weniger sperk darvun urhiiebe oder madile und so er
lias uboiig nach lui-là mil der schwarttcu zum piundt vcrkauill, soll er doiàselbig
anders nit verkavfTen dan offgebaben fleisch, so vom speck uffgehaben ist und
soll es Iio;;<M ml Im/.iHl nenien, dann ein pfeni*; weni;;er. wie dan d:ss so inei^'cr
uiul tit mil (It-r schwartten uflgelhan haben, welcher metzinjier der das thelt.
wuii' mi: hü^^ea ohguD., uuud sollen diu metzinger nichl ehe scliweinsn Uciäch
ann die banck stechenn zu verkanfl^ni, dan off RarUiolomey aiumf ahen niid lenger
nit zu metzin;ri II (tun btfz ulT Snnct Jorgentat' ' i ; und wan einer Schweinen fleisch
h <aiit I .Irn -oiiliii.' ami die bannrk siechen woll zu verkaufTen und auch nn
der biuick vcikautU wer worden, der werr zur bitösea verfallen vermöge ires
metzingers briiTs >) 60 p 1 h.
rir >nrid;i^' vui Johanis AdolOi^) ist eines iden jares die kirwig oder kirch>
wiiuij; /M S.'iiinrf Nahor.
Iis löl uü toimdtag vor Johaiüs AdoKIi eines ideim jar die kyrwig zu >ami[cl
Nabor. Allsdann ist der meiger alhie zu Saanct Kabor den kirwon tages denn ge-
rtclitenn die rnor<:en supen zu Rieben huldig als vonn alUcrs besehen. Desaelbeiin
kii vvi [1 l.i;;es so (iir juiige knaben . Is lHir>iers .sonn*) oder sonnst jnn^je gesellen
dauuU liabeu und begereii Ütelleu. wereu üa ^clmldig dem meiger ululaub zu
Torderen unnd so der meiger innen erlaubnus gebe unnd innen den dantz williget,
80 weren sie dem mei^'er schuldig vor »eine {jen-chtigkeit vier massen wein*,
lim h wert' di r ( isl danntz des ineiiiers oder wem der meiger den sch'^rn mlpr
verkaulK, uiochl der aelbe den ersten Uiannlz Uiun, oiivr den peiller gesellen den
zu lassenn. Zum anderen ist es vonn altem her gewessenn, da« man vonn kartz
weil unnd freligkeit wegenn uff denn kirwenn tag an der Lungfelder prorllcn im
kr^i' 1 >|iicl ein rp'i^*' pab'"*! nIT ki -dii u'/.îiii litt und sonn^^t nndfTc spiel zeit zu-
verliueiLemi daselbst üudl; welcJier solclis spiel lialltenn wollt, der wero es
umb den meiger zu kattfTenrf schuldig und sich deswegenn mit dem meiger %u
vergleichen, und was der mcigor vom solchem spiel nnnd vom dantz <1eK kirwen
l;i^s minii iia> '^ant/ jar ufz. bckonipt und «.'ebcnn wflrde. ;'f lir<rtt i ■ im in zu.
derowegeaa i»t er denn gerichteo des kirwen tages die morgen »upenu schuldig.
riC Hontag nach Johanis Adolffi ist ein jarmarckt zu Sännet Nabor, welchen
man ein nauw marckt nendth.
llmn OS i-i <!< r gebraurli alliie zu SannrI Nabor eines idcnn jares u(T monn-
Lii^ nar h .lolirims .\ilolfli fin marrkt zu Sanncl Nabor gehalllcnn wür»U,
wuli.lieii luui'ckt iiiua deiui nauw marckl nenth, uimd isl dihser marckt aller sachun
frey nemlich drey tag, alls montag dinstag und mitwochen ; uiT gemelten freig
jarm;i!( kt ist k« im r kein zoll noch geleidt, wi.-der zu arcätieretl ßOCh zu pfenden
Olim- mit icclil altm' zu behalllen widr-r ' Im r/.eltle puncten, es werrc rlnnn das
einer das leben vtruiachl unnd verwurckl, solche pershoniien »indl ml Jrey.
») fi». Geor/fi ^ x' i. April.
') Laut de» Znnfthricjcx.
») AMfi = i4. tkjdcmhrr.
«) SSkne,
ft) Emen Frei» austätL
— 93 —
Uff Rîmy 1) beMichtigett iim dem bnrger weiden zu Sonnet Nabor.
Horn uff Mannet Hyorm'rzla},' isl der get riun Ii t Wies idonn jm s. il il. r
k&UtneigeT und der meiüter scheQen de» grofzcn liultcs der vogdUgeu und elüicli
Jubsclielfen genanten hohes und meiger und gericht zu Sanct Nabor und den
zwet^en waldt fotsteren die weldt zu Sanct Nahor bcsir htigenn, ob ecker ^) nies-
siiug «fnrinrn seye odor üit. nnnd so sie die weldt besicliligel li.inn, so ist innen
scltüiTexin und alle deuiteu su im walldl gewesaenn sindt aampt dem hero aupU
mm der hnr kalun«i|6r ein mo^en irabes zn febraa sehnldii «md ein wflidt
m heateüen. nnnd so ete ecker inn denn weiden fanden, wenig oder viel, sindt
sie ?:<-1iofTen warzpichenn zu briTi;^» n un i den augenn schein nach gesehenem
morgen imbs dem hern amptman und dem kafz-meiger ufTzulegeu und den ecker
tey iren eydl zu erkennen sciiuldig; uud da siu bie tren eidlen ein vollen ocker
erkantlien, »o ist ein ides schwein. so im waldt im ecker gehet zom ecker geldt
oder doinuth schuldig î\ ,^ und denn waldt förstcren 1 hp\<-v : orkcnnen sie dan
halben ecker, no ist der demuth von einem iden schwem 1';« ^ und den förstern
1 beller, erkcuncu sie datm ein dritUieU so i&t der demulht 1 s heller und don
aoch den forstern 1 heiter; erkennen sie dann ein viettheü, das doch seilten
geschieht, so ist der denmth 3 heller; erkennen sie nichts, so giebt man nichts
XCûà i«t auch keiner nirlits «rhuldig; unnd so ecker durch die scheffen erkund
veräen wie vorgemeldt, so wurdt das obgouieldl morgen imbcs eines iden jars
voan dem demoth oder eckergeldt dem berren amptman abgezogenn, wttrde aber
Vcin ecker funden noch erkant, so wer der kafomeiger vor das gelacli zu sprechen
onà denn wördt zu befridigen; und »o iifTs nechts zu künfltig jar et kr r inn un-
•ani Weiden erk^pdl würde, ao were man das vorgemeldt gelach sauipi deifi ge-
^ ao des jars*\ür gath ami dem demnth abgeaogen werden nnd sollen beide
g^Aacher allso biiaUt werden nnnd das uberig dem hem amptman getiebert
werden ; unnd "-o ein burger ?ii Snnnct Nabor oder ein gemeins man inn der
^^i^en &chwcin kaulit uacb sännet älefleus lag ') im üouier iui genauuteu jar
^"Ud wont die selbig inn gemalten jar in denn walldt seMagenn an eckem,
würde solches keinen zugelasscnn noch geetatteth ; hett aber einer elttiche
«i'wein kaufit vor gemeltcn slcflanstag, mago er die selbige mit and( tu Vur^iTs
ïchwfituiu weil iou die ecker mssung schlagen, ist iin zugelasseuj solches iiab
idi von dem allten Oater, merster acheflén, verstanden im jar 90.
') Rimy, Bj/tmaiUig — St. Itemiyius 1. Octobcr.
*) Ecker « EididiL Schon mieft dm IFeiMMai wm i30t war die ^Admatt
Krcht der gamm Vogtd »mi wie folfft geordnet: § 33 item won ecker jn dcss
Hschoffs wehle gefellet. «f» snl der mevstr t Ii. îTm Tnyl ellicVn n liofsscheffcn in
kitwéîien fcvnes kassmevgers zu recliler stymonge und acht setzen dass schwyu
and sollens die fogdicä lüde ir schwein dar uff schlagen nnn den domit be>
'"Iwt ds daaa von altera bete komen ist
*) St. Stcpkeaau Bffinduiuj = 3. Äwjmt ; der Sinn der Beetimmung ist. ^-i«
rfWefl. «?,ivv Ji-mnnd irrtr-ttUnk der Ei'hiJmü-' hf^her S'rhwciiie neu an-nuiß't : If-
Kdtigi sollen alao nur Sducetttc iteiu, welche schon zu einer Zcii yeJiuUen icunieii,
A die BMck(t#MAe»t der Maa «loeft nieht fetkUtiML
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ITff obgenandt Remy od«r achtag damac)) pflegdt man die jerlich« ordî-
narie schatxnng zn San«t Kabor eines iden jars za legen.
ilciii ulï gcuuutcit lu^ Uyiiiy ial es breikhlicli eiiius itltnu jarcs zu >aiiiH-t
Nabor das meiger unnd gericht vier bnrger erwellcn tind die selbige 4 burger
bey îrtMi rvdcn zn manen, das sie die ordinarrie jeriichc srliat/.un;; ufî dio jranl/.o
hnrg:eis( h.-itl li';:« n. oitn n iden Inirper nncli ^einrr veriitr.;;(M)li('i( seines guis, unnd
biüiil diï>i>e iiacli vulgüiiUe burjjcr inii disscr ;;cliat/.UJ)^ liey als neinlicii der herr
Staltschreiber, die bobschOffen der vogdtiegen nnd die waldt forsler so za Sanct
Nabor WOnnbafA sindt, mehr >!rr ;<alt hott. /.wvn strtlbotton, zwo lic batiion. <-iii
Ilioni u'cr-Jit* r, ein klemcistcr, disse oh;:einoldle sindt aile an der ordicnarie
hclxaUuiig trey uiuid iHl die }i;auüce jerliclie sc-baUun^ die hUiiia 337 guldcn
8 Albus.!)
lU'tii i.-< isL uiV sanct Lucaslüjj eines iden jares ein jarmarckl zn Lung-
l'uldeii, dus iu«jiirci' Uieil buigcr SaJtucl 4^abui' dahin zu iiiarckl gehen,
gtebtt meiger unnd gericht vonn wegen der statt an ide pforit zwo massenn
wein denn pforttnern und den selbi^zenn burj^eren, so die pforttonn vrrhieUen,
welrho zwo nias^cn diu liauineister bezalleo; würdl innen an irer rcchnang ab-
ge/.ogtun vuu dtr hUi: wej^enn.
Uff genanlten Sännet Loras.
Item es ist «1er ^cbraucli ungeTabr 14 ta^ vor sanct Lucastag eines iden
jav< s vu ?au( [ Xabor. das nieiger und geriebl sampt ddin yu ci^rn bauineisleren
^weyiiiail die ticliuimleiu beaichligeu zu i^and Nabor utmd wiirdl iu aller
stallt damit gehallten wie vorgeroeldt in der pfingätwochcnn vermeldt ist.
Uff Hondttay nach aller heylligcn lag.
lloni e^ i^t der ;_'cbraiif Ii ntl sonlaK nach an' rli»'illi<ien tn? eines iden jnres
dat» lueigtsr uud gexidit die ungeldter zu äajict 2*(abor auHeLzen und slei^uiig ulz-
geben. Oanni berufR meiger nnd gericht den henren amptman und eltliche nach-
voUgennde burger als nemlich wie folgdt: erstlich 4 «nnfllmeister, zwen manr»
') JiH JaJire 1302 war con einer jährlichen Steuer noch nicht die Hede, Hd-
mdür beaftmmte der $ 13: item wer esa sache dass der bischolT ein stuere oder schctz-
nii;,'!' Iiicsdie jn i!< i fVi^iilien und dass die arniclude dass bewiligelen. die stuere were
zw t \ teil des t)is( Iioll;^ luid eyn dritlevl des fogdes, aber sie sint keyn seliuldig mit
retlit. Uic SduiLuny war (Icuiiab «tso eim fn-iicilHyc Gabe, Jiat sidt aber seitdem
«K mer itând^en J^flieht enbridteU. Die Höhe der Jt^retfuteuer, «rdeAe «lodk dem
Text eim Vcriiii)>/' n<-it' uer iJ^t, mit 337 Qtdden ( i t^cJn-iiit luuh Iwutiiffii Vrrhdltni-'^fM
luilit f/rots. 7> fiarf uolrn^rH iikht rrrffffifcn irenlcn, lichen dieser Steuer noch
^aidfeiütc umitiL Abjaben {JStleiijczmi, Julu-dicnal/ beislandcH u/ul dass die AuJlageH
<Hff die Cfewerbe «Ar matmigfaUig «iNd> ver^. JBI. 94 ff. Auuerdem icar der
Zehnte allgemein un'f < in i/io.xser Teil der Giihr mit Jienlcn hesthirert. Den
i''-ir],,-)i nn 'I f.rt'' > rtrii/uiten Jii'fninnijni ron der Srhatiung int am Handr ron j^pä-
Unr KkJinJ'i nodi bcii/ejüyt ; die l Gcrivhl^diitJ)iH.
X) iSf. Imco» » 18. Octpfer.
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— 95 —
meisfer. zwt-nn bnurtu-istor. zwcnn sriiliossei Ln-^cr. -mon vorspnclionn. ^tWttnn
s!;îlÛ>oUËim und uudru cuiiifUie burger ungefalu* ull 00 pcrälion, welche burger
Btnpit meîger and fericM disse ungeldlcr lielffcn anselxcn, welche barger sampt-
Ueh des ta^es oin rnoifien ime« Ihun, welr lu s (iclaeh odsr imes der rtattdejic im
frics ja res bornîU vonn d'in wi'inkaiif! so dcnri btirjrcien von ^enantt-n nnjreldfin
gdailonn : was der uberrettt d«'s wemkaulTs beianjidl isi der slatt deK<in den
b&nrem verreehnen schuldig, so aber der abpm'st de» «roiDkaoflk mit radth der
hiirsersi- hallt verxerlt würde, \v«'l( li('s »»Iii mall lii'i^clu l»'». so siii.it die scibi-ro
wünll. tlr er innen verT-t-rlt \Mtrdcnn. tii<'i;( r umî ri' ' ti n ili ^ andern na-'b-
v«Uj{uudeu ein luorgeu »upenn zu geben schuldig uU »einen koslenii, wiirdl
•bot der weinkavir nit verzerlt wie gemeidt. so kumpU er der borgersctialFt inn
iren nutz zu verbaiiwai^ dei kii-clu-n, bnmnon, hirtten heisser ood was sielMirger
voa rechtswegen so banwen sclmldig eindt '}
(UUU 'A) Wie man die nngolder nff vorgemellen tag an heben nnd was ein ider
vonii einem iden ungeldt schuldig ist.
Uem CS ist ein ider so wein verkaolft vonn iden xweigen amen*) zwo
uiissenn schnldig er scy gleich innwonner oder ur/.leiidig; item oüi ider wollen
wt'ber ist vfirm ■ itu r \dpr rlh n «-nlli ri n.li'r lt :nt n duchés so cl" vrlcntilTt srhuldi;i
m heller; item die becker so lunwonner sindt ist ein ider von einer bib: ')
^nita vom einem oflSenn schuldig zwen metzer pfeni;; und thnt ein metzer
4 htAleir ; item Tonn komn nnnd aonnstenn frachten ist ein ider von einer ider
'ü'artten scbuldiji ein heller und vonn eitlem idi-n scbwi-in und von einem iden
•"Jl» und schaiT oder baniel ein metzer heller; ilt m ein ider selt/.i r. •) der da
konipt marckt mit seinem karn sallz zu verkauffen, ist schuldig 1 so er
kein kam hatt sonnder nfF dem pferdt^ essel oder maulessell oder sonnsten
'"1 halfz«) bringt zu verkanfTen. ist sehuldij! ein lifller; item ein ider krartuT <'<
^datz inholt eines iden man-kt la^es ist schuidi« 1 heller; item ein ider
Wlnchner ist scimldig vonn einem iden bellz denn er gemacht, in welchem ortt
den Terkaam, 1 heller; unnd von gemeinigklichen allen dingen und modelt
Ir'Uli'ni.T) y^[f; «iie sindt, aufzfrenommeii dif voren erzelt, welche sunsl in der slatt
<)d(-r zwisrhenn drin hrin St. .\'; bor verfallt-n. so ist der verkaufîer vonn einem
"Jtn pfundi vor den /.oll schuldig zu befallen 2 nielzer aber vonn den erb-
^'^^i^, «0 verknnfft wflrdt, ist man keinen zoll schuldig.
I'ss profz wem unjieidll geleilt also
Item das grofz wein ungeldt gefehlt also, wi^Icber würdt der slatt Sännet
ïlbof Wein zum zapfien verzapfll, der ist voim idern fuder den er verzapfft z«
""fcUt Khnld^; achzeben messen wein.
'} ull» Munde iet von sjxUerer üdtrift SHgeaetst: schul, badstub, schaltiauä,
lüen. hebammenhaus, gtttloithaus, statlkellcr.
*) Ainen - Ohm, 'inii 'f) Liter.
*) Hitz = Brandy emtmtlvjes l<'üUm Jiuckojenti.
*) Seltzer = SaLtMtuUer.
Kam = Karren, Wagen,
im Habt wM «h Tragtaêt,
, , ModoltgOter mJA xfriM MtMgMttr im QegnmUt f« den Erf^ûtem oäer
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- Ö6 -
Wege migftlt
Ilt'in das weg ungcldl {<of(!l«ll also, welohor waficn odtü- kan h initwah- r'
oder pfenwerdt ') durdi die stall oder neben liieo goiadea fehrt oder faiireim
will, die gebnm an der pforttom da sye inn oder ufx fkhren woUeii, von einem
idcn wagen 4 und vonn einem karen zwen «j^ za oiTtMittiûlItiing der weg e.
,Mi l/.iii;iC! iin-ieldtt
Itciii der mbUinget ungeldt gefuldt also, xs elchcr melzinger der da uin
rendt sehlacht und zar banck verkaoRt der giebt davon zu nngeldt zween ^ nnd
von einem iden kleinea viehe 1 heller.
Fronwag ungelltl
Iteiii lias ironinvng unj^eldt gelekil also, werr zu Sanct Naimr pfcnvvcrdt
verkanlR des zor wagen gemessen wttrdt, der ist schuldig vonn sehen pfundon
ein Metzer ort» das ist von einem zontner fltoiff pfenig.
Fufz ungeltt
item das fufz ungeldt gefeldl also, wer zu Sauncl Kabor ist, er sey burgcr
oder fremder, uff der hallen, danuider oder darambhero, so weidt das dach oder
Schopf!" (Ut hallen hcjcrciin. fcill liclt es sry was pfi-iiwcrts es wollt, der ist
si-huldig vonn iden pllatz eines schues^'j daruff er feill hell, vor ein ganlzes jar
vier pfenig.
(Blatt 96) Kremer ungeldtt
Item das krrm<T ungeldt gefeldt also, wer zu Snniict Xabor. er sey burger
oder frerabder, ulzw<?ndig des daches feil heldl es sey was pfcnwerdls es woldt,
giebt ein frunbder ides mall ein pfenig nnd der bnrger 1 heller und uff die jar*
marckt giebt ein ider doppeL
Wagner nngellit
Hein das wagner uiigeldl gefeilt also, wer zu Saunet Xabor, er sey burger
oder firembder, der einen wagen verkanffl, der gieblt vonn einem iden wagen
denn er verkaulR vier mI^.
Ellen ungclldtt
Item das eilen ungeldt gefeilt also, welcher zu Sanct Nabor dvch verkaufil
es 8oy wollen oder leinen doch und mr eilen gemessen würdt. der ist schuldig
unnd y'ivhi von der eilen, es sey burgcr oder frcmbdcr, ein Melzer ort, ist der
stalt /.u gehörig.
Berker ungelJ
Ifein das hecker ungeldt vonn den weiTzhei kern zu Sännet Nabor, weldies
der statt /.ugclasiMiun ist und ist ein ider weiTz beeker so iiuiwonncr sindt, ein
ider von einer hietz brodts vonn einem olTenn schuldig zwcn Hetzer pfenig.
Waarr.
«I ]>fenmijic>'>lh, d.h. i^ii iTur, üfiei^aupt ÎN Otld OMtwttMagat int,
■) l'latt eitle« cH/iuAfA- <i. I. i^uadratj'im.
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Klein wein unpcU
Item dan klein wein ungeldt gefeldl &\no, welcher zu Sand Nabor wein
Terkanfft Tvm vierlini^ oder zum amen, der nicht anaen g«nedigslen fors! on und
hercii undertlisn ist oder biiriicr /u Sannci Nabor ist, der gieblt von idi n pfundt
knulTgeldtrt ') sechs pfeniir, dnvon nimpt der kamcrcr zu Sannrt Nri> or iin flosler
ein drittel, der herriii£er <<j ein dritteil uond das ander driltlieil ist der statt za-
gelassen wotdea ; werr ab«r barger m Sanct NaLor oder bocligedachts «luera
^enedigslon ftitsteo and heran hindertafz ist, der giebtt nicht mehr dan das
drittheü der statt zu geh&ri|f.
Fftudtt imgellU
Item das pfundt «ngeldt gcfeldt also, welcher zu Sanct Nabor verkaaff
pferdt. kiehe. sebwein oder ander viehe. dersgleirlien stnal^ eiasenn, woH udcr
ajider kauiriiian schätz, der ^{iebtt vonn ideni pfundt kaull'^cMts sechs pfenig. die
Uieiilen »ich iua drey tlieil wie iun vorgenielleu arllickel vcrineldt itit, welcher
aber bniyer oder unser» gened lösten fiirstea und herren hindcraarz ist, der giebtt
lüt mehr dann das drittlieil der statth va gelißrig.
Sester *) unpelll.
hell» da^ üeäter ungeldt gefelldt also, welcher frucht zu Sanct [Nabor] *) vcrkaufll
und mit dem scater liebert, der nicht unsere genedigstonn Kirsten und heren hîiMler-
safz i>^t. der giebt von eiher ider quartten ein pfenig, davon nimbtt der kaincrer
im dosier un<1 uic Im rinjior ein lioller : wer nh r bur^icr zu Sännet .\abor oder
hothgedaclits untjers genedigbtemi (urütenn unnd herren hindersafz oder der
oepperigen *} underworlTen und iiall habem nlTs schlofa humburg geben, der giebtt
nicht melir dann den 'heller der statt gehörig.
Kirschner unjrelt.
item das kirsclmer ungeldt gefeilt also, werr zu SaiUicl Xal>or verKaula
heflde, feel*) vonn kleinem viche, der nicht unsers genedigsten fQrstcnn onnd
heren hindenafx oder liurger xn Sanct Nabor ist, der gicbt vonn idcnn pfundt
») Km Pfund i.si t/lekh -10 Schilliii// [Iii. IM).
-) Herrtiiger ist dem Sittiw nadi der Jicaiiitc der Ucnsvhajt, das Wort selbst
tieBekM aus *herr Meiner» «sMaiiibN.
') Settfr GHreid'-mafs, eitea 40 Liter faiuend,
*) Fehlt in der Vorl.
•) J)ic Xe^^rei ist ein laiukA/nniidieji LcIkh niit der Verpjlichtimg, cem Litii-
tkKkemt bei dmen Amoeêenheit den Tiseh mit TüichtHdt, Uaudtu^, Krügen une<
Gloscrn zu dedttn. DmtWtktim tmt IHiyj m(jt daridtcr .>; iteni hat eyn bischoir
7M Sant Xabor ex'nen neppor der jne imt) f|p»in di«' Inc jtno hat den duseh
decket mit dyschlache« und luit hfailwclen myt eruseieu ur>d mit g!cs>eru und
kmegen nnd hat der selbe nepper davon eyn leben von dem stieffl von Metz dass
er dan Ihun soll. Dm Nninfii c .Nei>|>er » leitet Creeclins ron dem frtiii::i irischen
< nappe », Tisc^tturh, td>. — Viellcieht irnr "'eit LiO-i nii Stelle der Dien»Heudmg
die JÀeJaruMj cou liujer auf dti« tkhhts^ Ho/iiti>iry yHrt tt n.
•) BUhU Hud FeUe.
7
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— 98 —
kauffgolds sechs jifénîg, die theülenn sich wie obstatt, wen aller baiger au Saunet
Ma!)m oik r iiDsen gencdigsten {QrsteQ and herren hinderaafs ist, der giebt nit
mehr dan die awen pfenig der statt angehSrig.
Kern das leder nngeldt gefeldt also, werr za Samict Kalwr verfcaoflt hendt
als vijiin rtsndern, kelbern. küolien. |iferdenn und dergleichenn, auch gemacht
Icdcr. (la> mit lohe herc ir1l duvon geben die frenibden von pincm pfundl kaulT-
geldlb öt'clis pfenig, davon nimpt der kaincrer im dosier zu sännet fsabor und
die herringer ein driUeil mind das ander driteil ist der statt, werr aber bnrger
ZQ Saimct iat, der giebt nicht mehr dann das drittlmil der statt zu gehörig: ; ako
\v( rdcnn die tuigelder gehaben wie vorgemeldt und sind also gehoben worden iin
llff Sanctt Merttins') abendt.
llem uff sännet Marttins abendt eines iden jars ist der gebrauch, das
1 iinil gerir frt d^n gulnaclit wein aofzlheillen inn aller gestallt wie uH den
küiij^tuii abendt vcrmcidt ist.
i n Sanctt Martinntag oder ungevahr achtag darnach erwellet Rietger and
gericht andre hiertlen die das viehe m hieten haben.
Iti III CS ist brcüchlich alhie zu Sännet Nabor eines iden jares uff sanct
Stollen, lu;; -) oder ungefähr sechs wochen vor den weinachtenn, das man nndere
hicrllcii bestedigcl oder die alUen wider anniiupl, daä viche uffb zu kunlltig jar
za Metten.
La Weihnachten ist man (tem kircheru seine belouung schuldig.
Ilfiit ufT weinaclilen eines iden jares ii<t der gehrauch, das der slalt df^renn
zu S;iiiiii f Nabor vonn wegen der biu-gerschalTt dein kircb herren von wegen
der sailvu 'j vor seine belouung giebt 4 Albus, onnd vonn wegen der fromi
fasten messen 3 Albas, mehr giebt man dem kireh herren das er eines iden
jin i s (ii'H krt'ssein*) bei dem crtz pribter hollet 18 Albus unnd so der kirch lierr
<1k null;);; predig im closicr tliun würde, so gicbtt man im vor seine belounj;
cLUCi idcn jai-es vonn der burgerächalTl wegen 10 gülden ; mclur gebenn die
kirchen schSflTenn dem kirchheren eines iden jares alT weinachten kirchen gddl
HAlbu -, ) mehr ist der horr a|>ll im dostcr eines iden jares ufT den kahrfreilag.
°o I I ! II I IWier den passion im closter prediget, schuldig zwo quartten weytzen vor
»eiiic belouiig.
') St. Maitin 3 11, 2fo'-. nJn r. (Irr Gutiiachhrrin traf uho <im 10. Xoreniltcr.
-) Sf. Stcphanstfuj versdtmüeH fitr äU Maiiiwtag; audi dk Abadtrift m Si,
AfM lud demsdlte» Fehler.
''] y Alhit-i 7sf .^j„Uer irihfs.'iert in 5 Gulden 0 Alhw< uml dam gefduiebeu:
und ulV julianis bablibten lag 7 tiulden ;{ AUjuk; die AMurifi tm Ht, AvoM hat
tickoH iteide Amientttgen.
(Blatt 97)
Leder ungellt
«) Salve,
99 —
l'fr StcfTany') giebt man einem spitUU herren so man eioen im apilai hat
vor seine beloniing wii- volgdt.
Item habenn die burgcrschafTt alhie zu Sanct Nabor einen spitnll liorren
oder friuicsser, der das jars die früche messen in der pfharkirchcn llml ; dem-
selben Spital henn giebt der statt degen von wegen der teirgevschaflt eines tden
jaies vor seine belonnng vor das jar SO Alb.
l"ir Sleffani giei>l iiuui dum Schulmeister vor btinc: belonung.
Item es habenn die burgcrschafTt n]h]p 7.rt Sännet Nabnr einen Schulmeister,
welcher der kinder und der schulen waritel und versehen iliut, dem selben giebl
der statt degen von wegen der bargerschaflt eines iden jares vor seine belonnng
vor das gantz jar 17 golden, mehr von wegen den sfillve zu singen 2 Albus
iBtilt S8j unnd ist im eine ides biirger^rhs kiridt so es in die schul gehet, vorm einem
iden viertlel jar G Âibus, unnd die ulzleoudigen kiuder gicbt ein ider vor ein
vierü jar 18 Albus.*)
lifi älefiani bestigel meiger nnd gericht andre pforttner and andre wechter.*)
Item CS ist der gebrauch alhie zu Sännet Nabor eines iden jars uff sännet
Steffannslag. das meiufr und neridd mit radt der burgerschafft neuwe pforttner
uud »erraer*) dcbgleiciieii andere wechler, so die wachtenn uil der mauren ver-
wacben und bey nacht verbüettenn, oder die aUtenn wtderamb bestedigeui, doeb
ehe man andre erwellet, sind die alten schuldig iren eydt, so sie vonn der ober-
keit der pfortten und wachten enlfangen haben, dem meiger mit ilt in liflm wider
uil zu gebeu schuldig, und so sie ires eidts ealüdilagenu, so erweilet man andre
oder bcstediget die alltenn wider nnd bestediget sie mit dem eydt; vnnd giebtt
der statt degen von der statt wegen einem idon pforlner und sarner eines iden
viertel jar< vor seine belonnng 25 Alhii'^. tli.M rinc rn iden vor das gantz jar
4 Oultien 4 Albus, welche belonung der stall dogen den bauineislern '^j an ii-er
recbnnng von der statt wegen abzeQcht ; vnnd gieb der statt degen eininn iden
wechter vor seine belonang vor ein viertel jar aö Albus und sindt derselbigen
waclifcn zu verhüetlen und zu verwachenn. nemlich seclis, under dissenn sexen
ist der erwidige her abt zu Saud I^abor schuldig zwo zu verwaehen und wechter
danifT zu Stelen, ein nff dem stall md die ander nff der pfostem^^ im dosler;
àxHue zwo wachten ist der erwirdige herr abt nlT seinen kostim zu bezallenn
schuldig aander einiges zu thon der burgerschaJIl.
•) St. SU'}Jutn — Dezember.
*) Die heutigm Lehrer durften mU dienern Lahne nicht ganz atfrieden m/i».
^ JXe ^Srtner kütm die SUtéU bei Taife^ Abend» leerdm «ife 2%onteAlfii«w2 oft-
gezageH und drm Mein- iiberliefert (JH. 87), Nadtts hüten dir Wäifitrr.
*) Serner oder S<trner i.'it ein mir unbekannter Ansdrnck für l'ßrlner, nohl
uui Sur — Mästung nusamnictdiüngcnd, tcic deiui audi diese lieaniten mit einem Hehn
amgerMet eitid, de» ne hei Ende de$ ZMemle« teieäer tddiefem mitimen,
*) Die ßtnnnei.^ter fidirtcn die eigrnttid^ StttM'tme, der liegen die Kaste dir
Bürgerschaft, rergU «. a, Bl. HO.
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lOÔ —
IJiï SancU Steffenstag bezalU man den Uiom wechter za Sanrt Kabor.
Kern CS hatt ein Ihorii wecliter za Sanct Nabor bey mcnsolicn gcdcchtnfifz
nfT dr-m wci i (horn. so die slatl zu tng und naclit vprwrii lit iitifl v(;rhielt, welclioni
wechter «lie Imumeister voim wegen der statt eines uten viertel jars vor seine
bdonung gel>en 10 gnlden, thnt vor das gnntz jar 40 gülden.
Uren gevarter.*} '
Uem e» halt zwo uluklocken zu Mannet l\abor, die ein uü der ptarkircheu
oder kirehenthom und die ander uff Lungfelder pforrten, danm hatt moiger mud
gericht erwellet einen burger der dar Mlbigenn varüt-t und uir die stundt richtet,
dem ««Mhenn gitîhl der statt dogcnn vonn wcgonn der htirfinrscIialTl eines iden
jars von dem Inn der pfar kircheiiii 6 gülden unnd vonn dern ufT Lungfelder
pfortten 6 gnlden, thut von beiden vor das jar vor seine beloong 11 gnlden.
Statt Ordennng zu Sanct Kabor belangen der bonm hOetter.
llemeü ibt der gebrauch alliie zu Sonct Nabor eines iden jareti, das meiger
und gerielit sn einem iden bnnien der statt zwen bnrger zu bora gewartler er-
wellen und vetordnent die brunen tu verhielten damit sie nit verunreiniget
werden und so sie jomandl ernchr n. es were fVembl oder innheimisrh, jungk
oder alll, der geitaiuite born verunreiniget oder
(Blatt 99) ett was unreines darin wArfTc. in welehcr geatalt es were und sie solrhea
ersehen, so sindt sie brunen liietter oder verwaUter das selbig ides tnah bey
irem gelbanen eydl sctiuldiir d»'iii nn-i^er yolches an/u/.eigon und ist ein jder ^o
solchen freflel getiiaim zur buöt^enu der bürg eise Ii a fTt verfallen 3 f, und so die
brunen Meter erwellet und bey iron eydt bestediget, so thut meiger und gerirht
and die naaw erwellet brunen hicttcr ein abendl drunck, Weichs gela<)i oder
abendt dninrk bey dem wür'it -:,t n sl. licii bli iM là'-; das jar vf-r-i hinen
und so die brunen büeller em uler nach irem verüclueneni jar nit genugsaiu
pfendt, dem meiger vorbrechl.
Ordennng und gebrauch im stattgeriecht zu Sanel Nabor under den ge-
richts scheffen.
Item es ist der gebrauch under den gericht sehelTen zu Sanct Nabor. n
ein seheffen doselbstenn inn gott vonn dieser weldt abstürbe und widcrumb ein
nauwcn andern scbeffenn erwellcl hetteiin und der selbe durch die böge ober-
keit be»tediget were und den eidt entfangen, so wer der selb ueüw emelll
sehelTen den andern schefTen zu Sanct Nabor allen samen ein seheffen imbs zu
geben schuldig oder nrh mit innen gericJiten zu vergleichm und zu vartragenn
und hab i<-h K reützenacher*) vor mein imbs einem iden gerichts scheffeun geben
ein sonen kroü.
') Wärkr.
i) Hier urunt mth der IVi/ann^ f/<r llandiiduift aU drr Sth/^fe KrenUrmthet*
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— 101 —
Ordenang ander den kirehen schefTen zu Sanct.
Item es ist auch der Reichen der gebranch zu S»nct Nabor ander den
kirriii-n scheflTen, so dcrscibigc einer abstürbe und' sie ein andern erwclleteit, so
der selb nainv enveüct kirrhen srliofTi n l"n andern scheffen 8 imba XO ge-
km äciiuidig oder sich mil inneu za vertraj^cii.
Ordenang der statt Suict Nabor beiengen der hier wnrdL
Item es hatt nnser gennl Ilster fiirst nnd hf>rr ein gererlitigkcit aüiie zn
.Nîibor. so ein biermacber Wer im j^rossenn verkaufn und nfz der statt ge~
fiirlli n ili L wer der sdbe wer. an den pforttt-n sdiuldig iinserm genedigsten
/ui^lenn und lierreo von eineiu iden amen 4 lotleringer uiUnU.
Statt ordensng zn Sännet Nabor belangen der bom gevartter.')
Iteiu es isl der gebraucii alhie zu Saruitl ^labor eines iden jares. das rneigcr
«td geriehl so einem iden bronen der statt zwenn bnrgcr an baren gevartter
erueilenn nnd verordenen. die brnnen doselbstenn zu verhielten, damit sie nil
verunreiniget werden, und so sie jeinandts ersehen, es were frcmbdt oder inn-
Ueymisch. jung oder alt, der genatjte brimen verunreiniget oder ettwa» mueincs
èaitt wfirffe, inn welcher gestallt es sein möeht and sie solches ersehen, so sindt
fie biTjnen gevartter das selbig ides mais bey irem gethanen eydl schnldig,
'oirhes dem mciger anzuzeigen und ist ein ider so snlrhcnn freflel gethan zur
Luai>ena der burgei-scliain verfallen 3 ^; uiuid so die brunen liieller crwellot und
bey irem eidt bestediget nnd ein eidt damber entrangen, so thut meiger nnnd ge-
riclil und die nauw erwellot brunen hielter ein abendl drnnck. welches gelach
o<lf i ab- ni!t tmnck bey dem würdt zu bezallen stan bleibt bifz das jar ver-
»rhienon und so sie brunen gevartter lüt uacii irem verbchiiien jar uil genug
pfendl gehaben betten, damit solcher abend dranck bey dem wOrdt m5cht be-
zallt werden, were ein ider das si u l iruff SU legen schuldig so lang biTz er
sein antlieil dar zu bezalî» Imti • so aber einer mehr
» l'M)} $eial>en bell alls er zu meinem aoUieil schuldig were, so hellen sein andie t>ein
mitgeselteii das zu irem mlùuSl wmn besten, betten sie aber mehr pfendt vor-
bracht als der abendt dranck kost zu bezallen, wer der statt degen das nberig
der bargerschain zu verrechnen schuldig.
BottOB*) belonnng zu Sanet Nabor und was ire freiheit ist.
Iteo) die oberkeit und burgerscliaill zu Sauet Nabor haben zwenn statt-
kottemi, so die selbige botten versdiickt werden, ist ein ider so sie verschickt.
Uie gatuc OrdHuvi i-<' mU AuHnuhme der HdUnnshoilimmimj/en nur W'mtkr-
hnltutg der Ihntnnmardnit.uj auf Bt. m und 99t diete faut mmitlelbat ttttfdmnder
folgernde WiederMang deutet darauf fun. ft^iss die Hmtdtidiriß tUcht eitt Originul^
tutden' r-rtf Ah^rhrift i-.t, i'n-ijf. t!:'f Voihc'iiwrkiiiiff.
-) JJag Botvimml, itr^cAe« sich zu Jaur Zeit in tlcè- MdttZuJd iler ifmciwini
vm ehdtfer Beieutumi findet, teird in St. Arold neine« Urxpntng der im Weietm»
ron j:}oü f§ 31) MiiiidHrn Vfri>ßichiiiii;j nidiii>l.-eH, trelfhe tttuMt item sind die von
ïml Nabore eyme byschotT schuldig alle bricfTe bynnenl cyner bann mylcn zutragen,
— 102 —
vaan einer iden meil weges vor ir betcmung zu gebenn «ehuldig 4 Atbofi, unnd
ist < in i(1( r >Ir.lt Imtt frcye der onlinnri.. ^cl^alzung und der rantcn, dt>s;:leicln?nn
der waciil uiiml piurli hiettenn und der fronen unnd Iiiibenn kein weiter freylicit
dann wie vorgemeldt unnd haben die botlen ein idar drcy jnasscn wein eines
iden jars von der etat als uff den kiningen àbvaât ein» mid die ander ofT faTz-
nacbt dicnsiag und die drille uff Saunet Mérites abendt, welches man gntnacht
wein nendUi.
Gebrauch eine» Caameigers der Vogdtigen.
llem es ist der gebrauch zu Sancl Nabor, das ein ider C^aameigcr der vog-
ligcnn eines iden jars vonn einem iden burger zu Sännet Nabor umb Marttini
fordert anrlcrtbalbeu nauw pfenig, «reiches man jar dienst neneth unnd ist meiger
unnd gericht au Sanct Nabor an dissem geldt fre^'ge und geben kein jar dienst^)
Km eydt so ein meicr und beide stattknechl den gericliten schweren und
angeloben so sie von der oberkeit erwelet sindt
Kr, N., meiger und ir /.wen stallkneclif, dif weil ir vonn wegen der ober-
keit erwellel seit, er, N., zun» meiger und zu /^wcigcnn slallknechlen, auch ein
eidt darüber entrangen und an gelopt habenn, ■) bey dem selbenn eidt werden ir
mir fttner angeloben und bey verdamüfz euwer »fllen, das ir alle» das jenige,
was mir geriebt im rande beschlosscnn oder von unfz vernemon, das ir solches
irui geheim bey euch verschwigen behaltcnn wollen, ch sei mit bey und enluhrtcl
und aller rechts handlungwi und alles was durch die gericht sampt den ge>
zognen") im raade beimUch besdilossen würdt, solche»« niemandt anzeigen noch
zu wissen Ihun, weder onwer eblichen weibern, freindtschafrten, nocli einigem
menschen wer der sem uiage, weder mil deultungen oder anzeiguugea, tü» sey
dan durch den richter durch recht erkandt und utzgesprochen worden, und ao
jemandls iÜl ^triebt iros recht Sprechens verachten thot, es wer an bey oder
enfîfiiliitb 1 (iiii i sdnnsl in allen r»'i ht« üaolien, ein unroohlnics«i;L-r rf»de nach ge-
redt würde, da» unfz gehchlen au iren dragenden eiapleren und recbl&prechens
an ehren zum nacbtheil goreichen Ihet, das ir unfz das bey euweren eydt wollen
vorbringen und niemandt darin verschounMi weder den reycheun noch den armen,
damit wir unnfz desscnn mit ehren veranttworttcn ; nnnd was euch durcli radt
der gericht von wegen univers genedi<!hlen herrn und der burgerschailt befotlen
wflrdt wegen euwer tragender empter, das ir das selbig, xn ider seit die noth
erfordert, getreulich und gchorsamüch uTzriclit und das bey euch verschwigen
beballtenlt und niemandt« urTenlhbaren, aucli solt ir meiger kein gemein geholt den
burgern machen, noch einigen uieuüchen sonder vor wiessen der gericht, das
werden ir mir in cidts statt also angeloben, dem selben also nach zu komen.
1) Vergh Bt. 91. Der «ogen. Jahaiimst btstand schon I KiJ und ift it* dem
Wciitidti § 9 tri'c folgt eruHihnt: item bint die fogdies lüde zu Sant Kabor allojafS
schuldiclt jedess huss drie pfenge jar diesles dem voßt allevn.
*) Ihr EU der Obr^eit d h. dm Amtmami gef/t uührr, war àUù diesem
JSide mÄon rorftergegtui^n,
Geaogentti » Sth^en»
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I
— 103 —
Rin wicicr rtirr einer penhon, wie sie den »elben vor der oberkeit und
ailxendem geriebt Uum soll.
Ers^tlicli so daa uhrltel über die per^slionn ^ereldt unnd ergangen. ^6Ü der
gegfcntheil dern die repprrnüon hc^i holu n f-n)]. .m denn niciger Vorsitzendem ge-
mhi, da das ubrUel geteldt worden, durch .*<ein prociualor bogerrl, das der be*
clifdt oder der deger emdamiiûert werde nach erkentnflfs scbeiTeim ahriels.
und so die perslion zugegen ist, di<- <l* ii widermf oder reperration /u ttian
srhiddig. er I ' im ri ist, =n!l rînrrh seines clegers profurrafor bepertl werdten, dis
der beciagdt dem der widcrull m erkaimdt worden, vor meiger und »itzenndein
geriebt and der oberkeit zu stehen hab mit entdecktem bloesen haubtt und ein
brende Icertzeo oder fiickel in der hamdt hallt, nieder kniehn nnd verslendiglich
und öffentlich uberlaudt sag: die wortl unnd reden, so der ersame N. N. der
cleger inn seiner clagenn wider n)ic!i beclagdtenn gctiiau, die hab ich frefflich,
ticbtverttigUcb, ufz angenomener borzheit, unbitich geQebt und mit onwarbeit
geredt, die aelbyege widerteden und widerraflé ich, bitten gott snvorderst und
meine hoge oberkeit unnd ein ersame gericht umb verzeügknnfz, wir dnnn niir!i
denn ersamen N N. den cleger und ich weyfz vonn im nichts uncriiclis und
LoJIt iiuicn vor ein ehrliclie pcrsdiüim ; und so das also an den bcciagdten bc-
gerlt worden vor silsendem gerieht und der beelagdt sich weigeren und nit thun
wollt, werc der scheffenn im das zu erkennen schuldig ; so vern er die wordl
df-r rr;>rrrrif it n inn der clagen gemeldt und im uhrltel begriffen worden, wie
cbsiatli. hU ilaau ist der meisler scheffen des gerichts die vorgemelllc wortt dem
bedagdten vor zn ballten und in mit beller stymen nach au reden; was die
bnfz belangdt, hatt die hoge oberkeit zu erkennen; was die expenfz Ix langdl ist
der scheffenn die selbige zu taxieren .Schuldig, so vern sie von « leger vor dem
reciiten an den bedagdten begerrt werden, wo nit üo iät im der scheffen keinen
«kosten zu eritenen schuldig ; welches durch ein vorsichtigen raath za Wich ei^
kindt worden wie ohstatt.
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Adelbero L
Bischof von Mrlz, 929— 9G2.
Yod Dr. Wlehaam, Metz.
Ehe Motz die inüchligc freie Reichsstadt geworden i.sl, die es
wagen durfte Königen und Kaisern zu trotzen, hat das Machtgehot der
verschiedensten Herren und Völker innerhalb seiner Mauern gegolten. In
grauer Vorzeit von keltischen llediomatrikem gegrQndet, unter römi-
sdier Herrschalt von knnstTerständiger Hand ausgebaut, entwickelte
sich tiio Stadt zwischen Mosel und Seille ne})eii der Klii'iz^'ndercn Kaiser-
) ( sid( uz Trier zu einer an^resehenen Provinzialstadt. Tempel schmückten,
ilire IMiilze. I'heater und Büder '^tiejyen zu stolzen Bauten in die Höhe,
und auf lioeliraiîPnden Bnjroii -/litt dn« Wn^^rr von Gorzo iiltor don
^^(^^'l^iu^^<. Mit dem Siege des (ilui.-^ten^lauhen.s über die Ciititi r Roms
Iiiell ein Bisehof seinen Einzujr; die jBäulenportalc der lieidnisehen
Tempel musstcn nun den Glockentürmen clu'ioüicher Kirchen weichen.
Aber um dieselbe Zeit brach ein Völkerstunn herein, der die alte
Bildung und den neuen Glauben zusammen zu vernichten drohte. Die
trotzigen Germanen versuchten ihre Kraft an den festen Ifouem, die
wilden Hunnen drangen überraschend ein, mit ihnen Mord, Raub und
Brand ; eine SUUte der Verwüstung hlieh zurück, als sie verschwanden.
Doch Metz überstand die grosse Gefahr, nur »tolzer erhol) es sein
Haupt aus Schutt und Asche. Fränkisclie Merowinger erwählten den
«ut ^fol(>;.'c'ucu Platz zu ihrem Wohnsitze und !'olirrr?rh!on von ihm
ans ihr aust";r-i^i'!i(»=? Kiuiiiireich. Karl der Grossi; Imhmm It in dorn
Klfislcr soinr',-5 l>i>ehi'lli<-hen Ahnherrn, dos h<Mli'/en ArauU'. .-ioiiiLT lieiss-
;if>li(dtlcn und tietbelraucrten Getuahliii llildtjiaid die letzte Buhestättc,
ebenda stand Ludwigs des Frommen Marmorsarkophag, und ein anderer
Sohn Karts waltete als Erzbischof in Metz seines hohen Amtes. Als
bei der Teilung des Karolingerreiches Kaiser Lothar L von dem Lande
in der Mitte Besitz ergriff und dann dessen Sohn zu dauerndem Anfientp
halte wieder die königliche Pfalz in Metz bezojj. da jralt die nun ihr
Alter nach Jahrhunderttm zäidende Moselstadt aueh schon lanjfc fÜp
eine der grösslen und reichsten Städte. Noch dem Tode des zweite
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— 105 —
\
Lothar wurde sie der vielumslrilteue Sieyespieis in dein Kaiiipfe
»raschen West> und OstTninken, bis endlich der Sachse Ileinrieh l.
mit ganz Lothringen auch Metz, das bis zuletzt tapferen Widerstand
ireleistet hatte, auf lange Zeit f&r Deutschland gewann. An die Stelle
<los Königs wnr inzwischen der königliche Graf getreten, ihn verdrftngte
''<?r Biachof, und tiieser wich späler der Gewalt freier Biirjrer. So
hat Alelz, in seiner Enlwickelnntç anfanjrs ürh^aiis und Paris ver<;leich-
^^i*. imlrr driit-rher Herrschaft das Schicksal der Bischofsslädte am
f^^^-ui, das Schicksal von Köln und Strassburg, von Speier und Worms
l^t^iit.
Zui' bischöflichen Stadt liat Arlelbero I. Metz gemacht. Das war
Mann, stolz untl demütig, leideuschaftUch und massvoU, eiu eilriger
^^^Dd und Förderer friedtichen Klosterlebens und doch, von den
^^t^ der Zeit in den Strudel weltlichen Kampfes fortgerissen, ein
MSÜ^gsmann zugleich und gewandter Staatsmann, anfangs der erbittertste
Gegner deutscher Hensebaft und eines der Häupter bei der Ver-
Kbwdnmg g^en den König, SChUesslich (un aufrichtiger Bewunderer
Too Ottos L Herrscliergrijsse und des Kaisers ergebener Unterthan.
Es ist auiïallend, dass dieser Mann, der nicht lange nach seinem
Tode der grosse Adelhrro trciruint i«f.') niclit das Gliick gehabt hat
in einem jtingeren Zeiigeiutssea < in« n liiugraiihen zu finden. Das war
son.sl damals nichts Seltenes, wie die l.el)ensbeschreibungen Brunos
von Köln, Gcrlmrds von Toul und Adeiberos 11. von Metz, seines Neffeu,
zeigen. Ist doc^ audi das Wirken des Abtes Johann von Gorze durch
den i^eicbnam^n Abt von St. Arnulf der Vei^essenheit entzogen
worden und hat Adeiberos unmittelbarer Nachfolger auf dem bischöf-
lichen Stuhle von Metz, Theoderich I, noch viele Jahrzehnte später
iîi Sigebert einen berufenen Darsteller seines Lebens erhalten. Den
Zeilgenossen hat die Krkenntnis nicht gefehlt, dass Adeiberos Wirken
und Streben ein würdiger (iegenstand der Darstellung sei. Der Ver-
fasser des Wnnt!t'rli'!»i:iis der lieiligen (llossinde, der ihn nnrlt per-
sönlich '/okaituL iial, ^i'i u lil sich darüber aus und sa<^t, um die goUes-
wimii^f I! niaten diesem lieiligen Bischofs zu erzuhlyii sei ein eigenes
Werk uuUuvendig; es würde ein L iirecht .^ein, solche Elrliabenheit eiü-
SMZwängeü in die enge Form seiner Arbeit Aber so wünschenswert
ihm das Werk erschien, weder er selbst noch andere haben es der
Nadiwelt Überliefert
Vit;i Ailaibeionis U c. l. WoauiiifiUu lu rmaniue, SciipluiCü IV, (>ô9: Adalbero
•MKlae Mettis venerabilis praeaiil, magni Adottierafiis fratroelis.
*) Miiacuhi S. Glodesindb c. 46 M. G. IV, 288.
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— 106 —
Wenn es Dun auch eine LebensbeaclireilMinir Addberos nicht gicbi,
so fiiessen doch andere Quellen jener Zeit verhftltpismgssig rein und
reich. Flodoard von Reims, Widukind und der Fortsetser Reginos sind
in ihrer Art vortreffliche und zuverlässige Darsteller der Zeitgeschichte.
Von den Interessen seiner Heimat, seines FQrsten geldtet, bmcbtet
der Westfranke, der Sachse, der Lothringer gelreuli' Ii. was er hat in
Erfahrung!: bringen können. Sie nehmen einen Parl«Mslandpunkt ein.
aber sie wöllen (Wo WaliilH'it lici iditen. Zn den kiir/en AnVahen
dieser l'.hrunisleii uhev kriegeiL-rhc uikI jMJÜtische Hrei;jiiisst' koiiinien
die mit Lie})e auspefiüirten ScliiUlei uiii» u des Abtes Johaini . (l« r uns
einen Blick in das geistige Leben der Zeit erüflhet und den 13ischof
wie den Mönch vor uns persOidich erscheinen und reden Idsst. Leider
ist das Denkmal, welches er in der Lebensbesehreibung setn^ Freunde
Johann von Gorze gesetzt hat, ehi Torso; mitten in der interessantesten
Geschichte bricht mit der Handschrift die Erzählung ab. Der Lombarde
Liutprand von Cremona bietet einige willkommene Ergänznn{;en zur
Zeitgresehichle. Manches lässl sich auch aus späteren SctiriftsteUem
entneiunen, so aus Sigebcrt von Genibk)ux, doch ist Richer, der unzu-
verlässige Nachahmer Flodonrd?. einer der schhnmisten l'rtrfei^^cltnft-
sleller. Endücli spricht Adelberu selbst zu uns in siiiicii Ijrkunden,
von denen zum üliu k emijo in der l'rscluifl erhalten sind; er Ihut
es selLsUiiidiger und eijieutündicher . als die aktenmässige Sprache
dieser wichtigen Hülfsmitlel der Geschichlschrcibung es im allge-
meinen erwarten Iftsst.
Mit HQlfe dieser Quellen werden die Nachriditen, wie sie Meu-
risse in seiner Geschidite der Metzw l^iscbZtfe, Calmet in dem bftnde-
/ reichen Werke (Iber Lothringen und die Benediktiner in der Geschichte
von Metz ihren verschiedenen Zwecken (Mitsprechend umsichtig und
sorgfältig zusammengestellt haben, vielfach ergänzt und zu einer Art
von Lebensbeschreibung erweitert weiden können. Wenn (hhr-\ die
D»rs'tel!ün;r der Zeitereiiini^iap nft du» nun igelnden Nachrichten id»er per-
simliehe l"j Ii hnissc ersetzen tuus.«<. sd wu d auch nicht verkannt werden,
dasa uiniiekrlni eine Gescliichte von Metz lut jenen Zeitabschnitt in
der Hauptsiiche eine Geschichte Adelberos sein würde. Wenn iiber-
buupt das Leben eines Bischofs, der dem 10. Jahrhundert angehört,
zu einer Biographie in modernem Sinne schwerlich die Grundlage
bietet, wenn vielmehr an die Stelle lebensvoller Charakterschüderung
nicht selten eingehende Untersuchungen und trodcene Äufzählungen
treten müssen, so ersdieint es doch genide bei Adelbero nichl ganz
unmöglich, auch Ober seinen Charakter einige Aulkl&rungen zu erhalten
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— 107 —
und so ein Bfld zu gewionen, das von dem Denken und Thun des
Mannes nnd von seiner Bedeutung fär die Gesi^ichte von Metz und
jener weit zurQcUiegenden Zeit eine annfthernd Uare Vorstellung
geben dürfte.
I. Adalbero vor der Wahl zum Bischof.
H^rknlL Adelbcro hfnmmte nm *<ohr vornehmer Familie, königliclipr Ab-
kuriH rühmte sit-h sein Geschlecht, Von väterlUliei wie von niülter-
liciici S( itf wurde nach alter Ueberlieferung sein Stuiuiabaum zurück-
gefülirt auf die Karolinger'). Denn an diese ist ohne Zweifel zu
denken, wenn siiâx auch Näheres Ober die Verwandtschaft nicbt fest-
stellen IBsst*). Nidit einmal die Namen von Adelberos Grosseltem
siiid bekannt libn hat zwar herausfinden wollen , dass der Gross-
vater Roricus oder dass er Hoaehrius geheissen habe*). Aber da von
diesen Personen sonst gnr nichts fibo'liefert ist, so bleiben es blosse
Namen, die Sache hat nichts gewonnen.
*) Sein Zeitgenosse Joliann von St. Anmlf sagt in der vita Johannis Gor-
siensis c. 40. M. G. IV, 'MS: Adelbcro . . . cum esset regil ijuidein paterna
fimulac: rnptt i nn ptirfi« ]nr<:A relro usque ab hominum memoria sanguinis. Vgl.
ferner Vita Ailulbcronis ii [àna Nefltn) c. 1 M. G. IV, (559; gcnus ab atlavis et
«npra nobiltssitnum. Epttephiutn Adalb. IL M. 6. IV» 678 v. 6 : Hic civis egregiaa
regali stir} f il< roiiiH I pitaj h <li!ri Kriderici (des Braders), verfasst von Gerbcrt
(^•ilvester II), Bouquet ll'Uu il .1rs liist. IX, 103 : iHn m proavi fudere duces a
sai3guine regum. Kiu anderer Hrudor, Goziinuä mit ixnmcn, wird in einer Ur-
kimde, die seine Witwe ansetelU (Beyer, MiUelrheb. Urkandenbnch I, 841\ be-
zeichnet als miles quidam ex nobilîssîmis regni CSilotarii dnccns proaapiam. FQr
den A'ifl seiner Familie werden anr-«»>rd«in versohiedeno artrli n Z^upnisse an-
geführt von Calmet, IlisL de Lorr. i, »öH (2. Ausg.j, von den Uenediclinern in der
Hist de Mets II, 13, von Wallz, Jahrbttcber des deutschen Reieba unter König
Ufinrich I. .S. 136*, 3. Aull., von .i i, i < I kt i l.i Godfried der H&rtige, GAttingen
1867, von K>"pkr und Diimmirr. K i i-ur Otto der Grosse. S. 95 ».
*) Wenn in einer Urkunde iMiraeus, opeta diplum. U, bOö) Adelbero von
Kart dem EinlUligen noster nepos genannt wird, so ist auch dieser Ausdruck sv
angenein, als dass maa mit Calmet (Notice I, ôôO) Adelbero als Tochtersobn
Karls ansehen dürfte. Verwandt mit ihm war er aber jc^b rif i'.l«^
^) Mit Recht wei^t schon Juerschkerjäki, 8* die Vermutun^j Meyer 's, De
Bninone 1, 36 zunickt dass ein Borich der Graesrater gewesen sei. Die Urkonde
▼an 909 bei Beyer II. Urk. 1, 218 verbietet diesen Schluss. In ibr heisst
Rorichs Sohn \Vi<|;ericns. der Graf im liedjiau aber Widricus. Beide können liier
niclit ein und dieselbe Person sein, wenn nuch soitël diese Naiiienfurmcn nicht
selten verwechselt werden. Auch die jVnnaluno E. Sackur's, der Rechtsstreit der
Klöster VanboH «ndUastière (Dentscbe Zeitscbrifl fiir Gescbichlawisaensch. 1889,
II, 288), er habe Hoacbrins gebetssen, atttlzt sich nicht auf bessere Grundlage.
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— 108 —
V(»n seinem Viitcr liinjjicixen iï<t Iw/.ouüi. dîi.ss er eine hem)rrafjen(le
c»iwigerich Stellung eingenommen hat. Es war Graf Wigerich, der in Urkunden von
899 — ^916 Torkommt, Im Jahre 909 ist er Cirof im Bedgau. dem Gaue, der
7M beiden Seiten der Mosel nördüvh und sfidHch von Trier lai^, 916 wird
er als Pfalzgraf an der Spibse von 13 Grafen und 17 anderen weltlichen
Ratgelierii des Kr)nius «renannl '). Er diente also den Königen Arnulf und
Zventibukli , Lu<l\vi<r dem Kinde und dem Weslfranken Karl dem Ein-
laltijren. Adelbero .selbst riihmt die eindussreielic Stellunjr seines Vaters
am künij.'!i(hen Hofe. wi(! er neben den anderen Fiirsten de?; Reirbes
sieh au>u< /( iflincl und durch künigüche (inade Macriil utnl lu irhliim
jxewoiiiién hiüle';. IJnler Karl war er l*falz}.'raf und nahm als solcher
eine selir bevorzugte Stellung ein. Denn uulei diesem Könige wird
der comes palatii ohne Frage ähnliche Befugnisse geliabt haben wie
unter dessen Grossvater Karl dem Kahlen'). In der Abtei Harsteria
an der Maas südlich von Namur, die er als königliches Lehen besass*)
und auf seinen Sohn Adelbero vererbte)^), ist Wigerich gestorben und
begraben. Es muss zwischen 916 und 919 gewesen sein. Denn in
einer Urkunde seines K(>nigs von 919, welche wie die oben erwfihnte
von 91 () in. der Pfalz zu Heristal au.sgeslelU ist"), fehlt .sein Name,
und schon im .lahre 92-? stirbt der zweite (îrmab! ?ein<T Witwe.
Ciraf Hichw in. A<î< !l h ii »s Mnttei' iiiimlich. tüe tiratin Kunigunde, gmg nach Wi-
gerichs Tode eine zweite Ehe eut. Sie h' iratcte den mächtigen (irafen
Richwin. Es ist derselbe, welcher 801) uml ÜIO zusammen mit Wige-
rich erwähnt wird iu den Urkmiden, die Zventibuleh in Trier und
Karl in Heristal ausgestellt haben'). Im Jahre 912 erscheint er in
einer RulTacher Urkunde Karls neben Bischof Drogo von Toul als PQT'
•i Beyer M. I rk. 1. 212 zu 8i»0. 214 zu \M\-2, 217 zu i«l9, 222 zu 91(5.
^) Urkunde Adelbero» 7, v^l. den Anhang : qualiler parenteä uiei in palacio
reKnin ttuis temporibat exbtentiam inter primores regni, qui virtute ac sapientia
clanienmtv Aierunt sublirnati ttl qanmoclo eorum liberalitatê maltaram remin ac
prcdioriim r.iixil'nnf" âco posscssores ovliforunt et inacnani in rojino di-rnitnlis
gracioju obtinucrunL. Viulleicht gehört zu den parentes, w«;nn man nicht aunetuiieu
will, das» es der Vater selbst i«t, der 877 genannte Graf Widricas (KaroU 11 coiir*
venu Caristac. M. G. J^eg. I, 539). Es werden dort die Grafen anf'^czälilt, die bei
den Köni'^'s Solin sein solirn, wenn dieser sich in die Maas(:t'gcnd hc":ieht.
■'i W.Tilz. Verfas». IV, 48Ô 11. Sclirödera iiehrbuch der deutschen Rechl*-
geschicldu, 171 f.
*) Miraens. opp. dtpl. II, 806 lirk. Karls III: abbaüain nomine dictam
Uarstorinm, (|uam comes WindricQs per praeceptnm habebat regale.
") Vrk. Adelb. 7.
Iteycr, M. I rk. 1. 223.
') cb. 1. 212 und 222. \g\. aiicb DQmniler» Otto d. Gr.
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— 109 —
bitter fur die dortijrc Kirche'); 914 zeichnet er auf der MalstäUe in
Verdun eino I'rkinnlr'. in welcher Abt Wifiorich seinem Klo^lrr Ciorye
ver-schiedenc I>»'sit;'iiii;2( n in dfr Grnf*!f!i;iff von Verdun, im Mcl/tT und
im Sf'i!Ie-fi;iii üheriasäl -j: U18 unkr/eichnet. er als Laienabi von St.
h ier in .M( tz^). Auch war er eiuc Zeil lang Laienabt des Klosters
Hoyenmoutiei , das auf der Westseite der Vugesen nicht weit von
Senones lag, hat aber diese WQrde schon vor 917 seinem Sohne Otto
Sberlassen*). Döring hehaiq»tei, indem er sich auf die Urkunde von
918 statEt, dieser Richwin sei Graf von Met2 gewesen, Sanerland
widersprichl mit Kechl und bezeichnet ihn. Gähnet folgend, als Grafen
von Toul ^). Nach der Urkunde von 914 war er Graf von Verdun
(loch ist es wohl müplich . das.s er mehrere Grafschaften in seiner Hand
vereini'^'t hat. Sovioî aber ist sicher, dass Richwin don HniipLsitz
.'^(■iiitT Mitclit unti [Iciisiiiaft im «üdlichen Lothrin^'cii luittc, während
Wi^tiii li~ Inv-il/iaigen zvviôcijcii der unleren Maas und Mosel lagen.
In Hidiwuis Hause liat Juiiann, der spätere Abi von Gorze, ehe
er an das Klosterleben dachte, mehrere Jahre zugebracht. Er muss
nch dankbar setner erinnert haben. Denn sein Biograph rOhmt Rieh»
«in als einen einitussreichen, mnsichtigen und geschäflskandigen Hann.
Auch zeigte sich der Graf freigebig gegen Johann, indem er ihm die
Mi Kirdie seines Heimatsdorfes Vinderia sdienkte^). Adelbero dagegen
scheint dem Hause seines Stiefvaters fern geblieben zu sein und eine
neue Heimat in demselben nicht gesucht oder nicht gefunden m haben.
Fi war fTir drji geistlichen Stand bestimmt und hat daher seine Er-
y.ieiiuiig oliiic /.weife) in einem Kloster genosstm. Mag mm diese b<'i
dem Tode .seines V-utt is ;:anz beendet gewesen sein oder niciit, so
hat er doch damals vvuhl txthon in einem urleilsfäliigeu Aller gestanden.
Ueber die Zeit seiner Geburt ist zwar keine bestimmte Angabe
fiberliefert, ebensowenig wie über den Ort derselben. Aber im Jahre
929 ist er schon Bischof. Und wenn nun auch feststeht, dass er zn
iNeser Wfirde emporstieg, als er noch em Mann in jungen Jahren war*},
so iQrd man doch seine Geburt gegen 900 ansetzen, sie jedenfalls
1) Calm. Ii*' i7i.
Ben. lllb 5Ô Aetiun Virdimo in roallo publice eoram Bicoino comité.
Ben. lüb .^6.
♦l Chronic. Mediani monasf. c. (î M. G. IV 81V
^) Döring, Beiträge zur ältesten Geschichte des Bistums Motz Ü. 11; äuucr-
hnd, MiUeihmgen des histit. f. (taterr. OeeclL VIII, 649; Calra IIb 171 Amn.
*) Düring irrt, indem er sagt, der Bechtsakt sei vom Metxer Bischof vollzogen,
't Vit. Joh. Üorz. c. 9 und 12, M. G. IV, wid m
•) vit, Joh. üoiz. c 55.
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— 110 —
nicht aus dem ersten in das zweite Zehnt des Jahrhunderts rücken
dürfen, hi einer IVkmidc Knniiç Karls'*, rüf» n:ifh Miraeus 910, nach
Düininler zwIücIh n 1 und ftln au--t >U'lll i^l, wird das Anredit des
Grafen Wi'^'pricfi. st-iin i l.jt;üiuliliäi und .seines Sohnes Adeibt io auf die
Abtei llai.-îUMia erwälint und auerkuuul. Damals war sie also schon
TOQ seinem Vater für ihn bestimmt, sie ist aucli nachher, wie schon
erwähnt, in seinen Besitz übergegangen.
Nun sprechen verschiedene Anzeichen dafOr, dass er mit der
Wiedenreriieiratuiig seiner Mutter wenig zufrieden gewesen ist. In dorn
Leben Johanns heisst es, dass AdeU)ero zur Zeit seiner Wahl zum
Bischof nur ein geringes Einkommen gehabt habcs da ilmi infolge der
zweiten Heirat seiner Mutter ein gro.sscr Teil des Vermöjiens entzogen
worden Schwieriger noch wurde die T.njrf durch die grrosse
aoaebwiüUr. ~i iiin (To^rhwislcr. AbtreHpheu von seinem Stietbruder Otto, dem
Soiuie liu hwuia auH ri -h r lllie, werden fünf Brüder und eine liwé.ster
;jçenannt, Liutgard. Heauicii, Gozelin, Friedrich, Giselbert und Sigebert
Von diesen slaminen aus der Elie Kuriigundens mit Wigerich sicher
die beiden zuerst genannten ^j, wahrscheinlich aber auch die anderen*).
Gozelm, der Adolberos Lieblingsbruder genannt wird*), ist i. J. 943
mit Hinterlassung von vier Söhnen gestorben*); Friedrich tffigt den
Namen von Wigerichs Bruder, dem MOnche Friedrieh von St. Hul)ert,
den wir später in d(!r Umirebun«^ seines Neffen, des junpen Bischofs,
ünden. Sigebcrt wird der jün^.ste Bruder '^^ewe.scn sein. Wenijrstens
wird er in einer Urkunde von Go/.rlins Witwe l'da an letzter Stelle
jienH!i!)» ''V Sf'iî! Name lindet .'^ich aber bei den l^iter.schriflen von
Adelberos Urknuueu schon int .Idne Adelbcro selbst war ver-
nuttlicfi der älteste. Kr fiihllc ^l(•h vcraul wörtlich für die Zukunft
seiner jüngeren Brüder. Da nun sein und seiner Geschwister Vermögen
durch die VermAhluug der Mutter mit Richwin bedeutend geschmälert
worden war, so wurde es ihm nicht leicht, für sie zu sorgen. Noch
als Bischof hatte er mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Als die MOnche
von Gorze um die Verieihung eines Kirchengutes baten, auf das sie
Mlracus, opp. diplom. II, Öüä, Duiiimh r, Ollo d Gr. 9Ô*.
*) Vit. Job. c. 40.
») n.'y.T. M. I'tk. I. 2r.fi und 289.
< I*r i 'z, M. (i. IV, 318. ncimt nur I ricilrii li als oclilt-n Hnidcr Adt'lbcios,
Gozelin und die anderen hält nr lür Söiuiu i^ichizoä (Koseiminu für JUchwiu),
während SauerlancI (Immunitilt von Metz S. 28) j^radc Friedrich fQr einen Hallh-
bradcr orkliirl und Calmc-1 iP*, 2C)9 es uii<-nlsrhicflpn IftraL
•■•) Mirac Gor-, v. U\ M. G. IV. 2il.
Hüver, AI. l rk. 1, 2il und 272.
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I
— III —
rechtliclirn An*-pnirh hätten. w(i>orte er sich, Pf herauszugeben. Als
Grund wird ansdrückiich ant!:ege!i<'ii . Hh^s iliiln i an seine Brüder
gedacht habe, für die nach Wunsch zu sorgen ihm bislier noch nicht
möglich gewesen sei').
So wird begreiflich, dass er ein Freund seines Stiefvaters kaum
sein komid'j mö^cb sogar, dass es zu einer ausgesprochenen Feinci-
scliaft zwischen ihnen gekommen ist.
Richwina zweite ^e nahm n&mUch ein ebenso plötzliehes Ende
ms die erste. War die frOhere Gemahlin auf seinen dgenen Befdiil
w^n Ellebruchs enthnuptet wonlcii'i. so ereilte ihn selb«l jct/t ein
gewaltsaTner Tod. Von dem Grafen fJoso, dem Sohne des Markgrafen
von Burj^und, wurde er im Jnhro 0?^ frsehlagcn, als er krank im
Bpttf lag'"*). Nun hat pir li laii^c Zeit, mindestens 10 .Tnhro später ilcr
iMurder gegen Johann von üurze dieser That gerühmt, um! nie so dar-
scstellt. als ob er Adelbcros wegen an dessen Stietvatt i' Iii* liizu ilache
geoomnieii habe*}. Ob diese Worte iiueu guten Grund gehabt haben
oder ma eine Prablä« des trotzigen Mannes gewewn sind» dw nadi-
nuds in Feindschaft mit Adell)6ro gelebt bat, das Iftsst sidi nicht mehr
<!DtSGheiden. Politische Gegner scheinen Boso und Richwin nicht ge-
*eseo zu sein. Sie haben beide der grossen Partei angehört, die den
Stnrz König Karls herbcnzufiihren suchte. Denn Boso war ein Bruder
des späteren Gegenkönigs Rudolf, der damals schon fttr seinen könig*
liehen Schwiegervater Robert gegen Karl das Schwert gezogen halte,
und auch Richwin war von Karl «h'^cftsllpn. Der Köni'^' war daher
i. J. 921 gegen ihn zu Felde gezogen und hatte mit Sturm einige .seiner
festen PUil/.e gpnonnnen. Auch im folgenden Jahre war fs bei der
Verfolgung von Ilichwins Sohn Otto wieder zu einem lümlall m Loth-
ringeu und zur Verwüstung des Landes gekommen*^).
lieber Âdelberoe Jugendgeschichte fehlt es im übrigen an Nach-
ficht^. Aus der Zeit vor sein« Besteigung des bischöflichen Stuhles
ist nur noch ein Vorfall bdcannt. Damals war sein zweiter Voi^gänger
ffischof Ton Metz, der wie sein Vater Wigericli hiess. Auf ihren
Plnnderungszügen liatten die Ungarn zweimal I.otlniitgen durchzogen
und auch die Umgegend von Metz nicht verschont. Dazu war Trocken-
heit und Dürre gekommen, so dass die ^ot des Volkes wuchs. Adel-
1) viL Jok c. lia
■) Reginonb ehronic. m 883 M. 6. I, 609.
») no<Joard M. G. Ol, 871.
*) vi! ToTi c. 105.
»> Flodoard m 921 uud 922.
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- 112 —
bero gehörte schon dem Qwas von Metz an, war aber noch jung.
Erschreckt über das Unglttck und Elend, das sich rings umher zeigte,
machte er sich mit viel Volk auf und waUfahrtete barfuss Yon der Stadt
nach dem Kloster Gorze, um am Grabe des heiligen Gorgo zn beten.
Dort ging er von Altar zu Altar und fand überall die beiUiien Stätten,
beschmutat mit Mist und Unrat. XU er schües.slich zum Gral)e des
Märtyrers gelangt war und auch diesen Ort entweiht sah. da seufzte
er tirf auf und wnrf sieli zu Hoden, Lnnje lajr er unter htMssen
Thränen betend d.i. liwiui tUat er das (.ielübde: < Allniiichtiiri r Gott,
wenn ich jemals wuidig beiunden werde, das Amt des Bischots zu be-
kleiden, dann will ich versuchen, ilic»c iSUitte, die ich jetzt verödet und
geschändet vor mir sehe, in ihrem allen Zustande zu erneuen». Das
hat er nadihtf oft selbst erzählt, als er wirklidi auf den bischöflichai
Stuhl erhoben war und die frühere Zeit des Ruhmes und der Ord-
nung wieder zurückgeführt hatte').
Wie er selbst, so sahen damals wohl auch andere in dem be-
gabten und vornehmen Jüngling schon den zukünftigen Bischof.
Wissen wir somit von Adelberos .lugend nur wenig, .so sind wir
dor-li iib(M' die Zeilvcrhrtltnis'-f !nrirr'ii l!f"'!id nntcrrirhtrt . um über die
Kniwicklung seiner |>oiilisehen » ie.«^innui]g und die liituidc, die ihn fiir
einige Zeil iu das französische Lager getrieben haben, Klarheit zu
erhaltcu.
irùlîijilrir Was man im 10. Jahriiundert LoUiringen nannte, das war kein
einheitliches Land. Es reichte von dem Sichelgebirge und dem Hoch-
land von Langres bis zur Nordsee. Sonst war es nirgendwo durch die
Natur begrenzt oder beschützt ; Rhein und Maas und Scheide bildeten
und durchschnitten mehrfach die (irenzen. Nur die Mosel war von der
Quelle bis zur Mündung lothringischer Flu—. Hie Einwohner s]»ra( Ijcn
im nordöstlichen Teile deutseh. im südwestlichen französisch. Wohl
mocbt(^ man sieh in den :i!ten Städten von gros.ser IJedeutung, in
Aat hell ut; 1 Köln, in Trier und Motz auf altfränkischem Boden fiihlen,
aui;ii uiochte die trinnerung an tiit Zeit des grossen Karl noch wach
sein, doch die (îes( hichte Lothringens war, seitdem der Vertrag von
Verdmi ein eigenes Land aus ihm gebildet hatte, nicht dazu urigcthan
gewesen, auch das Volk zu einem einheitlichen zu machen.
Nicht eine natürliche Entwidduog der Verhältnisse, nicht gemein-
same Interessen hatten Tür emige Zeit Friesen und Elsüsser, Rhein-
und Moselfranken zusammengebracht. Fürsteninteresse war massgebend
I) Mir»«. S. Gorgonü c. 8. M. G IV, 241; viL Jolt. c. S9. M. G. IV, 8411:
ul ipite poülea reforro rraiaucverftL
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— 113 —
^vesen l)ci der Hildiinn; d< s I/iiide.s, Fiirstenintorosso halte ZU Kriegen
und Parleiunpren jrcführl, zu Er<)lK;ruii^«^i' ui"' N ' ilnsten.
Nach fh'Tti Tndf Kôîtii f.oihnr'-' II. i ,i. rti'J w.ir zuerst im Westen
Karl (k'V Kuhie iiiii;i>l iiiilut lunclici) und halte ?:ioh im Dom zu
Mc'l;^ vom tti:«chof Adverdiu.s itu i lieh /.uui Köiiij; von Lothrinjren krönen
lassen. Aber gleich darauf hatte ihn sein älterer Bruder Ludwig, der
Herr dea Ostens, durch den Vertrag von Mersen gezwungen, in &m
Teihmg zu wütigen. Doch der galt nur weuige Jahre. Als wieder der
Westfranke den Krieg begann, zeigten aich die SChne Ludwigs Qbei^
legen, im Jahre 879 war ganz Lothringw fi&r sie gew<Hinw. Aber
Rnhe war dem Lande trotzdem niclit beschieden : Der Regierungs-
wechsel wurde bestäridig. die Schwäche zur Regel, Feinde erhoben sieh
innon und aussen. Dif NonnnnüCMi bra<ihen raubend und mordend
heran, imd 'r]<Af-h7A'i\\-j mactite ein Kari'liiiL'ischf-r KöniL'«<oIiii ilm ver-
irebliclien \ ( isurli. dem Wege der Rmpöruiig s^ich die lici i-< IkiH zu
ertrotzen. V ier .lalue laug hülle danu das ganze Frankenreich wieder
eiücü Herrscher, freilich einen mut- und thatcnk)S(m, Karl den Dicken,
aber es folgte neue Trennung. Der wittenskrüftig(^ Arnulf erhielt
Lothringen dem Ostreiche, aber nur um es seinem leidenschaftlichen
und uiffihigen Sohne Zventibuleh als besonderes Königreich zu überlassen.
Nachdem die Lothrmger in einem Aufstände diesen erschlagen hatten,
wurde Ludwig das Kind ihr König. Ruhe und Ordnung kehrten unter
ibm nicht zurück. Die (îrf»s.'i(>n des Laüdes, unter .«5ich uneinig, einig
ni!r in der ünzufriedciiln if mit dPi' Regierung, fiolrtî im .Inhro 911 vi»n
l>iidwl<r ab und gingen zum Könige der Wcstfiaiikcn uln r. >ic thalen
es nit'ht Karl dem Einlîilti^en zuliebe Das Wohl der Fiu^U ri hatten
siQ. vcr;re.ssen. das de.s Landes nie kennen trelernt, was Wuuili i. dass
âe uur an ihr eigenes Wohl dachten! Bei dem Widerstreit der Inter-
essen ging ihr Gedanke dahin, in der Mitte zwischen den westlidien
und CstUcben Kon^j^n sich möglichst unabhängig zu machen, indem sie
inkl dem einen, bald dem anderen Könige halfen und kernen zu mächtig
werden liessen. Als nun in Frankreich i. J. 02S gegen den rechtmassigen
Herrn sich gar Ciegenk(»nige erhoben, erst Robert von Francien, dann
Rudolf v(m Burgund, imd zugleich von Osten her Heinrich l. heran-
rückte um die Lnthrintrer wiodpr für Deutschhmd zu gewinnen, da
hatten dioso mit iN i Wahl auch die (Jual, die i*art(>iuti!fen unter ihnen
selbst iiahuu n kein Knde. liOthringer waren in allen Heeren zu tinden.
tJei Soissuns Imllcu sie fiir Robert gcslriUen und fiir liail Nach des
ersteren Tod und des zweiten Gefangennahme verbanden sich ein^
mit dem deutschen König(>, die anderen schlössen sich dem Burgunder
8
— 114 —
an. Sie hielten auch nicht treu zu einer Partei. Nach dem augen-
blicklichen Vorteil wechselten sie die Steilunp. Giselbert, der Lolhi injror-
herzojr. war ebotiso oft (»in Feind wie ein Freund der Deutlichen. Kaum
hatte er dio I'arlei Ufinrich.s erprilTon. vorlinndoUo er schon wieder
mif Karl orlrr mit RiKlolf. PnlM i tnjr er mit seinen Landsleuten, ja
mil dem eigenen Ilriuler hestätKÜir tu Stini.
Niehl viel anders als die weltlit lK n Ihnen machte es ein Teil
der Geislliclikeit. Es pal) Hisehöfe. die si( h an all diesen Krieiien uiul
Fehden mit genau derselben Eiijeniuächtigkeit und Treulosigkeit und
Gewinnsucht beteiliji;ten. Sie kftmpften auch nicht fQr die Kirche,
sondern ycrsehleuderten das Gut derselben, um sich selbst oder Ver-
wandten und AnhitniKcrn Vorteile zu verschaiïen.
w^eh Bischof Wigerich von Metz verfährt so*). Wie viel Nol
9iMKt, und Miihe koslel es später Adelhero. bis er das zerstreute uw\ <re-
rauble Gnl den Klostern nnd dem Itislum wiedergewonnen hat! Nach
unsicheren An;?aben von (îeburt ein Schwnl o nnd früher Mönch im
Kloster zu Hirsau, vicdh^icht alxT doch LuUu iu^er, besitzt Wiirericli
schon als Abt von Gorze iilu mil im Lande Grund und lioden, an tler
Seillc so gut wie in den (iaueii von Metz und von Verdim Wenn er
ciucD Teil davon seinem Kloster zu gehen verspricht, so weiss er doch,
was er schenkt, als Precarie för sich zu verwerten, so lange er lebt *).
Im Kampf mit den Deutschen ruft er Rudolf herbei, weil er aufZabem
ein Auge geworfen hat. Der Frankenkönig belagert das Schloss den
ganzen Herbst — es hl im .1. 92B — , endlich gclin<;l es ihm von der
Besatzun<^' Heinrichs Geissein zu erhalten, dann zieht er iieiin nach
Laon. Sobald aber \Vi|ierich Zabern in seiner G<'walt hat, lässl er es
von Grund aus z. f^ttirm ^\ Im fnlircnden Jahre sind dann die beiden
KiHii'.fe krank nn<l miisseu liOihnu<i;cu fci-fih!»^ihr'n*). Aber nnter den
(irus>en des Landes tost der Kampf wtUci . es wird trcj>liiiiderl, {çe-
brannt und gemordet, man schädigt sich gegenseilig, so viel nutu kann*).
Endlich im J. 925 sind Heinrichs Bemühungen mit Erfolg gekrimt :
Ganz Lothringen unterwirft sich ihm«). Als letzter wehrt sich Wigerich.
') N?irh Snuciland S. 2(1; t rk Herzog Friedriclui von 969 bei Uts(|ten lljb,
73 larga manu auh trtbucbal li(iolii)us.
*) Ben. mh, 5A.
•'') Flodoanl z. J. d2X
*) Floiloard zu S»24.
') Flüd. eljcnda; Inl< run cnntcnlio inlcr Gibclbtrluin et Uaiicnerutn, fjrntrem
eins, nec minor tn(6r Bo6on«tn et Olhonein, cacdibns, inccndüs ac depraedAtionibiis
Ulrobique p.-ttüilur.
•) Fl«d. /.ü i>2t»: lltiinrifo »üneli »n iMhutU-nnf*» «•oinmiltant.
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\
115 -
.\hn -ior «ip^rcii hf Könijr rückte im Bundo mit dorn Flrzbiscliof niiotjror
von Tiiri tind dem HfTZd? Giselbert vf>r die MaiuTii von Metz und
zwang ilt'iT lang;o WidrisUebenden mit WalTeiiiri walt zum (îehorsain \i.
Im Jahre 927 i.sl Wigerich gcslurbcn. Zum Nacbf(>l};cr bestimmte
Mirich, ohne die Wahl uod WQnaclœ der Einheimischen zu bcrück-
sicbtigen, einen Geistlichen aus dem Stra^burger Glems, den Schwaben
Benno, der in dem Rufe grosser Frömmigkeit stand und in den Alpen
cm Eänsiedlerieben gefiihrt hatte. Aber Benno blieb in Metz ein
Frern<ler. Scbon im zweiten Jahre nach sein«^r Einsetzung wagte man
luf die schändlichste und graoaamste Wei.se Hand at) d(Mi fronmien
Mann zu lejren. Er wurde in einen Hinlerbalt jjeloekl. entmannt und
geblendet. Natürlich datiktr rr ;ib, rüp Fi!>kiinrie einer Abtei wurden
ihm »berlaf^sen, und er besciiloss sem Leben in der Einsamkeil seiner
kùnatliohen liergc
Das waren die Zeiten, in denen Adclbero Mami wurde, das die Ereig-
oiase, (fie sich in sdner unmittelbaren Umgebung abspielten. Sein
Vater, der lothringische Pfab^praf, war ein Aniiftnger Katk gewesen.
^ Partei dieses Königs gab es nicht mehr; Karl selbst war in die
<^>ewalt seiner (îegner geraten, machtlos verkümmerte er den Rost seines
l^t^ns in Gefangens« Ii; ifl ohne Aussii( fii ai T f!etlun«t Adelbero.s Stief-
vater hatte zwischen den Parteien ';;e.seh\vjuikt wie die aiKlen n Li>thrin;ier,
hatte Karl im Stieb «jelassen und sieb lîobert anjiesi lilossen ; dann
war er plülzlieh dem MonT^hdd eHe-^en. Sein Stiefbruder 'Mfo h;>He
'•'f' Partei Kudolfs eiuf itli ii. um gieieb in das La^rer der iJeulMchen
ülM?rzus[elien Daraul war Atlelbero Zeujîe jj^ewesen von den Ver-
Mfchea seines Bischofs, die Sclbslündigkeit zu erringen, batte aber er-
kbeo mOsBeD, dass jener sich dem mächtigeren Willen des deutschen
beugte. Nadi der Belagerung und Eroberung von Metz sah er
das Land von Feind und Freund verwüstet, die Kirchen und Klöster
'OD Chmien wie von heidnischen Ungarn zerstört, sich selbst ohne
^ilsprechendes Vermögen. h(!last<'t mit s( lnv^ ren Sorgen für das Fort-
l'oinnien der jüngeren Gesscbwister. Endlieb kam es zu der fureblbaren
Verstümtnelung des armen Henun. Anf rlm msfer ibni dieîundr'u
tliKli ;' mcli wenn er der licu'rupartei atiL'vhui tc und sieb scbon ein-
•^äi Huitimng gemacht hnttr. s(db.st Bioihul /,u werden, konnte ein
solcbcr Vorgang ohne tit?ten Knidruck nicbl geblieben sein.
C^ntin. Re{î. zu OiJ stall zu ir2i). Waitz. lioitiri. Ii I. S. 7.^ für crslores .laJir.
«I ¥\oi\. zu 927. 1>28. Ü29; Conlin. Hejiin. zu \m und 1»:.^7 slall zu <»27 und 92«.
Vi Jolu c 40. Mir. Glodca. c. 46. Wail/., lleiiiricli I. iS. 122 uiul 1^0.
PlodMtd 9:21-92».
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- 116 —
U. Adeibero als Bischof unter Heinrioh I.
WaU m. Nach Bennos Abdankung ging aber in der Tfaat Adalberos Wunsch
in Erfüllung. Er wurde vom Metzer Kapitel zum Bischof gewählt, und
seine Wahl wurde wider Erwarten aller ^) von König Heinrich bestätigt,
nachdem auf einer Versaninilui)<; /u Duisburg <li(' Urheber des rudilu.s(>n
•gegren seinen Vorgänger gewagten Ueberfalls in den Bann gethan waren *),
Freilich scheint diesmal auch mehr Vorsicht als 927 auf lothringLschor
■ Seite angewendet und vor dor Wnhl bei dem Kr»n!!i angefragt zu sein
Tinlzdcm wild dic-^rr nut nul grossem \Viderstret)en der Wald seine
Zuslinuiiung gegebtii habiii. Es war eine Frage der Politik. Die
deulächeu Herrscher haben vor ihm und nach ihm das wankelmidige
Lothringen fester mit dem Reiche 2u verbinden gesucht, indem sie die
erledigten BistOmer mit Deutschen besetzten. So war schon im Jahre
883 der Schwabe Ruodbert nach Metz gekommen. So machte Otto I.,
der am sirengsten diese Politik befolgt hat, den Sachsen Berengar 939
zum Bischof von Verdun. 959 den Bonner Probst Evcrachar zum
Bischof v<in Lütli» li. el>enfalLs einen gelxtrenen Süchsen. In VeTdun
foltrio 961 der Haler Wigfrid. 9()H winde dem allen (iauzlin von Toni
ein Kidnnr an« vonudniirr Fruniltf. Namens (îerh;<rd. y.um Naclifoltror
gegeben, un i i -twas ^paUi wiiidc fiir das eigene liisUim Adeiberos
nach nu'lii jiilii iiieüi /«igern ko\i\ (îeringerer als des Kaisers Vetter, dor
Sachse Theoderii h, aiLscrseben. .So wichtig erschien gerade dieser Tlulx.
Heinrich selbst gab das Erzbistum Trier 980 seinem Schwager Rotbert,
und in Metz hatte er die erste Vakanz benutzt, um an Stelle des un-
zuverlässigen Wigerich den Schwaben Benno dorthin zu berufen gegen
den ausgesprochenen Wunsch der Revölkening. Jetzt sollte er sich
selbst widers|)reclien. indeni er eiinnu Lothringei' die Macht wieder in
die Hand gab? Dieser Lothringer gehörte einer der ersten Fan)ilien
d(- I.nnde« an. die im Norden und im Siiden grossen Anhang lialto.
Kr war jung und im^c Ii. edel jf -innl. klutj und hochstrebend. Unho-
rechenbar wai s« ine ZukuuM. i icilieh Heinrichs erster Versuch war
missgliickt. Dtv Frevel an dem peisönlich trefilichen, aber aufge-
zwimgenen Benno wird eine Folge des politischen Gegensatzes gewesen
*) Vit Joh. c. 40.
2) Tontin. Rrgin zu 9-21 f-tnU zu 9±l Mirac. S fdodes. c. 4ß.
*) Klod. zu 1>27: Iloiniuus epit^ropinni MeUeiisiiimcnntfinjita ('l(>clione ipsn-
mm . . dcdit . . lîennoni, Alirac. S. (ilodes. c. 4(j. il. G. IV, 2'M: a priocipi' ulcc-
tiooe petita et impelrata . . . Adelbcronem ha^c sanctft scdoB adopta ctit.
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— 117 —
«m*j. Welche (Irïindc nua auch den Kuiiig bewu^çcn haben mögen
^ Wahl nicht 2a beanslanden — wenn er jetzt einlenkte, 90 war es ein
iwoer Versuch. Diesmal siegte die Nachgiebigkeit
tnZ^mfL Ueber die Zeit von Adelberos Wahl and ilber die Dauer seiner
j en Regieriing lauten die Angaben uns alter Zeit verschieden und
daher trehen auch heutijren Ta?r - dio Aii~i< hten ausehiander.
NncI) Flodoard ist Hisehof Wi^eridi 927 jrcslorben. ücnno in dein-
^elhen .lahre sein Nachfoliifr geworden, 928 p;eblendet und !)2n dun h
Adfdbcro rrsclzt Die Angaben dieses ininier ;rnt nnterriehlelrn ( Icwährs-
iiwnrn -; vu'rden besUilisl in den VVnndei-jrest liichlen der Iii. Glossinde.
èivu Xerfasj^er. niajr es nun Johann von Gorze gewesen sein oder
Bichl jedenfalls ein Zeitgenosse war und nicht hinge nach Adelljeros
Tode geschrieben hat. Er erklärt mit Bestinunlheit das Jahr 951 für
das 23. von Adelberos R^erung. Fiir Benno nimmt er in Ueberein-
slmimung mit Flodoard und Reginos Fortsetzer eine Zeit von zwei
iHliren im*). Den Ausschhag geben aber die Urkunden des Bischofs.
I" <it*r (iorzer von 933 wird dieses Jahr als das 5., in der ersten llr-
kuiule liir St. Arnulf 942 als da.s 13. bezeic!uiet*J. Letzlere ist im
Melzer B^'zirksarclnv iincli in iIit l'r=--f!!nft vnrhritiden, an ihrer Echt-
hcit kann ein Zweitel niclit iii!t k()iii!ii*'n. .\( lim «liefen Zeugnissen, die
all«" itu! (las Jahr 929 fiihren. konnnt ilruini^- Kurtselzer mit den Zahlen
lur W igerielis To<l und U27 hu licuuos Abdankung nicht in Be-
^«ähl, da seine Zeitredinung, ao wertvoll hu ubnjren seine Naciirichteii
Air dieses ganze Jahrzehnt grosse Unordnuug verrftt. Noch weniger
^cksichtigung Terdienen die spftteren Annalen, denn sie richten sich
Wwe^ nach Flodoard oder nach der zuletzt erwftlmten Qironik*).
Als Todesjahr geben der Fortaetzer Reginos. ebenso die Annales
. , VAm ladciodc Andcatiuig über c>cin pciäüulicheä Vt^rhaltcn üudet sich nur
■ ^* Viu Joh. c. 4Ü.
^ Sehnitx«, Kcue« Archiv der Gese11«cl). f. Sit deatsch« Gesdikhtsktinde.
AM ?t't-'cn Joliann ; diosen verteidigt f.aj;t'r. Die .■\btci Ooize in Lotliriogen.
firflÜ*^'^ fi'i^ d. n Studien u. Mitth. aus dem Benediktiner- und dem datcrciensero
'j Mirac. S. (ilodes. c 47 M. G. IV. Anno ponlilicalus aui 23. Cum
'^^"^^J^*t-«iinttB qiiiiU|«ageBiiniis primas dominicae mcaroalioniB ageretnr. c 46
' ■ vixi|He biunnium in s&oro ordine cxegisset sc. Henno.
(jimi;! 11 /j 17K und W.). t?ei der (ior/er l rkiinde li.it Calioet irrtümlich
^' hiditlion ansegeben, im (iotzer Kartnlar stellt riclili;: die (5.
'j z, Ii. Annalibla Süxo M. G. VI, iAUi und Annales l".int>idlen.-ie» .M. G. III,
^th R^gino» Fortnetzer, die Annales S. Vinronlii Meltpnn» M. 6. III, 1A7
^ Jtt7 nnd 9».
— 118 —
Metanstcft breviasiim ^) und Sigebert in seiner LebensbeschrcibuDg
Theoderiehs*) 962 an, die Gesta abbetum Tradoneosiuin *) und das
von Meurisse rcröftentlicbte Bruchstack von Adelberos Gorzer Grab-
schrifl*) dagegen 964. Flodoard, der mit 96d schliesst und aber die
letzlon Jnhre kürzer heriflifcl, liissl uns hier im Stich. Wenn wir das
Aotriltsjahr von AtlellxTos Nachlolger Thco<lorieli in <hc Untersuchunj!
hinpinziohon, so gewinnen wir damit nocii kein sicheres EiiTf^bnis'. weil
fest.sfelit . ilass der ))!-;c!}(>flij }ip Stuhl einige Zeit leer stand und H
ErxJii-rlH if Hnino von Kohi währenddessen das Bi.sluin verwaltete, ohne
dass üIm i iibi lUi li il wäre, wie lange das der Fall war''). Doch kommen
wir .^o wenigstens einen Schritt weiter. Aus zwei Urkunden geht her-
vor, dass 966 Theoderich sein erstes und am 27. August 967 sein
drittes Regierungsjalir zählte*). Er kann also nur in der ersten,
grösseren H&lfle des Jahres 96Ö, aber auch nictit ganz zu Anfang, die
Reiperung angetreten haben. Damit stimmt diesmal Retrinos Fortsetzer
fiberein. Da nun dieser fiir die spateren Jahre seiner Chronik, die 967
abhriclit. .selhsländiger Herichlerstatter ist und vortreffliche fieziehungcn
gehabt hah'/'îi rnuss'). so wicficn ipi'u» Angabni für dit-o Zrit ircTtau
so schwer wie fiir dit; zwanziger .Ijilni' leicht. Er aber ,s;i;fl : Adi lhcrn
starb im .lahn; 9()2. Dagegen ist derjenige Teil der ol>eiiei\v;diiitcii
St. Tronder-Chronik, aid den e.s hier ankonnid, zwai auf (irund äUerei-
Vorlagen, aber doch erst im 14. Jahrhundert geschrieben^, und jene
Handschrift im Kloster von S. Arnulf, welcher Meurisse die Worte der
Grabschrifl entnommen hat, war nach seinen eigenen Angaben in einem
j) .M. (;. III, 1.-).-).
2) Sig. c. H .M. G. IV, 4tiô. DtiselJie liai in seiner Chronik, M. (i. VI, 3o()
{m Tlicoderich SJ04 aïs AnliitbjaJir.
•) M. G. X, 878.
«) Meurissc S. 3i6.
*) Stg«b«ii, TiL Deod. c H M. G. IV, 465: vaeabat cathedra sanda« Metr
lensis aorclcsiao proprir) viilunf.To paslore.
1 ndaticrfc l'rkundo Thoodrricli.s fiirVi^y, l'i sclirift iiii Mi-t/er Mezirksarcliiv,
Gall. christ. XIU, 3Ü2 : . . . quod pus>t obiluia domai Adelborouis pii dccessoris
nostri, dum . . donnas Brano archîepMcopns, in qw» regni tune procnratio incum-
bebat, }-odi'm vacuuin lomporc aliquanto disimncrel.
•) Graf Si;;eri< li Tür V.'i uavilU' îMîfi, Galotet ILb ä31->2BS, Johami von S.
Arnulf für Morvill«; îHw, lU'n. III/» 7S~7î>.
'') WattciUiacli, üeulschlaads («usciticlibquellen iin .Midelaller. .-i. Aull. 260.
KSpkc M. G. X, 224. Das Chronicon S. Clementis Mettenae und dio
Ohropica univeraal» Meltcnsis (M. 0. XXIV, 49K n. 510), die ebenfalls 964 li»ben,
gehören dem 12. u. 13. Jalirh. an.
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— 119 —
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ZioUmde, «lass ein grosser Teil der ÜuchslabeD auägolöscht und nicltt
nwhr zu cnlzifi"<'ni w:\t
kh^T mit dt III .lahre 'ü&i steiicn \in Wulcrspriu-h <lie NîK'lirK'liloii
iiIkt de Ho<»ieriiriîîS(lauer. Aflflhwi soll 1]') Jahre 0 Monate 2') Tn<fp
'àf. Bkljûf seines Amtes »icuülkl luibt u^j. Von 929 bis 902 würden
aber nur 33 Jnlire zu zählen sein. Zur b^rklüruug kuuulc zweierlei
aoKenonuiicn werden. Entweder sind die Jahre der Sedisvakanz mit'
ümdiaet oder, was wahrscheinlicher ist, die beiden Jahre Bennos.
Denn id den drei Metzer Bischofsverzeichnissen'), von denen das eine
nitÂdelbero und der Angabe über die Regieruugsdauer und setoi
Tiidestii? soliliesst , fehlt Henno. Das wirft kein günstiges Lieht auf
liie Zuvoiliissiskeit dieser Verzeichnisse, ntid es berührt ei;ïenirinili( Ii.
'^eiin man sieht, wie der llas^' u'ftren den Fremden das Mitleid mit
'hn Unglïu-klitîlien so vollsl-indiii unlerdriiekt hat, dass äüia ^uiue aus
de« Lislei) einfach «jeslri« lu ii werden konnte.
Aul die Widerspruche in cler L'eberiu Ici un;: des Todestajies und
<üe müglidie Verwechslung mit dem Tage der Translation weisen sc hon
die Benediktiner hin').
Wir bleiben also zum Schluss bei der Âunahme stehen, dass
Addbero von 929 bis 962 regiert hal'^).
'^^hSr ^ ^^^^ leichte Aufgabe, welche der jugendliche Bischof
vor sie)) sah, wenn er nicht inu- in dem Kloster Clorze, wif er jrelobl
liatle, sondern audi in dem Bistum Metz die alle Ordnung herstellen
1} Meufisse, Hist d«a év««|tt«8 de Metz, S.jll6. DioHiindBcliriflderAIctzcr
Sladlbibliotliek, corl. 62. Antiquilates Airiuirinao, staniint ans dem vorigen iaht-
hunèirt. liat das Hriulistiuk aus .Mcurissc cntlflinl.
*) AdelbtTO opiiuilissiinac sanctitatis vir ^anclequ« luÜjjioni» indefe»sus
Qinqne tefonnator scdlt annis XXXV. mensibtn. IX dies XXV. Obiit Vi Kalendaa
Mail. S<Ti(>s rpiscoporiim Mcltcnsium — iKt4, M. (î. Xltl. <îc«ta episc. Mct-
tattiom, .M (j. X, 542. Meurissc S. «Mf) nach dem Kairlular voa S. Arualf;
Waelli ILS; Vila Kadclroac c. 32 M. G IV, 4K3.
■)M. G. Xltl, 906 r.
*) Ikti. II. ♦>K und MenrUse S. ;$!.'). Als Todosla^i jiiU uncli der Clironik
vofi Troiid dtT 2.H. l'ehru.-.r, nach dem Karlular von S. Arnulf, dem Nekrolog'
fcî fcilliwiralc (.MüUi'ti>sc, Hlö), dem nUcliufsvciüeichma, .M. G. XIII, iUMi und den
^ episc Meli M. 6. X, 542 der S6. April.
'i Meurisse. S. »)l n. 'AUy, nimmt Jiii i>2i>-!Mi4. cboriso Calniol I 858 ood
li<'ned. II. l.l u H-^: m\. Hountll, Anlïin-i' des Karol. Hauses, 5». Kxkurs;
''^-itei Apr. 2G; Waitz, .lalirbiiclier des deulsclien Itciclis unloi König lleiunch l.
/^'tll m*): 9ä9. DOmmler, Kaiser Otto der Grosse, B7r>>): mS; ^aerland.
'^'^rammiitât von Metz, 2i): Juli 928 -23 odoi 2(;. April ÎMU: Dörinfi. Heilriige
i. ülL (h.s^(^ d. Misl. M. lz. s. 17 ». 21: '.>2H-9<i4; Wolfram. MiUii. d. toalituU för
W Im hte, XI, H. l t;. 2U; 5*21* -'J02.
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— 120 —
Sein Oheim
Frie<lncb.
und den Glanz der Tage ChrrxU^^raiijfs wioder um sich vcrl)roiU'ii wollte.
I>fi7n \v;irfn vor allom frip(!!if!if» Zeiten orl'ordcTlich, dn('!i sin lajicn
norli l'cni. Zwar war IvMii;; llciiiri(*!i ricr aiuTkanntf Tfcrr im Lande,
aber <■!• woliiitt' weit umi ist um- zwciniiil itcclt zu kur/ci' Ariwésen-
iiuii nat-l» Lolhiiiij^eri jrekoinmen, in den Jahren 931 und 1)35. Hier
bestanden die Parleiuiigen fori. Das Land gchörle nidit mehr zu
Frankreich^ aber war doch abhangig von den dortigen G^enstttzen;
die grossen Herren waren stets bereit das Schwert zu adehen,
wenn ihre guten Freunde in Frankreich sie riefen. Denn bei den
Nachbarn war auch seit Karls Entthronung nicht Friede und Ruhe
eiiviokehrt, und «^ar zu leicht wurde der Kampf von dort in das eigene
Ijand hinüberfiespielt.
Von diesen Fehden sich fern zu halten, stand nicht in dem freien
Willen des Bisehofs von Metz. Adelbero war nicht blos geistliches
Oberhaupt, er niusste fln«; (ifMff seiner Kin ho auch mit weif lit-Virr
Mneht sehiilzen. er war verpilichtet, dem ll< rih;iiin iles Künigs zu folgen
uiui Vi'rlïiifte dalit 1 iiber Kriefisvolk und Kriegsuenit. Damit reeliiielo
Freund und Fehul. l< üi ihn ia^ die Frage nicht so, ob er sich über-
haupt eü^ Partei anschlieasen solle oder gar keiner, sondera nur
welcher Partei. Er allein konnte den Frieden nicht sdialTen, wenn
er ihn auch herbeiwünschte. Da war es schwer für ihn, die richtige
potitische Stellung zu wählen.
Als B^ter stand ihm in den ersten Jahren sein Oheim Friedrich
zur Seite, seines Vaters Bruder.') Als kleines Kind sdion für den
geistlichen Stand bestimmt, wnr Icr v n nrlnne Knabe nach St Hubert
in den Ardennen gebracht. Aber in diesem Kloster herrschte wie an-
derswo grosse Freiheit. Von den iiltcri'H beeiidlusst, war der jutige
Mönch gleichgültig gegen die Vorschriften d<^s Ordens gewonien und
hatte ein wellliehes Leben ausserlialb des Klo-d i - iefiihrt. Dabei Ijatte
er aber in der weciiselvollen Zt il reiche F>htlit üng(Mi gesammelt, die
er jetzt, als hochbetagter Greia, in der l'mgebung des Bischofs; gut
vorwerten konnte. Thatig und umsichtig, wie er war, wurde ër ihm
eine wesentliche Stütze. Fast nichts im Bistum geschah, ohne dass
sein Rat eingeholt wttre, und nicht selten liat er mit väterlicher Strenge
seinen Neffen von imvorsichtigen Schritten zurückgehalten, die dieser
in jugendlichem Uebereifer zu thun im Begriffe war. ')
1) Vif. J,-:h. 55.
2) ebenda: Auiraia praelvrea, ut voie paUuuä, severiunbus, a pluribos
quam scpe non neoenarijs iavoiilift moliminR revocabaL
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- 121 —
ßnfBon. Adelbero hielt sich zanächst auf der Seite des Grafen Boso, des*
aeiben Mannes, welcher den Mord an seinem Stiefvater Richwin be>
galten hatte. Desson Besitzungen If^en zerstiout in Bur^nuid, in der
Cbampegne und in Lolhrinjxen, und er war liier im Süden ein ebenso
unruliiîJ^r nivl -^treilbaicr Heir wie ner7.og (uselbert im Norden und
aiifl» iür (tie Jii.-^chöfe vnn Mrt^^. Ton] und Verdun kein hofjiiomer
Nael'»l>ar. Niehl nur Boho ïmiU' Ik'sitzunnfii in Li.lliiinu'i'ii. sumlctn
iimjrekclirl auch die jrenannlen Bischöfe in Fraiiki\tch. Die (iiiler der
Kiiclic lagen weil auseinander. So besass das Kloster Gorze zwei
Dörfer bei Victoriacum an der Marne (Vilr^-le-François), dem Schlosse,
auf dem Boso gern weilte.^) Dieser aber achtete keines anderen
Recht und nahm in Besitz, was ihm geßel, als wenn es sein Erbe
wäre. ^1 Deshalb war er sdion vor Adelberos Wahl mit den Bischöfen
in Stroit geraten, hatte damals aber dem Willen Heinrichs gehorchend
aeincn Raub wieder herausgegeben.^}
In Frankreich sah er m-h jetzt in einen erbitterten Kampf mit
"J mächtij^en Heribert verwickelt, der /war als (iraf von Vermandois
St. Oijentin sein»^n Hauptsitz h.itip. aln r auch in der Chainpnt.'ne
angesessen war und an der Marne C!iAlr;i;i Thierry besass wir )î;iso
Ks war <lerselbe Graf, in des.-eu tiefaiijrenschaft der uii^iltick-
^ ^^nig Karl bi^î /u seinem Tode im Jahre 92) ue.schmaelitet lialle.
* Kegen König Rudolf, Bosos Bruder, hatte sich Heribert schon
aufgelehnt und sidi in diesem Kri^e sogar mit seinem Schwager
erzog Hugo von Francien, verfemdet Auf seiner Seite aber
^;*'nprio Herzog Giwlbert von Lothringen. So war Boso Giselberts
^ geworden. Früher hatte er zu König Heinrich gehalten, dessen
_'-^*liî.m er als Besitzer lotfarif^isclier Herfscimnen war. und halte
^'^^^Cîb seine Vermitllun<r anfrcrufcn. Da aber (îiselbert Heinrichs
I ^ ^^"Uersohn war und der kt)ni<ilichen IVsütik in Lolbrinjjen die Bich-
. , • *!?U.b, so brach Jetzt Bn^^l mit dctn dcutsclicn Köiii*; und schloss
sich •
Ahf *^*^"^ seinem Brudcf liudoll an. l>ic.■^er im Jahre 9.31 vollzogene
. , ** scheint für die Bischöfe an der oberen Maas und Mosel der
well "'^ gt^weaen zu sein zu einer andm^n Haltung gegenüber dem
^^^'^endiscben Grafen. Sdion im Jahre 9^ lebt der kriegerische
Bemuin von Verdun in offenem Kampf mit Boso. Sie ver.'
Ijjjj^ _ *) Urk. Adfll). 1; In [NtgO Scadinense viüam <juae vocatur Wasnoiis (Vanault).
ipsu pago villatri qua« vocntnr Arua (nicht Ana wie bei Caimct; Arrigay?).
*) Vit. .loh. f. 104.
Flodoard zu
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lirorf'ii jîogonseiti^ ihre Hesilzungeii mil Feuer und SiîhwerU Nun
w.ti nbor Hornnins Bruder Adrlhert Gral im Metzer Gau und .il.-*
liichtii^f r Kiicjisliclcl fiir Adclbero ein Mmui von Wichtigkeit. Denn
da er viel Kiicliengul voui Bischof zu I.eheii lialle, 8<> wnr er diesem
zu Kriegsdiensten verpflichtet Durch diese Hezichuiigtià mag Adal-
bero bewogen sein, die Sache Bosos preiszugeben. Auch drohte ihm
Toa Gisdbert Gefahr: JedenfallB folgte er, wenn er sich letzterem an-
schUws, der masagebenden ParteisinlmaDg und hatte damit mehr ge-
womien als durch die Verfeindung mit Boso verloren. Sein Uebergang
wird schon in demselben Jahre 932 oder in dem folgenden vollzogen sein.
Als nilmlieh nach der Reform im Kloster von Gorze, die in das
Jahr 933 fällt, der nmtige Münch Johann sich auf den Weg nach Vitry
gemacht hatte, vim von dem stolzen H oso jene doî- Aht(M gehöriiron
Dörfer wieder einzu(*»rdern, da wunle ihm .sein .\nliegeii rundwr;;.' ab-
geschlafren Als er aber unerschrocken damit diolite. dass man sich
klagend an höhere und mächtigere Herren wenden weide, da ri(H der
Graf voll Hohn: «Etwa an jemanden, der dein König ist? Was ist
nur dein König ?^) Oder an deinen Herzog Giselbert? Den achte ich so
wenig wie meinen geringsten Knecht Elbenso ist es mit deinem Bischof,
Gerade dem hatte ich helfen wollen mit aller Macht, die mir zu Ge-
bote steht. Ich habe ja auch an seinem Stiefvater Richizo ihm zu-
liebe Bache genommen. Aber weü er jetzt mein Feind geworden und
zu Giselbert abge&Uen ist, so mag er sehen, wieviel Nutzen er da>
von hat. »
Damals also hatte Boso sich losgesagt von jeder Verbindung
mit den Deutschen.
Der Krieg uaiun einen wechseUiden Verlauf. EjsL war Boso im
«) Flo(loai (t zu 932 ani F.iule : Boso, fiater rogis. i-t Hemninus, episcopUft
Virdimensis, inccndiis inter te (leprsedaliombuaque bachanlur.
*) ViL Joh. c. 36.
•) Der Graf wird sich wohl etwa« derber ansgcdrilckt haben. In der vît.
Joh c. 105 hoissl es: Nunr ad ie;^('iii ncscio quem (iiiuu '? In deo Mirac. S.
Gorgonii c 1? ^' 0. IV', 21?: In v< rifri'e mihi rcx jno iniiiiino
*} Johann von SI. Arnult tnzalill niclil nach zcillicbor Heihonfolge, sondern
nach innerem Zasammenliang. Ea folgt unmittelbar anf diese Geschichte Bobob
im C 110 die ErwLMbnng von der Besitznnjt dȟ vri>ii,i bcnon Pfalztrrafon Hainir-
((»■ns. l»ifsor starb aber fiTihosli-ns 9'14, Boso ist b< tion 935 gefallen. Jcdinnn
kann nur zwischen üiW und 935 luil Boso vcrhandt-U haben. Ich verlege das
Gespräch an den Anfang dieser drei Jahre, weil die Endlhlung in den Mir. S.
Gorft. c. 12 mil der Bemeikiiiii.' schliesd, da.ss d< r durch seine wunderbare Krank-
heit und Hf tUnii bekehrte Boso bis an sein l^icbcnscndc (uaque in diem obttus)
seinen Verj>lhclilunjteu jia»hgckoJiiu»en ist.
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J
— 128 —
lÛM^teil, er verlor Vitry und Uomm, und Giselbert Duhm seine Feste
Dorofoslum. ') Nachher aber geriet Heribert in Not, Amiens und St.
i^mstin fielen in die Hände der Gei^ner und, dn ihn Giselbert im Süch
Hess. au(;h Château Thierry. Heinrich, der inzwischen seinen glänzenden
StV'Z nbor die rn^rarn erfochten halte, wiirdo jot^t von dem hodrfinjiten
fr<iui'.<"')>^i-^i-hc[i (Irafen als VermiUlfr iumcrntrn iiiid siiinüc im ,l;dire
934 t iLielheil mit Eberhard und den lolhiinjfi.schcn Ui.^i lintrii .-m Koiii^r
Rudolf. Adelbero int von Flodoard nicht mit Namen j^enunnl, aher
CS Iftsst sich kaum bezweifeln, dass er, der nachher so oft die Rolle
des Vermütlers hat Qbemebmen mOssen, hier nicht gefehlt hat. Die
Gesandten erreiehten auch, dass mao einen Waflenstübtand vereinbarte,
dem im Jahre 935 eine Zusammenkunft zwischen den Königen an den
Grenzen ihrer Reiche folgte. Es kam eine allgemeitie Versöhnung zu-
Stande, hei der auch Vlo^o von Ki'n.'vj: Heinrich >( iiir Lehen zum grossen
Teile zurückerhielt, Lehen, die ohne Zweilei die Lothringer erobert
hallen . Abfr j*oforl la? Tio^f> wirdrr itn Streit mit seinem Hnider
^^te'*'n des Schlosse? ni]i>ii, das ci- in l!f<itz genommen hütto. und aneh
um Si, Ouentin enlbiaunle der Krieg von neuem, weil die l'i ii den.s-
l*diiJ;jungen nicht gehalten waren. Die Lotliringor erschienen wieder
^ SToeser Ueeresmacht auf dem Platze, und in dem Kampfe, der
^ nun um Heriberts Feste entspann, &nd Boso seben Tod. AdeU
bero s^ii befreit von dem unheilvollen Einfluss eines Mannes, der
^ frUher ein lustiger Freund, zuletzt ein gefthrlicher Gegner gewesen
Von nun ao hielt er in den Fragen äusserer Politik fest zu
^^^''^ob: Giselbert.
t^^twc^ftt. inmitten dieser kriegerischen Wirren hatte der Bisehof aber doch
Musse poftinden. anrli den inneren Angelegenheiten seine Aiifmerk-^am-
ziijîuwentlcn und der Pihclüen des Seelenhirlen zu liedciiken. Er
sich seines Gelübdes erinnert und mit der Wiederhei-t« Hung der
^'"^^ïktiûerregel in der Abtei Gorze .*:cine grosse Klostericluriu l>e-
Ä^^üeii. Der Gedanke ist uicIU von Adelbero ausgegangen, aber er
^as unbestreitbare Verdienst, sich an die Spitze der Bewegung in
Lottiringen gestellt und ihre heilsame Wirkung weil über seinen Sprengel
^^vis verbreitet zu haben.
^'icht nur an der Mosel machte sich damals das Hediirfnis nach
einer Hes.serun,r der sittlichen Zustände geltend. Es regte sieh im Osten
^ Westen : der heilige Udalrich wurde Bischof in Augsburg und der
") DwieB Uarofostum kaim nicht an der unteren Mus gelegen haben, wie
H<'rau.s^eb«r Klo^lonnts iM. S. III, H78) meint, sondern muss ein anderes als
^ von Kepno zu 888 genannte Durfos gcwctien »ein.
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— 124 —
heili<re Odo Ahl in (lliipy. Die wilden Kämpfe ohne Ende liiiüen nicht
nin- die Sitten der Fiirst(;n und des Adels verdorben, auch lUe Biscliüfe
\v;u'i II in ili n Krif ir ic^'n'jHn. und dn <=ie leiilenschaftlicli nach denselben
Voiieilcn ^«'[ii^it liaftcii. >ri wnivn auch die ?1''ifhen Xachhnle nifht
ausjreblielitn. Meist dem liohen und liöehtitefi Adel anp;ehün;jt. It htt-n sie
mehr wie vomelitne Herren als wie fromme Hirten ihrer Gcim inde *).
Dazu waren die alles verheerenden Eüifälle der Barbaren j^ekommen,
der NonnanneD, der Ungarn und der Sarazenen. Städte und Dörfer,
Kirchen und Klöster lagen, ihrer Schätsse beraubt, in Schalt and Asche.
Und wa3 noch schlimmer war, das unglQckliche Volk, das von allen
Seilen gedrückt, verfolgl und geplagt wurde und sich freuen mussle,
wenn das nackte Leben (îrhuUen bheb, verlor Liebe und Zutrauen,
verlor Sitte und Glauben ; diejeni^'en aber, welche es durch gides Hei-
spiel lH*lipr) und durch fromme Worte tr()sten sollten, die (Vistlicben,
.sie verküiiniK 1 1( n in deinselhen Klend und lif-scn sich veriVilut ii xon
iler (ïcwall schlechter Leidenschaften. Die Üt^ein Chrodejrangs waren
vergessen, Zucldlosigkeit und (ienusssucht herrschte in den Stiftern,
Armut und Uuorduung m den Abteien.*) Die Einkünfte der Klöster,
in den Iraur^n Zeiten an sich schon bedeutend gemindert, wurden
ihren eigentlichen Zwecken entzogen und kamen nicht selten in die
HSndo weltlidier Herren, die sie entweder mit Gewalt nahmen oder
von den Bischöfen freiwillig sich abtreten Hessen, indem diese, um
Schutz und ünterslntzunK von ihnen zu erhalten,') sie zu Laienäbten
machten. Uor/jy^ (liselbert. z.B., wie vor ihm sein Vater Reginar,
verfugte iiber die Einkünfte von den fünf grossen Aîtt- ien St. Maximin
bei Trier, Echternach, Stahlo, Malmedy und St. Servatius in Manst-
richt.^j Ebenso hatten die Bistümer selbst ungelieure Eiubuaäe an ihrem
Vermögen erlitten. ^)
So war es kein Wunder, duss tiefer und besser augelegte Na-
turen aus diesem unwürdigen Zustande hinausstreblen. Erst regte sich
') z. B. ßcrnuin von Verdun Vit. Joh. c. 38.
'-) Vil. .loli. c 20: JUH- ulliini otnnim» nionaslfrium in cuncti» cisalpinis
parhbiis üüd et vix io ipsa italia audiebatur, in quo re^ularis vilau diligiiiilia
servaretur. c. 34 : a<teo wcuU macala qoedam cunda ferc coenobia offoscaverat
*) Waitz, Verfass. VII, 8047.
♦) Wilticti, t;>io F.iitstcliuii"; dcH II.'!/.o>:tuins Lollirinj.'cn, ftfiS un.l W".
*) Ik-ycr, M. t'iL i,ilÜ, l ikuudc l-'.r/.b. Thooileiiclis von 1)75; Tyrannofum
principuui buccessione tempore GisaltK-Tti duci» scu Gonradi ab invasoribus cpi«-
copîum omne dircpium est ; ecclcsiae de^trnctav, posaossiones snbreptae, dei eut-
tus iinniimidis • t sin<> rcapectu divini atque imperialis iadicti matigm eontra ss.
dei nilebanlur ccclesiaa.
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— 125 —
m wenitrci ■ Gewissen, dann mnchte sich in iinnner weiteren Kreisen
die Sehnsuulil nach hölierer Hiilfe uml die Fnrcht vnr *î(»lUicher Strafe
SK^llend. Ortnz nnabhänjjinr voti drni Finfln-sr il« r Cluniaron?or ent-
wickelU'ii sji li ilio ersten Anfanjic der l)»;\v< -m,H ii, I,olhriii^n'ii. Hier
s<-lilosaii .~i< Ii < iiiijiü cUclgci&innte Männer ziisidiiinrn, l>al*i winde ilujen
die Bewuiiileruniî des niederen Volkes /nted, tiud der Heistand des
Buchofs verschalle ihrem Vorhaben einen glänzendereo Âbschluss, als
ne je hatten bofièn dürfen.
Mm Ein junger Geistlidier, Namens Johann, aus Vinderia gebOrtig,
ciom Dorfe im Hoseltbalef einige Stunden südlich von Metz, *) war
<üe Seele der Bewegung. Die cifrijîc TMtigkeît ini Dienste der Kirche,
ZQerst bei Toul, dann in seinem Meiniatsorle, die liebevoUe Fürsorge
ftir seine jungen, der Eltern beraubten (îescbwi.'^ter, eine mfihsaTne
Pilj^erfalirl nach Horn hatten ihn mit wahrer liefricdi^imtr niclit erfullf.
I^er EntschluF'î mn der Welt sji Ii /ui Vn k/u/ii licn und als Möneli in
stiller Frömriiiu'ki it zu leben, .sehitiu ilitn ubtj nicht leicht ausfi'ihrbar.
Denn weder iiüidlich noch südlich der Alpen fand ci- cm Kloster, das diu
Strengen l^egelii beobachtet und seinen Erwartungen entsprochen hätte.
Eist als er melirere gleicbgesinnte Männer kennen gelernt hatte, reifte
in Oiin der Plan, mit diesen nach Italien zu ziehen nnd dort in ein-
auner Gebii^sgegend bei Beneveht sich niederzulassen. Ganz zufällig
erfuhr hierron Bischof Adelbero. F.iner der Beteiligten. Bemacer,
Gtistlh Ih r ;in der Kriöserkirche in Metz, s|>ra< h mit seinem Patron,
einem edlen Herrn Namens Lantbert. *) von dem Tlane, und dieser, ein
vertrauter Ratgeber do> Bi^f!K<f-. ''i hielt es fiir seine l'lliclit, .seinen
HMrn fiavon in Keimluis zu selzeti. (Im-s er (ielaiir laufe so tüchtige
Maiiurf 7\\ verlieren, weil sie in dem lîislum einen pu.s.si:ii«lcü l'latz
niclit laiitUn. Durch geschickte Verhaudlimgcu, indem er erst den
Bischof, dann Juhami und dessen Freunde auf Gorze aufmerksam
nachte, gelang es I^tbert, die frommen Männer der Heimat zu er-
Mten. Nur zögernd, weil sie lieber nach Italien gezogen wären, und
in tla Annahme, dass wegen der eigentümlichen Besitzvorhältnisse das
Kloster ihnen doch nicht eingeräumt werden könne, erklärten sie sich
^inveri<ianden. Der Bischof aber ergrilf die Sache mit vollem Eifer,
l^ie Erinnerung an das, was er vor .lahren an dem entweihten (Jrabe
<les heiligen Gorpo jrrlobf Imllr. lir>'^- ihn in der jetzt gebotenen (ie-
Icgtnheil eine Mahnung (îolles. nicht nienscblielien Ralschlui«s erkeimen.*)
>) jeUt VandièreB zwischen Pagny und Pont-à-MouBson.
«) Vit ioh. c 35.
" (')>. c. .H7. omnium apad opbcopnm comiHomm intimas.
Yi£ Jüh. c. dti.
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— 126 —
Er bpsfhloss dem göttlichen Winke zu rol^rt'ii uihI nllo^ zu vci-suchcn.
um jeiit 11 frommen Männern den Aufentliait in lior/r- zu < i iin»;^li( licn.
ZorfaaddM f)^ ^vai ireilieh vieles /u thun. Es liandellc f>icli nicht nur liaiuni,
die verüUlenen Gebäude, in denen allerdings noch einige der {üten
Mönche ein dttrftiges Obdach fanden,^) wieder in wohnlicheii Zustand
za bringen« sondern aach die regelmässigen Einkünfte éea neoen Be-
wohnern des Klosters sicherzustdlen. Von seinem Stifter, dem Bischof
Chrodegang, mit vielen Besitzungen ausgestattet und später oft be-
sdiciikt, war das Kloster früher sehr reich gewesen,*) aber in der Zeit
der Kriege nnd Fehden waren die Güter von Gorze auf demselben Wege
wie die andrror Kiüster in die Hände von Laien iiher^ejrnnp'on Auf
Wi«rerirh w;ir sd^^ar ein Lfiirnai»! ;:cfnl^t. Dirsiiii ia;: wcni^f an den
Mönchen, er uiitci liess es [üi* sie zu soi^fen. sie geiieti'n iu Armut un<l
Dürftigkeit und hallen selbst nul ^vahrungssorgen /.u kämpfen. Bei
einem der letzten ICinfälle der üugam war üu* Kloster gümslidi "W-
wUstet worden, nur mit Mtkhe hatten sie ihre Habe und die Gebeine des
Heiligen nach Metz gerettet')
onr Adalbert. Den grOssten Teil der liegenden Gttter hatte damals Graf Âdelbert
in Besitz*). Dies war der Sohn des Grafen Matfrid^), der sidi durch
seinen Sieg über König Zventibulch einen Namen gemacht hatte. Mit
seinem Hrnder Gerhard war Matfrid an der Blies und an der Mosel
bei Metz und Trier begütert wuhrscheinh« h ist er auch königlicher
Graf von Metz ;:v\\o«pn'l. Dieses Amt bt kl. i lrtc nach ihm wohl ohne
Zweifel sein Solni. Am- zugleicli Laicnabt de^ Klosters in Gorze w'ar^).
Adelhert hatte eiiillussreiche Verwandte, er war, wie schon erwüliiil,
Bruder des Bisehofä Bernuin von Verdun, femer Neffe Bisciiof Richars
von Likttich*). Wild und gewallthatig von Natur« stolz auf die eigene
1) cb. r. 44.
2^ Gallia chnstiaaa Xlll, 87ö: luiiun c dilissiuiis ac celcbcnlinis non lan-
tnin Arätranae, 8«d e( toUus orbis ChriatianL
*) Mirac. S. Gorgon. c. 7. M. G. IV. 240.
*; Vil. Job. c 36. Poasessionum qaicquid exterias faeral, AdelberUia coin es
. . . lencboL
•) Gont. Reg. 9U.
Reg. in. aod 906 extr. Wittich, Entstehung, Dl*); Regin. 892 und
WiUich, 59.
Sauerland, Milth. d. Inat. f. ösl. Gesch. Vili, ü4H. Heyer, M Urk, l, 229
Radinga in pago Metensi in comiiatu Malfridi. Geftchtcl im J. 806, bei Karl dem
KinrüUi(r<>n wieder in Gnaden, xeichnet er in der Urkunde von Ileriitat 916, Beyvr
M. tJrk. Î5. 222 w;ni< Ii, 84*.
•) IJen. 1116, bü: S. AdelLwrü seniuns sive abbaliö i|iäiuü ccnobii.
»I \ S. m Itcgin. m, Waitz, lleinridi I., S. 4a Hod. 92t>.
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^ 127 —
Hàcht und gestützt nuF die Macht des ähnlich gearteten Bruders^),
schien er in der Loge, je«ler Schädiiiunjc seines Besitzes trotzig ent-
pejreiitretcn zu können. Mit seinem Schwjiger Lantherl, dem oben-
ewöhnlcn Vertrauten des Bischofs, stand er sohh i lit -).
emh^ So ist es begreitlich. dass Johann und seuie i'reuiide an der
* Miiffliftiktil. das Kloster (Ii ii/.r fur sich zu gewinnen, zweifelten. Nichts-
destoweniger ist es den eiiiigen Bemühungen Adelberos, den weder
Arbeit noch Verdmss absclireckie, gelungen, die Schwierigkeilen zu
fiberwinden. Soweit es seine Geldmittel erlaubten, liess er auf eigene
Kosten die Baulichkeiten des Klosters wiederherstellen und wohntidi
äorichten*). Dana hielten im Jahre 933 sieben Männer ihren Einmg,
an ihrer Spitze Einold. der frühere Archidiacon von Toni, tmd Johannes.
Sie vertauschten ihr geistliches Gewand mit der Müik hsknllc und ge-
lobten die Regel Benedikt" 7.n halfen. Als Abt wurde n;M h iliicr Wahl
voll dem Bischof der ehi win diu^r b^inold eingesetzt. Arn 16. Dec. 933
ist die l'rkunde in Metz aa.sgefciiigt, in wrl( ht r der neue Rechlszustand
für ii<,ize bestätigt und ein Teil des fiühctcii Besitzes dem Kloster
"Wieder zugesprochen und zum Unterhalt der Brüder bestimmt wurde.
^^'.uci^t ^on dem bisherigen Abte, dem Grafim Adelbert, wird in der Uf-
. rfk«i^ knade nicht gesprochen. Johanns Biograph geht mit wenigen Worten
ihn hinweg*) Da also Ton einem Ihatsächlichen Widerstande,
deo er gegen die Güterentziehung geleistet hätte, nichts Terlautet« so
^onimt Lager ^) zu dem Schluss, dass es über alles Erwarten leicht
und schnell geglückt sei, dem «unrechtmässigen Besitzer» die GQter
zu entreissen.
Aber so eiufach iiiid ^tltitt kann «ich doch der Uehergang nicht
vollzogen haben. Denn weil Mitlcl /um Unterhall nicht ausrei* hlen,
^iclUeti schon im folgenden Jahre, U;»4, die Mönche, deren Zahl in
Zunahme begriffen war, daran, das Kloster zu verlassen und nach
^^jjfciximin laei Trier fibennisiedeln, wohin eine Einladung des be-
Vil. Jt)li. c. ;)6: ingcnio fcrox ac violcalus. cb. c. 38: magnilutlme, po-
tenlia. ferocitate cum sai tum fratiis Beraaini Virduneiuis epiaeopi, »cerrimM
pmter mentis viri.
^) c. 'Mi: quibu8d<im nnimo«i(ntil>ns riissidpbrinl.
l'rk. Adelb. 1 : moimsteniim, in quantum ad praesens valuinius, reslruxi'
mus. Vit. Joh. c 89: nt brevi ex illo diidnin aqua3ore deterrimo cnnct« loci iUii»
liabvlacvi^^ in novam quandam lucem et gratam aspectibns resplenduerint ventt*
sUtcTn. eb. c. 95: nlimianidin quidetn opc ein« in primis sustentati sunf.
*) Vit Joh. c. iiH cxlr. Nuc inulto post etiam Ibrrant cidem Adelborto sub-
qw res nttqne ad vim non minimam speetare videbator, Hcet ei prae
wkfniiudine dcvotionis poslrcma baberetur, monachia cx intcgro reddidit.
*J lagcr, dip Ablci Uorz«, 2L
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— 128 —
fronndcten Abtes O?*' «io {jcriitcn hatte. Der liiscliof hn\\<- ilmcji /wnr
;iiif';iri^!« flurr'li soiiM' l!t ilii'iir<' d;is I^'Immi in Gorzc ci »^-lirlil , war aber
;^«'ra<lc iLiiiiaU durcli aiiUtie »'^sui^trii ^<ivll^ci!ll ini tjUcnbaf .sein Ver-
liiilliiis zu Boso uud Giselbert) Yüllstüudi;^ iu Anspruch geuommeu.
Wenn nun Adelbero in der Urkunde nicht weniger als 8 Dörfer, ausser-
dem die Einkilnfte von 7 Kirchen und 3 Kapellen und einer Kirche
zur Hälfte dem Kloster zosesprochen hat. so ist klar, dass die Möndie
diese Einkünfte in Wirklidikeit nicht glàch bezogen Imben. Sie hätten
sonst auskoininen müssen. Das ist aber nur zu verstehen bei der An-
nahme, das.s Adelbert wi ni;j-!(»ns passiven Widerstainl sieleislel bat.
Dazu findet sieh auch in dein Leben .lohanns eine Steile, in der aus-
driu-klifb borvor^Fohohen wird, <lass es tmeh nirht mr);rlich gewesen sei,
von den in wellli< lir Hände trenilenen lje.sil/jni'/"n dem Kloster etwa.s
znriiekzn^reben *j. Lud wenn aiu.h in der Urkunde der Name des Grafen
nicht genamit ist. so sind doch ohne Frage einige Sülze uud Wendungen
allein gegen ihn gerichtet. Adelbero beruft sich auf die Bestimmungen,
welche der GrCükler des Klosters, Bischof Chrodegang, gegeben hat,
und betont besonders die Vorschrift, dass der Abt von den Brüdern
gewählt sein mOsse. Nun ist aber Graf Adetbcrl natinlieh nicht von
diesen vorschriftsmässip izewäiill, sondern nU l.aienabt willkürlich ein-
gesetzt worden. An Wigerich, der das gelhan hat, denkt Adelbero,
wenn er s^ix^i. dass er nichts treinein haben wolle mit denjenigen,
welche den Verfall des Klosters verursichl hätten. W eilt i lu i^j^t es in
der Urkunde mit Bezug auf die Wahl: Wenn sich im lvlo.~.U'r kein
geeigneter Maim linde, .so sc'i von dem Bischof anderswoher ein Geist-
licher zu berufen (religiosus monauhorum alia de congregatione).
Das Wort religiosus steht nicht in der Urkunde Ghrodegangs nach
deren Wortlaut dieser Satz Adelbcros sich im ganzen sonst richtet;
dort heisst es statt dessen abbas. Die Aenderung hat aber iliren guten
Sinn. Denn wohl war Adelbert Abt, aber er war kein GeistUcher.
F(!rner ist mit dem Satz, in weldicm auf die Verpflichtungen des
Klosters im Falle (!ines Krieges hingewie.sen wird, ein Einwand Adelberts
widrrl<>nrt. Lager hat den Zusanniienhnnir dir>«r>r ^ eiireri'ünilirhrn Be-
stiianiuug» uicht erkannt^). Adelbero ordnet keineswegs an, dass der
') Vil. Juli. c. îtô, quia necduin faiultas t-i fiicrat, ut ile pussfssionibus
monaslorii. qiiae iam abliinc longi- retni bcmMn io scM-ulariiiin cfssciant, eisnliqiiid
rc'sUlut'iet. Dieser Salz t,cliildcrl den thiiUäcJdiclHn Zustand, da« «ex iatugio
reddidit» im cap. 98 (vgl. Anin. 1) bezieht si«h dagegen auf die in der Urkunde
aUHgesprortu ne Veilciliung.
ï| Bon. 1U6, 10.
•'j a. 22.
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— m —
Abt iu Zukunft Truppen zu stellen habe, sondera er laachl darauf
aoftBeiksam, dass nadi Gbrodegangs Voradirift dar Abi nur dann za
deren Stellimg verpflichtet w&re, wenn er Qber den ganzen Besitz des
Klosteis verlilqse. Habe er aber weiter nidita, als was zum Tische der
BrSder gehöre « so brauche er eben nur für die BrQder und (Ur die
Eleljgion zu sorjien. Off« iili;tr bat der Graf während der Verhandlungen
ikbtf die Güterfrage darauf bingewieseu, dasa mit diesen Gütern die
Slellannf von Krienrern verbinulen sei; würden ihm jene '/onfimmen.
branche er dir-=p nicfit zw ^ff'llrn, D^r kliiirp lîisrliof hnt 'lunn, weil
er Kl jfgadit-usU; AUi-iberts nidiL t;ntbehren konnte, den Ausweg ^e-
sueiil. dass er ihm nur einen Teil der Kloslergüter entzog, gerade so-
viel als zum Unterhalt der Brüder notwendig schien. Die Urkunde
sollte also die Unrecfatm&ssigkeit der Ernennung Addberts zum Abt
nachweisen und einen nidit ganz unb^p^ndelen Einwand desselben
Wenn so der Bischof einlenkte, so hatte er doch audi darauf
gerechnet, dass der Graf gleichfalls etwas nac-hgeben würde. Aber
\ fcr erreithle seine Absielif nii hl. Die Urkunde in der vorliegenden
I Form konnte der Graf nicht gut unterzeichnen. Wohl aber hätte
Von RcH'hLs wegen ohne seine Zn^titnmimg die Handlnrr^' '/nr nicht
vollzi^ci, wciilcn diuicn. Denn erstens war er bis dalnii der Abt
1 und zweitens als Graf von Metz Vertreter des Königs. Unter der
■ Oikuüde von St. Arnulf zum Jahre 912 steht sein Name an erster
^ lütter dem des Herzogs Otto^). Wenn er hier fehlt, so folgt
*^U8, dass der Graf mit der Sache nicht duTerstanden war. Er
^ bei der Ansicht geblieben sein, dass er auf Grund einer btscfaöf-
''^<«n ErnennuDg und Belehnuog der reditmftssige Besitzer sei, und gab
"^''(?î' einen Teil noch das Ganze heraus, sondern hielt fest, was er
^''®» bis zu seinem Tode*).
^y*>h\ aber erscheint unter der Gorzer IVkunde zum ersten Male
der < Îr-T'hichfe ein bi-^fliffflichrr Pfnl/'^ri-if , und /•\v:>r nti der SpHze
■w-T WelUichen Ijntersciu'ilten Ks ist liantedcus. von (b m -['illi r noch
ReUç spiu wird. Wnr dieses Pfalzgrafenamt eine Liliiuiuiig des
^^«»OfaV Der Titel war ihm von seinem Vater her gut bekannt. War
^ &iich ein Trumpf, den er g^cen den Grafen anspielte? Wenn dieser
WoHie. so half er sich mit einem eigenen Beamten. Das war
") Calm. i\h, 188-1110.
*) Diese iVnsicht fmdct eixie wciieutliclic 1'ulers.lützung in dcu Wollen der
^'^?V' ^-110 ezfr.: plaribns res epiicopit rotinentibiiH, qnoe privare ncc iutmcc
«iMÎ^hkiQ erat — tanto robore cx »nperioribu» cpi:»c«poniin rebuit rrnclîs nîlebonlur.
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•
— 130 —
dann ein Streit zwischen don Bischof und dem Grafen, den za ent-
scheiden nur der König das Redit gehabt hatte. Wie aber stand
Adclbero mit diesem, wie mit Herzog Giselbert? Die Partei Bosos
halte er damals verlassen oder war doch im Begriff es zu thun. Hatte
CI- aber gleich bei jenen so '^Tossen Elnfluss pewoniif^n . dass er dio
Entscheidung zu soinon Hunstcu wenden konnte V Erst nach zwölf
.laliren hat er eine königliclie BestiUijrun^î der Cior/.or Ti.scli;;iiler durcli-
<icsc\/A. Die rrkunde ist auf Fürbitte des Herzo^js Konrad von I.
nni 18. Juli 945 in Aaeben aus^^estellt ' nach den» Tode dos ( .ralen
Adeibert. (legen Ende des Jabres 944 war dieser ermordet wuiUcn*).
Nun sind alle GiUer in den Besitz des Klostors gekoiiiuieu ; 15 Dörfer,
9 Kirclien, 5 Kapellen, Terschiedcnc einzelne GrundstQcke, der Zehnte
des Weines von 12 anderen Dörfern, von 4 der Zelmte an Korn, Heu,
Lein und noch weiteres.
Die M-.nchp Myncho woTcn natürlich unglücklich darüber, dass der Bischof
auf halbem We^^e sieben blielj und nicht für die slreufre Durcbnihrnng
der Sliftunsjsurkunde s(fr;rle. So erklärt sieh einfach und leicht das
•gespannte Yerhidlnis. das in den niiehslen Jalnen zwisclien ihnen und
dein Hisebof bestî^nil't T.o(7t"rer sah die Unmöglichkeit ein, d^ n
München auf di(> ^'ewiin-' Ii '' \\ * i-i; zu helfen. Ihrem Bitten und l>ian^t'n
;rin;i er nach Mrijjlichkeil ans dem Wege, drei .iaiiie lang unterliess er
es, das Kloster zu bcsuciiea. Aber auch die Mönche bliebeu zähe.
Sie erwogen zwar die Âuswanderung nadi St, Maximin; da aber ihr
Abt Einold widerriet, so blieben sie in Gorze und warteten bessere
Zeiten ab, jedocli nicht ohne selbst thfiüg zu sein. Waren ihnen die
ßcsit;nmgen Addbcrls nicht erreiehbar, so versuchten sie mit Belmrr-
lichkeit andere' Klostergiiler. die auch in Händen von Laien waren,
znri';i k/,ugew innen. Die Arl . wie ihnen das gelang, ist füi- sie selbst
nnd nielit minder fiir Adclbero so eharaktcristi.seli. I iss liier wenigstens
vin Vorfall ausfidirlicher erzählt zu werden verdient,
dem 1);)^; Kolgdide ist cioc l'ebersclzung der Ka|iilel 97 — 99 «ler Leberis-
c?'b7— «!.' beseluc'ibung Julianns. Die Geschichte ist auch in den Wimdcrn ded
i) Sickcl, Diplomata Oltonis L, & 149. Der Abdruck bei den Ben. III 6 ô9
mit der Ja)ir«8»ihl fKlß bcraht auf einer ispftteren FUsctiung. 9iS6 halten weder
Itmno noch Willn ltn k( lion ein Knsbislttin. Das Gorzer Kartular enthilt die Tr^
kunJe in beiden Können.
ü) Cont. nty/m. »44.
*j Mü'. t;. Ciuig. c. 1(1. lani uuiiii Uaiiaaclis liibua ferme aimis, ex quo
cxMttin habere coopérât eundoiu locuin adco. ut monaslerimn salloin videre ac
ipso» fratrcs faslidiret.
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EGorgü überliefert'), etwas weniger ausrühilicli uiui mit einigen Ab-
wéàmf&ù. Beide DorstelinngeQ stammen also von Zeitgenossen. Diese
kaonten äiren Bischof gut und haben den Vorgang sehr ansdiaulich
tieKi]ad»t Es bandelt sich um WarenguâTiUa*), eine alte Hesitzni^
des Klosters, welche Goziin, der eigene Bruder des Bischofs, € der ihm
lieber war als die anderen»'), zu Lehen halte.
*ia der Zeit, als man im Kloster unter dem Eindruck dn Ti iorer
Einladiintr und der unfreundlidien Gosinnun? Ap^ fit/eneii Bi.sehotî, stand,
liass diV-or .lohannr>s noch Mftiz rufen, um mit ilim über einen Mann
ZH V( ;1i;hii1('1ii. der zur Ablt i geborte, aber biseholliclip Gp^îcbâfle be-
sorgte. Abi iieaiiUliebeu Worten bat zunäcbsl der liiöibuf, .loharni
iflüge iliin eine Bitte nicht abschlagen. «Eure Bitte ist mir Befehl»,
vnr die Antwort. «Ueberlass mir jenen Mannl > sagte nun Adetbero.
Elvas orregt, wie jemand, der gerade das Gegenteil im Auge hat,
IBib der andere zur Antwort : « Dir handelt jetzt wie in der Erzählung
Dav^. wo der reiche Ifaum, um seine zahllosen eigenen Schafe zu
î^-lionen. da.s einzi|ie Schaf des armen Nachbars fortnehmen und seinem
(iasle vorsetzen lässt. So raubt Ihr trotz des unglaubli{?b {^rossen
IV! rrfl;!--^^(^ IUI !,r'i!teTi un.s Armen jet/t diesen einen Mann». Fin.ster
Zu^jeiut iic Urnueii zusammen und wandle sieb ab, »aber koin Wort
veitiel sviue innere Erreirun^. Dn zog sieh Johaim in aller Stille zuiück.
^ Gleich darauf Irai iViedrieb, der M»)iich von St. Hubert, ein. Er
kannte seinen Neffen und wusste in seineu Mienen zu lesen. « Wozu
die Brauen wieder so tief nach unten?» fragte er. Denn das war
immer ein Zeichen, daas sich jener ge&i^^ hatte. « Dieser Jobannes
ist toU! Er hat mich so behandelt wie noch kein anderer. Nicht ein-
mal einen einzigen Mann will er mir abtreten. So wcni<; gelte ich bei
ihm». Friedrich wusste um die Trierer Plrme der Mönche und ant-
wortete : « Wenn du nicht besser für sie sorgst, so wirst du sie bald
allo verlieren. Denn \rh weiss, da.ss sie mit dem Herzog und dem
Profwt m l'^nlerîjnndlunii -telifu. weil am bei dir zu wetaji Hülle imden.
Kacli St. Maxuiiiii ^illli -le la.seh über'jes-icdell ». Sofort warde .lobannes
zurückgerufen. Warum er ohne Eilaubnis fortgegangen sei, wuide er
angeberrscht, und als er in seiner Angst kein Wort zu sagen wagte
(das war derselbe Jobannes, der jenem grimmigen Grafen Boso, dem
Härder sdoes Wohltbaters, die mutige Antwort nicht sdiuldig geblieben
var und spSäer dem stolzea Kalifen Ton Gordova so unersclirocken
») c. lü. M. G. lY. 241.
^ VaruiftéTine an der Meurthe, 15 km oberiialb von Nancy-
.Mirac S. tioq{. «. 10 ante tned.: mm fratmm eiua carior celerh.
9*
— 132 —
und überlegen eiilgcgcniral]. da fiilir der Riscbof fori; * Teli liabc dich
iiit. hl für so bitzi^r j^eballen und nicbt prefilaubt . dass (bi in einer so
unbedeutenden öuclie so viele Sibw ieri^ikeiteu maeben wüi'dcät. Ich
bitte dich also, laas mir den Muin wenigstens für einige ^t! » Jener
überl^te, was anf dem Spiele stände — es handelte sich um ein Geld-
gescliäfl — und fragte : < Auf wie lan^re ?» « Auf 40 Tage >. < Anf ein
Jahr, wenn Ihr wollt ! » gab jener zurück.
♦ Nicbt lanjïc nacblier batte der Bisebof einen Traum. MH schrecklich
drobender Miene trat eine (lestait an ihn \\vvi\\\ und sagte mit ernster
Feierliebkeit : < Gut war dein lî(!}^innen, aber allzura-scli bi.st du abgo-
fnllon. Hüte dass dieser Abfall nirbt l'rsaebe werde zu dntieni
Sliu/.c Î Isiinm wunler auf. was du I i l imen basf ! Sonst stiu/esl du
in den Abgrund'» Da waebte er aul uml ci dacht(> langem naeb über
das \\'erk der rcÜjjiiiseu Ueform, das er beguinicu und so lange Zeit
vernachlässigt hatte. Tiefer Schmerz ergriff ihn und er erwog die
Bilahnung. Dann rief er seinen Kämmerer Matzilin herbei und befahl
ihm so schnell als möglich nach Gorze zu eilen und dem Abt Einold
zu sagen, er solle sofort ror ihm erscheinen. Zuf&Uig aber hatte dieser
die Nacht in Metz zugebracht. Bei Mor « n-iauen hatte ersieh erhoben
und stand nun in aller Frühe am Stadttbore, um zu warten bis es
ge()fTiiel würde. D;i traf ihn der Bote und rief ibm nach kurzem Gru.sse
zu : ' Eine grosse Aînlio bald Ihr mir orsparl : Ic!i war ausgescbickl
Euch zu rufen. Der Herr hat betobleu, üir solltet sofort vor ibm
erscheinen » .
«Jener gebt gleich bin und whd angemeldet. Der liisehof über
das unerwartet rasdie Erscheinen des Ablcs erstaunt, lässt ihn bitten
einzutreten. Nadi gegenseitiger BegrOssung beginnt Adelbero: «Es ist
lange her, dass ich in Gorze war; mancherlei war mir im Wege. So
Gott will, komme ich jetzt zu Euch ». « Es wird uns eine grosse Freude
.sein, Euch ZU sehen ^, wai* die Antwort. «So gebt vorauf und kündigrl
den Tag nieiner Ankunft an!» K.s sollten aber damals die Tage der
Quateiiil'i i l isten des Februar gerade am folgenden Tag*; beginnen.
^>af■h ilm 1 lîf>endigung , sagt(? «t, werd(! <*r >^('ine Absielit ausfVdu'en.
«Aus diesem lirunde». meinte der Abt, «ist ein Aufschub nicld ni)lig.
leb werde heute vorausgehen, und morgen zu der Stunde, die Ihr be-
öliiuml, werden wii- Euch erwaileu». ^ Gut, st) werde ich um 3 L'br
da sein», antwortete Adelbero*).
« Am folgenden Tage machte er sich auch wirklich auf den Weg,
*Nadi den Mir S. Goig. wai' ca der AJ>1, un die Fasten eriuuerle.
Ktt «nii-iâe ihm abvr dio Antwort, dasn der göttliche Hofohl k«iiicn Aufschub dulde.
1
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— 133 -
iiîni als er riidit mvhr weit vom Kloster an den Punkt pekonunen war,
(ier «Am Kreuz» heissl so stu'ji er vom Pfenle. zo^r die Selnilie nii^
uixi Ic'^to diiri IfM/tc Stück des Wegt-s hi^ zum Klusler barfusis zurikk.
iNtrl anjrekoiu'iii ii ^\ ii ft er sieli nrn h der ersten .Anrede vor dem ver-
siiiiiniclten Convi nt nieder auf den UihIl'U. khijft .-fiel i der Naehlä.s<i;.'keil
(Ion Oidea an, versprield Hes-serun;.' und bittet deniiitijjt nm Ver-
aeihuijg. Man beeilte sich zu versiehern, sei ilmi verziehen, und
noD Ertrug er ihnen soglei( Ii jeiies Dorf, welches zwar ein alter Be-
vüz des Klosters war, damals ahcr sich als Lehen in den URnden Ton
da fiêidiofs eigenem Bruder befand. Den Beamten wies er an, aUe
EiokfiDfle ungekürzt dem Abte abzuliefern und drohte mit dem Fluche
Dalbü und Abiron. falLs ein Betruj^' oder ein Auswetr ver;<uclit würde >.
Solche Vorgänjjre wiederholten yicM. So baten nicht huv^e, nach-
Ik'I'-) die Mönche um Longeville und Teile von Moulins. Adelljero aber
wnlllc nicht zureden lassen und blieb standhaft. Hnrt wie ein
Stein, syjften .sie, sei .sein nprz^). Als er sich al)cr in aiiniichcr Weiöc
wie vorhor von Petrus ((eiualml sah, trab er sofort nach.
Aber trotz der guten Vorsätze, auf wek lie sich aus diesen Träumen
sditiaseD lässt, kam es zit einer weiteren Kîn^enreform damals nicht.
Es f^te wohl weniger an dem guten Willen als an der Zeit und den
Sütlefai. Die weltliche Stellung des Bischöfe, die kriegerischen Ereignisse
(rst besonders im Westen, dann der Thronwechsel in beiden Ländern
üiid die Aufstände im Osten nahmen ihn viel zu .^<'hr in Anspruch und
feon ihm nicht die Musse, deren er b<"durft liätle. nn? s<'hon jetzt
jCfle izcislijre Bewe^mng in grrüs.serein Mn-stabe durchzutidiren ').
/ S-tt AH' Ibero von Boso abjrefalleii war, jjchörle er «Icr B-irlei
(ri.seln,.jia an und scheint mit ihr allen Wandlimj:(»n der iollu'irj«»isciien
I'oljtik gefolgt zu sein. Durch verwandlsi hafUiche Bcziehuntfen ist ihr
VertAltnii: kaum beeiullusöt worden Die Aunaluue, duas der Ilerzo«,'
Adellien» Grossoheim gewesen sei }, muss auf einem Irrtum beruhen.
1^ aus den alten Quellen ergiebt sich nicht die leiseste Berechtigung
n solcl)6m Schluss. Âucb das Lebensalter beider Blänner wäre damit
■ü^t in Einklang ssu bringen. Als Giselbert nach dem Tode seines
*) Wohl am Gemensdenkmal Ober Ancy.
•'1 Vit. Joli. c. 10.).
^1 Mir. fiorg. c. 11. ut sil> < in ' imus.
Vit Joh. c. l>i>. AUelbero rc^no tunc divcisis [lerlurbatiouiLuä coaciUlo
ûei phiriinas cvras distentns niiinis eis solito prospicL-re poferal.
'i S(i viel icli yche, crssrlicinl dk-ae ne)inti|ilung /.mti eitlen Mali; l)ei Meu*
fi st-, M. ' tu ( juolknanijabe. dann bei den Den. IJ, 40, die sich auf ihn besiehcn,
Bud bei Saucrlaiid, IminuuiUil, S. 28,
— 134 —
Vaters, wahrsdieinlich 915*), von KOnig Karl die hersogliche Würde
empfing, war er dn junger Mann So kann er etwas älter als Adelbero
gewesen sein, aber nicht viel.
Von (1cm Iferzojî Giselbert entwirft Richer*) ein sehr unprnni?li;ie.s
Hikl. Seine kricjxerisehe Tuchlijrkeil erkennt er an. seine Kühnheit uml
Krii jKTkraft, aber rrnriint ilin unruliijr und leichl-irj^i^r. vorschwenderisc Ii
iiml [i;il).süeblig, zweideiiUjr und liinlerlistitr SriiM Aiiuen seien î?o unstäl
fiewf scn. dass man ihre Farbe uielit liabc eikt uucii können ; an Stroit,
an W'iiTxsair und Verhetzung liabe er .sj'ine wählte Freude gehabt.
Der parteiische Franzose bassl den Herzog, der von Frankreich abge-
foUen ist und Lothringen an Deutscliland gebracht hat. Aber auch der
gemässigte Flodoard*) spricht von Meineid und Wankelmut und von
dem Abscheu, den deswegen König Rudolf vor dem Herzog empfanden
habe. Jedenfalls war Giselbert ein Lothringer, wie sie Widukind"^)
schildert: «Unzuverlässig, an Ränke gewöhnt, stets zuni Krir^ie bereit
und auf Neues l»e(laeht. • An den Deuts< ben war ihm nielit mehr ge-
legen als an den Franzosen, nur der eigene Ehrgeiz setzte ihm das Ziel.
Sein Vorteil verbanfl ihn damals mit dem dnuf'-cben K(>nig. Fine
Tochter lit inrichs war seine Gemahlin, s<'in Wort galt viel Ix'i ihm
und sein Ansehen war dadurch in LoUuiugen bedeutend gestiegen.
III. Unier Otto L 938-950.
Hierin änderte sich zunäf-bst nichts, als Heinrich 1. 936 starb
und sein Sohn Otto I den Thron bestieg. Den neuen König, seinen
Schwager, empfing Giselbert mit vieler Tracht und unter starkem An-
dränge des Volkes zur Krüuuug iu seiner Sladt Aaeheu. Die Geistlich-
») üiselbeiU .MuUcr Lies» Alb lada , WilUdi, ÜO'), IJouqucl IX, 666. In dem
Verzeicluiis der Aebt« von Rchtemach wird R«gînar als Abt bia 916 genannt.
M. G. XIII, 7.W.
l^icher I, M. M. ü. III. 07!): iaii» f;ir'o iuveni. Mirac. S. Maxitnini M.
G. IV, 281, 233, c XL; cum Giätlberluü adiiioduin iu venia dux regiio praeficeruluri
c. 16: ft matte invenis dvcis. WaiU: nimmt in der Anmerltang xnr letzten Stelle
üofiai- an, daas die llttttet ffir den jungen Giselbert nmächat die Regentacbaft ge»
lahrl habe.
») 1, 35.
«) Zq 924 extr.
*) It'äO: quia gens varia erat et artibaa aaaueta, bellis prompt« mobilisqne
ad reram noritatoa.
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1
I
I _ 13Ö —
I
! ïéi war in grosser Zahl erschienen und alle Herzoge waren zugegen.
Sic versahen die Hoßmler, Giselbert aber leitete da^ Ganze ^).
^iiptt«: Das.s Adell)cro sich unter den l}i.s( h(>ren befand, i.st wohl niitjfheh;
I überliefert i^i C'^ nir-ht UcbfTlKinpt läs:3t sieh nidit fesL-^lellen. wann
l er zum ersten Ahü ual dem neuen Herrscher in Herijhrun^r {lekoinmen
bl. im foltrenden Jahre 937 gelangle Otto wenigstens in die Nahe
rou Metz, als die Ungarn einen neuen Kinfall gewagt hatten. Adelberu
boote diesen furchtbaren Feind aus früherer Zeit. Schon im Jahre
9ÏI liatten die Ungarn Lothringen heimgesucht, 926 waren sie wiofler-
gekehrt. Damals war Verdun in ihre Hände gefallen und grau^uun
Ausgeplündert worden. Die Mönche von Gorze hatten mit ihren Heilig-
(ümem Schutz hinter den festen Mauern von Metz gesucht*). An
n brauste auch jetzt der Sturm glücklich vorüber. König Ollo
'lehnte die Verfolgung der Ungarn l>i?< nach Metz aus'), dann lie.^.s or
«ie flaeh Knjnkreicli ziolirn, da^ sie bi.s an den 0<'<'an durchstreiften.
, _ In diesem Lande liulte aut h im Jahre 9.'{)) ein Thronwechsel stall-
gefunden. Der fünfzehnjährige Ludwig iV., der Sohn dos unglücklichen
Karl, war von England, wo er seine Jugend verlebt liatte, nacii Uu-
«Wfe Tod von Herzog Hugo vou Francien in die Heimat gerufen und
atif den Thron erhoben. Aber er hatte sich von dem lästigen Einfluss
seines allzurnftchtigen Beschützers bald freigemacht, bn Jahre 938
^r der offene Krieg zwischeni beiden ausgebrochen und gleichzeitig
^ar en im Osten zu der ersten Empörung gegen K<tnig Otto gekonunen.
Hii halte Herzog Gi^ielberl wieder seine Freude: An der Spitze eines
Heere.« unterstützte er die Aufständisrhen in Frankreich *j. und die
I Alwsindten •=^einps eigenen Königs empling er kalt und mit Wr-
I luhtunü'M. indem er den Abfall schon erwog. Er wagte ihn. ;ds im
t fot'enden Jahre K'mig Ottos Bruder Heinrich und Herzog Ebtihünl von
\ Franken sich mit ihm zu eim-m allgemeinen Aufstände vereinigten.
Aa diesem nahm auch Bischof Ädelbero teil. Die LoUudnger
bemfibt«!! sich alsbald die Unterstützung des französischen Königs zu
^ ^Qnen, gegen den Giselbert noch ein Jahr vorher im Felde gel^n
: tatie. Ludwig wies sie zuerst ab wegen eines FroundschaftsTertrages,
zwischen ihm und Ollo ges(-hlossen war. er einigte sich aber mit
^Q. als sie sich in demselben Jahre 939 zum zweiten Male an ihn
WiJukiiul II, 2 oioiiiîi piocurab.il.
*) Mir. S. Gore. c. 7. M. G. IV, 240.
. Annale.^ S. Maximini, M. 6. IV, 7: rex Otto Hnngru» imiue Mettis civi-
""«•n [it-rscquilnr.
*] yUÀo&td m î»38.
Widakind U, 16.
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— 136 —
wandten. Hêrw^ Giselbert, dann Âdelberos Stiefbruder, Graf Otto, und
andere Grafen nntorwarfen sich freiwillig der Oberhoheit des Königs
von Frankreich. Die Bischöfe zögerten mit dem Verrat, aber nur well
König Otto Geissein von ihnen in Hftndcrj hnlto. Kr rniiss also Adal-
bero schon vorher nicht trotratit hahrn. Als aber laidwig mit flceres-
mat'ht vordran?. \vn Av' ^'uisti're Gelc/enhoit zur WietUirorobcriinjr
Lothrin^rt'iis nicht /.u Vi^i-säumoii, da schlössen sich ifini di*^ f^i^rlir^fp
an, sobald er don Gnu von Verdun b(;trat, unter ihnen oIhr- '/.wciUA
auch Adelbero'). Ludwi^r rückte vor bis ins Elsa.ss. aber er niachte,
gerade so wie sein Vater Karl i. J. 920 -) und sein Vorgänger Küiiig
Rndolf 923") Kehrt ohne einen wesentUdien Vorteil eirungen xa haben.
Dagegen kämpfte Otto mit GlQck am Niederrhein, in Sachsen und
wieder in Lothringen, das er verwüstend bis Kievermont, dem festen
Sdüosse Herzog Giselberts in der Nfthe von Lttttich, durchzog. Dann
lag er längere Zeit mit irrossem Heere vor Breisach. Aber hier ver-
liesson ihn viele seiner bisherition Anhänjrer, unter diesen der Strass-
bur^rer Bischof und d« r Krzbischot Fritvlricli von Mainz. Der letztere
eilte nach Metz, um mil Heinrich. Eberhard mid (liselbert zusamnien-
zutrefTen. Auf do- I'rin'cn Anoi-dnuu}? sollte sie!» dort ein grosses
Heer .'^aiiiiih.lu 'y, mil d( lu uiaii ;4cjzen den Könij? am Oberrhein zu mar-
schieren vorhalte. So war also AdeLbero.s Stadl zum Miltclpiiukt
einer neuen Verschwurung ausersehen. Âber als Friedrich in Metz
ankam, wurde er mit dbr niederschmetternden Nachricht empfangen«
dass die beiden Herzöge Eberhard und Giselbert am Rhein, Ândemach
gegenüber, von den verfolgenden Femden übcrfoUen seien, dass jener
im Kampf, dieser in den Fluten d<^s reissenden Stromes den Tod <^e-
funden hiitte. Sofort verliess er die l»ischofsladl an drr Mosel , in
die ihn kein Giiicksatem geleitet hatte, und unterwarf sich dem König.
Âdelbero aber dachte anders ; er war entsddos.sen den Widersland
zu wagen. Es dauerte auch nicht lange. 1 1 rr schien Otto in Lothringen.
Alle.s unterwarf sich ihm, nur der ein(? Adelbero nicht. (îerade so
WTC einst Bischof \Vi;zerich vertraute er seinem Irnl/i-jrcn H*^r7on wnd
der F<\stipkeit seiner Mauern. Er beschrankte .scmcu \\ iderstand nicht
einmal auf Metz. In [)icdeiüiolen Hess er die Kapelle Kaiser Ludvviprs
des Frommen, wclclic nach dem Vorbilde der bcrühiiileu Aachener
0 Flodoaid Uäi».
^ Flodoard 9S0, Cont. Kegin. zu 923. vel. Wniüs, Heinrich I, S. 49^
•) Flod. \m.
^ Lmtprandi ÂnUpodosis IV, 31. U. G. Iii, 326.
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— 1»7 —
Man« • iik;' [♦clic Karls des (înisscii bcfîoriiuii war. zerslorcii. damit sio
nicilil als Festung ausgebaut wüi'de und den Feinden als SUU/4»üiilil
segnen ihn selbst dienen könnte
Aber sein nnverzagter Mut musste schliesslich kühler UebwI^ung
Addbrros \veicli€n. Vor der Uebermacht streckte Adelbero die Waffeo. Leider
L«t«t«tffu<. ^ ^ Einzelheiten dieses Kampfes gar nichts berichtet. Nicht
einmal die Bedinjfungeo, unter denen sich die Unterwerfung vollzof;.
haben die Chronisten :!riup«ieben. Der Fortsetz« -r liejrinos be;2;nûîît sich
kurz zu sagen, dass der ßisebof von Metz nicht so sehr lange den
Auräta.nd hingezogen habe, duss vielmehr bald dos ganze Land zur
alten Treue zurückgekehrt soi^V
Auch die Zeit der Tnlri wtrfung erscheint also nuhesUiiiint. Zum
Ende des Jalu-es UH9 heutcikt Flodoard, dass Otto fast alle Lolhringer
sor Unterwerfung genötbigt habe'). Das lässt beinahe daraaf »eliUesiK^n,
dass Netz sich den Wmter über gehalten hat. Die Jahreszeit war ja
auch schon weit Torgeschritten gewesen, als Otto zum dritten Male
in diesem Jahre an der Spitze eines Heeres den lothringischen Boden
betreten hatte. Jedenftills zeigte er tm folgenden Jîdire seinen Gegnern
'•nter den Lothringern und Franzosen, dass er die Macht habe, das
dewDnnene zu behaupten. Rasch und siegreich trug er seine WafTcn
iik r- ,lie Aisne und Seine bis in das Hrrzogtum Burgund und zwang
den Horm fh>scs Landes zum Fric !« n. Ihn begleiteten auf diese»n
Zöge Ovi jüuge König Konrad von Liuj und. dann der Herzog Hugo
Francien und (îraf Heribert von Vcrmanddis , die inmicr noch
wen ikren Köm$ das Feld behaupteteu. Wenn ferner Otto den durch
^) Eigenlömlichcr Weise vrird von den Benediktinern H» 48 die äaeh« SO
^ët>Hlt»n{^ als ob nii^h! flor Bischof, sondern der Könijr die Kapelle zcr-'- ii fi-.bc.
rufen sir^li dabei auf Sigebert von Geuibloux. Dieser sagt aber in seiner Übronik
™' ^* Vi, 343}^ irrläinl icher Weise zum Jahre 945, nichts weiter als : Otto imperator
/'^"^ Loüianngiam stbi sobinfavit resittente sibî solo Metteiui «piscopo Adal-
fralre ducis Fridenci. Sie haben ihn wahrsclicinlieh mit dem Aiuiu'ista
_ , ^'fcrwecbsell, der, auch zum Jalne 94ii, mit unbedeutenden sli'istisclien Vcr-
*^**gen den Vorgang nach Rcginos Fortbclzer bcrichleL Der letztere sagt aber
^l4Ur und dentlich unter dem Jahre 939 M. 6. 1, 618: Omnibus tamen Lotharien-
^Uj^ **Ubattis aliqnanuliu reaistere eonalus est ( [»icopus Met(ei\sis, undc Tbeodonis
g. *iä.)>i;liam donini Ludovici \n\ imperatoris, instar Aquensis iQceptam, ne pcr-
aul pro muuimine haberctur, deslruxit.
^> In nranitielbarem Anschlnsa an das Vorige : Nee tarnen diutius in huius-
tejjjçj j . ....
^ ^* rebolliono permansit; statim aittuidem lotum re^'num veiut ex ipsis lidei
dr . { ropitio ad regem convertitar el extinctis hostibus pax et con-
*y Elodoatd 938 : pene conctos ad se redire eogît Lotbarienses.
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— 138 —
Uernuins Tod erledigten Bischofssluhl von Verdun schon im Oegina
des Jahres 940 mit seinein Verwandtet), dem Sachsen Berengar, be-
setzte, 80 fs»h er den lotbrüigscfaen Bischöfen mit einem deutlichen
Wink zu verstehen, dass er sehr verschiedenartige Mittel habe, ednen
Willen durdizusetzen.
Man wird es daher mit Dunimler') für wnln-selieinlieh halten
dürfen, dass Adelboro spölostens i. .1. 940 zn dor Krkennliiis gekommen
isl, da.ss jfdor längere Widerstand nutzlts oder gar verderblich sei.
Auf keinen Fall ist dieser !>iv 7.mn .l.ihic ^'15 :ut-';:e(lohnt. wie Sauer-
land^) ineinf. dessen an'li i( r.< li;iii|ilim;:, dass Adeiberu « mehrere Male
an der Spitze einer bewaÜiü Itn üppusilion gegen den König » gestanden
liube, gleichfalls auf einem Irrtum beruht. Nur in diesem einen ICrie^e,
anfangs an der Seite Giselberts, dann auf die eigene Kraft altein an*
gewiesen, hat Adelbero mit Otto gekämpft; nach dem unglücklichen
Ausgang hat er sich nie mehr gegen die Macht des Königs aufgelehnt.
Es giebt unzweifelhafte Beweise daHir, daœ er roindeslcns schon
im Jahre 942 seine Versöhnung bewirkt halte. In einer Trkunile. die
am 10. Januar dieses Jahres'') in Frankfurt ausgestellt isl, weist Otto
eine Besehwerde de i Kanoniker des Arnulfklosters zuriick und be-
stätigt die Anordnungei! <!( > öisehofs, und von AdeU»ero wird dann in
einer l'ikimde dr»««*(>!heii .lalnos*), in welcher er die Vertreibung der
Kmiomkei au.s dem Klu.sler verfügt, Otto, ^ unser Herr», wegen des
günstigen Bescheides als der weise und gerechte König gepiiesen'^j.
In dem gleichen Jahre ist Adelbero mit éem Abt Einold von Gorze
und seinem Oheim Friedrich, der inzwischen Abt seines Klosters St.
Hubert geworden ist, bei der Einweihung der Kirche von St. Maximin
in Trier zugegen und wenn dann dne Synode von 22 Bisdiöfen in
Bonn zusammentritt^), während es im ganzen Reiche nur 29 gab,
1) Dümifi1<M-. Ouo d. Grosse, S. 1081.
Imiiumität. 29.
^) ^^lckol, Dipl. Oltonis S. liK). Ko. 4». äciiie Üeuitiri(uii;j«a zu üo. M, S.
121 lassen keinen Zweifel, das» 941 ein Fehler der linchrifl ist. DHnunlcr, 1(18*
nimmt noch 941 an. In der rrkonde heixst es: Qnalitor Adalbero Metcnsts sodis
antistes vcTU 'nt'i'is nostram «uliil sublimilatem,
*) lirk. Adelb. H. l\s f».li!t zwar (iit> .Taliroszuhl. atu-r es };<'nn<;c'ii die son-
stigen Angaben: imtict. XV coiicun-. V anno Xili a<lejitionis eiiiscopatus.
eb.; quidam eoiuin adiennit regtm seniorein nohlium vidcUcot Otloneui.
Weiter: illonim florcipMidens rationem ut sapiens et iustus rex,
(t) Mrac. S. Maximini, Acta Sanctornm, Mai VII, 33.
^ Gont. Re^ 9i9.
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— 139 —
.so liisftt sich vcrmutt'U, cUu^s unter diesen dur Mclzer Bischof nichl
jfefelill hat.*)
H«wrO(iê>Ba Nachdem der Friede iin Laude heraeslellt war, rnusülc Otto damn
fio-»u, ^^tücexkj an Gisdberts Stdte eiim neuen Herzog zu ernennen. Er
scbefot me Weile geschwankt zu haben, wen er auf diesen wichtigen
Vertrauensposten berufen solle. Widukind f^agt, er habe Otto, den
Softn Biebwins, Über das lotharingische Land gesetzt und ihm zugleich
WUien Neffen, Giselberts jungen und holTniintjsvollen Sohn Ihniirit^h.
zur Kr>:iehunjr übersehen*;. Aber auch des Königs Bruder Hdnrich
isl "in Jalno 040 im Lande peAveson. Ehe Otto zu seinem Zu},'e ;rey;cn
Ln»lvv ijjç von Krankrcif li Lolhrinjrrn v(r!?o«^\ vprfrnnîr f r die.ses Land
naeli P^loduards Anj^aben .meinem üiinltr ,in. I)eu.^cll)en Ausdruck
gebraLioht Regrinos Forlsetzer'). W i liiMn 1 ii\ 29) dnifc^en w(;iss nur,
4iM ci<3r König aus Mitleid seiiu in linitki tini^u .SUidlc ül>erlaiiäen
«nd iHn den Aufenthalt in Lothringen gestattet habe. Giesebreoht
vodDllniniler*) halten den sachsischen Geediichtssctireiber f&r weniger
unterrichtet; mir scheint wahrscheinlich, dass der König mit
^^^^ ClDtscheidung zßgerte und zum Herzog zuerst weder den einen
mh clon tmderen ernannte. Nach der Vertreibunjr Heinrichs, welche
uimiTriedene Lothringer schon im Jalu'o 940 veranhissten, ist dann
Adelhercis Stiefbruder endgültio; mit der lierzo«rhchen Würde bekleidet.
TT «eine Ernennunfx knüpft nümmler*) die Vennutun«/. dn'«'< .sie
f'^'^^t 55^.^ ,j„i Adelbero «im Zaum zu iKilfen«. Fr «pHolit von dem
^^«ilstiiz der pressen lothrinjîisclien Famiiieu üikI vuii ilt-r Feindschaft
^^^^©iden Stiefbrüder. Diese Vei iiuUuni!: scheint aber nicht hinreichend
^"^»»^«t. Thatsache ist freilich, dasa Otto und Adelbero Stiefbrüder
Iw^*^' Thatsache auch, dass Adelbero durch die zweite Heirat seiner
Einkünften für sich und seine Brüder verlor, drittens dass Graf
^toh Johann von Gorze gegenüber gcrOlunt hat, Adelbero zuliebe
^^^Q Stiefvater Richizo ermordet zu haben. Fol^rl aber aus dies<'r
^^J^^^^eren wahre Beweggründe unbekannt sind, dass Sohn und SÜef-
. *^ ^'enn in .\dtilberos Urkunde ö die ZiDiIung nicht falsclx übeiLioferl ia(,
mûk ««eh vielleichl mit der 942 erfolgten Vera^ang erUftren, dass
^^^^ Von Toni and Adelbero neben das 8. Regieningsjahr Ludwigs das 1.
•> Viii. Ii. 2<J.
Flod.1MOpostined.: fratri »uo regnnm Lothariense coinmUtit Ocmt. Beg.
«(.'inrico. fratri regis. Lothariensis du« atus commiUilur.
*) Oiftsebiecht, I. Dnnunl* < !0»)2 lo?«. Ucbrigcns sagt letzterer S. y«
«^OÂàulig» und lOG «in agsserordenliu lier Weise».
*) DOmmler S. 96 L
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— 140 —
9dm des Erschhtgeuen 17 Jahre später noch in Feindschaft lebten?
Selbstverständlich war Graf Otto ein Ge^r Bosos. Denn war er es
nicht schon vor der Ermordung seines Vaters» so wurde er es infolge
derselben. Zu dem nächstfolgenden Jahre 1)24, fuhrt Flodoard an,
dass sich Bonn und Otto durch Raub und Mord und Brand ^e^^en-
seitiiT zu schaden suclilen. Daizojjon war At!ell>ero, wie aus jener Stelle
von .lohaims Lrln ij-^he?>clireibuti;r liorvorjreiit. eino Zfit larm mit IJoso
verl'iKulpii. AIm-i ;it'ra(lo von (les.son Partei i.-r^t er ja im AnlaniJ der
liOer .laii'f /n tl;-( ll.erl über'^'efzan^reii. Das war es, was Boso ihm ?o
iihel genuiuiuiu halle. Zu (Üselhert abci halle Otto von jeher gehalten.
Schon im Jahre 922 werden sie zusammen genannt. Otto hat wie
die anderen Lothringer die Parteien gewechselt. Von König Karl war
er zu Rudolf ttbei'gegangen , von diesem zu Heinrich. Mit Giselbert
finden wir ihn Anfang 925 wieder im französischen Lager, um zu
sehen, wie er am Schliisse desselben König Heinrich nochmals seine
ünterwiufun«; anbietet. Und 930 wird er als erster neben Oiselbert
genannt, als dieser bei <ler Empörung gegen König Otto sich an don
jnni'on f.odwig wendet, um sich und sein Land unter Krankreiehs
Obcriiuhcil /u .stellen'). Nach (îisflhprt-- iinni w ml- tom Tode niaeht
er dann seinen Frieden mit dem dtuUclien K mhu un i wird Jlerzog
von Lothringen. Da.s ist all(\s. was von ihm übt iiiclLit ist, ein l>e-
sondcrer Zug seines Charakters wird uielit crkeunliar. Selbst ange-
nommen also, dass er früher mit Adelbero in Streit gelegen hätte, von
Spuren desselben lässt sich in späterer Zeit nichts merken. Vermullicb
ist sogar Ottos Besitz und Vermögen nach seinem Tode an die Stief-
brüder Obergegangen. Friedrich wenigstens erscheint als l.^icnabt von
Moyenmoulier. wie vor ihm Otlo'j, er ist Lai('nal)l von St. Dié, von
Senone^ und beherrscht dos Land um Bar, das Ottos Heimat gewesen
zu sein sr lipinl.
Aui !i die W'irk.samkoit des Herzogs intd do-- Hi-chofs in den tum
fol^»;ntl(.'ti Jahren lässt auf einen (jeg<ii-il/ /\\i.M.:ht'n den beidon
Hriidcrn keineswegs sehliess(>n. Als die Kaiiuiiikei von St. Aiiiuit
ihre Beschwerde beim König einreiciilen, hat Herzog Otto jedenfiüls zu
Gunsten des Bischofs gesprochen, auch unterzeichnet er nachher dessen
Urkunde von 942, welche die Austreibung der widerspenstigen Kanoniker
verfKgt*). Frankreidi gegenttber verfolgen sie dieselbe Politik, 943
1) Alle Angaben nach flodoard.
Ctirotiicon .\r*Hliani monasterii c. tt, M. G. IV, 89: Hie »uccossil Riqvinus
sc(un<ius. toifins (Mio.
*) Sirkcl. Ollonis 1. S. 1:10: lla;:ila(ionil»us jirelibali cpiscnpi nostri
celeruruinque iideliom noalroruin f>blcni|>eranics. l rk Adelb. H; cum coQsensa
ducis noalri Ottonia.
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— 141 —
fr.«cïicinen sie als Vennitlier in dvm Streit um fl;i- trzbiütiim Reims
und Aihren (himil {remeiiisam <lon llffelil ihres koiii;ilielien Herrn aus.
rn^!lkfc. ^ Frankreich cUiuerteu niiinlicli die Fciiden zwiselieu Ludwijç
imd den grossen Herren fast tinutiterbrochen während des ganzen Jahr-
»hnt3 fort, mtd die Lothringer sahen sich wiederholt in dieselben
terwiolLelt
'JNkn hat so oft Ober die letzten Karolinger den Stab gebrochen
und ilmen Unf&hi^keit vorgeworfen. Sic sind aber nielil selilechter
als i!ir-e Gegner. Der einzige Vorwurf, den sie verdienen, ist der, dass
m nic^liî über (Vu' nnderen hervorragen und doeli eben die Könii^^e sein
vollcri - An Eifer und Riihrijrkeit hat es Ludwijî ebensoweniir 'j'f'fcblt
wie; soinem Vater Karl. Kein Jahr ist verjranjjren . ohne dass dieser
wler joner im Streite mutier clas Sehwert gezo;reii iialtc. Den Germern
"Waren alle Mittel rcclil, wenn sie nur nicht beherrscht wurden,
^ex*n selbst herrschten. Das allein war die Triebfeder ihrer Iland-
lonperft.. Durch Pflichten des Untertbanen gegen den König fählten sie
^ iii<At gebunden, sie kannten weder Treue noch Glanben, noch
sie die Stinune der Verwandtschaft. Der machtigste von ihnen,
Herzojr^ Hnjro von Francien, der Sohn des 923 bei Soyons îjcfalleneu
^'(pciitîLÔnigs, ruft den jungen Ludwig? zum König aas, um durch ihn
iikr F^r inrn Nebenbuhler die Herrschaft zu gewinnen. Er liejrl ab-
^e<'U.s«.>iiiy mit allon in Fehde, er kämpft bald cremen soinrn Sp}nv:uj'^r
•*»i*)eT"t, den (jraicn von VciiuarKlois, bald gejzen Köni^ llu"li>lf. der
ffeiclirt^lls sein Sehwa;?er ist, und nachlier ebenso oft gegen seuic kOnii^-
r*"®'* Schwäger Ludwig von Frunki-eich oder Otto vou Deutschland.
^ ^i<?he Graf Arnulf von Flandmn Ijlsst den wilden Normannenhorzog
«helx^^ genannt Lai^^sdiwert, da er ihn im Kampfe nidit bezwingen
lieimtfickisch durch gedungene Meuchelmörder beseitigen. Und
^'^ j<^ner Heribert, Aroulfs Schwiegervater, einst durch Verrat den
' König Karl fiug, der * einfältig > genug war y.n ;.1iiii!)ru.
' ^^»n Kide schwöre, um sie zu leiten, so Hess -ifh Kr,Mi;: [.u-lwi^r
UvxTch die Normannen, dann durch Herzog' Hugo liUisdien, und
^ *"iielit sein Schwager Otto für ihn riii'.^trctpn . .so würden aus
. ^^«^"Iis Monaten seiner Gefangenschaft eiicnso viele Jahre gewonlen
"\v i^. [,(,\ seinem Vater.
î^€r deutsche König aber wini in diese Wirren immer vou neuem
)ünelti|^^2ogen. Sind doch seine Sdiwestem mit den beiden Haupt-
C^^n yermAblU Die trockenen Chronikberidttc jener rauhen Keit
vv-t\vt\Tiden nicht, ob diese sächsischen Königslöchtcr, die an dem gritnen
uufgewachsen sind, sidi noch als Scliwosicm fühlen und sich
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— U2 —
gog<us('i(jg il 11' Leid klagen, weim tier Kampf \vie<ler einmal den steilen
Felsen der künigliclien Feste von Laon oder die herzogliche Inselsladt
Paris umtost hat, oder ob sie als MttUer tod zukûnflîfKen französiscbea
Königen die stobse und feindliche Gesinnung ihrer Galten teilten. Von Ge-
rahlen der Prinzetisinnen wissen die Chronisten nichts, sie melden, wann
der Wein nicht reift, wann der Hagel mit ciergrofisen Sehlossen alles zer-
8rlilii,;t. >ir l iirliicn auch, aber in aller Kfirze, wie die Schwestern wech.sel-
sriliif ihrni Üruder Otto nm Hülfe anüelien. Dieser ist in den Jahren 940-
it;")!» iiirlil wenifçer als virrtiKi] in Person mit ^'rosser rief*re«ninr"!it zum
K;imt>(' oilcf an der S]'it/i-
.[.{n^rrTOii ( il Ii m l'riedlielier l't!-
lcrnM|iiri<^ itaeh Fraukieicli iiezugtü uiiM ciirnsij oll hat er den LuLh-
liiiyti herzog als (iesaiidlen oder Ilcerhdner dorthin «resehiekt. Das
geschah nicht um das Nadibarland zu erobern, sondern um Lotliringcu
zu sichern und die feindlichen Schwäger zu versöhnen.
Hierbei müssen nun die Lothringer helfen. Âdelbero ist nicht mehr
auf der Seite des Feindes zu finden, bereitwillig gehorcht er den
Winken seines Köni*rs. Seihst wenn ihm die Wahl noch freifjtestandcû
hätte, konnteer wirkli(;h schwanken? Sollte ei- Frankreich seine Dienste
anbieten, um auf der Seite des jungen, nach Sell)ständi;jkeit ringenden
Ktini^-s iiiUr des herrischen, kampfbereiten H«»rzn«rs über die frucht-
huicti Felder df's- Metzer Landes wieder Not und Klcnd des Krieges
/u biiM;/cn. odci w.n es nicht besser, dem kniflvolicn Herrscher des
UàlciUî zu lulgen, der zmu Frieden mahnte und dem Bischof die Mög-
lichkeit bot, in Ruhe und Sicherheit die kirchlidie Reform durchzu-
fuhreu? Die Zeilen des Abfolls und des Wankelmutes waren vorbei,
streu «mRflinu- • Adelbero ist von Kön^ Otto besonders in der Angel^enheit des
Erzbistums Rdros verwendet worden. Sie hatte für Lotliringen und
den K hii;: Bedeutung, weil damals das Bistum Catnbray, obwohl in
Deutschlaud gelegen, noch zum Sprengel von l^eims gehörte.
Es N\-nr den jetzt einmal wiedtsr v( r lrimdeten Schwägern Hugo
und Hcrilicif gelungen, den k<»ni'j<f reuen Er/.biscliof Artold im Jahre
^)40 mil \\';dr(;ngewalt aus seiner .Süult zu verthäii-cn. ihn zu eidlichem
V< r/.i< ht /.[[ bewegen und an seine Stelle Ikiihci ls Sohn Hugo zu
selixu, der auch wirklich vom i^apstc das Pallium erliiell. liu Jalire
942 fanden die Aufständischen die Unterstützung des mit einem loth-
ringischen Heere herbeigeeilten Herzogs Otto. Als aber ein Jahr dar^
aaf Heribert starb, schöpfte der vertriebene Arlold neue Hoffnung,
sein König half ihm und es kam wieder zu Kämpfen mit Herzog Hugo
tiiiil Hcitu ii Neffen, den fUnf Söhueu Heriberts, bis in einer Zusammen-
kunft y.u CouipilignG uuter Vcrmilliung der Herzoge von Francien und
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Ix)fhriT>?rn und Risebof Adelberos von Metz die Parteien Frieden
schloï-.^ii. lliiu'" li' iiirll soin Er/l>isliim.
KinraJ^Hrrw, j^^,^, üikUj,, .sid, al)(T Por.soncu und VediaUmsse. \Uv-
mm. Otto starb 944, gleichzeitig der junge Sobn Giselberts. Da über-
tnig^ der König das Herzogtum keinem Lothringer, er -wfihlte den
! ftftnkischen Grafen Konrad, dem man Hut ond Thatkraft und raschen
j BUcIc Duchrühmte. In Frankreidi aber gelangten infolge der Gefoiigen-
I naliTXie des Köni;,'S des.sen Gelmer zu solcher Mucht, dass sich OltO
\ wranlasst sah, jetzt für die unterliejiendc königliche Partei einzutreten.
\ bniSfwito. Adelberos und Konrads Vennitthnigsvorsuclie haben von nun an
also cîpfi Vrrzirlit v<ni Herzo<r Hiriti-- NdTen und die Anerkennunjj des
• ^■<'^ti'i€}ijeneti l:j /M-i Imt'-; ArtoM /iim Ziel. Der deufsehe Koni'/ or-
I überto 940 lleinia, ili« l»eiden deuUchen Rrzhisclmfe lîoherl von Tri<'r
Friedrich von Main/, nihrtcn Arlold zurück auf den erz))ischr»f-
l^hen SiUs, während sich Hugo auf sein festes Sehloss Mouzon an der
Haas flQcbtete. Robert von Trier erhielt rom Papste den Auftrag,
(i^Ti Streit zwisdien Artold und Hugo zu schliditen. Zu diesem Zwecke
drei Synoden gehalten, an denen auch Âdelbero teilnahm, zuerst
in Vo, Um 947, wo Hugo nicht ersdiien, obwohl die Bischöfe von Toul
und JVfeix al)iîesandt waren, ihn persönlich zntn Krsctn inrii zu iiber-
''''<len, dann im Januar des foljjrendcn Jahres in der Peleiskirche vor
<leii JVtnuern der Feste Mouzon; hier verweigerte Ilujio den l{es(-hlûss(ïn
tlt'f Synode dm (iehorsam. gestiitzt auf ein Schreiben des Papstes.
er sich mit lli'ilfe einer Fälschung verschärft Iiatte. Die dritte Synode
"Urde am 7. Juni 948 mit pro.sser Feierlichkeit in (le^ïcnwart der
^'^^gre 7on Deutschland und Frankreich unter dem Vorsitze eines
P^fMstlichen Legaten in Ingelheim eröffnet. Nicht weniger als 32 Bischöfe
waron erschienen. 1) Scharf waren die Beschhlsse, welche gegen die
i'cicieii abwesenden Hugo von Franden und Hugo von Heims, Oheim
uTi<i iSr^fTen. gefasst wurden. Der ersiere wurde mit dem Banne be-
falls er nicht den wegen seiner Königstreue vertriebenen Bischof
''^jg^cilf von Laon wiederherstelle, der an«l(^re. wenn er nicht bis zu
^jjpfflii festgesetzten Tage in Trier zur Kirchonbusse erscheine, fn Ingel-
klicim war (îs auch, wo Acielbero di<; beid(;n BcötätigUDgäurkunüen für
SL Aniulf lind Scnones von Otto erhielt.^)
Da inaa ;ibcr voraussetzte, dass ohne kriegerische Massnahmen
die Bcschlü.s.se der Synode Eindruck auf die Gegner nicht machen
m
'} M. (i. I.,egoi> II. 2\. Ii i iii rijien rirhiel sich die DarsU-lhin^ nach Klodoard.
-i Üickd, Dipl. OUoni-s l iNo. 103 ui»d lü4. Calmol 11»^, Ito; ball. chrijiU Xill,
^\ eb. !Me. Meumse. 906.
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144 —
worden, so beauftragte König Otto den Herzog Konr&d, mit den Loth-
ringern den KOnig Ludwig zu unterstützen. Während nun die ROslungen
zu dem Ileereszi^ schleunigst betriehen wurden, weilten die beiden
vci-(rioboiien Biî^cliôfe etwa vier Wochen lang als Gäste in Metz und
Trier, Riulolf von Ln 'ii 1' i Adelbero. Kaum waren die Hüsliingen
beendet, so brach da.s Heer in zwei Ableilui);ren auf, der Herzog
dran^ in rlas Innere des ft^indlirlion I.niKles ein, die loUtriii^ri^chen
ni.sehöie aber rückb'n vor Miui/un. da-, S(1j1i)^s- fips abgeset/U-ii llii;i;o.
Adcihen'* So Stellt der biï^cliot. den wir ciciioii aU kuluien Verttidijit;! von
crfülircr uiul
Urüdtr. Metz keimen «elernl hüben, jetzt an der Spitze einer Krie;?.sniaebl lui
freien Felde. Von den Männern aber, die vordem seine Truppen an-
führten, war keiner metir am Leben. In dem Todesjahre Herzog Ottos,
944, war Graf Adelbert ermordet worden^), gegen 946 war des Bischofs
alter Kri^smann, der Pfalzgraf Hamedeos, gestorben*), und schon 943
hatte Âdelbero den liefen Schmerz erlebt, seinen Lieblingsbruder, den
krietrstüebtitren Grafen (iozlia, durch den Tod i-ich entrissen zu sehen.*)
Fiii' den Krieg von iM8 werden in Flodoards kurzen Aufzeichnunffon
Namen nicht genannt. Es leben damals aber noch vier Britder Adel-
bero«. Heinrich. Kri<'drich. Giselbert und Sigebert, die mit Ausuainiie
des tjislen wiedc ln h in seinen [Irkiindfn zcioluien*) und bis auf den
ji'mgslen, von dem es vielleicht nui zaliiUig iik-[iL üU'iliefert ist, im
Laufe der Jahre zu Grafen erhoben sind. ^) Friedrich wui'Ue sogar
Herzog von Lotbringen. Diese Brüder mögen den alten Hamedeus,
unter dem sie wohl alle das Kriegshandwerk gelernt hatten, jetzt er-
setzt und die Führung der bischöflichen Truppen übernommen haben.
1) Conl. Reiiin.
Kr zoicliiiel zum let^teu Male ia der GlussüidctiurkunUc vou U44-4r>. hi
«iner Gorzer Urkunde von 946 (KartnL Gor«. S. 146 No. 101, Sanerland, 46} tritt
sein Sohn, der gleichfAlla Uamedem heisst, selbstAmlig auf; dc-r Name desselben
iindct sich (laiin untct* den rnlorschriftcn nuf der RQckseite der kfitÜgUcheU I1r-
kuildo für Senones vom .lahrc V)4H, Cfilmet U'', t!»i>.
*) Ueyär M. tirk. 1, 241. Die Verinuluug von Pertz, der in der vit Job.
M. 6. IV, 3ßB in die LQcke hinler germanus den Kainen Go«iUan aetst, beruht
rtlso auf ♦•iiii.'in Trrtiiiii. Ks ist der Name eines der anderen Brüder aup-refallen.
Gü/.lins Witwe Ida wird als Gräfin bczoirlmet in einer I rlsiinde von 963. Iloyer
1,273. Daraus geht hervor, das» von den beiden Hainen Gozlin in der 3. l'rkuiidc
Adelben» der erste mit ilem ZoutKe comes die Unterschritt des Bruders ist.
*) Fricdrioli 942. 9r.2 zutMinn!. Giselherl 944. 5».-)-2, Si-ebcrt im, 944. 9.*>7
U68. lieinricli ist vielleicht zu erkennen in dem Koinric der Urkunden v. Moivron,
von y42 und 944.
lk>inrich ist Graf, angesessen in der Gegend von Trier, nach Beyer, M.
l'rk. l.m Krtotlrich zeidmot als Graf 952 (Ben. IIi>, 7(>), GiKclbert 059 (Ren. nh,74.>
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— 14.')
fbma bai des BiscbolB bewalirter Hai;:« Uer, der frnlicr sehou er-
vühnte Lautherl, nn seiner Seile wührontl dieses Kriege» kaum lüefeiilt.
Auch ilim ist mm Lohne die ttrfiilichc Winnie zuteil deworden. \)
Das biflchoflidie Heer aUirmte die l^Iauern von Kiimssnn und zwang
die Besatzung /.in- Ueberyabe. ein Erfnlft. welclien im Jalire vorher der
frnt7n-;si'!ie Könijf verjrolipn^: oisliv],! lüitte. Unter Mitnahme von
(if*i>dn zfUTf^n sie dann (l(>in Kitiiii/r Ijhlwi-^ und ilirom IWizon Kon-
r.ul naili und vcrfiiiiiton -ich tdü ihnen in dn flrj^oiid von Laon.
Hier krk-tetf dio F.mliriunfr \mii Mons-aculns (>U)i)ii(i^iii einisro Zeit,
aber die Stadl wuidt' jrenoiniiitin. Daranf lajfcilf* das Hcor \ov Laon.
der Sladl des Ivünijr.-^. die ixhvv in dni llatidon cUt iM'itidc wai' nnd
»MD Grafen Totbakl tapfer vertcidijrt wnnle. Als die Kiimalnne uicld
jiebng, bannten die am Fnstse des steilen Felsens von Laon in der
\^iK«iukiruhe rersammelten ßisehöfe den Verteidiger und luden dureli
einen Brief im Namen des päpstlichen Legalen den Herssog Hugo zur
Bosse vor. Nachdem sie sich darauf mit der l 'ntcrwcrfung des Bischofs
von Soissnns l»eunn<rt hatten, zogen sie ab. Atif dmi Hikkniarscljo
zewli'^rtt'ii sie di(* lîtir^; von Moti/on uini lösten dann ihr Fh»cr auf.
I)er (ic/tirr aber fitliiîf "-irli wonin bpsic<rt. dass er jfU.'icli nach
tU'in Ahmarscli di<> F('iiid.s< li«ik«'ileii w iodor anfriahni und di<' Länder nin
Ik'ijiis ar<r vcrwiistolc. In TriiT wni-di- nun auf VtMlanjron Kimin Ottos
vitii dem lùipslliclicn U'galcu doi liann itber IJrr/o^ Ihijro vorkümlol.
Zu dieser Synode waren nw die Bischöfe des Spr« ngel.s von Reims
ersch^oen, aber weder Adelbero noch die anderen lothringischen
ßnchöfe. Sie waren wohl kriegsmiide. Aber der Bnnnslrahl war nicht
wirksamer als das Schwert. Wie vordem wechseln Kampf und Witfleii'
stnist;nii| ab. Otlo hielt sich 940. nni (h'in S<'liau|)lat/.(> näher zu sein,
wieder in Lothrin</en auf; bei dem Reichstage zu Nyniwt^en ist auch
Âdelbeio zugegen.
Zum endgillUgcn Friedonsseliluss aber zwischen den hartnäckij^en
t»e</nerii kam es erst im .l.ilnc '.'.')(». VV'ieder Irelt ii ;ds VerniitlU'r
Adelbeiii auf nnd Heizo«/ Konrad, dazu lJei/(t}i ilugo von iJur-
;îuiid lind IJisehof Fidbert v(»n Candiray. Auf beiden Seiten der
ilitrne lagern di«' Heere, zwischen Köniji Ludwig und dem llerzo};
Ton l"'raücicu gehen (Uc Friedens^jliiior hin und her, und endlich
gelingt ihnen das Versöhnungswerk. Hugo erscheint vor dem Kunig
^) In «iuer uugedruckten ('rkunde de» MeUer ISeüirküaicliivs voa die
tîuKa QttferfaDscIi ssivischen AM Anstcua nnd einem Arenfrid in Iteisonville lie-
Jrilfl. /(-'irhin'l er als («li'f drr Spil/c der t^.tien.
*) Beyer U. Urk. 1, m ; Mminler.
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14(1 —
und erkennl Arlold als Erzbischof von Reims an. bn übrigen verlor
der vom Banoslralil {(etruflouc Empörer, der Schwager zweier Könige,
weder an Mach^ noch an Roi hlen. Seine Tochter Beatrix veriobte er
im Julirc 951 mit dem Grafen Fri«'<lii( li. AiUHk'ios BnuhT. und zu
Ostern (los.s('ll)cn Jahres foliric er der Eiiilitfluiijr Kiuiig Oüos naeh
Aiirlirti. Udohjicelirt und reich he.scheiikt. von Herzo^i Korirad bis an
die -Manie "{lek'itct. kehrU' er in sein Laod zuriick. Die Vcrs-rylnnui^'
war eine vollsländijjie. Auch Könifr I.ii iwi^' erwies sieh <lein VernnlÜer
•jfefîillijf. Auf Adelberos Ersuelieti selieakle er nach einer am 23. Mär/,
950 m Reiiuä ausgeätelllen Urkiuide*) der Priorei Saloiinc^ an der
Sdlle Land in dem Dorfe gleichen Namens und die Kirche von Vernv
Salonnes aber gehörte zur Abtei S. Mthiel an der Maas, nnd diene
»tand unter dem obengenannten Grafen Friedrich.*)
IV. Klosterreform.
Diese Urkunde ist nur ein zufftlljg erhaltener Beweis dafür, dass
der lÜM-hef auch im Krie^t.slafrer nicht v(M'i:as.s fur die Kirdie zu sorgen.
Wohl hatten ihn die firanzosi- ' i Verwickelungen häulii; iit Ansprudi
«^enonunen, ihn zu Reisen nrrd Krietiszii^ren seinem Rist um ent/f>*ren.
H)>er sie fiaifcu ihm doeii Zeil jielassen in derjenit-'r'n Angek'genheil
ScIn-iUe zu Ihun. die ihm damals am meisten am ller/.cn lau. L»»lhrinji;en
und mit ihm das liisliuu Metz hatte nnl(»r Ottds staiker Hcirsehafl ein
l'riedlichcji Jaluzcind erlebt, das erste iu «Uesom .l.duliuuderl, und iler
Bbdiof liatte nicht gesäumt die Zeit, in der ehi Äusserer Feind die
Klöster nicht bedrohte, auszunutzen, den inneren Feind zu vertreiben.
Er hatte seine ganze Kraft der längst geplanten Klosterreform gewidmet.
Er bekatmte, dass er nachUlssig gewesen sei'), die wiederholten Träume
zeigeu deutlich, welfhe Riehl unu s(;ine ri<'danken nahujen. Kino Stimme
iiatte er ueghtubl zu hi)veti. .iie ihm zurief: «Gut hast du zwar l)euonneu,
aber nicht ;reendet '"}. Oalier war jetzt sein «auzes Streben. da.><s er
am Tage de« jüngi^UMi (ierielil« von dem Herrn zu Ijöreu venlieiie:
1) l'lod. Uül aulf xmii.
I) Bened. lllb 67.
•) in VcltTtu'jrio ciulc.
^) Clitoliic. iMiclKR'lis . . 7, M. ti. IV. Hl.
') l rkuiidc vou 5)42. qui diu tiiilii coiniuissa in lorpoi is nc{dij4untia « uiu Ui
fluxerain.
*>) Mir. S. (iorg. c. 11. M. U. IV. âti: Itonum cjuidom coopiKti, tH>fl iiiiniiin*
t>crfccif(i.
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- Hl -
'Wahriieh, mein gulcr und treuer Knecht, weil dn iibor weuifres treu
jewcseii buît, Bo will ich didi über vieles selzon>' i.
Mit um w uTös^rrcr Zuversicht konnte Adelbero von iieueni be-
gmnon. als' or kicIi der Untersliit/unir seines Kt /.lii-cliofs und der anderen
Risrlitife der Kircheniirovinz sielier wnssle. l>ein Beispiele, das er selbst
033 mit (iorze u'r^'^t Ix ii hatte, wnren niimü'-h 034 llobert von Trier
mit S. Maximin und iVM) fianzliii von 'l uul mit S. Aper (S. Kvre) und
(lern Marienkloslcr von Huxeriiun gefol^if'j. In Verdau .schloss sich
nach dem 939 eingetretenen Tode des kriegerischen Bemuin dessen
Xacfafolger Berengar, wenn auch erst etwas spätw. den Keformbestre'
bongen an und flihrte in S. Vitonus (S. Vannes) die Regel Benedikts ein.
So hatte Âdelbcro die Freude zu sehen, wie die Saat auf guten Boden fiel
Er selbst warf zunächst sein Auizeinnerk auf das Arnnlfskloster,
doch sliess er bei deu Kanonikern, welche das Kloster bewohnten, auf
Widerst,! n i. Hiese rielifoirn schon !nii<ro iiieht mehr nach den
Hegeln ( .hrod< -.in'/«. ~nii<i( i ii fulirten wie weltliche Herren ein Leben,
lias in 8<'!ner hki il iiiui u selbst nnirenehni. dem Ris«'hor aber
lasterhaft und ihri's Standes uiiwiirdiir schien •'). Vei-gebens versuchte »
er sie in Cißte zu einem besseren Lebenswandel zu überrtHlen. Sie
wiesen den Vorst'hlag KlnsterbrQdcr m werden und die strengen
RefEeln Benedikts anzunehmen weit von »ieh, ron ihren Vorrechten
wollten sie nichts aufgeben. Als nun Adelfiero .sah, dass alle seine
Ermahnni^n errolo^ios blieben, entschloss er sidi andere Mittel anzii-
wetKlcfi. ' r war bereit hü* zur VertnMbun? der Kanoniker zu gehen.
Zuiiäciisl setzte er im Einverständnis mit den Aebli'U seines Spiengels
iiiul aniresehcnen Liiiei> den (iorzer M«»n« h Heribert als Abt in S. Arnidf
(in. im hihre \H2. S(.l*;iM die Kanoniker nxTklen, <hiss auf diese
\Vei.s<' liiit; Einkünfte u'' tiiliuld seien imd mit iltii.^ellien ihr bislierijces
'j I rkiuidc von U44 4.) : qualiiius uuim|>uleutiH i miscmnli; rirrtu'nti.i in
«•xtremo cxaininf UM'tuin a domino inercnniur andiro: Kujn-, nci vf bont- cl liilcli»,
qaia snp«r panca himti (utelist, »upra inalla tß constiluam.
2) Calm. II'' 178 \h:\. Dio ll(>ihcnfol;.H' Ikm Cjlmel ist v<Mk< hil. In »1er
I rkiiiiil'- ftt" Mouxiörcs, die or Î>H."> ;ui.srtz(. jicissl es; (|ui ijttn Ix . fi A|.r initnas-
iehiuii ... in prusliiiuiii rcdux/MÜmi» ätaluiii. itt-ido l'rkuiiden sind im Juiirc dos
Kpiacopal« ansgcaleüt. QauzKn Htnnd aiw'h mit Am (nuniareasnrn in Verbindang,
t-r isl in fVrsoii n.acli Klcury nn der Loire gercisl. um s\rh von der \Virkun;i der
(lorligfn lU'form zu ülHTzoug«'n. Vita S. Gr-rardi. M. (i. 487. Ilicsf \iv-
mdimigtn crkUiieii sich aus seiner Vurg,ang('nhcil, er war aus voruühiner inin-
rilaiiielier Familie nnd erzogen am Hofe Karitt des KinflUtigcn.
■) Sick« ! Dipl-Ott. I, S. VM) poslhabita canonira regitlae cnnvers.nlionc laico
Tiiore vivcrc nialuoruni .... |»oliuü expolli quam iohonosiam inibi dncero vilam
iletrcvit. I'rkuiidt) Adülb. '.i.
10*
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— 148 —
Loben, so 1)esehlos.«on auoli sie thalkrfiftig rormig;ehcn und rcielitcn
lici Köiii;: Ollo ciiio Boschwerdo ft^lECIi rtCtt BistlioF ein. dor wider
alkw Rwlit ilinon (icn soziisairen (-n«!-!)!«'!» IJcsitz (Mitziclic^) Sio
wiisstcn sich .«tark in «lein (Icrühlc der Kini^rkeii imd iiioclitcn darauf
recliiK'ii. da-><s man am Ilnf die Irnf/i-io Haltmi;: von Mfîz wnln-rnd il's
•rrns.^cn Aiifslandcs nodi nicht vcrüo.-cn halte. - 'it lcm jciti i; Aulas-j
«xejzen den hociimiiti^en liof v<»r/,n<^ehcn \\ illkoiiuncn hoisscu w uidc.
Aber sie läuädilcu äkh grüiullich. Adelbcro, zum lieiichl aiifjfofordert,-)
gab von seinem Tbon Rechenschall und übersseugte den König von der
Lautfflkeit sein» Absichten. Dieser verwarf die Beschwerde and
bestimmte in Frankrnrt am 10. Januar 942 urkundlich, dass in S. Arnulf
fortan die MOnchsregel rieltun^E habe'). Zwei Monate spüter, am 15.
Mär/ 9i2t hal Adclbcra ssu Met/ in leierlicheni Akte in Gegenwart
des Her7.o<fs von Lothringen und des Biscliofs von Toul. von 54 Geist-
lichen und 24 Laien den königlichen rrleilssi)nich verkiinfli<ft. Die
l.^rkunde. welche den Ve'hHif ficr Verhandhmjr hc^rhroibi. ist Tnslcr-
/eichnet von allen Auwe-^eiulen, von Gauzlia und Herzog ütlo an der
S|jil7,e *).
Der erste Abi, Heribert, cm .Ui liiu her Mann, starb schon nach
zwei Jahren, 944.^) Ihm folgte oin aiulerer Miinch von Gorzo, Ansteus,
im Amte, der «seinem bislicrigen Abte Einold als Dekan eine feste SlQtze
gewesen war und sich nun als Leiter des Arnulfsklosters ganz besondere
Verdienste erwarb. Sein Nachfolger Joliannes liat ihm in der Lebens-
beschreibung des Mönches von (îonîC ein schönes Denkmal ebicnder
Anerkennung: '^^eset/t/') Den Ta^'. an welclK'in Austens feierlich in
sein Anit (»intK^führf wurde. I»enut/te der Hischtd. naelKlem er wahr-
scheinli'^ti schon vorher ein Leiten -ritte« Krie'/stnruines F'olmnr im
Cahnen/gau. dem Lande an det- M* iu llie. dem Kloster znrüekgcgeben
halte "i. da/u duich eine Sclicnkim}.' in ^'rös.-^erem Masstain- den He.stand
des Klosters zu sichern. Zn den bisherigen (Ji'ttern <.'ab er demselben
') l rk.Ait. 3: quod iniastt; proprium ubülulisücin et veluh iiorotlilanuiii locutii.
«) eb.r cunH)U<>. vA ofnsm ((îabn. irrtilmlich riicijint i, pracfnto »«cniori tottun
indicsssciii.
^) l'rk. (iHos; inoiMchica ibi pcrpvtualilf^r \ila ducelur.
ii'k. Ad. a.
*) Vit. Joh c. «7.: vir e^r. ^^iiu. Ex historiaS. Armilfi MeiloiMÎs, H. G. XXIV
r>42, (Valmet lit^ H7: Isto non tenuU nUA duobus annis ccdesiain paslornltaii.
Diosc (^uoll»f liat iitiri'^ius nur wenige ><-ll>slûinIlge Ati;;;iiM'ii. I);is iU^iipc veii
llcribcil tit sagU- isl al»{£t;.s< lu iclHüi nun tler A. Ilrkuniic Ad<'llKT«>s, ctas Ansleus
JiclrvfTi'nde ist ein Auszug au» dein Lu)H>a Johanns.
«) €. cn— «8,
UrJc Ad. 4.
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— 149 —
df Griindstuitke nüt allen Weingärten in der l>mjKcbung der Abtei und
An Zins vom Jalimmrkte am ArnuUsfestc^). Ansteus hat sechzehn
Jiihre lan«r mit Geschick und Ausdauer in oft schwioriizcn Zoitcn dem
Üoüter vorgeslaiulcii. Seine IkiinQhungen snli von Erfolg gekronl.
Al> or im Jahre Ot»0 .starl»"). war die jj;eisti^i' /ticlil liersrc.'<fo!ll und
ilii- iUisscre Lajîe de« Klosters lialle sieli /n eiricr -< l'i '^i'in«tii.'en j;eslallct.
Aiis(fMi.><, der ein guter LnmKvirt war. liesn die W't iii^^ai î* a ordentlirli
[ilioifOMi. er .sah in Feld, Walii und Wi«^^^«' «<^lh<f na< !). wie gearl)eitel
irartlt'. Daher Uossen die anfangs sehi kiir^lu lu u Liiiaahmen bald öeljr
Richlich, und der Abt gewann die llittd eine lonfaugieicheBautliiLtjglceit
ai erOfIben. In vier Jahren waren die Wohnungen der Blönehe roUendet.
K folgte der Bau einer Mauer, die das Kloster in eine Festui^ ver-
vxndeln und in den kriegerischen Zeiten vor der Wut des Feindes
Kfiützeii sollte"^!, und sehliessHch wurden die Ilcrber^rsräunie erridltet*).
^^^^ Kln.ster lag nämlich ausserhalb der Stadl vor dem Siidthore an der
Iff-erslrasse nach Jony und Pont-a-Moui^sorrM und hol .so in «.deicher
Uei.<st. fiiüden Reisende?! wie don feindUchen An'^riflen ein will-
koimiif»!^, . /irl^V Zu <li( -t II itiLsstjtnü<'nlliehen Ausgaben truir .Adelhero
*tets Hat h Kiitùca !u;i 'j, luid mit (îenutrlhininiî konnte er wahnn^hnien.
^ ï^isefi .seine ^ule Absicht unter der umsichtigen Leitung dud^ Abtes ia
^'''^ung ging. So hatte er nun einen Ort in unmittelbarer Nahe, an
^'«'^-Iiei) er sich, wie er selbst sagt aus dein aufregenden Leben, das
^ Vu der grossen Stadt nie erspart blieb, jsurûckzietien konnte wie
\a ^en Hafen, um mit den Dienern des Herrn sich in Gesprilcheu
j,\>ev das ewige Leben neue Kraft zu liolen. Demi Gorze lag weit ab
und Metz war damals eine der grOasten Stftdle des Reiches"). Der
'j I ik. Ad. ü.
t Vit. Joh. Gorz c, 68 extr.
5| eh. r. 67.
I rk. Ad. H.
*,| ^uf dc-in l'IuUu iiiwiM'heu Munliguy und di-r LuiiuUe d Att^ua. wu ^vUl
litirischen Bkrackcn »lehen.
*' I'rk. .Ad. H; ijuia ad ipsiiin moiiasli iiuia. iil|iolf iitxlA civilntcin itO!<ilUJi).
plo? «jiiaiK rilil>i liospiUini fiT(|ucntalio conllufic vi(l< l).ittir.
') VU. Juli. «. (>7; 0|ieiii uudiquü (»raidM'Ule (nn\vtn vciicralnli iiouliiici'.
I'rk. AA.
' l ik. Ad. (> iiifd.
*j lUuilgi T. vita Üranoiii.-^ c 24, M. G. 1\ . 'IHA : iu Ik u) (»niilciilis-nnaiii.
LnUj^iiUij. Auiap. I, 1««. .VI. (5. III, 2Hi»: «quui' (lotciili.-^ätina in ti put l^illiarii clait t».
«nUlt tom Jahre »88, i::cscliricbm KwiK<'hen (InM wul VitA S.c:a<lroap M. G.
nr, 4k\ TlKiodcrirnx . . . «ccnpatafi «t^viti mgnlm, n<'niu> pnii» aliler polornl tantac
coQsnlore nrbi.
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150 —
fromme BîsKrhof mochte ebenso oft die ScliDsncht empRodon, »ich ans
dem Gedrii^e ihrer engen Strassen in die Einsamkeit dos Kiosl<>rs zu
flächten wie aus dem (letricbc clor genilirlichrn Imlicii Politik.
Wenn Adelbero, violleiclit auch mit Hiicksichl auf dief^en Zwec k,
das Arnulf:<klü.ster l)o.s<'nil( i-^ hevorzujil zu haben .scheint, .so hat er
doch auch die anderen nii lit vci-naf-hlri-^i'/t. In-j in seinem TMaiu-
mo'^ht li.sl iii allen Kk>.-.(ern int - S|.t('u«jel?s die Benedikt inerregel hci-
zustelleu. Teher diese Ah.«!ielit hitl er ."ich seihst ^eäu.ssert. «la.sö er
sie duichgefiilirl hat, bewujtl der Ahl .loluiuncs von S. Arnulf).
Auaso* den Klöstern von Gonee imd S. Arnulf lagen in s<>iiiem
Sprenget die Nonnenkloster S. Glosainde und S. Peter in MetJE selbst,
vor der Stadl nicht weil von S. Aroulf die Mönchsklöster S. FelLK
(nachher S. Clemens genannt) und S. Sympltorian, wahrend S. Vincenx
auf <ler Moselin.sel erst imter sieineui Nachfol^'er The<Klerieh 1. «reyriindet
worden ist. An den Abhang des S. Quentin war «lie Abtei S. Marlin
?e])iiut^i. in grr>s.-<erer EntfernuniT von Metz la<ren die Klrt-tcr S Nnbor
und Long;i\ ifi und bei S AvoM. nrnt Ihtrnbach in der heuti^in rialz.
Die Nachrirlileii ubei- ilne Üefonn sind sehr imulci'-liartifî. mir wenij/e
L rlvundeii .--iud cilialli ii, von einitfen Kliisl<îrn fehien die jMeldnnsien «ranz,
«ikwainde. Der (.llos.sindeiiublei galt seine näch.sle Sorge. Nachdem er i, .1. 944
oder i>45 von einer Reise an den Hof König Ottos sehr befriedigt
zurückgekehrt war, nahm er ihre Reform in Angriff. Das Kloster befand
»ich in bösem Zustande^, es war seiner Besitzungen l>eroubt und
gänzlich verarmt. Als Aebttasin setzte c>r seine Nichte HiiniUrud ein.
die ihm nicht nur bhils-. sondern, was ihm wichlijrer schien, auch
L'ci «îles verwandt war|i. llir verfraut(> er die strenjie Dnrchfiihiunjr der
lîe^fel Benedikl"-' ;in Tni tlie i(u.s.sere Lage des Klttsters zu bessern, nriter-
stelll(> er demsciben die \ nn -einem Va ter ererbl(> Abtei Harsleria im lla.spen-
^rau an der Maas und heslälijfte in einer l'rkimdc den «resanür»») rriiheren
Hesitz. Aber auf <lie Wieder-gewinnung der ferner liegenden (iîiler
ächeint Adelbero ziuiächil noch verziiihtct m haben; alles Aufgezählte
lag in der unniitlelbaren ITmgebuug von Metz und bestand in der
'j l'rk. ü imai in. \ it .lulu c. -kl : al quecuiuquu Uiüce^ii. »uae .suberanl
. . . Tcpilaxibiu ilii«<-iplini>f mldidrrit. Mir. S. Glod. c. 46, M. G. IV, 83H: ad ciu«
fxenipliii» K>^Iiqii« extra \«\ inlta viionim ac foutinarum, n ijaa ctiaio »üb nomine
cancmiconnii ciaiii. < omixisuii t ; -icii,'».
3) Mit ilir vetwecli.'^vll UOriiig l'Ai dit; iiiiicriialb dur .StudUnauiTH ge>
K j^unc Martinvkirche.
*) ITrk. Ad. 7: in malin actibus diffainAtutii.
*) Mil. S. Gloil. r. M. G. IV, fSSßt iSanguinc H i|aod inaiua «al, i^pirila
tiibi ^»ro|)in(]ua,
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. .
— 161 —
lluupUache aua 24 Weingärten, die eine» Ertrag von nicht weniger
aiU; 572 modii lieferten und, da sie mit dem Etann. d, h. mit dem
Heciit Wein zti verkaufen, voiüeliPn wnifn. eine ganz hclräohlUchc
Eännahme nißssen al>}roworfoii iiaben. So konnto dio A(>I>îis-in naoh
yvp.^ifjt^n Jahren an den Nrubau ihres Klostoi>> denken, welchen das
Aller (1er \fanern und die Enge der Hrmtno zn fordern nchienfn.
Schwicrigkeilen berpilete \ve»>i;ror die < M'IdlVa;»*' als die Soi'^* \\\w die
<«'l)eine der hl. iik».-^iiitlf. Nach litu k-piMclio mil F.iii'^ld und An.slcuri
saglc aber Adelhorn seine Hülfe 'm, und nachdem der Bau he.sciiluiäijeu
Ue^iä am Tage nach der Himmelfahrt des Kerrn i. J. 951 der
IMof in Person in feierlicher AmtahandlunR die Lade der Heiligen
öflnen und ihre Gebeine in ein benachtwrtes Haus hinübertragen.*)
Von dem Petraskloeter, von der Einführung der Regel Benedikts,
^ der Aebtissin Hedwig, von dem Besitz an liegenden Gütern meldet
Dur die in Köln am 4. Juni 980 von König Otto unterzeichnete Urkunde*).
^^''>e !?e}jwa( he Spur der nachher auagestellten bischöflichen Urkunde
*1h!üU nf« h vorhand(Mi zu sein'*».
Von der Keform der Abtei S. Kclix udi r ülemen.s hinjîe^ien
f lwa.s mehr bekannl : den hl. Kaflroc hat Adelhcro für sio {rewonnen.
\oii der Rros.sen Frömniijj;keil «lieses weit nmhertre\van<lei'len Scholten-
ûji'uches war ihni .«.chon viel erzählt worden, und schon olt tiallc er
mit den Aebtcu Einold und Anslcus erwogen, wie es wohl inüglich sei
^ ciffigen Blann nadi Metz zu ziehen. Da kam dieser zufällig zum
des hl. Gorgo nadi Gorze, und nun gelai^ es ihren verehiigten
^'itien 2mj| Bleiben zu bewegen*). Kadroe siedelte i. J. 940 von
''^"> Kloster Wauhort an der Maas nach Metz über und unternahm
^"^ Abt das Kloster S. Clemens in denselben geordneten Zuütand
'*Hiigey^ durch den sich üorzc um! S. Arnull schon anszeiclineten.
suh tiian stall der v(;rfaUenen (îebâude ncMc <\i-\\ mm Erdboden
^Jheh,.n5| ,„^,1 fromme Mönclie von Waulsort ihren Einzig h;dl*Mi,
«a<tr(K. konnte --irh der eifriy;en rulcrsliilzun-/ Adeiheros unti seines
'*f'>lv!crs Tiieoiierich erfreuen. So hei>sl es in seiner Lcbensbe-
'f'"*ibuitg"j: im einzelnen lässl sieh naih den Aufzeichnungen uu.*<
^""^^ Terkirenen Urkunde nur ai^ben, *lass Adelbcra i, .1. 953 der
' Mir. S. «iloil. c. 47. (i. IV. -iliS.
Sil k»'!. Diiil. Olti.iiis I. S. -ist». MiiiristM.-. WVA.
^] lltn. II, ü2. v;;!. Auhaiijt. I rk. 10.
«) Kx vîla Kiifir. VL G. iV, itöB Anin. Aeti Sanct. Marl. [, m
<■. 2.").
"> eh. f. 32 S. m
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Ablei die nielit weit von Uir in der Richtung nach der Seilte gtUe^i^iK^
Andreasldrclie ttberltess').
Die Behauptung einiger, dus8 Kadme auch die Leitung des Klottter»
Symphoriun Ohcmoninien hahe*). iindel nirgendwo ItesUltiguog. In
der Lebensbcst-lireibuiiii; des heiligen Mannes sieht davon nichts und
in •!< 1 Ur)<unde Ottos Iii. von 993 wird der Ire Fingenius geradezu
risicr Abi ui\c\\ der l^efonn genannt Wäre niclit an anderer
Sl<'ll«'M l'utiiliiicu-: . ilor (irnn?~(' Ein«ild< und Jnliann^. nl^- itrosbiliT
iitiili Synipiinnani f'\ira pdrl.nii iiilii- nifi Ix'/rirlinrl. so
will de rnan iur das Vuihandenseiii des Kln.sters zu Ailtll'rn.s /riten
^ai keinen lîeweis lialn'ii. Ebenso veijreblidi isl das iM-rnuiit-ii über
die Refurm von S. Marlin olwai« Nälieres zu erfuhren. Die Benediktiner
(II, 57) irren in ihrer Angalie. Die beiden erhaltenen Urkunden^)
sind in der überiieferteii Gestalt nicht zuverlüsätg, da sie mit 947 und
050 sicher unrichtig datiert sind, und bieten ausserdem fitr die Reform
Adelberos keinen Anhalt ; sie liefern höchstens den Bewd«, (Hiss der
Abt Uertiard') bemttlit war ftlr die Klostergßter zu sorgen.
Von den flbrigen obeiigeiumntcn Klöstern läs-^i <'ivU imv ni« hts
sagen, da^fe^^eii lioueii iiber andere, die niebl eij^entlieb zum Mefzer
^|)reii,rel ^ebürlen. über docli von Adelbcro beeiuflussl wurden, einige
Nachi lobten', vor.
Aul' der Westseite der Vo«iesen in dorn («(Im i(> lUt oberen
Mourtlie liejzen nicbt weil von einamler 8. Dié. Moyeimionlu-r un«i
benuiies. danial.s S. Deudali. Mc<lianuin monaslerium und Seiu)neö
genannt. In dem letzten der drei Klüdter, das von (lundelbert, dem
Bischof von Sens, den die Bergeinsamkeit anzog, mst gegründet war.
fanden die Reformliestrebungen in dem Manche Rembert einen warmen
Anhänger. Aus eigenem Antriebe ging derselbe L J. 936 nach Ciorze,
um^das Gute aus der Quelle zu schöpfen^. Zurfickgekehrt und bald
*) tiuu II, ■><). vgl. Aoiiaiii;. ( iL U.
>) Calm. I, am, GaU. Amt. Xlll, Üh't.
*) Calm. U>> 247, Meurittc 8H8.
«) Vit. .lüli. r :r? 11. 4H. '
') Ben. m>' 80, Calmet IIb SUS.
*) Ulme Frage donelbe wie der von Johanû in der Einleitung M. 0. JV.
337 genannte Pater Berbardaa, also nicht mit Calmet: Gerhaid.
') Hictieri goslii e« < ithiae Seiionif iisis II, 17. M. 0. XXV, 27!l. Die Zeitrechnung
ist b<ii Hicher ganz tu rnordmin^. Auf Abt üt-inbert in der Mitte des lü. Jahrhunderts
I&sst er Bercher (f 1090) folgen, und den Tod dieses Abtes jretzl er drei Jalire
vor die Wahl des Metzer Bin-hors Ste|i)ian von Itar HUO). BtmlieH lebt (Gr
Bicher im 11. Jahibunderi.
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— 153 —
xiim Abte gewfthk, versuchte er vergebens in seinem Klcwtcr dem
O^te eine Sf&tte zn bereiten, den er in Ciorxc kennen «gelernt hatte.
Erat nachdem er sich an Adelbero gewendet lialte und von diesem
wieder an Einold gewiesen war. erreichte er mit des letzteren Hülfe
da^' er~elinte Ziel Auf Adellirin^: X^TWf'ndon hpstiHi'/'«* K<>niu' '^tto in
hi-f lheiiti am 11. Juni 948, an demselben Tuge wie für b. Arnuif,
die IJtsil/Ainjien für Sennnes').
Audi auf die beiden anderen Vogesenklostcr vereiuiijle sich der
Einflnas von Gorse und Biletz. Ädelberoe Brader Friedrich, ihr Laienabi,
Hess âe durch Adelbert, einen Mönch von Gois^, umbilden und an
Sidle der KaDoniker Münche einziehen*). Mit HtUfe von zwei anderen
Gorzer Huncben, Gundelach und BUdulf, dem früheren Primicerius von
Met/^). gelang CS Adelbert, der dann Abt wurde, den Wünschen seiner
boiieu (Jonner /u cntspreclien.
In »rleiciier Wei.se breitete sich dieser '^fffn^rcifho Kitifliis.s in
^. ii«ii«(t. m'irdlicher Rirlitunjî ül)er die Clrenze des Melzer iSpren^t'is aus. N',trli
Stablo \nti (iorze aus Odilo, der früher ifi Vordun diesellK- Imlic
Würde Ix klcuit l liatte wie IJlidulf in Metz ' i. utul gewann .seit 937 als
Abt dieses und des benaehbarteu Klosters Malmedy grosses Ansehen.
Friedticb endlich, der Oheim Adelberos, der sich, von dem ruhigen Lohen
der frommen Mönche angezogen, in das Kloster Gorze halte aufnehmen
lassen und als Propst dort einige Zeit geblieben war, kelirte auf
Wunsch fiSsdiof Richars von LAttich in sein eigenes Kloster S. Hubert
in dpn Anlf iinen zurück und waltete dort als Abt I is an sein Ende.
c\as ihn in Trii i l)ei Gele^i^enheit der Einweihung der Kirche von S.
Maximin i. J. 942 ereilte
Adelberos pers<»nli(her Einlluss äus.^^erlc sich aber anj umiiiil» !-
^ar^iteii iu der nordwestlich von Lüttich jzelejteneii Alitei S. Tiudoias
(S. Trond). die seit ihrer Grüniluiig i. .1. (îô4 trotz ihrer entfernten
l*ge infolge der Ueziehungeu ihres Stüters Trudo zu Bischof Chlodulf
nun Bistum Metz gehörte. Bei allen anderen Klöstern hat Adelbero
zwar die allgemeinen Anordnungen getrolfen, er hat die Regehi Benediktit
^oneschrieben, hat die Aebte eingesetzt, liat durch Schenkungen, durch
') Sickel, Dipl. Otlonis 1, S. 185.
r.'hroniron .Mcdiani monasicrii r. 7. .M. 6. IV, 89. 1>ie Jahreszahl !M2
ff 10) ist nicht rirlilig: Friedricii ist eist O.VJ Hcrzoj^ <^'t'v.-fîv'len. Ric)>'>ri -icsta
eccL iiakomcQäiä II, 8—10 M. U. XXV'. '<^74 Î. ergänzen, aber wckhtn auch nh.
^ ?it Joh, Gore f . 6».
*) Vit. .loli. e. 5«.
») Annal. Stahul. /.a m M. G. XIII, 42.
Vit. Job. c. OÔ.
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Unterhandlum^oM niit den Inhiiliern dn- Lehen seinen Eifer, diii-ch
pers"iilirlirii Vcikclir s(Mne Teilnahme iK'wiosen, genug:, er hat mit Rai
iiml Tlial lioiuc.sUmden. aber iinincr lint er die Kinric1iliiiijj;('ti im rinzelniMi
drii Yni stiinik II des Klosters id)erlM>-f'îi. In S.Trudo dajïejren wird er selbst
iiiei hcliehll. liier beauflratrl. Inn Imtil <'r in Person rnzufrieden
iKHiilicli mit den I,eistun»ren des bi.sherii^en Abtes Heiner iumI iil)erzeu'^l
von der .Xulvvundigkeil den Ziirfland des verwahrlosten Klosters zu
bessern, übernahm er^ ohne die grosse Mnhe zu sclieuen, i. J. 944 die
Geschäfte und wagte den Versuclt mit EinoM und Ansteus wetteifernd
Hand ans Werk zu l^en. Schnell änderte sich die Zucht, ein grosser
Teil der Güter ginfr aus weltlichem Besitz Aber in den der Abtei, um!
unter den llünden vieler Werklenle • ilmli sieh in kurzer Frist, aus
Hausteinen fest {.'efiigl, prächtig der Neubau. Sehon i. .1. î)45 konnte
Adelbeto in Lebereinslimmun;j mil Bisehof Hiehar von Lüttieli vor
ciiKT /alih'cicti herbei^eslrriiiilrn Mcu^ (■lrnn!nfTi:rr> für Weihe der neuen
Kirche unter «rrossen Festli* likcilen voll/.iclien. Dass vr (]abei iiicb!
unteilasst n tiat vom eijrenen \'ermi)|.'en zu d(Mi Kosten bi i/iistcueni,
i^l seibstvcrslaudlich, wird aber auch duruh die L'eberlieferun^f b(!zeugl.
Genannt werden als Schenkungen 6 Weingärten bei Blanwen (Hamern
im Nietgau? Beyer M. Urk. I, 266) und 6 GnindstiVcke mit einem
Hofe in Pomerium an der Mosel (Pomroerieux an der Seille?^)
Bei dieser eifrigen und gltkcklichen Thäligkeit nimmt es nicht
Wunder» dass gerade in S. Trudo Adelberott Name besonders hoch ge-
ehrt wurde und dHi<s dort der Beiname des Vaters der Mönche ent-
weder entstanden «ler jedenfalls i^iberlieferl ist. Aber es soll nicht
vei -eliwii'ijt II worden, dass ^KM^ade in Jenem Klost<'r inu li eine wenijrer
tiimstiue lieuvleilun«! sieh treileitd m:i< hte. Ks <^u\* eine (le^fcnpartei. di(>
/.um Ahle lU'iner liiell imd die-f i-i pmi .lahihundert naeh dem T(ule
des Abtes und des Hisehots n(»eh /.ü Worte '/ekommeu durch ilen
.Mönch Sle|«'lmus. der um l(>50 die \\"uiideitr<'s«'hichU fi d<s hl. Trudo
aufgezeichnet hat. Kr behau|>lete, «lass Adelbero dem Ahle Unroebt
gethan und, durc:h eine Tnnnners4;heinung des hl. Trndti crsc-hrttckt,
nachher eingesehen und wieder gut genuuiht habe. Wenn ferner die Ge««!»
1) ;ilil»;)lu)i) Ti iiilcinuiisiiiiii .^!. <i. X. .'577 1, Der I ei 1-etzer d i 'I sla,
vicin <lK-:-f liridilcn vei(|;itikl wci i|<'ii. Iml /.war otsl im 14. .hilirli. i;t'si'iirict>cii.
abti Ulli Ciiumi guter (jui lliu, ur bcuiil/,l I ikuadcu. I'.r fülul /.. \l. Ant'uiig uiut
Srhlum zweier lirktindeii naa <ler Zeit .Ndetliero« nri (S. â7M.) VvT$h K6pke, M.
(. \. hir KiliWLihiiii;; la;i.l schon i»!.") ^I.ill, Iii« 1,1 erst 9J7 (\h-n. II, BS).
Ii< nn 91.) I I lUclinr gc^ülorlion. I'm folgte ihm $M<i— 1)47 Tgo, dur llelbnnator von
Dlgii
— 155 —
Tri]don<>i isiuin .sigcii, ilass AdcÜKuo \ve;;eii «Ut Giiiist. die or dcii Môiirlicn
frwie». indot moiiaciioruni genannt sei, so setzt StepcUnuti statt desMcn
in (adelndem Sinoe die Worte Idn: wegen allzngrosser Farsorge. ')
Auch in Metz war man selbst in diesen Jahren grossartiger
Rerofnil>estr€fbun^en noch keineswegs in Mönchskrcii^en mit dem Bischof
;i;inz zufrieden. Kr selbst wiiv es nicht, er konnte .sich niehl Kennjr
lliun und wurde nach wie vor durth Träume und .sclilaflose Niidite
2CI>liiy:t. in denen er einen Sporn zu neuen An.slren<^nn)p'f n. nber auch
tüe M;i }i I miig 7,iir Nîïchjriehijîkcit jreiren (li(} \\'iin--'<lir «l< i Mtinchp sidi.
AI.- .îf>r alte l'fal/^inif Hamedeus auf m im iu luilx' beim Klo-^U-r
jetegemni inile sUirb — etwa 94ü - , da belantl .-^kIi Adelbero \iv~
fwte in Gorze. Sofort benatzte man im Kloster diese jriinslige Gelegon-
l»«t |ene Besitzung •) zu erwerben. Vortrefflich ist wieder wie oben
von don gleichen Beriditerstattem^ geschildert worden, mit wie grosser
Vorst« itt Einold tmd Johann zu Werke gingen, weil sie das reizbare
Jitmüt ries Bi.'îebofs iHirchteten, wie aber trotzdem der Slurm losbracli,
ï^obidti ji^ner ihre Absieht verslanden hatte. Packte ihn der Zorn, dann
wurde er nicht rot wie andere, sondern er verflirbte sich, das lilut
ihm ;in< dr-m (1 sif ht * Ait jenem Abend .s[»ra(;h er nicht mehr
nc'l n.i^.s liirlil nn lii . knii ln ii.t vm Zorn Icirfe er sich ins Retl. WiihrciKl
^•"i Jf^ne. untîli'h kii. li nLn- dvn W iluuï, duii .•^clli-iiiniilt i i-r-ben Kîiiiuhcr
Verehrleu Herrn und den eijzenen Verlust bekiaulcn. wäl/te er ;>ich
T"Mns auf seinem Lager. Zweifel bemacbligten sich seinerSeele und Reue
^f^^ ihn. Da erhob er sich, um in nächtlicher Stille Tor dem Grabe
'^^^ hl. Gorgo im Gebet die Zweifel zu lösen. Erst nachdem er den
'^^^'QHtab zum Zeichen^ dass er die Schenkung gelobt habe, auf den
Altar nietlen/elejrt hatte, fand or die erselmle Ruhe. Dann w^inl mit
'^U-.uuatisf her Darslellun; kraft erzilhll . wie Johiuili am anderen
"'•^«^'U erstaunte, als er statt mil SchnKduin<;en. die ri furchtsam cr-
*^'tc'tfi. v"Ti dem liisehof mit dem 15<>felile eniiifnn^Tn wurde den Stab
^Vllarc zu holen, wie er dann den In rhcu i.i n li n Bruder «les Ui-
_J^^j^^der .sich aucJi Ibilfnuug auf du^ Hut gemacht balle, mil List
fgff^^, (ipsla abb. Truik conliu. IH, M, (i. X, 'Ml : >qui ob favorein. «|iiem
m^^^^^^^'ib f-\ltibeb;il. inoiioi linruin pater <Mt ^-^ mirnc. S. Tnnlonis
u. lOt'iü uuct. ^lcpt;linu. it. Ci. XV, ijui ob uitntum cultum de.
I rkvi vielleu-hl OnvUle oder Wa ville im Thalo lîer Ropl <Je Mad. In OWos
*^»^it \t.ni Vi .luli ;>4.") (Sickcl S. 1-|!>) ali!. n dk- b. iMtM» (»tle norli. ahii-
"^^"tiif Abs« hrifl im Gorxer Karlular S. 136 setzt am i<chluüae CWonis rillain
•) vil. Joh. c 110—114, Mir. Ä Gotg. c 15.
Mir. Gorg. e. 15, gleich darauf frendens ira.
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vor der Thür des Gemaches au* Umkehr bowoi; und hinhielt, bi» die
Si h* iikiiii}! vor versammeltem Konvent voUzogen war, wie liieniuf
Ädelbeni den stürmischen Bitlen und lieft iirfn Vorwürfen der 8<'iiiigen.
fi;i<> er >io vorruK-liliissise . wiihrond dit' Mouche ;in ;dl<'tn ( ixTfluss
li.illcii. «'in «ttnidltiiftf's Nein «'iitue^'ciisclzlp und «e-ldicsslicli im ("ber-
diii.--! (iii.s i iesprarli, wt'U-liO"^ uwf dotîi I I- imw i'vjc l"()i-ljj;es('lzl wunlr. mil
dir l)csliiriiiiteri Krkläi-iin{,' ahliiacli : »Und wenn ich da.s halb»; lîi.slnni
den Mönchen gfschcnkt liUlU!, sîo würde ich fuivUvcuen doch keinen
Fuss breit Lande» wieder zuriWkuchmen.« Der Verfaaser der Wunder-
gesciüehten aber fichltesât die Erzählung mit den Warleu: >So »ehr
hat er unseren Ort «eliebt, dass er eher die Feindschaft fast der ganzen
Stadt auf sich lud, als von dem einmal fcefasslen Beschluss seiner mild-
herzigen Gesinnung ablassen wollte. Wir l>eteü darum Tag und Nacht
zum Herrn, dass er ihm die Freuden des iiOcliülen Lebens erteile.«
Für allf dio besprochenen Hefornien fand Adelbero bereitwillige
rii!çr?<tût/-unijç bei seinein K<■lni}^e. wie di«» vielen in ihrem \V(»rtlaut cr-
li.dtcnen Urkunden beweisen, welche dieser für lothrin}:is« Im Klu-tcr
;iii>ueslellt hat. ') Den schi'ollen (ieiicft- t'/. in dem eüisl heid« M "«oer
Lii'slanden halten, hat das (lefühl uei^t ii^eilitrer Achtunir verdi-än^i. I »er
liiit hof luiterblülzl den Koub^ in .'-einer Politik jro^'en Krankreich, dio.-^fi-
hilft Jenem bei dem verdienstvollen Werke der f-iulichcii Hebunjî und
Besserang.
V. Unter Otto I., 951-962.
hii Spalüüinmer de.s .lulues 951 unUauahin Otto .seinen ci-.^icu
Zug nadi Italien, von dem er nadi der Vemiflhlun^ mit Adelheid als
König der Longohanicn in die nachsiselie Heimat ziirOckkehrte. Man
nahm frQhcr als sicher au, dass auch der Bisciiof von Metz im Gefolge
des Königs über die Alpen geu Süden gezogen sei. Einzehic Sehrill-
nieller Hessen flm so^^ar narli Rom pelan-ren. S<) weiss Meurisse zu
1k i i* hten, dass ihm Kaiser Otto I. bei Hritn ! Anwesenheit in Pioni *.>5l
Klecken utid Schloss Saarbrücken verliehen habe. Schon die Uone-
<lik1iner '> 'U* !tlen ver<reblich nach der Krktntilo in Vi(r, auf ilie or .<ich
Ujiiüf. Wenn aie voriiantien war und wenn ihr etwas ThalsäcliUelicä
1) Sickcl l)i(>l. ()tloni> I. Ml lür S. M;i\inuii mO; no 70 ffir fior/.c 945,
ir sl urnl H2 für Waiilsml uiul (it'iiil>lMiix '.M»;, ii- für S. Apor 947. ri'> lOH
^euouut^ d-kH, n» 104 b. Arnull, n» III Viinu «4«, n« 117, 118 und 122 Hornbach,
Stablo und S. kfaximin tNiO. m 140 S. Vilonu« in Yerdon u. h. w.
*) Mei)n)s><.- :^12. Ilm) foi^t nocli Irol^c den IlcnedikÜitinn de Saulcy.
Mémoires de 1 :t( ndt iiiU' MeU ÜIW, ö. 1R»H.
U, Ô6.
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I
— 107 —
n Gmiuie l&jc« wns nicliLitnwabrsolieinlich »ein ma^, so i»i doch die
[Hitieronjt verkehrt uik! . ^^ie Verinuiunyr des Paler Anselmus
bert»oli%t. dass eine Verwechsiuniî mit Otto Iii. und Adrlboio n. vorlii^t.
Denn dicso kinmon zusninmcn in lîoin yowpson sein -i, Olto I. aber \\i\r
im .T. 951 woflf-r Kni-or hikIi iibri lr.m; ! in lîom anwesend, da sich die
I nterijandlunjren mti dem I*i»|»sl bekanntlich zerscldajzon habe?? Auch
von (Hlo am 21. Januar l>r)2 zu Cuui>>teu von S. Vannes aus|festel!te
Vrkuiide fiihrt nicht zu dein siclieren l'j<:ebnis. dass Adclboro sich da-
DMb mit dem Köuig iu l'uvia aiifiçehallen hat. Es werden zwai- Herzog
Koorad, Ensbischof Robert von Tnet und die drei lotiiringiflc^eii Bischöfe
^ Metz. Toul und Verdun hIs Ffirbitter g«»nannt, aber es ist keines-
aiisgeschtossen, dans ein vorher in Lothringen d^cfasster Beschluss
^ k^ltiigUchen Urkunde in Italien als Vorlage diente. Zufälligerweise
ïifbl OS auch keine andere Nachricht, welche id)er den AufenthaU des
Ifehofs von Sept. P5J bis Febr. ^)'^2, <lerZeit, die Otto in der Lombardei
7.uhrî\f'>,tf. Auskunft ;.''ril>e. Fest -îclit nur. dass er vorher ilcn Miriiinel-
[uliiVs^;iM in i, I Kirche von r?, dlossiiuh' feierte, watn-end die für
S^viiuit iibcrTil'i und Marieulle-s"^! ;(inll..luli und 24. Nov. 9.32 ans-
lf,«:^liiUleu Urkunden über die Endhi.-L hinausreichen. Die Mr»}rhchkeil.
'taw Adelbero den ivouig begleilel liabe, rauas aber hiermich immerhin
zufegeben werden.
^ Mag nun auch Adelbero mitge:;ngen sein oder nicht, in den nächsten
^.^K if^" ' Jahren hfllt er sich wiederholt in der Umgebung des Königs auf. Der
fHlhere Gegn^ hat ach in einen iler treueslen Anhänger verwandelt,
der jetzt so fest mm Freunde luelt, wie er fHUier hartnackig gegen den
Feind '^'estritteii Jialte. Es bradi nfimlicli über den grossen KiVnlg die
furchtbare Prühnigszeil herein, in der Sohn und Schwiegersohn wider
ilin die Stinime (hîs Aufruhrs erhohen und ahnUch wie in Frankreich
die niiehsten Verwandten mit dem Sehwerl iu der Hand sich g^eu-
tiberstand(Mi.
Noch v«)r Beginn der Feindseh}^keiten, .sobald d(!r (Jesiensalz zwi-
i:dieuUllo uii(i dem Herzog Konrad sich sichlbar verschärfle, ci-schienen
die Lothringer vor dem König in Köln, um ihn durch die Versicherung
ibier Ergebenheit zu erfreuen. Eifrig ergrilTen sie die Gelegenheit gegen
>; Calmt't Nolic*.' (!'■ l:i [.on iiii.' !I Ii!'.
Coaülaoliot vUa Adclberonis 11 c. 11, M. U. IV, ü(il.
*) «MfilhrUeh Sick«! Diplom. Otlouis 1, S. m.
0 Ken. Ulk, fi9: Praescnto venerobiU Praesulc Mineta« M^Iviihik «rdestinc
dottino A<lflbt;r<>nc>.
Lrk. Ad. a
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15«
den Herzojr v<n'zii?f'li<'n. rk nii sclioii lan;.'r ci lrnircn nur wülcrwillijr
rlio Hcri'Mrhiifl oinrs M;miios, dvv iiirlit iiiilcr ihnen '^cltnicn war. aber
CS vor-^tanfl zu Ix'lolilcn. M Auf die H:t!'imif «les Biscliofs Molz kam
atn nieislen an: anf ihn hatten <lei Koiiin:r;>(»hii l.ndtiÜ üihI lffr?;<>ti
Konra«! «înisso Monnun;j ut'^olzt. -) Aber Adelbero cuU-chied sich im
den König; er kam mit den »ndoreii L()tbring««rn moh KcÜn. Damit
war alior fur Otto dasjenige Woriofivm (gewonnen, da» oiuât hei dem
Aufstand seines Bruders Heinrich den Herd der Verschwörung gebildet
hatte. Ein feste:; und daiierndeis Band vereinigte ihn jetst mit Lothringen.
Dafür hatte dieses aber zunächst furchtbar unter der Rache Kon-
rads zu leiden. ') Mit LOwenmut, sagt Widokind, erhob er sich gegen
seine F<>inde. Zuerst kam es an der unteren Maas zu einem heisseii
Kani|>fe. in wokheni Itejrinar, (iisell>erLs ßrnder. wenn auch unter gros-
sem Veriu.slo, tapfer Stand hielt. •*) Konrad warf sieh naeh Mainz und
.«^ehintr zwfn Monati? lan;j[ im Verein niil I,nf1"îr «lU'ieklieh die Ati^rrifTo
des K<iiii;is ab. l\auni aber war 'ii- ÜLlaiieinnji aufgehoben, so rückte
er wieder aus zu einem neuen Knjlali in sein Herz'><itum. Diesmal war
i'iu Kachezug ;jegen die Gejfuer in Metz ^ej)ljuil; in raschem Zugo war
die Stadt ereilt. Es änderten sicli die Zäten: 939 hatte Âdelbero dem
Könige <1ie Thore geschlossen, jetzt, 14 Jahre spiitcr, galt es den Feind
des Königs abzuwehren. Dieser .stürmte aber nicht gegen die festen
Mauern, sondern in aller Heimlichkeit schlich er hmein und brachte so
die reiche Stadl in seine (îewalt. Schwer üess er sie lür den Abfall
blissen, bis es endlich den mahn4>nden Worten des Abt(^s EinolU von
Gorze «relanL' ilni zum Abzn;:e zu überreden. Die Mönche von S.
Arnulf hatten «lainals ihren Mauerbau fast vollfMidet, '') sie n)ussten ihn
unterbrechen und aiK-h ihr Kloster der feindlichen IMünderimy; preis-
^tebcn. Ob umi wie Konrad den Maim, mit dem er so oft die Unter-
handlungen in Trankreieli einträchtig geführt hatte, den liiscliof Adelbero,
persönticli hat unter dem Übermut seiner plündernden Krieger leiden
bissen, ist nicht ftberliefert.
■ i Widtttciixl III. 17 ; nun iain nlini oi infosli osscni, (Ki quoil ducaluin sapur
iHi» admirü»lrurt)t ip^is invitis.
*) Cont. Regin. (lûS.
*) Vil. ßrunonis c. 11).
♦) Widukiiid III. 17, FloHuartl
*) Ituotger Vit. liruiionis c. 24 : ita ul McUiiu, ui Ijcui opulenUssiaiain dolo
invaderet. Flodoard 0&3: Meltensein appctit urbein, qoam tnfix ftirtiva pcrvadit
iiTcptiono . . \ioA non modicam ipains depraedationom liortatu, ceu ferinr, Agenoldi
abbati>^ re!i<|uit.
Vil. Joh. c. iü.
i
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- 151) -
^ %r"^ Derselbe Konnul aber bahnte im Miirz des iiiiehHten.1iiliiei<. mmss
s^tîfinHei in seinem Hiiss in^nreii den einheiniisrlien Widersaelier. dem
«ihrfK'klinhfilen der aas\vri!ti.i( ii Feinde. *l< 'i 1 ML.irn. ilcn Wejr in sein
(^nes Ijand. Er fiUirle ihn tiber «U n \\Uo\u in dus debict von Mclz
imii weiter iin dir- nntoio Mn.i.- ^rr^^en t'ic^'inar. Die HiscliofssljKlt «fctict
tiif^ni.il nicht in »lio IImmH '!f"-- IV^iulf^?. ;ui<li Klo.ster von Gov/c
NMinlo wie durch oiii \\ luiuci ^'crclU'l. Wnlil ritten die spiUicnci*'!!
liijiiii ii lu'nin bis in die nii« liste Niihe. aber als ob sie nicht «ïeseben
telten , dass eiii Dritteil der Mauer uiedergeris^eu wai und die neue
MMiep Adi erst eben Ober dem Boden erhob, zc^n sie wieder ab,
oline clen Angriff ^want za haben*). Von den Ungarn soUen nicht
«eii%oi* als 22 Kirclien des Bi^'liofs niedenrebrannt sein. Dieser habe
^> s€> heiist «i« bei Calinet*) naeh der Chronik de Praillon, wieder-
•iulhïinou las-t II mi l /u den» Zwecke auf bestimmte Einnahmen aiis
der St.îidt verziciitet. \\ eiter wird erzidilt. dass die F'einde die Kirchen
von Arnulf und S. Peter <.'e|)lündert hätten, dass aber Abt An.slens
Kt»nrad die IMf ktrnh" des Hanltr>- dti?f h;fcs('tzl habe jregen 22 Mark
liol«lc's f(ii' ilt'ii l tbei brintrern euiiiehiindi'/l wjii'en. F>:inn sei n;ich
aU (lu>^5viri l liiiliu k ilie IVst iiber das arme I.and '^ekoiuaieii nihl liaU-
in einem Jahre allein iu der Stadt Metz nicht vveni^jer aU lOOOO
UenHchenleben tiefurdert. Diese Angal>en lassen sich ztu' Zeit auf ihre
Bichtlglceit nicht prQfen^). jetlenfalls alier sind die beiden UnglQcksjulirc
On3 und 954 nicht auseinandergehalten. Wenn S. Feier ausgepliindert
i^t- so kann e» nur in ersferem Jahre geschehen »ein. als es Konrad
fe\v)n«r(>t, v\-ar in die Stadt einzudringen. Denn das Kloster lag
toiierUalb der Stadtmauer
..icrwcrfniif Konrad kam dann noch zum dritten Mal nach Motz, bei welcher
._j^^^^...ML ^ ''-lege 1 1 ! lei t wieder das Kloster in Hoi/p bedroht wurde. 'j Im lUie.Sjp^nu
RcMnelinjr <ii<||i(»h von Saarjremiind -f nnlf ti -ich die Meere ^e<(en-
üIxt. fiiif ilor r'in*'n Seile dei- frühere Itcrzog. auf der an<leren der
neue, limiii, d, .. Koiii<jrs Bruder, fier iju .lahre 953 Er/bischof von
Köln gowuulcu und l»al<l darauf bei Ausbruch tles Krie^'cs trotz seines
jceulticlicn Staude« auch mil dem llerzoglmu betraut war. Iis kam
ahn nicht ssur ScUadit.^) Die Aufetandisclien legten vielmehr in
dieaeni Jahre die Waffen Qberhaupt nieder und unterwarfen sich dem
') Mirac. S. Gorgon. e. 20 il. U. IV, 245.
1, h8ti.
*) Die Handacbrifl befindet sich in l*'pinRl.
*) ilirac, S. Gorg. 2<t exlr.
^ (kntin. lieg, za 954. Vgl. DUmtiUer, Oltu der Uroase, 2ä4i^
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— 160 —
Köiiitrc. Piiss sie den LandosCeind lH il)ciV«'ruf*'n Imticii. war Omen
xava VcrdeilxMi «rcwnrdon. Die furdilbni-on IMriridf'i'cif'n tlcr rnjjjnn
i liallcii joilcniiiinii <ii«' Äußren tr<'<>fi'rK'l innl df-iitlioli '^i'/A'\'^\. auf \vel<-lier
Seile der Voinit nnf wf l' licr die Hcttun^r <i<'s V;ilrrl;iivior< zu .suchen sfi
Wedel' an Ludoll mu h ;u! Komad wüid d:is Her/.ofrliim zurii' k
;rej?ebeii. IJruiiu luOiiell Lolhi iiiu<ii. Als mit diesem Otto in Ki»Iu
zusanmicnlraf. «<la wurde», su sa;rl Kut»l;(er. » eiii slrmge.- Gerieht
Kehallen über die ItTiKen und die Ruhestörer, den Guten aber und
Friedfertigen öffnete sieh die tnilde Hand des Herrschers und spendete
rcidien Sejrcn,»^)
ncu.hnu.i- fjern möchte man erfaliren. worin dieser bestand, womit ira be-
AaeiiKir«.... Biaehor Adelhero für die unter jrrosser ei^renen Gefahr
bewiesetie Treue vom K«»ni;: belulitil sei. Kein^ I'i Im i liffernnp meldet
davon. Nur einniiil n<>eh isl üherhatipl bezeuirl. da-- «Min urtft Adalbero
siel» jrcsohon und jfesproehen halfen. Ks war im Min/ in Frank-
furt, wohin Adell)ero den spaniselien IJisehof geleitet Italie, der im
Auflrajîe d(\s Kalifen von Cordova bir den in das ferne Land i^esendeten
kiUuien Münch Johann von llorze bessere Bediugcunyen holen sollte.*^
Man wird awb nicht daran zweifeln, dass Adelbero nach dieser Zeit
sdiweren Leidens* und bewundernswerter Standhaftig^keit noch grösseres
Vertrauen genoss als in früheren Jahren. Aber es zeigte sich nicht
mc]ir bei entsprechender Gelegenheit. Wenigj^leas ii^t nicht bekannt,
ilass Adelb»'ro nociunals als Vermittler' in Frankreich aufiretreten isl.
Das besorffte jel/l Hniiin .selbst. In dun drei arifeinander f<»l};endeii
.lahren 958. 959 und 9«îO isl dieser naeli Ftfinkreich iiczo^en. zulelzl
\vicd(>r an der Spitze eines lothrinirischen Heeres, um .«eine Nefl'en.
i\oniu' Lothar und üerzo^r Hujro (^apcl. di(^ sivh trerade so bekänipflcn
wie einst ihre Vält i . zur Versöhtmnji zu mahnen <tder zu zwingen.
Wenu ferner Adelberos üruder, der Graf Friedrich, im Jalu-e 959 iu
der neuen Wikrde eines Herzogs von Oberlothringen ersdieint^, indem
ganz Lothringen, vorläufig noch unter der Oberleitung Brunos, zwei
Herzogen unterstellt wunle, so wird man sicherlid) darin nicht nur
eine Anerkennung fiir jenen selbst, .«wndern ebenso gut einen Gnad( n--
beweis für Adell)ei<t vprmiiten. denn, ganx abtresehen von der Freude
■ über das Glück des Druders. nach einem Uerzoji wie Konrad ein
willi«/or. ) FreuTid in dieser Stellung zu ^nuinen war. Aber trotz
ulleüem wird man erwarten, düsa dem Bischof IVir seine wichtigen
M"^ïïÛ »iimoiiis V. m, M. 0. IV, saeö.
-1 Vi(. Job. c. l:<0.
I' ^) l- luclüoid Üüü.
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- 16t —
Dienste aucli noch in anderer Weno jjrelohnl ist. Ks lio^rt nicht feni
an die Stcllunir zu denken, dir* rr als woltüf hnr Wvrr einnahm.
fà»i Ibmi» ist die wichti^rc rireitliajre hertihrt: W aiiir !iat Adelbero
* .lüilh licri Kochte für Metz erhalten V GeantwurU l i.sl: 9t>0, 945
üid .-s-hiwi vor Fast die i?anze Rugie'iingüzeil des Bischofs,
5^29—962, ist also zur Auswahl freigestellt
Eine Verlèihungsurkunde ist nicht auf uns gekommen; die einzige
Angabe Uterar Zeit, die ein bestimmtes Jahr nennt» ist in ^er
Qiromk fdiertiefert. die bis 1497 reicht und im 17. Jahriinndert im
Besitz ^nes Herrn Pmillon war, weshalb sie heute nach ihm noch
Chronik de Praillon izennnnt wird. Unter Verweisung, i' sie schreibt
Meurisse zum Jahr 960'): «In diesem Jahre verlieh der Kaiser dem
Bi.«cliof das l.rltpn der Vo^toi und der I ntervojitei uiul die (îrafschaft
j vt î; Motz und machte ihn auf sol«'he Woine ziun unnrnsehränkleu
Ikiisciit r- dieser Stadt. > Dass die (;iH*<»nik. im 15. oder ,iahr-
I iiumkrt jieschriehen, das Gewicht einer ursprüntrlichen Quelle uicht
I beaaspruchen kann, unterliegt keinem Zweifel. Sauerkuü war in Er-
mangelimg eines Besseren doch ihrem Winke gefolgt und hatte mit
Xeuiisse 960 als das Jahr der Verleihung angenommen. *) Ihm erschien
die Uikmide Adelberos für das Arnulfskloeter, welche KUpffel') in
Verbindung mit dem Tode des Grafen Adelbert auf das Jahr 945
I (tUirte, zu Terdächtig, um als Heweismittel dienen zu können. Nun
ist sie zwar echt, aber so wie sie ihm vorlag, war sie es nicht, (lerade
di«i^ni?e Strllc. auf die Klipffel fusst un<l auf dir- ;tl!cs ankommt, da
ïuicii ihr .\il<'ll)er<i dem Abte des Klosters den lUulh;nin nbertra?(!n *
haben uüixle. i-^t spalcr emgeschoben. *) \)vv Beweis. Wi** iiiii Kliptfel
lui' »las Jahr 945 zu führen sucht, verliert also mit ihr seine wichti^isle
j Stütze. Sauerland hat später das Jtihr 9(30 aufj^egeben und seine Zu-
ilimmiu^t zu DOnngs AosftUirungeu erklftrt.') Dieser beliauptet, dass
I «dm Heinrich I. dem Bischof Adelbero « die Erlaubnis der selbstän-
digen Wahl des Stadtvogls erteilt» habe, etwa 928, mindestens vor
Das Vorkommen eines fotsehötlichen Ffabsgilifen seit diesem
Jalire ist ilim Beweis, finr' willkommene l^estälij^iui}! sehen er und
i^fauerland in Heinriclis 1. Urkunde lUr den Bischof Gauziin von
Xoul vom Jahre 927.
Mcurisse. 314.
Saiicrland, ImniuaiUU, M.
*) KlipfTcl, Metz, eilt! episcopale et iinpértalet 21.
4) iahrbnch mr loütr. Geichictite II, aU7.
Döring. HiMträtst? zur iiltostcn GosrhirhU' von Molx. 14 JT. U. tÄ). SftttPf-
UiüL. MUUieil. VlU, iNU7 Ö. 046.
11
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u
■'A
— m —
^uiiacliftit ina^ï foslpeslelll w» i dt:i», dass Diirinw in \ (m si liit ilcneu
Eiuzelljeilen gein t 1ml. wa^s nai li Sauerlaiid» Kiiliit iiiemandi'it) aulMeii
wird. Er hätte j^ich bei Âufzâhlung der »eben öffentlichen Venamm-
■ Itmgen nicht auf die unter 4 zu 950 angeführte Urkunde Qber die
^ Schenkung von Lay beziehen döHen. Denn wenn auch ihr Kern viel-
leidit edit ist, die Datierung ist felilerhaft. Ebenso wenig durfte er
boi iloii i'i deiitlkshen Gei iclitstijjTon die 058 apiid Morli-smiiin ausstellte
Urkunde dos spilteioii Reim-* i Erzbisrluifs IJdalricli benutzen. Denn
die Ilundlunp lindet nicbl im Metzer (Icbict statt, sondern in Moirmont
bei S. Menelumld, Döring bat ancb iirspHinglicb ';iar jiirld an diese
^ l'rknnde ^cilachl. er wollte zwei •tutuliicu. in »Iimh-ü der Pfnlzm'al
Teuli't'i l l.ciler des (it ricbles sei. l)ei hiluni ist «tllenbar enUluiideii.
indem Dôriniî das am Kunde der Henetliklinei-gesdücbte III'' 71 stebeude
Datum der nur im Auszüge angeführten Reiraser Urkunde auf die darüber
abgedruckte Gorzer Urkunde von 957 bezog, die gar kein Tagesdahun
hat Denn in dieser unterzeichnet Graf Teutbert au der Spitze der
Schöffen. Die beiden GcricfatsveHuuidlangen aber, die Schenkung von
VitrenicurtiB an Gorze und die von MauriviUa an S. Arnulf beweisen
überhaupt ni< li! was sie nadi Düring beweisen sollen. Sie sind gar
nicht vom Pfalzgi-afen. sondern v(»m finifen Teutbert geleitet, der aU
1^ Pfal/'/r.if nur oinmnl. «oweif hekünnf. /oioliiiff. und zwar erst 967 't. Reidn
Vcihandlungen Imbni fmicr tiichl an Namen des nis«^bnr--. sonderndes
Köllig» stattgefnnilcn -|. beide sind niebi im iiau v(Hi M«;1/. si»ndevn in
pngo eteomitalu Ndnensi. im Seillegau, abgelialten, in villa Dexlenai a. in
Dcstrich bei Mcirchingen. dem Sitze des königlicheu Grafen vom Seillcgau.
was Teutbert damals war^. Dürings BeweisfOhrui^; zu Punkt 4 ist
also verfehlt^ den 5. Punkt, dass nach 918 kein kj^ni^cher Graf des
^ Metzer Gaues nachweisbar sei. hat schon Sanerland S. 649 f. widerlegt,
und femer ist bei 3 die Behauptung nicht gerechtfertigt, dass öffentUcfae
Veraammlungen früher auf den Donnerstag beschränkt waren WAre
1) Ben. Ittb, 79.
") 967 irrtOmlich imperator genannt.
') Cnliii. II''- 222, rrkuntlo v. Vcr^nvi'l'^ ÎHUî; in comilntu Df-.lnirh nbi
Teodebeiins piac^iicU'l. daim. 11 b tMi /.u 9Ui: in jmgo äalnonsi iii cotnitatu llo-
sonis ad Ueslrardo.
*) Jak. Grimm, Dcntsche KechtaaUcrthitaner, 819: Ohne Zweifel konntea
aber csch auf jeden anderen Wochentag vani vor alters den Soimtag nicht ansgC'
nommen, geholno lieriihtc anbevr»iitnl tif«! imbL&tliiilnkle^ten Handlungen
^ froimlitger Uerichtsbarkeil vorgentminicu werden. Wüil/. IV, 373: Von dum Vor%U{l
^ eines hestimmten Tages ist nicht geradem die Rede: doch scheinen jeLit ein-
r ' mal Montag und Donner» lag alü besonders geeignet oder gcwölmlich angefOhit
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— m —
;il)er der Kall, so kiuuite iiadi Dorinji se1h«t i siio Ausiiiiluue jro-
Miii(h( wmlen. wonti « npi.KlIiohe als Parleieii bi N iliu-t- waron. Nim
sind alw ^lei^l)i^-•lle Ik i iillfH 7 atiljic/ähltou Yei'.saniinlnngnn V>ctoilij;t.
Wae aber <He Toulei Urkunde rom 28. Dezember 927 angeht,
Int Düring und nach ihm Sniierlanci in den Mitfheünngen Obenehen.
«bas der wichtige Satz, welcher die Verleihttng der Gra&chaft an den
BîMhof von Tout enthalten sollte, nach Sickel gefälscht Ist'). Wenn
^ die Worte totuin(|ue dinniiiium cum iurisdiclionis honore et
{H)lcMate. (lio zwar bei lieiioil*) stehen, aber in beiden Pariser Hand-
■«liriften und in Ottos II. BestätignnKsin-kunde felilen. ausjreinerzt .««ind,
i^l roTî tipm Köllig nifht dir (lral':«chnn vorliehen, -nndern nur die
st'äanite Einnahme des (iraleu an Steuern uud Zöllen iu der Stadt,
nicht im Hau von TonP i.
Aber doch scheint Döring in einem sehr wichtigen Punkte Recht
m behalten. Die Gorzer Urkunde von 933 beweist, dass Adelbero
damals schon einen Pfal/grafen geliabt und gräfliche Rechte ausgeübt
liaL Aber worin bestand die Tbfttigkeit des Pfelzgrafen und wie weit
9DgeD die Rechte? Nachweisbar ist jene unter Adelbero nnr in den
5 ersten Reform- und Schenkung.surkunden von 933 — 944 lör die drei
Köster fl-irze, S. Arnulf und S. Glossinde. Nach (h^s Hanie<len.s Tode
um 046) hat Adelbero keinen Pfalzgrafen mein- gehabt, ein solcher
zeichnet wcnier in dm hfidon t'ikiindori von 1)52 noch in der von
9ô(). Erst ini .l;iiirt 9(17. also unter nieodorich I. erseheint wieder
nu Pfalzgi-af. Eh isl dir oben erwähnte Thrndclicrt. der ein Jahr
mvor oodi als Graf im Seillegau genannl wmi. iJann konunl iiber-
lianpt nur noch zweimal ein Pfalzgraf vor, wie Sauerland richtig aus
«lem OoTzer Kartular festgestellt hat^). 977 Immo und 987 Zendebald
imH Zenzebald).
loi Range ging der Metzer Pfabsgraf keineswegs den Grafen vm*.
''fr alte Ihnnedeus zeielmet bei der Arnutfer I rknnde Ton 942 an
'' Stelle, erst konnnt der Herzog, dann folgen 4 (irafen. unter ihnen
Aiielbert and des Bischöfe Bruder Gozlin. Wenn Theodebert 96d Graf
«^u werden. SchHkler, Ijehrbach der deutscheo liechtegeschidilc, S. 16ô>*: Da
'1^^ üe jälirlu lu- Zidil lier echten Dinge und ungcffthr die Zeil, ober nwhi der
ruudoe l'n(^ feslstaud.
'} ^Siékâif Die l^knnden der denlMchen Kütiige und Kaiser 1. bi.
h Kenoît, l&tmn de TmL «IS.
'» l>f*mr>nt?5irtHlienfl hat Wailz in der H. Aiitlage soüies König Heinricti I.
s. 107*, sgine früher« AuMchl. Üc-uUcht! Vcrf.jssiuiijsgi-scliifhto VII. 2:u;. berichtigt
und benchrlnkl eiif den Ausdruck: linaiuidllc Heciilc dei (irarst han iu Toul.
<} Kurt. Uora. n» 118 und 11».
11»
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164 —
und 967 Pfalz^raf ist, nicht nötig anzuneliinen . «lass or damit
<'incn Schritt voi wäi ls gothan hat. Kr mag die l'falzgrafschafl von Metz
mit seiner bisherigen Stellung vereinigt hal)cu, gerade an der Seüle
liegen später ausgedehnte Besitzungen dee Bischöfe. Ißetnand wird
aber daran zweifeln, dass der Pialzgraf in allen weltlichen Dingen die
rechte Hand des Bischöfe gewesen ist| beim Gericht ifie im Kriege.
Es kommt also immer wieder darauf an zu wissen, wie wdt die Redite
des Biscliof> gingen, wie weit er sicher vor den Eingrifien des ktoig-
lichen Grafen, wie weil ;ihh;ingig von ihm war.
Dic.-o ltl( festzustellen ist keine^weg^; so einfach, wie Döring
ineint, fier kiu/ cnli^phlossen Hf»(t 91^ den kr>nifflichen Grafen beseitigt
und an seine ^Stelle den Pfal/iiiiitcn setzt. Nicht wenige Grafen au?
jener Zeit sind dem Namen nach bekainit. aber es i«! nicht immer
. möglich genau anzugeben, wo ihre Grafschat len hegen und wie sie
begrenzt shid. Ein Cbu konnte in mehrere Grafedtaften zerfallen, du
Graf mehrere Gaue verwalten. Adelberl wird Graf im Metsar
Gan gewesen sein, wie sein Vater liatfrid es war'). Als solcher war
er dem Bischof gewiss nicht unterthan, aber er hatte auch Lehen vom
fJisrlinf. Da.s fiihrl auf eine neue Schwierigkeit, die darin besteht, dass
der Umfang der biscbt^flichen Besitzungen nicht bekannt ist.
Und endlich Lst mit der Thatsache, dass der Bischof i. J. 933.
einen Pfalzgrafen hat, noch izar nicht b(»wiesen. dass er giä fliehe Rechte
ausübt auf Griuid einer krinigHchen \^Tleihung oder Bestätigung. Kr
kann .«»ich auch ohne ' ine snl. he das Hecht angemasst haben. Döring
aber hat ohno woldn jcni n .Schluss gezogen, weil er nur eine Art
von Quellen l>ciiul/l. So unvollständig aber eine licschichtsdarstelhniü
wäre, die sich mit der Durchforschung ilcr Chroniken begnügt luilic.
genau so unzuverläss^r kann eine Beweisführung werden, die nur mit
Urkunden rechnet. Wenn es sieh um die weltliche Stellung des Bischofs
von Metz handelt, so darf die cigentQmliche iiolitische Lage des Landes
in jener Zeit nicht unberücksichtigt bleiben.
Denn mit den übrigen Lothringern strebt auch dieser Bischof
nach Selbständigkeit. Wenn jene von Ludwig dem Kinde abfallen, so
fhun sie es nicht aus Vorliebe fin- Karl den Kinlaltigen : wemi während
des Krieges zwischen Karl und den Gegenkönigen Bischof Wigericli
von Metz sich auf Itndolfs Seile stellt, m hoiïl er dabei auf seine Hülfe
gegen Zrtbfi n : wenn gleichzeiti'/ tlor deidsclie König Heinricli mit flen
Wulfen »eine Auäpriu-hc auf Lothringen geltend macht, so icislel ihm
i) 8. oben S. m tt.
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— 166 —
Wig^'h nidii Widerstand aus Treue gegea den fraiusöaisdien König.
& fehoreht damals niemandeoi ; König Kari iat gefangen. Rudolf fern,
Hnnrich» Recht auf Hetz erkennt er nicht an. Steht kein Köni<x über
ilim. wozu -soll er einem (irafeii izchorchen? Soll die ktinigliche PfalîS
in Metz leer stehen? Wer hindert Uui, sie ii» Besitz zu neinnen, wenn
die Thorr» dfr Stadt selbst den» Könitre verschUes.^l? Sanedaiui \\:\\
f'iiK' rrkniiilc \Viperif'!i« 'jov>'i^'<(^rm;"js-'f'Ti wieder entdeckt, die zwiii' \n i
Ifeyer aljtf«;tlruckl. abei nul «Ici- Jahreszahl 1011 fin eific -.iiiz talsrlio
Stelle einjieschoben ist. lu dei selben sajît dei lii.^cliuf vou .seinem
Vasallen Adelbold, in welchem Saueiluud den Grafen Adclbert zu
Kfaen geneigt iat, dass er unter ihm die Zi^l der Regierung in Mets
ftlve*). Ganz Uar, dieser Mann war die rechte Fland des Biscfaofif,
«ber gerade durch den unbeirtininitea Auadruck wird man dahin gef&hrt
zu fbuben, dass er eine allgemein anerkannte Stellung als Pfalzgraf
Gnf nicht hatte, sonst würfle er doch einfach s<» bezeichnet sein.
Nun /.('\<f\o es sich aber, dass Küni^ Heinrich der M&chÜgere war;
Hi^ic.ndi mu.^ste sich ihm ergeben. Will man annehnion. da.ss er für
^'incn Wirlerstand liclolint <c] . ind"in iltni verliehen wurde, wns er
wli angeinasst iiatteV \M nicht vielleicht der !iihi«jc (Jan/lni gerade
im (iejrpnsiitz zum kriegei ischen Wiserich durch Oewührung eines Teiles
der jjällii'hen Einkünfte ausgezeichnet worden?
Nach \Vi;;ericli8 Tode und nach tles frommen Benno Vertreibmi;i
vird Adelbero gewühlt gegen den Wunsch Heinrichs. Scheint es mög*
&h, dass er gleich durch besondere Vorrechte ausgezeichnet ist? Aber
keineswegs wird man es f&r unmöglidi halten, dass der vornehme
Uthrioger im Gegensatze m dem demUligen Benno in der Erinnerung
M (lie zeitweilige Selbständigkeit seines zweiten Voruänjiei und gestQtzt
nuf die (îesinnung der Metzer versucht hat. j- n • M:iclit wiederzngc-
V iri'ir'n, Heinrich weilte im fernen Sachsen, die Kämpfe in Frankreieh
Uilfcit Anlass genu}.' zu ehrgeizigen fîcdankei». freilich auch zu (lef^liren,
'Iii wild Adelberu durch den \\ unsch. das Kl(»slei- (l(»rze berzti-lcüen
and aiiszu.*tatlen, in einen Gegensatz zum (irafcn Ad' Um i t tiirbcu.
Kun erschehit plötzlich ein bischöllicher l'falzgral, den ludii uugcudwo
9angi kennt. Es mag ein Zufall sein, dass er wieder iiir Jatue ver-
Khwiodet, je<len{aUs iHsst sieh nicht verfolgen, wie und ob ein etwaiger
Streit zwischen dem Grafen und dm Bischof vom König beigelegt oder
entschieden ist. Nun kommt die Zeil des grossen Aufstandes gegen
König Otto, Adelbero ist der eifrigste Vorkämpfer auf feindlielier Seite.
«I Sauet land. Mittail. VIII, «dO. Beyer, M.Urk. 1,8-H); faiiiiliari mixlro Adel-
aide labemaciila prefate mhi» Çi, e. McdiomatricAe) poül nos regcnti.
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als letzter ergicbt er sich. Die BediDgangen sind nicht bckanot, aber
der Pfalssi^f ist wieder da, doch nur drei Jahre lanir. Die letzte der
Urkunden, die er unterzeichnet, ist im 9. Jahi o Köui?: Ol los auî>}fcslellt').
In ihr sdienkt Adelbero dem (ilossirulcnklostor d'w Abtei Harsteria an
(1er Maas, welclie er von seinem Vater geerbt hatte. Kr war per'^^Hilich
am Hofe Ottos gew<"sf»n mit '/ahlrfirhem (Vfftliie sriiKM- Piilasllicninleii
miH lialtc sielt fin- die Met/.er Kiiclic Ih'.sÏI/, jener Abtei beslitlijicti
lassen. iJas ist. wf iiii nniii absirhi vnii ilein Urteil des Königs in jenem
Streit mit den Kanimikcin \un ^. Arnuli'. der erste Gnadenbeweis, der
dem MeUcr Bischof uaeli unserer Kenntniss zatoü geworden ist. Er
war über denselben so froh, dass er in seiner Urkunde die Worte ge-
brauchte: « In Gnaden von demselben entlassen, haben wir nach unserer
Rtickkehr die mitgebrachte Urkunde auf dem Altäre des hl. Stephan
niedeigelegt frohen Herzens >.
Damals war Graf Adelbert ermordet worden. König und Bischof
werden gevnss die Gelegenheit der p^sönlidien begegimng benutzt
haben, um über den Nschfolger zu verhandeln. Vielleicht erfuhren <lie
Verhältnisse eine Nenordnunjr. b»'i der ein Pfalzîiraf keinen Platz, fand.
Wenn der Bischof diesen Titel fallen Hess. s(i btaueht man darin fiir
ihn krinf'Ti Nachteil y.n sehen. \brr ( i -rhcmt auch nicht wabr-
scheiiilicli. dn>-^ bf>i dieser (tele«ienlieit dcr.-<ellje Bisehof. der sich schon
id)er die l!csl;iiii»uii{f eines allen Bcsilzes so froh zeijrlc. nicht wcio^icr
als die gau/.c <îrafs(;haft von Metz erhalten hat. Die Touk-r Ujkuride
bat lür diese Kraj^e ihre Beweiskraft ganz verloren, und die zidilreieheu,
von Sidtel jetzt so Qberstchtlieh geordneten Urkunden Ottos 1., wie
wenig Anhalt geben äe fl'ir die Erteilung einer Grafscliaft! Vielerlei
wiitl den l&lämern gcsdienkt, verliehen und bestätigt, Gâter und
Abteien, bnmunität und freie Wahl. Wildbann, Fisch- und Marktreclit.
Zehnten. Münze. ZoUbefreinnif und Zolleinkiinfle. Utret'ht. Cluir. Maitrde-
bur? standen in hoher Gunst und wurden besonders reich besetu nkl.
ein Kloster erweiterte sich zum Erzbistum. ab«'r von (Irafschaften i.<t
;iar nicht. v(»n besonderer (leri< litsbarkeit selten die Rede. Der Bisclmf
von Chu! riiii' It OäH die halbe Stîult, der von Asli 962 die «ranze
Stadt mit den da/u gehöriiren Rechten, Ma^idebm-^r 91)5 den Bann m
der Stadt. -j war dus also eine .sehr seltene Auszeichnung. Sull man
>) 944 oder 946. War es in erstcrftoi Jahre, so mag Adolbcro an d«in
groHMn L'aul(a;.'(; der l.olhrin^rcr zu A.iclien, wenn 945, an dem Duisburger t«U-
graiomiHetj liaben I itut. zu !)44. Conl. Reg. X» 944. Vgl. aber Dflmmler I4îï*.
») Dickel b. in, 364, 415.
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virUich glauben, dass der Lothringer Biachof sie steh so früh vor allen
andern veiviiont habe?
Es MTuni gut sein vftn der Vt>raiii<^ielzmijx auszugehen, dass Adel-
Imt" flif^iKsn wie Wiiicricli aiif;iti^]ii Ii einen Hr'f lil<;iii«prnch nicht anders
'«'';.'rnn'itn konnte :ds mil Karoiiii^^or Imnintiilät-iirkimilrn. In den
Hzien .laiii> I) -einer Hegierunjï war daiui sein Ansehen s*o imiU jie-
>«tie<ref), sein Verdienst dureh die tapfere Haltung gegen Konmd so khir
kwie^eu, dass niao es für sachlich begründet hallen wird, wenn ihm
die käufliche Gnade mehr Rechte yerlieh. Nun klingt es nicht
mehr unwahncheinlich, wenn ihm die Stadt Metz mit der Geriohls-
lürkfiit Qberlassen wird. Er würde imroer noch nicht den ganzen
Heber Gau haben, sondern nur die Stadt und die zerstreut liegenden Bc-
fllzonsren der bischöflichen Kinhe. Das Jahr der Verleihuti;.' al»er ohne
Keiintnifî der Urkunde oder einer gut begründeten IJeberiieferung zu
In-MimmeD erscheint niclil inögüeh; man wird sich begnügen m sagen,
lifiorflfr^ mil Rück««ieht auf die 9b9 erfolgte Ernennttng von des Ki-
M-kï" Hrndpr Fricili /uni lln/ou:, dass manches m (liiii-ien des
bhix-s '.'1)0 <iiri-( lic. Mass ilic poliij-clie Lai<e jedenfalls nicht wiilcispreche.
Gan/ alailicli liegt es nul (icr P^ra^çc. wann Adelbero das Mun/-
nefat bekommen hat, Auch bierj'ehlt die Verleihungsurkunde, aber
Wbam and erhalten. Uan hat zwar früher Bedenken getragen sie
idelbero l, zuzuweisen und hat an den zweiten Bischof dieses Namens
gedacht, aber schon de Saulcy gab diese Ansieht auf und nur Sauerland
/Tseifelt noch, *) Schon das Gepräge der Mimzeu, das anders ist als
W Tlieoderich 1. und Adelbero 11., lässt auf ihr höheres Aller schliessen.
ak^r der längst bekaimte Fund von Ol>r/.ycko im Reirirrni>gsbezirk
Posen giebt den Ausschlag. Es wiirclon driit icjfMi 5(il» iMün/ru
'gefunden, deutsche ans Lothrin;:!'!! . I VaiikiM!. Si liwalicn . liaimi.
WVndenpfennige. einige arabische Miui/t ii. alle derselben Zeit angi litirig.
zwei alle römische Denare und ein Denar Adelberos. Die späteste
aller dieser Münzen stammt aus dem Jahre 970. Adelbero II. aber,
der Sohn Herzog Friedrichs, ist erst 984 Bischof von Metz geworden.
Es müsste also ein merkwürdiger ZuM gespielt haben, wenn mit 500
idterea Münzen rîne allein sollte vergraben worden sein, die so viele
•Wire jOnger wäre.^ BisdtöfHohe Münzen sind geprügt in Toid zuerst
') Cai^narl du Öaulcy, Keclierche» sur les inonnaytfs des évéques de MeU,
1^ «kl Supplément 1835 in den MémoirM de riicadéinie de Metz XIV. «nd XVI.
Stterland Immunität, 69.
'i Dann iiti rg, Die deulttken MQnxen der sAchBischen und fHlnkischen
— 169 —
Ks .sproclicn ilanir flir-rUrfn (Iründo wir fiir ciiir späte Vcrlcihiintr
firr ^fräfli'ln n fV>chlf» in (ier SlrifU Metz. Kr«t «oit rlor ^liifkliclien
liiHinli^Ming tU'i W'inen in Frankit'ir-h und Liiteidiik-kunjï dos
AnlsUiinles in Deutschland stand Ad« Ibt ro auf der Hr>lie seines Ansehens.
Im Kriege wie üu Friedeu, mit Wullen und mit W orten hatte er sich
aiisgezeichiiet und zu^t in dem Rdinser Streit, dann dmdi stàae ent-
schiedene Haltung im Kampfe mit Konrad und nicht zuletzt durch die
Reform der Kirche den Dank Ottos in hohem Masse verdtent Durch
die Heirat seines Bradera Friedridi war er auch in verwandtsdiaft-
liehe Beziehungen zum KGnig getreten. Friedrich lialte nämlich die
Tochter Herzog Hujros von Praticien. Beatrix, mit welcher er seit Oöl
verloht vvnr. die Nichte KiMii^r Ottos, im Jahre 954 als seine Gemahlin
heimjreliihrt. Otto .selbst <;jiel)t dem nahen Verhältnis, irt welchem er
jetzt zu den lothrinizischen Brüdern stftud. Ausdruck, indem er auf den
\Vuü.<5ch , .seines Verwandten AdelU io. dea licfTlichen Bisi liof» V4>ü Metz,
und seines Bruders, des Herzujrs Friedrich," OtJO die Urkunde für S.
Peter ausstellt').
RtickiiBeiu So gauz hatte sieh das Seliicksal des Lotliringers gewendet. Er
war aufgewachsen in französischer Luft. Mag auch säne Wiege an
der unteren Mosel oder Maas oder zwischen beiden Flüssen in den
Ardennen gestanrlen liiiln n. wo das Volk in deutscher Zunge redet
sein Vater hatte als hochstehender Beamter unter dem westfrankischen
König jjedient. .seine Mutler war vielleicht eine nahe Verwandte eben
dieses Köni,!^ gewesen und er selbst b;dtf in dem französisch spre-
chenden Metz IViili Aufnahme in den i>lH( Inn Stand jzefunden. Wider
Erwarten halte iUt Kriep ni-iuv Heimat nul l)euLs».h la nd vereinifrt. unil
nur mit Mühe war es dem vornelunen JimgUug gejjlückt von dem
neuen Landesherm die B^tSii^nmg als Bisdutf zu erhalten. Zu dem
fem wohnenden deutschen Konig zog ihn nichts, die Neigung sâner
Landsleute und sein eigenes Herz sprachen fUr die Verbindung mit dem
Westen, und daher kam es bald zum offenen Abfall von König Otto.
bei dem gaiizun HiUU' wie bc'>*«indi;i.s bui ut.Jii fciuvii, barllosi u AjUlUze legi mir
ZxfeiM nahe, wenn irh sie verjrleiehe mit der weit gerinfE«»ren d«B bekannten
F.lfenbeindcrkels in tier Sjimruluiij.' Tiivul/.i zu j\!;nlan<l. auf dr-ni Olto I. mit
(îpii)ablin und Solin knircml dargesloüt i>t (al ji liilil; t ii' ii' rdin!:'- lir i Hodc.
(if.scliiehlc der dcutsclten l'la»(ik, 12). und icb Imdu neuen diund au Zweirdii
in dem Umstände, dsss der Name de» Riiwliofs r1« dritten Bacli»tabon ein a xeigt.
lilsc» Adalbero tautet, wälnend in den I rkiinden nnd auf den Mfinaai des ersten
Adalbero ausnalimslns ein e sieb lindi-l.
•) Dickel, Üijil. 28U; «-uiniialur uosler Adalbero, ej^regiuti videhcol sanctae
Mcttensis aecrlcsiae preanl uns com gi-rmono suo Vriderico doce.
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— 108 —
unter Bnmi (1026—51). in Verdun untor Haimo (990—1024), in Trier
unter Tliooderich I. (965—977). Vorher haben alJein die Könige milnsten
lassen. Heinrich 1. in Hetz und Verdun. Otto !.. soviel man weiss, nur
in Toul; eine Mttnze. welche die AufHchrifL Otto rex, aber das
Karolin^rerzeicheii tiitj^l. liäll man flir lothringi^<-li. ohne das.s man sie
Jododi eiru r Ix -fimiiiten MünzstäUe zuweisen könnte.^) In Nieilcr-
!fif!irni'jrn hat Ott«) I. don ni-r-liöfpTi von ('{irrlit und C.ambriiy «Hion
!i.">i) und *>41 dn^' Miti]/.nclil crlcill'i. in ( )|)ri l(*tlii ini^ni al^îo zuerst
dem lli-cliof vmi Mel/,. diinii drin Trierer L^izhisehof : die anderen
folgen vitd sjmUa . Von Münzen Adelberos sind bis jetzt nur solehc
jïefunden. weiche auf der einen Seite die 4 liuclislaben von Ottos
Kamen, getrennt durch ein Kreuz, und die Umschrift imperator, auf
der aoderen Seite den Tiersftuligen Tempel und die Umschrift Adelbero
mit oder ohne den Zusatz pu statt presul tragen"). Vor 962 kOnnen
ï^io also gar nicht geprägt nein, weil Otto der Grosse emt am 2.
Fehniar 902 in Horn zum Kaiser gekrönt wurde. Da nun aber
Adelhero schon am Af>ri! d<'<-f4ben Jalircs jrestorhen i.st. so wurde
ihre Priijrezeit überhaupt auf die Monate März und April hf srhränkf
sein, w^nn frian nic-ld annahmen will, dass (he l'iit'jini'; not;h
nacli Adellieros iode in den drei Jährten, die bis zur Ernennunjc des
Ußuen Bischofs vergini:en. forlu'eselzt ist.
Sollte nun auch ö|»üter uoch eine Münze Adelberos mit lier
Unnchrift Otto rex gefonden werden, so wttrde diese dodi nie der
Zeit seiner Regierung (de Saulcy denkt an 939), sondern mit
der Erteilung des Mlinzreolit» fri'ihestens dem letzten Jahrzehnt zuzu-
•''feiincn sein.^)
^) Robert. KludoH iraiiüsinatitiaos sur une partir du iiord-«Ht de la France,
IHÔ2, s. Tafel XVH, 12.
»} Sirkel. l>i(.loni. S. 94 uml 124.
Mintard, licsrriplion il'une trouvaille de inonoaiei) messincH, Journal de
" s^oriélé d'arehéolofic lorraine. Nov. IKH6.
Anafter di<H(en Mdnzcn und xwei Urknndi'D isl nach meiner^AnHicht
"i'lils erlialton. «las den .\aiiien .\<!oll»i'ios I. mit liectil Irü^tc. K» y/vrü froilicli
^«îtzcr Musrit I 1 iîU' KIfcnIx'iiiplant' ;ujri)e\vnlul. auf wolclicr nnn iri rinor
' . * <U*8 Saulcnso( IvL'l» unter dem Kreuze Uiristi da« IVinKeüchDiUecic Iku»lbUd
ein. « ifanne» erblickt mit der rniMcliiift: »Adalbero crun« Xri serwa«. Abel
bild de la Société d'an h. H A'imL de la Mosollo X, 253 mil iruter Ab-
rita^*^^ gl'iid)! zwjir mit dem Hinweis auf das ^k-'^i l < inf > ribri|:«'tis ;;»'fiUr.< lit«Mi
Und "*^*^ beweisen zu tvnnnea, dass Ailcibc-ro I. in ilii-sciii Hitdo (larjirsti'lit s«m.
i^i s'^r*^** Krati« (Kunst und Alterlum in I^llningcn, :S, r)i>2, audi jnil Abbildung)
sdir enslon Itischof diese« Namens fllr denUcAteller der wunder^
'»K»n Elfenbeinaclinitjserci au halten, aber ficbon die YortTvIllicbkcit der Arbeit
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Nur Zwang uod die Erkenntnis, dass längerer Widerstand hoffnaogslos
sei, bracliten den kOhnen Bischof dazu sich dem deutschen Joche wieder
zu beugen. F.r siiclUc zunächst Trost in eifriger Sorge für die ihm
aüvcrtraulen Seelen. Da hatte er die Freude zu seher». dass ifim das
^\ rrk d<'r Reform ^jelaiiu'. er sah aber aneli. wie die Macht und die
(iiKitle des deutsfhen Kimi^rs wf^ciif lidi y.nm Gelin<reii beilni?. So
Ici'nlo er dnhcim i'imi S»'u'''n l'rirdnis schützen nnd zn^flcich jmf
sciruii ( lrs;(i!(ll~rhall>rt iö(;ii und Kri('^s/,ii;irii (la.s vim ZwiiMraehl /.ai -
ris-cne Fraukii it h hesser keiuieii. Daun wurde er widei VVillen in einen
deutschen Jjürgerkricg verwickelt, ziun zweiten Miil geriet seine Stadt
in Feindes Hand, aber er verzweifelte nicht, sondern gewann nur eine
festere Stellung durch seine Tlreue gegen den König und die nähere Be-
rührung, in <üe er init des Königs Bnider, dem Erzblschof von Köln, tmt.
Es laji tùv ihn nahe, die ewi;r feindlichen Schwüger und Wtteni
in Frankreich mit den beiden eng befreiuidcten Brüdern in Deulsohhnal
7.n verjileiclien. Jene waren wohl streitbar und rühriif. doch erreichl(Mi
sie weniv Tür si(;!i. nichts für ihr Land. Ol In und Hruno dagegen waren ob ne
/wciff! dif* 5rrr»'jslen Miiniicr d*'- .hilirinuiderls. In fast wunder-
hairr Wei.sc ('i;:;ni/.l( n -ic sii li. Im nif wîiren edelfzesinnl. jretvfht und
klu;;. der eine aln i » iu Mitun der Thalkiidl und des mschen Etdsi lilussos.
ernst uud »toi/, auf seine königliclte Würde ; uian bewunderte und
fürchtete ihn, man verglich ihn in seinem langwaUenden tiarto
mit dem Löwen*)- Der andere war fein uud milde, gleichmttssige
Freundlichkeit zeichnete ihn aus uud ruhige Ueberlegung; dem fried-
fertigen Geistlichen brachte man Lielie und Verehrunjj enlgejren^).
Beide aber stellten ihre Tu^renden in den Dienst des V^iterlandes. Zum
ersten Male seit Karl <l('iu (îrosscn vcieinit^tcu sich wieder (îeislcsbil-
«lun^ und \V'afren<rlanz an cintnii fiirsllii^hen ll<if('. Dir K ti-erkroue
wurde nur das sichtbare Zeichen dieser machlvoilen blelluiiu'. Wie
!)c-tiinden neben diesen Männern diu letzten Ivarolinjjer und ersten Ku-
peliiiger!
Ein Mann wie Adelbero hatte Verständnis für solclie Giüsse.
Er war gdstesverwandt mit Otto und mit Bruno, denn sein Charakter
schloss eigenUlmlidie Gegensätze in sich. Mit beiden teilte er den
klaren Verstand und den fromme» Gianbon, wie beide war er beseelt
Tür alles Gute und begeistert ftlr ein hohos Ziel. Doch war er rasch
< iitscidoasen, zu kühnem Handeln {?enei;;t wie der ältere der beiden
Brüder, etwas LeidensdiufUiches, Gcwaitsanies lug in ihm. So liocti
VWinukind II, 36.
Huolger, vit. Brun. c. 2 und 4.
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— 171 —
steine Umgtbung den edlen Bischof verehrte, tàe lÜFchlelo seinen Jähzivn.
Sie sahen nach seinen Mienen und wichen aus, wenn Gefahr drohte.
fitjgriff ihn aber der Zorn, so wagten sie kein Wort, sie wussten, das»
nur die Errejjjun'r hätte stttigem können, selbst ein so kiilmer Mann
y«ys der Müncli von (unv.e zitterte vur Adolbero. Dui;h es folgte die
Heue ; nun liindcrtr ihn ebenso weni;; wie Bruno .seine vornehme Geburt.
mnc lioho Strüiin*/ ^ifh selbst zu ornieHriiron und in Demut zu
higTf'ii. Mil tlcm liiii'^feren der jrro.s.sen liriider teilt er ferner die
-Neifruii^ zu .stiller Zuriickifezojrenheit und «rei.stijier Tliiltigkeil. Er
«liute sich luiuh der lUüie dea Kloster:*, lun im GespräeJie mit gebildeleu
HoncHen von den aafregenden Geschäften, die das Staalsleben mit «dch
bnehte, Erholung zu finden. Er hatte ein glaubiges Gemüt und sachte
Kne Znveisicht vor den Altären der Heiligen. Mocht« »eine Seele
«"n Z'weifeln ergriffen werden, der feste Glaube half ihm wieder auf.
stolz gewesen im Augenblick ries Erfol^rs. das lintiliick sah
ifin nidit kleinmütijf. Vor allem aber be.sass er mit dem klaren Veiv
.■'tunfio auch den lUick für das Krreichbare. Sah er. dass der Weä;
vom y^iole abführte s<v ziu/prle er nicht ilin ;fnfzti'/rl)0!i. Zuerst ver-
?.i<-liteto er auf den scInMien (itïdaiikcu Aw rielbsliUKlijikcit . fistnn
'*'*'*îiniy; er .«;eine alle \ urli<'be für Fraukren ii. Denn er Yt*rkaiinU nirht.
tta* itim bei dem dauernden (legeiksatze zwischen Kapctingern und
KïwAîngem der Friede felden würde, den er brauchte, um (iie Kirehen-
tefoiTQ durchzuführeti. Er beugte sidi vor dem deutschen Herrscher,
«'«^ er seine Grosse erkannte, gerade so wie er sich demütigte vor
VOnchen, weil er gelernt hatte sieh dem Willen des höchsten
\\<^Trn zu unterwerfen. Er schloss sich dem grossen Könige an, um
nicht mehr zu verlassen. Zu einem seiner flbcrzeugungstreuesten
Aohänger «rewordeu. halle ei- sieh selbst bezwungen.
Das mag ihm .schwer geworden sein, al^eî- mnn fi;irf nniielirnon.
(lass er selbst schliesslich mit dioso!- \\ CiKltinn /nliifden wai. W rmi
er zurückdachte an die krietfeiiöciic Zeil semei Inu' iul, an die uniilück-
Üche Lage der Kirche, an die .schwer auf ihm lu.stende Sorife für die
Zakonft seiner Brüder mid daiiüt verglich, was er jetzt sah : Flieden
im Lande, Zucht in den Klöstern, Glück ifiid Ansehen in der Familie,
so mnsste er sich sagen, dass zum grossen Teile erreicht sei, was er
âch einst als Ziel gesteckt hatte.
Wold waren ihm Kammer und Schmens nicht erspart geblieben.
SeiDen Lieblingsbruder hatte er früh \erloren. Aber knlflig blühten
>]e»»on vier Söhne henin. von denen der ( ine Godfried. Stammvater der
üei2oge von Niederlothringen werden äuUle, wie es des Bischofs Bruder,
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— 172 —
Ucnsojfi Friedridi, für die Obcriolhrioger war. Freilich ;iiu^h somt
hatte in den Kreisen, denen er persönlich nalie stand, der Tod
reiche Ernte gehalten. Ân den Personen, die ilm umgaben, sah er.
wie die Zeit sich geändert halle. Fünf lûinigc hatte er in Frankreich,
vier in Deutschland erlebt, fünf von iV\v«^\ war er aU Lothrin}fer
unlorthan <iewc.sen, l'nter ebensovielen j^Jciz^L;« n luitu^ er. von Rojrinair
jTiiuz alt'jesehen. «jesiamit'n. unter Giselbert. Otlu. Konrad, lliiinn uikI
zuielzt iniler seinem liiiuter Friedrieh. Wohin waren die Zfiien tie.s
Bi.schufs Witrerieh. de.s Grafen Adelberl, des Pfalzjîiafen HunitHleus?
Auch die Heiheu der fromineu Männer in seiner nächsten Umgebung
lichteten sich. Im Jahre 960 starb der ehrwürdige Abt Einold von
Gorze, 960 folgte ihm der treffliche Ansteus, der Abt von S. Arnulf.
Adelbero selbst leitete die Totenmesse*),
Tod. Das ist dne der letzten Ifendlungen des Bisdiofs, welche die
alten Berichte au.s seinem Leben anfiihren. \m .lahre 962 reislo er
ciomal wiedu' nach Niederlothrin^^en in sein Kloster S. Trndo. f tort
wurde er von einer Krankheil erjirilTen und starb in kurzem. Man
bestatfolf ihn /unru h^t in jener Abtri * . (lo< !i ffil'/tc man später einom
W ini.schc. «It'ii er schon vor lan^fer Zeil jfeausstTt hn\\f\ nn<t li' it' lilc
seine sterl>lieiieu ürste in die Al)tei zn Gnrze^). Aus welciieii (u inHien
sie später nach S. Ainull ühorffefuhrt worden sind, Ist nicht überlieferl.
Aber im vorigen Jahrhundert*) kannte man sein Grab nodi in diesem
Kloster, das seit 1552 im Innern der Stadt lag.
nmbtfrhriit Den Wortlaut der Gorzer Grahschrift liai vor m^r als 260
Jalven Bisdiof Heunsse in einer alten, arg zerstörten Handschrift des
Amulfsklosters entdeckt und anfgezeiclme! . soweit er sie noch entziffern
konnte^). Sie beginnt mit den Wollen: ..Bischof Adelbero. der Spross
erlauchter Ahnen, {reschmiirkt mit h('n li(;hen Zeichen weltlichen Buhmes.
aber nneh pflichl<relren in den Weikci! chri^flif^hei- Liehe und Deum!
hal l)ei dem Bau von Klf^^-tt ru nnd bei K i LmlnliniUfr der heilijroîi
Regel dies(îs Klosl('r liurze i;ranz besonders bevorzugt. Kr iint c«
aus dem Schutle seiner Mauei'u erhoiien mid diese stattliche Zahl von
Stieitern des Herrn liineingeführt An der Stätte, die er ^idi selbst
zum Grabmal bestimmte, li^l hier der Vater der Mönche . .
In einem der Metzer Bischofsverzc^ielinisse sind zu seinem
Todestage die Worte genetzt: Adelbero, ein Mann von allgemein aner-
'I Kx liistoria Aniulli. .\l. <i. XXW. r)42 uat li vil. .li.l». ••. (iS. M. (i. IV, HiXi.
^) (Jcstn al)l.. Ti udoii. AI. ti. X. »78.
*) viL Job. <>, 3U.
^ (Mmél I, 887.
*) MeariftBC, H15.
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— i7ä —
kannter Heiligkeil und ein unennikllicher Relornialor dos lioiligen
r.!iub(>n^'\ Sij!f'l>f'ri liai üin den clirisllielisten nn<pr dfn Kdrln. ilctt
(^Irtclfii ui!l( 1 lien C.iiri^tcti .jenannl -). Ei- siA\><{ al>er be/eiclinete sicli
iu seinen likunden aU» den niedrigen, »len unwiaxligea liisclud".
URKUNDEN ADELBEROS.
1. für Gofzc. Adt llieni ordnet die Veriiältnisse der Ahfoi, l»e-
strdisrt ihi-e Vorieiliie und jriebl ihr einen Teil der BeisiUuuijeu
xiirüc-k. ,,AilrUtero diiina omnijHjft'ntis."
Âctuni Metli.-^ publice sub die XVU Kai. ianuar. annu ab
inoarn. domini nostri Jesu Chiisti 933 ind. VI (Galmet irrtamlidi V),
Regni autem gbriosissüni regis Heorid in regno LoUiarioraiu VIIL
epificopatus aatem domm Adelberonù qui hoc scriptum fieri iussit V.
Gonscr Kartul. n« S. 130. Calmet Jll) 17G— 178.
t \^or Ui2 für Götze. Adelben) jxiebl das Dorf MohUmm Vironis
(Moivrrm). bi^ d;ihin ein Lehen Folinars, der Abtei zurück. „1%
**ntiii myotiü." Uiui<; Datum.
Goiicer Kailul. iio Do, 138—139. lien, lllb üO.
Di« Benediktiner setsen »ie in die Jaiire 996, offenbar aber nur,
Weil .sie mil der fal^<lion Uer-Iäli^ungsurkundc dos Kiuiigs von diosoin
Juhrc reflinen. in dtT Moivron gcnannl ii^l. Die echte königliclie I rkmidc
9-1Ö ausgebtfclU (Üickcl 1-19). Die Vcrglcichujig der riUersclirifleu
«vgiebtj dasB die bisdiöniche vor der folgenden lirkunde aosgetitellt ist.
94:^ ßr S. Ärmdf. Adelbero verti^ibt die Kanoniker und ver-
pniehlet die neueingefülirten Mönche auf die . Regel Benedikts,
»lirfi^.s- onh expcdit (nqmfafls.''
Aotuui Mcttis publiée id. niart. iad. XV conc. V a. Xlll episc.
l rschrilt un Melzer Hezirksai cliiv.
Aleurisse 3m f. Üallia clirist. Xill, 38Ü. Calin. IIb. 188—190.
4. «III Ma för 8, Armäf, Adelbero verleiht dem Kloster ein Gut
>in loco Tcl Gomitatu Calvomonteiise«. „In nomine 9anét« et
inUriduœ J^rinUaHa", Ohne Datum und Unterschriften.
ftencd. inh 6H.
Ô. 1>I^!. lüi^chof Gauzlin von Toul iinH Adelbero von Mrtz be-
sUiuijieii die Vernichlun;r der Kapelle m Ma.siriaco ( Muiserais an der
'> tx bi»toi'ia S. ArnuKi. M. G. XXIV. 0251. nach dem ('.atnlop^ episc. AI.
0, Xin, 30$: Adelbero opinalis^'inI!le s;inctitati^ vir ?^anct;R<|iie leligionis ubique
roforinator.
>) iàiieb. Vita Wieberti, M. G. VUl, fm. \ «rgl. duzu vila iüidroae, Acta
^UKI. Mtrt I, 478: Adelbero praeanl nobUUs nobilem Mctenaiuni nobililer guber'
n^Ut cathcarniii. Vit. Juli. c. 35 episcopi, tttaffà poslrooduin rcrum divinaniiii
Hcuj>ttalüri», Uuuiiii AdeLbeiuoi«.
\
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1
— 174
Rii|tf <]o Mad sijdlirh von Thiaucourl). „Ih nomme aalmtoria
nostri 'fr<ff Chrifffi."
Actum publice in alriu S. Marina Aciaui' villif tEssey bei
Mniaerais Xni Kai. Aug. a. VIII regni Lnrlovici, a. 1 Ottonis.
OaUi« Christ. XIII, m,
6. ff44 fUr S. Arnulf Adelbero schenkt bei Gelegenhdt der Ein-
ffthrang des Abtes Aa«iteQs elf Grundstücke mit allen Weinbetgen
in dei l'iïiii^ebiing der Abt«i und den Zins vom Jahrmärkte bei
S. Arnulf. ^In nomine dei *ftemi é saicaUnîs Noslrt Jesu Christi.'
Ohne Dalum.
ZwQÏ Nandacluriftea im Metfor Hezirksaircliiv, A und H, letztere ist
die limehfift
.MeuriKse lo7 (T. (kilmel IIb IHTj fl. Gnllia rlnl- XIII H87 f. nachA.:
Wichmann, Jahrbuch der Gesellschaft iür loUir. Ueschichte und AUer-
tamskimde II,' 906 ft, nach R.
7. 9â4{45 ßr S, Gloftsinäe. Adelbero hestätiirt der Abtei ihre Be-
sitisungen. „In mtaiue sande iudimdutqMS frittHaHs." Ohne Datum.
Absi lirid im Metxer Ttctirkiarrhiv , woM aus dem 11. oder 12.
Jahrhundert.
Calmet Hb 200 IT. Wolfram, llitt«ilun<r( it d. Instilats fOr Gsterr.
Gösch M, llcfl 1. 17.
8. 9'>:^ für S. Arnulf. Adelbero Irifll ne?slimmnngcn über die
llerbertro im Klo.ster und çebenki riie Kirche in villa Maceriola.H
(Mui'ieulle.^i. „/// notnni' smuiiii p<ih-(.^." \
Actuju MetÜs publice Vill Kai. de<*. a. 952, iiiil. X. i
Boned. IITb 69 f. \
9. »5H für H. Clewen», Adelbero schenkt der Abtei die nahe-
gelegene Andreaskirche. Urkunde im Wortlaute niclit beknnnt Kk
verweisen auf sie Heiie*lik(iner (II, ÎHi\ uml ein Verzeielmis im Mclzer
liezirksaichiv mit «k-n Worten: Letlrfts patentes (rAdelbero I, évêijuc «1«;
AIclz, jirovetuinl à l'abbaye de tfl -tiiénieut, cüncenuait Téglise SL--Vaidti". ji
Die Ursclirifl befindet sich angeblich in der Dafrcsne^schen Sammlung. |
10. 9ß0 ? ßr S. Peter. Adelbero bestimmt die Rechte des Vogtes
und Untervogles. WarUaal unbekannt. Auf sie besteben nlch die ,
I?ene»liklincr II, (52 und verweisen auf das Karlular des Klostors. In einer '
Abselirift dieses Karlulars aus dem Jahre 177H. das .sich auf dein Metzer '
Hczirksarchiv befindet, steht die I rkuiide nicht, ebensowenig in eiucni
ebenda aufbewahrten Verzcicbnis, das mit den ftltesten Uriconden des !
K]o»tcr» von 9U, 960, 977 und 993 beginnt.
11. at^ddiih 9,98^ ßr Senoues. Adelbero bestätigt die Besitssungeii ^
de.s Klosters. Gallia chnst. XIII, 4.")3. Die l iileischriflen spreclien i?«'gen i
«las Jahr 9:18. Vorgl. Jahrbm ii der tie». 1, lolhr. (ieach. 11, älO. Vieilciclitlj
ist OS eine l ikunde Adelberos II. 1
Stammbaum Âdelb
mil
Frifdrich,
Abi von S. Hab«rt IT
in d«a ArdanniB, f9let.
J^^elhcrn I..
l*l*«s>»of von MeU,
KW- SM.
l.iutKaril,
Tl.: I. Albert,
8. Ëbnfaud.
fiUl
BeyiT, l'rk.!, MC
rt. Miximin
GfllM in MaiBorn In
Ntotfan.
HehiTkl»,
B«T«r I, MB.
Er tehenlct ui
S. Maximiii
< iUltr im Kifelgau. Tbeodorich I.
Frii'<lri( h !..
BbfSOf von Dbrr-Lothrinfen B&'J.
«M O.: Beatrix,
TochUhf HiifM v9a FMndeB.
Adetbeto IL,
BiM hof v.M<>t«
!t»l--10(Ci.
Herzog
von UWcr-Lolhr.
Friedrich lU,
llenof
von Ohor-Lothr.
loa 4— 103;«.
Cio/rliii,
■i ;'t;«.
U.: L'da camUI»
Beyer I, «41, K
H<^iinlelu
AdeUwro Ut.,
BixrhefT.MeU
lOM— int.
AdeUy
BLTlMir V.
485— t
Saclisen.
Krkoig Heinrich I.,
ms— m.
Otio t., 4. Giwra,
Llodelr,
t W7.
LiutgaM,
t \tù^.
0.: Koiii«!,
llen«g V. Lothr.
GArberi«, liedwif,
("..: 1. Oi««^ll.crl, llz-g. V. Ivlhr., <i.: Ilu^>..
Kuiii)( Ludwig IV. llofiiog V. Krall) ii
(4)
ililarich.
Karolinger.
Karl cl. F.iiintlti|;< ,
Kg. 893— W».
n.: gcilweeter AoUielKliut»
TOB toftmaA.
Lttdwif IV.,
irxm^niarinii«,
Kg. 9Uii, Ii Jalir« «11,
it.: Oerbecs«,
Witwe flfattbert'e.
Lolliar.
Kl; AM, Jahr« alt.
Kari,
ll>'r/og von Niodet»
LoUtringeii,
Mnthildv,
<;.: K<inra<l,
Kg. von liarg;un<i,
Eapetinger.
Bobort d. stark' ,
llenoB von Fnucien.
(Mo, ßoberi,
Kg. Kg.
tu»— mm. '.>2a-;ii:î.
Hugo '1. Woi-«*!)
od. d. Grosso,
Hcriioie von Pranpb>a,
•; «>5<i.
(1.: Hf 'lwip.
liUKa K&pct,
Kg. W7.
It<-atrix,
•X>\ ü.:
Friedrich,
lf*Rog T.Ober-
Lotbringea.
Vi.: Horibei
Gnf vnn V'erniti
^ Erzliii« hi'f V
Iteiiu»
WO— 94«.
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Histoire du comté de Créhange
par Victor Châtelain, Ncuiliy-sur-Seine.
« Et piu8 c»t p«lna« facta rcXerrc bbor >
(Ovtdv).
PREMFÈRE PAHTIE.
Origines du comté de Créliange.
L.'aiideii comté de Créhange a kamê Jusqu'au traité de Lunéville
^ enclaTe «le TEinpire dans la Lorraioe aUen^de. H avait son dief-
lieu a.t2. village de même nom, situé sur la Nied allemande , à deux
kiloti litres de Faulquemonl et à trente-trois kilomètres au sud-est de
Mel>:. Il ji lUmnê son nom à une ancienne maison de nom el d arnu^s,
>iu> fut une des plus puissantes et des plus considéra hies d<> la Lor-
nme du pays mcs!«in. Los annes primitives de Oélianjje élaieul :
^^^'9enf ù ffi.sre dr gnmks. Le cimier portait: uti vol d'argent chargé
fusie dr (ftttiih's.
On voit encore aujourd'hui l emplaceineiiL tlu iliâleaa loiL doiil
W'geü fossés sont restés intacts. Ils étaient remplis au moyeu d'une
^uduite souterraine qui y amenait les eaïuc d*URe source située à une
«996« grande distance, sur le revers du coteau, à droite de la route
de Faidqneinont à Fouligny. Deux autres enceintes défendaient l'abord
du tibftteau: la seconde est encore très apparente; c'est un large fossé
dont la direction esl perpendiculaire au cours de la rivi(>re et abou-
Ifesanl au clocher de réjrlise. La rivière formait une défense naturelle
h l'ouest. Le massif de la forteresse avait en plan la form(' d'un rec-
Uin<rlp dont If« :m<rles étaient llanqués de quatre tours rondes. Une
chausrt'*' i'tioitr ^(HitciMif [>ar deux murs vf'rticMnx v tioiinai) îM-cès en
imssanl muih Iv fii^iijon. La tour de Taiii^le üoni-t>u»>l « si la seule qui
suit encore debout. Un fnignient de nervure de l'une de;^ vofdes sem-
blerait indiquer l'époque du eommencemenl du !*eizième siècle*).
 la fin du dix-sep lième siède, les possessions du comté de
Créhange, énumérées dank le dénombrement de Iti comtesse d'Oslfriosc.
'] G. Houlangi-: Xolncs nur CréJuiiufc.
^oinpioiiaioiil. en tout en parlio. jilns soixunlt; villa^rc - C"('l:iienl :
l" 1(5 château, boiirjî et villaj^e de Cif'Jiniifit , avec; la liaiilo justic(;;
2" les sei^^iicnrios de l'otititinrc et Biffim/. avïc l;i haute justU^e:
3*^ les üeijjiieiine.s de Ikntiiuj. Mow'rsinifj rt .\>< ,l> rti irsc, ave» • la hante
justice; 4" ht mairie de Trtiuf/, eorupn mnit l'iitug, IaIUuij^ AiUtfj et
FdschinUti , avec la haute juslice ; TV' la mau le de Ixinniiiff et Ftctucd-
iioff. avec; lu haute justice; tî" le château et la sei^çueurie de Harre-
leälongc^ avec le vili^e de HetSitteh eo dépendant ; 7^ le diftleau et k
setgneutie de Piätthnge^), avec la haute juslû'e; 6" la mairie û'CHter-
sdbach, IteisteeiUr et FitMeult^ dépendant de Puttelange; 9** la sei«
gneurie de Bohr^eh et Weilar; 10^ la seigneurie à*Efalr<^\ 11* la
mairie de HoUhii/, et mn« )<('(> dudit Hidlinij, d<' Walmmister, EbUwyc el
Bmé(fangm\ 12" la luoilié de la vouorie de i^U-ArM; IT l'ault-e
moitié <le la vouerie de Sf-ArohI: 14" la seîjîiieurie vouée du ]i(iu-Sf-
l*h-ryc. ffniiprenanl les villa^r' - W'rn-ri'ntonf. Sfot>ro»rt. Aoiiry ef V'illfr:
la îseigueiiric vouée d(' Jiom ia'iHini . Iii,st' h . Pmreli ttc . et (fhcn' n s'-:
16" les seijfiieuries vouées <\'Elinii(/i'. >'<tiitniiitiij , Vi^idiyutj. Ilalkmiif,
Altrtpi»', Warshenf. 17" des métairies, rentes ou icvuiius à ^rmv^cm/'i/y/,
C/hakau-Bräiuiit y Mattil, Hfconcourt , X'uiry, Wuld-Us-Faulqttrmont,
Htaäes- Vigneides^ Bâsstë- Vignenks^ Otwme, Merten^ Vberhent Seingbouse,
Mdhrhig] IB^ seize nmids de sel sur les salines de I>muie\ 19" (raïs
foudres de vin k NUtd, sur la Mortelle; 20" les arri^re-fiefs dMrmDce,
Jfetonfetft EinéfieviUet laUf Los SsUings,
Mais ces biens étaient d^unc nature et d'uite origine bien dilTé-
rentes. (Vêtaient des fiants-alleux, dos liefs de Lorraine, de révî'clu»
de Mel/., du comté de Sarrehruck. ou de la haronuie de FénétrangC.
D'ailleurs le comté tle Créhange ne s'est pas liouvé < (>nslitué tout d lui
coup et comme <l"uiic seule pièce : il s'est formé p<'u à i»en < oninic
toutes les choses (jui ont un commencement. Dans celle prciiucre
partie, on poiura le suivre depuis ces premièri's origines ju.s<|u'à st)n
accroisseuieul complet.
Deux familles paraissent avoir oet*upé i$u<jcc>isiveineut la »eigucurie
de Gréhange; mais la seconde, ijui quitta le nom de Torcbevîlle pour
celui de Créliange, au comincuocnient du XVI* siMe, était probable»
nient tasue de la première; et toutes les deux étuieut certainement
apiiarentées avec les puissants barons de Fénétitinge qui deHcendaicnt
eux-mtMnes des anciens sires de Malberg. C'est par ces derniers que
*) PAttlingen, tii» Koàlerffuilt oh rul th CotttffM, «nlre Sarrebrnck et San e-
lituis; (ifsii^iK'' ;ui^^i xouü lo nom tic ('jAliange^Puttaleiigc, ou l'etlclnngo^Iriliangft
(curie du (iastiiui).
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~ 17? -
nous ((nnnietu'ordn- iin<s reclHn'clu's ; car, il n'y a pas à eii dout<'r. U»s
iiubk's sires dr MjiIIktjî oui doiniiK' en maîtrci? sur let* bords do la
Nied et (1( l;i barre, et IraiiFini^ Utir <'« n fasscé à plus d'uu<; famille
(le raïKioiiue iu»blesi<e de la Lurraiae alleaiaude. qui tirait d'eux sou
orijfii«».
CHAPITRK I*'.
Les «ndciui dynaste» de Malberg. — Les premieni sire» Pénétnuige: nnini-
lon l'Il.HOt: Mniniron t-t f'nii. n. tràrt's (1147;; MtTtxHtc. premier «ire <lo Ként^
Intaof {1224)-. fkjnon t-l Hriiniinn? de Fénéiraiigo. rrrrot» Jean, airf (Je
K*Délran^e (i2Hä;i llcitri, .sire île Kéûélranjje ^lil3ü). — l^s prcmiL-rs Jiomnies de
fief (le FaulqnemoDt. — Les vouée de Téting.
î.
Malberg. ancien château fort situé sur la Kyll, dans le j>;iys do
T^^•v(':^. ('tnit h hm oan d'une puissante famille de dynastes dont Tori-
5îiiit reirumle aux pit nnns Iciiifis de la ft'talalité. - le conunence-
ineut du XI* siècle, eu lOiU. appar.iîl Haveu'/er de Malberjï, au(|uel
Mégiu^aud, arche vêt|ue de Trêves, accorda des terres en lie! pour pri.K
«le son coDcours couli-e Adalbéron, prévôt de St-Paulin, qui s'était
mis en possession d'une grande partie de rarchevêché. Nous trouvons
ensaile Adalbéron de Malberg, cité de 1042 à 1061 ; Brunon de Malberg,
('horérèqne de Tièves en 1098; Conon et Adalbéron de Malberg, fibres,
«le 1076 a 1107; Gonon et Folcon, Mn^, en 1115.
lîârsch a donné, dans VEiflùi HÏHsfinfa. une généalogie incomplMe
cette anti(|ue famille, qui [)ourrait bien n'être (|u'un des nombreux
nuneaiix de l'illustre maison d'Ardennes. Il ne fait d'ailleurs aucune
inenlinii de réfnblisfîeMieut de <os lejetons dans la Lorraine allemande.
•Mais il est < < rUiin (|u au eommencetneul clu Xll* siècle, les dynasle^
•le Malljenî. tout en mnservaid une partie de leurs alleu.x ou de leurs
fiefs primitifs, ont quitté le donjon paUiuiuiiial pour remonter la vallée
de la Nied jusqu'aux bords de la Sarre. Malberg, Faidqueniout et Fé-
nétrange sont les trois étapes qu'ils parcourent dans leur marche pro*
jrressÎTe. La rapidité arec laquelle ils franchissent cette distance, la
positioi] iffépondérante qu^ils aeqidèrent bient&t dam« la vallée de la
Xied et de fai Sarre, les nombreuses: terres qu'ils tiennent eu fief ou
comme francs-aDeux . enfin la considération dont ils jouissent aupr6s
des ahhayes qui les choisissent comme voués, donnent lieu de croire
i\n\h n'f'taifnt ]>eut-cfre pas des nouveaux venus dans nos contrées,
uuuâ qu iU étaient simpieiueul les héritiers des anciens comtes du
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KitacUowa {imjtts niie«m) et du Snnicliowa {mraermM), Quoi (ju'il en
9oil, ils jtarvl^rent encore au drlà .«iMo leur nom primitif <li'
Malberg. inconnu dan» lit Lorraine, et iianiissenl avoir résitî^ Faul'
quemont, avant ilc s'établir définitivement A Fénéirange. Voici les do-
cuments qui mentionnent les premiers rare« de Malberg. établis en
L<»nniru
Kn n3<). Alb»'roii. iin liov(*(|Uf' <!<• Tn'vos, nVU» un (HIT»' rond sj 11-
vonn (Mitre l'jilibossc <'l rabbiiyt» flo lîoniireiiionl ol < lîriniirhnnrm nd-
rtH-iititw • . toiK-haiil le (-li'oif tl^'hiMir nu niairo à < Phihsfhifflfi ^ . I.f"<
léinoiiis I rtf'cord sont (it'-iar»l cl Waller de Montreuil, paieiils de
larehevêtjUf. L iDlilulé de ce douumeiil daii-s un ancien carlulaii-e tra-
duit « FInlistilujis > par « Fen^f^ranffti». I/iUustre baronnie de Pénétrante
n'a donc été primitivement, e(»mnie tant d'antres t^eigneiirie?, «{u'une
simple vouerie d'^li*«*).
Le même Bruni<>on, voué ^e FenétranK^"* était wigneiu* de Faul-
quemont. et possi'dali pivs de eett<' vilN' \v lief <mi la censé de Bonne-
hoUHe. Il avait deux fils nommés Hninicon et ('.(mon. Dans nne charte
de confirmation des biens de I abbaye de \'iiiers-l{elna( li . portant la
date tic 11 47. Klienne de Har, évêtpic de M' î/. un iiliotifu« \o< deux
donations -ni\untes: 1" f^a donation de 1 .tUcn lU- iJounclion-i' , l'aile
par Hrunicoii et ses deux tils Hninicon et (
Briniicho d aattr rjm et fil.ii iwtfin liinukhu d Cdiui in B'miiau vis
di'âeritnt*. 2" Ui donation de Talleu de *Noäiliu^M* fuite par Tépouse
du même Brunieon et ile set* deux lib Brunicon el Conon : < Alodittm
âe NoâUingût qttod aeqtmimtnt eontm nX'irem domitti Brmtkmia H fHinn
fjm Sruuicouem et Owounn, Ha tamt'u Ht iftsi XXX*^ Uttra» H tyuum
nnmt et paîefridinn n fmfrifm aceeiterunt • - 1,
Brunicon l'aîné était donc mort eu 1147. Dans une charte .sans
date du même évê(juc. Etienne de Har. (jui occupa le .siège épiscopal
de Metz de 1120 à IKI.'J. ^ Conon dv Moidtir - (Malberff i c>f notnmé
avec (.onon de ( .réiianjç*', André el lliebaid de MontK inl. parmi les
lionnnes de lief de la terre d«' Sl-Fier refotd . »pic U; duc tic Lorr.iine
avait donnée à l abbayc de Ste-Croix'j. Le nom de Conon de Malberj;
reparait souvent dans les chartes des arulievêques de Trêves et dans
plusieurs diplômes impériaux, énumérés {lar B&rscb. Un diplôme de
l'empereur Frédéric, eu date de 1171, nous apprend qu'il tenait la
vouerie de Wittlich et ses apiMirtenances en fief de Henri, comte de
>) Voir IMècos juvUfieatives» n* 1.
(nrtiilaire âf V^fn*-BetM^, Arch. dép. de Metz, p. tS8.
*} Archives dép. d« Meta: Älihe^ He Sir-Croix.
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— 179 —
Namur h dt* Lux«iiiltoiir},'. hi Iciiail lui-uièuu <lo l'épcUso do Tn-vcs.
lywl désigné ainsi : < Cono de MuUtcnj <iui major et senior upjM-Haiur » i
^ 1161 mCoM de Màhere-» ost cité comme témoin dans une charte '
^ Hugues, comle de Metz, portant confirmation fin poids de la laine
à la MOéirialc de St-Thiébaut'). Dans une autre charte sans date
«Hûernw de Bar, évdqiie de Metz, en faveur de Tabbaye de ViUete- ^
B^fnacli, noQfi trouvons également *Cmm d< ^FnJjierch * partiii les i
iinwins''). R ftouscrit encore deux cliartes do Tliiorry. ôvôque do '
Mrtz, en faveur do labbiiyo do I.ongevilUe (lUî5 ol 1170). Enfin il
noiiuné pour h dcrnifTo foi« coniuio léiuoin. en 1181. dans- une
^ii*«ctioii eiilre Arfiùld, anîiiovêqiie de ïrèvxvs, et Arnold ^le Valeüurl,
*" sujet (le Mt)nt<-liur.
Coiion. l'aîné, surnommé le jjrand, lîiissa trois fils: Cunon. Bru-
flitOQ et Iflerhodo. Conon fut d'abord un preux chevalier qui se dis-
tiogoR par sa valeur ; puis il se retira du monde et prit rtiabit religieux
Aina le couvent d'Himmerode.
Es n9&, < JBntnieho de MaXberdt H Mefhoâo f rater e/m» sont cités
ii>mii)e témoins dans une transaction ontro l'abbaye do Wndgassen el
buib. cninlo de Saarwerdon. iin sujet de la vonerio do Hohrbacli*).
Kii n04. < Ilritn'uho <lc ^TnVirrrh ' p<»s«'d;>if '■oniolntcmenl avec H<h
<l"lj':i( lie Malhorjf la soijru(»uri<' ilo IJoliin^ron, sur hi rniin. Rodolphe
'If ibtll>ei)i. de lu maison de Uiirof^lioini. avait épousé Ida, lille el héri-
lii'ro (te Fulcon <le Alall»eru. Ajrnrs. leur fille, épouna Thierry, Iiis de
<î^tard d'Are, qui fut la lijjte d'une .seconde uiaison de Mîilberg, dls-
linHe de la première, ßmnictm était mort en 1206, laissant un Iiis
Offlnmé Firédéric.
En 1206, des difficultés sont aplanies entre Tabbaye d^Himmerode
•iW part, et Frédéric, fils de Brunicon de Malberg, et Merbode, son
"Ode. d'antre part, au .sujet de la vonerie de Hardt et de Septfon-
t»ini-ä. ('.onou le grand est mentionné expressément comme l'aïeul de
FK*fl»^rif '. Cono cngnonicuto maguvs ifn! nvf pifkr îîr'ntlmnis rt arus «
.^rij.'v Fn({tr)rt > . r.nnon. Hninicnii v\ Ki édéi ic ax aitiil élcxc sncces^jj-
^»'iiHtii ùes prélenUttu.s rfur la voucéU' dH.sdits lieu.x; mais le.s témoins
'Ifclarî'rent à trois repri.«^e.s qu'ils n y avaient aucun droil*). Fiédéiit
^ mort en 1225, en lai.ssant plusieui-s fils qui ne nou.s sont [mus
') KItester : fnrb'htirf fl'f Mof/en-Uhin, II, p. 40.
') HiiUoire >lf M't:, par lc>* Héiii'ilif tin<. prftves.
*) Artliivea »lep. du Melz: ('oriiilatre dv \ illencJi^'ituH-h, p. liJU.
*) EltMtar: OarttOain ân MoynhEktH, II, p. 187.
*) Idem, t 11. p. m
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180 —
connus, mais dont la Mfpwie se retmuTera »ans doute à Torigine de
cfuelque»-iin«s (ian fainütc^s; lormiucs (|ui ont (»ort«} Téeusson fascr. Il
avait ('('liiiiij:«' en «Iciiiicr lieu le nom (!(• Mulbcpg contre i-eliii do
* Valckt'nhf II- . looalif«' (lu KUrslcr phicc sur \,\ Mcu-îc; mais il y a plu-:
df vraisctnhiancc <(iip c rlail FauhjiuMnoiit en Lormino nllctnande. Kii
1225. « Ilirhinthtsi. nnhs ih' MocUmcli » ronoiicc à la voutnir ^r • Hum-
hrtht » j Hii|i|)pralli). du consciilcmon! clo nobh» hoinine * Mn lunljin ih
Mueihm * el des lib> du d<'funl soigneur Frédéric de Valeknilierc
Et Merbode de Malberg qui e^^t mentionné encore comme témoin
dans line charte de l'empereur Frédéric II. de 121Ô? Il est cité conimo
le dernier de aa race i>ar BilrRch; Schannat dit ox|itvssénienl qu il m
laissa pas dp posiérilé et (|iif' les premiers dynasles de Malberg s'é-
1ei;fnirent en lui. M;ji^' «•'ref ]'\ mw crvr'nv. I,;t vnucric de pénétrante.
)»o«^édéo par -^cs (ut i' i'i;^«'c <'n sa lavciu en s«'i«îueuri('-tiei *io
l'aMiayc de iîeiuiirniont. avant de devenir une baronnie libre el imlé-
pendaiiie; el c'est là qu'il faut cberclier ses descendants. Merbnde est
le premier färe de Fénétranjte.
Ouvrons le eartulaire de Tabbaye de Ilemiremont C'est encore
de * Phifi^rauges > (|uMt s afrit. mais Tintitulé nous avertit que e*est la
terre de «Fene»tnin{(esi>. Kn 1224. Thierry, im*hevAque de Trêves, et
X.. évé(|ue de Metz, déi lareni que l ablM-ss«'. la doyenne et le couvent
de Kemiremunt ont donné à sire !\!erhode el à ses sueeesseurs <âo'
Mino Mcrrftomh < f onniUtns ridcni Jure hcrnlttat io s/irci-dcntibus * . la lent*
de - PJn;7fstnti>*fi's - nvcc tous les man:inf« <'t les appendices, consistant
en i>rés. pMin niji-s. cours d'eaux, ti i ii - ;iral»l«'s et niculfes. pour
les tenir à pci f^ tuilé en lief de l'aKIfayc de llciiiiiciuont. MfulMulus*
el ses successeurs tjui liendronl ce lief après lui se rendront persou-
nellement h Remireniont, pour prAter hommage & Vabbess^e. et ils
iwieront u l'ubbaye un cens annuel de 100 sois messins, en recon-
naissanc*e de »nn droit';. Voilà la eharte d'oritrinc de la seigneurie de
Fénétrange. «Mei'hot, aire âe Fettestrauge » est encore enté la niémc
année 1224 cotmm' téinohi dans une cliarte de Gerlrude, comtesse de
Metz el de r);i;>b()ni'{X. en faveur <le l abbave de Slurzelbromi.
Merbode lut père de Conon <'l rie Hruniqu«'. En 1238. * le lea-
denuiiii des S'* Imiocens >. Itrunicpie et Cotuni de Matd»erc. frère< n^-
pitMuieul du duc Mathieu le lief de Faulquemoul. * Les trois alcnoiis
'i KlU'sIcr: Ciirtiilitire du Moi/ru- Tîh m. l. III.
*| Paris: (ktrluhurf tir. liemiremunt. Voir Ptècea juKlißmUrfs^ n« H.
IL
''".ve« ''«u le cavalier»*). Ln iiiômc .mnéo. €.[011011]. * (hnt'mm äe Fis-
^ ^ ; îtllesle que llnirard de Ciéliaiiire a vendu sa pari daus la dîmo
'^^'^^inugp à labbaye de Loutreville - (^/'ciirs et Brttnilm. fi-f f's,
MUpffti-ff </(■ I')'nrMff'au'/rs ' sont encuie noiium's en 1250. ^diiunc .^ci-
iriieiirt« de Fauk(u«>nionl. Kniiii. en 126H. ' hriinchon ih Fiiitdnujn r-\
eil«'' au nombre des arbitres qui rèjilent un différend survenu entn-
Isbbaye de Loiigeville et Goorad de Budreville. Henri de Fénétrange,
ilui rni archevêque de Trêves de 1260 à 1286, ^tait le parent et peut-
être le frère de Conon et de Branique. Ces deux derniers étaient morts
eo 1270. Â partir de ce degré, la maison de Fénétrange se divisa eu
doux branches: Cnnmi fut Tautenr de la branche dite ät Bmeken^pf,
qui adopta pour linibr(î de ses armoiries un beaiuue couronné et siir-
niunl»^ d une tête de chien braciue ; elle eut l-'aidquemont pour apana{îe.
Briini(iue avait épouse Cnné-^'ondc. (•fiintos-'^'c f\p La Pelilc-Pierîc . rlotil
il deux !i!s. Clonnii d Hugues. |[ Ud l'aiili'iii' df hi lir;iiii iic l adetle.
ililp ih SchnanlHil-». qui .se distinjçuait de l'aiiiéc par le licaiinie de ses
armoiries, couronné et surmonté d'uii cul de eygne; elle eut pour
^l'iinage Diemering.
Conon. rauteur de la branche uînée, oui un Kl», nommé Jean,
cité pour la première fois dans un documout de 1270, qui le qualifie
«fils de feu Conon de Vinstingen». Eu 1283, Henri do FénétraQgv,
;irehev(\|ue de Trêves, acipiit le château de Malbeiy et la vouerie de
Willlioli avec louleu les déi>endunces de ses deux neveux. Huirues de
l'Vwlrange. chevalier, et .lean de Kénétranjj;e, éeuy<'r'). Ce n'était pas
:> b «Miff rrim tnariajr«' '>h fTini en^ra<fcinPnL rnninic le -upponc Hîlr-'cb.
"iiii^ Lien roiijinr liénhci'S directs. i|iir le.s su'es de Fénétrange avaient
(lions -ur Midliep/. Nous Irouviiuiis Albertin de ^.réhanJ^e et .lean.
ilk, au nuiiilirc des lu les de lief de .lean de Fénétrange. Il
IKWPdbtt la âeijjrneurie île Faiilqueiuont et les liei's qui en dépeudaiciil,
tels que Créhange, Variée. Vandonconrt. Los sires de Boulay se recon-
naiataieDl encore ses vassaux. En 1299, Jetm, sire de Fénétrange et
dp Paaiquemont, truu?aut ses fiefs de Roubiy, Ay et Trémcry «eu
«xinii^ mains», attendu que Goues de Hoiday n'avait laissé que tle»«
filles, prétend d'abord les retirer; mais il les laisse ensuite à Geoffroy
de Boulay. qui lui eu avait fait la deinanile
Jean tl(^ Féuélranjre él.iil mori en l.'ÎKJ. Il vy\[ poui- Iiis Henii
de FéuéLi*au^c, qui juuu un rôle important daui$ les guerres d'AUemagiie,
'} Pnfoiirny: Iiimilain- ih:* lifns ih f.oirainff X. 114 (11411.
'! Hr(»w«'r : Aiiiinh-s Tirrimixcs, ||, p. 1 <!.'),
Dufourny : larcHimir des titres île Linruini. Poulay.
f
— 182 —
de la Lorraine et du Westrich. Il prit iwrt à la bataille de Muhldorf,
où il combattait pour la cause de I^uis V de BaWèrc. Dans la guerre
des quatre ^eijineurs eoiilrc la eité de Metz, en 132i. il fut amené
prisonnier h Metz Henri «le Féin'tr.mjfe possédait toujours Faulque-
niont el fie immbreux liefs dans la vnlK'o de la Xied. Il y comptait
parmi ses vassaux f.<tnp«. sire «le H«>itl;iy. t|u il appcllo son nrven; Isern-
bard et Henri. de iSinum «leHeis; (iuillamiif ilt Tnr< lic\ ilU> *•( son
cousin Georges de Créliaugei Coues <le Warnesperdi, Heiui et Micolas.
ses entanl-s.
Henri de Fenétrange mourut eu 1335, la veille de la Nativité de
la ste Vierge, ci fut inhumé duns la chapelle de St-Léonard, qu'il avait
fondée et dotée, et« où l'on voit encore son cénotaphe, décrit par L.
Benott. Ün bas^relief le représente & genoux, les mains jointes, en
costume de chevalier; rarcatuie e«t ornée de l'écu fiasoé de Fénétrange.
Dan.s un antre panneaUj est repré.-^entée à «genoux et les mains jointes.
Walpui-j^e (le Horboiirg, x'^euve de Henri de Fénélranîîe; au-dessus, l éeu
de H«)rbt»uiy: tViiryeuf îi fn f'asrc de ijm-nles . rf m rhi'f une ctmle de
s'nioplc 't séni.'ffrf' * . Vniri ciicdi e nn fa^tv ijui nous met sur la
Irace li'uti anli«' i-.imcau «le rjnicii'iine iiiai.-iori de .Malbenr.
lltiiii cal pt)Ui (ils Jean, Hurcurd el Olry de Fenélranjiié. (pa cua-
tinuèreut lu lignée el jouèrent un rftle considérable dans le» évèncineaU«
de la Lorraine. Mentionnons seulement hi lettre suivante de 1372, qui
rappelle les droits de l'abbaye de Reiniremout: «Je Ohris sires de Fo>
uestranges fas savoir et cognossant à tous que je recognois et confesse
pour my et pour mes hors que 11 terre de Fenestranges et les appen-
dises d icelle est dou fiey de vénérable et religiöse dame madame Tab-
basse el «le régli.sc de Heuiircmont selon ce qu'il est contenu es an-
ciennes lettres
IIL
Revenons h Faulquemont dont la seigneurie était une amnenne
possession des sires de Fénétrange. Nous avons vu qu'en 1238 Gonon
et Brunicon reprenaient cette terre en tief dn du«- de Lorraine, nous
lu' savons par suite de quelle eii-ciuistanee'). Il y avait «l«''s lor? nn
cliâlean f«>rt. entiairé d iino enceinte. Les piemicrs sires «le Maiberir cpii
vinrent s'établir en I.nnainp j>araissent y avoir établi d'jjbord loin*
résidence. L«>rs{iue leurs de.scen<lunU ae furent lixés sur les bords de
*) î*. n«ioft: Leu j»#w» th Féu^mHgf 9H commenttmfut du XIV* itiMe,
*) Paris: ('oriohiin tir Jh-wiinnout. Voir PÎTCr» Ju^tifimtireitf n* U.
■) Voir Piicim Jnttifiratii e», li*6.
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— m —
la Sam. ils confièrent la garde du diftlenii de Faulqucmont à des
msauK auxquels ils accordaient des terres en fief dans les dépendances
(le la ae^eurie. C'est parmi ces lioinmes de fief que nous trouverons
nos piemters sires de Créhange,
Un document saii.s da le, portant donation de quelques biens
#iUi('s à Vilft (VijfncMlos) à rabl)rtyo de T.ongevillc. est alloslr par le»
pinlions (Ui château de Fauiijueuîont « '/Vs/t.v milites in ViOhnlnr(i ufmqttr^
(ioth-friiliis. Bnrcnrdtts. Thi-othn-trns . Jjtjdotrirus rf afn «innw jihtrin'i^.
(^(Àrfnthia't' <'"f»>i s;ins duufc (T(>(i|Tt'nv de Torclieville ; liuiranhis ne
)K'iit ('tre que lîuicard de ( '.réliuiiut'. qui vivait vers 1250; li la iiit iuu
t'piK]iie vivaient Thierry. Iiis de (.utuui de Homhoun/. voué de Téliug, .
fl Uuis de Berg (Caslelberg, ancien lief près de Lungeville) *}.
Eli 1250, Jutta de Bettai^es et ses enfants acquièrent de Conon
lie YdtonUmnk la part qu'il a dans Talleu de Béttm^ et de CV-
manges ^Betting et Urning).
En 1259, huit jours avant la Cliandeleur» « Ck(eim et BrttnikWy
frères», seigneurs de Féuéirange, déclarent avoir donn»' en fief el eu
llalDml^!e à seigneur .Teufi-le-Grand de Haville, dit de < WnirHesjtaire * >
une terre au ban de lùiuUjueuioul La i>ièce suivant»' concerne aussi
Kanl(|itonionl. F*ar utn' Intlrc dater iln lendemain de la Nativid'. 131(1
l^fiubard et Henri, enfants de Simon de Heys, reconnaissent tenir < ü
!ief r-,Htr?»l de noble dauHÙsean llmji de Fcnétranue, tous les l»icns
iilliMÜaiix iju il- lient à llvnnunsdorff (ErstroITt. sans en excepter le
vieux lief (te cliàleau Les sei-rneurs de Heys formaient une brauehe
<1e la maison de Ru ville (|ui portait troi^ dierrons dans ses arnie^.
Les suivants appartiennent sans doute à la même famille. En 1307,
Simon, éeufer, fils de feu Isembard, écuyer *âp FaqHemmit*^ assigne
un cens annuel de quatre quartes de froment siu" son moulin de Vi-
sneales & Tabbaye de LongevUle pour une donation faite ptir sou lÀ^vv.
cl sa mère A^rncs. Il u.se du sceau de Henri de Fénétran}r(\ mn sei-
smeur*). Kii 1351, * Isetdtaii v*m Vulh'itbcnj » . écuyer. déclare avoir
relevé en fief de sire Perrin, seijrneur de 'Porcheville. des cens el Kutcs
dans le villa^re de Heiuun<r. Les lettres sunt -eellées de son sci itii iiiii
jwrte trnis chevrons •"•). Eniin en \M1 , nii\ de Fénélno)".'*' n-rimnitit
devoir 77 livres tle deniers de Met/, au ni>uvrl autel éi iiré par l««u Jean
*) MeU; Altbafe dr J^ongenVe.
Arcfiit e-< (le IHiimich. n" 4.
'i ihifoiirny: Iurmtaire (h-M fittrs dt! iMrrainf, Vil. |>.
*) -Met/.: AlAïuyr dr iMngniUf.
*) Jirkim âe Reiuarh, a* 419.
L
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— 184 —
de Falkenheiy. ôouyor. (^t Else, sa femme, dans léglbie récemment
construi'p h FalkriilKTU' 'V
î,('s (l('.-(cii<laiits (1«! Hiutaid de CnMian^çe lurent aussi ;rHrdions
(ie Faul([ueinorit. Nous verrons qn'Albertiii, son fils, tenait oonjointr-
inenl avec son pèi-e «les licf's aux hanj? de Faultiutiumnl . Créliany;e.
Varize et Vaudoncoiirt. Ea 1299, Vincent de Créhange est cité parmi
tes hommes de Jean de Fénétrange uni prononcent une sentence tou-
eliant b seigneurie de Boulay.
En 1324, nous trouvons encore < Cum d ArUtruv fratres armigrrl
de Crehengîa*^ fidèles écuyers de Henri de Fénétrangc. En 1347 •des
âmstagpH mcl Johauucs âage Batisten*, Harliis. écuyer. frère do
feu ConWMin de Falkenbercli. reconnaît avoir reç u la pari lui revenant
de la succession de Jorio. écuyer. de la main de s^ire Frédéric, chi»-
vnlier. ^pijrnotir flo lîncourt*). Le sceau d'Arthur, apposé h res lettrées,
porte «un lion couronné», les armes de Bâcourt et de VV'iirsberg.
IV.
Nous indiquerons en (|uel()ues lignes la succession des seii^ncutâ
de Faulqnemont. En 1382, Olry de Fonétrange, |)ar ime clause de son
testament, donne « le donjon, chastel, forteresse et ville de Fauquemonl
avec toutes leurs appartenances » à Henri, seigneur de Blâniont . et à
dame Walburge. sa feninie, fille du testateur'). Kn J396, .lean de Fc-
nétrange. tils d<' Hunard. se plaint de l e ([ue llem'i de Hlàmont s'était
emparé de sa pari de Faulquemoot avec la sienne, et le prie de s'en
déporter*).
Far h' mariau'' '1'' Hlanf hefU'nr de Fénétranvre. so'nr df .T(»:ni,
ri-<iessus niciitioiiii(''. .iw»- Tlii*-iiy liryer de Hdinmid. iW-re de (Jluurad.
évéquc de Metz, la Urre et .sei<rncurie de Faulijuemonl fut apportée en
partie à cette famille. En 1398, Jean, sei<rneur de Féuélrange, d'une part,
et Thierry Beyer de Boppart, d antre part, concluent un houirgfrUd pour
le chftleau et la ville de Faulquemont <|u*ils tiennent en commun*). En
1464, la seigneurie de Faulquemont était disputée entre divers sei-
gneurs comparsonniers , d'une part les héritiers de Thierry Beyer,
d'autre part les héritiers de Fénéiraii};e. Ost ce que nous apprend
un document des archives de Keinadi dont l'analyse suit:
Ardùce» de Udnadi, n" iHl.
>) Idein, n* 361.
') Dttfoiiimy: Inemtiùn tie* tim de Lomu'Wt \% 8i.H.
*) Pufourny: Ihidnu. VI. 1«>0.
*) Af<kic€s de Bemadt, Ui>5.
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- 186 —
«1464, 15 novembre. — Henry Bayer, chevalier» seigneur de
«Chastel et de la Tour, el Radolf ^yer, frères; Jean, .«eigncur de
« Créhanfes, et Marguerite (l<> Baucourt. sa femme ; Phi1i|)|>e de Lenoii-
« l'ourt. IViiié. et Marguerite Beyer, sa femme; Perrin de Uaracourl
« et Blaneheflor de Chambley, sa femme, etc. Jeanne Bayer, veuve de
« la Rouclie, fille de i^ire Thiédry et de dntun ni;inclio, dcclarfiit établir
< <le!< pro<-nreurs. pour les reprösenlor >\i\nti un procès devant 1«' conseil
«de Luxeuibour/, c»mtre Sinum. scijfiuiir de Kenestranges. à l'occa-
• siou de la ville, cliaslel. forlere.s.'^c et sei«?n< iuic de Falquemonl * 'j.
Plus tard, la seigneurie de Fuulqucmont «est eutrée dans Ui
inaîsOD d'Haraucourt. par le mariage de Matguerite do Pénétranges,
dame de Fauquemonl, ßlle unique et héritière de Simon de Fenestranges.
latpielle épousa Andrf dUarauoourt, qui fut reçu chevalier de Tordn'
du croissant en Tan 1462 >. En 1606, il y eut un «partage de la terre
(le Fau(|uenKnd entre Fmnçois de TiOrraine, comte de Vandénidnt»
KNjmV d'Haraucourt et Pierre Erne.sl de Varnsperjr ». Fn la terre
'le Faiiquemont fut érigée en marcjuisat». en faveur do «Elisée d'Ha-
raufoiirt, baron de i?auquemoQt et seigneur d Acraigne*, par le duc
Uiurle-^ IV.
Kiifin • lH»nne-Maitruerite <i ilaiau* uurt . « bitiu>inesse de Keinire-
inont. épousa Jacque.< de Thyard, niar({uiä de Bissy. Iiujuelle mourut
en («ouche d'un fils qui a hérité de .son oncle, mort en 1743. Ce fils
était Anne-Claude de Thyard, dernier manfuiiî de Fauipiemont >
V.
L'abbaye de Sl-Avold possédait, du <ôlé de Faul<juemont. Ich
vilbiges de Tétintr f.clling. Allin<r et Fnisi bwillcr. <f(»ti( la vfnicrif ;ip-
|>arlint plus tnr«l inix sin's de ( '.réhange. L n ancien nivcnlaire des titres
(le l abbaye menliuim**. h hi date de 1275. 'Ie>-- « Lettres de transac tion
entre un abbé de Sl-Avuld et un nomnié riie(>dorie de (iréliange. sei-
peur voué de Telting» '), I^e document original n est pas aussi ex-
pSctte pour le nom du voué, mais il est assez intéressant ponr être
analysé id. A la suite d'exactions arbitraires, Ijaurent, évêque de Metz,
ioterrient ponr régler les droits des voués des cours de «Tafôr^.
Ikninca, ['dstr'dn, Aldiugn et Ldlht^*. Ces voués étaient pour lors
Thierry, ebevalier, et Wailer. écuyer. Iiis de ('.onon. dit de Hombourg.
chevalier. voués se contenteront à l'avenir de deux cent quarante
1) JMiirf* 4p Heituu*, n* Vm.
•) Ikm Cal met: Xotict de f^tmunf.
•) Pari»: CoUfttioH dr Lorraine^ l. 721.
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— 186 —
quartes de blf , moitié fiomeni, moitip avoine, que les manaots devron
livivr r|i:i<(iie aniuV au iiouvoaa cliàteau de Homboui^, au château de
W iii -^l^cry:. à f^aiTcbriick ou à Metz, ot non ailleurs, et qu'il leur s^ia
loisible de ntcheter. à i-aison de trois gros de messins par quarte de
froment pI de douze deniers par (juarlf d'avoine. Us percevront f ii
outre sei/.e livros do !nov-!in<<, à payer (.-haciue année, di.x à lit IVli ic
Sl-Heniy et six ù la It le «le l'àiiiir'*<. î.o?*s([H'il< se rendrotd daii.-^ ladiU*
t our, ils auront encore de eliacjue niciiagc lai .selier d avoine à raison
ihi droit de gîte; de plu», cliuquc année, deux deniers pour le serrice
de la fenaison, une poule et deux poulets. Le maire leur délivreni
tous les ans à No^l six pains, quatre chapons, un setier de vin et
deux sols de messins. Ils seront invités aux trois plaids annaux par
le forestier de la cour, qui devra les prévenir à Hombourg, et non
ailleurs, et ils seront lo<rés {«ndant une nuit par le maire avec quatre
suivaids. Kn cas de for-fuyance d'un nuniant, tou.s .ses biens .seroiil
conlisqu«'"-' ft iiarticiés par nioili»' (ndre l'abho et In fonvent f>f l»»^
voués. Les (U iinquanls ne [»oni i'uit être arrélé« qu à la requcl« ili
l'abbé et devront être conduit-^ ihiis les ]»i i-nu- <le l'abbaye. Eutin les
voues auiont droit au tiers lU' toutes les amendes*).
Cet acte \yei\l être considéré comme une diarte d'allrancbis,--c-
nient pour les .sujets de la cour, auparavant taillables et corvéables
à merci.
Lise de Tetingen. saiiH doute fille et héritière de Thierry, fut
mariée à Tliierry de Malberg et en eut un fils de même nom. Ces
deux seigneurs étaient sans doute encore des rejetons de rio> ancioiis
dynasles. Ra|>peIons seulement (pie dès 1165. Cuono de Ma Ibers =
apparaît comme témoin dans ime cbarle de Thierry, évèque de Metz,
eu faveur de l'nhhave de (..ouireville.
Kn 1324, TliK i i y. (ils de feu Thierry de Malbec^. chevalier, re-
coiiiiait (pi'il esl d«'vciia vassal de .lean, conde de Saricl>i iick . pour
eenl livres dv messins, assis sur la cour de TUdingcn; le comte lui
assigne en outre une maison .située près du diâteau de Sarrébruck,
pour on jouir apr^s la mort do su mère').
En 1332 *m Sanvte VaUsntim âage»^ le même comte déchire
qu'eu raison dos bous services à lui remkis iiar Thierry de Malberg.
écnyer. Iiis de Thierry. <-lievalier. il lui fait donation de la cour de
Aiin»iih et de celle de IUtnei'$b(wh. ainsi <pK! du bien de Junv. détenu
par *Lise. df Tatinf/en*, sa m?'re; .i] poiumt transniellre ces biens h
») Jhida», 11, 436.
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— 187 —
aea héritiers mâles Knfin. eii 1840, ^nùlwoch wtdt aller Srf n u r/aj^*,
Jean. Bureard etOIrydo F('ii»HiiiH|rc. frÎTfs. n< < <inlf nl niielr^vedequalre
semaines ;^ ^ Lisen roit TnHimjcn* cl à ïliiciry de MalI>ory. .son fils*).
I, "analyse fantivo do f n dpruier doiîiimenl. dans les an-hives do
Kt'Uiadi. [x,»rti le nom iU> Lise de Crirlihujen ; ce (jsii a fait supposer
à un ^lénoaloui-'t»- t[tK' Lise de Tétiiiîren avait t''|MHisé sii<-cessjvHineiit
Tliierry de Malbei^vr t'I un seijnHMii de ('.lélian'fe. Il esl plu.s piubablc
qu'elle eut ime fille de même noui qui fut mariée, eu premières noces),
à Jean de Hamberg, et en secondes noces, h Georges do GréhanfEe.
Ainsi s'ext^uenl et la transmission de la vouerie de Téting ii la
maison de Gehänge, et la part quo les seigneurs do HAcouri y |)09s«-
dètent plus lard.
CHAI'ITHK II.
U:^ jin-iiiiurs sin-s ilc (iréliaiigi;: <k)n<>n de (W-hauge. ll.'iO. Ilurcard. Pierre,
Hcruianu et Bt liram do (Iréiiangc, frère», 1231. — Albeilin de CieliaJige. dil
firudwscliMt. 1999. ^ Jean de Créhange, dit rAUemand, 1907. — Les premiora
«ires de Helfédonge.
L
liC premier sire de Cn^liangc ai>paialt dans les documents vers
if milieu do XII* siècle. L'histoire ne nous dit rien de sa vie et de se»
Mploils: mais les arcluves des abbayes, longtemps ensevelies dans la
poussière, nous ont conservé* mm nom avec le souvenir do ses pieuses
lîbèfaKl^.
h'.yn< une cliaile sans date, dont lOrinrinal se trouve aii.x arehives
<!<• Met/.. Ktienne de \V,\v. rpii nccup;! I«' <iè'/e épiseopal f|p ( elle ville
'k' 1120 à fonlirino les iaens de lahliaye de .Ste-(iri»i.\. Nmis
y llson.s que lu terre do Sl-Pierrefonl itvmiin de S^^ JM ri fouie ^ avail
rte donnée ù lubUaye par Mallneii. ilue de Lorraine, du eon.senlenieiil
du comte Siegeberl d'Alsace, de C^onoii de Muulin i Malberg), de Qmmt
Omimgefi fCréliantte), d'André et de Kichard. frère», àe MtisteriA
(Moatreoil). d*Anioul<l, .sémVhal. et do sen héritiers, et de tous oeu.\
<|iii y avaient quelque droit et qui la tenaient l'un a|>rès l'autre en lief*).
\oil;i notre premier sire «le (Iréluinge. Iiarmi les homniCîi de lief du
'liir (le LunaiiM». Qiieli<' était « ette terre de Sl-Pierref(»ul (|u il teuail
dantn's seisrneurs? Je rijçuore; mais ee no peut être ni l'ierre-
l^rl^tii l'ii i reponl. situé."? dans i'OniuLs ol dé[)endant du wtrnlé de Har.
]) ArvUtcn Uehuuk. «• 21«.
«) Ibidrm, n» 279.
*) Archives dép. de Met«: Àliba^^.8te-Vwke. \<m Pièce» JwftißatUre*, n*S
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- 188 -
PeuUlro laut-il chercher ( elle localité plu» p^^» de FaulqiiemoTit, aux
environs- Ban-St-PierreM.
i)aiis line Hiarff <]o o(M»firmalion «les Uiem de l'aljbayf de VillfT'-
Belnaeh, ;i< i itnlt'c |t;ii le iriënie évt'que. en 1147. il ppf (|iu stion de
ralleu di' l!oiiiu'ljt»iwe. silné près de Créhaii^'e. el (ituiiié à l abhaye par
HÏre Brunicuii el ses deux (ils Brmiiron et Comm. On pourrait rapporter
cette donation à Conen <le Créiiaiii^e: mais il est plus vraisembiabte
qu'elle émanait dos sires de Malber<;, seigiieurs de Faulquemonl.- Daw
la suite du même document, « Owo de Ctkin^ » est désiftné plus clai-
rement comme témoin d*une autre donation').
Enfîn, dans une bulle du pape Alexandre lU. en faveur de Tabliaye
de Wadjrîisscii. cm date de 1170. nous trouvons la mention suivante:
* AUodifim in Friiimadorff 'fUixl Coitonta et Sophiar ont >^). TYmu rsthnf]
c est Frenieslron", aimcxe de V;dil-I.!ininijr. sur les terres de l abhaye de
îSl-Avold. dont les sires de Crélianjre ont posscdé la sous-\ «uu ri< dan<
lc< siceles suivants. Daillenrs la donation <le l'alleu de I n nu-li niT à
i abbaye lie Wad^as.seti est rap|M'lt'e et <-otilirna'^ dans le dm unieni
suivant, qui nous fait connaître les successeurs de Couon de Créhange.
En 1231, Burctird, Pierre. Hermann- ei Bertram de Créhanit<!>
fr^l'<ei«. ^Etfo Bwarûm et fratmt met seUicH Färmt et Hermatmu» H
Bertnmus de Creeiujes • recimnoissent que leur père a donné à Tabbaye
de Wadgasasen une censé située ä Vmmend^ et renoncent à toutes
leurs pi-étentions sur cet héritage. L'abbé de $i*Âvold et rarcln|>rêti^'
de IMiû apposent leur sceau à cet acte <ie reconnaissance'). Le [icre
de nrK quatre seitriieurs, (pii n'est pas nommé <lans ce doouuient.
n'avail lait sans doute «pie conlirmec h\ donation niilct icure de 0»non
de Créhanue. dont Üureiird et .ses frères ülai(;nt. selon toute apparence,
les pelits-lils.
Mais quelle était donc lorisfine de C'.onon de CréliuugeV Quelle
était sa parenté? S'il avait vraiinoiil BrunLcun pour p^re et un frère
du même nom, h défaut de preuves plus directes, ces noms seuls
sulflraîent pour rétablir avec quelque probabilité la noble lignée d'où il
était sorti. A cette époqne oü Fiisage ne s'était pas encore introduit
de dési<rner les seigneurs par le nom de leurs terres, il était naturel
qu oii ch(M ( liàl à se rei^onnaltre en a<loptant dans chaque maison deux
') f*e bien dont il ^'.i^iil fnis.ûl partie plus lard du prieuri- (rOiUrenionl.
J/évéqne, apr^s avoir parlé do -y* Petrifu»», ajoute: *ShnilUer iu fodrm terriUn-iu....
a mmmitnte mfmtùt qui est nisus Lmin i\.v>»*ie) iimine nd aitHOt mOHtfm fti o4
rffw» TU (Miirtliilv Nok- itm- à I ..nrc fk'M. IVh l. ril./
An liives tl«>[î <\c Metz: ('aiinluirr dr VUlcrs-Brinath.
■*i It.nllzor: .\"f " <ii<r VtihfHiyr de
*) (.'ariniairf du Jlojfeu-IUntty llij p. Hôl. Voir JPih*» jiisiificuUcr*, n** é.
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— i8d —
m trois iin'noms caractérifitiques qui se leproWiiisaicnl à toule« ICä»
séa^Wttions. Or nous tnmvons lis noms <\v ('oiion ri de Hiunicon <'r»n-
Mifr<*».«^ dans la maison de Mall)OP^ H ass-ociés |)our (lt'.sijriu<r !o< deux
ftvre.*^ à «jiialrc on f\r\<] do^of's- <MO(^<'Ssi(s. Nous ivonvon"* en eonclurt'
que C'onon i\f i\n'-\\uivjr rUiil piorii** parent de Conon de Miilberg.
i-M jivec Uli dans lu [ueinière charl»' il Kticnnc Har.
A l appni de cetlc présomption, il eoiivieul d'ajouter que les barons
(le Fénéli-ange Uraienl leur origine <)e Gonou de üfalberg, comme nous
Tarons étabK par des documents authentiques. Or la aimiUtude des
«nnoir'ies indique éiridemment un lien étroit de parenté entre les tiR"
roiH <i« Fénétrange et les snres de Créhange; les armes de Fénétratinc*
(tant -md'oÈur à h fasctt tV^rg^nt*, pt celles de Créhange *de 91^-9
11.
1*' Burcard« l'aîné des quatre frères» (V)ntinua & tenir Créhungc
comme un fief cxstral. pour lequel il devait garde au château de FunU
(|uomont. Nous savons qu'il tenait em-ore d'autres biens en lief des
.■*iivsî Fénétrange à Faul(|uemont. Vari/e et VaudoneouH. Kn 12iJ8.
(j)i oii, de Fén«''traii;îe. atteste (pie Bnreard. * miles de Crrhant^cs
'lu <*<»nyentenienl de sou épouse ef fie <e< eoliéritiers ;i vendu sa part
'lan.s dîme de ('.n*han;re à l aMjuye de St-Marlin fie ldaii*lit*r<'s l'Lon-
JïPnllç» ) pom- la sonuue de dix livres de messins"). Le palrttnaure de
IcfÜMe de Créhau^e appartenait à 1 abbaye de Lungeville, droit qui
avait ^té reconnu et ûtmfirmé par une charte d'Etienne, évêque de
^l^o & la date de 1121. Burcard de Crélianfce est un des preux clie-
vaiiei-M qui prirent part à la croisade mallieureuse organisée par le
nimte de Bar. 11 est cité dans un acte inscrit aux archives de Lorraine
nombre des prisonniers faits k la bataille de tiaza «où ilyeust
içraul oriees et ;rrant brairies pour eeste doloreuse adventure qui avinl
a la l'iu^iit.iité Ii dimam-lie après la leste de saint Martin. mois de
uoveiujj,^ 1239»"). Il ne lut délivré (uien vertu de hi ea|»itulaUon d«'
uicuîii«j de ('(»rnwall. père de Henri lU, roi d'Angleterre, et put rentrer
dam» Sa i>atrie en 12-lU.
Deux Iiis de Hureaid non.-, sont eomiius: Albertin el liaudoin.
\Jt P^mier fut siie de Crébangc.
ï^ar une lettre datée de la veille de lu Sainl-Matliieu, évangéli:«te.
**** GfwÄedki^*». fila de Burcard. chevalier <lc Créliango.
Arciiivt» M'u. Wetz: AU,au'- >li: LomiciiUr, (\trt. \), u. 70. Voir iVécw
^) Mtrue d'AttUrtuitt tavnfe 1H40, t. U, p. 188.
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— 190 —
reiiH'l à .Iciiii «K' F(Miélraiijî(' los fiefs quil tenait do lui. oonjoiiiU'inoiil
avec son père, aux villages, bans et finn^os do Vihelinjron (Vaud<m-
(H)urt). Vibebddrrh (Varîxe). Valkemberg (Kauhiuoinoiit) et Cféliange.
Cette résignation se fit en présence dos hommes d'armes du'ch&teaii
de Faulquemtmt. et il y fut apporté le .sceau de Walter, abbé de Saint-
Martin de Glandi^re8, autrement dit de LonieeviUe-lès-St-Avold
château et la sd^i ucurit» do C-n'iianvre seiaionf donc rotournée dès lois
h la disposition dos sires de Fénélranjfo. du vivant des premiers dé-
lenteurs: nnu» \ verrons bientôt en eilet des seigneurs appartenant à
une famille dillérenle.
lînudoin. frère d Albertin. osl inontioiiiM' d.iiis iid (liKumoii! (|ui
nous montre juscju'à i|uel deirré la sous-iulVMidulmu ôUiil pratiquée.
itKatU la miUinire rorroil par M. et (.'(' et LVlll ans (1258), Homtmt
li fih Ho«iO(U de WaHm^» rend à Vabbé Gérard et au couvent de
St'Vincent de Metst la part ([u'il avait au bois de Maisey, c'^t-à-dire
le tiers do tout le boit, et plusieurs quartes de froment qui meuvent
dndit bois; *et eeii ail fait Ilouwins |»er lou emnt de Weiriat son ne-
vont do (.'uy il la tonivcl. cl jier ion ornnt F(>lippin do Morinville de
euy Weiriîis la lenivet. et por lou crant liaudowin lou til signor Brou-
caiirl de (".rohnn'jres de niy Folipins la tonivol » -|
l'n Imi-irmo Iiis do Hiuvard do (Irélianiro pantî! îivnif ôt»- (ionrad
d»» lîudroviilo on do Ponlpinro. Kii 12(>'î, un amuil iiilorvieiil entre
l ablté et le couvonl <le Lonyovillo d'une part, et Conrad (h' Bufernlh-
d'autre part, au si^et de certains d<»uunagcs caust's réeiproquenienl,
d'un fran(>-allen sis à IVri^menirt^. et d'un clmmp adjaeent à Bnterrille.
dont une partie est attribuée & Tabbaye en vertu d'une donation de
Baudoin f sans doute le fr^ra tle (tonrad. L'arbitre de ««t accord fut
.lean le Loug de Warnesperdi. Témoins: les noMes clievaliers Jean de
Kirkel, Brunelmi de Fiiie»dhuiii. (iitszort de Alha, FrUhriw» de }i<Mr
dluijit. Vairinns et Joannes dr Bistrofp). Conrad eut une lille nonunée
Judith <pii ëpousa \v ohevalior IMorre do Hettinjfon. prôs de Ziminin^.
*i" Kn 1307. '.Iran, flîs df ffff Alf'frfin dr ('rr/nini/e. chendù'r
rofonnaît avoir vomlu h .lean. soiguoiu 'li Icnrti.uijie. chevalier, tonte
la portion que son père pouvait avou" on uik; maison assise au-dessus
du château de Faulquenioiil pour inie masure située au même bourjt.
moyennant la somme de soixante sols messins. A ses lettres sont np-
') Diifourny: litrentaire de$ tUrrt tU Ijnrraim, t. Vit, j). 825. Voir i'ifnw
justijkitlifiK, u" Ü.
«) Paris: CaHulairt de tit-riHeettt, p. »3.
Mets: Abbiij/e dr Lmufer^e^ UasscM.
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- m -
pos^9 l€8 sceaux de Ferry, abbé de St-Avold. et de Henri. Drditprèlrc
(hinême lieu*). C'était le hurghatt» m la maison castrale qui retour-
avec le fîef à la disposition de.s sires de Fénélrange, nous ne
«tons par suite de quelles circonstances; car le rAle de Jean de
Créhanjje n'ost |>as fini: nous lolroiivoris sa Iraec au pays roman, ofi
<in lui donne le nom trAUomand. En 1296, * .loan de C.rc'lianges dit
lAlleinand déclare être devenu lionnno-lijro dr tioble et lionorable
h^unnie .leofFrf iy scitrneur d'Aspreinont devant toux » *\ I^nns un rôle
vas^saux du l umte de Mar de 1259 à 1338 est nitiitioruié ' .Te;in
•lit r Allemand pour r.hatnjH- » ') ; el déjà en 1284 * Messires Jehans U
almaiis ehevalier.s lions iou conlc de Lucembourc »
m.
Hermaim, le Jsecond frère de Bui-card de CIréhangc, fut la lijîe
^ preiniem sires de Helfédange. lldfêdange, situé à droite de la Nied
iHiniande, un peu aunlessous de Créhango, était au moyen Age un
<^leau fort et une seigneurie, fief de l'évéché de Metz, de laquelle
l 'i ndaienl la Petite-Helfédangc, Guinglange, Hautes-Vigneules, Vitrange.
Ivfriing, Fouligny. Flétrnn^e, nanihiderstroff. 11 y a des ieltres de re-
|)ib:e <|e 1356. par lesquelles il est reeoniiii * que la forteresse de
Hflfédatjjje est lief rendable et reeeptabl<» de l'Kvesqur dr Met/.» '*),
Hermann était mort en 1250. laissant d(Mi.\ Iiis, Siim lo el Jean.
A cette date. .Iae(pies. évêqiic do Metz, i nii'ii Mie rét-hiinM,. (jnf» Simelo
«le Helfédange. fils de seijiueui llt iiiiiuiit. du. du tuusenleuu'ut de
Jean, sou frère, fait de toutes ses pos.^essicms au litiage de Méfranu'e
cl Si la petite Dalheijn. eonlie plusieurs piècc:> de prés, appaï U iiaul à
VaUtaye sous Helfédange ''j. .leaii, le second fils de Hermaim, cooLiniui
ia descendance. H est encore uommé dans un document de 1294. arec
ses trois fib. Wery, Simon et Jean. Par des lettres datées du * VmuJe*
<"«'<n (Je la ChanâéUmr*^ Tofficial de la cour de Metz constate que
*^^am di$ de HdfÊddmft s, eseuiers^ IVema, Symons H Jétam^ witroi
^1. ont recoruiu qu'ils doivent le conduit de leur bois qu ils oïd entre
gemécoort et Maisières. à noble honune seigneur Henri, comte de Bar;
'> Dufourny: Inixntaor /</rcs de J^nmut; VI, p. Uii». Voir Ptrce* jmji'
tntitt», n* 12.
l>ufouriiy: Il/klem, 1. I, p. 3»1.
Paris f'.lhLfi'oi, Ji L<n f<il,ir, 1 XX, ii" 15,
•) t'aris: Cartutfure de Sl-FienriMant. p. 27.
*) Heurime: UiBlotn de» Ecmi»es tk MeU, p. ôl4.
*) MeU: CeirMaire D de LattgeetUe, p. U9.
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— 192 —
ce coiuliiil |M ni cire lar-licl«' [umi «luiiise livrer <le me.^sins j)ayal»le.H ù
cliiuiuo nfMivcllc (aille M.
1 \\ Ciy, surnommé Tnà^jin^. lil?! aîné do Jean do Ifelfédang^.
çfil déjà nommé en 1288. H était Tliommc de plu» d'un seigneur et
possédait différent^i liefs dan» la vallée de la Moselle. « Kant Ii mil'
Utmta eortoit par mû ce n\j ä nii ans>, Henri, comte de Salni, dé-
clare (jue j»ar devant lui c Weiris dii Tm«#iii9, mes eh/^saHm^y a
reconnu «ke tout cou ({uil tient à Haiey est drois fielz, et lou doit
tenir des signoi^ de Sancy et dou duc enthierremant .... que tont
ceu qu'il tient à Turey devant Mes est fielz et lou tient dou eoml<! de
Lucemboiireh .... (|iie ItHit ceii ((u'il lient à Airs e^sl lielz et loa tient
«le nostre dame rie Verdun » O n*«"=l pris loul : il est encore va.ssal
(lu ((Milte de Har. durjuel il dé(.lare en 1294 avoir repri"* la «}îrnin;fn
de (iruiiiniit. Ic^- wain?ti;if!es el les apertenances d;- ladite graiufte, pour
sexanle li\ i< s de mt < cti-^ . En 1279, des^ diflieullés s'élaienl élevée.-^
entre l alilK cl le t-tunent de St-Vin< ent. d une part, et ♦ sio^nor Warrit
Troiexin^. d autre part, au ^uj«'t des dîme.s de Tury. l'^lle.s domeuiTnl
parlagécîJ entre l'abbaye de St- Vincent, celle de Ste-CroLx el Wery*).
En 1351. l'ierre Baudoche. abbé de St-Vincent, et son courent
déclarent que les héritages qiU sont à Maîzîères ne sont pas francs.
Ces biens provenaient de la succession de * Jehan de Hè^eâenge, fUif
de fett WetrU Troifxhi » Jean de Helfé<1ange eut un fib nommé Si«
mon, (jui est le dernier de celle litiue (|ue nou.s « onnal^sions. Des dit-
ticullés s'étaient ('levées entre lidibaye do §l-Viiieenl et »Simons de
Ifalfithingcs, rheraliers > . an sujet de la terre de Maizière.*?: ce dernier,
par le eon.seil <\p bonnes <ren<. ren<Mtca à ses prétentions et reconnut
ijjio «reu t|ue ju ai a MaiMcn* - d «mî l>an et an la ville .... eest
a?avoii' ceu (jue fut JtJums. </. llnlfhlamjt's. mon peire. et eeu (jne fut
siguor Wenit Tmxin mon a)tiil-. il doit l«> reprendre v\ le tenir en
fief de l'abbaye, coumie il est con.stanl que ses ancêtres l out repris.
\a\ fin de ce document manque dans le cartulaire, ainsi que la date (ini
floit être postérieure à 13Ö0*). En 1362. le même Simon de Helfédangc
est encore nommé comme coseigneur de Abiiey (Méy) avec Jean Bau-
') l'aris: CnUcctio» de l.omihi' . t 977, ii" 10. Voir Fi'n r.i ju.illfiviüiri'i*, n** H.
Anhicrs ih- Cln mux, ii" Hî>. - .s<«iiu''coiirl, Mauière» Méy, Tury. Ars-tiur-
Moiuille. dam rflrrondi»»«iQi-nt «lo Mt>i/..
•) Paria: ColteeHon de Lorraine, t. Oß?, 10.
*i Paris: (\titiil(i'nt' dr Vouent.
*) An /lires Clerruu.r. n" 301.
•) l'ari.s: i'uilulaiir lU- Si'Siuutuv.
Digitlzed by Google
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— im —
doehe, Wfllauine de Heu et Poincignon DieuamP). Nous ignotôU8 s'il
fiik le dernier de sa race
2* Sitnon de Helfétlan}j:e. fivro do Wery. continua à tenir le lief
piilernel. En 13U). il est qualifié do chevalier et achète de dame Jeanne
de Fonloy et de demoiselle Ai^riès, sa lille. les h«Tita}res qu'elles avaient
il Biiff^hrf v\ h Kuui-fiforf (alias Bi'fftmrr.^forff' o\ 7'inirsfôrff'). A la [»riere
<ie (iame Jcitiiiic ri do la deinoisellc di' Fontoy. Ferry, duc de l.nriaine.
<le qui ce< l)iciis leiius en lid. le reçoit en foi et hnmm,i;_M'-li^re
devant tous après l'évêquo de Metz. Les lettres d ulleslalioji poi lent
les sceaux de Philippe de Sierck*, arcli&liacre de PégUse de Toul, de
moinelgDeur Brunick de Riste, et de notre chevalier. Le sceau de ce
demi^ portait < imr feuee au frmc eeuOon * *). Voilà un document an-
tbentique qui nous ^t connaître Vécnsson des sires de Helfédange,
que portaient probablement aussi les ] nu tiers sires de Créhange; «une
fiisce», c'est Técusson de Malberg et de Fénétrange; « le franc canton»
tndi([ue un puîné de hi famille.
Siinnn de Helfédange eut un fils du même nom. Fn 1350. - s'ifmons
il>' Jf Ifi tlniitfi > rs'ffflci's rt ïlylnndc sa stfcr inifims tir Motisignor Symon
dt l[i;lf>'(]'tii;ii <! (j'il fitf ■» déclarent (prils « nmi iii les douze quartes
de froment que dame Uilheriue, leur Uièrcj a tionnées en sa devi.se
à l'abbaye de Villers-Betnaoh en douze sols de cens de bons messins,
qnils ont assignés sur leur franc-nlleu *à Met^remtujvs
mokige»* (Zimming)*).
La seigneurie de Heifédange était divisée alors en plusieurs parts»
«RDS doute par suite d*alliaiu ( Kn t347, Perrin de Toreheville re-
connaît être homme-lige d(> 1 évêché de McIt; ] nnr les maisons de
HelfÇdange et de Guermafjge*). La seigneurie de Melfédange passa en-
fniU" h la mai.son de Craincourt. Androuin de Watimont et Agnès do
Uod( iidorf. sa femme, mettent en uafre à .Tacqucs de Kaville. sei«rneur
de Dagsloul. et à Li.se de Lenoin um l. .Nt l'ciiimc, leur part de lu place
et forteresse de Helfédanjre En 1420, la moitié de la forteresse de
Hèffîdange. avec les appartenances, acquise des héritiers de Simon
Heifédange. imr Roiiin de Sarley, et Hillevy de Watimont, sa femme,
est vendue à Ckinrad. év^e de Metz, qui la transporte à son neveu
Henri Beyer
•) Archives de CUrem», n» 804.
■) Dnfoiirny : InvcnUtirt- dot titres de ÏA^muiir. t. Vï, ti* 0.
Melz f'urtuUüre dr ViUn-^ 'ni'tmck, p. lût.
*; AiXhtcei* de Jieinach,
»> Idem, n* 1766.
•) AnMte» dt Màt^ G, I, p. 172.
18
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IV.
El Fifi'it! cl nortrHiii. les deux aiilrj's firros de llurcanl tle
td'élmi);re. uOnl-ils pu^î laiss»' «le de.^eeiidanceV Ne relroiiYerons-noii-^
pas leur noble li'/tn'e (h\n^ quelques-unes de iin< vieilles familles lor-
raiiKN? Pierre lut peut-être la li;;e des sires Ul* r>;i-sy ilîi'i liyK qui
)>urluit'iit line fasce dans It iu* »Vussou. avec la brisure d une éloilc eu
chef. Lu Ï26d. Pierre du liassy. RoUou, Girard et l*ienou, ses trois
ÜI5, rcuouceni à leiir» prétentions sur le moulin de Rodekele au ban
de Hdtimer'). Â la même époque rivait <signor Pierron dou Neuf-
chaistel» dont le Gis» Henauld de NeufchestelT prend le titre de sire
de Warize. La maison de Warize, qui en est issue, portait également
nne fasce daas ses armes, avec la brisure d une clfüi .
Bertram, le dernier des frères de Bureard. alla s'établir sur le
cours supérieur de la Sarre, et mourut avant 1207. A cette date, il
y avait un dillcrend entre Tabbcsse et le fouvenf tir He«e d'une part
et la feînme de <^f)u Tiffinnu'-it df Cniaiujm * i t ~ hénlicrs. dantn-
part, au sujet des liniilcs de.^ diines de Hesse et de Uehnauijin (?). d un
lief que lenaieul messire WuuUiier de Esheini oL Gérard de Hes:?e. cl
d*un bois appelé Bruch oîi lesdils héritiers (H^tendaient avoir leur
usage et le p&turage pour leurs b6tes; enfin, d'un moulin à HfimiuyeniJ).
Un accord fait par Wiry, archidiacre de Téglise de Metx, porte que
l'abbesse prendra les dtmcs dans les limites fixées par l'archiprètre de
Bdthtgen(?)t que la fenuue et les héritiers* de Bertram tiendront ledit
Üef et le reprendront de Tabbesse; enfin qu( l'iibbesse et le couvent
seront teims de nourrir et d'élever dans leur abbaye une des lilles de
Uerlram jusqu'à ce qu'elle soit eu tVje fl'étro pourvue").
Nous ignorons quels furent les hérilKU;» de Herlram.
V,
Après la résignation du fief castrai de Créhange. faite par Al-
bertîn et Jean dit TAlleniand, son fils, entre les mains du sire de
Fénéirange, nous trouvons à la fin du XIU* siècle d^autres gardiens
investis momentanément du même tief et qui en premient aussi le nom.
Kn 1291, la Ires nolile dauie SkU., dame de Créban^e. veuve du che-
valier Iî<'< tnr. et Alixa. femme de Reiner de 3/''/0'0/'/' Marany^eX chtna-
lier, Siiiiuii, écuyer. Loui<. Heetfir t t < hiiir (oiidriil un annivei'saire pour
lequel ils donnent au ciia|jilre de liomboui'jj; la niél^tirie d"iiwi<*r.v«ri/n *').
1| Ahbayr <h- Jjoiiiirrilfc: C arMairr 1), p. 155.
^) Dufourny: Inventaire des titrra dr f^irmiur. Vil, p. 14fl.
») Metx: GtlUgiah àe Bombonry, 0. lOK».
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105
Ell 1299. Vincent de Créhange est cité parmi les hommes de
^gj^ <iti Féiiélrungc et do Faulquemont <itii pinnoncent «que nntle
^ *ioit oslre doun <lt'< [i( <1o= sgrs de Feneslranges sans leur
^gtt^' (> juiff^ment. appli(|U('' «lans la circonstance an lief de Boulay,
twnier au^'^i In loi fin eomU' do Civlianjre
Vji 1324. ^ ui (J'r sfoifti Mathie ajmtoti*, C.oium of Arthur do
* Cnuo li Artui as fratre-s iinnuferi tir (\eiii iujm * , reeoiuiais-
senl (jiie tous les bioiis uieubles ol iiuu»eul>le.s que ConsUintin de
(FrmiMgKi» (V^irminji:). leur cousin, possède au bau de Virniiug sont
aDodbnx et qu'il peut en disposer à son gré. A la pri^ des deux
frères, le seigneur Henri de Fénétrange appose son sceau aux lettres
lie ses fidàles écuyers
Vingt ans après^ Conen était mort, mais Arthur est encore men*
tionné comnK' «rardiou du cli{lteau do Faulqueuioiit. d'autres soigneurs
>=p Irouvant définilivemout investis de Ih sei^rn' in i** do Créhange. En
l^i47, ^(h's il 'nistagcs nar/i Sf. Johamu'S (Jage Battstm^ (26 juin). Hart us,
«Vuyer. frôro do fou Cuueiuan.s do Falkonberch. reconnaît avoir reçu
la pari lui revenant de la Hucoos.sion do .lorio. écuyor, de la main do
Frédério. chevalier, soijiuour do HAcouiL Lo sceau d'Arthur, ajn
pfisé à ces letU-es. perle « un lion cmi omu: » c'esl-à-dire les armes de
ßftcoort 'j.
CHAPITRE HT.
Kjres lia Torctievflle. — Geofliroi', âU de Torchevtlle, difttelatn d« Morspereh,
12iV». fli.il, man et Rnh. rt de Tordieville. baitli du duc if*' T.ùi r iiric 1289. —
Gttiilaiime de T«»rfheville. bailli d«« révt( li6 de .Metz. — l'eirin de Torche-
ville, l'hevalicr, 132<î-13rj."{.
I.
Au XVlb siècle, ios sires de Créhange se qualifiaient de barons
«le I)<»rs\veiler. Créhaujro el Piltansro. en faisant précéder le nom do
Créhau^o de celui de Dorswoilor. dononiiualion allemande do Torchevillo.
Torcheville était aulrctois une baronio înouvant (iu lief de Lor-
raine. Il y avait un chAloau fort. aiijnMrd hiii miné, et nïio seigneurie
«U» Inquelle dépendaient les villages de Doniuon, IJide.^Uoir. Liuinzolincr.
Viilil. Lhor. Cuttinjjs. Muiislcr. Loudrelin«/. liassing*). Ce lief lui louu
Ihifourny: IneenUtire des titres ilr Jjornùne (Boulay).
*) Paris: Carluluire fie LotuferUU^ p. 77. Voir Firce^ jnHificatiec't, n* 11.
^ AftMrt* de Reinadij ifi SlStl,
*) ArronduMCment de ChAteaii-SaUitn, cantona de Dicuze el d*Albesti>oir.
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^ 196 ~
successivement par les ^^iros de Dorsweiler. Torschwiller ou Torc-Iie ville,
puis par les coinles de Ci éiiango. ((ui l'aliénèrent au milieu du XVih siècle.
« Les Torscliwdler el les Crélianste passaient pour ne faire qu'une
seule famille (ftii nnrnit sult-litttf' !o spccind do cc>' nom< an premier
vers la lin du Xlll- .<iri 'c. Ii< iiurhupiit. il » ;il vrai, It-s mêmes armes:
uVaryeut à lu (user dr tjKi iiJrs > \ (.•ependaiil on Inmvt; simultanément
des Torschwiller el des Cn^hanjfC au Xlll' cl uu XIV*" siècle, el tout
au plus pourrait-on diie que les seconds formeut une branche des
pferaiers » M. Prost ^ute que les Torschwiller Quêtaient peatrétre
eux-mêmes qu'une brandie des Mofsperch, cpii portaient également
rêctt fiisoé.
Saluons en passant Técu des anciens dynastes de Malbergl Us
ne sont ])as morts sans postérité, comme on l'a i d étendu; ils dominent
sur les Imrtls de la Snrre avec les barons de Fenetranjie: ils revivent
sur les bords de la Nied et de l'Albe par les rejetons (|u'ils ont laissés
dans les maisons de Torchoville. de Crélian'^c et de Morspereh. Des
documents authciiliiiiio iinn^ pta ineflrnni d élalilir que ces IroLs ra-
meaux sont issus de lîtidenian de Torclicville et de Inilicit. s«>n frère.
Quant à l'origine des sires de Torcheville. le lien qui Us rallachail
certainement à la souche commune nous échappe jusqu'à présent. Us
ne formaient sans doute qu'un rameau de l'ancienne maison d« Grè-
Itange* Après avoir quitté leur nom ]iatronymique pour celui d'un nou-
veau flef, qui leur fut accordé par le duc de Lorraine, ils le reprirent
en rentrant en possession do domaine patrimonial à la mort sans hé>
ritier de 1« ni (ousio Jean de Créhange. De cette manière, la seconde
maisuti de Créliange se rattacherait directenienl à In première, el la
même fanùlle aurait fourni pendant cinq sièclejs, de 1150 à 1697, une
suite non interrompue de nobles barons à notre modeste seigneurie.
11.
Le premiw sire de Torcheville, dont les documents fasset men-
tion, vivait an milieu du XIII* siècle. C'est un cartulaire de Tabbaye
de Longeville qui nous révèle son existence. En 1255, Tabbé et le
couvent de Mettlach, au diocèse de Trêves, vendent à Tabbaye de
(llandières (Lon^tevillc) l allen de Couture qu'ils tenaient de Geoffroy
de Mors|)r rpIi. . hevalier. dit de Tordieville *Jo/friäm de MoMpetrit^
miles, (Jicttis de Voisn iln *. et lui en garantissent la paisible posses.sion
un an et mi jour après la mort dudit Geoffroy";. «Suivant Tusagc de
'> .M. l'rosl: Moiwiroithie de la dtôolleiiû' >r Albfstroff.
*) Metx : ANfaye de lAMt/teiUt, Cktrtalaiit J), p. 68.
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— 197 —
V«Vk\iu\ il porlait lo nom du lieu do son orijrinc ou (\o sa résidriicp.
l\ élail .seiirtipur 'lo Ton lirvillo, (|u'il tcMiail en fiof «In dnc rlo Lftrniiitp.
el simple r-lmtelain do Morspen li. pour Ips comlcs do Deii\-I'i>nls, (jui
lenaiont ô}|falemenl alors ce chi'ileau on [iet don dues do Lorraine.
Selon toute aj)parence, Geoffroy eut pour (ils Godenian de Tor-
(.•iieville, Robert, sou frère, et aussi WiWerrae, archidiacre de l'église
de Metz. Leur mère était une sœur de Jean-le^ustider, seigneur de
Wamespercfa et voué de Ghaussy, de Tantique maison de Raville.
Godenian fui la tige de la seconde maison de Gréhange; les descen-
dants de Robert continuèrent à tenir le fief de TorcheviUe*).
m.
J< an. >ire de la Neuvo-Warnespercli, jnslioior du duo do Lnn aiiK;.
iiKiuiiit vers 1285, sans postérité. So.«? po.ssossion.s oonsidéiubks, «-orn-
posces de ûefe el de francü-allcux, furent partagées entre ses pai*cnls
et ses neveux.
En 1283, *k mmeây demni la St-Otorge$ en man*, Jean, sire
de la NeuTe-Wamesperch» déclare que par devant le duc de Lorraine,
il â^est dévêtu dn château de la Neuve>Warnesperch. de la cour de
ihm, sise sous Warnesperch, et des dépendanoes. ot en a saisi, foit
tenanl.s el prenant.s « ^es ekera coHêim Boéniont de Sarrebrucljo. ohlr,
(lit df Gremberg, ff dodeman de TornlVur. chlr, et Tlofx'rf, son fmr
F- iiy. (\nr de îiOrraine. donna d altord son airrément à oe Iransiwrt;
rtiai- désirant ensuite s'a.ssur(»r la position do Warno.<ïporoli, pour en
faire lapanage de .^on petil-lils Malu u. il oxerc.a lo droit de retrait
féodal el dédommagea les héritiers en leur accordant d'antres terres.
En 1285, *hu Jora de la fesfe aaiiU Thomea lapontre*, «Boemans
de Sarebrudie, clieralierSf et Nicholes. ces fiks, Qoâdmom dis de Tor-
rifer, cMjv, et Mobers^ et» frères ». prient leur cher seigneur Ferry, duc
de Lorraine et marquis, qu'après le décès de leur «chier oncle Jelian
ùgnor de la nuove Warnespech et vowez de Chanccy». il veuille bien
ilonner la voneiie de Glianssy h tenir en lief et en bonunajjro. à sei-
pteur Xtiierry de Wamesperch, chevalier, à Tliierry et à .i^n, frères,
*) U', cariuliiirc <Ic l ubhayc de Wiidgassen. ijue nous avon« consuUé àCo-
W<-nc«' dp inis la rédacli'iM i1< (■(• rli.n|iilrc, miffruu' [ liijicurs (luciiineiili; concer-
oaui \ks. Siros de Turthcvillc. Vax l^äA, Jeoflruyj i liovalier de Murspcrch, dit de
1ion*nler. est nommé aree son épouse Lorelte, sœur do Jean de 1« Nenre-War-
'•»perdi. el ses denz fils *CMftiH »nd lioberl ron DorM^eiler : (îodfrid c'est
*«*nnan. - ( fr ! intéressante notice de M. t^oinpfrid: Dir CtmlMm' Met». Voir
*) nnfoomy: Inrenlnirt ttt* Htm dtt Inïfmittf, t. IV, p. SBô (64»).
»
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— 198 •
fils f\(' fou .h';\n Hit le [innid f*l h Ifiirs h<»irs «à tcmz jors mais>. Ces
lrtirr.< sont sceiic'cs du »cel de Boémoufl de bai'rebruck, chargé duo
sautoir
Robert de Torchtiville fut iiouiim' bailli du duc de Lormine. Il
apparaît en cette qualité dana des lettres datées de 1280, *D»minm
qua carttaUtr Ineoearif me*. Thierry, dit Potfie, écuyer de * Biches»,
déclare avoir vendu Uius ses bieiu» de BrandeUngen à Thierry, dieva*
lier, seigneur de Mengeu, et à Jetin, son frère. Os lettres sont scellées
des sceaux de Thierry, avoué de Wasscibcim (Wasselonnp)^ et de
Robert, bailli du duc de Lorraine, Les lîriix sceaux présentent nu ii
fascé, le second avec une bordure engrelée et la légende: S. ROb£Kïl
\)Y. TORVILLARI R<'niar(|uons que le voué de Wass<»lonne. en Al-
sace, portait éjrat<MTi(Mif Téen THscé: i! devait être proebe parent, peut-
être frère de r»(il»('il. r.c dcniifr nMHiiut avant 1302. A cette date,
«//•/•/Vf s>'xtn luitc limas ». W illennc, aiciiidiacre de Metz. iJocniond de
Dnr.stol, cbevalier. (îodeiuau dit de Tomrilcis, clievalici, et Stébelon.
iils de feu sire Robert dit de T<Mrweilfr$, oonflrment à Vabbaye de Lon-
gcrflle la donation du moulin de Tuifhiga rpii lui avait été &ite ]mr
feu Jean-Mustteier, L'original portait le sceau de Will«rnie pour lui
et son parent Stébelon*). Ce dernier n'est plus nommé dans la suite.
IV.
Robert tnit un autre lib nommé Guillaume qui continua à tenir
le cbâleau de Ton hcville.
Kn 1313, « /t mercf'cthf fiprrs la St-JiCinif ^ . W illaumc de forsoUler
cscuyer*, reconnaît cjue l'en y. duc de LunaiiK!. l'a établi cbiitehiin
bérétûtaiiû du cliâteau <le Morspercb. dont il était déjà ganlien, en
telb manière qu il doit le gai-der bien et loyalement, en son nom* k
ses comptes et dépens, y mettre portiers et guetteurs, avoir le conw
mandement sur les gardiens et les obliger à faite leur service pour les
fiefs qu'ib tiennent; en récompense de quoi il reconnaît que le duc
lui a donné en accroissement de fief la grange et le gagnage situés
') Dufoumy: lurmhiire dm ù'&m 4e Jjurrninf, l. VI. Analyse rétablie il aprt'ü
l'original {Drémf <te* Vhartf*, Fkfn eu Mrenfeu ^ronfnr, ä). Ia tectare fautive
de c-G (locuiiioiil :> r;iil su|i|K)Sfr à un auteur que Ho^'iim iuI ( lait rr<<re de GchU>
man (Kolluer: llistoirr dr Sfurebrucl). (;rreur reproduite dans ma Notice sur les
girot tU Wuraltcrg. Mais < ce» (rèri.'» ^ couuiic ^ ccü lilz > üüI uu singuliur ut établit
senlemeol un li«n d« fratemit« «ntre God«m«n et Robert. D^aflleurs Itoémond
était Iiis do Reiner d< s 1 1 > 1 m k « t portait on sautoir dam tM>8 arme«.
Archiics iti H- , ,111' h. Il" :V1.
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^ 199
aa-dessous du cîiAteau, sciixante quartes, moitié froment, moilié avoine.
h pren'Ire annuellement sur la tnille d'Amantro!^. ft onrnro tout le lief
(|iie (lame liizèle de Morspercli tenait et <(ui était éetni au due ApnV
SI mort. rds aîné doit être liomme-lige du duc et eliàtelnni héré-
ditaire dudil i liuleau'). Par des lettres en date de 1322. '(rUiUuamc
ât Toisriller. chlr > déclare qu ayaut eu plusieurs différends avec le duc
de Loiraine, U s'est accordé avec ce prince ; il devra être tonte sa vie
son homoie'lige. excefité qu'il pourra le devenir de l'évêqne de Mets;
il tiendra du duc sa maison de TorsviUer et ses appartenances «ay-
dablea et Teceptables> au duc et à ses gens h tous besoins; enfin, il
quitte le duc de toutes les couvenances précédentes, et veut que toutes
lettres en soient nulles, ainsi c]ue celles de son établissement de châ-
telain de Morsperch ' i.
En 1325, * le hmdij dti:<tiit lu si, MargueriU- * \'iUiitnm' de Tors-
r'dkr chlr fils de slfc BiffMii de iot'srilkr >. étant devenu liomme-lijïc
«levant tous de l'évéque de Met/, reennnait par le conseil de bonnes
'^em qu'il ne le doit être, mais de monseigneur le duc de Lorraine.
Le sceau de Guillaume, appendu & ces lettres, porte ««/m* fasee avec
une bordure ettffr&ée »
GuiDaunie est encore nommé auvent dans les documents pen-
dant le premier quart du XIV* siècle. Quelques années plus tard nous
le retrouvons bailli de révêché de Metz; il tenait en cette (pialité les
terres de Guerroange et de Cliâtenu-\^)ué. 11 prit une part active aux
jîuerres des seigneurs du Westri' li. * t Unit encore par devcniv feiiHa-
laiit^ ftf> Henri de P'énétraniîe. Piir une lettre datée dti 1 {évnrr 1328,
« (lUtllaumr (h JJor.su Hier * . clievalier, et bailli df 1 r v(" ( hé de Mdz.
déclarï' que pour les cent livrt's de messins qui lui oui été données
en pleiu hommage par Hemi, seigneur de Fcnélrange, il a reprùs de
loi tout ce qu'il avait aux bans de KHttinge», LutMingen et Gmnxv-
fingeii*). En 1329, < GuÜUmm de TorriUars, cMr, ftatSy de Véeeedié de
Jtfefr», déclare qu'il ne sera feit aucun dommage aux habitants d'A-
menonemul et d'^^iey durant la guerre entre l'évéque Adémar et Henri,
seigneur fie Hlàmont*).
Par des lettres datées du lendemain de rAsceni»ion 1333, Adémar,
('v»\|iie de Mffz. pronief à Ha()ul. duc de Lorraine, de ne se dessaisir
de la texTc de Liuenuuuge, ni de uc qu'il a ù Château- Voué, que
*) DBfoamy: IneeHtaiit deg titn$ de LurrMue, 11, p. 397.
*) Diifnnrnv îhnU-i», p. ."WK
*,i r>nlourny: Jurentaïre drs tilns ilr iMirnine. VI. j>. liti*.
*) Dufourny: IbiOm, III, i». 110 ^173).
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— 200 —
Guillaume do TorcheviUe tient de lui, qu auparavant ledit Guillaume ne
lui ait fait satisf&cUoo de loua les dommages qu'il lui a faits par le
passé*). Vers le roftme temps, Adémar, évêque de Metz, Raoul, duc
de Lorraine, et Edouard, comte de Bar, viorent mettre le siège devant
la forteresse et la ville de Torcheyille, < pour ce qu'on leur avoit donné
à entendre que ledit Willaunie avoit dit aucunes TiUaines paroles conUre
l'honneur et la personne dudit seigneur comte, et i>our ce qu'iU main-
lenoient qu'il avoit pris {plusieurs biens et chaslels en leurs terres^ et
sur leurs hommes dont il n avoil voulu laire récréance, rétabUssemenl
ny raison »
Ciuillaume de Torclieviiie mourut en 1335 et fui inhumé ilaa.-
l'église de la colléisiale de Minister. foiuKe vers J260 par Henri do
Fénélrango, archevêque de Trêves, (Vcst ù tort qu uiie légende CD a
attribué la fondation à notre sire, qui n'en fut qu'un des bienfaiteurs*).
Près de la sacristie, on voit encore aigourd'huî son mausolée, sur le-
quel refM>se un chevalier armé, accosté d'un fidèle barbet. Avant la
révolution, un écu &8cé et déclûqueté, et cette simple inscripUon in-
diquaient la dernière demeure de notre preux chevalier:
« Hic jacd WUJuim dominus dr Torsclmïïkr d miles
Au »10 MCCVXXXV>.
V.
Guilbiune laissa un Iiis, nonmié Perrin. En 1326, «ont meniicmciés
« WiUamnes âe TorviUers, Petrin wn fib^ et Agnh^ ta fmme, (Sie signor
Ferry âe Sirk^ » '). Perrin de TorchevUIe fut un des seigneurs les plus
riches et les plus considérés de son temps. H prit part à plusieurs
guerres en Alsace et en Lorraine, et son nom fi}rure dans un grand
nombre de documents depuis 1320 jiisqu en 1360. Voici quelques-uns
des plus intéres.santjs. En 1321). (niillaume de Thnsu-eiler, et Perrin. .son
Iiis, sont en guerre contre Jean, comte de Sülm, Simon et Nicolas,
ses fils 5).
Eli 1335. «on deuic Wnntrltf Aheut». il y a arran^iiniiil cl ui>
difTéreiui (nitre .lean de Sehoenet k et Perrin, seij^ueur de LhiiicUit.
d'une part, et le maili-e, le conseil et lu boui'geuisie de Strassbiirg,
*) Dnfdumy: Itndem, X, p, 129
') Diifouiny: Ibiihin.
') Henri f,opr»go: CimiHHOirs de la M'urtkc, ail. Munxhr.
*) Metz: Mcmoircs île la ihiiété d'ardiruhgic, an. 1874.
*) Henri Lepage: Ihidm^ art. (TotwWMtN^WN.
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«
— 201 —
(l autre part, au siyel des doimnages qu iLs se «oui faite réciproque-
ment*). En 1336, ^mUttiodtm na^ IßcAcfo tage» y le mayeur et les
ooDseÛlers de Haguenau déclatent s'être entendus avec sire Perrin de
Dorsweiler, chevalier, au si^et des chevaux qu'il leur avait enlevés*).
En 1336, «WMfteft^ vor dm WmiiadaeH>j Simon, comte de Dcux-Poiits,
scijrîieur de Bîtche, Ottenian, soijrneur d'Oclisensteiii, Jean fie Forpacli
et Gonraian, avoué de Wasselnheim, capitaines, déclarent qu'ils ont
accordé une Irt^ve de quatre semaines à sire .lean de Saanvrrden.
chanoine k Spire, et h sire Perrin de Torneswilre, chevalier, el à leurs
aidants'). Ces trois lettres pnraissent se rapporter aux démêlé» de Jean
de Saarwerden a\(< llruri de Fénétrange.
En 1389, VaUraii, (*>iiite de Deux-Poiils, déclare que Pierre de
Torswiller lient en sa main la niai:5on d'AllorH, qu'il a mise en celle»
do duc de Lorraine, le(iuel, ixmr les accorder, Vavait reçue et la lui
avait rendue*).
En 1344, mardi aprh laFeukcôte», Raoul, duo de Lorraine,
autorise Perrin à chercher une fontaine d'eau salée entre Tarqaimpol
et Ouermange, et à y édifier une saline, à condition de la tenir en fief
de Lorraine '*).
En 1.345, * /c dimanche tïeraut (a fie St- BenoH * . Adémar. évcfftic
tic Metz, déclare que sire Perrin de Torvillers s csl l oii-titiu' « aiilion
l^^nir lui envers sfljjncm Poinco de Vy. citain de Metz, poiu* lu somme
de 400 petits tournois Kn 1347. ^ le huidy oprh Ut Pto ifimlion Xotrc-
2ktme*t le niénic évêque déchire avoir lait accord avec sire Pierre,
seigneur de Torvillers. qui reconnatt Hrc honime-Iige de révêché de
Heiz, pour les maisons de «Helfedanges et de Guerremanges > 7). Kn
1362. •lendemain dt Poutine» le même évêque déclare encore que
Hire Pierre, seigneur de TorxiUers, lui a payé 100 livres de messins
qu'il lui doit pour la «heisse» de Moyenvic Enfin en 1353, ^smnnVt
(H-attf la tî(jiUe yi/tn-Datm- m mars*. Adémar déclare avoir fuit
ajourner à son hôtel, à Mar.sal. sirti Pierre de Torvilley. chevalier, son
hnmnje pour aucunes choses faites encontre lui: (juil a été empêché
par ses ennemis de comparaître, el que divers jugetuenlä out été rendais
'i Arrfuce^ di- Seiitadi, n» 240.
*) idem, a"
*) Idem, 9MB.
Henri Lepage: OMNMifiie« 4e h MeurAe, arL Aitnff,
") Henri Lepagc:. IhitUnt, art. Ouermaïufe; AnMres de Reinadtf n* 307.
*) Arthirfif tir Htùnach, n* 824.
Idem, n" 3â3,
«) Idem, n* 328.
L
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202 —
foiitro lui pitr loa liuinnifs de rrvêcW**, qu'ayaul cujnpani plus tard
pour s'excuiscr, il a ôtc iu (iuillé 'j.
En 1848. « fies DmHersfagn l'or âcA hfiligen Cntct a tlayr * , Uurkard.
Heigneur de Fénétraim;e, déclare (ju il y a eu un différend entr« sirr
Perrin, seigneur de Dorswilre, et Hîre Ysambard de Raville ; les parties
ont nommé des arbitres*). En 1349, «^f» danner^iag nor dem PàlmeH'
tttge*t CoDccIiii lo Bederstorf, écuyer, déclare avoir été &it prisonniot
par les jrens de siro Perrin» auquel il a dn payer une rançon de 100
livrp< (|Tii lui a l'U' avancée par Vsarnl)ard do Raville'). Kn 1351.
'Ysenbarl von Fulkciibfi^î . h-wwY. snns' doute le même que le prf-
« édeiil. déclare avoii ich vr en lit'l de sire l*erriii, des cena et renies
dans if villîifre de Hemiiiig*).
Tel l in e.^l encore cité en 136(). 11 avait tpou.sé Aleyde, lille de
Ferry de Croiienber^î , et veuve eu premières noces de Ilobert de
Mengen. En 1378, nous trouvon» Jean de Mengen, le Jeune, écuyer,
fils de Jean de Mengen, chevalier, et «Marchai», sa Temme, fîUe de
sire Pierre de Torviller, seigneur et dame de Helfédange.
Mai.s en 1389, Jean, seigneur de Créhange, et Geonçea de Hâcourt
sont noniiné.'i les héritiers de Perrin. La branche aînée de Gréhange
iW ixW recueilli la s-ucces.«:ion <ie la branche cadette de Torcheville, ai>rès
1 extinction de celte tlernière.
VI
Morsperch était une forteresse que les comtes de Deux>Ponhi te-
naient en fief de Lorraine à la fin du XIII* siècle et qui était retouniée
à la disposition des ducs au commencement du XJV* siècle. XL y avait
des olifttelains qui finii'cnt par en prendre le nom. Nous avons mcn-
lionné deolTroy de Torcheville. châtelain 'le Morsperch, en 1255; et
(iuilluume de Torclunille, établi châtelain héréditaire en 1313. A la
uicnie éptH[ue, sont mentionnés Gérard de Moersber^. (|ui niourul après
125^^. san« lîtisser (Tenfants de sa fenmie Adélaïde, cl Alhoi t. «on IVôrc.
doiil lf'> riiliiiit.--. à savoir: (iérard Ho M»><'rhor<î, \\ aller. Gela. Adi'luïde,
nuu.s huai t;«iuuiis par un «iocuiin iil i ii ihitr de 1269^).
Eu 1345, nous Irouvon.s (iuiUaiuuc de Morsperch. Iiis Uc h;u
llenneman, écuyer. Son sceau était au.\ armes de TorebeviUe: mi êen
1) Ardtivett ik Jtcimch, n* 4B2.
2) Iilrnt Ti" H(W.
8) lUfiiK n" ;-lS4.
«j Idem, 419.
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— 208 —
faseémec hm hordNre rnfffffet. Légende: S. WILLÀME DE MORSPERG*}.
HcBBeman Mail sans doute un troinièroe fibt de R(ri»ert de TorcheviUe.
£1 1360, U déclare s'ôlio aecordé nv(»<- son nevoii sire Peirin de Top-
djevilie. — Slévflo de Morspereli. «-hovalior. of W'cllcr ilo Morspereh,
^yer. sont cUés en 13Ö5 et en 1360. 11« porlent ('«jalement l écii
Ihseé. Serait-ce enrore le même Slévelo^ fils de Robert de Toit-hcville.
mentionné déjn en 1302 V
Stévcln (le Morsjiert'Ii \mssn deux Iiis !(''^ituiu'-. rniii< i;;iii>n et
licrtraiii de Castel. et Simon, le InUurd de Laslel. qui liguretd tiauî>
un docuinenl de 1389.
CHAl'lTi;!. IV.
liodc-tnan «le i orclicvillc : ht-rilier de .li*an île Waniespeicli, le Justicier, 12^iô; —
vm6 d« tioftaoncourt et de Vannecourt, 1289; — chAletain d'AIbestrolT. 1296;
p«vetticar du temporel de Tivéché de Metz, 1S96; — au «ervlce de ta de
Trêves, Vm-, — mort vers 1314.
L
Godeman de TorcheviUe, flis de Geoffroy et frère aiué de Robert,
t^^t indubitablement l'ancêtre des sires de Créhange. Après lui, tous
W Ip^tés de la généalogie son[ établis .sm- des documents auUientiques.
^* nest pas une figure sans intérêt. Quelques do<.uments nous i)er-
••^Uront de eonstater qu'il n'a pa?^ j'Mié un rôle .sans importiuiw.
Nous le trouvons dabord mentionné mu nombre de*« hciilicrs de
Jean de la Neuve-Warnespercli, justic k 1 du due »lf Lorraine el son
oiH'le maternel. En 1284. < h/t smitult iqjti.-. Uipptu ttwn nadrc stifttonr »,
^^^y. duc de Lurmiue et uiaïquis^ iléclare quapreü le décès de Jean
^ ^ Keuve-Warnesperch, son hooune et son féal, il ne peut rien ré-
<^oier «en la court de Bonnpue ne de Jöiste ne en deyine de Oouitme
' «le BMitttges ne en Xietlemitve ne en JJhäaugt^ ne en Momels-
* ^'"^f ne en la court de Chaueei ne en Wmivul ne en UaUerdmt^
* ^ en appendises mais que» teil hommatge et teil servûte coin oeu
* ^îni 08l (le nmn lié de ces eliosrs df sus dil(?s ui<' doit ensi com mes
* J^iros .lehans desus dis l'an me devuit = Ferry avait fait U; retrait
féodiil eliâteau de Warm-sperdi. Les biens mentionnés ci-dessus
^^PJI^^îUtaieul le patnmoiiie de Jeun-le-Juäticier. qui devait être partagé
Ar.l .h Miu.uh. n" 314.
-IrcVine-^ d- ll< i,,(Hh. n" nimlysr irtaldic <i'a|irès ruriu'ua'- «lix
U»r;vUU's lU'^ig.,,,-.,.^ tlau^ ce ilociiiiieiit sont: 15ouf heporn, Kitflen, (ajiiine. Ilûrinj
'j^"H<î i^ttttil âu-tlossiis de Clounie). iNicdenvit !;«'. l)ciilin;j. MomeratrolT, (k>U(ccUci(-
CmnoTt Votmbaut (^annexe de Viltoucuuil), et lialleiiiig.
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— 204 —
Cl il II' ^f">' fiPfitirrs. «'Vsl-à-rlirf "'n-s icnrnt-« flf ?^nvill*>. et .sos novcux
lioeiiHHHl 'le S.iri'fliiiK'k, «lil ilr I)a;^-tfiul. ri t 'ioilrit);iii dp TorrltJn'ilIf.
tijfo dos sirtw de (a'élmntre. Nous rctrouveroiiH ers dt^iiiors en posses-
sion de la part «le (îodoinan,
La cour de Bouoheporn et de Bisten était une vouerie de l'abbaye
do Lonf^TÎlle. et par conséquent un fief de l'é^Mié; les sires de Cri^-
hange en possédèrent plus tard une partie. Niederwiese, Dentii^r et
KIoroerstrofT étaient sans doute d'anciens francs-aUeux de hi maison de
Ra-viUe ou des fiefs castraux de Waroesperch: ils furent partagés entre
les sires de Dn^stoul cl de Gréiiange, et considérés plus tard comme
des francs-alleux. Jean de Wamespcrch avait donné en 1280 le palro-
natre do Véjzlise de Beniujni, près de Counie, avec les dîmcf. ù l ali-
h;iye <ln Wad^rnsson. <>unitt à In vonorip do Chau.ssy. fjni était un fief
de Lorraine, Boénioiul et iiodoiuan |)i ièienl le due Fci ry de la donner
en fief et eu liomniage à Thierry de Warnesper*-!». clievalior. à .lean
el à Tlaeiiy de Menpeu. se.s neveux. A la veille de la Révolulioii. xi
y avait encore une pari île Dagstoiil et de r4rélianj;e à Momerstroff.
II.
Tiodeman de Torclieville continua a tenir, après son père, de?
biens castraux relevant du « liideau de Morsperjr (Mariuionl^ Nous
savons <|u'il possédait tlmis ces ci>n<liHons. \\ titrevlf liof on d fii^^jinre-
ment. jIoït liions à Ikspinjf el à Maitcy. Ir hau de Kiielbach »mi (Juel-
bacli el la vouerie de Yaunecourt. iiöi>eri(iant du prieuré de ^Salonnc.
En 1293, au mois de mars, un accord iulervieul entre Gtmiematt
(fr> Tütrüer. ctieralier, voué de Gcmmeourt ot de Vanneoonit «advo-
ctttus do Gosaoncurin et de Warnecuria», et le prieur de Salonne, au
siget de certains droits, justice^, rerenoi}, coutumes, etc., dans lesdits
bans de Gossoncourt el de Vuniiccourt. réciproquement prétendus par
IcH i^rties. l'une en sti qualité de priem*, l'autre en sa ipialilé de Toué
desdits Iirti\. Cette vouerie, est-il dit, relève en lief d'Evrard, comte
de Deux-Pouls, à cause de sa leiTe de Morspcpg. On |m ut voir le iv-
;:leinenl des droits du voué analysés in-rxfmsfi dans les (Jonnuunts fie
In Mf-tnHir. fie M. Ilrttri Lopniro '). Notons seuloni«M)t un dernier détail,
(îodetnan roi unuitU devoir aniuielK-nient au prieiué d»; SaliMuic uu iijui*.i
d(» vin de cens, pour tenir lieu de la dîme de cin<| ar|)ents do vijriic
öui' le ban de Vannccourt, qu avaicnt arquis injiistemenl ses ayeux. Il
') i\. Henri l^t'pngc: OMmHnm Ht la Meuiihtt art. Vumtcvtirt. — l^e prieuré
lie Sal(>no. silué y^ri^r^ de Vie. tat toné^ au Vlll* siècle el nni plaü tard à PablMy«
de ?l-l)i'nis. - V;ii uii r.inlDn (li> CliiUrnu-Saliii-; — >^s(»iu«nji"t. <noin(i*unt;
localilö t|Ut existait autrcloi:; pièb du viilaije ilv Vaiuiecourl et qui fut probable-
ment déUniitc pendant tes guerres du XVII* stiele». (U. L.)
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— aoô —
h'étùl donc pas te premier de sa fomille & tenir la vouorie de Vanne*
comti c'est une nouvelle présomption qui nou.s autorisée à considérer
Geoifroy de Torcherîlle, di&telain de Morsperg, comme son p^re; fait
ftaUi d'ailleurs sur des documents authentiques. Deux sièfles plos
lard, Isi vouerie de Vannccourt appiirteiiaii encore aux sircs de Cré-
hang^ En 1500. Jean de Créhange, voué do Vanm'<;()iirt. pour terminer
an procès élevé aux assises, reconnaît qu au prieur de Salone, seigneur
foncier de Vnnnorourî. a|>p;uiifnl le droif do îiomnirr rl cnVr lo maire
»/l la justice diidil li( ii. <1<' «innatT lu but heUe^ iosiguc de l oflice de nmii'e,
el 'l'en reif \ nii le seiinenl 'j.
Le ctiâleau de Morsper^r, relevaiiL du duché de Lorraine, était
löiu l'Q lief par les comtes de Deux-Ponts, dès le couiiuenceiueuL du
ID^ âède. En 1265, Henri, comte de Dcuz-Ponts, avait iait .ses re-
prises pour le château de Morsperg. En 1263, il avait reconnu tenir
des dois de Lorraine Gemttnd (Sarreguemines). En 1269 0 associait à
nn droit seigneurial ses fils Simon et Wabnm qui se reconnaissaient
fiornnies-lipres du duc Ferry pour les châteaux de GemUnd, Morsperg
'l Lindres. En 1297, Henri et son fils aîné Sininii étaient morts: les
'Ointes Walram et Eberliard se partaȕ^reul les domaines et les fiefs
IwlerneLs. et Ehprlmrd rr-rueillit dans son lot Moi^s-prrtr. riomiind et
Limires. Cettr triple eii;j;i;:ère flovennit pour le duc de Li>ti;n'ite un(>
servitude pesante iluul il iivait liàlc de m afTraneliir. Aussi en la même
tonée 1297. le duc Ferry et le comte Eberhard cunvuueal d uii échani,^e:
Ferry abandonna le château et hi châtcllenie de Bitche et rec-iit en
^oQtr^édiange le chftteau et la chàteUcnie de GemQnd, Lindres et ses
<l^pBiidances et le coteau de Morspeiiç. Eberhard et Agn^s. son épouse,
"ttu^rsDt à leurs « féaux, chevaliers, oscuyers el wardains de Mors-
* P^. Gemünd et Londres, et à tous leurs siyets qu'ils eussent à entrer
* Hiommage du duc Ferry et de ses hoirs » *). Eberhard ou Evrard
prit dès lors le titre de <d<minus hiBïftis*, et fut la ti^'c des -ires
<lt' Bitchp. de la maison de Detix-l'onts. dont la lijrnée s éleignit en 1570.
Godemann ito devait pas tenir à entrer en riionmiafre de Ferry:
•I ailleur« il ne (mrrait p.i- (|ue cet échaiitre ait mt>dilié les liens de
vassiditt' lo rattachaient aux forntes de l)eux-i*onts. l/acte déli-
ïuUf, qui ne iul sijtné qu'en 1302, stipule expressément que les vassaux
*P*i ne sont pus obUgés à la garde du château de Morsi^erg. ou (|ui
^deiit en dehors de la ch&telleuie. resteront attachés ù Eberliard,
^is i|oe le duc de Lorraine {toiura racheter les biens qu'ils tiennent
'j il. Henri I^epa^c: Communes dr. ht Meiirütt; ait. VitHuavuft.
*; l.TlûlIoy : Ai/niK, cùmteme de Iktaß-B(»U»i dam ât Bikke eu 1297.
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- 206 -
en eogagcmciil. (rétail sans doute le cas de Godeman, qui ost men-
tionné dans les tonnes suivants: ' l'ielerea srienduni osf (pind i\w\\\-
^ Dnx c';i txiiKi ([iittf (l'iTiiinns Godcuianus a me lenel iii ioco et hanno
< (le Uiielbuch {>i<* I m siiiiima qua ilU oppjj^nürat^i siuit, redimeiv
* et atl se lil»uerit ictiMlu tr pulesl»^).
(îodenian contiinin à être lionoix' de la coiiliuncc des coiulcs de
Deux-Puut^. iNoiis le voyons en effet, en 130é, choisi comme ai1)ire
avec Jacques de Warnespeivli, Jean de Mengen et Frédéric de Gastet,
pour aplanir un différend entre les deux comtes et frères Walram et
Ëbcrhard, tnncliant le partage de 1297*).
m.
j,os ('vôfiuc" do Mrl/ jMi^'<;<'d;ticnl alors sur les courm- do la Lor-
raine ))ro]iri iii('iit diti'. des cltalt^lU'ines et de noiniireux liel:?. <le tout
leujps 1 objet de i Hulenle eouvoitise de leurs puissanls voi^iii-s. Le due
Ferry 111. (|ui cliereliait à arrondir ses Klais da côté de la Lorraine
allemande, lit une «uerre presque continuelle ä l'évêché.
Renaud, comte de Castres et sire «le Bitche, étant mort en 1274,
sans postérité, Ferry, duc de Lorraine, s'apprêtait à recueiUir tout son
héritage. Mais Laurent, év^ub de Metz, et ar>rès lui Jean de Flandre et
liouchard d Avesne revendiquj^rent le eonit»' <le Castres eoninic un fief
masculin. Il en résulté) une ^riierre à hujuelle fut m«'l»'e toute la noblesse
(In Westrich. Henri, ( (unle de Doux-Ponts. d(''lit les troupes lorraines en
1277 sm- les hauteurs de Watlweiler. Ferry subit deux nouvelles d'-
faites au })o*iffins df Morsperrh. (Mi 1281. et à la sanglante bataille de
JiftmKfft.s-sotis-Jk'haiiK en 1288. et dut renoncer à ses prétentions. Les
hüsliUt(;s, un instant suspendues, fuient encore reprises en 1293. Gutle-
nuin avait mis sa lance an service de révèdié, sous la bannière du
comte de Deu.\-Ponts ; aussi Bouchard d'Âvesnes ne manqua pas de ré-
compenser les sdrvices rendus et l'honora d'une confiance particulière.
En 1294, *memr(1i nprh h fiste St-Mathieu Itipo^trr^ lîouchard,
évf'(pie de Metz. (U'clare (jue son f«''al sire «Godemans de TorwiUeirs »
cl sire Jolîroy de Houlay. chevalier, sont ses eaulinns (»n divers lieux :
il leur remet en iîaj^e son château de Ihunbourcli et dépendances, et
son château de Caistrcs aussi avec dépendances, de plus hi ville fie
Aubes (Sarralbe)''). Cet enjia^ement l'ut retiré (piel(|ues annéis |>lu>
tard par le succcs.seur de lioucimrd, conniif nous l'apprend 1 acte de
rachat de 1298.
^1 i. Xhilloy : loco dUtio.
>) Lehnittim: Die Grafuchqft IfatuM'Tjt'fhirmhftfft t. U, ]Mrt. I**, p. 194.
«) ArMtH de JUinadt, vfi 48.
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^ 207 —
1296, «Iptf Lemâmain de la fente Ste-CatkerÎHf^ au imom âe
•VM«M6rv>, peu de temps avant -^a mort, Ir mAme fyêqiie nomma
Godnnaii «^ouvorneiir pônén»! dv toutes 1^ maisoni! et rurlerps^^es do
?'mx'h<^. 1,0 temporel de révôclii' de Met/ so e(>in[>o.Hait de deux imrties
'iistiiK-tes. du domaine propre des ovôqtios. qni romprenait un certain
iiofubi-e do 1 liàtcllonios administrées par «irs cliatelains nommés à vie.
^<i'uit '^y.wni tioiubre dr lief- héréditaires, tenus par des vassaux. Le
•fccuini ul fil (piestion ost iidéitÂ^aiil pour Ihistoiie «le révéthé. parce
nous livre pom* celte époque un inventaire authentique des pos-
sessions directes des évêques. Les maisons et les forto^sses qi for-
iiiueiit alors le domaine direct des éréques, et qui forent confié à
hmrde de Godeman. sont énumér^ ainsi:
< nostre maison et mistre fortere»)e de Vy . . . . oostre ville de
•MoyeriTy .... noslre maison et nostre forteresse de Marsal nostre
'mai.soii et m>slre chai-^lel et noslre forteresse d'HlspinaLs .... nostre
'maison cl nostre forleres.«;o »le Hombourcli . . . . noptro ehalstel et
'liiistro fortorf^^-e de Sarebourcli . . iin^tro maison et nostre forte-
•its.so f| I ludaiiïc^ .... nostre mai.~"ii ri iKt^tro forteresse de Condcy
• uuslie mai.->uii t l nostre &>rleress( de KrmUcrvilleirs .... nostre
«nwi.soii et noslre forteresse de Denucuvrt-- .... nostre mai.->(»n et
•MStre forteres.se de Trukosteu .... nostre maison cl nostre forteresse
Lucembourch .... nostre mitlstm et oostre forteresse de Herresteii
• et quant que nous avons eu la ville de Nuewilleirs . . . . nostre
* maison et nostre forteresse de Aubes .... noKlre maison et nostre
' forteresse de Gaistres .... nostre maison et nostre forteresse de
' ^'^(-tembercli .... et toutes nos autres forteresses de l'Aveschiet
Mes > »)
A l't'piM|ue de sa réunion à la France, en 1(548. l évcclié do Metz
»"Uiil p(i(iyit ^\^^ pi^is ^\^, moiiié: il no iMmiprenait plus que 1< - i hâtcllc-
"i*"* de Vie, HahfHidanpes. RamluM villoi.-^. .\lbcstrnn'. Lagardc, I'i iIm kii -,
Htmiiiy Moyen et iiacearat. au.\(iuelles on peut ajouter la mairie du
de Metz.
iV.
^ns rénuméralion des maisons et forteres-ses de révc(;lié d(»
eonliées à la jçjirde de (lodeman de TorchcvilU". il uV-^t |)as fait
"i^'uUon (le la cliâlellenie d'Albestroll". C'est qu'en lii m. nu» année 121)(),
^^'^''i^^luipd d'Avesnes en avait disposé par un aclc parti* uticc eu f'av»>ur
de notix' sire. Du couseuteuieul de sou chapitre, il donna i»; cliultau
V Voix mm jwiiifieaUtu, n" 10.
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Ol la viUe d'AlbosIroiï, «Uimaincs do fum ('jïlisc, rivr( tous les droits
et dépendances (|ui y appurlcnaiciil, à rîodcman de TorelKnillc, clie-
valler, pour les tenir sa vie «Iura ut. à ooiidilion ((d à sa mort, l église
de Mol/, reiitreinit en leur |>o«ise««inii. l'îi e:irtiilairo de révêehé non-
a conservé \v> Icitrc- irversales doinH'-r-- j reitr m-cn^ion par Oodcmau
de Ton-lieville. en juin, 1296: « E^o (luikiiuwums de Dnr-wilrc nolum
« facio .... quod ego conülcur .... me teuere .... ad vilain ineam dum-
' taxât Castrum et fortaUtîum Tille de ÂtbestroflT ijertioens ad eodesiam
« Meiensem ». n n*y est rien dit des causes dî des conditioiis de celle
investiture, sinon qu'elle fut donnée à titre viager ; mats il est permis
de croire que c'était encore Vacquittement d'une obligation souscrite
par rév('(iue ou le paiement des services militaires reçus par lui de
Godeman de Turelieville
Celui-ci jouissait en même temps, .soit par empiétement, soît par
eoïK'ession, de certains liérilajïe.s et droits (jue 1 abbaye de Hesse piw-
.sédait à Albestrolï. C'était une « nur. située flevant le < hâfeau, avee les
édilices et les terres qui eu dépendaient, «ieu.x paiis diins les dîmes
avee le palionafie de léglise: la moitié finiis le hnii. dans les eaux et
dans les bois: le droit de faire un maire, di s éi iievins, des forestiers
et autres oflîciers; celui enfin d'exercer une juridiction, de soumettre
certains habitants à divers services et corvées, et d*exiger du prieur
d'bisming le gîte, tous les trois ans. pour l'abbesse accompagnée de
treize personnes avec leurs chevaux*).
Bouchard d'Avesnes mourut au mois de novembre 1296. Godeman
lui survécut et conserva du moins le chfttcau d'Âlbestroff jusqu'à sa
mort, suivant les mnililions de rinvestiture. Nous le savons par une
lettre, attribuée à Ciérard. évéque de MetÄ, rialée de 131;J (n. .st. 13J4),
et doîd voici l analy.se d a|>rès Dufourny: «1313, Vidimus (ilu 9 jan-
vier I41I4] des lettres de (lénird. évêque de Met/, que comme nagueire
le ( li;i>t( an d Allieslrod' soil venu eu s<'s mains auquel Taliiie^e et le
couvent de liesse préte!id<Mil avoir plusieur.-' iacii.-^, el d aulanl que feu
Erdmau île Dorsewiler. clili. qui tenoit ledit cliastcau. jonissoit desdits
liéritages, ledit evesque s'en étoit ini.s eu possession, comme à luy
appartenants; mais dei>uis ayant reconnu qu'ils appartenoient à ladite
abbaye, il leur avoit rendu, voulant qu'à l'avenir ils en jouissent. Fait
la cinquième férié apr^s Eetuiniêeere»*).
>) .M. Piost : Monographie de 7« tMteUenk ^Albeetroß.
üj .M. J'ro^l 7^,■'^ w.
*) Dufuuriix : Jnreiiftiirr (Ith Ulm de läOnuine, p. 147.
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— 20A -
l'nr une faute <U' copislc. lo nom (rKirlnmn est mibsUtué à celui
(te Godeman. Mai.*! il y a »Jans l'original inêinc une autre erreur tjui
j'orte !<ur l'attribution de la lettr(> à révêtjue (îérard. qui était mort
Cl) J2l>fî. r'.onime noflpinan vivait cncorf fti l'^II. la dnte de 1313
doit ri le luaiiiU'iiuc. mai- i! faut cfiiaiiifuienl .substituer dans le titre.
KJi Kotii de Ciéraid de liéiauge {fîerarJKs), tîelui de son successeur,
Keiiaud de Bar {Hcmikittif).
V.
NooB trouvons encore. Godeman de TorclaeviUe au service de la
«it^ de Trêves, dans la guerre qu'elle eut à soutenir, en ISOl, contre
Henri, comte de Luxembourg, à Voccasion d'un péage que celui-ci avait
*'tabli sm la Moselle. Une convention passée entre notre sire et les
p<'heYi!is de Trêves porte <jue. |)Our les services rendus, il t()uehera la
mmnp' (ie tiiiq cents livres: le paiement fait, (lodeman et ses héritiers
ï<ii'ont riloyens de Treve«. Tel était l'usa/'' de ( e foirips, dit Pro\v(T.
''t après lui îiom ('.altncl. t>n l'on voyait iles sei«fneurs de première
quaiiU' recevoir 1« lilre 1- lnunv< i>i- de certaines villes, à cliar«fe d(!
proléger, moyeuuuul une rélribuUuu annncllu dont on convenait do
f*ft et d'auli'e. Celte Convention fut mal observée dans la suite, et
ans se dédommagèmit en ravageant le pays de Trêves. Brower
Qoas apprend que rarchevèque Baudoin mit un terme ä ces incursbns,
M 1383, en marchant contre les sires do Torcheville, qui avaient
sdopié alors le nom de Crébange, et en les obligeant à réparer les
'lommages qu'ils avaient causé». * Inde ad viudieandam Dorswylereae
flOÜits üuniliae < ( in Crikingensi Stirpe jani florentis ii^uriam, sibi cot-
legioque primario irm^ratam profectus est. (inani '^ravibos us({ue delri-
inentis fatifnni«. tandem adduxil ut injuriam beuefactis compensaret >
A la même incasion, en 1323 (n. st. 1324) * vrdsfinn Dominirc quâ
fonlatur h>>oiarif nu '. Louis de Homboureli, doytu de Téglisn de
Tivves. cerliüe une convention entre les échevins de Trêves et (iddcl-
luaunus, chevalier de Dorswilre, arrêtée à Toccasion de la guerre entre
Henri, comte de Luxembourg, et la ville de -Trêves. Pour avoir secouru
Trêves, les échevins ont promis à Godelniannus 500 livres, et en at-
tendant le paiement de cette somme, une rente de cinquante livres par
an-, le paiement fait, Godélmannus ou ses héritiers seront citoyens de
Tiêres^j.
'i lirowor: Annal. J'irr. 11. 2<ri.
>) Arétivt» de lUimuA, n« 171.
- 410 —
VI.
I.a iiuiiï^nn liospit;«!!»^!-*» «Ifs rhcv ;ili«'fs l'Ordro lt iiliMiu|iii-. ri;i-
»ur Ii« |>nroi«!--f df M-Ijm i- ',i Metz, possédait «litlétciils hwm
rl rovf'iiii?; à Virmiiitï. Kiii' lu vili< . \ ilk'r cl Rerlranirc Les possossions
(jii eile avail «laus les tlcux pn iiti<'ivs de ics localiU's. |>i'(nen:iit'nl
d une «luimtion lailo en par (iéniiii de Morsperch. qui mourul
peu aprèî» sans» laisser d'enfants de sa femme Adélaïde. Elle romptnit
également parmi ses bientaitenrs notre sire. G4>deman de Torcheville.
et äon frère Robert.
Comme ces biens étaient «tués à diatancc de Metz, d'un trop
faible revenu pour constituer un prieuré partit ulici . et <|ue d*un antre
côté leur njonelleineut préî^eiitail det« inconvénients, le roinmandeur
de l'Ordre, Charles de Bellorl, nommé aussi C.liarle.s de Trêves, prit
le parti !( les affermer à un i<eigneur du i>ay8. moyennant une rede-
vance annuelle.
l'n document en «ImIc <le K>U5 ium.-? appiemi eu effet (|ue ('ha ries
de Belloit enjrafçeH à tuHlcman de Türcheville. sa vie duiaiil seuleuienl.
les biens cl les siyets de l'Ordre ilans les (iiuilre villes de Weiler^
Wimiuff'u, Ens^ieeilet et BertrinffeH. Godeman payera une renie an-
tnielle de 20 livres de me.'tsinis h ta maison hospitalière de Metz. Il
s'engage en outre à protéger fidèlement tes i^ersonnes et le» biens de
rOrdrt' et h les défendre contre toutes les agressions. Il n exigera de«
sujets que ha prestations et redevances ordinaires, et rien de plus.
En cas de négligence de sa |)art d'Hccpiitler la redevance annncllo. le
commandeur lui retirera la disposition et la jouissance de ces biens,
après un délai de ivois mois. Oodeman ne pourra ni acheter, ni vendre,
ni échan'/cr. ni enga'^'cr eu (jueltjue nianicte f)n'' ce ^"nit, tont nu i);M tie
de ces l»irii>. Il dédale enfin que tous les biens im uMi - qu il hitss<>r.i
dauïi tes villes, tels que bardes, ustensiles, instrunieuL» de labourage,
comme aussi les élalflisscmenb (ju il paurrait y faire, notamment de
moulin.^, deviendront de plein droit, après su mort, la propriété de
rOrdre. U donne comme cautions les nobles seigneurs, ses parents.
Boémoiid de Dagstoul, Jeoffroy de Boulay, Jean de Mengen, Jacques
ot Jean de Warnesperch. Ceux-ci s'obligent, dans le cas oit Godeman
manquerait à ses engagements, à se présenter eux-m^nes à Trêves,
ou à y envoyer chacim un homme ii clieval pour «ervir d^otage').
VU.
Godeman vivait encore en 1311 (n. st. 1312). A celte date, « Iom
sameélgi prccltien ilentut la fetite Mtut Jienoit»^ «Godeman de Tor-
1} M. Lempfried: 2He C\mt«m Mttt,
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- 211 —
TÜleifs». GeofTroy «le Bouluy. Jean iU* Hanibcreh. Wem et Renier de
Fraslvoff, ehevalieis oi Robert de Floningc. (Viiycr. snveni tie cau-
tions ä bambard (lo For|»iKli, tuteur «los cnfHiils d Kiitn i y '). r/é|>0(|ii('
précise <\c sa mort doit ôlic nippoiU'o rûiinéo l;{13 (n. st. 1314).
itinmc il ivsultf (I nno antilysc do Dnfoniiiy, nienticmnôo ])lns liaul.
fîndoman no nons osl onnnn (|no sons le nom dr» Toroliovillo. Il
aait l'pouso Loretlo. dnnt nnm do faniillo ost iumnnu; mais il y
il loul lieu de oroin* i|iu e ôlail 1 iiöiitiore de CiVjhaii^io. puisfjue ses
deux fils ont adopté depuis oe nom. Kû 1316. Loiotlo, vouve de Go-
«ieman, «'étant remariée à Godefroy de Kj)pdnnt (Ei)pen^teiu), che^'alier,
céda le fief de Muloey à Bumique de Bîate'). Godemaa laissa deux
Iiis, doDt la fiUation est certaine, et qui prirent tous le» deux le nom
(le Cféhange. Ce sont < Georye de Créhttnge, emûer^ fXê sigmr Godeuwnt
ie ToràUfft rhevaUier^ qni fut*, clt^' en 1821: ol ' nohU homme Wert/
deCréheiiges, escinn-. fih sit/nOKr frodrmatis de TorriUcrs. chh>^ en 1344.
Il faut ajoutei' probablemonl un tioisiètne, nonnné Ciodeman. commo
-iîi Kii 1316. Ferry, duo do Lorraine, ot Hnrni(iue de Riste.
"»iisenUn iil [\ ro ((ue rîndoman, ohevalier do Dienzo, raolielât les
héritages de Muleey <iue (iodeuiau de TorcheviUe avait en^a^és au duc^j.
CHAPITRE V.
Im Di de Godmnui de Torchoville: George» d« Créhangv (1331-194^); — Goerre
'fc- Me!» (Ift24); — Wirirh «le Cr/'liange (l;i;}l-tM72), hoiniiie-lis!e flo divers soi-
inoBï»; — (Hierro de Verdun {VXtH): ~ Wirich, bailli d<.- lev»'fli«- de Metz (136*);
Son épouse Saru dt» iluiiii)t}rch et »vh fiifanlâ.
1. '
Georges de Gréliange, Tatné des Iiis de Godenmn, paraît avoir
stieoédé aux droit;* de sa mère dans ta seigneurie de Crèhange. Il est
1) .IrrAinw de Qenanx, vfi SA.
■-' Nancy; Trfsor </*•« Chart*'". L. FénHraMgf^ 1. n* -MK Mentionnons cncor«'
»I» aulrc îîn( um< nt <|iii rnonln- <|ne (iodemati avail d»,'s posM'S.Hioiis à liispiug.
vdlage qui lit plus tard partie d« lu seiguourie de Këu<'(ran;;!c. Vjx 129C, !(,■ clia-
pitK de Verdun arail vendo *a due de Ix^naino tont ce ((u'il possédait àlMsping;
^ doe tyant, à «on tour. afTenné les illineH nu chapitre, (iodeman de Torchovillc,
'•n -if^w nom et en relui <\*'^ (mirs de son frrrc Robert, protesJn irt^tfrulnnf tpie
1<' doc leur avait fait tort en agi^jMUil nuns leur consentement, et il rei^uit Valerun,
tmnte de D«Dx-Ponltf, et Hofoes, aire de Fénétnwge, d'apposer leura «ceauK an
bas de la pirotestatkin. Fait Pan 1300. le merrredi après la mi-car(me, oo moi»
de miM (Dttfottrny, t. Il, p. 886).
14*
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I
— 212 —
I
I
bomnié danf« plusieurs dm uiueiits depuis 1321 .jus^iir« n 1327. En 1321, ;
«fse ïitttff cf un on inois de Jam ier'. *Georffr (h CrrhdtKje. tscitirr. ßs
aigmrji(xhman dn Ton Hier, ihfvallirr. fftii fnt^. d(''clar<* qu'il y a en |
un difTéron»! entro lui ot le fniivPTd do St-^^;llIil) ff»- (îliimlifTi's: \\m\- i
gevillo). au sujet du iifuiin de Budreville; \\ nnotic*- à >i's pivU'iilious |
(îcorges 'jirit mw l'in t nr-live à plusieurs {ruorres.
Dans la -ruerro <|iu |»aiia«ea l Alleniague euUc deux prélendants. '
Louis V de Bavière et Frédéric-le-Beau, duc d*Aulriche, Henri de FA-
QÔtrange se joignit à Baudoin, archevêque de Trêves, et soutint vigou- !
reusement le parti de Louis V. Autour de lui, dit un bistorien, se |
groupaient plusieurs chevaliers bannerets de TAlsace. de la Lorraine
et du Westrich, tous ses feudataîres. Au ijremier rang de ««s feuda- j
taires devait =r trouver notre sire de Ci-éhantre avec m\\ cousin, GaUr i
laume de Torclieville. Lu l>ataiUe de Mûbldorf, livrée eu Bavière, en 1
1322. mil lin à cette ^»•uerro. Le vain(|ueur. Loui^- V. n oublia pas le
sire de Fénétrangr. rpii lui uvait nmen«' «ks vassaux et prêté îe secours
de sa vaillante é|>'''" " ut»iuiua l;iii<lvc»gt d'Alsace et lui donna en
ouUc I OîTice de pn'vüt impérial de l;i ville de MaKiieuau. et ôOOo livres '
à pitjudie sur la nième prévôté, pour l iudemniser de ses dépenses ^.
C'est au prLx des services rendus dans les mêmes drcoostances, que
nous pouTons rapporter l'origine des biens que nos sires ont continué ,
à tenir depuis aunlelä des Vosges environs de Haguenau* En 134&,
< âeit numâa^ nach det Hot^MUhe itnsirre From <àge $y geboren wart*, I
Simon, chevalier de Hochfelden, déclare que Wyrich de Crichingen
lui doit 50 livres de Strasbourg, pour lesquelles il lut a engagé son >
moulin à < Ilaguenauwe ^ |
Notre sire eut ensuite à soutenir une lutte inégale conti »• l.i ville ;
de Trêves. ;m sujet des arrérages cle la dette contractée envers son j
père. 11 fit plusieurs uicursions sur les terres de rarcheveché: mais !
1 inlervciition de l arcbevêquu Baudoin l'obligea à réparer les dommages
tju'il oMiil càu.sés et Ix renoncer à ses |>rélentions.
En i;»23, < te uiardy a^mw feste St-Iîouief/ en chief d^octetuhre »,
Jean, comte de Sahn, et Henri, sire de BlAmont, déclarent qu'une paix
a été conclue entre «larxevesque de Trieves», son chapitre, Jean,
comte de Sarrebruck et leurs aidants, d'une part, et «Monsignor Wil-
leme de Torvilleir et Georges de Oehanges », son cousin, et leim ai-
dants, d'autre part. «C'est assavoir que li dis arxevesque. li diapistre
1) Metz: Abbatfe de IjungevUle, CarlHltiire D, p. 15K
t.. Beiloîi : T^^i sirrs tir Frnrtfeatffr au rommeHftment H« XIV^ i>iMe,
S) Arehiee» de Brinaeh, SSa.
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— 213 —
< Ii cooles de Sarbruche d une pari por alz et |>our lours aidants ont
quileil et aquilent lou dit Monsignour Willanie et Georçe son cousin
el lours aidan« de tntis domaijre dp foufc prizc!« mort do liointBcs
■ d'arsons et de toutes autres choses dont daiiiai^»' \i<\\v inioiil e^tie
' îâiz de c^st jour de heu en h vans pour raison de la werit' (luil ont
'au asamble'. Cruillaume el lîuorges quiltent dv. nu' me leuis. adver-
âRires de tout dommage. Ail promis li dh> ehapistre d'osleir lesdis
< mon signour WiÏÏBme, George et lours aidans de toutes sentence d'es-
«comemement qu'il loor ont feit> «Et ait anoors promis 11 dis
< mmm WiUanies qull anterait en la prison monsignoor lanevesque
«de Trières en son palais de Triebes dedans les octaves de feste
< saint Luc* sor Tordenance cl Ion rewart de nionsifcnonr Jdian de
« Meiogues. monsit-mniu Jehan de Ravilic el inonsij^nour Ârnous de
' \Vis()uierkes * . Il est dit enlin i|ue la rupture de celte paix sera punie
'i'mo nîiiMido (!r^ f^Oi¥\ livres df» messins , et (pie doux chcvaHers.
Maraile de baricbruck. cl lleiiclielos de Murhange. serviroul de caulioiiö
poui- tîuillaume ' i.
La guerre d Alicmajfnc fut l'ori ji-khi d une véritabk' » oulilion de
piinces contre la ville libn> de Metz. Kn 1524, au mois d aont, Baudoin,
itrdievèque de Trêves, Jean, comte de Luxembourg et roi de Boh^e.
Ferry IV, duc de Lorraine, et Edouard, comte de Bar, firent un traité
d'aJUanoe pour forcer la vitlc de Metx, qui tenait pour Frédéric d'Au-
tridie, à se soumettre à Louis de Bavière, ou plutôt pour obliger les
riches Meesins à abandonner les créances ipi iis avaient contre les
princes i-onfédérés. Henri de Kénétranpre ^'enrôla de nouveau sous la
bannière de rarehev<\pie el fut su!\ i il< ses vassaux à la tele desquels
on remarquait te sire de Créhange. Mais la citt' guerrière se défendit
iivff vi'^'iienr coiitro tant d enücmis coalisés pI les soldoyeurs messins
porlt'it'ul le -nr leurs Umu n l);m-^ nnf de ("Cs soiMies « messin'
Henry de FeuCsUaiiges fui priii-. rcU iiii »•! jme'ié pri-minier à Mets;
inaid il sceul si bien tiivuUei el jav^ei sjii il ut; lui jiuiiil mis en prison
el fut plesgé de lUx mille li\Tes jusques à ung jour prin«...». Dans
<ine autee incursion, le ra\ âge fut porté sur les terres de Faulqnemont
et de Ciéhange. Quarante villages, dont Varize, furent brûlés : tout le
peys < fut mis en feu et en fumière > ; on n'y voyait plus une maison
i'wUêre, et les pamTes habitants, dénués de tout, furent obligés de
«hiwc\\ev lui asile dans les bois*).
• Le jour de TAnnonciation Notre-Dame, audit an 1325, les gens
*) Coblence: Carton de Orßumge» copie sur papier. — (Original im Stualinrehiv.
>) K. de Bottteiller: Poime de h gtmre.de MeUt fH
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— 21é —
(!o pnorro de la cili' do Metz, à i^on de lr<mi)»r» >v sont as^oniVilés cî
sortirent hors de In fit*' ft ont tiré vers Hollay et In rivière <le Niinl
et Repal'lanue et eouiiiifnt dans pliiMenr.s \iUa^e> de la diiehé df» I. or-
mine qui uppartenonl aux s'^ de Sarreliruclie. de Feneslrange. de ( iv-
hange et autres, lii-ans vers Wairnesperch, el boutèrent le feu èz plus
lie L vîUiiges. sans le» gagnau«'^ (H molÜDH qid fiirent dmtruits et ik
ramenèrent «te gros butin »
Après (te longoe» hoelSités. la p^ix fut enfin conclw le 3 mars
1325, selon le style messin, ou 1326, selon le nouveau style. Mais des
l'éclaniations réciproques caus^^rent plusieurs guerres particulières enii-e
les seigneurs du Westrioh. (|ui nvaient suivi los deux partis. En KÎ2r>.
par <le:^ lelln - datées de la veille de la Si-Michel. ,lean. «-onile de
Salni. Simon cl .Nicolas, ses Iiis. d«Vlarent (ju'au sujet de la gtierrc
((u'ils ont Contre (hilUfcnur fh- T)i)rs>trih-,- <>t (îrorycs tiv Ciranf/cs. ils
ont promis do 'j;tiaiili! U- Mlla'^r de ünlnbaeh (!t lo> '^r]\> dépemlanl
<!<' sa niaiiic. d* iiit'iiit. 4|ii(> Icuis bt»Mis, v\ lesdits Guillaume el (ieorge.«
ont pareillemenl gaiaidi do toute hostilité le village de Gosselniiiigeu
et lei» Rens de sa mairie. Dan« uet(e guerre, ost-il dit, Porrin, fils de
Guillaume, m fté ccmtraire au comte de Salm, parce que Simon et
Nicolaj), se» deux üls. f'taient des châtelains, vassaux et honimeft-ligett
du comte de Saarwerden *). Or «Frédéric, crimtc de Salldveme*,
avait servi la* dté de Metz. « lui troisième de che^nUers et avec vingt-
un oscuiers > .
G<'orgos de <'iéhange avait épousé Klisahcth. vouv<' on premières
noces de Jean, seigneur do Haud)erch, mort eu l.'Ut». En 1.-J27. Elisa-
hotli, Ihmiim d»' ('rilin'ft ff de Jhuihcrrh . fonde un annivors^in'
dan.«< l'abbjÉV*' do Longovillc. poiu- son j'K inior nmri. Elle use du >ceau
de (joorges do Giéhango. son mari'i. Ur if mariage naquirent deu.v
lilies; Lorelte. morle san.> alliance, l't une autre (illo. qui épousa Ferry
de Bftcuurt, et Itti apporta une partie des biens de Créluuigc; de ce
chef les seigneurs de Bàoourt se qualifièrent dans la stUte de seigneurs
<le Gréhange et de voués de Téting. £u 1343, cfo» juieâi âarmvii frète
St-Ma^ie au février^. *Loratfe de Cr&toHges, fille Oevrge de Gréhanges,
excHwlern fini fut», reconnaît que son père avait contracté beaucoup
de dettes. A la prièro (ludit Gcori:r-. -ire Kerry do ilâoourt, chevillter,
beau-frèn^ de Lorette, a vendu à Nic4)lle Haudot hr. citain de Mct%,
20 livrée» de terre à messins, pour amortir lesdites dettes. £Ue a a»-
») l'aiil K<'n \ : Obtterrntiom itêruhitrev, II, p. 58.
2) 31. Henri Lepa;.'«': Coitunuiicx de la Mcui thr. ;ir(. (ütmelmitiffm,
8) ileU: Abbatff <h JjonffectUe, Cartulaire D, j». 24jJ.
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— 215 —
audit Ferry «ÎPiix livrées de terre -nliiK'^ do Marsnl Etifin.
(Hf* |>rie «on < lior oncle *Weiril de Créhanjçe. escuier^, qu'il veuille
mettra son 5cel en ces présenter» lettres').
U.
'^Virif•ll. W iiv ou Wry. .second iils 'k liodenian, MH - Adn à son
frer«;» «leorjîes (M lui survécut |»luf< de trente ans. Son lunii ainuiiiiît
'Wttveiit dans les diicunienls depni.s 1327 ju.sqii en 1372. 11 e.si d0.signé
*«ttlôt sous le non» de Torcheville, tantôt sous celui de Crébanfio. En
1339. nous trouvons « Wmeh de Dwntwïlrey neigMttr de Ùri^hiyen », en
n noble home Wery de Or&teng^it ennrierSf ßg siffitour Gedemans de
Plac^ ttux confins du Westrîcli dont te plupart des seigneurs
''^<*ient su conquérir une certaine indéjiendance. nos axr&t étaient eu-
"^'^^\ tfop faibles poiu* se soutenir par eux-mêmes et ne relever que
)î»r'*^" et de leur ép^. Dos liens nndliples de vassalité les ratta-
. '^''^t ;oix premiers princes du pays, ils lenr prêtaient honinmjre. les
>v\V\vv.\çiit ;i la jrnepre. et recevaient des terres à tenii- en fiel on ré-
vV)Tï\V^n><e des .service-^ rendit^. Pnni- nous faire inie i<lée de cette
^iiUuUioii, il suflit d'énimiiii ! Ii - dillérenl.s .seigneui*» dont Wiry* de
Civhan^re se reconnaissait 1 lioniine-lijfe^i,
('rpli;iii<£e n était pas encore considéré comiuc ini IVaiic-
iiileii, celait un (ief castra! dépendant du cliâlean de Faitl<iuenioii(.
L'n document d'une date postérieure nous apprend que Wiry re|)ril le
château et le faubourg de Crélian,;e de Bureard de Fén^trange ou de
l'un de ses IMres, « wie die» zugegangen mag sein > *).
Wiry était vassal du duc de Lorraine pour plusieurs tenues (pi il
tenait de lui en fief, et sans doute aussi pour une part du château do
Torcheville, dont il portait encore le nom. Mais il ét^ut avant tout
iHNnmo-Uge de Tcvèque de Metz. Il tenait de rév^hé: les voueries de
Téting, LeUing, Aling, Folschwiller. ^^ans doute par héritage; la ville
et la terre d^Egelstorf. que TévAque Adéniur lui avait donné pouvoir
»
*) Arihievi >ir fteiMtfCSlk, lï* 290.
«■) Itlfiri, n" ins j,
') VfioHimof/e-liijr ftbiij^enit au sei vu c pursojiael à raruiéu t* l n« laif^ait \*na
w vmmI I« ^roit iraffranchir sa perionne en renonçant au fief; Fkommage tàmpfr
P^nnettait an vassal Je !se faire remplact r <i;iiis le service milUnire comme auHsi
de lenonrer aux lii ii< il* \;i-- iîi1'> on rciidaal le fief.
*) Ardm c^ de Jkiitadi, u" im).
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— 216 —
de raclielfr pour la tenir en fief*), et une rente annuelle de vingt
livres de messins sur leî^ salines de Marsal*).
Il était lioninie-Iige de Henri, comte <le Hî«r. bin 1342. * k tmmh
iipri'.s Jfi fes'.e de la yatirifc Noshr Sit/nour Henri, (^onite de Bar, dé-
clare donner }\ « Wyriö de G'éhcngcs, escuier » . ù raison de ses bons
services, vingt livrées de terre à petite toarnds. à prendre en la pré-
vôté de Chaulcy < pour lesquelles vingt livrées de terre ledit Wyri? est
devenu noetre home lige après la ligei de IVvesque de Metz et se»
hoirs qui tenront ladite terre après luy en seront aussi home lige»*).
Il élait honinie-lige de Hujriies de Bar. évcVpie de Verdun, fivie
<Ic Henri. En 135H, th>u h-inl'DKmi de ki fisk St-Lue EcnngCUsk'.
Hujrues de Bar. ('vrcjiie de Verdun, déclare qiu» <■ \wm lions ( i ;iir-
trréauble.s Hei-viee:s que amé el féatil r^euier Win il<' C.n^lianjïes nous
a fait*, il lui a a.s.<ij;fné 50 livrées de Icire à prendre el à tenir < aus
villes, ban.-^ el linajies de Mez et de Brovilh' et les appai leiuuiees >
Il était encore liunune-liije du Tliibaul, siie de BlAmont. Par des
lettres dat^ du vendredi apr^s la St>Michd. l.%2, « Winj dr Cimnges,
eseuffet, baiUif de Vév^hé de MeU^, reconnaît «comme il a reçu de
Thibaut, sire de BlâmonL la somme de 300 noriiis a l'escu vieil de
Philippe, pour la(|ueUe il ou ent devenu son homme à toigoors aprfe«
les autres .sei^jneurs <ju il ji. <>i doit reprendre de son franc-alloeuf pour
la valeur à raison de H) livies de lexre pour 100 livres et en foire
rassijrnalioii proche de Bh'nnont >
Il entra enfin flan< l liommiitre 'le .lean d'Apreinont. sire de For-
pacli. En 1360, <k durmu jour dr septcndur^ lean d'Apreniont, sire
de Forpacii. «léelare «|ue poin- les bons service.-» lui rendus par <Wiris
de Crébungcs » , écuyer, il lui a assigné quijize livrées de terre, mon-
naie de Metz, ou la somme de 30 florins de Florence en or, à pnmdre
chaque année et & tenir en foi et en hommage i>ar Wiris et ses hoirs
à Rageeourt, LeheviUe et appartenances*).
111.
r.e< mnltiplo' lietis de vîe^salifé flevîtifiil i-nliahier notre sire dans
bien ilc< (lilTiciilir- r! ilf'- ^hi'itc- dont le clét;iil nnii«; est ineoimu.
♦ Van d(! t iréhange > est nommé une seule fois dans l luslou^ de Lor-
') Arehite» de Heinadi. n' »17.
Idem, n» 332.
"i Idem, n" 290.
Idem, n" 484.
Duloumv: jHrcn(<un' ik» Utm de Lomim, iJL 112 (176).
•J ArdUreide Heiim h, 504.
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Tainf. à la léte d'une année, dans la {çtierre que Yolande de Flandre,
veine de Henri IV. comte de Hor. fil k Hu?ue«. -ni) beau-frère, évêque
(le Verdun. La bourgeoisie de (ctt« villf (';ii>iiit des efforts pnnr so
soustraire à l'autorité épiscopale. Yolande, qui in'Uiil puj> bien diôpuîjée
envers les évêques, soutint \m ivvoilés, et engagea dans la querelle
Robert de Bar, son fils, et Wenceslas, roi de Bohème et duc de Luxem-
boocg. Hogoes, fofcé de se défeodre par les armea, appela à son ae-
coors un grand nombre de seigneurs lorrains à la tète desquels figure
«Vary de Créhange». Cependant révèqne. jugeant Tannée ennemie
trop Ibrie, eut recours & un accommodement, et nos Lorrains se re-
tirèrent après plusif urs esearniouches et non sans avoir commis beau-
coup de dégAt."*. Ce fut sans doute pour réconipen.ser les services rendus
•lans cette rircon^ttuK-e (pie Hugues de liar. évi*'que de Verduo, assigna
à notre «iro i4ne pension de fiuquiiult' livî•('^^.
Le nom de Wiry se trouve Hjèiô h (juelques diiïéreuds de moindre
importance, à des contestations entre seigneui*s voisins, suivies de prises
d'arroes, d'incursions et de pilliiges.
En 1337, «Wyris de Crébanges» et «Pierre de Torviltey* s'ac-
cordent arec Aideline, reuve de Ferry de Chambrey, chevalier, et Louis,
WD fils, au siget des dommages qu'ils leur ont causés dans leur ville
de < Grinanges » ').
En 1346. il y il eu désaccord entre messirc .lean d'ApKîmonl.
f=eigneur de Forpacli. d une part, et *Wiry de C.i-éhanges », d'autre
l>Hrt. pour le fait que Nicolas de Wintersperch. Iiis de me?«ii"e îSyvrel,
• iiantre 'le Moustier. fut hnftii et (Jéro)nit par ledit Wiry de ( ".i i'h!nt«re ;
le sire d Apremonf en reveixtiquail la correction pnree que le lait s é-
tail pass«'' en sa seigneurie Tcan. sire de FéinHiaiigc. et Simon de
Germiiiy, écuyers, uommés aibilrcs, accordeul les parties '^j.
En 1351, «Reinart von Heys», écuyer, déclare avoir fait la paix
arec «Winch de ÛorswUre» et ses héritiers, et renoncer à toutes ses
prétentions, n donne pour cautions, Gérard de Wamespercli, chevalier,
GoUin de Utlricourt^ et Reinart de Heys, fils de son neveu Jean de Heys*).
En 1353, «Glawes von Goversheim, .lacob Kreist de Kirchhem
et KelKjlenbei'g » déclarent renoiKer à toute indenmité pour les dom-
mage* qu'ils ont éprouvés de la part de Wiry de C.relianjrc et dp ses
aidant-. r«t pour avoir été détenu* prisonniers. Ils usent du sceau «le
Jean de Foipach, chevalier, et de Tliierry de Kerpen, ("k-uyei *;.
•) AiThicis de liemofh, 292.
»f Idem. Il" 325.
»I Idem; n" 416.
*) Idem, n» m.
— 218 —
IV.
En 1362. Wicv fie C.réliange fut nommé bailli do l ôvcclié de
Melz. \mr lï'vôque .lean de Vienne, el il conserva ce.s fonction* }n^-
qu a sa mort, arrivée vpr« 1372. Il présidait en cette qualité les assi.ses
rte révéché ((ui se tenuienl h Vie. el uuis.sait au commandenjent mili-
lilaii-e des troupes de lévcque le rôle de haul-juslieier dan.s Wfi lerrc-î
de l'évêché»).
En 1372, *U' îttndi e^treu la fa^ âe Um tcûw»^ Jean, éT^ue
(le Metz, donne le moulin de « Cyetrail • en fief à Viry de Créhange.
bailli de l'ér^hé, ainsi qu'à stes hoirs*}. C'eut h dernière fois qu'il est
fait mention de notre sire (|ui mourut entn- les années 1372 et 1375.
Wiry avait époiusé Sara «le HamiKM'cli. lille de Jean, sin« de Ham-
Ijercli, et (I KIisabelli. épouse en secondi-s noces de son frère. (îeorjres
de C'rélian^te. Les sires d«' Hninl^rrch (Houd)our^-sur-la-CaniKn"> for-
maient mi rameau d<' rancieiint' juaison de Rn\ille. La terre (ii llani-
hercli avait été érigée en sei;jneuri(\ en l'2lt*», en faveur de Tliieny
de Waruesperch. siic de Mengen, qui lu lenail eu lief du du<; de Lui-
raine. £n 1351, *de» ât'Utm âagtfs uaeh dm heUiffen ,,Jtt daye - , Wiry
de Créhange déclare qa'il renonce à toutes aea prétentions envers Jean
de Hanibercli, évuyer. son beau-frère, au sujet de la dot de Sara, sa
femme, «rur dudit Jean, qui a été assignée sur YHbhige» (Elvange) et
sur uik; cour situé(^ à Men^çen. Il a soin toutefois de réserver tous le!»
droits qui pourrait ni lui échoir à lui «»u à ses liéritici^. du chef dp
Snra. sa fennne, dans le cas où .lenn de Handiereh viendrait à mourir
sans posléiité. Ce- lettres sont s<'ellée''- <\v doux ^ceanx. f-ehii de \\"\v\.
((u on ne peut distinguer, el celui de s(tii ctiusin îStehelou de Moräperch,
qui [>orlail l écu fa.scé de Torcheville '*).
Lii dernière clause de cet accord ne resta pas U'itre morte. Les
sires de Hambereh étant morts sam laiisser de postérité au degn'' sui-
vant, la seipieurie de Hamboume-sur-la-Canner arriva en effet à I«
maison de Crétiange, du eliof de Sara de Hambereh. C'est le premier
mariage heureux contracté dans cette maison; nous verrons dautre:«
riches héritières apporter avec leur main une dot considérable qui
vaudra à nos sires un a< croissement de domaines el de |)ui»sanoe.
TiC sceau de Wiry .se trouve uppendu. en bon étjil de coa-îier-
vatiou. à une ( harle des arcliiv«"s de Reinaeli. Ce sont des Ictîi i du
12 octobre I3Ö8. i>ar le^quelles Coilignoa. dit Üyguis, cituiii de Met/.
M Anhirt s ,1e Jù iiun fi, n" 'Ah. Voir Pffrfê Jitêtifieittfvnt, n' 18.
-1 Aiillirfii ilf Hcinndi, ftST.
^) Idcii), u" 417.
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— 810 —
ncoDiiatt devoir à noble homme Jean de Mengen, chevalier, la somme
dé 1000 écus en or. Il prie « noble hoine Domesoul Wiri de Crehanges
quB son saiel y veule mettre». Sceau: un cm fa.scé; dmier: m trww'
mm de plumes; légende: WIRI DORSWILLE').
Wiry eut trois enfaut«:
1° .!«»nn î"". qui lui :<ucc<'(lji.
•i» \\ iry. au sorvico fie la cité de Metz, eu 1372; U moiu'ut jeune
Pi SUDS laisser Ue po.-tt'riU'.
3'* < Ysabcl <li Kit//iaiif/i', lai fUlk Wiri de Kryhangt' . n-lisrieuso
tliiiiîs labbaye de PYeislroff. eu 1307. Nous Irouvoii;? en<ore vi\ 1330
* BeuLlrix de üi-ehajiges, éleute el admini^lrersse de l'abbayo de St-
Piejrx^ des Nonains». et en 1360 «Isabelle de* Créhenges, abbesse dé>
missionnaire de SUPiem**. Cette dernière ncsl fieut-^tre pas auUtî
quo la ülle de Wiry.
APPENDIC.
A.
IMKCKS .irSTlKlCAlIVKS.
lUft- I. iSt'iftutttr teiinr aitaruwIiiM liUiTamw fwli'^imn Jioinarirnu^riM stirc-
""^ supfr ffi'udo dt- VluliitUtHiis aliux <ie l-'cnrutrutufc^ meiHunwHi facitHinua
formam. In nomine Sancte et Individue Trinitatis. ...l<eD*> Ailolliero I)ei
j^^^*^ sjiiule Irevereiwiii KrrlsM« Arcliifpisr opn» oflirii nootri nctoneiD me-
el negî ^i 11' innn)> n"«'ranim judin^in Hciiin inehn*iitos )iro ecclf'^it'- Mohi^
iiulefe:fsaiii sullK-iUuUnciii liheitU'i* ingvi-üiiui» et c|uunluui (»ossiium-s m
î d« |»tovecttt ut ineramento earuiii laboranteü impoetteram per rainistarü
^f^ri auctoritatcm iioiuieiMioiiibiiii caniin laui acquirandit« quam acquiüti» pacem
^fftftilitjWi'iii providfiiius. I n lf i 1 "Ttiniuni lidcliuin pn-sencuiiii videliret a<- fu-
liiruruia uoUoiam [Hfrvcnirc vohimus. (Juod in ronlmversiii <l<' IMiilit>tin;j;is ^U]«*r
tpiibawlain captlnliii (ertninandiü intor lloinaricnnitciu ecrkbiain ol KninichoQem
adTocatam iicpe ot dia ante ventilati« diligenctai» mttitam adhibentes. ronsitio et
nüi ;o Treven'iisiï* ccclosit' et lideliimt lain rli-rirorum (|aain laycorniii in
causa hei aures aiulieiiHi ari i'.ii'ihaiil. licet non ad .... (|nin o|»|ncsM>r ille qua**!
tiifa ttmjc^j, ab versurpacionü (W<) sihi 4 <nu>ucla non levitcr juauus (iulcrut colii-
bm. Tandem flncin talent araenau ftari» ntrinsquo imiMMwiimia. Recognovit enim
prcdictut* Bruniihii. ynnmt etfii dtssimiilan;! ne<- ante i;.'norabat iJUOd in pralhlii
"iit<> III clbctione villiri de Ii ihn- propositis innis de tiilms assonsn tarnen f^iio
«lebet «-ligi t>i tdecdiH ad Abbati-riain irc, et <le inanti ipsius invcsiliri, el de «ei-
"1 An hu r ^ <lr Uthuwh, 480.
*t h INI i.«>ri. iient-^tre pour lajtpa oa iilutOl Mptt.
fi l e caiinlaiw maiiQsrrit potto \npn Leo; mai« rVrf f*vid«niniout wie faute
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— 220 —
vicio qiiotl pru recupln villi. ;ili<ine daret villicus duas parles Abbatissa ol ipsc
Icrciam essel bnbituriis. Kt in calogiis id f»s;{ nhiacionibus ejusdem villici nicbil
peniluâ essel arcepturus. Porro »i qua conirovorsia sive de Jure curli», sive aliqua
itant«neio ooDtuetndiiie oriretnr, et non posset ibi diffiniri et referri, ante presen*
cUun Abbatisse, et judicio et consilio fideliun) Rotuaiiccnsis Kccteste deberet ter-
iiiinari Hnjus itaquc pagine seri<>iTi -^labilienlcs sigilli iioslri ÏTnprPssinn*» si<rna-
vinuifs. Prccipientes el »ub perpctuo anathemate omnibus interdicentes Xristianis
ne qvb conlra eam venire, impetere Bive destroere presomaL Sed firm» et ia-
i nncussa permanent omnibus ejus anctoritate omnipotentia Dei et Bealt Pétri
A|>ostolonun principis el nosli/i. Qund si post lot « t f.mla innximaruni reriim fir-
inameuta quisquoin ex hiis aut quid deinere vd in \>tntts inutare vel acta caaaare
presurapserit a eommimioiie 1ui(N>Uee Eecleete ^egregatus, cum dialxdo «t ufelb
eiiis îgnibua etetnie craciandua reservetur. Ad ampUoris eciam limiitaiia inoon-
f rilrarinnotii "ubnotala sunt nomina lestinni <|ui buic coinpoHitioni inh-rfiioriml.
Slcpliiinii:*, nieiimsiä Kpiscopus . (»otefridus piepositns maioris ocricisie . i folinarus
decanub . Ainulfus Archidiacouus . Milu Archidiaconiis» . Wyiuiciui inagisler . ErliarduH
eantor . Philippus Melensis archidiacouua . Hufo niagtster . Rertoiftas abbu Sancii
Kurharii . Gerbaidus prcposilus sancti Naboris . Layci Nobiles Kcnablus couies»
l.ufridus do Mandias . (luno di- |{uii>.se\ M«*rri<lii>< tnHiajjo W.nUlierus dt- Korbasco .
lleinlierus de Auimu . Sigmatus de Vale . MinisiiTiaies . Ludovicus cainerarius . Hen-
rieus dapifer . Engilbertus et frater ejua . Frridcricue Sijribalo . Radotfbs de Mer«
cliico . Winbardus . Hcnricus . ISiircliaidiis . ï?toUei icus . licrimaniia dr Orley . Heynio
et (iisilberUuH . (ierardus et Wallf?ti< <!< \F(.n-1rn1 l-'t rclori tpiain pînr> > df familia
ShucIi l'etri. Acla Treviri» . Anno Doniiiuce Incainalioms milleaiino centesuno . Ui-
ceaimo sexto . Indictione tcrcia decinia . Rennte I^otario tercio gloriosbstmo
iinperatore . Anno regni sui decimo. imperii auleni lu* Pontifieatns vero nostri
{|uinto 1).
(J\irù<: hibltoUii-qnc nutiunttU-, «w». lui. «" l^iHHi. — Gir-
fwtorre rfff Hmirem&nU
2. Kctniit il'mir ifioilr <(' I-Uicuif fl^ Ji'ir, rrn/itf <lr MctJI t l]JiO-lW3), COH-
finnaut 0/m le^ bieiw vt jw>.vrj(*/oM« dt l'abbaïf' de Ute-Croix :
.... Terrant ([uoipie de S« Pelrifonte qaani per manam noetrain Mathens
Diix el Manbio l.otharingonnii. nssciisu comîtis SigilieHi de Alsatia «•! nsiien>«n
(\iuotus (Ir MtiiiOer i-t ('niniiiis Hv Cnifuiff^, rf Antlri^p i-l Hifhardi fratrnm >le
Moslerul; et Aruuili dupiferi, ut bereduni riUOL-uin et uintiiuia qui aliquid juris iiti
habere Tidebantur, quam unns |>osl aKum in feodo tenebant, libère vobis in per-
petuum tradidit posatdendam ....
(Met:^: Anfiircx de h Prf9idfHC€. — ÄUtdi/e d< Stf'Croix. —
Original mir ttorchemiti.)
H. UrquitHr tenor fiuanimäatn atiarum liUeranm de temt de F^ne^tra»ge»
wencütium plfniorrm faciencium de rerio ùd terbum irt »equäur mb hoc formt*.
T)i. Hei prtnidctii i;i 'rrfvcronsis aiobiopiscopus. (mm htim en Idaiic) Dei srrtcia
metensis cpi^copu». Umnibuä piesentea liltcras iimpectaris rei ge»tc noLiciam lue-
1) Xom itioiiM omis d'iudùiner tdirrrmtiinii du Irxte <"•' 1''* '^t''' f^tt-
bliat MMit difßculteit. Le* jwintii .... ittäiquent de» mot» omw dum ie texte mènu.
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— 22t ^-
iiinrîi» <'nTnm<»nflnrf* OaoniaJT) l;ipsu IcrtipAnitn <>( itnmti'.-vcioM'^ jR'isonariiin -nloiif
a comtnimi iiioiT)on<i deperire que liilehiini sunt ordinai-ione disposiU, propler
fnoA eariUtiaqu« raatodiam et fuluronun f|uietcni srripto debent fideliter ordi-
Jiari. Kotoin sU ifitur l.am (»ri-sonliUus (juaiii iuturts (|iio(l \ rnoriibilir: Abbalissn et
»^»•raTirt f( f>fMivf>n!us innricriisis «iomino Mfiol>oiuli) ol oinnilni.s t*i<hMn jiire lio-
fcdilnrin sucrcdentibuii lu terra de l^iiyiesliaiigc» \^^m letrüm et lKimiü6ti tbiiieiii
rammoniite« rnm ooHiiliQS appeiidicüs «nis ridelir«l pratis nemoribiifi pasenb
aqua mm decuraibtts caini»ta cultü et incaltis roiice»s(?ruiit in perpetuam posiü-
({eiid.'iiii . tali Icnore iidjf;<-to i|uod di« lus (toininus Alerebontlus ol (|uilibcl ei in
l<?rm do l'llyles(riUlge^^ siiccedt^iis, ad e«•(•le^iialn Momaricenseui prisimaliter acccdel.
^ ternun predictam cum appcudiciin sub ab Abbatissa vel a sibi »urccdente in
Widnm raripiet, et eonventui Romaricenat lideKtntem preatabit interposito Jura-
iiii'ntr>. Kt nirhilomiiiiis cciitum solidos mclonses eideni cinivonlui in perpetuum
pro reroftnilinnc sui .Iuris apud Hoinaricufii inonlein persolvet üiinuatim. Kl si
É"(c ad tarn dicUim lerratu Abatissa Homaricunsis vcl nuucius <ouvcjUus veuuril.
iwwpxBor ipaiiia terre xeioel in anno tpanm lumorifice procurabit. Kt e converao . . .
AbbaliKtMi et ronredtlB tnincillln terroni <)<• l'liy|(>siraiiv'*'s po^^^iili-ntis ijunndo pre-
'lifbm snmmani apnd Romarirum montfin aUulcrit. <urri ilnnlms lanUmi oipiis
prorui'ubuiU aiiQUHtiui. Si aulem i)i pn>dictn [vAo iicali .Martini laui dicla »uniiiin
MD (berit pentohita, ntique ad diem (itiadrageaimam expectabitur. Kt dnabua qua-
'ii^^enarita ab ipsi^ posl primain .sine aliqua dilatioae «^xptclatis, mî ncr tunt*
"""'^"»m roreperinl supr-nli' i;iin, ]>ossessoi -f-n pn'.^pvKnrfs ipsiii» Irrrc cxtunc
'f^* l'iclo uexli^eiicia vuicuto erunl excormiiuiucacioui:^ aiilriili. Ad quod pre-
'■'IK donttni» Merebondus ae spontanfus et ancceaftoroa saos obligavii CmuamMli
tMtcammuniracio per iioa nne diladone quam cito l^ierinras requiaiti mandabihir
wcuci»>iii qnnd r-v cl siiiccssori-s rsuos ^nrfitros per lilteras !*uas pateides pn>*
"US»»!. Xer aiiquatoiuis absolvcnUir donec ceiitnui .sulidu:^ incleiiüCä i)ro omenda
^ vitmnia solverint supradiila, cl Abatinse et coiiventui omni subjectione ex-
hibita HstiaCacerent compétente. Si vero qnod a])8it satisracere eontempaerint,
lociens lorra de l'hylt'slranges ad Jus el pmpriolaJem nt'c non possessioDeni
'^^cleai«» Hoinarironsis redihil. Kl ipsius terre p«)»H<?»sor aut posfes^sore» Jure a<-
'**'*'Bioiie eiujMlem lerre sine «pc resliluliuuis erunt iu perpcluuin ipso facto
/^''"att. In pttdirtoram autem tealimoninin ad prerea aepedicti Merebondi preaentinn
P^^innrr, nostroruni mutiimine sigillonim dignum duximna foborandum. Artum
gl'aeie millesimn ducentesiino viresimo quarlo.
(Pùm: jbibliolfu'qMf mtiomU': «w. lut. n" IJötUi. - Carfu/iiin'
dr X<fiMfVBioiii.J
KV. 4. Xoverint prenontes et fuiuri quod eico Uocardu« et Iratrea mei, acilicet
Y*'lrns et lf> iTnnnnns »«i Herlramus de Cr* ont'ps recognovimns corain abhale
Saboris « i roram archipresbitero de Ikilai, ijuod paler nosler conlulit erclesie de
Videgozinga pro aalate anisae «le manaum qtaoddnm in Framersürof, nuper (pio
rontentio vertebatar inter no« ei abbatem de Wadegozen. Nos etiam, ai aliqnod
i'i [iredifto maiisi) hrihtiinnijî. pi-filif-to rr< lr>îr> y.-;o -nliito animariiiii tift«fra-
nmi contulimus. jurHnn'tito jirestito [»romitlenle» quod nunquaiu de celero ia
nanso aliquid rcidaiiiabimiis. in ctüns rei testimoniom et munimen pro-
KDiem eartam aîgUlo abbalis Kaboria et ai^dllo archipreabUeri ferimu» robo-
»ri. Adam anno Pomini MCr.XXXI.
((ktbknee: ancien cifrtuiairc de C abbaue de Kadgaa^en. — Im-
jiràMé «Anw SUegter: MlteltlUimêékêt UrkunieHibiidt.)
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— 222 —
itao. i'i. Biirciii'l il> ('it-hnujr. rhemUrr, rrrni m /«ïr( d^' in dimf 4e Orthange à
l'iilflMi/r lie St~MarUn-ile-Gl(in(lihi-$.
F.(co C.fom] domwit^ de fViurf/xjw» sirul a ino inulanter «ut reqtti!»i(um
j»i'r Icnoroni )irosencium lidolc tc^.-^tinioninm pf>rhib<K> vttrilati «nu»«l «ioininii» liur-
rlfh'/ii- tii/lf-* dr ('rHiniijrs ]i,irloiii yiiain in clfcitna iam «liefe panxhir vrniirlit
roiivoiitiii Mui'liiii Ulandarieiisiâ pro iiov<'iti lihrih luettiiisibus «le couseiisu
nxorÎB «ne vi omnium roherednm ip«hi«. Ne îgitnr scriptum hoc a pnsteri« nlla
emungi posait ralimiixiia (-artulmi) lianc por sigilli inei appoaïHonem commoniTi.
Achim annn Dotnittr m" < c" \\\" miii".
(Md:: Arvfni fx île (<i l'i-r-^iilcinc — ( artnlaiic tic •Si-MartiH'dt^
isim. Glamiihvti,}
6. *J^tre$ de MaUUett âne de Lorraine qui recomtoit aroir reçu pour stu
hommt» et féaux Ment, Bruoique et Cunon de Maben; fii^reg, eomme detenkieure du
Jiff que leiioii Brunit/iK, sirr de Paidquriunnl, <hlr, du miKnifrnieul dUcehiif. à coit*
ilition (jiit' ledit seiffiinir de lùniltjiiriitoid retnuit ii mourir, /f> susdits fri'rex tiendront
du </mc ledit tief hors de tutelle. Fait Pun X.'.As, U- lendanuin den lunocciut. Scellé en
rire bhutthe, ni» homme A theral rontoumé h huer r^detire, la bandmdk pamtnt
audem» du tùiAre, Pewu aux arme» de Ijnrmint^ nu rerere un ewu de Lorraine»
.Notiuu ail oinitibus ijuod •.■^o .Muliit-us dux l^ihariiigie cl inaichio, rcccpi
in hominaa et fidelca mew dominum Branif|ue et ilominum Cononem de Maberc,
fralix's, (anquam de tnniiuhurnia. de feotlo «piod t(>n<-hat d«> tn«> ISrunikcs doiniDUS
de Kniikeinonl. Iniide et a^sensu ipsius dnmini lliiniique, «loiiiini do Faukeinonl.
lia t|uo<l »i dicUiiii Itranique, douiînum de ruvikemuiU. muri coulingcret, prédit Ii
fratrea Bntnikea et (kmo, dtnuini de Ifauberc, prctlirtum feodum plane et integre
ex tune de nie teneanl aine inanabnmia In cigiiK rei teatimaniam, «gÜtiun meum
pi'csonii pagiiv feri ap|ieiidi. Datum in erat^linn aanctomm InnorenKitm, anno
jjCratic milleHimo diiccnto>iiii() hii er-imo orlavo 'i.
{Aj-dùcea de Meurtfie-et-Mttxelle ; luyette ; Bitrhe, dwtre" ef ,SV7i<i-
xemiwnyf nfiS).
7. 1* Jean, sire de la Nenve-Wamespercii, iusticiAr da dnc de Lorraine,
rôde an commandeur et aux Irères de la maison tcutoiü(|ue de Lorraine. toui>
ses droits sur les biens de Memmeesbarne tNarbéfontaine), que Rodolpbe t\i- Wol-
ineringeii teoail eu iief de lui et <|U il a vuDduü de son cousenlemeol auxdits
chevaliers tentoniques. Il leur cède en outre le libre pâturage dans les villes de
'Bei/fte, U'etfine et Mommrrsiorf k et dans toos les lieux qui toachenl le han de
Memnifr^>>ftrrir. f't'H<> (•(»■^-^ifiii o-t laile du ronseillemenl de Godefroy et de Robrrf
de *ZhntC4Su:ilre», frères, *conmnguincorum uostrorum». Les lettres sonl scellées
des sceaux de Jean de WamespeicU, Jean, ^ire de Kén^lraiij^c, et datfe» de la
veille de St-Nicolas, 198S.
2* Boémoud de Surrelmui-^ (îadefrof/ de Torcheeille et Robert, son frrre don-
nent leur consentement à la eemon fuif por leur nnele. Jeun, sire de la Xeure-
M'arne«percfi, ù la wai^n teutonique, det> bit-nu aituiv à %Meymersbourne*, eu date
do tm:
*) Ce dmument nom recèle l^xistenec d'un «ire Brunitiue de Fmbiuemonl,
gui appariemil «mu doute auiui à fa famiSe de MaBmy. Il pouvait être fit* de
Frêdèrie, dit de Valkeuberg, fih de Bruuieou, mort eu iUSS.
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X»)s Roeiimn<his de îSareponle milen diclTis de Grbnberch, Uodefridus lailen
ilidiis (le l>(>r.'\s ilii *'l n'il i r1n< Iralcr «'jus, iiolnrn l'arimiis univorsis pre^ontes
liUens iiiâ|Hicluri5. ([uod iiO!5 colliilioueiii eeleiiinsiiic i\mm v»;nerabili» ac dilurtus
miMatua noster Johannea doininn» de novo Warnisperch et advoratns dp (3ift-
wtoerofavit seu dooavit pm sainte et remedio nuime suc <■) Mioruin parentum
rï-ligiosis vii i^ rnniitieiKlalfui el lra|riî,u- Homu- Tîiî-olonici- iii McvimTslKMii lu*
ijfnèaiiius et ronlirmamus per prescuics : ass«'reriles Ikk- rsse facluin |)er uo.s-
tant volontalcm liberam et cnnsensuin : promittente» dtrtûi fnitribns Mtilitari fîde
■Min, qnod contra dictam oollalionein rau donalioneni i>er nos vel per aliom
sfo alios «uiiimuniter vel «livi-im r-nrani i|uo)_-ijiiu|ut3 judicc iioii vi-nircnius vt-l
venire facienuis ullalfTin-: in lutiiruiii. Kl i|uia nos iloinimis (i. el II. fraler U(j}>l('r
kDtedicti üi^iliLs carcinu:?, .>igilliä vencrahilium virutuiu vidclicel dumuii Jo. dilccti
awBcQli noRlri antedicU et domlni Uoemundi prefati «ai anmiis in hac parte. Kt
ii*i> (Irunini prenotati nostn» ei liredii toriiin nomine t^igtlla noslra prescnlibus
'liLxiiims n;ipnFi'>fi(1r<. l).niiim aiino duiiiitii M. i . ('. orluageKÎtno qninto. feria leriia
Ml- fcsluin iiutivitatiij Hcato Marie Viiginib
H, Xoii» officiai/, lie la < «iurt «le et i^>wi8. arcediac res de Vi an TégUoe
imn, H err«*, äyiitom ei JeJtaïui, "m trot ßl, ont recogiiut el recK^iuiissenl per
laraol nous et an lUMtre présence qu'il doiont lou conduit de lonr boix qu'il ont
m\xe Seiiii-icourt et Maiaieres, qae siéent deleix lea htn» Tabbeit de Saiiil Vin-
rent df Mi->i. loutr s fois «(uc Ii dit tint- -^f ront vtîudul t-t mis à lai'!' h iml !»-
ImwM! sigDuur lleiiri. cniilr de liai', atitrelcl eùuUuil cum Ii aulru ïiOis vesin li
<Im«iI. El est h savoir que Worrir, lilz Jehan drwitis dit, per lou rrant el per
l'oHrni de iehan sou peire, di> Symon cl de Jdian, freir<«ä au dit Werri, at repris
don (lit noble liome sijçnuur Henri. e(»nle de itai dessus dit. In ;;rain}i«; de (tru-
"umU, les wainstnages et les appert rn.nu es de la dite mainge, laquele giain^re siet
•Ol» le» vigue» de ilés el la giatnge »iguüiir lleiuei de Jeuiue de Mes, et l ai
Kfuia en fiel el en lumage pour Msxantc livrea do iiieeenit, tesqudea li dia
^^nrris al recen dou dit conte île Bar an boins deniers nouibreiz. el des qaelx
'leniers li dis Werris se tienl pour bien soit et pour bien paiei .... Kt pour cen
lue cen soil ferme chose el eslauble, uyus ofliciak do la court de Mes .... cl
non» Lovii, arcediacre» devant dis à la requeste de Jehan et de ses anfima de-
vant nomineix . . . . et noua Henris, ( uen» de Bar devant dis avons fait melhe
noslre sed.... à ces présentes lettres, en lesmoignage de veriteit. ''en lut fi.il
läii de ip-ace mil dout« cent» quatre vius el qualor/.e atbi, le rondcuiani d*' la
(IttDdelour.
(l^ffû .* Sibliotheqiu- naUoMlf, — Cotlettim â» Jjorrmnt, ifi 97T.
- Or^kutl «tfr panhemm,)
*) Ce» doue chartes ne troupent imprimée* dnm Jfmmu Urkundenbuch
du äenttehem Ordtn», II, h* 381 et Koiu en devo$» la «umaiumee à ta
•^•mmtirtimfif^n. obUyeatiU' de M. LempfrUl, proftf^feur <tii voUège dt Sarre<fuemîiie«,
^Ht arrive ù /« même i-ondimou que hoius mom exiMjgtt; ù mcoir que Uoilejroy et
•'ft**^ itoian Mceux dt Jean de la Ncuct- Wurnfspirvh, pur leur mère Loreitc, cpou*e
feoffrog if TvrtèevSk. Vmw< à Bohmd de Sarrtbmek, «1 Haït fil» de Jteàter
(ftnie Mrtne aoeur de Jea» le Ja^kieft dont te mm mon» eut me&nm.
— 224 —
ItÊb. ^ \'''U< <!' St'Mut/n'cu "/"'ihi 'ir'>;uif/,'lisfr T,, ffrc< il' Alhirlin <li) H iti^<î'i ihii
Jik äe ß'ii Burtarii <lc f'réhangr, par lesqmiifS H remet au itoufoir (le Jeau, urujnrur
if« FhHranf/e, le jief tju'ä tenait df hu, m^fOmteiMni nwc Bwtttrd mn pfre, et
Und encore aut tHJaget^ bau« H finale» âe VmiAaaeomif Wtvritt, FauXtp^wMA
ri Créli(i»f/e. r rite lësignatùni faite dcrtiHt le» fionime.s du château 4e FatdqHfKUnit
ftnrte le »ei-nu (le \'uftei\ ithl"' St-Marthi-df-fîtiituh'teeK
•Novt'iiul Uiiivursi jaoseiiU-s litlcras itisp(>( (uri yiiod ogo A)lM;rliJiUj> diclus
CraBe(>httc, nali» domini Burcanli miliiis i|U(>ncl«in de Crichingnen omnc 'feodnm
qnod jiirt' f<-odaH una cum prefoto pair»- mon fi sine ipso iciiui et adhoc lenw
a nnhili vim lîoniino mco Johanne (loiniiio *lf Vin-tininm in \ Ulis r>\ f-nnfinii' df
Wibeliu^ucn, Wibellkiiclifu, ValkeiUicrg et C.ricliingcn, bcii iit>i(|ue siluiit fueril
coitun discretiH viri» videlirel homlnibi» caatri do Valkenberg .spoulanea vdnn-
latfi in inanns et prnteslatcin ilomini mei Johanni» pmltcti resigno et <onreMi.
prr.iîiiltens fidv torpoiali pu stita jx r pnscnles quod runtra l)u]iisino<li n-signa-
tiuiiem t<eu collatioiiem iii juilîcio vcl extra jiiilioiaiti pei me v(>l pur aliom wa
voniam in futartnn. In cnjua r«i cvidentiam. rum xiftillam pi-opriiim non habeam,
aigillo religiosi viri et honesti doniini Galten, Dei srratia abbatis ecclesie sanrii
Martini dicii '!l.iii(1''ri«'nsis, nrdiniH >ian< li Hrnotli« ti iik ti iHi>i dv«" csiï; i\\yn<\ A
prece» el requisitjonem mcam prosonlibiis csl annoxuin prelibalo domiiin meo
Jnhanni pi-e»i-ules Utlerai« Iradidi robofülitü. Ht nos iniseraliotic diviiia, abbas er-
cleaie predictc, sittillum oostrum prcscntibdB appoanbnuK in tcstimoniiim pramiii-
soruin. Daluii) anno Uoinini niille^iino dttrcnlraimo nonaj(fiiinio qointOf in rigilia
boati Matbei apontoli el cvangcUste.
(Arehireu de ^ettrihe-ft-MoiieUe: laydie FetwKtf(uu/rji, 11, 1,1
jjj^ 10. Nous lioiu-hars par la «iraire de Ih'ii rvoskcs de M^-s faisons rognois-
sant a loos «pie coin nostr<'s aineiz cl Hahlen tJoidenians de Torrilleirs chtralier:'
uos «iet et noslie Evcsetiiel de Més de lonc temps bien et loiiUemenl servit et
aieos capronveît son loial xerrise en plmorB grans bcaoignes par ixwtre Eveachiel
de M<^3 on li devant dit Goidenians ail eut plusurs péril et plasors domaiges. en
cors el en bir ri;; il oi H sien, et anoor ait Itien la volonlcit, lou sent, lou pooir
el la force de dellendre et de aidier el de «ardeir a«s biens et les bieus de
noatre Eveschiet de Mes. et meysmement no» maisons et nos forteresses de
Tavsschiet de Mes. A savoir est ke non» por Ion rommnii profit «1 por la com-
mune saveteil de nos et <lr tidstre Kvesctiiet de Mes ineypmcmenl com il âoit
tiosire hom ligeb el de 1 avescliicl de Mes, avon» mi» el melons en la warde, en
ift main^ et en la deflcne«» dondil Goidemant tontCB nos maisons et tontes nos
rorleres>-es de t avescbiet do Mo. ( 'est a savoir nosire maison et nOstro fortenssc
du Vy, el de quanl ipii appmt a !:t >nniric de Vy, et tout ee que nous avonfs et
devons avoir eu la ville tle Vy el ou ban . et noôlre ville de Moyenvy .... Kl
noslr« maison el nostre forteresse de Marsal .... Et nostre maison el nostie
( haislel el no^tn- forlereêse iVEspinnlz . . . . V.i nontre chaistel et notre forteresse
iti Sarebourcli . . . . Fl iinslr^ inrii-fui r-\ iîo<^frf forli-resse de Hombonrrh . . . . Kl
nosire maison et nostre forli res$e île Haboudangef» . . . . ÏX noslrc maisuit et
nostre forierense de Condcy .... Kt nostre maison et nostr« forteresse de Rember-
Tllleirs — Et nostre maison et nostre forteresse de Dennenvres .... Et nostre
inniüon et nosire forteresse de Trnkesten . . . . F.t nosire maison f»i nfi«tre forte-
resse dv Lucembourch .... Kt nu«trc inaisuu el nosire forter«B»e de Herre^ten . . . >
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ti quant k» n09 avons < n la ville tic Nufvilleii s ... Et no^lro maison cl no»tre
fi/rlerpsse de Axibos . . . F.t nosSro maison et nn;.lro forleress»' de (;.nislr('» . . . .
U m>»lre maison et noslrc f(»rlei-B»t<e de liectcuibexcli . . . . et louics nos aulros
fgrtereMes de ravetchiet do Uea, of de kaut ki y apant en keil moniere ke e c
Mit el Tan meionn maintenaiU en i-iiu; et rn t«nnr. Ki vniuns et coirunondons
a (nuB nos finMi nos wardairs des tiiCfs forlcrossos, rliivclliors, osniicis, bor-
jois, et a louii nos autreä liouie» el de nut>trc i'.^eächiet de Mch kciU kil soient
ton« la. kiialteit et sow le fanteit kil dolent a nos et a noitrc Kgline de Meii.
^1 soient obeyaaant, aidant, et con<'ill»ru adit Qaid« in,iiit n ci.inlz kil mettrai
put lui enz ditr-; n)ni='>n'i r< en dile!^ forteresses <>l .lillnrs por I'KvtscIiiel de
Mfs .(lu cf mii, lout ansi com il sont et doieiU eslre atdnnt el coiicillaul n
m» et a TAveachiet de Mea. VA dnnoRji et otroUm a dit Cmdemant plaîn pomr
«' platn aoUioriteit de remuer ef de oateir \»ix lui et per autrui cm kil worait
iv>»tre Imilly, nos prfvos. tios maisln-s osriioviiis. nos inaiours. ft tiuis ciaulz ki
p^irlent nos officen scculeirs keilz kil ttoient cl de panro ft de recevoir romiies
raisons d'eaalz de ccu kil ont (ait et pria en lor offices .... Kt ebl aucoi a
^voii- que com noa soiena lentis a dit (îMileinanl en plusors dettes, el il meiames
endnlloiz por nos envers pbisors aiiin s (leisoiies .... nons volons et consen-
^*^» kil tic^nel en su main et en sa saisine toutes les devant dites maisons et
feriercsscs el reu ki y apanl jusc u tant kd se leiu'ail a Incu paici et a bien
- • • . Ke fîireot faites roodeinaiii île féale Sainte Katerine lan de graice nostrc
!'l||ly)r mil. <1ooa. cens . quatre vins et se/e . ou mois de iu>vend)re.
(LHxemhçurg : Ardurrn tir Jtdmvii, n"ûH. — iiriginal $ur panhemm.)
11. Ik peur itaer QtnOHem et ArtMrum dr Critkiuffn et ContttantinHm âr attoiü»
/(» \\'riiu'n;j(i.
Ngveiinl luàvtMvi prchcnfunn iuspcclotes quod nos Chuo tt Ariurm Jnttrcs
armigm de (h^engki recofnoscimas et tenore presenrinm pmOtemini (sic) rynod
'niinia liona mobilia et immobilin quae f^onslanlinu» de Wrminv'a dileetas noslor
ctiiiwn|>iiiM>ns îinni'^'T ( t tenet a»' pos^idet in villa et banno de
V^nsiii^ja suai nua ailOilialia vcia, et nuoti potehl libilc el ]iberu ea veadere.
alienire ic eeîam ccmferre quibiiseumque pereoois a«( quibuHniin(|ue moiuwteriis
^iiie iio^itra ant aliqoanim pcrsonarum rontradietione. Kl (pind super Mis non
débet de jure a nobis vol alijs fter^oiiis impe<liri In rujus rei teslitnoniuni sigillam
nobiUs viri domini Henrii't de Vmalingen ad pièces nostran presentibus est ap-
pauou. Et nos Henrki» dominos de Yinslinga prudictus ad preces predictonim
Konoiris et Arlorî fratnui armigeromm noairorum fidelinm sigillam apposîtum
est m roLoreni preniissrtnim T»:itam anno IV>iuini m" iht" xx« un». In die sanrfi
Mathie apostoli, mentic februani.
CPnrî»: mbJiàihhfue iwtiounlr : Vurdilairr ttr St-Mnrlut de (flnii'ltirrs.)
12. La troisième firie aprcA h dimam/ir Jivmi ni:icere. LfUres de Jfiin. fii.i
df /n» Jftcrtîît de Crikmyt, iatyer, luir lextiuelle« il remet à Jean, aeigneur tk Fc-
"^ivMaff, tMte ht jiartiiM «tm père pouvait avoir en nae «wrsMMt eitui» dam reit-
'^""(f" 'ht diâtcHu dr Fiiulqticmont, Cil cchnn'je d'une nutsurc située nu houiff df Ui
me«« ^nu. Heeaw tie Frédéric, abbé tle iU'I^abor, rt de liewri, ardùprrtre du
Mise Km.
Keverint nnivend quod ego Johannes, natu« Abertini armigori qnondam de
^liangesf tendîdi et per présentes vendo nobili vin» et tionetsto domino Miauiiî
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militi lir 1 inislranges onmoin pr>rlin}v»)i (ninm jtiiler meus bAtu* niemnri»' î'ff-
(iir-tus habueral, scu hubi-re potuernt in iiuadaui «lomo mIu inlra caütelli uiiibiturn
de Fakemontc pro ijuadain lune tnaKorta in borgo Ren civHale de Kakemonte «la
nna pro sexaginta solidis luch-nsibiM denariorum lioiioniui <■! lefaliam. <)<' <|iiibii(i
recopi (lundrno'inlji solido- in [u i iinin miiitoral.i, vi^iidi snlidos veio n-riidnos lo-
nebitur luichi pcrsolverc ipiniido piedùU.niii maxcriiuii iiii; editicarf conUgent,
tr«tt9f«Tens in enndem domuiutn Johannpm jam dirliiin onme jua val domiûwn
qnod bereditario nomine nia |ioterat coutînftaro vel i!elK>l»nt in domo prelacta. In
cujus rci trsliiiioiiitirti iirosi-nlfs lillrras Ri;filli> n-li^jinsi viri <•! Ixiiicsli, domini
l'riderici. palientia ahbatis mo i»a>li'rii saiirli Nalntris urdinis »ancti licnedirti.
ac disrreli viri et lionesti, dumiiii Haiirit'i, archiprcsliylori ijiLsdi'm loci, sepedit-tu
domino Johanni ttadidi roborafaa K( nos F. ablia«, nocnon H. arrliipreabylor de
sancto Nabore, antcdirli. :id peUlioiicm hiiniitem cl sii|ipli(-a(ioneiii inslanicin uh*-
tiiorati Johannis armig<Ti. nosira si;!illa pn-sonlilms duxiiniis apprononda in tidom
vuuditioui» hou pcrinuU.lioniä prodicle. Uutiuu aiuu> Unuiijii inUle:iiiiio Iroceatc-
aimo primo, ferîa tertia poat doDiinicam qua cantatur liemîm«cc>re.
{Artfiim rfe MeHrthe-el'Mo»eHr: Lat/ffle f^mtniHge», h n» 2.
1S0I, l.H. 'Jeun, l'crque df Mi'tz, tlicUtre aroir rfii/ili Wiri <lr ('rrhontfrs. irutfer, mu
bailli de rérêché de McU; tl lui ikmnrra lUtuittc ttnutT ^kM) Jlurim de Flormtt en «r.
KouB Jehana par la grâce de Den evernives d(> Me«< folaona tavoir f>t eo-
gnoiasani <\ui' i ominr nous aions fait et l'ialilit ll'/r/ df ( WliiiHt/rs rst tiirr no*lrr
bniîli df l'arrsihiet df 3ft'i a<|u»'il nous avons donm-v f'\ drmnns a fau'-i don dit
bailliagu choscuu an <anl cotinnc il boit uo^lic bailli tant :soulc>ntcnt la suinnu»
de trois rem ilorina de Kloronee de boin ur et de bttin |hH8 tpie noa U promet*
tons a paîeir h moiliH a la m H< nun- p ui ii iin •mi nl et Tantre moilict a la
ppntlierosff tantôt ;iprfs . . . . liipifil Wiris d' il i-in- loy rinquifiiu' de ^'ompa^rnon
d'arnicü a ces frais ai luisbituiä itu alluJil par nostie lenc d«- rave.-^cbiel a lausa
don dU office. Kt on raa que bosuing koU d'aucaiw <'att qup porront «nn'enir
d'avoir ]e dit Wiri ptua de rom]»aignon d'nrmra que los «piaim avec tuy. le «or-
plus dr ( rim)»ai}»iion scntnt ;i nn f!. <| i n t f Tti-^i in^ j'i si p.ic numn*' ndvn-
lure le di> Wiris iiu autun» de ï^cs (•oiu[iai^nun.H liiis»c-iil pris ou w>unrissonl
aaron préjudice ott domaige a raotte du dit nflice, noua lea fninca tenmia i-i pro>
inetton« de delivreir, de rendre cl di* re^ttabtir lour prejudira el domaige enthiere-
inent. KnffT rst iissaxoir nuv li «lis ^Vi^is et «i-ji »oinpai^jnons doi<-nl estro rt
HOnt priiu> uu qu'il vcnrout eu lai <iu nos .... a nos trais despciis et Miissions,
Totttea reu clioses dcsus dite» avun» nos promis et |>roMiellous allaire et atlcnir . . .«
bone foi et aus l*obligatîon .... dos evesques. Kn tpsmoîgnajre de veritev avuiia
nous fait inatre nostre sael i-n <os |nx's«'nl<!s Icitns, <|u<' furent fnit<>s l"an d«-
nnslrv sivnour mil troi.« cens et ««exanlc et dotiti, li vanredy londomain dou saint
sacrement d'autey.
(LwembtHirg : Arrhirtê de Jteinnth^ n* 515. — Origmtii mit |nii^
fhemin. — Im ntttr&Hê marquén par tie» jmmi» »Mt MrAAi «flte'Méir.j
W7a. 14. Olrjf de lunrtritnge ifjunnl lu iteigwurir d'' l-'én^truiufr ru JieJ d*' »«r
ft de Vè^itte de Jimimnont.
Sequitiir (nior i/iuiniindam alifirttm littrninini in gattien Ydiomale eotuHrrifiUt»
ntM meucHuiem de terra de Feuetttrtmgett faeieueium m Annc madutm :
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— 227 —
Jt (Hrù mrt» tl^ feneMmngn tas mvoir et cog nosMUt a tous, qn«' je re-
cofooix et confesse, pour mi el pour iitea hor», «lue In Icrro de ffonestrungeH et
les .niiiH-nclist's iliffl!' < -l Ji.ii fii \ do vi-nerablc- el if 'i^'ifisr- ilnmo miidanio l'ah-
fl de l'église de iicinirt-iiiont t^eUm et: qu il c^t coiilenu nncieiiucä kllru»,
ltai|iMlk« Bia dame t'abbaaao et li convens de Tegliiie de iteiuiremonl ont de la
ditle lenre de me* predeersrouis. Kt ce promet je en l)oiie fey ponr mny et pour
mes liors {>.nr res piescnlCH letins de paieir dr ri fn avani a tous jinir»-- inrvix
rkuirun an, eu i-ecugiio»9)âuce de kiur di-oil el dou dit liez au tenue convenu es
•MameB lettres la somme de «ent soix de moMains en icellez nommoc sens
ftavde et tans barat>). Kt en icstnoi^niage de vcritey iai mis mon seel pendent
en CCS présenter lellres. Ir?. '|U( I1'>^ Turf nf fniff z l'nn iio'^lrc si'^nour de graro
niurreDt j»ar mil . truix . cen;» . äexauii- el douze, le joui' de la feslc Saint Valenliu,
(Atrpt; BiNwtliliiiie ntOioiMUe, mannte- tat, »• mflß. ^ Car'
tulaire de JiemiremoMt.)
ai^^NÊALOGIEa
Nous avons essayé dans les tableau solvants de fixer la généalogie des
anriens dyna.<tes de Mall.i i;; ( I relie do8 preriuerM sires de Fénétrange, de Tor»
(h< ville <h' f'.n'linn^e et de llelfedange (|ui liraienl indnbitableiiient d'enx leur
crigjne. La première généalogie, celle de» promiei-» seigneur» de Malberg, plus
•wte et ptoa coraplèle qoe relie de BRrseh, laisse cependant à désirer. Pour
Ifti foalrc premiers degrés, l'cxistcnre des personnes esl (instante, mais leur fi-
liation *'sf ulfiiienl présumée"). (le n'i >f <\u'h pathr du cinquiéine ili^rt' «|U0
ütMü avons pu relever le» erreur» eotnuuscs par Häräcli, el lélablu tl une ma.
nière iiatislaisanle et en nous appuyant sur des documents anthenti(pieä, d^ine
part la deacendanee de Kuikon. qui ne lalasa qu'one fille wdqDe comme béritîère,
'l'antre part !:i ü^mk i de Hrunicon. premier voué de Kénétrange, f erlainemenf
l'aBcélre des »ires 401 |>oi:lèrenL dans la suite ce nom, et l'auteur prétiUiné de»
niaiions de Torrheville et de Crébange. ^
Les IroiH tableaux suivants donnent la géanologie des premiers sire» de
Kéiiétr:^.^,'^ , lii- f!i éliange et de Tvrcln-villc. pronvc^r |i;ir des document^ mitlienli<jues.
Menlionuoiui encore, coiame issus probablement de la uiéme touche, le»
TiHiéa de Waaselonne, les sires de Ilorboarg, les seicoeors de Morsberg, Ick
■ngnenis de Kaasy (Béchy), et les vou^ da Kenf-Cbaslel (St-Rlaise;.
*) bamt: litige «rontroverse.
-) Simon et Adalbéron, i|u'on trouve au 4<^ degré, ne sont mentionnés qo^one
fois en 1107 (i .i llontlieiiii. Il est probable qu'uiir- erreur de (ute a été eoiii-
iHüie, ft qu ils ne isonl pas difTérents» de Cuho et Adailtet-o, cités auäüi eu 11U7.
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Lüthringeii und Burgiuid.
(Fortaetzung.)
Von Dr. H. Witte, Hagenau.
VI.
Die Ernheniii;: I.ollirinuftis \v;ir der bcdciitriKl^tc und Ict/.to Kr-
h\a den Herzog Karl ernmgen. Jetzt erat hatten die burgundisclieu
Staaten von dem Ziiydersee und der Mündung des Klieins bis mm
Rhonefluss hin Hall und Zusammenliang gewonnen, und die HofTnung
war nicht unbegrAndel , dass dieses Reich auf friedliche Weise seine
(Srenzen bis an die Gestade des Miltelnieeres vorschieben wttrde. Der alte
König I\en<' von Anjon (Intf von Provence wilnsdite nielils sehnlicher ab
das engste Bündni.-: mit Ihu-^Mintl einzugehen, um den Schutz dea mAchtigen
ITerzofr.s- jieiren die Liindnjrjer Köni|f Ludwins zu ei'laniren. und Tierzog
Karl dinftr die lloiïnuui; hehren, dermaleinst sein Erbe zu werdoM
l ud die Kioberun^f vnn liOthriniren haUe sicli unter solchen I iii-t;inilen
vollzojren . dass der burunndisclic Fiirsl in der Tliat jflauben diu He.
fur alle /eilen Herr <les Lauilcü ;ie\vorden zu sein. I lei'/.o<f Hené halte
sich nir|(end« auch nur einigemuissen der La^te j{e\vaehsen jrezeigt, und
die GerimtacMlzung. womit Karl von vornherein auf seinen Jugendlidien
G^er herabgesehen Imtle, war durch den Lauf der Ereignisse vollauf
gerechtfertigt worden. 1 tiller lialte der jugendliehe Fiirsl seine Ver-
traiicuHsetigkeit hnssen (nris»eii. Wie konnte er auch auf die Ver^
lieissungen ehies Nhinnes wir Lndwijf Xi. Iwicn*)! Wenn Eothringen
steinen Herzo«; im ^^li( h iieiassen lialle, so halle nicht minder Hei*zog
René seit! I-and im Stich ifclassen.
Der Adel \v;ti' llrr;");! Kai-I aid' liall)enj \\'(>'/c enl}i<'^renj?ek"nun»Mi ;
selbst ein Mit^zlied des loliii invMscIieFi Hmuscs der Bastard Johann von l.ntli-
ringeUj der ruhnilo.se Verleitli^jer von ^iancy. halle Frieden mit dem
*» KoHtPT-Kirk, hhlovy ùt Charles Uic fiold. TU, 217.
^) l>(M- .M,-al:iii<U v < icr^amltr L'anigarnln tin «Icti llor«^ von Mailand, dal.
16. Jau. Ciin^ins, Uep^dtcs 2iu.
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— 233 —
neuen Herrn irornjuht : Bttrger und I^uer traiiortcn zwar um dm ver-
lüipficn Uebenswürdigen neiT>< licr. dessen Anmut alle Welt bezauberte,
der aber nur zn weni<£ für das harte Kriejrsj;eti'uuinel {jeei^net schien,
lias andern StolV erforderle; ei-nsÜiehe Hoffnunfr jedorlh ihn jemnl< aut
lieimalliehcni Hoden als LaudesRirsteu wieder begiiHsfMi zu kr>iinrn.
(lurllen am h -ie kaniii liejren. Die bur^rundisebe Mim Iii w.w rioi li zu
furthlbar. und mau hatte keine Vorslellun</ von der hennisclien Kruft
lier Schweizer, von der zähen Keiudschafl einer Stadl wie Straasbuni.
als dass man iri^dwie an dem Sieg der burgttndüsclien WaHen jre-
mifelt hatte. Selbst K5nig Ludwig« obwohl er bestier als jeder ändert»
vusste. welchen Gefehven Herzog Karl jel2t entgegen gii^, hatte am
liebsten den Ojahr^j^n Waffenstillstand von Soleuvre in einen ewigen
Frieden verwrindelt oder doch auf eine längere Reibe von Jaliren er-
streckt, nm auf alle Fälle sicher zu sein. \)
Am 11. .Januar war Karl von Naficy auf^iebrocbcii zu jenem ver-
liiliisui.svolleti Frkizujr. der ihn seinem rnter</nn«/e entjregen flihren .sollle.
In Jejui dt l^iubeuipré 8ire de Hievre. lîitter des 'goldenen XHie'^se?'. liess
er <l* m Liimle einen Statthalter zurikk. wie es ihn nicht l>e.-?scr wiin-cheu
kfinnte. Aulïallend war es aber, dass der Mann, auf den Karl vor
allen andern Vertrauen setzte. <ler Graf von Canipobasso. srerade jetzt
^oh von ihm trennte, da Herzog Karl neuen Siegen entgegenzugehen
flefiien. Bei der hervorragenden Rolle, die er hei den folgenden Ereig-
nissen spielt, ist es unertasslieh, auf seine Perstmlidikeit nAher einzu-
d^en*). Nicolaus de Montfort, Graf v. Gamixibasso, gehörte zu einer
iwier fmnzöäsehen Familicfi. die unter Karl v. Ai^ou nach Neapel ge-
konnueu waren: der (Iraf rühmte sich der Stammvei-wandlschalt
mit ilcn Montfort . die als Herzô^fc die Bretagne l)eherrschtcti. In
*'t !1 K i innren zwischen Aragon und Kimig René voii Anjini und dessen
bohti .Johann v. r.îdabrien hatte der (îraf von Ç.ampoba.ssr» rlie l*arlei
der Anjou ertiiitleii luid mit ihnen ans Neapel weichen müssen. Arm
ao Hab und tiul begleitete er Ktuiitf lieué lieimwilrls. der ihn für seuie
Dienste mit dem untern Scliloss zu Coramercy belehnte^'). Nach dein
Tode von Herzog Nicolas trat er in burgundisehe Dienste flber, und tùr
den B^ensinn von Herzog Karl, der keinen itelbstftndigeii Charakter
ndien sich duldete, war dieser aalglatte Italiener wie geschaffen. Indem
er auf alle (bedanken und Plünc <les Herzogs cingii^, gewann er dessen
(iingins, Dciii^clicH \. A. O.
-1 IHc fin^elicndston Narlirichleii lirinyrt Oimmines hIxt ilm, (Ilt in dem
trafen t-in Werkzeug Gottes sab, lieitUinint, Uorch Koinon Vorrat don konnelnblc
.*«l-iV»l an Herzog Karl m rtcheo.
*} r»i|ot, bist, d« Lorraine III. Uil
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— 234
btincifc'î^ Vet ti ;iu<'!i. w cIcIk.'.-, tlurcli \^ imiiiiitivn vtw at-iiiein hiiilerhallijrrn
("liarakier nui iiocli iiielii- hefeslijîl wurde. K.s war ein Bt wois .sein»*?
\rrlnuMMiï<, wcmi vv vor <ler üelajjeriiin!; von Neusiß den arineu
Abeiileurer mit ^000 Dukaten luidi It»Ik*u saiidto, am dort vipr
Kompagnien fitr Um anzuwerben. Dies Vertrauen lohnt« Graf Campo-
basso in der Weise, das« er Koni« Ludwig auf der Reise nach Italien
anbot, iiim nach setner Rflckkehr Herzog Karl in die Hdiide m liefern,
und dasselbe Anerbieton winlorholte er dem franz<">.sis( licii Grsiindten
in Pieinoiif Sjûnt-Priosl. *J Narh Fruukreicli zurricku^ekcln t. zei^lo ci
dem König eiiwn uiidoren Auswrtr. wie mnn. ohne das G('lnis.>*i^e Her
Krinordun^r oder einer vcrrälcri.srlKMi (lelmijreiinahine auf sifh zu laden.
<i(h ilftiiii ich l('i<-hl des 1 I(tz(k<-^ futlcdiircn könnlr. l>ri- fialtc
nainlicli di«- (iesvohnlH'il. tun iiiiI<t ^'eriiiirtM' liodin kun;; hikI h ielit
liewaffriet die rtn}fe<fend /ii hcHU l(livr«'n. wo sein Heer Lajfer tienunimen
halle, und .-so luitle der Kcinig ohne Si-liwierigkeit .seinen (îe;{ner aus
der Welt McliHflen können. ScliUessUdi erbot er sicli, im Fall einer
Hchlneht mil seinen beuten zum Köniji fiberziigehen. König Ludwig
war nicht spröile, aber in diosem Falle mmihte er nircliten, dass am
Ende er der Verratene nein könnte, und zog vor, den Herzog vor
seinem getreuen Diener zu wanien. Bei dem berechnenden Charakter
des K^>Ili:^- ia.»ist e.s ^U h mit (lewisslieil aiitf lnDm. d:i.<.< er die Wirkung
di<'ser \Vainnii;r anl' den Hi'r/.ojr vorau.s.sali. Was koinile voiï Kôiùg
LudwiiT (iulfs komnu-n? Kr wollte ihn seines besten Dieners herauben:
nnd so s<-hiü/.te Karl flen (irafen hr.ln i uoeh als zuvor. Wie der
CîniT von r'niMpohiisso dann das JSeniiüc <la/n (hat, nni die Helatferunjr
voii .Naut \ III die Läntre /n ziehen, isl bereits erzalilt unnlun. .let/.l
.Sellien er in ilei- Thal lîinnd zum Missverirnrijfen zn iialn ii. Die vier
Koniimgnien weiche ihr (liaf in Ilalien angeworben halle, waren
stark zusanmiengesehmc»bsen. und Herzog Karl hatte sie daher xu
Nancy in zwei Koiuiwgnien zusntnmeiigezogen und mit den Leuten,
die dadurch flber/tthlig wurden, die übrigen italienischen Kumpngiüen
verstärkt. Tk^r (îraf fUlilte sich <hidurch beeinträchtigt, obwohl Karl
.M'iiie beiden Söhne Any^el nnd Jeluin de Montf«»rl mil dem Befelil der
beiden Kompasinien belrant halle: zndeni eihob er <'rhel)liehe St-huld-
(ordenmjren fiir den I nlerhall seiner Lente, die Karl entweder nichl
Hiierkermen wollie oder niclil berieliligen kooolc. So bat er inù»-
e Tt it;! "il]* - c ,] Mi<Mi;inil !"] . I.ne Dntiiiii : iiiis dein /Uhaiiiiiiciiltan;; g«lit
«IttT lier^Ki. «ktr- ih'M ersten l'.r*»ilnuri^'i ii in ^la^ .lalir 1-174 falli'ii iniKssen.
"^j Die Oiiloniiaiizkdiuj^agniu i^l in licr 1U'>il'I /u 7Ù) l'f»-iilcii /.u rocluiv».
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- 235 —
m^niigt vor Abmarsch tle.-< llerzojrs »w» n-Iaiil) m (öiier Wallfahrt
Oaüh San .Ingo di Coinpostella ') und erhidl ilni.*l
î>i>se zwei italienischen Kompagnien scheint K;iil /.m üek!ielus.sen
^(1 luiljfu; dazu kamen noch zwei Kompa^tnien Pienn miesen unter
.Wiaii nnrl Arne de Valin rjra: eine Kompaj(nie Knjrländer unter .h»hn
3(ifkHt • Li>ii und die Kompagnie ßievre. .scheinl)ar eine mehr uis aus-
nichende Truppenmacht, um die Kulte de» LanrteH auf alle FftJle
aulKïctit zu halten. In der Thal regte sirh niemand; nur in einem
Winkel des Landen flatterte die Lothrinfrisciie Falme noch kühn im
\Yiiide : Saartm^'} harrte trotz aller Bitten imd Drohoi^n unter dem
Schutze einer Straasburgex Besatzung, die unter dem Befelde des
vaekeren Hans von Ka<;ene(-k stand, bei meinem an!.'e:<lammten Landes-
lieiTU «US. Freilieh halte der Herr von Kajjeneck einen sehwerea
<:\i\nil îîe'/<MiiihfM- rh'ti dher.slen (iewalthaltern der Stadl, die nncli
buntuinliseh «ieworden waren. Seitdem fier Schultheiss. lien- jVriK lt
VMU LiUzelburg, Hanf^ Vohner imd andere Hiiriier wie 'lie iilm-^e
lntl»r\n«îi«î('li«> Hitterrichafl zn Nancy ihre Lehen von llerzoij; ivarl cin-
j)langen hallen, suclilen sie die Stadt in hurKundische Hände zu
firâc^n, und die Straasburger Besatzung war nieht tdme Besorgnis
^ Verrat Die Bevrilkerung war in zwei Parteien gespalten : die
^i^ülttiaber und Beichen, die beim Herzog von Burgund um HOlfe
warbeo wider die Gemeinde, die gern ihrem Landealierrn die Treue
bevahrt und bei Strassburg ausgeharrt hätte, aber dafitr die Mittet
nicht îmn)rin^en konnte. Schliesslich schien es doch, als oh die
fiuriiiindlsche Partei siejreri würde : deim ef l>edeulele eine ent.schiedene
Ahscimenkiin? von der hiîjheii^en HalluniT: wemi nun die Stadt eine
(»esaiidtschatt an Herzo": Karl ahferlijrle, um von deuiï^elhoîi zu er-
laiiifen. dass die Stadl der Kricire hallt, < so jetzt seiiwclieii». in
Frieden hlielK' und derselben laiis-iu <^'in>/«v imi nüt Bischof Rnprechl
und der Stadt Strassburj^ in Freuiitlseliall /m veiliarreii. Nach Laj^e
der Verhältnisse konnte diese Neutralität nur das Vorspiel zur An-
erkeonang der borgundischeu Oberhoheit sein^ zumal wenn nun
'> Molinci (-(!. i<u( hon I. 177, dt ii] die Eothnilangeii von Comtnines an-
l'^kanm sind, fassl diese Vcrrriiiideruiijc der Konnir>L'Tr!»Mi nî^ Trsaf.he dcx spältMcn
\vrraUsauL — Dio SctiulUfunierun^vii urwäluil aucli Olivici- de la Marclio éd.
Mkbaiid 050.
*) t)er Zeitpnnkt wird fes^esteUt durch den erwilinlen llerictit von
l*«niïarolii. während sonst die Hois« durch ein MisKvcrsUlndmH von J«All d«*
Tn.ycs in Jen verlebt wird.
*) Narli älrassbg. St-A. A. A. AiH.
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— 236 —
Slrassburg seine Hcsatzmiir lU r Stnilt zn;i. \\n> es thatsäehlich den
Aiisclioin Iial. WcIcIk Antwort (iaraiif von l»nr*riiii(liîirlier Seit«*
crrolfft«'. j«l iiif-lif ht*k;iiml ; utnin llorzftu Ivarl sie ci-lpiltc. <»> i-^t k:\w.n
aml«'i- aii/iuuliim'nj ab? duss vi .sich von tlicstr lUübhoU nicht sehr
h('lri«Hli«ft 7.e\^\o.
Slras.sbiir«î halle am hchrjlcii Suarlmr}? in die ISinicrc Vcreiuuiui
aur)reiionimeii wie Mi'iiiij>el<jrart. aber der Bund hatte an letzlerer Sladt
itprade geim;; und aus.'^erdeiii sein« tiiftigen Grfinde, »ich zunficlist mit
lothringischen Anjj^lejrenheitftn nicht 7.11 befassen. Wenn Ri»oh<if
Ruprecht und Strossburg fiaher diesen wichtigen Platz, der den Eingang
%ur Zaberncr Steige belierrselite. nicht in burgundis^ebe Hftnde wollten
iEOraten lussen^ so bUeb nichls amhM-er^ iibri;;. als der 'gelda riuen Stadt
beizuspringeii und für ihre linaii/iellen Verle«;enbeileii aufzukomnien.
Auf diese Weise j/danu'^ e,< nun doch noch schliesslich zu verhiiten.
dass SaarlMir«/ aiil burjnindi^« Soilc tiat. kam ani 20. P'ebruar
zu < ii)( iii .Mikoniuieii . wona' h Bi?<t hol iUiprecht und Stra.^sburp es
ühernuhiucn. die Zinsen. \\ t li In Saarbui«; etlichen f'ersonen schuldijr
war. im lielra-^'C von 298 (iuld< 11 18 l'fciihijfcu jälu'Uch zu zahlen, so
dmä der Hisehof 70 Guldcu und <lie SUidl den Rest auf sich nahm.
Âiuuterdeni hatte Strasaburg der Studt noch 200 Gulden vorgestreckt
7.m Keschaffung der notwendigsten Ausrlistung für den Fall finer Be-
lagerung, woHir es sicli mit dem Saarbnrger Zoll bezahlt machen sollte,
so lange bis diese Schuld abgetragen war. Dafür traten beide Teile
in den Genuss sämtlicher Gorechtsame, in deren IJf^sitx Herzog René
früher gewesen war, und crsl iHidi Abl^sun^r <ler vitr^estrecklen
Summen sullle dcrseilie wicth-r in den Besitz der Stadl Lr''1:'ii'_'en.
Nachdem eine solche lle'/clunjr trcli-ftlTcn war. --iuanlc Stras.<l)ui
selhsh (1 >l;iinlhi h nicht . den \viehliy:en l'üUz jetzt durch euie aus-
reic!i( ii'lc licsatznnjr zu sichern.
.\cl>en der Zabciiicr Steijxe war (h'r wichti-rste Kinjiany aus
LoUu'in^ieii in das (Tnterelsnss der Pus?$ von f^itscli. über den die
Herron von UifHcli, Lehnsmannen v«m Lothringen, yerftigten. stdit
dahin, ob die deutschen E^andherren, die Grafen von Saarbrücken,
Saar«'erden und Lciningen. itîcii dem Huldigungsakt des h>thringischen
Adels in Nancy angesditinssen halten. JedenfalLi ul>er hielt Graf Simon
Wecker*) IV. von Xweibrücken. Herr v»iii Kitsch, mit seinen drei
> I Im .''^(rbgr. :fL-A. L c. Iieliodel steh mch tlaii Koncept eines Burghrieden!»
mil Sanrburg.
S) DieKcr Knniilieiinonie, «lor aurh bei ilrm lothrhi^iüichpn 2!woi|t «ior
I ( nin^'i p vnrkoiniril. ftlciilrt in den fr.iii/.ösisflicii (hielli n iiiorkwiinliif«' V«m-
bliiinnifluii;;(ji. — I i!l»er ilie lirulVii vhu /ueiiuUrkcu. Herren von Hilsrh. vjil.
l.ohiiiann. tii>«cliirhte der Grarsehaft Hatinu-Liohtenlierg.
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— sa"? —
^fîdeiTi die FaKne des Widorstandes Intch. fj* wtvr natQi^inAMfi.
éuiS er Jelzl an <1cr Nioilcrn VereinuQg einen RQcklialt ttiiclilo. iitid er
<ellle in Slmssbitrg das Bf>grliren. mît sciiioii droi Hrndern in di^lbp
"üfyronomineii /.n wonleii, Stni^sbuiy sclhsl hatle oiii viel zn grossp<s
Ifttor-os^o fhimti. dass diosor wiclitiiio F.inlass nirlil in l)nr<;nndiselie
"in« l îicriet. nnd in'hii wortok' cifi iV s drhf-' .\n>iiiii('n. ') Dio Niodere
it-reiiiuh}? aber /eivcU' >^ivl\ !nor ^oi-ad«' su ^inoiif wie s.'Oirprird)or Saar-
^""K- Bic f^ifahrnntfCMi. dio uiau ini von^anueiien .laine nul Lolln'in^ren
î!i!Wii.cljt liatle. waren zu l»ilU'r jfcwesen, und zudem mussle der Bund
^ Macht jetzt zosanuoenfassen, um entweder «lern Angriff Herzog
Kvis im eigenen Land m bejtegnen nder den Schweizer Bandesgenoeiteii
» Hau« zu eflen.
Ilinjjejcen «rftrlerlo nun die Niefiere Verpimin}!: auf dem Tage zu
^^'^eh') die Frage, wie :«ic i«icli fAidofhin zu Lothringen zu Miellen
da es nun als im Besitz des Herzogs von ßurguml befindlidi
^ XHndliches Land geworden war. Ein Kriegszug naeh Lothringen
^Vte (lein Adel im ünterekwHs nnd im Weslricli nieht nnangenehm
ç^esen bei den numni'd'ac'hon Sli-citiu^keiten mit den Intlirintriselicn
Landheiren mid Rittern, während die Nut des eigenen l^nndes sie
knll Hess. Soweit wollte aber die Ta^'j^alzun^r in nr»'isncli nicht
jfphon: -)f< wurde zn Rate. da<- tiinn zunnchsl die Diti/c rnlien
li«'Sï'«'. 1- u.itc denn, t\:\^^ sich (irle'^x'nlK'il Imtc. lolln'injri^clic Sfftdti'
uml S< hl»».-.Hij zd tntb< in. Wfh he dann ^el(io« li»M) nnd jrejiliiiiili rt
werden sollten. Kinstweilen wollte man sieh darauf bcsehriinken.
jegHchen Haudel^vcrkelir mit den Lotliriiigem abzubrechen und üinen
(lea freien Wandel ins Klsass zu verwehren. Das waren ßescldtisi^e,
^ einen entschieden feindlichen GeLst atmen, <ler sieii allerdings
leicht erkUifen Iftssl durch den Eindruck, den die willenkKie Tnler-
werfung Lothringens unter burguudisches Gebot im Elsass. wo man
den Kampf bis aufs Messer zu Ifthren «redaebte. n^tw. ndi>j hervorrnren
iiiu.<:.'ste. Es mosste sidi nun zei;;en. oh die Vereinun«; dieselbe
llaltnn^r einnahm, wenn Herzojr l»ené sell)st kraft seines liimdesvertrajzes
um Hülfe ninlinle. oli .sie denselben nocli :ds zu Rechl lip-tchond
eraclilrlr mli r oh sie i]ov Meimui'/ war. derselt»e sei diM'ch die ! j< |h,
nis.Ko tcelosl wurden, iiii. lideni der .jnnjre Fiir«l .sein Land nnd seine
Iiundesgenos.seu im .Sli< Ii {{(-lassen hatte.
*) Auf dem Tag zu (kifanar 1476 Jan. IH.
S| 1476 Pebr 12. r4>loiar. St..A.
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— m —
vn
Herzog ReiK' war jelzl ein lämU rlttsei- Fiii-sl; iiachdcin vv citie
zeitlaii}; iinf <lf»m S<-lilt)s<(' Joinville inmiffcn ilor \vfM>i<rpn f h troncu.
<lio ilni ltf;f|<-ilct liattrii. vorwcilt halle. I>c;;ali fi- -ii h au il<'n Huf dos
Kouiis. (1 liit'i- iiiclu ciniîic Hiilto m st'iner liosllo-t ii L tge erlansreii
koiaite: wiireii es doeli dio Verhoissunjîoii Liidwi^r.':. die ihn in den
Krieg mil Hurgund ;çetriel)eji halten. Üeni Könijf wai- selbslverständlich
die GegenwRii seinc^R Opfers sehr lästig: mn Aiddick mnaste seRist
P\t den cynischen Herrscher ein »teter Vorwurf sein, aber so lange die
WQrfel der Entscheidung xwiselien Herzog Karl und den Eidgenossen
noch nicht gefoUen waren, hütete er sich irgend etwas ku thon, was
den Zorn des allmächtigen Bnrjznnders erregen konnte, wenn er auch
mit biilijfcn Versprechungen nieid kar^le; nicht einmal das Herzogtum
Har gab er ihm herans. das ei' (}<m Ii nach seiner Hehauptun<r fiir Herzog;
Henc in Venvalniin^' ^T'nonuncn 'iati<'. Pie Hidlinire lh;den d;is Ihnjfc. dein
jun^fcn l'urstcu den Aulenl liait am llnfe zn veileiden, i\\wr Hené hielt
au«. tr<)lz<iem ihm znletzt uai die Millel fehlten, sich nnd die Seinen
ausserlich so zn hallen, als e.s seinem lian'/e jiCzicniU'. L.i war
luilürlich, dass er sich in seiner Verla-ssenheit der Klsäs.«er Verbündeten
erinnerte. Im Geheimen Ue^ er an Strassburg gebunden, wenn die
Niedere Vereinuiig ilim ihren Beistand leihe, wolle er sein Land wieder
einnehmen, und Strassburg berief deshalb die Verböndelen nni 25.
Februar zu einem Ta« nach Colmar auf den 2. März.*) Leider ist
über den Tag nichts liekannt, aber aneh so lässt sieh die Haltung der
Vereinnng gegenüber einer soKhen Werbung dentlicii genug erkenne».
Zunächst hatte sie sich gegenüber dem Bniynnder ihrer eigenen Haut
zu wehren, und finnn !>iusste es unendlit h s* Iiwieritrer ersr tieinen.
Jely:l noch lien Zäliiicu (le-- Hnrjrunders die Ikiiti- /ti culici^.-cii. ili(»
Herzog ReiH' ihn -i> Icidit halle licwinnen lassen. Zudem schien sich
das Limd ja ganz wulil unter der Hen-sehafl des Amlreaskrenzes zn
bciinden. Und woher wollte der junge Fürst die Mitlei nehmen zu
einem so weitausscliauenden l'ntemehmen? Es hiess dodi zu viel
veriangen von der 0|>ferwiUigkeit der Niedern Vereinung, dass sie ihm
sein Land zurfickerobem sollte auf die Gefahr liin, ähnliche Erfohrungen
>) CoinmineM 107. Jean Lad âô. Ks i»t wahrscheinlich, daas d^rVerraaser
der C.hroniqHf mi Uialosni' entre .loaiuics I.ud ut Chrétien, seciélnires île Hené II,
>ur la Déf iifi î' - le Téméraire devant Nam-y. veniiiillieli .lean Lud solb^st,
dem Herzog luu li irankrcicti jiclolgl war. Der Dialog ti»l eine (Quelle erslcii
Ranges, dcmen Wert allerdings dadurrh bocinttächiigt \nxi, dans er erst 2H
Jahr«' nach den Kreijinisseti (vv|. I.iid p. 4.'l) abgefamt wurde.
*) (k>tii)ar St.-A. Straaxb. St.-A. AA. 284.
zu machen wie im vergangenen Jahrr. Pi^Uich mochlf Kerzofi Hon^
auf iten Beistand des Königs verweisen, iiu4 es lajr ja in dessen Inten ss(>.
ilem BoFKiimlor inuncr neue St liwioriiïkcitcn zu crwfH-kcn : aber eiiiniai
halte flic Vereinung sell>st die Treulr)si$(k(>it ilos Krmijfs orfaliron. und
genule jelzl nuiclitcn tlio Kidirenoffton ilicselbon Krfnlirnnjren. Sollte
<lif' Voreinnti'^' jetzt imfliin;il< 7H einem rnlernehtnen rlie \h\n<] hiclnt.
wolVif llrr/o'^ lîi'ii"'' iiii lit- ;iii(lti('s als die y:leissneris(4ifn Worte von
K>»uij£ Ludwiy ms Feld iiiliieii komilp? Vor allem alx i fehlte iiot-
\v(Midi|fer Weise das Vertrauen auf die l'ei'sonliebkeit des» Fürsten.
Das war versclier/l und niiu.ste er-sl wiwiererworben werden. Herzojj
René mochte das selbst föhlen, jetzt da er mir noch seine Hoffnung
auf die Deutschen setzen konnte. Seinem getreuen Wecker von Bitseh*)
hatte er die Absicht angekiindigt, dass wenn die « Bandherren » bei
ihm blieben, er mit 1200 Glefen naeli Lothringen kommen und sein
Und wieder erobern wollte; ob mau aber Misstrauen zu den Walen
habe» so wolle er (»ersfinlir-fi ^en Strassbnrsr. Zabern oder Bitseli
Vomiiien und 40 oder 500(X) Franken-) mit sieh brinjren. um eitel
Oeulselie zu bestelUMi. tind Rieh in allem nach dem Kai von Hischof
Ruproefit und dci- Starll Slras^lMii«/ iirhicn. Der neberbrinjfer des
Wmk'Ä haüt> dabei (Mkliirl. (Iii--- 'Irr lit'izo«i von Lothringen niehts
alleres sage. « duim das er. d\\ ilc er leb. ein Tulseher sin welle
Di(> Sehlaoht bei Granson \ tiiindcrle rlif Sachla«re mit einem
Sehla»/t'. Zunäihst wnnh' das kleine liitsihei Land und die an-
slossenden Teile «les El.sas.<cs vor der (u-fahr des Krieji;es bewahrt.
Setioa halten feindlidie TmppenzuHanimenhflufungen in GeniOud^ und
Saarnnsmingen stattgefunden zu dem Zweck, den Grafen Wecker zu
fiberzbhen, und dieser hatte mit Jorg Herrn von Ochsenstein liereiti*
einen Heerhaufen zusammengebracht, um den feindlichen Angriff ab-
zuweisen. Jetzt musste burgundischerseilH die.*ie Absicht aufgegeben
werden: Herzog Karl verlanyfto uel'ieterisch aJle verfiijrbaren Truppen
zur .Ncubildunn; seines Meeres. .So seliwand aueh für das L'nlerelsass
die tiefahr, von lombardi.^eben und envtlischen SiWdnern heini<resueht
y-n werden, wühi-ond imijxekehrt (>raf Wecker d'Mi l*l;in fa-^oii fliirfle.
den Krie'/ in das dautsehe r,otliiin<ivi) hineinziilia;.'tii. IikIcim iimi die
Streitkräfte, iu Lothringen erhebiich «(eschwäehl wurden, wneh.s zuiçleii h
') Sciir. vuii Jorg l^lerrn v. OcliüeiHilein an Iti. Ruprorlkt dat. invocavit
(Alra 3; 7G sirtjg. St.-.\. AA. 2HÎ).
*) Au)(en>clieinli(-li lioudcll es a'u^U da um Vcraprocliun^cn dfs KiVuigs,
womit dleifer siirh den nngefttfimen Maliner vom llaltie »chatten wollte.
Saaifemiliid.
— :Î40 —
flic Aii.s,si('lil. jfOtrfn dio in don onr/^'lnen Pliil/XMi zorsirfiulcn kleinen
|{esatznnj»fn cfwns Krî--prie>^«M(lK*-- iiiislVihren zu k«"innen. Dn^ \v:ir von
liiii >(i tri">-^t ji'i' Ik'ikMiUuit;. als mil der Schlacht von (liiniM'n .luifi
<li(? Fiiiclil vor dei' hui-irnndis<-lien Kriegsmacht «/c.Mliwuiidcu war uud
ÏD <iem.s4^1bcii Masse auch in «leu bruilercn iSchiciden der Bevölkeruug,
die nieniBlH »ufKelKM hatte, in ScIiDsacht ihres angestaminteii Hen^
HcJierH XII gedenken, der Wunsch, die burgundische Herraeliaft almn
«ïhntteln, immer niehr Boden gewinnen uiusste.
Auch bei <1er Niedern Vereinung liatte «ich jetzt die Furcht vor
der rohen Gewalt Ihäli^tkeit (li(>ses Mannes jrele^l. der eben ei-st bei
Oraiison ein ^M'ässliches Zenjriiifi abgelegt lialte, wie jede liejrmijî der
Menschliclik(Ml in ihm erloschen war. Mit der abnehmenden (îefalir
wuchs rinrli hier der L'nlernehinimjrstreist , /.umal ja d<»rh nicht un
einen duin i iHi<>n Krip<leii zn denken war. sc» lan^e Lollii in;.'< n «ich iti
buruundis<'licii lliuitieii bcland. llcr/og Wow durflj; daliei ji l/l .mï
{tUn:5Ügerü Aufnabuie seiner Anträge reclmeu, vurausgeiK'lzt Ua;<s iiiclil
doch nodi ein fauler Friede ssii atatide kam. Uaraof waren die eifrige
Bemfthungeii Toa Kaüior Friedridi gerichtet, und Herxog René konnte
wissen, dass flir ihn in einein soklien Frie<len kein Platz war. Diese
Besorgnis war es, die ihn bewng, Herrn GeoÜroy von Bttssompierre za
der Niedorn Vereinuniz zu entsenden mit dem Auftrajre. besondeiv
dahin zu wirken, dass die Bitndherrcn keinerlei ilichtimg mit Herzog
Karl ein^'inj^en. ohne ihn einzid)e;rrcifen. sowie er selbst sieh auch von
den DcMdschen in kein<'rlei Wcîm- trennen wolle, und <Vw (tcneiirthfit
seines Herrn anszudriicken. mi Ii m njiciicr Pri-on iierzubci^cltfii. linicin
ilcj-zo«,? Kenc aul den lk;iataad sun Kuiu«* I.ndwiji zur Wictit it iuluiuii;.'
.seinem Landen angewiesen war. niu.'Jöte er zugleich darauf beduchl sein,
die b()sen GerQdite, welehe iofo^ der zweideutigen Haltnog dett Könige
iiu Umlauf waren, zu zerstreuen, und der (iesandte sollte daher erklftren,
wie Herzog Hené selbst dem König solche «Rede> vt»rg6haUeri umi
dieser sieh verantw« riet und ilmi in seine Hand versprochen liabe.
dass er io keiner Weise hciibsiddige, Herzog Karl wider den Bund
irgendwelchen Zusehub zu thun. 'i
Der Gesanfite erfreute sich eifriger rntersliitzung seitens des
Hischofs Hujirecht und der Stadt Strassbnrji sowie des (»slerreicliischen
Landvo|!;les Oswald (iraf von Tiersleiii. mn! mit t uiem 'Vi\^ zu Colmar
sprach sich die Niedeie Vereimmjj; jrrnnd.>al/.lit Ii dahin aus, dass der
B»'glaul)igungs''i lit I 1Ï en rlat. Lyon 147(i Marz 10. iin l iVio « Wt'ilning »
de» (icsaiittU-u .SUbg .Sl.-.V. A. A. 28/». Vgl. autli Och», (ji-.-^t tiiclile der i^ladl
t)a»el 4, m.
i
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Wcnoü mch in der Eiimntî l)o<;riir(îii -oi. imd nalitn ziitflei< lt wcilom
TaifC in Ati^sif'h!. tin» zu hcnilen. wi<' luai) ihm zur « inbrin^uiiir
sinor laini.scluill » lullen könne, Hasol war auf jenem Ta;i nielit ver-
vdlreleii «lewesen und liatle sich nachträjilich am 28. März nur in
sehr bediugler Form mit dem Heschlu;»^ des Ta;fcs einverstanden e.r-
kftrLi) Das hatte anch seinen goten Grand, denn die Stadt lag dem
Schweizer Kriegaschauplats am oftchsten und musste daher ihre Kräfte
beuammen lialten. Unter diesen Umstanden liielt es der Herr Ton
BksKimpierre für geraten, sieb selbst oach Basel zu beiEeben, und trug
am 10. April dem Rat der Sladt seine Sendun«? vor. Neu war darin
die Mitteilunjr, dass Her?;n<r Karl seinem Gegner Lothrintren wieder an-
griragoii habe unter der Bedingunjr. da.ss er ans der Vereinunjç an.«!~
(r»'tp mv] ihn) den freien Dnreliwe'^ (hu'ch da.-< f.;i!id ifpslntte.*"^) Solches
liak« aber Herzojr Mené ai)<rescbhiy:en und er s(m der Mt iiitin^. heim
Huîi'l zu bleiben und dabei Lieb und Leid zu tra<îen. Ob <!• r (icsandle
Hill «iie.-i r k l/leren Milb iliiii:^ viele (îlaubi^e fand. nia<i billig dahin-
steheu. Der Hat von Ba^«el jiuig in seiner AuUvort auf die Werhunj^
lûcht ein, sondern bemerkte, da der Auftrag des Gesandten die gesamte
Vereinung betrefie, so mOsse der österreichische Landvogt einen Tag
anseteen, auf dem alsdann eine mündliclie Antwort werde erteilt werden.')
So geschah es. Graf Oswald von Tierstein uls oberster Hauptmann
1111(1 Landvogt von Herzog Sigmund beraumto nuf den 18. April einen
Tag nach Ensi.sheim an, der enlî*preeliend der \Virhli«jkeit der Tajie.'^-
'«>dnun;ï zahlreich besutlil war. Die lothringische liolschaft*) konnte
mil dem Bescheid, den <ie erliielf. /iifrieilen sein: ^) ' Von einem Frieden
iKl**r B<»>'ljind wissf maii iik IiIs; würde davon die Knie sein, so miis'^te
/.uersl an die Fiirsten und StÄdle der Veretuun^ gebraclit werden,
lu/.vviiichen möge <ler Herz«)'/ versichert sein . dass man ihm nach
allem Vermögen getreulich Ibnn und Einsetzen werde nach Besag dex
VereinuDg.> Freilidi verwahrte sich Basels Abgeordneter Uenhart Grieb
xegen eine solche Zusage und erklärte, dass seine Stadt die Mittel
dazu nicht hfttte; aber es war doch m erwarten, dass auch Basel,
wenn die letzte Ents<theidung günstig in der Schweiz ausgefallen war,
sich nicht weiter strftuben oder von den Verbündeten sondern würde.
Weniger günstig war die Antwort auf das Anerbieten des Herzogs,
V Ötrbg. ï^i.-A. A. A. 2H7.
*) ihm (l.tH Land «in seinen Geschäften ofltcn halle».
"] (Jclis \. i:
*j YicUeichl war neben dem Horm von Rassompierrc auch (traf Wecker
tnf dem Tag als Gesandter thftlig.
(Ichsenbein, die ('rkunden der fielagerung and Schlaeht bei Marlen lä6.
16
— 242
selbst nun im KIsjiss zu orsrlKMiKMi. Die Vcifiiiiin^f k<>imlf^ sich davon
koincrloi Vorloilo vcrspfi^ lion iinil wuv »Icr Mfiiuiii'/. ila-- 1 Iciaoir Hoik'
sich nivl ilt i Vfroiniiii;: iiii^;viiii- int'hi tiiil/,en koiinto. als wenn rr
am fraiu*<sis( hi'ii lli>li> vi i lilii l" . < > wäre dfun. dass l\ov Köiiitf ihm
Hülfe und lieisland loislcte und ihn mil Manu.M hall und Ausri'islunsr
versähe; m diesem Kalle wäre es gul, wenn er «ich heraus veriügl«.
und die VereiouDg wQrdo ihn atsdann jtern sehen. Als diese AntwoH
erteilt wurde, war noch nicht bekannt, dass Herzog René endlicli aus
setner abwartenden llaltuo^ herausgetreten war und wenigstens die
Grafechaft Vaudémont wieder sein eqten nennen durfte.
VIII.
Herzog Karl hatte einen jfthen Sturz erlebt. Vor der Schlacht
von Granson halte er in den stolzesten Entwürfen geschwelgt, und er
durfte auch hc^en, sie verwirkliehl /u sehen. Savoyen nannte er so
•rut wie sein eigen ; der alte f^ené wollte ilim die Provence ribergcben.
der Herzo^r von Mailand war s<'in Verhinuloter. und König (.ndwi^'
rûrchtele hei seinem lM>sen (îewissen ni< lil ohne (iruml. das^^am Knde
auch die Schweizer Frieden niachen kr»nnten mit dem Ih rzo^r. Von
der Nordsee i)is zum Millelmeer hätte er geherrscht und l'iankideh
wäre vom übrigen Europa uhgeschnillcn gewcs(Hi; wemi der Heraog
es nicht wollte, konnte kein Mann aus Frankreich heraus, nur zur
See war noch eine Verbindung mit dem ilbrigen Europa möglroh.*)
Âir das war mit einem Schlage vorbei, und Köu^ Ludwig eilte nach
Lyon in die Nfthe des Kric^ïsschauplatzes, um die Früchte des Sieges
der Verbündeten zu pflücken. Herzog René, der den König nadi Lyon
begleitete, mochte .sich mit der Hoflnimg schmeit^heln, dass jetzt auch
seine Zeit gekommen wäre und der König ihm Truppen und (leid
h'ihen wiirde, um sein Heil in Lctthringen zu versuchen. Der König
dachte nicht daran: er l»n!(>le sich, irgend etwas zu Ihun. wic^ einer
Verletzung des W'alTensUll^laiides von Soleuvre gleichkam, wodurch er
vielleicht die linrgumiischen Wallen auf sich gelenkt hätte. Mit
iniiig.ster Befriedigung .sah i'r. dass des Herzogs ganzes Sinnen und
Trachten auf die Neubildung .«teiner Armee und die WIedorerdffnuDg
den Feldzuges ging. Glftnxendere Erfolge als die. welche ihm jetzt
von selbst in den S(*hoss lielen, konnte er unmöglich eriangen. Zum
erstenmal war er Herr in »einem Könisireich ; niemand wagte es melir.
') ClomminfH KU. Si rus cliuscä fussent advcuue». il louoit lia pays depuis
la mer de Panant jonques à celle de LevanI en son ol>ria«tance: et n'ooment rei»
<!<• iKiïlic ho< Il saillir ftliion par mer. m ledit duc n'efil voulo. tenant
bavo^-c, l'roveurc ul Lorraine.
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- 24?t -
Hein Iliiiipt wider dfii Ki'm'v/ /.u (tIh lu ii odor scinrrn Willen zu widor-
.»prtvlicji. ' t rtijif -irirl konnte (m- Jolzl .sfiiio Al)sichl('n zur Aiisnilminjï
liniiy:oii. iiicminHi lir.mi litc er inclii' zu sdioncn. D.i« -•mHU' in .solir
niiiinjrcni'hau*! \\ ci-c K»»iiiix Hein''. «Ici* (liossvalcr un-'n - I h r /.oirs.
crnilinMi. Diiirli iiiiftrcfiiii^tcne HHo^cliaflon hallo Kotiij: l.iulwifç in
ErHüiruuij ^rebrarhl, wa.s /wisilirn «lern allen Herrn und Herzog Karl
im Werke war. Verwundert braiK^tc der KöniK dariihor nicht 7m
sein; er äelbsl lialto seinem Oheim keine andere Walil gelassen, als
sich dem Buiyunder in die Arme zu werfen. Das hinderte aber nicht,
«lass der König sidi im höchsten Onidc entrijstct stellte, obwohl René
T.Anjou als Graf von l*rovcnce freie Verfüjrnnj; iiber sein liUnd halte.
Kreilich konnte er ihm von dieser Seile nicht heikommen; dnOlr hatte
er aber eine andere HaiiHli:>r>- ->
Der (îraf von Sl -l'ol liatle die unjfassendsten (îeslânrlnisse in
s^ innn Verhör ahjfelejrt. so ninfasseiid . fin^-^ man i?!;nd»f»n niikhle.
»T liidn' auf diese Weise llnche ;in dvm Jvinii«; nehnicn wnIlcn. Der .
Herrscher, ih-r nienunid Treu tiiid tiianheii liieM. sah Ii mil gleicher
Münze bezahil uinl aiil ailen Seilen von Verrat unigarnl. Durch diese
Gestindnisse waren auch König Ueno und sein Neffti Ivarl v. Maine
sctkwer bdastet. IHe Aussagen eines frfdiem IHeners des Hauses
A^jou häuften noch aeliwerere Ankhigen auf beide Herren, als ob sie
ün Verein mit Karl von BnrjQmd den König unter Vormundschaft
^Ueo nnd sich selbsl der He^^ierun^^ hällen hemüchtigen wollen.
ROttksicliten 'brauchte der KOni^' jetzt nicht mehr zu nehmen, und so
rithlcle er am (">. Miirz an das Tarlamenl zn Pari?* das riejrehren,
seinen (hikel in Anklaj^cshind zu -i fzcn : flio^*"»- faille am G. April
tin Erkenntnis. \v<iiiaeli der alte Mann nun in der I hat wehren cnmen
liu'sae niaiestati> zur Verantwnrlunji ;fez<)i?e?! werden sollte, wnhn r«
König Ludwitï iilicrlassen blieb, ob er den i\ii<i**kla}rleti verhaften lunl
in Persou dem Parlaiiieute zur Vcrnehniunic und Uechlfertigung vor-
fidiren lassen wollte. So weil gedachte es König Ludwig aber doch
iiidil kommen m lassen, während auf der andern Seite auch der
alte RcDc in der Erkenntnis, diiss seine bisherigen Sthtzen mehr
da mwrsch waren, seinem königUcheu Noiïen einen S<>liritt eiit-
tEüg^kam.
V Conmiiws 103.
Vgl. Lecoy- ilo la Marche 1, K>t ff., der .illeniings solche Absichlcn
von König Rpn/* in /.vvcifi;! /iclil. I>ie Dcpesclicii der Mniländer (ieHandten Ihm
(iu^in.s lièrent aber zabirciclie Itolegc lür m-üic Verbinilunt; iiiiL liarguuU uuil
änoyen. Aa tUeiier i^telU: kann icli natiirlioli nirht wsiler darauf cingclion.
IC*
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- 244 —
Ës ist hier nicht der Ort auf die jetzt Iteginnenden Verband-
langen einzugehen ; da» schliessltche Ergebnis war. dass König Ludwig
das über die Herzojitiimer Anjou und Bar verliHnjfto Sequester aufliob;
liinjregen aber der Graf von Maine luit (îenehiniguu$ç seines Olieiina
mit KönifT Lurlwig einen Vortrag absclilnss . wnnnrit itn F;U1 seines
kinderlosen Ahsterbens die Provenre an Frankr('i( Ii ("allen sollte.
Herzog Hcm' wjir somil bei Seile ;:es(.'lii^ben. und wem» i-r auch beim
Ab^îchlu-iri dieser Veiliandluugcu nicht mehr zujrejfen war, so halte er
doch noch nüt verschränkten Armen zusehen müssen, wie der König auch
hier alle VorbereituDgen traf, um ihn matt zu setzen. Das erhOhie
die Unbehaglicbkeit seiner Lage nur noch mehr, und schwerlich konnteo
ihn die Huldigungen, welche ihm die denlsclien Kaufleute in Lyon dar-
brachten, dar&ber trösten.*)
Die Messe zu Lyon war damals von deutschen Kauflculcn iiaitirnt-
lieh aus der Schweiz un<l Süddeulsehlanrl sehr stark besucht. Der
Ge<fensal?: zu Deutschland und lînr/iuni halte sich xntrespitzt zu einem
(iejrensalz zwischen Deulschtiiin und Wclsebliirn. und wenn auch der
Kaiser seiner P'andlieninlero<-eii Imllier Frieilcn {.einacht battis mit
Karl von Hurfrund. so bcliairtcit die \ «4kci duiii bei ihrer Feind-
schaft. So merkwürdig es erscheinen niajî, Deutsche und Franzosen bc-
tracfiteten sidi ab« imtflrliclie Bimdesgenossen. und so erregte nament*
lieh das Schick.<wl des jungen René, wenn er auch kein Wort deutsch
sprach, dennoch die innigste Teilnahrae der deutschen Kaufleute. Als
der König nach Lyon kam und es hiess, Herzog René wäre in seinem
Gefolge, da warfen sie sich in seine Farben. Grau, Weiss und Rot.
schmückten ihre Hiite mit Federn der {.deichen Farben und holten mit
den anderen Körperschaften den König nebst seinem Gaste feierlich
') Hier sclzl «lie ( '.l»roni(|Uo (h; Loi rainr, deroii Vci fnsscr sich jcdcnralb io
rler ringohiiii.: lîr . lii r/r^jv 1>. f;,!,;!, niit i)inT fasl dramalisch ^etniUfiû n cin^i ln mloii
Erzählung wieder ein. .Helten alier weiss m&n, wo der Hornau hier aufhört und die
GeBChiehte beginnL Di« ErdUilung Reibst enthftU lich faut alter chronologischer
Anftaben, and die wenigen, welche der Chroniüt gîebt. Bind UaA ohne Amnalime
falsch. c-r r\iis der Krinneniiig schrei!»!, wirft er die Tlialsaehen vielfach in
heillotier Weise durch eiuundor ; danach ist nun auch die Darslellunj! bei CalweL
Hugaenin und Dij^ot zu beurteilen^ die ihm iiauptsächlieh folgen. — WerlTolle
und xttVicriSsfligo Nachrichten ftiebt der Dialogne entre Joannes Lnd und CEbrétioi;
aber hier und sclbstversländlich in der ('.hninique de Lorraine, sowie bei den
spülern lothrin^rinchen Historikern sUdil Herzog liené im MiUelpunkl der Kreig-
nisse. Gerade uingckclut hat es sich aber verlialten ; llerzu;^ llené stand immer-
hin bescheiden nebenan, und erst im letzten Abschnitt des groeson Borgniider^
dramaH. das mit dem Tode llcr/.oi; Karls cndot^ s|>ielt er zwar keine entscheidende,
aber doch eine herxorragende liollc.
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ein. Als der König vorbei war, fragten sie in ihrer Sprache, wo der
Uenog René wäre, und der treue Jean Wisse von Gerbewüler zeigte
ihnen den ju«;endli( li( n Fürsten in seinem <lürfli;ren Aufzug. Sofort
hejH'flsslcn sie ihn elirfurchtsroU und ^eleileteü Um in seine Wohnung.
Ihre Aufmerk-sanikeil gin^ç nocli v\o\ weiter; .so lanjje er /u Lyon
wHlte, ersetzten sie ilim da.s fehlende <Tpfoljrp luifl hPirlnilclcn ihn, wo-
hin er aucli jirlicn mofhlo. Dn? iconntf immnliin (icm Hcr/nii 7.p\<!on,
wenn er es noch nicht \vii--U'. wd seine Kii wiidc wuiea, un(i musste
ihn in der Absicht buöläikfü, dcuUchcii lladoii aafzusuehen.
Auch der König gewann es jetzt über sich, Herzu^ i\ené einige
Unterstützung zu leihen, und man möchte gern glauben, dass es dem
fianzösisdien Herrscher ein HerzensbedttHnis vrar, an dem lothringischen
Fürsten wieder gut zu madien, was er an ihm gesQndigt hatte; aber
läder acheinen es doch blos politische Erwägungen gewesen zu sein,
•lie den König dazu bewogen. Es war immer jiut, mehrere Karlea in
der Hand zu haben, und wenn das Spiel im Schweizer .Iura fehlschlug,
ein anderes in Lothringen zu rersuehen. Allerdings durfte das nur im
(if-f^ton neheifnrri*^ ?fes<-hehP!i. um ja niclif Herzo'j Karl, der sich bereits
\\'i'-<]iT (»benauf fiilil!»'. iri/ciul <'incii Aiilass zu geh<m. seinerseits den
Waûeii.^lûlsland van boleuvre /ii l)r(.H lien. Zu JoiiiviiU; weilten noch
immer die l'arleigünger des lolhiingischen Herzogs vom letzten Kriege
her: der Bastard yuu Yaudémont, .leuu de Brou, gcnauul Petit-.Jean
de Vaudémont, Grotten da Guerra, Gérard d'Avilliers, Jean d'Aigreiuont,
die Gd»rflder von Tantonville; sie aUe hatten dem Burgunder nicht hui-
djgea wollen und brannten seit der Schlacht Ton Granson vor Begier
IcfäzuäcUagen und einen Handstreich zu wagen. Jetzt lieh ilinen
der Sire de Craon. der mit .seinen Truppen noch immer im
Herzogtum Bar stand, unter der Hand die nötige Anzahl Truppen.*)
und so erstiegen sie in» Kinvet<tiindnis mit dem Burgwart das feste
V'.iiidt'mont und nahmen den HlatlhaUer Aimé ilf V'al|Hr,r;) mit »Ut
iiesalzung gefangen. Dessen Bruder Heinrich de \ iilpci;:;!. .Statthalter
von Yézelize. hatte uichLs Eiligeres zu tlum. als sich nul der Besiitzung
' Die LotliiiujnT Uuellpn wis-^m nii \ » h (!ir>scm fr.m/rîsisclieii Hcistrnitl :
«ach ilinen liaben jene .Männer nus cigttum Millelii und auf eigene F'iiust die
Gn&efaafl Vacdémont erobert. Die enlgcgengcüct/.lu Tiiatsadio ergiebl »irh aber
annimtOttGeli tm der DepcHCbenMittiinUmg v<m CUngim. Vpl. II, 22, 97 u.a. A.O.
Fosler Kirk II. 307 irrt iiImt. wenn er meint, »1er Site de C.iiHin li;il)e .nif eijrene
Fausl jrehandelt ohne Vorwis.sen des Königs. I>ie Slcilcii. «lie er .infülirl, Ih-
weisea nur, dass der KOuig es für gul fand, diu Tlialsaelie ab/.uleugncn ; .sie
wird Amnerdem be«UUigl dnrrli da» t^chroibcn duM Schweiber Diplomatcii Jf»l
voti Sitenen an die KidgenoMwa bei Oflisenbein 1. 1*. 125. V|tl. aurh Ocliscnheiii 178.
nach Nantty zu füllen. In ni»clier BeUiciifulgv wurden auch Thelod
imtl Pont -Saint •Vincent gewonnen, und von tctzlerem Punkte an«
konnten die Parteigänger bis vor die Thore von Nancy «ilretfen. So
war in der IIaup:?a(!i(' die Grafschaft Vaudémoitt zurückertiberl. und
die Anzeichen Kprrrln n ihifiir. da^^s diose Elrfolgc nicht weni;r dun-h
die l^evölkernnti crieiciitcrt wurden, »lie in llerzoji René den (irafeii
von Vaudéinonl hi)lier "- liätr^on nun lilen als den llerzojr vcin î.ofhrin^en.
Der Sire de Hièvre ;feiu'l tn «/ro^se rnrnlic: er wn-'«lf imd hr-iet»,
\vi<' uiilü.sli:^ di«' Masse der !o!hiiii>iiöi 'n ri llcvr>lkerun;4 dit; biagutt-
«ii.^i lio Ilen -riiall tilru«;. und uiussle belurehlen. dass die Bewe;;uni(
weiter um sich jjrifr und vielleicht <Ue Haupl^liidl erfassle. Die Tfaire
von Nancy wurden geäclilosrte» und alle Vorliereitimgen «{etrofren, >il»
ob jeden Tai; die Belagerung m erwarten wäre. Zugleich berief w
die BttrKerscit&fl und stellte jedermann frei zu gehen oder tu bleiben.
Die Lage war noch zu wenig geklärt, als dass viele diene Erlaubnis
lx'inil/,1 hatten. Jene Bewejjrun^r Idicb auf iiiren Herd, liie Cîrafselïafl
Vandéniont. zunächst iK srhräiikl. Das franzr»sisi li redende Lnlhrinjren
rührte sieh nicht. Anders slainl es freilich mit dem deutsclien Loth-
riiijren. Ks hediuOe kaum der Eitdadim;r de*< }?nslards v. Vandémont
an Waller v, Tliam). Hen ii /n Snin-c-k um au' li pciiierseils loszu-
schlairen. (iiiif \\'e<-kcr v. Ii. wt irlier sirli <\vi niarltti^jen l'iilcr-
stiitzuu'^f seines \a( liliarn in Zweiln ückcti . des c srUwaiv.rti llerzojjrs »
Ludwijxv. Veldenz -j, zu erfreuen halle, druu;^ saarahwärb vor, eroberte
Gemnud**) und dehnte seine StreifzOge bii< nucliSierck^) an der Motiel
ans, da:« er mit seinem Bruder Friedrich im vergangenen Jahr bis zu-
letzt so tapfer %'erteidigt hatte.') wfilirend die Slrassburger Besatzung
zu Saarburg auch nicht feierte") ; das g(*sttnite deutsche LoUiringen schein!
bis auf <'iuen ;:eringen Hmchtcil die bunrundische Herrselmft abge-
.schftllell zu haben.
Hin Trompeler des Sire de Hièvre bnu lite die Nachricht von der
teberrumpclung Vaudémoiiiâ in dius Uiger Herzog Karls nach Lausanne.
>) I47(i Apr. la A. A. \m,
2) Oiii-riiis II.
') iriiinl. n. ranlale ^.Mui 1^; billet Graf .^imuit Wurkcr, ituii öUO Gulden
yor9iU!<clHCfi8on, da er Mangel hat an Kcwt iuhI OcschSlz, um das erobort« Gemttnd
in guter llul /u li.ilU it. aiil ilass it ^iIi-sUt bafz ties spils iiHipfc iir/zonvaHen »
*) Knebei IJI. and riionias linsin ed. ^ichenit II. <)99 laitaen den Grafen
dcbon jetxt fiicrrk einnchntcn. Der l*l9tr. ist aber noch ün Augiisl in bur((iin-
diarhen Händen.
») Kncl)(,-I II. .•UM. V-;!. ;iu< li I. ( . Il' J.
Kncijul II, 424. Die Aniucikujig vinvcdiscll Sauiburg lu der Üheüi-
provinsc mit äaarbarg in Lolbringen,
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- 247 —
Sie war geeiffnel. ihn ia die groMste Unruhe m versetisent so lange er *
iiieht wuaste, in wieweit dies Unternelimen das Vorspiel zu einem thS-
tigen Einû^reifen des Kovägß in die Verliältnisse bedeutete. Keinen
Augenblick jsweifelte er daran, das» er den Verlust des Platzes auf
des Königs Reciinung sol/^en hatte. I)a/.u kum der Unmut, als er
nun sehen mu^te, wie diV Piovt^nce vollends seinen HjuHlen entglitt.
IiKlein er nnler den vrrändeiten l'inylanden <len Ix'idrn K()nipao:nien
(Ipc SiWine des Grafen Caiiip(>l«i.s.so. die er \u sein Lajiei riic h r<;ni«;mne
hnlte. rückjrän'/iiren Hefeltl * rU'tlle. sandte er /u^lcidi den
Sue lie Coulay Ende April u:i( !i Lynn im't dem iieiiu;.st>eiien Aull lUîr.
voll dem König eine Erklärun»: /.u vei laiijieii. ul) er den WalTenstillstaud
T«}nSoleuine zu lialten isedachte oder nieht, und in dem «sterenFaU
die RQckgitbe von Vaudémont zu verlangen. Zugleich suchte er den
Herzoft von Hailand zu bewegen, an König LiKlwig den Kn^ zu er-
küren und so zu verhiUen, das» der König sich in der Provence fest-
>et/e. Herzog Kari ahnte nicht, dass sein Verbündeter seit der
Sclilaeht bei (iranson alle Hebel in Bein'ejrnnvr setzte, nm den Könijj
Zinn Lo»sehla|ien witler iin) zu bewejren. Lndwip fand aber bei den
(ilnvaltenden Vorhältnis.seü viel zn -efir seine Hechnnnj?. I>ef Herr
von Contjry ciiiieU die amilirlic Krkliinmg. dass der Koni«» mit der
KiiMKiiiuie Vau(i»'iiiojjl nuhU /u sehalTen hätte.-) und sein fer-
uercs Verhallen schien in der Thal iliese Eiklürnng zu reehlferti^ren.
Herzog Karl muss dann uucU vuu den Erklärungen ûes Köiii;{.s be-
friedigt gewesen sein ; er trug kein Bedenken mehr, dein Heer au.H den
in LoÜiringen zurückgelassenen Slmtkrfifton zu verstftrken, und zog
wenigstens die Kompagnie det< Angela de Canipobaasn in sein Lager
udi Lausanne.
LK.
Hprz<»ir Hené vv;ir diesen letzten Ereignis.scu fern geblieben; eine
Ti-aiierbi'l-. Iiiifl halte ihn nach Elbieuf^i in der Normandie zu .seiner
iMM.hhelairten (irossmutler Mari«- «rHarcourt. VVillwe des Grafen Anton
V. Vaudémonl. };erufen. und er kam not !i i oi lilzeili«: ^H'uujr. <!ef (•dien
Knui die Aujren zuzudrücken, f^ie siaih iim 11). Apiü^i uii<i liinlci-
licss ihm eine reit-he Hiiiferla--« ii- -lüifl . welche unser ( iluoia.il aid'
200ÜUO üoldUialer ))eziilcrt. Aul alle l alle war sie l)e<lent«'nd ^îenuj;,
itass .-de Öim fTir die nüehäle Zeil das nötige Geld ziu- Anwerbung
Gingins II. '.»H.
-> Üiogiiii« IL 179.
>) l4id.2i5i. Ciiron. dcTiOrraine. iU' aber als Woliiinrt ïï<:hlo.Hâ llar« otiri aaytibl.
*i DiCR Üatdiii bei Digot III, allcnlin«:» obn«' ^cllonangabc.
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— 248 -
von Söldnern liefern konnte. Atts der Nomiandic kehrte er Tormal-
lich nach Lyon zitrHck. Wenn er i;eho(Il hatte, da&s die EiDnahoip
der Grafschaft Vandémont das Zeichen for eine Erhehiinft des ganzen
Landen sein wiinlo. so hatto er sich bitter jrotänscht. * Die L(»llirin<ior
•îcliorolion »lein, der sie reitet » ') und ein-^î weilen ritt noeli Her/ojsKari.
Der Könijr mochte lieMenken tnivrf'" Hiieh den «Irohenden Vorstellungen
von Ifer/^n^r Knrl . ifnn noeh ffrtier A'<n-chub zu Ifi-ten. So war er
:nif seine rieiilsehen Hiiii<l*'-.-('nosseii .ni^M wic^on. und er konnte schon
wissen, dass weni^rstens Hisehof Uujuc. hl und die .Stadt Strasshiir-i
hereil wanTJ ihm zu helfen. Ks niajf <lahinjjestellt sein, ol. ihm dir
Enslsheimer Besehlüssc schou bekannt waren. In diesem Falle konnte
er darauf hinwelkten« dass mit der Eroherung ron Vaud^mont die Be-
dinganfc fttr sein Encheinen geieeben war; aber auch sonst inusste er
auf alle Weise sieh bemOhen, xu den Verbttndelen zu kommen* D(»rt
wurde der grosse Kampf mit Burgimd aiisgefochten, und Herzog Renp
Toeht (Hr sdne eigne i^che, wenn er mit den VerbOndeten Liebe luid
Leid teilte. Âlsdanu durfte er hoiïen. unt so eln r aueh üiren Beistand
zu erlangen, wenn es galt, dem Hiuyunder sein Land wieder zu
cntreissen.
Scijwieri'^' war es aber hinznjielaniren. und so wandte er sieh an
den Koni^ mit der Bitte. i!in dtueh eine niisrrichende Hedeekunp hio-
^releiten zu la.ssen.-j Der willfahrte mit Verj^nii^ren. konnte or ihihei
doch mu" gewinnen. Fiel llerzo^r Hen«' im Karnpfe. «o war er einen
lästijren Mahner los:') pelanjr es ihm aber, die Nicihn Witiiiunjî zu
werkthätiger lliilfe zu besfinnneu. um so besser. Karl balte dami neue
Vorwieklungeii zu erwarten. Ho unterstützte ihn der König berril-
willigst mit Geld und bestimmt 4()0 Lanzen unter FQlirung der Herren
fle la Piuaclic und d'Aubigiiy,*) ihn durdi liOlhringen nach dem Eiaa^
zu geleiten, gebot ihnen aber in strengster Form, sich dabei aller
Feiuditeligkeiten gegen Burgund zu enthalt<M). Ks feldtc! nicht an War-
nun<;en, als ob dem Herzog' ein Cieschick widerûdiren könnte, wie dem
unglückliclien Konnetable, und man spraeli davon, flass er von Pflaliu«
zu Merodes «lesebickt wiirde. Kené kümmerte sich nir-lit darum: er
durfte in die.seui Fall duniuf vertrauen, dass saiii Vorteil auch der-
1) ehr a ciii U ravales wino sabicrti. Sn bericlilel der MailflnderGessncUe
i'anicharola .•«einem Herrn. (iiii;.Miis II,
Lud vcrif.'t (las \or dio IJoisc naoli Klboeuf. In diesem F;ilK' entaprichl
aber di»' Kr/.äli!un;; d< r (Ihr. besser dem iialürlit lien Ganji der lliiijiû.
'j Lud 2b. (k>iiiminrB 107,
*) Ibre Pvntüolichkcit habe irli nicht bOKliininen können,
— 249 -
jenige des Königs war. Der Weff ftthrte ihn vielletcht Aber Joinville,
wo er von seiner Mutter Jolantha ssartlichen Abschied nalim.') und
dann Ural er jene merkwfirdige Reise an, die ihm Getoie^heit j{ab, das
Teriorene Valerlaral wied^ zu begrOsscn imd î^ich den Seinen in Er-
innenmg zu brinfren. Auf kQrzestem \\>ir jrincr e.s über Toul, wo die
Bfir^er aus Furcht vor Knrl vnn Rnrtriuul ihn mil den Seinen nur in
(Ifn Vororten anfTnincliincn wagten, nach St. Nifola«. Dieser Platz,
ein \\ (Mt bokütuilef Wallfahrtsort . »nu.ss in jeiuM Zeit eine besondere
Anziehungskraft ausjreübt liabeii. Die Soldaten dci beuiu libarten (iar-
ntöoneu pflegten dort ilirem Vergnügen zu leben. So lagen hier an
300 Mann aus Nancy, LunéyiUe, Rozières und EinviUe, und die Gefahr
eines Zusanimenstosses war nicht ausgeschlossen. TMe Führer er«
innerten sich aber des königlichen Befehles und liessen unter Trompeten-
Kchall Terkflnden, daas niemand wage, die Burgunder, sei es in Wort
oder Thal, za beleidigen. Die Blitgondei- ihrerseits ersdir)pften sioh in
Höttichkeiten und räumten den PVanzosen ihre Quartiere ein. Herzog René
-lietr im Gasthof znm Einliorn al). und die Einwohner •j^uhon trotz der
Hur^rimder ihnT Freude über die .Ankunft ihi-o« nnfrrstaiiimtcii Kiii-^ton
Ausdruck. Lct/Ici-c aber meinten, ila-s H(M/n;.r ll»*nc lollkiilm finci-
;rros.sen Gefalu* au.^setze; denn wu.-; könne er wohl in einem l,unde
ausrichten, dessen Sprache er nicht verstehe, dessen Kîiiser auf das
engijte mit dem Herzog von Uargund verbfindet sei? Am andern
Morgen besuchte Herzog René das Hochami Wfthrend er in Andacht
versunken war, nahte sidi ihm leise die Frau eines alten BQrgers von
St Nicolas, namens Walter, und rei(*hte ihm heimlich eine Börse mit
über 4D() f1., wofÜr der Herzog Iftcholnd mit einem Kopfnicken dankte.
Das Herz des gemeinen Maimes schlug allerorts für, ihn, das konnte
er namentlich auf der Weiterieise merken, und danuis mochte er Mut
<r-hnpfpti 7M (\p\n «chwercti Werk, das ilitn !invorsl<ind. ^ring weiter
all 1 jiiir\ illr \ m liei iiber illi-r nuch Dciicnvrc,') und vun da in d»M-
Hichtiuig aul Saarburg. Das Lan<tYolk, das sousl seiue Hube scheu vor
1 (î« r.u!pzii lörirlit igt es«, wenn dir ( lir. ii. de tjonftino enEWdl. dnss eine
(icsandt.scliafl der Kid^eno.sson iiacli Joinvillo gokommon wäre, um den Herzo«:
zu »icli einzuladen, wenn er »ein llerzoitlum wieder erobern wollte. K^s war
nicht die Gewohnheit dn Schweizer, »ich viel um fDMtlIcbe Personen za bo>
kürimiern. und was soIKi- iluion am Ii dii (M-jiciiwart de? lAnderlosen Herzoge
iiiilzeny Ks uinl im f. rncrcn Vcrli uf ii i. ii .Ii" Kcde davon sein, wie s«<*hwcr e.s
hielt, die Kidjieno.s»en s|iiUer um hulies (ield zur Hülfe ku bewegen. Selbslver-
«ttndlirh winen diefleichzeitiv^'n <)ur>ncn nichts von einer solchen GosandtKchiifl.
-) Hier lilsst Lud die I-'ianzoscn umkehren; die Krzäliliinu der (llnitn. do
Lomine ttber die AnfnAhinc in Saarburg kann aber unmöglich erfüaden «»ein.
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— 250 —
fremdem Kricgsrolk zu bei^n pflegte, strömte ans «Ion DöiTcni IktImm.
lind dys Reste her, was es lialle. So führten jene Iranxösisulie
Kriejîsloutf' unl(M \vogs ein li(»rrlii'lif's Leiten, und sie erfreuten sich vor
allein an drii KIsiis-oi Weinen . fUe sie jtar jrerne tranken, ''s !>f'i-
ü;lünzen<]-sl»' Kmplanjr Vktinl*' ilmcn m Saarhnr'/ /ii teil. Die Grafen
von Leininu*'!!. *i Sanrhrücken urnl Saarwerden, tlif llt-iren v. Finslin^ren
uimI IJilscIi waien .sämtlicii erseliienen und urltcilV i ieii mit den Bürjiern
in den Vorbereitungen, den Herzojz mit seuiein Gefolge moglielist fest-
lich zu bewrirten. um ihm zu zeigen, dass hier noch treue Herapn
»chlogen. Gro»sc Vorrftte von Wildpret und Fleisch aller Art, von
gutem weissen Brot, von rotem lud weisHem Wein, sowie von Klaret
waren angehäuft^ um alle Anspräche zu befriedigen. Dem nahenden
Merrsdier zof^n jene Herren und die Hürgorschaft, sowie die Sirass-
biiriîer Besafzunjr enljzevren. Die Schar der Heritlenen, die Herzog
René einholten, soll allein 800 M;inn lietnt'/m haben. Der Herxr^.
die finnzösisehen Ofiiziere. ül)erliaupt all(> Leute von Ati.szeiehnunir.
wunlen in der Stadt unter<rebrachf . wnlirond für Matnischnften in d<'u
Ixïnachhai ten Dorlern einla;rerten . wo .-«le uieht weni'/n lin rlirli und
in Freuden lel)t<»n. als die in der Stadt. Hiev wurden die liaii/.o-i-t In n
Gaste naeh deubeiier Art bew irtet. Das war t in Leben in Saii.-^ und
Braus, und es wurde ebensoviel gegessen w ie geti unken. >»ichl weniger
als fünfmal am Tage wurde ges|ieist, und die Franzosen fragten sich
orstannt, ob es deutsdie Art wflro. so ofl am Tage zu essen. Am
dritten Tage schieden die französisdien Gftste und ritten zum König
zurück, dem sie berichten konnten, wie sehr sie als Breiter des loth-
ringischen Fürsten gefeiert worden würen. Ileizog René aber wurde
jetzt von den Lothringer Grossen nach Stnissburg geleitet, wo er um
') Lüs Fiaiivoi> . . . I)i-iirciil tn-s l)ieii th- i i-s vins irAllciiini;:m'. sy ics liou-
voienl volontiers. Chroa. tlo 1-onaiiie. F.« sinil iialiirlich Elsäs.scr Weine gumeitil.
>) Zu Kixingeu (Itéchiroiurt) und Dag^bui-ji angesessen.
*) t.«B <U(est cotiitc» trois joun ilurnnt les Franvot« ftDUiyvx à la tiiani^re
dek Allemands: W dejeunO. !<• diiié. la inaramle. Ir soupper. lo rcsdn^* qa'on
appelle lf vellali'tlincqiu: et di: toiiles viatulo de parrrliii. fori o oli.ipons vrnni 'nn«
ilv l<iuU>» chaire ù platiU- ; luuä coulx (|ui rs villaiges esttiiciit. de loiilcs celles
viande» servin estotont et d'aiilaiit buvoil 1c p<!lit amtine le grand, on nV
CH|)argnoit rien, on Ioh servoil ft. tontes platU^x. 1^ Fram.-oiM i Mtoiont tous esba Iiis
d'être ainsi servy el deinandoicnl. si c'esloil 1a vi<' «pie les Mlf innii l- l ii-oii nf
de luaiij^ier aiii»i üuuvciit. — Maiaiulu kuintut aia li im l)eul»ehi-n vor ab .Mcrfiule,
Vcsperbrpd; xellarettincquc \»l aus dem Ih'uischen lierübergenoinmca; dvr ersti'
Teil des Wortes bodetttel sicherlich Srhlaf; linrque Ding? Vat inH das auch jctxt
iu)ch im KIbahs Qbliche Noimuhrbrot am Abend.
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- 251 —
den 21. Mai eintraf, gerade zu der Zeit «lä Üem allentfaaUM'n die Ver-
liöDdclen mai Kampfe wider Karl von Burgund mainitc.
Kl- (and in Slrassslmi-}.' ') eine in jeder IJczii tnni;: /uvorkonimendo
Aiiftmlime, wenngleich die Ver?5fan«li}îiing erlieblii-li dadurch erschwert
\\im\o. dass er kein DoiiLsch versUind. Da inussle er sicli des Rei-
slaiids seiner pelreuen f^p?leiler. drr riiafeii Philij)i) von Leininjien
iiimI Wecker von Zweihrü« kcn-Hit^f ii bedienen. Was ihm al»er (hirch
ForUall des iiiüiKÜielieii Veikelir.T ab^injz. das ersetzte er dun li
«len Zauber seiner persönlichen Krscheinun^, (Ue (his fngliick noch
»uiwidcrstehlicher machte. Strassbiu-g beeilte sich am 22. Mai, einen
Tag filr die Niedere Vereinung auf den 9. Juni anzuberaumen, um Ober
das HOlfsbegehren des Herztjgs zu verhandeln.*) Zuvor aber gedachte
René, sich nun auch pers(»n1ich seinen Verbündeten im Obereisnss auf
fmm Tag zu Gohnar vorzustellen. Vor allem aber kam es darauf
"II, jel/t mit den Schweizern Ffthlnnu' zu -rewinnen, damit sie
^ii-i) bestiiniiien liessen, ihm Sölihier ankaufen zu lassen, und su} bat
«t die Eidjîenossen . auf den .luli zu Luzern zusammenzukommen,
wo er alsdann auch erst lifinen würde, um über » etwas trosterilirlt
•su-lien, dir nber teil nil ze schribeii iinf-lt zu eiil)ieten siid . luil
iliiien zu vi i li;)iuleln. 'i Näheres ist übet diese numdli< he Vcrhaudlun!:
iii<lit bekaiHil. So lan<f»' das burirundische Heer noch in der Schweiz
«laiid, küuute ja doch nicht von einem Beistände die Hede sein. NiU'
Mdel steht fest, ûass Herzog Keinhart — so nunuteu die Deuhtehen
ihn — zu Luzern bei den EidgeVio&sen um Aufnahme in ihr Bßndnin
mit der Niedern Vereinunji bat. Die Eidgenos$<en nahmen »ich Be-
denkzeit bis auf einen neuen Tag zu Luzern am 17. Juh und luden
■iiui die Niedare Vereinung auf den 24. Juni zu einem Tag nach
Oliernbaden,*) um sich ttber die Antwort zu beraten. Es war
*> Möglich iiil CS, dosa Horzo; Kcné »clion jetzt verxuchle, Fnsskncclile an>
/Uttc-rlien. om <Ue Soincu in Lothringen zu verstärken, und (Irr Kaiser solrlu-
Werlnini'fii v<T'"itf n liai. Harnul' ite/.iolil sir' im Stelle des Mcrielilcs von
jucharola an den Herzog vou Mailand vom 1:^. Juni. < Die Folge würde seiu, da»»
HetMf Reaé zu Slramburg bleiben mfissu, wie ein Kuclis in seiner eigenen
SciiIÎD<;o ^clungeiL Es onclicine »eher, dass der KiOnig ihn nur dt^sshalb fort-
geschickl hnhp. Mrn h -joincr m erle'li ' n ^ l*;iriieii;irol;i berichtet das nach
eiueiii Shiullien de^ Sire de Hicvif, das am diene Weise roclit deutlicli die Hotl-
ttungen d«r Rnrgunder wiedcrgiebt. GiiiginH II, 2öU.
*) Odiaenbein 212.
«) 1. e.
*) I. c. 'Jl.'i. I'ebi'r diese I nlerliandlon^en schweigen die (ollirin^ischcn
Ijoellen vollstütidig.
^} Im Aargau.
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— 252 —
namenüicli lîcrn . das su Ii auf Prüügrn Slrassbnr^s dos Flerzojrs an-
';ronnmnirii Iiatte. und soitirrsoils li;ille Herzojr Rpiv' don Horner Ah-
(*;e8andlen vorheissen. iiirer Stadl tür den grossen Enlächeidongskampf
luit.lOO Spi>ssorn /uzn/iolion.
Herzo«r iionô kam imfli lucldzoili^ zu dem Ta;^ (1(m- Niedern \'or-
oinung in Strassbuig zm ii< k. wo nun (îraf Oswald v. liej^leiii dii
Sache des Fürslen, detn er vielleicht mehr ersieben war als seinem
eigenen Herrn, nicht wenig förderte. Die Yerhandlungen aber eriitten
einen jftben Abbruch, indem am 12. Jani eine Mahnang von Bern ein-
tmf, dass der Herzog ron Lausanne aufgebrochen sei und Murten be-
lagere. Jetzt galt e» diette bedrflngte Stadt zu entsetzen, damit
die Besatzung nicht das Schidisal der Unglücklidien von Granaon
erlitte.^) Herzog René hatte 300 Reisijio') zusammengebracht, eine
Hülfe, die den Ridgenossen um so angenehmer sein nuisste. als sie der
Reiterei fast panz onlbehrleii . ein Mangel, der sich in dtr Si lihc-ht
bei Gnin-ou empfiudlieh jieräflii hallo. Hei drr ZtisamineidHinguti«.'
seiner Mannschaften muss er .St liw icrijrkeiten gehabt liaben, verrnutlioh
wepen der j^old/ahlunir *) S« kuuate er erst am 18. .luni ausrücken
uütl musste Tag und iNacht reiten, um no<;h i'echlzeitig zum Kampfe
XU kommen. Rosa und Reiter kamen ganz ersohc^ft im Lager zu
Gttmmenen an. Um so höher rechneten es ihm die eidgenössischen
FQhrer an, dass er die Gefohr mit ihnen teilen wollte.
Es kann hier nicht die Aufgabe sein, die Schkcht bei Marlen
zu beschreiben, weit Herzog René daran teilgenommen hat. Nur dem
ist entgegenzutreten, wenn nun Lothringor Historiker, gleichzeiti<!f ^)
und spätere, bis auf unsere 'rn-^-^o sieh darin gefallen. Herzog Heiiô
einen hervorragenden Anteil an der S<hlachl zuschreiben, Ja. woh'
irar davon roden, als (tb er den Oberbefehl in der ychlachl goRihrl
habe. Nicht liUxs \vis«pii tlio massjiebendon Onellen nichts darüber:
es .springt auch in die Augen, ù&as imeh den IhaLsttchüchen Ver-
1) Colmar A. — Slrbg. A. AA. m EidgenöiMisclie Absehiede U, ööä.
Knrlu 1 II, :,.
'■>) Die Zaiil wu-d viTäcIticiiua uiji^e^chen; unsere ial aber verbürgt durcit
Knebel, der den Herzog am 18. Juni an» Strassbarg ansrllcken sah.
*) Herzog Ken^ iiiuks nicht aasreichend duiiisclics (idd geiiabt Jiaben.
Sil Iii fi iliiii Str:;<s1jin iiif UM) Kronoi), dif Jol nun Wisse gelicfml liatle , 'WOn
üuldon, wurüber dur llcrzug am iî. Juai L'ikuiiilt; uuüsteUto. AA. 2ttä conc c\u
*) So naraenflich Pierre de RUrni in der Nanceide. xan deren B«mtxan{[
als (irBcbichlsquette icb Qbrigenit absehe; auch die Rrzählung in der Chron. de
l.ni r.iiiic 1( isici dicfter Anflhtfsunft VonicUab. Dijtol ist! derselben bori'ita enl-
jccgcagelrcteii.
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- 253 -
lu'Utnisson das iilicrlnnnl nicht <]n' Fall sein komilc. Ehon-nwfiiî;^ li;i!
limn« Ren«' vor MIT S< lilarli! (icii l !it Icr-^dthi';; aii-^ut'it^ill. .soinU-rii (Irat
^*â'«uUl V. Ti('i--ti'iii war- r^. ilcr -^(iwnlii den Jlt't'zojr. als auch viele
nndeiT. gejicii 8ü an di r Zahl, zu llillerii sdilii^, Aueli Kené mi\\i den-
selben darauf an Uun Nalislehende weiter erteilt haben. Sein Anteil an
der Sehliichl beselirftiikt âch darauf, daas er mit dem genannten Grafen
die Reiterei des ersten TrefleDs befehligte , ivelche den harten Strauss
mit der burgundischen Reiterei zu bestehen hatte. Mannhaft und
tapfer zeigte er sich im Kampf und sdieut« das dichteste Kampf-
gewQbl nicht; er selbst kam dabei ins Gedräiiire und wurde durch
Herrn Hans v. Hallwil mit knapper Not lîerettet. So war über seine
HalturiK nur ein Lob. »mH es hedenfpfe immerliin eine Anerkennung,
wenn tWt^ Kidgenossen, die d<'( Ii sonst im Sehenkcn sehr vorsichtig zu
sein pllf;;t<i). ihm aus der ikniie den beriihmt(;n Pavillon von Herzog
Karl, in dem dieser auf seinen Feldzügen zu wohnen |>llegte, vorweg
«djeukteii. Das hinderte aber nicht, dass der beutegierige gemeine
Sdrareiter dies Gezelt rein ausplünderte und dabei Herzog Renés
efeiie Kisten und Kasten, die er dorthin hatte bringen lassen,
«üfbraeh und ausleerte. FQr seine Belebtheit war es nur zu-
trfiglich, wenn er das lach^ und ohne Widerspruch ertrug.^) Mehr
wollte es sagen, wenn die Eidgenossen ihm nun nach der Selilacht
éttë Vermittleramt übertrugcu in ihren Streitigkeiten mit Savoyen.
F!« WMf dM>î eigenste Infens^e des Lothringers, niüjilirhst bald einen
friedlichen Zustand der Din^ie in der Srlnvei/ licr/n^lollon . um die
öUcitki'iiflr d' i- Verbündeten für .seine t i^iem n l tilerneinnen frei zu
beki)inineii. l niei seiner Vermittlung und tmter Zulhun des öster-
reichiscUeu Fcldlmui>lmaims llerrii Wilht lm Ilerler's, der Grafen von
Leiningen und Zweibrficken-Bitsch sowie seines getreuen «ti^tscheii
behife» Johann Wisse bewilligten die Eidgenossen am 29. Juni zu
Lausanne dem Hause Saroyen einen Waffenstillstand bis zum 25. Juli;
am genannten Tage sollte dann zu Freiburg versucht werden, die be-
stellenden Irrungen beizulegen.^) His dahin rausste der Herzog sich
atich bezüglich seiner eigenen Angelegenheiten in Geduld fassen; er
zog es daher vor. sich nach Strassburg zurückzubegeben, um der Et)t-
wickehmg der Din^c in Lothringen mi)gliclist nahe zu sein . während
er den lirafen l'hili|>|» \. Leiningen zurückhess, uu) von den Kidii«-
n<)s.seti den vtiheii.'ieueu Lti.scheid über .seine Aufnahme in das lîiinil-
iiis der Eidjrenossen mit der Niedern Vereiiuniij cntgegeuzunehineti.
>; Debold ï^cliilUn^ ÎU2.
*) Ocluieiibeiii 327.
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W'pnn Hov/o«/ Hon«' crwîirlrt iinil vicllciclit auch mus d»*m i>f'r-r»M-
lit hcii V'ci kclii' mit dr-ii lliiiipicrn «Icr Ki<l^onnssf'n l'c Ik ! /- liiiiiir^'
;i(nv(Hui<*n liiitlc, »liiss «licsclltcn iiiiii iii<'lils Kilijrcrcs lluiii wimlcii. al:^
seine \Viiiiü<lic m erfiilleii, so liullc ei î<idi uiy geläuselil. ent-
sprach niclit der Art der Schweizer, ohne klingenden Lohn irpan^ clwas
zu thnn, wns viellciclit Verbindlichkeiten auferl^en konnte, und nament-
lidi die Lftndor um den VierwaldsUldter See hatten iregen allejt. was
ilinen nicht unmittelbar Nutzen abwarf, einen schwer zu besicgemlra
Widenvilleii. So s<'lieinl es auf dem Tage zu Lu/.eni am 12 .lull
über jene Frajie zu keiner Kiiii<;ung gekonunen /ii M-in. obwohl diis
Hiindnis in keiner Weise den Kidjieiiosssen belastende Verpflichtunpen
anft'Ho^'^fr'. sondern nur solehc Punkte fr-^t-rtzto. dio sioli ei;ientM('h
unter'den obwaltenden Verhältnissen von M'Wt^i islaiuien ; es h?in<lplle
sieb lediglieh darum, dass die Kidgenossen flem Herzog in .^riaen
Kriegen uiu seinen Sold SiUdut-r zuUiufeu Hessen und dass keiji Teil
Frieden mit Burgund schliessen sollte, ohne den andwn einzubc^reifen.
Da wollte nun der eine Teil sich auf einen freundlichen Dank für den
Zuzug beschranken; hingegen betreffs des Bündnisses meinten sie:
«Seine Gnade ist uns ungelegen, und wir können nunzumal keine
Kinung mit ihm machen, denn uns bedünkL naobdem er mit den Fikr9leii
und Städten der Vereiniuig in Miindnis steht und diese mit ims, dass
daran genu^»^ ist > Von anderer Seite, vernuitlieli von <len Städten, wnrdo
dawider ;:«'ltt'nd gemaehl. dass dif Ziigoluu'igkeit do? Herzog- /ii dci
Isiedern Vereinnng, die mit Zustimnuinu' der Ei'l^iciKisscii •■linl^i >< i,
aueh die Aufnahme in «las weitere Hiiniluis d* i XCn nuiuy mil dvn
Eidgenossen beflin;,'e: zudem sei das Herzogtum Lutiiringen und das
Land Westrich den Färsten und StAdten der Vereinung wohl gelegeu
und ein rechter Schlilssel zum Elsass und zu den deutschen Landen.
Ausserdem handelte es sich auf dem Tag darum, inwiefern der Bitte
des Herzogs um einen Anteil an dem bei Miirten eroberten Gesch&tz
zu ent.sprcehen sei, unter dem sirh aueh lur^rül^lich lotliringisdies
hiTand, <las Herzog Karl hei seinetn Ausrüeken aus Nancy mitgenommen
halle, wie dir heiden Hombarden Damvillers und Sevel(|uin. Diese
lütte fanden die Kidifenr)>;«en billi'j nmi roelil. und die eidgenö^-^i'spheii
Al)g(H)rdnelen sollten den Herzog ant ilnn Tag zu Freiburg in dit ser
Hinsicht -billig nsriohlen« und wej^en des Htiudniüsas ailda endgültige
Antwort gehen ' j.
Auch die Niedere Vereinung hatte es nicht so eilig, wie Herzog
Hen^ wohl wftnscbcn uiticbte. Ks sc'beini in der Thnt nach der fun^lit'
Klilj(L'll. Ab;>4:li. 11, Û9H.
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— 255 —
\mvn An-piininiiiu itHt^r Kriiffo oin jiH-scilitifs l'iilio1>oflüi'fnis oinjfclrolon
zu sein, iiml nauit'iillidi die ()lK'rl;niili-rln>ii .Sli'uU»* Wiirpti ki inc-wrx/s
horcil. »It in liaslijjeti Vunlriin^'cn von liischof IJuproclil uihI *lri Sludt
Slrassburjç /.u folgen. Mii«slicli wai- es auch für don Uoiy.utî Ik'm',
dass zwischen Ilerzoj; Si{rnuin<l und seinem Landroyt Graf von Tier-
sletn w(^n dessen schlechter Anitftf&hrung Miashelligkeiten atisgebrodien
waren, die schliesslich zu dessen Entlassunft ftlhrten> Auf ciaem Tag
zu Ensislieini am lÖ. Juli wurde ullerdinits ein Jleerxng nach Loth-
ringen be.selilossen aber zunächst wdllte man doch den Ta^j von
Freiburg aljwnrfpii, der demnach in nllc 8ch\vet>euden Fni{?en Klärung
!>nii»en m»i.«s:5te. l^i- dnliin Ix ini'ilitc su h Herzojr Mein', der am 13.
u'M-h Strassburg /urückiickcliit Wiir. Sivldnci- ;iii/iiworhpn. m'<\
ileiien er du' llrueannj?. welctic |( t/,l emen v;ro.-<ijeu Teil von LuUiringoii
ergriffen liatte. unlerslfilzeii konnte.
X.
hl «le?ii M;is-c In Ii. w ie man <fhiul»en sollte, halle Ahulcu die
OeiiHiter lu Lulhiingeii docii nicht aiifjferiUlelt. wozu nicht wenig bei-
lragen mochte, dass die Burgunder die Betieulung der Schlacht heral>-
zumindern suditen und gar aussprengten, dass Herzog René unter den
Toten sei. Jene knhnen Parteigänger halten inzwisclien den Gegner
fortwahrend in Atem gehalten, und namootlich Nancy wurde durch
Kteinhami von Vaudeniont von Pont-Sainl-Vincent aun (onnlicli in Be-
laiüenmjrszu.^land jicselzl, ohne dar=s der Sire de Bicvn», der in Nancy
:ielb9t Verrat befiii f htelc. etwa.s da^regen zu unternehmen wagte.
Ebenso hielt der iJa-liiid von Vaudémont die 4lX) Mann slntkc lîc-
»ilziin»i von Miiccourl in Schach, während e< dem wackeren (iralien
da Ciupfni. der »ich mil «lern lierni Philibert de lirixey und Jeiui de
h Knebel. und 84.
Auf 6aal MargKHiciiLag. Slrmiübur};. Archivchronik im Codo historique II,
nt. — Knebel pu 24 crwJUmt, wie Herzog Kené ara 6. Juli vom KriegHachâupInte
in Rtuicl eintraf und am fol«C'nd<"n Tago im Dnnn ila-; Itnrhainl liörte.
Dil' fidgcnden Kri'i;;iii:-'-i' \\ i'i <icii m ilcr ( !hn»n. dt Lorrninf înil '.rrossor
Auëfiihrlictikeil and io gcwolinter l,«!ln'iitiigkeil eivühll. Aus einem Vergleich
■bH den Fachriehtoii, welche Knebel bringt, und einigen archiTalisdien NachrichU^n
>-r<!:i( bt sich «ber, à$a» der Chroniüt àMi Gang der Dinge vollstindig anf den
Ko|,f jîcstelll liai. Die Darstellungen bei Hugulin und Digot . Avelclie der
(Uirunik ausschltessiich folgen und aucii hier wieder di« ilcUco, welclie^dcr (;hrr>ni&t
wivn Helden in den 3fnnd Utgjt, wArtItrh fihcmehmfn, hHm) demnach verfehlt.
*) Ans dem ßistnm Toul.
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Hasel li ') in der lîiii'ir zu Kontniov -i (i -l'_'f'«f l/.l liallo. ;j:;u' ;.'i laiis!.
fikh mit sciiion tapfcni (iascoi»iieni (M»iula"villo's /u Ixuiiicliligeii.
wutlun h ,n'l/,l auch Hif Vorbiiifhiniî zwischen Nancy uud Toul uuler-
brochen vviu'dc. Mit diesem kecken Handstreiche wurde 9hee nicht
das Land beireit; dazu bedurfte ea äusserer Hölfe").
Ein einfacher Bürger aus Braveres. Marin Doron, der Weibd in
dem Geriohtsbezirk von Arches war, gab dazu den Ânstoss. Der sah
jeden Tag den Schlosahauptmann zu Bruyère» mit einem Tdl seiner
Leute die Messe besuchen in der seinem Hause gegenüber liegenden
Kirche und er mdote, es könne mdit schwer Men, sich des Haupt-
manns durch einen Handstreich zu heniächti^rn und .so das Schloss
Zugewinnen. Woher aber die Leute nehmen V Jene Parteiorän^er waren
weit entfernt, und auf dieser Reit«' f.olhi iiiffrus re^rfc sich niemand.
Der Mann wusste Unt; er niacJite ^irU litiniliili aul naeli Strassburg.
wo er Herzog H«>nc antraf*). Da verhiess er ihm nun, dass er ihn
niclit blos zum II» iru von liniycres. sondern auch von Kpinal. Arche.s
un(i lieuureuiunl machen wollte. Herzog llené fasste Vertrauen uud
lie^s den Hauptmann Rudidf Harnescher'^) ron Thann und seme Schar
mit ihm ziehen. Wie Doron es rorausgesagt hatte, geschah es. Er
') \Vahrsf!'»"in1'rh fin Unidi^'r dos späler /U cru iiliiictidr-n Siiffron i\c lla^clti.
Kr war Grfind-Veneur uml (irand-Kau(«ninier des Herzogs;. Vergl. I.cpagc in den
Mémoires de la Société d'archéoloine lorraine. A. I.
t) Schwerlich ist an die Bnrg Kontenoy wntUeh von Flonbi^res in Obor-
lolhringen zu denken, die sich im besitz des märhtigen burgundisrhpn fifschlccIiJs
Xeufrluifcl befindet iin«! riarli der IMiilipp de Fnnteimy, älle:*ter Solm von .lean de
Müiilagii, ItiUcT des güldenen Vliesscs und Hrudcr von Tlubaut LX. v. Neufcluilel.
Sire de lUamont, den Namen filhrt. Dieselbe bbfindct sich auch ansKerdem spiler
in burgundisrhen fliimlri).
') Ob die folgenden i nternelnmin^on nn( h tirr ^^chlacbl bei .Vlurten fallen, dafür
fehlt jeder chronulogische Anhallspunkl. \\ aiirsciieiiilichei- ibt es sogar, dass sie
vor die Schlacht su setun »nd; denn es ist kein Urund vorhanden, weshalb jene
Parteigänger nach dem glQcUichen Anfang in ihren rntemehmnngen inne gehalten
haben sollen.
*) Aua der Ciegcnwarl des Herzog.'! in t^lrassburg ergiebl »ich die jidügliclikeil.
die folgenden Kreignittc chronologisch xa bestimmen. Abgesehen von seinem ersten
knraen Anfenthalt verweilte der Herzog nach seiner KQckkelir vom Tage m Lozera.
< fwa vf.tn S, - 18. Juni, und d;:r.iii1' vorn i;V 2*_'. .Itili in Strns'^bitr^'. f.ftrtfn'r
Zeitraum ist ausjzeschlossen. denn alsdann bärien sieb die folgenden Kreignisüe
in einigen wenigen Tagen, bûchslcu:» iut Laufe einer Woche, abgespielt. DonMi
muss also im Juni llenog René anfgesncht haben.
*) Die Persönlichkeit dieses .Mannes, den diu Chronik kurzweg ILnrncvain'
nennt, wird (ostgostr lU dnrrh eine Angabe Knebels Iii, H? und durch eine Crkonde
von Herzog René bei l.epage, !, c. 1, 4U.S.
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— 257 —
bndife io der Nacht <1ie Deutscbeu nnbemerkt iii seiu Hau«, und oliitn
SehwifriirkeUen wurde dann am folgenden Tage der burgundlsohe Haupt-
mann mit den Seinen in der Kirche gefangen. Tm ihm nnd den Semen
lias Leben 7a\ rollen. blM b der neäatzunft nichts änderest übrig, als
4las Schlot.« zu überjrel»en. Damit war ;«iu'h hier ein Rlützpnnkl ge-
woniien fiir weitere riilernehinnngeti. flie ebenso jTliKkbcli verliefen.
Sl. Die. Arches. Ilemireinont pfliinzlen ehenfnll- 1 - vaterländische
li;^nner wieder auf, und su wnr dieser an den ^uinlsfrui und das
Ulnieisass anst()S:?ende Teil des Landes wieder frei. Aus ilankbarkeil
witllte llerzojï l^enc spater <len l»iedern l^oroii adeln. Der ab(>r
lehnte solche Elu'e ab und begnügte sich damit, dass s<'ni Amt in
snner Familie fortdauern sollte. Woniger bescheiden waren die Be-
wohner von Laveltne, die bei diesen (?nternehmuiigen wo8eutU€;,he
Dienste geleistet tiatten. Sie wurden sfimtlidi geadelt und durften
fliren Adel selbst anf ihre Schwieger85hne %TrerbenM.
Die Wahl von Harnescher war sehr glAcklich getroffen. Er ge-
wann die allgemeine Znneigunî: der Hevülkenmcr und war unermC\dUch
in dem kleinen Krie?. Wertvollen Jieisland Ih zo-t w dafUr aus dem
Sund^au und Oberfdsass. mit dem jetzt die Verbindung wieder olTen
war. und so beherr«chle er bald vollständig diese Vogeseulandschafl
mxl marhte namentlicli der Ho«atzimjr vn Fpinal das L^hon «Buer.
Von grösster Wicbtigktil war es ihim. weun es gelau;;. l'4»uial lUid
.Mirecourt zu gewinnen; nicht nur war diese ganze Seile der Vogesen
alwfauin w^der in Ifilnden von Herzog René, sondern es konnte auch
Haroescher dem Bastard von Vaudémont filr fernere l'nleniehmnngeu
die Hand reidien. Zuerst fiel Mirecourt. Die Besatzung flihlte sich
durdi die unaufhOrltcben StreifzCtge von Vaudémont aus so bedrftngt.
daas sie sdiUe^lich den Sire de Bièvre um Erlaubniss l)nt. den Platz
räamen und nach Epitial sieh zurück/i* Ik n zu dürfen. Der Statthalter
sandte einen Boten mit dem entsprefhenden Befehl an den Keldhaupt-
rnanii und die Obrigkeit vm Kpinal. Die Hesatvnn^r brach detugemfiss
in iiiltT Slille um Mitlernacht von Miref>n'n-t \\\\\ und k;int nrir-li vor
l«i^t'.-.a[ihiuch zu Kpinal an. wo sie uiitei' Voi weisuii-^ de> IJeiehles des
Sire de Bi^vre Kitdass begehrte. Der burirundis< he Befehlshaber in
der Stadl wäre gerne bereit j/ewesen. sie aufzunehmen, aber die
HChrgetschaft wollte von diesen neuen Ankömmlingen nichte wissen.
Ihre Obrigkeit nia<^te geltend, dass die Stadt ohnehin schon grossen
Mangel an Lebensmitteln litte, da seit 3 Wochen die Markte der Stadt
nicht mehr von dem Landvolke besucht wDrdeu. Der Schlosshnnpimnnn
>) Lepage 1. c. 366.
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— 258 ^
>icl)lüöö sich diej><'r Auü'it-^suny an iiinl wollle .-eineräciU weuigsleusi in
das Sdüoss niemand mehr aufnehmeD. So wurde die Besatzmq^ ab-
gewiesen; von ihr lagerten nkh nun 120 Engländer in der Vwstadt
Rnaknénil ran, während Burgunder und Pikarden die Moael uber-
Kchritten nnd io dem Vorort Âmbrail vorerst ein Unterkommen suchten.
Vergebens wurden «lie Leute trowarnt, sieh nicht die Narhi über in
dieser aiis<j;es('lztrn Hlellung aufzuhalleii, wo sie von dem alN-iilhalbeu
umherslreifeiiden Harne. sihcr leicht üherfallen werden könnten; sie
«rlanhten. die Wanmiitr habe blos don Zweck, '^io foiizubrin^t n. und
blieben daher, errielih ten al)er docli für <lie .N.k hl einige Sciiut/\v< In on.
hl der Thal war HariK -« her durcl» da.s Landvolk, das hier wi«' idn iall
gnl lothringisch war. von der Sachlage nnterrichtet worden nud ge-
dachte die giin.'^tige Gelegcnhcil auszunuUsen. Mit einer Schar von
etwa 1400 Mann kam er in der Nacht vor Ambrail hu. Die schwachen
Verschanzungen wurden sofort zusanimengesclio»sen, und nun ergossen
sieh die Lothringer und Els&sser in die Häuser und töteten, was ihnen
in die HHnde fiel. Nur wenigen gelang c.<. sicii halbnackt nach der
Stadt hin zu reiten, w« .sie jedoch vei i Im ns F<inlas.<5 bejrehrten. Die
l{e.'<atznn}< stand zwar nnfcr W'aiïen inxi hielt die W'idle be.-setzt, aber
sie wajrte niclits /in- X'erteiihKnnjr ihrer Kainf<r;Hf'n zn unternehmen,
anv Fnieht. die Hih'üer k<tnnten die Thore InnUi ihren Kürkf^n ver-
.'-clihe.s.'^en und sie anf diese \Vei<;e zwisrhei) zwei iM-uer kommen.
Harncscher durfte zufrieden sein; zwei \\ a^icn lunsstvn die er-
beuteten Waflen Tahreu und 200 Ffei'de fielen den Seinen in die Hände.
Die Englander hiellen sich inzwischen mäuschenstill, und erst auf dem
Heimweg erfuhr Hamescher. wie ihm die«« entgangen wAren. EUigsl traten
sie jetzt vereint mit denen, die glücklich dem Gemetzel enirotmen, den
Marsch nhor ChAlel nn der Mosel nach Nancy an. wo sie von «lern
Sire de Bievre niifgenomnien wurden*).
'l Von diesem roLeifall lia( ,iucli Kn«be| gehOit- Kr geilenkl dci.sollM'11
-'.«eiiiial in srinem TiijifbiK Ii uml /.war oliiio ;;L'n;iiH' « lirunolo^ische Angabe im
Anfang JuU. 24 erzuliU er, wie die von Xliujut im KinvuriiliUldnis uiil den
f)&r{(cm von Kpinal liie Boryuiifler in der Voraladl üb«rrallen und 190 Mann ge-
lAt«t haben, deren Pferde sie mil der lieute nach Thanii bracliteii. 31 er/.ilhll
LT olTcnbnr von demselben Kroigiiis. « den Herzog v. \i. nnrl» der ^•chla^bt bei
Âl(ul&u üaiilrt^iciic Miuuiärbaft vurlie»» und auch mcliieru Uciüig« nLun Epinal kamen.
Auf die Knude davwi nachten »ich SflO Mmu ans dem Oberelsasx aoT und Über-
fielen diese Leute bei Rpinal, während sie npäi bei TîhcIi MMsen und st-hlcclil
Wache liieilen. Sic bitclen ;50 vi>u ihnen; der Ue^l IliUldele unter dl. Mrniein der
MadJ. Krbeutet wurden l.>0 sehr werlvulle Herde, die nach l'lumn geführt wurden
und ron denen auch einige narh GcbweUer kamen. — Danach iiA die RSnmani
von Aiireconrt aucJi in den Anfimi; Juli »u verlegen.
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Ebenso thatkrftflifr wurd^ iler kleine Kriefr von Viiudômonl au.'^
Weiler ^efülirl. Immer ging es dabei nicht so (zlüeklich ab, und
.Ulf einein Strpifziijf ^reii Villacouri wunlen «lif I^othringer von den
Hem'n vnn IlainiK niirl. dio sich voll-lflndi- den rîiir{înndoi'M in die
Arme «^eworteii halten und in dies^er (li^rnd Hnyon besassen. ^ow'u'
voll Mannschaften aus dem ehen so eiln;£ burgundisehen Châtel
>oharf verfolgt, rtus^ sie si(?h in den Turm des Klosters zu Bukliaiui»
lallen inusslen. Hier wurden sie aiisgeräuclierl, und es blieb nichts
anders Obrig hI;^ Ergebung. Dass nian mit den Geselten nicht eben
fümpflich umging, war wohl natürlich; was nicht den Tod fand wurde
nach Cbàtel abgeführt Dieser Schlag entmuthigte nicht, sondern gab
deoAnstoss zu einem ersten grossem Unternehmen. Den ehrvergessenen
Edelleaten galt es zu zeigen, dasR sie nicht mehr ungestraft Verrat
üben (hirflen, und der übrige Adel. <ler sieh bis dahin teilnahmslos
iteliallen hatte, sollte aus seiner Gleichgültigkeit herausgerüttell werden.
Es kam auf eine Kraftprol>e an. und diese wurde bestanden. Die Ue-
stlznnjîcn aus Vaudeinntit. Mirefoiirt nnfl den anderen festen Pliltzen
der (iinfsolinli X'ainli'nioiil vetviniglen sich. un<l unter Fiihrung des
HasUirds von Vaudénmiil lagerte «ich das Heer in der Stärke von
2500 Maiui vor B;iyon. W as bis dahin das Schwert für Herzog René
in diesen Gegenden geschwungen hatte, fiuid «ich hier zusammen:
GéBMd d'Arilliers, Grntieu da Guerra, Pierre und Wnutrin du Fay ' i.
Inn de Bron, Henri und Ferry de Ligiuville, Herren von Tautonville.
Gescfafttz hatte die kühne Schar ninht zur Stelle ; sie wagte sofort den
Shum. Leiteru wurden ungelegt, und ein Gasragner Abenteurer mit
dem liezeiclmenden Nnnten Fortune be>lieg mit den Seinen zuerst die
Mauern. Vergebens leisteten die Herren I'errin nnti Kvrar«! de Harau-
(••lurt den heftigsten Widei'stand. sie selbst wurden gefangen gennrnnieii
1111(1 erhielten rrr'!r'^»'pnheif im dunkeln Kerker darüboi- nachzudenken.
<!ass dir 1*111 ^midisclic Sunnc verbliehen war. Das Sellin-- ward erobert.
«lui die grosse Heute, deren Wert auf lOOTKX) (îiilden liiilzl wurde.
liouult' den Wagemut der tapfern Streiter nur noch mehr anfeuern-).
Die Folgen dieser Waffenthnt waren bedeutend. Was burgundisch
seworden war, mnsste zu seinem Schrecken erkennen, dass die ge«
pricsene burgundische Macht nicht mehr genügenden Schutz gewähren
konnte; diejenigen aber, weiche ihre Treue fi)r Herzog Ren6 tief in ihr
't Vgl, ülier »it! I^epuge l. c. 820.
*} DasErAigtttft tlsttslcb nicht genau «htonotogiitch besliuimcn: iln alK>r
h)ii der Küuuüune von Liuiéville i» Xmuinitienhang «telit. M. ex cbi^nfaUn in dm
Aolaog hüi zu verlegeo.
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— 260 —
lier/ eiii^teschlo.ssen IiuLUmi. wallon Jet/.t Fiirbe /ii beketltieil. Wautrin
\Vi!<se*) ûbersal) das feslc Rosière^; Jean uikI .lacqiio.* de Savigiiy.
riuillaunie de Thiiillirres Siio do flardonioiil. rmillannio du Châtelfl
Sirr flo Sninf-Aiiiand. Tiiif'baul r|i .Iu--\ . n.iliii.i-in mid Jean do H;tu--
siu)villc. ilir (Icbrüdev v. Ciiois«. iil Sirt'> di* Aititt uiunt. }]^'\\r\ de (iirim-
courl. SH' alie schlössen sirh jetzt ,jeii(>in tapferu lluulcu an und vei-
slärkleii ihn bis uni 4000 Muiui. Cleiiouüber den vurzetlelleii schwachen
burgundischen Besatzungeu Iiess sich mit soldicr Macht sdioa etwas
ausrichten, und es handelte sich jetzt danmi, wohin man sich wenden
wollte. Von grösster Wichtigkeit mussto es da erscheinen, in unge-
hinderte Verbindung mit Herzog René und mit Strassbuig zu treten,
nnd da war es allerdings notwcndi<i. den Burgiuulern das feste Luné-
WUe*) zu entreissen, \vi .Ii lian deCampobasso mit seiner Konipapnie als
ßesalznnu^ lag^). Das l nternehmen war ki'ihn. der IMalz war stark
befestigt, nnd die Lolhnnjjer halten D'h Ii innner kein Geschütz. Es
blieb als»» nie]it>J übri^, als zn stiirnieii. ehe noeb eine Hres<-be «celeiit
war, wie bei lia\un. Die N.uht war «lafiir di< bi inii niele Zeil; das
Cicschützfener war alsdainiani weingsten wirksam. i)er Anilunu wurile
imtornommen auf der Stadtseite zwischen dem Thor Joly und dem
Thor Clianteheu. Dreimal erklommen die L(»tlmnger die Zinnen der
Mauer; dreimal wurden sie von der Besatzung zurückgeworfen., Gl&ck«
licher war eine lotluingischc Abtheilung, die das Thor Chant^eu nebsl
don beiden einfas.senden Tiirnien genommen hatte, indetn sie nun
von liier aus in die» Stadt vordrangen, setzte ein zweites Thor ihnen
Schranken. Hier wurden sie von einem vernichtenden Feuer und einem
Hagel von Wiirf;rr'-f'lins-^^( it empfHUi^'en ; indem die I^clnperfe n /ungleich
die hükmien Bauiichkoilen, welche den Raum ciiiscUlosseu, lu Brand
1) Iiif I nniilic lülirle ihren >k.ttiioii narli dein Ort Vuisse iici (^tiAlfau-^^aliii?
2) Die Anjfalien di-i Cluoiiik bewäiiriii «ich hier in keinen» Punkte. .Sii'
lässt die Lothringer am 14. August vor liUnéville rikkcn. in der Nacht dou Sturm
wagen und nachdem derselbe, wie im Text nngegeben. abgeschlagen «*ar, sofort
nn* h Sirnssburg an Hrr/.M^r Hen^- um Hülfe srliickcn. Strassbinji li;il>e OOO Mann.
•J grosse Duinbarden und 1(1 F elds( hlan;ien ab'^'f -^cliirkl. (ho in H Tajjcn nacli
LunéviUe kanten. Nun aber beland äioh licr/.o^' l»cné damals uiclil in Slras.^bur)^,
Mindern am 14. Xapxnl auf der RQckkchr vom Tag m Freiburg in Basel. Di«
Slras!?burger sandten am 10. und l(f. Au;:usl wohl eine; reisige Setiar, a])or kein
Fussvolk mil GesdnUz ;tli. iiiid endlif h helufierlen die Lotliringer damais» nicht
Lunéville, das nchun iut Ik-^t/. war, sondern 2^aucy. Der Fall von LunévUlc
erfolgte etwa am S2. Juli, nis Hz. Itrn^ i»ich Hien mm Aufbruch von Strassbarir
nach Freiburg ansrhickle.
^1 Chronique de Jean .\h)linel cd. Ihiehon 1. 2tNi. Die dortigen Angabe»
werden ergäml und bestätigt durch Knebel iiü.
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— 261 -
H'izlen, blieb ihnen nichts andeies übri^'. als den Rikkzuiz anzutreten,
nacJidem die çanze Nacht hindurch ^rekiinipfl worden war';.
Das «rowonnene Thor wiiriio bphaiiptpt. aber es war khn. «la^^s
'thiie lie.schiilz doch nichts aus/iuicliten war. So enLsandlrn ilio lic-
lagerer Botschaft nach Stra.ssbnr}i an Iler/ojç Kené. Bevor dcr-stlbe
aber mit der jçewiiuscljleu Verstärkung eintreffen konnte, scheint sich
das Schieksal des Platzes erfüllt zu haben.
Der Graf von Campobasso, der von seiner Wallfahrt nach San Jago
bU Compostelia zurBclcgekehrt war, und sich Jetzt zu Nancy aufhielt,
ma; seinem Sohne wohl einen Wink gegeben fiaben. dass es mit dem
fîliiek von Hiiryiund vorbei war. Es wurden Verliandlungen angekni'tpft
unddie Abjfcsandten Imten um Erlaubnis, nadiNaiirv -^i birken zu dürfen,
lim den Sire de Bii'vre von Ihrer Lajxe zu tnderriehlt'U : wünlen .sie
<l;?nri nicht binnen 8 'IVil'^'U entsetzt, so wolllf'u ^'w drn l'lat/ iiber-
•„'•'t'Cii. Die Bitte wajd ihnen «rewiihrt. Dei- Sitf de Bièvre war
iiielit in der Laire. tnistliclien Bes< lit id zu <;eben. Er sah <len Aiif-
■'taud sich laglit li weiter ausbreiten, ohne demselben Einhalt thuu zu
könaen. So musste er die Besatzung ihrem Schicksal überlassen, die
noD gegen freien Abzug nüt ihren Habseligkeiten die Stadt übeigab
tmd nach Nancy marschierte, von wo sie nach dem wegen der Ver-
biniai^s Luxemburg jetzt doppelt wichtigen Pont-ä-Moasson
und Dach ConAù verlegt wurde. Der Fall von Lnn^ville zog naturge-
»nSss denjenigen der anderen in dieser I>ands< hafl gelegenen festen Plätze
\vit' Eiiiville um! Baccarat nach sich. Mit Ausnahme von Epinal gehorchte
'■■•^^ ranze lothringische äeitc der Vc^e3eu wieder dem ungestammteu
Hen':^clier.
l^z^vischen war die Zeit ^t:kuuinit o . dass Mcrzo'^ Bt iu' sitli auf
<iPn Tajr von Kreiburp: bepreben tuussle. Bis dahin hatte er .sich zu
Stfassburg aufgehalten, rastlos Ijemühl, die Mittel des Widerstandes zu
xammeln. Man sähe ihn allerdings lieber au der Spitze Jenei- Tapferu,
Stock fftr StQck sein Land wieder erkämpfen , aber man darf audi
iwlit gering aber diese stillere Arbeit denken. Alle jene Erfolge gingen
wloren. wenn es nicht gelang, eine Armee aufzubringen, welche stark
ini'uw^ war, dieselben au(^h {jesren Merzo«^ Karl s(dbsl zu behaupten. Bis
ftzt war zwar alles nach Wunsch abgelaufen, abei Im h nur deshalb.
w«ii die lx>thringer eä mit vereinzelten Scliai'cii z.u thuu Imiten, die
') Kneb«! erwSlint die Kelagcmiijt von Lonêville p. 98, olmt' don Xamoa
i*' * ."»tadt zu II' um n. ^nwic p. ;U. wo er sagt, da>s H/. >{. d'n' Slaill l-enstat mit
^lülfe (jes, nij^i iiof.s von birasximrg jfewonncn. al)cr l)eiui Slurm grosse Vorluslc
'ilillfj» lialM*.
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— 262 —
zudem unter dem Eindruck <ic!' Niederlage von Marlen standen und
nicht wnsslen. wnnn und wolior ihnen [{ettiu)}.' k«inmioii würde. Gejren
eine bursrundif^ehe Armee aber waren diese tapfciii l'urteitran^fer Jelzt
so weni^ wie friiher im Stande, sich zu belmu-tlcii Krsohien Herzotr
Karl im Felde. wur ailes wieder verluK ii. wenn ihm ruelil i'in Heer
(»utgegentjesleUl werden küuule. Ein -solches kunnlen aber uur die
Niedere Vereinung und die Eidgenossen stellen. Dns hielt Herzog
René in Strassbury. wahrend er in derselben Absicht seinen ge>
treuen Jean Wisse an König Ludwig um Beistand gesandt hatte. Dhü
»tog ÜU1 jetzt auch nach Freiburg, lier Weg aber, den er dorthin ein>
schlug, fiiiirte ihn Uber sein Heimatland, das er zum grOssten Teil
wieder r^ein ei^^en nennen durfte.
in Be<rleitunir jener inzwi.st hen anj^eworbenen Söldner, wozu liisclioi
Unprecht. win es .sciieinl. soino Hri-i'/fMi hntte slossen la.ssen. trat er
um die Zeil des 22. .luli i)erum .><cni«Mi Marsrii an. «>hne dn«s man mui
sajren könnte, welehe Kiehtun? er einschhip, ob er übei Zabern-Saar-
bui'g und von da auf St. Die zu iiiar.schierlo oder ob er den Weji
über die Markirdier Steige nach St. Dté'.) Vorzug. Von hier •|[iu^ es
M^'eiter in der Richtung auf Epinal. Unterwegs stietts der Bastard
von Vaud6mont mit auserlesener Mamischaft zu ihm.*) Die Stadt Epinal
befand f^ich in schwerer Bedrängnis. Hauptmann Harne^eher luttte ihr
luirt ZUgCSezt und ihr die Ziindir ab<.M>s< hnitten : die lothringisdien
Bauern be.suehten nicht n)ehr die >Miirkle der Stadl, und die Bürger-
schaft selbst wimschte nichts sehnlicher, als sich der burfruudischen
Mesatzun;.' zu enlledijren -nbrtM sie mu- sicher war. dass Wov/n-r René
sich noch unter den liebenden l>efarid. Das war der CJrnnsi. weshalb
der Fürst pcrsöidicli \ov die Stadt znji. ' hi ih^r Nahe*) jrelaii^' <'in
wichtiger Fang. Fin Bote von Herzog Karl wurde niedcrjreworfen.
Man fand bei ihm einen Brief an die Besatzung zu Epinal, worin dor
') Clahirat II.. 1040 crwälmt sfilio .NiiwcsLiiheil hier um 2d. Juli. Das tniui!
;iur t'iiH-iu biluni I)inili< ii. tloim ;irn 'i'». .luli lirlitutl si<li Hcr/n;: llenr /.wisrlipii
liaml uutl Kreiburg. Weou lleiütjjt Kwu« wirklich, wie Caltnet erwililt. m lU'r
Kirche von fit. Diè auf dea Knien vor dem Hochnllar. luir dem dio neliijuifii vim
St. Dié (iHebold) layen, dvn Kid««hwiir Icltslclo al» r^chubcberr dor Kirche, ho kann
d:is zwnr nur auf rli(-< in Mjux hf ;;cs<hflii'n atier eiiii-^.'«' Tn;rc vurlifi.
^) knel>nt HT», ïi'u' .VngatH'U dot ('.hiouilv crwcis.-n sicli .ni« h hit-i in
/eilailgabeil flbvrall als hinfftUig. wAltruiul tiii gcwis^jcr hi.sloiisctuM- Kern «Ici Ki-
jsfthlunf nicht abtoaprechen inl.
"i Knciiol
*) Hei Kninbervillcis. wu- .lie Clitoiiik aiijci«bt. Wenn Ujeti- It. abft über
Sl, Dié luarm luerk'. war da.- uiujiôjsUlU.
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— 268 —
Ifenog zum ritterlidieD Aushanen ermahnte ; itrahlend reriiOiidete er,
da» er 30,000 Mann bei einander habe, sie za entsetzen. Der bur-
gamUsdie Bote musste allerdings bekennen, dass Herzog Kari eine Null
m TÎet gesetzt habe und noch 3000 Mann erwarte, und war ftlr
Herzog René eine trostreiche Nachricht bei der Gdegenheit zuTemehmen,
«tess im Heere seines Gegners zahlreiche Ansreisserelen vorkamen.*)
Inimorliin aber A%'ar es eine bedeutsame Mahnuii!/ zur Vor^iichl und
V.üf. Mirhr demi ]*' inusste er sein Au^re auf HCilfe von der Niedern
VfTfinuntr und dt ii Kid'/ciio'^^^cn •ifrif-litet halten. Rpinnl frpüjir }! machte
kernt.' .^Sfhwi« rrjkcit . Als die L>Li!-;^cr«fh!tn dui-rli ciin'n Kundschafter
von (1er Niiiii' de» Fürsten unterri« Iii» t uiudtn wai, zwangt sie die Be-
•^tzui^, sich gegen freien Abzug nul iluet Habe zu ergebeu. Der
Beiiehlshaber des Schlosses machte anfiings Miene, sich za verteidigen,
konnte dann aber froh sehi, als Herzoft Ren^ ihm die$(elben Bedingungen
brwiBigte.*)
Wean Herzog Karl seinen Marsch nach Ij(>thringeu antrat. iMrar
anzunehmen, dass Epinal seinen AugrifT zuerst aushalten musste. Des-
Mh legte René eine Besatzung von 400 l^b&ssar Knechten unter dem
BefeU von Herrn Adam Zorn, Ludwig v. Kagene<*k und Caspar Bau-
iiicuin in die Stadt, wilhrend er das Schloss seinem wadceni Menant
(la (jticrr.i mit 30 Ga.s('o</!i«>ri» :inYertniute. Fiir ihn wai- keines
Bleiben.-* mehr im Land«'. Was ihm von verfhirbaren Streitkräften
fibrijr blieb, beschied er nach >kaücy. weiches jeUsl belagert wenien
0 Die lothringbrhe Itulüchafl legte am 88. iuK die anfgefangcne Hriefschaft
nuf .|(-iM Tag zn Kreibitrjr vor. .Viu li di'' l .liroiiik ur-i^s von «liesem fiolen /ii er-
7i)iltMi: tia.Ii Ihr f'iüi ik'i-s.-lljf dein IJiislanl von Vati 1^' miif in Vu; llaiul.
der Urtib bei Kpinal nii^tkutuniea i«t uiul nun itein Herzog i>is m diu (iugeiiil
roo Rambmillcr» entgegcmittht. Ï «ber »lew Inhalt cler aiif;;« r;ui^Hnen Briefe sttfX
sie nirhtg. ])&* kMM cinm Iflnvemig. wie die (Üironik zu nehmen Weim
in.in iliRT r.r/;ildiing allen inniaiiliarifu Schimuk .ilisfreill. ^<> il ' < Iti \nsUt-
JUM'lier Kern (ibriji. wobei < s frcilicli iiniiu-r /.wt ilrUjaH bicibl, ob der Xusiiinmeii-
liaag mit den vorherjichciulcu Kreignissun richtig ist.
*> LndwiiE V. Kafceneek berichtet an den AiniiieiKter von Stra^slmrg am 24.
Jnli, wie am Moniag zur Veüperzeit lUe von Spynall il« m Herzog von LoUiringi n
pnt«o;:ens<'iitl(;n -iîi l und den \h v/n<ji für dii- Imr-iuodisi lir- hi salzunii. die an 80
ilanu st«rk i>t, gebeten lialien. Daniuf habe der Herzog die Besalzuug udt »hier
llabe abreiten lassen und »nil ander Züge« vor NansB« IxAchiedon und ttei
M>lb»( nm Dienatag Alietid mit seinem Oesinde geritten jzen 1tymclsi>crgk, um
woitei ;;tii Freiburg zu reiten. IKil. nii. .laeol). .ibi iil 7(i. Wie Starke ih r He-
i^Lzuu;; -'hi'iiil mir zu ^jering ;niu'<^'}:ehon zu sein; sonst aber wird dieses Sehiei-
b*n die gaiue Krzählung dur Chronik iibcr die Kinnahniu von Kpiiial über den
llanfea AA. 292 ôr. clt.
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sollte: or selbst ritt am 23. JuU Abends mit seinem Gefolge gen Re-
miiemont und setzte am folgenden Tag seinen aber Thann nach
Basel weiter fort, wo er nachts um 2 Uhr eintraf. Um 7 Uhr abendü
brach er nncli Freibur'r uuf. wohin er die Grafen Philipp y. Leiningen
und Siimm Wecker v. ZweiforUcken>Bitsch schon roraus entsandt hatte.
XI.
Wfiiii rutcli (1er Scliliuhl bei Marlen /l ihvrili^ ilie 1 loirnuiig Ih'-
>l}in<!t'n luitto jclzl dw Kriejr ein Ijuh' liubeii \vür(l(\ war
ilirsoÜM' (Inrli It.iM ui'-''bwHndeii. Ilci/nii Karl wur i*a?sil<i> hfinülit.
s(>iii jif.-si hlajiciu Hih i wii di r j<i stami zu .setzen und (im* Ii Zu/.niî
ans seinen Niederlanden zu ver.sliirken. Zwar kam er der Kriedeii»-
sehnäucbL der beiden Landsolmflen Burgund insoweit enl^^e^eu, duss er
Friedensverhandlungen nicht gerade verbieten wollte, aber sein Uocih-
inut wtir womöglich noch grösser, als vor den Niederlagen und duldete
nicht, dass dic:$elbcn in steinern Namen geführt wurden. Dabei waren
die Bedingungen derart, duss die Sieger unmöglich darauf eingeben
koniiieii : H&ckgabc der l'landiande oder der Pfandsuninjc; Herdus^ia!"'
alier Eroberungen im Wuadllaiid. '^ t Ausschluss des Koni^rs von Frank-
ri'i<'h und des Herzogs von Lolhrin</en. denen die lînn-ii soroiiossen auHi
keinerlei Heisland leisten sohlen: endlicli sollt«' dem llorzo'i 'etwas
kenuijr ' '^fesLlielien um den Seliaden. den er erlitlen. » aiiüe?«ei lien den
nndwillen ■ der nnl im beuanvstn wi r^). Ks hHlti' nur no<;li «refehll. das^
die iSiejicr den Her/.og aueh nouh um EnUehuUligun;? hüllen bitleu
HoUen. <lan\r iXuss sie gewagt hatten, ihn zu besiegen.
So vfur also die Lage, als der Tag zu Freiburg liegaun, dem mm
Herxog Reue am iH. Juli die bei Epinal aufgefangenen Briefsdtafleii
vorlegen liesH. während Berns Statitsehreiber ThQring Fricker über jene
Friedeiisimlrilgc lieriehtete, die von einer Person aus Burgund an Bern
gerichtei wären. Danaeh niussle allerdings der Herzog von Lothringen
am meisten bedrolil ur^üheiuen : es war vorauszuselien. dass Ilerzo?
Karl alle AlUtei in Bewegung nQlzßn würde, um das kaum gewouoeoe
1) V;;!. die ^cn.iiH-n .XiijüiIm-ii hei Kiifltcl ',V,'>.
*\ Ikrii luil seiuuii \ erbütuletou Italic sich d«r HtisUzuiigen ilu.s liiUl!>e^>
CliÄlüii und anderer burgundisekei- Gro^aien ia Savoyen benifichtigt. sowie det
WaadUande:». welches d4»ni Waffonliruder Herzog Karlii, Jakob vonSavoren Urafen
von Romonl. jicliöi le.
Vi'hvt <lou Ta^ /M Kn-iliuiiä \^\ di«' vidgcn. Al»si Ii. II, ^î^)H 11., »owie
namenUidi die in der lieilago zu WUhehti Vwcber's AtHjrnbe von Knehol III. 44Ô
Y<*nliTenl)ichten Hericlile und Akten.
_ 265 —
Land ihm wieder zu entreissen und Nancy zu entsetzen, das man nun
eben anfing zu t>elagern. Um so mehr drang Herzog René aufHQtfe,
und er Oberreiohte am 30. Juti den Vertretern der Niedern Vereinung
iten Wechsel, den sie ihm zu Enstslietm auf (tiefen Tn^ uusgestetlt
liaüeii. Die VeTcinuiig war wohl bereit, iliii einzulösen, but aber um
Aufsclmb: der Tag würde sieb noch eine Zeil verziehen: <ler Herzog
iiKH^e daher die Dinge bis zn Ende iles Tatres ruhen hissen. Zum Wr-
ZUIÎ liess sieb ;iHpHin«?s hm: «lenn di(? erwartefc fraiiztHi^^clic IîdI-
schafl wnv iiwrli uiiiimt nn Iii jiimckotnnien. und oliin- ^ic knimie die
\vi(hti;iäle An*i»'l<'i;<'iili('ii Tages lucld in Angriff iffimtinncn werden:
der Ausgleich mil Savuyen. vor dessen Erlediiiuiiii die Kidtjeiio.ssen für
nicfab anderes Ohr halten. Inzwischen war Herzc^ René um eine
IMbung ftrmer ge«'orden. Jean Wisfse war von seiner Sendung an
Kteig Ludwig zurück gekommen, und was er berichtete, war nicht ge-
lade sehr triistlich. Der König begehre, dass er mit den Bundesge-
nossen Fleiss anwende, dass er vrieder in Besitz »eines Land« komme:
wenn das gesohphen. wolle er ihm nach allem \'ernio^(M) behOlflich
sein, es zu beliaupteu ; >dan sust r^o uebnr im widei- den IViden. so er
mil dem herzo<ron von Burirun hab. nit zu handien, ') Daniii hatte
König Ludwi? allerdings sein letztes Wt>rt noch niehl gesprf>chen, wie
Herzojî Fiené Imld hören sftlUe.
Am 5. August liam endlieh die »^rU > >\ i.^ciie und die iiiiu'ciluMig ei-
waiUtlc (ranzösisehe lîot.sehaft gliiekln Ii an: die letztere enlledigle sieh
am fülgendeji Tage vor der Versiiininluüg der Bundesgenossen ihres
Aoflrages, wdcher darauf hinaus lief, dass man den Krieg wider Karl
Ton Burgund bis zu dessen völliger Vernichtung weiter filhren sollte,
(tu dendbe al« ein kriegbarer Afonn \tm angeborener Art doch nicht
Ruhe geben, sondern wenn er an einem Orte aufhöre, an einem an-
deren wieder anfangen werde zu kriegen. Die gemeinen Bundesge-
nassen*) möchten daher 20.000 Mann aufstellen, so wolle der König
ebenso viele Imizustossen lassen, und dieses Heer sollte den Burgunder
von Land und freuten bringen: tias irfwonnen«» (îebiet wäre dann unter
•lie Verbiindf^ten /n verleilen. Der Kinwand lag nahe, dîtss Rerzo;:
Karl aiif^ehört habe gelUhrlieh zu snii- (!eslt;iUi wurde mhi ili i HdI-
scliafl das Schreckgespenst eine.s eniim lünvn iii liiiit'iis d- - Huigimdets
niit dem Kaiser, dem König von iJaneiiiaik imd anderen Fui.-len wider
Frankreich und den Bund au.sgomall; huchherzig erbul sich der König
für diesen Fall auch noch 20,000 Englitnder ins Feld zu bringen wider
>j FtiTK-hl dv>$ Strasäburgui- Ah|£e.sanilteii lluiiü v. kagultuck A. A. 291.
*i Daninlet lind die KU1g«ncw«en und die Niedere VenHnung xu vfi-stelK^n.
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- 266 —
den HerzofT, der sein Heer täglich verstftrke und sich habe verlaules
lassen, dass er am let;Et('n Aii<nist wieder m [^iisannc sein wolle, um
SaToyen einzunehmen. Genf zu xerstnren und das fibrige Land der
Eidgenossen zu verderben.
Für Tlrrzn,! riftir konnte nichts îiîijcnehnH'r sein, als wenn ein
.s(tlrliiT \'ciiii<-litiiiiu-k;iin|>r wiflor 'k'i- Hiir;:uiifler eröffnet wüHe. Die
Eitlizi ji<).N.-^eii hIh'v kiüHilen ihren k<tni;;li« heii Frennd besî^er und wussteii.
was von seinen Vers])re< hun}retj zu halten war. An demselben Tage
machte sieh dann auch die Ni^'der«' Vereinnng scldüssig über die Aul-
wori, welche aie dem Herzog erteilen wollte. Sie nahm dabei den
Standpunkt ein. dass noch niemand wissen könnte^ wohin Herzog Karl
sich wenden würde, wie denn in dieser Hinsicht die Terscfaiedensten
Gerüchte in Umlauf waren. Da hiess es bald, der Herzog wotte noch-
mals sein Cdück versneben wider die Eidgenossen, bald, er wolle da»
liistnm Bft-^el oder Mümpelgart Aberziehen und in den Snndjrau ein-
fallen: mid es war daher dir M<'innn<i. Herzog René möchte zur Zeil
von seiner K'>rdernn^[ abstehen. Die Bundesgenossen ^nhfn aber selbst
Voraus der Fiir-^l d:ir;tnf ni<'lit eitnjcben winde, zumal sie ja
-I ihre VerpIliehtniiL: /m llulle anerkannt hatten. Kiir diesen Fall
«ikliulen (he Vertrclt-i von Herzog Signumd. Hi'=«-bor Bii|ti(rhl und
Sli'assbiuj{, Cuhnar. J^chlett-sLadt, ünen Verpllu lilaiij:eii nachkommen zu
wollen; JMïhwieriger war Btisel, dessen Biirgermeistcr Herr Peler Rot
erklärte, dass seine Iferren alsdann zwar auch tiiun würden, was sie
vermochten und schuldig wilren, aber er besorge, dass dieHQIfe klein
würde. Völlig ablehnend verhielten sich die Abgesandten des Bischofs
von Basel: ihr Herr sei seihst der llrdfe wider . Hurgund bedürftig.
Alles in allem genonnnen. kounlc Herzog Uciic zufrieden sein und er
war OS aneh; die Füi-sten und Städte "der Vcreinun? hatten mil einer
einzigen Ausuahmc auMlriiekiich zugesagt, ihm zur Eroberung seines
Landes ihr gulc- S< hwcrt leihen zu wollen.
r^l)ens<i 'iiiiistiy äusseile sich mm auch die Stinnuuni: der KhIu'-
iiossen. Di«' li.iii|>>saclie. wesliall» sie gekonunen wai'^'u. iIi r Au.-^^ieich
mil Savoyen. wai u) jeder Beziehung zu ihre)- Zuli udetiheit diucl»
Herzug Ben^i. <lie Abgesandlen de« König« von Frankreich und de«
Hei'ZO)» von Ostreich, sowie den Grafen von (îreyers geregelt worden,
und Herzog Ren^> trug den Nnlxen davon. Natttiiich konnte nicht die
Kede davon sein, das;< «lie Bundesgenossen dem Antrag des französi-
.schen Königs gemüss den Krieg bis aufs Messer wider Bivgund er-
öffnet hatten; sie hatten nicht Lusl. nodunids filr König Ludwig die
Ka.slanien aus dem Feuer zu liolen und slellleii ihm anheini, zunilchst
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f
— 267 —
etmnal selbcst den Krieg wider Barxoiut zu eröffnen. Hingegen ver^
scbkwsen sie nicht die Äugen über die GefahreUf die iiinen au» den
ROstiingen des Herzogs von Burgund erwnciisen, und sie Tassten in der
That einen neuen Feldzug ins Auge, um jene Truppenansamnüungen
in der Prandie-Comlé auseinamlfi /.u ^prcn^/on. P'ür Herzog Rem' ein
Ueschlnss ton grüsster Tragweite! Damit schwand die Gerahr flir ihn,
(iass sein Gegner in fier Fi*anolie-(.'.onil('' in nller (îemik'hUclikeit ein
[lefr «annnf'ltp, nm Nanev '/u entsetzen. ZtmHchî^t ither kf)nntf» Hfrzo^r
Kent' sich iliiniit /.iifriedeii ;.'fhi ii. liio liundesixenosseti es mit dcf
«rrösslen Scharfe ruudwetj iihirlinicti. ir-ciidwie in Friedensverhamllungen
einzutreten, wenn nicht König Ludwig und Kerzog René einbegriffen
werden sollten. Dieser güuätigen Stiiuiuuiig ent^^prach es auch, dasij
die Eidgenoasen nun einersâts den Bitten des Herzogn um das zu
(îranson und Marten erbeutete lothringisdie Geschütz*) willfohrten.
anderseits ihre Gene^heit zu einem Bündnis mit Lothrii^en aussprachen.
Alle diese Fragen sollten auf dnem Tage zu Luzern entschieden werden.
Herzog René seihst hatte das Ende der Verhandlui^en nicht abwarten
können. 15<>ise Nachrichten von Xancy hatten ihri abgerufen, und der
'fpf>tïîni llerz«>ir war •resehiedf n mit dor Ritte, dass die Kidjrenossen
ihn für f't!ij)fohl('ii hicltfn und ilm iml liilfHchcn' Andren ansälveti : »er
wolle sich des.sen von ihnen gtitrOslcn und i\m mit Leih und Gut ewig
um sie verdienen.«
XII.
Hensog Kart rerschkiss die Augen vor der Uefalir. in der seine
jnugste Eroberung sdiwobte; Irug er sich doch mit dem Gedanken,
die Streitkrttfte. die in Lothringen staudcu. noch weiter zu ver-
miiulei-n und den grös.sei*en Teil der Koui|>agnten an sieli zu ziehen
nach der Kninche-Coinlé. Er redete nich selbst ein, dass Herzog René
tinniüglich izefithrlieh werden könne,*) solantre er von ilen Sehweizern
keine Hülfe erlangte. Im .so grösser wai" die Kiit!nn-f Imn/. als er
iiacli dpi) letzten lierichten des Sit-e d*> iJièvre und des («rafeii von
''.ani|ii)|i;i>s(» .sieh vor der j)i)seM Tliul.-in he niehl mehr versehliessen
kuniilf, das.s der grüs-sle Teil des J,an«l(\s bereits in der Hund seines
I Knebel cr/älrll, wh- «Irr U(>r/og von r.otliriiii;«'n niif dem Heimwvg von
tniliiirg 2 Homlt.'trtJfii im «icwiclit \i>n 'Mi ('.ciitner roit «ich riiliilc
' V_l. li ii licrifli! M ti Piiiii;:.nn>l:i an lUn Herzog v. Mjiiljuiil iU»cr ^fiii«;
Ciiti-rrtfriiing mit Karl zu vom ii.. 51. und 13. Juli, (iüigiii;«, l)épè« ho 2.041
und 3ICL Daher schenkte Herzog Karl «ach mit Uugier «lern (ier(lHi4 (ilaubeii.
al» ob tlentog ReuO iii I nfritnlen sm den PUilj^euiisticn yuMi'hioilm
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— 288 —
riegners sich befand und dass »selbsl «las lener crkaufle Nancy in G(v
fahr stand verloren zn «jelieu. Den Niederlanden wies er jetzt die
Aufgabe zu. Lothringen 7.u vprtcirlii/cn und Iferznjt René wirdnr hinaus-
znvveifeu. aber hier ernttHe er ilic >^aat, welche er seihst ^^fsiiel hatte.''
I>a> X'eiiiiiUnis des bni*guridisiht 1 1 lit-rzoirs zu den nördlichen Provinzen
war doch ein anderes als zn th ii allen .SUiiuuilanden. Das Volk halle
ihn gehassl und gefürchtet, niemand Ueble ihn, und nach Murten hörte
man auf ihn zu färchten. Sein« Mahnungen, seine Bitten, seine Dnn
hungen verhallten in den Wind. Seine Lage war traurig in jeder
Hinsicht; abgeadinitten von jedem regelmftssigen Vericebrf mussle
er es dem Spiel des Zufalleti ttberlassen, ob seine Befehle, ob die Be-
richte seiner Beamten ankamen oder ni<'ht. In diese Schuh* des Un-
gtficks konnte »ich der ho<-hmiitige ^hinn nicht linden, der sich einen
eigenen BegrilT von (ioll und d« r göttlichen Vorsehung in seinem Dün-
ke! /ehildr f hait»- Von il( n Si hwierigkeit<Mi. wp1( hr <rine Beamten
jetzt zu l>cwaUigen ti;)llni. hkicIiIo 't sir-li keiin' \'(ii>lclliiii^^ : dass das
Begina'nl des Schrecken^, woiauf /tun ^miIi ii 'IVil die lim'<iunilis< |ie lle-
gierung in «Icn Nu di riiinden beruhle. ni< lit mehr vorhi< Ii, liaiaii dachte
er nicht. Fordern und nnmer aufs neue lordern. das war sein einzig«'«
Hei^entenkuiiststück.
In alter wie in nenei- Zeit ist es iunucr vcr-iiciii wuiltii.
Niederlagen zu vertuschen, imd s<,> stellte auch der Laiulvogl \'>n
llenuegau am 1. Juli die vernichtende NiuderUigu von Murten als
eine unbedeutende Schlappe dar, bei welcher î) Edelleute nebst dnigeni
Fussvolk den Tod gefunden, aber damals so wenig wie heute lies:»
sich die Welt in diei^er Weise läuschcn. Die beste Widerlegung war,
dasa der Herzog alle Wehrpflichtigen zu den Waffen rief. Seinen Be-
amten mass er die Schuld hei. das^ seiu(> Befehle nicht zur Âusfiih-
rung 'gelangten, und er ii]>erliänfte sie mit den härtesten Vorwürfen
und Drohungen. So schleuderte er in einen» Schreiben vom 22. .luli
die härtesten Vorwürfe foif das ilaiiitt des StalÜtaltci - vnti l.tixem-
)»nrg. Claude de Neutcliâtel. Sire du Fay, dem er die S<;huld Ijciiiiass.
das.-> die Dinge su schlinnn in Lothringen standen: während in Bur-
gund jedermann seiiK; Fllicht Ihne . geschehe in den Niederlanden
(las Gegenteil; memand habe seine Befehle ausgcfiUirt, obwohl <h»ch
lliiraxilL'-CiachiuU. hi&l. di;.s (luc> ilus IJuurgo^uc II. 020 H., uauieuUtcli
auch die in den Anmerkungen von Gnchurd veröffeiiUichten I'rkuDdenattBzQg(^; daso
iliu llclation d««s rlios^es qui pa^srn iil depuis l'an 1472 jtis(iu"en 1471) hi-i (inchatd.
CDlivctiou ili-s« documents inétiilit II, ^Un, sowie Thomai^ liasin II. 402ÏÏ.
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von König Ludwig iiichls zu {Virclilen wäre.'i Wir liatlcn hefdiilcii.
iliiss die Koinpapnien. Haim und Hinterluuin. allo anderen Kriejisli nlr
uini \v:i- dir W'.ilTt n ii.'i'/cn kann, zur l^eüiinjr Lotbrin'/tM!- (ntl-.iiMit
wenlei» sullUn. \ii lit- i-i irpsclion. im l ihr sei«! schnM an «It i »it'lalir.
worin l,Athi iii,it ij Ii jct/.t ix'lnidci uiiù wenn es vciioren i/eht.» Weini
or (iaiiij .^i i«R' (iebole cTueuerlc. -^o liallc er in Luxcml)in-y jetzt so
wenig Glftck (laroU, wie im vorhergehenden Jahr«». Nicht viel bC9Ker
ftpaç es im Hennenati. dessen Adel er auf den 15. August gen Thuin
entboten halte, um unter Fi'ihrung d<'s Grafen von Cliimay nach
Loibringien zn ziehen. Der Landvogt, Herr Anton Rc»lin Sire d'Aymeries,
ah ach genötigt, am 21. AugUHi dem Adel mit Einziehung seiner Lehen
zu ilrohon. wenn er dem dehnte nicht folgte, tlier sowohl wie im
Artoi.s und in dei- Picardie war der sonst so kiieçîsinslige Adel des
iniinnermordenden Krieue>* niiide. Seil 2 .lahren standen si<' \v\7.\ nn-
uiiterbrochen tmter den Wallen; die ./Kts-^len iJesrliwerden liaitin sie
ordiildel. Hunjrer. iJursl nncl Kälte, »tie >* Itwt rslen Ni<'derla«en erlitten
olme ihre Sehnld. durch die Sc-hnld des Herzo|^'s. der sieh einbildete
ein Feldhert zu .^eui. weil er einmal einen niiu klielien (ie(lunken «jo-
habl hatte, und keinem Raie GehOr gal>. Immer hatten sie ihre Ptlieht
jeettian und niemab ein Wort des Dankes und der Anerkennung gc-
erntet; ihnen hatte er gerade die Schuld seiner Niederlagen beige-
messen. \Vaf< Wunder, wenn auch diese Getreuesten der Getreuen milde
worden! Die Stftnde waren im August zu Gent wieder zusammen ge-
treten und fanden jelzl den Mut. anstatt auf die Wünsche des Her-
zogs einzui^h^, aUe alten liesehwerden zu erneuern: zum Schlu;««
orklSHen sie: wenn er von Sehweizern und Deutschen so eingeengt
wäre, das- ri- nicht nacfi Flandern zurückzukommen verrn*'>chte, so
>^olU('ii -IC Hai» niui (iiit diiian setzen, nm ihn «ielirr li<>im\\';"trl.s zu
ifeleilt'ii. .-onsl aber wärou >ic oiit-clilub.-jen, ihm keinen Alaun und keinen
<lrosehen mehr fur den Kmn /.u bewillijren. Den Herzojr ver.setzle
«fiese Antwort in rasende W'ul ; Miincrn und Thore von Gent wollte
er schleifen, seinen wadcem Kanzler Hugonet und meinen Statthaltern
die Köpfe vor die Füsse legen lassen als Verrfttern und Rebellen. Aber
viel anders wurde es dadurch nicht: nur in demjenigen Landschaften,
wo der Krieg seit langer Zeit handwerksmässig betrieben wurde^ wo
unter dem Adel die ruhnneichen Eriimerungcn des allen Ritlertum.s
wach gelullten waren durcii den Orden vom goldenen Vliess, in der
*) Bei Baranle unter fhlscliem Datum vom 12. ]ali. Vgl. Pablicalions de
h Snüt;\i- pour In . . . cniwervAÜon des iitonam. hbtor dann 1c Orand-I)ach£ de
Loxemboarg Iii, 196.
IMciti-dic. in Artois inni llt'iiiicgHU fanden sdiiiesMich die MahniiDgen des
Fürslen dtx li tKu h lîeliôr.
WähronH Wt-r/n-j v*M>«n filf. Ah' YXi^iqX des HosTiments. (lie ilm
rlcc Sclilnrhlcii'/i il I nu-; ilin Hîindcii «forissfii liaHc ferler fleiin je aii-
x(i/.ieli(Mi. 1k iaml sm Ii dei Sire do Hièvre in <U i âcliliiimitUii La^o.
lii rulugi'u ZtiUii halte er ?^eiiiet Aufj^fabe. den reberganjz von einer
Herrschaft zur aii<lern dein Lande niöjrlichst wenig fühlbai- zu niaclieo.
vorlrofflich ^enii;;t; der schweren Aufgabe, vor die er jetzt gesteül
war, vermochte er nicht gerecht zu werden; er konnte wohl Wunden
heilen, aber nicht neue schlagen. Sein Pfliditgenihl gebot ihm, auf
dem Posten, auf den ihn sein Herr ge9tellt hatte, auszuhalten, aber er
besa.s^> nie hl die rasche Rücksichtalosigkeit, alle Mittel /u gebrauchen,
um zu behaupten, was noch zu b(>hanpten war. Ein Regünenl do.-^
Sehrcckens zu fühn-n . war er nicht der geelgnrde Mann, und der
titdipilvollo Cani)ioh;i^-n. i\n- \hm jotzl zur Seite stand. wiH durch
."ciiie Katschläge dazu beigetragen haben . dass er die Dingt;
hess , wie sie giii'jetK und mit ver.schränklen Armen zusah, wie
eiu IMat/, nach dein andern verh)ren ging. Fieilich wussle er .selbst
nur zu gut. daï«s er »ich in Nancy selb.sl auf einem Vulkau befand;
wenn irgendwo, :io sehnte )$ich Iiier die Bürgerschaft nach ihrem an-
icestammten Herrscher ssurilck trotz der glänzenden Versprechungen,
die Herzog Karl gemacht hatte; wenn der SUitthalter sich mit seinen
Slreitkrilften herauswagte, um den Intliringisclien Parteigttngern ent-
gegenzutreten, war er nicht sicher, ob er in Nancy wieder Einktss
finden würde. So wnsste er nicht.s Bessere-'^, »Is wenigsiens das
Seinige zu thun. um (he Hauptstadt seinem Herrn zu erhallen. Er
gehörte yu ienen Männern, die «chon längst mil geschlossenen .\ugen
jenen Kui>- initnuH-lilt^ii. «len iLi- liiii ;^iinfli-i he S<'hi(V genommen liatle.
Den Lauf vcriuoililcn <»■ nidii /.ii üiulcifi. so Ihaten sie iiuierbalb
ihre? Wirkungskreises ihic l'iln ht. über auch nichts mehr.
Nach den letzten .Mahnungen d«'-^ Herzogs durfte er sich der
Jlolïnuug billgeben, aus den Niederlundi n lield und Mann.sehaften zu
beziehen, um sich in Naney zu behaupten und deu Lothringer Partei-
gängern Einhalt zu thun. Zu diesem Zweck hatte er nach dem Fall
von Liméville den rierrn von Crepionel nach den Niederlanden gesandt
und mit dem Grafen von Canipobasso vereinbart, dass dieser die zu
erwartenden Streitkräfte sammeln sollte, withrend er selbst den Anlauf
der Feinde in Nancy abzuwarten gedachte.*) Zur Verteidigung »land
') .Moiim-i I, 2<HJ,
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~ 271
ihm .seitH' ci^rfMie Koinpaifiiic /u (îcliute snwir ciiw Knmp.i^nK' tii^-
liindpp iiiiti 1 Oberslen .lohn Middlelon, dnzii "mh -iossoî- Teil
jema Stliartii, dîe suA\ vor dem Foind ans «Un iluieii anv(;iirautf'ii
l'läUseu ziirück;rt'zo}ieii üdor dieselben jfegcii freien Abzuji übergeben
hatten.
\m.
Vor der Âbre^ vear von Herzog l^eaé Hiu^gemachl worden, <Ia9s
!«ich stitttliclie %'er(&gbarpn StreitkrAfle vor die Landeshauptstadt legen
Mdftea. Ans ihrer Vereioigiing entstand freilich kein Heer weder nach Zahl
noch iwch Beschaffenheit. Die «Walhen» wollten zu den elsSsser Piisü-
koeclilon wenig passen; da« alte Mi>^strauen wucherte ungeschwflcht
weiter fort, und il» r Bastard von Vaudémoiil war nicht die geeignete
l'erstinlichkeil. den heuUelien Vertrauen einznll(>s8cn und diese widep^
•^Irfifcndfti I{estandteil(> in Zucld nnd (Jrdnntti^f vn ballen. 80 wacker
• r .<kIi uueli jrebalteu halte. s«'luverli<b li;illen die Dent^fliett ibni
vergessen, wie er ihnen im verj/angenen .l;ihre in Epinal jit ^imiiber
;,'elrpleii war: wnrde noch dazu der Sold Ui» Iii 1 cvelniassijr iK/aldl
und fehlte e.s diei»eu widerburstijceu Gesellen uii (lelegcnbeil zum Pliin-
dftn. dann gab es tUtortuiupt kein Halten melir.
Der Tag ISsst sich nicht Ijestimmeu. wann sieh das bunt znsaui*
mengewOrfelte Heer vor Nancy legte; es war Ende Jidi.*) Ehie r^i^
rechte Belagerung vorzunehmen, war wohl von vornherein nicht die Al>-
äcfat; dazu fehlte es hu jedem ßelHgerungsgesehütz. Es handelte aidi
um ein«' Einscbliei^sung des IMalzes. d;nnil dr-rselb«» spftter, wcrm erst
.Slra5."<biirger Gescliiifx: und Hundesiinlfc« zur Stelle war. inii so sriuieller
einjreiKiriimen werden konnte. Es. winde von dem Hastard von Vandé-
itumt nngeHibr dic-ellx' Stelluntr (»c/n'^fcti wie ini vcîtr;in?<Mien .labre von
Merzoîî Karl : ci -rlli-t uni 'Im uti;irnaimten loUii in<4isclien Prn teiiîttnirern
lagerte sieb in der .Kdianiiit» 1 kiimlliurei, woran sich mil diin icebten
Flügel Herr Wahher von 1 Imtm anscbloss naeb deii Vurîîtâdlun von
SLThtébaat und St. Nicolad iiiu. während der linke Flügel unter Jean de
Broii-j gegenüber der Vorstadt St. INzier iiielt. Uin eine vollstlliidige
Eiosdüiessnng vorzunehmen, fehlten die nötigen Streitkräfte; mau
moaste sich darauf beschränken, durch fliegende Abteilungen zu ver-
hindern, das8 Zufuhr in die Stadt kam. Das konnte um m) leichter
t'eliei die ilolagciuiig selitat liogl Iciliglich lii«- KizühlUD^ iier Cliiou. de
Lomâne vor. atlerdingfi mit durohAUs falsrher Zeitangabe. Dazii koromen bp"
richtigen 1 ( i ni?© Angaben hoi Knebel, sowie ein Schreiben Friedrirha v. Flcrken-
•leio an ï^tt.i-^->bMr<? vom \b. August. A. A. 291.
tr \vi:^<t nach seinci llerrscbaft Seigneur de l'iencforl genwinl.
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nrrirlil wn-îlfi). iils die Lut In iiij^cr liahoi iiiit dif froiwillijte Milwirkun'î
iU'i Laiitlbe\ rilkf«ruu<r in linni durflen. So liert. seilte im Lager jrrosser
I pbcrlliiss Hii L( hcu.-iiiitlelii und au Wein, während «ioli in ticr Stadl
«ler Miiiigel in cmpliudlicher Welse fühlbar nmehle. Es fehlte nicht an
kleinen ZoiMininieDstöissen, bei denen mit grossier Erbitterung gekämpfi
wurde. In jeder Beziehung fühlbar machte es sich bei der EinschUeü-
»ung, (1h8s es au einer geeigneten und durchgreifenden Oberleitunjr
fehlte. IMe einzelnen Führer verfuhren eigenmächtig und handellen
auf eigene Faust. So Imtte eines NachnHtta<;s oin dout.s<-1ier Haupt-
mann mil •'einer kleinen Schar von 40 Mann seine Slelhnig verlassen und
sieh in der Yor^hidt von Sl. Nieolas eingenistet in der Nähe > Spi-
f:il-. Von den Wallen an« boiiierkl. wurden «in vnn 2<)0 Burgundern
lUH/tu^cll und nacii ta|jli'rslfi- (ir^mwi'hr /üsaniniengehanen Das
konnte geschehen, ohne das.« e« jemand voji <len Belagerern bi uii ikte.
und erst (he piiar Leute, die eulrauueu. bi aehlen die Kunde davon ius
Heer. Bei diesem Zusammcnstosä erzôhlt der Lothringer Chronist in
seiner lebhaften Weise von einem Kampf zwischen einem Deutschen
imd Burgander, der uns un die Kämpfe der Griechen vor Troja oder
an die Hiebe erinnern könnte, wie die Ritter der alten Zeit sie ans'
zuteilen pflf^téu. Der Deutsche durchstach dem berittenen Bui^nder
die l>eiden Sehenkel und die Flanken seines Pferdes, so dass die I*ike
stecken hheh; wie der Bhtz jagte das Tier \m zum Thor St. Nicolas.
Hier stand es still; die hervorragenden Knden d< i Pieke verhinderten.
das< Her nui seinem l'n'^^e fe^-l genagelte Heiter nni seinem Rosse hin-
dmeli konnte. Als sie ul);ie&chlagefu Irug da- reiingatigle Tier seinen
Meiter noch his vor du^ llau.s eines Büigers. nameiiä Pelgriu. wo pj*
toi daniederfiel.
Durch cnie oft gebraudite Kriegriist wossten die Bui^under das
Heer zum Abzug zu bewegen« Ein Bote vmachte durch die Reihen
der Belagerer in die Stadt zu gelangen; gefangen genommen sagte er
aus, dass der Herzog von Burgund zum Entsatz heranrücke und be-
reits zu NeufchAteau stände. Oluie Erkundigungen eiti/.uziehen . ol)
diese Aussage auch auf Wahrheit beruhte. hoi)en die Anführer die H<'-
lagerung sofort auf. So iibercill geschah der Rückzug, dass nicht ein-
mal Wn^roir nnd Karren voll^tiinditr wegi/eschalll wurden, und ein
l>iederer Fnlirniano. der Ii Karren nut gtiiem F.lsässer Wein ins Lager
geführt hatte, zog vor. seine Fässer auslauten zu lassen, als dass er
das edle Xass den Burgundern idjerliess.
Es war in der Nacht vom 10.- 11. August, als das Heer sich in
so k<^fbser Weise gen St. Nicolas zurückzog. Zu spät Ham auf diese
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WVisc Horr Friedrich von Fleekcnstein den dir Strn~=:hnrger mit
v'mcm reisigen Zn^ von 100 Pferden am 10. Augusl den Belagerern zii
HfiHe jresehickt hatten. Das Heer lö.ste .«^ieh auf und vortoilto sich in
die festen Plätze von Vnndi^rnont. Rozières. Gondn ville und Luni'vilie,
allda die Ankunft \nii Hci/o;/ lîciié zu erwarton Bald mns^tc e.>^
'•ffenbar weiden, wie ^^vhv man siih liatte täuschen la."5sen; von Her-
zog Kari war nichts zu hören und zu sehen. Der Ungliicksbote musste
das naiariich entgelten; Robert de Matbortie, der 2u Rozières befehligte,
liess ihn aufknüpfen. Aufs neue vereinigten sich die Tersdiiedenen
Abteihuigen und rückten gen Nactey vor. Nur wenige Tage hatte es
!Mma gedauert, dass die Besatzung frei aufatmen konnte. Der Sire de
Bièvre hatte inde-s-^en so gut es ging die Zdt auszuntitzen gesudbt, um
Lebensmittel in die Stadt zu schaffen: aber in der ausgesogenen
l"mî!P«rcnrl war nicht me1ir viel aufzutreiben, und zudem sahen sich
die Burgunder auf Schritt luid Tritt von dpii «treifonden Lothringern
behindert. Bei (\om Anmar^îch aul 'ür St;ult oiütt dio Vorhut eine
kleine Schlaj»|>e: iudt'iii einige Wa^h;"d-r <\*:\i vur die Mauern
gewagt hatten, wurde üuien von den Bui-iundern der Rückweg ver-
legt; die nicht getötet wurden, konnten um* mit knapper Not durch
Schwimmen über die Meurthe ihr Leben reiten. Das Heer bezog aber
jeUl lûeht wieder die verlassene Stellung, sondern lagerte sich zu
NeuveriUe zwischen St. Nicolas und Nancy, um hier die Ankunft von
Herzog René zu erwarten, wilhrend wie vordem Nancy so gut es ging
*) Ans MKAem SchreilMn ergeben «ich die nolirendigen chronologischen
.Vogtben lUr die Aufhebung der EinBchliusisang ; ansnahmsweiae bestätig cnd ist
•lic^mal die Cbron .Jr- l.nrraine, w< I( lu als Dauer der Kin^HïliesMing 15 Tajic
iuijgiebl. Was Knebel über ilt-n Abzug der Hclageror erzählt, beweis», û&Hi man
in Basel der mächtigen Nachbarstadt Straâsburg und ihrem Kriegsmhm nicht
gmde fOnatig geaimit war. Es heiast dort nimlieh, dass die Besatsung bereit
gewesen wäre, die r»tadt gegen frcirii Abzug mit ilirer H^he 7m übergebf^n, nher
«ias wurde itinen abgesclilngen. Da hätte der Herzog von liurgund in einer .\acbt
das Geschrei erlünen lasseu : Viva Iturgundi! als wenn er mit vielen Tausenden
iierbeifekomroen trire; et aie lanlini de Argentina timore percussi fugiebant,
rflinquentes onuMin escam. rum magna confusione. Nur schade, dass die Stadt
>lras.«iburg bei der lîela^erung iil>erhaupt nicht beteiligt war. Jener oben erwähnte
ri'kiigc Zug war die erste kriegerische Hülfe, die ^^Iroäüburg Herzog René für
diesen Feidrag zu teil werden liess. Das crgiebt sieh nnaweidentig sieber und
klar au.s der späteren l nterwei»>u)g Slrassburgs fiir seinen Feldhauptmann Hann
V. Kageneclc ïmm Herzog IN ni' Wenn nun aber Kneb«'l uns eine solrhf nn-
wahure Xachricfit in gutem UIau))en und halbwegs voll Kntrüstung über die tiiö-
riditen Straasimrger erzfthlt, so ergiebt sich daraus ganz natnrgenAss, dass man
Mch Aludiehen Nachrichten Knebels gegenüber sehr misatranisch verliaUen und
Venn sie Konsl nirhl iieglMibigt sind, dieselben verwerfen mass.
IS
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(iuffli stn'iO'nd'' Alttrilunjit'ii iiiid Fel(i\va<*h<'ii vrtii <lcr Au^sciiwcll al>-
u't'st hiiiUt ü uui«if. Der friilien' ZiisUitid dor Diii^ic Irjil abïbiild wumIci-
vin, im Lager wur ein LcIkmi iu Sau> unU Braus, in der vielgeprüf-
teo Stadt herrscht druckender Mangel. So standen die Dtnfcp, iib d(*r
binf[ ersebnte Herzog Rm' hei den Seinen eintraf.
XiV.
)|f»i/(v/ René witr am 12. Anjrnsl von Kroil)iir;r na»'l» \\n<(A /ii-
rik kyekuiiHiH !i. liier vei weille er 2 Tajfe, die er wohl dazu verwen-
det haben ma;i. nm Ba?;el ^ïûnsliger /u ï^limmcn.') Indem er «lanii
:^inen getreuen Landvo;.'! Jdiann Wi»« zurOckliefts.*) um die Mitglie-
der der Vereimmg m schleuniger HCilfeleistung anzuspornen, ritt er
selbst eiligst weiter, soda.ss er bereits am 16. August von Strassbuiy
aufbrechen konnte, begleitet von einem weitem reisigen Zng der Stadt
unter Fidiruiw des Grafen Ludwiü: von Oetlinjren.^i Unterwejis lolinlc
er die Treue, womit Saarburiz bei ihm jiusjjeharrl hatte, diireh ein
wertvolles PrivÜPL'iuni *i fii •^■ava IiOtbriii<ren snlllcti di*' ]]rir"^er von
jeder Abgabe Irci sein und kiiuii o nnd verkarden dinleii wie dnlieim.
hn Krieire .-^oMfen sie den Ehrenplatz bei seiner Person nnd vor allen
andern dçn Vortrill haben, weil sie aneli die ersten waren, durch
welche das HeTvogtun) xiirftckerohert wivde, und fest blieben in ihrer
Treue, und fhr alle Zeiten mit Wein aus seinem Keller und mit Vi»r-
ritten aus »einem eigenen Hause unterhalten werden. Zii grösserer
Eine sehrieb Herzog Kené diese Urkunde eigentifind^. verbiîrgte sidi
mit seinem Wort (nid beslätifrte znjrleirh alle friihetrn Freiheiten. \ne
sie in der Frknnde des Her/.öjfS Johann von ï'alabrien anfgezählt
waren. Von da 'juvj: ci zu d(>ni Helairernrvj^slieev nadi Ntniev. wHi^hes
inzwischen sein«« Auhteiluii- veründert hu\U' mid in ilir ;!ltrii lichigre-
i inigsorte vor die Stadt /ut iu k;it.'kehrt war. Er slic;: m <1»m .lolian-
nitcrkomthnrei ab nnd nahm noch in dersselben Naelil eme umiassende
Besichtigung der ßefestigungr* werke vor. Indem er sidi geradmregs
nach der Poterne St. Jean begab, erkundigte er sidi hier nach einem
rirtskufidigen Führer. Da erbot sich der Verfat^ser der Chronik, ihn
*) Knebel.
») Colmar St.-A.
A..\. 21)0, J»ailiii( h wird ge^ennbiT Act Cîhrno. d<» t^orraine ein »iclierer
fliroiiologisclif r .\nh;(lts{iuiikl ;!e«oniien.
*) Hu^iuemn. Das Dalum der I rkiuiilc: le premier jour «le l'acquiUeinem
i|ui ext aprè» TassomptioD. wonach der Aufenthalt des Herzogs ui Saerbarg in
die er«len Tam- mcU M.uv.i lliiiimc'lfa)irl lÄUt, liaUc Hugiu-nin und Dîgol einen
l'ingerzeig geben k{>iiii«u, da^i« ihre Aufstellungen falsch sind.
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aboiall hiiixunihreü bis zu dem Thor In (Üraffo am oiitgegeiigesebsleu
Emle der Stadt. Um in der* Dunkelheit der Nacht keinen Fehltritt xii
()mn. legte Herzn? IUtk' die Hand auf dio SchiiUer seinor^ Fiihrors, und
jîiii;r«'n sie von Ort /n Ort. So mil (Ut nôlijîon ( )|•t^^kt'ln1lnts jiuk-
,i<'nisl('f. wie." der Kiirsf d(M) oinzelripn Ahtfünnirf^n ihre 8telinnj.'on an.
Ikrr Walthcr von Tliann -ollU' mil m» i Maimsthafl Sh'llnnj.' Ix'-
zielien vor doni Tlior St. Nu'«)ia?' /.ui ri»Urno St. .loan. hici' Uni-
iicî-ciifr sich aii5chUt\"<scn bis /.uiu TlK»r Sur und die Herren voJi
libihenstein ') von da bis zum Thor de la Craffe: nur die durch die
Meurtbe abgeschlossene Seite blieb unbesetzt Sofort sollten jetzt die
Belaiieniiigsarbeiten beginnen und die Laufgraben möglichst nahe bin
«D die Stadt gefUIirt werden. Von einer wirksamen Besehiessuitg
knnnl<> /nnächst keine Rede tM>\n. ^«olange die Strassburger Artillerie
liocii nielil zur Stelle war.
Wenn der Herzoïç in den Herlitz .seliKM- H;iM|>Utadt ]iph\iv^('\] \volH<>.
s(t niiis-ite er allerdin',fs mit der jirr»-!! n ijn^rtrie du l>ni;ic besehlen-
iiijieii oder er ^reriet in die {{elalnüdist«' l.a^re. Zwai (iurll«' <m- liotTen.
«lusâ Herüo}£ Karl von den SeUweizorn in der Franche-Comté feslge-
halten würde, aber die Aiuammlung feindlicher Streilkritfte im Her-
zngtuin Luxembafsr und dem Bistum Metz war nicht minder bedroh-
lich. Daas die ihm nicht rerhSngnisvnll wurden, dankte er dem Grafen
Tainpobasso. Dieser batte sich auf seiner Wallfahrt längere Zeit an
•kin Hofe def Herzogs Ton Bretajrm' auftrehalten , mit dem er -ii !t
nilnnlc stammverwaridl xn sein, und di>rl in der sehärfsten \Vei.<e
i'ilw-r Her/(.,r K;irl .iii.s<res|>r(M-heo, das^i er in .seinem toüen Kijrensinn
noch um Land iiinl f.'»nt(> kummen würde.*) Diin-Ii den tiral^Mi Ün-
iKji.«« haUf er auf- ii* m mit \\nn\u Ludwig anj^ekraij»!"). nnd dieser fand
(•^= jetzt an der Zt-il. dt a >i( ap«iliiain'r nidier an si» h /a fesseln , am
II Ohne PS zu wif-sen. giehf il* i C.lironisl Zoujjnis. wie mit der Ankunft des
llenogü die llollcuverteilung tinc gatu andere wurde; die lülhrmgi!>clion luUrer
tntcn vollatSadig snrflck. Die (Uiron. nennt al» FQhrer Seien de Honnestnin ond
HtTuard dp Konstenne. t)or Xaine iK-zoielmcl »nzweifclluift das unterclsässisrlif
(iesrhltHrht Hohenstein. Den Namen .»^clon vormau' allerding? nirlii zu deuten.
Vielleicht war es Anlon v, Ilolieiibteui, der iiu vuriiieu Joluc kerne selu' rülualiclie
Rolle Hjuellc ; aasserdem wird in dieser Zeil mrh ein Jakob v. H. erwähnt. ■
WnJther v. Tliann isl selntn wiederholt erwiiluil. Kd'. i i " iloi ihn ^'••!fgenlli< h
•«'hmähl als aiiltqutiin neijuam pracdonein. s< lieml ihn jjietrnzuslellen mil jenem
Walther von Tliauii, der .^ielt «älircud des Arina<:iiakenkricgcä hervnrlhat und
dann mit den Grafen \. LfitzelMein and dem (Irafen von Elierstein in den lUnf-
i'i'4vT Jahren die l^andatrassen unsirber machte. Dann mfiasle er doch sehr all
jewe«eu :*ein.
Jfbau de Truycs 324.
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Ö. Juni ( rklärUi er sich bereit, ihm eine Pension zu ])«\vilU{i;en.') In
»lif» TIHndr flip.«ps Mannes war din Rollun^f Lolhrinpens für Herzog
Kurl gelegt wnrHon : denn er war nun mit dor Anfnrabe beli-aul, die i
niederlHndis< lien Streitkräfte y.u sammeln und zum Entsatz von Nancy j
herhei/uniluen. I
I nschfUzbar war jeJ/t die IriedTt rU|;i llidliiti;: des Königs für j
ileizog Kail, und die.ser liaüe ullen Grund riihnitjüd darüber au.«- j
zusprechen. Nirgends tritt die duppelzüngige Politik des Königs deul- |
Ucher zu Tage als bei dieser Gelegenheit. Derselbe Herrscher, der sieh
zu Ffeiburg vernehmen Iftsst, dass er den Krieg mit Hefxog Karl bis |
zu desaen völliger Vemiditmig f&bren will, sdiaut am entgegenge- î
setzten Ende des Königsreicbs so friedlidk drein, dass ohne Bedritki n |
die beiden Kompagnien des Grafen von Celano und des Herrn l'i(»laud ;
von Hallowill, die bis dahin /.n St. Quentin und Abbeville die tramA-
sisehe tireu/e beobachtet hatten, fortgezogen werden konnten.-} ]
Ari?«prdpni war verfi'igbur die Kompa^'nie dor Söhnp dps pipninn-
tesischfii drillen v. St. Marlin, welche im llriv;(»;:linn (icldcrn -taini ;
ilazu kamen die beidt a Kompagnien Arne uud Jelian de Valpcrga und
eudüch die von Jehan t.ampübasso ''j, sodass also dem Grafen v. Caui-
pobasso von vornherein 6 Ordonnanzkompagnien zur Verftlgimg standeu.
die in kurzer Zeit sich vereinigen konnten. Diese Kompagnien waren
von den Schlagen bei Grannon und Murten versdiont geblieben; es
steht .somit nichts im Wege, för dieselben die volle Kriegsstärke von
705 Pferden anzunehmen. Das ergiebl eine Summe von 4230 Pferden ;
bringt man fiir die Kompagnie die 101 Pagen und 101 Trossknechte
fiir dfn f^hcr^ion ufsd dif hrminic-' fTarmes Jeder Kornpa^nio in Abzut'.
So ergiebl .-iidi liu' die.-e Ö Koüjp;(;>iii<'U eine Kri«v;~>l;tikr \<n\ ^
Reisigen*). Mit ««iner solchen Streilniaeht. vor allent nul » in« m milchen
Uebergewicht an ileiterei, konnte der Graf das loUuingisclie Het^r ahn- j
lieh in Belagerungsznstand halten, wie dieses Nancy selber, bis dann das
adlige Aufgebot und da» Fu.^svolk, welches die Grafen Engelbert v.
') C.ommint's-Leiif.'let III. 484. Das Sclireiben des Köni^is isl niclil ileuUifli
gehalten, es heussl: <|u'il fusf voulcnli" ri'ostre dc^ miens et soy déclarer entièn--
inenL — Der Graf Danois .-iland in nahen liezieUunjsen zum licrzofi von llrelagne.
«) Motin«t I, 206.
"i Vgl. Molinot I. 210. sowie die RttgefObrle Relation.
*^ l'fiber die bargundi-« Ii.- Krie^smaclil imtmirhtfn âu^ Wrrkp vnr, <iuil-
laume, histoire de l organisation niililaire nous le» ducs de Bourgogne in deu M»^
inoim courooiiés par rAcaâémic royale de Belgique XXU, sowie La Chaavelaya.
les années de Hharles le Téméraire dans lea deux Boargognes.
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— 277 —
Nassau und Pbilipi» t. Gbimay^) aammelu ssolUen, herankam, und dann
mit sicherer Âunicht die Stadt entaetzen, wenn nicht schon vorher die
Belagerer durch Mangel gezwungen wurden, die Belageninsr aufzuheben.
Der Anfang wurde gemacht. Der Graf vereinigte sich mit dem
von dem Stallhalter von Luxembniv. Sire du Kay, auf^rfbrachlen Kriegs-
vnlk. und einp Abteilung fiberschntl bereit« am 2Vl. Aiijrusl die Mosel.
Uli; Siffck ^11 liil-etzen. Oer Grfif folgte mit den übrigen StreitkiHflen
tiacii uud fttaiul Anfang Sciitcinbt'r^'t im Thal von ^^et/^, gvloidtni und
unterstützt Vi>n liiav^iior iicuig uu(i der Stadt Melz. Herzog ilené be-
fand sich demnach, noch elie die eigentliche Belagerung begonnen hatte,
in bedenUtcher Lage. Die von der Niedm Vereinung verheissenen
Trappen waren noch gar nidit voUztthl^; eingetroffen, und schon sah
er aidi unter diesen Umstftnden genötigt, um 31. Augost seine Bundes-
jK'nosseii 2U bitten, ihm mit ihrer ganzen Macht zuzuziehen*).
Lrâder sind wir ttber die Rüstungen der Niedern Vereinung nur
sehr dOrflig untivrichtet : wir wissen weder, in welchem Umfimg Herzog
René za FVeibuiig Hülfe /n;:* <a'^M w.jnlen ist, noch in wie weit diese
Zn.«jo<fen eingehalten sind. Jedenfalls waren die Leistungen sehr un-
gleich. Slrassburg war eifrig wie inmier; e? ï>andte am 26. Augn«t M
300 Fussknechle. zumei.st Büchsen.schützpti ab; die Zahl dpr Rt'i<i^^ell
wurde tuif 4(ii) ^^cltrncht. und dazu Htrlltc es das IVii ilic Üchiu^erung
iiotvvfiiiliu'«' ( H'-'-liril/ : 12 Sehlangen uipI 2 llanj»tlMi(li>('ii. *it'n weil
und breit beiübmten btrus und den Huimnel. Die yaii/.e Sli l iliiiac lit wurde
unter den Befehl des Herrn Hans v. Kageneck gestellt, der von Saar-
burg her mit den lothringischen Verhältnissen wohl vertraut war und
^fidi eben ^t bei Murten rOhmlich ausgezeichnet hatte; unter ihm be-
fehligte Herr Friedrich v. Fleckenslein über die Reiterei und Bechtold
Offeobufg vermutlich ttber das Fussvolk. Bisehof Ruprecht hatte bereits
eine namhafte Anzahl Leute beim Heer, ilie jetzt weitere Verstärkung
eriiielten. sodass er beim Beginn dei" Belagerung 700 Mann P'ussvolk
imd fiO*^) Reisige dort stehen hatte. Die oberUindisehen Heichsstädte
wai-en am 26. .\u'/n«t unter V^orsit/. de- bisherigen Lnndvogts (7iraf
Oswald V. ïiersteui noch einmal m Biisel zusammengcticlen. um über
*) An» dem llmm Cror.
^1 Uiron. de .Motz 428; si ine <Uciliiia< lit vltd hier nuf SlIlK) Mmn iMÛlfert
<:oimar. A. ^^Irassburj.'. St.-.\ A A 2Mr,,
■♦» ModL V. Adolf. Sehiller-Kiiiiigshelen 37ü.
^ Smi Berichte (A. A. S91) bflden (i»m«rhm eine Haaptquelle.
Knebel 44 epricht von 160 Pferden; unsere Angtben sind den Uerichlmi
lUifenecb entoommen.
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— 278 —
don Hoeroszujr gen Nancy /u hoiiilon. n<T AiHmürsc !t yiT7/vTnr\.o siili
jofîooli : Hîfol sandte erst am 2. September 50 rei.-^i^ic S»»ldner ab.
und el)<'ii<<j inihnien die übri^ren oberländisehen Hei(hs!«!j'ulle siel» Zoit
lind SI lik kU'U zu grucsisem Aergcr SlrassburjfS in iiiiiiden i An/ald.
ilaupläüchlicli störend aber war et*, dass die östreicbische Landvogtei
noch nicht wieder besetzt war. Der unverträgliche Tierslein hatte airb
mit jodermann (Iberworfen. un<l es war oatflrlieh. dass seine (tebiite
jet2t keinen rechten Gehorsam fanden. So kam es. daas der Hmsag
von (istreicli. der den gröbsten Zuziiir leiste» sollte, aufiings nicht
mehr als 80 lieisi^n' im lollirin^risrben \.:v^or balle.
So lan>re «lie elsiissisoben Streitkräfte ikkIi niebt zur Stelle waren,
batte -il 11 dn- IU;er anf hln<-e Kin^ebliessim^t von Nan<'y beseliriuikl.
Ilerzdi.; \U-\\r -rib<t war /.eiUveilitr abwesend </owe.<en und ritt cr^t am
1. SepteialH'i . Aljends 8 L'br. mit HOfi reisigen Pferden und 400 ]ru&>-
kueelilen in^; l^igor wieder ein. aber nur um sofort mit dieser Truppen-
inacht und 104 Strassburger Reisigen nnter Kageneekn Fßhnmg wic-
rler aufzubrechen. Bs handelte sidi darum, dem Grafen Campobaaeü»
den Weg moselaufwilrLs zu verlegen und sich in Besitz der festen
riät/e an der ^Io.*el zu setzen, soweit sie sieh UDch iu borgundischen
Händen befanden. So '/eilaelile er Seliloss t'reny zu iiberraseben. das aiii
Ifttigsten dem Hursrnndei- jretrolzt balle. ;dier jetzt ancb am läiiii.^len
aii^-liif 1(. Mor^'en"^ friili kam dio S» liai' an. alter «ferade reelitzeitis war
die JH.-a(znn^r vn-iuikl W(»r(ien. imd so wunle di(» AiitTttrdernnjr zur
l'ebery:al>e zniiiekjiewiesen. Von da wandle sieb Herzog llené «(egcn
da.s wiebtige Ponl-à-Mons-sun, das eine Besatzung Lombarden von der
Kompagnie Jelian (.ami>ui)itö.'io hatte. Die Stadt, zum HerzogtiuD B»r
und :»onnt dem alten König René gdiörig. verweigerte den Einlas:«.
Nach näherer Besichtigung .«f^hien der Sturm allerdings Aussicht auf
Krfolg zu verspn^hen, aber in dem darauf gelialtenen Kriegsrat wurde
die lierürebtung laut, dass die deulselien P'usskneeble alsdann auch die
Bürger niebt scbonen und die Stadl in Hrand steek(>n würden, wo-
dureb der Zorn des ungnädi<f<'u <trn-^yva!of-' tioeb niebr erretrt werden
nuissl»«. der in der Tbat in Herzog Ken«- weniger den Solm >enier
Tüdili i , als den Enkel seines verbasslen Nebenljublers Anton v. Van-
démont zu erblicken «chieu*J. Es scbeint darauf ein Abkommen
in der Weise erzielt worden zu sein, tiass die burgundischen Söld-
ner abziehen und die Bßrger Herzog René einlassen und sieh halten
*) Ks nmss Jicrvoigehohen wcrdt-u. U;ujs Ut-i ullu lient', dor uacli iln Aus-
ttOhmuig mit Kttnig Ludwig wieder in Hesitü de» llenogUiniti Rar leolsnirt wnr,
si'inem Knk«l keinerlei l*nter»t(ltziing m T«tl werden Ues».
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<n!Uen wie vonlem. ehe *;ie burgimdiscli wupIou Kurz ti;i> lilicr be-
iiinii t -ic'li die Stadt wenigstens in lotlirinjriM'lKi Tu wall, und die
Coiiiiarer Mannseliafl ward als Bcsitziniiï hineingelegt. Herzog Hein'
^clzte sieh darauf mil den Seinen wieder zu Pferde und ritt
heiittwflrte ins Lager. Herr Hann r. Kagcncck berichtete Ober die«
l'nh'mehmen nach Strassburg. and der Rat der Stadt mag ebenso
wie wir erstaunt gewesen sein Aber die Leistutigsfthigkeit toii Mann^
^haften und Pferden. Da heilst a». dnss si(» nii lit aus dem Sattel ge-
kommen wHren von Sonntag Abend H l In- bis Montag Al>end 0 Tbr:
iiiigleieb gri)s.=îer ihk-Ii nuiss da die Marscbràbigkeil der Fusîjknechlo
gewesen sein, dass Mo es init tiffi Pfpi-rliMi anfnnbnien.
.telzt aber koniib» li< ^ hu :^sutiü von Xancy beginnen: das
Slrassburger Lîe.SL'blil/. belatid sidi zur Stelle. Herzog Kenö brauchte
nur zu befelileu. aber tierzog ileué iKtfahl nieht : er wollte die Haupt-
stadt seines Lande:« schonen und erweckte damit bösen Geist unter
mnen deutschen Tropiien. Die mcMthten ««agen: wenn die Bürger von
Nancy etih'as Besseres wollen, s» sollen sie die Besat^sunp: zur Ueber-
i.nd)e zwingen. Gross war îJmî Zahl nicht ; im besten Fall zählten sie
13(X> Mann. L)ageg<Mi lie^:»- sieh etwa* aufriehten. znmal die Freunde
V(tr den Thoren lagen und bereit waren, die Hand zu reichen. Slalt
dessen hnn^rrlr-n Bürger von Nancy mit den Hurumidern. wie sie
voitlem nid den Lolhritigern geliungcit halten. Iiizwisdien huigerte
«las Heer untliälig vor der Sladt, und (;s wueliscn uiclil ran- die Aus-
lagen für den Sold, den der Herzog nieht Ijezahlen konnte, .««ondem in
demselben Mass steigerle nich auch die Znchtlosif^keit, wie es niclit
anders sein konnte bei einem Heere, das m bunt iiusamniengesetzt war.
IMe Stärke des Heeres Iftsst sich nicht feststellen. Dafltr ist Herr
Haas V. K^neck ein zuverlässiger Zeuge, welcher «n Strassburg
üchreibt, dass niemand des Herssogs von Lothringen Streitmacbi nber-
sehlageti kann, da - sie nield an einem Kiid(> bleilien und ein- inid aus-
œileu' : nber wenn ihre Zahl nwh imch so gross gi'w< -i u wäre, es
fehilc jetler inuere Halt. B(n dem Ai»sclieu. den die deul^clieii I ruppen
allgemein gegen die der Sodomiterei ergeben(Mi italienischen Soldaten
hatten, war es zum mindesten unbedacht, dieselben in Dieusle zu
nehmen, wie Herzog Ren*' gettiau hatte; nidil viel geringer war der
Gegensatz zu den «Walhcn», dem Frunzitsisch redenden Teil der Trni>|>eu.
Wenn das Misstrauen gegen Herzog Ren^ auch erloschen war, gegen
diese besiaiul es bei den Deutschen in voller Kraft; sie gaben den.selben
Schuld, als ob sie im Herzen lnugnndisch gesinnt w&ren W)<\ ein Ent-
weichen der Besatzung begfinsligten. Es ging sogar die Rede, ab ob
— 280 -
die WaUicn in der Schlacht iiidit stand halten würden; dazu kam,
da09 nm auch die Beschaffeaheit der Tnippea viel zu wünschen Qbrig
Kess. Jene kecken Parteigänger waren für den regelmässigen Kriegs-
dienst wenig geeignet ; das eintönige Lagerleben entbehrte aller Änregiing
und jedes Anr( ize>. Oie douisclien Bundesgenossen schdnen bei der
Auswahl ihrer Truppen auch nicht sehr bedenklich gewesen zu f^eio;
es war doch vielfach zusammengerü fîtes Volk, -öde Kiicf hto und armn
♦ puren*. Solche verschiedeuaiti;.'-*' Oo^^tundleile /.u^ainnifu/iihiilton fv-
furdcrtc ciiH' eiï»erue Natur, und dic-c l>e?a«< Ilt r/HM |'u>iu'. uithl, und
wenn ei sie besessen hätle, so konnte er tluch nk-ld (iurchgreifcn ; er
luusste eben überall Uücksicht nehmen. Allgemein wurde es ihm übel
genommen, dass er nicht mit grosserer Thatkraft der Stadt zu Leibe ging
und von seiner Üebermacbt keinen Gebrauch machte. So entwic^dt«
steh im Lager ein Leben, das jede DiszipUn untergraben musste. Der
Würfelbecher und lose Dirnen mussten die Zeit vertreiben ujid der
«riifion* ') und Ihirenführer waren so viel hn Lager, «das ein lit Ii
fromme Mann nit frölieh tarf zü inen reden, dann wann man nit i-el.
(Ins inen gevellel. se wöllent (Mnon rr^techen». Mancher bicdeiv
Bürger wünscht sich fort; und der .St lilellstadler llanplmann Hans
V. Stein nieinle; vvenii er den handel gewusst hätte, wie er ihn jetzt
wüsste, er wäre niciü nach Lothringen gezogen. *Es gehl wU«l durch-
einander; Gott wolle, dass es wohl gerate, wir bedürfen seiner»').
Oer Wadidienst wurde unter diesen Umständen sehr nachlässig gehand-
habt und das nutzten natOrtich die Betagerten aus: sie machten häuflg
mit GlQck kleinere Ausfälle, und einmal gdang es ihnen gar, 2 Sdilan-
gen, mit denen Harnescher die Stadtmauer unter Fnu r nahm, za
nehmen und in die Stadl zu bringen. Die scherzhafte Art uthI \\>isc.
wie Herzog René den Vorfall aufnahm, indem er iji Rrw.irliuiig der
baldigen Uebergahe meinte, flie Belagerer hätten ihnen lianut nur eine
Arbeit erspart, das.s sie ilio.'.ellttu hineingebracht hätten, beweist, wie
sehr er Kücksicht nehmen mussle auf seine deutschen Truppen.
Unterdessen stand der Graf v. Campobasso noch immer im Metver
Thai und regle sich oicbt. Anstatt seine Reisq^en auf die Belagerer
strafen zu lassen und ihnen die Znfuhr abzuschneiden, bedrohte er das
deutsche Lothringen, und die Herren Ton Bitsdi hatten mit 300 Fuss-
knechten und 40 Reisigen das Lager vor Nancy verlassen, um ihr
eigenes Land zu schützen. Im abrigen schlug der Graf die Zeit tot
*) Das Woii vcriniig icli niciii recht zu deuten: e:» kOnule Mordbrenner
lieUsfü Itoiv Dr. Wolfram gibt die Uoutnng Hurenwirt.
Colmar. St.-A.
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— 281 —
mit Beratungen*), welchen Weg man am besten einschlagen könnte,
um Nancy su entseüten. Da nach dem Fall von Pont-à-Hous9on die
Moeeletrasse versperrt war, ({elangte der Kri^rat endlieh zur Er-
kenntnis, dass unter diesen ümsitänden die Strasse im Thal der Seille
Hufvvai ts für den EiiIsmI/ am jreeitrnelsten wäre. Dazu bedurfte es aber des
Durclizuges durch <i;i> «lein JJischof von Metz uffbörifre Nomeny, und der
Graf V. Campohasso wav [ilot/lich so ^ewis.senlial'l jreworden. da^^s- er iiichl
etwa kiir/,(M- Haiul >i< ii Hcn Weg bahnle. was dem liur^imdcrfreuiMl-
lirlicn lM*f wolil am liebsten gewesen wilre. sondern die uusdrück-
lii;i)e Lilaubuis des Uischofs begelirte. So offen Farbe zu bekennen
durfte der Prtlat dem wegen seiner Haltung sdion sdiwere Vorwurfe
von den Bundesgenossen gemacht worden waren, doch nicht wagen;
es entspannen sich langwierige Verhandlungen, und was für den Grafen
V. Campobaseo die Hauptsache war, die kostbare Zeit ging verloren
und der Hunger wütete immer stärker in Nancy.
Die nähern Bedingungen der Vereinbarung zwischen Hensog René
und dem Grafen Campobasso sind ebenso unbekannt, wie der Zeit-
imiiki wann dieselbe in Kraft getreleti ist ; jedenfalls Ist sehr un-
wahrscheinlich, das Herzog René dem rankevollen Neapolitaner die
<>nf>« li;irt Vnndf'trinnf al- ncliilinmitf ztifresichert hat^). Das ;ran7o
Verlmlteri des tirafeii wiilucnd dieses J^'cM/uges lässt aber keine iiiKicic
Deutun«/ zu. als eben liir. dass er scIjou damals die Sache semes
llerni scnak'ti Italie, und unschätzbare Dienste leistete er Ib'rzojr
Heoé; indem er nicht nur seine eigenen Truppen in Untlmligkeil liiell,
sondern auch den bevorstdimden Zuzug aus den Niederbinden mög-
lichst hinge aufhielt Zuletzt fireilich musste auch er seine Unthätigkeit
ao^elien, um sich nicht aUzusehr blosszustellen, aber bis dieser Zeit-
punkt eingetreten war, konnte Nancy ^mn längst verloren sein, und
Herzog Ken^ erhielt Zeit sidi nach Hülfe umzusehen. Sein Mahn-
schreiben vom 31. August hatte nicht viel Erfolg uehabt. Strassburg
konnte mit Recht darauf hinweisen, was es bereits gethan iiw Ver-
linltnis zu anderen Vereinungsmiljrliederu. die mehr vermöchten, als
die biadt : das einzige, wozu es sicii bei der Geldnot des Herzogs ver-
1) MoKnet I. 207.
Sj (ionnninos widmet «U'rii Verrai vcni ('.;iiTi|)ohasäO ein eigenes Kapitel, t^a^l
nltcr über die Haltung ile:s Grafen wälireiirl der llelajjerun^f von Nancv dureli
U«m>g Itcué nichtn; aach die übrigen ^^lellen schweigen darüber und ur^âiilvii
Ton dem Verrate «Ich Keapolitaacn eml hei ilem rtitergaog Herzog Karl».
*\ GoUut, Méin. bist. éd. Ihrremoy 1907, Jedoch ohiie Quellenanf abe : tioin«>
Xacbrichten »ind aber in der Regri gut beglanbigt.
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— 282 -
stehen wollte, war, daäs» et' ?-t'ine Reisigen, dii- /.um Teil von Rpiw
unterhallen waren, jetzt jran/ in eigenen Sold nahm. ') Dabei verschloss
('S .sii'h al)ei' nicht vi>r der (1c)])jK'lten Gefahr, die dem Be!ajrenin{r.'?heer
drohte, indem Nachricht einjrelanfen war, dn^^^ llerzojî Karl .«^ich auoli
an-sohir-ke. autzubreehen und ixcn Ldlhriiiiren oder vor Mömpelyart nixl
von da ins KIsas.s zu /.iclien; es jjah dahei" Herrn Hans v. Kajxeneck
auf*). Herzog Uené zu veranlassen, noehmal.s die Mit«iliedcr der Vcr-
oinuug in Kraft der Einung und der Freibnrger Zusage um H&ife »i
mahnen und ziigleîeh die Eidgennssen an ihr Versprechen zu erinnern,
ihm in :«oinem Sold merkliche llnlfe yai i<chivken. So geschah es.
Aufs neue wandte sich Herzog René am 8. September in den driiig-
lichsleii Ansflriirken an die Mit<rlicder der Vcreiming. dass sie ihm mit
ganzer Macht zuziehen unn hlcu. <lii di<' Hiu'jiuuder an^ ohern und nie-
dern I.anden sich häuflen. nni Xnv v /ii rutselzen •') : zu y:leiclier Zeil
fertigte ci- den Slrassl»urjr«'r Iv'in-tuiiiM Ik'rnhard zum Tiühel und
Heiurn Ii S< Udiic aus Dicuze aul dt ii zum 14. Septeinher nach Luzeni
angesetzten laJ^ •icmeuici Kid^tenossen nh*). Slrassburji aber bedieale
.sich noch eines anderen Mittels, um die sAumigen Bundesgenossen aiif-
KurUttoln: es beschwerte sieh iiber sie bei den Eidgenossen, die gern
dem Wunsche der Stadt, einen moralischen Druek auszuQbeu. nach-
kamen und am 14. Se)>tember besonders die zögernden Reichsslädl«*
ermahnten, den i'reil»uru''r Zusaizcn naclizukommen. ^) Da^ kostet«-
nichts: hinjfejren beschlossen die Kidy^eno.sseu. nachdem es nun feslstand.
dass HerzofT Karl ;ille Absichten, nochnial- sie o<U'r Savoyen zu iibt-r-
ziehen. aufiiejicbeu liatle. den zu Freib>u<r in Aussicht jrcMionuueneii
Keldzu;i nach der l"iaiu lie-( lomté in Rulie zu stellen Kür Herzoji
René war das lolgeuächwer. Sein Gegner konnte jetzt die Krancbe-
Comié sîdi selbst überlassen und mit allen seinen Trui^pen den Marwli
nach Lothringen antreten ; die Gefahr, die hin dahin leeres Gerücht ge-
wesen war^ wurde jetzt greifbar. Wehe dem lothringer Fürsten, wenn
Karl seine Vereinujig mit den niedei-läudiscben Trnppen erzielte uod
ihn dami im F^ager vor Nancy aufsuchte, bevor diese Stadl gp-
fallen war!
1 A. .\ 2.S.'».
sluni.H'11 iuir. als <l<>ren er«le dw VMlwnAunf Fl^ckensteti» mit IM) Reistgni •m
U. AugUi>l i-ix-licinl.
") hu ^sUassli. Sl.-A. Kupit-ri tlicNOs ScIuiiLiuHs au lleritog r^i^iiiuiid.
den i)iiM;hof von Rai*cl, l'^linar, SrbloUstadl, Ol»ernelmb«ini und Kaisenherg vitr.
*) Rt'ulT'i'' -<hi»il»«ü vom Î). Se(ilemb. im LuKern. A.
') tlohnar. S't.-A.
«; Ridgeu. Atjs< )i. IL, 014.
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283 —
XV.
Im EUtass erregte die Mahnung van René boees Blat; war
ein Widerspruch, wenn der Herzog die IfQl&miltel seiner Bundesgenossen
in soldier Weise in Anspruch nahm. wAhrend er von seiner Ueber^
niHchl vor Nancy in keiiu-r Wei-îc (u'hraiu-h niiK lilo und nichts dazu
Ihat. (IfM) Kall der Stadl zu hcscliieiuiigen. Basel, das namentlich über
Stnjssburjîs Schritt l)ci deti Kid^roiiosscii erbittert war, wie? den Herzojr
dartnif h'w. wi(» pine Zusendung von weiteren 'f'nippen zwecklos wäre,
."n liiii^zc er nul der lii l.i^f^ennj}; keinen Ernst niin lilc '* |li<» olsässi^cheM
Kcrch-s.städte <;ri(len ihrcr-rits zu dem hewitln trn 1 1 iil!-iniltt l. -irli /u
einen) 'lai^c in SchlelLsladl am lÜ. Se|tt(Mnb«-r /u v» rciiiijren. nm über
den Fall zu benilen. Die Zustände im Liigcr vur Nancy kamen hier
xiir Sprache» nnd die Stimmung wurde nicht verbessert durch das
Schreil>eu des Sehlettstadter Hauptmanns Hans v. Uatsamhausen zum
Stein, der sich hierüber in ernster, fast dflnterer Welse auitsprach und
aehliesidich die Stadt crmahnte, doch Ja ilire BAi^er zu sparcu: denn
andere Leute beheiren sich <vast mit Oden Knechten, deren viele im
Lager da sind.» Nur wenn die Eidjrenn^-cn kamen, morbte Schletl-
stadt aiicli seine Bürger hersenden. Wir sind hier; iîotl geh uns
tilüek. ^)
So mi-->ui -linunt aber die VcrsiUiiinlnn^ über den srl)le|>(>eiitien
(ianii <ler Hclnjicrmitr sein inorhle. .s<» bcs« bloss sie doch eine uw^-
reichendo Verstärkung, die am 2 1. September zu liaccarat übci na« lil< n
«tlUe. deren Stftrke sich uDerdings nicht fesblellen Ub.sl. Strassbui'i
ging am h Jetzt mit einem guten Bei.spiel voran: ex stellte am 20. Se|>-
lenriier aufe neue 1000 Mann, und Bischof Ruprecht blich hinter
Strassburg nicht zurück, während Basel sich b^uttgtf^ am â4. Se|)-
lember 160 Mann zu schicken.^) Graf Oswald v. Tierstein endlich
verhiess ri'ir llerzo;; Si<fmnnd 1000 Mann zu Fu^s und zu Hoss. die am
17. September zu Kienzheim lairern um! von da ihren Wcitermarsch
anlrelen sollten. Auch so blieben die I.eistunfren «I(M' Verbimdeten
tiiit Attsnahnie von Hischof Uuprecht ntrd der Sladt Strassburg weit
tuiilrr ihrTiii Vcniin'/t ii /.iiiiick. mid Hci'/n-/ liciii' wnr nicht xveiii'/ im-
ireiiallen «lar i'iln'i-, [)ciiin»cl» jilaubte er. wenn diese \'ri>lai kiiii'^rii iirlt-t
1<KX) Schwci/.er Kiicclilen. die er suiwerben lassen wollte, anjickoiiniu'ii
wären, ge^ren den noch immer in der Metzer Ijandsciiufl hallenden Feind
einen Hatipfschlag aiisOihren zu können. Die Probe blieb ihm erspart ;
it KnelK'l, .02.
*j l^>liuar. ^^l.-A.
•) Ktiftttftt, 68 uml ft5.
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— m —
<ler Graf von Cainpoba^so wich plötzlich bis jren ßi)l(>hen zuriu-k nn-
'^fpbüt'h um -if*h mit rlrn Tnippcn. die jetzt aas dea Niederiandeu her-
angezogi'ii kamen, /u \ crciiii;:*'!!.
Um (In scIIk' Zeit w ie die Niederf^ Vercinunir liaUe sieh Herzuj.'
lieiié auch auls neue an König Ludwig inu Hülfe gewandt. Herr Jeau
Wisse traf zu Tours bebn Künig gerade dne Sdiwelzer Gesandtschaft
2um Horgemmbis geladen an.*) Rechts und links vom König sasaen
2wei Herren aus Lusiern, Caspar v. Hertenstein und Albin Sitenen.
Solche Ehre ward nicht dem burgundiach^i Gesandten Herrn v. Ckmtar
zu teil, der an einem Nebentisehe sitzen und mit anhören musJ^te, wio
der König sich erzählen liess von den Niederlagen der Burgunder hei
Granson und Murtrtr .letzt nui.^^te dfr sieh zu dem Ge.sandteii
setzen und .sich mit demselben überiiiüt. -o all«' lirut n konnfen,
von den letzten Ereijfnissen in Lollirin'/en unterhalten. Nach dem
Essen verhörte der Könijr den Hellis und beschied ihn auf die Nacht
zu sich. Da erhielt er denn gute Antwort : der König wolle dem
Herzog so viel Gdd geben, dass er den Krieg wohl fOhren könne, und
zwar soUe dasselbe am 24. September ausgezahlt wo^en.') Zugleidi
liess der König öffentlieh ausrufen, dass er allen, die Herzog René zu-
ziehen wollten. Trlaub verleihe. Das war schon mehr als eine Er-
laubnis: das kam einer Aullordermi;: gleich, sich dadurch beim König
in fJim-<t zu setzen. Von den Scliweizern muss l.ndwi^r dnnn auch
{.'ehört li;ilii'ti fln-^s es mit der Hela^rermiji von Nancy niclil recht vor-
wärts ginjf; ci Ii- , SS daher dem Herzog <:e/en: er solle Nancy auf das
ernstlichsle vornehmen, dass (t es gewänne: damit Ihue er ihm =eiu
gros» Gefallen' uiid wenn er die Slaill gewonnen hätte, .so wolle er,
der König, ihm Stadt und Land wolil belialten.
Der König that aber noch mehr. Angesichts der Gefalir, die dem
lothringischen Fürsten von Herzog Karl drohte, liess er durch den
Bastard von Bourbon hei der eidgenössischen Botschaft anbringen:
wenn der Herzog von Bui^und sich vor Nancy legte imd der König
in dgener Person mit jranzer Macht jreuen ihn zöy:e. <»b die EidgC-
nos.sen ihm <lann mit etwa .'iO.OOO Mann helfen wollten, den Herzop
von Nnnc\' /n vertreiben, und falls der Herzog dort nicht "«tand hielte
und diu Eidgenosse« den Krieg nicht lortzusetze» gedächten, ob sie
1) IJcriclil v(»i Ka<»cn<'< k.
*) Kill in den Han|ilsarli(!ii ^k-ii lilauli iKii r lloiii lil von Ka^ieiicck an Slrar^-ä-
iiarfj^ von dcni lia.*>elvr l'ultlliauptiiianu \i«lltn v. .NuiicnsU'iii an Ilaüol ilber «liest:
Sendimg b«i Knebel, p. 30.
*) Ob es gescbub, steht swhr dahin.
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ihm dann SO-- 25,000 Mann in seinem Solde ttberlassen wollten, um
den Hensog zo verfolgen und ganz zu vertreiben. Die Gesandten
kcMmten mit Fug envidem, dass sio darauf zvl antworten keinen
Befehl hättpn.') Des Königs Versprechen war jetzt so wem^c wie
m Freiburg ernst m nehmen, aber auf «ler andern Seile konnten
sie doch auch sehen, wie viel dem Könis: daran gelegen war, dass
KäH nicht auf'« neue Lothringen gewann, und diese Einsieht kam Herzog
Ûené spälti iiiehl wenijr zu statten.
Bei den Eidgeuu.süeu i>landen nämlich rli*' Din^ir fin Lolhriiigen
iiuht mehr .so günstig. Die friedlichen iNeigungen ubcrwogon ; da.s lmtt(»
sich schon darin ausgesprochen, dass der Fehlzug nach der Franche-
Comté aufgegeben war. Dazu kam, dass nun von allen Seiten ge-
scfaftft%e VermiUler sich um den Frieden bemOhten. Wenn die stolze
bargundische Ifacht in TlrOmmer ging, wie es allen Ânsdiein hatte, so
mnssten die grOssten staatlichen Umwälzungen entstehen. Da war der
faplere König Mathia.s Corviruis von Ungarn, der in Karl den Bundes-
genossen gegen den Kaiser nicht missen wollte. Da war flei* Kaiser
selber, der für den eigenen Sohn Maximilian das burgundische Heich
<Thn!tcn. da endlieli der Pnpst. fier sich in Karl den Ihütijrcn Bundes-
^r.'tiossrii uegen König Lii'lwiu hcwahren wollte. Alle waren darin
eujig. (i< II Rurgimder müylich.-l /m schonen, und es lag nur zu nahe,
da.'ss Her/og Ueiu' alsdann die Zeche bezahlen nuisste. Es war ein
Glück für den jungen, allem in der Welt dastehenden Maim, dass alle
diese Freunde Burgunds die Rechnung machten ohne den Starrsinn
und die Verblendung von Herzog Karl. Auf dem Tag zu Luzern am
^3. September erkltlrten sich die Eidgenossen auf das Anbringen des
ungaiischen Gesandten Herrn Jörg*s v. Stein und Horm Wilhelm Her-
tels, lier im Auftrag von Herzog Sigmund sprach, wie Dr. Hobler als
ein Legat des Papstes und Kaisers an ihn geworben liabe, den beiden
H.liiptern die Friedensvermittlung zwischen flen Herren, Städten und
i.anderi der Vereiniinir und dem Wor/jyx von Burp^iind m gestatten,
herrit. niif rii-in nächsten Tage /.u (.uzern hi Vci'h;iii(lhiiigcn einzu-
ticicii, iin<l Ilf r/Dg Sigmund wunie gebeten, dem papstlichen Legaten,
der sich zu Metz aiifliieit, zu schreiben, dass er .«ich nähere: man sei
in der Hoffnung, dass er gütlich wenle gehört werden. Selbst Herzog
Kari sdiien sânen stolze Sinn gebeugt zu haben; er gab seine Ein-
wUhgung zu Unterhandlungen über einen Waffenstillstand, damit man,
wenn einmal der Krieg gestillt sei, von einem ewigen Frieden reden
könne. Die Bundesgenossen trauten allerdings diesen Priedenschalmeien
Kidgen. AbMh. II, 623.
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— 286 —
uielit TQvht Üiß Eidgenossen ftirchteten nicht ohup Crnnid. dut» dichte
Vorhiimllun^'pn keinen andcirn Zwrrk IiäUf-n. als Mi~-tr;Hieii beim
Köniff r.udwijr zu eiT('<.'f'n. als ul» vipllcichl oiiisoili;r und ohne ihn
Kriffk'ii mil linrj/und scliliojiscn wollffu und Itcoillon -ii li. <\> \i
Kim'vj: iti »Ito-fr Hinsicht zu In i jiix.p j|,i-e Wirkunir vcrletiltt-n
solche Irii dliclu ii Aussiehleu d<n h nicht. W ie im ver^rangencn .lalirc
wurde das Schwert noch ehic zcitlauir in der J^cheide gehulleu; «lio
meislen Mitglieder der Niedern V'oreinung »alinien jetzt den HQlfentf des
IlerjEogs von Lothringen sehr gleichmütig hin. und ebenso beeilten sich
«luch die Eidgenossen nicht, die Wunsche des Herzogs zu erfüllen. Du
liandelte es sich einerseits um Abschlieäsong des Bündnisse«: einige
Orte hatten zustimmende Antwort erteilt: *ltf fîoten anderer Orte aber
hatten keine Volhuacht. und so wurde die Krledijruntz dieser Sache,
sowif der Hitlc de< llerzojrs. ihm <et\va vih Ge-HIeii zulaufen ZU
luî<st>ii. an! iiiiciislen Tnn zu I.n/i^ru versehoticn 'i.
l'iu llt'jz(»«f llene w;tr dii-c li t/lc Ta^rsatzunii vnm 7. Uktober-j
von höchster Bi'deulun»;. i>ii klaileii sich die Diiiye. Tm dieselbe
Zeit, r]s Herzog Karl aufs neue ilic lothringisohe liaiiptsladl bedrohte,
gilben die Eidgenci«»en mit Horz(^ René fhr die Dauer seiner Einung
mit der Xie<lem Vereiimng nun ihrerseits ein Freundsdiaflsbnndiiii<i
ein, das zwar in seinen Kestimmungen sehr liarmlo« erschien, insofern
<lie Kidjrenossen kein<'rl<>i Verpflidilungen, wie snldie zwiHClicn ihnen
und der Niedern V'ereinunjr i>estanilen, auf sicii nahmen: die einzige
in die Aujïen s])rinjrcndc Wohlthal, die llprzo<r René ans <lieseni Ver-
tni^re er\vMelr~ . war. >h\^< die Kidirenossen sich jetzt vertrajr^inässijr
vei plltchlctt u. khui .S*ilfiiici in .sciiit ii Krieiren zulauren zu lu.-.^cn. l)enno<?h
war der Vertrag eine be<leuti>ame Kiuidjidiuup:, du er gerade in dieser
>^it erfolgte, und zugleich die wQnw!h(«swnte Eigäoxung zu dem
Bündnis Lothringens mit der Niedern Vereinuog. Die Eidgenossen er-
klärten sich öffentlich als Freunde des Fürsten, den Herzog Karl aufi»
neue von Land und Leuten jagen wollte. Im engsten Zusammenhat^
damit stand es nun. das^ die Ei<i^n08sen sifh vereinbarten, zwar
Friedensvorschlä'/e von Bnrjrund anzuhören, aber ohne die Feind.selig-
keiten währenddessen einzu-^l^'Uen. und ausdrücklich wurde fc^tt'esntzt,
da.ss niemand vom Frieden ausgCM liKi^-en werden sollte. iJannt naluni'n
die Eid<renossen rien Slaudpinik! nn. il* i .-ich vertrairsm;issii> jiebülu tc.
und Herzog lieaé halle die ljoriihiy:uu}i. duss der VertrajZ von Sülouvn«
keine neue Auflage erleben wUrde.
*) Kidgen. Ab»eli. 11, tili fl.
^ Eidfen. Abscli. II, 621 ff.
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— 287 —
In/wLsdit^n hatte sicli das Vt^rhftnjenis von Nancy t'i-rùllt. Es war
ilic höclislo Zeit. Noch cinijff' Tav'O. iiikI llorzuji René \vär<> in flic
vhliininsle Ltvj.i' {rPialcn. Ks war ';rf vvi-s vcrzeilili' li. Avciin s<'in»'
Undeslmuptsladt schonrii wolllo in »U'i Krwarluiijr. <la-s die liesatzun<f
'loch bald vom Hiniger ;i*'/wnn^en sein wiirdc sich /n ergehen. Des
lirafen von Cainpobiisso wai er ja .sicher, uud vom Herzog lüirl tjlauble
ff einstweilen nichts bofiirchteii zu hrancheii. Dem wackern Haas
X. jEa^Deck war es beschicKleii, ihoi ilie Âutren zu öffnen. Strassburg
btte tfeineni Feldhauptniann den Âufbrui*h von Herzog Karl gemeldet,
und diefier danach dem Herzug Ober die Lage < gerefendirt ». Da gab
»aber etliche « .<champ|)cr > Herren ans innren, welche die Köpfe
msamiiienslccklen und redeten, er hiitle solches erdacht. Herr Hans
zi« <lon }Mvf der Stadl hervor nnd las ihn vor \V»>r! fitr Wort. vv<\
in Deuts« h und d;oMi irt Wd-^rh. Die Knnd.sclinfl. \vr|i lie lii r llcr/uji
«■'iizoii. I>e:xtiiti^lc \olliithalUicli dtc von Siiden luiiirinli' iii fidir. .letzt
Wurde mil der Beschicasung Ern.-;t j/eiuacht. Der ilaupiahj^iitr richtete
^ wie im vei-gangenen Jabi- i^egen lUe Seite der Stadt von la grosse
^Hir bis zum Thor St. Nicolas; lüer kamen jetzt den Lothringern die
^^c^erung8a^beiten der Burgunder vom vorigen Jahre zu statten. Die
^Q^u%abe fiel nalui|(emllss den Slrassburgern zu, die wegen ihrer
^firtrefOichen Artillerie weithin sich des vortei4hafteslen Hufes er-
freuten. Sie irrubon sich in nächster Nahe des! Feindes ein. .sodass die
l'usskm'ehte mit ihren Spiessen w.u-h den bun^undiscluii Ver-* luinzungen
//efübenviclKMi kniini.Mi. ') Aiifiiiiu's war da.s Feuer nur sehwucli weg;en
Man;£els -aw Mundion. Ah dieser ( belstatid aber l)eseiti*!;t war, wurde
ein fiu- (i'Uiialigc Zeil äusserst hefligca lie^hül/feuer erölltiet, nament-
lich auft jener Batterie, welche die Strassburger auf der angegebenen
Stadtseite enrichfet hatten. Die Geechtttzmeister brachten es in ihrer
(iesdiicklichkeit so weit, dass jede der bei<len hier aufgestellten Bombardeu
tilglidi 21 Schosse abgab. Die Wirkung blieb nicht aus: ein Thor
wurde zn.si\mmenîieï?cho.ssen untl ein Stück der Stadtmauer niedergelegt,
soda.";!: ein Sturm mit sicherer Aussicht auf Erfolg hätte unternommen
werden kömien.*)
Der Herr von Bièvre befand sich in der schUmnjsten Laj;e. \\';e^
in der Au.ssenwelt vor^rinj. davon hatte er keine Ahnung». Anlaut-
halle er ab un<l zu Üiiele von Herzojf Karl eriialffMi. worin (iieser
ludich Entsatz verliieö.s. Da.s wirkte zeitweilig ennuligend auf die
Kjif«iu!ck. Vgl. auch Knebel ô3.
*) Molinet S(».
1
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- äeft -
Besatzung etwa wie die Tnisluiiyioii dor En^el Huf die armen Seelen
im FefffeifP!' >y nhoi dr r Fnfsalz kam ni^^hl; die Einschliessimp wurde
immer enjrer, i!« i \'t'i kein mil der Aussenwelt hörte aair/ und der
Himjîer uiijrle imiiiei mein . Die Stimmung der Mannschatl wmdc lun-h
ver^îchlechtert, da der Sii'e de Bièvre nicht in der Lage war, den rück-
ständigen Sold zu zahlen. <) Da die Besatzung nicM beritten war, bot
das Pferdefleisch zunächst noch einigen Ermtz» aber es Uisst sich denken»
dass der Reiter nur sehr ungern sein Roes hergab, selbst wenn es
beinahe am Verhungern war, und das Beispiel des Herrn de Bievre, der
seinen besten Renner töten und das Flei?»cli unter die Hauptleute ver-
teilen lies«, nützte in der Hinsicht nicht viel. Die Leute erkliirh ii. nic ht
gewohnt /ii -ein, von Pferde- und Himdefleisch zu Irbcn. Dazu kam
die Haltung der Bürg< i>f'hafl, die «uis ihici- Feindseligkeit jct/cl .so wcniu'
wie vordem Hehl maoli(e. Es war zweilellialt. welcher Feind dv.i
gefahrUehcre war, innerhalb oder ausserhalb der Stadt. Gegenüber
den meuterischen Pikarden waren es bis dahin die Engländer gewesen,
welche dem Statthalter durch ihre brave Haltung ermöglicht hatten,
sich zu bdiaupten. Es war ein herrorragender Ftthrer, John Gohin, *)
welcher diese Truppen zusammenhielt Als er al i r durch eine Kugel
das Leben verlor, wurden die Engländer von demselben meuterischen
(ieist ergriffen, und der Oberst .lohn Middletou vermochte die [.eu te
nicht /n beschwii hti?cn. Sie wuixlen it tzt dio Fnhr<*r der Hewcmmg.
von der die «/Hnze Besatzung ergrilVeu uui , und i rklin U'u dem Statt-
haller. wenn k'V nicht mit Herzog Heue Verhandlungen wegen der
Übergabe anknüpfte, so würden sie selber es thim. Kniefällig beschwor
nr sie bei ihrer Liebe zu ihrem König Eduard, seinem Ordensbruder
vom goldenen Vliess, Geduld zu haben; Herzog Karl werde sie sidieriich
entsetzen. Soviet erreichte er, dass sie noch 8 Tage warten wollten;
aber die Zeit \ erstlich und kein Retter nahte. ^) Jetzt gab es kein
Halten mehr. Der Besatzung stand die Erstürmung der Stadt als
Schreckgespen.st vor Augen, und .**ie war tlimîh Hun^r, Nachtwachen
*) (lommcs« Ich nnge« r^ronroriral aulriine« tttw ]«» «mes de pnrfcatom*.
Moliiiei I.
-'i Der Herr v. Ocjiidm l haUo tu *ti'ii ^vicderlanden ilas Geld aufgebracht,
um den 4 lolhriugisthon Kompagnien eLueii Sold \on 4 Monaten auszuzahlen,
kam aber erst zurfick, ali« Kancy bereil« eingescliloasen war. UoHiiet l. c.
•1) So nennt ihn (kmuninpfi 110. der ilm oelbsl in burgnndiselien Dienst
jtexogeii balle.
*) Es ist Ittr die Ktitik der <^liroii. de Lorraine vun Wichtigkeil, du»i> ihre
Enlblung von der Moalerei der Beiialzung in der Hauptsache mit derjenig«ii
von Molinet und Coniuiiiies tibereinstinimt.
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I
unri Ki-nnktif'it«'ii so hf rnntrrjrokdtnmon . f!as= sio -fliwei-lioli in M<'f
Lagr war, den slünnciKien Feiiirl /nrin k/iiwi i ft-i) ; danii abfi wnreii
sic aile verloren. Sie mfwhten es der lîiii k-ii lil Mrs Herzojrs aui seine
gelreiieii Büi«ier ditukeii, liie schwerlicli \on d»'ii slin inondon Deutschen
Tencbünt gebUebe» wflren, dttss er den Sturm noch nicht angeordnet
hatte: galt, diese Gunst des Glttckes m benutzen. Dem Statthalter
blieb Dichts anders abrqn, als dem Drängen der Leute nachzugeben,
uni Schlimmeres zn verhüten; zuvor erkl&rte er jedoch, dass <>r nur
lezwungen und durch ^ic •rodriitifrt die Stadl überfrühe.
Es war ani 5. Oktober 'i. dass «ich auf seinen nefelii die l)eiden
Anfiihmr. .lohn Mi'iillclou und Hutin de Toulon, diedt ni TIifM St, NirnliH
VMri!('la;:crtr' Ba^tiiui Ix'stiegen und den zunächst ui den l.aul;:i;lh< n
i«*liiiiiliriieii Leuten (ion Wunsch erölTneten. in Verhandlungen eni-
zuth-len.
Für Herzog René konnte es keine angenehmere Botscliaft gehen.
Seine Lage war hOchsl bedenklich geworden, und es war ein GlQck
fbr flui. dass die Belagerten keine Ahnung davon hatten, wie nahe der
Entsatz war. Eben schickte Herzog Karl sich an, lothringischen Boden
zu betreten, und der tlraf von Campobasso hatte seine Vereinijruni.'
bewerkstelligt mit den niederländisdien Völkern, Es wnren ,01 5 — tiOOO
Mann zu Ho.«s und zu Fus.s. welche der ' ri<'h 1 .ta( Kiiu^f Hk 1 1 v \;ii-;iM
and Phihpp v. ('roy. Graf v. Qnniay. herheitreführt hatU'u. Freilich
war die Stinnnung unter diesen I,euten in jeder He/.iehiin;! schlecht:
alle waren des endlosen Krieges uiiide, und wenn man auch von dem
Adel erwarten durfte, dass er brav wie immer fechten würde, so war
das bei dem Fussvolk mit nichten der Fall. Diese Mannschaft setzte
sich zum guten Teil aus Tagedieben und Trunkenbolden zusammen,
welche der Sold verkxiki hatte. Mancher von ihnen war bereits da-
lieim fortgelaufen, und dte bei der Fahne geblieben waren, denen Stack
•1er Schrecken von Granson und Mutten in den (iliedern; sie jammerten.
da«K audi «ie auf die Schlachtbank gefî'rîirt wcrd'ii >nlllen. unfl zudem
l)')t dt 1 Kiie;z in dem aiisjiesogenen Lolhrmgcn kciiu iici Anndunlich-
keileii. .S<» stimmte die &cliiiockenhafte Art und Weise, mit d<'r ^kli
der Graf von Cumpobasso vorwürb bewegte, mit der allgemcmen L nlust
der Leute überein; aber immerhin näherte er sidi Nancy mehr und
mehr, und sdne Reiterei that den Belagerern jetzt vielen Abbruch,
Angesidits dieser drohenden Gefahr, vor Nancy von zwei Seiten gerasst
Kugent'ck; uLso uicht uiu (i. Oktubcr, wie auch der CJirou. de l.orr, !toli:st
■Dgcgebeti «ird.
<) über die ätiinniuttg de« II««r«s vgl. MoHnet 208 und Ba»iii U. 41U.
1»
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— 2Ö0 —
/M vvenlc'ii. wandle i^wU Ilerxc;; Ucii»'' \viw1«^Hi()lt m <itu tiiiiitrli< !i>ltii
AusdriK-ken an die Niedore Vereiuiuig 'j uni Huile, und diesmul. wo
die liclahr aiigcnscbcinlicli war, beeiferlen Sficlj die Verbündelen, von
allen Seilen ibni zu Hülfe zu zielien; aber es war nur tUe Frage, ob
fliese Trui>pen noch zeilig genu;,' eintrafen. Der loUiriogische Knegs-
rat hatte den Plan gefasst, um jeden Preis die VereinuDg der nieder-
ländischen und oberlindischen Streitkräfte zu hindern, und zwar bestand
die Absicht, den niederUlndisdien Streithaufen zuvor anzugreifen. Gross
war die Zuversicht aber nicht; nach den vorliegenden Nachrichten
\\ rtr der Feind an 13000 Mann zu Russ und zu Fuss stark, und HeiT
Hans von Kageneck meinte. .>^ie würden zwar thini als fromine Leule.
n\iVT die Ln<l sei ibnen zu «f-hwer: dio 'jr(>--o Freude, die ^io irrlcibl.
w iudr sich in Leid verwandeln.^) Ault^ tn ur uük ii e?; Disebol Kupiedit
uiiil ilic Stadl Sfnrs-^bnrg. auf deren sHilruni;:»' lliille man baute, imil
Iku ri'lti .Stlioil, .sirast<burgs uU ht-wülirlci' Annneisler, balle m«i
2. Oclober') Herrn Haus angezeigt, dass die Ilu'en in merkliciier Anzahl
m Ross und zu Fuss mit etlichen Streitbüchsen am 4. Oktober aus»
r&cken wQrden, um zu Oim zu slossen. Herr Hans befahl densdben
darauf, zu Dieuze s^ner weitem Befehle zu warten; denn es bestand
die Absicht, mit ihnen dem Feinde stracks entgegenzuziehen.
Jedenfalls aber war die Aussiebt, dem Feind mit geteilten Krftfleo
entgegenzieben zu mOssen. nicbl.s weniger n!^ erfrculirb. mid so kam
die Bolsobafl aus Xaiu y zu gelegenster Zeil. Herzog René beeilte sieh
der Besatzmi'/ „'jWene Rüekzug-^brit'^kon zu bauen iin<ï bewilligic <Ii'in
Sire dr Ri^ N h alles, was er n;n h Lage der Dinge überbau|il nur
tbrdern konnte. Montag, den 6. (Jklulx'r. wurden die VerbandUingeii
abgescblossen : ni< bt blos dei' Besatzung, sondern aucb allen Bürgern
von Nancy, die sieb mit den Burgundern zu lief eingelassen hatten,
wurde freier Abzug bewilligt. Klerus und Adel, soweit er mit der
Besatzung die Gefahren der Belagerung geteilt hatte, sollte sich auf
seine Besitzungen begeben und ungekrftnkt wie vor der Eroberung
durch Herzog Karl nach den alten Privilegien leben dürfen; demjenigen
Lothringern aber, welche zur burgundischen F'artei gehörten und vor-
zogen, ihr Vaterland zu verlassen, wurde einmonatlidie Fi i^t bewilligl,
um ihre Angelegenheiten zu ordnen; ihre Besitzungen sollten ihnen
') Am 27. und 80. Sejjt. aii Coluiar. Colmar Sl.-A,
*) Kafeneck.
') AA. 280. Gleichzeitig Bischof Ruprecht und scIdeUstadt an die zu Luzern
veisummolten liidgenor,sen, dass sio wc^en Rüstungr-n zu einem Züge nach
Lülhriiigcu dcu T;i^ nicht boudicn künucn. l*uztru. A.
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Tcibleîlien. nur dos« die auf denselben rahenden Verpflichlnngen geg^i'
Aber Herzog René aack fernerhin erf&lll werden müssten. Den
Bewohnern von Chaligny, die sich nach Nancy geflftdttet hatten, wurde
freie Rürkk ' i' in die Heimat gewährt, ohne dass? si^ ihre Anhänglicli-
keitandeu llci zojî von Rurgund hii-ssen sollten. Kranke und Verwundete
'lurfien bis /u iliic r (iciiosnn? in Nanev hleihnn. Die Soldaten sollton
ihre Beute lu lialieii. und Herr John Muldietou durfte so<îar da?; Lüat -
geld fiir einen liefangenen ein;{iehen, den er selbst dem Kricgsvolk zu
N'nDcy abj^ekuufl hatte.
Als die Verhandlangw abgeschlossen waren. bez(^en zunftclist
300 ICann aus dem lothringischen Heer das nacli Pont-à-Monssou
fdegene Thor. Wfthrend der Verhandlungen fehUe es nichi an gegen-
seitigen Höflichkeitsbe^eugnngen. Der Sire de Bièvre, dein es daran
lag. Yor aller Welt olTenbar zu machen, dass er aufgehalten solange
wie es nur inöglieh war. übersandle an Tierzog Hené als Beweis des
Mangels den sie erUttett. f ine grosse niif l^ferdelleiselï gefi^lHe l^astele
zu Mittag, welches Cîesehenk der Herzog seinerseits mil ausgewählten
Leciiet bissen und vorzüglichen Weinen erwiderte.
Aui 7. Oktober morgens begann der Abmarsch der Bui'guuder
durch das Thor de la Craffe. Die ersten Abteilungen wurden von
den Deutschen, die ungehalten waren, dass ihnen die Beule enlging.
aosgeplQndert; davon in Kenntnis gesetzt, gebot der Herzog bei schwerer
Strafe Einhaltung der Abmachung und nahm selbst mit seinem Gefolge
beiiu Thor de la Crafle Aufstellung, um jede Zuwiderhandlung zu
verhüten. Das liebenswürdige Wesen des jungen Fürsten zcigle sich
bei dieser Gelegenheil wiefler in wohltlniciidcni Tto^cnsatz zu dem
ri»hen Hochmut de> l!ui;iiiiiders. .Ms der .>ip' i\> liu vre vorbei reiten
wollte, stieg René vom l'terde, legte die Hand aa dvn llul und verneiirte
«ich vor dem alten lirieger. Üievre wollte absitzen; der Herzog litt
es nicht und dankte ihm für die Milde, womit er Lothringen regiert
und viel Unheil verhütet hatte. Diese BegrQssuiig unterschied sich
merkUcb von derjenigen, womit Herzog Kaii besiegte Feinde zu
enp&ngen pllegte, und der Sire sprach sicherlich aus dem Herzen
seiner rni^'cbiiiitr. wenn er in seiner P'rwiderung dem Wunsch Ausdruck
verheb, dass Herzog Karl diesen Krieg niemals begonnen hätte.
Nach de?n .Ahzn? der Burgunder wtirdo Ifcrzn? René feierlich
V 'ii (1(1 Üürgerschalt der vielgeprütten ^5tadl eingeholt: aber senies
Bleiben.-^ war nicht lange dort. .Jetzt galt es die eben yrewonneta^
Stadt zu verleidigen und aut alle Weise die bevorstehende Vereinigung
der Ober^ und Niederlilnder zu verhüten. Viel Mtthe kostete es da.
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die deutschen Passknecbte aos Nancy fortzabringeo, dîe jetet von des
MOhen der Beb^;erttng ausruhen wollten; wie denn ûbertiau|>l jetzt
ein schlechter Geist sich unter dem Fussvolk oOcnbarte. Auf der
anilern Seite war es am Kmle natiirlicli. daijs die I.eiite heimwärts
bei^ehrlen. nafhdem sie -/.um jrrö.sseren Teil beinahe 2 Monate vor
Nancy !?ele<rftii iiatlen. und tlas.s sie nur widerwillig in citirin aus-
•resogenen Lande /u lui^rünstiger ,lahres:zeit einen neuen IMdzu^f mit-
machten. Am 9. Oktober marschierte Herzog Hené aus Nancy ab
nach St. Nicolas, wo er reichlichere Nahrung für sein Heer fand und
HUtiK am besten die aus dem Efsass heranddienden Veistärkungeo an
sidi ziehen konnte. An demselben Tage kam die Nachricht, da»
Herzog Karl mit 4000 Mann zu Neufchftteau stände, und in dem darauf
abends gehaltenen Kriegsmt begehrte Herzog René von den deutschen
Ilauptleuten, dass ><ie ihm nach der (Irafsobafl Vandémont folgen sollten,
um Kart anzugreifen. Darüber waren die Herren nicht wenig betrolTen. da
•<ie nioht nnder.s wu.ssten. als «lass Karl Uber eine Armee von 12 — 14000
Mann Ncifiigte. 8ie nahmen îsieh Hedenk/eit bis y.wm folgenden Tn^e
und Nvuitlen « voti der tutsehen nacion t'inlirlliciicn ein*^. » an dem
urspriingliehen Beschiu.ss re.^tzulialteu und die Nicrlcrhiiider iinziiu'reifen. 'i
war zu .spat. Der (Iraf von (larnpobasijo liaUe /uleUl mit
sdnem Heere zu Magny in der Nähe von Metz gehaUeu.*) Hier
hatte ihn der Sire de W^vre mit den Seinen vorgefunden. Es war zu
heftigen Auseinandersetzungen gekommen, und der Sire hatte sidi
nicht gescheut, dem Neapolitaner das Wort Verräter ins Gesicht ni
schleudern. Was geschehen war, Uess sich nicht rQckgängig macheD;
jetzt handelte es .«lieh darum, einem AngrilV seitens Herzog Kené auszu-
weichen und sicli mit Hcizog Karl zu vereinen. Noch immer ohne
Nachrielit von ihrem Herrn, wurden die Füliicr dahin einig, dass der
Graf von Cntnpobasso und der Sire du l''ay mil ( lidomianzkninpa'^iin H
nnd der Heilciri. die der Graf von < liiinay iierbeigeführt iiatle. luicli
dem Barrois ab.seliwenken sollten, um in Burgund oder wo es sein
mochte sich mit Herzog Kail /u vereinigen; das neu ausgehobeue
Fussvolk hingegen, das noch wenig felddienstfühig war, sowie die
Besatzung von Nancy sollten der Graf von Ghimay mit den IlenvR
von Groy*Aerschot und Barbançon nach Diedenhofen fUhreii, wo vor
allem die beiden Kompagnien Bièvre und Bliddleton ihren rüclstandiged
Sold erhalten mnssten.')
n Nach AA. 292.
3) Diese Xoliz Imi Hugaciim 172.
Molitiel 210.
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— 293 -
Leb relalioüs eutre Metz et Luxembourg
BOOS k règne de Wenccslas, rei des Romum et dac de Loxemboorg
par le Hr. N. van Werveke, Luxem Ihiui'||(.
Ims n^lalions ciitro M(;l/. ol Luxembourg fiiiviit de lout tomps les
plus iiiUmes. liieu qu'elles ne rii.>isent pîi.s toujours fort cordiales. Le
premuT coinlo de Luxembourg, Sigefroid. fuf fils de Ricuiii. cnnitr^ de
l;i MoseÜMH»': l;i «-athf'ilralp do Metz fut fuinlée |»ai- nti rvrfjiic is.-^u
lie la famille eoinlalc de 1 ,iixf^iiil)nurg, et (|UH!»d. \('r> ir ticizii-iue
siirle, le Luxembourj; se développa toujours davauluge, bieu «les nobles
mesüiiis deviiirenl vassaux de uos comtes; ils reprirent d eux eu lief
leurs terres situées dans les prérAtês de Luxembourg et de TlikHiTille,
(luo dans le pays messin. Dès le commencement du quatorzième
àède. le territoire loxembourseois s'étendait jusqu'aux portes de Ifetx,
oii PlappeviUef Hemy faisaient partie des domaines de nos comtes.
{'(•s rrlalions s'aceenluent davantage surtxjut sous le règue do
J«a rÂ?eugle, roi de IJoliême et comte de Luxembourg, ainsi dans
la preIni^^o moitié du quatorzième siècle, et, vers la lin du même
siècle, sous celui de VVencc^lns. roi des Komains cf diK rl^« Luxembourg.
En examinant les do<'unu'nts conservés aux aicliives de Metz et
fie LiivPî>tboiny. un ot frappé de voir prcs^jne tous i oiKcnu iit
"Il la gdfire ouverte »»u les courses (d dépiédaliou.-* sur les leriiUtiies
ffeîpectifs. Le moyeu âge qu'où aime tant à vanter, s'y monli-e sous
le juur le plus défavorable possible; ce ne sont que guerres et rapines,
meurtres et incendies qui font le fond« je dirais essentiel de cette
fpoque. Et comment pouvait-il en 6tre autrement? D'un cAlé une ville
fNitasante, fière de son indépendance, de ses richesses et de sa force,
de l'autre côté des gentilsbonunes batailleurs (|ui toujours. Tépée à hi
iiwin ou la lanee en arrêt, chercliaient à s em ichir aux dépcMis de leur»
voisins ou défendaient à outrance leurs droits el leur juridiction (pi à
tort ou à raison ils croyaient menacés par le^ Mo^-îiiî-;. vovons-
nous tnnfôt lu ville de Metz réclamer à (pielque seigneur luxeinbour-
geuiä la restitution tle ce qui a été (îulové à ses su^jeb el lii luise eu
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— 204 —
lihcrU'' de>- prisonniers. Uintôl «jiiolqnf jicnlilliumme du Luxembourg
élève les niêiiieî< prélenlions n 1 « ;j,ard d<'s Mesj?ins. Il tK» ^e pa«?i<'
u'uère d annéo que ceux-ei u'aietil maille f» |>arlir avec l un uu l'autre
de leui's voisins, pas de ces ;ruerre^^ où lu ville de MeU devait déployer
toute:» ses forces, pour ëauve<;arder son indépendance, mais des course;*
(^linuelleH qui n en ravageaient pas moins les villages et minaient
les paysans aussi bien que la guerre la plus formidable. Et combien
(le fois l'innocent ne doil-il pas pftUr pour le coupable? Que de foiii
les soudoyeut-s messins oti les nobles luxemboun^^eois ne pillent«4ls pas
de pauvre» serfs doul le seigneur nu pas déelaré la jriierre. niinenl
les moisson-*, enlèvent ou tuent le bélail. d«*trni<enl les maisims cl
ImMit nti maltraitent les innlIiem-eMN pavi^nn'-" 11 bien ei'oire que le
-iililiii n'y ie«?prdail p.i- >\v liim pir- ri piviuiil ^oii butin un peu
pailoiil oti il le irouvait. tt les ré<lamalious évfnluelles? (^)uelque-
fois, mais o'ef>t rare, Icä prisonniers sont remis en liberté, le butin
remlu; bien plus souvent les parties répondent ipie les gens aecuséit
«ravoir ainsi butiné, ne sont pas leurs justiciables et e<m^ra'mäaUe9, et
<}ue. si vraiment le dommage a été fait par des gens umnt et rentrant
de Metz on de ipielque chAteau. eeln n'a pas eu lien de leur aveu et
( nnsentemcnt. que de telles actions leur déplaisent au contraire. l.e
petit bobereau de oampajrne qui reeevail une réponse pareille, devait
s'en contenter, snnf ;î -^c rtittnti'oi p!n- tnrd: mais s'il s'n'/i«<ai? il*^ !;i
ville de Met/ ou <k iincltpie î^eigneui puissant, coinnir les de lÙHie-
mack. d'Autel. <le llaville. de Hoursebeid, d'Orley ou de ("réanpie. lu
guerre ne mauquail pas iréclalcr avec toutes ses fureurs, tluraiil piU"-
fois deä années entières.
D'un autre côté, les mêmes seq^neurs luxembourgeob qui portent
.•«i souvent les armes contre la nlle de Metz, entrent parfois à son
service. I.e noble lu.xembonrgeois était trop batailleur de sa nature.
I»0ur qu'il eûl pu laisser pas-.ei mie ocfrasion quelconque «l'échanger
des coups d'épée et de lance. Dans aucune des grandes jîuerres que
.Met/ eut à s'Milciiir, les I^uxotnlioui ^rcois ne tirent défaut, (juand. eu
K^r>l et ô2. 1' - -Messins soûl en jiucrre avec la ducliessc de I. ni raine.
iiitu> voy(»ns a» « uurir de toute j)art nos preu.x clievaliei - . --i nl- I •>
documcuts encore conservés iiu,\ archives de la ville, nionticul pies
de 200 chevaliers et écuyers. entrant au service de la puissante ix^pu-
blique. C'est que l'amour des armes probablement ne fommit pas
le seul stimulant; les Messins étaient riches, ils payaient bien et les
documents prouvent que chaque chevalier ou ééuyer recevait en
moyenne une somme de trente livres de Metz à son entrée au service.
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- 295 -
el une solde de 25 à 50 suis par semuitie. sans compter la pai't du
Ifutin et des rançons.
Le tableau que je Tiens de tracer à grandes traits, s applique éga-
IcmeDl an règne deWenceslas, roi des Romains ot de Bohème, voisin
de ia république messine en sa qualité de due de Luxembourg, c'est-
à-dire aux années 1383 à 1419. La ville de Metz fut plus d'une fois
Ml guerre ouverte avec ^es voi?«iu.s du Luxernbour^r. taiilot avec de
•^impies genlilshonuiies. tantôt avec le durhé lui-même. Je chercherai
il raconter sommairement les principaux faits qui se rapportent à cette
période
\\'*-iic"ê«!H55. roi des lliini:iiii> v.l de IJoliriin'. depuis 1378. liéiilii
m 138'i lu duché de Luxeud)ouiy et du (;omté de Chiny. tenu.s jus-
que-ià i>ar son onde Weuecslas, duo de Luxembourji et de Hrabant.
Ws l'année suivante il se rendit dans le Luxeuibour«^'. moiuä pour re-
cevoir le serment de fidélité de ses nouveaux sv^is, rpu i > >ur diercher
à vider la grande querelle qui divisait la chrétienté, la lutte entre le»
papes de Rome et d'Avignon, les Urbanistes et les Clémentistes. Nous
savons qu*il ne fat fMs heureoz ; il avait eu de bonnes intentions, mais
il Alt trahi, oomnio ;< 1 ordinaire, par sa nonchalance, sa paresse et
son amour immodéré de la boi.sson.
La lutte entre Urbanistes et Clémenti^5k'<. à celle époquo. ;u/ilait
également In ^^llo «le Met/.. Sous l'infltiriKo du cardirirtl A i'^ic feuille
nui V était vciui en ]'M9. |trpsqnc tdiit W fU-ig»' ^'t tnit déclaré ptjur
Qeiijcul VII. le pa^K; d A vi'/nuii ; el t>ien <(ue le roi Wenceslas eût
menacé des mc^sures? le.s plus rigoureuses les partisans du pape fran(,ais.
les Messins reçurent à bras ouverts, après la mort de Thierry' Bayer
de Boppart, le jeune Pierre de Luxemboui^-Ligny, désigné évéque par
aêment m
Peu de temps afHrès, Wenceslas arriva dans le Luxembourg; il
fit valoir partout son autorité et rétablit Tordre et l'a sécurité dans
son duché. Les Messins n'osaient résister ni se montrer ouvertement
hosliles au roi ; ils envoyèrent une ambussiule à Luxembouî^. pour
présenter à Wenceslas leurs respecls el pour terminer (piel({ues que-
relles, probnblement de frontière ou de juri^tlif tifm, (pii pendnient in-
décises entre les deu.x püyx. Os and>assinl< ui - u 'étaient Xicole
Knin<;ois. Jehan le G«»in naix. ArtmuM Baudinjln.. .kiian Guenetel.
Olry de Féneslranjte el Henri ilc .M.u.intrej réussirent à atteindre
le but désiré. Ce fut à celte > occasion peut-être que Wenceslas fut
invité & venir à Metz : il s*y rendit le 13 novembre 1384, accompa<rné
du dne Przeniisl de Teschen, de révêqne Lambert de Bamberg, chan-
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^ 296 —
ff lier du roi, et de plusieurs nobles Aeigneun» de la Bohème, pArmi
if^sqneUt Pothon de ('hastalowiiz. le futur ciapitaîne-trénéral du duché
de Luxembourg et voué de l'Alsaco. Il avait dans son onltuutigp
oncnro nn autre f«'rsonnasrr> important, «•était Thilnian Vuss do Dot-
icniboiir? <}ui î^ intiiiilait depuis quelqnp temps d'élu de Metz, le rival
f'I adversaire de Pierre de î,uxpniboiir;j
Le nom de cet homme a été mulilé jjar tous les historiens: les
elironiqueui'^ du moyen âge le nomment de Woise, de Voise. de Wisse,
(le Bonsâe; M. Liodoer, dans son hifttoire de Wenceslas. le uomme
Fuchs von Dettenlieig, M. Clouet, dans« son histoire de Verdun, le
mnfond avec un membre de la famille Boos de Waideck: seul M.
We^tphal. l'auteur d ime histoire de la ville de Melz. a été tf>ut pK*!*
de la vérité, en < lu i hant son origine dans les environs de Tliionville.
Il était, en efTet. de la loealite lu.xendjoursreoise de Hellembntnn-'. •«i-*'
à p<'U pn'> à nii-ronte enln* Luxendxinnr et Thionville, et appartenait
à mie famille nf)ltte (pn piutail. romme armes parlantes, d'argent à
im renard de -îneules. Sous l évêque Thierry, il avail été princier <le
in cathédrale de Metz; immédialement après la mort de révèque. il
ehereha à s'assurer le siège épiseopal. Déjà le 23 janvier 1384. il
conclut une alliance formelle avec plusieurs de ses parents, avec sud
onch? Pierre, seifmeur de Cronenburg et Neuerburg ou Neufehfttel pr^^
de Thionville. et av<'c s(»s beaux-frères Guillaume et Jean d'Oriey, ce
dernier étant prévôt de I^uxembourg. De concert avec Jean et Bar-
Ibélétni V.ii-*' >\v Hettembonrg. ses frères, il promit à ses parents de
leur faire rritHltic. flè« qu'il am*ail obtejni l'éveebé de Metz, un,
deux, trois ou (»lusu'ur.-» ehâleaux qu'ils pourraient ;/ar(lt"r eux-mêmes
o»i. s ibs l'aimaient mieux, engager |)our une somme de 4ôUU florins de
Mayem-e «pi'il s'engage à verser là oîi ses parents le voudront, dan.*
un mois apr^s qu'il sera devenu évN|ue. Il faut remarquer qu% cette
^*pnqiie Thilmann se nomme seulement princier; nous dévrons donc
admettre qu'il ne fut élu qu'après le mois de janvier 1384 par les
rare< partisan- rrilniiii qui se trouvaient eneore ä Metz. Depiûs
lors Pierre de Lu^t-mbourg avait été reçu à Mets:; il iiv iit su
bien vite se ruiKilit i l'amimr de tous par ses vertus, sa <'liarilé. si
piété et sHfi Inmiililé. d«' ^dj-'c ijtic Thilmann ne pouvait '.'uèn' -!on?er
à occuper dt l itvr !i -n'^^c t pi.-jcopal. Il jtouvait. ii e.si vrai, «'umpter
sur l'appui de W enceslas. mais eelui-< i était presque bmjoui's en Bo-
lièinc, son autorité, surtout aux frontières de la Lorraine el de la
France, était à ]>eu près illusoire, et il était à présumer (pie tout
avantage remporté ne serait qn'éphémère.
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— 297 —
II on fui ainsi à Meiz. Wcnceslas fu( ro(,ii avec les pins ;n-;ui<ls
hoiuienrs. Lo niaîfrr-rriifviii. .Icrin lif Warisc. les Troizo. les l'arai-
•ros, une foule innonibiahle île (»eiiple alli'rent à la reneotUre fin roi.
L'orateur de la ville. IlerinanTi fie Hurv. assura le roi du dévonefiient
des Messiiis; le niaîU'c-échevni lin [ursenta une coupe dorée remplie
de florins d'or de Metz et un sen'ice complet de table pour la reine.
Wenoeslas fut fort réjoui de cette réception brillante. Le quinse no-
vembre, le surlendemain de son arrivée, le mattre^hevin et les Treize
reconnorenl Wencestas comme roi des Romains et jurèrent de Tassister
contre tous ceux qui voudraient se révolter contre lui ou Ini faire la
guerre; le roi de son CH>té continua les privilégies de la ville. Le
elerjré enfin s'oblijfea à reconnaître l'rbain VI comme pape léjrilinu'
et à ;i<liiii'ttif' au sié«/p épisct )])■,)! 'j'Iiilnian Vnss de Bettenihoui''/ ; c>s1
du nioiius i-i- i|ir;i-.-iiit' mi i ln i mi.nitMir n iiiinnpurain , bien que nous
doutions fort t|u une [>runtcs?>c loinaUc ail « lé faite.
Somme toute, le résultat de la visite royale à Meli5, aalisfaisanl
en a|>purence, ne le fut pas en réalité. Pierre do Luxembouig resta
évfque de Metz, le ]>arti clémentiste conserva le dessus et Thilman
Vuas resta, jusqu'à la fin de sa vie, simplement évoque élu.
Néanmoins il n'abandonna pas son projet ; (piand Pierre de
Luxembourg, en 1H85. ent renoncé à son évêclié, Thilmann renouvela
ses prétentions. Dès Tannée suivante nous le trouvons parmi un
'/rottpp f|c plur^ienr- sci<fnonrs pnissanls. ennemis do Metz. (îérard de
lilaukcnheini. si i^iu ur (te Cast(>lber^. le fine «le Juin rs. le seittnenr
de B<uilay et le coinle fie Nassau. L<'s chances de la «^nierre fnrenl
inégales; les Allcman«ls. dont les forces sont évaluées à 700 lauces,
brAlèreot Hauooncourt, iSey, Loogerille et plusieurs autres villages
des environs de Metz: les Messins de leur côté prirent et détruisirent
en 1386 le Neufdiàtel devant Thionville, propriété de Pierre de Cronen-
bourg, oncle de Thieiraann Vous; en Tannée suivante Us prirent Het-
tan;;e, Luttan^re. l*»ettembour</ même. (|ne les cln-oniqueurs de répo<|uo
appellent Witemberjf. et ravagèrent le comté de Konssy ; ils y bn'dè-
rent Mondorf (Mnindori. cinq autres villages, et battirent les gens de
Kemieh (Rommisi ijiii rtai« ut venu«; '-e< iMirs de Montlorf. C-e ne fui
qu'en 1388 que la paix lut trtncluc, Lliu hiiann y renonça à l'évcclié:
niais il continuait à porter le titre d évêqne élu de Metz et ne cessait
de nuire aux Messins, partout et quand il le [>ouvnit Le 39 septembre
1391 fut conclue la paix avec Henri d'Orley, écuyer, seigneur de Linster,
qui avoue ouvertement avoir fait la guerre aux Mci^sins ptmr îa ntiam
de ceu , rpt'U crooieiU en pape Clcntetdy prenant ainsi fait et cause
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pour Thilmann Vouss do Bel tcinberg ; en la même année Pierre, seigneur
de Cronenboiirjr. l'onrlc de Thilmann, entra au «ervice des Mes.«ins
Néanmoins la gucrtt* i l i nmmpnf;':! : quoique iihiiiidonnés de leur^«
anciens alliée. Thilmann of purlorenl de nouveau leurs armes
rtmire les Messins. Mallit uit useineiit. nous scjunnes fort mal renseignés
Kur celle période; le seul document qui soit conservé, e^l une trêve
conclue entre les imrties le 16 novembre 1393.
Vers cette épo<]ue la ville de Metz fiit impli<juée, devant le tri-
bunal de l'empire, dans deux prod^s dont le second do moins eut un
grand retentissement. Par une sentence du 18 mars 1393, la Cour
aulique adjuge à Gilles de Guirsch une somme de mille mares d'or
qu'il pourni lever sur Ions les biens quelcon«iur> de la ville et des
citains de Metz, en ordonnant à un jjriiind nombre de princes de l'em-
pire, de nnM(>^ ci rie villes. d ai<ler Gilles à recouvrir cette somme:
ce sonl. outre les princes do IVninirr. «nrtfnit de-- nf^Mf* va-^-^anx du
Luxembour/. les de Blankenheim, de llo'lcinarhfi-. r|c Dauii, d'.' Cp'Ii-mi-
bourg. de Boula y et d'Autel et les villes de Luxeuiboiirg, Arlon et
Tliionville. Les termes de la .'<enlence prouvent que, dans cette instance
Roan bien que dans celle dont nous allons parler, la viUe avait df-
ctiné la jurisdiotion do la Cour aulique et avait été condamnée par
contumace.
Le second procès appartient à Tannée 1394; il s'agit cette fols
d'un marchand de Francfort, Fritz Hofman, qui avait fsâi citer la ville
de Met?: ili vauf I;i Cour aulicjue p(»nr « ortaine somme d'argent & lui due:
la ville, déclinant la juhdieliou de la Cour, ne comparut pas, et (ul
condamnée par contu:nace. Le 17 novembre 1394. Emich, comte de
LinanîiP. «ic«jp;inl au lieu du roi Wcnfoslas, confisqua au profit du
demandeur, pour une somme de 2<)llU marcs d'or, tous lo.« biens de«
Messins; le 19 du même mois, la ville fut mise au ban de l empire.
Sous un autre n;ine. ces deu.x sentences auraient pu devenir
pernicieuses aux Messins: sous Wenceslas il n'en fut rien, Quoique
mise au ban de Tempire. la ville de Metz jouissait durant les anné<«
suivantes d'une paix presque absolue : seules les difficultés avec Luxem-
bourg avaient recommencé, bien qn'elloA ne fussent pas de nature à
créer aux Messins de sérieux désavantage;:. Il s'agissait, comme tou-
jours, du payement de dettes conti-aclée§ par des Messins et des Luxem-
boun^eois. de (pieslions de juridiction et do gagères faites dans les
localités des deux teiritoircs. Nous ne tnaivons nulle pari que ces
(Mierelles aient pris nu caractère fr^«-sérieux. tuni^ clle^ devaient né-
cessairement augmenter le resi^enlimeul de W'encebla;^ contre cette viUe
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— 299 —
qui ne voulait se soumettre à sa juridicLion et osait s'attaquer h son
dflché de Luxembours:.
En 1398. \e roi Wem•eslll^ vint (h- iKnivr.ui h F.uxfMnbour}.' ; il
lieviiit \h se reinJiv à Reinij? à lUU' «-iilitvm' avcr (Iharle.s VI. roi
(le Franco; il .sagnssail uvaul toul <le rendre la paix h Itlgli.-îP ot do
mettre (in au sdiiîfuie. La ville de Mcte résoM de profiter du séjour
du roi à F^uxembourg. pour rentrer dans sen bonnes grâces et faire
lev^ le ban sous lequel elle se trouvait toiiyouii^ Elle envoya des df-
pâtés à Luxembourg qui probablement ne furent pas trop mal reçus,
(■nr, sows In date du 2t février. \\>n(C:^la.s acearda sauf-conduit h
Thielman Vuss. pour les reconduire à Metz et poui- les ramener ver«
lui. partout où il s^o trouverait, ou à leur défaut d'autrps- ppr^nnups
<|ue le tnaître-éclievin et \viAyo de la villf PîivprrsiK'ni viax lui.
Pour le moment, il était dilti« Ue d obtenir nn arrauji,» uHMit (|uelcon(|ue :
Wenceslas ne séjourna que peu de jf>urs à Luxembourg et il est pro-
bable qu'il renvoya l'aU'aire à une autre untrevue. Mais la ciroonstanoe
que Thidman 'V^uss reçut Tordre de reconduire les députés messins,
prouve que Weooeslas voulut profiter de cette occasion pour lui as-
surer le siège épiscopal que Thielmao ambitionnait depuis si longtemps.
Wencestas revint à Luxembourg vers le 15 avril; il y séjourna
probablement jusqu'au 25 mai. Fendjuil ce temps les: iHV'oeiations furent
repri.se.s par le.s Mossin.s: Tbielman d Eidelinf^en. abbé de Miin.sler h
Luxembourg intorcédn m leur fa\eur auprès de Nifv»la^ évArpip (le
Nazarpfh. ( MiiiV^snir liu un. et do Weneeslas. patriareh*' d AiiIhk Iic. .son
cliantelior. Ia'a art liivc» de la villo do Metz eonscTvcnt t;iu oie queUpie.s
document.*» relalifs à ees négoeiation.s ; toute la correspondance échangée
à cette époque n'est pas conservée, mais ce qui en reste, suffit à feire
connatire tes principaux faits. Sous la date du 25 avril 1398, Tabbé
Thflman de Munster écrit à maître Hermann de Bury qu'il regarde Taffibire
des Messins comme terminée, si \e» seigneurs de Metz voulaient écrire
en toute humilité ;m roi (jiril daigne ftter d'eux i=;on indijjnalion : il re-
commande de faire écrire par les Messins h ilement (ju ils ne puls-sent
f-fro j»rin<' oii p!tfole.s >. et d'envoyer à LuM tnboup^'. au cuufes.seur du
loi. 1111 r«*lîgit'n\ lionnélo cl «p»'i*ot 11 demande surlnnl lo ^orret, rar
il iMjurrait eiKomii <\r ;.'!.(inls |>éri!.^. ot rocommaii<ir il<' lnûler sa
lettre'). Le même juui, lo confosseiu du un adre-??3«' à iieiuiann de
Bury une lettre semblable, en prote.staut qu'il travaillera de toutes ses
Ibrces dans Tintér^t des Messins; il prie d'envoyer chez lex Cordeliers
') Voir i»ii«e jwÜJicAttv« ii* 1.
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— 300 ~-
lie f.nxcnihoiir? nir<«ap^pr (ion» |kuIi ralihô 'l'hilmann clans sa loltrr,
de lo faire ilornjuvlcr n' h inriit et de iiàter. La colôi*e d*» W(mi-
cf^lfix confro les Mi >-ius tlevail r\rv tr(*s irrande, car le eoiites-^cui du
nti itjoiilti t'jüaleincid lu reconiiiiatidation de leiiir secrètes ces ni-go-
cia lions et de brûler sa lettre, #a qu'elle serait lue').
Deux jours plus tard, Ifennann de Bury répondit à NiooUut.
^tvêque de Nazareth, et à Tinlmann, abbé de MQitster. Après les avoir
remerciés du isMe quHls déploient dans l'intérêt des liessins, il parle
d'une iiégoeiuUun antérieure, d'une proposition faite jadis dans la ville
ilo Metz par l abbê d<! Munster, pnipositiou qu'il (jualilie (U\ trop ri-
jîiiureuse, oulrepassati? loittc nic-'iirr fnimi^-' ritrorosa. dit-il. excessive
onernsa. niensuraiii ei luoduiu transirredieii- 1. tcllcincnl (|U il n'ose en
parler <le nt»uv(»au à ses seitîneius. Il les pri»- de trouver plutôt (pK'li|ue
autre vitie et de hi lui écrii-e sci rctenicnl. a|>rès ((uoi il pense pouvoir
faire envoyer sans retard quelque reli;ïieux, couujie ses correspondants
IVmt désiré <).
Les difficultés touchées par Hermann de Kury furent bientôt lo-
vées; car bientôt après, probablement le 2 ou 3 mai, le mattre-échevia
écrivit au chancelier du roi. le patriarche d'Autioche. pom* le remercier
(le son intervention près du roi (!t pour le supplier de finir son œuvre
de pitic et de la conduire à bonne lin. Il lui annonce en même temps
qu'il envoie vers lui le père Martin, professeur de tl>éo!o<fie cl «'vêijin'
de (iabuluche. p4»ur lui exposer de vive voix I lunoccnn de la ville el
de.s Messins et la Justice et rai^son de leur cause, pour lestiuelles le
roi. de bon droit, devrait se montrer gracieux envers la ville. A tinit
par la priftre d'écouter favorablement leur ambassadeur et de lui dire
ce qu^U y aura à foire').
Le cinq mai Wencesla.*< d'Antioehe, cJiancelier du nn. répomlit
à celle lettre. (|ue révê<jue de (Iabuluche lui avait présenté celle-ci,
ainsi i\\\h Jean, duc de Tropj»au. et à tJuillaïuiie llaze d(î Uohème.
couseillersi du r(»i. et expU(|ué .sajzeiuent et dilijrennnent robjet do son
ambassade, l.e chancelier protesta (pie lui el ses eouipajçuons ne co.-^^f'-
raient de travailler pour <|ue le roi les i*ecût en grâi'e, et conseill i
poui' ce motif aux Messins d'envoyer inuuédiatement une lettre au loi
et de le prier qu'il daignât envoyer à Metz quelques ambassadeurs,
poiu: traiter en son nont au sujet de la grâce royale à obtenir, moyen-
nant une certaine somme à payer au roi. Et ainsi, écrit le chanœllor.
') Vuir jm-ft' juslilualivc ii" 2.
») Moï», n« ».
») Wen», n* 4.
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nous espfron.«< que la disiîr-jK-o set a levtV à votre profit, . comme niessire
Martin vou.s le dira pins nu lon;r').
Il rnsnlte d'une lellrc non dalAp") du PiM-e Martin, (pu- le than-
(('lioi' et les antres cofivfül.M >• dd n»i (|tii l'avaient rluu^r ilo lenr lettre
pour |p nvaîlrf-f'rliovin, Ini avaient re»-"nimandé de leur (une j>nrvfMiir
ÜI1« lépoii-f !«■ plii--tôl possible, et. si t';iir(' ponvnil. le |"ur même
lie son n Umi à Mol/.. i.ela ne fut paü taisahlo ; ci pendanl le nmître-
échexiii répondit déjà le 8 mai au chancelier, mais, tout en le remer-
ciant, il déclam que la ville de Metz ne pouvait suivre le conseil à eHe
donné dans la dernière lettre et pria le chancelier de .s*en rapporter
à ce que le Père Martin lui exposerait').
A partir de ce moment, len an^hivcs de la ville de Metz noiu» font
défont, mais le peu qui est consené sert h retracer à ^nds traits
rhtstoire des n^pciation^. Vn premier essai de rentrer dans les boniu^s
iriTiees n'avait pas réussi; des ouvertures faites plu.«i lard aux Messiiut
pur Thibnann. abbé de Munster, n f^ut enl |>as un ni<>illeur su(•l•^s. parée
(jiie les condition^ pro]H).sées send»laienl trop lourdes aux Messins. I/en-
lreuii.se de Heriiiaïui de Bury et du eonfe.«senr du roi ük nt «/ajrner à
la rille le chancelier et deu.x de ses «•onseillers. le.s plus iidhu nts .sias
doitte de tous ceux qu'il avait amenés, mais les Messin» ne purent se
rendre à écrire au roi les humbles lettres que les i^inseillers voulaient
avoir. II y avait en eflet anguille soils roche. Les Messins devaient
offrir une somme d'argent pour prix de la paix; peut-être s'agissait*!!
OTif-nvo fie (lôfloiiitn;r;.M'i- j'Ht/ flofmann, les (»fticiers. les sujets et le duc
de Luxembourg lui-même, et l'tui no iKMivait guère savoir oîi s arrête-
rait Weneeslas, s'il avait cru pouvoir rançonner les Mcs-in«. Il était
ttaijours à court darjïeni, eu ce moment plus [»oiil-rtie que jamais,
et il était certain <ju il proliterail d<» eelte occa-sion pour uUéjjer un j»cu
les colTres-forls de Met/, la Biche.
Les c<>nseillers du roi cédèreid .suis doulc uu.\ repn'senlalious
du raaître-échevin, aw. bien que la ville île Metz adressât dan^ la
suite an roi une lettre Iri^ hiunblc. mais trt's adroite'), dans laquelle,
sans avouer qu elle edt eu tort, elle demandait le pardon ro\-al el ac-
créditait près de Wenceslas TévOque de Gabuluohe: il n'y est plus
question d'argent.
') Voir pirre juritifiCAttve n'ô.
*j l(tcin, u" Ij.
^ Idem, n* 6.
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^ m -
Maltfr*' \v -/.v\v i\w les t'iivoyés ine^^ins et cnpspülers «lu mi
iipportrrenl à celte nlTaire. elle ne hit terminée qu un :m |iln- lanl
I.e 23 mai 1B99. Weiieesla^s .ifeoi-flû à In ville 'le Mtl/ !»"tti<'s
«rabolitioti iHi !*ijjtl (le se.-< (I^hh-I/- asce le <lnché de Luxcuibunig, le
leudemuin. (l autres lettre.^ paiiille.- aa sujet de ses démêlés aveu FriU
Hofman; le 4 juiii, le ban de l'empire fut levé. ville en firt quille
}i payer au roi la somme de 18000 floriog.
Quelques aooées plus lard, <le nouveaux dangers siurgireal du
e6té de Luxemboiui^. Déjà à Tentrevue que le roi Wenoeslas eul à
Reims avec le rui de France, en 1398, des pourparlers avaient été
commencés entre Wenceslas et le duc Louis d'Orléans au siyet de la
cession du Luxembourg; en 1402, oe pays, lenu jusque-l^i en engagÎTe
IMir Josse de Moravie, fut cédé au même litre au duo d'Orléjuis qui
ne manqua p;is do s"( ii mrttu iiiitnédiatemeiit en pns?rs»;inn II avait
échoué dan- .-'m dc-ssciii île IViiidci- un Klal indéiiciidaiit au iinnl de
l'Italie, à Imslar de celui le duc de HoMrv'<>*ïnc avait créé; il
rejeta donc sur le Luxeniboup^'. C<" duché u élait pas riebe, mais ü
était grand et le duc d'Orléaus se llalluil île 1 espuii' de Tagrandii" aux
dépens des pays voisins. Araiii et après h prise de possession il ne
cessait d'attirer à son service les seigneurs les plu^t puissants de VAU
sace, de la Lorraine et des Pays-Rhénans: Everard de la Marche, sei«
gneur d'Ârberg et de Neufchâtel en Ardenues. Pierre, seigneur de
CrODCnbour}? et de Xeufchâtel devant Tliionville, Jeun de HarIT. Jean,
seigneur de Ueilîerscheid, Renaud. Iiis «le Juliers et de Gueldres, Jean
de Sehoenvorst. seitrneur de Montjoie, (îéranl. seijïueur de B<iulay cl
dX'seldange, Hamman. (nante de Dcux-I'ont^ et seijrneur de Bitche.
Jean, coude d(î Salm. Jean, comte ili' Linaiiui'. Bernard, nuirqni* de
Bade, Fircléric Iiis aîné de Moers vi < »ui!«' <lc Saarwerden, eutrèrenl
en son honnnage. promirent de le secourir contre ses ennemis, et furent
même, en partie du moins, nommés conseillers du due. Gnice à ses
richesses, aux secours que lui devaient ses nouveaux vassaux et
Vappui du roi de France, il devait devenir pour les Messins un ad-
versaire bien plus redoutable que ne Tavait été le roi Wenceslas.
Bientôt les démêlés commencèrent: s'autorisant du tort que les
Messins devaient avoir fait au pays de Luxemboui^, il demanda resti-
tution des dommages causés; pourtant ra(Tair(? en resta là pour le
moment. D'autres jfuerrcs, contre l'archevêché de Trêves et le comte
de Virnenboursr. rnrcïipnirnt Iclh inont qu'il ne put son'/or h une ^uen'^^
ouverte. Il se (imit nta pom le ntomenl des excuses que lui tirent U-^
Messins; ceux-ci invoquèrent eu leur faveur les lettres de réniL^siuii
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803 -
(jue Wenceslas leur avait oclroyérs lo 23 mai 1390. avot faut de
succès, que lo duc dOrlean.«* renonça à sc^ prétentioiir, par au traité
fin 7 novembre 1403, remarqual>le ßurlont ]mv h manière dont il ré-
glait les relations futures entre Metz e! i.uM ialjourg. Toute?? les difli-
cultés qui iiuilroul eulrc les sujets ou les communauté.-? des deux pays,
devront 6tre soumises à la décbion de la justice, et, si un aceord
aimable ne peul être obtenu, à celle des journées d'étal ou de marche.
Le» sujets de Metz, vassaux de Luxembourg, s^adresseront par rioter-
médiaire de la justice de Het2 aux officiers du Luxembourg, |>our avoir
le payemenl des rentes féodales qui ne seront pas payées à leur
échéance; si eri»on.laat ils ne peuvent avoir satisfaction, ils pourront
procéder par gagère, sans pour ce enoourii* l'indignation du seigneur.
De même toutes les c<»ntestations (pii pournjul naître au -iijot soit de
la propriété d»« ftpfs. soit des revenus de ceux-ci on d aiitrc- biens
lenus par ilr- i iiuins de Met/ seront -Dimiiscs h la décision des juges
et des oliicurs aiTérents f,*' dut d (}lléull^ uidouue en même temps à
tous ses siyels et ollii iers. de se confoi'iner stricleinenl ù cette or-
donnance et leur défend sous les peines les plus sévères de faire da
toit à la vüle de Mets.
Ce traité n*empècha nullement le duc d'Orléans de recommencer
bientôt les hostilités. Le 13 février 1406, quatre seigneurs allemands*
qui depuis peu de temps avaient déjà fait la guerre à la ville de Metz:
Philippe, comte île Nassau-Sarrebriick. Fivdéric. Iiis aîné <le Moers et
lomle de Saarwerden. Jean, comte de Salm et Gérard, seigneur de
Bonlay. fireid contre elle un traité d allianee avec le duc d'Orléans.'
1^ prétexte éfnif ftturni p.'tr le- torts prét^Midn- que lo- Mo«-<ins au-
raient cau.««és à vv< i|ti;itif -i i^iieurs et an duché de LuxeniliDUi II«;
'j'engacent à ne fane la pai.\ ni trêve avec leurs ennemis sans le con-
sentemeni de leur nouvel allié, niais ils .se réservent la libre disposi-
tion des prisonniers qu'ils avaient faib jusque-là. Les quatre seigneurs
allemands s'engagent à tenir à leurs frais, sur les firontières du pays
messin, 1Ö0 hommes d'armes, le duc d^Orléans, de son côté, foumiia
150 bonunes d'annes et 50 hommes de trait, ou plus, si les affaires le
requièrent. Si les alliés, en chevauchant ensemble contre les Messins,
font du butin ou des prisonniers, le tout sera divisé entre eux pnH
portionnellement an nombre d'hommes qu'ib auront eus; mais ce c]ui
aura été butiné ou par les quatre seigneurs, ou par les gens du du<'
d'Orléans seuls, ne .sera pas partagé. Si quelqu'une des parties perd
des prisonniers, ni paix ni trêve ne pourront être conclues avant lu
mise eu liberté de ceux-ci.
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304
(lélnil ('vitlemiiicii) pour (acililcr jiii »lue d'Orlô;ms la ('ou(|U('U'
(In pays inossiii (pK' colto alliiinrc fui conclue: nous ou lrfMivrMi>< !;i
pronvo siiffisai.lc dans celte « nnuistaiioo que le duc promet à ses alliés
une somme do 6<X)0 fraucs à litre d'aide.
La guerre prenait ainsi un uspect nienavaut pour Metx: elle de»
vint plus dangereuse encore, [ors(|ue le due de Bar s'allia ^yalement
avec le duc d'Orléans; le traité^ qui esldaté du 3 mars 140ß, sUpnbiit
à peu près les mêmes conditions que celui des quatre seigneurs alle-
mands, sauf que le duc de Bar ne devait fournir que 50 homme»
d'arme^^.
La ville de Met/, peu de temps avant > < - deux traités, s'était
alliée do son enté à Haoïd d(î Coucy. é^•(*t(tio de Metz, et Charles, duc
'le l,()rr;iiiic (1401), '2 jinnior); mais elle n'éluil ;:iirii' en cl;il d'onlre-
pieudre ijuel(|ue choisc de .séri<Mix. Elle a\;iil vu siir^ii d.in^ si'ii .-ein
une de.s guerres civiles si noud»reu.ses en ce Iciiip.s; le peuple avuil
chassé un grand nombre de Paraiges. uii nouveau jjouvernement avait
été institué et à l'heure où les quatre seigneurs allemands et le diu*
d'Orléans se liguèrent contre la ville, les Paraiges étaient encore à
Tcxil et la Jacquerie, comme on nommait le parti démocratique vain*
queur, dominait toujours. Aussi la ville et le {lays eurent-ils beaucoup
ù soufErir; les chroniques estiment leurs pertes à 300000 francs, somme
énorme pour oe temps, tant en dépenses (|n'en dommages. Cependant,
maltfré le.s ravajres tjue liront les alliés, ils n'osèrent s atta(p«er à la
ville elle-même, biou que. de jour en jour, leur véritable but »e des-
sjinût toujour.s davanta;ze.
A l'Aseonsion de l'année 1400. le- l'iiraiu'''^ ronlrèreid .\îotz:
ils rétabiiicnl raiK;ieniic lorme du ^duvernemenl et liieiil cxéeulcr cl
buuiiii' un grand nombre de leurs adversaires. 11 paraît que ceuxni
s'adressèrent aux ducs d*Orléans et de Bar, en leur offrant de leur
livrer la ville, sous condition qu'elle ne soit i>oitit courue «en espéctal
sur le commun ne sur les gens d'e^iise » 0es paraiges donc n*y étaient
pas compris); que le droit de l'empire demeure intact, enfin que les
deux dues d'Orléans et de Bar aient cliaeuu la moitié de la ville, pour
eux et les leurs. Par lettres datées du 9 et du 14 février 1407, le duc
d'Orléans et Kdouard de Har. man|uis du Pont, s enjrajrèrent à observer
les articles proposés par les Mr->ins. Ces nétfoeialions n'eurent pas de
suite; los Messins qui s'étaient efi«îii^é.- à laii-o romotlro leur ville aux
deu.N diK n'y parvinrent pas. nm\< leurs manu'uvres cngajièrent le
loi iîiipre» hl d écrire, .sous la date du 7 mars 1407 (n, st.), à la reine
de France. Isabeau de IJavière. jiour la prier de détourner le due
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'itirk'iiii- 'lt ftiUepiitrOs. Il est prohahl«' ([nv ro fut cotle (l«'mnirliu
(jui, loin ti iirn^tfr le diu* d Orléan?. If fit (H)n< liiro fif noiivoniix UaiU's
«vec st-s allié.s eonlio le duc do Lorraine el les alliés de œlui-ei; par
ttn Inîtés datés d'Epemay, 8 mai 1407. le» dnos d'Orl^ns ot de Bar
et les quatre seigneurs allemands s'engagèrent h fournir ensemble 850
lances et 100 hommes <lo trait, et eonTÎnrent dii partage aussi bien
«les c(MiquMcs cfue du bntin. en maintenant en Wgueur le prmiier
Imité conclu eoiilre la ville ilc Metz.
Kntretemps. la lettre du rni Ruprecht avait produit son eiïcl ; sans
iloute le fin»' do Bourgogne, l'ennemi acharné du <h\r d'Orléans, rher-
"hail à fiiiiMM li( r. nou pns h\ ?nern^. fuai-^ la tru() jurande extension
que le pouvoir d nriéatï.< nieiiat,ail dt piendie. I.e 2 uotû 1407. le roi
<W France, jto/o- n- que nous et tia^frf fif'?i-diihe H améc compaigm la
nyHe arm9 latiaif désir (f« mettre ixcr, nuKwr «f »neorde au d^xtty
aeoorde «tauf-oonduit au dne de Lorraine jusqn'an premier septembre,
pour lai et lâO personnes, parmi lesquelles 25 députés de révéque et
la ville do Metz: le 2t> aoAt il renouvelle c«e »auf-conduit. parce
<\w les débats n'étaient pas eneon» t(M»ntnés H est h croire que le
•lîsr fl'Orléan.s entravail les nôço< iations autant (jue possible; de non-
veaux projets furent formés par lui et alliés »oulre la ville de Metz:
il .•''a<ri.s.'?ai(. celt«- Iims. d(> prendro la vill<? par escalade. i.Vnfreprise
fut menée |)ar Robert, manpiis do l'ont-à-Mousson. et Huhard des
Arniuiies, accoQipai;nes d'un certain nombre de réfu^ié.s messins; mais
Hle avait été concertée avec le duc d'Orléans qui renouvela, le 7 sep-
tembre 1407, rengagement qu'il avait contracté avec son allié, le duo
(le Bar, sous k date du 9 fémer de ta même année. Ce nouvean
I traité difTéraît en qpielque.s traits essentiels de celui du 0 février; celuî-
H stipulait le partage do la ville entre les deux ducs poiir le cas oh
Iii ville de McU serait baillée et délivrée au duc d'Orléans par ceux
'les hrrfiitnnts qui s'étnienl mis en relations avec lui. faiidi< f|iif dans
W leitres du 7 septembre il s'agit du cas ' oh l,i<lit' ville < t sei-
gneurie de Metz sera conqui.se par le moyen du duc ilc Dur et du
marquis du Font » ; le due d'Oiléana s'engage à supporter la moitié
des frais qu'il y aura à faire pour cette conquête, mais, ce qui est
l^Qs remarquable, le duc de Bar, tout en devant obtenir la moitié de
I la ville et setgneurie de Metz, en denendra homme-lige du duc d^Or-
l^ns et lui en fera foi el hommage, ce qui n'était nullement indiqué
flaos les lettres du 9 février.
Le nouveau projet, auquel se rapportent les lettres du 7 sep-
tfHuibre, échoua complètement; les troupes barroises arrivèrent, il est
vrai, devant la vilie de iMt t/, mais des disciissicms sQiyirenl entre lef»
Rarrois H leurs alliés, la iiiiil s'écoula, et les geus du duc do Bar
s'enfuirent en toute hftte.
Pen de temps après, le 23 novembre 1407, le duc d'Orléans fb<
assassiné à Paris; la ligue dirigée contre la ville de Afetz fut ainsi
dissoute, le duché de Luxembourg, à cause duquel le duc, comme il
disait, avait entrepris la guerre, revint ù Josse de Moravie, et la paix
ne tarda pas h être conclue entre les di!TrMcnt> adversaires. Le trait»'
conclu entre la ville de Metz et Josse de Moravie, administrateur et
«rouverneur ircnérnl du Luxembourg, est daté du 26 décembre 1407
(pêut-élrc NOH .-' i; .Tos^o renonce toutes les prétentions qu à un utiv
quelconque il pouirail élever contre la ville et règle, suivant les cour
tûmes anciennement observées, les relations (uilre les deux pays.
l*eu de temps après, Josse de Moravi<' mourut; le pays de LiLxem-
bourg revint donc au roi Wenceslas qui profita de cette drconslanop
pour le donner en dot, à deux reprises différentes, à sa nièce Elisabeth
de GH^rlits, d'abord lors de son mariage avec Antoine de Bourgogne,
ensuite à Toccasioa de son second mariage avec Jean de Bavière. De-
puis ce temps les hostilités entre Metz et Luxembourg n >-r rent; il y
eut, il est vrai, encore des démêlés peu sérieux, mais Elisabeth de
Görlitz tenait rester en bons termes avec ses voisins et la paix ne
fut plus rompue jusqu'à la mort du roi Wenceslas.
1. — (1398, avrilj Trîrrs. — Ldtrc de Thielmann iTEiddii\gm
abbé de MUntkr à Luxmibtmrg, à ffemann de Burjf.
JrAive» de la vOk 4e UeU, limite SO (US, m, 13). Draduetiem camtfmpenht
J^im origàud tdUmemd,
Emincns mnsfrr rf nmis !it-s-chicT. 1« vous fciil pour salvoit, »y plall If/
seigneurs de Mes esrnvoienl liumbh'incnt à Aloii»'' qu'il veuUeul osleir d'eulz süß
jodignalioa et qu'ilz vuull«nt poursuire et penscir qu'ilz puissent venir «d m
graice ete , ensi eom tous le sktm nraelz, et escripveicent teileraent qu'ils ne
]aiis-rnt cstre prins en parolles, et envoieissont ung messaigc honeste el secrol
rolifjioul, si corn vous vairez cxpédiens, au Ion cl ad ronfossour, ^i cum il vou?
ail escript, et procurciz ceste chose cslre faite par ceulz que vous û&vex et qu'il
«e ftioet tost, et demmiroicet en secreit; car j'en pooroie enooune trèe-ftuide
indignation et péril; et roste lettre loute c'om Tardaicet Tait en J6su Cri^i
Escript à Triève, le jour de S Marr éwnngelisto. — Et esrriveis la responce qu*-
nous nous sachiens gouverner sur ce» chobe». — Thilleinan vosire aiiiiü etc.
A maatre Herman de Bnrc. son ami o«p^ctal.
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r
I
- 30t -
2. — (ÎS9dj Jêô an^) j!V^. — Lettre de l^tedas, évéque âe Nàtare^j
fOHffssemr äu roi WenceslaSf à nmttre Hermann âe Bvry,
Afdiire» de ht r9ie à$ MeU, carUm 50 (S2, 167, lî*). Tradu^n roniemporaine.
Chescnnnez choses lesquelles je puix, devant mises. Ifaistre et seigneur.
iaix apperccnt par l'abbeit <lr riiromboin- nolt 1- 1 ions de vostre personc.
pour laquelle ihofie jp voulroic sinpuR'reinent taire pour vous: et ronseille que
voua couseilUez as bignours de Mes que à noslrc s"" le roy dcz Hoinains es-
rripToisaeiit plux homblement qv'ilz puéent, ensi euro H devantdis s^ l'abbeit
vous aTiserait muclz par ses lettres. Saichoeis on vérileit quo. en lanl com jo
[Kmlraiz. pour vnstro chose publique je ln!<nrcrntx de foules mes forcoz ; el vostre
luessaigiez avec &ett lettres viguel à Lno/.einbourji as freire/. preichoura, en
denuidaiit poar moy secrètement et qu'il se faieet briermenl. Vatt et tous lex
voàlres. Kl en teil manière mo fie que vous le lenio/. secreit, cl la lettre lente,
ki Tari m' . Escript le jnnr de S. Mnrc ewangéliste. — Niculai» évesques de
Xazarethenn.s, coufossour ilc nosire sgr le roy.
3. — (J398, S7 avril) Met». — Lettre âe Hermann âe Bury à Nieohs,
M9119 de Nazare^ et confesseur du roi^ et à J^ilmann^ abbé de Münster
à Luxembourg,
Arrbiwt ée In ritte de MeU^ eariOH SO (SS, î,16, Sj, Copie rontemporaine.
Reverendi patres, domini. Litteras ex parte vestra miobi prescntatas ime-
«•*pi, prnnf H»>''i!it, revcrentor, ef »-x ennim tf^norc depreliciHli. fjiuililor vos cl
uterqae vcstrura bono zolo zclamini, ut serenissunus ac exceileniissimus pnnceps
doiiÂnis, dominus Wenceslaus, Romanomm tcx, semper augustus et Bobemie
texilHisirissimas. indignationem suam a civitate Metenai avertat et eadem civitas
régis gratirrrn ronsequatur. Ft ad huiusmodi zolnttTm cfTectuni rumsequendum
suasislis uncin. quatenus dominis Metensibus, doniinis mcis, suadercm, ut ipsi
»uper premissis régi bumiliter scribcrent, et nuiicium honc^lum secrelarium ad
TOS, leverendnm patrem dominum episcopum, transmutèrent, a vobis in domo
fratrum prediratonnn in I.m » inburgo secrète intorrogaudum. prout hec in pre-
ilictis veslris lillens vidi plenius contineri. l'ro quo i)uidi!rn paterne ac couimen-
daade maguificencie caritatis nji[ui]slerio ulrique vcsUunj, coniunclim et divisira,
gittiaa refero moltîformm, et demum reverendissimis patemitatibus Testris tenore
presentioin reseribo, quod cum illa vin (|unm vos, révérende pater dominus
ablias, nupcr in tivitale M^tonei npfi ui.tis . fuerit nimls rigorosa. excessive
ooerosa, lueosurani el modum transgrediens, nou audeo super illa materia quid-
fuiQ dominis meis Metensibns iterum explieare. Verum propria ymaginatione
vmagmor expediens, quod vos seu alter veslrum micbi aliquam mm gratiosam,
rationa^ilfnt el predirlis dominis mois folerabilein d»'Tiin> -ipcriaiis liîfi rrîtorie
ui archams, el lali graciosa via uiiclii aperla, spero me procuraturuiu, quod
e&fiâ» relifiosiis soerelarius secnndum formam superius descriptam sine more
dispendio transmittatur, dum tamen sibi Httere de salvo condnctu antca concc-
Hanlur. Quocirca suppüco reverendissimrîs pnt' rn^t nies vesiras quatiiiu< dignemini
meun ymaginalionem predicUun excccutioui mandoi'e el dare opcm et operam ut
ceptQin per vos eantalis officium elTectum celebrem féliciter sorciatur, nt proinde
pnetcreteme retribotionis preminm bomanaruro laudum prsconia reputelis. Al-
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_ 308 —
lissimus dipnelar vcslras ogp'i.'ia!' iiersonas in prosporo slnhi «■on!^orva^; !on;i( vi>
tcmporilnifi. ila om. Srrifitum Molis. V. kl. iiiaii, VI. itiHictione. V«>sler HcnnaniH
de liurc*. Itevcreudis iu C.liristo {lutribus doinijiis dominiâ ^'icolao, episcojMi
NasaMtheno. r»ino confcMori. et ThîlmËimn. nbbnfi liUcemharjtenfii. dnminis ineb
gratiosiit.
4. — {13[fs, rtv.v îr :> ou .V mai). - Leittr du maitn-rcJici iu di Mdz
h Wenceslas. patriarche d^Antiothf. tAancdier dtt roi âe$ Scmaitut.
Arthir^ de 1« rillf Xete, atrtoi% SO f$S, 13«, 70 f. TVwfwcfMm fontemponnit.
TrèB>Térérend peirc, signoar. Vénérable pcïre «<' Thieleinan, abh^z de
Lucembourjr, nous ail rapporteit. cofniiieiil vostrc tii-s-révércnd paferniloit «ait
l'utreniis par jjraciouîsç.- parollez ad re que liés serains et In s-cxceUeiil prince
t't signour, s' Wfneeflm, ruy dez Roniaios adez accroinsans et roy de Boem.
très-illustres, dingneit advertir 8« indignation de la oitcit de Metz, pour lequeik
gracioulx <'l dehonnniro minislcin- nous rondmis moiiU de tracez :i voslre n^véreni
paternitoî'. f\ supplions atlonlivenicnt à yrcllc vosiro Irès-rév^-renl pati-rnileil
que vous digiiicz li euvrc de petiot aiomejui^- parfaire et niiséricordomeiil de-
vrair à elfort désiriez. F.I en après aoofrde à vostre présence patentai révérmt
peire a' Martin, profe>^t' on sairx ie lliéologie, ^'vesciuez de Gabuluchr pour
expozer de vyvo voi.x à vi>.>lro ln">s-rc^vf renl paforiii(cil ri^'io-^f -iHc tî' la dev;iiit-
dile cileil et dets siens et juate, cfliciul et raisonnable et loyaiii rau/i-. l'nur Ic^ui-ilx
li roy se exhiberait de mérite à la dite riteit et à i^iens fïracioal, propis et bénîgnr.
et supplions à vcoUo vostre trrs-rôvéreul patcriiili'it (\m vous dijrnioz ycettoi
inons'' rèves»|uc< de cl sus ]<! devant dis lait de réconciliation en l;i faveur
d'j'celle citeit oyr et fuvurablement acertetr. Li Irès-liault digueiüöe vostre liaulte
peraone bien ehuronsement ronscrvoir par loiny temps. R^criples ft Mes etr«
Li maistre escheving etc.
A (rf'«-révérent peire eu ièm ('.hrif»tc t't h' h« W. patriarche d'AnihioeJir,
cliancillierz de la saile royal.
5. — (1398, 5 Mai) LuxmtHntty, — Héponsr de WenerMaitt chanùAier
du m, à la leUre préddenie.
Jrdtvm de la rißt de MeU, nrton 60 (32^ 156^ 2). Traduction tunOmpomM.
Honorablez très-rliiera amis. Nous avons receul (gracieusement) amiable-
menl vostre lettre, jiar vous à nous envoii^-, el par vénérable peire s'' Martin
professeur en théologie, évesque de Uabulueiie, piébcntée, et ravons diligeDusuol
oyée et clerenent entendue; lequeil ansi nous avec itlnstre prince s' Jehan, dox
de Trappowc et lionorable Willame le Hase de Habengne, j)révos do Heleslameu.
lez consillours dou rov. avons oit, lifiuoil s»^ Marlins tant coin très-boins amans
i't (autour de vostre citeit ait saigemcat et diligemment à nous exposcit sa
légation et est à recoroinandeit de sa fiableteit et diligence. Et ne désisteos
point tant coin nouspoons, de labourer adceu que nostre signour li roix conw-
toigset son couraige ad vous; pour reu vous conseillons nous en bonne fnv quo
tanlost cee présentes vcliue^ veullez envoier vos Uumblez lettres à nosirc sgr
le roy, en lui priant plus instamment qn^îl dignet envoier briefinent ad vous ses
certeins ambassadeurs à lui plasans et feablez. Iez(|ucilz poulr(>nt en son non
traitier et fineir aver vous, sur sa graicc régial debvotr obtenir, et xur une souiine
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— 809 —
dehvoir ù lui donneit Ei pu ceu nuus avons cspércncc que la displaxance qne
nostrr <jr Ii roix ait a vnm. nouh-rt'V. e^tri' ilH-fruile el iiii*ffM/. ;iu^'réablez vous
en pouiront venir, lesqueik tourneront à vostre profeit, et procureront ayde de
paix, ensi cam sur ces choses K dis s* HwCïnB «n« eheseotme choM tous
liécluereît plus plennement de bouche. Donneit à Laczembovrg le Y* jour de
msr. — W. i»alriarche d'Anthiodie. clnnri Hier <lo la saule rôgiaul rommaine.
A honurablcic et huruuie/. le iiiai»tro eschaving, lez trezes joreiz et la
rommonalteit de la citcit de Mes. no-^ très-chiers amis.
6. — {13;)8, 6 ou? iirat), Metjt. — Lettre de frère Martin tVAnumee,
^rfqi(p (fr GahulticJw. Uli (Jidlicdier du roi.
Arcfute.< de tu rilh: de Met:; rarto/i '><> (■'yä, l'Ai, Ht. Miiiitte.
Mevercndissimc pater et domine veiicrandi^simc , promissis cum débita
mcrencia et humililate premitteiidis. Ad beneplucitum et bunoreui. Noverit
restni peteniitas venerandft quod hodie, hora oetava orelogii ante prandium
afilirui Métis nim liitora vcsira bonijfna tpiain civibus. ad quos pertinebaf. indilaie
l>resentavi, >c-d quia lalibus et lalibn:. dirijieliatur . non fuit possibile nec esl
in dicta livilate cunîiuetuni quud anleduli dicta die pos:»eut eungrcgari, nee
rredenda aodîri, et saper eadem delibenri, sed en» expedientnr predicta, domino
coacedente, et Deo plaeeat, i^nod ad utilom eircctinn. Verum, domine mi reve>
rendissinie. quia michi imposuislis t|uod. -i lifri pyssi>t bonomodo, bodie baberetis
responi^ioneui, boc civibus intravi, .sed quia lien non putuil^ obslanlibus aute-
diclis, responcio plena, portitorem presencium ordinaverunt festinanter et per
me restrum servitorem fererunt resrribi (pu; sont prescripta. Quare, domine mi
rcverendissiine. Iiumiliter sii]i|ilii n u! rli fns rives una mecinu babpi'» vi lilis super
ântediclis excosatoä, laburando prout rrtniiduut cl egti t»ingulariter coulido propter
vcrba vestra seriosa. Iicnigna atque graciosa, quod sancte per vos concepta «tileni
Mvriantur effectam, quia bona (sic) sont inchoata principio et quia vos teneo före
fbrtiirri [iriiH ipiiini ''-;ir . lirmiter "^iif'Vfi qi^irl n!t!rtn pf honorabilem titicm s-orriontiir
< iviurnque nietensium deliberacionein habebit, quamcicius poterit ticii bono modo,
et ego raciuoi diligentiain ej^aclain, quia »ciu quod pericnlum est in mora. Valeal
patemilaa vestra et dominacio reverendîsssima, prout dictum, oro toto corde.
Scriptum Mefis. die etc., bora orologii undecima. Homilis orator vester
fr. Martinus de Ainanoia, episcopus Ciabulensia indi^nus. —
Uevereudissimo in fUu-isto patri dno dno W. jhitriarcbe Autbiocenu, regalis
aale eaneeUario, domino sno Teoerandissimo.
7. — ^ /.V.'As. s mat), Metz. — Lettre du maUie-iclwcin ci des Ircuc
de Metz au chancelier du roi.
Ankives de la rille de Hiit?, carton '/O {3:,', 15ii, 4j. Mmute,
Uererendisaime pater, domine, humili recommendatione premissa. £z
teuere litferamm veatrsium per revercndum patrem donunum JI&rfamHH» sacre
t';fM,;o|.[r. prnre-;'--nr(nn '■pi-rripTJm rintmliciicfiii . i.nlii-. Ii ii(.1i<nrnm. quoniam ex
eiusdem doinini episcopi reladone pleno inlelleximui* quod icvcrcndissima pater-
nitas ve»tra necnoa îllustris princeps dominas Johannes, dux Oppavie, et venera-
läKsWilhelmus Hase, preposilnsBoleslaviensis, consiliarii serenissimi ac iuTictissimi
Allissimique principis domini, domini rcfns Romanomm semper augnsti et Boemie
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— 310 —
régis illustri>-:^Imi. iic^ i. ia rivitalis Metensis benigno favoro prosecunlur. Iendente>
ad viam pacis et concordie salutareai, pro quo quidem beniguitatis b«&eûcto.
r«v«reiiidittii»e pater, ve»tr« necnoo predkti domlni dacis nobilîtati ar pmdidt
prepositi circiiiii8pec(i<ȟ tot el tantas, quot et quantas poaanmud, ^aaiiarum
referimus aclionctj. Et demum. roverendissime palcr, vestre ar prr iK t'; ilonimî
(lucis nobilitati et prcdicti preposili cirtuiiispeclioni ^upplicamu.s, qiiaienus (iijiW-
luini cepluiD favoris opus cuDtiuuarc opcinque ferre el oporain daxe, ut pnbta
négocia ad felîcem terminum dedacantnr. Prefalus dominas episcopua ad vcatiam
prescntinm ex parte nostra iteruiii accedciis, vive vocis articulo, reverendissiino
patr r. m iet et polcrit. dco daiite, causas proptcr qua> senleiiciain rnn«!lii jift
veslras palerruu» lilteras nubis rescripli exequi commode nou possuuuis
qnesumus quatenns dignemini in hiis que idem dominas episcopus super premiaMs.
excellenliBsinie. reverendissime paternitati vestre exponet. hac vice fidein credulain
rxUubere. AUissimus (iij;ni-lur vestrain ntinnm personam Ion;;evis tein|)oribuT>
ieliciler lonservurc ibcriplum Meliy, die octava lucusii» maii. - Magister st abmu.-.
tredecim jnratt et commonitas civitatis Metensis. —
Reverendissimo in Christo palri domino, domino W. palriarclie .\ntliioc1i.,
regatis anle cancellario.
8. — (JS96). — Lettre du eJeryé de Metz oh roi Wenveéka, mmàe
au eonseiî de h ville de Metz.
Anhiccs (le lit riUc de MeU, carton 'ß-S i.7;.*, 10'.!, 14 1 Mimtlr.
Screniî-ïiimt' el gloriosissime regiiin et principuui. Cum plus quaui uiaiii-
festam sit, uc cvidetis cl uolorimn, quod anliquissima el famosissima cirita»
MetensiK, qac et caméra imperialis nedam sUa, sed erîam ricro et fideli popdo
neciion sacrorfanclis 0( t b'siis locisque piis el relijçiosis alque aliïs edibus vcnus-
tissiine insignita fiieiil ot ^il ab anliquissiinis ^eculis iiiter alias livilates imperia-
les, Dei cl sue bacralisüiuie Icgiä divine cullrix dcvotissima iiaturaliiuTKjue et
moralium preceptonim ac iurium canonieoram, et legalinm sanrtaniraqae sancti»
moninm (?) civilium et iu^ticie observatrix. propttt* qneincUlus ille et Irinmrntor
maximus Karolus Magnus, Francio re.x el Homanorum impcrator, et precipuc
dive inemorie clu'ihlianit>»nui el üereuiäsiuii progeuitorcâ ve^lri, videlicel Heoiicu»
rester proavns, Jobannes rester avus et Karolus genitor vester. eam singnlaritcr
dilexenint et quamplurimum bonoraverunl ; fueritque tiicla oivilas Metensis. ?n ul
el oi^\ et ^emper eril, licet in liiiiilibus exiierni ; -;if ri iiiiperti romani sita con*ist«i.
eidcm «acro impcrio üdeli:»»iniu eiusque uecnon eciam vestre regio inaie^Ulü»
fervida zelatrix, in taniom qaod non est in secnlo avditnm per ipsam ciritalen
Metensem vel eins cives aut habilatores contra sacrum romaoum imperium auf)
iuiperatores vd re^es roinanos quidquam ^i;',i?truin vel perversuin ?e-*tuin-) vel
procuratuui, ymuio ne» quovisitiod« co^'itatum, sed pocius in zelo plorie <t
. honoris ipsius sacri unperii impcratorumque el regum romanorum eam »emper
ftiisse studiosam, avidam et ferventem,') ac diclo« împeralores et reges rominos.
precipue illos, de quorum sanctissima et serenissima jrencalogia Iraxistis origiuein.
lideliler dilexissc et posselenus li- norn -f . ^-ir-ut bene novcral et novit prefalu*
divc mcmorie sereiussimus cl chn^iiuais^nnu» geuitor vester Karolu», Romanomni
imperator, ac plures atii principes eciam viventes simillter sciunt et noreninL
Inde est, gloriosissime et polenlissime regum et principnro, quod nos ddeoles
^) ac, tt. ^ factum, «. *) fcrvatdam^ %.
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— 811 —
non äufürimus admirari, uode et qoaliter cebitodo vestra regia contra eandeiu')
dtritatem metensem, et no», eiw ây» et habtetOM« innosioB ^ îniioeMltM
vestreqv« régie maiestatîs fidelissimoe sclMoreB càiuam habnerit taliter, ut didtor,
indignandi et nostras excusaliones légitimas iualasqno, htimilop rf dovntas hnctenus
non daxeril acceptandas,^) nisi forsan') hoc proce^^'CI it ad »uggeätionem sinistram
«juonuQdaui noslrorum emuloruiu*), qui aos non diUgunl^).
0 regia pietés clementiseima, cur non oonndens, qaod dicUe emnloram
non ni eredeadtUD ?^) Cur non habcs pre oculis fidclitatem et affectioncm qua^
fh-itas ip?u Metensis et eius cives et habitatorcs ab antiquissimis lemporibus
romauo impcrio ac iuperatoribus et rcgibus romanis inviolabiliter et irre-
pielwuibititer obeervarant? Gesset, îam, ceseet, glorioBiseime potenlisaimeqne
iCgam» indignacio veltra conlia civitalem metensem et nos cives et habitatores
eiusd«'m proul intclleximas, sngesta^, (lunniam innocentes «ennuis et innoxii de
et super delatis per entulus nobtros, ut credrnius. ad aures vestre régie maies-
iiatii et super (|uibaB eanaamar apad ipsam re^iam potestatem*). Noiite ifîtur*),
pofenliflsîine principuui. noiite contra nos et dictain civitatcm metenerai veatrun
ro«ia,„ polenciati! oui innala ust clemencia, l!^•lnnn^ll are, qnoniam «emper
fuunus, prout et sumus et perpetuo eriinus, sacri romani imperii et eius ac un-
l>eratoniin et regvni romanomm feltcis status fidelissimi faotores**) et deTOtisaimi
lelateres.") Qnare eidem vestre régie maiestati clemeotiwime hnmlUter et devote
'Upplicamus. quateiiu'- ipMi di uif iiti;i vestra dignelur excii«atinnea nostras légiti-
mai, alias ad vestram regiam cebitudiaera traosinissas, pie admitlere et acceptare,
«as^e rata» et gratas haiiere, oetdos iadignatioiiiB vestre eontra nos, nt didtar,
esneeple, pie**) et benigniasime avertendo noaqae devotissimoB oratores Teatroe
et fHeli Mtnos /.elalore» seniper in vestra benivolencia et gralia, prout decel
regiam inaiestatem, et ut scmpcr vestri scrcnissimi prcdecessores et progenilores
habacruni, pie et favorabiliter retincndo. .Supplicamus, inquum, gloriosi^sime
pnoeipnm, eidem régie maiestati vestre, quaro**) sinceria nentiboa diliginras et
quam -icmper optamus fore nobis propiciani et benignam, quatenus dilecluni
virumi<) revercnduin [latrcni (îominum Martinum. ^acre théologie profo-sorem.
cpiâcopuiu Gabulenseiji, quem ad presenciam vestram causa nostre excusuiiuui»
et imiooeacie plenius exponende Iranamittimna, eaden vestra pietaa regia dignetar
de sua sotita clemencia favorabiliter exaadire, at pro fclicissimo statu vestro
regio et eius încrenienln ornre propensius Icneamur, qnem omnipotcns Dous
rcgna^ire vc^trn [x rpi tua [ncttM iniiic rii-iuoiat, gloriosissirae reguiii et pnncipum,
^1 contra nos, eiua ctces et habitatores, a.
-) non — «et., ^; rmmttm, et pois non acceptando, «.
*j forte, a.
*} em. nOHt., a.
^) % a\ ail encore: H q/ui nobk «ttat maxima dampm et ipravimma fitri pro*
nfarmtt ft fe^erunt.
•) a a encore: (W non advertis quml, ut prudeiUmimi viri cl sanctisaimi
patm tradiderunt, nuUa jMrftt fßcoeior ad ftotendim qumn familierit iitmicui?
^) concepta, a.
•i maiesUttem, a.
*/ «0^. igitm nofcte, a.
**) fUL tétatorê», «.
"1 î iijantf «ifr In lù/tte : cat(VK
**) Jucoral/iliter avertendo, %.
qttam semper ab, a.
'*) takM etc. , a; revemukm — GaUui^ }
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— 312
Bomanonim et Bobemie*) rex «emper augavlUB. reulve Herenwsîme et gloriosÏMime
inriif -fati'j régie huiiiiles »rt ilcvotisï^iini oratores. magisiler scabinus. tredcrnr
lurati parentelequti el tuta coiumuniUii civiUtie M«ieni«u<, hacri impeni ronani
fideli>»tttiui zelaiores.
Serenisainio et invicli^itimo^) ac preceUentismimo rejcum et principaiit dorninn
«lomlnu Wencei^luo. Dei gralia re^i iUiinanoniUi inclitb>çiroo t<eiuper ai^pluto «(
tiohemie régi, glorio^i^^!^imo triuiii|)haton.
Aa_do2«: Ultera lOiifecta per clerum, mi.vsa lejii el UaOMvil per tonMimm
mctenae.
it. — C'est (lu la lellri' île la paix «l oiilre inoiis'' d'Orléans e( la eUé de MeU.
BMùttititiue de la n'ilr de McU, uutnwicrit n° ö4, ^. l7Ü—lti<i.
lioyB. filz de roy de France, dac â^Oriéans, à tous ceolx qve ces présentez
lettrea verronl et oyront, salut. Scavoîr faisons (pic. comme ad cause du feo-
\ ornement «[ue nous avons du duc-liieil d«; Lucembouri-h cl conlc de C.hynev,
nous, par tuforinaciou de pluseurs ofiicieü «iud. duchivf eL coalei, et au^si pu
plttieura aaUrex personnes noblen bourgois el aultrez gens fuit vemu en noslre
eognoiscencc, coinment lez citoicns. inanans et babitans en la cilé de Met2 on
ffmp<» passe, avoicn par force d'artnez fait (fol. 171) on pav< lu î ilu' iii? file Lucem-
hourch pluseurti gros cl grief dompinagez, laut nur lez proprez doniuiaiuc£> et geigtio-
riez dttd. dudiiet, comme aussy sur ptuseurs aullrex personnes, ai tcomed'oinmez tacs,
feuz boutés, fortercsscz abatncz, arses et rux^iées, bestes et anltrez Wen» présms el
corps d ominez ransoniiLS, de toute/ lcs(picllez < lH)?icv. nous, rtfl mn^^c dudil gouvoni''-
ineul, faiüicui» poursuites el demandez au/di» cyluycns et quénens que restitucinu
et satisfacioh fuel faicle k nous des cas dessusdis avec telle aniandise. comme
nu cas appartient: et Icsd> citoiens. en ce gracieusement respondnnt. disant que
il n'csloicnl en ce à riens tenus par phiseuis raisons ijue il odroient à do^clairier
souftizainiiieul. tant par lellrez patentez de Irèb-illuj^tre prince et Lics-hault imi-
seigneur, nostre très^chicr et tr^ssimé s' et cousin, mons' Wacelaus, roy dc^
Romains et de Bohemroe, adès accroissent (sic), comme auU rement, nous suppli^oi
<|ue_^icelle/ leurs cxcu^itin" : nous pleut vcoir el oyr et iocllez rcccpvoir et avoir
pour aggréablez. l'.t nous considéraiil ce que dit est, par niehiur (hic) délibéractou
et par le conseil du (duseurs noblez et auHrez dud. duchiet de laicemboiirg et
nos consiliers. et comme celuy qui toujours sommez et \ oalons estre désidérai»
fie venir ;> rni^r.n ff à justice, avriti-. îil. Tué ad ce (pic les excusacion= Hf^^i'is
cytoiens. jm iiMi-tl iiahitans avec leurs consors (/o/. i/6j avons oyées el receues potif
agréables: pour (pioy. considérant ce que dit est, dès mainteiuuit pour tousjourstmaix
nous dcüparlon» cl désistons du tout de louiez et quelconques péticions. poursuiior.
•pierellez et demaiulcz que nous leurs avons faitez cl pouvren.s frirt i( tnii ]<• »«!n'>-
pa»sey el jusquuxau jour de la coufecciou de cesprésenlub, ud cause du gouverneincn<
dodit dttehiet de Lttcemboorcb et contey de Chiner ne aaltrement. Et pour tant qu«
nous sommez désiderans de noirir (^k-) pai.x et amour entre nos xubgés et leors
voisins, affin que gracieusement et aiinahlcnient lez ung j)uis: ent procéder avec
lez^aultrez par voyc amiable de tlruile el de raison, el pour dorénavant escUcvir
toutes manièrez de rigours, do courout et de discorde, et ausvy pour guarder
les coustumez rt usagez qne w)»t anciennement esté et que «uasy smiI
*) foA. et iTow., a.
foiitiei/ en droit, raibon et équitey, avoni^. général gouverueur et piain adiutnis-
irateur de Ift dnchiet ei coateî deventdite, hit «t fitinnii ««h présentez,
nambonr et gouverneur général dnd. durhié de Lucemboach (sic) et
ronlev de Clnney. dfdaracion de phismiirt arliclcz c\-apr^':i >-p^-cifitz et escrijil
'esquelles nous voulons est tenus et gardeiz |tar les uükiex. honiniez; et subg«»
àesd. payé, duchiez de Lucembonrch et contpr de (Siiney et (|uc aolcvnement
ib ne BoienI enfrains contre {foi. i/7>) lad. cité et rytoyens, ne leara tweremonni
i tousiourmaix. Ht pareïUenient les «loient garder et tenir lesdis «:ytoiiens.
I^emier nous voulons ({ue de toute/, entrefaitez qae ofüciez et aaltrex noble/.
H nonnoblez desdis pays de I^ucembourcli et conté deChinf potnoient avoir ontre-
ftrins Mcontre lad. citey. de quoy la rauae ne wroit enror déterminée, que
vcelz officiers, noblez et nonnoblez soient on 'rains et les oonstraindrons pour
venir à raison, et pour faire en oullre ce que au ca^ appartanral et parellemenl
le debveront faire leid, rytoyens. Kt »e il CHtoit aulrun uoblex on nonnoble/,
bonigois on anltve dudit dacbiet de I^ncembonrcb et conté de Chiney qni
demandait ou voulcisi demender aulrune rlio«;i ,ivi<d. rytoyens en < rMinnmis <m
en particuliers, cchiy ou ccuL\ (|Ui voiroit ou voirient i^sic) poursuir ou demander,
comme dit c^t, hc faicc preniièrenient requérir par leuru »ottverain», e^péciaie-
ment par le» prérostcx ou offidee. en quelque juriadietion il serotent demonrant
ou subgés : cl ipie snr ce In justice de lad. citr teinsscnt et beusscnt leui"H
»ubgex à telz comme pour venir c< obiMr à raison on de amener et tenir à jour
et à droit joui'néc:^ aniiablez eu lieut« conipétaii»>. Kl ce amiablement ne >««
pouToit trouver acord, de venir à journée do droit d'estaU ou de marcbe, se le
< as le désiroit. selonc l'u- ir^'o et coustume du pays. » ' on a aultresfoix n
entre les pay« dud. duchiri de l.iicemhourrti t fol. JSf)) et de la dite cilé, et que encor
à présent fÉiict lad. cité contre l'évesdiié de Metz, les pays dez duchié^i de Uiherenno
et de Bar. Et pareîUemenl se fcroit, se aulrun» on pluKOuni des cx-toiens de lad. cité
\ouloil ou voloient demander ou poursuir nulcnns dud. ducbiet de î.ucembourcb et
conté de (^iney. Et se il et»toil aulcuns de lad. eilé que demandait ou vuulcist de-
mander au s' dud. duchiet do Lucembourcb et conté de Cbyney ou pays ad
raoae dudit s' ou aultrement, qu'il debvroit premièrement btre requérir par la
justice r!r Mrfz au seigneur, au scncschal ou au gouverneur dud. pays, et on ly
debvroit de fait faire satifacion et (sic ~ai?j m dite demande >*elon raison, prouveu
que il debvroit soolBsamment faire apparoir la cause et titre de sadite demande. Kt
se on ly estoit de ce relisant, il pouroit den dtms en avant faire gaigiére, pour
venir à journez amiablez de droit d'estals ou de marchez en lieu compélant.
romnie dit est. Kt se d estoit aulcund ( iloiens de lad. ciley qui lenisi terre
nionvant de fiedx dud. duchiez de hucemboureh ou ronlei de Chiney, et icelle
terre se paiast par la mam dn on des officiers et lc« terroex auqnela lad.
terre se debv^rnit pivrr f-t.iii nl escheus et passés et 11 dis fetidey n'estoit
paicz de md. terre, d poIroU faire roqu^'rir par la justice de Metz à (fol. iblt
l'officierz, desouhz cui sad. terre scroîl as^ize ; cl un ca;« quo ied. officiez
ne ly feroil satidncîon et paiement, le dît fbedés A^* dons en avant poiroit
faire gaîjrier. comme de ses moblez et chaiteiz. tous çsclieus, sans riens en-
courrc l'indiKnalion du iiei;i;neur. Kt se il cätoienl aulcuns ou plUHeurs citoieus
qui teuist ou teniraent de fiedz dud. dacbiet d« Lucembourch ou contey do
(Uiîntty héritages, comme terrez errables, proiz. gerdins, massons, granges et Ioh
semblent», letl. fendés debveront dcusonnier le^d. Icrrez et tcilz routez dcbin U\r\
— 314 ~
comme alles debveroient au baiïn et aaz lieu:», ob ellez Beroient cääizcz et qr-
toées, n comme on a bit on temps passey. Et se aukuis derà. citoiens oo
pluseurs de lad. cité tonoit héritage movant de ficdz dud. duchiet oi' conlô «l*-
('hiney. et aulcuns débat ou controvorsie fuit de la propriété dud. liéritage, de
la coguisccuce eu debveroit veuir et vearoit devant les seigucurs ou devant
rofficters «n eui jvrîdiciton de lad. terre seroit essize. Et quant est as chateU
el bien crus sur lad. (erre, sc débat en estoit. ycelluy débat se debvroit déter-
miner et détermineroit par devant le juge do celuy qui auroit et seroit trouvé
eu la possession de lad. propriété. Kt üc il e^loit aiu^i que aulcuns ou plus«(ir«
rytoyens de lad. eilé demandait au sigeur (mc) dud. duchiet ou oontey on 4
communultey df ville ou privée perhonne par vertu de letlrez. yceliiy ou cyaJr
demandeurs se debvroit faire rutiuérir pai' la justice de la citey, comme cy-
dcssus est e:«cript ; et pour ce il eu conveni»! tenir joarncc amiable ou de droit,
yceloy demandeur seroit (/b{L ifii^^enu, à lad. journée de fere oatention de ces dites
lettre/ ou de vidimus dic«>lli;z. de^oubz scel ultiintiquc, et feroit fuid (jue ces principale
lettres seroieiit en arclie» d'amant de Metz et que ycellez il feroit apparoir en lad. cilé.
et de ce ne le pourroieul refuser ciaU qui ?eroicnl obligiez ezdites letlrez, pour
tant que on (n^ a pas coustume de pourter hors de lad. cité nulles lettres que
soient en nrrhez d'amant de Metz.
Et pour tant que nous voulons que louiez les i lio-sez des(su8;dite soient
gardées, teuuez et observées, nous « omiiiu mumbouis et gouverneurs général
dud. duchiet et conter de Chyncy. donnons et mandons à tous les oflfiden
prèsens et advenir dud. duchiet et roiiley que loutez lez i ho-ses dessusditc
(ien;!nent fermement, sans enfraindre ne aller encontre en aulcune manière;
maïuions et requérons à tous noblez. non uoblez, bourgois de bomies villes el
à tous anltrez dudit duchiet et rontey que contre les choses dessnsditte ne anl-
cunes d'icelles ne vuellent aller ne l'aire ;iller par aultre en recoy ne en appert;
«•t deffcndons et expressément commaiidons à tous les hommez et subgés dud.
Uuchicl et couley de Cbiuey que dés or en avant ue lujisenl i^ue) ne sotiiTrenl
estre fais œuvre de fait, geuere (sic! guerre) ne aultre comptant contre lad. cite
et citoyens, leurs hunimez et soliiietz, leurs tenez el biens ne aulcunemeut pro-
céder que par voye de justice el de raison. Kl qui de ce seroit rebelle ou
désobéyssant, uous le pmiirieus et lerieiis puuir de corps el de bieus et tous
les biens qu'il aroit èsdis pays, nous appliquerions à nous el en ferions vendage.
|K)ur faire satifacion el reslitucion à (fui. celuy ou h ceulx qui avçroit ou
avcrient esté dompmagiez ou aulcunemeut molestez contre nostre coounaodement
et deffeucez.
Toutes les choses dcssusd. avons nous Lowis, duc etc. prominses en bonne
foy et vraiez parollez de prince tenir et faire tenir, garder et enseueuir (sic).
Kt pour tant que nous voulons que ellez soient tenuez cl guardez inviolablement
à tousjour malx, nous ou nom de très-haull nostre seigneur, uostre Irès-chier cousiu
JoiAre (ùe), duc de Maraugne (ou MaratiffHe). à la cause duquel nous aTons le
jiouvernement dud. duchiet et contey. comme mambour et gouvemeur desdis
pays, en tant comme il nous touchent et poulra tou' her on temps advenir, car
et (sic) en signe de vérilcy avons fait mettre nos-trc grant sécl eu ces présenle.-
lettrez. Données Tan mil IUI« et trois, le VU* jour du moix de novembre.
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^ 315 —
Die ehemalige Pfarrkirche St. Georg zu iMetz
vuu C. WaiiH, Metz.
Die bftoligen, zum Teil tiefeinächneidenden Umwälzungen, welche
die Stadl Metz im Laufe der letzten Jahrhunderte erlitten, sind nur von
wenij^en jener zahlreichen Baudenkmäler aberdauert worden, welche
dem Reichtum und der {»If^fv/enden Machtstellung der mittelalterlichen
freien Rct(h=-ir(df »Motz hi lirlir». sowie der Mildthätigkeit und dem
rfli^rin?0!i Sinn srmei' l'.rwnliiu i' ihr»- Knt^toliiing vei*danken. fm w(f-
senllielien .-îiml nur tlii' Kathedrale und die grössere Znhl der getjen-
wärligen Pfarrkirchen, welche dem Besucher bei oherllachlicher Be-
trachtung als die einzii^en Ueberreste aus dem Mittelalter sich dar-
stellen. Indessen existieren ausser diesen, unmittelbar von der Strasse
aus in die Augen feilenden Bauwerken noch eine ansehnliche Zahl von
Resten aus jener Blütezeit der Stadt, welche der gftnzUchen Zerstö-
rung zoiAchst noch entpran;« n sind und die entweder von \nr;f<>haulen
ifiluserfronten g:ilnzli( li venicrkt oder derart nm}fel)aul sind, dass ihr
nr?<|>rün2licher Charaktt r f,t~t vnll-tändig verwischt ist. Zu d<'n W'tz-
tf n u -«'hört die cliemali^'c Plankirche St. Georjf. eine jener Kultus-
r.l;itti ii. welche zur Zeit der grossen Hevnlnlion. als die Zahl der Pfai-
reien um mein aU die Hällle vermindert wmdc. liircr bibhcrigeu Be-
stimmung entzogen und verftussert wurden. Sic liegt in der St Me-
dard^trasse nnd dient heute einer Bierwirlschaft. Im äussern verrät
der Bau seine Herrkunft nur durch meiu^re in die Strassenflucht vor-
springende Strebpfeiler. Nur das Schiff der Kirche ist noch erhalten.
Von diesem jedoch ist das liniere, wenn auch sehr verwahrlost, doch
nocrh gänzlich intakt. Vermöge der später cingerüglen Balkenlagen ist
der Bau in allou fir>hen bequem znL'ntnrlieh. Die Aufhchun«/ d('-= con-
strnkiivcii /us;iniin<Miti;uvjf> zwischen Mittel- und Scilenschilfen durch
Be»ciligunj4 der Sltel.>( !)H;^( n hat die Slandsicherheil <lcr Säulen und
Umlas5ungs wände unteigiaben; der gänzliche Buin des Monuments
steht daher in absehbarer Zeit in um so sicherer Aussicht, als die
rotiw Linie des städtischen Alignementsplanes quer hindurch lührt und
etwaige, zur Erhaltung notwendige Arbeiten verbietet. Dieser Umstand
allein lässt es schon gerechtfertigt erscheinen, dass das Bauwa>k im
Nachstehenden vor seinem gänzlichen Untergänge einer näheren Bc-
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— 3ie -
trachlun^î imlerzogeii wird. Zwar isl es niclil ein Werk . wek iies
durch seine räumlichen Abmessungen, durch den Reichtum seiner for-
malen Gestaltung ein besonderes Interesse herausfordert; in beiden
BeàdiuQgen hält es sich in bescheidenen Grenzen; indessen sind sein
Aufbau und die Dotaibusbîldung seiner architektonischen Formen gerade
in ihrer Einfachheit von durchaus edlem und charaktensliï^ohem Ge>
präge und la n aucli in dieser Hinsicht ein näheres Eingehen auf
den Bau wolii aiv^eze'\<i\ erscheinen, um so mehr, als ihm seitens der
I.nicalforschung bislier anscheinend nur wenig Beachtung geiwhenkt
worden isl.
Da^^ auf die (ieschichle der Kirche heziigliche, uns zugäugUche
Material liefert eine nur magere Ausbeute:
Die Benediktiner in ihrer Histoire générale de Hetz erwfthnen.
dass 1199 der Graf von Saarwerden den Domherren von St. ThiélmuH
das Patronat der Kirche von St. Georges, située dans un des fau-
bourgs de Metz, erteilte was von Bischof Bertram in demselben Jahre,
von Kaiser Phihpp If im ,l;ilire 1207 ratificirt wird. Dom Calmet er-
zählt, dass im Jahre 1227 IJitter Ni(,'olas Uemy dem Kapitel von St.
Thiébanlt zwei Drittel »Irr ihm auf St. ("por/e*^ zustehenden Zehnten
üherln*-.-!. Dieudomié. 18. .lahrh. }?iebl Kolgendes an: 'Celte paroisse
est jolie t;l voûtée, elle a deux coliatérau.x. ses vontes sont soulcnnes
bur (juatre piliers de chaque côté. Un voit en entrant à gauche à la
chapelle des fonts baptismaux la figure d'une vierge, (lui était autre-
fois placée sur le pont (St-Geoi^es). Sur le tambour de relise est lu
statue équestre de grandeur naturelle de St-Georges. Le dioeur était
oii se trouve la |)orte d'entrée. Celte église appartenait autrefois à
rabbaye du Pontiiïroy. ordre de Citeaux. Il ne reste d'autres vestiges
de labbaye attenante à l'éprUse St-Georjies (|u"une partie de cloître
or-mpée i>;ii' 'Ir^ particuliers': le ]>vv:\\\ e*t jardin.' In Beziehunjj zu
der Ijeuieriiung Dieudoimé s. tiass der Qmr sich ehemals îuî Stelle des
Einganges befand, steht em im lothrinjrisehen Bezirksarclav iwüudlieher
Antrag der Kircheufabrik von St. Georg an den Bischof Camboul aun
dem Anfong des 18. Jahrfaund^: disant que comme con-
struction de leur égUse paroit irregulière par rapport à son entrée qui
est à costé du dMsur et au détour qu'il faut faire pour le voir et y
entrer, ils souhaiteroient avec l a^trement de son excellence de faire
bâtir un autre chœur <'t sa sacristie auprè.s dans un petit citnetière
qu'ils ont à l'autre bout de lenr 'Ût* éirtise d'en elr-ini^^r les autels et
ti en mettre le portail ou est mainteiuml le ehoMir iititi de voir en y
entrant le sancluaii'e; ce quils se ûalleul de pouvoir exécuter sinon
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''>ut à Iii fins du moins ppu à peu ft «mi pi'<nH»iUuuiiaül de lellt* ma-
"ièro l'ouvraiîf aclurilmient résolu du chœur à ajuster au dodaiLs de
'*^Srlî^ près la muraillo «tu «terrier qu'il n'y aura au temps de sou
^A>ncement dans le pelit cimetière qu'a enlever le maistre autel pour
^' f>1aoer et ou sera deja la sacristie battîe d'un vmsié h pouvoir
'^^^«i.vœr dessus tant qu'on voudra avec une itorte d^attente outre celle
<^-otmiiuîiii|iiri;i d'abort A l'église » Diese Einffabr wurde ge-
**^ii;;t ini .laluv ITl-*^ Aïs weiU'ic ini Molzcr Hezirksarcliiv vor-
^ ^* l<:z^ ne Dokumente, wek-he uusern OeK'Mistand l)elrefren. kotnmen eine
Uj^** I il von !{aurecljnun{fen :mi-- doiti 1«. .lalirli. in Retrachl, welche
3 ** Ziluiiiei- und DMf hde(k*M,ti lu ifi-n Intiiliten, die am -clocher»
» • V irclie ausgeführt winden. Zum SchluÄs isl der im Mety.er Stadl-
,vl^^^^ befindliche grosse Stadtplan aus dem Jahre 1738 zu erwfthnen,
^^^^^ die Plangestaltung von St. Georg zu jener Zeit erkennen Iftssl.
^ ^opie des betreßenden Theiles dieses Stadtplanes isl auf Tafel I
\j&Kt9»tellt.
Zar näheren Baube.schreihunvt überfrehend verwei.-^eu wir behufs
besseren Verständnisses auf (he in d(;n angehänjjlen 'J'afeln dargestelilen
Aufnahmen, welche den heutij[en Zii-tninl mit Hinwcfrlrtssnn«/ der nicht
ziigehöri«ren Kinbauten. aber au' Ii »Itnc lim/.ulügun^ solcher Bau- und
Architekturteile, welche zerstfirt udci xrislmmnelt .'sind ni>H doron Form
mit Sicherheit ans dem ikm selbst nicht Uài hi uli^clcilcl werdt-n k«»iinle,
wiedergeben. Das, wie schon erwähnt, einzig noch erhaltene Langhaus
bestdit aus drei Schiffen von je filnf Jochen, Ein Quorschiff fehlt. Die
Ungaadise des Gebäudes verliufl annähernd von Nord naeh Süd. Die
Gesamtbreite im Lichten beträgt rond 16 m, die Länge 20 m. Das an die
SL Medardenstrasee grenzende Seitens<-)iifl' verengert sich in der Rich-
tung nach Norden. Der Aufbau des Schiffes ist basilikal. niedrige
Seitenschiffe mit nbtnhölitt'ni Mi!tcl«('hiff ; -^nmmtlichc SchifTc <ind mit
massiven Kirii/tfcwDllM'u Hruclisteincii übci'iici kt. .Alle liotrcn sind
iiu-Söchliesshch S|!it/.bn;„'( ii Die die Arkadenmauern tra;>t'iid(Mi SchifT-
säulen sind einfache llundsaulen, deren Kapitale. Basen imd Sockel
gletcbfalls rund gebildet sind. Ueber den Kapitälen legen sich im
Mittelsdiifi den HocJischiffmauern dreiteilige Runddienste vor, welche die
Gurten und Rippen der Iiittel8Chi%ewöU)e aufnehmen. An den Aussen^
mauern ruhen die Ri{^n und Gurten der Seitenschiffgewölbe auf Drei-
Tiertelwandsäub n. dt rcn S($ekel und Kapitale, abweichend von denjeni-
gen der Mittelschitfsäulen die tirundform des geraden bezw. übereck-
gestelllen Rechte ks besitzen. Ueber den Anschlüssen der ehemaligen
ôeiteuschiiîdiàcliûr au das MittebchüT siud die iMuueru das letzteren
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— 3l8 —
durch spiUbogige gekuppelte noppelfcnstor diuvlibioelit'u. lu deii Sciten-
schiffinauern befanden sich zwciieilige Fenster, deren Spitzbogen, so-
weit noch feslgestelU werden konnte, durch einen Kreisbogen als
Masswerk gefüllt wurde. Rippen und Gurten «ind, den Schiffen nach
von einander abweichend, unter sich gleichgebüdet und «eigen ^n-
fomi. Omamentales Blattwerk ist in verschwindend geringem Masse
vorhanden und beschränkt sich auf einige, mit Blaltknollen verzierte
Kai>itä]n in den Seitenschiffen und einen mit Blattwerk vprsc!iPnen Ge-
wöll)eseidussstein itn Mittelschiff. Dir frt'ilif^i- unter den SeitenschüT-
düchern liegenden, den Seliub di i Mitw IseliiUgewölbe auf die äusseren
Strebe[)feiler übertragenden Strcbcliugeu sind nicht mehr vorhanden;
von Endigungen der kräftigen Sti'ebepfeiler sind nur nocli ein2elne
Spuren sichtbar, 'Traufgesimse sind gänzlich verschwunden. Die Jetzigen
Dädier shid nicht mehr die ursprünglichen ; Andeutungen einer früheren
Turmanlage sind nirgends gelben.
Eine \ t'i^^leichende Betrachlmig der Hauplteilungen des Grund-
risses und des Aufbaus liisst das Bildungsgeselz erkennen, dessen der
Erbaner sich wohl bedient haben könnt«*. Die Grundla';ro desselben ist
(las Quadrat: die (iewölbejoche drr Seil(ii<(!iifTo i |undra tisch ; die
Bieile des MittelscliilTs beträgt, das Doppell*' rinei Quaiiratseile des
Seitenschiffjüehes. Die Höhe der Seilenschiiïe hat das zweifache, die-
jenige des Mittelschiffs das vierfaclie dieser Quadrat^itc.
Als bemerkenswert ist noch hervorzuheben^ dass die ndrdliche
Quermauer in der Breite des Blittdsdiifis und in gleicher Höhe des-
selben von einer BogendiTnusg sich durchbrochen zeigt, In deren
Spitze, an der Aussenseite sitzend, ein Schlussstein mit vier nadi
auswärts gerichteten polygonal angeordneten Rippenansätzen sich be-
findet und welcboi- nnH^^^ntcl. da^s hier ehemals ein chorartiger Aus-
bau «ich bpfnnd. F.ine Inschrift in diesem Schlussstein giebt als Bau-
jahr dieses zerstörten Bauteils 1748 an. womit auch die Gliederungen
des Bogens und des Scblusssteins übereinstimmen. Die Anschlüsse der
Umfassungsmauern dieses polygonalen Ausbaues an das Afittelschiff
mit Resten von Fenstergewänden smd gleichfalls noch sichtbar. An
der südlichen Querseite, an welche jetzt ein Privathaus unmittelbar
sich anschliesst, ist im Mittelschiff eine ähnliche, jetzt vermauerte
BogenöfTrmng festzuslellen. deren Formen jedoch mit denen der Kircbe
in Uebereinstimmnng sich befinden.
Aus vorstehend zusammen?e«îtpl!tpm Material ergiebf ?ich zunäcbsl
die Thalsache, dass eine Kirche Sl. Georg bereits im XII. Jahrii. und wahr-
scheinlich an derselben Stelle, wie die heulige, exislierle. Da jedoch der
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— 319 ^
;rpsr^'nw artige Bau. nndi ilcn Baufoimou /u iirltMlt n. keinesfalls bis auf
diese Epoche zuriick^jchl. so darf wohl anjienoiJiinen werden, dass letzlerer
an Stelle eines ûllurea errichtet wurde. Aus den Mitteilungen Dieudonué's
und der Eingabe an Bischof Cambout geht ferner hervor, dass im An-
fang des XVin. Jabrh. der frühere, seitlich Tom Chor belegene Hauptein-
gang der Kirche in den bisherigen Chor verlegt werden sollte, bezw,
verlegt wurde and dass an der entgegengesetzten Seite der Kirche die
Errichtting eines neuen Chores beabsichtigt war. In volbter Ueber-
einstimmung hiermit befindet sich der Plan von 1738 nnd der Orts-
hefund. Der erstere S^ft vais^ den Eingang in einein gegen die heutige
Friedhofstrasse gelegenen rechteckigen Ausbau. Das Langhaus Ifii
drcischiffig und besteht nm fimf .loflion. Ein Onpr:=5chiff ist nicht vor-
liandoii. ebener» febll der C'.hor. Der Hauptaltar ist an der nach Hor-
den belegenen A udüc; use iU; des Mittf^lsehifTs angedeutet.
Hiernach wurde also nach dem .luhie 1718 der Altar an die
nördliche Querseite des Langhauses verlegt und der alte rechleck^e
Chor als Haupteingaug ausgebaut {Zustand, wie ihn der Plan von 1738
zeigt). Gegen 1748 erfolgte die Neuanlage eines polygonalen Chors
an der Nordseite.
Sowohl der alte, wie der neue Chor sind alsdann, wohl nach-
dem die Pfari iieinoinde aufgehoben woid* n war, abgebrochen und das
bestehcnbleibende Langhaus zu profanen Zwecken ein^richtet worden.
Die äussere Erscheinung des Bauwerks bis zum Beginn des
XVIH. Jahrhundert?; haben wir uns als ein einfache« Lnnphaus mit
niedrigen Seitenschiffen vorzustellen, welches ans tTuil Jo« hen bestand
und dessen Längsachse annährend von Nord nach Süd gerichtet war. An
die südliche Querseite .schloss sich ein rechle<'kig geformter Cliur in
der Breite des Mittelschiffes an. Die nördliche Querseite war gerade
geschlossen. Der Eingang befend sich neben dem Chor, wahrschein-
hch in dem ersten Seitensclii!(|Och nach der heutigen Hedardenstiasse hin.
Ein besonderer massiver Turmbau scheint nicht vorhanden ge-
wesen zu sein und es darf, unter Heranziehung älterer Stadtan*
richten, angenommen werden, da.ss der in den ßaurechnungen des
XVlll. lahrl). erwähnte «clocher» ein in der Mitte des Langhauses be-
findlicher, schlanker Dachreiter von massigen Dimensionen gewesen sei.
Die Frajrc ob St. Georg ehemals eim Cisterziensenkirche gewe-
sen, wie Diendomié angiebt. soll hier nii hl weiter erörtert werden.
Doch mn<r tiicht unerwähnt bleiben, dass da- IJauwerk in seiner äus-
seren Ersciieinung vielfach Züge besitzt, welclie es den typischen Bau-
ten jenes Ordens verwandt erscheinen la.ssen.
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— 320 —
Bezüglich der Datining unseres Moniunentes sind wir num^ls
jedes anderen historisdien Nachweises lediglich auf die aus den For-
men und dem Baucharakler desselben zu ziehenden Schlussfolgerungen
angewiesen. Die Gesammtdisposition und die dem Aufbau zu Grunde lie-
genden Konslniklitinsprinzipien gehören berriL-* der entwickelten Pe-
riode (1er fioiliik an. Pfeiler. Widerlager und Gewölbegerüst sind enl-
srhiofloti lind kriit'lip oidwickoll. wäliroinl dio 1 'jnf:i?siinirswände nur
noch als Fidliiii;irn dienen. Dit- ^^täikf dt-r lel/.lci«'ii ist sogar in
riolitiger Krkcniilnis ihroi- P'iniktinn auf rin Mindestmass. O.Hö in.
herabgedi'uekt. eine SUirke. welche wir uns hei liruchsleinniauerwerk
brate nur unter ganz besonders gü listigen Umständen auszufahren ge-
trauen würden.
Dieselbe Torgcsclurittcne Entwickelung sehen wir in der Detail-
gestaltung der Hausteingliederungen und des spftrlichen Ornaments.
Ihr Vergleich mit den gleichartigen Formen anderer Raul* n lassen
den Schlu.s.s berechligl erselieinen. das» wir ein Werk aus dem Knde
des XIII. odoi' .Anfang <les XIV. .lalirh. vor nn- haheii. Iii-besondere
wird diese Ansieht hestiitigt dureh die Aeiiiilii tdieit. welrlie /wischen
den Fornien unserer Kirche und (lenjeni^eii anderer -^h■lzer Kirchen,
der Kathedrale, .Sl. Viueciiz. Sl. .Segoleiia. vielfach sich naehwei.sen
Iftsst und deren Entstehungszeit gleidiialls jener Zeit angehört Na-
mentlich mit der letzteren Kirche zeigt St. Georg, sowohl im Aufbau,
wie in der Detailgestaltung, die weitestgeliende Uebereinstinunung.
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Neue Untersuchungen
über das Atter der Keiterstatuette Karls des Grossen.
Von Dr. 8. Wolfrsii, Metz.
Die KoitersUituelle Karls 'les (irosseii. die elienml?? der Katlieclpnle
von Metz augelidrte und nach uiutinigrachen Seliickfialcu im Museum
(lamavalei zu Parb endgültige Aufstellung gefunden hui, ist duich die
in zahlmchen fllustrierteii Gescbiohtswerkeo ▼erbreiteten Abbildungen
an bdnumt geworden, dass man auch in weiteren Krdsen mit der
Vorstelhing vom grossen Karl, wie sie nns Dürers Bildnis Qber&efert,
jwbroclien und jene energische Retterfigor ihr 2u Grande gelegt hat.
Das« die Statuette in »o zahlreichen Publikationen als gleichzeiti^is
Portrill des FrankenkOnijrs Aufnahme tand. war einer Arbeit vun Aiism
Weerth zu danken, iler mit guten Gründen darKethari hatte ^J, dass jener
Heitel siiiauii nnrh seinen Zii<icn und seiner Haltnn^r. naeli Tracht und
tietgaben dun haus ilcm zt'ilj<eui)>sis( lien litteraris( Ikmi l'oi trüt, wie es
Einhard von liarl gezeichnet liat. rulspreelie. und «Ici weiter der Mei-
nung war. dass die Ausführiuig dt^s Üildwerk.s enier audereu Zeil alü
der karoUngiâcheu nidit wohl zugeschrieben werden könne. Die Un-
tersncbangen Ansm Weerths hatte dann Giemen in einer Arbeit Ober
die Porträtdarstellangen Karb des Grossen*) neu aufgenommen und
in ihrem ersten Teile wesentlich vertieft. Für die negative Seite der
erstersehienenen Studie war er freilich ebenso wie sein Vorg&Pger den
Beweis schuldig gebUebcn.
Eine weitere schwache Stelle beider Arbeilen wjir der Versu(;h,
ilie technische Ausführung des Werke? mit den sonstigen kün>tleriselien
Leistungen de» karolingi^hen Zeitalters iu Lebereinstimmung zu bringen.
') Bei vorliegender Arbeit hat Herr Dr. E. Marckwald in Stnusbarg den
ViTfasp«r durch zahlreirhr XnrlifnrsrliiiriHrn riuf der î^anrk-bibliotliok \vf>>rntliche
Hüb; fdeblet. Ich »agc ihm auch an dieser Stelle den verbindtich»len Dank.
*) Die Reiterslaluettc Karls des Grossen ans dem ttom zu Metz. Jalxrbikcher
des Verein» Aitertmnafreniideii im Rheinlande, Hell 78. Bonn, UM, p. 189 IT.
Cleinen. die Purträtdarstellungen Karl's des Grossen. Zeitaehrift des
Âarbeaer (iearltichtavereioü, Band LI, L8ô ff. Band 12. 1 IT.
21
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- 322 —
Ausm Wf'crth wio Clfiiicii imis.stcn zujïfslclioii. dass tlieser Ensgu^tü
«einxi;; m -vwwv Ar!> Tür das 9. .îalithiindeil daslelic.
Kino i\ach|»riifun;ï, dr-r i<-li di<' Ai hi iU ii der bridon Kiiii^tlii.Hluiikef
iinU'i wail. braclilo denn au« 1» t in duixhaus ahwoiclu nde.s Kesullal'i;
die von einer küu.stlei ischen Würdigun^j; zuiiäcli.sl absehende, leiu liist»>-
rische Untersuchung ergab, dass das Werk im Jahre 1507 vom Gold-
schmied François zu Metz luiter Beirat einer Konimission von Domboren
iiadi dem in der DombibUotbek vorhandenen gleichzeitigen Porträt
Karls des Kahlen, das man irrigerweise als dasjenige Karls des
Grossen angesehen hatte, verfertigt scL Der Gang des Beweises vrar
folgender :
Ans den Hildweiken der Kaiser nnd Knniy:c. die das 9. inid die
f(»!geiK](Mi .InhrfimHl'Tlo iiborlif^frif haben. er<fah sich ebenso wie aü<
den liUi 1 ;ii i.-?*,'hen Zeuuiii-xii jt iici Z'mI. d;i-s der lU-it.hsapfel. wie iliii
der Heiler »ler Slalut;üe [nhrl. ei'st st.a DIU» lU'in (irossen nU hisi^iiie
oder aucli nur einfac he! Beigabe der denbeheu Kruiiize erscheinl *j.
Wenn Aiism Wcerth der Meinung war, duss den direkten Bezie-
hungen Karlä des Grttssen zur Metzor Kathedrale die Statuette zu
danken sei, so liess sieh nachweisen, da.ss die Figur im IB. Jahrhundert
im Dome noch nicht vorhanden gewesen ist. Ueberhaupt Iteginnl dk*
Vcrehnuig, die <Ue Meister Kirclic Karl dem Grossen zu Teil werden
lilsst. erst mit d(in J4. — 15. .lahrliunderl. nnd seil iheser Zeil siulil
eine jnnjre Tradition dathneh. dass siv kirehhehe Gewänder nnd (ienilf
sowie vrnnze Hauleilc der Kalhedrah' mil Karls N;inien in Verbindiiii;;
bj in^rt , <He en'^'eîi Ueziehun^'en des j/rossen Karolingers zum Dunif
• h'in ehrflirehli^eii Sinne der Zeilgenosseii ghiuhhaft zu nuK'lien. Al>
liesliUigimg der Miehligkcil (heser Sehhissc hnul sieh in den (loiiriu-
slones capiliili zum Jahre 1007 folgende wichtige Eintragung:
Item Ion a ordonne a ceux ijni par ( ydevant ont eu commission
de faire fiiiro Charlemague quitz concordent avec; Franeoy h>rfevre pour
la façon et (juil soy paye.
Und ein Bkitt weiter: Die Martis septima décima ipsius mensirf
tiuvembris: on a conclu de iiayer a François lorfevre pour la façon
tU> Charlemague et que Ion prengue largenl en la volte.
Die lioittrstatuctt« Karls des (h-o-^scn «as (1er Kath«dmle zn M«U.
Slrasshurg. l^<îK). Vurlag voii Karl .1. Trilbiu r.
*) Nur K.irl ilur Kaltlb i»i Ht}imt Eitelkeit uud rralüüUcUl ealâpreclienii mil
dem Retchsai'iel uemaU worden. In meiner ersten Arbeit glaubte ich, daas das
xwei mal gDächehen «ei. \vii> icli jot/t l>oinork(>, habe ich mich geirrt. Im Cod.
V m S ûiiiiiM-raii ist <lcr K Mi:; oluic Atiril>iit<' wiedergegeben. Sonaeh bleibt alito
nur uucli ein Bild mit dem ltctclti»äpk4 übrig.
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Eine Schwierigkeit galt es noch zu beseitigen. Nacii den Zeiig-
niaaen des 17. Jahriiunderts besass die Kathedrale zwei Statuetteoi eine
älberne und eine bronzene, àema «ne Nachgus.^ der anderen war.
Von welcher ist nun in der Notiz die Rede?
I)a man 1Ô67 den Sflberscbatz der Kathedrale verkauft hat,
inuss die silberne Fi<rur nach dieser Zeit enlslaiiden. die broiujene
also die ursprüngliche sein, Audi das weitere Bedenken, wie es denn
1507 mô{çlich gewesen sei. das Kostüm der Reiterligiir so zeilgetreii
zu IrofFcn. Hess sirh rihorwiiidfii : Im Uomschalz exislirle eine kanv
lirigtscht- liilx'l lind ein l'sallci ;iu- derselben Zeit, die beide bildliclie
Darstelluii^t jj Kai U de^ Kalileii mul semer Uiuîçebuni; enlhielten : unter
dem tairai der ICapitelkommisäiün. die in deu Gemälden Karl dun
Grossen zu sehen meinte, wird der Goldschmied nach diesen Portrftls
üeartiäiet haben; jedenfiills sind die Aeiisserlichkeiten der Statuette
ainmitfich ans den Bildern zu erklären.
Die vorstehend skizzierte Untersuchung hat vielfach kritisdie fie-
riicksiehligung und b den meisten Pfillen Zustimmung gefunden. So
iwhiiessen sich LQbke'; und Kraus*) meiner Ansicht mit dem Bemerken
an. dass sie schon immer die kleine Figur der Renatssanc(f zugeschrieben
bätten, resp. zu/nsehreiben geneigt gewesen sei<m. v. Schlosser ') und
Bourgeois*^ treten, der eine in dei- Zeits(;hrirt des Instituts für öst-
reichisehe (ie<r hiohtsf(\rsehMng. der andere in den Annales de l'Ksl
gleichfalL- diu Ucsullaten meiner Unter^iu-himg bei. ebenso i\n««sern
sieh dt r nntrenannte Kritiker <Ier Hheii)i<. heu .liiluhüeher'^) und dic-
jciHyeii /.iliuoicber T;i|i(.'.shlall*'i- (lui-ctiiin- /.iisliminend.
Nur drei Be.sprechungen sind iiiii /ai li» >u hl j^ckuniiiini. riic unicr
Abweisung meiner Resultate die karolinglsehe Provenienz der Figur
iHic'b weiter zu verteidigen suchen. Es sind das die Anzeige eine»
Anonywius in der Revue critique ''j und diejenigen von P. Clemen im
Repertoriom fttr Kunstwissenschaft') und der Zeitschrift des Aachener
(îescliiobtsvereins
Boi!;i;if' cier Milnrlu ni i Zeitiing.
'O Hepcrloriuiu für Kuiiälwiääeiuichaft Xlll, H umi Dcuihchc Lillcrulur-
Zrilnng vom 17. OkL 1891.
7^itechri<lde«ltiBU(alsror jMreichbcheUeschichtofomhunf t890,p.843IT.
\' Jahrgang 1890. p. 616.
Heft 89, p 24a.
«> JanTier-Fevrier lö9Ü, y. 22ü.
vxm, 6.
t) Bind XJI.
21»
Da «lie KiiiwinKlc Ar< Fiaiizuscn auch hei (.li incii wirdn kehren,
die An/.ci'jrc im llc|u'iloriiiin Icfli-jlirli ein verkür/tcr iiiul vcr^Mtihcrlcr
Auszug aus (loi- Aachener Zoil^elirifl isl, so kann ich mich in nieiiier
F^rwideniug auf dio Ansfilhrungcn des rheinûehcn Blattes lienchrftiikeii.
Die »achlichen Gcjtengrnnde Oemens wenden si(th }:anjlcli.st g^n
die Behaiiptunfr, das» der Reichsapfel f&r die Zeit Karls de» Grossen
ein Anachronismus sei «Der Einwand, der sich hiorau.s gegen die
Z( ilstellong der Slatuetle orgicht, wilre richtig», sagt Giemen, «wenu
<h"e Voraii^sclznii? »stimmte.» Sehen wir. was: er «rejren flie Vorans-
«cl/im.; v(»i iii^fcn weiss, h» 6 FäUeu gluubl Cllcmen einen Reiclis-
aplel iKn li\v<'is(>ii /u koiiiiiMi.
1. Auf ciiK r Elleiibciniiy.xis des 7. Jah.rhunderLs. (Abb. bei Juhii.
Fiinf Elfenbein}reni.s.se S. 14)
2. Im Utrechtpsalter Fol. IIa uml der Kopie des Britischen Mu-
seums. CckI. HarL 603, Fol. 10b.
8. Im Cod. 364 der Bibl. comm. zu (lanibrai, er «ist in den
letzten Jahren des 8. oder den ersten «le.s 9. Jahrhunderts in
Tours, also mitten im Herzen des Karolingerreichs, geschrieben
vvdrden.»
4. Auf (Ici Mns;iik der Kanxcl vmi San V'ilale in Kaveinia.
h. Auf iln kiiinliii-/. Mosaik der Ku|X'llc cies hl. Zeno in San
Piassedc /.ii lioni.
(>. Auf dvv Kuppelniosaik im Aachener Milnster.
Was den ersten Fall anbelan^rt, so kommt er hier fiberliaupt
nicht in Betracht. Giemen .selbst nennt die Py.\is «wahrscheinlich
raeroviugisch» und lässt sie im 7. Jahrliundert entstanden sein. Ich
habe bereits in meiner ersten Arbeit ausgefiUirt, dass der Rt'iciisapfel
ein byzantinisrlics Syniltol war. also zugegeben, dass er der byzanti-
nischen Kunst .schon früher ^rcläuli« jrewesen ist. Ilior komnit es aber
Icdi^ilich ;iiif den Itcwcis an, dass die k a r o I i ii i s cli c Knnsl das
Ponnnn kennt und da ist eine « wahrscheinhch im 7. .lahrlnnidcrl ■ cnl-
slandene Kigm nicht als Ai^gunient zu verwerten. Ks konunt hinzu,
da.ss man bezii<;licb der Hcrkimft dii.'ser friilion Elfenbeinschnitzereien
noch sehr im Unklaren ist, die Pyxis also recht wohl aus Byzanz
selbst importiert oder von byzantinischen Hftnden gefertigt mn kann.
Ein Hauptgewicht legt Giemen auf die Figur des Utreehtpsalters.
Ich lialtc. wie Clenjen, Gclejrenheil, die Kopie desselben, die etwa im
11. Jahrhundert jrefertiirl ist. gleichzeitijr aber auch die IMioto'/raphie
«les Ori^riiials im Hrilish .Mnseiun einzusehen. Oü war min aileidin«rs
in der Kopie ein prächtiger ki-eisruiuier iieichäapfel rot eingezeicUiiet.
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— 325 —
Wie «tand es aber mit der Photographie de» Orunnals? Slntt do»
Reichsapfels fand tch einen unförmigen, oben eingedrfickten Klumpen,
der wohl ein Pomum vorstellen konnte, aber dmchaus mVlit m n s s le.
Weiler erjrab sk'h jibei*. dass die Kntii<r.<li"/nr in dcrscIlxMi Hand ein
laii([(>s Slai)S<H'ptfr hielt! Dass dicsf Eiifonliinditliivcilfii iiiflit dem
Phol(>}rra|)lieii zur Last falU'n. dafür kann i' h niicli auf den Rciclis-
areliivar Herrn Dr. Müller in Clrechl Iternlcir. itacli desHcn ffeinidliciicr
Mitteilmiiî die IMiotojirapIlie vtilLslündijr y.uverlii^'.'^i^î So uniiesdiiikl
kiiroliiigi.schc Künstler an<^li sein niö};en, sie wissen dodi recht wohl,
was physisch möglich ist und was nicht. Wenn ul>er ehie Königs*
iH^talt ein klar und deutlich gezeichnetes Scepler filhrl, so ist es uusge-
stchloiisen, dass sie in dersellien Hund den fteiehsttpfel liSlt. Bei Yer-
pleicliiiDSî <ler zalilieichen nl»ri'/en im l*-;il!ri verstreuten Krinijrsfiiînieii
er;r;d> sich des weiteren, dass keine einzijr«' das l'oininn führt. Wahr-
si lifitilieli ist (las. was Clernen für einen Heit h-;ipfi^! !i;ilt ein perspek-
tivi-c|i v(>r/eicbnf>ler IlfH-krtritiel Zu vfillfi- Klmlieit wird man hei der
llrutiii^en Aiishiltruhji ><.h\\«r kommen, (>ii<^inal hat keine Farlien,
liie Siclifrheit jjfelxMi wünlen; iihcr das eine stelil fe.sl: ein Keii h.'*-
apfel ist das nicht.
Die llauptstntze seines ßcweises ist fîlr Giemen der Cod. 3(U der
Kblüthck von Cambrai: Durch die beiden hier ge«;ebenon Koiiigs-
bilder mit Pomum glaubt der Kritiker dits Symbol «zeitlich und örtlich
iKH'h viel Gronauer für Karls Ilevtiermigsxeit und Heicli lixiercn /u
können.» I^eider kcMine ich die Bilder seihst nicht nnd kann iiiehl
tiaeliprüfen. oh Clenion i'ichti^r ^'c.t lu îi fial. \),t< \<\ aher hier zum
(lliick am Ii iii' iil nöti^f. Professor .l;iiiil-<rliek. <'inci I ■: bi -len Kenner
karolin^fist-hcr Buchmalerei, hat die 1 laiidselnift unl» i>uchi und sajrl!
'I)uneu.K Datierung' auf tlas 10. JahrJmndcrl ist falsch; schon nach den
ornamentalen Motiven (ter Bildumnihmung — falls dieselben mit an-
nithemder Treue wiedergegeben — niu.*is auf die ?! weite Hälfte des
9. Jahrhunderts als Eutstehungsmt gesclilos^en wenlen.>
Ich habe frQlier auitgef&hrt, dass allein in der Zeit Karls des
Kahlen der Keichsapftîl auf einer Ahhildnn;i he^re^nel und diese Ersc'hei-
iiunjf mit der Eitelkeit und Prahlsncht jenes Herrschers zu motivieren
U'csnclit. Hun-h .lanitscheks Xnrlnvr i- erhält di' ^r> Aîinalmie eine
neue l{4'stäti^rM?i'/ für den (^lemcnschcu Versuch verliüroii ahei- diu
Ahhil'luntren jt-dc l>cvvi i-ki.ift.
Da in deutschen im<l Iranzodischcii Handschriften weitere Koiiig.s-
bilder mit Reichsapfel nidit zu Tmclen .<timl wird <lie italienische Kunst
bemngeiEogen. Der Versuch, aus italientsdicn Darsiellungen fränkische
— 326 —
Sitio bpwfispji zu wollon. iniiss von vdrnliprcin zunickyrewieson wj'rdrn.
vor alli^ni iti Hie-sem Falk^ In Italien der F.itiflti<- von Hyrnnz noch
massgebend, laer stellt nian also Kaiser dar. wie luan sie vi m d'>i l
aus kennt. Ks k(»mnit aber liinzn, da.ss andi hier wieder die .iahr-
hiinderte von Giemen nicht auseinander gehalten werden: San Vitale
in Ravenoa ist dn Werk, da«; zwischen 526 und &47 entstand Wa«
soll das hier beweisen?
Endlich ftthrt Giemen noch die Kuppeluiosaik ûm Aachener Mün-
sters Jsam Beweise dafTir an. dass das Pomuni karolin<;i.s( h sei. ist
mir nichl gfinz verständlich, was diese Bii lt i hier zn thnn haben:
schreibt doeh Clcnipn auf einem friiheren Dhitte .selbst*): «Motren nun
in der Pfal/.küjH'Mc unter don Karolin^rorn Gewölbe und Kenstcrbriis-
lun-^PTi einen nialen>e!ien t»der niti-ivi-^ehen ^ehnmck eilialltn hnbfn
oder mcht. ein Forlrät Karls beland .sieh nieht danmter. Wohl n\m
durften unter Otto lU. . der wuhi-^eheinlieh WJ die vcrursaditen
Sdifiden aasbessem and was noch mangelte, an malerisctan Schroudc
hinsafitgen liess. die Figuren des Papstes Leo und des Kaisers Karl
eingesetzt sein, auf deren Vorhandensein ein von P. Â. Beeck nütge-
teiltei- litnlns mit Sicherheit schlie>>' ti lässt. > Erst zn einer Zeil als«»,
ITir die ich selbst das Voi kmnnit n (h's Heichsapfels nachgewiesen liabe.
sind diese Bilder entiîlau'ien W as will also deinen hier daraus
.•;< hh'e<sen V Und wenn es nur wenig.stens siehor wilre. (\:\<< die Bilder
auf Odo in. zurüekfrehen : Dohme. dessen Kritik sicli «iui t h keine l^-
yei.slertuiji lK\slechen li'issl. erklärt die Abbii<iun;ien, <li,e von jern'U an-
gel)lichen längst zu Grunde gegangenen Gemälden iu moderneren Werken
vorhanden sind, f&r Fäischnngen des Italieners (^amptni*).
Die Mosaik von San Praasede in Rom scheint nach alledem die
einzige Darstellung zu si»n. «lie thatsRchlich in die erste Hftlfle des
λ. .Tahrhnnderts gehr>ri. S hade nur, dass das Bild in Rom ist und
nicht in Tours oder Crui l
Clemens Fiinväiule <iikI .-onaeli .sämtlich hinfiUlin nnd da ua<li
seinem ei;.'encfi Zugeständnis (he Frage über dfni Heie!i<iaptf'l tin* die
/eitstelinng der Statnelte ent-scheidend i.-i . kannte irh jetzt (he
Akten scidiessen. Buch CUcmen selbst hat mit der Volleiiduij«r seiner
Arbeit über die Porträtdarstellungen Karls des Grossen weiteres posi-
tives Material beigebracht. tUw die Richtigkeit meiner Diirlcgnngea
wesentlich erhärtet.
') lUhu. Ituvciiiia. eiiiu kuit.Hl{^c>«rttiehlü<-iK' Studie.
*} p. 44.
Dohioe. Üenvh, (l«r d«ut»cheii Kaukuibd 4Sti,
k
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— 327 —
Die Portrâtdarslelluiuren Karls jserfallen im Grossen und Gttnten in
zwei Gruppen. In den alteren hat »ich eine gewis-Me Tradition eriialten,
deren letzte («rundlage Portrillversuclie sind, die zu Karls Ld)zetten
»der kurz iiiK-h st-inem Tode enisianden. Seit ficin 12. Jahrhundert
niaflil sich uIkt alliuiililicli eine (iiircliiiii:« neue Aulîassiinjî von Karls
IVrsönlirhkrif I'' n<l. die auf der Scliildeiiiii^r *!i i" <n.rf«ii:tniiti n Cliroiiik
des 'riii iuii iMTiiht und lialtl (Mil.s|)n'clieiidf'ii Nk Mci -diluji in Maloroi
und l'Li-tik •reftiii icii luit. Die ällereii Darstellini-i»!! -^in*! <iiir<'li\ve<i
nii/escIiK kl utui kt iin- ist an sich ireiii'ijrend. eine V(>i*slelltni}f von dei"
l'ei-sunliclikeil IvarLs zu jfcbeu. ein Vergleich aller mit eitiaiider zeijfl
aber (tewisee gemeinsame Merkmale, die redit gnt mit der Schilderunx
zui^Hmmenzureimen sind, wie sie ntis Kiiiliard von tieinem Herren Itin^
trrlasäen hat. «Ohne realintisnlieii Ein^çehen auf Einzelheiten.» ho
««•hüeH^t Omen, «weiss die karolingische ^it doch die HauptzQge der
• ij'slall klar wiederzu};eh<Mi. hloibl über bei eitier äusserllehon (Charak-
teristik slolien. Üemzufolire ist sie hei <ler Zei« lnninj des Kostüms und
Sihninckes viel einifehender und auch realistischer als hei der Wieder-
Uiihe de>^ Koni'^'s.? Nun wohl, waa knnntf> sidt ileti /»Mlfrenossen leh-
Iiafl* I <'n)<^'f j(ra<rt lialn ii iil»^ di»' Syndiolc. die iir\- Koiw^ als Zeichen
seiner \\ aide zu Uiigeu iitlejfle! Sehen wii' also, wie diese darge-
slelU sind.
Das iUUvsU^ Bild Ivarb ist uns in einein Codex der KtoHterbthliuthek
S. Paul in Kftmthen aus den Jahren 817'-823 ^) nlierliefert. Die rechte
liand des KOn^ ist leer^ in der linken hHU er den Stab. Zeitlich
nahe :ttelien diesem Bilde die Portriltversuche. mit denen die SehreilH
Hhibe der Fuldaer Klosterschnle unter Leitni^ des Lupus die Codices
der lejres barhaioruni illustriert hat. Wenn auch di<' zwischen 820 inid
832 entstandenen Orii/inulhandschritten /n (îrnndi> <:ingen, gule Kopien
liali^Mi ihren hihalt doi h auf uns }re])racht. So zei'jrt uns ein Modciu'scr
r.4nle\?j (ItMi ^'ros-oit Köni'i auf dem Throne sitzend die Kî*itrf> auf dem
Haupte, in der linken I laud da^ .'S* « ph-r. die leere licriitr jc-t ikiilierenri.
.\ikIi vier weitere Köni«rshilder. die die wertvolle llandM-lndt hrinpt.
lialien al.s charakteristisch«» llerrseherheijçahen lediglich das Scepter.
Ebenbllt auf ein frühkaioUngischrs Manuskript der Volksrechte gebt
eine (iotbaer Bilderhandschrift zurück 'j. König Karl mit der Keifen-
kroue geschmnckt hat die rechte Hand (rel^ wührend die Unke dus
Scepler nmfasst. Wichtig fi\r Metz ist ein Codex, der im VhuHniz-
(JlerrK-ii. 1. c. 2>Ai.
*) Kbendft ä&B.
i) Rhena« miL
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— 328 —
Kloster un Anlunpr» des 10. JahrhunderU'' enlsl;iii<lni ist 'j. Dein Zei' hmT
mussie j<Hl«Mif;ilU tlie kostbare Bronoedar^lellunic. wie sie angeblt« li du
Kathedral( btsass, bekannt sein: er aber gab sciueui gekröutfu Kaii
ledigUcli das Scepter io die Liake, die Reclile behtolt der König frei
Ganz entsprechend zeichnete der KOnstler einer Londoner HaaA-
£<cbrift (aaev. XI.) den thronenden KhiI lediglidi mit dem Scepter in
der Linken").
Um das Jahr 1000 entstand ein reicbilluslrierler Codex, <1e$sea
BUdersdimuck auf die karolingische Zeit zurückgeht; er ist heute Be-
sitztum des Klosters Trinita dolla Cava im P'ürstentuni Salerno"'). Das
Bildnis Karls, das darin ontliallen war. ist leider ausgeschnilten. aus
den Darstellungen Koni«? Lothars. König Ludwigs und Kmig Pippin.-^,
die alle nur das Scepter hallen, werden wii- aber aul enie entsprechende
Wiedergabe Karls mit Sicherheit achliessen dürfen.
Auf keinem Portrttt, das der karoUngisdien Zeil entstammt, oder
anf karolingische Vorlagen schliesslich zorttckgehl. ist sonach dem
Könige das Pomum gegeben. «Bei der realistischen Wiedergabe Ton
KostOm und Schmudc« wie -ic ji nein Zeitalter eigen ist, wird man
mit Recht aus die.«>er Thatsaclie schliessen dürfen, das» der Kdnig den
Reiclisnpfe! überhaupt nicht geführt li.il.
Kür das späferf küii'^dcvi-^i hc Pmlral, wie es naili <h-v lillerari-
schen Schilderung Turpuis die >fcli.--»;lien Eiirens» )iaften Karl> maleris<li
wiederzugeben sucht, ist es von voruherem wuhrsclieinücl», dass der
Reichsapfel als Ausdruck der wettbeherrschenden Stellung des Franken-
köuigs bald begegnet Ueberraschenderweise ist jedoch diese Annahme
falsch. In Aachen, wo die Karls-Tradition wohl vor allen Stedten dfs
Reiches lebendig geblieben ist. wurde im Anfang des 13. lahrhonderl«
ein köstliche^' Schrein gefertigt, cler die Cebeine des grossen Könijr.":
aufnehmen sollte. Die Aachener Künstler verfehlten nicht, Karls
Bildnis in getriebener Arbeit darauf an/ubrinpcn und die Gcsiclit^fonii
spricht deotlieh daHir dass man <\<'h bei der Darslelluiitr an äUerc
Vorbilder gelmltcn luU' i. Was hat luau nun dem Könige m die Hände
gegeben? Die Linke umfasst das Scepter, die UecJite trägt das Doni-
modell. Ganz ent^iecbmid ist die Wiedergabe des Kaisers auf dem
fast gleichzeit^; entstandenen sogen. Iforiensdireine*).
'i AU Paris. Iiibl u;il nt WhS. i'.Utmen. p. iöS. 8M.
*j {mû. Md. ol Ayscough ö-ill. < '.leinen 2ï>â.
S) m.
*) .\t)tji1<iuiig boi T. Kalke, (fMchichte d«) doutuchen KtuwlgawerlMs AO.
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Doch auch da, wo Bilder ftiterer Zeit nidil vur^'ele^en liabcii,
wird der König lediglich mit dein Soepter dargeatellt; so auf dem aus dem
13. Jahrhundert atammenden Teppiche des Domes zulblberstadl*). Nicht
anders wird der König in Frankreich aufgefasst. Das älteste Bild, wie ch
<lic Glaagenjälde von S. Deiiys (von 1140)^) übcrliofert luiheii, /.eijrl den
Könii; nur mit dem Sct'iiter. - Wenn man bedfiikt, dass seit Otto I. die
Kônijîsbilder auf Siegel, Münzen und Kloslerix^rgument das ronium
tülireii, so ist die Weglassun';' dfr Insi'/nie hei den Darshllnntrf^'ti
Karl-« f'ifio -/enidezu aulîallendf Kix în iimut.' Sie lässt sieh nur so
ei'kliiiei», diis.s aueh da, wo das lu iii iitstaiulene Bild des 12. .lalirlinn-
dert.s zur Dar^stellimg gelanjft. do<h der tuiUusri ilei aUtjn TtadiUon
lK>/ijigiich dieser augeQräl%en Aeuäserlit- likeit so ttiüchtig ist, dass man
im Gegensatz zur Sitte der Zeit das Felden des Fomuin geradezu ab
ein Diarakteristikum des alten Kaisers ansieht. Erst ganz alhualilicli
rerbhisst die Erinnerung. Im Aachener Stadisiegel*) scheint die neae
Zeit zum ersten Male das jQiigere Symbol deutscher Königslierrlichkeit
auch Karl l»eige}fel)Cii zu haben, dann l<UKbt e?> hier und dort verein-
zelt auf. bis endlicli im 1.3. .lahriiuiidert die ÜarslcUimg des Kaisers
mit «lein l'umum zur nc^rd wird.
Dio îtbcrmaUge Priitun-r doi" Ki-nirc hat sonach zn demselben Ke-
siillatc wie die ersto riitci'-iiii liung geführt, ein Krgrbnis, das durchau.s
mit den Iieri<;lili;ii «It i (juullrti. die vom Pominji für di(; kandingi.sche
Zeil niehl.*? wissen, übereinstimml. leb braiuln.' hier die bezüglichen
Steilen nicht uoeii einmal aufzu(iiliren ; nur auf ein Moment möchte
ich hinweisen, dan, wie mir scheint, eine g(«wisse Begründung dafür
erhrii^t, dass Karl trotz seiner Kaiserkrönung von der altfränkischen
Königssitlc, die nur das Scepter resp. den Stab ab Insignie kauntc,
nicht ubgewiehen ist. Das Pomuni ist das Symbol der Weltherrsdiaft
und da eine solche wenigstens theoretisch von Byzaius in Anspruch
genomnieti wurde, .^o gab man dort dieser Auffassimg eiit.>?[)reeliendeu
Aiisdriifk. Als Karl nun gekrönl wonh'U war. erklärte er bekanntlich,
ilci N;iiiic Kaiser und Augnsht« sei ihm d(»r;iif zuwider, dass- er die
Kux-lïe niclil t>elr( Icii hätte, wemi ilim die Ab-iclil Leos bekaiinl ;ic-
wesen wäre'). Der Ahn m h von S. (lallen Itigt dem die Erklärung bei,
Kai-1 habe die Mis.sguu>l und iM'iiid.schan des l)yzauUuischeu Kai:jer-
bofes gef&rchtet Die UogrQnduag wird richtig sein, da sk durchaus
^) (Siemen, j». 7U.
^ Eb«nda 94.
•) Kbenda 44 IT.
*1 Kinlmrdi vila i'üT. cap. ÔB.
^) Mon. äangall. ca]>. 2ü.
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liislorisclicn 'r!i;il-;i( ln'ii cnlspriclit. Ni* mui iiiinnicr wird iii;in
tiami aber aiiutluncii «iiiilcii. <lass *\or «ît-ossc Franke an- kU'inlulicr
Kilcikcil diiroli oiii Symbol AnspnïclKî zum AiisdriH-k hiarlile o'hr
auch nur den Vordachl aufkuiunu-n lics-s, als traite er sieli dauiil. die
clcm grossen Zii^ t^einer Politik direkt zuwideriiefen.
Die liiclt%keil ili&Kor ErwHifuiui iindet eine direkte ü^l&ti^j^unu'
flurcli eilten Bericht Einhanli}. «Auslflndif^che Kleidung wies Kart xn-
rück lind ties^H sie »ich nienml» aole$seu, nur zu Rom kleidete er sieb
einmal mieli dem Wunttelie des Pufidte!« Adrian und ein zweite«^ mil
iiiiT ilie IHtlo von dessen Naclifol^rer Leo in die laii<:e Tunika und
C.lilamis luid zo«; auch rümisclte Soliuhe an. li(M fesllichen Gelejion-
lieUf'M seluill er in einem mil lldid dureliwirklen Kleide und tnit Fdi'!-
sli iiK ii hesetzlen Si-liulien, den Mantel dm'<-li einen <,''»liKiit ii ll.ikeii
/ü.-ammenjieliallen. auf dem Haupte ein aus (îold uini fc^delstfiiit a ver-
ferliglcs Diadem einher 'j . Wenn irjrendwo, .so liälte hier der IJiograjili
{«ieher des Pnmmns, diesem auslandischen Symbols, Erwahnunfi gethan,
falls Karl es Jemals gefufirt hiltte.
In der rechten Iland fuhrt der Ueiter cler Statuette ein ge\vnlti|ie:<
Schwert. Ausm Weerth wie Giemen sind der Meinung, das» dies eiu
späterer Ersatz fur das ursprün^dich Iteigegebcn gewesene Scepter sei.
Ich habe bereits in meiner ersten Arb»t gezeti^t. dass diese Annahme
zu vei*werfcn ist. Aueli von der silheitieu Slatuetle wird /mn Jahre
H)H2 herielilet, dass sie einen De^ren» ^tetrajren habe und nichts Im--
reeliliiîl zu der Annahme, dass aiM-h hii'V ein Wechsel »Icv Symbols
statt<refunden hat. Einmal wiire es doih mci kwiu-dijt. das?> bei Ijcidi u
Fi^'uren 'gerade dieser 'J'eil zu Schaden <rekommen ist. Sollte dus aber
ge.schelicn sein, dann \sl es durchnus nicht glaubhaft, dass man beim
Ersatz ein derart ehrwürdiges Denkmal so wiUkQrlieh in seinem Aenssem
jseflndert liut. Mit demselben Rechte liesse sidi der unbequeme
Ileiclisapfel als s))Htere Zuthat beseitigen. Wenn ich frOtier weitere
Sehliis.se aus der liei'^'abe <li( scr Iiisi^nie nicht gezt^n habCr so kann
ich heute auch hiermit meinem- I3e\veisfühi-un^ eine neiMS Stütze geben,
/nu n li-l I hliessl die l.än^fc des Schwcrles aus. dass man es hier inif
eiiicfii l'iiKliikl der Karoliit^ferzeit zu llnni IkiIk'ii. Vielniclir dcnlct die
unv(^i ltailtiis.-.iuiissi;ic (Irossc auf ilie Zeil i|» - -inh ii ii Millcl.illi rs. Ich
habe .schon in nieinei' ersten Arbeil aus^cspuK-iit ii. dass dem tiold-
schmied wohl dassellie Modell vorjrcschwebt hat, nach welchem
A. Ddrer bei seinem Bilde Karls de« (irossen thataachlich arbeitete:
') Kinli. Y IIa rar. caiu
— 331 —
(las ReichsM'hwerl. Immerhin ist ja nicht au^gesehloHijeji. dasi» die
ln.<i<rni(' iti ^\'w^^n' Liinixc oin lu-spi iinglicli kOrzeres Schwert ersetzt httl;
Sdien wir, ob «Ueae Annahme lialüar ist.
Es rniijr von vornlieroin als sc^lhslvcrsliiiidlicli <TM( li('iiKMK «Ijiss
»•in (U'nl.schor Kötii«; zu allen Zeilen das Schwert ppfiiliH }i;ilu\ Orwi^-^,
Aber es frajïl -h ii. irïv/i «ler Kt"tiii«r «las .Schwert auch als lii.-i;,niic.
wenn er mit den Abzeielien seiner Winde dartîeslellf wird. Tnd
da eiyiebt sieh, dass es sieh mil dem Schwert iihnhch vci liuU. wie uiil
ilem Reichsapfel; der karoliniiische Köiiist fülirL es aiif bildlichen Dar-
stellungen nicht als SymlK>l. wenn es auch bereits zu den Reichsinsignicu
j!erechnet wurde.
k^h ziehe zunüchst wieder die Berichte zcitgenössisclier Schrift-
Hleller an. KOnig Ludwig empfängt ))ei seiner Krönung vom Vater
di( k.ii-erliehe Krone und das Seepier' Er sehreitet nach dem Be-
ri*liie Thegana bei feierlichen Gelegenheiteii einher cum ensc aiiro
ful|ienle . . coronani aureain in eapite ^restans et haeulnni anreum
in manu tenens'). eine eharakleristis(-he Stelle: wohl lr;i<fl der Kiuii^'
das Sehwert an <!f'r Seite, in der llatid aber fidirl er d;H Seester.
Oie A(|uilatier sclzcn Karl, den Solm KavU (U>< Kulilcti. /um Ivuiisfo
ein «conmani re;çni imponunl sccplt um(|uc alUdjuuiiL ').» Die Annales
ßerliuiaui berichten zum Jahre 87lj: Piaesentala sunt impernturi ab
apORtolieo transmissa dona, intcr quae fueruni piai cipue sceplnim et
baeulus aureus. Ebenso vcrwebie ich wiederum auf die alte Krönung»*
formel; nur Krone und Soepter finden Erwähnung*). Dem stehen ja
uun allerdings eine Reihe von Berichten gegenüber, aus denen, wie
aus dem f'.ilale Tlieirans la'rvoriielil . dass man da.s Schwert zu den
Insi^rnien rechnet. So der Bericht über die Einselzunt: Lothars I.,
laut welchem Ludwiji seinem SoIum- Krone und Schwert id)er.><endel
Kben«(> in der \'ilsi fl(>« Wala") und in dcti .\tin;ilr^; Hertiniani nur
von Kn )iit' umi Si Ii wert die Kede Ahersclmnan - ilim 1 icnihle des Annales
lierÜHnihi In zur (îenfiiie hervor, dass d.-is Sccpu-r in erst«»!- I^inic
als Symhul der Königsgewall in Uelraclil käme. Das wai auch zu
oalürlich : i^l es doch dieses allein. da.s gerade den König aum'icimcl.
ein Schwert zu filhren stand je<iem Manne m. Denieutsprechenil be-
gegnet denn auch auf den bildiichcn Darstellungen das Scrhwerl wohl
an der Seite dos HorrHt'h»n<. in fier Hand aber (llhrt er das
Scepler. Ich vervehiR in dieser Hczichmig wiederum auf die Portrilt-
' ) .Ann. I>aiuit.s. min. M. (t, S*^. 1, 121. ^] TlK>J;anu^, v. hudovict inii». M.
«i SS il, 595. ») Prudentii Trec. an». M. (I. SS. 44». *) M. G. d. i1. l sVM. ») VUft
Liidovict, M. C. 11, (>47. U. SS. 11, 064. ^) AI. <i. SS. 1. n04.
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— 332 -
clarst^'lliiiiiicn Karls «les (Intsscii seihst. Soweit tücsc srleîchscUiK
siinl «mIoi' Hilf ttleicli/,(,'iti</(' Hikicr zurijfkifehcii , /cijfcii sie uns den
Küni;r mit Stab '»»Ifr •^t cptcr. nie mit dem Srli\\,-rt in dor FlaiuMj.
Kiitsprecliciiil i.-i >\\r I »arslclliin^r des K(iiii;i.s aul den ;ilte«ten Bildern
fn'ier Krtiiidiin^r. Aul «Um llalberstädtor Toppieli. auf dem Fenster von
S. Deuys. auf ileui Karls- und Maricusehruiu /.n Aaelieu selu-n wir iiiehU
vciii oinem Si'hwerl. Ja itelhnt die frQlif:»ten Bilder mit dem Pomum, so
fias Aachener Stndtsiog«*!, die Wandjreniftlde /u Münster in GraubQQden
ein Relief xu Fulda'), die Selieide des Reiclisscliwertes*) geben den
König mit dem Soepler wie<lor« Zum ersten Male ftUirt er das Schwert
in Ii i- Skulptur des Fraukfurler Miitislerporlals . dir /wi-ehen 1346
lUid 13.')! eut-standen ist '». Daun briujrt ilui mit diesem ki ie,iet is< Iieii
Atlrihul der Zeielnier d«'s ältesten friiir/(»<iselieu Kitilenspiels von
13^2"). Oefler «flmn stellt ihn das 15, .l;tlii imiid'M-l mil dem Schwertt'
dar und aid diu liddern imd Slntut^n des Iii. .laluluuiderlsi wird das
Seeplur Husl jiHU/ verdrüii;:!.
Aach dici<ei< Moment veäri' in Anbetracht der Tlnkiache} daäs die
älteren Darstellnnicen auf jrleiclizeitige Portrftts ssurfick^ceben, bei Auf-
kommen de:< jOnjceren Typna alier sieh unlTallende Aeiisserlichkeiten
aus der eralen Periode hindberjrerettet haben, an sieh dafUr beweisend,
(lass (>iue Slaluette Karls mit dem Srhwerlo in der Hand fiir «las
karoliii^fisehe Zeitaller ein l udiuji ist. Hi« h es wird /mv Koidnde des
;r('\vonuenen lùyehnis.^rs jrnt sein, aurii andere llerrseherhilder in ^>■n
Kivis der lietraeldimir /n /•«•Ip i». Da stehen wieder die präcliti<ien
litheiiiialereien. die l.utli.ti 'i mid Karl den Kahlen") dai-st(>llen. im
Vorderjînuuie. Aid' keinem iler vier Hilder fidn I der K'imj: das Schwert,
aber re(*lit bezei<'hnend Int es. t]fi»s auf Ijothar» Fortritt wie auf dem-
jeniiren Karls in der ViYianni<bibel hinter den Königen besondere
Schwerttrlljrer eingemalt mv{. Die Titelniiniatur eines Evaiigeliencodez
Am dem Ende des 10. .lahrliunderts bringt ein Portcflt Oltcjs HI*;:
der Koni;: tiiiyt Reiehsapl'el und See|»l<'r. und ebenso ist ihm auf dem
Deckelhild des Krhternaeher Kvair/elienhuehs der Konijjsslah in (U<»
lanke ^regehen '"). Ileiniii li IV. wird in Kkkehard's Chronik mit deti
^sUüeheu Svmholou ilai';ft'><(eilt und nielit anders fiihrt «les Kömjrs
') irli mhre /ta im vinzelocii niohl wiodur auf, na> lulein ich »ie in der
rntiTPnclinng Qlwr tivn Hcichsapfol tronaimt Imbc. *)(ncmen, p. )>«}. ') Kbcnd« a».
*) .Mjliililiing Ix-i ili iiiif am lîliv n. Kullni;:i s< h. il. doulsclien \ olives I 2^4.
*) KI)«'ih1:i 72. 'i .MiliiMiiiiv bei ChjirK.ii 1"JU. .lamtM-lit^k. «ienh. d. Malerei, p. ;U.
*i Kin-mla, y. II niiil Cahioi iioimaux iiiclaii«/fs tlartlK-nlngiL'.
JiuuU»cUciv, I. I-. p. Vi. Auch liicr slohen iiintor dein KimtK« der Srhvrert-
unil (1er I<anzonlril(fer.
i"i St.ni-kr. ileul^che (iVM-h. 2«K
J-Jjwidu 37U.
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— 33|J —
Cioirnor liiidolf von Sc*hwiil»eii auf «Icr cltouK ti (îialiplîilto iin Doino
zii M<'r^ohiiri: f'nîntnn und Slal)'». lui < .iiiiiiridüCrfKlPN r](>s MimicIis
Kkkeii;*! '! /vïvlmoi dor S( 'irfiltcr KtWit'j Hfiiii it li V.. wir or \ '>\\ PwchuVn^
<lic R(Mi-!i-iij.si<.Mii(M) (>tJ!pr;iii^'t : il.i- i-t Scrpici- inul l*oinuii>*V 1 tic Midiucls-
kiivhf ui Ilildosliciiii liai juiithliHi' l)«\k*it<inu;il«l( au.> i ouiaiiisolicr
Zeit; auclj zwei Kniji^fs|)ild('r vcrscliöncru da.s Gultesliau-^ und bride fiiliron
Apfel unil SIhI»^. Die Kloî<>h7x>itig(' PortrAtskulptur Friedrichs I. auf
ilcm Ecksteine de« Klosterfensten Ton St. Zeno in B&ieni^ bringt den
Koni« mît den alten Attributen and der Enkel doa llotbarts, Friedrich II..
wird in der Handschrift des liber de arte renandi cnm avibuii nicbt
anders dm -!< Iii*). Audi die ru>;i(Mikriiii'4e des Ictztoron, Ileinricli
Ra?!»*» und Wilholui von Holland, eis« iH iin ii aiif dem riralisldiu' des
Krzbischofs Sisrfriod von Mainz mit drm SccpkT in dor Hand') und
«•bens«» wordot) Hoinrifli VII.. Ludwi;/ derHaior und .loliann von H<>hnifMi
auf dem Dcnknude I*lr2ii>iâcliof l'elers vtni Mainz mil Apfel und Stab
wieilerjîcgnben ' |.
Nur wenige liilder !uu< tinlii rcr Zeit weit lit u von die??er Tradilion
ab. Als erstes finde ich'eine Darstellung Heinrichs II. in einem Bum-
berger Missale: der König ist hier mit Schwert und Lanse abgebildet").
Sodann giebl die Minialnr einer BrQsseler Handschrift ein namenloses
KGnigsbild mit Scepler und Schwert'). Keine Darstellung aber
begegnet vor dem 14. Jahrhundert, dio den König mit
Schwert und Apfel zeiebnel.
Aelmlicb veibiUt es sieb mil den Münzen. W'u der Kimiii das
Poininn h.ilt. i-1 ihm nls fieijensliK k das Seepter «revreben : so auf den
Hrdklealen Friednebs I.'"). IMiilipps von Sebwaben"), Ottos IV.'').
Konnul III. trahît allerdiuirs das Sebwert als (t^^v'f^iHtiu'k ftilirl er
al>er den Malerfi«;n enLspurhead eine Fabuenlaii/.i;. Zum eisUu .Male
Irin uns îSdiwerl un<l Apfel am Ende des 13. JjdirlmnderUs ünlge^sen:
Rudolf Ton Hahsburg ist anf einer SUbennünze mit diesen Attributen
datgesteUt*«).
Das wertvollste Beweismaterial liefern auch liier wieder die ofU-
deUen Siegelbilder. Soweit wir solche aus karolingischer Zeit besitzen,
wird lier Kiuiiir mil Si Iiild und Lanze darge^lelll. eine AufT;i--iinjt, der
auch der Stempeischaeidcr Konrads I. treu geblieben ist. Erst Hein-
is Kbenila 37M. Khemla il89. *) Liibke und l.iitzuw, Uviikinâlor der Kiuisl
0a. *) Stwke 457. *) Rbcmla 4»4. *) Sfacke 512. Die andore Kami ilcr bohlen
«fit/.l si< li auf da- SrtnveH. Kbcnda öHl. «i Starke 2H,'). ». I'rutz. Sl.Kiten-
fCM liiclitf des Ainnill in.l, Slacke 43». ") Etienda 483. "j Kbcntla 4H(i.
**} EUiuda 4 LH. '*j Kbcnda û<i2.
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rieh I. fiilir' diis Sccpicr und ilijs l-*oiimtii ol< rtc/cn-ilnrk kniniiil, wie
ich schon li iih(!r ;iiis«;:cfnhr( !mhc. erst mil den» Kai.-?ciiiun Ol tos I. in
Aufniihnio. Während H« - j-Aw/.on 10.. U , 12. und 13. .lnhi'hundpr!<
Ijleibt man bei der allen licuohitht it : Sceplor und lleich.>a[4cl sind
die üflioiellen Köniji;sattribule. Zum ersten Male lindel sieh eine Aeu-
derang auf den Siegeln Karls IV.: der Könij; trägt in der Linken deit
Apfel, in der Rechten liAlt er horizontal in Oberschenkellifthe das grosse
Reichsscliwert *). Wcnicel war liereiis einmal mit gesjcliultertem Schwerte
dargestellt, auf einem anderen Stempel ist aber sein Bild wie da^nige
des Vaters mit horizontal gehaltenem Schwerte einfrosehnitlen. Nebim-
her bleiben innner die alten Matrizen mit Apfel nn<l Scepter in (ie-
braueh. Auch Knpreiht Iräjft das Schwort qucrtiher und erst seit
Sijrisnunid liejic^nel rin K<itii'jsl)ild mit frei Mnfirerichlefrni, iiit'bt «ri--
.sclinU»Mtefn Schwerte, ähnlich wie es die Sliilin lti' liictd. Kciedriehs III,
Siei-'el Innigen last durehwej/; Milder mit .\ptel und .Sre|»ler: da wo ep
das (jner ^relmltene Schwert Irüift. entspricht diesem Symbol in der
anderen Hand das Seepier. Erst unter Maximilian und Karl V. über-
wiegen die Stempel mit Apfel und aufrecht gi tragenem Schwerte,
verschwinden jedoch nach dieser Zeit vollstHndig gegen Scepter und
Pomum.
Das ErgehniH dieser Uehersicht ist äusserst charakteristisch. In
Plastik und Malerei ist eine Königsfigur mit Schwert und Apfel vor
dem 14. Jahrhundert nicht naeliweisl»ar. «fanz vereinzelt erscheint dn^
Schwert als einzijres Symln»! oder als (lejienstück zur Lanz<î. Enl-
-pt « chenil veibält es sich mit den Münzen, das erste Beispi<'l eines
Kl »iu;.''-f>ildes mit Scltwerl und Ai^fcl hißtet eine Hrakleat l'ndolf-- von
llab>bürjf. Lniileich conservalivcr sind die oriicielli'u Sie;iclbiUici . Ki>t
mit König Si^i^uunid brin^jen sie Darslellnn^ien, die in Beijrabe iind
lialluug der lusignien dem liabilus der Stjituelle eutspreeheu und —
was nicht minder wichtig ii^t — diese Darstellungen werden im letzten
Viertel des 15. und <ier ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts die bevor*
zugten. Bei einer V^leichung dieses Ergebnisses mit den Ausführungen
iXher die PortrSts Karls des Gros.sen seihst ergiebt sidu wie das schon
bezujrlich des !{eichsapfels zu konstatieren war. dass auch die Schwert-
insignie schon längst auf den Bildern anderer Ifcn-rlier be^srnot. als
der Frankenköni;! noch iunner mit dem altmodischen Sce[)ter erscheint,
wicrlcniiii ;il-n ein Hcw* i~. th\-< (Wv Vurstellnnjr der ZiMtjrenos^en nnd
Machlebenden einen Karl den iirossen mit dem Schwerte als Ki)nigs-
') IlcntUT. «Iii.' «l<'Ut^(•^n.•Il KaiNor- und K>"nii.'«sie<.'el. 'laf. iX, HH, Ö. au( den
litl^eiuleu Tafeln auch Ute übrigen Iiier utt^olttliiien .Siegel.
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— 335 —
svînhol niolil «ickamit liiil: dio On rs t ollii ii<; oiiios Könijrs mit
au(}^eriehlel(Mn Schwel l in der Hand isl für die kaiolingischo
Zeit ein Anachronismus. Diefco Auiïaâsung ûtt orst dem Renaia-
sanoejseitaUer lïelSufig geworden.
Bevor ich ilie.«(en ^MMtiliven Hinweist fUr dio Zeitätellnnj; der
Staluelte weiterrerfoUEe, Tühro idi no(4i einige Momente an, die die
kjintliiiîîisehe Provenienz <lcr Kijrm* iins-i <i lilussen erwheincn la^^sen.
Ausni Weerlli hatte die Ansicht ^rrfuisserf. dass nur der Aachener
(!ir-~hrittc. die mit dem Tode Karls \vnhr-f')ipinli< h oirifir'^innfrpn ist.
Ivuii-tlci-lun^ wie Modelhrnnjr und (iuss dci- K<üciii-tir /nudnuit
utideu kumi. ('.lernen hat sich nicht so enjr sebiaulcii, iiiiuu;iliiii er-
giebt sich aber aus seiiiem Beweise, das^ er dm Werk nicht über die
forste Zelt König Lothars hinaus zu datieren wagt. Meines Erachtens
kann bezüglich der Zeit der EoLttehuiig, wenn man Überhaupt eine
birolingische Provenienz annehmen will, mir Ausm WeerÜis Ansiclit in
Betracht kommen, ("lernen Iftsst dio Möglichkeit ofT<>n. dass die Figur
ancli einen anrieren der ersten Karolinvtcr darstelle. Welcher sollte
(las sein? Da der Verfall der karolin-risclien Kunst nach cUmii Ableben
K;nls nn*^serordenl1iili >(finell eiulntt. -o ist es v(tn vi irtihotciii im-
\viiin*schemlich, ila.ss ilie ;.'l;iii/.t iidsk* Lcistniiy der Zeit ui cnici l'criodc
des Nieder'/an;<s entstand, ('.leinen selbst Ist auch der An:<ichl, da:>s
eiijige Merkmale des Keiterkostiinia «mit vt)lUtäudi;^er Sicherheit vor
die Zeit Lothars und Karls des Kahlen zu verlegen sind» und an
i<p&terer Stelle äussert er. dass «dun^li gewichtige GrQnde die Möglich-
keit einer Datierung auf die Zeil Karls des (îrossen und Ludwigs des
Frommen eingeen^ft ist.» Sona<-h kouunen auch für ihn nur noch
Kitrl der Grosse und Ludwig der Fromme als Vorbilder der Statuette
ernstlich in Betracht. Nnn «a«.d Ludwins Uioirrapli von seinem Helden,
derselbe habe nur «eine in i-^-ii hohe ( W^tnll • ' » ;rehabl, die Keiterliizur
zei}ft aber eine i'er.si)iilirhkeit, denn (if <.--(■ id)er das j^ewöhnliclie
^\üu>s hinausjtelit ^j. liei d(M- ziendicli irenauen U ieder^çabe , die der
ausführende Künstler vor allem der Aeusserliclikeit der Figur hat
angedeihen lassen — ich spreche immer im Sinne Clemens —
bleibt sonach nur die Möf^chkeit offen« dass Karl hier porträtiert
worden ist. Nadi des Königs Tode kann das Werk nicht entstanden
Hein. StShsi die begeistertsten Bewunderer der karoUngischen Benais-
sance werden den Künstlern der Zeil ein Porträtieren aus dem tie-
düchtois nicht zutrauen wollen, um weni^teu die retru.«3pcktive Dar-
') Thcg.imis. \ ita Liuiov. cn|h Vi.
*) UIcincu 22».
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Hlt'Uuntf eines Mïintie.s Iii jiniyeron .l.ilir-en, der ihiioii nur als tirois vor
(1er Soele stand. Kino sol« h i im k>* liatu iide Kimsl imisslo al>er anj.'«'-
nommcn werden; denn die Fi;^iu- d(!r SlalueUo z<'i!;l einen Mann in
be^totn Alter, keinen 72jfltirigen hinkemlen Greis. Zny^enehea also, die
Statuette wftrc karoUngisch, so könnte sie thalsäehlich nur ein jdeidi-
zeitiges Bildnis Karls des (îrossen sein. Nun besitzen wir jene so be-
Reistorl gescliriebene Binj^pbie des grossen Königs aus der Feder
seines Scliiit^üngs und Freundes Einhard. Alle Kunst der Darstellung
bietet der V^erfasser auf, nm uns ein lel)ens\\ahres Bild seines eben ver-
sohiedenen Herrn zu /pielmen. Er äussert selbst in der Vorrede, dass iliin
vor allem d;iriini zu llniii «ei. * fin?? Andenken des trr('>sslen und vortreff-
lielisteu Mannes /.u wahren» und nichts erscheint ilmi fin diesen /we<-k zu
}j;erinpni}îiîî . ])is auf die Binden der Sehuhe erstrei kt sieh «lie ein-
jïchcnde Schilderun},^ Tnd hei diesem heissen HeniiUien, eine (îeslalt
nach dem Leben zu schaden, sollte Einhard eines Kunstwerks vergessen,
das besser als alle Federn der Welt das getreue Bildnis des grossen
Karl der Nachwelt nberliefem konnte!
Es kommt hin^u, dass Einhard, ganz abgesehen von der Persön-
Itehkeil, die die Statuette darstellt, ftir das Meisterstflok der Metall-
ai'beit an sieh « in ^anz besonderes Interesse haben mussle. War
Einhard doch der laTvorrairendsle Konner. vielleicht sofiar seihst ein
îfewandter IMoi-fpr auf dem (îebiete der bildenden Künste. NiMit
nur, dass ilnn die Olieraufsicht über die Aachener Hauten von Karl
übi r lraueu war. .-^ein Beiname I3eseleel das ist der Meisler. »welchen
der Herr erHillt hat. künstlich zu arbeiten in (Vild , Silber und
Erz«';, deutet direkt darauf iuii , dass er gerade auf dem (iehiele
der Metallarbeit sich hervorgothan hatte. So ist os denn auch dieses
»ein Interesse, dem wir die Kunde von der Anfertigung der ehernen
Thtiren am Aachener Münster m danken haben. Und der Hann sollte
kein Wtai Bbrig haben für die liöeJhste Leistung seiner Zeit auf dem
Gebiete der Metalltechnik! Das Ar<ruuu^ntiun ex silantio ist im Allge*
meinen gewiss (im lahme Krücke, hier aber es anzuweialen gebielcl
sich von selbst, luer steht <'s dem positiven Beweise gleichwertig zur Seite.
Iv-' *--oi mir «/'"'■''attet, an dieser Stelle ein Ciufarlden de- Metzer
l>onil)auniei.-li r< Tni iiinv 711 verwerten, «las um so scliwerer 111 die W;)'/-
schale rfillt. aLscs .>ichaiit »la.'^l i teil 'hervorra'/i 'in 1er Kunsthistoriker' AuUl.
Tornow berichtet untei- dem 12. Mai 188.> ioljii udi ruiassen an Seine
Exoellenz den Slaal.^sekrelär v. Ihtfmaiui: Inzwischen darf ich juuiehmeu.
dass es Ew. Excellenz interessieren wird, schon jetzt zu erfahren, dass
1; 2. -Mus. .Hl V. 2.
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aitf GruDd von Mitteilungen iiielii-ei-er hervorrouender Archâulogen, dio
«uf Wunsch des Herrn Profesnors Aium Weerlh bei deren gelegenüiclier
letzten Anwesenheit in Paris eine Besicht^ing und eingehende Prüfung
der Statuette bereits vorgenommen haben, kaum noch der geringste
Zweifel «lanihor obwalten kann. «lass. obzwar «lie Figur de?
l'fcrdcs mit Ii öchster Wahrst Ii • i n 1 i - hkeil einer jüngeren
K|>o(lic cnlfstamnien möchte al- ilic Keilorfiirnr. dennoch die-*'
<clltsl chcn^^owohl eitio .\rl>oit ans kaiolingischer Z(»il als auch beson-
•lei"? ein Poitiiilbild des Kaisers flarst(dlt.>
Also auch Tornow, der in Deulschlanil zuerst auf die karoin igi-sche
Herkunft der Figur aulmerksam machte, kann sein erstes Gutachten
nicht aufirecbt erhalten : das Pferd wird preisgegeben und einer späteren
Eolst^ongsperiode zugeschrieben. Damit, meine ich, ist das Urteil
Ober die ganze Figur gesprochen. Wenn eines feststeht, so ist es
dies, dass Pferd und Reiter derselben Kunstepoche. demselben Meister
ihr Dasein danken. Auch ein Laicnan-re erk. mii l;iss \ye\de Figuren
in völliger Slileinlieit. mil j.'If'iiher Nntnrwahrht it ;ieschalTen sind, und
om eine F.inzelheil in der Tcclmik anznfVihreii . «he Fallen, rlie der
h'nke Vorderfuss des l'ferdes heim AidlielM ii bildet. >iiid in «renaii der
ahgeruudeleu etwas versohwomnieneu Form ^'ejielieu, wie sie der Mantel
des Reiters zeigt. Noch ein Weiteres kommt in Betracht: wenn sich schon
eine Erneuerung des grfissten Teils der Statuette nAtig machte, dann
war es gewiss leiditer, das ganze Werk nadizubüden, als dass man
sieh die MOhe nahm, dem Reiter ein Pferd unter die Schenkel zu
jrie«>en. Entscheidend ist aber das Frteil liarbediennes, «des Iiihaberî<
der berühmten Fironcowork.^tillten in Paris.» welcher mit ileni .Metall-
abgu.ss Her Stalnetle fiir d<'n Dom /.w Mel/. helraid war. über die
Metanmi.schung: 11 m a semlili- (|ne le pei-onnajre et le cheval sont
«Je même nalnre. c"e<t-à-ilire allia^'c île niivi-e et d étain» '). Die ein-
heitliche [.egicrung lässl mit Sicheriieil schliessen, dass lloss und Reiter
gleiciueeit^ entstanden sind. Ist das Pferd nieht karoUngisch, so kann
es die KAnqjsfigur auch nidit sein.
Es hat sich m der bisher^n Untersuchung nicht ein Moment
eii^ben. das den Resultaten meiner ersten Arbeit widerspräche. Im
GÖtenteil, die I^wAnde, die dag^en erhoben wurden, haben sich ala
Unfölli? erwiesen und gleichzeitig konnte neues .Materi;d beisrebracht
werden, das die Hichtigkeit des früheren Ergebnisses bestätigt liat:
KaroUngisch ist diese Statuette nicht.
ij Auüiii Wecrtii lüU.
28
W'f'lciicr Zeit nhcv t.'«'!i()rt sic an?
Das Hôsiiiik'. «la- itii Kiuj^angt^ dieser L'iilersiii-lmiit; gegeben i-^t,
fajisl die Erwägungen zusammen, auf Grund deren die ModelUrung
des Rciterbildes der Renaii«sance zuge»ehrieben werden musate. Gemen
hat diesem Versuche xunftchst einen durchaus subjektiven Einwand
entgegengesetzt. Kr sagt: «Liegt einem Archivar eine Notiz vor^
(Inss itn IT). .Talirliiiiideil eiiif vila KaroH geschrieben sei. und er
luil eine Handschrift d(^s gleielien Inhalls. «> isl dcKli das Xäehsi-
lio/rndr f!on TihIox '-olh-f ilher .<ein Alter zu ht-fi-agen. Wenn alit'i-
etwas ni fietreli dei- Slalueüe niif doîi f*r-ten Uliek nnum.str)s>i|it'h
stehl. so ist es dies, dass sti kein \\ < ik der beginnenden dentseti-
fraiizösisclien Renaissnnee .sein kaiai » Das ist ja sehr schön gesagt,
ich v<ü>weise aber auf meine sclion oben g^ gobene Mitteilang, daas
Kraus und Ltlbke. denen Giemen ja hofTentiich auch ein Urteil Ober
Kunstsachen zutrauen wird, ausdrücklich erkiftrt haben, dass sie schon
immer die Statuette ftir ein Renaissaneeprodnkt anzusehen geneigt ge-
wesen seien. I'nt-preehend sagt \ . Sehlnssei : l'-eiheif der Dehandlung,
Kaltenwurf und Anatonue des Pferdes weiset! lieiUiit-b uiif <\'u' Uenids-
siinee. Für niunnstössUeh gilt demnaeh Clemens Urteil in den
IvivLsen der Kiuisthisl<>riker vnrlänti'j' nndi nie'ti
Von saelilieh(>n (îeg«'ngriinden bemerkt ! '.leinen ziuiiieltst : ilie
Figur Karls sei zu Kultuszweeken bestimmt gewesen, ein reitendes
Heiligenbild sei aber imerbort. Giemen kennt die Geâchicète der
Kathedrale nicht, sonst würde er wissen, daas gerade hier ini
scharfen Gegensatz zur Abtei S. Arnulf Karls Heiligsprechung niemts
Anerkennung gefunden liat^). Wenn aber seine Bemerkung ta ftvem
allgemeinen Teil rieldig ist. dann bestätigt sie liie Annahme, da.-^s das
Domkapitel In07 eine Heit<'rlignr bestellt Ii.tl; der angebliebe Grün-
der der Kathedrale ^nflfc gefeiert werrlen; ein Heiler auf dein Altare
stellte es ansei' Xweilel. tlass »Ijo Verehrmig ni( hl einem Heiligfen
galt. Weiler eilirt (demeti die Arbeit eines Engländers C. G. Adams,
der naehgewiesen hat. das? die iienaissanee ihre Figui'eu in einem
Stück zu giessen jillegte und sditiesst auch hieraus, daas diè StatoMia
nicht in das 16. Jahrhundert gehöre. Ob Adams durchvreg RuditrjjWl^;
kann ich nicht nnchprltfen. Aber ist denn sein Resultat Mw ■ ijjiif '
haupl anwendbar? Wir hal)en en hier mit zw^ei Figuren zü thaii^.^^riji!^^
i*ferfl imd einem lieilei-. ^'
rngleieh wiejitigei- als «liest' Kinwände sind, i^=t der Hin weis (Menicns,
dasä die iienaissanee von Ivarl dem Grossen eine durofaaQiv.i|jgdore
<j néoéd.^ hül, de Metx 1, bid.
Vonteilung gehabt liaho, al^^ «io sich in dfr Stall ictlc wiedt'ispicjielc un«l
dass eine bezüglich der Auffassnnjr dor [Vi'.-r>iilichkwl tind der W'ipflci -
pihc des Kosiiims retrospektive Konslniktinn* im Itt. .labrhuudert
keiiK' Parallel»' IkiIk'.
Die WieilcrlH'Iciiuii;: de- klassischen Allcrlnrii- iial si< li ;iiif dem
(iebiele der dairslellen<leii Künste am si(.litl)aist<'ii in den [{aalen «les
15.— 16. Jahrhunderts geäussert. Aber wenn in Malerei und Skulptur der
Brach der Tradition mit der vorausgehenden Zeit auch weniger scharf
bemerkbar wird, so ist der Einfluss der klassisohen Errungenschaften
auf diesen Gebieten doch nicht minder bedeutend. In erster Linie ist
OS hier die AusdrucksfiUiigkeit, der sie zu Gute kommen. Während
die Kunst des ganzen Mittelalters ?ich in festen cnnvenlionellen Formen
bewejrt. die durch die ('cl)crlicforini? Itcdin^M sind, scli/tpri die l'cnais-
sanco wieder an- doni rrqncll aller Knnsl : sie eopiert dii' \atin\ Dieses
Streiten naeli Walirheil äiisseil sich aber niehl ihm' in Koiin nnd
Farbe, lier Kiujstier versucht auch da. wo er l'ersünlielilveilcn ver-
gangener Zeiten, beispielsweise de» Uassinchen Altertnms wiedransu-
geben liat. diesen eine Haltung und ein Kostnm ssu verleihen, wie es
der Zeit, in der sie gelebt hahen. entspricht. Da wo mich Zeugen
joier vei^ngenen Jahrhunderte in die Gegenwart hinttlierrageu und
der tastenden Hand de^ Ktinstler.-* lebendige Vorbilder werkten, in
Italien, findet diese Wiedei^be nnlurgemliss am rriihcsten -^latt nnd
;:e)in<rt am besten, h-h nenne, nm dm'ch Anr/;ihlin>iren niehl /u er-
iiiiirlen. nnr Manteniîas jrrossarliîron 'l'i iumph/n^M '.äsai Die kla-sisclu ii
Arehäölo'^'eii werden nicht all/n viel an der /eit<îelrcuen V\icdergal>e
n'injischer Figuren auszusetzen haben.
NatQriidi ist es dem deutschen oder framsösischen Kfinstler uu-
glddi ^hwieriger gewesen, in der historischen Treue ilirer Figuren
dem Italiener gleicfaznkommen. Das Vaterland ftelh:«t bot die Möglich-
keit nicht, klassische Gestalten zn copieren und ao konnte nur derjenige
die Italieni.sche Vollkomineuheit auf die.sen fiebieten erreichen, der
entweder selbst jenseits der Alpen .seine Studien .reinachl oder weniirsten.s
indirekt die pj-zeugnisse der italienischen Kun.«(t auf .nich liuttc wirken
lassen küinicn.
Aber die Krkenntnis. ilass die Mensehlicil nicld allezeit die
Scfaaube oder den Turnierhelm getragen liabc, war <la ; .schon durch
die neu orsebeiiienden litterarischen Zeugnisse aus klassiscJien Jahr-
hnoderten war sie geweckt worden. Als eine Frucht dieser Einsicht
und der durch klassische Studien errungenen Fähigkeit ihr Ausdruck
zu geben, nenne ich beispielsweise Holbeins Begegnung Sauls und
28*
340
Samuel«*). Du alte HebrSer nicht nicfa (rleiclixeitigen DftislelluqgM
wieder/U'îelxMi wnrcn. Avählt llollx-in für seine FijrarPn da» üUcsle
Koslüin. (las iliin erroiclii .i! i-l. dus römische.
W'w die Philolojîio. tli«« IJahülu t rîioriii des lluinanisinu.s. die klas-
.si.selieii Autoren in neuem Gewüiiilc luiL ersclieineu lassen, .so sind jiar
bald aueli die hislori.sclien Sclnilblcller der deufsohoti V^er<jîin<fenlieit
aus iinen .'staubigen Geflin^niissen hervorjrehtill und aü ut.m'iii Leben
geweckL Man hatte erkannt, duss die KuuipUatioueti des bpftteren
Mittelalters, denen man bisher die Kenntnis der Profengeschichte ent-
nahm, nur trQbe Quellen seien im Vergleich zu jenem klaren und durch-
sichtigen Born gleichzeitiger Htsloriographie. Otto Ton Preising, Ba-
gewin. die Ursperger Clironik sie "WiUfden jel/l y:edru(kt uni! ^'i lc-rii
von Cleisllieben wie Laien: selbstverslandlicli blieb das prächtige Werk
Einliards in df i \\'( i f^cbälzuntj «1er /eil hinter keinem aiifleren zuriiek.
Kin- dir Knust Ireilieb war es ein sehwierijres iJing auf diesem
W'ejfe zu f(«l<:cii. Wie ein alti r riniiit i ausgesehen hatte, da.* kiindeteu
in Italien DrukiUiUer von Hrouee und Stein, aber Karl der tiro.sse.
Friedrieh Barburossa und all die heimisohen Hcldeu, wo kuunle (uao
ihre gleichisdtigen Bildnisse finden? Im Allgemeinen hig ja das Be-
dnrfnis, sie darzustellen, nicht e1)en dringend vor. Phistik und Malerei
standen nocli immer vorwiegend im Dienste der Kirche, hjkihstens war
PS gerade Karl der Grosse, der dureh den .Myrllienkranz. der um seine
Stirn i'rslrahlte. und die gleirhzeilige Eigenschaft als Heiliger vielfach
zur Darstellung mil IMnsei und Meissel herausforderte. So hat der
•jfös'^lf Kfinsllor der /<•{(. Albreehl Dürer, im Auftrage des Katr-- v^n
>,iirnbt i :i !• n. s Idealluldiiis Karls ge.schall'eu. das in Ireiïendster W i i.-»'
«lie Chatakt('jeigens< l»<dU II des ^'rossen Mannes wiedergiebt. Ks i.sl
ein gewaltiger Abstand zwischen den Bildern, ilie bi-sher in dui'chaus
conventioneller Art Karl dargestolll haben und <liesem schönen Greisen-
köpf, aus dessen Ziagen gleichzeitig Klugiieit und Herzeimgüte, ms^
slätisdie Hoheit imd rücksichtslose Energie zn uns sprechen. Wenn
wirklit-h das (lesiuhl eines Zeilgenossen Dürer bei seiner Arbeil vor-
geschwebt bat. so kann man das Krgebnis seiner KiULStlei.«ilung jcnent
liKcrari^'clii'ti Potti-il aus Kinhards Keder vergh'ieben. das Irol:^ der
<lrin S;illii-i rntiMiiun- iKMj Ausdrüeko Karls f'ers'"»nliehkeii inrrkw iirili^'
licUciiil Lit'^eichnel hat. Ihnpis (lemäld«' i-i ih r orsle die
wirklich historische l'cr.sönlielikeil Karls /.u erlas..seu luid iusolern kann
man seine Wiedergabe recht wohl eine retrospektiTe nennen*
*) Jamtschek, Ocscli. der Malerei 443.
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341
Wie aber ist mil «lern Kustiiin? Karl träv't <l;i?< Kaiserornal, wie
es im 16. Jahrhundert zu Niniilx-i^r ininx'wiiliit wurde. Man w inl ^ ori vorn-
lieroin •fonoi<rt <ein. in «Ici- licnut/mi;: ilirscs Habitus uicht.«? aiiiieros zu
sehen. alï> «'Immi ilas äussoiv ('.liariiklcristikuni Karls uU Kaisers, l'nd
doch vorliäil es sich aixlrrs (imnit. Seit .hilirhiiinU'rlfU ist iikui der
Jieinung jje\vt':5tn. diese Kroue. dieser Maulel, dieser lluiidsciuih, das
Schwert, fier Reidisapfel und was nodi alles zur feierlichen AusrttsUii^
^h&rte, slamme von Kart dem Grossen selbst. Und diese Auflassunjt
hat DQrer geteilt. Cnter die Qmatstudien, die er mm Hlde geniaclil
liat sehreibt er: «Das ist des heiligen {^rossen kaiser Karols Habitus»*).
Dus Bild selbst al)er triipl die Untersc lu ifl :
Dis ist <ler jïestalt und Itiltmis •rieieli
Kaiser kailiis. der da< lieini-eli reich
l)eu 'l'<'iits< lien uiiilerleni,: iii;i<-ht
Sein krou uud kleiduii^ huch j^eaelit
Zeigt mnn zu Nurenberg alle jar
Wt andern haltum offenbar.
üb nun das Ornat thatsftchlidi karoUi^pscIi ist oder nicJit, thul
fflchhs zur Sadie. DQrer jedenfalls hat geglaubt, das KostQm de«
Kaisers vor sich zu haben.
Wir besitzen von Dftrer noch zwei Kaiserbilder, diejenigen Si-
üiinnunds und Maximilians. Dir 1 »ar-^lelhnijr Maximilians kann zur
Vprjrlcielnuiyr nicht horan'/ezu'reii weiilen. Da es eiu '^rlr-ieiizeili^cs
l'tirträt ist. entsclii<>d der Kaisei-, nicht rjer Kiinsllei- iiher das Koslinn,
Anders ist es aher mit dem Bilde Öiui^^iuumls. Ks wtu'de zwar dem
eben geHilirLeu Nachweise keinen Eintrag lliuu, wenn aueh Sigismund
in Karb Ornate gemalt worden wflre, sehen wir aber — wie. (bis that-
ü&chlieh der Fall ist — , dass der Maler fllr diesen Kaiser ein anderes Kleid
newlhlt bat*), so spricht auch das entsdiieden dafür, dass die liistorisclie
Treue hei der Wahl der Ornate fin Dürei ma.'^sgebend gewesen bt.
Die reirnspektive Darslelhm- ili r Mrl/rr Statuette stellt sonuch
uielil ohne j'aralli'le da. Dass da:^ Met/.i i l'nrlriil din-cliaus anders
iuislicl ;ds das Nürnl)er>/er. lie;;! in der .\;iIlh der Verhältnisse. A\'ie
Diirei- lîilihiis nirtrends anders .ils in Xiunher^j. dem Aulhewahruii^rs-
'•rle (Iis Ki<tiiiiM;;s()rnats eulslelieii konnte, su war auch einzig ein
Metaer Künstler in der Lage, die Statuette zu scluiiïen. Nur hier in
Metz gab es Portrftts aus karolingisclier Zeit DQrer wie François sind
bei Ihrem Schaffen von durchaus derselben Idee geleitet gewesen.
*) Janitschek, tiCHch. <1er Malerei 852 Anm.
^ Vgl. V. Riehl. DQrer und Wohlgemol, Blatt <Vi.
— 342
Damit sind Clemens Eiiiwam]»' Iii— oilijzl. Mein Hiinvei-. «la;*.-* die
Stn luette vor dem 13. Jahrhundert überhaupt nicht in der Kathe-
»Iralo jrewe-^eii stMii kann, ebenso die weitere Bemerkun*». dass ein
KuUns Karls sicli erst im 15 Julnliunderl in der KMlhodmlo ontwickolt
hat. !-•( unhcanstaniit I ^cblli btMi. IH»« Nf-uaiifnalinn' dfi riitt.'i>uehnniî
hat biitits oben eiiieü w liieren (iruud im die l'H iiais.-aucepiuvenien/
«elieferl : l>ie Hei^fahe von Sehwert und Apfel aut Kai.sei tlarslelinngen
l>etpnniit in veieinzelteii Heispielen mil dem 14, Juhilmndcrl, wird aber
lyifisdiGä Motiv mit der zweiten HftUle des fünfzehnten. Bei Därer
und François zeigt sich sonach in gleicher Weise die Sitte der Zeit.
Doch noch ein jtositive«« Moment spricht für die Einrdhung des
Denktualä unter die Werke der Renaissance. Ich habe sdion frOher
darauf hini.Mnviescii. dass tias Pferd mid di(^ Hallun<z des Keilen* der
Man- Aurel-SlaUic naeli'/ebildel sind. Hier wie dorl das ruhig aus-
schreitende. >larkkn(»(.hi<ie Thier, das <len einen Vorderfuss und den
Pi)!(_ro<jii);:('sol/Ieii lünloffn--; /Hin Sfliritto hebt. Auf bi-eitciii Hal-»\
von dfui «'ine lockijre Mätuie liera!>llit---l. si(/,t der etwas seitlich u,.-
hallene Kopf, iel/lercr bei beiden ThiLicn trezierl von t inciii aidreebt
stehenden Haarbüsdiel. Die Beine des H(."iters sind vom -Maiilel nicht
bedeckt, der Fuss hüngl uline Steigbügel frei in der Luft. Der linke
l-ntoranu i»<t mit nncti oben geölTneter Handfläche fast rechtwinklig
nach vorn gebogen, der rcclilc ist auf der römischen Statue hinweisend
vorwärts gerichtet, wahrend ihn tler Metzer KQnstler zur Haltung des
Schwerte.«*, ilns auf den Kaiscrbildern des 16. .lahrhunderts in Sehenkcl-
hfVhe gefasst wird, weitci- nach unten niodidlirl hal. Die Anlehnun;i
an die.se:i klaä^isdu! Vorbild slehl nun aber in dt^- Metzer Figur nicht
einzifr da. Verocchio hat zu si-inem (".olleoni in Venedi«/. Donalello zu
-f ineni (ialtana^lala in Padua don Marc Anr»='l al-« Vorbild '/fnommen.
t hl IHK .-iiitj. wie mir Direktor j»u<lc y:iilii£sl nuMeili. f<|er Heiler auf
<icr l'iazza de la Si</noria von (liovamii di Fiolo^na un<l andere
Keiternmnumenle aus dieser Zeil offenbar von Mare Aurel becin-
llusst.« hl Dresden fmdei sich eine kleine Kopie des römisdien Denk-
mals, die Kilareti (c. 1450) gegossen hat; doch sie ist nicht die eiuzigt*:
nach briefllicher Aeiissorung Bodes sind diese Nachgttsse im 16. und
16. Juhrhundert «hftufig.» AVenn .sonach die Marc Auretetatue den
Künstlern der Rcnaissaucczeit das typische Vorbild fiir lleiterfiguren
gewesen ist. so eiyiebl <i'-h daraus ein tjrund mehr, auch die Metser
Hmntx; <ler ml' 1. ~ l "> /nin 1<). Jahrhundert zuzuweisen.
y.u alledem konanl umi Ii die urkundliche Notiz, ilas^ fla~ Mt^tzer
Uulukupiiei im Jahre 1j07 einer Kuinmissiou meiner Mitglieder AufU-ag
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— 843 —
jrab. eine Statue Karb de.s Grossen vinn fioKhchtiiRMl Fnmçow anier^
ligen zu lassen und eine weitere lii«ii<l?iicliriftliclH' Ikmerkung. da»*
François tlmt^âchlidi seinen Aiiftn»!/ !ni«i;ofiîhr{ hat.
l)iej=e Nachriehl ist this ^^i(•her.sle ?5t lilu!>!>«j!ln"(l. dar? fin- «ür
ketle iloiikbar i?5t. (".lenien uiacht jedncli den Yer.-^uch. den Zu.^.nuiiu n-
liuDjî, der sicli zwLsdieu diesen l'rolokollhes« Idiisj^en und den vorauf-
gdheoden Ârgiimentea von jtelbst ergiebt, xu leugnen. Zu diesem Zwecke
Stiebt er der Stelle eine sonderbare Interpretation, bei deren Deurteilunt;
man an der bona fides des Kritikers fast zweifellialt werden könnte.
Die Notiz, so schreibt Giemen im Repertorium, «besagt nichts, durcln
ttutf mchts weiter, alsda.ss 1507 François Torfevre eine façon de Charlc-
inagne gefertigt» hat. Und in der Aaehener Zeilschrift IVi-rt er hinxu:
Die Kommission, von der Wolfram .spridil. verdankt einer zienilicli
froicn rpher-ofzunir d;js Leben. Wahraelieinlieh enblandcn im lü. Jalir-
hundert sehr viele iiiMci Karls, die un."? incht erhallen .siuil.-
Meines Kraohfen- iK sa^fl die Sielle doch etwas mehr. Wenn es
iK'isst: 'ceux i^ui jjar c^dovant <»nl eu ( nnnnissiou de laire lauc (,harle-
mague*, so sind das Uondierren, die den Aiiflra;? haben, einen ivurl
clen Grossen madien tsu lassen« Eine derartige mit einer Aufgabe l)e-
traute Hehrheit von freuten nennt man aber heutzutage «Kommission.»
Ich begreife recht wohl, das«) diese Kommission Giemen unbe(|uem ist,
denn das Studium von alten Bachern und Pergamenten, wie es^i för di<>
Ausflihniii;: des Bildwerks notwendi«: war, ist nicht Sache otncs Gold-
si'hmieds, wohl aber darf man das den feinjrebildeten Domheneu des
l^i. Jalirliunderls zutrauen. Doch die Konnnission isl luni eirjmal tla
und Giemen wird rnit ihr rcdiiicn Tuüssen. wie ich mit ihr rechne.
F!< er/ieht ilr- Weiteren aus dem l'rulokHlll>('--i-hln<--. driss
dip {;c.-iclliin<r iitil ( ine rav«)n de Charlemajine nicht in/ciiduo m l>c{U>cli-
laiid aulgejiehcn uin'de, sondern in Met/ und zwar uichl vmi einer
unbekannten Korporalion odei- iVisöidii hkeil. sondern vom Kapitel
derjenigen Kirche, in der üieh die Slatuetle lliatsächlicU bis vor
100 Jahren befunden hat. Die Arbeit ist femer nicht nur angefertigt,
sondern thatsllclilich geliefert: sonst wDnte selbs^il das reiche Domkapitel
sie kaum bezahlt haben.
Sodann ist es doch auch von einer y;ewisscn iiedcutuntf. dass ein
Gol d ~ c Ii mied vom Kapitc! mil Ausführnnjf des Werke- Im (iiHi nud
war. Bei einem (idldsehnded beslelll man kciii«> llolzskulplur. kern
Sicuiwcrk. keine Mfdf'ioi. <nitf)ern eine Arbeit in Melall. Was lleir
l iaiK 'ii^ liefeile, iim-> aU«» ein IJüdwerk in Silber iwler Brone(; jre-
wesen sein und ein solches steht heule vor uns.
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— 344 —
Dil-- «Uli IH. .lahpliuiiderl \vahr?*dieinlicli reclil viele Hilflcr KarU
des Grossen eiiUlanflen, die im» nicht erlialtcu sind, ial eine Vcr-
muUing Qemens, gegen die ich iiiciits einzuweDden habe. Hier li^i
aber die Sache so: das Donikapîtet in Meb: besitzt 16B4 zwei Metall-
liguren Kark des Grossen, das Domkapitel in Metz hat sich im Jahre
1607 eine Metallfigur Karls das Grossen madien lassen. Da das Dom-
kapitel nicht mit Metalinguren Handel treibt, Metallfi^nren — am
wenigsten >;oleho, die in Kirchen verehrt werden — aiu h nidit ver-
loren zu ?ehen pfle'^^en wie Strrknadeln. -^o /ielit der «iosinido Mensichett-
verstaiiil den Si liluss: hie eine tlci' liridfii Fij-uren wird mit «i*»!' 1507
in neslellun;.' ;ie^el»eiieii ideiili-rli .sein. W'eini ieh daini weiUi wahr-
scheinlich niaclien kaiui — und da:* ist unbcaiuitaudcl geschehen -
daas die silberne Figur erst naeh 1Ö67 entstanden ist, so kommt fUr
1507 nur die zweite bronoeue, die wir nodi heute besitzen, in iBetrachL
— 846 -
■i
I-xtrait et Estât (îéiiéral
Des habitaatB De U ville De Metz qui font profession de la religion
Prétcfldaë Kefforméé.
Comniimiqné par M. A. Tkorell«, do Uiny-Mardixny.
Le t;il>loau ci-doi^soMs. drossô on raniM''e 1684. rsl lirr diin
iiiaimscrit conserv)' rlifitcau de .Mardi^rnv. Nous avtnis duiinr. à la
IWiîC !^() du 1' "^ volume du .lalii ltiicli. un soinnmui' di':> iiialH-ivs cuii-
lenues dans cr laanustTÏt si inU''rt'.s.saul.
(A. = hoiiiines. /. ai feinine>i. '/, 'li II a. - ;_'iiii.inis :iii-<k>>siis <lc 11 ;ins.
tiU, fit Iv' «I. = [ûloA êXhàcsnus (!<• 12 aas. y </<• // <*. = «urriMis uu-«tc»âou;« de
14 ans. ßtt, de 14 a. ^ filles au-deKMoo« de 12 nus. r. ss val(4i(. a a w
vanleü. w. s noiiibroj.
PAROISSE S» JÂCQUfiS
xoHsntiuAUTis:
liii.
Hue de la ileUe Tuiipe
1 lioaiti Dalençon, confiMenr . . .
2 Paul Derlon, lingor
3 Henry Manfieol. uicrrier . . .
4 Jean Hugueny, luercii'r ....
Bue dee Cleret
But de la bonne Budle
Une de Vielle Botidkerie
il Jacob Mangiii, boucher ....
6 Abraham Ramé père, boacher .
7 baac Moriaa, boucher ....
K .M»raliaiii Ii'anjo.m. Imiuc li<;r .
a La vef l'ierre Kaudouin, bouchère
10 Abraham Bantié Uls, boucher .
11 Ksticnne Figuier, boucher . .
12 l<.'ia'- lîtirlin, boucher . . ,
1.) i'aul petit Jean, boucher . .
14 Daniel Hyan, boneher . . .
Rue du Parte Rueigne
\■^> Hanii-I I.an^Inis. ineiinsier . .
Hj .Siimiel Uui ios. iiilvocal. . .
17 Ix>uis Tresnoy, rentier . . .
Vt Gédéon Le Bachellé, advorat
in Haphael Lcpallé, mercier . .
21) Pierre .Monlc^u, mercier . .
21 Jean ISagut, cordunnicr . . .
Kern Rosé, chapelier . . .
1. MIL e.
de üo «U
lia. lia. Ha. Ita.
».
1
1
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316 Jean Vigy, mardi. inagaxîni(>r . .
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4A Le s' Jacijuc de itoclx'fort. <°i-dov.
cap*^ au régiin. de Hourgogiie
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48 Pierre Langlois. cordonnier , ,
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M David Uirard, marchand meiner
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i)2 Lh \i f M.tvid Cirry, orphevra. . .
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67 Pierre Lecler<\ i>rpliôvre ....
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tô La vef Kaniel Höver, tailleur . .
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66 Paol Seichehuye, luarchand . . .
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67 La v«f Jae<iiie Ledere, orf^ovre .
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fiS Christophle Eournery, cordoonier .
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(59 F-ouis >fonlc!:n. orphevre ....
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71 Daniel Cagnel, taillenr
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S3 Paul Chardin, Maier au baiUaice .
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Hur (le 1(1 ( Our (U Humirre.
89 La vef Jean Cattesoulz, couseuae .
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90 Pierre Ckuune, coatelier ....
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96 Jean Marron, cuvilonnicr ....
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9S Jean Anthoine, bonlanfer ....
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102 Jean Hillaire, porteur du » haines. . i
loa David Gonllet, rentier i
104 Itenirirnin Hottdter, procureur à la
r.our ^
U\n f^e B' (le Flavigay, cap^ au régiiii.
de Turenoc _
10(f lA vef Gande Saraxin, vivant ma*
jjisirat
107 Juaii ISaïuiossoii pire, rentier. , . l
106 Werre Claude, cordonnier .... i
109 f'ierre Simon, passementier ... t
fiur tir Stiin/-S,ii'r,
110 l'aiil Itarliollé. marcliatul ma.^intcr t
JJouti^u&t uUetuuit l'i St fitmreut.
Ptœe S* Jactiue.
m Jean Évotte, cordonnier i
112 l.a ver l'ierre Xoiré. mardi, lingore —
113 Lii vof Seicliehaye, passeiiienlierc .
114 La vef Jacub Tuvcniu, potioro desl. —
115 Etienne Mangin, marchand .... l
116 l.a vof 1. archer, rentiere . . . , _
117 ÏAiuh (î<»ullpl. marcliaiid .... l
Jtuc iIk Plut Vcaltn'ii.
118 Jean (^rita. apulicaire et »apablo . l
119 Nicolas Pasqoin, cordonnier ... 1
120 Jean Dcsneria, orphevre .... i
121 Jlajuf' l!au<l(>ssiori. nrfntirier ... 1
122 Jean .Noiré, pa.sseuK'imor .... 1
138 Jean IMerre Pexquin. cordonnier . l
124 Samuel rieiseur. niarriiand ... 1
12Ô 1 5îi>dera, mphrvnî j
121» Salomon Marlin, marcliand ... i
127 Abrahatit Hliilippe, graveur ... l
12« Jean r,ornn«"I, mnrcliaml .... |
12!> Daniel No!ilM>i<, maicliand . ... 1
130 liuuii* Haucelin vl son Fn-ie. marrli.
181 Charlo Bracuiuiier, médecin ... l
132 Jean de ftousc, peintr« |
Jean floidléz. matcliand .... I
134 -M" David Anoillon. uiitiisUe ... 1
136 J»aniel Xaudé, mercier l
13» Claude OoRin, adrocat i
137 M" Gédéon U Üncbal, Con" h la
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13.S Jamuc Monie^u, mercier , . , . l
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IW Dtniel Gomaret, linger
TnUil Général di's l'rélendus Ref-
fonnés Ile la Par* Jaci]iie8 11
PAROISSE S' SIMPLICE:
141 La veK-e Abraham Honton, tapissier
112 Anlhoine Mario, inasM(>nr . .
llij La ver Uardpierre coiuoycur .
144 Jacob Bertrand, tanneur. .
UÖ Isaac Kertrand, t:iniiour. .
140 Jéréiniti Baudoniii, tanncnr
Ul l'lùiiii|Mi (ÀU(tti)e, laïuieur .
14H Ijom» Morisot, tanneur . .
1-N Pierre De1av;ardc, tanneur .
l')<> Jean Simon, tanneur . . .
l.'il Abrtlinin Caldey. taiHeor ,
Mai UauiL'l .\LartLu. tanneur . .
155 Panl do Chambre, tannrar.
LVl Jean Manal, tannear. . .
I.w Jean l»cüca, tanneur . . .
156 Jaujut* Hrarunniei , tanneur
167 Jean l'iùlippe, iaïuteur , .
1SB Jean Willamne. tannear . .
David llnucliard, tanneur . ,
IMl) Keqjainin H' TtfH-quin, tanneur
Ttttr iIh l'ont ffitiilh/.
ICA l^a vef Isaar l'icr^on. chirurjiien
lü2 1^ vef Uanicl l'aynt, nien ierrc
168 Daniel Schottanbe, bouclier .
I(i4 l'ierre Philippe, mercier . .
I<!ô Abraham Alexandre, marchand
lOO baue Jacob, Lanceur ....
167 Jaeque Chriatophie, mercier .
1<»K fsaar Uergor. cellier ....
U'M î*;iri! Viil. tnuttt. pâtissier . .
170 l'aui l'y vol, mercier ....
171 Léonard i^^lisée, tanneur . .
172 Jéréinie liouclion, tanneur . .
178 Samuel Marclirin l, tnrmcjir
174 La vel liauiel l'hilippe, bouchère
s. tili. r. nii.
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196 La vef Andrö Uuiurd, rliirurgien .
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2U (W>«ard Hou»tiel, boulanger t^t aat-
ireant de villr
/( ■. iii i'iilil\ il< In i>i lift' jiliur.
212 i'aui Minon, ciiausseiicT
213 Stlomon Figuier, chtosiietier . . .
214 Abraham Roussel, apolicairo . . .
215 Pierre Martin fils, chnuaselicr . .
La féme du La Hoche, curncdu
dans lee dragons Daafeld . .
217 Jacciue Lechaunois, manenvie . .
21H Daniel Roussel, peltier
219 Ab«l Ladrague, chaussetier . . .
290 l(Me|»h Tondeur, chatiMetii^r . . .
221 David Genol, drapier
22*2 Isaao Nniidê. clinnsselicr . . . .
as Paul La Lirornc', cordonnier . . .
2U vef Inaac Gutiennc, couMUfC'
225 Jean«Hennequin. ehannelier . . .
Abraham Kalon, chausselier . . .
227 Abraham Haïub-sson, lingcr . . .
228 Daniel Gutienne, tailleur . . . .
2tt Jean Grandidier, marchand . . .
290 W ilillaire, cy-devaitf «m** de la
<"our
231 La Vft Daniel (iréus, couturière, .
232 Ahraham de Onnblea, drapier . .
238 F.lisnbetli Leserrc lille, coutni it-re .
234 La vef l)avi«l Danonl'. mai cli iiiil
2^ La vef Daniel (>lau!s»<-. rhniisselior .
286 Paul Hedier, aveag te
237 Philippe ('.Ufline, jardinier . . . .
23« La vef Daniel Hohinef nKin hand .
239 Jjaac Fa^quiu, cltaujisctier . . . .
210 Qiarle Woir^ard, bonneUer . . .
Ul Jean Guerre, linger
lM'2 Annr' <\r- \V\'^f lille ,
243 Daniel Jirandmaire, passeiiu-utier .
244 Louis Roussel, pelelim . . . . .
816 La vef Daniel Seichehaye, 'paaaem.
246 Pierre Martin père. eha>issetier . .
247 Isaac Martin, chaussetier . . . .
248 Paul PilloD, linger
HS Jaoob Fïançois, chaiwsetier . . .
2Ô0 Jean Couvanne, chausselier . , .
2d1 La vef Anne Louis, lavandière . ,
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.lacquc Goyer, pelticr
La ver Jacob Martin, rhan«H«HArc .
.I< ;ut 1>U|)I\ . esn ivain
Suzanne Isnard (illf. mluii^ro . .
Jeaii Louis, cbausselicr
Paal Mathias, pcUier
JiiH lie lu Cherrr.
La vof Jeaii l'ierroii, rotisseu.se .
Daniel ('«nverS) tonnelier . . .
l'icrro I<a;jarde, tonnelier , . ,
Isanr Kin^ii. (•«•ronvrrur
David «te (l<imbles, drapier . .
Daniel Kobert, cordonnier . . .
l'aniel SiMcholiaye. tintuncr . .
.Ii'.tn («rasscl clc 1 ndvoral .
Jaciiue Âlorré, cordonnier . , .
Moyen Thiebeaa, )iasMmcntier .
La vcfnc (i^rard l'a.sqiiin. pauvre
Jean Iterlran«!. vendeur de b<iis .
l'hilippc liteau, porteur de chaises
1^ vef 8arra itonsaelf jardini^^re
La vef (ïray, mancwre ....
Marguerite du CIoiix lillo , , .
Jacol» Tarron. tonnelier ....
Jacob Dorron, pauvre ....
Jaaeph Ancilton, advorat . . .
La vef Nicolas, pauvre . , . ,
Isaac Gavelolle. tonnelier . . .
iJaiiiel (luny, tuiuielier ....
(Jiarle Watrin, chanflooinier . .
Jean 1«e Roux, aman ....
H^e du Grand CVi/.
284 Daniel llyon, marchand ....
2Hi'y Daniel Xoael, marebaïKl . . .
2Htj La vef l'i/Tr^ Kroincnl, fontttri^re
2H7 Jean Orry, notiaire . . .
28H Pierre (Mlignon, tonmour .
28B Kranvois Hi-rnelin. marchand
20(( IMerrr lî.i 1 1i*' r. < lianr--i (ior
291 Lüui.H Tuiideur, «'liauäüelier
292 David Hennetiain, chABSMtter
898 vef Paul Koufl, pauvre
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l'aul DcCage. huillior
295 La vef huitel Gustine, jardinier
iW 1^ ref Paniel Kriderifh, f^TCnd"
297 Abraham l.i. ni., rcllif»!- ...
l'ierre 5»en-|ichayf, tintiiriiT . .
fHè Ta vef Isaar Ifwmîer, mercièn» .
Lt vef Abrafiam Braconnier, merr»
■''Il iVi^ id l*i t l ii^nnri inrtn h;iniî
■l»« David Marmoidi», nassemeiiticr .
*I8 Pierre Bomelle, boaMier . . .
Jean llesgranges, boolanper . .
Sou» Un iii'fttlilfi //»/ f'hniHfj u S('illr.
2(15 Jérémie Grandjainb«, aman . . .
3MI la vef DaTid Evrard, merciM> . .
3»>" f»aîiif?| Pillard, inassnn .....
^•8 Jonas Ayni/'. rharpcnhor ....
9(iü La femme l.a UuchcUe, cavaliid .
91« iacob du Boia, lieatonant de» Katdes»
du gouvonieinent
;ni Jacoli Hinnicqnin, Ixmnpfif^r . .
312 Itarbc Guerrard et sa s<pnr, j)jin\ rr vef
813 Jander Durand, mennisier ....
iU SI» Desiren, cy-dev. Colloin*! d'nii
ff'/iuii-td de cavaleri<' ....
31Ô La vet iean Ualeii^ou, viv. aman
ttlft Jeremie Ifanrük^ tonnelier . .
317 Daniel Vry, mercier
vef David «!<• Vij;in iill.-. march.
aii) Maillet Du Buy, man Uand . . .
aiO Paul Le Gonllon, garçou, marchand
Abraham Pülaid, eharpentier . .
hnHr Kr.intpau. ronlonnier . .
323 Fran<;ois Lallind. vit;ii<Ton. . .
8W Ia vef Jacqae Peitljean, pauvre
3tt ïjk vef Marc Moqay, pauvre . .
Rmmarif Bmt à Setllr.
Stt Jodith Adam fille, merderte ...
S27 Pierre Fabure, roanenvre .... l
388 Louis Uaehot, laniwnr 1
p tili, r nii.
I. f. do àf> a« 4c v. s.
II». ItM. 14«. lia.
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Stm im awwU* 49 la Münte Sriffr.
32S I.H vef Passavant, pauvre l
3HU Daniel (inerre, jardinier .... 11
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342 Samuel Faumec, luaucuvrc . . .
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PAROISSE S* MARTIN
Rue de Vieüe BoutHerk.
843 l^ierrc Diivivier, matteavro . .
.'W4 \hi\\i\ r.lausse, mercier ....
84Ö ï^amuel 2i4athteu, cordoimier . .
B46 Elisabeth Franqnin Me et sa mieiisv
;U7 Saloinoii Martin, boucher . . .
34H I»aa<: l-a Mans^p, hourlier . . .
349 l'aul Mansa. buuchcr ....
?tôO Daniel Jansoy, bonclier ....
;I51 l.a vef l'ierre Pierson, boucher .
852 isaac ^)uic-lic\ messager de ville, et
iH>n père .......
858 Jean Mansa, boucher ....
:i')4 Ahrahaiii Itenaud, boucher . .
.H55 l'ierre Louiat Oa»té, boucher . .
Rur du Ztaueifu,
Sôl! l'aul .Teanjcaii. l>ouchor ....
3ft7 Loai» l^'armcntier
lim de Chapelertte.
.408 M' flIn'iK'vis, ancien con** de la
(iuur .
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Sùa l'iern- biinuii, chapelier 1
aSD Bcnjuniii F«rri«t, ancien esciievin 1
Ml M** Abraham de Combien, mintatre 1.
MB Joané Lonta chapelier 1
JbMr de» JVnMieraMM.
4*3 Pierr«' F.e (locq, orjthevfe .... 1
•y&i La vff ('..II I it . n nlierp
365 David Ueiiiiiui, \ igneroii, pauvre 1
aWLaa ffllea dv a» Yifnevlle, virant
méilecin. i-t un Irt if ....
A^'t Lfs lilleti (lu iiaiirelin, rentierea -
'MiH l'aul Joly, drappier 1,
881 U dU* Bneomiier, rentière ...
U»u utr le Ckmn S' MartiH.
S70 La Ter Jean de Ris, rentiere . . . —
liiti ilrs IIuillierK.
871 La vef .Marville, pauvre
Sn Pierre Renand, toomenr, pauvre . 1
Hue du Qtiartemi.
871 Céiaid HBlâire, chirurgien ... 1
874 Daniel Henriot, lodiielier .... 1
m Cbarie Clerfer, drappier .... 1
ihUe de la Bue de» iVaadkcreaw«.
876 Ifad« de Boccangf —
877 Louis Ityon M' du Jeu de panne
chalin I
818 La vef QolBa, vivant mainatrat . . -
879 Ilavid Malehard, médecin .... 1
Sue dee PamenUen. • •
m Daniel Mogé, chirurgien .... 1
l'ierrc ('lioiié. rordonnier .... 1
La vef Saloinée Bertelas, pauvre . — •
818 lean Bottron, tisaeran l
8M Ptod de Moatigiif, ey^devant cap"*
au r<^«;imenl de Turcnni" ... 1
886 Les ülles Gachol. rentières . . .
8H8 IxNiis Le Bachelé, enseigne des gar-
dée de govvemasMnt • * . .
887 11* Jacque DUerhin, con« de la
(k>ur l
8IÄ Jeln Val, mercier l
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Maurice Doriaoy, cordonmer . . ,
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Istac Mabière, prieur d'entorrem..
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1^ vef Daniel Thiriot, revendeuse .
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l<o Daval, cap"* an reKinient do
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Ulli' (iii Cfrisifr.
L\ti fit Ötuii iiiiru i /t* Anguslitis.
Jiuf dt C/HtuhtreUc,
PAROISSE S» VICTOR.
Jlur (le XcMnu;
404 Daitial Byon, M^* du Jeu do paume
du Roy 1
Jtu* anx Oitrê.
Sne de la Pierre Hardie,
405 Abraham Bartel, cellier 1
40« Jean Faquin, mercier l
407 l.a vef Kstiennc .Malchard. b;ini|ni<'r —
4(>K La vef .Jean Guenon, liuilic re . .
Jiue sous .Shi«* AfHuuid.
Au gwirt du Moife» Flaut,
m Charl« Friatd, apoticairc .... 1
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Haee 4e Chambre.
lin Abrahnm Xonël. ballelier .... 1
411 La vef Jean Granisset, ('.lere, du
pftlftis
•112 Samuel Dinan. recoavrenr .... 1
413 C.pzard Oollignon, arlifu-ier ... l
414 La vef David NoUaire. Inurncur . —
415 Duiiel ConniM, iMrclmnd et roce-
preor de rhostel de ville ... 1 •
Buf tat» Qtm.
Smr Uf Eixalkn 4e In Grumle läglitr.
Hur dn» Jtoehnt.
Sm tir hl J'urtr iiii.v Chevaux,
Uli'' Im Moulhtx.
416 Abrah&in Mathieu, messager de ville 1
Total Général des Prétendus Kef-
formés de la Par* S* Victor . 9
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PAROISSE S' ELgi AIRK.
417 I,a vef Ourand Hcliii. niercière
418 André Houillelte, cellier . .
419 Jean Bouton, boorrier . . .
4» David Tékmne, eeerivain . .
Um du Champé.
421 Xatbanaél C'^llin, taraiear .
422 Daniel Hunilx-rl. tainnMir .
423 Isaac Schouaube, lannenr .
424 Daniel George, maueuvre .
m Jean Maapieard, manenvre
42fi Jacque Mirhelel. tinlurier .
427 Jacque \A>nis, vendeur de Ixus
428 Kathan NonSl, tonnelier . .
489 Le de Faüly, ancien magistrat
480 Dianid Daragon, maneuvre, pauvre
4SI Pierre Genis, vigneron . .
488 Jean Aroould, vigneron . .
488 La vef Daniel RoUin, vendeniie de
jioisson
an André Vongcin, Laïuiear. .
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4;i5 Marie .lassoy fillf .....
486 La vef Fraoçois Marry ....
437 hue d^Élisée, UilIeDr, pauvre .
4vJ8 Jacquc l'ierdeau, bonnetier . .
4.1Î) Suzanne Di-rman filIc «outuu'iere
44Ü Pierre Champion, Inppier . . .
441 La vef Jean Ùmme
449 Fnnçoîa Pannentier, maneuvre .
44B Abraham Jf*anjpart. charpentier .
444 La vet Frud homme
446 Les filles àa Bonésine, ey-df vani
offi«-ior
ni) Tcun Didier iiKineuvre, pauvre .
447 l-ouw Vry, jardinicT
448 Jean Hauehard, tainienr . . .
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449 äamuci Hitroiï. mercier . . .
4dO Jean (%odeeq. rordonnier . .
4r>l (Ihodecij Hls. curdoiimer . .
4.*j2 .I«'an Queiilleur, huulang*>t . .
4ÜH Kerry liachetlc, corUoni»i«'r .
4&4 Imac Collignoii, «ergeni , .
i'}î> .If.m Moncé. chapelier . . .
4'tii Pierre Hennc(|nin. fannt-nr
4ô7 liUuiit Laliierro, charpentier .
468 Jean MaÜiia, pauvre ....
i.~>*.) T'iuil Lödiardr mareschal . .
4<îO La vef Qoanfin. cordonnii-r
4lil I<a vef Ruzé, vendeuse de fruit
462 Abraham Fraiiqaiii. tailleur .
4«»,H Charit* Humbert. chapelier. .
4tf4 Iflaac i<e (îoinle, armurier . .
Prtii de Harg Bue dt» Aliemam.
4»».'i La vef Lachapcllo. pauvre. .
466 fA vef Uranisset, pauvre . .
Sue de» AHemata.
Ài'û Isant Morisot, tanneur
4()8 T,a vi f Jpromic lilaisc, ruIiit^eUM' .
469 Jean (.imtelain, cordonnier . . .
470 Daniel BomMt, suisiie
471 La vef du s' de Solel, vivant major
472 PhilipiK Ouien, aman
47a l'ierrc Sarre, clumdelier ....
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C fill. B. fill.
h. f. «1« de de de v, s. n.
U*. ItK. Ua. »«.
4T4 vof n«vid .fa.ssoy, apotirairo .. — l — — — — 2 H
47ô La vef Itoullel, conlonnicre ... — l — — — l 2 — 4
471 Jean Convers, coutelier 1 l — — l 1 — ~ 4
477 Uaniel (.avalle, lonnclior .... 1 1 — — H - 1 1 7
478 Ji'ui Frère, fordonnier 1 l — -- H 1 1 — 7
479 Jean Kiucé, fondeur 1 i-, — — _._ j»
■im L* Tef Jonas, revendeuM .... i
M David Lavalle, tonnelier 1 i— — . — — 1 — A
4^<2 René tîreslon, manciivro .. 1 1 — [ . — — g
4J0 CJaude Kauquiguon, i-hariienluT . . l l — - 1 2 — — S
484 Jetn des RoLnons, nordonnier .. 1 i — jl
48."» Paul .Modéra, mercier ..... 1 1- — — — 1 A
4Si; Uiir Curi'' havfti<'r Il 1 -■ — H
U^'i Iji vet Huory, lavandiei'u i — ^ ^ — — 1
4N8 Ptid cocdcmnier ..... 1 — __ i_ n
4H9 Joseph T^adrague, maneuvra ... 1 l— - -- - — 2
490 M' l>e Mniitvnnv. rv-iinvnTit üftilrn
collonel du repiiiK-nl do Tnrcmu; 1 \ 1 t\ - - - 1 H 10
491 Abrabaui Marry, cordonnier ... i i — — -- — — ^
492 Sitneon Atunenav, charpentier . . 1 i — — h
4tt Paul Huusacl, cordonnier .... 1 1 — - - — 2 — - 4
494 La vi'f Paul Itoticliard, tiianfiivrc . 1 — I -- X — ■ • - 3
4H.J baac Adam, iiuillier l I— - — — — 2
4M Pierre Dalen^n, mercier .... Il— l — 113
4i»7 Jean Itaudouin, mercier 11 21— IB
49K La Vf r I>ehise. rlnnirgien 1 l L I 1 «'»
18S Abraham Mollet, ntarest hal ... 1 l — — H 2 l H
âfWDiniel Vry. jardinier 1 1 l i ---- - 4
iVH David Jii('i(uemiii. jardinier ... 1 l • • — — — . -j
Daniel Vf\ hnnchf-r I 1 ... — •> 1 1 H
îiH liaslien Maujean, niai-cliaiid ... 11— - 21117
diu Jacob Rarillet, tort cadni^ue ... l i_ — -~ 2
fiW ^^aorael Vonil, boulanKer .... t i — — — — — 2
i{ur «lerrirr le Iahi/i.
&• Isaac iHiaipeiilier, charrûu . . . l — — - — — — 1
ai7 Üaniel ülanboia, roullier .... 1 1 . ^ ^ ^ ^ - 2
•"*w Daiii»;! Lavaile, vigneron .... 1 1 2-'-- — - — 4
â»» Daniel Melaire, lisneran l i-... 2 — — - 4
Ulf étrOre la jMtrome St En^uuire.
"dit I..I vef (Jnuîiiii. panvre l l - - — — 2
âU La vef .<ej>r»ol7, — l l— l a
Sli Jean Maogeot. vigneron 1 1 — 1 — — — —
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r»14 Ijh vef Daniel Voirin, pa«vro ... - 1-- - - — — l
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Rur Mabülf.
.îlô Daniel Kstionn«'. brandevinior
018 Abraham Derlon, vigneron. .
:)I7 Taul l'onlov, jardinier . . .
Htw lir.rrih-r let< Minimes
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formés lie la l'ai-"*" S» Kui|iiair('
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l»An<>ISSK S«- CROIX.
Hht Sur Irr. Murs.
ôl8 Jean Sal/.er. aman . . .
ôlt» David Hedler-'m"- desrolle
')2() Jérémie Converx. tonnelier
.Vil Paul Velonne tanneur . .
522 Pierre Mnntetiu, armurier .
523 Jean Kistenne, seroricr . .
524 Pierre Toussaint, revendeur
525 Daniel Jallau. pauvre . .
52(i Kmnie Payemal
Uni- lies Chutirrs.
i'i27 Le s"" baron Davaney, cy dev* oflieier
528 Jean Jarque père, arnnirier
529 Jarque llenrion. armurier .
5;U) Jean Jaeque fils, armurier .
i'tvil Jean VirtuI, lisseran . . .
532 La ver Baupré, pauvre . .
5H3 C.liristopble C«)rbé. serurier
534 Jean Herlrand, senirier , .
Hue de lu Cour de Vilirr.
535 David Bastard, m"' du jeu de paumi'
du Kaal
Ö3(> Jarob Leipin. routelier
Hue 'Ir lu Triuilr.
537 .M' .Mathieu d'ilorte. nobb*
r»38 M' t'.harle île Dompiere, nobl
.'»39 Daniel Vairoy. mercier . .
'»40 Daniel Bohin, eordonnier .
.'»41 Mad' la présidente de Blaire
542 Daniel C.lausse, menuisier .
Ô43 La vef Loui» Cullel. viv' mareliand
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544 Alexandre Diidos, advot al . . . ,
040 (Ittarle Bachelé, médecin . . .
Rur de Taimn.
ô4<5 I'aul grandjaiiifio. niKm af . . . .
»47 Mad* Uiüudick, son iiiaril Ikip**«
SnisM
518 Jeut grandjambd, rentivr , . . .
519 I n Yi f Dm tinf . rcntierre , , . -
äöO Jean llagol, tonnelier
5Ô1 Jean ThoinaBBÎn, quartier . . . .
Ilitiit 'Ii ru€ dti J"i> L loiiittc
.'».Vi David Kaucaire, arpenteur . . . .
563 Paul Vliiao, rentier
;V)4 l.'>ui- I.egoiillun, jsrenelifr de In ville
ûôô I,e defouna«, •«•ip»« au regiineiil
de (lliampagne
Jtctuur r» ruf de Tainon.
âôO .\ullioine prés, tioulaiiger . . . .
1)57 Henry préez, botttoniner ....
.'»58 Pavid La l.icorne, espinglier . , .
£69 Les lilles Gnenard, (aiaeoae de san-
ciüsea
GM) IflBte Brodequin, paavre . . . .
081 liaAc (îoflètier, pemquier , . . .
lie Tokon.
äßti Qaude Robert, eordonier ....
563 \a vef .lacque Kodéz, tailleur . .
5(î4 Josué («Hin, passementier . . . .
5(>ô M»* André l'ei-sod, Con'?'' au bailiage
ôM Moyse Snart, vitrier
.'Kj? Paul Kistenne. cellier
668 Morse Voiriot, boatonnier ....
Une de fviiniinte.
'itî\) La ver Diiiiii'l Sii<licli;i vf. marrb. .
ô70 Lovda V igneulle, marchand , . .
571 Moyse ConniCI, marchand merrier .
57'i Jean Kergnla.«, cordonnier ....
57H Jean dub-as. iiii ii ior
574 La vef l'aul unoliel, renlii-re . . .
67ô IhniA Jasaoy. apoticaire ....
Ô76 Jean l*oirette, fourbi«4Beiir ....
577 La Tef Ahrabam ^iimon, fanliere
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lis. Uft. 14%- iiii.
57A Jacqne Joudreuille, brodeur ... 1 l — — _ i 3
570 Jean l'asquin, cordonnier ....111 — l — 4 19
:m l'aul Bertrand, hanclfur ab» ... 1 — ^^—1 *
.">81 Paul Le BachelK-, advocat .... l 1 — - — — l d h
582 Mad* Ta Molhe dargeloa «on marit
Capne au regiin. de f^iiguedoc 1 - — 1 l 'A
r>K{ Abraham (îuerre «•ha|>eli«'r .... 1 l — • - 1 l l — ô
.')84 Adam Houpert, pellitT 1 1 — _ . „ _ \ — 3
aSb Samnfl Noaël, monteur dames .. 1 1 — — 1 1 — — 4
ôH(! I>avid Haudcsson, cordonnier ... 1 1 18 l — »
r»S7 Pierre Rancelin, or|tlievre ... 1 l — — 1 — 4
.">«H La vef l,aclüche, renlienu l-- 1— — — — 2
589 larque Guerrard, cordonnier ...11— -1— 1 — 4
.*>9<) Isaac Itaucaire. armurier ....Itlliil 18
.')91 Salomon l.eclerc, orphevre . .. 1 1 1 1 1 1 7
092 Paul Surel, coiiliseur 1 1 — — 1 2 1 6
Daniel François, chauseetier ...11—1 — — 14
.')94 .Mathieu Kviillc. mercier .... l 1 - — 13 — 1 7
.')9r» AbraliamHefa}:ü.ortdiovre et sunpcre 2 - — — — • 1 :l
590 Dauiel Tirou, (Coutelier 1 1 1- — — — 1 -l
ôe? Kiie tinyol, rhinirgien 11^ a 128
nOB Abraham Des granges, l)oulajiger .11 — - 1 1 1 ô
!t&9 Jean Toussaint, dro^uisse ...Il — — — 215
tîUO 1^ vel (louvaime, inercierre ... 1--1- — — — 8
H«l André Alathiai, ]>eUier 1 l - — - — 1— 9
m Paul Lyot, chauKietier 1 1 - - 1 3 — 1 7
Ifuê *ie •/uruf.
flUSl lA>uiD Vignolle, tn(« descolle et mou
p«re 2 I - 5 2 — — 10
Wi Daniel l.agard< tonnelier . .. 1 1— — 8 — ■ — 4
(KJô .Marie .MuiUc^^u. vieille lille . — — — 1 — — — — ■ 1
006 t'ierre Rancelin, ancien magiatrat . 1 1 — 1 — i — 16
(i(»7 Au5!U»le de Moiiligny. I^nnirnii-lill. 1 1 — - 22 118
WW M'' d«' la t lMi tic. ancien iiiinislre de
VUry l — - -- — — 1 *
ffllB M' de CUimatCt cy de\-a* V<»\if^ an re-
gim. dn lloy 1 1 - — - — 1 ^5
Uni dm» HeeoUfz.
(>H) W du Vivier. advo( al 1 1 - • 1 1 1 — .fi i
lill 1^ vef du S' >■ tn.tise. viv, ('ntp'"'
au rugim. de louquici-t* r«uu iils y '.i<' '^
Mrvant presenlenicnt — 1 1 _ — — — l-.<tf*J
Total Général des Prélendu.s Ilef-
forméH du 1« Pat** S*« Croix . 78 82 22 M 56 64 64
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PAROISSK S* GORGON.
Jltii' «le Chrrfcmunt.
Uni flu foni de Cloùtrc.
iMim le Cloistre de l'i i 'ittlutlratle,
Sur In Phre 'I' Anft€M.
612 Uuules Müntegu, orphcvre .... 1 1 1
<tt Jem Radot, advoeat — — 1
tit4 Daniel Le (.omte, lilwtir« .... I
^lî Jf'sn RufTet, orloger 1 1 l
()li> Jncob KüUeime üls, libraire ... 1
Kl lioob Rstiemie père, libraire ... 1 1 — — 1
tut IkmA Ajthtft oriof er 1
Bue de la Ptinarie,
l.a Ter Vilkame, drogninee. . . . -
'iSl Jean (iutieriTu , taillcTir 1
*äl La v«f L6coc4|, rcuticrru . . . . —
HS ]t«Dé Itevidf |iio«Bt«iar de U Cjom . 1
ttS La vef peraod, rentiarre
tu Abcaham tßotf», menoÎMer ... 1
Mue de Taimm.
62^1 l'nul itlanvalet, cliauilruimier ... l
öä> Jeaa Ailaiti. escrivain 1
V7 vef Jacob Moiuou, reulierrc . .
^ Jvan Vallor, orloger l
'^^ Jo-sepli (...Koii, tailleur 1
fljo /.snar Houclion, orplt« vrr- .... 1
ti^i AnÜiomu gutelan. iws.süihciU. . 1
»saac Pantaléon, graveur .... 1
Lu vef hurtau. iieiiâlon* de la (kwr -
Jacque lUtdés, Inillfiir 1
^ l'ierru Claudu, Houianjfcr .... 1
^ ^niel Handeeson» annnrier ... 1
Jiue Je FoHriiirur.
^ François .^ehinlt, droguisse . . .
®^ Anpisie Kriar». peruquier ....
W(|ue Vidal (lit l.an;jui>fî(i( t;tilleur
La vef Kliu llazanl, droguisse . .
Wl Klie Hasard fils, droguiwe ....
''^^ Jacqiie l»eHre, apollcairc ....
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Xtêe a Maeelle,
'^>t Daniel Ho'^f f^lriin. ( ludnnnier
(3ti5 Jean Gouu'tail, liuillicr . .
006 Pierre Perin, taonear . .
061 Jean Lamblet «poticaire. .
&iH l-a vf'f Montegii, nienifre ,
Öü^ Uaac Mouzoïi, tanneur . .
670 La vef Heman, ülleuite . .
<)7l Daniel Greinecier, soldat .
fu'J vef l'ni! (iiiyot. viv' chirorKien
1)73 Jean Lacohtc, chirurgien . . .
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(i74 Jean il'Iii^eiüieui. advocat . .
4S7ft vef Samwl michel. icolien»
67S Jean de Vandreuilie, rentier .
♦>77 I ri \ f"f fiivrv. renlKTo
lilH M' l-Vrry <le Maimeily, nol»lo .
879 Ijouis Maillut de Uuy, am icii uflir
an regim. île I#a lérté. . . .
I.rt vef Samuel Marchaml, rentiere
La vef l>eiray, rentierio
l>antol Keiiaud, rcalior . .
La vef Lednchat, rent^erre .
i»K4 f.a vef ;jo<k']in. rentiere . .
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1^1 îemiiie l>aniel l>csmeny, >old
La vef Pierre Uanibert, Itoalanitpre
Abrahnni (jaoliol, chapelier
M» DepoinUlareKf, cy dev^tînii"*
regiiii. des vnis.^aux . , .
rJzard Ronaael, tuasoyer . .
Daniel iloDin, tanneur . > .
La vef Moyse Odin, rmlirrro .
Les cinq sœura DavûI, houillnn
La vef laaac dobois, renlierrc
Jeanne Dudion fille et ses «œura
Paul Vitli riionf. vigneron . .
Jean Marquetle, masson . . .
Llisaljclh el Judilli, Mpurs vef.
PanI Gnyot, médecin ....
Isanc Xlousnn, masoyer . . .
vef Pan! Mnfhi»>u, ri'nli<TO
Daniel (xiliiii, tonnelier . . .
Pierre ManriUe» tonnelier . .
vef Abraham Colai, rentiere
Auguste Du Vivier, rentier . .
Afr de(it8tütou, Cap"* des greiuuiier
dn refim. de Navarre. . . r
W r.harle CumH dn Vivier, (Vw^ no
haillage
badard de S' Aubin, rentier
Daiii<rf Vignau, rentier . .
Mad* Dadinceurt, vef de ('«n» de la
fiOTJf
M' de Bomy, (Jap«« au tegim. de
<:ondé de Cavalerie . .
M* de Uteme, cy deva* Cap*^ an
refim. d'Orléans . * . .
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719 Abraham (V>lliii, tonnelier . .
714 l,a vef demaroHcs. rr-ntier«; .
71Ô AbraJiam llumbcrt, niarcliaiid .
716 Daniel Aubry, cordonnier . .
717 Abraham Moral, Cordonnier .
71H Paul Melin, loiirneur ....
719 Isnar HmiilleOi', iiianeuv' . .
720 Abruiiairi Blanbois, quailicr
721 Paul Mathieu, nordonnior . .
722 Abraham Mangin, niasson . .
723 Abraham ümiilfUe, Hourlier .
724 Abraham Humberl, cliapelicr .
786 David, qnellear messager a flnmcforl
lean Mollet, tailleur ....
727 Lea filles .Michelet, viva* <Jol«' de
la milice
7iH M' de Montt^ny, Cap"» an regim.
il.ilsacc
72J) l'ierro l.a l.icornp < Cordonnier
Tàû Abraham KvoUe, buulauger ,
781 Ilairïd Baodeiaon, merder . .
7â2 Panl Renand, mercier . . .
7H3 l,a vpf Abraham .hirob . .
TU M' degault, « y dev* (l{»p"« au regim
de Ijk ferlé
785 M* delagirardiere, ey dev. (^apv au
reiiim. d»> Monsci*!. le dauphin
7iMî lia vef .-Nbraham Hnffuenv. reiitierr
737 La teiiimc pierre .Modéra cl ses* lille«
788 David Richard
7H9 Paul (Inny, mrdonnier . . .
740 La femme a Ucrlhe, soldat
741 Isaac .Sauvage, pauvre . . .
143 Pierre Hugo, manottv' pauvre
74:1 Isaar HnuilIcUe, Hiiillier . .
744 l,a vef pierre anthr»inc, manoyere
74Ù La vef frideiick pauvre . .
748 Isaac t>ayot, mercier ....
747 .h'an Dauouë. rentier ....
748 .lean L* t^mtx anrien cschevin
74Ü l)avi<l Tribou, pauv. ....
760 ijà vef ImOaiDiB (V>iretier, boulanger
751 Simon do Roin, herboriste . .
75? I.ri vf^f jraul Guerre ....
703 Suzanne (iuerre, vefue , , .
l&i Ijt» tilUä Pierre Brunelto conlurie*
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tf. itii. e. lîll.
h. f. ni' <1« d<- lie
lia. 18a. i«a. laa.
Rue AffitttJte.
7.V1 Jean Hobtrt. tailleur . . .
IM David Fenevil, cordonnier .
W Pierre Boalli«s, lailUmdier .
Ji'iii ilis f'hnronn.
75Ö Unvicl L>esiûeny, clturpenlter
fSP baae choné, eordonirier . .
7()0 Samuel Foôs, brandevinier
Ttîl Henry Marlin, cordonnier
762 Le S«^ LegouUon de Régnier, 1
76S La v«f Jean Perin, renlierre
7(î4 Daniel Claude, taimeur * .
"io S.TiKiit'l Vry, lanneur . .
/•ki i'aut Quien, drappier . . .
767 Jean Baudouin, drapier
7ß8 Abraham Alexandre, bourliet
7(î!' l'iiileniont rirtnsquin, rentier
770 Jacob -Morré, mercier * .
771 Angnste Jollagc, cordonnier
778 Abraham GondreuUle, cordonnier
77S Abraham Ballon, taillenr . . .
enlic
Rur fin Granit Wuiir.
779 Jean Fièrent in, boulanger . ,
780 Paul domay, tonnelier . . .
781 Daniel fieor<;i-. iunnelier . .
782 I^a vpf prnil S<iniit.«ur, pauvre .
7fl8 Pierre Zuinba, i liar|ientier . .
781 Ia femme Jean Jullien, maaoyere
786 Paul RavenA, mnBoyor . . ,
7H6 Pierre Voirin Sîivrtirr. pauvre
787 La vef Thomassm, jardinière .
788 La vef Daniel <V)l]in, manev*' .
7H9 Jean FtalloD, charpentier , .
790 Jean Sarre vigneron ....
791 Daniel Franqutn, mancuvru «
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774 Paul Cayartj tigneron
7^ La vef da S« Jolly, vir» (km« au
bailla '
776 Pierre Herr y, vallel , 1
677 Abraham Hiberdoia, Uaaeran ... 1
778 Jhmîel 1w4inrent, charron .... 1
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de la Paroifiite S* Maximin . .
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797 Thobic Saunier, innnoivre ....
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7i)5) Jacob Purin, tnfliieuvn'el Jean Bourry,
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HOl Dnniel Diinu-snil, rliarpfiilier . . .
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H()7 Paul Collignon, charpentior • • •
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Tolal General des PretendoeK Reff.
de la ('arni»8c S* BaUenne . .
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HIO Pierre Lcolorc, < liarjtentier . . .
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Hll David Thiry, drapier
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818 Pierre Hnétte, npotiraire ....
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J{ii'- (lit pitiit ,Sï (ivnrijf.
814 Pierre Lapuinte, mercier ....
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818 liaviil (loiissdl, huillior ....
H19 La vef ï^alomiui, buucherrf. . .
ffiO baar Figoier. bcmcher ....
liil Paul Raillnn, boaeher ...
MS2 Je«n GrosdfiiM'k, mcs»nger de ville
HC3 Üavid Hcriiiuii, boucher ....
H24 I<a Tcf Pierre llnbert, booriierrc .
JfiJ5 l'aul Gucrlange, hourhcr . . .
«•Jfi La vef Pierro ItaudesHon, b(iu<'lu*re
H27 Samuel BilrofT. boucher ....
8âK La vef Bertrand, bonrherrc . .
K29 Samuel KrndiMiuin. bourhcr . .
H3<) Samtiol (llauscinin. hmiclu-r
ViW. Abrattaiii llyan, boucher el hon guidi
«cachant Irea Man lea chemina
KU Uaar Payen, aergant de ville . .
I,a vcf Ja< <ib Fr:in<,oisi rhnuMCliorrt>,
H.i4 Uaoiei l^v«>t, iiienuisitif ....
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MAS (lande Robert, natmisier . . .
836 La Tef eheriUi^, rentierre . .
H37 Iji vpr (taillaainc el «a tanlo
W l'aul Ki rrv . am.-Mi
(Iharie .\lexaudrc, advocal . . .
M40 Jean Priant, rentier
H41 l..a vef Daniel Henry, brandevinierrc
l.a fille ln.><ij!ii<>n. ronliirif'Tf
H4.S vcf grandjainbe viva* antaii .
Ht4 Lomitii Randontn. tannear . . .
Sue tk Barttdi»
S4.*) l'i< rn- Guemwd, cordonnier . .
H4t; Alir.-iliniti rioi'Mit. taiiiifiir . . .
H47 l.a ve( Dunicl. pauvre ....
SIS Oiarle Groademek, tannear . .
Hü) I.a vef Abraham Maarire, m(>nai«i<>
8."i<) r>,iriiol l,a(|uianle. taiiiK'ur . . .
Hài Abraham I.,oui!!>, louru<>ur . . .
862 hwac Slorisot, rooroyeur . . .
8S3 Gninasme Aiaonld, maaoyer . .
H;)4 Abraham Baudouin, tanneur . .
t$ûl> La vef Jarob. ouvrière ....
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— 370 —
Hue de Baim tîatwerie
Uhu Henry Jacob, chaudronnier . . .
HôT Jean lUîTinud. chaiulroimier . . .
HÔ8 Im» filloâ durlonx, cootiimreR . .
Mue de la Bam Seilk,
Mtte de» Grand» CameH.
860 La vof Daniel ftasiar, mailrewe da
petit Jeu (le (»anmc ....
^MJO La vef Bailhelcmy, pauvre . .
861 La v«r Josné, pontoy, jardinierre
8ii2 La vef Mailk-ror, Itlattchiaseune .
S(i.J La vef (iroinorir .....
i^'A Géduoii Mi(-he!el, rentier . . .
8(15 La vef du 8' paal de Monti^ny vira*
r.np
Hf)(i M' (les.'ill<|Mebre, dap"* suisse
H(>7 David Gcrbé, sergent suisse . .
HR8 U vef Le Rachellé, renlierro . .
HiV.\ M" Jean Le Hacl>elléCoiis«'aubaiUia<
M7i Luui.-? .Monsul, cellier et sou beau pen
H73 La vef Isaae Jacob, rentierre . .
.S7H Paul (Uiillel, fondeur
H74 Paul Guerrard, savetier ....
Am de Chéeremont,
Total Général des l^rétendus Bef-
fonnés do la Pat** S^Secolenne
I. nu f. liti.
h. r. di» 4* <K» V.
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PAROISSE S» LIVIEH.
Jiue de ta Orow mire Moeelle.
875 Ckark de IWgy, ancien maeÎHtrat . 1-- 1 8 ~ — 1 2H
• K76 Abraham Houperl, incrcier ... 1 i^--^ | .*t^ l 7
Rh? de VinceM rue.
«77 Jean Lavalléé, tintnricr i — _ i«
H7S David Naudé, drapier l 1 — 1 — — — ^ t
«7!» l'aul NatiflA. îmivliiina 1 1— — » 1- l 7
^WO i'iiilip|>e Xaudc, liuluricr l i — — — — — i;{
K81 Zaeharie filanbois, tinlorier ... 1 1 — — 1 ^ ^ 1?
HK2 Joseph f-lpùer, drapier llltfl — llH
Louis .Marlin, linlurier 1 1 — — l 1 4
JttU Isaac lirodiur, drapier 1 1 — — — t 1— j
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ItN^ M» pottt iferwM.
Vinrent ntf.
].:\ vf-r l'aiil AiilHTtiii, «Irapicro
Daniel cltarlon, diupier . . .
La Y«f Jmieph ilgaier, drapier«
Sioyvo Mou/nn, maneuv« .
.larqiii- .lai nh. jTiin on cflUer
^«aniuel Lippe-, tondeur . .
Bwrlbelemy Imc, tondeur
Pierre MeÙn, rharpentier .
TliiiiM>ili('- r.nusas. tonnelier
\a vefue léOuin .....
Imjic Be««cliainpH, esUpier .
Pfen» Qoerrwrd, tondeur .
Daniel Ganthi^/.. maneuvro
David Qaien. soUicilcur «le pnK-é»* .
lie s' VV'gre cy (1«>va"* rap"« suisse
Hue de Friinviihnie.
\m. ref Bonnet, inerrierre . .
La Tel deamnlles, rentierre
David philipin, so nu in
Abraham Thomnssin. j.iniinifr
David Gaspard, drapier .
La vef baac Raadeawn . . .
Jacob Preslp boulanger . . .
Jean Charton. drapier . .
La vcf marie Wathn, pauvre .
baac Wfllanme, auuMttvre paavre
r.a ver Derlon, pauvre . . .
l'aiil Derloii. mnnfuvro . . .
Daniel Thuinassiu, vigneron
Daniel Garce, Inandevinier
\jBi vcf Jean Gaspard, drapiere
Isaac Yaillc. mari sclial . . .
Daniel Philpin. charron . . .
baac Philpin, charron . . .
iMiac Amould, drapier . . .
Jainie Willanme, merci»-!
Jacob Lecocq, chirurgien . .
I*ierre Sarre, boulanger . .* .
üar darier la paroim 8^ Lirier.
Rae ntr le$ MotMu du Terme.
Abraham Raudnr, drapier
David Malgallé, vigneron . .
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I*icrr« J^poitu, Jiiancuvix' pauvre
925 Paul vivant fossoyeur du Tcmplo
üiB Ui vef Ammild, pauvre ....
927 Ja<<|U'^ (!riliifij tondeur ....
9^ l'ierre Dnubin, tondeur ....
Jiue th- Ht ViiKTiit.
Jtmllf jHtiUc iiutiUe,
Uitelle Jr'oiirqurKc.
Total (teneral des Prolondaa Reff,
dû la l'aruitMMt .^^ Liviur . . . 4H 4i> 7 \2 21 M 9 M
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PAROISSE S* OKOlUJE.
Une tili l'ont St (itorgr.
tô9 La vef Woirgard, couseuso
aw David Jotlitti, «ordoonier .
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J?H« de Chamibierre
Jndilh Vorry, mercierrc et ann pen> 1
.loromic Mitalat, arponicur .... 1
Jercmic Milalnt, di ii i. j 1
.Muiilaubaii, vieux )iiat|Uiii^iloudesto(^ 1
Jacob CotIi;;noii, peschenra ... 1 1
Jacob üay, rnaneuVTO 1 1
La vr-f Ik-njaiiiin, nmni iivro ... — 1
Ln vof Abraham Kstitiuiu, brandu-
vinieM — 1
Total General dea Pretendos HefT.
de la ParoÎHDe S* George ..79
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PAI^UISSK S» MAUCEL.
Jdtr ih: Vitueiit nû.
9M9 Abel Cliarlon, drapier
'.MO l'hilippc Uuitton, boulangi'i . . .
Ml Jean Pinette, vigneron
942 Pierre lliigueny, drapier
IMH Nartr Vn-_'fMn, vij/neron
944 .lean i'ierrol, drapier
945 La vef Dayid JMaîhomine» drapiere . -
94i> Paul Cogin, passementier ....
947 Jean Haudoin. inaneuvre ....
Ü48 Pierre Alichulet, tiulurier ....
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949 Philippe CoUel, maneuvre
9Ô0 Jacqae Boadot, rentier .
961 Estieime Noofil, dnpier .
ÎV)2 Paul Figuier, drniiiiipr .
9ÔS Jean Didelot, rnaneuvri' .
954 l'aul (^uien, drapier . .
966 Henr^ Hian, drapier . .
%() Jacob Seichéhaye, tintvrier
967 George Genot, drapier .
Bue Ba^Htêe.
96B baac JoIUen. vigneron
'M MalUs Phnipin, manenvre, ab. . .
'.•61) f,fs vcf Pierre Hussnn et Sarra Jullieti
i'icrre Jnllien, garçou nianeuv'^ et
sa Bcrar
988 Pime Pemet, maneaT"*
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]{lir ifililfr.
963 riavid Le duchal, recepveur des <U)n-
signalkaB 1
'■^^ [,a vff Daniel Jullien etuscrarvef —
m» Jean Boollat, vieux et paav>*
Vue de la Haife.
966 Charie Friarl, apoticaire .
Uur du l'ont <l»s Mitrtit
967 Jean .Michel, <-!ia|)clii'r
688 Adam Willaumc, mercier
966 Paal Phflippe, aman . .
"70 l'aiil liaudcsson, mercier
'••71 l'aiil liiibanic, l)o(ilan<;er
ToUil General de» Prétendu» HeIT
de la Par* Marcel . . . . 2i)
{. iiii. t. nu.
r. M 4« de d«
14«. Ita. U%. lia.
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PAROISSE S* GENGOULF.
Mue de la OrHe.
978 La ver dn a' de Vivier, viva» advocat — 1— 1 — — 2
Tillf iieiifi V.
Total (jieuerul des ['retendus KoJT
dft la Pai« S* QengoQir . ...— .l. — 1 _ _ — 3.
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— 374 —
PAROISSE S' JËAN S' VIC
h.
Huf. df fa Haute Pirrre,
Hue drs ClfU-*,
97iî Paul du Vivior, advoi nJ ..... 1
374 C.harlc Am-illon, advcu-al .... l
976 Les filles du FierroUt's, rcnliurus» —
976 David de Montignyï rentier ... 1
977 Le lluiu elin. cy . dev. Cap'* au re-
gim. do l'irardio —
978 Paul Jallou, médecin el ses stitur» . —
979 î<a ver Anrobeqnem et les fille» Colltn
t't le diichat, anciens Ireizes .
1)H() Jar<|ue I.«' hucliat fils, advoi-ut ol
ses iitrur.s
Hne de ta Bonne Bullte.
DHi Sloyite odîlle, maHMin t
ÎW2 Paul Morn'-. vigneron 1
!(S,H Ordi^nn Mîion. finrif»n niaji^tiMt 1
ÜH4 La dame df Lorry, viva' noltk-iiienl -
Jtue MUT PKyikmade.
fm l4i ver Elisabeth Le duchat, viv> adv<-»i —
Total «icneral H»;» Prftendtt» HclT
de la l'ar« Jean S» Vir . . 6
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t. St 4» M à» w. K t.
Hi. Isa. i**. izt.
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PARUiSSE S» FKHROY.
ht$e rfw PùHt S* Gtforge.
itH6 Samuel Su»unno, buuchc-r . . .
9H7 Pierre Trocbard, boucher, abs. .
9H8 Paul (toerlange, boucher, abs. .
- 1-14
- 1 - 1 n
- Il-»
liuf KHI If Uuiwftort.
985' Itaiiirl liiitiqiii' faiseur de Imtlaux
yjK) Hanicl Sihouäubc, baUelier , .
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1 1
12-16
2 - 1^3
Rué den Juif»,
991 Daniel Gauthier, dia^^picr . . . ,
1 ~ - 2 — -
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(t. G1L t. va.
h. f. dé de d« d* T. «. 'S
Um. it«. 14«. ntL
llur lira frnitt'l^ f'iinm'it.
962 Oiarle Grandjainl><'. mitior ... 1 l — 1 1 l — l(}
Total General des Prekmdus Keff.
cle la Par^ P» Fenoy . . . ß 7 2 l ß ß 2 4 :«
TuUil General des habitants de la ville
d« Metz qui font profession de la
religion Prétendue Refforméé . . TfiO 916 816 418 660 601 a77 64» 43H1
Quelf|iies uns dus nous de ceKo I
<i ceux '11' 1;i li.HiP Générale de tons les
HK-nl. \uici les variaoles:
Nu. ÜÜ. Genêt.
Micitellet.
Fislenne.
(k>uIU'l.
Gantinne.
La gerde.
Taul S* Aubin.
I.a vff Onnic! '■^niiik'.
„ 21^ ^bä) Daniel Guilleniinuiercier(oai)i)
M 909. Pierre Bonnet.
Faure.
Isuac Ht niitit! dit l<eblliune.
M' de Ghenevisu.
Habile la me ear les Moulins.
„ 415 (bin), iacob Gers, dit Fltalien Opu-
ntenr (omia)habite meKeafve.
isie m soni pas oxa' lemeni conformes
habUanls de Metz de même recense^
40.
TA.
H2.
147.
149.
1H!>.
„ 327.
413.
^iü.-154 (bis;. GIcmeut (Claude (omis).
„ 641. Omis dans ta liste Générale.
665. Non indi{|U«' cornmo réformé
dans la liste générale.
„ ôiiH. Viiol.
„ 670. de Vignenlle.
„ 695. du Guyon,
., 734. de (iaut.
„ 791. Daniel Fauquingaun.
„ 798. Frosel.
,. 7Ü9 (bis). Jeanßoiirrf, charron (omiR).
.. S42. T,a lillo ''^ imsim Hinselin,
„ S47. La vel David.
„ 8)U. Non indiqué comme réformé
dans la liste générale.
1. F,es Numéros tl Hi dre <|ui préi édcnt les noms nV'xistonl pas dans le manu-
scrit; lis sont ajoutés pour le service de la table alpliabéliiiue.
2. Les noms» des rues sont tirés de la liste générale ; ils n'existent pas dans
la liste des réformés.
— 376 —
TABLE ALPHABÉTlULE.')
A
Itarli;!, Abraluuu . . .
. . . . 4I».'!
Adam. Isaac
. . 406
A<}ruii.
. . iy-m
Hfi 1 lli' li Tny. vof. . . .
. • . t HM)
Adriiii. ludifh . . . , ,
. . H2fi
Uassf. Abraliam . . .
. . . . fi
.MexaiKirc. Ahrahaai . . .
. . hiô
Has.Hi". Abiabaœ, lilh .
. . . in
Al<*xandrie. Abnihaiii . . .
. . 768
Alexandre, (iharlo . . . .
. . KW
Haslax. Daniel . , .
. . . . 83Ü
.Mf\ainli'r, l'aul . , , . ,
. . 195
HatK-aire, Abniliaui . .
. . . . m»
A 11 ion, (ieiieoi)
. . »84
Ancilloti. Clhsrto
. . 974
AncîHon, Josopli
. . 277
{{aiidax. Abrnbatii . .
Ancillon. Havld . , , . ,
. . tH4
|{aiidi'^>on. Abrabani .
. . , . W
Amiiä, vcf
. . 337
. ... 121
AnUioiiiL', Jean
. . 44
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Anlholne. Jean
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Alilhniiic. Pierre
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Aiilhoine. l'ierre. vef. .
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Arnoiilil, (iuillaunif . . . .
Huudt'yMon. Jacob . .
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Arnoald, Isaar
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KaudeHwm, Jean. v^n.
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Arnould. Jean
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Arixt'iM ve|
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Aiibortîn, Abraham i i . .
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Aub»'rliii. Paul
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Itaiidoiiin, Jean . . .
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Anbnrtïn. Jeu) . . .
. . 796
Itftildouin, Jen^Riic . .
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Autncnau. SinM^oii • . < .
Itaudouin. I^oiiifi . . .
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Haillon, l'aul
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Hallun, Ahraliam
. . 77a
Henelle. Paul ....
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Itellon, Jean
. . 7«»
Rancelui. KraiKoi» . . . .
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Hanc^lin. Louis
. . l'U)
Meriior. Isaar ....
. , . . IfiK
Ikucclin, l'aul
. . 84
. . . . 77
itancelin, IMerre
. . 61)6
Itanceliti. Pierrr
. . «VÏ7
Uei ieta«. Saloin^p. v*f.
• . . . m
Itancelin lille»
. . »»'.7
IJertIie
. ... 7*1
itanceim
. . 977
1tarbH>r. INerrc
. . 2R»
. . . . 14.-»
Harittpl, Jacob . . . . .
. . m
1) Cell« lable n'existe ptoi dan» le manuscrit.
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lU-rlrnnii. .It-nn . .
Ik-rtraii^l. Jean . .
licrtraiiil. Paul . .
lU-Hratid, vt't. . .
lU'schntniis. Isnai-
ÜitrofT. Snmufl . .
r.islinfT. Jean . . .
HislrofT. SnmiU'l .
Illaist', Jcrvmie
UlanSois. Abraliaiii .
lilanbois, Daniel . .
nianbois, Zarharif .
Ulanriict. Ksli«'nn<'. vc
lllanvaict. Paul . .
lileaii. Philipp«- . .
Itlérv, Pliilippc. vot.
l!<niHU'. Pi(,'irf
l{<>plhv. I'ii'iic . .
lioniiet. Ilaniel . .
Monnc.t. v<'f. . . .
lionnpito, Pierre . .
Ilottron. Jean . . .
Itoiieiianl. Paul, vcf.
IfOnrhoii. Isaac . .
lUHK.lion, Joreniie
itoiidainc filli-:s . .
llnnrlicr. Itenjaniin .
Bfuidiil. Jarquc .
Ikjiiillifr, Pierre . .
Iloiillal. Jean . . .
ifetillfl, vef. . . .
Üoiirv. Jeaii . . .
iJoulon. Abraham vef.
lioulon, Jean ...
Ifrnconnier, Abraliain
Rraronnier. Charic .
Itraronnicr, Jacqiie .
Itraronnier, !)"• . .
Itresc. Jean
Itritiqne. Haniel . .
Hro<i(Mjuiii. l.-^an. . .
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lirodier. Isaac . . .
Hruiiflle. Pierre, liile
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Collijfnon. Tezard
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r^illignoD, Jacob .
Collignon, Paul .
Collignon. rre ,
(kdlin. Abraham .
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VAAlin, Daniel . .
flollin. Danii'l . .
r.ollin, .lacfiiK? . .
Cullin, Joäuö . .
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r.ollin lilles . .
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CoQvaiino . . .
flonvers, Daniel .
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Cnnvers. If rtMirit-
i'mhi', (Uinsloptic*
(V>nraPI. Daniel .
(>»iMu«"l, .k-an . .
(V»rnu»'l. Moysc .
(ioullet. David
OouUet, Jean . .
(>>avanDe, Jean .
<'<réus, Daniel . .
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('ony, Daniel . .
(luny. Paul . . .
Cur»''. Is;k;( ,
dustiri«'. l'liiii|i|ic .
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Dacliicouil. M*"
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Dalen^n, Jacque
Dnlem.on. J«!aii. vcf.
Dalcni.on, Louis . .
DaluiKjou, l'ierie . .
Damien, Henry . .
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Danouë, David . .
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Daragon, Daniel . .
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Daiihin. Vierre 901
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David, René 612
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Dcfago. Abraham 695
Defage, Paul 2B8
Defounau 556
Délisée. Isaac 4SI
Delagardo, Pierr»> 149
Deleau, Duniel 6K
Depointdaretto . . ..... fiU
Derlou, Abraham ôW
Derlnn, Paul "i
Durlou, Piiul . . . ...... 9U
Derlon, vef. 910
Derman, Suzanne . . . . . , 41V
Desra, .lean Vir*
Desgranges. Abraham â'J>*
Desgrangca, Jean
Desmeny. Daniel. . . , . . ßBB
Dt -tni-oy, David
Duämulle» W
Desneria, Jean 10*
Dt'strcn Äta
De Vi^tnculle, David ..... 919
De Hit^e, Anne 249
De Blaire, prévidente ôtl
De Boceange, M* 379
de Dorny 7U
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de Buy Maillet, Louis ..... «79
de Camaa 9(19
de Casiillon Î06
de r.linmbre. Pierre 1.t3
de Chenevix 3ôH
de (Ibenevix, vef. 909
de Citerne 71Î
de (ioinbles, .^brnhrvfn 232
de ( Combles. AbraJiam 3<U
de Combles, David 289
de Doinpierre. Charle, noble . . ô9H
de Faitly, Jean Grasset .... 286
de KaUly 49V
de Elavigny t9l>
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de Ijovt)', daine ilH4
4e Malnnedy, Fenr)% noble . . . 678
lie Marollcs 714
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de Monligny, Au^Ufl * G07
de Montigny, David 970
do Monligny, l^aiil 384
de Moritignv, Paul KlJâ
de Monligny 728
de SIcHitTaia 4ilO
d-Eply m
de Korli<-rort. .(arque 4(î
de Roin. Simon 7ôl
de RQgr, Charte 87d
de S*-Aubin île CJieminot, Panl . 189
'h' s»-Anbin. Rdooard 7<JR
de .S'-HIaiso ......... «U
de ^ltrei|aebrc 868
de» ßniBMins, Jean 484
de Snl. l 171
df Vaudrcuille. Jean iilH
de Vivier 972
d'Herhin» Jacque 887
<t'l<ori)>, Mathieu, noble .... 587
Didcli.l. Daniel 1t»l
Didelot, Jean ^»(>3
Didelott «Ican 87
l»idi»T. Jean 44fi
niWier. .Mif lit! m)
d'Ingenlieni, J<>an Ii74
INnan, Isaac 282
Dinan, Jean 2(K^
Dinan. Snniiu>l . r 412
IHjnnoy, .Mauri<-(r 898
Itorron, Jaoob 276
lloaet, Jean im
l>tizanrï«' ;^f)-j
l>uboi»t, l.suuc ........ liiH
Dnboifl. Jarob 8110
Ihibois. Jean A7H
Dubois, Pifirc 86
Uubuy, Maillet 8t9
DMihat Ô49
DoeloB, Alexandn hU
I nucloM. Samuel ....... 18
I dv Clotix, Mariruerite 274
' Durloux lilles HôH
Wudion, Jeanne cl ses su-'urs . . üH.')
Dnmay, Paul 780
Donesnil, Daniel 801
Dnpiv, Jt'an 255
Durand. Jeivler 812
Durand, l'ierre <>44
Daval 402
Du vivier, Auguste ...... 7()ô
Diivivier. ('.oxUH Charle .... 707
Duvivier, Pierre M'^
Davivier, M» 610
Duvivier 978
S
Klisnix Ih et JuiUth, MPOm, vcf. . «'«H
VM»(-v. {..onard 171
KiiUenne, Daniel ôlô
Külienne, Jacob, t 816
Eütiennef Jaeob, p ^>17
Fstioniic. .Mirahnin v
Kvotte, Jean Hl
Kvotte, Abraham 730
Kv<iU<-. MalliitMi iîOl
Kvrard, Daniul, v 805
F
Knbure, l'ierre 327
Karron, Jean (iôt)
Katon, Abraham 226
Kalon, Abraham, vcf. 197
Fnumar, Samtud H42
Kaumac, t>arra H8ô
Fauquignon, Claude 488
Kenevil, Daniel 7r)(i
Kerriet. Hcnjamin
Ferry, l'aul 4öh
Ferry, Paul 888
Ferry. Pierre, vet. 25
Fi«uii r. Kstionnc Il
Fi^çaiei, läaac M20
Figuier, Joseph 882
Figuier, Joeeph, vef. 887
Figuier, Paul U52
Figuier, Salomon 213
Fislaino, Jean ('i28
Fiataine, Joaué 78
Digitized by
— 380 —
Fiülaine, l'aul
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Girard, i»aviil
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Rerentin, Jean ....
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Harre, Pierre
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Henncquin. IncnU . . . . .
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Henneqtiin, Pierre
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H< ir. !■ f. .k-rcinie ......
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Hetuiul, JajC<[ue
. 020
Henry, Daniel.
. 841
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Ilorman. Dnvid ......
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Hemelin, PraiHois
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Hian, Henry
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Hillaire, Cezard
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Hugueny, Pierre B42
Iluguenv'. Jean 4
Heugo, Pierre 742
Hiînibrrt. Abraham ...... 724
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Uyan, Abraham ....... 781
Hyan, Daiüel 14
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Jacob. Jacqne 888
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Jacque, Jean 498
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Jallon, Paul 998
JaUan, Daniel 685
Jansoy, Daniel .350
Jassoy, David 174
Jassoy, üavi<l 575
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JasBoy, Marie 436
Jassov. Paul 74
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Jeanjean, Abruhaui ...... 8
Jeai^can, Abraham 44.H
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JuUien, isaac !»5S
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La chapelle, vef
La r.lnche, vef. ôKS
Laoosle. Jean <î73
Ladrague, .^bel ilîi
Ladraguc, .\ndré HSl»
Ladrague. Joseph 4S9
Lafosse, Marlhelemy 7!)3
Lagarde, Daniel 604
Lagarde. Pierre '2<>1
La Licorne, David ôôH
La Licorne, Jean *M
La Licorne, Paul 2'2:>
La Licorne, Pierre 721)
Lapoinle, Pierre M 14
i^aporle, Pierre î)24
Laquianlc. Daniel SôO
Laroche, f. . . 2U)
La Hochelle f ÜÜÖ
Lavalle, Daniel ôOS
Lavalle, Daniel ...... ill
Lavalle, David 481
Lavallée, Jean K77
Lavot, Daniel 8:^4
Lahiaire, Louis Iû7
Lallind, François .'t'2:<
Lainherl, Jereniie 2ü
LaiiiideL Jean r><;7
La m y. Jean
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Langloi.'i, Daniel
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Langlois. Pierre
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Larcher, vef.
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Laurent, Daniel
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Le Itachelh'', Charles . . .
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Le Hachellé, 'îedeon . . .
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Le Itachellé, Louis . . . .
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Le DachelK'. Louis . . . .
Le Dachellé, Paul . . . .
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Le Hachellé, vef. . . . .
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Le DacheIK', Jean . . . .
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Le C.liaunois, J.injue . .
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Le (ilerc, Pierre
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Le Clerc, Salomon . , . .
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Le duchat, David . . . .
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Le duchal, Klisaheth . . .
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Le duchat, (îedeon . . . .
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Le duchal, Jac<|ue ....
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Le duchat
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Le fe bure, Abraham . . . .
Le Goullon, Louis ....
. . 554
Le Goullon, Paul ....
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Le (ioullon, Paul ....
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Le Goullon de He;:niei . .
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Lejeune, Louis
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Lepallé, Raphael
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Lemaire. Jeanne
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Le Itou.x .
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Le Houx. Jean
. . 748
Lcserre. Klisaheth ....
. . 23a
Le Vert, Jeremie ....
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Lei pin, Jacoh
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Leonard, P;iul ......
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I.'huillier. Klie
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Marlin, IsJi.'ic ......
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Martin, Jean
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. . 216
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Mnilléfer, vi-f. ......
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MaisuTc. I'<nr>*-
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Malclkard. I>avi<l
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jNalcDard, htienne . . . .
. . 31
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Malchard, Ktioniie . . . .
. . 407
Matliieu, l'uni .......
. 721
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Malchard, Jean
. . 32
M.'ilfiii ii. î'nTil
701
JaaJet, Abraham
. . 802
HalCané, David . . . . .
. . 923
Mjuhomme, Dand . . . .
. . 946
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Mangeot, Henry
. . 3
Maj^eot, Jean
. . Ö12
■ungin, Abraham . . . .
. . 728
.Mangin, Abraham . . . .
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Mnn';iii, Kficnne . . , . ,
. . llô
iMangia. Henry
. . 39(5
Htngiii. Jacob . . . . .
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Mangin, Louis ......
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Manio. AbraJiaJïi
. . 13»
iiattsa, Jean
. . :i')3
Mansa» Paiii
. . 349
Marchand, Samuel . . . .
. . 173
Alarchand, baiimcl . . , .
. . ()«0
MareHchal, binum . . . .
. . 184
liaricm, Daniel
. . 72
Milalal, l'aiU
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Marion François
. . 42
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Mario, Anthoiniî . . . . .
. . 14 .;
Mitdera, Isaa4î
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Marmorn t, David
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Marquette, Jean
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Modéra, Hanl
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Marmi, joan ..«.,.
Modéra, Pierre et aea Hllea . .
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Murry, .\braiiam . . . . .
. . 491
Marrv. Krant,oi.s
. . 43r,
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Marry. Kraj»soin
. 380
Uinai, Jean ......
. . 164
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U&rtiii, Daniel
. . 152
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Hiitippin. I)a\'i(l .902
l'hiiipptn, Mathi» 959
l'hilpin, Daniel Ulü
ndlpin, Imuic 917
Cierdean, JMqnr 438
Pierron, Scnn 259
Pïprrot, Jean i)44
Pimottes fille* 975
Pwrtflné, Sanael .124
l'ii»rson Isanr . Ui\
l'iorson, J'icrre 3ôl
Pitlafi, Draiel HOS
l'illard. Abraltam 821
l'iüoii, t'.iul 24«
ISiuHte, Juau . »41
l'ointte, Jean ft76
FoQlof. Jomé 861
Pfniloy, Paul ........ 517
Prcsie, Jaroli ÎKX>
Préx. Anthoine âô6
Vfhi, Henrr U7
l'rin, Jean 80
t'mdhonnnc 444
>.>iiantin, ver. 4lî()
<h:f!l»'nr. Iprrn 452
*^»uc-ileiir. David 725
(^ich^, Isuc et nm père ... 359
i^meUt Philippe 472
Qiiien, Paul 7filî
umeu. David , Hi*8
Qaien. Pua] 954
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lini lot, Jeaii Ü13
liajiot, Jean 91
Kegol, Ji>au âfiO
Havoné. Paul ........ 7Hn
lleinfoiisse, Daiiiel 206
Kemion, David 965
Henand, Abialuitn 954
lienaud, Daniel «89
i'enaud. Jac<|ue H16
Kenaud, JeaJi Hô7
Renand, PnnI 799
RMWod, Pierre 872
Rirhard, Darid 79H
Robert, fJaudo 835
Robert. r.laudo 562
Uoberl, Daniel 264
Robert, Jean 756
Robert, Pierre 824
llobin, Daniel 540
Kobinel, Daniel 238
Hod^s, Jacqae dTO
Modes, Jacque • . . 684
Rolliu, Danifl 4.13
Ropert, Adam 584
lloupert, AbraKam 876
Roupi'rt, Adam 192
lîiiupfit, .lo-f>pb . , 55
Rossel, Abraham 914
Rouaael, Géaard 680
Roaaael, Céiard 911
Roussel. Daniel .918
Roussel, L(>ui.H 944
Rouäsel, Ifoub ....... 658
Ronwwl, Paul . 498
RouKHel, Bari-a ....... 979
Iloyer, Daniel vef 66
Royer, Jean 6ô4
Rnzé, Abraham lOO
nu/.^S Jean !.. 479
Kuzé, Pierre 22
Iluzé, vef 4(51
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Salomon. Salomon H15
:5alomou. vef. HLU
Sàlser, Jean 518
Sanaisin, Claude IU8
Sarre. Abraham ■ 401
Sarre, Jean 790
Sarre, Pierre 991
Saunier, Thobie 797
Sauv»{!e, Isanc . 541
Schiiiit, Franv'ui» 887
Schonaube, Daniel 990
Schimanbe, Daniel ...... 16H
Sriiouaube, Daniel 177
Scbouaube, Isaai- 499
Schuuaubtf, ThoniaM ...... 855
Seichehaye, Daniel 945
Seicbehaye, Daniel 286
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Tuvciilii, .larob . . .
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Val, Joaii
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\allois. .k-an ....
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— B87 -
Die Kreuzkapelie bei i orbach.
Von M. BMltr, K(»rbftrJ).
•
Auf einem Abliaii;.'!' lies eWa 1 km von l"oil»uch eulfernU-ii
Kix-u/.l>ergC5< erhebt si< h . ;inf dem gewachsenen Fels jçegrQndet, in
n'izender Lage ein aninulijfe.s gotisches Bauwerk, diu Ivreu^ikapellc,
Tuti dfr der Berg den Namen trägt. Sie wird auch Annenkapelte
gonannt und ist ab Walifehrtkirchlein in der jçansen Gegend bekannt.
Trotzdem sie ein hohes Alter aufweist, sind dodi nur wenig
Nachrichten Aber sie erhalten, und von diemn sind die meisten von
nur genugeni Werte.
Zuerst findet sich (Ue Kapelle erwilhnt in einem l^iicle «len
Bischofs Ademar von Met/, an den Dekan und das Kapitel de.s
Iii. Slephaiui'* in Ober-HniülMu y. In diesein Sfhreiben. f^iriPiii Perga-
int'iit-^tik-kchen rtu.s dem Jahic l^i'6t>. das sich im Kaist rliclicti iîc/.irks-
Arehlvc in Metz findet und aus flem Seminar Saint-Simon in .Metz
(Aivhivts ecclésiastique?» , (î. n" ll.^H) stammt, wird sie gcuuaiit
< capella Sancte crucis juxta Forbachum ^ . Diese I*ergameulurkuiide,
die als Brief gefaltet ist und die Aufschrift trSgl: «de sancta cruce
in Forpach», sagt, dass ein gewisser Nikohius, Priester und Kapellan
der Kapelle zum hl. Kreuze bei Forbach, dem Stifte in Hombuig, dem
dte Pfarrei Forbacb unterstand, jährlich 10 solidi schuldet als Abgabe
ron den eingebenden Opfern (oblaciones).*)
*) « AdeRMrin» Dei et «irastolire siedit m'atia Meteniiis Episoopu« Vataeni«
H Sîngidis . . . saloteai in Donnino. Noueril Vniv«mtM vestra Nouerint que
«imiics et singuli t|Uo<l Inpvi'seniin l»ili'r|i rl tiilclis . . . vicniii nosiri gon^ralis
. . . Dominus nicolaus presbyler cappcllanu.'« Capelle Sctc nucis juxla Korbaohum
iHMftre Melenu« diocesi« recopionit et sponte Ronfes»us b« . . . efficadt«? oblt-
^:ituni esso ad Holiietiiiutn per fidetn Miam in inanihu« Dii'ti vicarii nostri corpo-
i .illfii-i j»rai-sti(.iipr sTih [irnrt csrnininiiuH atioiii» i't nblifrntionit* omnium bonorum
Mioruiii inobilium et iinmobiliuiii ... a<i <jue k« spoiilao«« ubh|(at ei !»ubuiisit
«Ulis singulis In Kesto . . . brati Stt^pbnni Decano et CjipifQto Ecdesie beati
î^ephani ile homlturgo itt Mmma decem solidoraui ■ ■ <>i DecaBiis capollam
sttc crnfis )«'ncbil . . . el nn''ifii»> pnç«;ir|rhrt pro oblaciotiibus pf»rnfnit iilibiis ait
«lirtain cape|lam vi luHpi><-liiratn . . . mnoniroruiii K.xigeiitibus qiiu quidein obla-
ciuitiä ad Diclo» Decanum et capituiuiii specUuU et apectare debenl novlre paatorie
4« Forpacho enivii quidein |iwilarie Dicti Decano* et capitnluin Veri et legitlirni
sunt pastores. Datum »üb üigillo nu^tro nd canins aimo Domini MUlesioiO
trecentesimo trice«iiiio octauo »abbato aulu i-aiiiuü palmaruiu.»
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iii i\v\w rfnin(l»'nr('<rislfM- des Bistums Metz iPouillé de l'évèché)
nus dem Jalir»* 1600') wird die lûifK'lIc ohne woitcMe Aii^aWe 'Oher-
kircli » irciiimiil. jodeiifïdls /uni rnlerschicdo von der ?pbn>liiTii<kapp!!f'
in der Stadt Forlmuh, aji demi Stellt» später (HTOj die er^le, »lic
uUe Kiiciie trat.
Kill bt'liiifl.sliuk des Forliaelier Areliivs aus dein Jalne 1618.
das allerdin^rs nicht inelir vurliandeu ist, aher vou Uüuleiller (diction-
naire topo^a-aphiquo de runeien département <le la MoseUe« Paria 1874.
p. 62) erwfthnt wird,*) nennt die Kapelle * Chapelle Sainte-Croix ».
In diesem Jaturc teilten Ludwig, Graf von Leiniogen-Westerburg, und
Johann Jakob, Graf Ton Eberslein, die Forbach gemcioschafllich be-
sasscn. die llerrscliafl. M Nacli einem alten GriMizsteine zu schliesseii,
der im KU'inAviildrlKU in dei- XiUie des Korhaelier Schlossher^es steht
und auf der S\V-Seite das Zeich^'U K ( Kherslein). auf der NO-Seile
das Z(;iclien L (Iieinii)}.'en) in einem Wapp<'n fiihrt. hat di<> Kaiwlle
xuin ?,''inin}îisi'heu AnleiU' gehört. Wir werden \\\<'< iii' lit lehlgeheu.
wir die Erwülinnii^: der Kapelle aus (tiesem Jahre auf tlie
I eilimsi>îUi kiuide l»ezieheu.
EhenfalL-i «Cliapelle de Ste-Cr<)ix> wird die Kapelle genannt in
einer denlschcn Urkunde vom 19. Sepl<>nihpr 1A30, die sidi im Archive
der Familie de Wendel in lI»yin9R?n bethidet (Archives de Wendel à
Ilayaiige, Section I. Li»$«He B. Cune No. 1. 11. do&iierK deren der
Verfasser nicht habhaft werden konnte. Wahrseheinli<'h enthält diefie
Tikunde ein (iidcrvcr/.eirlmis des ;ienannten (îrateii von Leininjfcn-
WeslerhuriT, der ]621> schon ein Verzeichnis hatte aufstellen la.s<icn
von den (iefällen der ll<'rrschaft Föritz Ii. ((Jr. VVesteibur«ri<^her An-
scldatr. Korl>achiäclier Herrschaft, und doiaelbeii tlefiilleu. Auuo l(i29. —
Itezirksarchiv).
hl diesem Familieiiarchive zu Uayaiiicii luidil sich ferner ein
lA'liensrevers und ein Verzeichnis der Lebeusgüler der Herrschaft
Forbadi/j a us-^t stellt von dem damalijEen ilerm der Herrschaft, dem
liarone Karl Kaspar von der Leven, den 13. Februar 1084 (Aveu et
»; Xo. 12M67 <i<"r l;it. .M;imi>kii|)le in <lci SlaittbiliUotliek in Melz,
-) \ ielleirlit biliuiiol sich die L'rkuudc im Lüiiiiugischtiii tksilzc oder sa-
üp^t iD ilor Ribliotli«k de» Alten Ix>m-rc in Paris, wohin nach Kremer (g«nc«-
|fi«!ii)che Cicsclin litc <ic'.' ailoji ardfimiMlieii (ieschlerhl^;, Frankfurt und IjCÎimcîJ!
17H5, I. |i. IJtt. 4.) I'ot Ijacliiscli«? Ai< liivsliicke ^'ekoniiiien sind.
^) Aluii, Die Gcschiclilc »lor frühc-üii llernicliaXt l orbacli. .Saarbnu-kt-n
1877. Pr(»|;rnininal)}uuid1nng. Ko. 414, p. Itt.
V Arrhiv(>M ilv WemM à llaynngo, St'cUon 1. IJoiwp II. VäKf» No. 1.
2». diMisier.
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— 889 —
dénombrement de la Seigneurie de Forbach donné par Charl&s Gaspard
Iternn de la I^eyen le 13 Février 1684). In dictera Rcversie erklärt
lier Raron: «Je ictutiois et confessf' tenir du Roy de France la terre
(H Seignoiirie «le Forbach avec les appartonaiic^'s rt tlojMîndaiM'Os
rlio< «>îîo de Mol/. jay la dispusition de deux « hapollcs au «lit
Korharli la cliapollo do st Soba.slioii et re\U' df Sff Croix do^-quollcs
le droit de patronaorc in'appartioti. > Daraii.s !i' i \iir. \\u.->> damais
(las l'ahunal iiUr die Kreu/.kiipelle der Banui umi iivv Leven lialle.
wie vielleicht H»18 schon der (îraf von Leiniiigeu-\Vc;>lerburg.
Dttrival l'aîné') nennt die Kapelle 1779 «Ste Croix» und (tigt
hinzu: «chapelle, autrefois couvent de Filles à un quart de lieue de
Forbticb». Diurch diese Worte Durivals iflt die Âosicht enUtandcn,
dass diese Kapelle der Rest eines Nonnenklosters sei, eine Ansicht,
dio sieh bei Abel in den Bulletins de la société d*areliènlo<:i( ci
d'histoire de la Moselle, III. IKfK), p. 15(5, findet, wo die Kapelie
genannt wird la Chapelle de Sninte-Croi\, débris d un ancien couvent
de nonnes», und die auch in andern neuern Beürbeitiin'/f'n Itfrvor-
trill. so bei Li'|>;i:ie d'ancicti diocèse de Metz el [Mtiiilles de ce di(u;èse
in den M^-iiinl!!-- do In Socicu' d"ar<-héolo;fie lorraine , Nancy 1872.
II. .série. \i\ . MÀ. p. der sie -chapelle de Sainte-Croix» nennt
und sie zu den « établissements religieux supprimés = zälilt.
Âuf Cassinis französischer Karte-) hdsst die Kapelle <Hermila({c
Sainte-Anne» und auf der alten französischen* Generalstabskarte")
«Cxeutz, Chapelle Sainte-Anne.»
Thilloy^) und Bouteiller (in dem oben angegebenen Werke p. 02)
iHüinen sie « Creutzbei-g > und föjten hinzu: «cette chapelle remonte,
dit-on. au dixième siècle. »
Tbor die Kapelle haben kleinere Arlieitcn verfasst d'Ibiart.-'l Veron-
iiaiii/'j der aut ilHuart fiissf. Lan<r.^) Dupriez.^jder sie «lu Chapelle Sainle-
*) Durival l'aillé, D«$rci()(iuii Ue la Lorraine cl Hii' Bacrois, À'anvy 1779,
(unie 111. i». 1()3.
*) rarU» de la Franco 0« Canaîni, 17»»-1?89.
') flartc do l» France ân dépôt de la guerre par les ofiiriors Av. TÉtat^major.
<' Tiniioy, Dictionnaire topographtquo de î'arrondiasement ilc Sarregue-
lUUie»^, lH»n. |i. 29.
*) Notice sur le coinié do Forbach ot le iloiiiaiiiu dv. Dit»cliwillcr in den
Mroioireif de racadéitiîc royale de Metz, tome X\11I. ' 184S, p. 116 f.
.\nriuair*' liisloriciuc sl;ilisti(ju<> otc. la Mordit' \)i>nv 1840 lH4t>. |i. :!70.
') Uollelins d«' la Sofif'-l'- irarcWologie et dhistoire de la Moseik, lomi'lV.
Jh61. |), 2. ('('.Iiajicllc Sie Croix J. ,
*; Duprirx/ l*rf>meiiadea"arcîi^lnglqu('8 aux «nvitons* i1<« Forbncli, ' M<'lx
1«77. p. 13. • ■
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— 390 —
Anne du Creulzberjr » nennt, und cndlieli Kraus:') »Jie beiden lotzlrm
haben die Ka()ellc vom kunstarchäolo^fischen SUindpiinkto betrachtet.
Aus diesen Angaben er-«phpn wir, lim^ dtf Kapelle erst nach
der Mitto des 18. .lahrhuiuici t< drr hl. Anna, der Mutter Maria.s,
gewt'iJil wurde und ihren iNuuu'U anauhin.
Die Kapelle soll uach VeroauaU, dem iricii Lang, ThiUuy, Bcmtetller
anscliUessea, im 10. Jahrhunderte erbaut worden sein, naeh Lang im
Jahre 968 dumh einen Grafen %*o& ZwetbrQcken bat einer Urkunde;
(loch einen Beweis f&r die Walirheit dieser Ansicht hat er nicht
gebracht Zu der Annahme, dnuss die Kapelle im 10. JuhrliundertCt
ja dass sie im Jahre 958 gegründet äein soll, ist man divch «he im Thi'ir-
tfturze der Einganjfslhüre angebrachten gotischen Ziffern (vergl. Plan VI. 7)
gekommen, die man ntlschlich für die Jahreszahl {►58 angesehen hat.
während «ie doch die Jahreszahl 1458 bedeuten, wol)ei die 1 wetr-
gelassen i.st. Die erste ZilT«»i' ist keine '■.l sondern eine 4. Ks kam
oft vor. «lîiss die Tausendzahl weggelassen wurde (Leist, l'rkunden-
lehre), und liier ist der We^jfall leicht zu erklilren uujs llrüudeu der
Symmetrie, da jedesmal eine Ziffer unter einer der Kleehlaltformeii
des aber der Thtkre als ThOrsturs angebradilen gotischen Dreipasseti
eingehauen worden ist (vergl. Plan VI, 6).
Richtige Ânsiehteu über die Zeit des Baue» dieser Kapelle, die
aus Clior und Langliaus besteht, oder einzehicr Tlieile derselben geben
d'Huart« Dnpriez und vor allen Knius.
über die (îriindung der Kapelle g«'ht eine Sage, «lie im Volke
bekannt ist. Sie hat d'fhiart in ilrtii (»ben ;r('nannl(Mi Auf-al/e iNcf/!.
Anfnerk. r> S 389) lebhaft und anziehend Umi^i -t«'llt und linn ist
Verrontiai- ^'ditl^rf. Der Inhalt dieser Satre oder Lejicude ist folgen<l<'r.
ïheudencli v«»n \Ver«i (VV«jrth an der III).') Sohn «les Land-
grafen des Unterelsasses Sigubert III., Gruf von Kixingen, der sicli
1241 und 1257 Herr von Forbadi uennt,*j hatte eine Tochter von
bezaubernder Sch5nlieit, Alice mit Namen, die jedocli sehr gefalteilcbtig
war («une gentille demoiselle avide de gloire»). Zu derselben Zeit
1) Kraus, Kunst uuil Alterlhuni in L.otliringcD. .^tnutsburg IKHH. p. 951 f.
^ Atotf a. a. 0. S. 4f.
Kreiner a. a. 0. So. u. (.«ni. p. lU». Tlieodericli lu-nnt sicIi
bclbsl hier in eiiH-r rrkuiulf. durch <\u- <*r 12Ô7 »ein l*atronatsr»'chl über <iie
Kirche zu Kcrbach. zu der bis xuin Jahre 1770 Forbar.h j»ehörlc. dem Slifle in
Homlnirg flb«rli««R. Herr von Forbarh. In <lii>s<>r rrirand«, die artptflnftirli
lateinisch verfnssl war. ilic- aber, wie Kromfr sagt, nur noch in franzOsichcr
i'b^'n'f^tzttng vorhanden war, hebat ea: «Je, Tbéoderic comle ile Récbicourt,
äire de Fuibuch, » . . . .
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k'btpii auf dein Siersborjro (Riiino in (Ut Nähr d<'H Ziisainmenniis.si's
der Nied und der Saar, heute Siersdorf — cfr. Durival a. a. 0. II. p. 282)
und in Frl^bf^rg (heule Filsdorf bei Wiillerfan^f»!!) zwei Brüder, die
auch von der jfro.ssen Sehöiiheit der H^rrontm^htt r m liAtolaine^ gehört
halten, aber .•^ie «reflissefUh'-h iniiiipii, .It-tloeh b*.i ( ielegoiihiil »inor
.l:i<rd Ir.ifen .sie in dem Walde hei hubach mit dem Fräulein zu.saimiun
und verliebleii sieh beide in sie. Die Eifersucht machte sie zu den
(^itterlalen Feinden. In der Ebene bei Walierfangen machten m
änen Gang und fielen beide tfidlich getroffen. D'Muart ers&hlt, dans
man zu .seiner Zeit bei Beaumarais (bei Walierlangen) neben einem
Kreuzwege einen breiten Stein gezeigt Imbe, nnter dem die Gebeine
der un<îlûcklir-hen Hrüder ruhen sollten. Durch diesen trajçi.sdien Aua*
fM\<i fàa^ AUee. die d<M) Herrn von Simbei^ wirldich lieb gewonnen
liatte. in sieh. V^on (lewissensbissen gepeinigt, .sagte .sie der AVeit
Lebewohl und trrnndete an rlor>elben Stelle. \v<» sie ihn zuerst gesehen
halte, euie Ka^H;!!»- mil ciiifin Kloster /.utii hl. Kreuze ( < prieuré
lonveiituel .«ow riiir"< ((/><, n »/».s ('roix>). Darin besehloss sie ihr Leben
unter Weinen und (jebcl. Soweit die Sage. — Dupriez — es ist un-
klar, worauf er fusät — weiss K)gar, dass die Büsserin unter dein
Altare der heiligen Jungfrau in der Kapelle begraben liegt. Was diesen
Punkt betiilTt, so geht darObcr folgendes Gerede: In den fünfziger
Jahren dieües Jalirhundert« war ein grosser Stein vor dem Allare, der
einem Giabsleine älmlicJi sali, geborsten und hatte stich get»enkt Eine
dem Hau.se de Wendel verwandte Dame habe nun. nach Entfernung
aller andern Zeugen ausîîer einigen lîeistliehen . durch Maurer den
Sil in lieben lassen. Man habe ein (irab /rfniul* ti mit dcîn f.oiehnam
«im - Wf'ibc'-. fier ein fîebetbjicli in den Handm ;,'rli;ilN ii hiitle. Dar-
auf habt» iii;m d;i- (iiidi wi«'<ler geschlossen. Man venmite. «lass die
Tote die tnündeiiu dt i l\.a[K'lle gewesen sei. Diese geheimnisvolle
{inibi*.<>üirnung sei durch die damalige Klausnerin , eine « Welsche, »
Iiekannt gew<»r<len, die durch eine Öffnung oben im Kreuzgewölbe
der Kapdie den ganzen Vorgang mit angesehen hülto.
Dass nun wirklich hier ein kleines Frauenkloster, ein Bethaus
mit einer Klause (oraloire. prieuré conventuel), neben der Kapelle
bestamlen Iiat — ein grosses Khwler dürfte es nicht gewesen sein,
denn dazu ist der Raum zu klein — . dafUr ist kein gescliirhtlicher
Beweis vorhanden. Durival ist. wie schon gesagt wurde, der ct-;|c.
der flie-i» T!ints;irbo erwälud : ihm --ind in dieser Ansicht d'lluart.
Vt'iuiiiiais. .Miel. I.nii';. I. ('liage gc!i)l;ii. Uanz abzuweisen aber diirfle
«liese Aunahme nicht seni, zumal da sich nordöstlich tuilerhalb der
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Kai>*'lle im Walde eine iti Stein trefassl«-. fihn w.illiic Ci.-lerne nodi
liailet. die im V'olkî<mnnde « der Nonneiibi uuiif u liois-i. Steher ist
ferner, dass an <ler iiurdwesUi<ihen Seile des SchifTes der Kapelle BesU-
Yun Gemächern sich finden. Schhesslich erwäbneD d'Huarl und Verron-
nais — allerdings ohne einen gesdiichUichen Beleg dafOr zu biiniien —
dassdas «Kloster« (le monastère) im Jahre durch die Schweden
zerstört worden ad; ausserdem lebte Durival in einer Zeit (Mitte des
vfHigen Jahrhunderts), in der sich recht gnt glaubwOrdige Nachrichten
i'tber das Vorhanden.<^>in eines Klosters erhalten haben konnten. E»
>iii(l wirklich Anzeichen vorhanden, dass sich auf dem Sandsleinfelsen,
auf dem die Kapelle ruht, ini Nordwesten im AiiseliUisse an das Laii;r-
haus der Kapelle Gemächer befanden, und zwar ui zwei nif^driq^en Stock-
werken, die allem Anscheine nach srewallHam zersltirl worden sind;
dai> ina^ in der Sehwedenzeit jjcseliclH u sein, and zwar im .lalm'
1635, während dessen die Schweden ni unserer Genend ttausteu.
Dupriez^) nftmlidi erwfthnl eine PDlnderui^ des iQosters Lübeln
(Longeville) im Juni 1635; die lateinische Chronik (Sbnuskripti de?
Ffarriierm Henry Champion aus Boldien (f 1695), von der Aus-
zug in der Austrasie*) von Boulangé vetOffentlicht worden ist, erwähnt
Zttge der Schweden in un.serer Gegend in den Honuten Juli, August.
Oktober 1635. Im An;.nist «lieses Jahres waren sie nach dem Rhein
ïrezogen, Anfang Oktober kehrten sie zurück. L)einna« li ist anzu-
nehmen, dass '^io itn Okiober an< }i in der Nähe von Korbach gehaust
haben und <iic K;i|K lit' oder vielmehr dus Anwesen /er«:! ort hrihf»n:
denn, wie schon gc.-^;ijfl. auf gewaltsame Zcrsloriiiiiz il< iitcii die Spure!»
von Wohnrilimien im iNU der Kapelle und die M"i trl-piu* ehies alU a
Dachgiebels, der sich im NO an den Bau des Langiiauses über dcui
Chore aiddinte. wie man auf dem Speicher der Klauauerwc^uiig
(Plan VI, 1) wahrnehmen kann. Das Vorbandensein eines Anbaues an
der NW-Seite erheltl aus einem ein SUx^kwerk hohen Bewürfe, ans
1; Üuprte/.. »Übe» rügulioi> du ninua.-tèrt: dv Luageville-lès-SL Avolil.
M«lz 1877, |). m. ». V. Pratic«rà Thiorry. «bl>é UWft— 1651): ««7. Jaid USO.
IjM Suéduols pillfnt l'abbayc de {x}nKevillo. • • Kraus «. a. 0. |>. 888.
S) I/Austt;i-ic II Mtai.'«. Met/.. WA p Mf'lnn^cs d'arfliéol<i»ii».'
d histoire par BouIuug6. jj. 8: ... circa juliuin meiisfin reliqiiiac snl> duw
Horaardo Weimar, omaitun bip«duii> ticelerattsstina tolluvic», evocala a XuIkk
renstlma ronira ohsidioDeiR Nicolai Maillard. i|Qi nrbem dure I^othariiiftaf
)>ostu1abat. posfr.n li. fr nfi i^ro salvo condiir tu prinripiiin Sarre-pontani el Bipontaiii
^eUs venus iniscrruiium iii inoduin d« pi«edata csl. » — p. 9 . . . . » rardmalis
de ht Valette copiis coju duce .Weimar fx Suocin au^^u^to Hliciuuu (ii-Ueral. (la-
leiMbs oclobribtts revertiintiir.
1
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einer zwei Stockweikc hohen lîniulbr><;pnnisoIiP . uns /w(n klcitH^rni
Ni>i<'}if'n. juis einor in Hcn lluiitn der K:i|>pI!( IViln civlcn , jetzt ver-
inaiierlen Tliiire VI, J. aus einem riuiranjrelslciiif nut Luch,
aus Mörtel, riei aiil ciiun Daeliansat/. hinweist, ans einer uitixehcl-
f4)miig gehauenen Vei*tiehnï;r in eiiH'in iieivorstehenden Felsslüoke.
ans GebäUdüchern in der Mauer der Kapelle für Daehbalkeu und
all» Gebftiklöcfaern im Felsen, die wohl teil« zur Aufnahmo hnizerncr
Strebepfeiler ssur StQt^se des Uber <}eu Fels hinausragenden Aussen-
banes gedient lutben mOgeu, leib zur Äufnahme von hölzernen
Stufen, die xu der Eingangsthfire %u diesem Aussenimue fährten, deren
Bogenansatz man noch deutlich wahmdimen kann rM< iDirisse der
eben^enannten vermauerten ThQre kann man aueh im Inneren der
Kapelle erkennen. Sieher ist au<'li die Kapelle unterkellert, wenn man
ancli h<ntf beim ersten l'lirke nichts davon wahrnehmen kann Siehl
man aber da. w» der .Vusx nban anün^j. tii iiiiiicr /u. so erhlickl man
neues (ietnanci in < incm Ki lsspaltc tiuteli da.s wahrseheinlioh <lei Lm-
irang in das Kellerjj;i'vvollH' al>geöchlossen winde, möglicherweise m
derselben Zeit, wo ilie obenerwähnte Vermauerung dc;i entdeckten
timbra in der Kapelle stattfand.
In dem erwfthnten Briefe des Bistihols Ademar aus dem Jahre
1338 ü»t von dnem Kloster bei der Kapelle keine Hede; es wird bloss ein
Kapellan genannt« der die priesterlichen Funktionen in der Kapelle
ausübte und daneben seine Wohnung liattc. Ans den im Plane VI, 1 er-
.•«ichlliehen Mauerreslen geht nun hervor, danH das ganze Anwesen mit
«'iner Maner inn^rcben war. so dass rin'/- um die Kapelle ein zwinger-
at ti;:<'r. ireier Kaum sich befand, der diiii fi eine der SiKls[iitz(' der
KajMBlle beginnende Mauer in einen westlichen uml <)>lli( In n I i il
getrennt wui-de. An dieser Südspilze führte eine Pfurli- (l'lan\l. Iii
biuab zu der VViesenlialde. au.s der der tebs einporsU Der Ansal/.
des BogeiH dieser Pforle ist in der Nftlie des Eingangs zur Kapelle
noclt deutlich wolirnehnibar. Diese Umnmuerung, femer der vorhin
erwähnte Anbau in NW, sodann der ebenfiills schon angedeutete An-
bau in NO, dessen Gtebelansatz durch eine Mortelspur erkennbar ist.
endlich knnstli<-he Abplattungen in d(M- Nlilte der Khtnsn(>rwohmmg,
Wo noch im Kechteck Ifelutueno Felsstücke /u .sehen sind: das alk^
deutet anl ein grits^eres Anwesen, als es dif W' ihnung eines Kapellans
ist. ;dso viclleichl auf ein kleines Kloster. <las entweder vor oder na< h
l'.VAH lM'-;|;iiidrn hat. in dem oben erwfilinfcti l.chensreverse des
iJitions \un der Leven aus dem .lahn' l(j.S4 ist zu ersehen, da.ss da-
mals um- noch die liapelle ttesliuid.
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\)vv Nfliciibaii an «It-i- Kapelle (Wolinliaus uml Wiitschaflsgebäiido
für (Ion Klausner — Jel/.l Klansnorin — ( vop/l. Plan VI. 1 . win or heuto
m «cIkmi isl. ist nicht alt. Nach Duprie/,') J«<>ll er 1H20 jiciianl wordon
>ciii liir ilen ITintiMT. Der Hau. «lor aus <lon Trüniniern dos au
.seiner Stelle |ie.-^tau«leiK'H trülieren Anbaue.s lieiiiiluen mag — wozu
eine niii-sehelfctrniiit vertiefte Nische zur Aufnahme einer Heiligenfigui-,
(iir über dem Eingaiige zur Klaivsnerwohnung sich jetzt befindet, wohl
»chörte — ist teilweine um den Chor herumgebaat, hat mit diesem
dan Dach gemeinsam und lehnt sich unmittelbar an das Langhaas an.
Den einzigen Anhalt, das Aller der Kapelle zu bestimmen, giebt
miH (las Hauwerk äelbät.
Dupriez .sa«rt, dass inehreie Hi^iorikor — erseheint auf Veronnais.
Lau«,'. ThillDV und Bouleiller anzns|>ielen — die (Iründung der Kapelle
ins 10. Jahrhuudcrl ^n-^cl/t halten: cini'/e hätten 'je^ntrt. es könntr- ja
sein, dass fiiilicr -cIhih eine Kapcllf liier uc-^tiiinlcn li-itlc. und dass
i\w heutige liii r ;uiC dicaei Stelle jichaul wordcn wiiic. «der dass —
w ie Verronnais anhilii t — die alle Kapelle von dei Tochter Theoderichs
von Word wieder instand geseizU und dass neben ilu* eine Klauî$e von
ihr gebaut worden wäre: doch das sei wenig wahrttciieinlich; denn
das massige Fundament (das etwas l'iber dem Kapellenbau hervorragt )
»ei ans demselben gut behauenen, roten Sandsteine, den der Berg
gdiefert hal>e, aufgefiihrl wie der ()l>erlmu, zeige denselben festen
Mörtel wie der obere Teil (der im SO hei manchen Steinen die Spuren
der [febezange zeijxli. Somit sei die lieulige Kapelle die ursprüngliche
und stehe nicht an der Slelle einer andern; sie stamme ans einer
Zeit, wo der ;rolisclie Uauslil schon ^c!ir l>o!icM ^'owc-^cn sei, aus dem
13. .laliriimMlortc. mit Ausnalune eines Icilcs des lianjiluuises. des.sen
^iros.ser Mittel|»ltiler in eine andere Zeit jrehore. Eine fast «rleicho
Ansicht äu.sserl Iviaus, der den tlljür ins Iii. Jalirliunderl setzt, da.«*
Langhaus aber der ^»tjAtgotischen Zeil zuweist, dem 15. Jalirhunderte ;
und d'fiuart sagt: «erst un gracieux édifice du quinzième siècle.»
Alle drei Darlegimgeii sind richtig, und doch irren sie auch wieder,
allerdings nur teilweise inbetrelT des Chores, teilweise inbetreff des
I.ianghauses.
Der aus den dü i Srilen des Achtecks ge8Cllios.sen(? Chor, dem
ein lleehteck voiircla;j:ert ist, mit seinen einfachen, jedoch mit gutem,
gotischem Masswerke versehriien. ;il>«*r schon ziemlieh .schadhaft
gewordenen Fenal^ru und seinen seeiis kleinen, mil Basis und ein-
') Diipriiv; n. n. 0. p. IH. < Vur» 1K2<>, on y Ajouta an potil U-llimcnt fionr
lo^tii' lo gardicu. *
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— 3ÖÖ —
fachen KeldikapilflleD ven^enen abgerundeten Ek'ksttalchcn wrisl uw
13. .Talirhunderl, als« wohl in die Zeit, in die die î^p^Mido rlic Gründung
der Kappllr verk^, etwa in das Jalir 1260: in dieser /eil etwa ist
Thi 'iflfn irh. Herr von I'nrliacli. «reslorben. Das diirfle der irescIiiclitliclK^
Kein <l< i Sage sein' i ('Imr ist ans nnreitelniässi<ren Hausleinen er-
richlel iiikI an der cnwig siciitl*aren NW-Seile mit Hewurf versoliffi.
Der 8-t .it««ral>schlnss Irup nrs|iriinj£li( lf drei /ieiliclie Fensler. vt»n dnifii
daj5 miltlere (Plan VI. jetzt vermaut'rt ist, die beiden andern sind
Kwe^teteilt und eudigni je in zwei Dreipftsse. worüber als Krönung Je
einVierpasR im Kreisrand steht. Das auf der linken Gliorseite befindliche
RundboiEenfenster, unter dem, von aussen siclitbar, ein vermauertes Kpitü*
bmeeoreoster noch im sehen ist, ftchtVt einer ganz s|)&ten Zeit au. Ihm
jtejreniiber He^en Otiereinander 2aUcNls( lieii. von denen die untere spitz-
ho^rige dem eben genannten, von aussen sichtbaren. /.n<remauerten Spit^
b«H/enfen.'!ler entsprielil und eine alle Thnre, die in die Klansnerwnhmintr
rührt: rdMT ilir belindel si<'h eine Kni|>()re mit ( ini in An -uMn/f in den
ersten St<»<l; der KlaiHin i wohnnnir (l)eide aus m ueuM- Zeil) und mit
eineiTi /.icinlirli i ilidliti ii Aii^i/aic^fp in das Lanjrhaus der Ka|»ell<'. Der
Cliui . »U*r jt'l/.t «*in«' tiache lUrkt Inijft. jfinji fri'dier in ein l\r« ii/.Ke\vülbe
aus. wie die sechs Ecksäulcben bezoutreu. deren eine noch einen Gewfilbe-
amtatz zeigt; er war das ein/igt; Heiligluin, halte kein Langhaus, wie
jetzt, und stand durch keinen CliarlHigcn (Triuniphb(»geni. wie heute, mit
dem jetsigen Laiigiiause in Itozit*hung; denn an der Mauer, wo der
(3ic »rix Igen sieh befindet, sieht man deullicli Spuren von einer naeh
der Mille des (üiorinnern znjrehendrn Wölbun;.'. die heiltl» abgeachlauen
wl, ein IJeweis dafür, «lass der Chor in siel» abges( îiîn^-cn war. l)as
Kreuzjrewülbc b^t entweder infolge «tes Atters eingeslar/.! oder ch ist
zerslorl worden.
Da^- heiifi'/e i.an}fliaus. das lief<'r licjït als der Chor, aus dein
iii^in in (lasstÜM' flni-f-h i-iiien s|Ml/bo<^rivr(.|| Triuinphbotfcn. der mit
«-mini Î5ims versehen isi, u"'lnn;îl. ist im Ciejfen-'nf/o zmu Chore aus
put lit.'hau» iH'U Sandsh iiuju t riichlef. Ms macht von aussen imt seinem
wucliligen. auf Fels jjeyründelen Fundanicnte, dem steiidiarlen Mörtel
und seinen teilweise verwitterten Steinen einen ebenso alten Kindnick
wie der Chor, wenn man ab.<<ielit von der Wölbung im Innern, v<m
dem spfttgoti9(*hen Pfeiler in der Mitte, von drei grossen g«)tis<;lien
Feostern mit Hohlkehlen, dem gfitisehen Thfti'slurifie im Innern in der
Hohe <1er NO-Wand und dem gotischen Thtlrsturxe RIkt der Eingangslhtlre
*) Atorf a. a. 0. p. ô.
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— 396 —
mil der .Jalm-s/alil 14öH (vcrgl. Pliui VI, 5 n. ü). Dioso l'insUinde
wei^on in sitâtRolisclic Z(Mt. in die Milto di'» l"). .lalirhiifidrTîs. wie
«Inn li «lio Zahl hostälijrt wird. W otni man diesen Hau hetiachtol. um
den etwa 2.5 m iber der Krde eni wajrereelit horvorra}ronfler ^\m<
sich /iohl. .SU k«>nitnl man /,u dem Sehlns.se, dass die (lotik erst iiaeli-
Inijîlieli angebracht Ist, und das.s er urspriingUch nicht kii-chlichtii
Zwer^ken gedient hat. Zuiiflchst entbehrt der Bau der Sirehepfeiler, die
dm;h sonst bei trotiwhen Kirclienbaiilen nicht fehlen — der Chor nur
hal einen solchen im N — sodann finden sich auf der SW-Seite unter
«lern Smaft zwei vermauerte, vicrepk^tc Fenster, auf der NW-Seite
eins, anl der SO-Seile Aber dem Simne oberhalb der EingangjjthQre
ftbenfalls ein viereckijfes. vermauertes Fensler. Ternor sieht man in
den beiden (iiebeln je 2 kleine (also vier) vermanerle. vierekige Fenster.
Heaehtel man diesen Tni-t^nd. -n kann m;in si<h de« <led;Hik'>!is
nii'hl erwehren, dass ilie-cs ( u liiinrl*' IViilici' i'iii lirwulniic- II;iiis
mehreren Stockwerken war. vielleicht mil <1ifi Stot-kwerken. UWi-
halb des Simses linclen sieh iibei- den vermaiu i Icn Fenstern, mit A\\»- .
nähme des Fenslers über der Eiiigangsthüre, in dem eine Statuelle
des heiligen EUfdus steht, der mit seinen Attributen, Ifaimmer und
Amboss. versehen ist. nun noch Fenster mit gotischem Masswerke. Die
liekleidungen dieser Fenster, die da, wo sie an das Mauerwerk an-
Htnssen starke Risse Tseifcen, imd nicht in die Fugen der fortlaufenden
Steinreihen i)ass(M). maclieil den Eindruck, als ob die Fenster nacli-
träyrlich ein^'csetzt .seien ntid i^war, wenn wir die Synniielrie znr Hülfe
nefimen ;nt Stelle soleiier kleinen, viereckijïcn Fensicr. wie sie i'l>oti
ei\\;iliiil w iinlf^n. Dass der Hau. dcc lieiite l.;ni'^'han-= der K;i]>t'ile
bildet. all<i i-l als di<' (iotik. -n' mis bcnle im hnieiii t iil_M"^en-
Irill. die. wie die Zahl des jedeulalls auch später einjresel/lci) Thnr-
^^llu•/.es zeigt, in die Mitte des 15. .lalnlamderlü zu setzen ist: das
lieweist auch ein SteniHu>tz;scichen im Kähmen des über der Eingangs-
thflre vermuucrtcH, vieruktgen Fensters, das dem 13. Jalirhund^e an-
gehört (Plan VI, 8 während Sleinmetzzeichen an den grusseu, gotisclieu
Fenslern (Plan VI, 8') dem lö. Jahrhunderte zugewiesen werden müssen.
Von den vier mi^ gotiijchem Maa^werke versehen<'n Fenstern ist eins eiu-
leiiig und eudigl in einem Dreipass ( Plan VI. ;^). widirend die drei andern
zwei}.'eleill siml mid. wie die zierlichen Fenster des Chors, je in je zwei
Dreipässe, von Je <'incm Vierpa.sse <j«'ki(iiit. nus^rdien ilMan VI. 2'. ma-
nnt (h'ni I titerseliiede. dass bei zweien von iIhm n ficr Vi( t|M--- in l incia
Vierspitze liegl. w;dii<'nd ei' beim diitlen l'"eii.*-lej in eiiu iii Ki ci-niiKle
ilMan VI. 4) ruhl. Die F«'n.-^tcr des (ihures .sehcüieu sonnt das M«nlell
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fftr diese Fenster abgegeben m haben. Daaa das Haas ein Wohnhaus
mit mehreren Stockwerken war. das bewoisi iim li iiudi «lie mit späl-
et«)tischem ThArsttinse vcrsolicnc Tliuic im der NO-Srito, die sich etwa
'^ m ril>oi" fleni Krdboflcii iti <lor Wand botiiidot und nacli dor Kmpor*»
im f'.hiirc fi'ihrt. Wie «AI oiiio Tliiiro In» Ii fïhcn in fitic W;ind
kommen, wenn Mv iii< hi \im ciiicîii ludierea btfK-kweike ausgeht V
Der S|»jU}rolis< he 'rhüi>lur/. iit)er dic>^«'r Tfiiire tut! Dreijtass und fi'inf-
biiitterigcii li<»>('Ui'ii (verj:!. IMan VI. o) kann ttvhl ;iul erst spitlci hin seine
Form erhallen haben. Nach allen diesen An/eichen diaften wir nicht
fehl gehen, wenn wir sagen: Das mehrere Stockwerke hohe Hms
wurde in der Milte des 15. Jahrhunderts, im Jahre 1458, wie die Zahl
andeutet} seiner Stockwerke beraubt und in eine sweiscliiflige Kapelle
lungewandelt ; die Wohnnlurae wnnlen ausserlialb teils auf dem Felsen
im iV\V. teils im NO. an den Chor anprelehnl. anüpl>ra< l)l ; /u ihnen
fiUirten ThiinMi. die jetzt vermauert siml ( verirl. IMan VI. 1 . > i.a ). — Daaur-
spriuijrliebe Dach d<'s I.aniîhanses scheint ebenfalls /,erst(>rl worden zu
sein: denn d;t. wo (he^ ?ii>nti<:e Dach mil ^eincïn kleinen h<")lzernen
< iliH.-keinürniein i) ohne jt-ilm ("berjranjr aut der oln-rslcn SIeinreihe auf-
sitzt. zci<ft SP Ii k' in Sita-, wnv :in der Hslspitze kann ukui noch einen
krajrsleinahiiliehi Ii (lesimsbltH k mU dt i Hruslti^fnr eines die Hände
kreuzenden iManues erblicken, der vielleicht als Triiitt^r eines Waisaer-
speiers gedient hat. Dan Langhiiu:« bot in unruhigen Seiten Sehnt;:,
und die Nische der Eingaugsthürc war im Innern so eingerichtet, dai«s
sie mit Balken verrammelt werden konnte, wie ct^ die noch erlialtenen
EinsatzUk'her darthun.
Da.H Ituiere des zweischifliii ii l.an^djauses weist seiner «ganzen
Bauart nach in die Mitte des 15. .)ahrhun<lerls. Im Durdisclmitls-
punkte der Diajronalen der dem t^)uadrate sich nähernden (Irnndfliichc.
die mil kiriiien renientplaHeti belejit i^^t. f^rheltl sieh jiul" jirhicrki^'er.
liolter l!.i<is eine schlanke, nnide. kapilallose Säule, wit^ nur der
Spatj^ulik eijrentümlich ist. Aus dem ol)ern Knde dieser Säule enl-
wickehi .sich acht abgescluäjrle, in Sj)itzbo<çen auslaiilcnde Hippen, von
denen sieben »ich auf KelchkapitiUc von s(*blanken Eck> und BiGttel'
wandsfliden stützen, während die achte, nach dem Cliore sich neigende,
nur auf einer itber dem Qiorbogen angebrachten Koasole ruht. Es
entsteht somit ein zweisdiiffiger Bau mit vier Kreuzgewölben. Von
den vier Scblusssteinen dieser tragen zw « i Rosetten, einer ein Veronika-
bild, einer das Bild eines bärtiiren Mannes, vermutlich (luisü.
Der Triu?nplilM)gen. «1er durch einen iiber ihm ruhenden Spitzboj<en
gesichert ial, wie man auf dem Speicher de» ülauiiueriiauses au der
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— 3fl8 —
Wand, «lie noiiorcs Gciniiiicr zoijtl. w^lien kann, ist zu (li>s<'r î^eil ilfs
Hiiuos j(Ml<'iifalls fi">l '/clintim wordt'ii; «loiiii. wio wir olîon -nfu'ti. \\:\v
«Icr C.lior in sich al)jî<;srlili i-^m. mit cinfr \\<»lliiin;; n;i( li Iiiim ji viuri
Triiim[»lilu)'^eii ans «.'cliaui wnidcn. Wäre 'Nt 'l'niiinpliliu^^fij von Ari-
UniiH an yrcwcsiiti. so liätt«' lutiiial liu \\*»lliuii;i iiit (.hon' wejrbloilx'ii
miliiien. smlaïui Iiütte der li(i*!eii in der Milte des Qiores sieben
mßHsen; er isul iibernnrh redits Terijchoben; atisflerdem h&tte die nadi
flcm goUselien Bfitreii von dorn Rnndpfeiler aus sich neigende Rippe
mit ihrer Konsole gerade Uber der Spitste dieses Bogens ruhen müssen;
Hie ist aber auch nach rechts verschoben. Daraus gdit ebenfalls hp^
vor. dass das T^angliaus urspriin<;li( -h nidil als Kapelle diente, nnd dass
<'iii TrinniphbügtHi anfaiiu^ iii<'lit vorhanden war, höchntens vielleichl
ein kleiner Kiniranjr von dem Lanjjhauso ans.
N'acli di<'s<'n Darle'/mi^'fn konnnen wir zu <leni Krjrei)nisse. da.-!<
«lerCJnir ins 13. .lalirhnntlert /u -<'t7en ist. ebenso die äii.sseren Wände
des Laiijihauses. während d<'r iimete Aushau des let/tern «1er Zeil
der Spätgotik, dem 15. .lahrhunderli'. zuzuweisen ist. Dem äüuuiit
auch Kraus bei, nur mit dem Cnlerschictic, dass er auch den AusMen-
bau des Langltauses ins lö. Jahrhunderl setxt. Was hat aber dann
bis m dieser Zeit an der Stelle dieses gestanden? Dupriez setzt
den ganzen Bau.» auch das Innere des l.jinghauses, in das 13. .labr-
hundert. d liuart ins 15. Jahrhundert.
Wie der C.lior ins 13. .lahHnnirlerf. -o \vf>isl <1ie llestauration der
Kapelle imslreiti^r ins 15. .lahrhundei ts. Das Innere des l^anjrhau.ses ist
ein hof|iiiiîerr--^:itit( r Hau, der in Lothrinppij seines<r!eicf»en nur hnt in
dem K( !leiife\vi>llir <ii s alten Sehl(.>ssf"< l-'"iba<'h, das vielleiclil «la- .Mixicll
Zill l\;i|>elle .muI di in KreuzlKM'ue iH'j^t tîeben bal : son-t limleii sieh
tl* lai liuf liauhii iiu wi -lUt;hen Deutsrldand um ut>cli an der mittieni
Mosel , und zwar sind e.s liier nur Kirchen kleinerer (ieineindeii.
Johann Muas hat in mein Aufsätze: ^ Zweischiflige Kirchen an der mitt-
leren Mosel worauf Herr Baumeister Witllenweber zu St. Johann a 'S.
den Verfasser anfiuerksain geniaehl hat, solche Kirchen in an-
ziehender Weise Ix^liandelt. Er setzt derartig gebaute Kirchen der
kleinern GonH'in<len in der rnijreijend vf>H ri()cheni an der Mosel in
die spfitgotisehe Zeit und sn^'t. der (irund. diisK man in diäter Gegend
gerade nur solche iJauarl uewähll habe, sei znin Teil der. dass die
auf tmfh'^fle^rnfn l'tuikten in der Hejxel befindü« he)i Bauplätze selir
beseluaiikl waren niid eine Krweilerun«^ zu dtei.^i lalli^eu Kirchen ni<^ht
zulie.ssen. Man leu^l«« hiher dem llau|»Uaniue der Kirehe ein Quadrat
Vorg). ( 4;ntraiblall Uur liauverwallang, iHBi, 7, p. 67 f.
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zu Gninde odfr weiiigstfns ('in von deni-Sflben nicht vifl abweuiiort-
(les Hf^clilook und untcrsliilzlo die D<'('k(' durcli eine Säule in der
MilUdlinir- des Hauo.s. Der r.lior \u der ]Vlill<ï des IJaues. Mit Auf-
nahme «ter letzten Hf!r.tnptim<i -tnunil nl!»»-; :inlT;d!f>nd zu den Verli;ill-
nis«e?i der Kreu/k.ipi lie . «leren i\\un' inehl in der .\Uüe luiiii. em
lleut iö datiü. da.-.< *ias I.an^rhaus nrsjniinjfheli mit <'iner Kap«dle nichts
zu Uiuii halle. Dass die ;iülisclie Kinwülhung, wie gesajrl war. er.sl
später in der Mitte des 15. Jalirhunderls, also in der Äu>sgan<;äcpoche
des gotischen Systems, stattfand, dafttr dürfte eine Äussening Franz
Kuglers in seiner Geschidite der Baukunst^) massgeliend sein, der eben-
foUs die eben besprochnen, kleinern Kirehenbaaten an der mittlem
Mosel bespri< ht und dabi^'i ?a<ît. da^-s die Neta^ewölbe, di(> meistens
diese Kiretien haben, von Bedeutung « i n. namentlich bei Überwölbong
nllerer Kirchen. ï'l>erwôlbungen also kamen vor, jranz be.^ondcrs in
je?ipr Zeit : ;d-n tint auch eine ( herwöthuntr des Langhauses der Kreuz-
kup. llr diiichiiiis nichts anfTallendes. Sniclie. der Bauart «1er Kreuz-
kapelle iilmliclien Kirchen an «1er niiltieia Mosel, die in (lern kleinen
lîebicte von einigen QnadraliiKïilen liegen, sind die Hospitalkindie in
Cues, die lürciien in Hreinui, Zelliiigen, Traben, tJclmen (1538 einge-
wölbt) und Driescli und cndlicli in Hatzenport an der unteren Mosel.
Besonders ahnlich der Kreuzkepelle sind die Kirchen in Bremm und in
(«ues, nur dass sie ein reiches Nets^ewölbe haben. Die Hiispiialldrche
in Cue.s ist s«)gar in de?nselben .lahro gebaut worden wie die Krtuiz-
kapelle (Sehiffj, im .lahre 14")8. Auch in der Zeit des romanischen
Itaustils kommen zwei.^cliiflig«' kirchliche IJaulen vor mit (|ua«lratischer
Hasi«. einer Säule i?i der Mille und vier < te\vr>lben. «las waren aber
Heitenheilen. un«i zwin linden si<-h uidei' ihnen nur Krypten iwier .Stliloss-
kapellen. Ein bez« u linen<les Beispiel li<'fert «lie l)o|>pelkapell«' «1er
t Neuen Burç» in Kreibnrg a. d. Unslrnt, aus dem .lahre 1227.*)
Die (iründung der Kapelle lallt also der böge wie der Bauart
nach in die lütte oder den Ausgang des 13. .Tahrhunderh*. In dieser
Zeit war The(»derich. Graf von Rixingen, Herr von Forbach. Derselbe
übo^iess dem Stifte von Homburg, das der Bischof iakch von Metz
1254 gegrOndet liatte, dan^i eine tJrkunde vom 18. Febraar 1257 das
Patronatsrecld Ober die Kirche zu Kerlmch, zu der Forbach bis 177(1
als Filiale gehörte.') Daher macht denn auch der Bisdiof Ademtu* iür
') Kugier, Oeschiebte d«r BatikuiiHt III. n. DIo gothischo Raukniuit,
Staltgart 1861», p. 377.
8) HcMitrich UUc, UcächicUte der roiiuuii)»chen Itaulcansl, Leipzig 1874. p. 705.
Âturf a. a. 0. p. 5.
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— 4<K) —
das Kapiid in Homburg 133A die Redite auf die Kteuzkapelle, die zu
Porbach getiArte. tielleud. Bei dor AuflösuniE dfs KoUegiatotinfs von
Ober-Homburg, da» don 5. Oktober 1743 dem Seminar St. Simon zu
Metz einverleibt wurde,*) kamen die Akten des Stiftes naeh Metz.
Daher fuiid der Brief dos Hist liofs in der Hibliolhck des Seminar:*
St. Simon. Das Dalronat^i'echt stlieinl dem Kapilel in llonihurg: aber
sclion früh slreili^r jicmaflit wonlrn y.u '^cin. vioüpifhl -rlum iiTitor der
HerrscbalT Arnolds von Sii't( k. -Ici den ■Jl. I"i-I)iii,ir I lotj mil der
llerrseliaft Forbacb dureli ileii iier/,o«f l{enatu> IhIcIuiI wurde. Dms
F.,ehen wurde 1400 in ein erbliebes Besil/tnm verwandelt.*) Inlulge
dessen bat walu's>ebeinlicb schon iViiiold sein Hecht als l'atrou «ler
Kapelle geltend gemacht und sie 1458 umbauen lassen; sicher ist, wie
ijchon oben erwähnt wurde, dass 1684 der Banm Karl Kaspar von
der I^eyen das ulieinige Recht des Patrons fur sich in Ansprudi nahm.
Das scheint dann bei der Herrschaft geblieben zu sein, bis die letzte
Gräiln von F(»rbaüb. die HemabUn des Herzogs Christian von Pfabs-
Zweibrücken. den Neujahrslajr 179.'] vor den nabenden Révolutions
trnppen die Fluehl eijjriiï. Die lleirsebafl wurde iSationaleijientum,
Slaat-sbesil/.; dtnli wurden die Walduit^reii, in deueti dir» Kapelle Heut,
1814. waluscbeinlich von Ludwiii .Will., lim Kiik* l <l< i (IrtUin zurück-
;ic}:eben, des.^on Krben, Krnst, Harun von l Iraveiuculli, un«l Atdi.n.
tiraf von Ue( hi»ei'/, diese den 27. Septendier 1H24 dem lleirn l umçois
de Wendel in liayingen vorkauflen,^; mit ihnen die Kapelle, die Jetzt
ntxih im Hesitze der Familie de Wendel ist.
Die Kapelle mit ihren eigenartigen, graziösen, unmutigen Formen
verdient erhalten und vor dem Verfalle, der bereits aussen zu Tage
tritt, geschützt zu werden. Das einzi<;e Mittel liierf&r ist, dass sie
unter die Zald der klassierten Rauwerke Lothringens aufgenommen wird.
1) Kraus a. a. 0. p. 3ä9.
«) Alorf a. a. 0. p.
') Rinc Kopie des Verkaufsaktes i^l iin KorJoadicr Sladtarrhive vorhandiMi.
— î=«l=^
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- 401
Kleinere Mitteilungen und Fundberichte.
LotfariDgiache tiiockeDgieflser in Deatschlaod
von E. WémMM. Iiobiiq.
Dass dio (llockengiesser des Mittelalters bis weil ins XVl. Jahrli.
hinein ihr Kunsthandwerk mci^t im l^nihrrzifhcn lto!riohen. i'^l b'^kaniit
— v«î!. »)ttf . Cilockfrikimdi' i2. Aull.) S. 8<i f. Mit (U-i Einn< liUiiit: privüe-
jjierttr fiirstlicher und audi -^hidtisclicf i ii("-sci('iHH ii>ft»lg«' des Aiif-
kotnmeii.s der schweren fief^cliülze iialiiii dann der Gesehältshelrieh
eine andere Gestalt an. und die ini Umherziehen arbeitenden Giesser,
die ans da noch begegnen, siiul metet mittellose und auch technisch
«IQrftige untergeordoete Existenzen. AufIftUig ist unter ihnen die grosse
Zahl aus Lothringen stammender, die wir um die Mitte des XVO. Jabrh.
in allen degenden Deutschlands antreffen, und die zum Teil nicht zu
*!cn schlechtesten Verlrefern ihrer Kunst pehüren. Lothringen ist von
niler Zeit her dio Heiniat tüchtigen- un«l heriihniler (îlockengiesser.
Kerdinand Farnicr. dor derzeitige Bc-*itzcr der (fiessemen m Rnbé-
< <>urt und Vré< onrt. sagt in seiner Notice historique sur les cloches etc.
1882. S HO u. 40 I^othringen ist die Heimat fast sämtlicher beriihmtesten
tilotkeugicsser. Die dort einhennischeii Familien haben sich in ganz
Eurofw verbreitet Schon eine alt<' Glocke uuf dem ächiefen Tui-iue
zu Pisa ist von einem Lothringer gegossen... Die Gemeinde Breuvannes
(dép. Ifoute-lbime) hat mehrere Jahrhunderte hindurch die berühmtesten
hervorgebracht. Die Brocard, die Bolide, die Mutrel, die Monteau haben
wftbrend des XVI. bis XVllL Jahrb. ganz Frankreich nach allen Ecken
UUfl Enden mit ihren Erzeugnissen ernillt. Die von den Brocard ge-
gossenen Glocken sind fast alle Meisterst iukt^. . . Die Robert haben sich
•jf'^c-u lööO in nobf'rdiji't fdep. Vosges! nieder<rclns«cn. Aus dieser Ge-
uit iiMle sind au<îh die Antoine, die Messniînui und die Loisean hervor-
negaugen ... Die Gie«ser verliessen ihren Wohnsilz am Aschermittwoch
'j Rille AUiamlluiig ttbei loUiringisehe (îUMrkdDfieascr in llotland von de
Marsy im Journal de I« Société d'arehéotogie lomune, Xancy 1886^ iüt mir nicbl
xotäuglich gewerdeo.
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— 402 -
lind keliHen K^en Allerheilig(Mi zuriick. Sic zif/cn von Kalhodrale zu
Kiithedralo, von Abtei m Ahlei. Waren sie in einem Kloster einsre-
Hchlel, so führten sie dort einen jfuten Tiseh. wnhrend do-^ Trocknens
ihrer Formen jringen sie auf die .la^d. lisclitcii m den Teidu ii n. s. w.
Ihr I landwcrkzeujr war soin- ucnitr /.alilicii-ti : ein Zirkel, ''in klciiies
IliclitHrlieil. ijfiiaiiiil bnn^helU*. etlit-iie Formen fiir die Ornainenle uiid
rlie liuciislitU'ii iler Inschriften — das wai iiir ganzes Reise^epäcL
Nach dem Tode eines Vaters benutzten die Sdhne, die seine Wissen-
schalt geerbt ^hatten» lange hinaus dieselben Gerfttt», l>aher 6ndeii
wir Inschriften mit gothiachen oder Renaiasance-Budistaben in Zeiten,
wo diese Sdireibweisen Ifti^gst nicht meitr in Gebrauch waren. »
Dies prall in Lothrin<ren also auch noeli für die spütere Va-H. HIp
grosse Ziihl lothrin^dst her (liesser, die wir grade um die Mitte des
XVll. Jahrh. in Deutschland, wo sie mis sonst nnr vereinzelt begegnen*),
antreffen, und -/M'nr nicht nnr vorühergcltend. sondern /n dauerndem
Aufenthalt, bedarf aber Wold einer bcsond< ivn Krklärnng. Zu bemerken
ist, dass fast die sänitlicheii lottn in^i^t ln'O Orte, ans denen bekannte
Gluckengiesser stammen, Bieu vannes, CliampigneuUes, llnilU^'oui'l. la
Mothe, Levücourt, Üutremecourl, Robécourt, Komain-s.-Meuse, Sie-Marie.
VréoDurtf auf einem sehr kleinen, höchstens 15 km im Durchmesser
haltenden Gebiete am Nordabhang des Plateau von Langres und der
MontA-Faudlles zu beiden Seiten des obersten Laufes der Maas nnd
der grossen Landstrasse zwischen Neufchftteau und Langres, etwa halb*
1) In Daalsehland fest angeüedelte l^lhringor finden »ich TcreimeK schon
im XVI. Jahrii. Zu ihnen gehOrt der \m Ode S. 18<> crwälmle Iturfürstliclic
Stiicljgiesser zu Uerlin N i r n n s 0 i <■ t <■ r i r ti . iler I-Micmann der unter dem Nanu'ii
der «schüucu üiesseriii > ln-Kimnien knnkubine des Kurfürsten Joaciiim II, Aniia
Sydow. Da detMlbe mtfh 1959 gelebt haben rousa, ist keine (Jfsache« die seinn
Namen tragenden Glocken in der Mark Itrandenbur;; (eine in Siethen v(MQ IfäH
ist auBdrücklicf» hezeiclinel « Nirkel nifri' îi nus I.ulrinj; soinfm !?lf iohnnmigf«
Solme ünuusclueiben. Audi der Claude A übe vi (auch Aubarth und Auworl ge-
«chrioben), der lft02 die erzhcneogUcIie Gieaeliaite xo GracU in Steiermark eriiielt.
nmt 1Ä38 starb (vgl. Mitl.der k. L Centr. Kommiss. et«-. Neue Folge XV, 87 f.) iriid,
obgleich sein lleiinalsnrt nitld ani'^'Tfhpn ist. ein Lolbringer ijewescn sein, zu
dun in Uomatft-a.-Meu»«o licimiüclien Auboris ^01 le ï>. IHl) gehörig. — D«r Ctauär
Broehar^ der 1629 als Qieaser der xa Kidda in der Wettemu gegossenen 6loek«
der i liem iligen dortigftt Johanniterkirche nnd auch auf zwei etwa gleichzeiCige»
(iln< kl (1 (Irl ilmü^i II Stri'Ukirclic vorkommt, i-M \\<'u\ oliii.' 7\v*-ifi't ciii Glied der
:^u lireuvunne.s hcnniüchen Familie Brocard und nicht in Deutücldand ansässig
gewesen. Die Pfarrkirche ztt Thun in der Schweis besan bis iTfO eine daseliist
1427 geg()s<;ene Giopke, als deren l'rheber «Vory DièMI voH-Ryben«tl bri
Neuenbürg in Lothrin^ien » l)ezeu hne| wini — ilae- ist Vf«hl das 8 km sAdlieh von
2ileufclutleau gelegene Uel»euviUe.
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- 40» —
Wegs zwischen diosen beiflcn Städten diclitj;edr8n)rt zusammen liegeti.
Der nöTdUdisle. Ontromécourt, liegt 15 km sddltoh von Nonfchàteau
am Nordnhhnnge eines aus dem Mouzontliale sich erhebenden 561 m
hoben lanjrscstnH kloii fîcrirrih kriis. clor die «zàii/o L'iiifjogpnd dominiert
lind ehetloin die lK'festi<.'to Stadt la Mollio Inijr. ])iv<o. zu den slärk.ston
Fpstnnjïori dos (;;ur/<>i> ioüiringiseiHMi Ii!iiid(;.s jichiirpud, wurde in dctn
lanif\vieri?(nj. dein uiri--i;i|;ilirifTf'n [KH-allelon Krio? ■ Fmnkreieh'^ «îejîon
llcrzojr Karl IV \ou Lnlln iniien zweim d behv/erl nu l cndxTt, das (tsIo
Mal nnlor Ku helieu 16.i4. das /woile Mal unter Mazaiin KUö. Nach
dieser zweiten Eroberung wurde Stadt und Festung gänzlich zerrftürl,
die Einwohner zerstreuten sich in die benachbarten Ortschaften, und mit
den BauRUiterialien der zerstörten Stadt wurden die am Fusse des
Berges gelegenen Dürfer Outremécowt und Soulan<xiurt zum Teil wieder
ao^ebaat. Auf dem Berge selbst geben nur noch apärliche Erder^
liöhungcn und Mauertrümmer Zeugnis von der ehemals hier geslaiidcneu
Stadt. Die Annahme licyl nahe, dass diese Ereignisse und Ver^
Wüstungen die Auswanderung der lieimalios und brotlos (reworrlenen
Glcïckentriesser iti weitere Fernen veranlasst haben werdi n.
l<-h stelle im Fol'ienden eini^rc^ bis jtîtzt von mu j.'esamnieite
Nachri( iitni iiber solche (îiesser zur Vervollsliindi}run«î des in Ottes
Glockenkunde Gebotenen znsnnnnen. Wenn erst die bivenlarisation
der Denkmftler in ganz Deutschland durehgeführt sein und gleiehmäs-
Aiger als bisher auch die Glockmkunde znvorlMg berücksichtigt haben
wird, werden sich gewiss noch bedeutende Nachtrüge ergeben.
Aa*f ia Mothe selbst stammen die de la Paix, von denen bei
Dtte S. 205 eine »nnze Anzahl Mitglieder aufgeführt sind und ein Ni-
colas zusammen mit Ktienne Mere schon \'y2'\ zu Monde (dép. Lozère)
vertreten ist. .lean de Iii Pai.\, der dort ah zu Arnsl>er{r ansässijr
mit (llrK-ken vmi Kiôô bis l(i()5 erwähnt ist. konunt !ion 1B49 zu
UM \«»;filande vor. wo er mit .lerni ^litiMard. iu-ide als -ans
LnlliiiiiMcii he/eiciuiet. auf dem Hole dt - M,il/,li;iiises eine Glocke fur
die tiuili<A«; J»-)liauuiskirche ^desst. Noch friila-i kuiuint er mit dcni^tjUjen
in Thiiriujron UU5 zu üesterbehrinjten (die Namen sind hierPay und
Mealard geschrieben) und 1647 zu Schwarzhaiisen (ehemals, die Gtoeke
war in Sflttelstâdt gegossen) vor. Genauer bezeichnet als Jean Gérard
in Gemeinschaft mit einem Bruder oder Vetter Table imter Angabe
des Heimatsortes hi Mothe erseheint er dann 1652 in fiechf^emßnd,
und nach Stei<'hele (Histh. Au^fshu^xi kommen die Ijeiden in ilen Jahren
idetdi nach dem dreissijyähriiren Kriege in Süddetifsehhuid h;iii!ifr vor,
iiestimmte Orte und Jahre habe ich aber uoeii iiidil weiter augelroifen.
2«*
— 404 -
Ihn' Aiiswaii<U'nii)j: \vir<l alsn wohl iiarli der ZerAtijmng von la Mollit'
eifol^rl sein. Kit! Zweiji der Kamilic ist naclilier. wie aus Ollo (Tlielll.
in VVoslfaloii ar'.sässif; <r('bli('lM>n Dor (î d«' la P.. welcher dort in (ic-
iiiiMtischafl nul Charles mil rilockrii von 1745 h]< 17»)7 erwähnt ist.
wild der Johann (îollfried ans .Nk ln-na ' j lui U.).\lt v wilrlier
iKTcits 17.'U drei (ilücken der Stiriskirche zu Fi.s('hb«n k \>vl Hameln
uiiigegosy^on liat. Charloä gie-ssl noch 1773 eine der Cilocken zu
Drifouig. Dass ein anderer Zweig der Familie in Lothringen zurück-
geblieben ist, erhellt aus den weiteren Notizen l>ei Olle.*)
Der gleiclien VerantasHung dOrfte die Âuswanderong der a. a. 0.
genannten Gebrüder Paris, welche s<*iioD etwas früher in Westfalen
auftrett^n» zimiBchreîben sein. Die beiden rdooken für Ahsen 1643
hat .h)lmnnos allein ■re^rossen und zwar auf dem Kin hhofe im Armeu-
haus(! zu Waltrop, die drei zu Freckenliorsl Antonius alleii».
auch im .selben Jahre ilie Aiunndir-'/lnckf^ zu Datteln bei Dorlriuirui.
Woher die Nachriehl stammt, dass .lohanit ein I'ran<'isk,m<'! -Laienbrndcr
;iewesen .sei. weiss ich nicht — 1(580 j.">ss ein coi délier frère Je^ui
ThiebaulL deu gnisseu bourdon der Notre-Daine zu Paris.
Ob die bei Otte 208 erwähnten Rozier (auch Roner und
Kossier geschrieben) eigentlich auf^ewiinderl sind, nnd wo ihre
itpecielle Heimat gewesen, erhellt nicht. Honoré R. kommt in Ge-
metnsdiaft mit Johann Richard, mit dem er 1637 da» Gel&ote zu
Einsiedeln jfoss. audi 1642 in der St-Geor^'sikirche zu Dinkelsl)nhl vor.
denn d(T dort genannte llonoraUis IJosier ist oflenbar nur ein Schreib-
fehler und Johannes lleicliard t'der ebenfalls dort als Lothringer Ih^
zeichnet wird inid auch in.'):' nlU-in eine (îlot kc (Tir Mariaekappol im
Oberatitl rratl-<!i<MMi nml Ïi'}ît4 (Vir rütcnmii'tV.irli in Miltelfranken
begossen iiao i>l ollcuitar mil lîic-liani nl* nli-i-!i. .loimnu {{osier,
der WM und 1(')92 zu Strassl)urjj: v(.ikuinni{ (Otte S. hat
1694 mil Josoph .lu Iii en die vier Cilocken zu Wiesensteig im
Uberamt Geû»Ung(Mi ge<<<>s.<<en, und wird 1704, wo ^ zu Vaihingen a/£nz
2 Glocken iUr 220 Gkl. giesst, als «zu Rottenbnrg a/Neckar> be-
zeichuei. Der Jo. R., von dem eine Glocke zu Haselwangen im
Oberamt Balingen von 1760 vorhanden ist, ist jedenfalls ein ^teres
'i In Xii'lii'iiii f^flifinl si lion « lier eine züTilrciclicro rim ki-ninoduktion
Jit iiiiiMlj ;;«'vvebcii m .sein. 17l>H weihte au( den« ilorUg«n Kirchhofe (U-r Abi
Augustinus 7 Glocken auf einmal, daranfcr 5 für anst^'irliKe OrlKchaftfin (Zeitsohr.
r. Altort. Woj^ir.il. ii> 187a 11 S. 45.)
*i .Ans )a MiiIIk stain?)ileii aiiili hon Cii, 'n<t nii ) MtiiÜ» Jtôlii», welt'lu' 164U
ilie grl>^)^(■ Cilock«! der tMarrkitche Näiels« un Kanton Cilacu» ^eguûsvn JiabeiL.
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— 405 —
;:leirhnaini^ps fUic«! «if^r Fiiinilip. Mil dotn genannten .Itwtcpli .îiillim
identisch wird der « .losopli Julius ein Ilali<Mier » soin, ûov nach Woiss-
bf'i-k. i- ir.87 die 1010 Pftl -rhwprc Flir^'lorko fnr das Hnthhaus zu
l{t»thenbur}£ ob der TmiiIh i ,:r^',is>i ii li d W (•i>.->beckers Angaben .sin«l.
wir» naohlif'!' nnrh ein Fall x*M«f<Mi wml. nu-hl {îaiiz zuverlässi«/. 1728
ivuiuinl /,u Knu'sllall iin Obcrainl Halingen nngohlich ein ^ Hossier
CîiasdriUien » vor, was die Oberamts-Bcsolueibung — « von Caudry im
Honneftau • nelunen will. Die richtigere Deutung ergiehl die Nachricht,
das« die ZwöUührglocke des MAosters sniKolmar 1741 von Nicolaus
R. Im Verein mit M. A. Claude und J. Ciiudrillier grossen int.^)
Kin Florian Ludwig R. kommt 1701 zu Streichen im Oberanit
Illingen vor. .fcdenfalls blieb ein Kluplz\i'fig der Familie in Loth-
ringen zurück, in neuester Zeit bcsass Rtmier-Marlin die Giesserei zu
Vréc*ourl bi- 187<). wo er sie an die Farnier abtrat.
(lonau im .litlirf ItUB bf>'/f>'^riieTi uns zneist die nach Nnrd<leulsc|i-
land verschlagenen (vvalii.srliemli< Ii (iebriider) Yoilo oder V'oillo.
WoiUo. Wolle), denn das ist alles ein und derselbe Name (Olle
S. 214 ntiil Claudius W. kommt zuerst allein 1045 als G iesser
einer Olftcke m Dykliausen in O^itfriesiand, mcher lf(4(l mü dem sonst
nur noch 1650 zu Uttum rertrelcneu Gottfried Bau lard zitsanimen
als Gie$iser der Taufe zu Kngeriiafe vor. Daä^ er die Glucke von 1C50 zu
Haren im Amte Mep|>en geg0!*:«en habe (Otte S. 214) ist bei MitliofT. Kiui.st*
denkmale VUS. 50 nicht angegeben. Sl effen W. kommt zuerst allein
1649 vor, wo er für S< hln-- Pti»rii . ine Cilocke zu Harpen im Kreise Stor-
marn iriessl. bereits im folgenden lalire an demselben Oi te l»eim (iuHse
einer (docke für Harn Ijer^^e und seitdem in zahlreichen lîeispielen bis zum
.lahre UllWi in Vfi biiiliiirj mit Nieolaus (iaga. der auch Gage
und Gagel gescliiu bcn lunt in inannigraltiger ( )i"thographie h!s aus
IjOlruin > . mius Lolterinjje » . * aus Luttoringen - bezen bui l wuti.
In der Mitte der rünfziger .lahre nitisscn sich beide in Lübeck
uiige^ieilett liaben, wo sie nidi trotz d{>s< l*rivilegiuins des Hatlisgies.ser-
metstenf. der allein Glocken von nlx'r 200 Pfund (lowiehl giensen
durfte, etabltrten. Sie durften daher sielier nur kleinere Schelten
gie&ten und mitsslen sonst auswärts arl>eiten, wie wir sie denn auch
meistens finden, z. lt. Stellen 1055 zu nordeshohn ausdiücklich bc-
•/cfi'/t. H)5(i und 5S arbeilen sie Ith- die Sl.idlkirche zu ISalzeburg.
WuUo kommt noch WSi) zu BorslletU im Kreise Sleinburg allehi vor,
'i Dieser letztere <!<irno idciUiHcl) M*in mit dem J. Vhm^rütirr, «Ivr 1716 in
Xniriiiont .lio zwrito Cilorkc lU'r Pfnrrkirche xii (!ourtHary im KaiUmi Hern «m-
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— 406 —
s<licint (laiiu aber ««'•'^lorberi zu soin, dfiin 1670 iLetisalni imd
Xeukirchcn iin Kreise Oldenburg \} orscheint Nie. Gage ullein, bis 1674
(von 16Ö0 an) iiis<(c.samnit auf 15 Glocken in Schleswig^Holslein. In
LQ3>eck wird er noch 1676 erwähnt.
Noch höher hinanf nach Norden kommt t>ereits 1637 (nach Nyrop)
in der St. Mortenskirehe zu Kanders in JtiUand ein Mikel Lotha-
ringus vor. Niibcres über ihn habe ich nicht ermittell. .lodoch
gehört eine Familie dieses Naiuons ebeufalls dem iu Rede .siebenden
]Ieiinnti)ezirke :tn. 1775 j^iessl ein damals zu Sauvi^rtiy (d«'p. Meiw,
linlbwe^rs zwischen Neufeliâteau tmd Vauet»ul«'nr-<^ iuisässitfer François
Karnier die «grosse Gloeke fiir Munliiiiiv bei Vaneouleurs im Verein uiil
Martin Miehael aus Romain sur Meuse.
Zu den in F(»lv[e der erwalniten Voigänjre ausjjrewanderlen Lulli-
ringem mögen auch die (hn*cb ihre (îlockeiispielo berilluuleu Gebrüder
Frans: und Peter Hern on y gehören, d^ zuerst 1641 m Deutsehland ^
scheinen und von 1645 an ihren dauernden Wohnsitz in Zûtphen halten
(Otte S. 52 u. 193) Peter Hemony (in den bezi)glichen Kontrakt ist
der Name Knioni. in der Uiiterächrift Hemon, auf der Glocke selbst
Hemont gesehrieben) komm! jedoch mil seinen « Coiteorlen » Blasius
H. (er unler-( liit ibt JJIaisious Ilemon. vielleicht der Vater der GehQder
Franz und IVlerV). Stephan Heinrich (llcnrici) und Nicolnus
rKinion als Tiir-^^fn- von iMlIm kcn der Marliiiskir< he /ii Braunsclnvei;,'
1(524 xor. In » iiicm im stadtischtii Archiv zu Rj inn-cliw eig noch v«ir-
han<lenen Akltu.^luck ii))er die?(»n Guss vom 11 Dezember Hi24
werden sie als < Erngeaclite mmd kunstreiche Meister. sembUich aii&s
Lothringen von Lerecourt» bezeichnet, sclieinen also damals ihren
Wohnsitz noch in der lotbrhigischen Hamat geliabt zu haben. Die
eine noch vorhandene der beiden Glocken trägt unter Anderem als
Giesserzeichen des Peter H. einen Sdifld mit einer Gloeke und den
Initialen P. H.; Bhisius H. und Nicolas Gomon sind mir bis jetzt nodi
nicht weiter begegnet.
Wiederum im ScWeswigschen linden wir ebenfalls .schon otwa.s
früher die Rrüder Franz und Magnus Breutel, auch Rrülel und
Rreuteli geschriebe!». die zusrimmcn eitic nicht mehr vorhandene
Glocke zu Neuenkirehen im kreide Uiünai'.sciicn 1 '/oss(mi und Ifiiîl
ein Giesshaus in Flensbuijx errichteten, wo sie nai h i im m ihm h vor-
haudeuen Konlrakl für die Marienkirche bescliäftigt waren. Magnus
kommt allein 1B30 zu Bleckendorf im Kreise Floen vor und wird
wohl auch mit dem Magnus Üroedler identisch sein, der den hfiss-
lichen Taufkessel zu Hohenaspe (Kreis Steinburg, Abb. Haupt, jScfaleswig-
') Sie kotnmsn aber schon 1640 m Wankinn Kr. Qoldem vor.
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Holstein H. 474 Fig. 1400) mit dem Metall eines 1630 von fîen
Kai:<erliclieii /erschlagenen älteren neugegosscn hat. Auch wir«i wohl
Franz Bp. mit dem bei Olle S. 210 genannten François Br. Cousin,
der roit Thomas Simon 1617 ein Dreigeläut Jftr Bischofrode (Kieis
Wotbb) getiefert hat, identisch sein. Den Franz Bmlet, der 16Sè die
146 Gtr. echweie Glocke im Dome zu THer gQgo89en hat (Otte S,
184), kann ich midi aber nicht entsdiUeasen, mit ihm zu identifl»
deren, wie Biematzki (bei £btnpt a a. 0. III, 33) geneigt ist. Achnlich
klingende Namen kommen in der bezüglichen Gegend vielfach vor,
z. B. ein Fran(,ois Breit aus Oulremécourt. der mit seinem Landsmann
l::ri. los. Thouvenel 1708 zu Neuville-en-Hez (dép. Oise) vertreten ist,
I in Kr;iii(.'>is Hnrel phetinils /ii Mnltalnf'onrf fdôp. Vosges) 1723.
wiUirend ein Jean Hin » ! 1747 mit Jean Jiiârbier die grosse Glocke von
St. Fpvre zu Nancy uifigies^it. Kine aus Lothringen stiimmcnde Familie
Uuret ist in den ersten drei Jahrzclmten des XVII. Jahrhunderts mit
drei Slitpedeni zn Ronen aneftsaig. Zu der Familie Skrutel gehört aber
sehr wahrscheinlich audi der Johannes Bieutelt, der 1675 zu Gross*
Garlz im Kreise Marienwerder vorkommt.
EbenfoOs einer etwas firOheren Zeit gehört Franz Ragle oder
Rade » von Lotharing » an, dem wir 10)24 zu BaÜQgen und 1626 in
der Marienkir« he und Wolfgangskirche zu filUwangen begegnen. Später
liat er sich ebenfalls nach Norddeut-schland gewandt und scheint sich
(nach Biernatzky) gleich den WoUo und Gage in Lübeck nif»iieiye!a.'ssoii
und von dort au« sein ( Icschäff im ITmhcrzn'hi-u betrieben /.u lialini.
lüHG kommt er mit einem siMi.^t iiiil)ck;innlfii Vollemot (tullb iiiiitcr
lÜescni nicht bereiU eiu VuiUo .-.leckt; zu Jr vcnstcdl im Ki-eise Rendsburg
vor und 1634 zu Selenl im iü-eise Ploen {^Vr. Fracle> geschi'ieben) mit
einem sonst ebenfoUs onbekannten Nc. Clause (die Lesung ist nach
Ifaupt a. a. 0. II, 166 nicht sicher, ihn aber der Husumer Giesserfamilte
Clauasen oder Asmussen beizulegen geht nidit an, da er durch die In-
^( hrin ebenfalls als «Lotharingus» bezeichnet wird). Von Racle allein
soll sich eine Glocke von 1659 zu Tosen- in Oldenburg beOnden.
Weiter nach Osten hinauf tinden wir einen Franciscus Du»
boi.« [.othrinirins boreits lüHO zu Danunlang im Kreise Detilsrli-Krone.
dann in i'ommern lü49 zu Wusterbarth im Kreise noluaiH nnd 1652
zu Parnow !>ei Köslin. 1659 wieder zu licnlsili-Kione selbst in
der katholisditii Kirche, 16(54 in der kallinli<rheii Kirche zu Flalow
uud 1672 Uüch einmal in der katholisclieii Ku* hc zu i)eutscb-lu une.
hl Lothringen selbst und Frankreich konuuen Glieder der Familie
Dttbois im XVIL und XYIII. Jahriiundert vielfacli vor, zum Beispiel
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Joaii I ). jrrnnnnt Mabit' l(i05 unt«r den (iiesflern des letzlcn L'mgiiSKes
der berühmten MiitU^ zn Motz.
Nacrh Siiddeulschbnil fiilircn uii> noi h einmal ilic N;iin»'ii rclnis
Bulevilius und Caspai- Delsuu, HMcii WeissbeektT ;i!s 'ilt> Hulte-
ï'orius in LotUaringia» bezeicluiet, welche 1626 auf cleni alLen .luden-
kirdihofe ni Rottoibmig ob dfv Tauber die 6 Glocken der dortigen
Jakobflldreiie umgössen. Hulteoorius ist skdierlich Terschrieben, oder
auch nur verlesen für das oben genannte HuiDécourt dicht bei Romain
sur Meuse, die Heimat der im XVIII. Jahriiundert viel&dt vertretenen
Familie Hanriot oder Henriot nnd des Perrin-Marlin. der seit 1847
die 187B an die Farnier ab«,'etrelene Giesaerei in Hobécourt leitete.
So mag «lenn auch die Richtigkeit der Lesung iler Personennamen,
die mir sonst noch nicht begejrnet sind, und von denen der Bulox-ilius
den Verdacht erweckt, ei«rent!ii li [{(mvillers zu hci.s.süit. vorliliifi^' «laliiii-
gestellt bleiben. Da es sicii hier um Schreib- oder i.*^.sof( lil( i du idi'
\yei (ilocken ;<ehr leicht und gleich m(">glich) handelt, so uK»chtc i« h
zum Schlüsse bemerken, dass auch der «Gaillot, Abraham, von
Flamersheim» ron 1614 bei Otte S. 188 auf einem solchen beruhen
dOrfte. Abraham Gaillot, «von MeUs» kommt 161S zu «Heimersheim*
im Ahrthale vor (Lehfeldt. Reg.-Bez. Koblenis. S. 58).
Zar Geschichte des Templerordens in LothriDgen.
Von Dr. W. ZsMmm, Herzogenbnsrh.
Als ich im Metzer lie/jrksarchiv den aus dem Kevoluluuissturnic
herül)eigeretteten Rest des Archivs der Johanniterkommende daselbst
dnidiforschte, fand ich zwei Sehriftstllcke, auf Pergament in gew<ibn-
licher Schrift der zweiten Hälfte des Mittelaltern. die sich anf den
Templerordeu bezielien und deren Abdruck hier folgt
Das erste macht alle» Glftubigen kund, dass, wahrend lienihard
von Clairvan.x da.« Kreuz predigte und Konnid al.'^ Kaiser i*egierle
(also wohl 1140 (»der anfangs 1147i. die Hrüder (ierard und Gnatio
von Bouzouville iinv Allodi:i dft-plh^l und in Hispa dem Sclmlz
Templerordens befohlen und. auf den Fall. <l:is> sie vuin Krcn/zu-
nicht zurückkehren, ihm gesehenkt haben; keinen al>ei lieide ndcv nur
einer von beiden zurü<'k. .sd ist die Schenkung »lichlig. Es fol'jrn lie
Namen der Zeugen, in erster Linie der Herzog (von Lothringen münr-
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— 400 —
lidi) und der Graf von Vaiulomoiit nebst xwd Söhnen nud »odann
piti Voi-zoi< hni.s der Dienste, welolio die lolTenbar Imlboipeneii) Leute
dieser Güter dem Herrn ssn IcLslen IwImm»').
Dios wHro nun »^ine </nr sclnuir Ki wcitcriiii}; nti-^^-n'^ so «liirfti'r«'?»
Itc'^ifzo« an Teniplerurkundpu aus <l»>m /wölftci) .liilirliuixlcrl. und so-
•^fli irli ( in iiMr tnOitrrr H<'\veiy. dass (iiescr t lnit u schon damals weuijri^lcns
in den lireiiziiiiid» in def^ deidyt'lien Hoidis l>t'<.Miloi'l «lewe.scn - 1. weiui
sich nicht h»e«l«'i»kcii gc;ren «lie Ei lilUeil erhöben. Der Form iiacli ist
es gar keine Urkunde: die Sehenker sollten von sich seibat in erster
Person reden und die Zeugenliste um Ende des Contextes stehen, dem
ein genau bestimmtes Datum und wohl auch eine Schlussformel folgeu
sollte. Iiiimerliin könnte man es noch fiir ein Concept, oder mit
bressUu^j zu reden einen Akt. also dodi (Ör die VoHa^e einer ver-
lorenen wirkliclieu Urkunde gelten lassen wenn <iie Zeugennanien
richlijr wHren oder auch nur sein könnU'ii. Dem isl aber nicht so :
'Irr damaütie WorAoir von Lofhnniren hiess latiMtii-di MattlifMis der
zweite iiiul /ii^'lt H h jun^fstc ftohn des Orttfeii von Viiudcmout Llricus^).
Also i.-'L ('•> l ine FälschuiijrV
Das mix lile ich doch nicht bcsdiiiml behaupicn. Ein Eillscher
würde ja ;îerade die herküiaiiiUche Urkuiidciiform besser gewährt und
namentti<^h ein genaues Datum angegeben haben. Indem er elien einen
beliebigea Tag aus dem Jahre 1140 resp. 47 aufgriff. Vielmehr denke
ich mir die Sache so: die Schenkung war vor Gericht *j vdlbnicblnud
auf der Stelle ein «Akt» darfdwr aufgefasst, der nur das Faktum und
die Initialen der Zeujreimamen bcwahrle. In der allgemeincMi Aulre-
gunjjf mtd Vielbeschiifti<funtr bcint Anibruch zinn Kreuzzu^f«' unterblieb
die Aiilci liiTtin^i der r»ein-( In ift : und als lautre, Yielleic!tt ctsl srhr
laiijic Hill lilici — denn 'lie Sdintl kann iranz jiut dem IH. .lalirlninilcrl
un<(ehureu — die S« liciikuii;: oder dei-en l uifanyr anu'elochU'u wni li'.
wiisstc man su ii iiii la amiers zu helfen, als indem man nach n ucm
Akt oder vielleicht nach eineni Carlular. in das er unterdessen noch
i| InttTi'ssaul ist dabei «.'in iiiillellntfiniM'lus Wmi. Ihican/f und scim'ti
Korlüetzeru eulKaugea: laarcuusis; Uier mit |h»i-< u.-> vcibiuDk-ii. Ix-zcii-huel es
«ndiMckeinlirh ein Ferkel, das die marcacan (Uauvr) 8< hun busil?.!.
«) Urau«rl im III. Th. il«r .Xrrliiv. Zeitschrift. S. 297 ttf^.
'^i rrkuncicnlelire üiv Duiits« lilniut imd Italien I. S. fföä.
*) I/Arl (!<• vcrilier le» »latcs III. 44.
Kbenda. 40.
•) Uaruf deute! die Menge der ZcuKcn ohne Titel, alnn Ministerial> «mUt
Gfiii('iiitifi(Mi.siaii<les. iKH'h mc'lir alwr, dass von dm Sehwifct'rn in drillpr l'ertioii
gvredel wirdi s. Hresalan a. W. S. ({«Vk Xo. 4.
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kn;tp]H'r iükt mW h]u7,u<!c<('Mvm Vorzeiihiiis dor Ij'isliingen oingo-
tratjen war, unser Sliick «xanz übernalim. re.sp. die Leislungt M \ orzoichnolp
wie sie vom Herknnimeii bej^liniint waren, das Dalum auls rnircfahr
andeutete, die Iiiiluden teilweise unriehti^ aiisfttllle und eint' taliler
qualiter volLsländigc aber durchaus» fornüose »Urkunde» hei-ausbradile.
MahentB bs man fiUüehlidi flir Matheus. Der fifins Hugo, wie in der
Vorlage steht, entstand aus der Initiale H fttr Httlricus.^
Weiss Jemand eine besfmre Erklftmng, so steht ihm allerdtogs
frei, das Urtel zu schelten.
Das zweite StHck, teilweise unleserlich, französisch abgefiisst und
vom 22. September UBi datirt, besagt, dass Odéliate, des Thiebaut
Hataille Weib, mit dessen Einwilligung ihre Güter innere und a1lsse^
lial)> M-\7. unwiderruflich dem Hause des Templerordens daselbst rer-
macht. Zu bemerken ist dabei, dass hier offenbar ein Frauenzimmer
Uber liejxend(^ (iüter verfiigt. also eine [M-rsünliche (lewer daran hat
— da.s.s .sie ihres Mannes Kinwillifrun« bedarf, spricht nicht da^fo^^f^n;
ei- ist ja ihr Vormund; — inwiefern »lies dem Keiuior des alten lolh-
rin«jer Uechles aMfTàlli^î ist. wei.ss ich freilieh nicht zu sagen.
\h< VV'n iiti'/stf n\m' an beiden Sfi'i<-ken. und was das iillcstc
oben noch wuiilij» {iCMU«/ machen wiinlc. wenn c- aui-h eine Kiil-i liiinji
wiire. ist. da.ss ilu' Dasein in der .lnli;iiiiiilci kouiiuciidc Arcliiv den Lclwr-
^'ang der belrefrenden üülei uu Dic^c. (h)ch wohl bei der Vernichtunir
<ler Templer, ziemlidi schlagend darlut. V<m diesem Uebergaiig
namentUoli ist mir sonst weder in Metz, in Gobnar noch in Strassburg
eine Spur begegnet, wcim man wenigstens nicht als solche ansehen
will, dass ein gewisse», den Johannitern gehöriges Gut der Tempelhof ,
und «lesaen Verwalter der Templermeier hies«; am^ liai Herr Archivar
Dr. Pffiniienschmidt bei -rincît Spr/iiilli.ischungen zur Templergesdiidite.
wie er mir sa^de. niclMs der Art ^'efunden. Man könnte also zweifeln,
ol» nicht etwa tlci- licrzo^i iiinl andere ^rewaltige Herren, wir ja auch
.•^ouslwo ;£e.s( Im Im lt. den .iuliannitern im KKass und Lolhnngen die
■ranze päpstii« lt-k..ni^Üche Schenkunj; vorwc;4gcnommen : fiir die he-
ti'eft'euden liesil/.im;?en wenigstens sind wir jeUst <lieî>cs ZweifeLs ent-
hoben.
'i Voraur^^c x-lzt, dii>s I liii Ii ilaiii.ils in Lolhringcn liicss oder lifisseii künilti?:
Huuldrii-Ii: frt'ilicli sind liie Angalieii der .\rl iïh<-r dfc Vaudeinf>nfs( hm Urflder
wollt niolit gai»z /uvcclääbijt ; deiui sie iieiimMi deren Mutier «Adulinc ou Au^eliuc
und die Fr«a dvn AelteMten gar «Aicide dite auitei tierlrude», mniMten «Iw «i»
teilweise sifh «-ident)»rerheii<len (^llen goschnjtft sein.
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Xiduin sit oinnihus fîdrliluts. Abba(«" hnrnanlo «litre \allis prcdiraiilo ox-
eriitum xpi, conraiHo exislenle iiniH'ratnrir toiilijrissr fralics bosaiii ville viilelicel
jierardum fralrvmque suuin ^uarinum allodium rispae necnoii et bosani ville
ronmendaBse ctfto inilitibiuqae templi dotnini ierusatem, sii uiteiii re^erit anuii
vel ambo atl alodiuin redire cerluin sit, ni aulem non redierit aliqui- rnruni vol
anibo cerlifieelur dono dédisse . (estanlibus illis ([Xii ibi praeseiiles fuerxml . vidc-
iicut niaberuâ dux hugo comeü vuadammonUä cuut Uliiä suis gcrardu cl hugone .
pialterus spinotemtb et filîas saiiB guaUecus nutolplmii et filq soi . alberlv« pro-
icsilis tbeoderinis non^'villc ;it iiriicu,-i fraler suiis t l ricardus oliamceenstT. .
VHjardus raborvilK" renaMus emln'rti« nurii' , renardus de lirtuiî.if"^ cl filius suus
;iuiUennuä . oricuä de tilu* . armtlfus de »anclo lirmuiu. In aituliu rispae »unt
xxzi qnarterii terne . qui^quo qoartenis îiii mmunoi débet maio mediante. In
rilin debent omnes qui morantur inalodio illo pro posée nio ter in anno aratruni
.id arai»dum . et duminiis dr lu t |innf>m nrrtntihti- ef horreain domini debent onin*'»;
praeparare prêter ligna, et (lui.sque quarlerus laicein débet, cl cuuducere fcnuiii
în horren . et omnes aiti forcam et faïcein ad segetem. Ad fc^lum aaneti remiKÜ
qiiî»ii|Qe «iHarlrrus débet inodiuin spelli t ;(o, 'i Ad feslam sandi marlini niodiimi
anorie . et viii'tfTi ' nnifn'^crc si tuerit si niitein vr'i'iiu non fiieril tii' I ii dabuiit , ad
oativitatem domini in feblivttale saucLi tttuphani quisqiie «iiiaiterui^ tk-bol porcuui
et iiU placentae et nnmraum vel doodeeiiD nummos quud dominus voluerît . cl
hoc in eadem villa . et dominati eorum débet convivium. In alodio bosanevillae
sunt quarterij xiij el qui possi !' iif iUos aralra debent ad jn: ti lnm tor in anno
pro posse mo . al dominui« pnnem . el talcent farcam vel iHuiiiiiutn . in maio
nicbi] . et cetera nt in alodio riHpne. in fesli vitale sancti remigii quis<}uc quarterua
débet modieni spellpcae.*} In fusdivitale sancti marlini inodium onnone . et vinum
fondueere vel duos nunniios aut obnluiii. In nalivilale doniitn in feslivitale saneti
steplinni porcmu et iiii fdacenlas et uiuumuin vel \ij nuninir>s qnod doininns
volueriL Ad pascba ({uisque oilus galliiiain el quinque uva . et si purci currunl
glanditti eommuniter . «pù^qoe porcu» otunlis débet dttot< nirnimos et marcensni
obolum . de extranein qnartani partem. In ecrlesia traeturuin'»i et de alodio suo
liabent dnas partes de deeiini- '-t -;ir( i ! ten iani partem. Iloinines saneli
pelri cliufii sunt iu eustudio lioniiu uuoruin fraluiu el curuiii qiUbus couinien-
dantar hec omnia snpradtcta et dunü partes de derimis babent cum ceteris. In
alodio lH)>..ni viliae <|iiii UMqiic de famiUa coruin »it in quocunqve loco extirpa-
vent débet m.'mipuluni de decein.
Atif Prrr/ament ; ein l'^ief/el liiuiyt imiit un. JMtvh btJimU'H sidt iui sdiumkn
Bug Slrtflstre{fem9ehHUte, nWfrÀcM »püter gemttdtt.
Btfirhardup MeU, «Fonde de Malto». Liasse B. com. UonisonviUe.
a sept. 12t. (kmae chose soit a toz ke odeliate H fenime thiebaut ba-
taille ait fait sa devi/.e an son boin san el an sa bonne meniore an tel manière
ke se <lcns faixail «It Ici sa Ijounr vo' iflr r .... elle donnet por den el amoinc
a la luauun duu .... tciuple de uma' tout M)n eiilaigc .... que elle avait au
tou« > ... on qu'il soit au mez et fuers de me» .... ne puel ne ne doit cette
derâe lapelleir ne autre devi«e faire ke coûtée pnist aucombrcir . et cen ait elle
') m», «porto ; cf. Dur. L \. spoliera,
•j Urtio iBMrta.
1 1. btelBUi ?
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rrank il j>ar la fuis ateair . ci cosU* drvizo ail clU- fait i»ar Inu i rant de
thicbniil fon maril. Cosle dcvîze fiil fnilc londeinen de foitte s. iDatlneu . tt*
.\.\
poulie qiiunl 11 mil rorreil jier m. el ct\ ol liij et ij mis.
(nnten:) Iianris delaitre lescrit. (RöckMit« :) donation tju« odeliate la fetnin«
lliiobant bataille fil de lou» non berîUiige (Hand doK 15. Jahrlinnderts :) <|od a
tant a met/, (pn! on d'autri's cndroicts vie.
l'rrfutment o. S.
Begt'rtuoftMr MfU, < Fnndä de Malte », [.iaiwt* IK
Xatiitrâiftidir Bemerhtnif: dm fVA/rii Hrr B^ù^unff «^kkt Atrckant niebt
gegrn «lie Kihthrit mtMicr Siii(f.r; l icfme/ir Kûrde «te rfew äüere mt rffkî vrrdätkUg
mach fil. «S. Breit4ua, a. M' /. H. ïi;iT.
Ausorabungeii in Tarquinpol.
Von Dr. Wiolimann,
Vur 150 Jalireti ist ssum ersten Maie die Auftncrksamkeil d<*r
AUeriiiinsriii'îRrher durch de la Saurag^r«' auf die römischen Spuren in
Tarquiupnl jKeienkt wonlon, vor ô(t Jahren hat Beaulieu in zwei Au5-
iKrabungsherichten die Oberzeueuntr ausgesprochen, dass dort ain Linder^
«ce und uwhl in Dien/«' dif UöimTsUnll D('(('in|)iitri iroslaiideii liiiltc.
uikI seitdem ist dnrcli Aufsätze in /eilsdiiifl«^n utid durch gelejîentli( ln-
Kunde, unter denen die Säulenstiieke und .Skul|iluien im P;irk von
Niederlinder und die ziddreirlirn Trümmer v in Sloin-^rtr^^en im Melzer
Mti<f'iiin liei \or;;eli()luMi zu wi-rden vt>idn'iirn. witn!» r und wieder
kiriii« l.)lluiii!/is( he mit dem s«tnderl)iiren Nann n in Krijiueninj:
;nlii;ulit Avorden. ;iher doeli ist es zu einer plannias-iijit'M jturcli-
forsiliun;: des ;;aiizeii Oebieles. zu einer genauen Anfsseichnung der
FiindslcUeu tnid des (iefuiiden<'ü und /u einer nbersichtlichen Dar-
ieguiig des aninnihliekliehen Standes der Streitfnige immer mich nicht
gekommen.
Diese anztelieiHle Antgabe hat jetzt die GesellMtbafl fttr Iothriii<riäclie
( -^ Iiichle und Altertumskunde zu <ier iln'i<ren frenuicht. I'nter I-eitun«
ile.«i Kreisbauinspeklors Y(hi ClifitiMU-Salins. Herrn Mo^l<'l^. -ind im
N'nvendier 1890 die Ausy;ralHni^sarlM'iii n hej/onneii und mil l iil- r-
lirpfliniijî bis O-tfin 18':M forltr^Trilu i . J.nni -^itHi <ie itn ScitU'mluT
imier llinzu/iclimi^ d«'s I Ji i n liUTstalU i witMlt-r aulüvimmmtMi und. als
die vom Vei-ein und Hi-ziik /tir Verfiiirmitr yestelllen »irliimillel .iuf;r»^
brauclil waren, im Oktober v«irlä(Ui;f eintreslelll worden. I ber den
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— 41B
Ërfollt soll dieser kurze Berieht «Ho erste Awkunfl ^^ben^ ein iiu.>i*-
ll\hrUcher winl mit den nutweniligeii Pliliieii imil ZeieiiniiniEen im
Dftchi<teii Jahrbiiclio UA^vn.
Tarqnirifiol ist trotz soiiu's ?!l<»l/kliii^n'nti«'ii Nainriis. doii rs orM
H'it (lfm 17. .Talirliuixlf'it Otltrl ^\iill^('n(l vorher in wrrli'-t'lndcii
Können Taekeinbac inid Teclicfui'fnl m (îf hnnu li waren, nin l in ;ii hk ~
uiian*ehnlielips Dorf mit etwa IfH) Kiti\s u!ii»»i n. Ks lie<;rt (i Kiloin. .«^ud-
(»ciüieli voll Dieii/e uiiI einer sehmal l»e^iunei)don und hreil auslaufen-
den Halbinsel im Süden des Lindersecs. dessen Abfluifs die bei Metz
mOndende SeOle ist Die Halbinsel erhebt sieb mit ihrem b4k^hsten
Punkte im Nordwesten nur 6 m aber die Wasflerfiftche des Sees. Dort
liegt* 500 m vom Dorfe entferat, ein Onindstiick, vieux château genannt,
auf dem sehon von Keaulieu einige korintliLsetio Kapilälo imd aneli
Basen TOn Doppel.'^iäuleu gefunden sind. Er hatte, wohl nielit mit Un«-
rpchl. aus diesen TriinHiiorn auf einen Tempel <^e.'<ehlossen. Kines jener
Kupitäle nnt einem olipfcn Durch me.-^ser \<»n 05 em imd einer llnhf«
von 43 em lie^l im (»arten des lothrinirischen Mn.^euujs zu \u\\r\
Iki den jetzigen Nnehifrahnn<reri ist ein ehensolehes. nur weniger jiul
erhallenes, nebst jrrossen ljiuelislin keii eines 40 cjo starken Ziejfel-
ostridis zu Tage gefordert. Vor einem weiteren Krjiebnis nuijjstcn hier
die Arbeiten einfcefttellt wejxlen. weil das Grundstitck wieder beackert
werden sollte.
Sie wunlen fortiieisetzt in den Gärten, die unmittelbar hinter der
nördlichen Häuserreihe fier Dorfstrattse liegen, und zwar zunilchst auf
I innn f Jnitiilslüek. das seil lanirer Zeit mit dem oben erwähnten ili
den Händen einunddesselben Besitzers gewesen ist. Hier stiess man
seiu' hald in der Tiefe von 2 m auf mehrere Stücke von llalbsäulen
un»! Hunflîîâulen und einijie Meter von diesen enlfernl auf eirn'U
Zieiielestrich der l.Hn mid .'{..'{o m .'>edenlän";:e hat nntl von
Mauern ein'resehlo-~( u i~t . di(; noch n.lin — m ho< h «-lohen.
Sie snid ,ni> bchaueiien Kalksteinen, mil denen /.uucilcu /leticl ali-
wechseln, in der Stärke von 52 ctit auf^eridu-t und Inigen auf der
Innenseite einen rötlichen Mörtelbewurf. atLS dem kleine Ziegelbrottken
scharf hervorstehen. Der Ausgimg befindet äieli auf der Westseile»
eine dort anstossende Mauer Iftufl noch beinahe zwei Meter lang fort,
dann ist sie Hbgebro< lien. Das Hau»«, dem dieser Raum angehörte,
ist in nord<)stUclier Kiehlun*; einuestiir/t. Zwischen dem Sduiti von
Steinen. Mauer- imd Dachzi^in wurden viele Stücke zerbrochenen
Clf^flfhirr« von jrelbeuj. .schwarzem un«l rotem Tfion verschie<lenster
(jüte gefunden, (ilassciierlieu von (îcfibjâen und FcnâlerselieUjcu, liesle
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414 -
kupferner Kessc>l un*! Drckfl. |{iit<>o uivl Bänder ans EL-^cn, Teile eiiier
eisernen (littertliür. heinornc llaarnaiU'In, ge^en 20 niiinsolic Kiipfep-
rnfin/.on aus rloin 2.— 4. .Ialirl)iiii(lei t mil oiiiem Anloiiiaii «les C.lautlius
iiiul andere Kleiir/kciteu, *\w keinen Zweifel darüber Hessen. (1:1-=^ !n:in
auf d(^ni Borltii eines allen Ktinierhaiises arhpilclr. |{r.iihls|iiii.!i
waren iibontU sielilhar in der Korm von verkuhUen Holzstiieken.
)(pschwarzten Steinen nnd anjresetijflen Rindj<hörneni,
Neben ilen merst entdeckten SätilensUicken fanden tskth nach und
nach mehr. Sie lagen von Schutt bedeckt zu unterst auf natürlichem
iktden. £s sind 10 halbrunde gleicher Art, etwa 1 m lang ood 75 cm
breit, einen Ansatz von 8 cro zu beiden Seiten mitgerechnet. Die
Rundsftolen haben verschiedenen Durchmesser von 32, 42, 49 cm.
ihre Kapiläle und Basen jjeliören aber alle iler rt>mi.seh-(iorisehen
Ordnung an. Im Ganzen sind bis jet/t 27 grossere Steine «rcfunden.
unter ihnen zwo! Arrbitravsfücko von 1.40 m f.ünjre. Die nicislen
sind ;nis weissem K;ilk-Ieiii. der in Tiiiery bei Dehne gebrooheu wird,
einige Uund-iiiil' U^tiickc ;iiis rotem Vogesensandstein.
Das (ulniude, m dem diese Säulen }^eli<»rl imben. isl eb*jiiiîdls
nach Nordosten cingesliirzt. Es hat auf dem benachbarten Clrundslücke
gestanden. In der geringen Tiefe von 0,40—1 m kani dort ein Zievel'
estrich von grosser Ausdehnung zum Vorschein. Da er an den RSndem
rings abgebröckelt ist und nur noch auf einer Seite an die spfirlichen
Reste einer Aussenmauer grenzt, so lässt sich Aber seine ursprüngliche
Grösse eine bestimmte Angabe nicht maohen. .letzt misst er etwa
18 m im Geviert, aber er wird unterbrochen dureh ein 4i<0 m langes.
80 em breites und 40 < ni boehstehendes Mauerstik-k. Dieses teilt, in-
dem es 8enkre(;hl zu der erbaltenrn An--rMiinniirr slclil, aber 7.40 ni
von ihr enffcT-nl abbricht, den Kslri( Ii in /ut i nn^^l-'icln' Hälftefi vh?i
6 un<l ]2 III DnÜc. An dem Fusse der (Jui rmaner beliiidel .-^ii li i m
Kesl der allen Wandbekleidung, ein sebiäji, aufsteigendes Stüek nul
roter, das .senkreclite darüber mit wefesgelhlicher Farbe. Der au?
Mörtel imd Ziegelbrocken fest zusammengcstampno Fiissboden hat eine
Stärke von 14 cm. er nilit auf einer Lage von schrflggestellten Kalk-
steinen. Darunter folgt eine Lehmsehicht von 25 cm und unter dieser
noehmals eine Steinlage. Das Ganze ist 92 cm stark. Spuren -ven
Heizanlagen waren nirgendwo m erkennen.
Die Aussetiniauer durehsebneidel in spitzem Winkel die Grenze
beider Grundstüeke. Sie bat. wenn mau eine Lücke von 3. HO m init-
reflin.'i. jetzt eine Läu'/e v<i?i 1H.70 ?n ist an liotflin hlndt-n :ibt'*'-
broelieii und erreicht nur eben die ilolic des Fussbodeiis. hieben liir
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416
lagen die meisten der grossen Steine. Über dem Estricli üit ausser
einigen MQnzen nichts gefunden, was an die alten Bewohner erinnerte.
Leider ist frülier clor ;ranzr' (iailcn als SU'inbrii<h aus^onutzl und
•rrûrnîlich (liirrlisurlil wonlen Ohdalior über die ehemali^je Venvendunji
des Gebäude.s spätere Nachgrabungeo AuCschtiiss geben werden, bleibt
zWeifeUiafl.
Ktwa ô<i III lia» Ii < fgien zu hat parallel mit der erballenen Aussen-
tiiaiK-r ciiic lomi-^flK.' Strasse vorhf>i?pfîihrf. Sif i>l an zwei 125 m
a useiiiamk'ihfgeiulen Stellen aurgeiie<:kl wurden, i.sl 4 m breit und hat
nordöstliche Richtung.
DarfÜber, daas man auf den TrOnunem einer römischen Nieder-
lassung stand, konnte ein Zweifel nicht bestehen. War es aber das
gesudite Decempagi? Eine Inschrift, die Uber diese Frage hätte Auf-
klärung geben kOnnen, war nicht gehuiden. So mnsste von dem
Einzelnen der Blick auf das Ganze iterieblet und untersucht werden,
ob sid) ( in <i( lierer Schiuss aus der Lage, der ÄusdeliniiTi^' und Uin-
^ebun«; des Ortes gewinnen Hess. Vor altem war festzustellen, ob
dieser an der Römerstras^e von Metz naob Stnissburjr îr^'legcn hatte.
Ileaulieu war zu <l( ni Kifiebnis ^ekuininen. dass die Strasse (juer
diux'h <k'H See und an dem i^inzijren Thore der Siarlt vorbeige^anjren
sei. das er im iNoidwcslt ii der rniwallung annahni. Die höchst un-
ToUkommene Skizxe auf Tafel I .«spricht nicht gerade fOr die Genauig-
keit seiner Untersudiungen. Nun sind in einiger Entfernung ron Tar^
qninpol Strecken der Strasse seit langer Zeit bekannt, und mit HiWe
Ton Ortskundigen war es nicht schwer, sie im Mühlhard- und im
Mürsagwalde auch jetzt wieder aufzufinden. Von beiden Seilen her
Uiufl sie in w(»stöstlicher Richtung j^erad« auf da» Dorf zu. Es kam
darauf an. sie in unmittelbarer Nälic dfs.selben zu entdecken.
Dazu bot sich eine iJ^Cmslige (iclejrenhoit. .M!o drfi Jahre wird
nunilich des Fiselilanü« - Wf/cn fias kiinstliclt -laulc Wns^or des
Sees ab^elas««en. lin t nit n Si »nnner verwandelt .sidi dann dio weite.
622 Ii Ix'iln kriHlr \\ a.-s.->ciliiu-he in ein wojrendes Ährcnfeld. (»erade
in diesem .lalut' lix'^ der Boden des Sees wieder trocken, somit war
die Möglichkeil ^ze^ben, da zu graben, wo birii^ nodi gar nidit nach-
geforsdit war.
Die ersten V^rsuchsgräben, die östlich und westlich vom Dorie
geaogfin wurden, hatten sehr bald den gewünschten Erfolg. Schon in
der Tiefe von wenigen cm stiess man auf den alten Strassendarani.
Er tiiiït. anders als Beaulieu voraussetxii'. fa-t -^romiu mit dem Ost-
ende der jetzigen DorfstraMse zusammen, durcitöchneidet also den Ort,
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îlhor wif es sclK-inl. nicht iii ^eniHcr Linie. Wenitislons er aiuf
(Icr jimlercn d(>s Dorfes zucrsl in stid westlicher. daiiD in
mndwesllichcr lîichtiin^j his /.nr Noid.spil/.e der Insel TripoU, die frdher
iibrijiens den einf;i< lieren Niinti'ti !.:» Folie truy, nrn von dorl «rerade anf
diis erste nn Morsa^rwaldi- lH'k;iuiile Stin.*k cier Slj.i^sr hinzuweisen.
(^)uersehnitte er^^aheii eine, nalunlei zwei La^en itrusser Bruchsleine,
«iarilber, docli nicht ilhn^iU, eino La$(c klein geschlagener Steine. Die
Breite srbwankl zwischen 7 und 8 in.
Die Versuchsgraben hatten an verschiedenen Stellen auch Mauern
bluägelegt. Einige denselben im oalUchen Seearm wurden weiter ver-
folgt, und es gelanyr so den (irundriss eines Gebäudes /n ;r(;winneii
von nicht wenijrer als 41 m Länjre und 13'/« m Hreite. Ks ist in
.secfis Rrmme «releilt. deren jirössler von 21'/« m Liinue die ;ran7.e Breite
in der Mitte des (îehiuides einnimmt. IHe Ait-<etimniierti von 95 eni
Dicke sind ans behanetien Kalksleinen /ienili' li i t'/elin,i>siL.' ;iiilV'i^ridirr
Der Fnssbod(>n scheitd lan* ans rest!jestaiii|»lli iii L.clini ItL^tiindcii /.u
haben. Doch lässl sieh darül»cr Sicheres ni* hl .^aJ^en. weil das .schon
bei 70 cm eindriiijüende Grundwasser liefen« Graben ersHiwerte und
bald unmc'htlieh machte. Der Mauersrliutl, untermischt mit reiciilichen
Hrandspuren, lag ebens(» wie auf den anderen Ausgrabuiigsplfttzen in
norvlöstlicher Richtung. Man darf <Uilier annehrndn, dass die ganze
Stadt l)ci starkem Südwest ein Raub der Flammen geworden H.
Trunuiier der Dach/iejrel bedeektcn den Boden w<'ithin. ebenso Scherben
von Thonfrefiissen. \\ a.s an KK'ini;ikeiten -/efunden wurde, war un-
bedeutend, dabei nur dr(M römische ]\lihizen. iMitleler/e aus flrin 1.
inid "i .1;ilirhinir|ort n. Chr. Mit der siidliHirti Sr lnnnl-^eilc kam das
Im Iii Ilde der btrasse bis auf 2 m nahe. Ks ma^ id> ^jpeicher gedient
baiien.
Die Nachgrabuni^en im See berechtigen m verschiedenen Schlüssen:
Zunächst ist bewies^en, duss der See 2ur römi^clieii Zeit, wenn Oberhaupt,
<locli nicht in .««einer jetzigen Ausdehnung vorhanden war, zweitens dawi
die römische Niederlassung an der Htiuptstrasse von Divodurum nadi
Argentoratum lag, also, da von Dieuze nicht dasselbe gesagt werden
kann, fin- Decempii'/t gelullten werden muss, feruei* dass sie von dieser
Slntsse durciisflinitteu wurde, also mehr als ein Thor hatte, endlich
dn.ss sie sich nicht nur nai h Norden, sondern auch nach Gilten und
Westen iilrcr Hie l^ere^^Ii'iun^r^si-n'f'nzc liiiiati< nn^^'oi leimt Iiat.
r>iesc l.iclcsiijiiuisi tritt nocli dt-ullieh {fciui" i(er\or. liai al ni nicht
ihr ursprüriixlirlics Aussehen bewahrt. Die Reste der ;dli n Sladlmauer
öind nämhcli jetzt den lllu ken »;nl;iugen, weil sie von euiem lù'dwiUl
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— 417 —
ttmliQllt werden. Aber untpr diesem sind an verschiedeuen Stellen,
wenn auch nur im Sßden und Sfidweslen den Dauern gewaltige Mauer«
raassen bekannt, die sie wegen ihrer Pesligkeit «roches» nennen und
mit Pulver haben sprenu'cii inAtssen. wenti sie zu f! 'ni^oihnnten Steine
aus ihnen herdusholen wnilU-n: aiieh Imt Beatilieu im Nordwesten, da
wo er das Thor annnhiu. die Hesle dreier Huiidliirme jre.-ïeheii. Die
Mauer bildet aber kein Fiinfe< k. wie !;t S;<Mv;i<r*'re meinte, und rtnrti
kein Seehsef-k. wip es Heanlieu schien, sondern « in Oval von etwa
IKK) ni l infaijg, das im Norden auf einer Streckt- von 2(^) m in
gerader Linie abge.schnilteu ist. l>cr Zti^ des Wulles erinnert also an
die von Hettner im 3. Heft der We»tdeiitsclien Zeitschrift von 1891
beachrieltenen rOmiacfaen Befestigungen von Neumagen und Bitborg.
Diesem Walle galt der letzte Yerstueh der diesjährigen Âusgrabongen.
Didit neben der Strasse, die von Süden in das Dorf f&hrt, tiegt
zur rechten Seite, 12 m vor der Kirclihorsmauer. einer jener > Felsen».
Vor konsem hatte man ihn noch als Steinbruch benutzt und zu diesem
Zu'ecke von ans.«<>n her in den Wall eine kleine H<'>hlun^ gemacht,
.let'/t ist die Erdo oben nbjje trafen und die innere, der Kirche zii'^fc-
wandle Seile i^an/ iVci^M lr'^l. so ist aus dem Felsen ein Turm gewni ih n
mit einem viere» kijtiMi I nlerban von 1.25 m Höhe, der die l'/^ m lioheu
Heste eines runden Vr»llturnies Iriiîrl. Die aufgedeckte Seite des Vier-
ecks misst 7,46 m. Die (inmdlage haben Quadersteine vou mehr uU
Meteriftnge gebildet, sie sind aber grösstenteils von unten und aussen
herausgeholt, so dass die game si^hwere Mauermasse, auf einigen Eck«
steinen ruhend, jetzt flach unterhöhlt Der massive Kern besteht
aus gebrochenen Kalksteinen, die mit Mßrtel und kleinen ZiegelstQcken
7.11 einem festen Gestein zusammen^rewachsen sind. Die Hekleidungs^
steine sind regelmässig behauen : bei dem Mundturm. 1(> — 17 cm lanjr
und 8 — 9 cm hoch, bei dem Vii i r r k 11 im hoch und hi< /u âO cm lang.
Sie «ind auf der einen Seite duit liwi u hiI den beiden austos.senden
Seilen uher nur um die Ecken hciuiu l.H.) mid 1.8H m weit erhalten.
r)ei Lehuibudcn. dci sie betlcckli*, war so festgestampft, dass die Hacke
ntir mit grosser Mühe eindrang. Vielieichl ist er aufgeschüttet worden,
ab vor vielen Jahrhunderten der drtuid llQr die nahegelegene Kirche
auqgeschadilet wurde. Der Turm scheint wie der von Hettner be-
Hohriebene in Jftnkerath, dessen Breite genau dieselbe ist, das Süd-
ttinr der Stadt auf der rechten Seite des Angreifers grachQtzt zu haben.
Bei weiteren Ausgrabungen wird es die erste Aufgabe sein ihn
gßnz freizulegen und den Lauf der anslossenden .Mauer, wenn diei»c
noefi erhalten ist, zu v(Tfo!'/oii Ks Hp<ïI im FMaii die Arbeiten wieder
aufzuueiuiicu, sobald genügeadu Ueidiaitlc;! vorhuuiien sind.
87
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41Ö -
Ausgrabungen vor der Kirche S. Livier zu Metz
am 21.— 22. März 1891.
Bei Gelefcenheit eines UmbaueB der früheren Pfarrkirche S. Lirier
fand a\ch vor der Ostseilo in der Tiefe VOn Ca, 1..50 m eine jrnisse
Zahl menschlicher riel)eiiie. Du dieselben ausserordentlich diclit über-
und nebeneinander lajren. llesle von Särgen aber oder irgrend weldie
Beigaben sich nicht vorfanden, so war anzunehmen, dass der Kirchplalz
in Zeilen der Pe.st oder eines Kiif tics /u einem Massenlic^iiilmi? hf-
nutzt worden war. — Als die ArheiU r weiter in den Bodtii cindiaii-rii.
sliessen sie iu einer Tiefe von 2,40 m aul einen monolitJasclten Sleiu-
sarg ; derselbe war 2 m lang. 0,71 cm hoch, 0,55 cni breit. Die Dicke
der Seiteawflnde betrug 0,10 cm, die des Deckels 0,15 cm. — Auf
Veranlaaaung der Gesellschafl ftir lothringische Geschichte wurden die
Nachforschungen fortgesetzt und es fanden sich dicht neben diesem
B^übnis nocli 4 weitere SArge von denselben Dimensionen, teils van
0 nach W, teils von N nach S gestellt, der eine ruhte sogar auf EWä
anderen. Bemerkenswert war. dass der Deckslein des einen aus einer
(ïn«snias.se von Cement und kleirirn Zioirel«tnf ken bestand. In den
Sülsen .selbst wurde mil Ausnahme eines broneeiuMi ( ii'trtelheschlag'«
keine Beigabe '^criiiiilen. Die Gebeine waren in (IcnisellKMi Zustande
wie die obei hall* gescliichleteu. In der zwischen dm Sürgeii liegenden
Erde fand sich eine kleine Kupfermünze mit der Lwischrifl GÖNS ...
anf dem Revers eine stehende Figur und links davon XVI. Ebenda
lag der Rest eines Glasgefftsses.
Nach meiner Ansicht sind es Grftber aus römischer Zeit, die hier
gefunden wurden. Dieselben lagen an der Trierer Strasse, die hart am
Fundorte vorbeigefllbrt hat. In mittelalterlicher, vielleicht nudi noch
neuerer Zeit bat man den Begräbnisplatz anderweit in Gel)rauch <ro^
nonnnen ; als man auf die Sargkiaten stiess. wurden die Gebeine heraus-
gehoben, ilio Beigaben (tifuonimen un<l die Säf/o von neuem benutzt.
Was nicht in die Slemki-slen ging, wurde darüber begralx ti.
Wof/nim.
Die Au^yialjiuigeu auf dem Marxkiye bei Saarburg.
Gel^entUch eines Kasemenbaus auf dem llbrxberge bei Saarbuif
stiess man auf die Triunmer einer Kapelle sowie auf zahlreiche Einzcl-
fundstücke aus römischer Zeit. Leider war es mir nidit möglich, die
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- m -
•jTfhnue Auriiiilmie «les Fiimlos, <\\v Herr llauinspoktor Andersen in
StrHS^^bn^^r «rcMnaclit \m\. ffir i\u< .Inlirhin h /.u orhnlfori. Glücklicher
war «lie (îesellscliafl heziijilicli <1< i Kiiii(lsiin ke. Durch Vennilteluntï
fies MinisteriiuDs isl «1er GesaintlM >l;iiiif i\or Altertümer, die bereits
den Berliner Museen id>erwiesen wan-n. zurnckge<ieben und der (îeseli-
wliaft Obarwiweii. Ich beiMthrftnk«» midi voriäufig, da dtie wtoen-
scfaafttiefae Bearbeitung der (tegenstAode Rpäter erfolgpn vrird, auf den
Abdruck des Inventars. Herr Dr. Honsoie in Saarburg, der den Aus-
jmbui^n dort init regem Interesse gefolgt ist, hat mir bereitwillig
eine kurze Auf/eidinung über die P^undstfitte auf meine Bitte zur Ver-
l&gung gestellt, die zur Oi-ienlieniiig hier vorau^eschickt wird.
'l'nweil vom Mihtärla/areth wurde /iiersl ein viercekises fiebäude
ntis,îeprîiben . in wp}p|iem meist nur Si'herbeii . Knnrben und Münzen
.lutu^rfmiden wurden, dann winde aut' <lei'Mell>en liiiustellc ein runder
liiiu au.s»ietfrHl>eii. in dem dann die meisten 'ropfereicii uut erhalten
wattM» und woaiuh die zwei Terrattottali^'uren jjeIVmden wurden sind:
an einer dritten Fundstelle war kein Mit uer werk mehr gefunden, dafür
aber wiedemm viele zerbrocliene Topfereien, etliche Münzen nnd wohl
«nlRe Fibeln, die vielleielit Jetzt verschleppt sein dürften; ich habe
éetea nur eine einzige zu Gesicht bekommen. An der höchsten Stelle
Am Berges wurden dann die niHih ziemlich hohen Grundmaueni
der Kapelle romanischen Slyls entdeckt, die keine andere sein kann,
als die urkundlich nach^sewiesene Mar.xkapelle. die erst gegen Ende des
vorigen Jahrhunderts verschwand. Diesp «tand dicht an einem alten
Fus^w ctrc der von Saarbur^r nach BiUd geführt hat, luid in der Haupl-
^cbc jetzl noch benutzt wir»!.
Die Fliesse sind nach Ivanonikns Straub aus dem 15. .laluhundci t
uud wurden links von der Fiuslinger Strasse au einem Orte gefunden,
wo die MiKtlrverwaltung die Dampfmaschine der Garnison- Wasserleitung
angerichtet bat und die im Kataster znm Weiherstein genannt ist.
Dort stand ehedem ein Frauenkloster zum Wmherstetn und von dem
Estrich dieses Kkxiters stammen wahrscheinlich auch die efwahnten
Fliesse. Wann dies Kloster ge^rründel wurde, ist unmöjrlich zu be^limnien,
aber in der zweiten Hälfte des XUl. Jahrhuuderta wird es als schon
exi-tierf^iid in mehr(;ren Schenkuufrsurkunden erwfihnl ; es war ein
Frauenkiiisici der Auguslinern'jiel unter der <'>!>Hervanz der Dominikaner :
man nannte sie darum auch <\iv Prefli'if»riiiiH'ti /nm Weyerstein (1270).
lin Jiduc l.'UM) wurde das Kl(»sler dun h die .Saai laujrer Bürger in einem
iCri^' gegen Heinrich vtui Lülzelsteiu, Vo'^l «les Klusler.s, zerstürl uud
Dicht wieder hergestellt, die Nonnen zerstreuten sieh und 1427 war
27«
— 4âO —
iiif l< i/,tp ausife.-^lurbeii. daraufliin sj-lieiikle cier Bischof von Metz die
Gebäude und die nicislen GüU^r von Kloster Weyei'slein der Saarburytr
Ötiflskirche.»
I. Verzeichnis
Mf im Mttxkeqi» ki Sufliif L L M iMMMtanf In Otliaiee !k ètmt
a) sil/terne:
No. 1 Kopfseite : Julia Pia Kelix Augusla. RQckveite: Uild einer Götliu.
n 8 „ S«x. QeU Pias Aug. Rrit. RClclcseite: VîHorift Rrit., Bild ciMr
Göttin, zerbioclien.
3 ,. Ifnp. Alexander Pius Aiijf. Hücksoile: Spes piiblicn.
,, 4 „ linp. il M. Anr. Alexander Aup. Kopf und llückseilf ai»-
gMcMiflén.
5 „ Imp. Ca«B. Man HflekwHe: Vidu, Ctolt mit Pllme nnd
Speer.
„ 6 „ Au|5. Iiup .... Hückseile: 1'. V. C 0.) V
7 „ Juli« Auguste. Rflekaeit«: Pietas Aug., mit opfernder Geitklt
8 „ - Imp. Caes. C. Pcscemiius Niger Jus. . Hflckseile: JuricloExpedi.
9 „ rnbeslimmbar. l^ru kscite: Gcnin-*.
„ lU „ Antonius Aug. llUcitäeitc: Itecton orbis.
„ 11 „ llarc Aurel . . . Sev. Ale . . . Radtseite: Pietas.
w
f
18 l^pL . . rei . . . Hrick»eite: onleserUcli.
AttR»erdeni S unkeunlUche StOekft.
h) kttßfenic.
1. mit erkmHtiicher Umschl ift •
Mo. 1 Hadrian. 1 i\o. 3 Vespasian.
„ 2 AnloninuH. „ 4 Conunodus.
mit erketuibitrem Kopfe:
6 Stfidt grltasero, 8 kleinere HOnzen.
H. imlcmititrA
14 Stack.
XX. "^sT'a.ssXk.
l Vase aus lolem Tlion ohne Hals und Henkel.
II. \'fTzeiclini>.
I. Am den unterirdischen, ummauerten QrubM.
(AU ErcHtizung 7um VcrxcklmU I.)
A. Tliotériiye engem Uak und 1 bcMW. â HmM»
a, roter Uuh:
Ko. 1—19 19 Stack, darunter nahezu unbeschädigt Ko. 4, Id, 18 und 19.
L. icn»8ir Tfion.
„ 2U~22 3 Stück, d&rauter unbt5schädigt üu. 21 und 22.
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i
p
— 421 —
B. Thoitkriige mit tmtem HidSy (Am Ilettkd,
n. roter Thon.
28-38
11 SdUk, darunter unbeschädigt No. 81 — 88.
34
M&h ome» roten Henkelkruges mit weiblichem Kopf.
b. «chwarxer Thon.
85— ÎÏ7
3 Stftck.
8K
1 onuanentiocte Tm«.
39
1 „ „ mit nbgcbroclicnem Hals.
n
40
1 „ „ ia Bruchstücken.
C. Verschirdniis.
No.
41
1 kleine Vano au» lulein Tlioo uiil Henkel und abjjebruchenein ïum.
42
1 Hache Schale am rotem Thon, ganz.
w
48—46
Sclierben von flaclien Schalen aus roleui Thon (samiache Erde).
4«
•»
47
1 kreisriiiiiier Stein 2() i:m hocli, 3U cm Durchuieüser mit cyUndriücher
lUHilung (Handmahle).
n
4H
t braonschwarze Vase mit JagdalSck.
tt
49
1 desgl. in Bru<:lisliu;ken mit Ranken-Ornamenlen.
n
fiO
1 Statuette aus weissem Thon (:«itzende weibliche Ir'ijur).
»•
51
1 desgl. aus rotem Thon (desgl.).
Kerner
eine gräetier« ZaU toh Kruchatücken und äeherhen von omaineitUerten Vasen.
2>. MUtuen.
So. 59 1 Kapfennflnze gut erlialten, M. Antoniaa Aug. Tr. 1'. XXVlll.
,. fii» l desgL TeiricQfl.
54 stück Knpr«rTn{niv:en mit teilweieer erkennbarer Prägung.
,f bö 7 Stück unkennUiclie Münzea.
E. Bmictsachm»
•No. ."»<» 1 Fibula obue NadeU
„ 67— fiS^S BroneeplIttdMak
n 80 1 Bnoneering.
II. Am êw reMftRtoefcei Krypta.
Ä, mehrere Eieenteile, daranter
Kol 61 1 SchlOsael.
B. mehrere Z i e g e I « t fl c k e (Dacliziegel).
„ 152 V. 1 runder bandsicui nii( «lu.idratisrher Aushöhlung umfscheinend
FVn» für einen Pfeiler).
„63 D. 7 Stftck Silbermflnxen.
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— 422 —
III. A«f dem Grundstück im Mutterbodeit :
l'an versrhif'doiuMi St* IIi ii ^ffiinflen).
Nn, 64 1 Sliick hohles Randi'iseii mil Spit7.e (Pfeilspitze ?)
.. 65 H Stück Manzen, darunter 3 uukoautUch, 1 zerinorlieii.
0ß 1 Stück Unie» bmtehend aw 8 aiMgahDhlten kreisnmdMi Sandttciu-
Rchaten von 36 cm aunserem, 90 cm imereni Durchmeaser.
IV. Mt Um GrmMIdk'tf«- PiMpttatleii.
K«. 87— 0B 8 SIQck Thonplattan mit gothiaehen Ornamenlen.
ill \ eizeiclmis.
to «taer MMMrlrüMlM« ■MMaaerten firiibe ftfiMw.
No. 70u.71 2 TlifHiknî^o ganz mit Henkel i}£i-UM^r ThnnV
»•
72
1 Tuukriig ,. ^ (weÜHHjr Tboe;.
•J
73
1 „ oboD abgebrochen.
If
74
1 offene Vase, oben abf ebrochen.
•>
75
1 k!<iîner Thonkrup mit Hrnk«*! um! ahjjehnvhener Tfille.
»•
7«
4 Silick Reste von zum Teil mit Ilelief-Verzierung verseheoen Schalen
ia sainisciier Erde.
77
Kest ehtea lioheii GolUsse» in i^elbein Thon.
78
Scherbelt von acbwanem Thon mit Venrieranfen (nicht »iMuiuiwft>
setzhari.
79
ao
Scherben einer wei»sim wcibUclicu Tbonlignr (Kopf und Bnislt.
I«
Hi n. 82 2 eiserne Uinfe.
f
88
1 llohl/.ic{(el.
!•
84
1 Stück Zitigel mit Abdruck eutur Hundepfute.
♦t
82 Stock vollstlndig unkenntliche broniene UOnzen.
!•
m
14 Stück bronzene MQnzen mit teilweise erkennharer Frigoni bezir.
Schrift.
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— 423 —
Lothringische Bibliographie. i8qo.
ZusammengeslelU von Emst Marckwald, i^trassburg.
Das Korin.iJ wird nur Hann an;io>.'<>ben, \vt>nn es nirlil ((kfavfiirmat '\^[. —
Pii-jcnigi>n Werke. wcU-he vor IKÜO erM*htenen sind, aber kiirx augefllhrt sind,
veil Rexeiwionen von ihnen 1890 verfiffentUcht warden, flind mil einem * venelien
wordt^ii. Ks wurden nur moIoIk- Hc/onsionen auf^eoominen, die kritisriier Nalnr
6uk1 ond tùrfânzaugen oder lienrhtigungen bieten. K. M.
Verzeichnis der Mtkürzungen.
Alvn Ali;r<>rii('inv n»'uls< lie Hinüraphi«.
yVK \iinal(s H»; KKsl. IV« année.
Annales do la Sociélé d'KiuulaÜon du Deiiaitcmtnl ilcb Vusttes. lAVl^'aunée.
ASfti Anrnmire de la ^ciélé française de nnmisinalii|ac. XIV.
•t*'C nibliolhèque de l'école des c hartes. LI.
H.sii|,f n„i),.(j„ 1;, Société dr riiisluire ilu prolesliinlisiiie franc.ais.
^>imh' fluiletin de ta bot-iété nationale des anliquairet» tlo Frunee. ItShiK
'^Pv Balletin de la Société pliilomatiqne vo»gienne. X\> année. 18K»— fX).
^'^0 Deotsfh» Zeitschrift flir GeschichtawiitseQseliaft.
JB Jahr-Buch der Goeellschaft Ittr Lothringische Gearhicht« und AUertama-
knnde. II.
y-vi/ Journal de la So<'iété d*Brchéologio lorraine et du Musée liisturii^uu
lonain. SB* aimée.
M^Ai Af< moires de l'Académie de Metz. 2« pér., LXVIII* année; H» série,
XVh année.
^^^^ Al (C;uioire» de rAcadéune de ^Stanislas. 14tK année ; série, lonie VU.
v\T)/f AT«t«er nomhan-Blall.
^ -^^^moirn de la Société d^atchéologie lorraine et ivi Musée Idstoriquo
lorrain. XVI II.
j?^ «^iijoires de la Société uatioualu des antiquaire!» (\v H ranee,
^ ^nes Archiv der Gesellschaft (Ur ältere deutsche Gesclàchtskiinde. XV.
Ra 1^ ^ ^.yg alsacienne. XIIL
DU "^^^"vue d'Alsace. Nouvelle série, tome
*^^xue ecelésiastique de Metz. 1.
% ï^^-vne des traditions populaires. V.
ï -ïx Tradition. IV.
"^^*->t'i"iitscIif Z<Mi<riinft rrii liichle und Kunst. IX.
WlV^ Korreapondeuzblalt der WZ. Iö9ü.
1i? ^itsehriil Ar romanische PhUolofie. XIV.
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— 424 —
I. ZeiUcliritleii.
AaimIm de l'Est. Itrva«' (rijncHlriellf publiée mm» la direHinn de la Pacallé
«les Lcdrcs de Nancy. 4* «tinfi'. IHilO. Kancy el Parin. Kergei^
I. t'vrauh r.ie. I.
de la ï^ocitlô d'Kmulaliou du Ut-parluimul dt-.«^ Vus^i.>. IKÎK). LXVI*
oimée. Épinal. B. Bosy; Pari». A. (îmn. [l'nd:) Table» alphab^lîqnes
des m ilii'n-- «1 ili's noms d'.'4iil«'Urs < niitentis dans les 28 volumes
des Annales d<> la Social«'- d Kmidalion d»*« Vitsges. publiés de 1Ö6*>
à LK8U. Dressées par C. Ciaudut. l'.bda HO p. t
Bvllatiii de la Société philomatiqup VQB|ciennp. 15* aimée. 1889«9(l. SainU
l»ié, iinp. F.. Hund>ert. Si
Jahr-Buch der (icscllachafi für I.olliriiitjiisrlie Gt'si'liifld»' und AIterliu»>kii!i !<•.
II. Jalirgaug 18SM). ~ Annoairu de la S<j< iété d'hixtoiro el d arcix u-
logie lonaine. Mets. G. Srriba. 4
— nir Oeschicble. Spra< liu »ml Litkriiiiu Klsajw-Lothringcti- il> raii»-
»egeben \on d«-in liislorisc!' ütl- rariM lioii /wfi'^Ycrein des Vogesen-
ctubs. VI. Jahrgang. Stra.s>l)urg. Heil/. iS: Mündel. I^Üer Band ent-
hftll nicbts Lothiin^ iacbes.] ô.
Juanial de la Société d'archéologie lorraine el da Masée historique lorrain.
!'>• nnrirf- IHÎH» Xanrv. (> r.r<'pin-l..-ld.)nd ß.
[Mémoires.] McUer Akademie. LilUnatur. \\ iai>ensi-itafl. Kuiisl und Land-
wirthschatL - Mémoirein de PAcadéroie de Metz. litres, Srifnces.
Arts el AgriettUare. 2" pèrif>de. lA'VllI« année. — »• série. XVI«
nnnée. tSSr.-lSK7 Meiz. Hallet. 7.
• de r.Xeadéniie de Stanisla^. IKS!» CM/" année. — à* série. Tome
VU. Nancy, imp. Berger-Levrault & (lie. IHflO. Il
— de la Société d'archéolofcie lorraine el da Masée lûstoriifuo lorrain.
série. XVIII'' volnuie. Xaïuy, Hené Wiener. Ä
Revue als.u ienne année. ls*w. l'an», à radmiuistralion de la Itevue
{î) rue dcü Ucaux-Arls>. 10,
— d^Alsace. Nouvelle série, tome 4«, Tome XU* de la collection.
Paris, Kiselibaclier. II.
— errl(''siastique de Melz Kliides de I liéoio^ie. de Droit canoni(juo, de
Liturgie, d'Hiäluire dioeé&aïue et isénéralc, ele. I'arai2»»anl tous les lloi»,
t<* année. 1890-1801. Metx, anxHureanx de laBeToe (9 roe d'Aafeld). 12.
leltWirllI, Westdeutsche, für Goelii. Me niid Knnsl. IX. Trier, Linta. [Vnd:]
KtrreifianieRiMAtt der We^idculsi heu Zcilschrifl. IHOO. 18.
II. Bibliographie.
Marckwallt,E. [i'ie nultelallerlich-hi»(on»«'lieLiUeratur über Elsa^s-Lotluiogen
in vestdeatsrhen Zeitsrhriflen.) (Le Moyen Age III, S. 86—68). 14.
l.olhringiselie Ribliographie. \HH\K (JB 4(>1 — 418). lôw
Mattlew. Ofskarl. HiMi-r^i .( Iim zui deulselieti (iesehiehte. firuppe IV— VII :
Lileralur vuu Mille Junt ISHî» las Jaule April 1890. V, ô. Der
Westen. Rheinische Gruppe. (DZfG III, S. *10a— n07). 16.
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Mawlow, OtskarJ. Rtblio^rapliie Literatur von Anfang A[>ril bis
Anfang Oelober 1R9Q. V, 5. I>ut Westen. Rlieinische Gruppe. (Rbda
IV, S. n87-«192).
MMIrtlieca liislori( a. Virzoichniss vcin 9807\Vi r k< u und Alihantlliiii^'fn aus
dPT'i Cfsamtfchipff rtfr ftcsirliiclilf' uml ilnen Hilf>*wissonscti<if1''n.
lu sysleinatisclier und clironol<»j{isclier Anuninung. (AnliquarisilRT
Katalog von G. Fock. — KltMis-IiOttiringon ä. lllBr.J Leipzig, Q. Fock.
IV, m S. M. I.â0.
HL A%eiiiome Uescliichte von LoUiruijten.
NHrtMMMt* Le. ^«s Vo8g«>: DeKcriptiun, histoire, statistique. Ouvrage
placé >nus 11 s auspices «lu l'n'fel. «lu (k^uscil j;én^ral. d«" la So<-ic(«''
il'KiiiuIalion i-l public par L'-un l,«Miis. IV.: l'oiinLiin ii |»ar Li«' lar«l:
Hisloiir géutrale — biu;;iapbicö par Krlix l(<iuvit.'r; Mœurs —
traditions — légendes par Kdgar Gazin; ('sages locaux par (lli.
Kichar«i: Anhéologio par Ganicr. Ilourgeoii« . I*. Clievrcux:
Arts — lilld-ralurf - scicnics p;ir IV r.hcvri'ux — Y.: A;;nf uUdrf
par Figarul; Horlicullun«. viticulture par Lebruali Sylviculture
par Claadot: Industrie, commerce par Henry Koueher; Asso-
ciatiiiDs par (l-F. Cliatol; Administration, cicrg«'' , jusiic«.' par
rüiiii'li l: Instruction publiipif par Magu'iolo; Ser\i<es publics:
Armee, a^bis^Laiicu, liiiaiiccs etc., voU's de ctunuiuaiiuiliou, statis-
tiques diverses par Ij^on Louis; Bibliograplae par N. Baillant.
— VIIL: Dictionnaire bistorîqnc et statistique des communes, hameaux,
t'c^rts. fermes, ac««)iiipagn«'' «le plans, par l'aul (llievreux il' l,é<>n
Louiä. Kpinai, imprinierio K. llusy IbHi). p. 24i)~7U, llH-722
A 420 p.
OaMMSalt rares on inédits de l'histoire des Vo»;e>«. publiés au nom du
(lomilé d■|li^loire Vüsgiynne par i.-il. (lliaiic 1 1 i cr, l'aul (.lievrcux
'I n. (ilfv. IV. l'ari.H. DniiHïnliii: ('.banipiMU. H!>7 p.
Kertzsch. G. IMf Hauplnr'^a« hcii der S frw«;lscliuiip Klsaiss-Ltflirinacns. lîcdc
gebalten bei der Sedanltier 1«H7. l'io^r. d. SUidl. (jynui. m, Htsalabl.
n. Vorsch. m Greis. Greiz, Druck von LOfller & V^o. 4'. 9 S.
KnuM, Fraiix Xaver. Historisehe Forschung in den »hcinlanden. IRelr.
aaeh l^thringen.| (Deutsche Hiindschau. LXIY, 4öä— 450).
Lipage, Henri. Tii\ > nl iir.' sinnm.nire des arcliivf>s départementales de
MeurUie-et-Moselle. Table des mm» do personnes. Nancy 188H-ltttlU.
4* U»p. fr.ß.--
Prvtoktlte der Generatversaminlung den Gesaiiimtvereins der deotsdiat Gi^
sclïichls- und Allcrlbuinsvereine zu .Metz. ISondei^Abdr. a. d. „Korre-
spnnfl('u/li|;il( .1. (ie-.iiniiifvereins d. deuls«lien fJescb.- u. Allertli.-
Vereine» l««!»,!Mi.l llerlin, Druck von K. S. Mittler & Üolai. IV,
194 8*
— m —
Rivold, J.-B. Histoire démocratiqac ot anecdoliqae de» pays de Lomin«, .
de Bar et des trois fvéchéa (Uetz, Tool, Verdun) depnb lee tempe
les |>lus reculée jiisiiu'â la révolution fraiHaibc et par un appcnilirr-
jusqu'à nos jours. 1 — IV. Taris: {'.h. Hayle: Nam"y : \\ bordoUleti
Sfidot fière» etc. 18K9-1H9Ü. 14(Mi p. fr. 17m 21
8«Mr, EdoMnL Inventaire aomniaire des Archives départementales de la
liorraine antérieure!! à 17iN). [A. u. d. T. :] Suramarteches Inventar
,1,.s îiezirksarchivs von Lollirin^i'ii vor 175K). S<>ries A— K. 1K90. — In-
ventaire - - soDuuaire des Archives départeuienlaies nntériûurûs à 17UÜ.
rtépartement de la Lorraine. Série G. 1H79. [Wurde ont 1880 aus-
j;f;:eben.l — S« ri«' H. Hopon 1 47. MeUs, imprinerie de U Gazette
de Lorrain»'. 4". X. 124: V, "i^î| .'.7»i p.
Jiec,: DeutisclHS LjlleraUir/.^.'iiung X, S. lU'Ki -lUiV^^SV■. Wiegaml;. ü,
VwrMMdini aoti Arcliiven in Rleaas^Lothringen. (Archivai. ZeilKchr. N. F. I,
S.2f»). 26.
Verfti«MClirl«liteii. (tieticnsfhaR fitr lotlirinxisrhe {îcscldchle und AUer-
lunisknndi-.l i WZK S. 4ö 4H, 2or) -21>H). 27.
Verzeichnis der .Mit^lirdtr di>r (.ioscii.s« h.-in für lotliringischc Ucscllichte und
Allerluuisliundc. (ili S. 427—430). 2H.
[Wolfram, Beorf.] Jahresbericht Ober die Tliâltgkeit der Uesellerhaft flir
luliirni<;is< li(' Htliiclitc uml Allcrluinskuiido. IHHÎK [I nd in diUî
I ran/.ösisclif iib<M.->i^'tzt v (i Kit !iard:] ( ■.ouiide-rfiulu «les travaux de-
là :H>ciöt6 d'histoire i-t d an hfoh»gic lorrain?. IHHU. (JH ï^. 414—427;. Äl.
Verg). Ht. 2(N).
l\^ Prâlii-slorlsche and nimisclie Zeil.
(Auch AreMotoffie diem Zntilliêrhiuttrê.)
Antiquités do l arquinpoL (JSal S. iU <>()>. «lO.
Bartiléleniy, F. .Matériaux pour sorvir à l'iMudc des temps pré-romains en
Lorraine, ^.''^uite nL lin.) (MSal S. ô — 7ô & pl. 1 — !(>.; [^Vcrgl. Iiibliu|ir.
fur 1HH9, Nr. 40.] SL
[Bauten, lü-llische. bei si. Dié.] (Prähistorische KUlUer U, S. tiS). 31
Basoit, A. Note sur deux inscriptions inédites tronvéea dans les environs
de Tarquinpol. MA.M S. 8l~ W). Ä
Btoidier, fi. I^es \ osgus, le sol et les habitants. Avec coupes, profils et
figures intercalés dans le texte. Paris, llailUére et fils. VIII, 980 p. 81.
Box. I r --ouilles de Itoulding. (MAM S. R')-ÎM)). 85.
Cliapelier, Ch. Note sur les lions en pierre trouvés à Hottsseras. s.:
Fournier, A. et Chapelier, Ch. Nr. iSfö. 96.
Goirilftttt, Cbtriét. Instruments d'agricolture en fer forgé de l'époque
-.uilnise ,.ISal S. 2ÎKI f.). 87.
Eberhard. Victor. !<es Voies romaines de -Metz à Trêves Kxtrail d'un
memoire lu dans une séance de la i^ociélL' d'archéologie et d'histoire
lorraine. (JB 8. 171—184). 8&
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- 427 —
ffiniltr, A. et Chaptlltr, Ok. Note sur le* lioi» en pierra tiouvét à
Mousseras. (ASEDV S. 127- IHl). H9.
fiernaia, L[éon]. I.e tnnnnmrii! de M»'rleti (.ISal S. 2;^— 237). 40.
— Autfil loulois du 'Uîeu au Marteau». (JSal S. 87— ÜÜ). 41.
— Objets entîqnes, incnutés de roonnaies, tronvéf dans Tancien
département de la Mo«eUe. (JSal S. SOS f.) [Vergl. Nr. 60.] H,
HtMg. Die WochengiMtersteim» 1*^ :U Havnn?*' in f.nthrin^ni (Kreis
Diedenliofea); S. 'àà: Herten in I^Diringen ^Kreis Bolclien>.) (WZ
S. 17-M>. 4».
|MhMai,Ob A. Zu den Votivateinen von Devant-leB- Ponts. (WZK S. 11 r.). 44.
— H< riir s m l Kcrv kcnon. SluiUe zur I rhedeulung des Hernies Mit
einer Tafel. |l<elr. u. a. S Ueliefs zu Devanl-les-Ponts.] .Marburg.
>U\ver». 52 4ô.
— Rio MnkMcher monoUtliÎMher Steinaaif in MeU. (WZK S. S41). 4fi.
Fin Altar der Roma und des Augusluü zu MetsV (JB S. 866^869). 47.
Inscription antique :'i Grand. (Jî>al ^5. 248--24r)). 48,
Lo|i|iinet, F. Loa Tumuli de MontzéviUe. ^J.'^al lU— 21, Avec uni' n«ile
de P. Küche, 21 f.). 40.
MfWat. I>c quelques objets antiqueis incru;<l<;-s du muniiaics. [h\uidori:
Herappel.] (MSnaK NI IN. S, 22<) - 23H j jV^rgl. Nr 4.? I «1.
PavlH«, E. Obfiervaliuus sur une inscription roiuaiue du Musée lorrnm.
Avec une note de M. Ch. l'fister. (JSal S. 198—197). 51.
Preet, Ah. [l'^lensilei» de l'rpoque romaine trouvés dans des hypocaustes
-rnne villa de Ctn-ntitiof ' HSnaF S. 1>6- i»9V 62.
Üuiatard, L Découverte de subt^traclions galio-roiuaiueä à Norruy-le-Ner.
(JSal 6. 365-867). ÔB.
Sftierhùid, H. V. Eine archaeolofische Uietnng in Metz vor 868 Jaliren.
[lietr. die fälachtiche Leanng eines römischen Grabsteins.] (Jl)
s. IMiH ÏX Ô4.
TriHtsch, E. von. Altertlmmer auB uu:;erer lleimath. (llhcin- und deutsches
Donangebiet.) [Retr. auch Elsass-Lothringen.] Wandkarte in Farbendr.
■Stuttgart, Koldhainmer. Qu. -/r. Folio. 55.
Villa, La, gallo-romainf f?f ( heminol. (JSal S. 2S4— 25HI). 56.
Voulot, [Félix], iîapport sur le Mu^ëc départemental de» Vu^^ea |^iu KptnalJ.
(ASEDV S. 190-196). 57.
Vergl, Si: lU. 174. IJSI. :^o,..
V. (jt'ächiciile Lotliriiigeiut ini MiUciulU'r.
AM. Ch. ImI vrrité sur In Taron dont ont t-to découvertes les chartes
iî'an'nini->u<hPmen( de Livorrinn. (.L-^al S. 27ô--2?^>'. Ô8.
Benoit, Artli. La Marclie de Marmouiier, d'après les Arciuves dëparteiueu-
talM de Nancy. (RA S. 68—86). ô».
Btureulie, P. de. Chartes de Valois et sa prostèrité lorraine. (ASEDV
s. 99-12H). fiO.
Beargeois, Alfred. Mandement du duc d'Orléan» au äUjei du past^age de
Rend I« à Bloia en 1487. (JSal S. 81 f.). 61.
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— 428 —
Chitlaii, E. Recherches wt remptaeement de Iforillemnénil. (JSal S. l&^Vtf. Bt.
F*rry, Edouard, .lointures. iMM^jinenl d'une étude de feu M. Edouard Ferry
sur rf nom ancien du It'rritoirc de Saint-Dir. (flSpv .S. .403—32.^). 63.
Frœlich, Jules. Voyage aux cJiAteaux liistoriques des Vosges seplentrio-
nalee. . . . ■.: fiMier Henry et FrnlMi, Jiilea. N* fi8 «. «3».
toiier, Henry, et Frwlieli, Jules. Vny.-i;:«' aux cliâleaax higtoriqaes des
Vos}ics Hoptentrionales. Illustré de 207 dessins originaux. Paris et
Naucy, Herger-Levault et Cie. 1889 VIII, ûll p. et 1 carte. RlK
— 1^ pays de Dabo. (Butl. de la Soc. de féofr. de l'Est 1889,$. 1—21.
•i.^7-277). 6».
fiermaln L[éon]. i raduclion de la charte de Liverdun Mte en 1S25.
(JSal 281—284). . M.
UllemmI. Mont-Samt-BTartin et Quincy. Nouvelle hypothèse sur rem-
idaceiiient du w.a.si rufi) Vabreiise • et de la «Vllû ITraionis». (HSal
>• 'u\\ nni \- 1 J.I.). 65.
Lippert, Woldemar. /.u dem Nocrolugiuin .S Viloni Virdunensis. (SA
S. ÜÜ« -6l0j. i'À*.
Mariehal, PmI. Vn manuscril du dialogue do Lad. (Jäal S. IflHf.). 67.
Meyer V*i Knonau, Gerold. .InlirltiU-licr des Dcutsrhen Itcichr^ unter
Heinrich IV. und lleinrioli V, I.: UiVi 10(>9. [Ordnung der l'-tlnin-
git>clicn Verliällidsse zu (Uiln^ ^. Iii— IS), u. a. m .] Leipzig:, IHincker
A Humblot. XXIV, 70» S. M. lO.HO. 4».
moittmenta (iormaniae liistorica indi- nh aniir» Christi ii(X> U«|Ue ad aimum
l.")<)0 e«li(iil Socielas aperiendis Tontilnis rerum «Jcrninnicjirum m^dii
nevi. I^gum ><ec'lio 11 ; (iapilularia reguiii Francorum denuo cdiderunt
Alfredus Koretius et Victor Krause. U, 1. [F. A.: Synodus ad
Theodouis villam habita H44, S. 112—116; Hludowîci et Karoli
pnctiones Metienses. ml, S. 107 f.) Haimoverae, imp. bibtiop. Hahniani.
4". L\. l»iî p. M. iilM. m.
Roi, l.u, nené et te snecesiiiain de lu Provence. (JSal S. iMf.). 70.
teskir, Emut Handschriltlidies aus Vrankreich. [III. Aus Kecrologien.
1. Necrolo^tiuin S. Viloni Vinliin.. S. 12<'.— 132. - IV. Kin Diplom
Hciiuiclis III. lU'invitli III In-stätiut den Besitz des (lanonikerstifls
SI. Maria Magtlalena zu Verdun. lÜlO, Juni 10. 13<i— 139.J (.\.\
S. las— 18»). 71.
SlUSon, Bernhard von. KiilisdiK l-.nirteruM<.'en. [1. Xu der Vita Dagoberti III.
und den Anuali's Mellenses, S. â.')7— .VJl | iN.\ S .'>.">:»— :'»7il). 72.
Uhiirz. Hotberl, F.rzbiscliof von Trier, [t 9r>(î. i ble auf die lollu'. Ange-
legenheiten grossen EinHuss aus.) (ADß XXIX [1880], 204— SM). TS.
Witte. Heinrich. I.oltirinjjen und Hurgund. (JH S. 1 — KM)). 74.
WOlfraai, [Georg]. Ardiivalisclie Mittheilnnixen I ni^r^ttTi ,1er in den
.Melzer Archiven beruhenden Kaii>ür- uiut Konigt^-l ricunileii. Kr^le
Folge. 70H— 1400. — II.: Nachtrag tu den Regesteu der in den
Metzer .Arrhiven belindliehen l' i. sfurkuuden. Kr^le Kolge. 1(U9— 1399.
— III.: I'ii;.'edruckte Kaisienirkanden lolhringiticher Ardiive. Zweite
Folge. (JH 158—170). 75.
Vergl. Kr. 19. 101. 102. 117. 127. m, 200.
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Vi. Geschielilc Lotiinugeiui iii neuerer Zeit.
Atorf. I.a guerre des l'aysans (Uustauils'i sous le ihic Antoim Lorraine.
Traduit «le IMlemand par (Camille Ma8i«inx. Knrhacli, impr. Hapfer.
4*^. 32 j>. 715.
BMtit, A. \â» preimèrei années de la ipicrre de Trente Ans damt le fsaar^
lîinl. inn:^ tnto (.in s. :U)1— m<>5). 77.
fiefllt, Edgard. Les cahiers ilc la Lorraine aux états généraux de
discours prouoacé à l'audience solennelle de rentrée de la cour
d'appel de Nancy, le 16 octobre 1889. lïancv, Vapier 18H9. 48 p. 7K.
••yei Ch. lin épisode de rhistoire de Plabémont (XVIl* siècte.) (ASKDV
s. 151—175). 7».
Hausenblaa. Oeslerreich im Kjrtege gegen die französisciie Hcvolution 17i)2.
Mit 4P1inen. (Blitth. d. IC n K. Krieg»-ArchtvB. N. K. V, S. 1—107). HO.
plorttaiann, Philipp Bernhard.] Die Friinsosen in Saarbrücken und den
dfiilsi'ltcn U(i(*li?>I.in<k>ri im Saargan and Westrich (1792— 94i in
Briefen vim einem Augenzeugen. 1. u. iL Bändchen. |.(). 0.] 179ti-1797.
[Noadrack] (M ittb. d. Histor. Ver. f. d. Saargegend. Heft V. VI, 290 S.) Hl.
JM^in» V. Le 8i<'-ge d'Kpinal par le maréchal de (Iréqni du 19 an 26
.r.,,i.-..,hre 1670. (AK, S. 57tJ ms\ ' »Ö.
Walioii, Heart. Lea Heprésentants du peuple en oiissiou et la justice ré-
volalionnairo dans les départemenlt en Tan II (1796—1794). V.: Ia
liOrraine; le Nord et le Paa-de-(Uilai8 ; les (%fltinienia. Paria,
tî ir ' .-'U' r-1 r.io, 42f; p. 86.
Winciielniann, Otto. BeilräKe zur Geschichte der staatsrechtlichen tie/.iehungen
LoUiringens mm Reich iin IG. Jabiliundert. (JH i^. l^^ô— 218). K4.
WolIhHü, (floori). Die lotbringisehe Frage anf dem Reichstage so Namberg
und dem Tage zu Speier. Nachtrag /.u Win[c]kelmanns » FJeitriige
zur (if'-^chifhlr der staatsrechtlichen Heziehungen Ix>thriagen8 »um
Iteicii IUI h,. Jahrliundert >. (Jit >. li^ fA)). H6.
r, Lliistoire de France racontée par Ioa contemporains : Henri II ol
Charles-Quint, si«'gc de Metz — hataillc de Itenty (1552—1655).
Extraits de tSortr.md lîf Salijrnac, de Vieilleville, de Kraii«:ois dr;
Uabutin. Ouvrage contenant ü gravures. Paris, llui helle et (ac. 191p. HT»'.
Hîsloire de France racontée par les contemporains: Henri II, l'oi*-
lupalion des Troia-Évéchés (1647— 1S68). Kztrails d' nires de
Vifilli ville, de» «'oiiiinenlairos de Fran^ois de Rabulin. etc. Ouvrage
contenant 14 gravures, l'aris, Hai iielte et (Uu, 192 p. H5''.
Vorgl. Nr. 19. m. m. 2UU.
VII. Schnflen aber einsselne Orte.
Ät^mf. SaiiMi, J.<Tli. Notice sur Thöpital et la chapelle de Malte à Anlnoy.
(He.\I S. 204-211, 242-249, 317^396). 86.
("liiiiiitKit. V(.'r;.'L Xr. .'l'i u. 'li'-'. 87.
J-^statif . Fournier, A. Pertu.\ d ilstayc el le château de I Kslaye. i^AE lil
[is89j, L. 424—482). 87».
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— 430 —
ifH^m§m. LMpffrM, IM«ri«li. Die ehemalige DeatMchordenpkapelle Sn
Hundlinfcen. (Jn S. 148-151). m.
Kttkmni. Notes sur la l'aroi>.s«^ de r.ouine. il'cM S. ;ri9~8fiR). *W.
2!^Hr,j. Woltf, Henry W f i, .tcui M iil n nk [8chloM Meimberg \Th^
Xiitinnal Mcvicw. 1«90. S. :m -hU). H9^
Mcrtfu. Verjîl Xr. 40. Hj*.
MrU. Oombau-Blatt, .McUcr. Or^aii des Mctzer l)orubau-Verein.s. - KuUctiu
de l'Œuvre de la Cathédrale de Meta. Nr. fi «. 6. (Deotticher «nd
franzüsischer Text.] >teta, Dmck von Gebr. Lang. Folia 11; 809.
mil VS Tafeln. 90.
— [Hamm.] Itcricht des ShnlItiihriTs über die vierte ordenllicln'
GeneralverHamnilung [den Metzer Dombaa^VereinM] vom l>aInMOiuitBf ,
den U. April Vm. [HchIücIi. u. franin»it«cher Text.] (MDR V, ät. »I.
— Ilerirlit lies Scliriftfrilu-er- .Ir - Metzt'f nombaiJ-Vpreins] über das
Vereinsjaiu- im). [Ueulsr li. u. Iranzös TexM.) (MDH V, S. n "/i ^.
— — Kerichl de» i^cliriflfiihrcrs . . . iibev die fünfte ordenlliche General-
ventammliing [dex Metzer Domban-Vereinsl Mittwoch, den 12. Min
1K9(i [Drnl rb. ii. fianzös. Texl ] (MDl! VI. S. 1-4). HS.
— Kaibel, Georgias. Insrrii<lioii«'s grao<;u» Siriliac et Itnlini» additis
^ntccis Galliae, llispaniao, iirilatmiae, (icrmaniae iu»<criptioiiiibus.
Cotiitilto et anrtoritate Acadeiniae litterarum liefiae Bomaeieae.
[(îriocliisrbe liiscbriften in Metz, S. m*. Nr. S. (î7a. Nr. ÄBöS].
Ik-rnliiii ipnd fl. IWuiMTiim Folio. XII. -W*, 778 p. M. VM).— . 99».
— Kind, Aug. Der Streu iMetscIi-Wolfrani. (Prole^lanl. Kircbeo^eilun^.
XXXVU, S. 110» f.). 91.
— Lauroy, Pascal. Metz et le joujj pniwien. |llelr. aucb die früheieGe«
.scliiclitr VOM Metz.] PariN. -^nvmo \'MI. p fr 'VrM» 96.
— [Tornow, Paul.] JSachlrag zum Hau-Henclil des üonibaumeiriter.s lui
letzten l>ombattblatt (Iber die im Jahre 1889 am Metxer Dome ann-
geriibrten nostauriningji-ArboiteiL n^tB<:h- franxSa. Text]
i.MDH VL S. 4 f.). Hß.
— — Da» Liebfrauenportal de^ Alutxer Donii»<. [Deutr^cti. u. fraiizus.
Text.] (MDB VI, S. 6-2»}. 97.
— — Baoberirht dea Dombaumeistera fiber dio im Jalire 18K9
nni Mctzer Dome aus^effilirien KcHtavrirungiiarbeiteiL [Dentaeh. u.
IVaiizu». lexl.] MDH V, ô -7). 9Ä.
— Verielehnta der Mitglieder den .Mt-tzer Dombau-Vereins. iMDH V, S.
»— 11). 99.
— Weiss, N. La Déforine à Melz et ses Iiistoriens. (Meurisse. Thisloirc
ecclésiastique, ele.) Deux lettres inédites de P. Kerry. 1643. (BShpl
XXX vm [i8H!)j, s. oHü— 092;. loa
— WlotiMMR. Adelberoa I. Schenkoof anrkunde IDr dna Anrairskloster mid
l'^v l alsrimiiL; .in S. aO«>— Mlöi. 101.
— Wolfram 6.[eorg{. Die I rkunden Lu<l\vigs des Dtmlschen für das (.Jlos-
hindenkioäter in .Met;:. (Aiittb. d. Instituts f. Wüterreich. Gcächichtsfur-
aclmng. XI, S. 1—27). MV.
Vergl. Kr. 47. 142 US. 1Ô2. 102. 1«7. 168. 2ü6. 209.
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- 431 -
SMtbiirii. fWtf mr]. Sftttcbiirg. Kotircu hütoriqnei» «nr la Tille de ätmboorg,
dcpui- ÎI - leinps Ich ploa reenlés. Sarn bour;;. .\tniiii. 201) p. 102».
Sottrqfiniiml. Box, N. Nolirc «iir li-s pavs tU« la Sam- o» > n pnrlicnlier !<iir
Öarregueinine.s ol s<;s environs. \iv et 11» livraisdiis. .Melz, iinpr.
Béha. p. 279^2. lO^K
Tfff^jNiï Vcr^l. Kt. 90. lOS.
VIII. Allgemeine hio|tm|)lii8che Schriften.
inariagM et déi^èa des princes et prinrettses de la maison de
Lomine. — Branche d^Armagnai^ßrionno. - Dapns les copies
authentiques do« nro'iivfs du prinro do ni'au(Trt'iiiont-(;ouii«'nay .
duc d'Atrisco. Coinmunicaliunü de M. (lUapt; liier. (J:?al 2Ô4— 2(>H). UU.
LmI«. Biographie ^nérale den Vosges: Woeîriot, les Briot, Fratrel.
Paris, impr. Bamagaud. 80 p. 104».
TlWttmas, Ch. Le» grand» Cavaliers du premier empire. Xuli« < - ln^graplii-
quett. l'^*' ttérie; f^ualle, Kelieriiiaau. Moitlbruu, les trois (lolburt,
Munt. Paris è, Nanry. Rerger-I^vranU k fUe. V, Alô p. lOlb.
Vergl. Nr. 19.
IX, BK)gntpliis(he bclniltt ii iibcr einzelne Personen.
Aitpler. Favier, J. lean Appier <& J. Appicr dit Hauzelet, graveurs lorrains
du XVa« siècle. (MSal S. •A2\~m\ & 2 pl.). 105.
'AiMlffii^. DrMii. Discours prononcé le 10 octobre 18fl9 aux obsèques de
M hunlang^-. (MAS S. r.VIII-CXIl). 10«.
Briot. Germain, Léon. François Hriot et Kîcolos Briot, graveurs lorrains.
(JSal S. 7-12). 1Ü7.
Qdmel. B.[adel], E. Une lettre à Dom Calinet. (JSal S. 289—28»). KH.
rhotrian. Thlrlet, H. J. L*abbé L. Chatrian (1782—1814). sa vie et ses
,v„..^.. y,,.,, jn „ 109.
Uétmt. Bwvigflier-Clotiet, M»« Madeleine. Clicvert. lieutenant général des
armées du roi, 1696»17Vî9. s^m origine, sa naissance, sa vie, les
expéditions aux-quellen il prit part ei les < ause» qui les déterminèrent.
Verdun, impr. Reuvé-[«illetnanl IHKH. IV, p., pl. et tabt. UO.
Un.: AK S. lôH — ll>4 (l.éon (iennain;.
Bnai^, ll«ixaoroi de Denbatlet Cb. ie. Les Artistes lorrains. — Devillr.
(MAS S. 176-190). tu.
Frati'_<.!s 'ir Xeufihâteau. Collignon, A. Une lettre do François de Neuf-
rh.a..-an. (AK îS. l:}(i -144j. 112.
iV/cx. Sohroidt, Ch. Laurent Fries, de (kjimar, uiédecin, astrologue, géo-
graphe à Strasbourg et à Metx. (im 10. Jahrb.] (AR S. ö28— â7&). It».
Frothurim. Pfister, Ch. I/évéque Frothaire de Toul. (AR S. 2ftl— 114.
ftelléc. Vergl. Nr. 1<!.'», 114a.
Gilbert. Schmit, l.-A. Notioo sur N.-J.-F. Gilbert, (.\iSal S. 1Ü3— ^71;. Uù.
ffiiyolL CottdamatloB de M. Tavocat (l Guyot à Metz [1700]. (Bull, do la
coinm. de l'hist.des églises Wallounea. IV [La HsYe 18H9], 5. 87—01). 11«.
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Jtaii. Pange, Comte de. Joan. Miiiiscignenr ilc I^onraine. ^Re<' S (VîO f.\ 117.
iMilrmrni. Meiigin, Henri. Sniu v tH><*rolo|[iqtte itor M* [joais I.ailement.
Maiicy, (;ré|>m-l.fbIoii(l. 17 p. IIH.
— teyv^ Ch. T^uiii Lallcmrat. (JSal S. 3A— 4.H>. 119.
/y (Herr. Vie Ho la vcnt rahie MôioAlix l-o CU-ir, en re ligion MPlir Tllérèw
de .It -ii- fondai rico ilc la '".ongröjjation do Nolre-I^aino, par iiiir
religieuse du iuuuastèrp de Lunévillc. 1. il. iàlU>, DeMsain 1H8}>. liO.
JJiamoât. Pitltr, Ni. Klofe do Jean-Ja« <|urs Lioraiow. iHacouru de
réception. (WAï* S. XXXU-l.XXVIlU. 1«L
I*fit>ter. Druon. H('-[>oii < au riciiiiendaire. [Srhildonuig der Arbeiten
von l'tisler.l (.MAS S. UWIX— ACI). 12t
Philippe, Germain, Léo*. Découverte de IVpiüiphe et d^une partie da
premier monument fonéraire de IMiilippo de (Sneldrent d«rhe»Ke de
I rirrninp. à Vilcey-sur-Trey. .ISal S. 1141-144"). UH.
- Histoire do l'iulipp^i dr («uoMrc. n-inc dcSn ile ot di'JiTnsaleni.ducliestHS
de Liorrainc et de Har, icligtcu.^e de r<ir<lre de Sainlc-Clairc, morte
en odeur de «ainlelf an |i«uvre inonaHt^re de TAve Maria de Ponl-
;i-.\loiisson, par uno pauvre <'.lari^>e d(> Sainte-' ".lairc do GrenoMo.
I. II. GrenoMo. iiiipr. Haralier el llardclot. IHKλ. XIJ, 440. 447 p. 1^4.
Jinu' JI. Mariclial, P. .Noie sut le lieu de nais.-^aace de René il, duc de
f/wraine. (if Sa) S. :HH8-8{}5). lii^
Jiett/e. Cdapellier. Acte de nai»<sanre de lloit6e de Ixirraine-Guise, d'apréa
la copie des nrdiives du prince de ReAufflremont41ottrten&T. duc
a'AUlKco. (JSal S. 'ih). W!.
JititfMir. WafMr, P. Ruiger. [Pjrxbî^ichof von Trier ira W. Jahrh.l (ADlt
xxx, s. :m»~41). iä7.
Snhn. Ribbecic. Salm iHeimicli VU. u. .loliaim VI.] (AI)H XXX, S. 2.-)4 f.]. lÄ
Ththiat. Confeatear, l n, de la lui k MeU. 1702 -17Uù. M. Tiltbiat. Se:«
mémoires. (ReH Ü«. 26 S2Jr.).
Irmtm. DniM. T<e comte de TresKan. (MAS S. 27-J — SUSI). 1^
X. Kirchengesehichte.
Bftriiier de MontMlt, X. Le») KouvenirK lorraiuH de l^égliac S. Grégoire tinr
■ n.-,,,e, '.ISal S. 201—21«;?. Wl*
Boarchenin, Daniel. Knroro i|ue1<)iies noies sur les KgliüCä de Cliiampaj^ne
et le (>)llo«nie de Phalsbourg. (HShpf XXXIX, S. 4»H). VS.
Clir0i«|U|i, s., lle(emiis«ipiB€opi(742— 760), régula canonicomm. Aon dem
Leidener flodex Vossiaiui^ hitinus 94 mil rinschrift dor tir "i- ' . i
Xolen. hcrans;jegei)on von W. Schmilz, tiauuuver, Haiiii iWS>. 4'.
VI, 2Ü S. lu. 17 Lkhldr.-Taf. .M. H. . WS.
Civier, 0. Nouvellei» note» aur les Églises de (Ihaupagne et le flolloqae
de l'I.alslxnir^. ^ilSlipf .XXXIX, S. ;i80 f.). 1*4-
— Trois marlvrs de In Héforme. hrfi!/>> en 152"j à Vie, .Metz el Nancy.
l'ariîi tt Xaucy, Hcrger-LevrauK ei Cie., I8«i>. L\, IIU p. Fr. 2.M. lÄ.
DiMMge. I n ronlean mortuaire du XV» »ibv\o, (JSal S. 144—144)). lük
Doiation, curieuse, ä ih ' ulil aye [de Saint-l'ierromont, du diocèse deMelx.
ca. liao.) (JSal S. 90 W*-
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— 433 —
bliciieftiie. Méinotra nor roriginc des diocètieh «'-ijiBCOitaux (i&ns l'aucMUue
Gnle. fHelr. neh Hetx. Toni u. Veidan.] (IIStetF L, S. 387--416).
IqWl, Ch. I.a terre de Mandre, prèn Mirocourt. au XVII« i<iècl«. et l«s
pr«'montrAîî f1»; Parey-sous-Montforl. iJSnl S. 51—57). t89.
L HuilIter, J.-L >'Libairc et les niarlyrs lorrain^^ du IV' siècle. 1. II. Nsmcy.
Vagner, IMO. X, 406 ; M7p.
««• . ai: s. 152- 15a. (K. n.[adoi; 14«.
Pilter. Ch. Note sur trois tnanuHcrits provenaiil de l'abbaye de Moyen-
niouticr. tJ:>al r>. \hS — KJU). 141.
Pratt, SaîRl Servais. Rxamen d^ane correctioD introduite à ttoa «qjet
daiUf les demiAffM éditions de Grégoire de Touk. [Heilifcngcscllirhie
von Metz: Servrttiii^ in MeU; die Hun tien vor Metz S. 2SllT.j
(.VISnaK 1^ ri. IHA -lïH). 14S.
W.ftiaa], N. Les jémiie» et les biens de« tétnph» à MeU (1709). (ïiShpf
XXXIV s 4.12- 4H7). 142».
- Xote> et pièce? in<'dif(^s ■^tir l<'^ ^»[{«(»s (]<< In Champagne, l'iials-
baurg et Majicheüa et le collège de Sedan de 1572 à Iô9l.
(ItSfaiif XXXIX, S. 8ftA~D14). 144
Vergl. .\r. lU. 75. 8li. 8H. m. 94. lt>J-lU2. 114. 116.
XI. KuUur^, Kechts* und Wirtsehaflsgeschicfate. — Geschichte der
Juden in Lothrioften.
Aiatanacii boik-Loristc du Pay» Mc shiu [auf dem iatmcrun TilclblaUc: de
Metz] 1- aimée, ponr 1880. Metz, lith. Whu lft89. 4". 64 p. A An-
nonces. 144i*.
ArMivs. luMus \uu\ Dresdner, Albert. îîf.resten zur firsf-hifhle der .luden
im fränkischen und deutschen iSeirlie bis zum Jahre 1273, Heraus-
gegeben im Andnife der liielor. ('.ommiesion Ar Geschichte der
Juden in Deutschland. IV. Lieferong. Mis zum Jahre 1864. (S. 881
\r r>rV' \ici/.. 1237 I lUjrliii. Simion. 4" S. \9'\ '2bCu 146.
Aiiricoate de Lazarqae, E. Cuihino Messme. MoU: H6hn ; Fari»: Kuland.
XOI, 886 p. 146*.
BMMt, René. La Chanson de Rri<'oa. IV: Ver»iona alaacienne et lorraine.
"tp - -ï'w fî04). 146.
C.[arnoyJ, H.£enry]. Le inoi de mai. XIII; TrtmajEol en patois ines^iiu
rhanté le 1«* mai par les jeuneti filles réunies. (T S. 109 f.). 147.
■Mlfiy. Des épidémies et en particulier de la grande peste du XVII* siècle
I . rnüip. (MAS S, in m) 14«.
OreAdner, Albert. Hegesten zur Uc»cliu-hte d<*r Juden ... Areniat,
JsliM and Oresdaer, Albert Kr. 146. 14!».
imMiiu» Pl. ÉcroM «t Élarg iasemonta. Dommenta inédila sur l*hisl(»ire de
'.n l>orrainc À sa législation. Kxtrnit des archives de la Maiaon
ri Arrêt et de Justice de Xnncy. (MSal S. 272- 32tVi. IfAK
Ciyet, Ch. !Cote additioiuielle à l'ensai sur l'aisance du paysan lorrain. lti6V.
[Antographîrt.] 6 p. IVergl. BiUiotr. mr im^ Xr. 166]. 161.
28
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I
^ m —
kaiflMiii, DAvId. «nibherA WjftmAn.» [1. Atm <lem G«in«iiulelHich von
Mi lz (2 rrkiiiulon in hehräischor Hprafh«*.».] (Ma|r«xin f. hebr. ÎjÏI-
fr<;ifi!r M Wi-M-ri^'h III. s. n 1).
Larohey, L. La miMne itu pays de UvU. (K« S. 72—78). ïbL
Lirvml, H. Lothringische Sammelmappe. Lieder, Km<lerreime, Sprache nnd
>prüc)iw<)rtUche Redcmarlcn au» liOthrinjren. Forbacb, H. Ilupfer.
s, <ï7 < M. .75. ' lâi».
MaggioiO. Le» ('■voles avant <>( après 17^ daiUt In NfeurUio. la Mouîie. la
Moselle et les \o>^g<-s. uNUf S. HÖ— 177) [Vgl. Hibliogr. fOr 1889,
Nr. 162!.] m
RlahtN, X. Deux Mtr< < 'ir- iiriYilöKCä et tie franchises accordées aux Jnife
de V^\{'(]h' Ai- SU iz. {iU a. ir»2-lô7). VU.
* RIstoii, Victor. (W)nlribulioQ k Téludc dn droit contamier lorrain . . .
Paris 1887.
A' ' : lU'c S. 162^167 (Louis llaliffol). IflS.
Save, Saston. Vautrin Lud et ic (iymiiaso Voügieiu (RSpv 2îik—2dS u.
4 Taf.). laC.
tanri L F. Le rjuniava] dans les Vosges. (Rtp S. 90—98). 157.
Mter, La complalnU- <lc Sainti -Catherine. (Lorraine). (T S9). IW.
La c'oiiiplnint«' Hf Saint-Xirolas. lA>rrain«. (T S, M). 139.
— La ronde *lu mariage. (T S. 102).
VtrMvIr«, A. lia < (lonpaigmc des Hareschaolz» ot la cConfrairie Monrienr
Sainct-Llov . de la ville de Haiiibervillers. (ASEDV S. 19— 5K)). IflUL
Windealeben. (iesehicIsHicho Knlwickelun^ und lU-dentung der Salinen des
Seillegaub iui Millelaller. (Zeitschr. f. Itergreclil. XXXI, S. HH.'i— STw).
(Auch ials âepâratabdruck:- âl l^.] . ttU
Vorgl. Kr. 19.
XIL Kunstgeschichte, Archäologie.
Ads-Handftchrlft, Oie Trierer, bearbeitet und Iicrau8|:egeben von K. Menzel.
I' f'orssen. II. .lanitsrhpjc , A Srlntü f n , I' Hcllner. K.
LauiprechU Mil 3K Tafeln, (l'ubl. <i. <>es«eHscii. I. Kiiein. Gesdiicblî-
konde. VL) (If. Janitsehek, Die kUnMlIerische AusKtaltnng. S. 68—111.
(2. I>i<' firrvorragf-ndsteii Srluilon karolingisrlier Küoherinalerei.
72—107; u A.: Die ."^chule von Mntx.)] Leipzig, A. Dürr. Folto. X,
123 S. M. m. 162.
•.[•M], E. è tt.(«niitfRl L[èti]. Ii* table dn déealofnie an Masée
lorrain. (.iSal S. K2 H7). Ifô.
Btrbier de Montaslt, X. rii<> exmminn «rrhfologiqiie dans les Vosges.
(A:5KDV .s. l:U~li>0> IW.
Beiolt, A. Note» nur ta ftimillo de (llando Gelléo, snr lo village de f!ha-
niagne et nur (fuehfoes artistes vos^iena. (As^KI)V S. 176 —181)). l(v».
Bonnejoy. A propres d«- l ioonograpliie ih- S.ninf Vvcs. (.iSal S. 77 Ifiß.
Clenea, P. Die forträtdarsteUungen Karl» des Uroä.sen. [üelr. auch die
Keiterstatuetle in der Kathedrale xn Mets.] (Zeitschr. d. Aachener
Ges. Iiichlsvereins. Xll, 1— 147>. 167.
Q.[ermr->)n] I [éon]. I laide du décaloguc ... s.: B. [flieQ, fL à
G-Lermain], L[éon}, Xr. Itiä. ' lti&
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Lfoi. U cloche <lc Bcrmont. iJ^I S. 8tB-.2S9, 2t>3^ 265). M
~ I/osteiisoir (le laHothe en liorrainc. (Il«viie d« TaH chiftien. XXXllI,
s 227 22« I. 17»».
— Deux antiques» rt'ln|uairfs du pays iiifkeiiii. (J^al S. 846 — 247). 171."
— \m (%asfle dite de Notr(>-T>amr A Tournai, travre de Kicnlai* de
Verdun. fJSal S. 28 Hl). 17Ä
6ayot, Ch. Les agrandis-semonls «io I holoI-ile-viUe Ht* Nancy à propos de
la déniolilion de l liôtol de Kc.uerku. (JSal S. »7-10«, 121-134). 173.
HiHMr. MuBeogni{)hie ftber das inbr 18H9. [RIsaes-liOthringeti S. 281—883.]
(\V/. .s 2H0- 3l2i. 174.
HefTinann. 0.[tto] A.[dafbert] Vcrzci« Imi^ dt-v in der .'^ammlong Merciol
l»elindlirhen jje.sr linitltneii Steine. (Jll .S. ÜTOf.). 17ü.
Nitwm NMry. L'imagerie i>opulaiie à Êpinal. (ASKDV S. Vll-XUI). 17(1.
Jiequot, Albert. Les graveurs lorrains Pari». Pion 188it. 23 p. 177.
— l(é|>onse :i des Ob^^ervations sur un mémoire intitulé: Les (îra-
veun» lorrain^i. Naticy, Nicolle. H p. 17H.
— Képoose à des oKservationM faite» |>ar M. Lucien Wiener sur un
mémoire ûllitnlé : < i^e» Graveurs lorrains.» .\aury, .N'irollc. 8p. 179,
* Kraaa. Franz Xaver. Knn>t und Allerthum in Kl>«a8a-I^thringeti , . . .
111. [IxUliriogon], 3. :>traâ»burg ltiH9.
Rft,\ AK S. 145—147 (Alfred Iloorgeois). 18(K
— Die chriflilicben Insehrinen der Rbeinlande. L: IHe altchristlichen
ln~(hrifton der lUieirdrinilr' von den Anfangcn des ('hrislenihuins
.■im Rheine bi« zur Mitte des K. .laiirbundorls. Mit 22 l.icbtdnicktafeln
und zahlreichen in den Text gedruckten Abbildungen. [Bisthum Metz
S. SSt] Freibwg L Jhloltr. 4» IX, 171, 8 S. H. SO. 18t.
■tnuscrfts de Jean III do Vy el de Perrettc Tiandoehe, safomme, enlunùttéa
p ir Henry d'OrquivauIz. (.ISul S. 2:^«— 241). 182.
Marichal, P. L'Ave .Maria de Maxil'viUe. (.iSal S. 147 j. 18».
(E.]. Congrès archéok^qnc de Mets. Lea briqnetages de la Suillo.
fVortrag, gehnlleu in der (îcuernlversammlung des («esammlvereins
deutscher Gescbichts- und Altertuinsvcreine.i Metz. Gazette de
Lurraine. 1KK9. 24 p.. ISUa
de. (Ras-relief du hm» de Klang.] (BSnaF S. lOlf.). 184.
Sofcaeilel, L. L)é<-ouverte:^ arrhéologi(|ues Mir les Icrritoires de Villelte et
rhnrenry-Vezin (Meurlhe-et Mn-rllo. (.ISal S. 108-113). IKÖ,
Sottheanea, R. de. l ne excursion à l'ierreiort. (JSal s'. 12—19). I8i;.
VmtoM der klassierten Denkmftler im Itosirk Uthringen. (in S.A57f.). 187.
WhNnr, L Obaen-atiuns sur un mémoire intitulé: I^ee Graveurs lorraine.
Kancy. Crépin-Leblond. 8 p. IHK
Welfraa, Geerg. Die Heil«r»taluelle Karls des (iro^son aus der KathcUraie
zu Ifetz. Mit zw-ei Tafeln. Stra«shttrf. Trttbner. 86 S.
/iT.: Iteperlorium f. Kiuistwissensr-b. ,\ll, S. 4<>6 (F. X. Kiau>h
Ehda S 481 f. (cjeroen). WZK t^. Ui2 164 (Hellner). — Jahrb. d.
Ver. von Altertnnmadrvnndeii hn Bhehdande. Hefl 89, S. 248 f. —
Zoitsehr d. .Aarlirn. ftesebichlsYrr .Ml, S. 144 f. ((".lernen). — AK
S<. 616 f. i^Aifred bourgeois.). Jteii. /.. AUgcni. Zeitung (BeiL-.\i. 138.)
Sr. 166, 17. Junt, S. 4 (W. L.[abko]). 189.
Vergl. Kr. 19.37. 41». 41. 44. 46. 48. 61—58. 66. 90-98.
~\ 106. 107. 111.
88»
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XIII. Lilterarbislorisctics, Spracliliehes.
iBronder, Ph. Kom r<,ii Tinn s : Fora Colenna, Nr. lUla.
Citation, I ne, d'Horace dam une CiiarU- [di- \ eiclunj de iMiî. (JSal S. t>7). 19a
FollMMi. M. F. Die Mundart ä»t nettl8ch-r<othriiiger mi Laxembiirier.
II. Teil: Yocalismuti. tieii. z. Proyt. d. IlMluch. n. MeU f. ttmtÙ^
M. t l!i I ^r. V. r.ven. 4". 2:\. S. liW.
[Fora Coleona.J >uuvenir do S'-Avold. Ma Urcissa Fora (k)leuna Im) diis»
Jülir 1891. lA.u. d. T.:] Le Grand Almaaach d« S*>Avold. [I^ablié
|Mir Ph. Bronder.] Mets, imprimerie Béha. 4*. p. iVla
Ftkrnior, A. Des inlluonces locales sur Torigino et la forinalion dfs nom»
de lieux dans le dëparlemcnl des Vonge?. (Bull, de la Soc. de géof r.
de VFM. 1888, S. 256 0.; 1«8}>, S. 21-45). IMK
ttilltit, L Leu géc^raphes àltemands de la renaisaance. [Guip, IV: L'école
alsacienne -lorrniiH'. i.ud, Hingiriann el Waldseemülli i. S. :H8— r»9.
(Kibliothèque de la Faculté dea Lettres de Lyon. Tome XUl.) Vui»,
Leroux. XX, 26« p. et 6 pl. läk-
8rtf, JoMph. Die gennaniachen Restandtheile dea Patois measin. (JH
S. 101 -141). [Audi :] . . . tSUrasabnrger] Iiiaug.4>iii8. Mets» Dnirk d.
Lothr. Zeitunjj. 4^' S VÊSL
Horaiai, A. Zur Lautgescluchle der oslfranxi^iijihen Mundarten, (ZrP
S. 876-896). m
HtUiiert, N. Daa deilbche Volki^lied in Lnthrin};en. Vortrag, gehalten hl
:'' r Ml/nng vom IC A(,ril mO. (.U! S. ;S47 mi). IM.
Otto, Ricbaril. Alllotl)rui|(iäcbc geùitUcliu Lieder. (Uonumische Forächungeu V.
S. 663— «18). lAnch «ituntn:] Kfiaufen, Jmife. $» &
PIttor, Ch. Ia limite de U tangue françaiae et de la lanirue alle-
inande ' ti Alsaco-TiOrrain'^- f "on^iflc^rnfinn^ lii><tnti(jiu'«. iHull. de la
Soc. de gêoer. de TKsf. iHiK». S, 1)9—71. 317- -343. [Auch einzeU»:];
Paris & Xancy, lierger-Levraull et (lie. 44 p. Er. lüO. VA
RMari Le Lai de TOmbre publié par Joaeph ß^dier. (Rxtrait de Tbidex
lectiunuin quae in Fniversilati Friburjiensi . . . liabebunlnr.) [Nm li-
weis, dass .Jean Henart nicht Lothringer, sondern l'ikarde war.)
l-ribom-g {:?uisse), libr. de l lF-uvrc «le t^t-l'aul. 4". ô8 p. IW.
TMerry^ix, 0. Premiers monument» de rimprimerie en IVance an XVH
i<i<:« l< ;iMr. auch den ersten Metzer iWck.] Paris, Hachelte ctflic.
Fr,li., III, 24, VIII f. ot 40 i-l. 197a.
Vion, H. I' tliiis messin. l.»i>cutions, comparaisons, j<rnvr«rhes. (JR 19Ö.
Wiepreoht, J. Diu lateinischcn llomilien de» Haimo von llalbensladt aU
Quelle der alllotln-ingischen Haimo>1>l}er»etzuiig. (ZrP S. 1— SO).
Wüte, Haas. Zur Geschicliti- dos DeulschUniis in Lothringen. Die Atta-
di'liunii;; des deul'-i lii ii Sprnfli^fi'litftc-; im Mct/iT lüstunH- im aus-
gehenden Mittelalter bis zum Beginne denj 17. Jaiiriuin>lri liier/.ti
eine Karte. (Jl! S. 281— aüö). [Auch einxeln:] . . . [.^irassbiirgerl
Inaug.-I>tHftert . . . Mets, Druckerei d. I^lhr. Ztg. III, 74 S. «.IKarie. ML
Verid. Kr. 19. 180. 141.
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— 437
XIV. (ffiicalo^rio, A(li'ls<it>siliiclitt', Sphrui^islik ii. s, w.
tin, Léon. I.n Spht r*', eiiiblriiio du duc Antoine de Lorraine. (Bulletin
luonuincnUii. <>• sér., VI, S. 3ô— 38). 201.
Kin, fur ElMuts-Lothrfaifen. (Alt|^. SEeitanit. Kr. 1, 1. Jannar,
s. Il) (Vergl. Grilzner in: Der UeuUche Herold. XXI, S. 15). 208,
UaMerg, Ernst. Kricdrirli Karl von Snvigny. (Uechlsjîcleluter. deh. zu
Frankfurt a. M. 1771). la der Eiiileilunii; kurzer .Xbrisä der Geschtcbte
' der lothringischen FamiKe Savigny.{ (.M)R XXX, S. 426— ifiC). 20S.
ie Roméooart, EttnoRd oomte de. I.es Sires et Comtes de
BUroont. Étude historique. (Mäal 76—192). 201.
VergL Nr. IM.
XV. KumisiimUk.
FrMHai EiMend. DeMriplion d'une série de nionnaie» recueillies par M.
I'ahhr .M< rrii.! (lnM> h-^ environs d»- Morvilli -U's-Vir. .lUS 372 4fH)).
Fritdensburg, F. /.wci Denarfumle aus dem X. biä XI. Jahrhunderl. I.Fund
von Ololiok [Krci» OstrowoJ. [Auch drei Metzer Mttnxen: HiscIiOro
Theodorieh I. und Adalbero U.j (ZeitschriR fllr KnmiMmatik. X\H.
- 202—212).
Nusbaum. .Mün/rinx! in Diiilliiigen hei Dicdeidiuren. i^WZK 28<)i.
QiiiRtard, L Jelons de rhöUl-de-ville de Xancy, au.\ XVI«, XVU"" el XVlll«
BÜeles. Nancy. Sidol. 4*. 88 p.
Bitirtt Chr. Monnaies, jetons el médailles des »'vè<|u<'s de Metz. [0"
article: l!aout de Cimev : Nicolas de LorraiiH'. 11" arliele: Charles l
de Lorrauic; Koberl de Lenuucourl. I^*' arliele: Fran(,oiä de
Bancaire. (Svite el fin.) O^^moire posthume publié |>ar M. Ray<
mend Serrure.) (ASfn S. 128-18ß. 810-8S8, 4fiO--468).
20».
806.
XVI. Historische Karten.
Fix, W. I etierairhts-Karte rar Geschichte des preussisehen Staate« and der
ftbrigen Staaten des Deut.sehen Iteidies. 2. uniiicarb. Aufl. 1: 460O0QO.
Karbendr. qn. gr. Folio. Berlin, î^cliropp. AI. 2.—. 210.
1
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— *88 —
BERICHT
Über die Thätigkeit der Gesellschaft fnr lothriegische CfcaeUdila ni
ÂltertfliUâkuMle
vom September 1690 bis Desseinber 1891.
Sitzung Yum 24. September 1890.
K«a aofgenoinmen werden «lie Herr«n : Oitcrlehrer Dr. Grossir S««rgeinünd:
Krciriiiirt'klor Freiherr v. ftAiiKUX , S:inru'«'inrin ! Stadtbaumeister M.\i-o, Saar-
^••iiiiiiui : Pfarrer Matiiis, Kulingeii; ISaurat tii.i mhakut. Metz; Apotheker äi'HiuiiCK;
Mondeliiigen ; Rcgierung.'iassesäor LBDiijsuitOäi:, Ak-l/..
Der Priaident «Umkl Herrn Stadtjircbivar Fridrkt fflr die Oidnanf der
Miinzsiiiiimluiig. iS. Jafirbucfi II. H72 fl.) Hierauf erslallet Dr. Wolfram Rericlit
über die Generalversammlung der deuts< lieii (_ieschichts- und AUertuiiisver('\ii»;
/.ü Schwerin. Der Vortrag, m wrkhcin .sodanu Merro Hunoil. Bcrlhclmtngen. da^
Wort vrieilt wird, i»t nulUerweile unler dein Titel : Le» preuiièree annéM de U
guerre de Trente Ans dans le Saailhal. im .lahrltuclie II. 3<)1 ff.. im Druck er-
st liieiion Nach Itenoil spri* Iii <lr( \ • 'i^il rti lc l'ifilierr v. Ilaninierstein iibrr das
Sladtrecht von S. Avold. lier \ urira;^ bernlit auf t;iaeai .MuiiUäU'i|>l des Hezirks-
ArrhiTBi) ttiid ergKnxenden Akten au8 dem Stadtarcbive von S. Avold. Redner
Hcliildert dat» Leben dieser kleinen iothriiigiwlien Stadt im 1(>. Jahrhundert. I.r
;;t'!it I.ittei von der Verwallungsor^ianisalioii au^i, beschreibt die wirtsrhaflliclie
Ttiàligkeil, die gei><ilUchafÜichuu Veri[üüi(ungen. die Slelluug dt;r Kirche, da
Schule und giebt in Wortlaute eine Reihe von Polizeiverordnungen, die «ogea
Tafel, und eine ProMseordnung.
Scbtusm der Sitzung Nacbmittags 5 Vhr.
VnrstanU^jsitzuiig vom HO. Okluber 1890.
Neu aufgenomiiKMi «erden die llerrrn: IMarr. r Skul in Ars; Abbé CuJi'
TKLAiN in Neuilly-8ur-Seine ; Erster .SaaLsanwalt U.ka», hier.
Zur Beratung stellt ein Abkommen, welches Dr. Wolfiram mit dem Vw-
)(tande des Dombaavereinii getroflen bat. Kach demaelben üollen die PubUkatkoea
der Gesellschaft gegen eine beslimmle Sumnie den Mitgliedern de» Dombauvereins
/ugäni^lich gemacht werden. Das Abkommen wird y;cnehmigt. Da der Vorstaud
des Uumbauvureins später andere Kntsi hlies.^unjicn x^troffen hat. su ist der Ver*
trag nicht cur Vollziehung gelangl.
S, den Aiidruck desselben 38 fl.
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— 439 —
Compte-rendu
des travaux de k boueié d iustoue et d'aiciieologie lorraioe
de septembre 1890 à décembre 1891.
fiéauee du .sepiembre lauo.
Sont a<lniis nu nombro ilos iinMiibres <lo la Soci«'!»'-: MM. le l'*" (Incniiii,
prrifcsseiir de 1"* classe, à Saarsjemiind ; le liaron i»E 'iAOKUN, «liictleur d'arrun-
diii&cmeut à î>aars«mûnd ; Malo, arcliiler lu ilu ladite ville de t^iiai'gemiind; l'abb*
}Axm». rnré à Rahlinfen ; IU^jmhahut. conseiller «lei travaux publics à li«U;
ïkriIlLVUûE. pliai in ir-ii'ii à Miindcliii}^eil ; Lbi>iiki{H«»sk, assesseur de régoiu-e à Metz.
I.e président remercie M. Kridriri. aroliiviste de la vitlf. des soins qu'il a
donnés au claüseioeul de la coUecliua de luamiaie» de lu Suciéd!-. (Voir lo JaJu*bucii
tome II, pagvst 372 el «rivanlei».) Le docteur Woirram rend compte ile la réunion
à Schwerin de l'assorialion des Société» d'histoire et «l'arehéologie allemandes.
Le travail, \\<>\\r l.i lecture duquel la piimle c-^t »'rr^uiN- dAimét r'i M (It Tntit, de
Kertlieliiiiugen, a été depuis publié dans le .lalirb\irli, se«on«ie aiuiee, pajjes el
suivantes, souato titre: «Les première)* années <le la^erru de Trente Ans dans
le Sf<aartlial ». Après IM. Benoit, le (irésident de la Société. M. le baron de Haue
iiierst»*iTi. proTid l.t t«!irnW' rtn «injet du droit conttimf'M- (t«* la ville di> St-Amlij.
A l aide d un nianusenl dépose aux archives départenienlales ') et de documenta
supplémentaires tiré» des archives oomoranales de St-Avold, Torateur. dépeial
IVxistenre de celte petite ville lorraine au 10* siècle, l'artant de soQ organisation
aflriiifiisf I ;if is i il ili* rrninsM ut ses habitants lravai!1;ii' rif comment il« sf r'—
crénient, quelle était la silualiun fuite à l'Kglbe el à l'école, et il lermuie pur
la reprodurtiim d*ane série de règlements de police vulgairement appelés la Table
et par reite du code de prucédure.
I«a séance est levée à 5 heures de Taprès-dinéo.
S»'(itue (lit Bxnait du 3(1 (jctobre Jfi!^K
i>oiii adiiiia au nombre des membres de la Société: .MM. Sell, pasleur à
Ars-snr-MoseUe ; Tabbé CaATeLAix. à Neuil]y'4ur-r>etne ; ILvam. procureur général
à Mets.
convention arrêtée entre le docteur Wolfram et le Président de
rthuvre de la Catliédralo est soumise à la discution. Aux termes de celle-ci. les
publication de la Société doivent être mises, à uii prix déterminé, à la diâpoâitioii
des membres de l'Œuvre. La convention est approuvée. Depuis, le comité de
i fTiiM r rvi revenu sur sa décision et la convention n'a pas été mise à exécution.
0 Voir la teproduclion de ce maimscrit p. 88 et suivantes.
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— 440 —
Sitzung vom 26. Nnvember 1890.
Neu aufgenommen werden du' Heirt-n: Proicsstor Dt. M.vuTix, :Strasabur|;
Lieutenânt v. HAfra, Diedenhofen : f ieh. Regienuifsnt JoxA«, Metz.
Auf Antrag des Vorsitzenden soll eine Anzahl Kxemfdare von C-ohaHSHi.
• liic Altfrtümer im Kcinlainl» !>. rhufH und an solche Mitglieder der üescUscIwfl
verteilt werden, die bisher cni besonderes Interesse für urclmologiäche :>lu<lieii
bethatift haben.
Forstmeister v. t>ank(> maclil auf ein TriunuHTfeld hoch oben in den W
ge^on in f]ri Niihe von Slfinhaili riufiiirik>;tiii Nach «*'iner Ansicht haben wir
(!» mit einer alleUi vidleichl keltuscheu He^räbiii»st&tte am Ibun: die vorhamlt'iK-u
Steine haben meHÄ dachtBrntge Können (Höhe bis 6, Darebm. bis 4 Kus^), .nirh
einige Fifnrenrelieb «iod vorhanden. Oer Sprecher wird tun eingehenden BerirM
ttber die uierkwünli'!-' Staft»-^ ;!i l.fferi.
Herr Knuin^peklor Morlock herichtel i'iber die Aui^itrabungeii in larquuipoi
und legt als Ue^ultate derselben eine Heihe kelttj^cbcr .Mmuen vor.
Oberlehrer Leaipfrted, SSearg emAnd, ery reift hiernach da« Wort an einyeheodvni
Berirhleflber die Ausgrabungen m Hiilingon. zu denen das Khreiunilglied der (>-
•io!I«rhaf» Herr K. Huher-Saarjjemiind die nötigen Mitl<-1 bewilligt Iint Da eii«
crschoptende Ahhaudiung im nächütcu lian<le der .lahrbücher enichemeu soll,
»ei hier nnr darauf hingewiesen, dai« Oberlehrer I/Hnptried in den anlj^daddea
lirundmauern einen römischen Wirlschaflshof mit Hadeanlagc sieht. Der Kediitr
utnl hrnuftrajît, Herrn V. WuWr für sein grossherzig iHithätigtet« Interensie den
Hank der GeüelUcbafi Huszuspreclieu. .Nach Leinptried ergreift l'farrer lAvilluo
HUB SUeringen-Wendel das Wort zu einer OoMhicble vtm S. AnMial. WeAtr
schlieitst »ich an ein Vortrag des Herrn H. V. ^»auer!and aus Trier über die bn-
mnnilf'itsfirix ilt-t!i. ti iI» i Trierer nrnf Mi-l/er Kirche. Sauerl.iiid hillt nn der F -Iil-
heit des Jkletzer l'rivdegs entschieden fest. Für da» Trierer Fr&cept mmmt er
eine Interpohition an Granaten von s. Maaimin an. ist aber der Ansteht, dass «ia
echtes IMvileg an Grtmde liegt tind vor allem die vielbesprochene Stelle : fsd ia
eomm privalas audienlias nprnfi- (^ir mi echten Piisili j; i;« •^t;lu^lt-•n Imho.
Nach Sauerlaud gicbt noch Herr Tliiriat l'.rliuterungen zit einer vom l'farrer
Jean za Alemont dnreh seine Verniitteluiig der Qeeanaehalt geschenkten SW»
des 15. JabrhnndertB.
Schlnas der Sitzung gegen 6 Tlir.
Neu autgenoinmen werden die Herren : Hedntilcur Erb. Rittmeister von Hakt-
i.ir.n-WAi.i.KSfOKX zu Dieuze; Hiiigerineister Sikvi.lk in Lellingen. I>a«i die
Städte Üitscli, Uiedenhofen, Korbacli. (jor/.e, Metz, Saaralben, S. Avobl, daa GT"*"
nasiutn m Metz, die Realschule sti Metx.
Der Vorsitzende Iheilt mit. dass die Ausgrabungen zu Tarquinpol untf i r
l.ritmm ti' T Herren Morlni-k, f'.h.-i'rrm Sr*lit;< und Hr. Wirhmann, Met?:, m tir^'-M"''-''"
I ni fange wieder aulgenommen werden sidlen. Weiter fordert er Herrn l-ei«"*
Lerond zn Farschweiler anf, entitprechond der Arbeit des Herrn Graf^. labr^
101 (T.) die hanxOsbchen Bestandteile de« donischen Putoi» wissewachalttidt
bearbeiten.
SiUuug vom 14. Junuur 1891.
— 441 —
Sàtnev du ^ novembre ISfftl.
Sont admii âu nombre de» membres de U $oriét6 : MU. le doct«»nr Hartist,
•te Strassbur}.': 1«; lietitenwit vox IlAn<«, de Tliionville: Joxam, oonsteiller intime
de régence a McL'
Sur la piop<»>ilion du président il est ili-i iilé qu un curlain nombre d exem-
ptcire» de Vom- rage de Cohrasen: «Die Altertnmer im Kheinlaml » seraient acqitis
et distribuéH à ceux des membres de la Sociéti^ qai jusqu'ici ont prouvé qii'ilü
pertaietit nn intnrf^f partiruHor aux n'chcrrhos ar< li('oloj:iqnes.
M. von DaAcke, inspecteur àv^ for^t», attire l'atlenlion >nr une oj^glunK*-
r«tion de ruines qui se trovvcnt dauM len liauleurs de» Vosges, ù proximité de
Reinbneh. A son avis il »'aprait iri il'nn ancien cimetière, peatpétre d'un cime->
tière celtique. F-es pierres qui restent cneore debout fjiautes ju^(|irà ß pieds et
larges jusqu'il 4 pieds) présentent généraleiitunt la forme de toitures et laisHunt
encore voir quelques reliefs de hculplures. Le rupi»ürteur est prié de vouloir bien
prfüenter un rapport détaillé sar cet endroit qui mérite «IVire signalé. M. Morlock.
inspecteur des Iravnnx publies, rend eoniple des fouilles faites à Tanpiinpol cl
.apporte. <*omnie résultat de ses reeln-n iies. un ei rtaiii m^inltre de monnaies ' t'I-
Uques. M. l.enipfricd, profe>*.seur de V*' classe ù Suar^iemund. prend ensuite l.i
liarole pour rendre on compte détaillé des fouilles butes à Kulilingen. à Taide des
subsides fournis par M. K. Huber, membre d h<»nneur de la So< iélé. (^»mine relie
question doit être traitée i« fond dans 1« prochain voiinne du Inln-hurli. il ^uflirn
de dire ici que M. le prufeüi»eur Lemptned prétend que leii fondations mit>eh à nu
sont celles d*une maison d'exploitation rurale accomitagnée d'un établissement do
l»ains. .Mission est <lonnée au rapporteur de remereicr. au nom de la Société.
.M. Hnl'fT de son ^éinK uk d*' iitéressemenl. .\près M. [.ompfried. M. l'abbé Ca-
villon, de Slicriuj:en-\Vendel, preiul lu parule el fait l'hibloriquu de Sl-Arnuul. A
ce dernier succède .M. H. von SSanertand, de TrèvcH, qai cntrelietit la Société de»
immunités des églises de Trêves ot de Metz. M. Sauerland se prononce en faveur
■ il' r;ui11if ntirité des lettres d'immunités d«' i|i Mrl/ (Mi-inl au précepte
de I rèves. il déclare, tout en admettant une inlerpolalion en faveur de .S-.MiUÙmin,
«]iill est anthentiqne. et que le passai^e h! mmvent incriminé: sed tn eomm pri-
vatas audientias agentc:«. etc., so trouvait dann le premier privilège. Après M.
SaucHnnd, M. Tliiriaf ilitunc »pielqnes rnnsi i^iiotniMds sur une statue du l'i" •siècle
que, par son mtenuédiaire, M. l'abbé Jeun, curé d'Alémunl, avait bien vuulu '
offrir à la Société.
La séance est levée vers A heures.
8étmo$ du là Janvier ISîfl.
Sont admis an nombre des membres de la Société: MM. Rkn. rédacteur
de journal : von Haktlikh-W.vu-ksj'mun. capitaine de cavalerie àDieu/.e: Sibylle,
maire de Leilingen. A ces nouveaux membres se sont joints les ville» de Rjiscli.
Diedenbofen, Forbatb. tjurze, .Mel/., Saaralben. Sl-Avold, le Lyc^e de Metz el
rÉetde réale de ladite ville.
Le président annonce que les fouilles faite à T.irt|uinpol seront continuées
»ur une plus vaste échelle '•oiis la direction de MM. .\iorb)ck, de f.bàteau-Salins,
et W Wiclunaim, do .Metz II nu ite ensuite M. Lerond. iiiätiluteur à Fart^chvveiler.
k rooloîr, à Tinslâr du travail de M. Graf (Voir Jahrb. II. p. 101 et suivantes)
recneillir. sous le rapport scientißque, les éléments français qui se rencontrent
dan» le patois aUemanU.
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— 442 —
Sodann ergreift Herr Dr. 'Wcbnann das Wort m etnem Vortrage Aber
His« hof Adelhero I. wm Metz. Da dorsclbc in umgcarbeileter Form ili diespm
Kando /,nin AInlnick gi tangt ist, üq braucht lüer Dicht nfther auf »einen Inhalt
ctngeyaugen zu werden.
Nach ihm lefl Dr. Walfraiu einen im Hriquctage zu Marsal gefnndenen
(tegcntfUnil aus Thon vor, der auch Hrli(»n anderwärts heobnchlel und in T.in-
dt-nsrlmiidis AUcrtiinu-rn olme wcilcrr KrkläMin; ali^rrlMlilot i-t Wolfram hält
da» Tiiougebilde iUr einen Lichter«länder, wie solchv noch heule iu Schweden
gebnucht worden. (Abbilduuf in den PubtOiatioMn des Stockholmer Ibiseam».)
Ken aufgenommeii werden die Hernin : BOrgermei^tcr Dr. Ghutkam» in Rode-
maclifrn; lMg<>nioiir r.ouKSZ in Kailsrulic ; Itodektion dc.-a ^fr->iTi. hier.
IKt l*riisid<?nl verliest so(bmn ein Schreiben aus dum Kaiserlichen (iivd-
kabinet, laut welchem Seiue .Majestät Kaiser Wilhelm il. »«einem hileresse an der
Reicrflndung und der Thitigkett untere« Vereins haldvollcn Ansdrurk giebl und
seini-n Dunk liir rehersf-ndiih'^ drr boidfii i'isten .laluliüolicr aussprcihen I.H.-jsI
Weiter teilt der Norsitzcnde mit, dass der \'urstand seil der letzten Silzunjj mit
dent liinlorlächcn Vereiue von Oünabrüek Schi-iflenauslauäcii iuigeknüpfl liut uiid
auf den von den UeMell»chaften zn Heidelberg und Graz angebotenen einge-
gangen i>t.
Für di«' (•inf.'euanüenen Geseiienke: röinisrlter Sleinsarg aus Marsal, Mün-
zen und Kammjdarieii von der Krau Oberin des SpilaU in Mörchiiigen, eine
gallictdi-rAmisrhe Stataetle aus Tarqoinpol, Scherben, Knochen und HAmcr aus
ilem .\hirsa1cr ltri<|neta;:e dureli Herrn Itauinspektor Morloek. (iraburnen aaa
Hessinnen ii' i Mgv durch Herr Hauiaspektor Freiherr von Hichlhofen — spricht
die Ver^aminlung ihren Dank au».
Nach Rrledignng dicKcr Mi(fcdmi<!eu ergreift Profetwtor Dr. van Wervoke.
Luxemburg, in firanxtieifichor S|ir:iclic das Wort zu einem Vortrag' über die Re-
/i' liiniL-rn vfii) Luxembur;r zu Metz unter König W» u,. ] IM' A i In il ist ebenso,
wie der »leh ajaschlie:»itende Vurlrag des Sladtbaumeisters Wahn Uber die Kirche
(îenrg xu Mets, in diesem Hände zum Abdruck gekommen und bedarf deshalb
keiner weiteren Analyse.
Die Siizung s( iilies>l mit der Mitteilung I>r, Wolfran)^. f!;iss I.inrlensclmiifll
sich aul briedicbe .\nfnige iilier das vorerwähnte zu Marsal gefundene Thonobjekt
geäaüücrt und sich dem vom ."^preciicr in Vorsrhla;i gebrachten P^klärungävereuch
anschliesHc.
Aus Metz, Saargemllnd, Saarbu^ und anderen Orten sind die Teibiehmer
zabireicb eingelrofFen. so d;Hs l»ei der •{rossen Zahl von Znhtu-ern aus Pinslinien
selbst, der .Sladlbauäsaal für die Versanunlung fat»i zu klein ist.
Der Vorsitxende cröflhei die Sit/.ung mit Worten des Dankes an die Ver-
treter der Stadt; der liQrgenneiater antwortet mit einer BefrilBSong der er^
schienenen (iftxte.
Sitzung vom 11. März 1891.
Silziiug vom 17. Mai 1891
im Hathaussaale zu Finstingen.
— 443 —
1>nra, prenant I« parole, M. le 1)' Wtrhinaiin lit un travail sur Adalbéron I*%
évt'«|ue (le >fetx. Comme ce travail est inséré dans le présent volume, il est
inutiie «le le sonmcftrp i'i à une analyse.
Après M. N\ ichiiiami. .M. lo Wulfrain alliie l'atlenliuii »ur un objtl tn
lerre cuite, provenant du brique tage de Marsal, qui a déjà été rencontré ailleurs
et «|ui o.A reproiiuit en dessin, sans commentaires, dans les AUertiinior de Limlcn-
sclimidf. yi WolTram voit dnns n-i obj*«» ttt ffi-r*' riitfn un diandclier seinblaldc
à reux dont on se sert encore aujourd'hui eu >m'de. (Voir les planche:^ des
publications du MuKce de Storkiiolm.)
Sémi": ihi U mars IS.'H.
tkmt ailuus au nombre de» nieuibr<»i d« la Société: .MM. «iUotk-vs»», utairc
de Kodemaehera; l<oiiKKZ. initénieur à Karlsruhe; le rédarteur du Messin, k Metz.
I.e président donne ensuite conimunicntion d'une lettre émanée du Cnibinet
civil de rKm^'Prfnr. par laqiii lli' Sa Majesté manifesie avec bienvieiMain < imil
l inlérét qu'Klle porte à la création et au dévduppcinenl de la Société ut remercie
rellc-ri an sujet de Penvoi qui Lui a élé fait dcH deux premierK volume» du Jahr-
borJi. Lu président fait >avou- en outre 4|ue le Bureau a, depuis mi deriiièro
"(^ftnco. ('•rhan;,'»'' les publications de la Société avec celles de la Société hit-to-
rique d'0»nabrilck, et que depuis elle a eiicuro re^u lus publicatiou» qui lui
avaient été offisrtes par les âoeiétés de Heidelberg et de GraU.
Des remerctments sont votés: à Mme la supérieure de l'hospice de )lör-
cliin;;cn, pour le doij d'un «ercuei' « ti snene veriiinl de Marsal, de monnaies et de
taques de cheminées; h M. Morlock. inspecteur des travaux publics. jKJur celui
d*ane statuette i^alio-ruinaine venant <lu l'arquiuptd, de débri.s de va»es, d'orne»
luents et de «-ornes provenant dn briquelage de Marsal; et à M. le baron de
niclithoren. iiispe« leur dei« travaux publiri», pour celui drames ftuiéraires trouvéei*
à He8»ajige-lés-V(j:y.
A la siuîte de ces communicalions M. le IK van Wurvuke. de l.uxeml)ourg.
prend la parole et lit un article en langue fran^-aise sur les rapitorts entre le
l.uxei(d>oui'i! et Metz, au temps Jn i-m Wenceslas. (!«• travail, comme celui de
.M. Wahn, archilede de la ville de .Met/., sur l églisc SI-(ieor .1 - di'iif Um toic est
dûiuiée euüuilo, »»onl leprodùil.s tous deux dans le prébenl volume et ne deman-
dent par eonséipient pas d^être autrement analy^téK.
Avant que la clôture de la séance ne soit prononcée, Al, le I»'' Wolfrahi
fait encore savoir t|u'il s'est mis, par voie épislolaire, en coimnuiiic;i'lnti nvc
AJ. Liodeosctinudl, au hujel <lc i'objul eu terre cuite U-uuvé à Marsal, dont il a
élé qnosliott pins haut^ et quo celui-ci lui a ré[)ondu qu'il partageait «a nianièro
de voir à Tégard de cet objet.
Séattee du 17 mai 1091
lemtr' ;t Irl Mulle coinmiiiie de l'Hôtel de Ville de Firislingeu.
l'f Alrl/. lie S inr^fttitiiHl. de Siiarbur^ et d'autres localit('< cnroro. i! fst
airivc un bon nombre d inviU s: auhtii la salle de 1 Hôtel du Ville peut-elle à i)eiue
les contenir en même temps que ht ncmibrc des curieux do la ville qui demandent
à assister à la séance.
I r> iirésidenl ouvre la <ran. <* et adresse des remercimeiits aux représeti-
Lauls de la ville; de son côté le maire souJiaile la bienvenue aux iiùteû qui ont
viNda honorer ta ville de leur visite.
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— 444 —
Nea anlgenominen w^rdon dio Herren: ObcrfRrsler Rirr, Pfalzbnif; StÂu
DiKTsi H. Kiiistin^ffn : Hür«ipnii«'istcr (Ii.ai xku, l'falzhiir^; f5ürj»i'rineislcr Kr">i-
MKWCKKii. Insiniiiv*.>n : Krcitsiliroktar Kay.-«ku. ('.hàlcaa-ï^lilis; H^ÙJrOllgWUCeuor
Hkitmaxx. ebenda; Ingenieur IIlcii, hoiigevillc.
D«r Voraitxende ina(>ht fotg«n<le Mïtteiliu^^eQ : Ois G«Mltuhaft i«t mit der
Arad^rnie «l'arcliénlnL;!. de Helgii|!tf ^Viihvorpcn) ia Hchriflenaustauscli çeircleii.
l'nler dem 14. April ist «-in Schi 'mIh ii des HezirkHpnisidenlen eingelauffii.
laut weU'lietn das Kaiä^srliche .Miniûlei-iuin der Ge»cUt>chait eine jäUrlicbe l'ulet-
ttiritzung von 1000 M. bewilUici hat. Die Venammlonf spricht Ar dl« reieb» Zo*
wvndmig, durchweich« die Thi(i;!keii dur liesellschart sich nunmehr auch auf
pWW'^orf Zii'lo riciden iind ArheittMi bedeiitendci i n I'(nrnn<»s ins An^'O gefassl
wfi-dt'n können, iluen l>ank aus. Kben.HO wird der Vorsitzende eräucht, der SUull
Metz für die GewAhranf einer Jehressnbrention von 500 M. Denk ahstetten n
wollen.
Herr Oberposldiri-kl ir Knauf liat »Ii* l*nstl»eainlen auf dem l.nndc ersmlit.
liir diu /ielu der Ge>cllsciiaf( lliätig zu seiu und hat bereil» eioe RcUie vou Al-
lertilntem, die darauf ein^e)!an;;en sind (Scramasax, Franciska. Milnzen etr.) dar
(iescilsriiafi Qberwiesen. Aurh von dieser erfreulichen Mitteilung wird dankenri
Kenninis gen«)!'H't»>ii t)<-,n^i In von. das II. rr Ii hrer Vischemann in Heminfea
Münzen zur Verfiigung der Ge^uUm-linn gc>liiU tint.
Vom Ministerinm ist ein Srhreiben emgi gangen, laut welchem nunmehr die
geaainten beim Kasemenban in Saarhurg iseftindeaen rOmischen nnd miitelalteN
liclion Allcrlümcr. die bereits vom Kriejisminisieriuni dem prf nssisrtu n Ku'Mn
ministcrium iiljerwiesi-n waren, in Lotlirinpcn verbleiben und den Sammlungen
der Uei»ellschafl einverleibt werden scdicn. I>ie llcsle einer romanischen Ka^wite.
die gleichralls an»gofrabcn waren, werden dem llerni Krzprieater KQrhly ia
Saai bin;; auf dottsen liitto üherwioKcn und sollen bei einem Kapelleobaa Terwea-
dung linden.
Hierauf ergreill l'ruluöäor IJr. Martin aus .'^Irussburg dus Wort /.» eiucm
Vortrag aber Hans .Michael MoHrhenwch : auf Hittc de» Vorsitzenden überliert
Prof. Dr. .Martin seine Arbeil dem Jahrbu< be zur VerrifTentlieluin;! >). Im Anschlo»
an die mit vielein Iteifall anf^'eiinmineiieii S( liild<'run;ien aus dem I.ohen nnd der
/ett des Mo.M'heruseh. der lange Jabre in l'in.stiiigcu auäüüsig gcwcheii ist, ehn<
nert der Vorsitzende die Vertreter der Slndl, dass es Rlr Kinstingen eine Rhreo-
pfliehl die Krinnerung an diesen ibron ghîssteo BOr^er in geeigneter Wei^c,
etwa duroll Aufslellun;; einer fl* Ii nktafel. zum Ausdrii« !: /n bringen. Herr
l(iirgeruiei.Hler Heyn ätclll iliez^be/nglii lie bchnlte beim Gemcuiderat in Au&âichl.
Sodann spriehl Dr. Wolfram Aber ein Siegel des 18. und einige ^ekfainngen
de» K». .labrbunderts mit dem Saarburger Wappen.
Kiidlieli iib«'rnimmt ]h rv A lîi noif nn- lî. ) Um !iiiin;:( n die Krläutenmg der
im Saale anfgcstcllteu Altertümer. Kun^stgegen^tändc und liilUer. Haupliiäciüicii
seinen HeroUbun;:en, aodann aber auch der l'nlerstQtzang der Herren Baigemei»
ster Heyn, Notar liietiH>h u. a. ist das trcRIiclie (relingen dieser Ausstellung von
.Mterliimern »?rs Sri:ir;'nM-~ ru !lnr>l>-»*ii. Henoit «.:e1t>=;t Imt -fine iirnrtitiaf "^nmni'
iung von /eiebnun^eu und Cicmubleu. die ausschliesslicti l'ersonen und Ixikaliläteii
der crwfihnten (iegend wiedergeben, ans Herthelmingen heräbergebracht. Kolar
1) S. oben p. 1 iT.
- 446 -
Sont admis au nombre doî< inombreü df la xuiiHt'; MAI. IUkk. garde gé-
nAnit à PIdziNirg; Ditwh, notaire à Fiiwtingcn; UiatntKti, maire de Pfalxlrarg:
KuoMMEKACRER. maire d'IltBinin}.'pn : K.vyskk. diroclonr d'anondisscinent à C.hî'ilcau-
Snlins: HBmiA3m.,aB6eiweiir de régence dans la m^me ville; Kt'OH. ingénicar à
Longcville.
Le président fait les eominttnieations suivantes: I.a SodMé échange »en
pablieationa ooniro <ollc.s de l'Aradéinie d'arrhi'-dloiiie de Melgiquc (Anvero).
Le 14 avril fVrnier, elle a rerii. do M. le l'n'•^id^>n^ dti iirurirtomcnt wx'
lettre aiUKHivant que le Ministère d'Altuico-ixirmiiie avait (-uuseiiü à son profit tuic
allocation de 1000 Mark. La Société accepte avec reconnaÎKsanoe celte généremie
allocation qai lui permettra de poarsaivre un bat plus élevé el d'entreproidre
des (ravatix plus importants. Klle prit' luissi son pr/'sident dr v^nfnir oxjirimer. à
la ville de Metz, toute sa rccoQnaisüaiice pour la tuibvention iiiumcUe de ôtK) Mark
4u'cllc lui a accordée.
M. Knauf, directeur général de la poMte. a engagé sea employés résidant à
la campagne, à s'inl^Tesscr nu but poursuivi par la Soviel i'- el a déjii remis à
relle-oi un rerfain nombre d antiquos (scramasaxe. franrisijue. monnaies, etc.) qui
lui étaient parveims à In suite de son appel, (letlc communication et^l également
«ccneilUe avec reconnaÎMance, comme celle du don de monnaies foîl à ia Société
par M. Vischcmann, instituteur à HeminKen.
l'ne letlr*' •'iiinnt'T dn Miîuvtèrc rtîinoiirp »pie les antiquf»^ dp In période
romaine et du moyen-age, qui ont été derouveris loi» de la cou.slruclion de»
casernes de Searborg. et que le Ministère de la guerre avait déjà destinés au
Minis^^re des « ulles jMiissien, resteront à la l-' iraino et seront incorporés aux
•"Oll<-r(i<wis do \n Sm it'tr. I.*'- rcsl.^« iVxmf < lia|n-M*' nxiian*', qui ont été déc-on-
vcrts en même temps, seront mis à la disposition de .M. Kucbly, arehiprèlre à
Saarlmrg, qui en a fait ta demande, et qui les emploira dans la chapelie ({u*il
fait construire.
Co^ rr.Mtntnnir.itionv friilo-. M. If profe.sseur D"" MnrtirK .le SIrassburg, proml
la parole et entretient l'assemblée do Joan-Michol Aloscheroäcii. Sur la dcuuiude
qui lui en est faite par le président. M. 1o i»ofemi«nr Martin consent à Vim-
preasloa de son mémoire dans le Jahitedt'). S'associent aux applaudissements
donni''> à ( r*"i'- Mails de In vie et de l'époque de Mosclifrosi li. ijui a habité
h instuigeii pcadaaL de lonftues années, le président fait comprendre aux autorités
de la ville que c'est une question d'honneur pour celle-ci de perpétuer, d'une
manière digne, la mémoîie du plus méritant de ses citoyens; qu'elle pourrait le
faire, par exemple, par une inscription commémorative. M. Heyn, maire de la
ville, promet de faire h cp\ éjiard les propositions voulin s nu Conseil municipal.
41. le Wolfram eniretieul l'assemblée d'un sceau du 13" siècle et d'un
dMsin du It* siècle représoitant tons deux les armoiries de la viUe de Saarburg.
M. A. BeM^t, de Bcrthelmingcn, donne ensuite les explications nécessaires
an sujet de« anliqne« di s (diji'fs >Yr\rl el des tableaux exposés, (l'est à ses bons
soins el au concours que lui ont prêté M. Heyn, mali-e de la ville. .M. Uilsch,.
notaire, et d'autres personnes, qu'est dû te succès de Texposition des antiquités
du Saaifau. M. H<<noit a fait apporter de Rcrtbelmingen sa magnifique coli« ctson
de •jrnvtir'^'s et de tableaux, qui loua se rapportent à des personnes on à des lo-
>) Voir plus haut p. 1 el suivantes.
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- 446 -
Dielhcli hal wertvolle Fayem-e an» Xieilcrwciltr und eine NolariaUliaiubschriR dei
10. Jahrhundert« aufqto]«^«!; Auch ein l^attlellbild M «qk Meinem ileatlx. Stadtrtl
Mnher hal eine Slandnhr btih der Zeil Ludwigs XVI. auf^esIHH. Au< li alle Möbel,
W.'iflon nnrl Slirkori'i«'ii r.rrf>jcn die Aufiiierksarnkptt der lebhaft inleressierleti
Versammlunji. ^ach tU-u Kriaulcriuigeu des Herrn Ktmoil dankl der V(»rs>ilzc4ule
allen lieteiligten fllr die aalgewandte Mfihe. Kr betont (tieiehteitig, wie derartife
Aawtellnni^ vor allmi im Stande sind, den historischen Sinn der RevAlkemiiir
xn wcM-kpii und zu fr»idcrn.
l'utcr Führung dur Kiusliiijjer llorre» lindel hierauf eine lteaichti|$ui)|i deit
Ortes ütatt, der in seiner Anlage, mit seinen Manem, »einen Thoren und seinem
SchloK!s norli vollständig an die Zeilen erinnerl. in welche der Marlinsrhe Vor*
trati oin^'ofiilii-t hatte. Kin Ahendeasen vereinigt achUesstich Fremde und fün»
heimische iu froher Tafoliiuide.
SitKtinir vom 23. September 1891.
Audi (iiesmal liudet die VersuiDiiuluii^ auf dem l.uuulc nlatl und swar gilt
der Ausflug einer lieeichtigung der Kirrhen von Soihey nnd Alben. Anf Bahn-
hoT Conrcetle werden die Hetzer Teilnehmer von den Herren Pranem Rena aiu
Sdfbey und Vion au« I^iizonrourl cmpfniTjrti. Oii« Wajçt-n. \v( Idio l'f irrer Rena
in zuvorkommender Weise zur \ erfü<;img jieslelll hat. werden vorlfiulig wenig be-
uulzl ; nach halbstündiger Fubswanderung ist man in Sorbey, wo Raurat Tornow
die Pniimng Abemimmt. Der Turm der Kirehe fait romaniach. Unter den gekup-
pellen Fenslern ist ein l'nterslock mit gleichfalls rundbogijjen jcl/d vermauerten
Fenslern sichtbar. I>as einschiffige Langhaus enislainml dem 1."). .lahrhunderL
Interessant ist darin ein romanischer Taufslein und der .^« hlussalein der Vie-
mngNbogen. Letzterer zeigt das Wapiien der Lynon des Hermoisea (Armoii^eV
der Frau des Jean de Viller, der um VAH Herr von Sorbey war.
.Nach einem Itundt'r^'i'/«' »hirch ilas Dorf und nach EinnriJnnr- f-inoM s^slfrei
dargubotcuun Imbisse» im l'iarrhause werden die Wagen bestiegen, die die Ue-
aellschafl nach Alben flihren. Die Kirche daselbst ist ein reizender Rav aus der
romanisch-golhischen l'ebergangszeit. Her Turin ist arhieckig auf der Vierui^
aufgebaut : jede Seile des f)ktogons hat ein ^jckuppelles Fenster mit KleeblatUmi-
ralimuug. Her (Ihor iicheiid spater neu eingedeckt /.u »ein, die Verlängerung dci«-
selben gebart jedorh noch der tomaniachen Zeit an und hat ebenso wie die
Vi4>rung Toiuiengewi'tlbe, wahrend das fjangliaus zwei l-iradgewölbe aufweist.
Von Alben setzt die (iesellschafi ihren Weg zu Fuss durch d. ii j>rächti;icii
i4tubwald nach Hemiily fori. Im dortigen l{uJinhorsg«>bäude hal Herr l{auin^pekU)r
Morlock, CliAteau-Saltns. eine kleine Aus^tellun*; prähistoiiaeher und rAmiarher
Altertümer veranstaltoL die er unter dem Danke des Vorsitzenden sSmtlich den
ï^ammlungen der (iettcUaelian Qbervi'ciat.
Vorstan(js.><itzuiiji vom 20. Oktober 1891.
Hr. Wölfl nni unterbreitet einen Voramtrhlag Aber die Kosten des Jabrboeha.
liemelbu wird genehmigt.
Dr. Wolfram beantragt, dass da« Jahrbuch kOnflighin in zwei Teilen er-
Helieine und marhl dafltr gellend 1. dass das Inloresite der Mitglieder durch eine
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— 447 —
calités dt} la région dont il s'agil. M. Ditscli, nulaire, a exjj<>s<> dei» faïences r«'-
mftnpiableB provenant de Niederweiler, on protocole de notaire dn 16* «ièrle el
lin lable.m an pasl*-!. M. IliibcrI, conseiller municipal, a cxposö une pendule du
It^mi '^ dp I ouïs XVI. Ik' vieux ineul>los, des armes. îles Itroderie.s allirenl /'^iale-
ment i attention de l'assemblée cl l'inléicshciil vivement Après que M. Reuoil a
lerminè «ea expliraliona, le président romereie les expoaants de leur bionviellanl
cantoura, et bit ressortir en même (em)<s rombien des expositions du genre do
céllc-ri sf»nt propres « rAvi-illi-r ri à développe; l'.niHriir des élihl-'-, lu>lni ii|UfH.
I ne promenade est organisée pat k-a unités de Fin»lingen à travers la
rilie, qpùf par sa situation, sea murailles, »es portes, son chAteau rappelle par-
Kûlemenl Tépoque dans Inquelle se ment le travail lu par M. Martin. Le aoir
enfin une collation réunit étrangers et habilanta de la ville.
Séance du 23 septembre 1891.
La rénnion de la. Société se fait de nouveau k la campaitne et ce dans 1c
but (le visiter les églises de Sorbey et d'Aube. A la slaltan de tkinreelle», les so-
l if'îaire^ do M< !/ sont a< eueillis par .M. lléna, curé de Sorbey, et par .M. Vion,
curé de Uazoncourl. Le» voitures que M. l'abbé Hélia avait eu l'obligeance de
tenir prêtea sont peu employées al me course à pied mène jusqu'à Sorbey, où
M. Tornow, conseiller des travaux publics, veut bien servir de guide k la réonion.
l,e clocher le réélis» .i|ipnrtienl à la période romane. S(ni> le- fenêtres en plein
ceinlre qui sont accouplées se voient les traces d'un éta^c ultérieur avec fenéiruN
également en plein ceinlre, mnréea aqjonrd^Kai. La nef, qui est wiique, est du
Id* Mède. Elle renferme des ISunta baptiamanx romans, qai méritent d''étre re-
marqués, couime aussi la clef de voûte du tr.insi pt Kilt reproduit les armes de
Lynon des Hermoises (Armoise), femme de Jean de \ ilier, seigneur de Sorbey en 1518.
Âprèâ avoir vLnité le village et pris part à une cullatiun généreusement
préparée an presbytère, lea membres do la Société montent en voiture' pour se
rendre à Aube. L'église de ce village est une conntmction charmante de Tépoque
de transition roniano-gothique.
Son clocher s'élève en forme octogonale au-dessus du Irausepl. Chacun
de ses c6téa est percé dWe fenêtre 4 double baie cintrée «urmontée d*unc
Voussure toric^ue trilobée. Le eliivur paraît avoir été agrandi à une époqoo
postéi I r, néanmoins la purlie agrnmlii ,i(ipr;rtirnf eiieore à In jiérioile romane
et est voûtée en berceau tout aussi bien que transept, tandis que la nef a des
voûtea d*aréte. Parlant à pied d^Aube, In iJociété traverse la magnifique forêt
verdoyante et arrive à Hemilh . Là, dans une den salles de la gare, M. Alorlock.
in«|<f»eteijr d< > tr.ivaux publies à ('bâteau-Salins. a organisé, une petite exposition
d'objelb préhistoriques el romains. 11 en fait hommage ù In âociélé, qui. pnr
ror|{ane de son président, les accepte avec reconnaissance.
SroMt du hurean du :2(f (nittlne IHiU.
M. le n"- Wolfram soumef an Hareau félal présumé de» traia d'impression
du Jalirbuch. tiet élat est approuvé.
Le m6ine membre proponie de faire paraître le Jahrbuch en deux volumes
dîslinetBy el il motive sa prtkposition sur ce que la publication de <leux volum<-s
-:timiiler.i iî «Tabord le <'1e des soi iélaires. qu'ensuiti , î],- rendrait plus facile
la lâche de l'éditeur, chez qui les demande» de service devieuueul de jour eu
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~ 44^ —
«weiinalige Ausgabe crhühl wird; t. Am Act H«nntNgeber bat dem «ich mehrea-
ilen Angebot von Arbeilen eher in der Lage wi, chw Arbe it xunicklegao m klfunen:
.{ I i s iiif> ivItiinn'^rTrh! it i< h nicht uicht ftuf Wenige Wochen nraatnmeiMlilnirr.
i)fr Antrag wird j;cncliinif((.
Bekflglifh der Sairnnlan^ cn imll der CieBcUerhalt in der nidmlen Silmmg
Ibifender Antrag unterbreitet werden:
l>i(.> von (1er Oc^cllsrhafl für lolliriii^isrlic (;osf lit( lilr und AllcrlninskTinile
l)is jelzt {j('sniiiin< lloii. sowie in Znknnfl der (iescllschafl überwiesenen oder y»»u
ihr erworbenen AUcrlümer und KuiL-ljir;.'en»lände werden der Wadl Mela $1*
Kigenlnm ülierlaaMn.
I)ii> (iescllschafl macht jedoc h folgende Vorbelialte :
1. Die Slaflf verptliehtcl sieh, die nötigen AnschalTungen zu einer würdigen
('nterbnngiuig der liegenslände aui ihre Ku.stcn unverzüglich xu ver-
anifluien.
2. 11 ier (îMelterhaft bei Ankiiuren bedeutende Ko:^ten erwachsen, eo
hL'aiiUajjt sie eine pekuniäre neteili;iini;.' seilens rirr SlniU. Knl!« die«*e
uicht bewilligt wird, Mt int die (ie>ells<'haU nicht vcrpilichtet, die er-
worbenen Gegenstande dem Mnsenm xu Dberlaasen.
8. l eher den Anlslellungsorl der von «Ir r Gi-sellschall Ar lolhringische
rieNchichle und Allerltiiii-liindf hf-rriiln' mii ii ' io^f^nslände hat sji Ii der
KoiiMorvatui de»> Aluüeums nul einem vom Vorstaude der üesellscliafl
delegirten Ifitf itede im llenchmen an »etxen und iet an die Kuetimmiing
dicHea Mitgliedes gebunden.
4. Hie von der Cr-i'Usrliaft fîii Litliiiii-^i-rlic liiclit«' und Altcrlums-
k:unde lierrülirendeu Mücke dürfen uhuc Zuüliinmung der Uesellscliart
nidit verkauft, vertauscht, venclienkl oder daneriMl verliehen wwden.
fK Die von der (lesellschafl für lothringiache Geschichte und Allerlnine-
■kund«' hrrri'idccndcii Stücke müssen eiii' d« ulîii It pirhtbnre Heyctchiiunu
ihrer flerkuuft als (iahe der (icftclItstJuin für lulliriugiächc ücsKhiilile
und Altertamskundo tragen.
Der Vorschlag Dr. Wolframtt, nach dem Muster anderer GeaellschaftoD
Pfleger zu ernennen, die an den Orten austMerlMlh Mets Vertreter der Gesellschaft
Kind, wird geneiunigt.
bitzuntc vom 2â. Oktober 1891 in der Stadtbibliutiiok.
Au Stelle de» PriUidontcu Freiiierrn v. Jtainnierslcin, der durch Kraiiklieii
verhindert ist, der Sitxnnf beianwoimen, Rlhrl Oberreg ierunftsrat Freiherr v. üramer
den Vorsitz.
Xacli Vi t 'i siui;^ Ii^r I'rotokolle der letzten beidt n Siti'uiigen teilt der Sf hrifl-
führer mit, da?)» dit; société Ava »cicneei» et des arts zu liar-le-Uuc Öchriltenaus-
lauKch vorgeschlagen hat. Die Cesellschafl geht gern auf dieses Anerbieten ein.
Weiter macht der Sclniftfiihrer Mitteilung von den IteschUissen der letzten Vor-
slandz>-ii /;r,ii- Der Antrag des Vorstandes auf <iut!i' i-^simg derselben wird ge-
nehmigt, liicrauf Hchreilel iiiuu zur Walil des VorsLandeb auf die Zeil vom Ok-
tober bifi eliendahin IBM. Auf Anrcgun;: des ilrn. Sanitaiarala Dr. Meinet wird
von einer Zettelwahl abgcMhen und der bitdierige Vorstand durch Akklamation
jour pins nombreuses. <-l qu cnlin !e- travaux inluTcnls à la jiub)i<r:iLion n'aarnii'nl
piiL» besoin d'6tre fail daiu» uu nombre de »toiiiaiiiOü ausi^i limité, ^<a propo-
sUioB 68t adoplép.
Ea ce <|ui (-ot)t t rne les colkciions d'antiqse«r il «er« fait à 1« Société
dtnsi sa première séance la proposition sni\ntit<»"
La ikxriélé d'iiistoiie et d'arciiéolo^ic abandonne en propriété à la ville de
iMx non-senlement tuas les antîqniss et objet« d'ftrt qa*«l]e p0886do jusqu'ici,
«als ei>rore ceux (|ui lui Haront donnés ou qn^elle ach6terftit à râveinr.
KIIp fait i vl abandon sous len ré>f rvrs (|ik •
l* La ville de Metx ^'obligera à pourvoir de nuilu aux Irais qa'occa&iuojiera
une iastallation digne des objets cjui lui eool eédée.
8* Dane le <«» où tme acqui«itioa de la part de Ut Société néceiiaitenit
p(»iir cpllf-ci itn fb'hniirsr inipf»rlant, elle pourra faire nppel au concours
pécuniaire de la ville, et ue sera paK tenue, dajis le ca« où la ville re-
ftiMtait Mm eoneowii, de faire don ân Mnsée de« dljet» 4|u*elle aurait
arquiis.
8" Kn < f qui concerne If loc;il ânn< lequel doivenl être conservés les
objets cédés par la Société, le ctniMcrvatcur du Musée devra prendre
TaviK du tnembre délégué à cet eflét par le Borean et s'y coirfonner.
^ Les objets donoés par la ^iété d'histoire et d'ardiéologie lorraine
ne pourront être vendus, échangés on rédés pour toiyonrs qo*avec
l'assentiment de celle-ci.
ôi* Ceü iiiéincs objets devront porter en caractères visible» et faciles à
Ure, la mention qitlla ont été donnés par la Société dluatoire et
d'archéologie lorraine.
La proposition de M. le Dr. Wolfram tendant à nonnner, à Tinstar d'autres
so«ii lés. des délégué» qui prendraient, en dehors de Metz, le» intérêts de la
•Sodété, est adoptée.
Snuur (lu odohif M'ßl à lu BMioil" (juc d, la Vilic.
Ëo l'absence du préaident, baron de Hamuierstcin, empêché |>our cause de
Bilsdie. la séance est présidée par M. le baron de Krämer, conseiller supérieur
de régence.
l.( I turc faite «le» [iroccs-verhaux des df n\ ili rnirr i - séanc es le srt rf'taire
fait savoir que la Société des sciences et des arts de Har-Ic-Duc a demandé
d^écfaanger ses publication» avec celles de la Société et que celle-ci a accepté
Tobnliers cette proposition. tiO même secréture donne en ontre connaissance
; rncés-veriml de la dernière séance du Hureau. Sur la pro|>osition qui en
est faite par le président, ce prncès-verbal est adopté. 11 est procédé ensuite
•à Véteclion des membres du Itureau pour la période à courir d'octobre 1891 à
octobre 1H94. Sur la proposition qui en est Halte par M. te Meinel, conseiller
de santé, il est procédé ä l'élection, non par voie de scrutin, mais par accla«
Biatinn. I/.mcicn Hureau est ren(»mmé. et .M. le Wolfram, en son nom et en
eehii de ses collèicues du Bureau, remercie pour le témoignage do confiance
exprimé.
M. le IK llofl'mann aborde ensuite la partie scientifique de la séance et
donne des» explications sur les (rivaux de cla.sBernent auxquels il a soumis la
■ceilection des menus objets c<unposant le musée de» antiquités.
29
4oi0 —
wIimUt i rii.innt. Dr. Wolirani ilaiikl zii^leûh iin .\aiiien der übrigeu VorsUuïils-
iiiitgiieder liir den Verlraucusbewui».
l)en wtsyensMrhaRlîchen T«ii der Sîbning cmflhel Hoir Dr. IloflteMm mk
der Krklimng der von ihm n<>iigeoi(lneloii KlfiimllerlimitM- des stäiUisrhcn Mu-
si'Uins". F.s war hislior wolil llt-isslfj ;ics;iiiiinolt, aber weder sy .%tematis<-ii iiacb-
jifgrabtin — mit Ausnahme wcnigei KuudgelegenhoUeu — nocli 8\>leinati8i:h ge-
ordnet. Die Ftande waren meist dcrfrestalt anfliewahrt, du«« alles, wa« man in-
II- I l all) einer und dersellien Strasse aus^teliobeii halle, bei einander la^.
Inloi^e V s-^'n waren Priiliistonca mil Modernem. Millelallerliches nul MnuÙM Hein
im Uemiscli aus^elcjjl. Daran.-, ergab sich die Xolwendigkeil, die Samnduiig —
ahgtwohen von der hmlnriKchcn Ordminf! — gofEenstilndtirli zv UassiG-
/.ieren. Ausnahmen hiervon sin<l ««'macht bei einzelnen Kunden von Tu/ieux und
Tarquini 'ii, di. w. il w*»nigsiens diei»i b«i einander ausgehoben, «ier lleber*iclil-
lichkeit halber /.usain menge lugl i^iud.
Kei weitaus der f rösttteii Anzahl der (ie^iensUtnde konnte der Fundort niher
angegel)en wenh-n . hei manchen war nur di-r Vermerk vnrgi sehen : »;!elunden
in der l ingegend von Metz.» Diese lelzli-ren sind durch ein besonderes Fari»-
/.eidieo gekennxeiehuûl, wie tûiuuutliche livgiiutriiinde ihre be»tiimuleu Farbcn-
niarkoi erhalten Itaben. die die Heriiunft unzwetdeatig anheben. Im Kinsetnen
musa hier auf daa im l<anfe des Jahres erscheinende V^rzeielinia verwieseii
wt^rden.
Kacb dtif ^tcuordiiuiig ergub aivh da.s l'icbullal, duüH bei weitem die ^üelir-
xahl der G(>|rensitllnde der rOmiaehen und rrinkixeh-alamanniachen Pe-
riode anceUtrl. dass unter den ersteren — ent.N|>rcchend den KullirrverhSltnissen —
ll;ui-i;'«'rii1f' iiiiil Si liiiiiii k?e'/enst;ind<' \ ni!i. -! >< Iit u uiul WafTcn fa.sl ganz f<*hl(*ni
während die I- rankeiifunde eine grosse Fülle von Wallen aufweisen.
Die prSkistorisrhe Zeit einachliesslieh der galliarh-einheiniisehen Sachen
ist am Bchwüehsteu vortreten. Sie wird indc» einen ausserordentlich teicheo
/invnctiK dnrri; .fit Saimn'unii- Mrrrinl crfrihrpri iltr, in \nrl'ni'i'i nnclt iingeord-
nelem Zustande von der tiisloris< iieu Ciesellsehaft erworben, dem Alu.seum jeütt
zugewiesen ist and üim angegliedert werden wird. Sie cnthftlt vomehmHeh eine
reiche Auswahl von Stehiwerkzen^en.
nie S:immlun;! von .Mij:elte ist wir- rl o iiir! f niders tluuilicli, n dii»
neue Ordnung eitigercrild worden. Wie die Krwerbungen der (iesellscliall sind
ilie ihr zugehörigen Gegenstände durcii eine besondere Marke gekennxetrhnel
worden. KOr die Kestimmong der Ha«|>lmaas« (PrShiatorika, llAmiaehea. Fcftn-
kiacbes) sind in erster Linie die l.indenschmilschen Arbeiten 7:n (IninHc gelegt
worden, schon um »lein von h>rne Prüfenden die Aussieht zu erleichtern.
Nach Dr. llolïmann ergreift l'farrer l'aola», l'uzieux, das Wort /.u uiuem
Vortrage fiber die Geaclücble des Hôtel St. J^ivier. Itcdner fUhrt ana, doiM wir
in diesem Gebäude da.s älteste Privalhaus Deutschtands vor uns haben, würdigt
dasselbe nach seiner .\rciiilektur, und leill ilie Kigehnisse seiner I nlersuchnn^ea
über die llesilzer des (iehiiudes mit. Die Hcdeulun;i für die Gescldchle der Stadt
crgiebt KÎnh schon daraus, dam wiederholt dentMche Kaitior hier ihren Aufenthalt
genommen haben.
Da das Haus bannilli;: ist und eine .\usheäserung desselben schon nus dem
Grunde Schw^ierigkeiten macht, weil die Linie dej^ Aligucmenls quer hijw
don^hfubrl, so wird anf Antrag des Ueilnerit eine Kf>mmiasion von 9 Midclîedem
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— 451 —
.liistm'iri il a i'-U' ( oî!' rliniKn' nv^c /Me, mais sauf quelques rares f xrcpfioiis.
■û un |>Ui> clé procédé t>ysté)n<UH|Uciiifnt, ni aux Iravauv «k* fouilles, iii à luux
de ctaMemenL Les objcis trouvés étaient groupt s île fa(,on à conserver réunis
tous ceux qui avsiwt été découverts ilans une soulc cl inôme ru<>. Par \k ht
objets préhistoriqncs se Ironv.iiont conroiidus avec 1» ■ i.l/jels modernes et ceux
du iiiuy en âge avec ceux de la p( riode rouiaiiit:, et ü devuit nécesttaùe de üacri>
fier le rlaf«aeinent bistoriqoo à un elasacinent des objets d'après leur paturt*.
modo de < Ints^enieut a été ^'énérnlcnicnt suivi, si ce n'est pout quelques objelst
proviitiinl <l( I'ii/i< uv «-1 de Tarquinpol. qui. trouvés raf^trochés los UHK dOM
autres, «huu ivf-i*-^ réunis aiin de métiager leur ciiseinblv.
La plus grande partie des antiques portaient la mention de Tendroil où
ik avaient été trouvés; d'autres au rontraire ne portaient que celle-ci: «Trouvé
, (larLs les environs de Met/.», (lis dernier> ont été marqués à une eouleiir parti-
culière qui les distiuisue de tou.s les autres^ objets marqué» étialemeat à une
toakm déterminée qui indique, d'une manière sfiro, leur origine. I^our les détailn,
il sera utile de ccnaulter le catalofme qui paraîtra dans le courant du semestre.
l.es travaux A'- rtassi-menl ont p<Minis de lonstaler que la majeure partie
des unti()iic's appartient aux pério«les romaine et Irancpie-alemane. et que. parmi
t les antiques de la preutiére période — cunuiie d'ailleurs le veut une l iviliüalion pluH
1 avancée — se trouvent surtout des ustensiles de ménante et des objets de parure ;
ley aruies font jiri'sque complèteinent défaut, dans retti- période, lorsque au
eontraire dans la période tr.uiqui- elles sont représentées avei abondanee.
La période préluhlorique, tout eu comprenant Icb aiitiqucs gauloi» ilu pay.>,
est celle qui est le plus fatblem«>nt représentéts mais elle w complétera d'une
façon ir il.le par l'incorporation de la oollection Merciol. Cette « olleclion, qui
n était pas cla.sséc quand elle a été ai cjuise par la Société d'Iiistoire (-1 d ardiéo-
Io}5ie, est «levenue le propriété du Musée dont ulle complétera leg différentes
sections. Celte collection comprend surtout un beau ctioix d'outils en pierre.
La eollerlion Mi'^'ette a été. TU l'impos-iLililé de procéder aulrenu-nt.
<'<infriT,(jite avec le» coller! i< in- iln Musée; n)ais. de même que les objet» dtninés
; par ia Société, ceux qui i on»posent la ccdlection dont il n'agit ont été distui^ués
par un si|cne particulier, tji répartition des antique» entre les différentes
I périodes fprélustorifpie. romaine, franque) a été faite surtout d'après la méthode
j Lan;;er; f im.i.if fn, on i r,n iliter Tinspeclion des collectiont« même à ceux qui
' n« la feraient que wiperlicieUement
Après M. le D* Hoffmann, M. l^auius. curé de l*uzîeax. prend la parole et
Ut un travail historique sur rh<Hel S^-Uvier. L'orateur prétend que ce bâtiment,
I est le plu^ .iinirii li<'ifrl |iri'.i' f[TTf' po^-riîr 1 " A 11. ■ i n ;i ï:tio ' il apprécie son arcln-
I teeturti et communique le résultat de »es recJierclies sur les ancicu» propriétaires
de ThAtel. L'importance de ce bâtiment au point de vue de Ttiiatoire de ia Ville
I eontibte en ce que. à différentes reprises, des empereurs d'Allemagne y ont logé.
A r;ii-n(i «lu inritivni- étnt fie l'hAft-j et de? diftieullés quo jifésontr la
I restauration d'un hAlimcnt placé comme celui-ci en dehorH de l'aUjinement, unu
emnmiseion composée de trois membres, à savoir: de Mil. Paulus, curé de Puzicux,
{ baron de Krämer, coosefller supérieure de régence, et Wabn, architecte de ia
] Ville, est nnintnéi- et rhar<!éf dr« prt^ficnler nu rapport BUT IcSmoSUres à prendre
■ pour assurer la conservation de ce hiltiment précieux.
{ I/e deminr travail dont il est donné lecture est lu rapport de M. Morlock,
j tinapecteiir deü travaux public««, sur l4»s fortifications préhisttoriques de Tincry«
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— 462 —
— l'farrcr l'anlus. Ohfj;ire^ifriingsial l'rcihtrr von (iiiiiner. Sladlbannieisler
Wahu — - <^rnaiuit, urn über geeignete .Mais^regelu zur Ei'liHllUhg Atra wertvolleu-
Kau«« in Reratanf m treten.
IHe Heihf der Vortrüge wird darch OÜien fteriHit des llauiiisi>okloM.
Morlock üluT di«' |ir;iliisl(»rrs< licn lk'resli;jiin(;eii von Tiru rv beschlossen. Näheres
i)ber dcti Inhalt der Auüfüliruiigen, zu deren Xerständnirt der lt«(ln«r trefliiclie
Zietfhnttngon vorlegt, wird nach {•incin zvciten Vurlnig. don MorlodE îo Anssirkt
stellt, gegeben werden.
Vor Aiinichiin^ der Sitziuti! -prirtd tioi li Uiir^ermeisler Halm den WuQSCil
aui«. (ta»i» die (ieHollHrliafl öHer in eim ni nUidtii^chen Gebüade lagen möge.
SitxunfT vom 9. Dozember.
Auwuäeud der Vur^tand nul Autuuhme der lierreii Sliack. I^uiti(ri«»l.
('•avflton, Dr. Vemenil nnd ca. 15 MilgUciler.
Nachdem diu Protokolle der lel/.len Silziin^ vor;.'»desen urul gttieliniigt send,
widfmf der Vorsitzende dem v. i linhcucn Klireninit^liede (jieneralvikar Straub
enjen Nachruf. Kr hebt hervor, wie der Versichietleue bei der (iründuog dur
(icMlIaehaft gewiaaennasaen Pnlhenstelle vertreten und ihr andauorad ein wap>
maa Interesse gewahrt lial>e. Suine wissensi-baftlirlien l.eislini^en haben ihm auch
über dir 'in-nzen von Kl-a- -Lolhnngen hinaus einen Namen ^emaeld. I i»
dus .Vadenkcn de.s Vürslorlteneu m ehren, erhobt hieb tiie Versauiuiuug von
ihren Sitzen.
Ks wird hierauf Kenntnis genommen von einer Arbeil d(^s KorslreliMendars
llinriehs über die l'nniersf ra - s? im St A\i>!,ifr Staat.-w iMt llinriehs hat in
exaliter Weixe die Sjmreu der Sli'as:5e verfoljjl und an vur^liiedeneu Stelltai
QnimKhintte gemacht iJem datAteUenden Text sind oriontjr«nd« >SeiehiiitngeD bei-
gegeben. IKe Arbeit wirtl der itodaktionsbunmisaian tiberwiesen.
WfM'fM- tfill lier Vnr^^itvoiirlf» ein S.-ld rihi'H An^^ Lehrers Wifkrr-ïîcimrr iti
ZilliUjfüii beUelTend Funde da^elb.sl nul. Wickeiülicinier »uU um KiAverbun^: und
IIeb«rseiiAiiv der Altertllmer orancbt werden.
Von Dr. liompfried und Wolfrain ist Gottibeàtieer Schlower in Undbag^n
ala Mitglied tier ^f^eUschaft vor^jtiscld-i'xiti. Derselbe wird aufj-Tnonniifii
Der zwede F'unkl der Tajiesordnung belritVl tlie l'.rji.inznng^wahl lUr da»
aus Ueanndheitsgründeu aasscheidende Vor«landüuülgUed Jcaupierre in Kalken-
berg. Die Waid, die anf Vorschlag iles tfaiurat Bloinhardt durch AkUamatioii.
slatirmdcl. fillll anf (îutsbesitzer Itenoit in llertbelmingen :ds Viee|iriisident und
IM'arrer Paulus als .Mitglied des Vorstandes. Auf Vorschlag des Präsidenten wer-
den Oberlehrer Itcsler, Furbach, und Hauin^pektur Morlork in ( Uuttcau-SaliuH r.a
Pflegern der Gesellscluifl filr ihren Wolmsits und dessen t'mgebung ernannt.
Ilii rnaeh erhält Dr. Witte das Worl zu einem Vortrag «die Anjous in
I ntliriii'_"'n». .Nachdem lledner die verwandtseliaftlirhen liezitdumgen dieser Ka*
unlie zum Lothringischen Uur^ugähaubc ausciiiandergesel/.l hat, s{>richl er eiu-
gahend Aber die Régentent die die Familie Anjou liOihringen gegeben und snrhl
die Hedeatong desselben für das Herzogtum zu wiirdi'zen.
Der angekfindigle VtH i des Archivdirektors Dr. Wolfram mns« we;;eii der-
vorgerückten .Stunde auf den narhülen Versanindungstai; verschoben werden.
Der erst«' S eh ri f I f ü h P(!r;
Archivtlireklor Dr. Wolfram.
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M. Morlork, laissv <'s|i('rur nu'il donnera dans une seconde sénm-e deri détails
plas romplels sur les n-cherches qu'il a faites et à l'appui ilfs«|uelle8 il a déjà
proiluits d'excellents plans.
Avant que la clôture de la séance ne soit prononcée. M. Ilalm. maire de
Metz, veut bien encore exprimer le désir que 1rs séances de la Société aient
pins souvent lien dans un «les btUiinenls de la Ville.
Si'ance du U <lérrmht r isffl.
Assistent à la séance les membres du Ituruau. à l'exccplion toutefois de
.MM. Strack. Lempfricd. ("avillon et de Verneuil. plus environ \'t menilnes de laSociéfé.
Après que 1(> procés-verbal d<' la dernière séance esl lu et approuvé, le
président accorde un dernier souvenir à la mémoire de .M. Slraub. ;!rand-vicairi*
et membre d'honoraire de la Société, i|ui vient de «nourir. Il rappelle que h-
défunt a. i)OUr .unsi dire, servi de parrain à la Société qui allait constituer
et </u'il n'a cessé de lui porter le plus ;irand intérêt. Ses travaux scientiliques
lonl fait connaître au-delà des frontières de rAl.«sace-l,orraine. Lasscmblée
se lève pour honorer la mémoire du défunt.
Il est donné connaissance en-.nile ilu rapport de M llinrichs, référendaire
de l'administration des forêts, sur la route roipaine ipii Iravt-rse la forél domaniale
de S'-Avold. M. llinrichs a suivi d'une fa«;on très exacte les traces de la mute,
et y a fait faire, à certaines distances, des tranchées à Iraver». Le texte des»-
criptif de la route est accompa;îné de dessins (|ui en facilitent l'inlellitience. Ce
travail sera stiumis à l'examen de la l/>iimussion de rédactmn.
A la suite de cette communication, le président donne lecture d'une lettre
de M. Wickersheimer, instituteur à Zillin^ien. relative à des trouvailles laites dans
cette lo< alité. M. Wickersheimer sera prié d'acheter les antiques en question,
et de les envoyer à la Société.
AIM. les docteurs l.empl'ried et Wolfram proposent l'admission de M. Schlosser,
propriétaire à Drulin^ren, an nombre «les membres de la Société, t'.elte pro-
position est acceptée.
Iji seconde affaire mise à l'ordre du jour est l'élection supplémenlaire à
faire à la suite de la démission donnée pour des raisons de santé, par M. .lean-
pierre. de Kalkenber;?, de ses fonctions de président de la Société. Sur la pro-
position «le .M. Hhimliardt. coaseiller des travaux publii s, l'élection est faite par
acclaiiintion et .M. Benoit, de Kertlielmniiten , v>l nommé vice-président et
M. l'abbé l'nolus, membre du Hureau. (lonforménu-nt à une autre proposition
faite par le président. M. Mesler. professeur de l" classe à Korhach. et M. .Morlock.
ins|M*cteur des travaux publics à (Château-Salins, sont nommés membres corres-
(>ondanls de la Société en ce qui concerne les villes «pi'ils habitent et les
enviri>ns »le ces dernières.
f..-i parole est donnée ensuite à .M. le 1)'^ Wilte pour la lecture d'un
travail sur les Anjou de Lorraine. .M. Wilte établit d'abord la parenté entre
les famillo» d'Anjou et rie Lorraine: il Iraile ensuite, il'une manière fort <"omplète.
des ducs rédiiaiits que cette maison a donnés à la l.«>rraine el huit en faisant
restsortir Timportance que ceux-ci avaient pour la Lorraine.
La lecture qui. conformément à l'ordre du jour, devait encore être faite
par M. le D*" Wolfram est. vu l'heure avaiu-ée. renvoxée à la prochaine séance.
Le sctTélîiirr
Ar. liivdirektor Dr. WOLFRAM.
— 454 —
Verzeichnis
dpr
MttgHeder der GcwUscIiifk für loüifiiigisdie Goehiclite und AlMunakude.
TABLEAU
A. EbremritiliMler. — Mmibrw htaar^m.
1. Uei e Dk. Kit.\UK. Hrofessor an der i'iiiverMitftt Kreilmr;.
2. „ K. HrBEK. Fabrikanl, Saargcmfliid.
B. Ori««tliciie IIM|ltod*r. -7 MMbret titatairet.
3. Herr Al>r. Koiiiliiei/icural, rorliiirli.
4. <-i, AuT. l-';il)iikh<"sitzi'r. l-'oibarli.
i), „ l)K. Aj.hkkh, ObcrlcJirer, Mel/..
($. „ ALBRECirr, ItvgierungBr&t, Melx.
7. „ Ai.»Ki.i>. Stn(llbi).]i<)tlK-k)iî. M«'t/-
8. „ Du. Anai KKK. Kroisar/l, (■.liàt<'iiii-Siiliii>.
1). ,. ÜU. A'JKRK. (jyiiuiasuildirt'ktor, l'orbarli.
10. vox R.ua>EiiEHB>% Obérât Dieo/e.
11. IJkckkis, ltc';iM>iunj;sral. .Met/..
12. .. iMî. ItKCKKi:. Arcliivrat, (lohii ii/
l;^. ., ItKiKKK. BauiuUerneluner, Alel/..
14. „ Hekoit, Renliu»r. licrihelininicen.
15 ItK.si.Kit, (iyiiiniisin1ob<M-U'lirer, PorbacJi.
U>. .. HisciiOK. Notar. Diedenhofen.
17. liilst li, I{üij;enncu>ti'rt'i.
18. Herr Rluviiardt. tUiarat Melx.
19. „ HOECKiNti. Krsler Slaat^an^v:lll. SaarfTCmAnd.
20. BOERM, Traiiibalmdirtktor, Met/,.
iJl. „ B«>üfuaoLTZ, Kürsler, Meierei bei Albersrliweilcr.
SS. Du. Rbemsr, Profnaor, ItaprerhtHau.
23. „ Rl'VH, Infcniem. Lonjit vitle
24. ,. r.vii.i.nri». Krrisbjiiiinspcklor. Forbarli.
26. „ CAV1LX.UN, Abtx*. Stieriiigen.
26. „ Abbé (äUTfiiiAiK, Professor, Kcoitly ». Soine.
'21. CDRKMirt:. Prarrcr, Oberkontz.
28. „ viiv 1>\A<'K> Iti j^ieruni,"-- und Koi slrnt, &letz.
29. „ liiK( KM.\.NN. Kiei.Mlin-klor, l orbat U.
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— 455 —
3<1. l)ic(]t'nliofcn, Hiir;;<Tiijrisl< iet.
31. IHeuze, Hürjj'ermcistcrci.
32. Herr Dujardoi, RÜdhaner, Metz.
n
DiTScn. Nolar. Finstiii-ren.
34.
KiiEi.. nrugernioistcr, Dieuzo.
a5.
EuEKU^viu.*. Ilotiiquier, iielz.
96.
If
Fu>KAKOK, Nnminnatiker, Perte.
37.
Korbacli. Hrirgcrmeisterei.
3«
lier
• Dit. Kier.rnKNKKT.n. Hürgenneisler, SaentemiUld.
W.
î>
l'iuüluii, t=ta<)lan:liivux, Metz.
M.
•»
PuniE, IleaplRiBnn, Dieuze.
41.
•f
Kretlierr von (i.uiKitx. Kreisdirektor. SaergeinttntK
i-2
îî
Gei'Pekt. Hauptmann. Dii>u/.o.
4;i
^»
(ji.AUXk:iç Uürgeruieisler, l'falzburg.
44. Gorze, BOrgennetstereî.
Herr Dk. Gu.vr, Uyiniiasiallelirer. .Mofiügnv.
Gkf.xz, Heamior f''"*rïinrli.
»>
VON GuiUM. Prcin.-Ut'UleuaJU, Keld-Arti.-Ket:(K. HH, Melz.
es.
•1
IIK. CjKIMMr, uyinnaeiallelinir, Metz.
il»
î*
I)K. GiutBKH, Oberlehrer. SeArgeinlliid.
'ii 1
Du. Gt:i »TKA.sj^, Hnrîf'TTnristcr. Tlodenteeheni.
•i* i •
ir
liAA!>, F.ibUîr Sla&lsauwail, AleU.
*ÏÏS,
nAui, ifargertneteter, Metz.
■ '
Ham.m. JnslizraL .Metz.
hà.
V».
II
r rp 1 ri* V IIa \r \f i * i ic^'t'î" t v* I . > ^ »l- - - — »— - — * ^J-^e.--
r rtrtiiei r \ ua l ia m i ,ks i i. i > , i »< / 1 rK9)irHll|Qllif
6b.
JI
VON Hawb, Lieulenaiil. liiclL'ndofeii.
96.
•t
TOK HartUkB iren. WaMuAI^>io.-. Hillmeisltr, Dieuze.
57.
n
Hsienut, Baunntemehnior, Mets.
:i8.
Hkitmwn. Itf^f -A^s. ss.,1 Glmteflu-Saliliîi.
ô».
M
llEiUuiANX, Lycculrtircklor, Alc lz,
60.
»
1>B- HBXZfH}, Vontleher der landwirlHcliafU. Schuld ."^aarbur^j.
61.
•J
HfinniAKX. Kreubauinspektior. Searbnrg.
62.
Du. HoKiM vw Gyiiiiiasialk'liror. .Mi-lz.
()».
•»
Huui'KUT. K»>darteur rk-s 'Lorrain», Metz»
64.
>»
UÜB8<'ii, Ue^ierungsrat, MeU.
6ô.
»•
Jacot, lYarrer, Fèves.
66.
Jk.v.si'ikhrk. Rozirksiau'ümItRiicd, Kelkenberje.
67.
11
Jobst. Hauiitmann, .Metz.
68.
M
JoXAN, (ieli. Kegicruiigsrat, >I»«tz.
69.
7T
Kabi'hkk, B&rgermeieter. Jony-^ax-Ardiee.
7«.
Kavki 1!. Kreisdirektor, Gliflteaii-Saline.
71.
Ki.M). (;iilsbesitz«»r, Korbacli.
72.
J*
V. d. Kx»EBKCK, Uitüiieisttr, Stolp i. 1».
38.
Freiherr v. Krambr, Oberregieningerat, Metz.
74
• 1
Du. KuoMAYH. GymiuuNallehrer, Metz.
75.
Kkommknackku, Bürgermeister. In?^tnintrrii.
76.
ÏI
i»u. KiujEi.. prakÜHcher Arxt, .^aarjremünd.
77.
>l
K6CH1.Y, I>fa^r, Searburg .
— 456 —
7H, Herr L.VMytK, Ueiiit'ùider.'itwiuiljfUed, Wütx.
79. „ Uaxkhriu}. Amtsgorichtsrat, Vic.
80. „ Larub^ Lehrer, Metz.
81. ,. f.A/AKi». ftniikilireklor, Metz.
Hi. I.i;i)i)Ki{H<tsi.. Keii -Assessor, Mclx.
.as. „ LiûMOENK. Krei8s< hulinâpel:tiir. OiStMfr^ink
M4. liUfkFKiKD. OlM»rletir«r, SaarfceniBiul.
86. ,. Li-.u<iNi>. Lfhrcv. SI. Julien.
8tî. Kr«-ilu'rr vos Ijkmknstkis. KrcitKlm-klnr, SnArburg.
87. Loukxz, Ingenieur, (larlstruhe.
KK. ]<(»TnnixfiKR Zkitukg. Metz.
89. Herr Du. l.niKWK;. Ob<*rstabharzl. Melz.
!>0. .. .Mai.o, St!iHll>aniiu istor, Sanrgurnünd.
III. .. Uk. Al.viu KW.vi-u. Strasaburjt i. K.
92. .. litt. Maktik, Profesaor, Slrassburg i. K.
9S. .. Matuis. riiirnT. Iluli'injjen.
94. Iiit i.\n., Saiiitälsral, Met/..
îh». „Lt; Alfc>Mj; ', MtiU.
M. Uktz'. HArgerinpisteraïul.
i>7. .Mi.Tz: i.ycfuiii.
;tK. MhT/: IJealscIiiilp.
yy. „Mktzku Vusi-, Met/.
liMI. Herr .Mki'hkh. Polixeidireklor, Metz.
11)1. MiiXTAitA. Scliulinspeclor. Itolclu-ii.
Uli. .Moiti.oK. Ite/M'k.sliauinspector. (UiAleau-Salilbt.
108. ,. Mi L.LKU. Krci.sral. Dicuxr.
104. ,. Nkumakn, Major. Pioiii«r4al. 16, Mctx.
105. .. .NH-rrii-r, SemiDardircktor, Mete.
lOB, ., lJi{. OsTi.uKAMi'. <»!)« i^f'hr<M. Metx.
107. I'.VLLL>. Pfarrer, fu/.ieux.
lOH. Uon^wsKT, Rankdireklor. Metz.
lOiK „ lii i TKit. KoiMiiiunalljauuieisler. Itolrhtttt.
llü. „ lin iiAiti». \y In v.sokreUir. Metz,
111. „ lliirt, Ubt;rlör?.lcr,. ffalzburg.
112. ,. RfiMU-H, Postidirektor, Metz.
IIH. S.iAKALUKN: ROrgermeisteramt.
114. S \ \i;r.) mTni» Bfirjïcruipistftamf .
Ui). SiAlu^kMÏ'.NU : Gymnasialbibliollick.
lift. i4T. Avuu): HilrgenneistenmL
117. Herr Sanso», Pfarrer, Anlnoix.
118. VAV Ul i: Srîi\M-. IMrnrhl,
Ui). b( iiL():it<KK, Uul^bcMtzer, Drulingua.
120. „ StauuüT, Geh. Hefciemngsral, Mets.
121. „ SmöPMJit, Hauplmaiin, Diedeohofen.
122. ,. S< Hi{Ai>EU, A|iol!ifkfr !hlond(-linven (UHlir.)«
123. Kit. St HRit K. praktisclier Arzt, Melx,
124. „ ÜBAI-' VON' ORK ScmxKKBL'KO-WoM'ARUiut, LteateDant« Diedenhofen.
125. SiHiiitA. Hofbarhhilniüer, Metz. *
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— 4ô7 —
m». Herr î>EK«iKK, Hcgieruagsassessur. (lolinar i. K. -
127. .. Sell, Pfarrer, Ars a. d. M. .
12H. ,. Du. Sbxobl, praktiarhw Arxl, Korbacli. 'f
., SiiiYi.T.. Itiii'frprineistor. I.rlliiigcii 1). |-'orl>:i< li
130. |)»<. S i Ai H VI IN CWu.rzuF.iM. praktischer Arzl. Uioiui».
IHI, „ .SriLvt K, Itunkdirektor, Motz.
132. .. Stramer, Obemt, Metx. v!"
\X\. .. Thihiat, r.lar^maler. Mi lz.
IM. Du. Tins. Healsrhullehn r. Slrassburg i. E.
IHô. ÏHi»i«K, Lehrer, Foville.
186. Tbokbllb, Ffiumr, Lony-Mudi^y
1.H7. „ Tiscbjiaciiëk, Notar, Rombach.
1:5« „ ToKXow, Baurat. Metz.
„ DB VüUNEL'it., KreistagBinitghed. KIcury.
14a CbiAv Vuxiiis, Kreisdirektor, Dolchen.
141. Violland, Bezirkatagsmitglied. Pfalzburg.
142. VioN, Pfarrer, Bazonrourt.
I4a. Waun, Ötadtbanmcister, .Metz.
144. Wahdulkbbs, Bergral, Metz.
14& „ Wbbbb, R^(ieniiige> und Foratrat. Metz.
14<). Weiiek. Ranqnior. BoIcIkmi.
147. .. Weil, Oberrabbintr, Slraasburjr i. K.
148. Dr. WicuMANN, Oberlehrer am Lyccuin. Metz.
14». „ Db. WnoAiiD, Archîvdirektor, :«traM»biirg i. K.
l-'iO. „ Dr. WiMCKKLMAiiK, stii'ltarchivar, Slrasuhuri i. R.
lôl. ., W01.P. BOrfrermeistcr. M. Avold.
152. .. ÜK. Wol>'UA^, Archivdireklor. Metz.
15B Dr. ZAsnuMN, praki. Arzt, KarlBruhe.
1A4 „ Dr. Ztfuqsox, Gymnaeiallehrer, Motx.
Von den 1S4 Mitgliedem des Voijahres sind 12 aosfeschieden. Neu ein-
Itotreten sind 82, so dass ein Zuwachs von HO Mitf Uedem zn verzeichnen w\.
l/année dernière la :M>ciél^ comptait i:U membres, sur lesquels 12 ont
«Innné leur dt-inissiori. Drpnis. 32 nonvr llcs iiHi-riptinn^ ont eu lien, en sorte que
rette anni>c le chiflrc des ineiiibre» e»i en avance de 2() *at celui de l'année
précédente.
Der erste Scbriftfttlirer — Le Secrétaire:
Archivdtrektor Dr. Wslfran.
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JAHR-BUCH
der
Gesdlschalt für loMigische tieschichte and
Âltertumskuûde
VIERTER JAHRGANG
(KusTK Häi.hb)
1892.
ANNUAIRE
DE LA
SOClËli mUSTOIRB ËT ffÂRCHËOLOâlË
LOmiNË
QUATRIÈME ANNÉE
(HllEMlKKK l'AKTiB)
1892.
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Jahr-Buch
der
Gesellschaft fllr lotbringiscbe Geschichte nnd
Ältertnmskunde
Vierter Jahroano^
(Erste Hälfte)
1892.
METZ
VURI^O VOK 0. SCRIHA, ll(l^-ULCIIIIÄN'l>I.BK.
I
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I
lufaaltsiiberâiclit — Table des naatières.
Beiträge zur CîeschiclUe der Hcrrschaff Ritsch. 1570— 160ö. Oberlehrer
Heinrich Lempfricd, Saargbiuüjiii I
ChalhidtalM UrançaiMS du moyen flge. L. A. Diqftnliii, Mets ..... 64
Lothringen und Burgtind. Oberlehrer Dr. Heinrich WUe, Hageoan ... 74
Adrien <\c Watdprfmirpn. Jules Flnran^p. Paris 138
Vatiltaniäche Hegesten zur üeschtclite der Melker Kirche. Archivdirâktor
Profeaeor Dr. Wabelm Wiegend, SüMcbiuf. 146
2m Geschichte der WoUiplage in LoUiringaL ArchiTdir^tor Dr. Georg
Wolfr-mi. Met7 165
Die liciiat zwischen iNicola» von Lothringen und Anna von Kranlireich und
die firanxSeieeh-lMugandiMshen Wirren. Dr. Hans Witte» Mets ... 177
Die KldnAltertümer des römisch-mittelalterlichen Museums der Stadt Metz.
Ormnesiailehrer und Konservetor Dr. Otto AdaU». Uofflnann, Hetz. . 186
Mitteilut^^ und Fundberidäe.
Neue Urkundenem'crbungcn des Metzer ßezirksarcUivs. Dr. G. Wolfram, Metz
Iffinzfnnd bei Ate^Lequencxy. Derselbe 829
Deutsche bMcbrifteo im fcansOeiecben Sprachgebiet Dereelbe 2m
Rri 11 er Strasse nach Scnrprtna. Derselbe 231
Römische Scbmelz*Fibel. Dr. Q. A. Hoilwann, Metz 231
SpitrOmiacher friedhof bei Zillingen. Derselbe S82
BQchenchaa — Bibliographie 28»
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Beiträge zur Geschichte der Herrschaft Bitsch^).
1570—1606.
Von Heinrich Lempfrid, Saargemünd.
X
L Die gewaltsaioeBesetzany von Bitscb durch üerzoy KarlilL YouLothiiiiflea.
Am 22. mrz 1570 war Jakob Graf zu ZweibrQcken, Herr zu
Büsch > Licfateiiberg und Ochsenstem, in dem Kloster StUrselbronn
gestorben und ward daselbst neben seinen Ahnen beigesetzt'). Er war
der letzte Bfanneespross jenes ältcrm Zweiges des zweibri'ickisdjen
Grafengeschlochle.s. der seit 1297 seinen Silz in Hits. h hatte, nacli-
deiii Gi-af Eberhard die Herrschaft Httscfi gegen Abtretung der Burgen
und Voprteicn Mörsberg (Marimont). Liniiri ii und (Temiind fSaargemiliidj
von <Jeni U)lhringischen Herzog Friedridi III. eiiigclausclit hatte').
Nach dem Tode Simon Weckers V., der 1540. ohu«. luàmilidu;
Naehkuuimeu zu hinterlassen, verschied, vereinigte dessen jüngerer
Bruder Jakob die um&ngreichen Besitzungen seines Hauses in s^er
Hand: die Herrschaft Bitsch, umfassend die heutigen Amtsgerichts-
bezirke Bitsdi, Rohrbadi, einen grossen Teil der auf dem rechten
*) Quellen : Wctzlarer Kammergerichtsakten betr. den l'rozess iianau-
Uehtenberg gegen Lothringen in Strassbtirg, LandesarehiT. Herrn Amtsrichter
Irle in Ritsch verdanke ich die Kenntnis des Inhaltes dieser Akten ; er hatte die
Gftte, mir flfn von ihm gefertigten Aufzug aus denselben zur Vm-fügun}; /.ii stellen.
— Da Fuuruy, Inventaire des titres de I>urraine, Hand 11 und X, Stadlbibliolhek
in Metz, HandschriftenaMeilang (S. Catalogne des mannscripls, S. 197. No.285— 2$Mî).
— Akten des Gemeindearchivcs in Bitscli. — Lepage, Inventaire sruninairi; deti
archivf ^ i]t'));irtcmcnt.'i!< s de Meurthe-^'t-^îr..^^île. 4 Hiiniio. Nanc y 1873, 91. —
Leluuium, Llrkundtiche Uescliichte der Urafscliaft Uanau-LiclUcuberg, 2 Uäude,
Mamtheini 1868.
2) Die von ß. Hertxog Bd. Chr. lU, 62 mitgeteiUe Grabschrifl bei Kraus, K.
n.A. in E.-L. III, 9(',C,
3) Den deutschen Text der Tauschurkunde vom 13. ilai 1297 ^iebl Kremer,
Gesch. d. ard. Geschl., II, 151 ff., den französischen Mone, Zeitschrift f. d. Gesch. d.
Oberrb., Xlll., 412— 4t&, den lateinischen Wortkut des Vertrages von 1S02
Krämer II, IM ff.
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Saarafer gclci^eiien Ortschaften des SaargeniUnder Bezirkes, mehrere
Gemeinden der pfiihbayerischeii Kantone Hornbach. Pinnarans und
Dahn, die elsftssischcn Dörfer Ober- und Niedcrsteinbacb oebst Neun-
hofen*) : dann die teils von dem Stifter der Bitscher GrafenÜnie 'her- -
rflhrendc-ii. teils tiafh dtiii Abslerl>f'n des jiiniieren in Zweibrficken an-
sässig gcbUebeiH*n Zweites 1394 nebst anderen (ieliielsslneken ererl>ten
Anteile iin den Orten hisininjren. Kiittinjren. Contliil, M(>r>l)ery. Lanter-
lin};en . IHilsbertr timl iJnn^-Alldoi f im wesllielien Teilf Denf-Jcit-
Lothriiijren.s^ ) ; lemri die 14H0 dnreli Heirat dem Hif-> Ik i zu-
gefallene nord(")stlielie Hälfte der Herrsrhaft Liehtenl f i^. deien andere
Hälfle Oraf Philipp von Hanau, Gemalil der altneii Liehtenber^isehen
Erbtochter, eriiielt; endlich die 1555 an Graf Jakob tetztwillig ver-
machte und 1559 durdi ihn von aller Pfandschafl Itefrt'ite Herrschaft
Ochsenstein").
Graf Jakobs Ehe mit Katharina Grilfin von Hohenstein (gest.
November 1570) war naeh dem Hinscheiden des kaum ein .lahr alten
einzigen Sohnes Johann Kriedrieh (gest. den 22. August löÜHi <»hne
weitere männliehe Naehkomnien '^'cldifhen. und so wnr nnch «fit^ni
eigenen Tode eine Teilun<r seiner ansehnlichen Besilzuiigcn zu eiwaileu.
Als Krhhorrf'1i1i<fte erhoben Anspnif*!K
1, (irai riiili|i|i V v'>ii H;nian-I.ii dicnberg als (lemah! <\r\ ruizijren
bei^'ils ln*iî) a < i "lorlientrti l uehU-i utid Erbin (iraf Jakob.- und Vor-
uiuihUm s«'iner mit derselben er/.eu;rlen fünf Kindel- ^ als der nüchül-
lïcsipplen erben» ihres Grossvaters. Unter JJerufung auf die letül-
wüligc Bestimmon^r Jakobs von 1542, duss. för den Fall bei seinem
Absterben keine männlichen Kinder vorhanden seien, seine Töchter
seine siimllichen Hinterlassenschaften. * so vil aie deren vehijr und wvt
') l.t'liinann II. IK).
l'tiler «der graftn zu /weibiu« kou Ittfigebraciitf gcn-clttigkcilcu, uiiuut-
Bcliaften und gefeil in der meierei KGttinfen und Laderlingon. zu Miltzincen
i.Mulrey i, r.l>i-in{.'eii uDd dctegleiclien in der meicn-i KinsiiiiDß<-n in den diuttM-n
iliindlkiM licii. N< lliiij;t'ii uinl l'.in'^iniii;!( U vielen alui-» I n''' lif-n lic: i Ii iitii
gvwäiilen, vveihera, vis^rliervifii, eckuritulxuiigcu und gütcru uui kulliu^eu uD<i
MIHlcnihcii» gelegen » ertieheinen alü biM'liOflich mebtischc LeheniMtacke < Iii) \>U\
heller jfihrlichs geld» auf den t helfen zu finsmiiigen und sonsten 1 pfd. l>eUer
in dorn dorl H(ils}ifr;.' 22 |il<l. loUir. wi-iung zu 2 scliiiiïlin nnf! .*•.») rnrilter linbt'iii,
7.n KiUliii)!.en m Urni Aoti aul dem bilKchischen lüü 12 pfd. jährlu li» •ii.Ms zu
i ürhllllen ; 2 (»fit. zinti ulT Martini fallend und iB ijiMrten hibem ; 4 pfd. jahr-
lirb» ulT dem «rliaOt su Thil (ConUiil) >. Prozeüsakten, Vergleich« auch Lepage
communi s de k Meurllie unter IniMning.
*} liehniann Ii. 401.
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\vii- (l(s<ri! vt m io(|ih>ii zo lun ina'li! hahfii ei-halfoii sollieti, erjçrilï
(T nücliüiclic'i vvi ilf von Scliloss und H»*risi liafl Bilscb Beaitz'), » bevor
uoch Graf Jakob kalt geworden
2. Graf Philipp L zu Leiniiigien-Westerburg als Geniahl der ein-
z^n Erbtochter des älteren Brudeis Graf Simon Wecker V., die nach
ihres Vaters Tode in einein 1541 zu Heidell»erg mit ihrem Oheim
Graf .lakdb gesdilossenen Virtiu^e, für den Fall dieser ohne männ-
liche Leibeserben slerl)e, iln-e Kibrechte an die Herrschaft BiLsch sich
«iwdrtK klit b vorbehalten liatU^ -). Kr l)oanspriu:hle die Hälfte der tirbschafl.
^ Elisabeth Witwe des fSrjfen Hans Ludwig zu Sulz, Landjn'afen
im Klettjraii, die ältere Schwester der Grafen Sijuon Wecker V. und
Jakob: nud
4. Aitalhe Gräiin von Hohenlohe-Langenburg. einzige Tochter und
Esïm der Joiianna, der jüngeren Schwester der beiden Grafen ^ die
mit Graf Konrad zu Tübingen verheiratet war. Unter Geltendmachung
der in den AussteuervertrSgen von 1523 bez. 15i)2 enthaltenen Be-
dingung, dass der für die Auszahlung von je 4000 Gulden Heiratet
au>;iPsproohene Verzieht auf die elterlithe Hinterlassenschaft hinrdllijj;
?(-in solle, wenn mit dem Tode der Brüder der Mannesstamm des
Hauses erl*)?« In . erhoben Klisabeth und Agathe Anspruch auf je ein
Viertel der Hinterlassenschaft').
Die umstehende Tafel veranschaulicht die verwaudlscliaftUchcn
Beziehunjjen der Erben.
Lehnsherr der Herrschaft Bitsch war der Herzog von Lothringen.
Wie Graf Philipp von Hanau-Lichtenberg, so suchten auch Graf Philipp
zu Leiningen-Westerburg und die beiden anderen Verwandten Jakobs
unmittelbar nach dessen Tode bei Herzog Karl Ul um die Belehnung
oaeh, um durch dieselbe die Anerkennang der von ihnen geltend ge-
maditen Rechte an der Bitscher Hinterlassenschaft zu erwirken und
S'» vorläufiir wenig.'^tens in den rechtlichen Besitz des von ihnen benn-
f'ljruchten Erl tciN zu {relanpr(Mi. Ohnf înif eine Prüfung dc!- Xulä-^«i^r-
keit der orfiubeucn Ansprüche einzu<reheii. helclinte der lln/oji unter
'ler Klau.-^tl «uns mid einem Jedem seines mlitens \oi Inli iltlich » am
2Ü. August 1570 den Hanaii-Lichtenberger wie den Lcmin^er, am
IH. Oktober die Gräfin Agathe von Tübingen, zwei Tajfe .später die
>: Leliniann II. 472.
Das. mi 478. Du Kouriiy, II. 489 Ü.
Du Fouiny II, 48!) ff., 44« n. I.ulunana II, 4S'). 4S-H. Für Elisabeth ver-
wendete sieh in einem Schreiben an den Herxog von Lothriog.'n Kniaer )[bx.
Du FovRiY II» 410.
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Gräfin Elisabeth von Suk, und zwar einen jeden dieser Erben mit dem
von ihm beanspruchten Anteile*).
Ob man damals schon am lothringischen Hofe an eine Ein-
misdinng in den Streit der Erben zu eigenem Vorteile dachte, mag
dahin gestellt bleiben ; auflâHi*; erscheint immerhin, fiass die vom HanaU'
Lichtenberger jedenfalls unmittelbar nach Jakobs Tode, vom Leininger
am 26. .luni*) nachgesuchte Belehnun? orst so «pnf orfolfrto OfTon-
knndiiTP Voranlassiinir, seine Anfnierksanikeit auf ilic liitscher V( rhiill-
iii.s.-<e hii)/iiloiik( ii, tiaben dem Her/.op Karl die Verbuche Graf Phili|)ps
von Hanaii-LichU nberg, die Cnterthanen d» s iiilscher Landes dem pro-
testantischen Bekenntnisse zuzuführen. Alsl>ald nachdem der Herzog
dem Grafen die Belebnnng erteilt hatte «mit ungezweifelter Zuversicht*,
er werde « in derselben Herrschaft kein Religionsänderung nit schaffen
sondern in anbetradii, dass er ihm so bereitwillig sein Begehren er-
füllt, «den geistlichen Stand in seinem ruwigen Wesen und Freiheiten
was die alte katholische Rrlijiinn Ixlanijrn finit, sti jederzeit in der
Herrschaft Ritsch exercirt und gebraucht \voi<l« ii. [)leiben lassen», be-
fahl der Graf, in der Sclilo.sskapellc iti nit.scti tloii kjilholisfhen Gottes-
dienst einzn=te!!cn . ' nllon geistht iien Personen iUrn Ornat, Mrss'^'o-
wandt. II( ili;;tliuiii!i( r (iiitl andere Kleinoten, so zu dem GotteMlu iist
von alletlieru gel>rau(,ht aus dem Schloss Bitsch zu schaffen . . und
solchcrweg alle Exercitia, Ceremouien. dem geistlichen Stand geh()rig>,
abznsciiaflén. An alle Priester, Pfarrherrn und Vikarien erging der
Der Graf von Hanau-Lichtcubcrg bckuudut in seinem Hevertic, belehnt
n min mit «tcUois und sUdt Bitseh seiiurfllrBUicfaen gnaden nffg«big bttss mit aller
ainer zogebörde, item Lcmbargk derbarg Imibcr, item 400 gülden iärlkhor jaulten
und zins, so uns in worhsela weise Regen dem halben sod zu Linde verwiesen sind
auf fürsUicher gnaden i>ode zu Dwm* (über diesen lauscii »iehe Lebuiauu 11, 351)
Leiningen bezeugt whallen su beben « das aehlosa und Stadt Bitsch seiner fürst-
lichen durehlaucht Uffgebig li.ius, die büUeleien Uiniling und Itolirbach snnipt
den m*^i«*rpif>n VVfilHbmnnen und Scliorbnchen mit allen ibren zugehördf ti o nac h
absterben wetland des wohlgeborenen unsere» lieben schwebers ijiinon Weckers
graf von Zweibmeken unser lieben ehgemaUin als ein^jer rechter natflriicher
blutscrhin erblichen heinigefallen >, und die beiden Gräfinnen Urkunden, dass sie
•durch den edler, emvcsten Henrichen Senfft von Sdllbnrg als unser diesfalb
vollmächtiger anwalt zu rechten ledigen leben empfaogen hahen solche teil and
girechtigkeit, so ui» am scMoss und statt Bitaeb . . . samt zubehfir und auch an
der halben bürg Lemberg durch absterben lieben brnders Jakoben grafen su
Zweibrückon als rkr leiste mnnnsstamm und erben anerstorben und gepQren mag»,
Prozessakt. n: I>n 1 onrrn II, .379—383, 443 f., 46Ô f.
*) i»u Fourny U, 466.
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1
_ 6 —
RcMil. «in nllon Kirclifii iiimI l't';iii Ikii u» -Lilri« Immi zu lliiiii''!. Ainli
(lie Moiu bc (Irr lioiicdikliiierablei blürzelbiomi liuUeii iilior Philipps
CbergiilTe zu klugen.
Wie Herzog Karl im eigenen Lande jeden Versuch, die neue
Glaubenslehre einzuführen, mit Gewalt unterdrackte, so hielt er sich
als Lehnsherr der Herrsi^ft Bitsdi fftr berufen, auch in ihr die alte
Religion aufrecht zu erhalten. In einem Sehreiben an den Grareii vom
17. September 1570 erklärt er. dass er gleich wie seine VorellfTii
entschlossen sei. « so lan? uns fînlt «lei- allniäehlit: <lie lu -ji' rnnjr iili*"!"
nns(TLan<l und l'rovin/. beschert, den jreistlicheii St;iiid mid (IcsselbiL'cii
L'nion und Kinifçun^r olmc andere I.ehr und Andenin^ in/iilinlten. aiali
zu besciiirmen und zu beschützen >, und bittet ilni von .seinem Be-
ginnen abzustehen, die kathotisdie ReligionsQbung wieder einzuftthreD
und sich jeder Belästigung der Mönche in StOrzelbronn zu enthalten*).
Da diese Auflbrderung uid>eachtet blieb, so schickte der Herzog, fest
entschlossen < dem Unrat, so aus solchem Fümehmen erwachsen kann,
mit gebührlichen Mitteln zu be;rotrnen. einen seiner ergebensten Diener,
in dessen Geschirkliclikeil. Treue und Fleiss er ein besonderes Vor-
trauen setzte. <ien Christof von Hausen, .\niluiaiin vdii Siersl^er^. i"
die nerrseliall Hilsch mit dem .\ultiiijre. «in dt - llrr/n;rs Namen nini
von des llerzo^ts \ve;.'en als Lehnsherrn • die OlTuung aller festen Bui'geii
in der Hernsehafl zu verlangen, um die L'nlerthanen zum Festhalten
an der katholischen Religion aufzufordern und dem Grafen unter An-
drohung der Lehenseinziehung während der Minderjährigkeit seiner
Kinder zu gebieten, die Unterlhanen zur Glaubensänderung nidit zu
nötigen, die Prediger aus dem Lande zu weisen imd die früheren
Geistlidien wieder in den Besitz ihrer vorigen Heulen und Gflter
zu setzen ').
Am 5. Oktober erschien von Hausen in Hilsch mid entledigte sich
in Abwesenheit des Grafen seines Auftrages dem Amlinanue gegenüber;
1) Sclireihen I.otlirin<rons .in Hanau vom 27. Soptember 1570 und VoUmaebt
fttr Christof von Hansen vom 28. .September 1570. In einer spHleren Reschwerde-
schrift wird dem Grafen vorgeworfen, dass er * die religion, so vom allen in ob»
berührter henwchaft im schwank gewesen, an indem sieh onterBtanden habe,
etliche viel freistliclie personrn von ihren pfarren uint lehen. die sie ein geranm
Zeitlang bedienet und fürgestanden, ohne einige befugte Ursache aus der herr-
sebaft vertrieben, kirchen u. a. kirchengüter an sich geschlagen und in frembte
verbotene brlnch verwendet». Pmceaeakten.
'"i Absrliriri dos Rriefcs in den Prnzcssakten.
') Instruktion für Ciirislof von Hausen vom 2H. Se|)lember löTU; AbscUnH
daselbst
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als der iii Ingweiler ^^ich aufhjil((>n<l(' Herr Kumle davon erhielt, liess
er dorn lollirinrrisclicn fu-.uillen clun-h seinen Sekretär R(>rnliar<1
Hf>rt/(i'z i'ii»fTiion. Hn«s er in dem Herzo«;e «seinen Liliensherrn er-
ktuat n woUlc mid wcilcr nieiit; dann er sei ein Grat fies Reiches, er
ülehe von seinein Vorneraen in der Religion nit ab » ; der Herzog « solle
den Rel^nsfineden bedeoken, was der ausweiaet». Von Hatueii liess
sidi durch diese Antwort von der Ausftthmng des ihm gegebenen Auf-
Inges an die Unterlhanen nicht abschrecken. Nadidem er am 7. Ok-
tober in Stürzelbronn gewesen, dann in Wabclihi min, Wolmiinster,
Lemberg, Pirmasens die Wieilereinfilhrung der katholischen l\(ü<;inn?;-
iihim? nn^pordnet hatt«\ kam or am Abend (\n-< 1^. nadi r»<ilirli;i(.'h.
h:i li.tt ihm jedoch der (ii'af v(»n flnnnii mil <'in('i Ati/alil Hcwairncter
in (iea Weg nnd drohte ihn « loi l/ii>liipptîii », wottru er sich uîiter-
stclin sollte, die Nacht in einem bitscher Dorfe zu bleiben. So sah
sidi von Ihuaen gezwungen, Rohriiedi au volaaaen und filr dieœ
Nadit in dem nfichsten Saarwerdisdien Dorfe ein Unterkommen m
soeben
Wollte der Herz<^ nach dem Scheitern dieses friedlichen Ver-
suches, das a!{r nrkrtmltii-? in dem Rit.scher Lande aufrocht zu halten,
wie er versichert tialte. mit nachdrücklicheren Mitteln Philipps ITnter-
nehmen entgegen trftcîi. dann frätfo nr rüp Herrschaft beset'^en iti die
festen Plätze Tra(»pen Icj^en und mv laii'^c im Besitz hallen müssen!
biä er die unverbrüchliche Ziisicherunjf erlanul hatte, dass eim> Relijjions-
ändemng Dir alle Zeilen ausgeschlossen sei. Es seheint, als ob man
zur Ausfbhnin(r einer solchen Gewaltronssregel sich damals am loth-
ringischen Hofe noch nicht entschliessen wollte; sie schien dnrch
Philippe bisyetzige^^ Verhallen zu wenig begründet. Man sachte vor-
läu(i<; nni Ii weitereu Gründen, die ein gewaltsames Einschreiten rechte
fertigen sollten.
Auf einem lothringiwlicn Landtage, dem ain h (ïraf Jakob von
Zweibrücken-Ritsch bcigewolmt hatte, war eine Laridsteuer bewillijît
wonlen dfn'n Zahluti*r er jcdfu fi später vfrweijzeile l><'shalb vor ein
lolhringisclics Hiltcriferirht Ijt iuU'n. erschien er atitiinjrs nicht, erst
1569 verstand er sich dazu, iler Vorladung «les iîeneralprokurators zu
folgen, indem er den Freiherrn von Mörsperg nebj^t zwei Rechts-
kundigen zu seinen Bevf>llmftchtigten in diesem Rechtsstreite ernannte*) ;
Berictil von Hansens vom Oktober 1Ô70 in den ProiseHHakten und bei
ÜO Fourny X, 2. 242; II. 4.'>4 I.
i>u Fourny ü. 4r»4 f.
er starb jedoch vrtr dessen Aburleilunjr. Als RediLsimchfrilper Jakobs
iialli' IMiilipp nm Tage seiner Belehnuiig einen Anwalt des Kanzi^pr
Oberamtes mit Hen erforHerü^ben Ainvpisnn<rcn fQr eine etwaijre Fnrt-
setzun^r «tr-- |'rn/.r-«es vrischoii. Im .talirc 1571 wurde derselbe nun
erneuert: wi'duend die übrigen Erbberechtigten der Vi.iladiuiu' Fnljfe
leisteten, er.sciueii Philipp weder auf die Autlorderiing dunli einen
«BelUftbrief», noch durc^ ein «pubficuin proclama», er wandte sidi
Tielmehr in einer Beschwerdeschrift Ober das Vorgehen des Lothringen
an den Kaiser Maximilian II., der durch die Darlegui^r Philipps be-
Btimmt wurde, durch ein Edikt vom 8. August 1571 dem Herzoge
« bei p(»n 20 mark hUliirs soldes » zu verbieten, den (irafen dureh den
(îeneralprokurator \ '>r das h)thriniîisebe Mannperiebt zu laden, (lleicli-
z(y\\\rt prwirkle der lirat ein Mandat f^'p^pp «ich splh<t. da« ihm hei
nanihutler Pün > nntersajjltt, Kuuli iluitidiicu an IjoLhrini^eii zu cnli irlitcii*,*.
Der Flerzofî jedrich lies« jsirh durch diese Strnfandrnhun;; vnn ier
Foi lfctzims des av<iou l^hilipp eingeUnteU'ii V'crlahrens ni' hl ali-i hn-iken.
Uuler Berufung auf die von Herzog Anton nul KaLser Kai l V. Iâ42 za
NQmhent getroffenen Almiadrangen schrieb er am 1. Febmar 1572
dem Kaiser, dass er der Katseriiehen JurisdiktioR nicht unterstehe; als
lotliringi^hes Lehen sei Büsch seiner Landeshoheit unterworfen und
seien deshalb die Unterthanen zur Entriehtung: von Landsteuem und
[<eistung von Frohnden ihm verpflichtet'). Vorht i jedoch rauss r^clion
daj> Urleil des Maimgerichts erjrangen sein: nach lolhrin'^isehcr \Vr-
siclierung habe der (traf, da er sich weijrerte. • Qnoti«ation, Ronlri-
bution, Hilf und Schatzun;fen wie andere flntersjis.sen dei lothrinjïi^«'hen
Souveränität zu leisten», <ia.s Lelieu dei Herrschaft Hitsch seinem
i^nüdigea Fiu'äleu und Lehnherrn verneiul und widcrsprodien und sei.
weil er auf dreimalige Ladung nicht erschienen, in oontumaciani rer-
tirteill, als Rebell erklärt worden» wodurch der Hersog berechtig worden,
seine Güter dmsoziehen. «Der Graf ist seiner Felonie halber recht-
mässiger Weis auf vorhrr^'ohende Urleil und rechtliche Erkandtnus
des lothringischen ritterlichen Lehens'^erichts der Lehensslücke entsetzet
worden». .Auf Grund de.s.selben wip^ September 1571 der ilerzo}:
seinen Amlmann in Dieuze an, bei du .M( i« rwahl m dem Dorfe Hils-
prich \\\r. C.hâteau-Salins) von dem ervvähllcn Meier zu veiiaiigen.
ihm, dem Herzog, den Treueid zu leist^u und ihu als Landeüherm
1) Prozessakten. Du Fourny 11, 4M.
^ 0 Winckelmaim, J.-B. U, 190 ff.
') ProzesBttkten.
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— 9 ^
nnziicrkenncn, im Falle der Weigerung jedoch den Meier seines Amtes
ai entsetzen und selbst einen neuen Mei<;r und Büttel /,n ernennen^'
Die Bt aiiiworlunp der Frage, ob der Herzog berechtigt war, die
Inhnhrr il( r Ildi srfiaft zur Zahhuij» der f.rnKlsteuer heran^^U/^ifhon und
im \\"('i?eriiii?srallf m'rirhflirh ^Tjen ?io vorzuftehen, feiner ilinen die
Eiufiiiirunji des pi iflcstaiilisciien lickciintnissef zu wehren, hängt ab
von der Entsciieiiiutiji über die Nalur des LeiieiKsverliälliiisses zwijichen
dem Herzoge und den Inhabern der Hen-schaft Bitsch. Wenn Graf IMiilipp
in seiner Klageschrift an den Kaiser behauptete, dass bei dem Tausche
von 1302 die drei Flecken Mörsberg, Lindern und Gemünd « der Graf-
schafl Zweibrücken als des Reiches Lehen abgangen» und dafür ihr
«die Herrschaft Bitsçh inkorporirt und des heiligen Reichs Matrikel
eingeschrieben » und er und das Reieh die Ohorlii>lieit dariih t erlangt
und die (Irafen von Zweibrin kon als Inhaber der Hens- hafl Hitsch
dem Reiehe «alle gemeine 1 inlagen. Thlfsgeld nnd Kf»ntnlintifmes ^re-
reiebt, Reis und Folg geleistet, des K;i!nrner?erielits I nterlialtnii'^ Inr
ihr (iebiirniss er>taltet dass Sclilnss nml (iratseliaft Üit-rli ul' des
h. Reiches Grund und li^xlcn und Uberkiil ohne Mittel and gar ud im
Herzogtum Lothringen oder de-sselbcn Distrikt oder GeriebLszwang ge-
legen » und deshalb die Grafen von 2weibrücken als Inhaber der Herr-
sdiafl Bitsch «zu allen Reidisvffl'sanimtungen verschrieben, tür frde
unmittelbare Reicfasgrafen gehalten », ihre Rechtsstreitigkeiten vor dem
Kaiserlichen Karamergeridit ausgetragen, dorthin auch und nicht an
das Haus Lothringen appellirt hätter). und dartuis den Schluss zieht,
dass er «Lothringen nur mit der Lehensebafl zugelhan, sonslen aber
niemandes andern dnn uns und dem heiligen Reieh tnif der Hochheil
und Superioriteet tni(ler\vi»rfen und mit Steuer. Seliat/.ung. Reis und
Folg dieiisll>ai- wcre », .so ki>iu»le der Herzog — wie er es aneh llial
— diese liebauptungen durch den Hinweis auf verbriefle riialsacben
widerl^en. Die genannten drei Ämter liülten vor dem Tausche von
1802 die Grafen von Zweibrficken < von dem Haus Lothringen zu einem
ledigen Ldin getragen» und seien «ohne Zuthun oder Verwilligung
eines andwn Menschen > gegen Lehnrechte an Bitsch vertauscht worden :
weder in den drei Ämtern, noch in der Herrschaft Bit.sch habe das
Reich einige Sttpehorität be^^essen, so dass Graf Eberhard von Zwei-
brücken Ledigmann des llei/.ogs geblieben, wie er es gewesen, nur
bezüglich anderer (liiter. \\ « nn früher und aneh npii(»r linpss (1571)
die Inhaber der ilerrsi liittt ni der Reichsmalrikel veranlagt worden
seien, so sei das tuehl wegen der Herrschaft Bitsch, sondern aoderer
^) Du Fouray tl, HA.
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— 10 —
zwoilellos im Hoirho ^cIoiîiMi^r Rnjiil7,un«on dor Grafen ^roschehon, wki
sio iloiiii aiu h den (irafcnliU^l iiiclil von der Horrschafl Bitsch. sondorn
der Graf.scliafl Zweibriickeii lier Irüjren und durch ihr Erschoinen auf
(l''n lidhrinjri.schon Laridla<reii ihre Zu^ehörijikeit zum Herzogturne bo-
kutiftel hillli 11. Eine absif'htli< he Vordrehung des Vorganjres war sohl io;vs-
Uih die Behauijüuiti. dass durch die Heranziehutifi der Ijiiterthanen des
Bit^cher Gebietes zu dor Landsteuer uur bezweckt werde, < die ReichH-
»chateaniten und Kontributionen, so hieberor auf zutragende FftU dem
Reich erstattet worden, dem Herzofte als ihrem Superior zn leisten
und zn reichen», «von ihm und seinen Kindern die Reichssteuer zn
crz\vin«ren und u(T (ia.s Haus Lotiiringon zu eiden und zu verwenden».
Der Worlhut der Vnti.ijc von 1297 bez. 1302. der die (îrundiage
der Enlscheidunjï lnl'l. ii sollte, kann weder die hanaui.sohe Auffas-^unsr,
dass Her/^o'j Frirdii' li III. fiir -<ifh und -T'itir- Nnrlikommon nm Herzoji-
Inm f.oiliMii^jrii t'-'t iHi r- (nl.-r vvcitero iiii fit- i c-rr\ i( rl und voibehalteu.
dann, da.ss lijal l!lbii liard iuid spiiif lilibeu Ixrülirtes Schloss und
Flecken [hlsch von ilnu und hchilii Eibeu al.s zu einem rechten Erl>-
lelm empfangen und tragen sollen», erhttrten, noch die lothringische
Behauptung, dass der Graf von Hanau »di «unangesehn derselbig
dem heiligen römischen Reich zugethnn gewesen sein möchte, durch
Ânnehmung des Bitscher Lehens zu rechtem homine ligio imd ledigen
Mann für allen anderen Herrn des Herzogs gemacht denselbigen zu
einem rechten Leil)- und Lcheidicrrn an îi ' H'/cinittelten Lnndfursteo
nf- imd an;rcnoinni<>n inid dei- lolhrinßri.'^« ndsässerei. Souveräni-
tät hohen. Ohvv- nnd IJolniässi-zkcil pilicht- und uittci wiirdjr tremacht >.
als die alleini*i /iilii^siiic rechtfcr liiren • da jodocli ui vlcii Vertrügen von
urrd Vi02 nnl kt inein Wür U' davuu ilie Kede ist. dass das wegen
der früheren Lehunsstücke MörsbciiiC, Eindern. GemUnd bestehende
Lehensveriifiltnis dim;h den Tausch eine Änderunj^' erfahren habe, so
blieb es auch bezüglich der Herrschaft Bitseh rechtlich dasselbe wie
vor dem Tausc^he und wie es u. a. in dem Lehensroveme der Brüder
Simon und Walram von Zwcibi Ucken vnm Jahre 12ß9 ansges|)rochen
war: als Inhaber der Herrschaft Hitsch bli( l)ea die Grafetr dem Herzoge
jïe<i<Miiibcr in feuddli^io. « ini^^eniiltcUi' F^andsiisscn rrrrd L'irterthanen ».der
Herzog Uir « gelopler und geschworener Leib-,Lchnherr und Landfärst»
i) Kremer a. a. 0. II, ISO . . quiut nos facti »vanm (ideles et homineti
... *,'t lior idcni oniiit nosdi heredes et ah eo in feihlnüi • t lu.iniaium
li;ii»iin castra iiuslra Morsborch. (ii'iimnil«.' uc )<<,nders rum l omiti ^>^ iUiicncii»
pr.'Kî omnilxw vivcntilnis ligie et reddibilitiT ol»tiiu'?iius ». Verjtl. am h ('.almel.
Notice de Ixirraine. onlcr Sarrctîaeminesi : .Molitor. t^rkundenbudi der äladt Zwei-
brtUkffi. U». .
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I.ïp^h: äjrh »ipfiituH-li von l,ntlirin^''pn Hn^ Ho-tofien eine« rcf-hi-
lielien Al)hänjiijikfil>\ i i liitUni-ses dt-r llenst liall liitsch vom Ih-rzoti-
tiime b^rüiulon. so svuj ein IhatsächliohoH. als damals noch vor-
handen, nicht laebi- uachweiskir. Oer üuiäland, liass die Inhaber der
Herrschaft Bitadi nur als Grafen von Zweilnracken und Herrn eines,
wenn anch im Verhältnis zur Ausdehnung des Bitscher Landes nur
kleinen Gebietsteiles retchsunnüttelbar waren, vraur bald in Venresi<en-
heii geraten und allgoniein die Aiiiïas:suntï verbreitet, dass auch die
Herrschaft Bitseh seihst «ohne alle Mittel auf des Keii;hes Grund und
H'»df n und Ohf»rkeit ^relegen». Unterslützunu fand diese Ansicht in
(ter Tliatsache. dass die Grafen von Zweihhickcti :ds Inhaber von Bitsch,
nicht der Herzog mit den B<;jralien in dei Ikrrschaft beliehen, der
Flecken üilsch vom Kaiser. uichL vom Herzoge das Wochenmarküi-
recht ertiielt. die llerrsdiaft die Reichslasten getragen, die Grafen auf
den Reichsversainmlungen erschienen, dem Kaiser Reis und Folg
leisteten, die volle Strafrechtspflege in der Herrschaft ausgcObt. Rhigs
umgeben von reichsunmiltelbarem Gebiete. v(»ni Mittr Ipunkte desHerzoïï-
tum-s arri writr-ten entfernt und terriloiiul mil l.othrin^'en nur durch
einof} Teil ihrer Westjtrenzc zusammenliiin^einl. in Not und BedränjzniH
aui iiirc ci^rpT,pj, Schutznnifc! antjewiesen, hatte die llerrschafl Bitsch
.seit .lahrhund» rlen eine unabliäniriue. reichsunmiUt lbare Sldlunn einjje-
»omoieu. Der V'or.such. <leji Graien Jakob zur Zahlung einer Luiid-
steuer heranzuziehen, seine Ladung vnr das lothringische Ritteigericbt
nucht ganz und gar den Eindruck, als ob nur zu dem Zwecke ange«
strengt, um bei dem zu erwartenden Ausbruche des Erbstreites bei
Jakobs Tode eine Veranlasitung zur Einmischung zu haben und Bitsch
Jllr Lothrinjren zu trewinnen.
Man wun(i<'rt sich vielleicht. <lass der llerzo>»' iii(;lil solVjrt nach
Verkihvdi'/un:: flo- Siniir tcs des .Manny:eri< htes. der 'li'n Tlr-ifen von
Hanau-!, irliteul»er;i wcjieii Felonie .<einer lothrintri-- Ich Li In n !''ir ver-
lusli«! erklärte, zur Besitzcn/ieihrnji der Heri-schali Wil.-t Ii beitritt, Mandern
sich mit der Einziehung der mitten in herzoglichem Gebiete hegenden
kleineren bitschischen Besitzungen liegnfigte. Der (trund der Zc^erung
ist darin zu suchen, dass es ihm an der geuitgenden Truppenmacht
fehlte, um noch im Herbste 1671 die durch ihre Lage wie Befestigung
gleich gesclifitzte Burg von Bitsch zu nehmen.
Unterdessen setzte (îraf IMulipp im Vertrauen auf den Inhalt
lies Kaiserürlirn Mandates, das die von iliin vorgehraehte Aud'assung
der BeichsumintleibarkriJ der Herrschaft Bitsch zu der seinigen ge-
niaeiit halle, das W < rk der ßeligion^üiiUeiUiig fui t, iiiu vun den
— 12 —
lolhrinpischen ilerzopen 1130 gc^Tiiiulclf' iiiid ii'iehbe<îal>le lienedikhiier-
abfoi Stiim'lhronn. über welclu» mit der Zeit die Grafen von Müsch
«las Scliiiniieclit beanspruchten, liatte nach der Besitzergreifung des
Bitscher Erbes durch den Grafen von Hanau, da sie bei der Hand-
habung der Schirmrogtei durch einen protestantischen Herrn sich in
ihrer Existenz bedroht sah, sieh an den Hersog als den Naehkoinnien
der Stifter und ursprünglichen Schirmherm mit der Bitte um Schutz
pewandl. der ihr bereitwillig zugesichert wurde. Dieser Versucdl des
Ables und Konventes, sich des Grafen Schirm voglei zn entziehen, ver-
anla.sste diesen zn frc\v;dtsamenï Einschreiten, Am 17, Dezember
1571 hnbe er - sd Ih i ü hton die Monf lie lieni Herzog — aui .Multen
das Klo-slcr siewalliglich nnt 50 Plcnien. Uackenschülzen und Gesuide
überfallen, den Abt wegen des bei Lothringen nachgesuchten Schirms
geftngüch eigener Person angriffen, nach Uditenberg in schwer Ge-
fängnis imbeciUi corpore geführt, das Kloster eingenommen, das hanau-
isehc Wappen an alle Thf&ren und Pfosten genagelt, des Abts Gemach
verpitschirel, die Konventuaien und Gesinde, so im Kloster, alle da»
hin getmngen, da.ss sie ihm nit aus dem Kloster zu weichen, ange-
l*>hen müssen, naehmahlen <la« Kloster znr Gegenvvelir mit 9(» Reuter
umi iiir '2(t Hackenschützen belegen und besetzen las.sen»^). liiimil nun
m Ui eine Klage der Mönche über diese Vengewaltigung den Herzog
zum Elinschrcilen veranlasse, bevor er seine Absicht — vertragümäs:>ige
Anerkennung der Auslobung der Schirmvogtei durch ihn seitens der
Abtei ^ erreicht hatte, richtete er schon tags voriier ein sein Handeln
beschönigendes und rechtfertigen sollendes Sdireiben an jenen, dass
«diese Verstrickung gegen berahrlen Abt von mir der Meinung nicht
fiirjrenommen worden ist, dass mein Gemüt oder Will sei E. D. an
dero Fundalion einiehen Eintrag zu Ihun oder in der i^elipion lur-
znnemen, vil weni?er die Güter dem Kloster dadurch zu entziehen » :
der Herzog werde «des Abts und ;i;iiizen Konvents zu Stm zi'ilm im
Unfüge im Werk spüren und beliuden». in seiner Anlvvoil vom
30. Dezember erklärte der Herz(^. dass er erst Ursuch habe, den
schönen Worten m glauben, wenn er des Grafen guten Willen im
Werk yerspOre; er ermahnte den Grafra, die Gefengenen wieder in
Freiheit und den Genuss ihres Gotteshauses zu setzen; habe er Ursache
zur Klage, so möge er eine Tagsatzung anberaumen, um sich dort
id^er die Beschwerdepunkte zu einigen \). Ebenso erfolglos als diese
schrifUiciie Mahnung blieb der Befehl der Freilassung und iSchadlos-
') l'rozesisaktcu.
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haltung der (lefangenen, wetuhen die lothrin^^ischen Âmlleute Christof
von Hausen und Alexander von Braubctch i'iberbrachten'). Inzwiacheti
halte der in Borg Ucht( iih<M-<i (Mn;;('kerkerte Ât»t am Tage vor Weih-
nachten den erz\vun5!;oiien Vertnijf eiiigegungcii. dass Ahl und Konvent
den (trafen vnii Hnnau als iliren * iü/isjen onpe/wf»itellen Erhka.sten-
V(i{rt. Schulz- un i Si Im tnherrn jetzl und /u ewi^jen /eilen anerkesnien.
sieh hndiirder in keinen fn'inden JSchulz oder îSchinn h<'jrehen. sondern
den lüUiringischen, dem sie sicli neulich unterworfen, wiederabschaffeu
und die dem Hanse Lothringen übergebenen Briefe wiederum herbei-
scfaaflien, zweitens ohne Philipps Genehmigung kein Kloetergat ver-
kaufen oder verpftnden, drittens in das Kloster «keine Fremden von
welschen Nationen oder andere nnfiiirUche Personen zu Konventualen
aufnehmen >. vierten» die AbUswahl und UeslaUunj: di s Schaffners nur
mil Philipps Wissen vornehmen luid schliesslich die .lahresrf < finunjjr
von einem «rräflichen Iteatnten le!r<'n lasycn-» FHe WrwîiUunjî und
Verrüjrnnsr über das Klosterjjut. die AuJnalurie neuci Iii Uder in die
üenoösenschafl , inilinn der Foilbesland der Ablei war durch diese
BeetimnMingen gans in PhiUpps Hand j^e^eljen; mochte er auch zum
Schlüsse vemcheni} dass die Mönche < ihrer Jetzigen Religion halben Ende-
rung (nicht) befohren haben » sollten, der Vertrag gab ihm die Mittel,
in da.s Kloster Personen hineinzubringen, die für ihn die Einführung
des Glaubenswechsels betrieben. Davon waren der Prior und die
Hrfider. w'elche nicht in Stürzelbronn in (îewahrsam <?ehalfon wurden,
ühprzeu'/f. weim sie <\r-h weijfcrlen, in den Vortrajr /u willigren. und
leii H( r/ojf unter .Mitteilung des Vor«r( f;illi in'ii um Hetreiunsj; des Ables
und Wiedel ht'rstellunjr des frühtren Zustandes ersuchten. V<!rsage der
Herzog seinen Schulz , < so sein alle des Gottesbaus Gerechligkeiteu,
E. D. iure patronatns zust&ndig, himnit verloren, der chrisUidie Gottes-
dienst und der frommen Herzöge von Lothringen Fandation, Stammen,
Namen, Sepultur nnd Gedächnis hiemit aboUrt, das Gotteshaus zu
einer Hund^ruben und Spelunca nemachl >^).
üiesti Vor{fäny;e sowie das Vcrsf iK rlu n. das der Herzoj; noch
vor der Kennttii^^ des Überfalles der Abtn im<l des zwischen Philipp
und dem Aide gesohlossi-nen Vertrat?» "»^ den jii llui^enau sich anfhalten-
deu Stiiizelbrünner München in einem Sclireibeu vom 29. Dezember
'■ Prozesaakteti.
*j Prosui9i«akteu. Lohioanii 11, 47ü i.
*) PrazeiiaktMi.
- 14 -
ircjreheii lüitlf. ITir den Fall sic seiner rnt^'j-^îiil/nii^ Itcdinflcii. mil
trnädiger iluilc zu erschemt'u'; . iiiibm iliu /.u ujiilaH.seijüen Rüslungeir)
iin FriiJiUiig des küiiimcndcii Jahres an. um dem Grafen die Bibeher
Lande zu entreissen.
Dem Grafen Philipp btieben die kriegerischen Vorbereitungen, die
in Lothringen getroffen wurden, niclit unbekannt. Als er in Nancy
nach dem Zwecke derselben naclifru^'<Mi Hess, erhielt er von des
Heräsogs Marschall. (Iraf Johann v(tn Sîtlm. lir 1* i (ihijrendsten Ver-i lir-
runtren. Aber kurz nachher j^esrlmh das l iierhorte: nach dem Dunh-
zitfre diirrli die Grafschaft Saai w n dm erschien am 21. Juli « olme
emij/c viu lu r;>i |iende Verwaiiiuiig , Diliidation oder Absajçung > der
Marsdiaü und Airikan von Haussuuville an der Spitze eines starken
Ueerfaaufens'),zu welchem Dietrich von Schömberg ein Regiment deutscher
Reiter gestellt halte. « sampt aller notwendigen Dereilschafl von Steig-
leitern und ander KriegsrUstung, so zmu Sturm und Eroberung eines
Haus gehörijr oder notwendij:>. vor Bitsch und er/,\van<ren die Cber-
gabe des Schlotes. Der Graf halte eben noch Zeit gefunden, mit
seinen Kindern zu entfliehen. Hur/ I>endu'ig überrumpelte Dietricli
von St lioinlici Ii. und ntn 21. Juli ei ;;i ill Johann von Salm im Namen
des Her/.«»^.- um Ii vm dics^er llerr^i liatt Besitz, liess die (îewOlbe auf
der Burg öünen und «die eisernen Trüg mil Gewalt ufTschlugeu' und
nötigte dem Burgvogl die Âmtarechnui^n mit Gewalt ab. Ein Teil
der Dörfer wurde geplündert, die Untertlianen € mit Gewalt getrungen
dem Herzog Huldigung zu thueu»^}.
Auf lothringische Seite ist nie der Versuch gemacht worden^ die
Gewaltthatals nicht mit des Herzogs Zustimmung ausgeführt hinzustellen:
wie sehr Karl mil dem Gelingen des Anschla^ics zufrieden war. bekundete
er durch die Belohnung des Reiten l t i -!eu Diez von Schömberg, dem
er zur AneikenTintii für seine bei der Kmnahme von Bitsrli «^'eleislelen
Dieiiätb auf Lebenszeit die Einkünfte deä luUiriiigiäclieii Amtes Saar-
■t Lt-'lmijtnn II. 477.
•j la beiiiiiui Auftrüge bcuachnchtiglc ( Ii iri^tof vun Hausen die lui dcubclieu
ItcDislume wohnenden Amts- und Leheiisleulc des flenog» «de le tenir prM»
Ol en Rimvs pour venir (ruuvcr ic duc CharlcK iU où ils seraient mandée*.
Renteimeclituingt'n von s^ieisbeig von lô72.
liie in iiauauiâclier Dar&telluug aui < ctiiclii 1ÜÜ0 .Mann', in euicm loUt-
rinpechen Berichte als «wenig Mann ohne einig gross Geschütz, Artillefie oder
aiidiT Hiistung zu ki ie^cn oder slürnion > l))'/ 'icliiiole Triippenmacht bestand ans
12 Fälinh'in Kiis^ivolk und 2UÜ Iteitern. Prozcttitakten.
') Prozetfsakten.
!
I
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gemünd zuwies*). Auch von <ieu lolhcingisfhen Geüchichlsscrhreibern-)
wird Karls Vorgehen durchaus gebilligt, während der sseitgenössiache
ebftsstsche Chronist Rertibard Herzog in berechtigtem Unwillen die
Tbat mit den Worten meldet : « ilen 21 july hatt gntff Johann 211 Salm
von weuoii liert/o^r Carolii zu Lothringen düss haiiss Bitsc*h mit gewalt
landlfriedetisbrüclnjror weiss uinl mit verriillerey eiiij^erioininon • .
Dn»<« o< niolit auf eine nur zpitwoiligo He^sotznnir flor Horrschaft
Hitj^oli abireseiieii war, hkiii > t\\ ;i diiroli eine m i tia';-irja.ssi;îO Zu-
sicherunir des Grafen miu Uaiuiü-Lklitenberii und der anderen pro-
testanüscheu EIrben die zuverlässige Gcwissbeit erlangt batte, dass in
GlanboMsadm nicbts geändert werden solle, zeigen die unmittelbar
auf die Besitzergreifung folgenden Bfossregeln des Herzogs. Eine wfilsehe
Besatzung von etwa 150 Mann wurde in das SchloHS gelegt'). Ober
den Bestand du Ämter Bitsch und Lemberg und ihre Einkünfte wurden
alsbald von lotlirinjrisehen Beamten «.'cnniir' Krliebuuiien an^cestellt imd
diesbezûjîliehe Naf hwoi*-nn?PM <\t^m Staatsrate ein'/ereicbt und behufs
Krhpbiin'^^ d^r (»t fitllt' Hin lotlii iii/iscber lientnieister in der Person des
.lohann Ikck m IJitsrh einj,^e.setzt. Am 25. Au^nist 1572 wurde der
Rai Dietrich Alix dorlliîn entsandt, um die Ausfiiliruug der nach der
Atuncht des Haupt- und Amtmannes Anton van Tavagny an den
ScblOssem von Bitsch und Lemberg notwendigen Befestigungsarbeiten
anzuordnen und die Versorgung der Besatzungen mit Lcbensraittehi zu
regeln*). Die Leitung.' der Hefesli|junj£ la^r in den Mauden der loth-
lin^^chen Arcliitekten Claud(^ de St Jean. Benedikt Ambrosio, Thierry
Maréchal und Didier Jardin').
'j « 1072 Ii 4 seplcinbro ('Harles III pour récompenser des bons services que
Dielnch de Schömberg colonel de cavalerie alleiuande lut avait rendus specinle-
nMnt «a recottvremetil «iprii»: ücHiUcli«; loy donne le chasleaa ville et seigneurie
me Im revenms nomme» det aydes ordinaires de Guemmide pour sa vie . . .
tstulcnient *r; souveraineté et Tonverture dudit ohaslean réservées à S. A.» Du
Koumy X, 2, 79.
>) Digot hist. û. Lorraine, 2, IV, 200, geht Qber die Geschichte der Weg-
nahme der Hemehall Büsch mit den Worten weg: «Ce dernier (l'hilipp von
Hm. -il. oiiMinnt cc qu'il I. vn-l h Charles, ('tablit le Luthéranisme dans le
coiutë et le duc de Lorraine fut obligé d°y envoyer dvn Iruape» conimaiid^'-es par
le caml« de Salm, par Afrtcan de llaussonviU« et par Thierry de Schömberg qui
s emparèrent de liitdie le it (sic; juillet l.')71.> Ûie ausIDhrlicliere Darstellung
(Ulmets II. i:(71— i:i75, ist votier staciilicher IrrtOmer.
3) Prozessaklen.
Do Foomy II, 430.
*) Lepage, biventaire sommaire, B. 3006-^9088.
- 16 —
(1. Die Klaye Grat Philipp» vou Hauau-LichteDbcrg gegen Herzog Karl III.
Unmittelbar nach dem Geschehenen klagte Graf Philipp von Hanan
hei dem Kaiser gegen den Herzog wogen liundfriedensbruches und bat
um Beistand zur Wiedererlanjfunp dos Erbes seiner Kinder. Rai und
Blir^ermeistor der Stadt Augsbnrj? suchte er (Uirch ein Schreiben M. in
wrlrhcm fr dru ('berfnl! dnr l.ofhrintror und die Besitzergreifung des
l»in<lcs (liii(lt dieselben iui-liilirlicli scliihleiie. zur Vertretung und
llnlei <tiil/.iiii;i beiuei UilU' aut dem in Augsburg bevorstehenden Heich?'-
lage zu gewinnen. Die Fürsten beschälXiglen sich in der That mit
Philipps Klage. Nachdem die Vertreter beider Parteien ihre Be-
schwerden« die GrQnde für ihre Handlungsweise, vor altem ihre beider-
seitige Aufiassung über das Leheosverhaitnis des (trafen zum Hersoge
vorgetragen hatten, misshilligte die Versammlung, indem sie sich der
vr»u den hauaui.scben BevoiHmfiebtigten vertnslenen Ansicht von der
Reiolisuniniltelbarkeit der TIerrscbal't Hilsct» auscblos.s auf das ent-
;jf |iif>f1pnsic i\:\H VorLffhen des Lothringers uud erkliirle. rl^ss selbst fiir
den Hitscti lotiu iiigiscbes I.olien «et. limi ll('i/n<^ kein Heclil zustehe,
den Graf Philipp diirdi Kinzirliiin^r >f i llf i rst hall zu shafen. deren
rechtmässige Inhaber eiilweder de.- liiattii Kinder allein «»der in Ge-
meinschaft mil den Kindern de.s Cirafen Philipp von Leiningeu-Wester^
bürg und den GrfiGnnen von SuIk und Hohenlohe seien. Der BescUuss
des Reichstages lautete dahin, den Kaiser um die Verh&qcung der
Reichsacht über den Herzog zu ersuclien, wofern er nicht Bitsdi und
Lemberg dem Grafen wieder übergebe oder bis zur Entscheidung der
Klage durch den oberrheinischen Kreistag unter Sequester <trHo^).
Nachdem der liisciiof von Worms und der Pfalzgraf bei Rhein
einen vergeblichen Vcnuitteltinfr^vprsucli uiilornoniTnen halten, be«c}i;if-
VvjU' ^'wh 157H dci- ((ix rrlH'iiiiscIir Kiristii;; in Worm.s mit dem Streite,
lin r Iruk'ii die loUningisclK^n tit -^wiKltcn rtn't einer vollstiindig neuen
Begründung von Karls Vorgehen aul ; i>ie Eninalnne von Bitseh sei er-
folgt « zur Konservirung, Handhabung und Versicherung aller Parteien
habenden Recht und Gerechtigkeit Aus den Reichstagsverhandlungen
musste der Herzog die Oberzeugung gewonnen haben, dass sieh die
Besitzergreifiing von Bilsch vor den deutschen FAnrten nicht mît der
zweifelhaften B(,'schuldigung und Verurteilung des Grafen wegen Treu-
bruches rechtfertigen lasse. Deshalb verfiel man jetzt am lothringischen
>) Tom 4. AuguBt 1578 im AtisKose bei l>u Konmy X. 2, 241 f.
») Du Fourny X. 2. 248 IT.
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Hofe darauf, ^u-\i als Verteidiffer der Rechf='niis]Mnrlie der Milerbcti
aufzuwerfen. Durcli diese nachlrägliche Ilerbcizciiung eines OruiKlcs,
der, wenn auf Wahrheit beruliend uud von vorneherein vorjîebracht,
dBB Recht zur Einmisehang in den BiUidi^ Erbstreit hätte geben
können, gestand der Herzog selbst die Unzulftnglidikeit der Grtknde,
die ihn bei seinem Vorgeben geleitet haben sollen, oui, offenbarte aber
zi](gie!ch die Verwerflichkeit der lothringischen Politik in diesem Handel*).
Es lag auch fiir (Irn Herzo;^' auf der Hand, dass ein gerichtlicher
Schipflsspruch nur auf Herausgabe des wetr^renonimenen Gebietes an
die Erbberechti^fen Iniitcn konnte. Uni auch für dicton Fnll ein Recht
zu haben. >i( h im Besitze von Ritsch 7.n behauplwn, halle der Herzog
Unterhand hingen begonnen, durch Kauf (he An.sprliche der übrig(>n
Erbberechtigten an sich zu bringen. Den Weg dazu hatten diese
selbst dem Herzoge sehr erleiditert, ind^ sie 1571 am Hofgerichte in
Nancf gegen den Grafen von Hanau eine Klage anh&ngig gemacht
halten, «wdl er sich unberechtigtermasaen Schloss. Stadt und Herr-
schaft Bitsch bemächtigt ^) > Um so leic hter musste der Herzog sein
Ziel erreichen, wenn die Kläger seine Auliassang von dem Leheasver-
hr)!tni'<«f trüft n. dir» Horrsol^nft fîH-t h also als ein von Lotbrirv^'^pn iin~
nutielbur abhängiges Lehen betrachleleu und sich in diesem Siuue
aussprachen.
Eine diesbezügliche Ei klarung, dass Dilsch ein alles, lotliringischcr
Landeshoheit, Gerichtsbarkdt, Besteuerung und Dienstbarkeit unter-
stehendes Lehen adi, hatte Graf Philipp von Leiningen für sidi und die
Gifilinnen von Sulz und Hohenlohe bereits am 24. September 1572
abgegeben; ara 4. und 13. März 1573 stellten letztere .selbst eine gleich-
lautende Erklärung aus"). Der Proze^-s gegen Philipp von Hanau auf
Herausgabe ihres Anteiles an der Hit.'^cber Erb.sehafl begann mit dessen
Vorladung diirch den lothringischen rie r'if^'ralprokuratdr nnch Nancy.
Auf diese hui autwortete er am 23. Nuvciaber 1072, da.^s er vor dem
Manngcrichl nicht eher erscheine oder sich vcrlieleu kissc, als bis er
^) Für sie isl nichts so bDSctiameud, als wmu ciu J&luhuudert ä|jutür der
lothringische Prinz Karl Heinrich von Vaademont. der Sohn Herzogs Karl IV., bei
der Belohnang mit Bitscb durch T.iidwi^' XIV. bekennen masd, dasss üitsch un-
mittelbares lî 'irîi-.?.-!,. n fii ; r.nî .lie Zt.'il k;oblieheii st-i (il dcdare leiiir du roi
de France le couilü de Uilsche, lc(|ucl il dit avoir été jo^quÄ présenl membre
nninédiat et terre aUodîale de PEmpiro. ce qui lai donne séance et voix dans
le* diètes et assemblées d'Etat). Invent, soinm. B, 663.
Prozrscakîen. Du Fourny II, 405 f.
^) Du Fourny 11, 4ô5;
2
«
wieder in den Besitz von Schloss \m<] IIorr>chafl eingesetzt sei*). In
rîcr Sitziin? vom 2. Dezornher begiiuiii^ tt ii *iic Anwälte der Agallie
voll Hotienluhe den;n Ans^pi iklie. W;>lirt ii'l dii' Vorhand Iini}ren alt-
sichllich in die Länge gezogen wurden, fand ti<,i Herzog Zeit, den Be-
Tonmftch%teii der Kläger auscinanderztiaetzeD, wie viel Torteflhafter
es sei, gegen eine entsprechende Abfindungssumine das beanspruchte
Erbteil ihm abmtreten nnd ihm die OorchfQhrang des ProKsses. der
jenen als möglichst schwierig und zweifelhaft hingestellt wurde, xa
Oberlassen. Es gelang ihm in der Tliat, die Klftger ifir adnen Vor-
schlag zu gewinnen. Nachdem Graf Philipp von Leiningen am 21. Sr>p-
temhpf 157.3 tro^ren dio Siimmf mn 50000 Reichsthalorn, zahlbar m
drei Tri iiiiiK 11, die -cini r ( lriii;i!iliit /n^tUndigc Ilfllftf <li'i' I Ifirschaflen
liit.scli uiui Lt uibcig, wie nie (irai biiinMi Wecker V. be^e.^.stü, verfiusiserl
hatte 2), verkauften am 9. Oktober die Bevollmächtigten der Gräfinnen
Elisabeth ron Sulz und Agathe von Hohenlohe, Graf Albert von Löwen-
stein, Doktor Emst Regens und Doktor Georg Schwendt, Amtnuuin
von Waldenburg, deren Anteil — : je än Viertel der Harschaften —
für 25000 Heiclisthaler*), wozu sie schon am 23. Juli 1678 Auftrag
erhalten hatten*).
Rechtsansprüche auf die Horrschfiflcn I^itsch und Lemberg hatte
der Herz()(r durch diese Käute itliii»' Zweitei erworben, ja wären die
Ansprüclie der einzelnen veräussernden Parteieu in dem von ihnen
>) Du Kourny II. î.">")
S) Du Fouruy Ii, 444— 44b. Weihnachl&u 1573 wurden 10000, Jolonoi und
Weihnachten 1674 je 20000 Th&ler gezahlt. Die im Hetdellierger Vertrage 154S
vom Grafen von Leiniii^cn einjçeî:anj;ene Verptliditiiiq;^ f&r den Fall der Teilung
li Ii F.rlien «los (iiafen Jakob (j<KM) Gulden heransznzahlen, mnsste der Herzog
iibt-meltinuni da ur sidi anfangt» dut Erfüllung dieser Pflicht zu enUieken suchte,
■o erfolgte die Herausgabe der Sclmldvenchreibiuig aeitois Leiningen erst am
26. Apri! l'iSi, nachdem der Herxog IQ einer besonderen l^rkunde vom 29. April
lyS4 das Vcrsprcclicn Ï nf S orneuern müssen. Für Lehmanns iiehauplung. II. $74 f.,
du&s Graf l'hilipp von Leiningen üchon vor der b^iimahmc von Uiläch dem Her-
zoge seinen Anteil an der Rrbschaft verkauft, nnd Ar die Tora Grafen von
II iiau geäusserte Beschuldigung, dass auf Ht tu i!)cn des Grafen von I>einingen
die ncsit/.GrgrL'ifung von liilscb erfolgt sei, iindet sieb in dem mir sogioglicben
Material keine Bestätigung.
*) t)a Fointny n, 878, 446. 9000 Thaler ward«i sofort, der Best mit
23(X)0 J halom tun 6. Janaar 1576 zu Strassborg im Gaslliause « zum Geisl » ent-
richtet ; dn.«. n, 447. Ffir ihre Ansiiriiclie an d»Mi lioIitenbergi.sclien und ochscn-
sleinib<:lieu Iksitzungen der Grafen von Bilscii wurden die Damen 1579 bez. Iü81
von denGrafon von Hanau und Leiningen mit 8000 bez. 10000 Gnlden abgeftnidea.
Lehmann II, 4.S0.
*) Du Kourny ü, 44«.
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- 19 -
behanpteton Umfonge durch du richtarliches Urteil als begrOadet
achtet worden, 80 war Lothringen nunmehr alleiniger Reehtsinhaber
(1er beiden Lehen. Dass ein solcher Entscheid möglich ^ol. •il.iubte
Irr Herzog, der nunmehr als Rechtsnachfolger der genannten Erben
(1(11 l'roj^ess fortsetzte, wohl solhst nicht. Dem Grafen von Hanau
stand mmdestens ein Viertel an der Bitscher Erlix hafl zu, filr dessen
Abtretung der Herzog ilnn s* liliessilich nicht weuigor bieten konnte
als er dem Grafen von Leiningen gegeben, ausserdem hatte der
Hanaoer noch die oben erwähnten 6000 Gulden zu beanspruchen.
Er hatte gewiss âir Zahlung dieser Summen sich verpflichtet, wenn
es den 1574 vom Kaiser Haximflian znr gOtlichen Beflegung des Streites
ernannten Sddedsrichtern, dem Bischof von Stra»biiig Graf Johann
von Manderscheid und dem Markgraf Karl II. von Baden, gelungen
wäre, Ausgleichsverhandlungen hcrbeizurühren. Allein GrafPhilipp von
H.HnaT] erklärte, erst dnnn in eine Unlcrhrmdînnji cinfrelcn zu können,
wenn der Herzog ihm iür d;is 7.w^v(\v^\e l'nrerhl vollsliiiidige Geniijj-
thuung geleistet, d. h. die Herrschalteu Üitsch und Lemberg herausge-
geben habe').
Die endgiltige Entscheidung in der Klage des Hanauers gegen
den Herzog ging somit an das zuständige Gericht, das Rdchskammer-
geridit, ober. Der Zweck dieser Arbeit schliesst es aus, eine Dar-
stellung von dessen langwierigem Verlaufe zu gehen*). Auch der
oberrheinische Kreistag beschäftigte sich mit der Angelegenheit weiter;
hier war es d^ Pfalzgraf Johann d. Ä., der sich der Sache des Grafen
von Hanau annahm'); ebenso scheint sie auch auf den Reichstagen
znr Verhandlung gekommen zn sfin*), doch ohne Erfol»? fiir den Grafen
von Hanau; Bitsch und Lemberg blieben in lofhriii^zi^* hcm Besitz.
Die Absicht, durch einen HandsUeich sich des Hil.^clier Schlosses
zo bemächtigen, erfuhr der Herzog so zeitig, dass er am 3. Dezember
1575 den Befehtalmher der Besatzung Herrn von Ofirecourt Mh genug
«STDen konnte, auf der Hut zu sein*). Auf die Verstärkung der
•) Du Fouroy X, 2, 244.
I) Akten, den Proeeu betreffend, verzeichnen Du Fonrny II, 466—400. 878,
totont. somm. B 559. 3006. 8027. 306;^. :^080. 3082.
*) So auf dem Tage von 1577, l'rozessakten. I>n f nurny IT, :»7S'
*) Auf dem Regenaborger Tage gaben die SUiadc dem Herzog zu verslehen,
dtn er «bei mefannder Recktfertigang die geroeine Anlagen nnd Schatznngen,
30 Uft anbero die Grafen von ZweibrUcken Herrn zu Bitsdi aun der Herrschaft
Büsch und andere entwandten Gfitera erlegt, dem Reich giei«bfaUs abrichten
•oUe ». ProzesfialUen.
^ Da Fouray II, 456.
2*
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Bcrestigungen wurden aus den Eiininhmen der Herrschaft LeUfu lillirfifi
Summen verwandt; der Befehl über die Garnison lag in den Händea
zuverlässiger OfTiziero. nl« Grundlago fi'ir dio Vonvaltting der Herrsciwft
durch einen Amtmann und Rentnieibler «iicntc eine von cUmu Priisi-
dontcii lier lothringischen Reehnungskaminer Thierry Alix 1577 at^e-
fassle Landordnung der Herrschaft Bitäch').
iU. Büsch aa dea Markgrateu Jakob IIL von Badea-Uodiberg verptäDdd
Herzog Karl, der sich wühitüid der Religiouskrit in l'Vankreieh
anfangs neutral geliallen halte, war durch den am 31. Marz 1584 zu
Joinvilie geacfaloBseoen Vertrag der Liga beigetreten und im Hin des
fo^^den Jahres za doren Fddobersten ernannt worden. Betrft^tliche
Geldsummen stellte & den Verfofindeten zur Verf&gung und seine
Traisen betei%teii sich an d^ W^nahme von Verdnn und Toul und
dem miaalnngenen Anschlage auf Hetz. ThatkräfUger beteiligte er sich
erst an dem Kriege, als 1587 ein aus deutschen, französischen und
schweizerisrhon Prolpslantcn l)estehendos Heer von 30000 Manu vom
Klsas«;e hör den ( il;iul)('iis;.'eiios*son in Fraiiktcieh zu Hilfe zog und
unlur ai'gtjn Verwüstungen .^eiiicii Weg durch das lulhringische Land
nuiim. Um gegen derartige EiidüUe für die Zukunft seine Grenzen zu
sichern und durch wirksamere Unterstützung seiner Verwandten seiue
Ansprüche auf die finnzösisdie Kônigskroœ me Geltung zu bringen,
sah sich der Herzog veranlasst, seine Streitkräfte zu verstftrken. Unter
anderen deutschen Tnippenftthrem nahm er audi den Markgrafen
Jakob von BadeurHochberg in seinen Dienst.
Dieser, unter seinen Standesgenossen durch geistige Begabung,
gründliche und vielseitige wissenschaftliche Bildung hervorragende Fürst-j.
noch entfernt mit dem lothrin^^isrhcn Herzor>>}iause vorwandt'), halte
sich 158Û — li>86 in dem Kölmschen Kriege als Verbüodüter des En-
I) < Déclaration sommaire des mairies, sergenteries, villages, condmta, KUtM»
rcvcmip. (inidii. mf>«Tirps-, ('■fnn^'is, litnilo^, front irres, droits, loi-;. Tisn^rr? H cou-
lumea de la Icrrc et seigneurie de Ditsclie faite par Thierry Âiix président de
la chambre des comices de Lorraine >. ArehiT in Ifaney, B. 668.
«) Janssen, Gesch. d. deutsch. Volkes V, 880.
8) Mni Iv-raf .Iaknl> 1,. ; tf.'IV halte zur üeinahlin Kathn rinn vnn I/ thringcn,
die Tochter Karls U. von Lothringen (13iM)— 14j}l), »0 dass Karl Ul. und Jakob III
im seehiten GHede Nachkommen KarU D. wwmi.
(1589—1590.)
Usdiofo Ernst von Bayern, unter dem Oberbefehle deä berûhmlca
Kriegdieiden Alexander Farnme von Parma ab aiugeseiöbiieteD Heer»
Ahrer bewfthrt'). Daher Qbertrngen ihm im folgenden Jahre die Reicfas-
slände in Schwaben und Ebaas den Oberbefehl Aber eine Art von
Beobachtangaarmee, welche gegeniiber der durch die nach Frankreich
den Hugenotten zu Hilfe sehenden dontsohen Heerschaaren herbeige-
riihrlen Unordnung und Venvirning Ruhe und Sicherheit wiederher-
stellen und aufreoht orhaltoii .■sollte.
Am 8 Kel)riiar 1Ö8S ;.Miif; er mit dem Hci zo^t einen W i-tra^' ein,
iliin zwei Keginienter Landskiiechte und zweitausend Reiler zuzulTiliren'),
wogegen ihm der Herzog eine persönliche Jahresbesoldung von ÖOOO
Thalem maicfaerte. In einem Sehreiben an den Herzog Ludwig von
WQrttemberg vom 22. September 1588, in wdchem er dieeen bittet,
die zur Erg&nzong der Regnnenter notwendigen Leute aocfa im schwä-
bischen Kreise werben zn dfirfen, erklärt er, dass er mit des Kaisers
Erlaubnis gehandelt habe « zu nichts anders denn zu rettunjr gedachten
herzr>{ron eifrenpr laiidt und unlerlhanen • . An der lîcla^rci iin^' und
Einnahme v(»n .laincts nahmen dir bailis< licn liillsvolkcr rUlimlu licn
Anteil, vier S<li\va»li(»nfii ücilcr von ihruMi wurden darauf dem Herzog
Mayenne gegen ivuuig Heinrich von Isavarra zur Unlerslülzung gesandt^).
Nach AUaof des Jahres war der Herzog sovrohl mit der Zahkmg
des Soldes als der dem Markgrafen schuldigen Pension im Rückstände.
Da kam Jakob seiner Yerlegenhät zn Hilfe, indem er Ende Mai 1689
versprach, wenn der Herzog binnen 14 Tagen die Hälfte seiner Schuld
entridite, ihm zur Deckung der anderen Hälfte in zwei bis drei Wochen
20000 und in zwei Monaten weitere lOOOO Sommerlluder vorzu-
schiessen. Zur Sicherheil fin- die gesamte Schuld von 142880 (uilden
verpfändele ihm der Herzo;; am 28. Mai die Stadt und Herrsehall
liitsch und die Hiilftc des Amtes Lemberg mit allem Zuhehur und
Rechten, ausgenommen das Schloss vonlüLäch, (Ue Landeshoheit, das Recht
éet Eriiebung der von den Landständen bewiUigten Stenern und der Anord-
nung der ftkr den Festnngsbau in Bitsch erforderlichen Frohnden ; er reser-
vierte sich femer die Ifitansübnng des Jagdrechtes in den herrsdiaftlichen
•) Srlmcpflin. hislor. Radcnsis IV. 121 f.
*) Du Fourny 11, 382 f.; nach Kleinschmidl : Jakob III, Markgraf von Baden
«nd Höchberg, 40, waren es 1000 Reiter and 20 Fähnlein t ussvolk. Als liaupt-
lente warden in d«iD Soldrextrag« Lorens von Riileben, Fnuu Cauiitof RdchUn
von Stoivirk (?), Eb«riianl Wold«nDar von Holderstein, Johann Heller, genannt.
l>u Fourny VII, 168.
*) SchöpOin a. a. 0., ISöw
- 22 —
Forsten nnd die Befugnis, seinem Hnnptmnnne in Biboh oinon .lasrd-
hezirk aiivvoison zn k'Vnnen. Sollten die jährlichen EinkiuiUe, welche
nach dem Durchscliuitl der in den letzten neun .lahien ciugeguugeuen
Gefîille festgesetzt werden sollten, die Summe von 10000 Gulden über-
steigen, 80 mttsBe der Marlq^raf die H&lfle des Oberadunees mit deni
in zwei Monaten abzuüefernden DaTteben Ton 10000 Thalem dem
HenEoge aus2»hlen, die andoe Hfllfle auf den schulden Sold in Ab-
zug bringen. Nur im Falle, dass bei einem etvraigen Aufenlhalte des
Markgrafen in Bitseh seine pers^üiilielje Sicherheit gefährdet seliiene,
solle es ihm erlaubt sein, mit den notwendigsten Dienern und ^^finer
Kiiiricliliiiiu' im Sdiln^sc zu wohnen. Jakob musste sit-li ciillirli ver-
plliehlen, an dun besjlehenden Heehlszuständen nichts zu ändern, jeder-
zeit nach vorheriger dreimonatlicher Kündigung gegeu Rückgabe der
schuldigen Summen die Herrschaften herauszugdven und sie, wenn der
Herzog in dem ror dem Reichskammergericbt schwebenden Prozesse
nnterliesen sollte, gegen Sdiadloshaltung sofort wieder abzutreten oder
an Ihrer Stelle ein anderes, vorher zu vereinbaiendes Pfendobjekt su
Qberaehmen*).
Dn Im reit s Anfang Juni vom Markgrafen die in Aussicht gestell-
ten fielder :iur;.'t lti:i( ht waren, erhielt .sein Kanzler Dr Tohann Pistoriiis
Vnllmnc'ht. wc^M'ii der rbernahmc dor Horrschafl l!it>< !i mit dm Ah-
gcnrditi'lrri des IIci-zn^^s in ünterliMiidlimucn zn treten, nach deren
Abschlu-s Pist(>iiu.s und Werner von Wangen am 18. Juni Weisung
erhielten, vom Lande Besitz zu ergreifen. Elnde Juni hatte der Präsi-
dent der lothringischen Rechenkammer Dietridi Alis mit je zwei herzog-
lichen und markgraflichen Rttten die Durebschnittssumme der CSu'
nahmen wahrend der letztrerflossenen Jahre auf 7144 Golden 6 Batzen
festgesetzt, am 22. Juni wurde von Jakob der Lehensrevers, am 25.
von Karl der Belehnungsbrief ausgestellt*). Am 28 .luni . ri:i!ii an
Ali.K der Befehl. Bpnmte, Meier und l'nterthanen der Her r-* halt
Bilsch voti ihrem dem Herzoge geleisteten Eide «u entbinden mid sie
anzuhalten, dem Markgrafen zu huldigen. Die Besitzer,/ri iftmg im
xNamen Jakobs erfolgte schliessUeh am 7. Juli 1589 duivli IMstorius
und von Wangen, die auch den Treueid -von den Uuterthanen sich
ablegen liessen^.
>) Du Foamj n, 386.
Do Fmimy II, 385 f.; er enthilt die Ziwatibertiwunung, dase der Heisog
die Meierei Insmingcn mit zugchrirlgen Dörfern fUr sich i>ehä]t
s) Daselbst 1^ àtib.
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Auch fût das laufende Jahr 1589/90 konnte der Herzog den
badtachen Sdldnern den Sold oidit zahlen, so dass im Mai 1Ô90 das
neue (îulhaben des Markgrafen für Rezahllen Sold und rückslSndige
Pension auf 62600 Thaler und lOOOO Gulden sich belicf ') Infolge
(1er anrcgelmässigen noznhlnn? wMrr**rten sich die SoMnfi n iiuijier in
lothrinfri?-"c!n'[i Diensleu zu hlriht ti ; du ihnen rier Solei m der von
ihnen jiti.->UtlUen Frist nicht gegeben wurde. veiUe^.sen sie bei Zabern
das lothringische Heer, nur 150 Mann blieben. Dem Streit, der sich
darob zwiscb^ d^ Herzoge und Markgrafen xa erheben drohte,
wurde noch rechtzeitig Torgebeugtf indem sich Karl anheischig machte,
die beiden Summen in zwei Terminen zu zahlen und ihm zur Sicher-
steUung dieser Gelder am 9. Mai 1590 die Herrschaft Apremont
verschrieb
Es scheint, dass der Markgtraf selbst die ihm verpfiindelen
lolhrin'^nsfhen Gebiete per^nnlich nie betreten hat-) Der Eifer, mil
ilcdi er sich tl(T religiitäen Aii:^<'l< v^cnhcMlen seiner Stainmlautlc ;in-
naJun. cilurdoile .seine bcsländigc iieg* iiwuii in der Heimat. AlilU;n
in seiner Thäligkeit, sein ganzes Gebiet wieder dem katholischen Glauben
znzQfQhren, zu welchem er selbst Mitte Juli 1590 übergetreten war,
starb er am 17. Augast 1590*). Der erst nach des Vaters Tode am
3. September geborene Sohn starb bereits 1591. Über die Teilung
seiner Hinterlassensehaft herrschte Streit zwischen des Markgrafen
Bruder einerseits und der Witwe Jakobs und d^ n Vormimdern ihrer
Kinder andererseits, weil erstoro ausser den badi.schrn I.nmlrMi nncli
die Zahlung der vom Her/(i,ie von Lolhrin?i'n '^^o-f-liiiliirli n Sninnii n
l>eziehungsweise die datur verpfändeten llerrschatien liilscli und Apre-
mont beanspruchten.
IT. 6nf Karl IL Ton Hohenaiiimi-Sigiiuiijngeii, Pfendlim' von Biisdi.
(1604—1606.)
Tnler den ffirstlichr n Vormündern, welche Markgraf .lakob durch
letzlwilli;:!' Üeslmimung auf dem Tode.sbelte für seine Kinder bestellle,
war auch »ein Vetler Karl IL, Gruf vou Hohenzoilurn-öigmariugeu.
1) l>u Kourny X, 2, 106 f.
*) Aus einem Prozes^akle von HK)2 im ücmeindoarchiv in ßitäch crfälirl
nuuD, dMR Jakob durch einen seiner JIger die « Tolsperger aaecht > dem Bäcker
Stefan für 404 Gulden vericMifte, wie auch « die Holbacher gewaldt darin es gar
futer eckerig gehabt. >
Janää&a a. a. 0. 385 Û.
— 24 —
GojrcnOber don empörenden Gewaltlhaten des Mark}irafen Krnst Frie-
drieli jrcjrc'n .seines Hrnders Witwe, Tüchler und das am 3. September
ir)90 [tei)t)rene Knählein vermof film rr und sein Mitvnrmund Her-
/(►li Wilhelm V. von Bayern ih'u Irtzlen Wil!<»n 'Ii - Vi i~i(>Tl>enen
nicht zur Ausfiiiirunjç zu bringen-;. Währenil lltiAv\i Wilhelm sich
alle Muhe gab, den Kindern ihr Erbe zu retten und äebon am 2. JaoiUff
1691 den Hensog Ton Lothringen bat, die Herrschaft Bitsch nicht an
den Markgrafen Emst Friedrich auszuliefern^, starb am 31. Mai 1591
der kleine Emst Jakob, Jakobs Sohn, und die Herrschaft Baden-Höch-
berg musste an Emst Friedrich und des.sen Brüder überu'dit n
Um der Markjrräfin die Herausgabe ilirer Tiioliler, die nach des
Vater« Tmlr- Fni-t Friedri'-h Tinrli Ditr!a<-h halle ftibren lassen, und
deren katlioli>;che Erziehunj^f zu 1 1 nn t^'In !n n. sowie die Beimuptung
ihrer nicht unbedeutenden eigenen in Luxembur<r und Jülich y;elegenen
liukf zu erleichtern , halle sie Wilhelm überredet, sich aus dem
Schlosse Mtthlburg, wo sie in Haft gehalten wurde, durch Karl von
ZoUern entführen ssa lassen und diesem die Vermftfalung mit ihr
empfohlen. Diese erfolgte am 13. Sfoi 1Ö91 zu Sigmaringen'). Eine
Einigung Ober die AusITihrung der Bestimmungen von Jakobs Testa-
ment kam erst am 9. November 1ÖU4 zu stände; in einem zwischen
dem Clr.jfen v(m Zollern und Ernst Friedrich geschlossenen Abkommen
wurde ii a. fr^tuosptzf . dns'^ Ernst Friedrich die obenerwähnten von
Jakob dciii lleizui;«' von L illiriTi^en vi ugcschos-senen 62i'>00 Thalcr
nebst den 10000 (juKicn .^*:liukli;j;t ii Jahresgehalt erheben .^()llle*j. In
einem besonderen Vertrage wurde die Hcrrscliaft Bitscfa dem Grafen
Karl von ZoUem als Gemahl der verwitweten Markgrafin und Stief«
vater ihrer Kinder zugesprochen*) und Tags darauf (10. November)
der lotbringischo Herzog von diesem Übereinkommen benachrichtigt*}.
Dieser einigte sich mit Ernst vorläuPig dahin. >I:i-s die Regelung der
von nun an verzinsbaren Schuld bis zum Jahre 1507 hinau.sgescbobcn
werden sollte"). Nach Ablauf de.s dreijährigen Ausstandes wiiri«
März 1507 ein Zablun^^sniodus vereiid)art : am 25. Mai bes< hi irnuleti
Erusl Friedrich und sein Binder den Krnjitang ilci lUUOU Ciulden
^fciitve, Die Politik Iktyerus, 10ÜI-16U7, 1 iWf. Janssen IV, 3Ö6 fiL
*) S. Beilage 2.
*) Der Heiratsbrief, der pipslKche Dispens und die WUtunsvendmibuDg bn
Schnell, Freilmrgcr Diözc■^^anarchiv IV, 117—121.
4) Klein.schniidt 42; siebe auch Beilage 4.
*) Beilage 3.
^ Beilage 4.
^ Du Foiuny X, 2, 106 f.
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— 26 —
Jahresgehau ; das KnpiUil von 62600 Thalcrn nebst 981K) Thalern auf-
yolimfonor Zinsen vei'pflichtete sich der Herzo^ï unter Vt'rpÜUKhitijr <ler
llenscharteii ll(Mnl)in"'^. St. AvoM und l*(:ilzl)nrir in fi'mf Ilalcn /u
zahlen. Die erste derselben wurde nul 12()0U Cloldlhaleru 1598, die
zweite mit 16900 am 22. Juni 1599, die letzte mit 16000 Thalem
1602 entrichtet
Die Herrschaft Bitsoh war unterdessen der Schauplatz kriejierisclier
Fteijruisse «lewesen. Am S. .luni 1592 war Her/ug Karl mil staikcm
lle<'re in Zabern cin<i»'iii(kl, um seinen Sohn Karl, Kardinal wii
Lothringen, der tags daraut von den katholLschen Domkapitularen
warn Bisdiofe des Strassbaigw Stiftefl gewählt wurde, gegen die pro-
teslanttBche Partd ai onterst&tzen. Ihr hatte sich, wdl ihm vom
Herzoge die Herauagabe der Herrschaft Bitsch und Zahlung der seinem
Brader entliehenen Summen vorenthalte wurde'), seit November 1592
auch Markgraf Ernst Friedrich von Baden mit 1000 Reitern und
2rKX) Fusssoldaten angeschlossen. Zwar war die Besat/un? von Bitsch
diuch den Kardinal verstärkt worden, allein sie konnte nicht ver-
hindern, dass eine Heilerabtrihnin V(»n (»dO Mami untei- dt r Fiilirunyr
zweier brandenburgischer Hauptleute am lU. Nuvcnd)cr in die llerrscliall
eiofiel, die Dörfer ausplünderte und 38 Pferde wegnahm; kurz darauf
hatten die Unterthanen unter den Misshandlungen der italienischen
Söldner des Kardinals zu leiden'). Obrigens hatte Ernst Friedrich nur
unter «der Bedingung dem Rate der Stadt Strassburg und den pro-
testantischen Domherren seine Unterstützung' gewährt, dass er von
ihnen für den Verlust von BiLsch schadlos geliallen würde; auf Ver-
wenden des Knrfiirslen Friedrich IV. und T'faizjrralen Johann hatte
er indessen seine Ansprüche ^jemildert und betinü^jte sich mit (l«'r von
den Verbimdeten aufgebrachten Siunme von 50000 (îulden, die er je-
docli zurückzuzahlen versprach, wenn er wieder in den Besitz von
Bitsch komme. Da durch den Veigleich mit Jakobs Witwe Elisabeth
und Kari Yon Zollem f Qr Ernst Friedrich die Anerkennung der ihm
zugeqirochenen Geldfordenmgen an Lothringen auch seitens des Herzogs
in Anssicfat stand, so sudite er seiner Verpfliditung den Strassbuigem
>) Du Fourny 11, 38Ô; Vll, 168; X, 2, 107.
s) Schocpllin a. a. 0., 88. Strobel, Vaterlindisehe Gtesehiehte des Elsasses,
nr, 222.
>) Strobel 820. U. Lepag e, Invent. somm. B, 8070.
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ppirpniihfT ^iinfirhMt dadurch (rcrocht /u werden, das« rr don Dom-
liciicii :mi 12. J;iiiii:ii 1595 die Briefe über seiu üuUuüieu au der
Dil.schei' l'f;mi!<<liari einräumte').
Noch iti lieJiâ Winter des Jahres 15'J4 erschien, nachdem dit
Beldinung durch den lothringisdien Herzog erfolgt war, Graf Kari ?oo
Zollern persönlich, um von den Dnterlhanen der Hemchafl Biüdi
sich huldigen zu lassen. FOr den hnbiss, welchen ihnen bei dieser
Gel^nheit der neue Pfandherr auf seine Kosten reichen lies.s, .spendete
er die l>cträchtliche Summe von 80 Gulden^). Der Eindruck, welcbeo
der (j ruf von seinem ersten Besuche des Bitscher Landes mitniihni, war
ein «n narhlialüfT'^r. dass er in der Fol«rezeit fast jedes Jahr mit -Pinor
(H iiialiliu iiml seinen Söhnen einiire Wochen sich dort aufliieU, um in
ilcii ausgcilt linten Forsten des Waidwerks zu pflegen. « Den 5. No-
vember (1595) », verzeichnet der gräfliche Reutmeister in seiner Jahres-
rechnung, «sind mein Herr von Hohenzollern und seine Frau, meine
gnädige Herrin, nach Bitsch gekommen, haben mnne Rechnung abge-
hört, andere Geschäfte erledigt und die Sauhatz abgehalten. Den
10. November zc^cn sie nach Berus'), den 16. kehrten sie zurück und
hliehen bis zum 4. Dezember, im Ganzen 24 Tage: und waren in
ihrem Gc^folge einr^ grosse Zahl von Räten. Edelleuten, Dioni'in. ftir
die u-li 520 ("inlden austte^'chen habe». Emr amlere Ah-^umI'*' vciuj-
saehte 15^5 die Anordnung des Grafen, .seinem Rate Melcliior von
Geweru, der ihm bei der Erwerbung und Verwaltung der Pfandsehafl
mit Rat und Hiat zur Seite stand, als Hochzi»tspibe éùien Becher
im Werte von 80 Gulden herstellen zu lassen^}.
») Sclmpnin a. !i. O., 83.
^) Lepa^e, Invont. somni. R, 3072.
•) Das Kit 1816 prenssische Rems (Kr. Saarlooü), Burg und Stadt, war
Erbgut der GrJifm Klisabetli von Kuleoburg. I ti;; liaUe Herzog Anton von
I,otlinn<:cn (icm Valentin von Isenburg gcpen die Iii < r * 1 aften C.linlel-snr-MosclIc.
Hainviile-au-AIiroir die Schlösser Horus und Waiierlangen (Vaudrevange) m
Tameh gegeben. Elisabeth, Tocbter der Anna von laenbturg, verheirateten Orlfin
von Manderscheid und Itlnnlcenheiin, brachte Itcrus und das benaclibarte Fels-
borg l.'HU ilirein Gejnahle Klorenz von l'allant, seit Ihöii von Kaiser Karl V. zum
Grafen von Kulcnhurg erhoben, zu. Dertin 1684 mit Markgraf Jakub von ISadea
vennfthlte Tochter Elisabeth erhielt aosser den in dem Herzogtwn Jfllieh und
der Grafsciiaft Geldern gelegenen Aintern auch die lotliringischen Besitzungen.
Am 14. Mai 158(5 bat Markgraf Jakob, als in dem benachbarten Wallerfangeo
zwei ilegimcnler Kriegsvolk lagen, den Iturxog Karl, Berus und Felsberg vor
àetea CfbergriOfen zu schirmen. (Lepago, Invent. aomm. B, 665; BSisch, Eillis
illVBtrala I. 2, S07; Kleinschmidt a.a.O., 24 IT.; 88f.)
*) Invent. summ. B, aU73.
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1598 verweilt«' K;ui auf dci lliickrcisc v<iii l'nnt-à-.Moiisson vom
18. Februar bis 19. Miirz zusauiiiieii mit seinem Hruder Eitel Friedrieh
uad seinen Söhnen Juluinu und Ernst in Uitäch; damit das Hochwild
nidit dne Beute der nordwärts von der Blies herkommenden wallo-
nisehen Söldner werde, mussten die Unterthanen dasselbe in die Berg-
wftlder treiben. 160i blieb er nenn Wochen inBttsch; einem lUdcfaeo,
das von einem der Jagdhunde angefallra worden war, mu.sste der
Renimdstar aus der herrsehaftlichen Kasse ein Schmerzons<reld reichen').
An.«!ser der Jatid bot das Land seinen Herren nocli einen anderen
Anziehnn?spiinkl : das Bad in \Valsehl»i'oiin. Die dorti^fc. si-lnni di'n
Hörnern bekannte, aueh im Mittelalter- 1 b^■^^l^hle bilnniiiniseOiielle spei-te
ein herrschaflliclies Bad, das einem Bewohner des Ortes in Eibimelit
gq^ben war. Um dasselbe in einen besseren Ziutand sa setzen, gab
Graf Karl von ZoBem 1698 dem damaligen Beständer die Summe von
100 Golden; so oft er auf dem nahegidegenen Jagdschlosse, der
Weckersbnrg, weilte, mochte er es benutzen; der junge Graf Johann
verweilte längere Zeit in Walschbronn, um « der Hasenjagd » ob-
zuliegen. In gleieher Weise sorgte der Ctraf. dass das von (îraf l^ein-
hard von Bitseii erbaute .lapdsehloss Miitteiliauseii. dessen maleiisrli
;:iIe;retM' Beste wohl der Eihallnn^' wert wiiien. /.ii seiner nn<l seines
tielolges Aulnahnie wohnlich eingeriehlel wnnU'. und liess zu dem
Zwecke jenseits des das Herrenhaus umgebenden Grabens ein Gebäude
anSQhren*), das in seinem unteren Stockwerke, wie mir scbeint, nodi
erhalten ist
Da laut Bestimmong des dem Markgraf Jakob erteilten Lehens-
briefes, der in seinem Inhalte auch filr Karl verbindlich war, das Be-
wohnen des alten Schlosses auf d<'m üurgbertje in Bitsch dem Pfand-
herrn nur im Falle drohender (!( fahren gestattet war. das herrsi hat't-
liehe Amtshaiis am Fnsse des Kapellenher<;;es in Kalteiiiiausrn das
dem '^'räliichen Bentineisler als Wohnung diente, we</en seiner be-
sdirunklen Ausdehnung und Baulalli;,^keit dem Grafen und seiner
Familie kein ausreichendes Absteigequartier bot, so trat Karl mit dem
Herzoge 1606 in Unterhandlung, um ihn zu bewegen, zum Dmbau dieses
■) hnent aomm. B, 8074—3068.
•) Die Narhricht, das« K.nisfr Fricdricl» I. die (,»iu-lle tialic neu lassra
lassen ^Hahn, Deatacb-LothriogeD unter Walschbronnj, ist woiil sagenbafl.
* *) fairent lomm. B, 8074— 80B8.
*) So hiess die am Südwestabhaiige des Berges gelegene Siedet ung in
Mhorcr Z. ii, in welcher der Name Bitsch auf die Borganlafe auf dem Berge
betciiräokt w&r.
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Grhä!i(l. > hoix;ulrafîen oHor doch, fiir den Fall er auf «pino Kosten
neu iinHVihi'i ii Ins^o. rlie Versicherunjî dor Schadlo^lialluii;z \»-\ cuier
Atisldsiiii'/ .Irl' rr;m(l~i |i;if\ zu erhalten. Allein der Hemn^ best^hränkte
sich nur daraiil, ilini «iiu Kriaubnis zur Vergrösserimg ded Baues zu
gebeo; dafür mnsste sieb der Grai verpflichten, das Haus auf eeme
Kosten aufzofittiren» f&r den Fall des Rückkaufes der HMrrsdi^ft Bitsch
auf jeden Ânspmch auf Kntscbftdigung zu verachten, im Falle eines
Krieges das Haus niederzule<2;en, so dass ihm tmi das BOnmalerial zur
Verfügung bleibe *). Nach Ausweis der Renleirecimungen wurden 1599
iJHir> (îulflon. 1601 791 Gulden, weitere Snmmon 1004 Hir den Bau
verausjrabt. Die Herstelhin? eines I^ufbriiiiiu iis kostete öS rinl'lrn-V
Den wichtijrsten Teil der Verwaltunij. ilio Erhol miiu^ dti Kin-
nahinen und Verreohiunig der Ausf^aben, Hess tîral Karl in dtn liaiuien
des Renttneistera Johann Bocb, dessen Rcciinungslage alljährlich von
dem hohenzollemaehen Rate, spftteren Visekansler des Deotsdimeister*
lums zu Mergentheim, Melchior von Gewem, geprüft wurde. Sät
1509 legte Johann Wemher von Wangen die Rechnung, d^ Rat Folmar
Hornstein. « trräflichot Hr i lienmeister » , hörte sie ab. Als herrschaft-
liche Amtleute erscheinen Johann Christoph Kraus, Franziskus Kraus
1599. Folmar (îioton 1604. rVr Einfr^^ibint'/ der gew()hnliehen (ierälle
an Ih'rdzms, Scliirinhafer und Hauchluihnern lag die 1593 von lolh-
ringisehcn Heamten behufs Verteilung der Schätzung vorgonuiiiuKue
Zählung der Feuei-stätlen der Herrschatt Bitsch zu Grunde. Unter
der GesamtzUfer von 603 erscheint Bitscb mit 33, BlDtiige& mit 33.
Grossrederchingen mit 23, Achen mit 33, RahUngen mit 47, Rimlingen
mit 36 Haushaltungen*). Diese aasserordentUcfa niedere Zahl be-
wohnter Häuser. wel(;hc selbst bei der Annahme von 6 Köpfen lÄr
die Familie eine Einwohnerzahl von nur 3618 Seelen ei^ben würde,
verliert ihr AulTaUendes, wenn man berücksichtigt, dass seit 1ÔB2 Uisa-
>) Schreiben du» Herzogs vom 1. Aug. 1596. Du Fourny 11, 460.
>) Invent. somtn. R, 9075—8082. Vermatlich venmlaaeten di«M km^Aea
tlcn .luii^irrafen Johftun und 1600 bei niirgern von Itilsch Oarlclien aiifzu-
nclmicn ; don genanon Inlialt der im fürstlich hnhen/.ollern.s< lien Haus- und Oo-
uiänunardiivc in Sigmaringeu aufbewahrten drei .Schuldverschreibungen hxibe ich
nicht «rfalir«n kOnnen. — Aach die Vertusseninf d«r Antefle an dem HoHweiler
Zelmlcn an den Mer7:o{r scheint in Beziehung zur Deckung der Baukosten zu
stehen; die Benteirechnunf: des Amtes Saargemünd von IßOit (Invent. soiiim. Ii,
9227) enUiäll den diesbezüglichen Vermerk: Soraine payée au comt« de Uohel»-
zollem, Avivant Taecord ùii avec loi pou rappréeiatiôn des deux ti«n dw dîmes
au ban de Hot will er.
iDvenU somm. B, dOli.
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ernten, Pest, Durcliziige von Kriefçstruppen das Land entvölkert Imlteii
and soinil eine Menj^e Wohnhäuser leer standen, so war 2. B. Bitsch
im Jahre If)^'^ ?änzUch verlassen '1.
And(Mt' Stf'uorn, welche der Herrschaft entrirhîot wenlen mussten,
waren das Ohiugeid (Unsreldi. wi lehes die Wirte mil einem Mass von
der Ohm (= 18 Mass) 01 lui euiem Batzen zu zahlen liuUen; dass
die Eannahme keine ^ieringe war, zeigt die Thatsache, dass diese
Abgabe 1&73 610 Gulden 4 Batxen einbraohte. Das Eckergeld (land-
echttunb) bezahlte die Gemeinde für die Eichelmast in den herrsdiaft-
lifihen Waldoogen, 6 Pfennige iflr je 3 Schweine; f&r 928 Schweine
gingen 1572 98 livres 4 sous ein. Töchter von Untertbanen, die sich
ausserhalb des Landes verheirateten, zahlten als * leibbett » (droit de
lit) 1 Bal /(Il m Pfennige, ausser Landes ziehende das Abzugsgeld,
Frohnpflichlige ilic Frohngelder*), wenn «ie die Arbeiten nicht ver-
richten wollten, Verurteilte die Bn««;eii. lU-i L!( sliuuh r de« herrschaft-
lichen Bades in Walsehbromi einen .lalireszins vnn l'i (iulilm. I'brigens
müssen zu diesen Abgaben noch andere Einnalinien gekoimnen sein,
wcna der Rentmeister im Jahre 1594 seinem Herrn die Summe von
14009 Gulden ahflihren konnte").
Ad den alten Braudien des Landes wurde unter der hohenr
zoUemschen Verwaltung nichts geändert Der Amtmann erhielt jShr-
lißh seinen neuen Amtsrock*), die Boten alle zwei Jahre ihr Kleid,
der Förste TW Walschbronn für die eingelieferten Fischottern seine
Belohnung, von den Zehntpflichligen derjenige, welcher das schönste
und fette^-le Seliwein einlieferte, den Prei~- von 2 Cuilden. die Kirchen-
schöHeii l»ei AlihalUinp des S<ih1 dn*e Alaldzeit, dir Bürger von
Bitsch aul Ascherniillwucli ihr « Häringsgeld » , der an* Ii als Maler-')
genannte Schulmeister Benedikt Halbmeister, dessen V<»igänger Johann
Ruber mit Stolz als «tarn artinm liberalinm quam virtntum Bitis in-
formator > sich unterseidmet, sein Gehalt, arme SchOler ihre Stipendien.
Als im Jahre 1599 der Ort Groesrederchingen, der als eines der besten
Dörfer der Herrschaft galt, durch eme Feuersbrunst heimgesucht vnirde,
b^b sich sofort der gräiliche Rentmeister an Ort und Stelle und ver^
sah die Bewohner mit Geld und Lebensmilieln^.
') Invent. somm. M. 303Ô; 3039—3042.
V) U. a. fiU die ia der Glasblftserei zu Holbach zu lewlenden Frohnaxiniilen.
B, 3080.
*) Invent Mmm. B, 8007— 'SOBS.
*) 16*J9 kostelo derselbe 9 Üald«n 9 Batzen. B, 8090— a071.
») Kraas, K. u. A. III, 1042.
*) lavent, aonim. 11, 307Ö.
w äd
Üra der in der Gemeindeverwaltung von BiLsoh eingerissenen
Unordnung ein Ende zu machen, erliess der Amts- und ReiitinfM^^lerei-
verwos-or .Tnlninn Wr»rnher im Ijnvcriiehmen mit den Vf tln'tt'ni der
ni'irgerscliatl aiu 17. März tinc neue Sladlordnun^j. Ihre wich-
tigste IJestimmung war die. dass die Ltülimg der Geineindeangelegen-
heiten in die Hände eines nach altem Herkommen auf Gerlrudenlag
gewählten Bürgermeisters und Heimeiers und dreier jfthriich wechseln-
der Zugeber gel^t ward, denen ein Bflrgerausschass von nenn anf
Lebenszeit gewählten liitgliedem zur Seite stand. Drei derselben
waren zogleiGh Scl)6ffeii; unter den Zugebem beGuid»i sich in der
R^el der jowpil aus dem Amte scheidende Meier und Heitueier. Bis
weit in das 17. Jahrhundert hinein Wieb diese Ordnung in Cîeltung').
In gleicJier Weise wie für die Ordnim? flrr (iemeindeangelegenheilen.
wîir die hohenzollern'sohp Vorwriltnnii :iiit die Hehn ng de« lî:indp|« imd
di's materiellen Wohles der' IJcw olnicr von Bitsch hedaelit dun Ii den
Erlass eiiu i Kaul und Vt ikuul vim Vieh. Kramereien und Lal]de^^er-
zeugnisseu regehiden Marktordnung, welche ihres vielseitigen Inter-
esses halber im Anhange erläutert und abgedruckt ist"). Die Sorge
ftlr die Verhältnisse der Gewerbetreibenden bekundet die Aufrïchtung
bez. Erneuerung von ZunftOTdnungen fQr die Bäcker (1597) und Gerber
und Scliuster (1598)»).
Die Rechtsprechung in niiniiiollen Füllen übten in hergebracht»
Weise die vierzeim SchöfTen der Herrschaft BiLsch als Beisitzer des
Oerichts unter dem Vor=it7:e des herrschaftlichen Amtmannes aus.
l.'i'.M.» wurde von ilmen ein M.mn aus Trulben we'ien Sodomie, 1601
mehn IC l'i;iurti wegen Zauberei zum Scheitei hauten verurteilt*).
In einetn zwischen den Gemeiadeii KahUiauscn und Bor^j mehitie
Jahre hindurch ach binii^enden Rechtsstreite über die von den Be-
wohnern von Kahlhausen beanspruchte Benutzung eines anf dem Banne
Yon Ror belegenen Weges fällten die Amtleute Urteile*). In der
Klage der Gemeinden Bitsch, Schorbach, Lengelsheim, Hottwetter gegen |
die Eingesessenen von Klein rederchingen, Hellingen, Bettweiler, Gie- ;
singeUf Rimlingen, Rorbacfa, Biningen wegen unbefugter Eckemutzung |
') Siehe Beilage. !
2S) Pi( lif Anitsng. '
») Invent, somm. E, 337. 364.
*) Invent. eomm. B, 8077—^079. I
') Pic chcmîils am nordöstlichen Fusse des lUirgberges gelegene Ortsctiaft.
•) Gcmeinilr n n hiv in Bitsch. F ^ : woh'hen Ausgang der 1(K)4 von den
Rewohnurn von itor dem souveränen tiof von L<uUirtngen in Naucy m neuer
Aborteilimg Qberwiemne PrmesB nahin, ist nicht ersiclitlieh.
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und Ausübung der raabeo Weûle auf dem rechte n ITer der Schwolb
liilllc auf Grund eines ausfülirlichen Zeugen verh()rs der lierrschnflliehcn
Förster in Rnr und Enclieuber?. der Schöffen von Hit«('h"i und einer
Anznhl Bewohner aus den rechts der Sc-liwolb gt lr-giMirn l 'iit lri iiv nach
Veiie^uMg der Klage, Aniworl, Rede, Widerrede, Verhör, erltobene
KuDd^ichaft» der Graf Karl selbst am 15. Dezember 1602 die Ent-
scheidung, dass die von den links der Schwolb gelegenen Gemeindea
(< denen im güu >) erhobenen Ansprttdie auf Uitbenutzung des Eckerichs
aod anderen Weidestrichs auf dem rechten Ufer der Schwolb unbe-
grfindet seieD und jene sich derselben zu enthalten hätten*).
Wie das- VeridUtnis zwischen Herr und Unterthanen em borz'
liebes war, so blieben auch die Beziehungen des Grafen zum Herz(^
Karl freundlicher Art, wie «ie e? f-chon zwischen tlcii Grossvätern
beidor Fiirstcn »jf^wesen wait ii^j, 'Anfang 1008 war (irat'Karl persön-
lich am lierzügliciieu Hofluger, und ^icinein unei;i('nniilzi;i:en Eingelu;ü
auf des Herzogs Vorschläge scheint es zu verdanken zu sein, dass
ein erster Schritt zur Ueilegung des Zwistes mit dem Hause Hanau-
Liehtenberg geschah.
Graf Philipp V. von ifonau4iiditenberg war 150O gestorben.
Sein gleichnamiger Sohn mochte aus dem bisherigen V^halten des
Herzogs die Überseogung gewonnen haben« dass er selbst fbr den Fall
*) Nidit ohne Interesse ist die Aiusage des fiO Jahn altai Hans Hansler
aus nitsch: « da»s vor ungefchr 36 jaren grave Jacob Herr zu Ritsdi wolaeeliger
gedechnus ihnen durch seinen cammer jungen Weiskopfen, so einer vom adel
gewesen, berufen lassen . in dess er nun vor iJire gnaden kommen, seien vier
«Bdertbanen anstenn gen (vm dem Gen) vor ihrer gnaden gewesen ..... da
sie der eckerfart red gehabt und sonderlich under anderin, sie haben mit küen,
pferden und schweinen und schaffen über die Schwolbe zu fahren, weh-hes ire
gnaden verneint mit denen Worten : < nit ein meidt » also ober der jüngat auge-
fangen: «gnädiger herr, wir halwn zn fahren bis an den berg», seie der grave
crzürnrl lunl iimcn hesslich ausgnn;ri n, dem alten vorster, so neben dem ampt-
mann Willn Im Nelschbacher und dem damaligen gewesenen pfarrherrn Johann
Mcdtmami zugegen gewesen, bevohlcn, er solle allen tag uf die Schwolbe reiten
eod da er der dOrfer innenaeiten der Schwolbe eines mit ihren viebe dieserseita
bedielten, sie also frftvenflichen ohne erlanbims herüber herfiberfQhren, das viebe
anfs schtoss zu führen . also dann wBlIe er sehen, ob sie oder er herre seie .
den dreien uudertbancn auch bcvoldeu, dass die gemein diesen jungen seiner
nabedaebten reden halben straflén sollen, oder er wölle ihnen gegen Leomberg
in diebsturm schicken >.
^} Abschrift der Urteilsaasfertignng vom 20. Mai Qemeindearchiv in
Bilsch, F. 4>
Herzog Anton von Lothringen hatte 1523 den Grafen von ZoUem gegen
ein Jahreseinkommen von H(X) l'ranken, angewiesen anf das Amt St. Dîé^ in
seinen Dienst genommen. Du Foamy X, 2, 2i)2.
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^ 32
oinrs üb.sie};otid<'ii l'rl files in 'iem bei dem l\aiimii'r;zciiclit «rhwfbr-n-
iiim lVozes.se dru h mcht m den Besitz das ihm zugt -pi * k luin u Ai*-
leile.s an der llerrseliaft Bitsch gelangen werde; er war tlalier einer
friedlichen Beilegung dßs Streites ebensowenig abgeneigt wie der
Herzog selbst. Um eine solche durch die Herausgabe des Amtes Lem-
berg anbahnen zu können, hatte letzterer schon August 1596 dem
Grafen Karl yon Zollem durch seinen Amtmann in SaaigemOnd Jakob
Bwtrand Vorslellungen machen lassen, dass er doch nicht auf def
Besitzergreifung der zur Pfandschaft gehörigen Hälfte des Schl()^^^^é^;
Lemberg beharren möge; die Einnahmen «filndrn in keinem Vergleiche
zu den Knuten und Ro^chweHichkeitoii dor \'er\valtuiii?. wie denn auch
Markgrat Jakob nnt iln scn Tnl drr Pfands« Im Ii kciiioii Werf gelebt
habe ' ), Der fijal wird Ii in seinem Anlwort.-^chieibeu damals
wohl kaum zu einem Verzicht ohne Eulschädigung verstanden haben;
in der persönlichen AisammeDkonft mit dem Herzoge jedoch scheint
er seine Ansprüche auf eine solche au^egeben zn haben. Denn am
1. Mftrz 1Ö98, kurz nach des Grafen RQckkehr von Pont^-Mousson
nadi Bitsch (18. Februar), gestattete Graf Phifif^ von Ifenaa-Lichten-
berg seinem ältesten Sohne Johann Reinhard, bei dem lothringisdien
Herzoge die Bclehnung mit Bitsch und Leiiilirr-r nachzusachen*). Nach
einer Unterhandlung zwischen den von beiden Seiten ornnnnten Bc-
volhnächtigten erfolfrle d;nm die Herausgabe von Lemberg am 21. No-
vember 1598, doch nur unter der Bedingung, dass der (Jraf den
E'rozess einzustellen und wegen seiner Ansprüche auf Bitsch eine
Eliuigung auf gütigem Wege zu erreichea versprach; wenn nicht, dass
dann der Herzog Lemberg wieder in Besitz nehme*).
Die friedliche Beilegang des Streites erfolgte nach dem Tode
des Grafen Karl von Ziriiem und der WiedereinlOsung der Herrschaft Bitsch.
Am 8. April 1006 war Graf Karl zu Sigmarmgen gestortten;
sobald die Nachricht von seinem Hinscheiden am lothringischen Hofe
bekannt wurde, erfolgte die Aufkiindigung der Pfandschafl. Am G. Mai
bekundelc di<' vcrwihvotc (Irrifin. dris^ kïHi Mrrzojr Knrl ztir Zahlung
der Pfandsimmie bereit crkliirl habe; mit (îial Karl-j Söhnen aus ei'ster
Ehe, Johann, Friedrich und Ernst Georg, bc^scheinigte .sie am 27. Juli.
da.ss der Herzog ihnen die Summe von 142880 Gulden zu Elsass-
Zabern habe zahlen lassen. Gleichzeilig bevollmächtigte sie ifireu Bat
Hilarius Hornstein, sich nach Bitsch zu b^ben, um die Beamten und
1) Du Fourny 11, 432.
Lelunann II, 4B8.
*} Du Foomy U, 44», 467.
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- 33 —
ünterthaiien der Herrschafl vou dem ihnoo geleisteten Eide zu ent-
binden. Am 28. Juli eodlicb worden von dem Herzoge auch die
Sammen gezahlt, welche Graf Karl von Zollern schuldete bez. aafge>
ooromen hatte, am in den Besitz der Bitscher Pfondschafl zu gelangen
und die noit des Herzogs Genehroigang auf die Herrschaft Bitseh oder
Teile derselben über>ch rieben worden waren, und zwar dem IMIark-
grafen von Baden 21 039 Gulden, dem ZoUern'schen Hate und Vize-
kanzler de^ Donts( hmoi'^ters Maximilian von Oesterreich, Melchior
von Gewern 4000 Gulden^).
Zwischen der Gräfin- Witwe Elisabeth und dein lothringischen
Hofe erhielt, sich aucii später noch ein freundschaftliches Verhältnis.
In dritter Ehe vermiUilte sie sieb mit Johann Ludwig Freiherrn von
Hohensax and wohnte, wie es scheint, in Berus, dem Hauptorte ihrer
iQtzelburgischai und lothrmgischen Lehen« 1620 malte fOr sie im
Aolbage des Herzogs Karl IV. der lothringische Maler Jean Saint-Paul
einen Stammbaum-). Aus den Einkünften der Herrschaften Berus und
KeLsberjî stiftete sie in der Pfarrkirche zu Berus für sich und ihren
verstorbenen Gemahl Karl von Zollern ein Jahi ixodächlnis, das während
des dn'i'^^i^Jâhri^ron Krif^'^Tf norh ^rfhallcn wurde'). Sie stnrb 1020.
Die .-^eit ltli)4 mit rc^cicm i^ifcr \nn hanauischer wie lollirmgischer
Seite betiiebtiitu Au.si^leicli.svtrhaadiungen fiiliiieu m Bejxinne des
Jahres 1606 zu chicni eudgiltigen Ergebnisse, in dem am 0. Februar
auf Grund einer bereits 1604 festgesetzten Punktatiw abgeschlossenen
Vertrage vendditete Herzog Karl auf alle Landeshoheit Ober Haus und
Amt Lemberg, die Dörfer Eppenbrunn, Schweix, Trulben, Hilst, Greppen
and Sleitibach, die Burgen Klein-Amsbuig und LOtzclhart., die Hofe
/n Ki^chbn( t), die zu den Schlössern Uchtenberg, Philippsburg und
Lemberg gehörigen Waldungen, ferner auf das Lehens- und Eigen-
tiim«;rprht an den Üörforn OfTwoilcr. rrwoilrr. Fnr^theirn. niid ver-
(>tli( lii,.h- ^ioU zm Hf r;iu-^;il)ii aller die geii;i:mtt ii SliK-kc lict i t ilruden
Ijjkunticu. .sowie des »iunüiehen aus dem Schl<>->t' i;it-( li lu rnilii enden
uoch vorbaudeuen Silbergeschirres und der dorilu;! slannnenden « la-
pisserien», endlidi zur sofortigen Zahlung von 60000 Gulden für die
an Lotfanngen abzutretenden Rechtsansprüche.
') Du Fourny n, 386 f.
^) Lepngc, Inv. somin K. 1415 Porträts and Jagdscenen dieses Malers er-
wähnen die Keciuiuiigtia von 1614— 1HU> das.
*) Die Renfeireehnungen de* Amtes Deras von t<S8A und 1S44 enfhallen
Ausgaben » pour la célébration d'un anniversaire en méirioin; do Cii u K ^ de
Uohenzollcro et d'Elisabeth comtesse de UohenzoUem, sa femme*, lias., U ÜUUl, 'àûtià,
H
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— 84 —
Dagegen trat Graf Reinhard roa Hanau-Lièlitenbeig ab alte sane
Anspriiehe und Rechte auf Sdiloas und Heitechaft Bitecfa, die Rente
von der auf Dieuze stehenden Schuld von 8000 Gulden, auf alle von
Lothringen seil 1572 erhobenen Einkünfte und Gefälle und die Gerechl-
sainen in Coiilhil. KüHin^'en, Mörsberg, Laulerlinjron . Ilüsprifh . die
Meierei und Vuglei Insinin^en, versprach alle iiher diese ( leifeii-t;nir1t»
spreelienden Urkunden auszuliefern und keinen d« !- l<;itlii)li»clien üiUei-
thanen in den ihm überwiesenen Gebietsteile ii zur xVui^abe seines Be-
kenntnisses zwingen oder ihn deswegen belästigen zu wollen').
Bis zum ld./88. Dezember 1606 war der Urkundenauatanaeh er*
folgt, die Teilnng, Vermarkung und Auseteinung der beiden Teilen xo-
gewiesenen Waldungen Torgenommen. An dem von Bannstein nach
dem Hanauer Weiher führenden Wege sieht der Wanderer heute noch
zahlreiche mächtige Grenzsteine mit der Jahrt;szahl 160Ô und dem
lolhringiselien Doppelkreuze auf der eirion . den hnnatii^clien drei
Sparren auf der anderen Seite; die «tutnuien Zeugen jenes Aus;/! eiehes.
Aber weder sii». muAi die Verliii^ie, noch das Schweigen der lothrin-
gischen Gescliichtssclneüjer veimögen die Thatsache wegzuräumen,
dass die Besitzergreifung von OiLseb im Jahre 1572 durdi den Hai-zo^
«mit gewalt Uindfriedensbrûchiger weis und mit verrflterei» geschah.
hl dem Vertrage war zwar ausdrücklich festgesetzt, dass den
Unterthanen an den bisherigen Wald-, Weide-, Holz- und anderen
Gerechtsamen nichts benommen werden sollte. Erinnert mao sieb je-
doch, mit welcher Rücksichtslosigkeit die Regierung Karls III. in den
städtischen Gemeinwesen mit Unterdrückung der Sonderreciite die loth-
ringische Landordnung zur Einführung brachte und wie in der Folge-
zeit die Hnterthanen in der Ausühunjr ihrer iier^eh rächten Nutzungs-
rechte an den herrschafUielien W'aldiuii^cn sowie ni der Verwaltung
ihres eigenen Waldbesitzes und anderer Allaiciidgüler bevormundet
und beeinträchtigt wurden, vei^i^enwftrtigt man sich, zu wie wieder>
holten hohen Schätzungen schon seit 1572 die Bewohner der Herr-
schaft Bilsch herangezogen worden waren, dann kann man sidi du
Annahme nicht verschUessen, dass die Lage der Bevölkerung seit der
Vergewaltigung des Gebietes und seiner Vereinigung nüt Lothringen
sich verschlechtert hat.
Am drückendsten empfanden den Wech.«cl 'ii(; Hewnhner der
Stadl Hits 'h Die zeitweilige Ilofhaltunir des Grafen von Zollern da-
selb.sl. seine Hanthäligkeit brachte der meist aus (iewerbetreihenden
uud llaiidwt.;rkern bestehenden tiewuluierschafl lohut-udeu Verdienst,
») Du Fourny 11, 387-a9ü, 4(Wf. Uhmami U, 4Ö4— 488.
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— 35 —
seine Fürsorge flic Hohiin? Hsinlels und des MurklvcrkHhrs
auch den Ackerbau, V idi- und Ijaii-euwii Lscliatl Ireibeudea Eiuwoluieru
dne Hehrui^ ihrer ESidsünAe. Gegen die Dbengrifie der lothringischen,
meist ans wftlscheo Söldnern bestehenden Besatzung des Schlosses
sdiQtile sie die Umsicht und Thatkraft der gräflichen Beamten. Das
Snderte sich mit einem Male unter der loihringischeti Verwaitung. Die
Borger wurden zu ungesetztidien Frohndienslen und ßutengängon her-
angezogen, mit Kiuquartierung beschwert, ihrer Feld- und rTttrtener-
zeugnisse und ihres Ileuwuchses von den dnri hzi<'henden herzoglirhrn
Truppen beraubt. în Folge der VerprovKniti» i ung der im Schlos.se
liegenden Garnison aus den Magazinen benachbarter Städte war ihnen
die Möglichkeit, ihre Bodenerzeugoisse zu verftussern, beschränkt
worden. Kaum zwei Jahrzehnte waren nach der endgilt^n Einver^
leibnng mit Lothringen verflossen, als sich die Einwohner von Bitsch
gezwungen sahen, dem souveränen Hof in Nanzig zu klagen, «dass
sie des mehren Teils Taglohner seint, kanz unvermoglich, stets uber^
laden mit schwer Einquartierung der Soldaten, . . dass sie auch keine
Handlung (Handel) treiben können wie die Einwohner in den unib-
liegenden Örtern, ursach da«> alle Proviant aus Lnthiiiigen zu der
Garnison Noturfl gebracht würde unib ein büüclita Wert, das sie
nicht thun können, dieweilen sie nur alleinige Unterthan seint, da ilir
förstliciien Durdilaadit Garnison haben». Ihre Beschwerde, dass sie
zu keiner Zeit sicher reisen könnten, sondern stets «in Gefahr des
Lehens und alles dei^nigen seien, was sie tragen oder fuhren»,
zeugt von der im Lande herrschenden Unsicherheit').
Wie dankbar mochten unter solch traurigen Verhältni.ssen die
Bewohnor des Bitsclier Landes an di(^ rno<l1idie niul '^Hin kÜche Zeit
der woliiwctllundeii litihf^nzollernscheu ilci isi liatt zurückdetikcii. bis der
drt:is^,iyalirige Krieg aueli Lotiiringen heiiii-uriiti , den ganzen Westrich
verödete und entvölkerte und die Erinnerung an jene Jahie im lie-
wusstsein des Volkes spurlos tilgte.
') GetueindearcUiv ia Bitsch, CXI, 1.
8»
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— 36 -
V. ANHANG.
Die Bitsclier Markt Ordnung-.
Der Stnfit Ritsch war bereits von Kiiisci' Frit><liicli III. im .Inhre
1442 Uiis Ikclil der Abhallun^r eines VVoeheriniarktes am MiLUvoch
einer jeden Woche vcrlieheu worden'). Diese Verleihung ist nicht iü
dem Sinne aufzufassen, ob erst seit jenem Jahre der wOchentücbe
Markt in Bitsch eingerichtet worden sei; Zweck dieser Kundgebimg
war, den bisher schon best^enden Harkt zu heben, dadurdi, dass
üun die kaiserliche Bestätigung erteilt und seine Besucher, Käufer wie
Verkäufer, mit ihrer Habe unttT kais. rli« heu Schutz gestellt wurden.
Und in ähnUcher Wei.se .situl die Murktoidnungen nielit behörriüehe
Kriass-p. (\\p neue bisher nicht heobn<*hlete Vorschriflen Hber Kaut uml
Verkauf ^U'ln'ii. somlci-n lediu-lu li Aufzeichnungen beslelieiider Bräuciie.
welche ubci dun ii die schrilllidie Fi.xieiung und die (iutheissuug der
Obrigkeit ge^jetzUche Geltung erlmlten.
Dabei ist es nidit ausgeschlossen, dass in den Nachbarslftdtea
probte Einrichtungen oder die von den verordnenden Beamten and«»-
wo gemachten Erfahrungen in die von ihnen aufgezeichneten Ordnungen
einjfeftthrt wurden. Blan wird demnacl) in den fiestimmunjren der
Bitscher Marktordnun? nicht aus den holienzolleraschen Stamrn-
landen herübergenommene Fe-ts-etznngen zu .suchen hnbon. vielmehr
liegt un:s iti ihr die Aufzeichnung der in friedlichen Zeilen lu i Kauf
und Verkauf \o\\ Landeserzeupnissen uiid Kaufmannswaren btubacli-
teten Gewohnheileu vor, die aber in Folge der Unruhen und Uusiclier-
heit, wie sie s^t der lothringischen Besitzergreifimg im Bitseber Lande
eingerissen waren, mehr oder weniger ausser Acht gelassen worden waren.
Dass die Ordnung aus der Zeit der hobenzoUemschen P&ndheir*
.Schaft über Bitsch stammt, besagt die Überschrift ; die in ihr angewandte
Schreibwei.se stimmt mit der der Sliultordnung von 1601 überein,
so dass wir ihre Aufzeichnung dem .Amt?- nnd ^enfmeistpreiv^^^veser
Johann Wernher zuschreiben und um da.-- .lalir ItiOO ansetzen lum lilen.
Es >r!H iiii, du.s.i bei der Abfassung dti»clbeii die in den benach-
barten ptalzzweibrückischen Städten Hornbach mid Zweibriicken gelleu-
don Ordnungen benutzt worden sind, wie eine Vergleichung mit der
von Pfahsgraf Johann L fär ZweibrQcken 1690 erlassenen neuen Stadt-
Ordnung schliessen Iftssl*); wie denn auch die BUscher Zunflordnui^
J) Ih'ilag«!.
2) Gedruckt Molitoi-, l'rkundenbucli /.ur Cie.s«-,hichte dci- elieinals pfkU-
baycriächen Rcäidtiuz^ladl Zwcibrückeii, 128—171. Auf {turiallund«; |jeb«retiisliin-
nrrangcn isl in d«Q Anmerkongen auir Bilscher Marktordunng hiafewiMen.
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- 87 —
(1er Maurer, Zimmcrleule, Cilaser, Dach(le< ker und Töpfer die IVir die
(irafschîifl Zweibrneken und die Herrschaflen Homhnrjr und Kirkel
festgesetzte Ordnung des Pfalzgrafen Johann von 1578 zur Quelle hat ■).
i'-i fiir Hie hohenzollern^^'he Verwaltung ein ehrende? Zeufrnis,
dass sie bei dem ErlasM' rioi M;irklordnung auf die Mclirung der Ik it-
sehaftlichen Einkünfte verzichtete und nur die Hebung des Marklver-
kehrs und Handels, die Erleichterung des Eankaufe von Lebeosmitteln
seitens der Stadtbewohn^, den Vortdl des Ktufen wie VerkKofars
im Äuge hatte. Während die SaarbrQckische Marktordnung von 1665
Bestimmungen enthalt, wie «Koppel, Brückengeld und Zoll» derHerr^
achaft nicht entzogen werde*), das 1678 von Herzog Karl III. der
Sül l! Saargemiind erteilte Privileg der Abhaltung zweier Mfirkle im
Jahre « für die Gerechtigkeit des Ungelds. Gewichts und Zolls von Jedem
Zentner «chwer drei Lipschtni fPfennip-o'^ und von jedem (iiildon aller-
hand Waare, so durch die i-ieniden und Usländisehen zu Gemünde
verkauft winl. dtri Lipschen » zu Gunsten der Herrschaft zu erheben
anordnet"*!, verptlichlel in ijilüch nur der gewiss uichl häufige Fall des
Pferdekaufs oder -tausches jede Partei zur Zahlung eines Slrassburger
Pfennigs^) , das zu erbende massige Standgeld (§ 39) war der Bürger-
schafl zur Instandhaltung ihrer öflbntlichen Gebäulichkeiten überwiesen.
Ikuptzweck d^ Torliegenden Ordnung ist, den Käuf(^ vor Ol>erTor-
keflung, Fälschung und Betrügereien sicher zu stellen, ohne die Vor-
leOe des Verkäufers unberücksichtigt zu lafflien.
Unter den Käufern werden streng geschieden Obrigkeit , Ein-
heimische und Fremde: erst wenn rlio erste ihre Ein käufe br^^or^f hat.
beginnt der Markt für die liürger, nach Verlauf einer Stunde haben
dann auch die auswärtigen Käufer Zutritt (§ 4).
Im Interesse des Kaufers gellen vor allem die lieslinunungen,
dass der sonst übliche Grundsatz, < zu verkaufen so teuer er kann ui^
zukaufen so wohlfeil er kann», auf den Verkauf von Brod und Fleisch
kdne Anwendung findet (§ 6), dass kein Käufer dem andern in den
') Du Fourny II, 4Ô6. Dass die ländlichen /.unitordnungcn oft nur tuit dea
iII«nioldfirfligs(«n Andenmgen versehAn« Übertragungen in NachbaxgebietMi gel-
tender Zonflrechte sind, zeigt die für die Grafschart Hanau-Lichtenberg 1660 ein-
geführte. t]pn bischöflich Straäshnr;ri^( iicn f.iruistftdten entlehnte Firberordnong,
ge<lr. Jaltrbucli des Vogeeenclubs III, 81—90.
f) Steatearchiv in Cobkiur. Die Ernenemng dereelben von 1718, Köllner,
Cteechichte der Städte Saarbracken and St. Johann, II, 104 f.
•) Deutsche i'berset/.ung von 1578, SfniMnrchiv in Saar;r'"münd. A 1 und A H.
*) Diese Abgabe wurde aucli in lothringischen Orten unter dem Natnen
* droit de ferdaal > erhoben, f^pagc, Invent. B, 206ß.
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Kauf ÜEiUen soll 7), dass der Verkiiiifcr. auch wenn er einmal seine
Waaren auf dem .M;nktr nicht los wird, sondern erst durch Hausieren
an den Mann bringt, gehalten ist, sobald er wieder Vorrat hat, den-
selben zu Markte zu bringen (§ 8), dass Mass und Gewicht aufs
fleissi^ste von der Obrigkeit überwacht werde 11). Unter diese den
Kflufer scliützenden Bestimmungen {'älU audi das Verbot iles Vorkaufs
von Früchten vor eröffnetem Markte (§ 13), des Groazeinkaufes vou
FrAchlen yw 12 Uhr (§ 15), des Anflnafeos der Fracht bei wihren«
dem Markte durch einen einzigen Käufer (§ 16), das Gebot, dass
der Verkäufer, wenn er dieselbe Fracht zum dritten Blale m Harkte
bringt, sie zum geltenden Preise losschlagen muss (§ 26), daas anderer-
seits zur Vernieifltina; des Aulkaufens der Frucht durHi einen der
Käufer vor ;:r>( hehener Zahlung anderen Kauflustigen bis zur Hftlfte
von seinem Emkaufe zu dem KMufnioise ablassen niussîe ir>).
Bei dem Viehhnn lol und Fleisehverkauf war einer li:iiii;4ung
des Käuf(Ts dadurch viaj^ebeugt. d!i«s die Metzger gezwungen waren.
Vieh, welches acht Tage lang auf die Allnieiidweide getrieben wonlen
war, in der Stadt zu schlacbtea und zu zerlegen (§ 27), ferner sdiad-
haftes Vieh nur mit der besonderen Erlaubnis der Obrigkeit schlachten
durften (§ 26), dass die Verkäufer auf Ehr und Gewissen gehalten
waren, nur gesundes Vieh zu Markte zu ftthren, ftkr Terkauftes Klein-
vieh einen Monat haften mnssten, dass endlich mit Finnen stark be-
batlete Schweine getötet und vergraben worden «ollton (§ 28, 29).
Damit Landfahrern und Gewürzverfalschern der llausirhandel
mit schlechter fonrer Waare ^o\v<j{ werde, war das Feilhalten unver-
ialschter (Towür/,e an Jahr- luid W'iH heniniirkton gestattet 32).
Niehl minder eikeiint man in der Marktordnung das üesLrebeu,
die dein Verkäufer zustehenden Ansprüche zu sichern. Die zu Markt
gebrachten Verkaufsgegenstände jeder Art sind von allen Ahgabeo
frei (§ 1). Durch die Auiïorderung, es möchten sich tOchtige Hand*
werfcer in Bitsch mederiassen, wird ihnen die Gelegenheit zu billigem
Einkaufe eröffnet (§ 9). Jeden zweifelhaften Handel schliesst die Be-
stimmung aus, da.«? der Käufer ein festes Gebot mit * lauteren Worten >
thun, vor Wegnahnii; der gekaufteii Frucht zahlen, i'ibertiaupl nicht
ohne Rc/elung dei Z;thhin?spfli(;ht nach abgeschlossenem Geschälte
vom Verkäufer sicli enllenR-n darf (§§ 14, 17, 19).
Vor den fremden Knimern genossen die einheimischen insofern
einen \ ui leil, als sie aul dem MaikLplal/.e in der ersten Keihe liielten,
ihre festen Standplätze hatten (J; 11) und ein .laliresslaudgeld vou nur
6 Kreuzer zahlten, während die auswärtigen jedesmal um ihren Platz
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loseD miissten und zudem jedesmiil ein Standgeld zu entriditen
hatten (§ 35).
Aus der Bentimmung welche das Standgeld regelt (§ 37) ersieht
man. dass ausser Feldfrüchlen, Gartenerzeiignissen, Vieh und Lebciis-
mitfohi iillor Art. dci K'zpii?ni««pn der vprschioiion^tm HnmiwrTko
auch liölzernes Geschirr und (ila.- — vermutlich das in »icrn nahen
Holbaoh hergestellte Produkt — Haupthandels^ejrenstände waicii : flass
auch damals schon der Verkauf der aus den Waldungen gt^wonnenen
und ZQ mann^j&elien Zwecken bereits verarbeiteten Nutzhölzer eine
Erwerbsquelle für die BeTOlkemng war, zeigt die Bemerkung^ welche
▼om Hofasfewerbe handelt (§ 83).
Die Aufsicht und Überwachung des Marktverkehres hatten die
geschworenen Fnichlmesser. Sie waren verpflichtet, jede Ubertn^tung
der Ordnung zur Kenntnis des herrschaftlichen Renlmeislers zu bringen
21), welcher die für schuldifr Rpfundcnrn bestrafte. Brachte ein
Bilscher Bürger oder Ünlerthan ( in .Marktvcrgelicti zur Anzeige, .so er-
hielt er für den Fall der Be.sliahing des Beschuldigten ein Viertel der
Busse als Lohn 23) Für das Nachmessen oder Nachwiegen der
▼erkauften Frucht erhielten die Messer von jedem Maller eine Geböhr,
welche vermutlich ein kleines Mass der Frucht ausmachte. Die jedes-
maligen Marktpreise des Getreides hatten sie dem BQrgermdster an-
zn/rlx ii. welcher dieselben in ein besonderes B(!gister eintrug (4^23).
Fleisch und Brod wurden hinsichtlii h i'n' f (iute, ihres (lewiciites und
Preises von besonderen Fleisch- und llKniln schcrn i7r«ch;"it'/t fi).
Die Zeit des MarklbeuMiines wnr, wie ui «ieii lieiiadiltarleu Städten
Zweibriii keii uinl Saarl^rin keu. im Simimer U riii\ iui Winter 10 l'hr.
Äh tdicli wie in diesen Stadien lias Zeichen zum Anfange des Marktes
durch das Ausstre(^en der « Sdiaube > (in ZweibrQcken), einer eiswuen
Hand (in Saarbtückeu und St Avold) *) gegeben wurde, so wurden in
') Molitor 168. Stadtrecht von St. Avold, 66b: «ea ist recht zn Sanct
N ibor . ilris man zwo eisseren hend hat, ein vor der lialU-n und die an<t«T uf dem
Kfcessiiiarkt, wehlic beide hend ides montags ufgorichl und gestellt werden; und
also lang die l)eide liend ufgcstellt ätohea, so dftrf kein nsslendiger kein keess,
bulem^ kom noch andre fnicht kaafen, «h were dann die Hand abgetan»,
von Hammerstein im lahrbnch fflr lothriniriüche Geschichte und Mtertarottkunde.
III. s C>'\. ^aailiii'n k< r Mnrktnrilnnng von loHö 1(520: «soviel dir tuir^er mit iliren
fuikauf aubiül;aigl. su .tuUen dit- kupkr wie lierbraclit zu elf uhr oiinveriiinrlerlich
die eissemc liand aufrichten die bis umb ein uhr sieben lassen, dnrnil die borger
beider stidte den vorkaafe in gedachter Zeit liabcn und getiiessen mögen. Zum
dritten aollen die knpter, alsbild die ein uhr geschlagen, ungesänmbt die hond
abznthnn «^rhnldi;: srin. d.imit die ausländische und frembiien auch mit iliren
tinkaulen nU verhmdert werden». Slaalsarclav iu Koblenz. S. audi Falcke,
Geschichte de» deutschen Handels I, 255.
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— 40 —
Bitsch zwei FähnleiD aus Eisenblech ausgesteckt. Ifatte die Obri^eil
ihre Finkihifc jioinaclit, so wurde durch Enlfernunjr des einen Fftbn*
leins für die Einheimischen die ErölTnung des Marktverkehrs angezeigt
Wurde nach Verltutf riuer Stunde audi das zwoitf Fätmlpin Pi'nge-
/o^en. dann durften ;iin li dir FrciiHlen kaufen. \)\> <'- Fiüiuli-jn (»der
Hände aind das Symbol dei' wailenden Gereehtijïketl. unler deren Bariii
und Schutz der Marktverkehr sich abwickelte. In dem wcslßHischen
Münster wird noch jetzt wfthrend der achttftfpgen Dauer des « Fasten-
seods» am Rathause ein eiserner Ann ausgestreckt, dessen Handgriff
ein gezücktes Schwert umspannt.
ORDNUNG
des Wochen- and jarmarks zu Bitech bis nf mm genediges kam xn
Hohenzolleffea femer genedige TerDfdnnng.
1. Der Wochen- und jaxmark soll also befreiet sein, das die auülcudisdien zu
mark prinfen mAgen an allerhand fMehten, yktht, viadi und anderen vidaaUen
wie aucli waren und all anders, was ein icder hat und tliun will, welclics
auch an benachbarte ort zur weusiüemchaft verkündiget werden, aber die
underthouen der herräclmfl Ftiläcb ein solches zu thun schuldig und iimen
hiemit darxn geholten sein aolle.
2. Die bembten sollen an wochen> and jarmirkten der sIMnd and stelle wegen
tosen and em ieder za standgelt feboo, wie hienoch vermett wArd.
3. Zu allen märklen î^o!1 man den proviant und victaalien als früchten, viehe,
viscli und all <lt n li-ichen wegen zwei bicchiner f<"ndl'Mn nn<;i=1ecken zu einein
zeichen , So lang die nil abguUiau, s,oll niemand kaulen; uimiUelbt desselbeii
aollen sieh kaofer and Torkaufer aamblen and» was so verkanlien ist, solche«
so banf gebracht werd«i.
4. So lang dieselben zwei fendlein stecken, soll allein die obrigkeil zu kaufen
brff^gt sein . Wann aber eines abgenommen würd. -nll den inwohnern der
kaufe gebiUcn und solcltes uf ein stund beharren . Alsdann man das ander
fftndlein nach hinwegthon solle und iedermenniglichen, frembt und haimisrhen.
das kanfen erlaubt sein und frei stehen.
Ô. Dieselbigen wochen- and jannarkt sollen im sinnmer ni neun ohren nnd ta
winter zu zehen abren ufgethan werden.
6. Menni Iii Î1 ni? an \m<] waren zu verk nift-n. «<ri »ftifr er kan. und
2U kaufen, »o wolfeil er xukoannen mag, zugela^üen sem . Doch liierin meLicger
and bcfker ansgenomen, dann denselben fleJach and brot ge«dMtst werden
und die becker das brot anis gemeht und prob geben sollen
i) MtUtor, m. m, 13a, ESUner, m f, m /.
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— 41 -
7. Niemand soll dem andern in kaufe fallen, viel wcnnigcr dem Verkäufer, die
xeit der kanfer dammb handlet» mshr nmb die war anbieten . Wann aber der
vorig kanfer solcbes verllat nnd anfsitzt, mag ein anderer einstehen.
A. Wann dann ienaiids sein gewerb nnd war anf den mark gebracht, aber nicht
verkaufen k(}nnea mag der^ielbc ohne tmmg und hindernus volgends darmit
an andf»rp ort handiren. wif f"? ifdem am nulzlirlisten und fFpfelligsten . Doch
niciil destoweniger soll er schuldig sein bienach dergleichen waren, da er
deren za verkanren hette, wieder an markt zn liffem . Anch sollen in solchem
die frttcfaten ansgesehiden nnd damit veffahren wevden, wie naeh stehet.
9. Und damit solcher mark umb soviel bc^er zunehme und diejenige, so ver-
kanffiche waren dahin bringen, aneh andere in- nnd anslendisehe ire notturft
bekennen mögen, soll man dahin sehen und bedacht sein, das rechtschaffene
handwerksleut als Schmidt, Schlosser, wrtjrnor. sniler, gerber, sadlcr, schuo-
macber und andere, desgleichen grcuiplur und was deren nötig, in die sladl
ersetst werden.
10. Und soll man zu essenden speisen wie auch m fruchten und waren sondere
sUU und plitz verordnen und halten*).
11. Es »ollen ordentliche mas, ehelen, gewüchl und anciers m fleiüüiger achluug
gehalten werden*) and eich kanfer und verkaufer damit benflgen lassen . Doch
sollen die inländischen burgsr, krimer und handwerksleut auf den markten
den vorstand haben').
Frucbtkauf.
12. Ks soll niemand, geistlich oder weltlich, frembt noch heimisch , keinerlei
frücht faihrlten. all die fendicin noch aosgesteckt sein, sondern solches erst
hienach thun wie obstebet^).
IH. Wäder in würlsh^^iT^orn noch ir^i-ntU nnf i1f-r î;a«sen \mi\ -has-cn in ili r
Stadl soll kein frucht, so /.u mark geiUert, weder kauft noch vurkautl werden,
auch man deshalben nicht Ittr die Stadt hienaos entgegen laufen sondern
solches alles allein auf dem kanfplalx besehehen nnd ein jeder gemeinen
schlii erwarten").
14. Die becker noch niemand anderer sollen die frllchten anf dem kaufplatx mit
dergleichen Worten nicht kaufen : «was die früchten hienach gelten, also wölle
er so!« Hf auch haben und nämc'n-: ^^ondern es soll ein ieder des kaufe zu «;r-
laubter zail öffentlich thun und mit lauteren Worten abreden, was er darumb
gelten und beaalan.
') Molit'»: /»;/,
Sj MoUtor, m.
*) M«Htar, »1.
") Am. leo. 19/. KöttHtr, KU. fblote, 264,
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— 42 —
16. Kein millier oder (tlrkaufer «oll ime selber noch «nderen keineriei frfidilen
kmifen vor swOK nbren >) tonder erlaubnis des rettUmplinsmis.
Ifî. Kann ein bccker orlt v l uttii r im kaufplatz einicliorlei fröcbten kanren, würde
<lr(/.u l iner oder mclir ander l>i r kn- cdi i 1 iirj;er kommen oder Blünden, in-
dem er kaufer Docb ime kaufen oder zahiung were, welciie darvoo teil be-
girten, soll der kaufer sotehes zn Uran sclmldig sein obn« vorteil, gewOmi
oder mehrschntz, doc)i mag er kaufer für sieh Selbsten dss ludb teil vol be-
UaltcQ, auch kein kaufer sich dergleichen verwSgem.
17. Ks sollen nncli (liejerii;;<\ sn n!«n nnfeilnn^ rmpfahen, iro ^^.'irk nit verruikcn,
der kaufer tsete d&un zuvor umb die ganz summa gelU für vcrvolgle früditea
verpenügt.
18. Ob aber der kanfer fBr gewQss wüssle, das einer, so der teilung begärt, sclb>
sten flrOchten anf seinem casten hatte, soll er demselben frücbten vom ksof
geben, ob er wttll.
IB. Welcher im kaiifpbt:: ciniclierlei friichlen kauft, der sollf ulinr dr^; vrknnfpr-
wi.ssen und willen nit ab dem ort weiclien. er habe dann in zuvor umb die
kaufsomme ausgericht und b«zall oder sonst sich mit ime gütlich ver-
glichen.
SO. Und sollen alle andere Mehten vor dem heberen aasgemlssen werden.
21. Es soll aach keiner wer der seie die misser ihres missgelts anflialten, «an-
dern Bobnit die frflchtett gemftseett, sie desselben befrQdigen bmandlieh von
einem maller*).
22. Die frueiitniä-^ r I '-(illen beaidigt werden im I hei solchem irem -.'f rlr,vrrrnen
aid alle kaute und verkaufe in (leidiger aciilung haben, da »ie dann beliinden
das wieder solche Ordnung gebandlet, es seie iemand geistlich oder weltlich,
fruinbl oder haimisch, solches dem rentmeister anseigsn, memand verschenea
noch nichts verschweigen s).
23. In massen preis und wärt auf iedcm markt iederlei sort friichlen gewessen,
äollen die fruchtmässer iedes mais dem bargermeister anzeigen, der solle
solches durchs jaar aber fteissig nfschreiben und deswegen einsmider regist«
hallen.
24. Sic die fruchtin isser sollen auch kein frucht im kavf^latz mässen, der kaufer
oder vrrkriiif' I lialn n inrn dann di'' kaufe ;oivor an?eme!tel . Auch solle»
die gefüllten und lehren säck beseits der zahltüsch ufgestellt oder gelegt
werden.
25. Sie die fruchtm.lsser sollen anch kein frucht im kaof^ats mässen, der Ver-
käufer odrr k infer haben innen dann die kaufe zuvor angemeltet . Auch sollen
die ßcfidlkn und leren säck bcseils der zaliUUsch ufgestell oder gelegt werden.
1) MoUtor, 101. Köllner, 103.
«) MoUtOTf m Kötlner, 103 f. FaHeke 26S. In ZweibtOekm betrug âk
Mvmiebiihr für jede-" Malter ,.yhtttff mkr rauher Frücht' 2 für i/» MuUer 1
in Snarbrürkeii cutrichlete »um die ,.K>)i>pel'-, „Frucktkop^l'^t (tu MAsfchat, ihui de»
44. Teil cinas iSnar6r«cÄer Fasne« autmuuJUe.
*) MoUtor, iGJ. KöUfier, 103. Faleke, 067.
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tR. Was dann ein Verkäufer nuf dem ersten wochenniark niclil verkaufen kann
oder wüll, das mag er zum andern mark ufslellen . Aber den driUten markt
soll ers zu verkaufen gebunden sein, die früclUen gelten danni^umal wennig
oder vi«I.
Vom viehe kaufe.
Î7. Wann ein inlftndiseher m^t^^pr Hindvi(^h.:', srhrifTo nnä s( hucin uf dor stadt
weid and alimeod of acht lagUm^ ädiläuhl oder in seinen stellen hält, der-
selb soll dergleichen viehe nk mehr ausser der stadt verltaiifen, sondern in
der Stadl aushauen . Aber die frftmbten Avas die an rindviche , liämmel,
scîmfTfn nnA sdiwr-inon uf 'h^n mnrk froren, sollen solches aida verî^rnîfrn ') ;
jedoch soll dem amptmonn oder rcntmeister die gelegeuheil der nolturft und
menge «les viehes anzasehen tteror stehen*).
2B. Keinerlei bembriichig, donicli»; oder derogestalt argwennig und schadliail
vieh, darvon â»m meosehoi nnfesllndheit entstehen möchte, oder da an
einem ort ein vieh sterbend ist, soll /.n m .ikf ni« M ;îebracht, viel wenniger
den ntel/per in der slndf ni kaulen und au-.'uli;iiif'n verstaltet w<'rdfn
ohne sonder erlaabniü des amptmans oder renlineiäters . Und weil ilur«-li
tchadliaflt Schwein bald grosser schadoi besehiehl, so soll niemand der-
gleichen ohne gnugsamc kflndschaft und wnssensehaft auch handt;egcbener
Irewe. das dieselben kaufmansgut friisrh und s:u! seien in die sladl bringen
noch uf die weid gehen lassen^) und »oaderhtJi der verkaufer ein monal-
lang dem rechten nach dem kavf wehrsehaft tfaon ah», wo solche schweia
sciiwacii würden oder abgingen, das derselbe schad im dem verkanfer und
mcht dem kaofer gellen solle.
29. Es Bollrn nurh die tin^nuhoren*) schwein an besonderen nrîfn Tjnd von an-
dern abgesondert ausgekuien werden, aber die so gar unrein sein, soll man
gar absciuiffen.
Vom püard kaufe.
ao. Es soll menniglichoi in« wad anslendischen erlaubt sein mit pferden xn han-
liiren . Wann dergleichen verkauft wiird, sollen kaufer und Verkäufer des-
halben der herrschaft bc/allcn ein creuzer, tliut jedem ein pfennig strnssbur-
ger, welches auch geben sollen diejenigen, so gegeneinander pfcrd verlauschen,
daramb der tansdi nach büUichkeit soll angeschlagen werden.
Si. Es soll auch niemand dergleichen kaufe oder tanseh heimblieh verschlagen
bei verlierung desselben stdclcs und ftrer*) ongenedigen strafe.
t) MoHkfr, is7.
Ï) Fulde, X>6«.
') GendiwoUen {f).
*) MoUtor, üü. 137. Falcke, 270.
*) fentBnr^ weit»».
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Von würz- und andern krämcrn.
H2. Denselben soll erlanht sein aufrcclit, unvcrfclschl, gul gewiirz. bewand')
and andere waren zu wocheii- und jarmärktcn fail xu haben und in gebür-
Uclicm «rArt m verkanfen. Aber den landfohrem, wfirzverflllBehera, aaeh andern
frembton und tinhpkrindon hausierern soll das eins< hleif'lun und linimblich
failhnben in .«ladt und (lecken, als von den der gemein mfton uinbe gelt ge-
bracht und betrogen, iiit {cestatlel werden «i.
Vom liolz ptewärb.
îiH. Resciintillener zeug als borten, tUien^), lalteu, rainbschenkcl *) , b«)den,
taoi!ca^j, raifc, baue-, wagner- und ander hols soll onch zu mark gebracht
werden, doch solches auch aosaerthalb markts m kaufen und »i bestellw
ime Selbsten zn bebalten oder damit an hantflren frei stehen.
Von mengen und strafen.
84. Wer nun an obbemelten punrten einem oder mehr sich vergreifen, mg- und
strafbar wilrrl. wir i1;inn ciii iflcr liiir;i>T iiinl in^volmpr «olr-brn uf kund-
liche wüsscn-schatt und erfalirung bei seinem aid dem amplmaun und riuit-
mcister anxnzeigen and nichtsit za verschweig«! schnldig sein solle, der sott
nach gek'^onhcit der vcrwQrkong und der pcrsnn an leib oder gul peslrafl,
dem an/.eijror darvon der vtirtcteil vervolgt") und das übrig durch den rtnl-
meiüter gc^treueston tluiss ufgezeichnet und zusanibt zoll und andern), was
sich daher gcpürt, ordentlich etnfrerogen and verrechnet werden.
V'uiii üUiudgelt.
HÔ. Von emcm frembten krämor, er liabe fail was er wolle, solle jc<ift> markb
von seinem stand nf 12 schft breit 8 krenzer und von einem halben stand
4 kr. geben.
H6. Aber ieder inlsndischer krftmer dnrchs jar ntir geben 6 kreozer.
Ji7. Gerber, sntller. srhuomncher, huolmaclier, vassler. tuchleul und kürsncr, so
trciiibl sein, sollen geben S kr . seiler, weissgerbcr. me'«.serschmidt, ksatCD*
g iesscr '). spengler. wafTcnsdunidl, schlosscr und dergleichen 4 kr.
Kin wagen mit »alz t» kr.
ein karch mit sais 8 kr.
ein glastrager 8 kr.
ein liülzengesrhürrlrager 2 kr.
liärring-, stockfisch-, öl- und lichlkränier 2 kr.
kis, botter, hiener, aier and was uf dem boden verkanfl wfird nichts*).
^) Gcuond, GetQék mtd Linnen. .
^ Mo!>ior, ruf. Fakke,M74.
*j JJitietL
*) (^crh^Met.
*) JMmben.
9) In SStetiïrf^ekfn erhiettm die JfinÜsteMter, dw n^ekh Jfrvteiiyer warm,
rOH Jeder SU-nf, ? S, },;!?!„,,, ^T'>';f<n-. 135.
"> in St. Weiukl trhoiteae» Siandgdder bti Bettingen. GtKhkkk t»
at. Wendft 444.
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— 45 —
su. Solch vf»r{rom«'!t standgcU '^nll âor sJadt zu sicuer in i ^t hcne verfolgen,
doch vorbehältlich disse Ordnung nach verfallender gelej^enheit iederzeit zu
indem und za yerbeasem.
JMSetf, Buirkaarcbir. Gleieh$eitige Abêekrift tarf JPapier.
VI. B£ILAGEN.
I.
1442, Juni. Kaiser Frlidrich ITT. verl/nht dem Grafen Friedrich f«on
Ztoeibrüdsm^ Herrn .:>i Bitsch, das Brrht der Abhaltung eines
Wodunnmrktes zu Bifsrh.
Wir Kriflrrirli von gots gnaden Roniiprhrr koni^r. ;'u nlîozitf n trrfrer des
richü, herzojj zu Oälcricb, zu Stier, zu Kerudeu und zu Krain, grave zu Tirol etc.,
bekennen und tun kirnt offenbair mit diaeem briefe alten den, die ine sehen oder
hören leaen, das wir gntUch angesehen and betrachtet haben aollich fetnw und willige
(linsle. die uns und dem rioli der edele Fridericli grave von 7\vr-inhru«ken und
herre zu Bilädic, unser und dea richs lieber getruwer, sich zulu» erboften hat,
teglichen tun soll and mag in kanfUi^cn ziten, und haben darumbe ime und sineu
erben diaae besonder gnade nnd (dheit getan und gegebben» tun und gebben in-
rraft diss briof» von Komischer königlicher macht vollenkomenheit, das furhas
nipr czu Rüsche allowochen uf den mitwoch ein vvorlienmarkl sin und gehalten
werden soll und daz auch die selbe wochenniarkt, auch alle und igliche lote, die
darcxn oder darren sieben ond die suchen, alle die gnade, friheit, recht, fridde,
geleite, schirm, redelich gewonheit, ordenung und lierkommen haben und der
auch gehruchen und geniessen sollen und mögen der ander wochenmarkl in den
nehslen luiaeru und des richs hielten oder andern dorleru unibe Bilsche gelegen,
und die lote die davon oder daran sieben und die sacben gebruchen und ge-
niessen von recht oder gewonheit von allermenglich ungehindert, doch unschede-
lich allen und iglichen Stetten, markten und dorfern luube Ihtsrhe gelegen an
iren wochenuuirkten . I 'nd wir gebieten auch darumbe allen und iglichen l'urslen
geiaUichen und wemtlichen, grafen, frihen berren, rittem, knechten, vongten,
amptluten, burgerineistern. reten und gemeinden aller und iglicher stette, markte
iin«l fliirff-rrn \m<\ ^nst allen nri'lr i n unfern nnd dos richs undortanen und ge-
Iruwen ernsllieii und vesliclich mit diesem brief, das sie dem vorgenant Fride-
licben und einen erben und auch die inwoner au Bitaebe an dem vorgcnanl
wochenmarkl und an den vorgenant gnaden, friheilen, r< hl« n. ^leleiten, s< lii[ iii.
gewonheiten, ord»>nMn'' und berknin* n und nemlirli die kaiitluli und ander lute,
die mit irer habe und kaufmiUlächat/. uf den selben wochenmarkl ziehen und die
Buchen, ftarbaaa mer nicht Idndem oder irren in dheinewbe, sonder sie der ge-
raglich gebruchen und geniessen lais ^ ri. au: h soüich obgenant kaullute oder
andct !utr mitsampt irer habe und kaufmenschatz zu uuil von dem selben
wochenmarkl sicher und ungehindert ziehen Laisseu, sie aucti geleilen und ge-
leiten BchaflSan, wo des noil tat nnd daz an aie gemeinlich oder aonderlich be-
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geit wird, auch darin nichts anders tun, als liep einen iglicben s^» unser «nd
des riehs swen nagtuide m vermidea mit urkonde din biieh vcniegeU mit «n-
■erm kônit;lichen anhanticndcn ingeaiegeL Gt-ben zu Ach am nchsU-n mantag nach
sant Yils lag nnrh ctnj'faiiun^r dasHb;*! unser koninglich cronunge nach Crijrtl
geburl vicrczeiioiidert jar und darnacli in dem czwciundvierczigisten jare, Ultten
rieh« im dritten jare.
Et ego frater Tlieobaldus abbas nionaslerii sanctc Marie in Sturc7.el-
t)orn ordinis Gislerciensis mctensi» diocesis notum facio umversis prcsM-
Uum insp«etori]NM, qfood toreia fori* poel dominicam Vocem jnconditaUa
flub anno doraini M''crctOlxxiiii*» quatuor literas teutonicales in pcrganieno
sfriptas, quarum dtn* priniitus prcscripte cum sigillo r&gali cere albe et
rubre et ultime due cum sigillo regalts maiestaüs ceraalbe rigillate «ma*
et intégras etc. omni snaptoione careotas vidi eaaqne de verbo ad ▼erbro
perlegi tenoros, ut prescriptum est, continentes . Huius visionis rf p rlcr-
tionts Gvidens tcstimonium sigillum mee abbalie presentibus est appeosuiu.
d&lum et actum die et anoo prenotato.
Dunn-stmlt^ Oroaslterzorflich HesniKchcf Hitm- uml SKuofMurMir, AHeihntf
Jfttluiu-LtchtctifiiTff frliinih-ii . A'<, /■?'.'". S'/r i/i I i{hii< Ciilh n.
Versekhnet Lehaiann, Goidi. der (irajsch. Hiinau-Lif/ttnihci-g II, 300 A
IL
1591. Januar 2, Hereog WUhdm von Bauern bUM im fffraogKaH III,
von Lofkriugeu die Jakob III. verpßndefe Hemekaß BUseh äm
Markgrafen Ernst Friedriek mm Baden vorMumMkn.
Copü
Bcbreibens so benog Wüheba in Beyetn etc. in saehen maig{nive Jacobs
zu Baden seligen hinderlassenen testament und vormundschafl sâch etc.
an Herrn Garoln herzogen zu Lottringen etc. abgehen lassen.
8 janoaqj 91.
Unser frenndli« Ii willig dienst, auch was wir liehs iiinl ;;ut3 vermögen zu-
vor . Hochgeborner fürst, freundlicher lieber veiter, schwager und hruder . e. 1.
werden ohne zweivel von andern orten berichtet worden sein, wie das der all-
mftchtige gOetige gott nach seinem gfitt)ich«t willen weilend Aeu hochgebomaii
fürbten unsern freundlichen Itrbrn vcttrrn und söhn maiii^'inven Jarol) 7.11 Hndrn
und Haclibcrg in bestendiger orkanlnus unsers heiligen wahren und allein selig-
machendcn catbolisckeu glaubens ans diesem sterblichen zu dem ebigen bim'
Uscben leben erfordert^ dessen and allen cbristglaobigen seelen sein allmaebt die
ewige rue wnllc vfrloüioii . Oh wdl nun Tn:irt:;:r;i\ on seeligen liebrîpn
vor seinem ablciben ain testament autgerichlet, dar innen, wie es nach < semer
Uebden ableiben in ainem und anderm sollte gehalten werden, lautere Arsebang
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getan, uns auch neben st-inor Iiehf1f»n gemahel auch marg(2rraf Ernst Fridcrichen
und graf Carol von ZoUern zu Vormündern in solclicm testamcnt verordnet, so
bat doch dessen alles ungeachtet auch fiber beschehne (enuegaatoe erindenmg
und der Römischen kaiserlichen majestflt anser» allergnedigsten lieben herrn und
vettern emstlichen bevelch stracks zu wider erinelter tn.'trir^rrtv Krnst Friderich
sich diüä orts der vormundäcUait aiuig de facto angema^bi unii mit abäcUofl'ung
der cathotischffio priester und aafstellong ander sectjschMi iwedicantoi, begralnuiK
der fiirstJ. leiclil wider des testators lezton willen, verwnchtung der flirstl. wittib
anordnung des régiments und anderm alles seinem verlu^^tcn, aigneni willen und
gefallen nach gctiandlel, wie wir dann unter anderm auch bericht empfangen,
das rentmaister nnd c^cianten der herrschaft Bitaefa obgedachtem marggrav Emst
Fridcrichen allberait ptlicht gethan haben . Wann aber wir neben andern dissfalls
intcressirten und weilend marggraf Jacobs seligen liebden befreundten uns bei
hüchstgedachler kaizcrlicher majcstät discr und ander attentaten gcbürender»
massen bttdagt, nmb erSflamg des tealanents, confirmation deren darin ver^
onlneten vormundorn. daneben« auch alle andere nolturft zu handlfn iind^rthonigst
gebetten und es numehr an dem, das ir kaiserliche maiestät den parteien aincn
iikrderlichen lag ansczen und in stachen die gebür Uandlen lassen . Dem allom
nach ttt an e. 1. anser fieenndlich gesionen, dieselben wöilen dero rentmaister nnd
orfici^nifin nn;rf rr'^'t- r 1irir'-< li.:r» Bitsch dahin halten, dass in rriifl.lsf und hi;- -in
erörterung der Vormundschaft handlung ailes in vorigen stand gerichtet und dem
jougen herrn >) oder dieser ieztgemelten handlung nichts prejudicirlicha flrgO'
nommen werde . Ebenmessig wöUea an«h «. 1. das diena^elt*), ao watland marg-
^rrnf Jamhs scîijen tif^hdon crhon ausserlialh di r- krii-js unroKfriTs nnsstnht. bis
ZOT erörterung ermcllcr Vormundschaft sach nicht lunauä geben, sonder bei ihren
banden bebsltoi . Daran «rzaigen e. t. neben der billiehheit «nd getechtigkeit aneh
za betardenmg der eathoUtehen religion diser orten ein gut werk . Wollten mt
e. I. der ervorderlirhon nothirff nicht vrrh?iU»»M. soin<l und bleiben denwelbeD XU
Völler-, Schwäger- und hruderhclien dicu.sten vorders geuaigt.
Datum in unser statt Hänchen den 2, jannarj anno et. '.n
Y"ii ;;iittfM- t;>'ii;i(ifn Wi'lu'Iin ptalz-
grave bei Khein, herzog in oburn
und nidem fiaym etc.
Wilhelm.
Mfiiifhr». Könitjlich B'f^/i'i'ùnhvs (hluimcK Sl(Uiljy<trchic. K, schw. Gi'löj f. 1
Verseichnei Htkve, Die VoltUk Bttierm lù'JI—liiOg, ii. 3b, A. 4.
1) Dem am Srptemher J'>!>0 grlmrenm Sokne Jokobê EniH Jakob.
*) Ute 10,(MJ0 Gukteu Jahrey^ewion,
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48 —
m.
1094, November 9. JErtui tViednek Markgraf ww Baden varsid^ in
seinem und seines Bruders Georg Friedrich Namen auf seine und dess»
Anapriidut auf die Herrsehaß Bitsck au Gunsten JTavif , Qrafm von Zeßem.
I^ewenbergischer vertrag mit den badbchen ftfulcin wegen der fn^
achftfl Büsch, der güeter im land von Gülch, morgen iiali uiul aniL-rfr nn-
forderung, so graf von ZoUura in seiner gemahl, gewestcr hindcriasüner
wittib des marggraf Jacobens xn Baden otc» nanienimdWfirttoiberg, voder-
handlér mit gadachtem graven, und den marigtaX BmtFridridia iv Raden
gesandten gewesen.
Zu wissen und kuml jrctnn scie aller tiirni^clichem, naclidom der dnrrhlMirh-
lig hochgeboren fürst und herr herr Kriderich hurzog sue Württemberg und Teck,
grave »MMOmpelgart etc., in erfahnmg gebracht, welcher nassen der auch durch»
leuchtig hochgebora ftirst und herr berr Ernst Friderich marggrave zu Baden «od
Hachbi^rj. landgrave zn ^r!n>-rnhfrg, herr zue RiUlt'h» und Radenweiler etc., fiir sich
selbs und als vorinund seiner türätlichen gnaden brueders und ptlegsohns des
auch dnrebleuchtigcn liodigebornen fttrslen und herras herm Georg Friderichen
marggraven zne Baden und Höchberg ete. an einem, so dann der «ohlgebom herr
iierrCnr'in '^Tnvr- zn«; Hochenzoltern, î^igniaringen und Vöringen, herr zue Haiger-
loch und Wöhratain, des heiligen römischen reichs erbkammercr etc., in ehevogts
namen seiner guadeu gemahlin trauen t^lisabetlia gcboruer grävin zuc Knylleii'
bürg etc. anders tails im mbsverstand und immgen gegeneinander wwacbseo, dar-
über auch rei htlichc und andere process, welche leichllich mehrere weitleufigkeit
und beschwernussen mit sich ziechen und verursachen mögen, crfo!*rt iinl ange-
atelt worden : das demnach zue verhüettung dessen alles und wideraiinchtojag
gueten Vertrauens swischen hoch- und wolermelt«! i»arteten ob- und hochgedacb'
t< [• liörzog Friderich zue Württemberg etc. aus wolmainender friedfertiger affection
mit gnedigiritem vorwissen und belieben der Höinisclien kaisf rlirhcn majestät un-
ser« allcrgencdigiäten hcrrns güetliche underhandlung und vergleichung gcsuocht,
welche auch iren filrstUehen gnaden allerseits eingeraumbt und bewilligt worden .
Darauf sie dann zu solcher tractation einen tag neinblich den neun und zwain-
zigisten Octohris dieses ablaufenden vier und neunzigisten jars beslimpt und an-
gesezl haben.
Und nachdem beede teil benantlichen hochermelts marggrave Emst Fride-
richen etc. fürstliche gnaden durch derselben abgeordnete rät mit gnaegsaniber ge-
walt, aber wolerineltur gravu Carlin zue Zollcni etc. in ai?''!ier p«'rson auf vorbe-
sliinpten lag erächincn, seien sie beedcrseils auf mehr Itochernants hürzogFhdu-
lichen sn WOrttetnberg etc. selbs aigner person vil tag nacheinander gepflogne
flcissige under!i:iii>Iluiig let^liichen nachvolgender gestalt in gûete mit einander
verglichen und allerdings verlragen worden.
Und erslliciien ob wol vorwolermelter grave Carlin zue ZoUern etc. m ehe-
vogts namen vil underachiodliche anforderungapunclen, welche aus seiner gnaden
getnahliii mit hievorigem irem herrn und gemahel Weflund dem durchlt (ii liligea
hochgehorncii lursten und herren herrn Jacohf.n mnrggraven zu Had«'n und Hoi h-
berg etc. christseuligcr gcdechtnus aufgerichteti heuralsberedungen, widumbs- und
Widerlegungsverschreibungen, auch anderm seiner f&rsUichen gnaden in die ehe
zoegebrachtem guot herfliessen Urnen, souderlich aber von wegen der hcrrschad
Bitoch» vte such seiner finratttehen gnaden ventorbnen posUiunii weiland marg-
gnve Emst Jacoben zac Baden etcond sonsten allcrhaml ansprachen vorgebracht,
seien na<*îi vilfulti;^'! r iiomühung und IrnctrLtion ><il(1;c irnuigcn dahin gemillelt
und beütändigUch verglichen worden, das ubaagereglc herrscbaft sambl iüler und
ieder deraellmi snegebörd, nnzimgen und gefällen, inm>«sen weilund marggrar«
Jacob zueBaden«te.Melig< r ^( <!> t htnus dieaelltige ingehabt, genuzt and genossen
hrif. wolermellem grave Carhn 7.n Zoüorn snntbt Hrn Frqtir<;fricrtcn nii/.un^en,
üovil derselbigen jeziger zeit vorhanden und gclundeu wurden, allerdings ver-
Ueiben, daran auch seiner gnadm von hoebemantem herni tnarggraven Emst
Friderichen etc. oder irer fürstlichen gnaden bruch'r herrn marggraven GeOrg Fride-
richen zue Baden x ainiclu r » intrag oder verhintU rnn? niclif geschehen, sonder
beede Ire furslUchen gnaden liir àich, auch ire erben und nachkommen oller und
ieder sne seleher berrscbaft Bitsch and derselben geßlll, noxangen and zusfehfir-
den gesuechtcr anfnnlcning sich gcn/.lich vi r/,. ihen und begeben, auch alle und
jHf' umIi I, n 1 und andere zue berüerter herrschaft Bitäch gehörige docu-
menta oit wolcrnantem grave CarUn zue eheiüler gelegenheil einhondigen und
yberantwarten «ollen.
Nicht w sollen auch vil- ond hochenneUe beede benen marggraTen etc.
gebrüedere, dieweil vvol^;! dncldcr grave Carlin etc. seiner gnnden gemahlin ver-
bchricbne morgengab der vier tausend gülden und davon verfaiicne zxm :>chwcn-
den ond fiülen lassen, derselben im witwestand gewessner dienet und hoch-
bergtäche beampte irer noch ausstendigen besoldung und ansprucli halben befridigen
«nd noch weiter» seiner gravi Carhn» etc. gnad^ti wiirklit h yher^ifhcn und ein-
räumen all ir jas, forderurig und am^prucli zue den vier/.igk tausenl gülden,
welche der ebmfQnt von Cölln weOond marggtave Jacoben zoe Baden seither»
dem jüngsten Cölnischen kriegswesen schuldig verpliben und noch ist, de^sgleichen
diejenige rcrhpn tausent gnldcii, wi'Ii-.lK'-, i-itic fürstlirluTi «rnridcn t1rr>i li^'i ni schwe-
hern dem grave zu Cnyllenburg wegen angeinassler aiinuzung der lullnngiaciicn und
Iflsenboifischen berrschaften, so ime doch nicht gebOert und er sich deren nicht
begeben könden, in débite erlegt und bezalt hat, samt allen und ieden »larzue ge-
hörigen briefen, Urkunden und documenten, sovil deren hochbcsagte beede lierrn
marggraven etc. in ircm gewalt und banden haben, iunia^seu duuu beede ire furt^l-
lichen gnaden sidi biemit aller irer forderang und gerechtigfcait zuvor besümbten
beeden schulden ledigclich begeben und selbige wolermellem grave Carlin zue
ZoUern etc. genzlich und aigenlumblich cediert und eingeraumbt haben wöUeu.
Dargegen und hinwiderumb EoUcn alle und iede 'ybrigc grave Caiiiu» etc. in
naman seiner gnaden gemahlin fargebrachte ond an vü hochemante herm marg-
gravcn zue Baden etc. heurats- und widert« jitngs-, auch andere nach ausweisimg
der zollerischen ybergebnen schriftlichen verzaiclmua gesuechte forderungen,
WO die gleich herkommen, nicbzit ausgenommen hiemit genzUcb gefallen und
hochbesagte herm mariMP^aven etc. oder irer ftvstUchen gnaden erben vil and wol-
cmantem grave Carlin znc- Zollnrn etc. seiner gnaden gemnhiin n ^ r ic m nmlen andern
von irentwcgen ichzil darlUr zu erstatten oder vervolgea zuc lassen kainswegss
•ehaldig, sonder sie hiemit darvon ganz und gai- abgefertigt, contentiert und hindaa
gewisen sein, in nassen dann berr grave Carlin zue Zollern fQr sich, setner
^n-iflen gemahlin, dero erben un<l nachkommf^n iir~^cn alles hiemit frei^vitli^'^ and
wohlbediicldUch durcliauä vei'zügen und begeben bat, auch alle und iede luerüber
angestellte proceas gefallen und abgestett sein soHeB.
— 60 -
Und nachdem oft und Imchbesagta marggrave Ernst Friderichs etc. fnrstliche
gnaden noch allwhând original» nnd andere 1»ief, iii1tnnd«in und doeuntenla bei
h.inden haben sollen, welche herm grave (Marlins zu Zollom etc. gemahlin im hör-
zoglumb GiUcli und anli rfr orf«n gelegnr« hrrrrrhafttTi inlingen tuen, ist ver-
gliclkcn und abgcredl worden, das solche originaiiu uläbulduu gebn Si>cyr zu an-
dern dergleichen doenmentis hinderlegt und Terwahrt, 'volgeiids iedem taü anf
sein bcgern nod eosten glanbwflrdige vidimierte oopiae darroii milgetaiK ««r-
den snllfn.
I nd also wol- und hochermeltc partcien obgusezter irer bishero gehabter
nisTerstlnd und irmngen halben mitainander genalichen geainiget, Tergliehen
und vertragen sein, auch vil hocbgedachtem hörzog Friderichen zne Württemberg etc.
als undorliîtndlern von beodon trili ti, nemblichen den fürstlichen bad» nisi hm
abgesanciten in craft irer volmacht and dann herrn grave Carlin zue Zoilcrn etc.
aigner person mit gegebnen handtreven vereproehen und sagesagt w<wden diaem
altem, inni:i:isen es hieroben geschriben und verglichen ist, ohnverbrüchenlick
zue geloben und nachzusezen, drinih'T anrh rinirhc weifere einred, fordening
oder ansprach in- oder ausserlmlb rechtens nimmermehr zue suechen oder durch
andere an ir statt zq gescheehan.
Und dicweil die vertragne pnncten mchrernteils herrn grave Carlins ta
Zollern etc. gemahlin antreffen tuen, i^t iiinb mehrer Versicherung willen verab-
sühidet und von seiner gnaden bewilliget worden, das sie von dero gemahlin in-
nerhalb vierxehen tagen diser vertragnen mtsverstind halben genuegsamon gewall
ad acta fbersclu' km. desgleichen marggravc Krnst Frideridts etc. flurstlichc gnaden
von ob- und lu>chgedarhten dero hniodn n nnJ iifli'jsnhn marggrave npör^» t'ride-
rictien zue Itadeu etc., weil seine fürstliche gnaden die administration dero land
und leat, auch andere angebümn« mmmehr allerdings ybcrgeben werden solle,
hiezwischen nechst künftig weihennucht gcnucgsambe ratification diser abband*
hing UH'! v''T;rlf"ii~fsnntr chcnmässig cinhrin^eii soîlc. wie dann 'selbige hiemit
durchaus von allen teilen pure et absolute ohne ciuichen condilioniertea anhang
abgcrcdt, vertragen nnd angenommen ist.
Dessen alles zue wahrem urkund seien diser abschfld siren gleichen in-
Imlt - iinffr irer fürstlichen gnaden, wif lUi Ii i1f>r fürstlich badenischen abgeord-
ncJcri, >odann herrn grave Carlins zue Zollern etc. bandschriften und petschaften
gefertigt und jedem teil einer zugeslell worden. Actom Lewenberg den neanten
monatstag Novembris aimo etc. im fttnbehaihundert nnd vier mid noiuuigisteii.
FRIDERICH.
K. G. an Zollem.
Wii.Ht.i-M Peuu«.'; 'îlaffhrt^'er,
ambtsverweser zu Ualbbarg.
Jacob FifiTO&is VOK SKibKJUUC
obervoft ana Pfonheim.
Nicolais Bönnfont
JOHAtt IIMUÜU Bl KUlä.
naneaml K. ««fttf. CéflS f. 903.
VerJteidniet Slirre a. a. O.
— 51 —
IV.
1684, NoTonber 10. EaH Ji7., HarMog tm Loäuringen, wkrâ vm im
ffortidimdm AMcemmen m Kamkùi geêtUi,
Darchleuchügsler hochgebonier luxst. e. f. dli. seimi utuseie utidor-
tenifrte gvtwïUife di«ott jedeiMit bénite t1«s lUTor. gnedi|Bt«r herr.
E. f. dl. BoU«ii imd mögen wir vndertenigirt nioht Twlialtoii, dn ést dureh-
]eachtig hochgcborn för«t und herr Herr Ernst Friderich maif^nave zu Raden
lind Hochberg, lanrliTravc zn ?att?(>nberp, hcrr -/.n Röttdn nnd Hadenweiler, unser
loediger f&rst und lierr, mil mir grave (iarlia zu HoheozollerD llf gepilugne
foetliciie vndertumdlang der hemchafi BitB«h halben allardiafs Tertrafoa und
die saLlicn dabien entlich verglichen wonlt n. dn^ mir grave Carlin ersfhcrOerte
herrschafl Bitsch mit iren zugehnrr!« !» utui rillen nutzungen verbleiben und ein-
gehendiget, aber hochcrmellem marggrave Krnst Frideridien zu Baden etc. s. f. g.
berra bmdecs weiland marggrave Jacoben m Raden etc. ehrieiseliger gedecbtnoa
bei e. f. dht. noch ustendiger kri''j;sko>lrn ülier die 62000 cronen gevrilwt werden
soll . Demnach gelangt an e. f. d. unser uiiWerteni<."^t bitten, sie wöllen gnedigsle
Verordnung tun, damit voran geregter vergleiclmiig nach jedem teil das seinig
obnverhindert wOrUieb gedeiben wid widerCabno aiOg .Das aeien gegen e. f. dht.
wir nnrlertcni^st zu verdienen gatwütig und geneigt, detaelben tma diJteneben m
gnaden undcrlenigst bcvelhend.
dataun Lewenberg den 10 novemb. anno etc. 94.
e. f. debt.
undcrlenigste
1. württembergiäche ^ ^ 3. grav Cnrlin
8. badeniaebe / an Zollem.
an
herzogen zu Lottringen.
Auf der Bückseite der Vermerk: concept der würitembergisclten rat
aneb giaT Carla tu Zollem an herzogen sa Lottringen nmb einrioronng
Ritacb und erlqpng OSOQO cronen fcriegscoaten.
K6mgl. WürttctnberyUdics Uam- und Staataarchiv zu Stuttgart.
Veneieknet Kiemidmidtf Jakob III. Markgrtuf nm Baden und Hoch-
fterg 42.
V.
1601, März 17. .SUuUordnung von BttscJi.
I f (ii rlriiilis ÎROl isi tu schlns^^on nnd Iraftiret worden wie volgt . Zuf (^inftii
bnrgermeister erwölet Reinhardt Metzger . l^nd dieweil sich allerliand irtumbeii,
speefi nnd tningel mder gemeiner borgersehaft tiglicha erbebt und flIrfelU,
sorKlerlit-lü II u ann ein bamaiav ao wol der hcrrschaft als gemeiner Ijiir^i r nutzen,
jfähet oder mängel ichlwas ganzer gemeind oder burgcrschaft fiirbringt und da-
rüber gemeinen bescheid sich darnach haben zu gerichten begerl, wird ime biii-
weîlen von etlichen (.die man kftnnet.) mit nnnlltzen worten begegnet und be-
scheid wtdsr fahren, das endlich der hammaier, waz er thnn oder aich gemeiner
4*
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— 52 —
burgerschaft lialbcn zu verhalten habe, nicllts weiss, daraus dann gemeiner nutz
nirîit ^< rtirderl, soinUrn vifliiu hr gehindert wen!, riainif ah^^r rin richtige ge-
moin>scliall, guelti Ordnung under der borgerschntt inskUnfligc geliallen, gememer
nnUen g efOrdert und schaden nviel möglich g«wamet and verhfiei«! werd«,
also sein neben dem burgemteister, hamnif ier and den» zugeordnete nachvol»
gende personen wt-gen gemeiner burgerschaft fji^/otten worden, welche wnr für-
fülU dem hamoialer oder zuegeber iedesmal richtigen be«cheid geben solle,
weisen er sich in zutragende und begebende gesehiften snverbnlten habe.
Es BoUe sich auch dahin veialehen, das man jftrlkhen ein neuen bnrger-
meister und hamaier, auch zugeber thaet ziehen, welche fünf personen alle jaar
gefinderl. die uberigen neun personen aber be<*lendig in disen der bur«rersfîiafl
geuidiuem nutz gehalten und erkent werden sollen . Und seind dieses jaar under
den f&nfen personen wie volgt:
bttrgermeister, alt und neue.
1. Reinhardt Metzger, neii«r.
8. Hans Harten Becker, alt.
liammaier, alt und neuer.
:i. Wolf Schmidt neu.
é. PeUer BeoscheU alt
zuegober.
Ô. Lang Nickel.
verordnete ausschuss.
(Î. Fchrritii r Xirkcl
7. ( iHirad Mt't/.ger
H. All iNickel Wagner
9. Balthasar Beuschel! .
10. Stephan Becker,
11. Conrad Krimer.
18. Heinrich Driber.
18. Qein Schuster.
14, Nickel Beuschell.
gerichtspersonen.
Weil man auch befludl sicii järliohon ein grosser Zuschlags, in dem «rann
man der burgerschaft wegen das wechlorgeld leget, samblel, welches liierdurch
bisweilen 1 tl. 15 oder IB uncosten ertraget« damit aber der gemeine nutz bs-
Iraclitel uml ins werk gerii hlet werde, also ist vcrordirt, dass ein icdcr moier.
all und neu bur-ierineisler, dess^lei< lien all und neu liammaier und also dieae
liaif pcr.suncn für irc co^teii und loliu haben solle icder ein gülden.
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— 53 —
Eü solle «in ieder borgcr bei slraf iedcHinnLs und s[o oft] es beschtcht
keinen auslindischen noch anderej w allhie kein burgcrreebt hab«i [beherbeigai
oder]>) dem burgertneister wegen gemeiner borgerscliaft 6 b. heidelberger erlegen;
nmb willen keiner obgpilut liUT prrsoncn hnlb uhrr zwcnn tag beherbergen BOlle.
Au»- und xazugk verplcibl bei hievorigen gemaciiten tax.
Und solle ohn vorwiesen der henraehtfl kein burger uf- und angeoohmeD
werden.
Ahpekehrt und beschlossen auch für ^not gehalten wonlrn nf I;n; und jar
wie vorsleet durch Johann Wemhern derozeit nmpts- und rcntmcisterciverwäser
u. pr. Jaeob lang nielr Bitach und Schorbach m. pria . Hauns Marlin Höcker
neuer burger meister . Knnratt Kremer aider bnrger meieter.PetterBeiaBel alter
beim meiger . Woir Pclimift noijrfr hciimmeiger.
Den 17. martii wurden zu bürgen angenehmen, welche dasmals auch erb-
baldigung gethan, Jacob Schuster, des langen Schusters söhn, Jacob Kreiner
Konnd Krcmera aobn, Eberhard AUenholTer, Kiekell Volmar, Hana MOnder, Qode
Kfllfer Hansen dochtermaun, Zacharias der seiler.
Origmat, KgNcr. Chmmdeankh zu BUätk B 6,
*) Die eiHgekitunmnten Worte aind von mir erQMnL
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— 64 —
Cathédrales françaises da moyen âge.
Kotes de voyage lues dam ta «éaace de ta Société dlitatoire et d'archéologw lorniBB
dnSinwie
pu L A. D^iardla, Heti.
Il eCit été peut-être plus naturel que ce soit M. Turnow qui
fût vonu vous faire l'exposé de nos obser%-alions au cours du voyage
entrepris, sotts les auspices da Gouvemeroent, pour visita» les ea«
tbédràles finmçaises. Cependant, comme il est d'usage dans notre
Société de s'exprimer dans les deox tangues, M. le Président a cm
devoir profiter de ma partidpatioii ;i cette mission pour obtenir an*
jourd'hui un dis(M)urs en français. C'est à celte raison que je dois,
niRlpn*' mon insnffisancf, lo porilloux honneur de parler devant vous.
Je la'cITorcerai de le faire aii.'^si » laireTnent qne possible, tmit en étant
bref, atin dp ne pas trop fatiguer votic allcniion par rénuinération
forcément un peu aride de détails techiiiqueis.
Avant d'entreprendre le récit de nos explorations, il importe que
je vous entretienne un instant du but qu'on s'était proposé d'atteindre
et des problèmes passablement compliqués qu'A s'agissait de résoudre
eu vue de ta construction projetée d'un nouveau portail sur ta façade
occidentale de notre cathédrale.
L'architecture du moyen âge étant Itaséo sur des principes ri-
goureux, trop souvent méconnu?? Inri^qu'il s agit de cnmpléler d anciens
édiliees, il ne suflisait plus, ».Alle Un^, de réunir des foniiult s consa-
crées, de rassembler, comme matériaux, des . motifs empruntés aux
cathédrales célèbres. Il fallait, se basant sur le raisonnement, par une
étude approfondie des principes arcfaitectoniques et décoratifs des édi-
fices de ta période dite gothique, par ta comparaison des moyeoB
d*exécution et des effets produits, se renseigner sur ta valeur et les
avantages des différentes méthodes, pour pouvoir entrer ensuite réso-
lument dans le système conslructif, organique et fondamental de la
caîhrtlrale rie Metz. C'est i\ refle condition "reniement qu'il est possible
de concevoir une œuvre haini' iiirn-p. nri<:inale et vivante.
Trois architectes ont couii>ui u à 1 ci t i lion de la partie auk rieure
de la cathédrale de Met/: après la démtjlition de l'ancienne basilique
romane et de Véglise Notre-Dame-ta-Ronde, du style de transition, les
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— 65 —
deux églises l'ureiit reconstruites au Mil" sif'dp. «nr un pl;m nniqno,
piir ûenx nrrhitpctes différents. L'un, celui de ia oel" de la culhédralo,
aiiparlenuil à 1 é^ole champenoise, tandis que l'autre rebAlit Notre-
Darae-la-Ronde selon Jes règles de l'école bourguignonne. Pierre i^errat,
qui vint ensmte, fat chargé du raocordemeni définitif des deux églises,
n ferma tes voûtes de la grande nef, éleva «ur ses bases primitives
régtiae Notre-Dame^la-Ronde à la même hautenr et oonslnnrit la fiiçade
ooctdeotale à {mrtlr de la galerie da triforium. Pour atteindre oe rè-
snltaty il fut obligé, qu'il en eût d'ailleurs conscience ou non, d'employer
deax systèmes bien distincts: le premier champemois dans la nef, le
second bonrîrtTiimon dans la far.ndr <ni il r dû conserver comme bnse
de son tracr d élévation le;^ (loiint'es du |>lan, c'est-^-dirp le trianyflc
f'<|uil;i1éral pour les prit|)<irtions et les lignes k 60** pour les angles
d cpaniielage des nieuibrures organiques.
Quant aux détails, il fallut se conformer aux méthodes pratiquées
faabiUiellement dans le pays, à cause de l'édacatioD particalièie des
et des qualités de la pierre employée, en s^efforçant toutefois
de mettre la nouvelle eonstraction en rapport d'baimoiiie avec les
autres parties de la cathédrale.
Or, maintenant qa'ü est question d'éMer à la base de cette
fagade champa no-bourguignonne un portail concordant comme style et
dédié au Christ, voici le prnrrramme qui s'impo«?ait aux artistes chargés
(le préparer les éléments d un projet délinitif. Tenant coin|)te du tein-
ptTarnent de IVVliüce an point de vue de la soliditt' atia de ne pnint
en coinproniütlre la stabilité par des mo<1ilications intempestives, ils
devaient rechercher s'il existe an portail de la même époque, construit
à peu près dans les mêmes conditions et participant des écoles cham^
penoiee et bourguignomie, pour en étudier la stmcture et les caractères
généraux; à d^ut d*un exemple de ce genre» observer au moins les
stytes séparément pour trouver le moyen de rapprocher encore une
fois les deux principes d'une façon heureuse. C'est de cette étude que
doit dépendre l'ordonnance générale du monument à construire; les
proportion?, les formes, l'aspect p\m ou moins énei^cjuc des membres
darclùlecture. les di.sixtsiiirm.-^ (lt'eutati\es plus ou moins- vigoureuses,
les refouiUeineiits plus ou moins prononcés de la sculpture, le tracé
plus ou moins compUqué des profils.
Qiemin fidsant, il convenait aussi d'analyser les scènes qui sont
figurées aux portes des cathédrales afin de ne point commettre d'erreur
ou d'omission dans ia composition du cyde iconographique qui doit
aoeompagner le Christ dans sa glorification. '
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— 56 -
En présence d'une mission complexe et exigeant des aptitudes
spéciales^ le principe de la dlTMcn du tTavail était tout indiqi^: L'ar-
diitecte étudieraient plus particulièrement les dispositions monumen*
taies, la partie hiatonque et scientifique de rarohiteeture, rédigeant ses
noies dans ce sens, dessinant les plans, les profils, cotant les mesures
d'écheUe, tandis qw le sculpteur s'attacherait surtout h la partie dé-
corative. définissant les caractères de la sculpture suivnnt 1rs époques
et les écoles, recherchant l;i ^ijrnififafinn des s^^ncs^ notaiil les atliiliuts
«les personnages. Il est bien euleiidii t|ii*' dans rcxaiiu'ii de dt-ux arts
si pai faitcincnt unis au moyen âge qu il e.-il souvent difliuile tie déi uler
où linil 1 urcliileeture et où counncnce la sculpture, et tkc-msa, l'ar-
chitecte et le sculpteur devaient se concerter à tous moments, échanger
leurs impressions et discuter sur place les caractères et les mérites
architectoniques et décoratifs des monuments observés en commun.
Ce programme a été régulièrement suivi, rempli de point en point
et nous avons la satisfaction de pouvoir déclarer au retour que iioos
rapportons une abondante moisson de renseignements, d'observations,
de matériaux, que nous sommes d^^ à pré^nit édifiés sur le parti à
pr( ndre et que la portion théorique du Lruvail est pour ainsi dire
terminée.
Eu quillant Metz pour nous rendre à l'ari.s. nous avons traversé
la Champagne dans sa plus grande étendue, en passant par Toul,
Chftlons, Reims et Soiseons. Dans cette région riche en monuments de
la belle époque ogivale nous avons déjà pu foire bon nombre de cons-
tatations utiles. 11 fout dire d'abord que rarchitecture est généralement
subordonnée à Tezislence dans le pays de matériaux de construction
et que cet art se développe dans nn ^<pn5^ ou dans un autre, suivant
que la matière employée pn's<;nte des qualités particulières.
En Champagne, la pierre qu'on trouve communément est la cniie.
«'alcaire très fin et facile à travailler, niai- en rcvanr'he tendre et
friable, ^'écrasant facilement sous la chai;:,.. ( )n reiiconliv anssi. plu;-
luieuieul, une pierre très belle et très honiusèue résistant inieu.s aux
pressions, mais se désorgainsanl promptcmcnt quand elle est exposée
aux intempéries.
On comprend facilement que les constructeurs champenois de-
vaient compter avec une telle matière: pour donner à leurs édifices une
structure présentant les plus grandes chances de stabilité et de durée,
ils en ont modifié les éléments avec la préoccupation constante de la
fragilité des pierres qu'ils avaient à leur disposition. Ils s'ingénièrent
surtout à éviter les ruptures co donnant aux membres d'architecture
I
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— 57 -
la plus jrraïule élastirilr possible en le*? rPîulant indépendants les nns
des autres- et en éviUiiit la liaison trop intime des matériaux entre eux.
Commi' ( r,us('(}iienee directe du système eon^tnietif. l'aspect général
des moiuiiiienis présente certains caractères spéciaux que je vais làclier
de vous indiquer succinctement.
En général, les moauineiits de la Champagne sont d^iuie grande
élégance; très légers, très élancés, couverts de riches sculptores; leurs
proportions, les dispositions de leurs différentes parties sont des plus
judk^Qses. Cependant, en les considérant, roefl ne peut pas se défendre
d'une certaine inquiétude causée par le morcellement des organes
essenliels et œtte hardiesse même qui est pourtant le résultat d'une
science consommée. Dnns bien des (^n^^ i! existe une confusion entre
les lignes purement ai rhileclurales et les motifs de décoration, de sorte
que les relations de les deux principes ne paraissent pas toujours
établies d'une façon assez délinie. En vt>ici la raison : la pierre de
Champagne étant peu résistante, l'ardiitecte, tout en réduisant autant
que possible rimportance des masses organiques afin d'en diminuer le
poids, est obUgé) pour leur oonsenrer la force nécessaire, d'éviter les
refomUements, les gorges trop profondes dans le tracé des profils et
aussi les reliefs trop prononcés qui pourraient s'égrener sous la mor^
sore du temps. Tous les membre^ d'nrehitecture, les arcs, les bandeaux,
les piles, les corniches doivent présenter une sectiw pleine pour pou-
voir résister aux ôcra?-fnifnis.
11 résulte dune une certaine pauvreté d'effet dans toutes ces
parties importantes: quoique d'une .solidité " ivcllc elles no sont pas
sulfisamment écrites par des évidemcnts énergiques et semblent man-
quer de raideur.
Pour regagner la puissance de couleur qui lui manque, Tarchitecte
abandonne alors trop souvent à la sculpture un champ très étendu;
eelle-ci se développe sur tous les espaces intœmédiaires, fractionnant
Tefl'et, réduisant encore l'importance des nervures et mamelonnant
parfois les surfaces d une façon exagérée et monotone, ^^i liion que
Tensemble paraît confus et que Tabsenoe de solidité apparente déoon-
certe le rctîard.
Notez que tout ce (luc jr dis ui usl absulunienl relatif: je nai
nul désir de déprécier en quoi que ce soit cette admirable aivlutecture
de récole champenoise, mais, ciiargés d mie mission .spéciale, nos ob-
servations se sont portées sur des nuances extrêmement délicates; si
je me pmnets de les souligner en ce moment, c'est afin de vous les
faire saisir clairement en vue du problème qui nous occupe.
DigitizecI by ÜOOglc
Au t.uiirs de cotte révolution sociale. ap|>eleti l Airraucliishiemenl
des Communes, qui s'opéra au XII« siècle en France, les centres in-
tellectiiels fiirent déplacés au profit des institutions démoeiatiqiies. Les
moines, qui josqn'alors avaient possédé le monopole dee arts, dorait
céder le compas et le ciseau, qu'ils avaient tenus avec tant dlionnear.
aux corporations laïques. Dès lors« dans la pratique de Tarchiteetnre
et de la sculpture, la r orifomiilnlion fit place à robservalion, l'obéis-
sance à la discipline, la foi h l esprit d'examen, la concorde à lému-
lation. l'expérience au prnf?rôs. h prndfncp h la volonté. Mai?, il faut
le dirp aussi, l'idée collrrtivc .^r < hîtii^re;» en ambition per.sonneUe. la
rèîr'*' iiinins nliservée de jour en i<hii. luituiisn la fantaisie et. finale-
ment, l orgueil des moines fut reniplac t'; par la vanité des laïques.
On est vivement frappé de celle différence d'orientation des esfMrits
en visitant tes églises bâties en France pendant les XD* et Xm* sièdcs.
Cela explique pourquoi les arts de construction se sont ai vite spécia-
lisés et comment, à mesure qu'ils se dévéloppeient, ils ont pr» pea
à peu les voies divergentes qui pouvaient les conduire le plus rapide>
ment« sinon vers le pmqrrès, du moins vers le succès et l'approbation
des masses. Considérant ce nouvel ordre d'idées, faut-il s'étonner .si
une écttle Ho srulplonrs, en po.ssession d'un art plu.s imitjitif et partant
plus aei ( -mMc an vulgaire, d'un idéal particulier exrclkiil. (t une ha-
bileté nierveilif'Uî^o, d lUie matière commode à tiuvailler, rlianrée. dans
bien des cas, de relever l'efTet de structures peu définies, ait été auicnéc
à abuser de la situation, à étendre son prestige au-delà de ses attri-
butions et à tenter parfois de se substituer à rarcfaitecture elle-^nèaie?
Ensuite nous avons visité MM, les architectes diocésains qui se sont
empressés de prendre les dispositions nécessaires pour fiïeiliter nos
études et de donner des ordres en conséquence dans les localités que
nous nous proposions d'explorer.
Nous avions beancoup de cbo.ses à voir h Pnri«? : Notre-Dame, la
sainic C.liapollf» du Pnhis. plir-iours r-rfliFp« dr>s XII"'. Mil'. XIV" ?i^f'!p*.
et îfurl.oul U's bellf-- et imporlaiilfs coUfeliiuis aiTlié<ilu<;i(|iic.s conservais
au Musée du Troi ailéio. C'est là que nous eompliotu'» obtenir des ren-
seignements utiles et nous orienter délinilivemeut par la vue des mou-
lages et des innombrables photographies que oontient la Bibliothèque.
Ce Musée, organisé avec un soin et un goAt remarquables, est appelé
à produire dans Tavenir une rénovation complète de l'art décoratif en
France. La section de sculpture offre un vaste champ aux obaervationR
et aux études de toutes sortes. Une sérii? de moulages, mer\ eilleuse-
ment exécutés et pris directement sur les originaux, montre les déve-
Digitizeci by ÜOOgle
!npppmon1< dp lî\ f?mlpfnrp frjincni^p dopnif? le XI* jii'^qn'au XVIII'" ?i^rlo.
A cùtr (i'iiuc iûtinilé <!(■ drlails invcicnx il y a ho» nombre «le mo-
iHiiiieuls complets ef «m circule d ujie salle à lautre en passant ssous
des portails de calliédrales reconstruits en entier. On ne t»aiirait trop
apprécier cette disp<^tion qui place les momunenta dans les meilleures
conditim poflsibles d'obeerratioii.
JTeiis alon la pensée de faire qoelqaes études oomidéineDtaiiea
de photogfaidiie afin de me famUiariser avec les effiets de la lumière
sur les rriiefs de la sculpture. Ayant obtenu de monsieur Geoffroy de
Chaumes, conservateur du Musée, l'autorisation de photographier dans
les salles, j'ai eu la bonne fortune d'entrer en rapports nvec M.
Mieu.<îemrnt. membre de la Commi^^^^inn dp? monuments hisl(iri(|ues et
photoirrnpilo du Tiocadéro qui. :iv<c une Itminc '^rrAf-e pnrfaiN' a bien
voulu ni iiidor de i>n tjraiide expérience. Fendant dix juui.s j ai Liavaillé
sous sa du-eclion et c'est grâce à ses conseils et à la révélation de
tours de main ptécieiix que, dans la suite, j'ai pu ^écuter 190 clichés
dont il sera aisé de tirer par agrandissement 600 ou dOO photographies
de moroeaox d'ardntecture, de sculptare,'de TÎtraux, d'émaux que nous
afoos observés pendant notre voyage.
En général, le temps que l'on doit poser pour faire la photo^rra-
phie d'une partie quelconque d'un édifice est très difficile à apprécier
"tiimnl qu'il s'agit do pratiquer h riiitérieur ou à rextérionr. sur un
rnonumciil pliT? ou moins noirci \mr le lemp?? ot dont la pierre est
plus on inoins otlorée, c'est-à-dire d'une nuance plus ou moiuö pho-
togénique.
Dans un voyage tellement rapide ü fallait aussi opérer par tous
les temps, à tontes les heures du jour et dans des circonstances par^
fois ezoeptiomiettes; il arrivait bien souvent que j'étais amené à prendre
one vue en plein soleil, sortant de photographier une verrière ohscnre
placée au nord à Paide de plaques isocfaromatiques, d'une sensibilité
spéciale* Je suis donc particuUèr^ent reconnaissant à monsieur Mieu-
sèment de m'avoir enseigné non seulement à apprécier les intensités
lumineuses, mais encore de m'nvoir donné les moyens de pouvoir, par
une séiic de dcvcloitpcmcnts appi <>|»riés, tirer parti de clichés détec-
tueux ou rnciDc complcleuiciit manqués à la suite d'une mauvaise ob-
servation du temps de pose.
C'était évideumient à Taris qu'il convenait d'étudier Técole de
rile de France; la cathédrale fournit à ce point de vue un enseigne-
.flBcnt des plus complels. Commencée au XII* siècle, elle présente à elle
seule un ensemble qui embrasse toute la période ogivale. C'est au
60 —
«•onirr dr- rilt'Hic-KnfnfO. rlnns !;i capitale du ildinaitir inval. quo ip.>
riimrl«»re?) ef.si-iilals ik: lellc t;cule. cl on pourrait dire du style gulhique
en général, sont le mieux délinis.
Ce qui distingue avant tout cette école, c'est la parbite conoor-
daoce du principe oonstnictif de l'ardutecture arec sa décoratioiL —
Je dis à dessein avec ta décoraHon pour bim établir que, seloo nous,
la sculpture monumentale ne saurait être considérée aotremeoi qne
comme le co?np!étnent, l'achèvement du système décoratif mis en évi-
dence par rarchiteclure elle-même. Un édifice doit, pour ainsi dire, se
décorer lui-même par Tharmonic de ses lignes, la rlisposilion de se.*?
.surfaros-. !p conirn?;!»' de ses pleins et do ^of: vid^?;. La ?îrulpture doit
venir ciisiiih; et, participant dan» tous les cas de Tidéc- pifinirro. s"al-
lacliei à terminer, à souli}îner, à expliquer même 1 iiup»>iUiiicc et ia
destination de chaque partie de l'œuvre. Cette concordance des deux
arts qui s'est ici mainlenne fort longtemps, leur a pena» de se déve-
lopper dans une union intime et d'une feçon si ratiônndle que I De-de-
France est considérée comme le berceau de cette aidiitectnre orquile
qui, rayonnant du domaine royal dans les provînoes yoismes, briUt
pendant trois siècles d'un édat sans précédent aux yeux du monde
chrétien.
.l'ai dit pliîs haut *|iip la qualité des matériaux employé^ avnit une
action inipni-taiilt' sur la plivsMonnmie monuments, niais un w
sanrail mer (|ih' la .situuta ai morale des |i(ipiil:itii»ns au pKiul de vue
puliliquc, ruligicux et .social ait sur cette pliysiunonue une influeûcc
plus considérable encore.
Si nous nous reportons par la pensée au milieu de cette sodélé
française du XU* siècle» nous voyons, d'un c&lé, le pouvoir royal en*
travé sans cesse dans l'essai de ses réformes administratives par l'es-
prit d'indépendance de la noblesse féodale. Désirant alTennir .son auto-
rité, il s'appuie sur le peuple pour combattre l'influence des barons el
s'elTorce des lors .sans relâche à amoindrir leurs privilèges. D'autre
part, lof évcquprï. rfui flepuis la domination romaine n'avaient cessé île
.soutenir et de cunsolidrr la royauté, avaient jutri'- la .situation. ILs sen-
taient le montent venu d a.-5.seoir d une façon inébranlable un pouvwf
qu'ils avaient pour ainsi dire créé et, en même temps, de lutter 00-
vertemenl contre La puissance des abbayes qui devenait inquiétante et
menai^t même Tunité de l'ÊgUse. Us firent donc cause commone avec
le roi uni aux popubtions et provocpièrent ce grand courant d'éman-
cipation qu'on pressentait déjà vaguement, comptant bieii le diriger ou
l'endiguer une fois le résultat obtenu.
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NatureUement le plus sûr moyen d'uttetudre le but était de s*a-
dresser au seul senliinenl profond, unanime die/ les inas.ses à celte
('[Hx^ie. If sentiment rfliirinix : montrer sc i f riiffrunchissement ma-
tériel, ituuitit^r à ihomine 1 aÛranchiî^sfiiK'iit tnrual.
Chez le peuple français, tout de aensatiuii.s et d'entiuuisia.^me, le
mouvement fut immense. Les villes s'érigèrent eu communes eontre les
châteaux, les cathédrales s'élev^Dt contre les couvents. Toutefois, les
populations de rite-de-France, placées immédiatement sous la juridiction
et la protection du pouvoir royal, avaient eu de tous temps beaucoup
moins à souffrir des vexations des nobles ou des exigences des moines,
partant elles devaient garder» en entrant dans la bitte, une attitude
moins passionnée. De telle sorte que, dans la pratique des arts qui lui
était dévolue désormais, elle observe une mesure, uno rénerve, un sens
de l'onlre. un rospecl des traditions qui, deux si*' ( li s plus tard, brille
encore au premier plan de toutes ses productituj.s.
L'architecture dans cette province est surtout simple et raisonnée.
Elle présente nettemmt des diqxïsitiODs Judicieuses, des piDportions
barmonienses, des organes appropriés aux besoins. Gomme la pierre
r est excellente, on a pu donner aux membrures, tout en gardant une
grande force de résistance, un aspect de grandeur et de fermeté qui
contribue puissamment à l'effet maje^lû' ';x l*- ! < ii«omble. Par hîs
mêmes raisons la «cidpture, maintenue il;tijs les jnstrs limites du rôle
qui lui (.■iiiivÎL'iit. prncrdant des mêmes prinnipo'^ irriii'fanx, profluit df»^
t'IleU d uuUiuL plus saisisants qu'ils sont combinés avec plus d ordre et
de modération.
J'ai parlé de principes généraux ; il faut vous dire d'abord ce que
f entends par là. Les principes généraux qui régissent Taichitecture sont
absolument les mêmes que ceux des autres arts et en général de toutes
les conceptions de l'esprit. La première condition est de procéder par
l'ensemble ; celui qui veol créer une (ïMivre ({uelconque doit avant tout
délinir exactoinont dnn? son idée le but qu'il se propose d'atteindre.
conrovf)ir le plan, en un mot; lr;<ror d'aborfl Ifs s^nmdes lignes du
sujet, puis jiai' une suite Ue déductions logiques, établir pour ainsi dire
dans leur ordit; iiiérarchique les grandes divisions, les masses [ouda-
mentales, et, peu à peu, en venir aux subdivisions et aux détails sui-
vant leur importance, en s^efforçant surtout de laisser bien en évidence
la valeur qui convient à chaque partie.
Selon un tel principe, il est certain que l'architecte du moyen
âjçe devait conserver la hante main sur la distribution de la sculpture,
il défait connaître les prindpaux éléments de cet art et savoir appré'
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der la sor?imp iVv^oi qu'il convenait d'en lirer. Supposons inainNMianl
le sculpteur en posHca-sion d'un programme de décoraliuu élalinn' li*
concert avec l archilecte. i'reuons, pour abréger la déinonslraliun, une
partie fort restreinte d'un édifice, par exemple, le tympan qui surmoole
la porte de la Vierge sur la façade occidentale de la Cathédrale de
Paris. Vous allez toît ici eomment le sculpteur 8*y est pris, aon aeu-
lement pour rester eu harmonie avec raicbitectore, mais eocove pour
aottUgoer, eu le décorant, l'élément oonstruclif de cette surface* La
porte est composée de deux baies jumelles séparées par un trumeau;
pour fermer l espace triangulaire laissé vide sous rarcliivolle» le coifâ-
tructeur s'est servi de huit grandes dalles de pierre po^sée^ snr champ
Les deux premières, placées bout à bout, forment le linteau, s'appiivaiit
à leur réunion :5ur le trumeau et à leur exliéinité >uv les chambranles
à Uu>ile et à gauche; vriilà {miui- le incinier lit. Le second lit cuajpit:üd
trois pierres: celle du nulieu, la plus iinpoiUmle, chevauche le joint
inféii«ir, les deux autres se placent naturellemoit de chaque o6té. Le
troisième lit est également composé de trois pierres: céUe du mOieu,
cette fois plus étroite, mais plus haute, s'élève jusqu'à la féonioo des
deux arcs qui fimt le 'cadre du tympan, tandis que les deux autres,
taillées en triangles rectangles dont la base clievauelie les joints dn
dessous, viennent clore les écoinçons qui restaient à droite et à gauche.
Voici donc un appareil excellent qu'il faut bien .se garder de
masquer. La division en trois étages est parfaitement indiquée par les
rangs de pierre; le piemier i|iii fait linteau et. par conséquent, porte
toute la charge sera niainleuu dans toute son épais-stiu uu moins dans
la moitié inférieure; pour éviter les évidements qui réduiraient la force,
le sculpteur décorera cet étage avec des figures assises sur une han-
qnette commune qui se prolonge dans toute l'étendue. Le relief des
genoux amplement drapés viendra augmenter la solidité réelle et appa-
rente. Les corps des figures, séparés par des colonnettes qui parteot
de la banquette pour supporter le bandeau supérieur, indiquent suSr
samment les divisions verticales. î,es têtes des figures, laissées à dessein
trèf-saillantes, produisent une lumière vive dans l'ombre portée dn
bandeau et formen f comme des boutons, également espacés, qui pro-
duisent le plus li( iiK ii\ ( llel décoratif, A l'étage au-dessn?*. la pierre
du milieu nous nioalrc a elle seule un motif complet: une masse sail-
lante horizontale dans le bas avec une ligure couchée, aux extrémités
deux ligures inclinées sur elle qui se font pendant, en arrière neuf
figures debout, très serrées ensemble, et dont les tètes, plus rapprochées,
produisent un effet analogue à celui du rai^ infêrieur, quoique plus
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compacte. Ia > (knix pierres latérales oontieuDcut chacune deux person-
nages assis dont te relief des genoux continue hi inusst; horizontale du
centre et dont les têtes terminent en l'abaissant à ilmiit' et à gauche
la lijînp ponctuée formée par rrllos des- nonf !i?iirps du milieu. Au rang
susK'iienr la masse centrale est composée de deux ligures n^'^ises,
tournées l une vers l'autre et dont les bras sont dirigés sur lu li^'ne
inédiaDe; leurs tètes forment avec celle d une autre ligure placée tout
en hant on triangle au 8(Nninei de toute la oompositioiL De chaque
côté de ce groupe les écoinçons sont occupés par une figure agenouillée
de profil et pourvue d'ailes cpii épousent le contour du cadre.
On Toit donc ici que ce sont les joints de Tappardl qui, respectés,
ont servi pour la division des groupes de fignres et que les figures
elles-mêmes ne sont considérées dans leur ensemble que comme des
TTiotifs d'ornptnoni arehileeliiial. Ce fragment est un modèle ndtnirable
de eou( ('|ition décorative «lii tout est combine et prévu, oîi le plus
léger détail même est onmiii is pour eoncimrir à l'effet général. A pré-
sent, si nous le cousidéruns au point de vue du sujet, de l'icoDOgraphie
et de l'expression morale, il n'est pas moins réussi.
L'iconographie du tympan représente Tensevelissement de la Vierge
et sa glorification dans le ciel. L*étage inférieur est divisé en sept
parties égales; celle du milieu contient le baldaquin de la statue du
trumeau surmonté d'un édicule qui abrite Tarche d^alliance. Les com-
partiments à droite sont occupés par trois rois, ancêtres de la Vierge ;
ceux de gauche par trois pro[>hètes qui ont annoncé (pfelle serait la
mère fie Dieu. Au-dp?sns In «cène montre son ensevelissement : le
centre de la cdmpositiuD esl uccui>é par le corps de la \ iei^je étendu,
supporté par deux anges qui, l'un à la tête, l'autre aux pieds, s'ap-
prêtent à le déposer dans le tombeau. En arrière se trouve le Christ
qini bénit le corps, entouré des douze apôtres. Â l'étage supérieur on
voit le couronnement: la Vierge est assise à droite sur le même trône
que son fils, eUe se tourne de son côté en joignant les mains; le Christ
loi présente on sceptre de la main gauche et de la droite la bénit,
tandis qu'un aiige venant du ciel lui place une couromte sur la tête ;
deux anges, agenouillés de chaque côté, tieiment des flamb^ux. Il est
impossible d'exprimer plus clairement et d'une manière plus poétique
la tonehîinte apothéose de la sainte Vierjre. Tim*^ les- f>ersnnnati('s qui
ppfiuK^nl part à la scène ont chacun 1 expression juble du rùle qui lui
a{Ji»arlienl: les rois et les pro|)hèles semblent méditer et leur grave
\isage s'éclaire en même temps d'une noble lierté en présence de l'ac-
complissement des faits révélés. Dans Tensevelissement le Christ et
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Ins apôlrrs montronl une tristesse calme et recueillie pendant quo les
auges sacquitlcnt Me leur .sainte inis>--inn avec un reli'/ieuH rf'«pf><-t.
Enlin. au sotiunet. la Viei*{je Iriomphanlc jnrde un<' tiHilude nimleblc
et di>u< t fu s inclinant vers ce Iiis «pii la liénil avec un geste ma-
jestueux qui iiesl pjis dépourvu d'une eerlaine teudressc émue. La
tptiiideur de la composition, la pondération des masses, la pureté dn
dessin, la souplesse des formes, la finesse des expressions» le sentiment
profond do sujet font de cette page admirable le plus splendide mor>
ceau <!( ! 'i oration tjui existe au monde. Nulle «ruTre de sculpture,
fût-elle de la belle époque grecque, ne présente avec tant de charmes
tant de qualités réunies.
r^lte analyse nie dispensera d une plus longue description (les
laiiKiùnîs de l'école de Tlle-de-France; une étude plus élentlue ne
scrviiait qu'à couliruier l existeuee des principes que je viens de vous
indiquer sommairement et nous entraînerait trop loin.
En quittant rile^e-France nous longeons à Sens et à Auxerre
les confins des provinces de Champagne et de Bourgogne; c'est donc
ici que notre attention devra se porter davantage sur le mélange plus
ou moins proiK)ncé des écoles champenoise et bourguignonne.
Au portail de la Cathédrale de Sens, dont la partie inférieure
date du Xll* Mi'dc nous voyons apparaître une disposition sf>éciale
du s(>nh:i«><erueul qui prc.scnte un grand intérêt. Peu de portails pos-
.scdcnl ce qu'on peut appeler de véritables soubassements, c est-à-dire
un étage inférieur formant comme une asmette hori;£onlale sur laquelle
vient se poser la construction. En général, les lignes verticales des piHers
supérieurs viennent le pénétrer et le relier aux ordonnances qu'ils
supportent; parfois la ligne de soubassement est indiquée par une
corniche rqmsant sur une arcature et le plus souvent il disparaît avec
les membres horizontaux pour lai.sser dominer les éléments verticaux.
Le sr»nli;i<.-'oin( ttt <\v divisé en trois zon<'s -('parées par «les
mouluic-s cil lulus (pii anitirlisscnl le retrait de chacun de ses éla^os.
('es zones sont décorées de .'sculptures très bien comprises jxmr en
varier l'eiret: en bas ce sont des orneinenls géométriques, taillés fO.
creux sur le parement de la pierre, (]ui produisent une sorte de gan-
frure très douce; au milieu, les compartiments sont indiqués plus net-
tement par des panneaux en bas-relief, contenant des personnages on
des animaux, d une saillie modérée; au-dessus, Teffét est rendu |)Iiis
vigoureux par des niches contenant des figures assises et en haut-
relief; enlin le Irmt * >î -urrnonlé d'un riclie hrirtdcau de moulures
ui'iiemeiilées sur lequel les graudes ligures vieuneul se placer.
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Ce qui mérite surtout de fixer ralltiiUonau pnrUil Ue Sens, c'est
l'excellente observation du degré d'intensité qu'on doit donner à la
sculputore suivaiit la place qa*elle occupe ; oa trouve pour ainsi dire
ici le point de départ d'un principe qui a été adopté assez rarement,
mais toqioun arec succès, notamment à Amiens, à Noyon, à Reims,
an portail nord de la Cathédrale de Metz et surtout à Auxerre oit il
semble avoir atteint son plus con^let développement.
La Bourgogne est une province riche; son climat est d'une ex-
trême donneur, son sol est très productif, lo« fruits do la torro y ?;ont
abondants et de bonne qualité; c'est donc un pays licureiix. .Ir ne suis
si le produit des vijrnes qu'on y cultive a eu sur le lemj rramoiil et
le caraclèié den habiUiuls l iullucnce bienfaisante qu'on lui aupposc,
niais touijours esl-il que ce sont des gens énergiques, courageux, sensés,
spiritneb et d*une bonne humeur qui est devenue proverbiale.
Gouvernés au moyen fige par des seigneurs puissants et fastueux,
il n'est pas étonnant que les arts se soient développés entre leurs
mains av* < un entrain, une sève, une exub&ance remarquables.
L empl it des Bourguignons se retrouve tout entier dans leur ar-
chitecture: forte, vivante, nerveuse, colorée, elle s'épanouit triomphante
et semble avoir mûri conune le raisin aux rayons dorés de leur bon
.soleil, (".t ries, les principes et les traditimis sont tonjours observés
sdupuleuscinenl, mais combien en iiièiiic tetii[)s rinveali*>n, la liberté
méthodique, l originalité individuelle savent liier parti des circonstances
et donner une interprétation nouvelle et des aspects toi^ours charmants
à dee règles qui dans d'autres provinces tombent bientôt dans la for*
mule et même la banalité. Je nommerai seulement les portails de l'é-
glise de St-Père-sous-Yézelay et de la cathédrale d'Auxerre qui sont
des œuvres magistrales et conçues avec une puissance singulière. Sans
être aussi élégante, aussi somptueuse, aussi raffinée qu'en Champagne,
sans être aussi majeslueu.se, aussi savante, aussi méthodique (jue dans
rile-de-Fraiiee, l'archilecttire de !a Bourgogne possède des qna!iî*'s dr
vigueur, de franchise, d uriginalilt' (jui la placent au même niveau que
celle de ces deux écoles. On pour i ait dire qu'elle apporte dans l arl
un élément nouveau: la gaîté. Que l'on considère l'ensemble d'un mo-
nument ou bien les détails de sa décoration, l'impression qui s'en dé-
gage est une ûnpression de richesse éclatante et joyeuse.
Le soubassement du portail de la cathédrale d'Auxerre est un
exemple frappant de ce que je viens d'exposer^ l'alliance de la struc-
ture et de l'ornementation y est aus.si intime (|ue possible; composé
comme celui de Sens de trois xoiws horizontales, il est encore mieux
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ccMnprIs et oe rappelle en rien les dîspodtioiis des parties supérieures.
C'est un membre sjiécial de l archileclure tloiil le rôle est parftiitement
défini par sa position môme. 11 est plaoé Ijorizontalemeiil sous les mem-
brures verticales commo potip les cmpprhor d'oiitror dans le sol sous
TefTorl île leur jtropr»^ iioiiis. (in ;i(lmii»' iri )ii,-qii";i qui'l poiut rartbi-
tecte avait le sens juste dt-s eilets pruUuiU par les funties.
En effet, ou ue saurait croire, maiuteuaut que la plupart des
(sKfàédA de cathédrales sont démasquées et qa^on peut les obserm
d'un peu loin, oomlneD ces pilastres, ces ooloooes, ces arcatures grêles
qui ornent les ébrasements des portes, produisent à l'œil un aspect
inquiétant pour la stabilité de l'ensemble.
La sculpture d'Auxerre, taillée dans une pierre line et résistante,
lient le înilicu entre celle do Roim« et celle de Paris, elle est très vi-
goureuse, lr«''« hir?-c el. malgré la recherche de cerliiins détails, elle
reste franrltciutîiU uiununientale. Ello se distingue entre celle des autres
écoles par une ampleur, une liardiesse, une certaine chaleur de modèle
qui, au XID* siècle, alors que rornementation se retrempait dans Tio-
terprétation de la flore locale, a produit les plus brillantes compositi«»».
C'est enfin à Âuxerre que nous avons constaté et pu étudier à loisir,
au portail, dans la chapelle de la Vierge et dans le système des voûta
des collatéraux, le plus heureux mélanine des éléments oonstmctîfs et
décoratifs des méthodes champenoise et bourguignonne.
Apres en avoir mûrcuu'nt délibéré >-nr plncp. noii:= nvnns été,
monsiem* Tornow et moi, si vivtîment frappi s d* I «m loin utuce judicieu.se.
de la clarté d'effet, des avantages de luules sui Les tjui résultent de ce
mélange, que nous sommes arrivés à la conviction que le même système
devait être définitivement adopté au nouveau portail projeté comme il
avait été adopté en principe au moyen fige par l'architecte de la foçade
occidentale de la Cathédrale de Metz. En quittant Auxerre où nous
avons fait de fructueuses études, nous avons visité successivenient
Vézelay, Troyes, Nevers, Bourges, Tours et [..e Mans sans rencontrer,
nii pnint lîf viic de larcliitecture et do la sculpture, des caractères
bien tiéleiiiniiés ou nouveaux. A liniM-frc-, et pendant, nous non»; «nmmes
arrêtés quehjues jours, mais nos ob.sei valion.-i se .sont .«ni tout iMirlt'es
à la caUiédralc sur certaines dispositions qui nous oui paru défec-
tueuses et que nous avons néanmoins analysées avec soin, parce qu'il
est toujours bon de connaître les erreurs pour tficfaer de les éviler
plus sûrement.
A Cliartros nous entrions de nouveau dans l'Ile-de-France. C'est
là qu'il ni u été donné de voir pour la première fois une cathédrale
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complète, conservée dans son état primitif et pourvue de ses dochers
sur la façade. La pierre dont elle est bûlie est tellement dure qu^elle
est pour ainsi dire inaltérable; les architecles avaient la faculté
de se procurer des blocs énormes onl franchement de cetle res-
««nrce, de telle snrfp que dans la eonsti in tinn des tours, des pnrîo<5.
(1rs contreforts el jusqu'aux corniches, ceUe incrro. (pii ré^jKtc aux plus
fortes pressions, a donné à tout l'ensemble un cuiaclèie énergique,
rude et graad qui frappe riiiiaginatiou. Toutefois, si aucuoe cathédrale
n'a été élevée h l'aide de matériaux aussi résistants et aussi durables,
on peut dire que jamais peut-étie un constructeur n'a su allier avec
autant de bonheur la prudence au génie que Tarchitecte de la cathé-
drale de Chartres.
Ce serait sortir du cadre naturel d une simple conférence (|ue
d'rntrcprondrc. mAmo «f)mmairemenf . I;i dr-t ri[)tion fl'un tel monument:
du reste, puiu' en laut; ressortir toult s le- lu ;iutrs, il faudrait des talents
que je ne possède point. Je me borueiui à vous dire que nouo uuus y
sommes arrêtés douze jours, parla<?eant notre temps entre l'élude de
l'ardiitecture et de riconographie (]ut est id plus complète et plus
précise que partout aûleurs.
Le terrain sur lequel la cathédrale est posée étant inégal, il a
fallu, pour atteindre aux poriaib latéraux qui s'ouvrent aux deux
transepts, établir un grand enmarchement; mab, peu de temps après,
on décidr» de constrniro on avant des portes primitives d'immenses
porches destinés- h aiuilei In foule (jiii se pressait sur le pnlier des
entrées. Cetle dispu.silioii nouvelle, en uuillipliant les surfaces, permit
de compléter et d'étendre d'une façou inusitée le cycle des personnages
OU des scènes symboliques qui doivent accompagner le Christ et la
Vierge à qui ces deux porches sont dédiés.
Nos recherches iconographiques sont l'objet d'un travail spécial,
oependant il n'est peut-être pas sans intérêt que je vous en donne ici
na aperçu sucdnct. 11 est bien entendu que nous bornerons nos ob-
servations au porche méridional, dédié au Christ, qui seul doit nous
occuper en celle circi)nstance.
Le porche tout entier montre le Christ venant dans sa /h ire
juger les vivants et les morts. Une statue colos.sale placée au trumeau
de lu porte centrale le représente vêtu de la tuuique et du manteau;
il bénit de la main droite et porte dans la gaudie le Uvre des Evan-
giles richement relié ; ses cheveux flottent sur ses épaules et sa tête
est ornée d'un nimbe rehaussé de pierreries dans son pourtour; ses
pieds reposent sur le lion et le dragon. Sur le baldaquin il y a deux
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anges qui portent rencensoir et la navette. Sur le socle sont les bien-
faiteors du porche, Pierre Mauclerc (comte de Dreax) et Alix de Bre-
tagne, son épouse.
Les «rrandcrs ligures qui font corlépe an Christ ^iml les apôtres,
di.sposés coiilie les ébra.semenls. Tou.s foulent aux pirds lours pcrsé-
outeurs, tous poileiit rinstrument de leur martyr: tou^ .soiil \\iüi de
lu tuni(jue et du manteau ; tous soul barbus à l exception de saint Jean
qui est imberbe ; tous ont les pieds uus et neuf ont les cbeveu.x longs
comme les Nazaréens. Le tympan, où se trouve représenté le jugement
dernier, est composé de deax étages. Au miUeu de l'étage inférieur
saint Michel pèse les âmes; à sa droite les élus sont dirigés par im
ange vers le Paradis, à sa gauche un démon pous.se les réproavés
dans l'Enfer, r^résenté par une gueule ouverte qui vomit des flammes.
Dans les nuages qui forment le ciel de celte composition il y a une
«f'rie d'anges placés régulièrement eomme dos crnrhef? d'ornement; à
dioilo ils portent des encensoirs pour giorilier Icö élus. ï\ jranchc ils
tieunenl des glaives et menacent les réprouvés A rélagc triangulaire
supérieur le Christ est assis sur un troue et montre ses plaies; de
chaque côlé la Vierge et saint Jean assis sur des trônes semblables
implorent la clémence du juge; autour d'eux six anges portent les ins-
truments de la pasaon. Dans la voussure on voit la résurrection, le
cercle des damnés, puis les neuf diœurs d'anges, les prophètes de
TAncicn Testament et les vierges martyres. En avant, les piliers do
porche montrent les vingt-quatre vieillards rois de l'Apocalypse, les
martyrs, les confesseurs, les vertus et les vices, les vierges sages et les
vierges folles-.
En ajouluiil le.s sujets du portail occidt-nlal nous rinron« les ani-
maux évangéliques, les signes du Zodiaque, les travaux du 1 uuaée, les
principales scènes de l'enfance et de la vie publique de Jésus, la per-
sonnification des arts et des sciences, la création du monde et enfin
une quantité de sij|jets tirés de l'Ancien Testament, des paraboles et
des prophéties.
Il est impossible de rêver un ensemble iconographique plus bril-
lant, c'est donc avec une véritable satisfaction que nous avons po
quitter Chartres en emportant une si abondante suite de ren- p rnenls.
Apres avoir traversé rapidement Dreux et Evreux nous alleignînios
la ville de Rouen où nous avions à observer des portails du XIV* et
du XV" si('rle.
Ouand je me suis Uouvé en face de lu cathédrale j'ai été, je
l'avoue, un peu décontenancé et je n'ai pas pu m'empêcher de fiûre
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dans mon esprit une (:{)niparaisf)n entre les réponses équivoques et en-
tortillées que les Normands font aux questions des étrangers et l'aspect
de leur architecture. En général, vous le savez, le Normand est ni«é.
subtil et défiant. Toujours sur la i ('serve, il ne se livre pas; il csl
avant tout commerçant, il aime le luxe qui fait impression .sur le client
et qui rapporte. Ballotté au point de vue politique pendant le moyen
itge, opprimé par la domination étrangère, changeant souvent de maîtres,
la réserve de son caiactère était devenue pour ainsi dire une nécessité.
Sans prétendre que rarcbitectnre anglaise ait en sur oeDe de la
Nonnandie une influence directe, on peut supposa que le goût qn^ue
peu équivoque des Anglais a dû détdndrei dans une certaine mesure,
sur celui des populations.
Oimnd nn cnripidère la façade de la eathédralc de Rouen, nn <e
dcniaiule d'alHiril avec quelque intiiiiétiide ce i|ue eela peut liien si^niilier.
La profusion de.s détails y étonlTe les dispositions (retiseinhle : le rai-
.sonnement est poussé £>i loin dan.s le» coiiibinaiäouö de la cuiiislruelion
que toutes ces colonnes, ces moulures, toutes ces formes prismatiques
qui montent sans interruption et se pénètrent en reparaissant toi^ours
lat%nent le regard et préoccupent plus qu*elles ne diarment. Certes,
nous avons eu depuis, en regudant de plus près, Toceafnon d'admirer
Uen des choses, mais elles n*ont pas suffi à elTaow ctHuplétement
notre première impression. Les deux portails latéraux, de la Calende
et des Libraires sont considérés comme des merveilles; ils sont cons-
truits avec une .scieneo infinie, la sculpture en est d'une délicatesse
inr-royable. maiî=! ces qualités ne sont pas soutenues yw [ inspiration
qui seule peut d(»nner la vie à une œuvre d'art. Les portails de Koueii
sont un exemple frappant de cet esprit de dileltanliriuie nuilliémalique
qoi s'est emparé des architectes français à partir du XI V" siècle. 11 n y
a point id le génie qui crée, la foi qui illumine; c'est la raison qui
coordonne, c'est Texpérience qui pratique dans le scepticisme scienti-
fique et calculateur. Peut-être me fera-t-on observer que c'est une
question de mode et d'époque et qu'on pourrait en dire autant de toute
rarchiteclure française durant le XV" siècle? Mais je répondrai qu'à
Rouen il y a plus, (|ue les tetidances de la population ont su s accom-
moder mieux qu'nilletir? de ces earaetprcs de séehere?:se tpfon remarque
mr ses nionurnentä et ont su donner à ces caractères leur plus cora-
plèle expression
J'admets bien tout ce qu'on voudra; le malheur des temps, les
horrema de la guerre, l'oppression, mais je persiste à croire qu'il y a
dans le fond du tempérament normand un peu de cette séofaerosse
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dont je viens de vous parler. Dn re«le. i! existe encore sur In Hii ade
ocfiflptitrilo deux iMiriails qui il itrul de ia fin du Xll' siècle qui sont
réelleiiKiil très beaux; toutefoit?. dans les rerouillemenls exagérés, dans
les ajours, jusque-là inusités, des ornements qui les décorent, on voit
déjà apparaître le désir d'étonner les masses et d'^Iouir le Tolgiine.
Enfin, an milieu de ce siède-d, une fl^he de fer a été élevée sur la
lanterne à la croisée des transepts avec la prétention de surpasser en
hauteur toutes les autres flèches du monde. Eh bien, malgré la marche
du temps, malgré les progrès accomplis dans les idées, malgré les
transformations profondes qui se sont opéréo^^ dans la situation éco-
nomique du pays depuis le moyfii ;Vm'. il est iuijiossihle de concevoir
une chose j'Ius sMio. pluri ài>ir. |>liis vide, plus liini-iblc ([ue atle
monstrueuse lucLunique dont les liabiUinls de lloucii .soiil [>oui Umt tria
fiers. Pour ma part, je doute qu'à la même époque, il eût été possible
de foire accueillir et exécuter un tel projet parmi les populations de h
Bourgogne, par exemple, ou de toute autre province de France.
L'étude des cathédrales de Beauvais et d'Amiens présente à propos
de rhistoire de Tarchitecture ogivale un intérêt considérable. On voit
dans ces deux monuments que les consétjuence.s raisonnées du principe
gothique ont nttoint loitr plti'^ cnticrf ninnifestalion. Lorsque le plnn f^n
fut tracé, Ioü< les ririnciit.s conslnn iif,^ admis avaient f;iit leurs prnivrs.
1 expérience était délinitivement acijuise et les arehiteclcs, se basant
sur des données scientifiques sanctionnées désormais par le succès, oui
prétendu surpasser, comme dimenstoos et comme somptuosité, les
œuvres de leurs prédécesseurs. Il* existe dans la con^totition de ces
deux édifices, qui datent de la même époque, une si grande analogie
qu'on est disposé à croire qu'une règle générale était pour ainsi dire
adoptée p lu I iî'ionnance des cathédrales. Pourtant il s'en faut que
le ré^ni'ut ait élr uussi heureusement obtenu des deux c(Més; 1 enthou-
siasme des pojiuialions send>le s'être déjà singulièrement refroidi vors
le mUieu du XHI" siècle, les res.soun es viennent h mamiuer de li nilcf
parts et cette pénurie de moyens coïncide uiuilieureuseiueul avec le
plus grand épanouissement de l'art. Or, tandis que le plan primitif de
la cathédrale d* Amiens subit certaines réductions pendant les nom-
breuses fluctuations qui accompagnèrent sa construction, le chœur de
celle de Beauvais s*âève péniblement, sur des bases trop foibles, à
l'aide de matériaux de mauvaise qualité et si parcimonieusement em-
ployés que celle eonslruclion. d'ailleurs négligée, s'écroula bientôt en
pnrtip. Cependant on refit ]p< voAIps en doublant les piles qui les sup-
portcal et Ton réussit à maintenir le» contreforb à l'aide de tirants
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I
— Ti-
de fpr qui 1< < (''ti(';«illonnf>nt h foxtfririir. Mnis nrriv»' à ce point on se
contenta tle fermer le chœur eu avant par une iimraille et on renonça
dès lors à bâtir la nef. C'est dans cet état que dous avons va ce cu-
rieux édifice qui présente à llotérieur de très beaux aspects mais dans
lequel on ne s'aTentnre qu'en tremblant quand on a constaté à Tex-
térieur son peu de soHdjté.
A Amiens il est incontestable que l'architecture ogivale a atteint
Tapogée de son développement rationnel; c'est maintenant un art
complet (jui s'élance hardiment, sans tâtonnements et sans défaillances.
La cathédrnlo d'Amions est do tnns !o? édifices fran<7ai=; relui qui ré-
\^(>ud !(■ Tiiiciix aux exigences du pin;.n:tiiinK' iiri|K>sc mix ai-cliiliclfs
du moyen ùge, il en est le plus va.ste coniuie le plus .-plendinie. Ü est
le iyitC, c'est la conséquence des efforts et des expériences antérieures,
mais c'est aussi la limite de ce qne le génie d'une race peut donner
dans une voie ; apràs cela il fallait se résoudre à copier ou bien à errer
si on voulait pousser plus loin Tapplication du principe.
Suivant un dicton populaire, les doehers de Qiartres unis à la
nef d'Amiens, an chœur de Beauvais et au portail de Reims forme-
raient la phis belle cathédrale du monde. Il est permis de douter que
ces morceaux rassemblés fissent un si merveilleux effet; au contraire,
on pfut admirer davnntatrc ces différentes parties datis l'é/li-c trAmiens
et surtout rcxccllcutc uiiilc résultant de leur eit^eniMe t't ipii en fait,
telle qu elle est, la plu.H ht'ile cathédiak: de Kiance. I.e portail, notam-
ment, est à notre avis bien supérieur à celui de Reims; il est plus
grandiose, mieux ordonné et surtout mieux décoré. On dirait que le
sculpteur d'Amiens était un architecte tandis que Tarchitecte de Reims
aurait été un sculpteur. Quant au chœur, c'est le même qu'à Beauvais,
avec cette différence quil est mieux construit, qu'il n'a encore subi
aucun mouvement et qu'il r(>stera probablement toujours dans cet état
si on a le soin de maintenir l'écoulement des eaux dans de bonnes
conditions.
A Amiens nous avons, en outre de no-^ études sur l'arehitect uro
et la sculpture, ctinsidéié avec attention les ètius. syndioiicjue^ qui >c
«léveloppent sur rélendue des trois portes. Toutes nos ob.servations
faites à Cliartres ont été confirmées et nous avons pu nous convaincre
qu'au Xin* siècle le même cycle iconographique était uniformément
adopté pour tous les portails du Christ.
Les deux dernières cathédrales que nous avons visitées avant
notre retour sont celles de Noyon et de Laon. Ces deux monuments
ol&ent entre eux un singulier contraste: autant l'aspect de l'un est
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— 78 —
agréable et exprime la douceur et la sérénité, autant Tautre, d'une
apparence énergique et rude, fait nuitre des idées d'audace et de ré-
bellion. Et en elTet celui-ci, construit par une population extrêmcmeol
ttirhnlonto. «s'éleva au milieu fie? troubles, des scènes frnjriqiies et
(iH iiio massacres qui aei ()m{)agnèrent l'Atablissement de la eom-
luuiie de Laon. A plusieurs reprises les habita uls s'insurgèrent contre
leur cvêque et il est bien évident qu'ils ne se décidèrent à contribaw
aux dépenses de la construction que grâce à des concessions in-
croyables consenties par le pouvoir religieux. U résulte que la cathé-
drale de Laon, qui devait servir en même temps d'église pour le ctdte
et de lieu de réunion pour les assemblées populaires, présente dans
ses grandes lignes un caractère à la fois militaire, religieux et civil.
Toute autre est la cathédrale de Nfsvon; la runeeptinn de son
plan p-^i nu r<iiitr;iirc le résultat d'iii»- ciiteiito ronlialc entre le haut
clti'/i' (1 It s liiiMi's. Lorsqu'on entreprit .sa eousli uction, la commune
était (i<\ià depüi.« Uaigtemps établie et consacrée par une paisible jouis-
sance, mais placée, en quelque sorte, sous la tutelle de l'évèque. L'as>
pect est donc essentiellonent religieux; ici point d'apparence de latte
ou de dissmtiment ; tout est adouci, bienveillant, heureux; l'ensemble
est des plus harmonieux et les détails sont traités avec un soin ^
une grftce tout empreints de la quiétude des espnts. Aussi c'est dans
In plus complète acception du mot un monument de transition, il en
a tous les charnK's et tonte« le« ((ualilé^.
A présent qu'il me soit permis, tii lei ininant, de vous faire pari
d'une impression que j'ai éprouvée en rentrant à Metz et qui m est
personnelle.
Après avoir visité tant de monuments si justement célèbres, après
avoir contemplé avec admiration et souvent avec enthouaaeme tant
de merveilles, j'ai été saisi, en revoyant notre cathédrale, d'une sin-
gulière émotion. Elle me semblait, par le contrast( t ' t •ansfi^rurée;
on eijt dit que je la considérais pour la première tViis. L'excellente
qualité de ses matériaux, la perfeefffm de sa construction, le calme et
la pureté de ses lignes, la tranquilité de son ensemble, la simplicité
et la dignité de son aspect m'ont plus vivemeïit frappé au retour, .le
trouve qu'elle possède aussi son grand caractère typique et origmal,
qu'elle est extrêmement expressive et qu'dle tient une place marquée
dans ce grand concert des arts du moyen âge dOe fcmne comme
une note vibrante et quelque peu mélancolique.
J'ai souvent entendu les habitants de Metz déclarer que leur ca-
thédrale était la plus belle. Si cette appréciation, qui tient à un senti-
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— 7S —
ment bien naturel, n est p;ts t omplétcment exju te. rlii moins en eoMifm-
ranl IV'jrlise de Metx h relh s cjuc j'ai vues, on pouiraiL dire qu'elle est
peut-être la plus louchuule dans sa noble simplicité. Moi-même qui ne
sois pourtant ici qu'un élrangefj je voas avoue que je ne puis pas non
fixa me soustraire à sod charme pénétrant et discret
Du coup d*cnl qae nous avons jeté si rapidement sur les princi-
pales cathédrales fl ressort que rarchitectnre s'étant développée au
moy^ âge sur une base unique, les nuances que je me suis attacbé
à TOUS indiquer sont plus superficielles que fondamentales. Les élé-
ments de structure sont restés les mêmes dans tous les cas. Si l'on
remarque des dissemblances qui paraissent oorjsidérablefs h première
vue, elles ne sont dues {îénéralemenl qu'à des influences lix iilrs. des
nécessités particulières qui ont modifié les formes sans eulVeindre les
règles établies ni les principes rigoureux qui reposent sur la tiadilion.
Pour vous donner une preuve de la grandeur et de la justesse de œs
principes de raidûtectore dn moyen ilge je me suis appliqué à vous
d^ontrer qu'en étudiant ses constructions on pouvait entrevoir l'esprit,
le tempérament, la atoation, les aspirations des populations qui les
ont édifiées, et j'ajouterai qu*(m diercherait vainement dans le monde
un art aussi complet, aussi raisonné, aussi enseignant, reflétant avec
assez de netteté l'âme même du peuple pour pouvoir «i tirer d'aussi
concluantes déductions.
La eiitliédnile est un poème religieux et mystique, mais eest
au.ssi un livre d ('ducation 1 1 d mipartiale bisldire où les iiommeü de
tous les temps pourront toujours lire et étudier avec fruit.
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- 74 —
Lothrini^eu und Burgund.
Von Or. H. Witte, UageoM.
(poifailtwif.)
XVI.
Heixoff Karl war am 25. SeptemW) von La Rinère aufgebrocbeiL
Unhoilliarcn Sctiaden hatio er seiner Sache zugefiisrl, dass rr fast
2 Monate in die.sem welleritle<renen Neste {jeweill hatte, nur ühor
Rache an den Rfli Weizern liri'itond. wfihrond Lothringen verloren ping*).
Trot?: aller nemüliungeii halle er keine nennenswerte Armee zu-
.'iamiiH nbringen können : die burgiindi.sehen Stände waren bereit, ihr
Land gegen den Feind zu verteidigen und dafilr Gut und Blut cinzn-
setzen, aber auf weitere Âbenieow wollten sie sich ebensowenig wie
die Niederlfinder einlassen. Es waren die TrOmmer seines frfihem
Heeres^ yerstftrkt durch Werbunjten in Burgund, die nur ein geringes
Ergebois gehabt halt<m, alh^s in allem nicht ra^r als 10 — 12000 Ibnn*),
die er heranfiihrtc. Der Marsch ginjr mir lanirsam vorwärts: erst am
11. Okfitber*^ orroir-htf» Herzog Karl Toul, wo er CiPlRgenheit fand,
über dcfi Wandel ri« r /oifen nachzudenken. Auf dem I liiini:ir«eh nach
der Schwei;* hallen die Bürger ilire Stadt sperrweit geotluet und ilrni
') nie folgenden chronoloi^ischen .\ngabon i i ^'cben ticb MW dem RtiM"
journal von Herzog Karl bei "Comniirn >-I,r n:'1< t 11. 220.
)i) C'.oinmiiicä aa^l : il avoit gmnd lort qu'il ne s'approclioit i car là oit il
estoit, c^estoit loin do paya de Lonain« et a^y ponvoit plut de rien «irir; car
il avoil mieux besoin de deflendre ce qu'il poss(''doit que de courir sus aux
Fui;-ses pour ae cuid«!r vanger de son dommage. Mais son obslination lui porta,
grande perte de ce qu'il ne prenoil couseU que de luy, car quelque dilijeace
qu'on fist pour le solliciter de secourir cette place, il séjoama sans nol tomo
audit lieu de La Rivière six semaines ou environ; et oust r;iit autrement,
il euäl aisément secouru ladite place, car ledit duc de Lorranie n'avoil comme
point de gca» devant . . . Parquoy si la raison eust été en luy telle qu'elle y
avoit esté autrefois, il y devoit fUbre antre dUifoice.
V. llodt, Kriege Karls f1 Kiil n. n, II 340.
*) Der Marsch lässt sich jjanz jienau fesUegen nach dem angefiiiirlen
Keisejonmal gegenüber den unrichtigen Angaben der Chron. de Lorrain».
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- 76 —
aUc rienkbarcn Ehren erwiesen; jetzt erklärten sie, in seinem Krieji
mil Herzog lU ni' neutral bleiben zii wollen, sperrten ihm die Stadt
und wiesen üiiii und «einem Hcfre üntcrkunft in den Vororten an.
wie dazumal dem länderli>son HtTzo;: Reno anf scinei' Diirohreise nach
Strassburg. Zu Toul erreielile üin nun die Nachriclit von der Über-
gabe von Nancy, aber diese Hiobspost wurde iliui dadurch versüsst,
daas hier der Graf tod Campobaaso mit aeinen Rdterscharen zu ihm
süesa. Ea war do lang entbehrter Anblick für den stolzen Burgunder,
ab er dieae Gesebwader in aebOnster Ordnung bentnrQcken sah'). Sein
Ben achwott in stolzer Freude, und er f&hlte aieb wieder fest im
Sattel: diese Scharen waren nicht getroffen worden von den sdiweren
Sdiicksalsschlägen bei Granson und Murten, und die Unthütigkeit,
worin der Graf von Cnrniiobri'j'în sie gehalten, hatte woni?stens dazu
hH?Ptragen, dass die Kumi»iif:üien in hpstom ZnstamU' waren. Mit
liinen glaubte er den Lotiiringer bestdit n zu können luid er schwur
in seiner Weise hei St. George, dass er vor heiligen ü Könige» ent-
weder lieii von Nancy und Lothringen sein oder seinen Tod dort
finden wollte.
Seine Âbsichl gitig jetzt zunächst darauf, sich zum Herrn des
HoaeOauä za machen, bevor et gen Nancy zog, und er richtete da-
her sein Augenmerk auf Pont-à-Mousson. In Besitz dieses Platzes
trat er in Vert)indung mit dem verbOndeten Bisdiof von Metz und
dadurch auch mit seinem Herzogtum Luxemburg; von Diedenhofen
konnte er alsdann die dort befindlichen Truppen an sich ziehen. Am
13. Oktober brach er von Toul auf und berannte am folgenden Tage
das fcsto Sehloss Dieulouard, de?-=e!i He«nt:?Mn? fmh sein durfto. gegen
i'l>ei:;abe des Platzes das nackte Leben zu ei kanten: die Lt iitr zogen
dh, den Stab in der Hand. Und hier bekam er nun die lollnnigi.sche
Armee zu Gesichte, welche ihm von l*ont-à-Mousson aus entgegen-
gerückt war, noch ohne Kenntnis von seiner Vereinigung mit Campo-
basso, und hei dem eben eroberten Condé*) und Autieville Stellung
genomman hatte, um ihn am Obergang übet die Mosel zu hmdem.
Das Heer von Eßtzog René hatte inzwischen ziemliche Abgänge
erlitten, aber dieae waren mehr als ersetzt worden durch die bedeu-
tenden Verstärkungen, die inzwischen zu ihm gestoesen waren. Strass-
burg hatte geuiftsa seiner Ankündigung am 5. Oktober eine Schar von
') Qui les véoil venir par esooadre en ri il iMi' onlic dont il fut moilU
resjouy, considérant les grandes pertes que paravant li avoit souffertes.
S) JeUt CiutinM.
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— 76 —
8<X) Maun nhjio.sanilt , während Basel am 11. Oktober- .sidi niit
200 Mann begnügte '). Auf Dringen Strassbnrgs hatten sich auch die
obeietsissiachen Reichsstädte en^^sch in ROstiuigen geworfen, iffShrend
Biflcfaof Ruprecht solcher Mahnung nicht bedurfte*). Aber diese Hülfe-
ieistungen kamen nur sehr allmählich, sozusagen tropfenweise, and
auf die Beschaffenheit der Leute ward wenig gesehen. Es war zu-
meist arme * purenschalt », der mit einem Winterfeldzug wenig gedient
war. Am meisten war Herzog Sigmund ttn Rückstand. Der neue
Landvogt Freiherr Wilhelm v. Rnppoltsteiii hatte /wai' «elion am
1. Oktober alle lleerpllichligen uut"g»;botfcn, am 9. Oktulicr alu inl-^ im
Lager zu Kienzlieim zu sein, aber die-ser Zeilpunkt wurde niclil ein-
gehalten. Es entstand eine heillose Verzögerung, und namentlich der
Adel machte Schwierigkeiten, weil er nidit auf eigene Kosten den Zog
in das fremde Land hinein mitmachen wollte. Schliesslich war der
Landvogt mit soviel Hetsigen als er aufbringen konnte, vorweg
aufgebrochen ond zu Herzog René gestossen. So l&sst sich auch die
Stärke der Streitkräfte, welche in den letzten Tagen zu Herzog René
gcstos.sen waren, jetzt so wenig wie vorhin besüminon : aber immer-
hin war sie befräclitlirh ^fnii-r. wenn man Strassbuiu> Hnlfflri-îtinir
als Mas.sstab annimmt, das jelzl. ah<re<ohen vnn si incin rei-^i;:* !! Zug,
an 2fi00 Mann Fussvolk bei dem lolhnngischen lleeie .stehen haïle.
Schade nur, dass die Stadt, in dem Bestreben eine mögliehst hohe
Zalil zu stellen, die Rücksicht auf die Felddiensltüchligkeit zu sehr
ausser Acht gelassen hatte. Somit glaubte Herzog René, der die bur-
gundische Armee, was Zahl und Beschaffenheit betrifft, unterschätzte,
sich stark genug, seinen Gegner bestehen zu können.
Beide Heere trennte jetzt nur der Fluss*). Der Tag verstridi
unter heftigem G<»chützfeuer; abends bezog das lothringische Heer
St^ung auf einem am Flusse gelegenen Hi'igel, und die beiderseitigen
Mannschaften konnten sicli jetzt gegenseitig in Musse beim Schein der
Wachtfeuer betrachten. Unbegreiflicher Weise beschloss aber der
lothringische Kriegsrat, dir- cin^fptininmrTie Stellung aufzutirbrn. Der
Autbruch geschah vor Tagesanbruch, olme dass der Feind es bemerkte,
>) Knebel 64.
«) Colmar St.-A.
') i ber die Bewegungen der beiden Hccrc unterricbtet neben der Cliron.
de Lorraine Molinet ; beide EraüUilungcn ergänzen i>icli. Eine feste chronolu^isclic
Unterlage geg«iflb«r der C3iron.de Lorraine gewihrt da» angefOhxte Reisejounud.
Da/iiAniiimen die Angaben bei Schiltei^K&nigshofen, Strassbnrger ArehiTcittOPik,
linebel und Lad.
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- 77 -
und es wurde eine neue Stellung näher an Ponl-à-Mousson heran auf
der Höhe des Dorfes- St. Geneviève bezogen. Auf den gemeinen Mann
musstp flif*'? Atiffrehon einer vorfoilhaftm Stellung, difsfr Riirkzng vor
einem bfsicu^lt u Feind in jed> r Hcziehung vorwiii nul wirken; wie vor
Nancy enUslaiid aueh jetzt der Gedanke, als Venal im Spiele wSre.
Herzog Karl sah sich aus einer sehi unaiigeneknicu La^ie befreit.
Seit zwei Tagen befand sich sein Heer ohne Lebeuämittel, denn die
Baoern ans der Gra&chaft Vandémont führten nichts zu. Jetzt über-
schritt er ohne Schwieri(skeit die Mosel, bezog das veriaasene lothrin-
gische Lager und TCipflegte sein Heer mit Leichtigkeit aus dem be«
freondeten Bistum Metz. Dazu hielt er jetzt die Lothringer in &Dßta
ei^n Winkel eingekeilt und halte ihnen soivohl diu Weg nach Nancy
verlegt als auch die Verbindung mit der Niedern Vereinung abge-
schnitten.
Noch ein andorrr Vorteil liel den Burgundern miiliclos in den
Schoss. Sund,raiier Fussvolk, in dor Stiirke von 3 — 400 Mnnn. mit
einem Zug Lebensmittel, war iiriilns geradenwegs auf dns hiiivimdiselie
l^ger lostnarschierl, in der Meinung, hier noch das lotlu invisehe Heer
vorzulindeii'). Die Burgunder waren nicht wenig ersLaunl, als die
Leute so keck herankamen, und nidit weniger als 3O0O Reisige wurden
auf das Häuflein losgelassen und nmztngelten es von 3 Seiten. Die
Schar versuchte m einem kleinen, auf der noch freien Seite gelegenen
Gehölz Deckung zu suchen, aber sie konnten dasselbe nicht mehr
rechtzeitig erreichen. Es erhob sich nun ein erbitterter Kampf, der
▼on Mittag bis in die finstere Nacht hinein dauerte. 180 Mann hatten
in dem ungleichen K impf ihr Loben pitigebiisst, wührend der Host in
der Dunkrlhoit der Nacht entkam. Mit Recht wurden dem Freiherrn
v. Ra|i)t< »ll.steiii schw^^re Voiwiuie u'einîjeht. dass ei* diese Leute ohne
Ucdeckuüg von Reileiei hatte niarbchierta lassen, sodass sie über-
haupt nicht in der Lage waren, die Stellung des Feindes zu erkunden,
während ihn daftïr die Schuld allerdiogs schwerKch treflfen kann, dass
die Leute von dem Stellungswechsel nicht in Kenntnis gesetzt waren,
da er selbst sich nicht beim Heere, sondern zu Nancy befand^).
•) Vgl. die eingehende Krzählung in Edliba.:!i" rîirnnik ed. Ilsleri KW) so-
wie Küuigbbofon-ScliiUer 37K, Kuubel 68 und ila» burgundisclm llijisejournnl bei
GQiDimiiM-Lanilflt 1. c. Die Angaben der Chron. de Lorraine, die von Leuten
am GnflKbaft Vandémont «{»rieht, sind ganz konftia.
*) Auf die Erzählung bei dem spätem Rétny kann irli nicht das Gewiolit
legen, wie es in der betreffeuden Anmerkung bei Knebel und in dem Nachtrag
geschieht.
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- 78 —
Schlimm war .il» r dor Kiinli iK k, dt'ii ilas Krvijinis auf das doulsdie
Fussvolk inachlc ; der lledankc, dass Verrat im Spiele sein könnte,
gewann noch mehr Nahrung und beeinflussle die Haltung des Fuss-
volks in den nftchsten Tagen in unheilToUster Weise. Am folgendcn
Tage rOclcte Herzog Karl in voller Sddachtordnnng vor, imd seine Zu-
versidit musste nicht wraig wachsen, als Herzog René auch in der
Stellung von St. Geneviève nicht stand hielt, sondern si( h noch näher
bei Pont-à-Mousson zu Alton lagerte. Die Burgunder bezogen jetzt
das verlasseno Lajrci- von St. Genevi<'vo. und der Tag vergin? nntor
Scharm iilzehi und lictUgcni (leschützfouer. Zu einer Sehhicht kam es
auch jetzt nicht, da der Wald von Fa( (). welcher sich zwischen den
beiden Stellungen ausdehnt, die Entwicklung der burgundisulien lleiler-
massen sehr erschweren musste, während un^ekehrt ßkt Henog René
bei seiner Oberlegenheit an Fossvolk das eine Veranlassung hfttte sein
können, hier den Angriff des Burgunders zu erwarten. Er hielt jedodi
auch hier nicht stand, sondern zog sich unter dem Schutz der Nacht
nach PonträrMousson zurück und nahm östlich der Stadt auf dem
Hügel Mousson eine voi tcilhafle Stellung ein.
Auch ein fester ;;cfu^rtes Heer wäre durch dies dreimali<:e Auf-
gehen einer festen Stclhui^' iiotwcndiij erschüttert worden, und so war
CS am Ende nicht wumierbar, wenn jetzt bei diesem Meere, von dem
ein grosser Teil den Feldzug nur noch widerwilUg mitmachte, die
Gährung endlich zum offenen Ausbruch kam. Als Herzog René am
17. Oktober in seiner vorteilhaften Stellung àaa Feind nun endlich
die Schlacht anbieten wollte, da versagte sich ihm das deutsche Füss-
volk; es erklärte an diesem Ta^e. als an einem Feierta<;e, nicht fediten
zu wollen'). Das war nur das Vorspiel zur offenen Meuterei'), die in
>) So erzählen Lad, die Chron. de Lomine und KmImL Was es aber mit
ttipsom riltselhaflen feslnm innnrcntuin. jour qtt*e>toicnt cst<^ occis los Innorcns,
für eine Bewandtnis hat, vermag icli cbensowenif wie W. Vischer in seiner Aus-
gabe von Knebel 69, Anm., festziistellen. Der Tag der ^T"m^**<f, der miBclial-
digen Kindlein, ist der 28. Dezember, und das Fest der midecim mü. virgin., tn
das man allenfalls aurli donkcn kannte, ist erst am 21. Oktober.
>} Knebel misst die Schuld an dieser Meuterei haiqtlalcldich den
Strassbargem bei, die znerst unter allerlei Yorwinden TerMcbt hUten, den
Kainprc aus/invcichcn und schliesslich, als die Schweiler, Framoeeii and
Lotlirini.'<T lien Kaiiti>f mi( lioin HurgundtT aur^cnominon hällen, gewichen wSren
unler dem Huf, sie wären verkauft; als die anderen das gesehen, hätten sie
•nch mit Hinterlassung ihres GepIcks sehmthlich die Flacht ergriffiBB. I'nd
die Einen sagen, dus ihre Ilnuiiilcuic. nämlirli Walter v. Tli.nm und einer von
Kaprcnnk dios vorursarlif, and^ ii-, dass Wdliolm v. Happoltstein die Sundgauer
und die vuii der österreichischen Herrschaft aufgewiegelt hätte. — Die ganze
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- 7d —
der darauf fo^Dden Nacht zum Ausbrach kam. Die Kiiechte liessen
ihre Tapferkeil au der ßürgerscliafl aus, die sie ausplüudert^, und
da sich nun Waffeiirocke mit dem burgundischen Andreaskreuz vor-
fanden, wnrflr dadurch der Verdacht, daps sie vorm ton und verkauft
wäron. mii- iiclIi \ormohrt Sfrirmi«cli verlangten sie, (l:i.<s ihnen die
l'Iiuio gtull'uel wüideii, inn hiiuiwiii ts ?;u ziehen. Vergt;l>eiis waren
alle Beschwichtigungsversuche; nur mil gios-ser Mülie konnte der
Herzog die Leute bis mm Anbrucb des Tages zurückhalten. Dana
aber gab es kein Halten mehr; in wilder Flucht stOnete sieh alles ans
d^ Stadt, mit ffînterlassung vaa Wagen, Waren, GepAck und Geediilts.
Ein GlQx^ nur, dass ein dichter Iforbstnebel sich lagerte und man
kaum auf 2 Schritte sehen konnte^ sodass die Burgunder von diesen
Vorglingen nichts gewahrten.
In diesnn all'^crnoincn Wirrwarrc behauptete Herzog Rene seine
Kaltblütigkeit. Zunächst handelte es sich damni , das (ieschütz zu
retten. Das gelang auch, und indem er nun mit soinor l'ritrnM und
den Schweizern*), die er hei «ich hatte, Hon Uückiiug deckte, ;;»'liin^
es ihm auch allinälilich, unter tiein übrigen I- ussvolk die Ordnung hei-
zu.*^tellcn. Jetzt handelte es sich darum, Nancy und St. Nicolas zu
gewinnen, und da die Burgunder auf dem rechten Moselufer standen,
blieb nichts andres Qbrig, als auf dem Unken Ufer surtlckzumarschieren.
Zo liv^un wurde der Fluss lUwrschriiten, in der Weise, dasi die
Reisigen das FussToIk hinten aufsitzen liessen und so den Fluss hin-
Oberschwammen. Herzog René selbst machte den Weg mehr als
Erzählong iat zum guten Teil bo&h&fter Baseler ^tadLklatsch. lindere sonstigcD
Qaellen wibmh nur von der Meuterei des deutschen FuMTotki «a erzählen, daa
trim «De gleicbmfissig, Strassbnrger, Oberelsässer, Baseler und Schweizer. Spftt»
■^^^u. liir dann i in Teil die Schuld auf di n indem zu scliieben, und es war natürlirli,
dasa die Leute der Stadt Strassburg und des Rischofs Huprecht ani inoiäten be-
schuldigt wurden, weil sie eben den Uauplteil des i'usävolks bildeten. — Die Bfis-
attigkeil das CSeirflchtea wird aber ichon genägend erhirtet dadurch, daas gerade
Walter v. Thann und Hans v. Kageneck recht eigentlich die Seele des Kçiegcs
waren und nach der Meuterei sich auf alle Weise bemühten, die Ihren bei den
lothringbclien Fahnen m lialten. — Daüs die Meuterei auf rückständige Sold-
tthhmg sarttcksolUiren wSre, wie v. Rodt meint, wird nirgends bexeugt.
t'brigens wechselt auch Knebel mit seinen Anschuldigungen. Während er hier
auch die Sundgauer hescliuldijjt, sagt er |». 79, dass die Sduvei/er, Raseier und
Sandgaucr bereits den Kampf begonnen tiätten, als die Slxassburger sich zur
Flucht wandten.
1) Lad giebl ihre Zahl auf 1400— IfiOO an, was gewiaa Yicl ai hoch gc-
griiïen ist : \vr>nn überhaupt nicht eine Terweebselong vorliegt, kann ihre Zahl
nur gering gewesen sein.
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lîO mjil hin nnH hör. jnriostnnl einen Mann mit liiiiiiber nehmend.
Von du der Kuek/'.ug eilig.st an Nancy vorbei nach St. NieolaJ^.
wo der Herzog in sorgenvollem Nachdenken, was jetzt gescheht;^
sollte, die Nacht verbrachte. Seine Lajçe glich nur zu sehr derjenigen
eines Sf^iifibrQchigen, den eine Welle eben an den rettenden Slrand
geworfen, um ihn sofort wieder in das tobende Heer zurQckzuschieudeni.
In der Nacht brach in seinem Stalle Feuer aus, dem 6 moet Pferde
2ttm Opfer fielen. Dies an und fOr sich geringfQgige Ereignis gcnflgte,
um dl!" ;i:!nze Année in VVafTen zu bringen, indem man nieht anders
glaubte, als dass der Burgunder vor den Thoren stände. Das Heer
war eben vollständig in Auflö.sung: schlechfo Führung, Zuchtlncifrkfif
und langer l)i< n<?t. alles wirkte zusammen, dass der Feldzug em so
traurijre^ Ende nahm.
Am Dienstag, dem 19. Oktober frtih, traten die deuLschen liaupt-
leute zu einmn Kriegsrat zusammen, und die Mduhat war AsifUr. henn-
zttziehen, indem sie dem Herzog erldftrte, dass ein sti&rkeres Heer auf*
gebracht werden mfisste, um dem Bui^nnder entgegenzulrelen; nur
die Strassburger, Herren Hans v. Kageneck, Walter v. Thann und
PbStpp Weitzel erklärten sich bereit, mit ihren Reisigen noch eine Zeit
lang au-szuhalten'). Unter diesen Umständen blieb auch Herzog René
nichts anderes übrig, als .sich in rins rnvermeidliche zu Tilgen und
sich auf bessere Zeiten zu gelrösten. Allerdings sah seine Läse in
A-erzweifeiter \\ ei.-c d* rjt iiigen im vorigen .lahre ulniUch ; wieder konnte
er das Feld nicht behaupten, sein Heer musste er in die festen Plätze
verteilen und Hülfe auswärts suchen, aber doch nicht bei König Ludwig,
sondern bei seinen deutschen Verbildeten. Die Besatzung, welcbe er
in Nancy zurUcldiess, bestand einerseits aus Gascognem, seinen tapferen
Lothringer Parteigftng^n, sowie aus Elsässer Fussknechten; alle zor
sammen hatten von den Burgundern ki iiiprlei Schonung zu erwarten und
wnreii rlaher auf ciiicn Kampf auf Leben und Tod angewiesen. Den
Überbefehl fîihrte das wackere Drüderi)aar da Guerra, denen Jean de
Dron zur Seite stand ; die Kl-^ib'-er scheint Hans v. Reinaeh befehligt
zu haben*). Was sich in der kur/.en Zeit an Lebensmitteln aiitliiüjen
liess, wurde in die Stadt gebracht, in welcher Besatzung und Uürger-
»chaft auszuharren gedachten. Eine Abordnung der letzteren erklärte
') AA. 291.
Schweizer waren unter der Br^ntrimg nicht vertrolcn: sonst würde
IJerzog Hmù nicht verfehlt haben, bei tien Kidgenosäeu aul deren geiährdcte
Lage hinzoweiven. Der spiter vorkonmende Hennaim v. Reinaeh wird mit dicien
Hans fleichbedentend sein.
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— 81 —
dem Hi izog. class sie auf 2 Monate rjiil Lubcn.^iuiUclu vcj. scheu wäre;
bis daiiiii verhiess er die Stadt zu eutsetzeo. Dcu Rest seines Ueerejj
▼eri^te er äi die Übrigen festen IHäüse: Rimères untor SfeJhorUe,
LunévUle anter Hohenstein , Remiremoot unter Hameacfaer «rhiellen
deolacbe Besatzung; GondreviUe wurde dem Bastard r. Vaudémontf
Bruyères Hwm Pierre du Fay und Vautrin de Vaubéoourt, Mireoourt
den beideo^rrcn v. Tantonville, Vaudémont CoHignon de Ville, Epinal
Waatrin Wisse, Arciies dem Herrn de Hardémont und St. Dié Jean
d'Haussonville anverlraut.
So trat denn nun der unglückliche Fürst die Reise nach dem
El'sn?:«: nn. iinîrowiss, wa»? ihm das Schi-^k^^al bringen, ob er in der La{?e
III wiuilt'. -rill Verspreciien zu erfiillen i>der niehf NVu-h halle er den
Kelt !i der Lt'i'li n nifhi irpleort. Fr «ehlii*/ dr-ii iiiirlislea \V ii;i< h Slrass-
burg ein, der iiui über lluon in.s liieusi hUiai tulnen sollte. Kirie Rande
Schweizer Söldner, denen er an 800 Gulden sdiuldete, schloss die
Thore der Stadt und wollte ihn nicht <^er fortlasäen als bis sie bezahlt
wftreo. Guter Rat war da teuer, denn der arme FQrst nannte nidit
soviel sein eigen, wenn nicht ein biederer Bürger, Jean Cachet, ihm
270 Gulden geliehen hätte ; was noch fehlte, gaben einige Frauen des
Ortes, indem sie ihr Geschmeide zum Pfand setzten'). So konnte er
dann unbehindert seine Reise fortsetzen. Noch vor dem Herzog war
der grössere Teil de^ »leu^srhfMi Fussvolkps hfM'mîickomHifn. Anfangs
hatte noch die Absii iii ln-stainiru. Hie driu Elsa.s:s btiiiai lilMi li ii Plätze
zu behaupten, aber die Leute vvaieii nicht zu hallen. Zudem fanden
sie nun auch bei der Bevölkerung, nicht ohne Grund, die unfreund-
liehste Aufnahme; Bechtold Offenburg erhielt weder zu Lunéville noch
zu Baocarat Aufnahme für sein Strassburger Fussvolk und marschierte
weiter nach Weiler. Einen Befehl Strassburgs nach Baccarat zurück-
znmarschieren und hier sich Herrn Hans von Kageneck zur VerfQgung
zu stellen, vermochte Onenbarg gegenüber dem Widerwillen seinci- Leute
nicht zur Ausführung zu briniren, und .so sah sich auch Strassburg be-
wogen, seine Mannsf-haHen abznbernff ii. I forr Hans v. Kageneck, der
zuletzt zu Dieuze gestanden hatte, braeh am !?5 Oktober auf na<'h
Stiiissburg, Hess jedoch Horm Gerhard v. Hoelileldeii mit « etliehen
der .Stadl Dienern » zurück; eLtii-so verblieb der reisige Zug des Land-
Togts und vielleicht auch derjenige vua Rusel im Laude, um den
Buqpmdeni durch Strdfereien möglidist vielen Abbruch zu thun.
>) Lcpagü 1. c. .<)fi9.
6
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8â -
xm
Die BOxger von Pont-à-Moussoii hatten sich sicherlich glQckM
gescfaitzt» als ihre Beechatser endlich abgezogen waren. Dem HeroU
Bourgogne, welcher sie zur Übergabe aufforderte, erwiderten .sie, dass,
wenn die Thore nicht weit j^enug wären, sie die Mauern einrcissen
würden, davnil ]]cr/A><^ K;irl in .illcr neqiiciiilit likt-it oin^iehen könnte.
So hielt denn iinii der H( r/.t)g in stolzem S( lb-;t;,r,.f|-,i,i soineii Einzn? in
die Stadt. Mit der Ytilolgun? des Feindes beaullragle er- Herrn Olivier
de lu Marche, dem er 100 huiames d'arme.s und ebensoviel Bngeii-
schützen seiner Garde mitgab. Dieser konnte das lothringische üeer
2war nicht mehr erreichen, aber er stiesa auf einen Zug von 96 bis
80 Wagen, der von 6-^600 Mann geleitet und für das lolhringiscfae
Heer bestimmt war. In raschem Angriff sprengte Herr Ofiner diese
Schar auseinander und bradite die Lebensmittel und Gefuigenen so
H«zog Karl').
Während sich nun diese Din^e bei Ponl-à-Mousson aV>.-|'ir'ltfn.
stand der Graf von Chimay .sowie der Sire de Bievre mit fiiX H) Mann
und der ehemaligen Besatzung von Nancy nur 4 Meilen cnttenil, ohne
zu wissuü, wo Ilcrzou' iCarl sich befand. Ülmc S< hwierijrkpit ver-
ehiigleu sie sich jetzt mit ilurem Herrn; der Weg nach Luxembmg war frei,
und er sah sich wieder an der Spitze eines Heeres, das aam nundesten
20000 Hann stark war. Noch einmal erstrahlte der bnrgundiscfae
Stern in vollem Glänze, um dann jflh zu erblassen. Wie modite die
Brust des stolzen Mannes schwellen! Nach so viel Unglücksfällen
lächelte endlich wieder einmal das alte Glück. Nicht bloss HeriOg
René hatte nicht gewagt, vor ilmi standzuhalten, nein, auch tlas Heer
der Verbiindoten war vor ihm ausgeri'^scn. tirifl das waren dieselben,
die ihn hei (Iran-son und Murten besie-^d hatten -j. Es konnte kein
Zweifel .sem; jene Niederlagen beruiilen auf unglücklichen Z u HU li^' ketten.
Mehr denn je mochte er sich als Feldherr fühlen ; und das ist sein
Yerlülngnis geworden, denn einem jeden guten Rate verscfaloss er sein
Ohr. Das wurde recht offenbar in dem Kriegsrat, welcher am
19. Oktober zu Pon(-à-Moussoo stattikod. Die VotechlSge setner An-
führer waren in jeder Bezi^ung den Verhältnissen angemessen; wflien
sie befolgt, so hatte H^og René sein Land schwerlich wieder er-
*) Molinet 1,814. De la Marche stiera dann noch auf einem veninneiigteD
Hänfen Deut.sche, die eich vergebens im Gebüsch zu verteidigen suchten.
I! nvoii «rand hrnirt r<»oouvert d'avoir pnr rinq OTi six jour? continuels
faict fuir son erinenu devuiU lui avec leü plus grains de ceux qui par deux foLs
ravoienl nié jos. Molinet 215.
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— 83 —
oben, und die Weltgcschiohtd hatte dnen andern Lauf genommeii.
Die Truppen, vrdche Herzog Kai! mitgebracht and der Graf vonChimay
herbeigefilhrt hatte, bedurften ebenso sehr ûet Ruhe als der weitem Aus-
bildung, und der Winter stand vor der Thüre. So war ilir Rat. daas
Herzog Karl noch eine Weile 7ai Pont-ä-MousscMi raslon und abdann nach
Laxemburg ziehen sullte, durchaus angemessen; sie selbst wollten dann
mit dpn Ordoruianzknmpaîrnien im Fpldo bleiben, Nancy die Lcbcns-
tiiiltfl ;ih>rliiieiilfii und die iüÜu Staiür -/urückerobern'). Wie
wäre aber bei Kai l auf Annahme liirscs Voi^sciilagcb zu rechnen gewesen.
80 gebieterisch auch sonst die La^e der Dinge in den Niederlanden
▼erlangte, dass er endlidi einmal das Heerlager verliess! IBequemlich-
keit, Sehen ror den Beschwerden eines Winterfeldzuges und bOaer
Wille konnten nach seiner Meinung allem einen solchen Bat eingeben:
er beharrte auf seinem Kopf, sidk mit seinem ganzen Heere vor Nancy
zu legen und sofort die Bdagerung zu et >lTiirn. «Dieu prépare tels
vouloirs extraordinaires aux princes, quand il luy plaist nuer leur
luriune^j. Nm h nn demselben Tage brach er mit seinem Heere auf
and legte sich am 22. vor Nancy.
Herzog Karl hatte sich nach der Sfhlacht bei Miirten gCficn-
uber dem mailändischen Gesandten t'anirliarola vernehmen lassen;
Gott habe ihm solche Reichtümer nnd so viel Land und Leute ver-
liehen, dass viele Niederlagen nötig wftren, um seine Macht zu brechen.
Und wenn die Gegnw mehiten, » sei vernichtet ^ so werde tee erst
nodi 160000 Mann von seinen eigenen Völkern ins Feld stellen, welche
er nicht oft die Waffen nehmen lasse, weil es so mutige Leute seien,
dass sie dieselben nicht so leicht wieder niederlegten, als sie sie er^
griffen hätten^). Der Fürst hatte niclit l'nrccht, aber die Q)uellen seiner
Ma^'ht waren verstopft, und es bedurlle der sorgsamsten Arbeit, um
wit'der zu enidiHii Schon deshalb war es das er«te Hebol
l>uUt.i.sclier Klugheit, den Krieg einstweilen .^lun-a iluupücüloii /ai ültci-
lai$seu mid sich nach semen Niederlanden zu begeben, mu hier die
stockende Regierungsmaschine wieder in Gang zu bringen. Indem er
alle dabin gebenden Ratsdilfige in den Wind schlug, beraubte er sich
auch der Btöglichkeit, die unerschöpflichen Hûlfequellen seiner Staaten
aussonutzen. Unmöglich ist es, dass er diese Lage verkannt hat; er
mius eboi geraubt haben, dass Nancy in kDrzesicr Zeit f iH würde,
und er war zu nusstrauiBch gegen s^e erprobten Diener, ulä dass er
Ï) Molinet 1. c.
'■*) Comines 110
3) Gingins, DcpOchea II,
e*
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BÀ -
diesen die An^be ttberlassen hätte. Der Glaube war zu entscfanldigai;
die Stadt konnte innerhalb der kurzen Zeit schworlidi in dem Masse
mil L('l)ensiniltél!i v(?rseh«'n worden sein, dass sie sich lanjie haltoo
konnte. Und in der Tliat begann auch bald wieder der Hunger in
der Slndt zu na^en: Soldaten njid !^nr?pr assen Pferde nnfl Or!t>rn,
Huinle nnd Katz(?n, Mäuse un(i ilatleti und andere imreinc Dinge, aber
sie liielletj aus. Sie vertrauten auf da.s Wort des Herzogs Kené, das.«;
er sie nidit vcrlasscu wüide; und sie wussten, was ihnen bevorstand,
wenn Karl die Stadt gewann ; Granson war ein grausiges Wahrzeichen.
MnssteQ sie hungern, ao hungerten die Belagerer nioht weniger. Jetsi
rftchte sich der Unverstand, dass der Herzog sich vor Nancy gelegt
hatte^), ohne vorher die festen Plätze Lothringens in seine Gewalt
gebracht zu haben. Von Burgund war er vollständig abgeschnitteOi
in IJar .stand der Sin; de Craon und lies.s aus diesem Herzogtum und
(irr ChaTnpagne nichts hinüberkomnien. Ebenso versagte ihm Lothringen
die Zuiulir; nur die Verbindung mit Metz und I.iixernhnrg war noch
oflen, al)er Stia.^-Kn;; Imite sieh schon am 7, ()kl<iln i- lioi der alt he-
frouüdeteu Stadt Mcl/ ijescliwert über die Linlerstüt^iung, welche dem
Burgunds von dorther zu teil wurde und die Verbüodetea wandten
sich am 9. November in einem geharnischten Schreiben an den Bischof
von Metz, Georg v. Baden^ und verlangten von ihm unter Drohungen,
dass er authOre, den Burgundern Lebensnüttel zuzuführen*). So waren
die Belagerer ebenso belagert als die Belagerten. SehUesslich inusste
Nancy aber doch fnüon. wenn keine Hülfe kain. Darauf rechnete
Herzog Karl; so srln ihm die letzten Ereignisse die nlto Zuversicht
wieder K<'g<'ben halt' ii. so matj er doch iïn Innersten Horben« vor
einem Zu.sammensloss mit den Verbundeteii zuiuckgcbebl haben, sciioo
aus dem einfachen Grunde, weil seine Streitmacht fur beide Uater-
nehmcQ, die Feldsclilacht und die Belagerung, iiichl ausreichte. Es war
ihm daher eben recht, wenn das alte Spiel wie im vergangenen Jahre
erneuert wnrde und durch Verbandtungen die Dinge in die Länge ge-
zogen wurden, bis Nancy tiel; dann konnte kommen, was da wollte.
Dav II wiisste er freilieh nichts, da.ss inzwischen die Stände der Francfae-
Cîomté in Verzweillntv/ id)er die Verwiistungen, mit denen die fM-
genossen seit seinem Abzüge nach Lothringen ihr Land heimsucht*»n.
Verliandlm)j''*n niiî lîrrn angekniinft halten und entsclilosseu waren,
Flieden zu scliiic.>5>cn uiil oder ohne ilireu Liundeslierra.
' IV'siri II, 41».
^} AA. 26Ù.
*) Colmar St.-A.
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— 85 —
Zu den bisherigen Friedensvermiülern zwischen Bnrgnnd und
deni (îcraeinen Bande hatte sich jetzt uueh der iiiä<;ho( von Metz
gesellt, ohne zu bedenken, dass er bei seitier Parleirjahnie wider Herzog
Hviw fJir dioso Rolle in den Au^rii der Vprhündotpn wenig geeignet er-
-'•licinrii iiiu.-sto. Mit seinem ünnicr, dein Maikgralcn Karl von lîadcn.
war er ein eifii^rcs Mitirlied der k:iiH( iii< li<'ii l'urtei und lioille wohl, nicht
bloss Saarburg Tur sein lii.stuin zu gewinnen, sondern aucli für seine
Person erklecklichen Nutzen aus dieser Vermittlung zu ziehen. Ein
Bruder von ihm war bereits Kurfürst t. Trier; bei der engen Freund-
schaft des Kaisera und Herzog Karls mit Papst Sixtus VL konnte es
auch ihm nicht fehlen, noch weiter zu kommen. Jetzt hatte er mit.
dem gewandten kaiserlichen Unterhändler Georg U> -1or den Her/.og in
seinrrn I,n:rer zu Essey bei Nancy aufgesucht, luid beide wandten sich
am 31. Oktober von dort an den Gemeinen Bund und baten auf den 9. No-
vember eine Botschaft jren F^ockcnbeim ridor Sn nrwerden zu senden, um
dort ErölTiiuiit.'t'ii licUell» des Frieden- ciitu'» einzunehmen'). Dieser Tag
kreuzte sieh jedoch mit einem andeiu, den die Eidgenossen letzthin
in derselben Angelegenheit nach Basel anberaumt ballen, welchen der
pu)istliche Legal, Bischof Alexaider Foiii vorzog zu besudien.
Auf diesen Tag kam nun auch Herzog Beuc, schweren und bangen
Herzens: auch wenn die Verbündeten noch so wohlwollend für ihn
gesinnt waren, liessen sie sich durch jene Vorschlfige einschlafern, so
war Nancf verioren^. Die ersten Erfahrungen waren in der That
nicht ermutigend. Wenn er audi «vast» schrie und Land und Leute
beklagte und beteuerte, dass er zu Nancy 4 iMänner liabe, von denen
jeder ein Land wert sei, so erhielt er zunächst mir ausweichenden
Bescheid^'. Die BevoUmüchlifrtfn der Nipd< rn V^reimnig schützten auf
sein Ikgcliren um Hrdfc Man,/,.! nn VnlliiKirlii. u vor. erklärten aber,
dass ihre Herren unzwcifelhalL uul' Krloidera ihren r{imde.s]dlichten
naclikommen wurden; und so wandte si<'h daim der Herzog sofort
sehrifHich an die einzelnen Mitglieder der Vereinung mit der Bitte, am
29. November die ihren zu St. Dié oder Baccarat zn haben, um zum
s) Strbg. Si-A.
*) Für die folgenden Verhandlungen benutze ich ausser dem in d«.'n Ridjreii.
Abäcb. II, G2Ô ff. veröfTeaUiclderi Material notii einen Absch. aus dein (^o'mar.
St.-A., welcher biiüonders Verhandlungen des Herzogs mit der Niedern Vereinung
mthllL Vgl. «ach den tMalogae entre Lud et Clirétien 83. Lud »clbst befand
dch im (tefolge des Herzogs.
FJericht des Sololhurner Abgesandten Hans voui Stall, äolothuro. A.
D, S. V, 57. In den eidgcu. Absch. sleiil ein ungi tiaues Regest.
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_ 86 —
Eotsatz von Nancy vorzuriu ken'). Ohne Zweifel war auch die Niedere
Vcreinnnjr ztir Hülfe bereit, aber sie wnr nicht gewillt, ohne die
Schwei/fT Hcn Ff Ufztiir /(i unternohnif n. l>ie.se aber stellten sHn
nejzeliii ii zunächst in iUihe und woUlen den An*4'/ftng der VerhanU-
lunjîou abwarten, bevor sie sich entschieden, und da der päpslUcbc
Legat noch immer nicht angekommen war, sandte man einen Doktor
in einem SpitzschilT den Rhein hinab, um ihn mit dem kaiserlidk»
Gesandten Georg Hester von Strassburg zu holen. Abends spftt kam
der L^t an, aber allein. Âm folgenden Tage mnsste er bekenneDt
wie ihm persdnliGh der Wille des Herzogs von Bui^ond unbdoumt
sei, da er seil lang«'r Zeit nicht mehr bei demselben gewesrn. aber
ans dem Schreiben des Bischofs von Metz und Dr. Hesler's habe er
dessen Genei'/lhcit zum Frieden entnommen und ?iVh jetzt an 'len
Bischof 'jcwiiinlt mit dem Fi^in lu'ii. seinen Sckiclai' und aueii den
Dl'. IJthU r hci/useiuien und glcichzeiüg .sich bei Herzog Karl zu ver-
wenden, dtiss er Lothringen räume, sich in sein Gebiet zurückziehe
und den Krieg einstelle. Auf seine Bitte« die Ankunft der genannten
Herren abzuwarten, erklSrten sich die Abgeordneten bereit, nodi
2 Tage zu warten; doch müsse der Herzog Lothringen räum^ und
die Vereinung nicht weiter belästigen. Der Legat sandte darauf zwei
Abgesandte an Herzog Karl, um dessen «endliche» Meinung /.u er-
kunden. Auf ihre Rückkehr konnten die Eidgenossen schwerlich
warten. Fbensowrni? or^rhionen die angekiindijrtrn rtesnndten ; dafiir
kam ein Gesamltri- ili s Km-^ris. Itnkfor Haas Hehler, wclrher Ücrii lii
bringen sollte von uhieiu lirci kücheii Einfall der Tin ken ia Käi iiLcu,
und nun seine AnstrcngungLii mit denen des Legaten um den Frieden
vereinigte. Die Eidgenossen aber bebarrten bei ihrer Antwort, zu-
mal sie aus aufgefangenen Schreiben von Herzog Karl entnehmen
konnten, dass er nichte weniger als friedlich gesinnt war. Der Add
im Reich war dem Burgunder allenthalben günst^ gesinnt, und etliche
Herren und Grafen hatten sich erboten, ihm 10000 Böhmen zuzuführen,
die es damals an Kriegsruhm mit den Schweizern aufnahmen*).
Somit waren die Dinge gerade so weit wie vorhin }V\s jetzt
Antwort von Herzog Karl kam, verstrich wieder kostbare Zeit, und
d;uin begnnn dns Spiel vielleicht wiederum von neuem. Dass die Eid-
genossen ihn in dtu Frieden einbegreifen wollten und die Hiiiunung
Lothringens verlangten, konnte Herzog René nicht geniigen: er miis^te
*) Culmar. St.-Ä. Am 14. Nov. beglaubigt er von Basel aus Ludwig v.Ka^en*
eck bei Strassburg.
^ Losern. A.
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— 87 —
bestironite HQlfsznsageii haben, znmal davon die HQlfe der Ni<;dern
Vereinung abhängig war. Nur unter dieser VoraossetziiDg hatte die-
selbe ihm zulct/t (inr-h zii^rrsa^M. tindirnals einen Hwro^zii'/ nach
Lotliiiii'.H'ii zu unternehmen, um Niuicy zu r-ntsof/cn, iiiul der Land-
v«.^'t Wilhelm Freiherr v. Rappolt^tt in liitllc si>;ilt idi an die Vasallen
und Zugewandten von Herzog Sigmund geschrieben, schon jetzt alle
Vorkehrungen fiir den Feldzug zu treffen, auf dass sie alsdann fertig
und «gericîit» seien; denn d^ Versag h&m letzten Feldzug hfttte zum
guten Teil den Sdiaden und die Niederlage gebracht^. Ihren guten
Willen bezeigte die Niedere Vereinung auch dadurch, dass sie beschloss,
nachdem bereits der Landvogt zu Baocarat und Strassborg zu Dienze
einen rcisi?on Zug liegen hatte, dass auch die übrigen Mit^rlir der eine
entsprechende Anzahl hinschicken sollten, um Herzog Karl die Lebens-
mittel abzuschneiden.
Herzog Rene war von den Eidgenossen auf den Tag zu Luzern
vrrf röstet; dorthin wollte auch dir Niodoro Vereinung ihre Rotsr-hafl
schicken. Zuvor aber erschien es ticni liirzu;; ratsam, persönlicli von
Ort zu Ort zu reiten, um die Eidgenossen sich günstig zu stimmen.
Zuerst wandte er sich gen Bern ids den uiüchügsten Ort, der am
Kri^ mit Burgund am meisten beteiligt war. Hier erschien er am
18. NoTember vor grossem und kleinem Rat und beklagte sich gar
«herziglichen mit weinenden Augen»: wie er seine Stadt Nanse gar
mit notftsten frommen Leuten, Rittern und Knechten von deutschen
und welsdien Landen besetzt und denselben vcrheissen und gar hoch
gelobt und geschworen, srie bis in den Tod nimmermehr zu verlassen
und mit der Hiilfo Gofios ' mannlich » zu entsetzen ; wie nttn jotzt der
Herzo? vnn Ruru'uml ein ^ewalli^ Lnpcr vor Nancv nnf^p'?' Iihi'/rn habe,
in Meinung, die fn in iiikmi Leute darin unizubi in;jcii und seintiii iioclaimt
zu erzeigen, ikin möge daher iliin m .sulchcu grossen Ängsten und
Noten zu Hülfe kommen und ansehen den getreuen Beistand, den er
ihnen und anderen Eidgenossen vor Mutten mit seinem eigenen Leibe
geleistet, so wolle er ihnen nach seinem Vermögen gern Sold geben
und ach darin ziemlidi erzeigen; geschähe das aber nicht, so mttssten
sie alle sterben und vor Hungersnot verderben, denn die Leute h&tten
bereits an^fiingen, Rosse und andere « unmenscidich > Nahruiig zu
essen, und so müsste an -Ii or an ihnen treulos und iniùneidig werden.
Solche kläglichen Woilc jrintrfn </ar manchem Biedermann zu
Herzen, dass ihm vor Erbarmen die Âugeu überliefen. Nach Lage der
<) Kmbel 74.
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Dirijîe aber konnte Bern für sich seihst nlloin koinr' Zn^^n^p erteflen;
jedoch vf'rliif-H- ihtrî die Stadt, auf detn Tag üu Luzern auls kräHifrssle
für sein (ichiit ii t;iii/ulreten'). Wie Bern, so er/riiï aueh Ziirleli mit
Eifer .sein<! Saelie. Hier war es namentlich tki Held von Marten,
Hans Waldmann, der sich seines Kampfigefâhrlen in eifriger Weise
aonahm^, vnd auch auf dem Tag yoq Lüzeni, am 23. NoTember,
Dchien dem Herzog alles naoh Wunsch zu geheo. Hier wies er danuif
hin, wie er am der Eidgenossen und der deutschen Nation willen tod
Land und Leuten gekommen, wie er aber auch jetzt noch mit dem
Herzog von Burgund zu Frieden gelangen könne, wenn er sieh ?od
den Eidjjenossen trennen wolle. Zu seinem Flehen friede er ein
hedeiilssunes Versprcelien hinzn . das nnf die geld'/if i iu'''M .'~^< li\v( izer,
besonders auf die Länder, nieh! olmc Kindruek bleiben könnt«' : < i ver-
hiess ihn(!n 40000 Ciulden, U^UÜÜ, wenn sie in Basel eimuckteu,
10000, wenn sie von dort auszögen oder biuneu 6 oder 8 Woclies,
20000 in Jahresfrist. Und in der That erkannten nun die Eidgenosaeo,
dass ihm die HOlfe nicht abzuschlagen sei und dass man mit alteo
Bannern wido* den Herzog ausrQcken wolle'). Das war aber nur ein
vorläufiger Beschluss, der erst heimgebracht und von der Gemeinde
genehmiirt werden inussle. Daran uhmlifo aber niemand, dass die lie-
stätijrunjz ausbleiben könnte. un<i Herzo}? René und die Niedere Vcreinunji
handelten drinach. Getrosten Muto« konnte lîerzn,! Renf» jetzt durch seinen
'^'f'trpnen Holinarscliall Suffren de Ba.sehi*j den Öeint ii in Lothrirr;!» ii lit
iialii; Hülfe verkünden. P^r selbst be}îab sieh über Basd am i'O. Novtuikt
nach Strassburg^j, um nun auch seinerseits alle Yorkelirungen zu dem
Feldzug zu treflen; namentlich lichtete er sein Atigenmerk daraaf,
seine Reisen in Lothringen zu verstUrken, um dem Gegner besondeis
^} Uiebold Schilling 'dkid als Augenzeuge.
*) Leider iit nicht bekannt, wann Ilenog René sich ta ZArich aulbi^L
|)it' Kizätilung ilor ('.hronii}ue de Lorraine-, wonach Hans Waldmann durch eine
feurige Rede den unsdihitisigen IJat von Zürich zur Hiiifcleislung fortreisst, ist
gaiu romanhaU aufgepulzL Diese llcde sollte niemand mehr auloehmen; mit
demselben Recht mdsste man die flbrigen Reden, welche der Ghranbt seinen Heldeo
in den Mund legt, (Qr bare Miin/.e neiiinen. Die sonstigen historischen An^nben
des Chronisten erweih-en sicli sämtlich als falsch, und somit kann man auch den
Böjreu, mit dem Herzog Ueué än^üllich vor dem Sitzungs^ de& Hab der Eat-
scbeidung hant nnd den der Chronist nngt dnldig an der ThOre knXwen ttoW
getrost KU den Übrigen Hfirm schicken und in das Iteichder Fr) 1 1 v.i weisen. lliifeni>
wird übri^i n» srmsl dieser angeblich ständige Begleiter des üörzogs ervilut.
') Kidgon. AbcH.'lt U, ü3ü,
') Seine Sendung ist immer viel sn spit angesetzt worden.
Knebel 78.
Digltized by Ljüo^Ic
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die Zufuhr aus dem Metzer Thal abzuschneiden. Das Geld war knapp,
und er musste von Slrassburg 5000 (Juiden leihen, für deren Rüek-
•/.ahlim«/ Fich die beiden lollirinjiisr-hrn Lnfidv(V/to Gorharfl vim Li<ine-
vüle und Johaua Wisse am 4. Dezember mit ihrer eigenen Ter^u
verbürgten*).
Die Nioderf» Vereinun"; hatte sieh i)eroits zu Luzern erboten, don
Eidgenossen Lt'bensmittel um einen « bescheiden IMennig » zuzutuhi en,
und Herr Wilhelm v. Rappoltstein sclirieb demgemäas am 28. Kovember
einen Tag auf den 4. Dezember nadi Ensishöm aus, um über die
Verpflegang zu beraten. Die Schwierigkeit bestand vor allem darin,
in dem Tdllig ausgesogenen Lothringen Lebensmittel für ein ganzes
Fleer aufzubringen, und es wurde daher beschlossen, umfassende
Maga7:inp zu errichten. Unter cljpsen Umstünden war es aber not-
wendig, dass von vornherein die Richtung des Marsches bestimmt
N^ iirde: rbs hatte ;ur=srrdom den Vorteil, dass solche ÜbelstHnde. wie
aul (Iciii l( tz!cii KcMzn^^. dass jeder Truppenteil auf eigciir l aust
marschierte uimI l inen iM liebigen Weg eiaschlu^, wodurch iiithl am
wenigsten der uugUiekliclie Ausgang herbeigeführt war, vermieden
wurden. Den Eidgenossen wurde daher der Weg über Ortenberg
durch das Weilerihal angewiesen, und dementsprechend beschioss die
Niedere Vereinung für dieselben umfiissende Vorratshäuser zu St Dié
und Baccarat anzulegen, während ihre Mitglieder für die eigene
Verpdegmig selbst zu sorgen hätten. In Lothringen sollte der Herzog
Vorkehrungen zum Backen treffen lassen und dafür sorgen, dass von
jenen beiden Plätzen « Kost » dem Heere nachgeführt werden könne.
Innerhalb der Veroiniatin;: im Fha>« wollte man dann einen freien
Markt ausruteii. smlas^ die Ki(lui'iioss,eii iiltn-ill ilnc Heflü!ini--r um
einen «glei< lnMi ziendiclicu lleanig» einkauleii koimUiu. ISulwcndig
war es aber daim, daüs die Schweizer sich nicht, anstatt zu bezahlen,
ihrer i^öhnfidiffli Raub- und Plûnderungslust Oberliesscn, da sonst
zu erwarten stand, dass jedermann sich mit seiner Habe flüchten würde.
Auf demselbm Tag hatte auch der päpstliche Legat versucht, die
abgebrochenen Friedensverhandlungen wieder anzuknüpfen. Der Herzog
von Burgund habe ihm erklftren lassen, dass er bereit wäre, mit allen
Mit<rliedem des g^neinen Bundes und mit allen von der deutschen Nation
Frieden zu machen; gegen den Herzog von Lothringen hingei^Mui, der
kein Deutscher und von seinem Blute sei, wolle er die
Feindseligkeiten niclit eiostellen. Um aber sein lauter Herz gegenüber
0 AA. 98&
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-Go-
der flpiitschon Notion iind den Herren vom Runde zu offenlMiren,
sei er cinversfnndi ii . wenn zu Sirassburg oder an oinein andern
gelegenen Orl ein lag angesetzt würde, um Miltel und Wege zu einem
waliren Frieden zu suchen. Auch bcüclfe ller/ofrs René schien der
Burgunder noch nicht sein letztes Wort gesprochen zu haben ; der I^gal
meinte, wenn gute Leute darin arbeiteten, ivttre idelleii^t Herzog Karl
auch hierin nicht so zfth, und dann wOrde fttr alle Teile Ruhe und
Frieden eintrettti. Damit schien die Aussicht auf Frieden ein gut
Stttck weiter gefördert zu sein, wenn die Absichi, die Dinge zu ver-
schleppen bis Nancy gefallen, nur nicht so deatlich hindiirchgeschininiert
hätte. Die Vercinung antwortete kuzweg, dass sie vorerst der Eid-
genossen \\'illf»n vernehmen müsse, weil zweimal früher in ihr* r Gegen-
wart bf .s( lil(K<>on worden sei, sich in keine Unterhandlung einzula-sscn,
uu^iüci der Herzog ziehe aus Lothi iiii:* ii al). Zu diesem Zweck ver-
kündete sie den Eidgenossen l ug auf den lö. Dezember nach Ludern').
XVI.
Während Herzog René sich bei seinpn Vcrhnndotnn um den Ent-
salz bemühte, hatten sich in î.othriii^icii widili^iü Dinge abgespielt.
Die Vurau.ssichl der hurjiuudiûchen l'iihit r, da.s.s v6 eine Thorheit wäre,
sich vor Nancy zu legen, wäJuend sainlliche festen Plätze in der Um-
gegend von Nancy in den Händen der Hauptleute von Herzog René
sich betanden, war nur zu sehr durch den Gang der Ereignisse be-
stätigt worden. Von allen Seiten setzten die Lothringer der Belagernngs-
armee zu und richteten ihr Augenmerk vor allem darauf, ihr die
Lebensmittel abzuschneiden und jede weitere Verstftrkung abzufangeo.
Unermüdlich war in dieser Hinsicht der wackere Hauptmann in Rozières.
Robert de Malhorlie. (îlrirli Virini Rp^^'inn <lrr Rpln','erun«r gclrin^r
ihm. einen Zug Lebensniillei. dt r von KuiiiIn rvi!l< rs m das Lager vor
Nancy abg(>gangon war, bei Ferrures zu übirlallcn und nach Rozières
zu fiilu-en, wo die Beule verteilt wurde. Kühiiti noch war der baslard
von Vaudémont, der die Burgunder in ihren Yerschaozungen vor
Nancy zu Überfallen wagte. Um Allerheiligen brach er 10 Uhr abends
auf; seinen Leuten hatte er weisse Binden gegeben, auf dass sie sieh
in der Dunkelheit e^ennen mö<Aten. Nachts um 10 Uhr gelangteo
sie na( h Laxou, wo eine Abteilung Burgunder lag. Es gelang, die-
selben im Schlaf zu überraschen; aber durch den Liirm, der darauf
entstand, wurden diejenigen, welche weiter entfernt im oborn Teil des
Dorfes lagen, aufgeweckt und sie entkamen glücklich iu die lürche,
1) Eidg«iL Absch. U, 627 und 682.
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wn sie die Rturmp-lorko läuteten. I)a3 gaaze Belagerungsheer, das tmr
i'it)(> halbe Sluiulo cuüernl lag, geiiel in Aufregun«/ : man dachte nicht
aiiiiers, als dass Herzog René mit seinem EntsaUheer zur Stelle wäre.
Mit Fackeln und Laternen spähtcu die Burgunder nach dem Feind,
ohne cbss âe ädi weiter Torwaf^o, sodass die kldoe Schar mit
ihieD Gefimseneo, 30 Pferden und sonstiger Beute nach Gondre-
ville entkam. Aach in Nancy war der Lftrm vemommen, und hier
glaubte und ho£Ete man im ersten ÂogenbUok nicht anders, als dass
Herzog René angekommen wfire. Biller war freilich die Enttäuschung,
aber die Braven konnten sicli trösfen damit, dass die Zeit für den
KiilsaU doch noch zu kur/, \\;ir; ;uif alle Ff5lle durften sie schliesaen,
dass ihre Freunde ausserhalb Nant v nirlit feierten.
Um dieselbe Zeit mag es sc^wcsien sein, dass deui kuhutii M.il-
hortie ein neuer Handstreich- glückte. 400 burgundische Reisitje hatten
auf dem Iforscb ta fliran Fürsten bk Tonnoia Nachtlager bezogen,
nichts BOses ahnend, da burgundische Besatzungen in benachbarten
festen Plätzen die Sidierheit des Ortes genOgend zu verbttigen schienen.
Ein Bewohner des Ortes brachte Ualhortie Kunde davon und erbot
si' lî. il in in der Nacht unbemerkt unter die Feinde zu führen. Der
Mann hielt sein WorL Malhortie gelangte mit d» n Seinen unbemerkt
ins Dorf, trotz der Wachsamkeit der burgundischeu Anfrihror. die oben
auf dem Sciilossi' W.t? «ich von Feindon im Oiaff fand, wurde
zusammciigeliiiiD'ii odur gelangen gcnouiinni : nur die, welche im Schlosse
lagen, konnten am folgenden Tage nach Nancy weiter marschieren und
dem Herzog die Kunde bnngen von dem was geschehen. In Oberiothi ingen
führte von Épinal aus Herr Waulrin de Wisse ebenso im ganzen mit Glück
die Sache seines Herrn. Auf die Kunde, dass die Herren de la lUvière
ooddeCkmcfaes auf dem Marsch Ton Nancy nach Burgund zu Domaire
in der Nähe von Dompaire Qbernachteten, gedachte er sie dort al)zu-
fangen; aber der Vogel war bereits ausgeflogen, als er in die Nähe
dn= Nestes kam. Der Herr von Wisse') vermutete ganz richtig, dass
die Uiii'^niiulcr dt ii Marsch ^rprirhtet hätten nach Fonlenoi, das sich
nocli in ihren liündun befand. Auf weilen L tnwegen in ünsterer Nacht
bei grimmiger Kälte schlich er sich unter kundiger Fülirung in die
Näh© des Platzes, um bei Tage — es war der 2. Dezember — den
sorglosen Fdnd zu Überfallen. Derselbe wurde aber noch gerade zu
rechter Zeit gewarnt und verblieb in Fontenoi und rOstete steh hier
ZOT Verteidigung. Zum Angriif war aber der Herr von Wisse nicht
*) Das GevcUecht der Hernn von Wisse fDhrl leinea Namen von dem
kleinen Ort Vuisse im Kreis Chflteau-Salins.
_ 92 —
stark jrptiufr nnH Oir f]pn niiss^llioktpn îînnH streich pnfsfljâi.lijïte er sich
(lurfh ciiuMj Slreifzu'j in il;is ( iiTiiz;j;iiiift der Fiiinclic-I "otiilé, der grosse
Beule an Vieh eiubraclile. Die lie.salzuiijj von FuuUuMi zahlte den-
selben 8 oder 10 Tage später heiin und streifte plündernd bis in die
Nfthe von Êpinal, wurde aber auf dem Rückweg von Herrn Wantrin
ereilt und zusammeng^auen. Hing^en glûdLte es dem Herrn Ândié
y. I&iraucourt, Sire de Brandebourg, sowie dem borgundischen Herrn
von Soye, auf der Rückkehr von Nancy einen Haufen von Lothringern
am 10. Dezember abzufiingen; 3 Gascogner, die unter ihnen wnrvn^
Hess der Herr von Haraueourt hängen; die Lothringer schle|>ple er
nacli Darnoy. Das Lös. jicM aber, welches er von dfn Gefanjienen
zu (iiprcsscn holTtp. riil;^iii'^ ilmi. indem «li'ii (jelkugeuen ?plfinjr
sich niiticls filier Stricklfiier. dir sie ans ilireti Hemden «remaeht hallen,
in den Uurjigraben herabzulassen und .so zu enlkonuneii' j.
Viel bedeuliäajner aber als diese einzelneu Uuternelinien waren
die täglichen Streifereien^ wodurch die butgundisdie Armee nun selbst
förmlich in Belagerungszustand gehalten wurde. In dieser Hinsicht
thalen die reisigen Sdiaren, welche von der Niedern VereinuDg su
Baccarat, Lanéville und Dienze lagen, im Verein mit der ebftssiscben
Besatzung zu Ho/ières. die vortrefflichsten Dienste. «Die zogen alle
Tiiiic aus vor das bur^undisch Meer und erstachen ihrer {?ar viel, und
wer etwa« brachte und es vor Naiiey in das Heer wollte fuhren, den
schlu<ren sie zu Tode und nalinieii das (int und führten es jicn liosiers
und Lienstat. Darum so miLs.steii die vor Nanse in dem Heer auch
lltnijjer leiden; denn ihnen ward viel Speise und anderes fortgenouinjeu,
das in das Heer kommen sollte. > Kein Wunder, dass Herzog Karl
versuchte, eins dies^ Wespennester, die ihm auf dem Nacken saaseo,
auszuheben. Am 25. November entsandte er eme Abteilung von
700 Mann, um in der Nacht Rozières zu flberrumpdo, aber ne wurde
mit bluti<;en Köpfen heimgeschickt und Uess an 200 Tote zurück').
Karl scheint darauf selbst vor den Platz pezogen zu sein; indem er
denselben von einer benachbarten Höhe besichtitrte. erschien es ihm
jedoch, dass die iintiitten eines weiten (■l)erscliwemmunjrr*i.'ebiet? /elecene
Burji nur sein ^i hwer zu erobern wäre; er kehrte unvenichleter iMa^e
vor Nancy /nriK k und verschob die Eroberung auf spätere Zeittü.
So war denn die La^'(^ der Belairerer nichts weniger als rosig.
1) Die Cbron. de Lorraine er/.älilt von diesen einzelnen H.mdstreiclien.
•) Der Chroniï't erzählt von diesem Zug wieder oJme Datum und in anderem
Zusammenhang, als ob «icrselbc nnc}i dem glückhcheu Überfall in SU-Nicolu er-
folgt wäru; unseru iVnscUung des Krcigniäses stAtzl sich auf die Angabe bei
Königshofen-Schilter 379.
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— 93 —
Für diiîZultila stand ihnen nur noch das iinUre MuseUluü idleii. aber
auch diese Verbindung wai durcli die civviUintcn Slrcifzü^jc bereits
vielfach nnterbrochea, sodass nur noch unter starker Bedeckung Scu-
duDgen an Geld und Polver aus dem Herzt^tum Luxemburg mögUeh
waren'). Viel schlimmer war es, dass auf einen feuchten Herbst
ein frühzeitiger und ungewöhnlich strenger Winter gefolgt war. Die
Burgunder, welche im besten Falle nachts in Zelten und vereinzelten
Hobsh&tten lagen, tags aber sich in den nassen Laufgräben und Erd-
verschanzungen aufhallen nmssten, waren gegen die Unbilden der
Witterun? völli«r selinf/ln?. und die Folge war selbftverstflpdiirh ein
ausserordentlich schlcclitcr (resundheit«zn«tnnd (les Heeres. Das be-
nachbarte St. Nicolas, das als Kiaiikeiiaul'eutlinll diente, war iiberiiillt.
Das waren jedoch nicht die schlechtesten, die in dem aufreibenden Dienst
von Krankheiten befalleu wurdeu ; dos Fussvolk wartete nicht ab, bis
dass es imuik und elend wurde, sondern riss aus, wo sichdne Gelegen-
heit bot. Dennoch rechnete Karl auf den baldigen Fall von Nancy und
danait auf das Ende aller Drangsale. Hau kann es als ein Zeichen
seiner Zuversicht betrachten, dass er das Fest des heiligen Andreas,
des burguodiscben Schutzpatrons, am 13. November mit den Rittern
des Ordens vom goldenen Vliess festlich beging'), und an demselben
Tage schrieb er an seine rtelreiion zu Dijon, wie er hoffe, binnen
kurzem wieder Herr vi>n Naiu y zu öcui 'j. Nicht ohne Grund, denn
stand es bei den Belagerern schlecht, bei den Belagerten stand es ii«>ch
viel schlimmer. Das Geschützfeuer freilich fügte ihnen nicht viel
Sdiaden zu. Nicht m^ wie früher konnte Karl durch sein atAmeres
Gescbiltz der Stadt zusetzen; der beste Teil war zu Murten und
Graoson verloren gegangen. Nur 2 grosse DonnerbQcfasen standen ihm
zur Verfügung, von denen die eme das Thor de la Graffe, die andere
das Thor Soratte bestridi; die Feldschlangen konnten nicht so viel
Schaden anricliten. Das war ein (îUick für die Sliidl, deren Bef(\sti-
gun?« werke infolge der zwei vnrrMifp-ep^nii^oiK^.ii Belagerungen in schUîch-
lestein Stande sein musstcii. Was dei Sladt aber an Festigkeit nhjritig,
das ersetzten BürgerschuH und Besatzuug durch Tapferkeit und
Ausdauer.
') Karl entsandte Herrn Evrart de )a Marche, Sire de Ilammbcrg, nach
I.iiM iiihnrir. nm (îelr! otnl I'uIv^t aufzubringen, und lu nd l dem Sire du Kay am
m. November, denselben mit cüiur gcnügonduu Anzahl Leute nach Nancy 2U
geleitett. PobUeati«Q8 1. c, 137.
s) CkMBiniiies-Laiglet H, 821.
^ IKgot 816.
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- 94 -
Es liegt in der Natur der VorhäUnisse, dass die Nachrichten nher
lîic Kämpfe, welche sifh jot/t vor der Stadl abspioUen, nur -rhr
dürtÜK sind'). Es wrucii inii- (n iiichte, welche hiervon iiuch (iein
Elsiiss und der Schwei/, liiiiui- lrangen , und da hie.ss es einmal,
wie 400 lothriogische Reisigen mit ebensoviel Schweizer Fuss-
kuechten, die hinter ihnen aufgesessen waren, bessmehnet mit dem
burgundisdien Andreaskreuz, onen Ausfoll gemadit und in nicfaUicher
Stille bis in die Nfthe von Herzog Karb Zdt gekommen wfiren: da
wären die Ftissknechte abgesessen; Lothringer tind Schweizer hBtteo
ihr Feldgesciirei erhoben, die aus den Zelten stürzenden Burgnnder
niedergemacht, Bombarden und ein Banner des Herzogs genommen
und sich dann ztirnf k?C7:nppn'). In eine «^phr bedenkliche I^age geriet
die Stadl al« sich herausstellte, (ia-s Iii bloss der Vorrat an
f.phoTi.-mittclii. ^'ondern auch an l'iiivi-r iil>erschätzl war. l>iuiuiüh
wuiiltii ilie L!claj,'crU'u in ihi-er Verteidigung geradezu geliilanl: sie
luusslen das Pulver für den Augenblick der Not aufsparen. Von der
Aussenwelt war die Stadt Töllig abgoschkM»«i, und es war fttr Herzog
René von der grossten Wichtigkeit, dass man in Nancy Kenntnis da-
von eriangte, dass der Entsatz in sichc^r Aussicht stand. Ftd die
Stadt vorher, dann war auch Lothringen verloren; denn es war nicht
anzunrIiiiM h. (I.i-s der genieine Bund alsdann nodimals die Waffen ffir
Herzog Heoé ergreifen würde. Es war vielmehr vorauszusehen, dass
') Der Chronist und Lud b<"f milfn sii h nirlit in der Stadl.
•) Knebel 74. Nach dem /.usammenhang bei Knebel könnte dieser Aus-
Call im November stutlgefunden haben. Ich habe bereits bemerkt, dass unter
der Beiatonng hOehst wmhraclieiiitich keiiw SchweiBer waren. Der hiM wwilmte
Ansfall isl wohl derselbe, von dem auch Edlibach p. 161 mil seiner gewöhnlichen
i bertreibun^ in Zahlen erzlihll; I..ombarden und Fr.nruros.r^n. auch die Bürger
jung und all seien herauägezogen und machten die Üurgundur von ihren Haupl-
bOchaen flflchlig, entachen an 6 oder 700 und sogen etliche Rfichsen nüt Gewalt
bis an die Thore, un i ^ sie dieselben nicht hineinbringen konnten, warfen sie
die Rüchsen in den Stadtgraben. Sic gewannen auch etliche Banner und F'ähnirin
iCbenso berichtet Knebel an dieser Stelle, wie am 8. November die Besatzung
zu Rcmiremont Wagen nach Thann geichickt httte, un Wein nnd Lebenamittel
J5U holen. TO Mann aUB Thann zogen nocli als B<>deckung mit und in der Nähe
von Bcmirrniont slii's.^cn sie auf Burgunder in der Stärke von ;WK) Mann, die
einen groHseu Haub an Vieh mit sich führten. Der deutäche Fültrer legte darauf
den llauplteil seiner Leute in einen Hinterhalt nnd lockte dann die Biognnder
hinter sich her, bis sie dann in das Feuer der deuthchen BikchiensehaUen gerieten.
Es wurden 80 Burgunder gelötet, 1 gefangen und <!• r fin?;?' Bniih ihni»n abgejagt.
— Edlibach erwähnt da»i>elhe Rreigniä, ul>er zum 15. November, im ganzen in
der olmlicheo Weite.
I
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- 95 -
die Bemühungen von Papst iiml Knisrr >rhliV>«!li('h (hWm HihrJon,
dass auf Kostf'n von Herzo;i lltiiié der Friede geschlgssea wüi'dc und
der Hiii'^'undcr Lotluiugea behielte.
.SiillVeu de Buschi. der H>iiiii;iisiliall «les Iln/if^.s, obwohl licher-
krank, halte die schwere Aulgabe libomuaiiaeii, die BelagfeiU ii von
dem Slaud der Diuge in Kcnutnia zu setzen und sie zum Ausbauen
bis WeihnaGliten m ertnontem. Zu Vandémont angekommeo, Terein-
harte er mit jenen wackeren Parteigängern Gérard d'AviUers, den
Herren von Tantonville und Aigremont, den Versuch 2U machen, die
bui^ndiachen Linien zu durchbrechen und den Belagerten die frohe
Botschaft zu verkünden. Man hofifle, an einer Stelle hinter dem Arsenal,
wo wegen eines durchllio««pnden Wassers kein Laufgmben gezogen
war. imbomorkt an dr-ii Stadtgraben zu kommen niid «icli dim-h den-
îjelbeti in die Stadt /ii scIiIi kIkmi. In Begleitung eiiii^cf Maiiiiscliatt,
beladen mit Siteken, die Pulver suwie ges!\lzenes und ;r( dr»ri t( > Fleisch
enthielten, machte sich die Gesellschaft unter Leitung enies orlskuiidigen
Führers auf den Weg und gelangte bis nach der Abtei Clairlieu. Jetzt
hatten sie die waldige HOhe zu Qberschreiten, wdche das iOost^ von
dem Thal BaudonyÜle trennte ; hinter Lazou, wo sie um Mittemacht
ankamen, machten sie halt. Kein Wachtposten befand sich auf der
Höhe; alles war still und ruhig. Vorsichtig, das blanke Schwert in
der Faust, stiegen sie hinab, folgten der Richtung des Thalt^s und
durchwateten das überschwemmte Gelände. Schon waren die vordersten
bei dem Bollwerk an?f'lan;rt , welches dem Thnr de !a Crafte vorge-
lu'jert war; >rlilruiii;is{ »prangen sie in den Stadtgraben, ticfi n Lorraine!
i.urraiiie! aut dass man sie cinliess. Plötzlich entstand Larin. Suilrcti
de Baschi hatte sich in der Dunkelheit von seinen Begleitern etwas
entfernt; er stiess auf einen Laufgraben, vom Fieber geschwächt konnte
er nicht fkberspriogen; er wurde bemerkt und gefangen genommen.
Die noch zurück waren, wichen eiligst zurikck. Wahrend die Burgunder
nun gegen den Stadtgraben vordrangen, um die Lothringer zu fassen,
zündeten die Eîelagerten auf dem Bollwerk Fackeln an, um ihren kühnen
Landsleuten den Weg zu zeigen, und eröffneten auf den Feind von
den Wällen ein heftiffc« Foticr. unter dessen Srhntz irnc I^ravon
gliicklicli in die Stallt ^(•laii^t»'n. Hier war eitel Freude iiber die jiutrn
ISaclirirliten, weldio die wackere Sciiar mitbrachte, aber die Freude*
verwandelte sich m Trauer, als man merkte, dass Sufifreu fehlte'j.
«} Das Sreignb ist bisher falBch angesetst yrotém. in die letsteo T«(e d«a
DeitialMr, knn vor d«m Entaati.
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96 —
Saffren de Baschi hatte f&r seinen Eerm die gesamten Ver-
handlungen mit Gampobasso geführt*), und dieser mag nidit wenig er-
schrocken gewesen sein, als er dm Mitwisser seioet Gehehmnisse
plOtzlidi vor dem Antlitz dessen sah, den er verriet. Karl behhl, den
UngiQckUelien aufzahäii'^en : vergebens waren alle Fürbitten der Um-
gebung des Fürsten, welche geltend machte, dass alsdann Vergeltungs-
massregeht seitens der Lothringer an gefangenen Burgundern 7.n er-
warten wären. Der Fnrat wnHo wie jrewöhnlich in seinem Stan'sinn
nur besliirkt ; er eiklärtr, Hasdii vci-tUeiio knifl Ki if;:.srechtes den
Tod, weil er versucht habe, in eme belagerte btadt einzudriügea.
Der angliickliche Snfiren klammerte sich fest an ssin Leben, und als er
nun abgeführt werden sollte, Uess er dem Herzog melden, er habe ihm
wichtige Dinge su sagen, die seine Person berührten. Das wurde dem
Herzog berichtet, bd dem sich gerade der Graf Ton Gampobasso
befand, dem sich das böse Gewissen gewalt^ regen mochte. Kart
sah in dem Erbieten von Baschi lediglich eine Ausflucht, sein Leben
zu rotton; er erwiderte. Hasch! nv'\<^v donon. die ihn Pilirlon, nur
sagen, was er zu >;i<:eii hätle; der Gutiuigeiie aber bestand drtniuf,
er könne sein Geli« imnis nur dem Tlrrzog allein entdecken. Unge-
duldig befahl der Herzog, das Urleü zu vollstrecken; Gampobasso
mochte erleichtert aufatmen. Der Ungltickliche jammerte auf dem
ßichtweg und bat mehrere Edeüeute, die ihn kannten, um ihre F&r>
bitte beim Herzog; nicht um ein Herzogtum möchte er, dass son
Geheimnis Karl verborgen bliebe. Das machte sichtlich Eindruck auf
diese Mämier, welche nun zum Fürsten eilten, um ihn zu bitten,
den Unglücklichen anzuhören. Gampobasso aber, der mit einem
Sekretär nifh nllpiti hoitn Her/fv^r befand, pflanzte sich vor der Thüre
des herzogh' hi n Zimim rs auf und htt nicht, das? jemand eintrat,
soudera erklärte, es sei der Wille Karls, dass die Hinrichtung
^) tbae das Folgende geben Commines und die Ghron. de Lomine xwei
ilurcliaus wiilersi^recliendo Erzählungen. N.ach der Chron. hîltle flampobasso
sirh aufs eifrigste für lUi-schi verwandt, sodass der Herzoj; ihm zuletzt aus Zorn
einen Schlatt versetzt hfttte ; aas Rache daitir liabe Campobasäo später den Herzog
verrmten. Diese Erzfthlnng ridilet «ich selbel; es widerspricht aber aU«} Regelii
der KriUk, wenn bisher und zuletzt noch von Digot beide Erzählungen io der
Weise vereinigt werden, das» Gampobasso zuerst sich für Baschi so eifrig ver-
wendet, dass er vom Herzog geschlagen wird, und dann ebenso eifrig die Hin-
richtung betreibt, «un etwaigen EnthaUongetk Torzabeagen. Entweder das eine
oder das andere. Commines zeigt sich in der ganzen Angelegenheit des Gmfen
(lampnhasso ausgezeichnet unterrichtet und beruft sich gelegentlich auf Aag«D-
zeugen. — Knebel p. IIU hat eine dookle Kunde von dem Ereignis.
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— 97 —
be^sdilûuiiigl werde. « So verlor der Arme sein Leben zunj grossen Un-
glück Karls, dem es wohl augcsUiaden hätte, uicht so grausam gewesen
zu sein und diesem Edelmaoo Gehör geschenkt zu haben. Wenn er
es gethan, so wäre er noch am Leben und sein Haus noch m^r ge-
wachsen, in Anhetradit der Ereignisse, die seitdem ia Frankreich
geschahen; aber man muss glauben, dass Gott es anders gefügt hatte.
Gott hatte ihn mit Blindheit geschlagen. » Commines erblickt in allen
diesen Dingen den Finger Gottes, der an dem Herzog ein Strafgericht
voÜT'irhfni wolltn. wp]] er den Connptnhlo do St. roi vorrfiton ntid .so
(It.'iii Tddc î'ibci lit'f'ci l hutte, und dazu hatte (ioll in dem (indVii Uimpo-
basao, dem Manne, dem Kurl vor nüpn anderen und allein sein Ver-
trauen schenkte, den er mil VV*)1iU1iuIcm iiberhiuift hatte, sein Werk-
zeug erkoren, dass gerade er seinen Wohlthftter verriet
Am folgenden Morgen ze^e sich Herr Gerhard d'AvtUers und
die Herren v. Tantonvüle anf dem Bollwerk am Thor de la Graffe und
riefen nach einem Edelmann, mit dem m sprechen könnten. Der
gros.se Bastard v. Burgund, Karls Bruder, war gerade zur Stelle; ihn
bat(;n .sie, dass Busehi als Liebling von Herzog René und ihnen allen
mit Milde lieli;nidrlt würdr. Als «ic orfuhren was geschelu;n. baten
sie um seinen Lciclmatii, um ihn wenigstens in geweihter Erde zu
bestatten. Karl \vid< instand anfangs, endlich aber lifss er sich bewegen.
Der Lcitrbiiam wurde ausgeliefert und feierlich in der Küche St. Georg
uahe beim Hochaltar beigesetzt.
Was die Umgebung des Herzogs gefiirchtet hatte, traf nur
zu bald ein; es wurde furchtbare Vergeltung geübt Wenn Herzog
Karl auch geglaubt haben mag, nach Kriegsrecht zu handeln, die Welt
fasste die Hinrichtung des unglücklichen Hofmarschalla anders auf; sie
stellte sie in eine Linie mit der Schlächterei von Granson, und die
Lothringer erteilten rasche Antwort. Die Belagerten machten den An-
fan'^r: >io hiiiiron einen bur/nndisclinn fïefnnironon in schwarzer Kleidimg.
( iiK ii It itirn Hut auf dem Kuj^l. HmihIsi Imiiu an den Händen, an einem
l.i;ilki'ii aus dem Fensler von (iruasv^-luur, gerade gegenüber iler
\V«jlinung des Herzogs und der vornehmsten biugiuidij^chcn licricn.
Herzog Kari war wie von Sinnen, und der Chronist erzählt, wie er
gesagt habe, ef wolle sich an den Bewohnern von Nancy rächen, dasa
man noch tausend Jahre davon reden solle. Es kam aber noch anders.
Die Kunde von dem Tode Bascfai's kam auch nada dem Etsass. Herzog
René weilte gerade auf der Reise nach Strassburg zu Schlettsladt, als
er die Nachricht von dem Tode seines getreuen Hofmarschalls erhielt.
Der sonst so milde Fürst licss sich zu einer barbarischen Hache
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^ Ô8 -
liimtM-;^cü : t;r erliess aui 1. Deisember'^ an seine rictreueii zu LüÜirin^en
den lîciV.'hl, siimtliehe burtrundiseho Iii fiui^'cncn «illentlich am Wr^^re mi{-
zukniipien ; wenn seine Leute sich dadiin li am Luseffeld beeiiiUacliligt
ftüilten, sollten sie enbcliüdigt werden An dem Körper eines jeden Ge-
hfingten sollte aber folgende Inschrift angebracht werden : Pour la très
grande inhumanité et meurtre commis cruellemeat en la penonne de
feu le bon Ghiffiron de Vachière et ses compagnons, après qu*ils ont estf
prins^ en bien et lo^anlment servant leur Maistre, par le Duc de Boa^
gogne, qui par sa tyrannie ne se peut saouler d'cspandre le sang
humain, faut icy finir mes jours. Der Befehl wurde vollstreckt, und
allein zu Gondrovillr rrüftcn nn 26 den Tod. Auch für die Folgezeit
blieb dieser lieielil in Kraft, und so nahm der Kricji einen immer
^rrausijreren Charakter an. Aug uin An<re, Zahn um Znhn Auf
IlerTioii Kail ubei walzte sich die Veiaiiluurtlichkeit lui* alles» liiau.-si<je,
was geschah; die Seinen machten ihn mit Recht verantwortlicli, dass
er durch seine wahnwitsige Roheit all das hervorgemfen hatte. Immer
stiller und stiller ward ^ um ihn; er war wie gebannt unter den
Einfluss des Neapolitaners, der ihn itur 30 Silberlinge verkauft hatte.
Die guten Nachrichten, welche von Herzog René eingdaofen
waren, brachten nun auch frisches Leben in die Kriegführung und am
2. Dezember wurde ein Hauptschlag ausgeführt'). Wie bei der vorigen
'} Daraus ergiebt sich die Rif hli-kcit nnscr« Ans.nf-'es Digot hat das trau-
liche Dokument bei Calmet auch gckantit, tnemt aber p. üi», dass Calmet es irr-
Itlmlich to datirt bitte. Duselbe Dokoment ist aber aaeh im Anbang lam Dia*
log mit deiiiselbm DaUun abgedruc-kl. Der Aiil< ni h:ilt zu SchleUstadt i>tiinml
damit, nnchch'm Ren»'' am 21). Novciîili' r von Ii l uli^fereisl war. I>«>r Qironisl
VäüaI Herzog Küu6 die Kunde zu /.urich erhalten, wie denn über den Aufeullalt
doti lienogs in der Schweiz bei ihm die grOaate Kouftiainm hemcht, obwobl er
eich wetii^'stona zeitweise sellnt b^m Herzog in der Schweiz anOiielL
'-) t'bcr das vorliegende Ereignis liegen eingehende Nachrichten vor. die
sich aber in dironologischer Hinsicht widersprechen. Die Angabe der Chron.,
dasB der Gbcrfall am 2. Weihnachtstag Btallgcfunden, ist natürlich falsch, aha
auch die flbrigen Angaben aehwanken zwiBcben dem 8. nnd 9. Dezember.
Knebel erwilhnt die Kämpfe p. 77 am 9. Dezember und p. 81 am 2. Dezember;
mit letzeter Angabe .sliiiiint auch ein Schreiben von Ulrich Mellinger iibereiu bei
Knebel p. H;{. Das ist um so wichtiger, als» hier ein Hericlit unmiUelbar vom
Kriegmchanplatz vorliegt. Ebenso verlegen KfluigBliofen-Schilter und Edlibacb den
Kampf auf diesen Tag. und eine Mitteilung des Magister Johannes Guldin an
Knebel p. KO setzt voraus, dass drr K impf vor dem 9. stattjrtfunden hat; endlich
teilt llappoltsleiu am H. Dezember an Hasel mit, diu>s Herzog Karl die Oelagerun|
von Nancy aufgehoben habe und gen St Nicolas gerQckt sei, was eboi eine
Episode des erwähnten Kampfes ist. Hingegen gelangt an die EldgemwaMi aif
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— 9»
Bebgeniiig war auch jetet St Ni<M)1a8 ein HaaptstHtzpunkt fi&r das
borgundi-^« lic Heer. Die Kranken, die dort weilten, konnten fireilich
wenijrer locken als die Genesenden und solche, die sich VergnOgens
halber dort anffiirll« n. Ati--fT(iojn hatte der Herzo«; einen <;ro<<«on
Teil der l'terde, die ihm in den Belatjerunfjslinien doch niHit-^ iiiit/.cii
konnten. KSlto halber dorliiiu verlegt. Dies kostbare Nest hc-^i lilnsscn
jene kühnen Parteigänger auszuheben. Zu diesem Zweck vereiuijtlen
sich alle die Scharen, die zu Dieuze, Lanéville, Baccarat lagen, unter
Anf&hruag der Herren Gerhart v. Hochfelden, Walter v. Tann, Hans
T. Hobenfbrst und HermaDn t. Reinadi, mit der Besatzung Ton Ro&ères
und zogen in der Starke von 250 Reisigen und SOOFossknecfafen früh-
morgens gen St. Nicolas Gegen 8 Ihr kamen ste an; der Oberfall
gelang vollî<tândig. über 300 Mann wurden ersto(;h(!n und ertränkt luid
an 800 Pferde gewonnen. Später aber stellte sich der Verlust der
Burgunder noch als viel betnirhllicher herann: allein nn 11—121)0 Pferde
waren nh Rpute gen Rozh ics und Lunevillr kommen, und der
df iitx he üt hliss» meld(^tean Herzog René, dusb an läOO Pferde gewonnen
wären'), biinige Burgunder, unter denen auch der Bastard von liur-
gnnd war» hatt»i sich in die Kirche St. Niookui geflüchtet und aidi
bereits ergel)en, als Herzog Karl, durch den Lärm aufmerksam gemacht,
zur Hülfe herbeikam und die Seinen errettete. Dun waren die Kühnen
freilich nicht gewachsen, sie zogen sich eiligst zurück. Seine Ab-
wesenheit hatten aber die Belagerten benutzt Sie fielen über das von
Verleidigem entblïKsste Lager, steckten es in Brand, eroberten etliche
Büchsen, die sie allerdings nicht durch das enge Tie r bringen konnten
und do'-hnlh in den Stadtgraben werfen nmsslen. inid Ihaten d(!n Bur-
gim'l< iii ^'iMsseii Si li.ulen: am wertvollsten für sie ahcr war der an-
sehnliche Vorrat von Lebensmitteln, den sie erbeuteten»). Daiuit aber
dem Tag zu Luxem am 16. Dezember die Mitteilang, daas der ICampf am 0. De-
zember «Uttfefnnden hat Idi fllge noch hinzu, dass Basel am 18. Dezember
an Colmar mitteilt, wie laut Mitteilung von Herzog llené der Kampf am ver-
gangenen Montag (i). Uciîember) stattgefunden liat ; ebendasselbe teilte Slrass-
barg am 12. Dezember an die Eidgcaoääea mit. Eiuü lùitschcidung i^i milhia
schwierig i da die Berichte Ober den Kampf durchans gleichartig sind, ist ea ans>
ge^rhln^ijifn, dass es sich hier vielleicht um zwei verschiedono Kitmpfe an den
beiden Tagen handultc. Ausschlaggebend ist meiner Aubicht. dahs der cin/.ige Me-
ricbt, der nnmiUelbar vom Krißgi>acliauplat;i kommt, dcrjeuige Mellingerä, deu
i. Dezember angibt. Letzteren Bericht lege ich auch der Darstellung zu Grunde.
1) Schreit rn des Herzogs an Wilhelm, Herrn voo RappoUstein, vom W. De-
zember. Colmar. Hz.-A. K. r»2<! or. ch.
*) Yitilleichl ist diea der vorher von Edlibacb erwühnle Lberfali.
?•
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- 100 —
nicht {ronug, überfiel auch der BsisUiid von Vaudt'niont von Gondreville
nus an demselben Tasre das Lager vor Nancy und verursachte nam-
huilen Schaden. Es war nur .schade, dass jeder hier auf eigene Faust
handclle; wären alle 3 Teile gemeinsam vorgegangen, so wäre wühl
schon damals Nanq^ aus aller Not gekommen.
Nicht so gOnstig wie hier in Lothring^ stand es für Herzog
René bei den Eidgenossen ; hier war seitweise der Entsatz sogar ge-
fiihnlet. Die Abgeordneten der Länder waren zu Luzr-i ti ;njf d^ letzteo
Tage durch üire Genossen aus den Städten mit fortgerissen worden,
aber als sie nun diesen Beschltiss deti hartköpfigen Bauern vorlegten, da
war deren Meinung eine <raii/ andere. Die grimmi^re Kälte sehref-kte
ab v(»ii dem Zug in die weite Ferne, und weleher Nntzt'n kmuiti' daniu-'i
eiwaehï<en! Der Strom der 401)00 Gulden mu-sale »icii verlieren, auf
so Wcle Empfänger verteilt, und fiir die Crebote der Dankbarkeit und
politischen Klugheit hatte d^ Stier von üri nur sehr geringes Ver-
ständnis. So kam es, dass auf dem Tag m Luaem am 4. Deaember^
die Lander sich gegen den Zug aussprachen, in anbetracht der Härte
und Kälte der Jahreszeit, und somit musste die Tagsatzung den
lothringischen Gesandten, Herrn Wilhehn Herter, ablehnend bescheiden.
Dieser war aber auf solche Antwort augenscheitilirh vorbereitet*); wenn
au«"h dio einzelnen Drte als sok-he sioh nifht an dem Zuge heteilij.'^n
wollten, ■-i» -iilUc (s doch dfi >n\i[- und kaniptbegierigen Jugend un-
benommen bleiben, den Feld/uji, uiiUumaehen: er bat daher, seiuein
Herrn 5— üOOO Söldner gegen einen Sold von 4 Gulden monatlich zu-
laufen zu lassen, und zwar mOge dann jeder Ort den Seinigei S ehr-
bare Männer als HaupÜeule und Obere mitgeben; die Mannschaft
müsse am lô. Dezember au Basel bereit sein. Oie SOldner waren
nun zwar der Kälte ebenso ausgesetzt wie jeder andere, aber mit
diesem Antrag ward die Sache do(>h auf eine ganz andere Grundlage
gestellt: di(; Schweizer zogen nicht als Bundesgenossen, sondern als
StUdner des llerzti^^s in das Feld; im ersleren Fall hätten sie auf
eigene Kosten käiui»lcii nmsson . <!er Sold machte die Kälte schon «r-
traglicluïr. So sollte jeder Vktlc ileii Antrag heimbringen und seiaeu
Oberen empfehlen, in lietrachtung dass, wenn Herzog Kené ganz TCP-
lassen würde, er leicht ans Verdruss von dem gemeinen Bunde ab-
fallen und sich mit dem Herzog von Burgund richten und einigen möchte;
sofern dies geschähe, mödkte alsdann der H^og von LoUniDgen
Killgen. Ahsch. II, G31.
*) Entsprechend«« Schreiben von H«nog René an ihn, dAt Baale I« TBOdrcdy
devant le Saint Andren, gegengeseiclmet von Lud, bei Foster-Kirk III, 517 «rwlbnt»
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— lûl —
taglich und slÜDdlieh im Ebasa and Sundgau aein, die Lande ver*
wOftten, dOD Eî^enosseo Korn und Wein vMeuern und veninadien,
dass sie in ihren Koetea ihren Bandeagenossen, der Niedern Ver-
einuog, zu HQlfe kommen mi'issUm. Dem allen wäre zuvorzu-
kommen, wenn man Herzog René Söldner zti/ehen liesse, da der
Hrrzo? \mn Burgund einen kleinen Zug, nicht moiir denn 6000 Mann'),
haben snlle.
E-s war freçrriindele Aussieht, das.s dem Herzog la s( r WCi-c
die Hülfe dti Eid<feiios>sen zu teil wurde, aber jedenfalls ward liaduu li
der Entsatz weiter hiuau^eschoben, und dus konnte leicht verhäuguiä-
voll werden. Anch aonat noch hatten die RQstungen, welche seilena
der Niedern Vereinnng aufs eifrigste betrieben wurden, eine Störung
erUUen. Aus dem Umstand, dass Herzog Karl am 2. Dezember den
Seinen zu St. NieoUis zu Hülfe geeilt war, hatte sidi das Gerüelit ge-
bildet, als ob der Herzog die Belagerung von Nancy aufgehoben habe,
und der (i^lf'rreif'hi^ehe I.nndvogt Willielm Fi rilu rr zu RappolLstein halle
nichts eiligeres zu thuii. ;ils ohne weitere l 'rülunp: dies (u riu h! ;i!s That-
saehe am 8. Dczendur iiim Ii H;i<el zu melden^;. Auch Uvi/a>'^ lu'iié
scheint einen Augenblick dieses Cdaubens gewesen zu sein und Uaiauf
hin die koslspieUgen Werbungen unter den Schweizern eingeslcUl zu
haben*). Der Landvogt seinerseits verkündete am 14. Dezember in
diesem Sinne an die BG^^Ued^ der Niedern Vereiuung, dass der beab*
sichtigte Zug «wendig» geworden sei*). Natârltch musste sich dann
bald die Haltlosigkeit des Gerüchtes lierausstellen, aber immerhin war
kostbare Zeit verloren und Einhalt auch in den Rüstungen der Niedern
Vereinung geschehen.
Dir eid^rrnössisrhe Tagessatzun«: *V nuf drr jene für Herzog
licix' s<i linctiwirhliu'f Frage ihre Erledigung linden sollte, fand am
10. Dezember zu Luzcm statt. Dazu passte es nun allerdings sclilei ht,
Wenn auch hier wiederum aufs neue die Friedensschalmeieu ertönten.
Hasel brachte gemäss dem Abschied zu Ensisheim die Werbung des
päpstlichen Legaten vor. Die Eidgenossen verhielten sich sehrzurQck-
haltendi sie wklArten sich bereit, den Legalen an einem gelegenen
Orte anzuhören, jedoch nicht anders als in oflener Feindschaft und so,
dass der Herzog v. Lothringen und alle anderen Mitglieder der Ver^
einnng eiob^rifién wtürden; im übrigen überliessen sie der Vereinuog,
') Fi.loon. Absch. II, m.
^) Lu/.eiu. A.
») Bern. A. T. M. D. 20.
*) (lolmar. A.
Eiciguii. Abscb. U, 638.
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- 108 —
ferner geeignete Schritte in dieser Angelegenheit zu thun*). Somit war
die Absicht, vrie im vergangenen Jahre für Hersog Karl Zeit zu ge^
winiKîiK daniil inzwischen fin- iv.floiddide Nancy zur Cber^Mbe gebracht
würde, feliljçeschlagen und die (icfalir eines faulen Friedens für Herzojr
Renr' rinstwoilr-n br-'^rili^t. Anrh ?nn«t vprliefen die Dinjje nach «einem
Wini-M-hf. Im Antliiige (ies Kurstt ü waren Graf Pliilipp v, Lt inin^Tn
und II« ir Wilhelm Harter vor der TajîessatTinn? erschienen; «nui wei-
nenden Augen » erneueiien sie das Begehren ilires Herrn und wiesen
darauf hin, wie die Sache keinen weiteren Venug erlitte. Eine staat-
liche Beteiligung an dem Feldzug, selbst in der Eänadirftnkung, wie sie
Herzog René zuletzt gewfknscht hatte, fand auch jetzt keinen Beifall;
hingegen beschloas man, die Dinge gehen zu lassen: jeder mochte
laufen, wer Lust hatte.
Schon vorher waren umfassende Werbungen «reschehen. Strass-
burjî. durch trübe Erfahrunjren «/ewilzif^t, wollte nicht wieder mit eijieneiii
Fussvolk ins Feld ziehen und warb Söldner an : Herzo«/ Hené selbst
iüedachte, wenn es ging, eine stattliche Anzahl Kik c hte als erste Hülle
lür die Seinen vorauszuschicken*). Basel war der ihlLeipunkt dieser
Werbungi n; von allen Seiten strömten die fehrenden Gesellen hsrbei,
und deren Zahl war nicht gering, denen das lockere Leben im Kriege
besser gefiel als das dürftige arbeitsvolle Leben daheim. Ein erster
Zug von 270 «httbschen Landsknechten» sollte am 19. Dezember
rheinabwfirts nach Breisach fahren^). Li Unordnung drüngten sich die
wilden (îescllen in die beiden dazu bestimmten neuen Baseler SchilTe.
nnii mm '/"-ichah ein trauri'/p- rn^lin k: AI- da« eine SehifT s< hnn ab^e-
gelahren war, fiel einer der trunkenen ( m s* IKmi ;ms dem Hinlerteil des
Schiffes in den Rhein: alles hef nach hinluü liin und.<( !irie ih?n zu, sich
über Wasser zuhalten, bis Hülfe nahte. Der SchifTslnhlt n kuunte diese
Die VerUandlungeu wurden weiter gefübrU Der Itischof v. MeU iiuaHerr
Georg Hesler weilten in Baden-Baden; ra ihnen kam am 17. Dezember der (äp^t-
liche Legat und aie standen während der ganxen Zeit mit der Miedern Vereinung
in Vertiandlung. Der Legat und Herr Georg Hesler ef^rhipnon nm 30. Dezember
sell)!st io älrasäburg und üucblen die ^ladl durch Kirtschüchleruag zum Frieden
giuicigt zu machen. Am Tage vor der Schlacht erschien dann der Legat mit
Herrn Jotiannes Hesler in Basel und erlangte sowuiil vom Bischof als aucli der
?iudt die Fiip.rü'ijjung in einen güllithen unvcvhundeneu T i^' in offener Fehde
um l'auli bckcrung ^Jan. 2Ô). Das leiten Bis. Joliann v. Basel und Peter ilole,
Bargerraeister, am Tage der Schlacht ven Nancy an Hermann v. Kpiinfen, Stalt-
halter des Landvogtes W. v. BappoUstein, mit. Basel. A. Hisaiven 16 p. ^
«) Ln<l 30.
*) Die Machricblcn über den IJoglücksrall lauton sehr verscliiedeo. Vgl-
darttber die von W. Visdier gegebene Beilage Xll se&DW Ausgabe von Kneb^
üigmzeo by Gopglc
— 103 —
Blasse zusammeQgeilrUjiglcr wuchtiger Müniier nicht trugoa; et* baräl,
und an 100 Gesellen fendeii den Tod in dem Rhein, auaserdem 2 fahrende
Dirnen. Es redeten aber etlidiei die gerettet waren: «ihnen wäre
redit geschehen und sie hatten soldien grossen Unfall um Gott wohl
verdient, denn sie wären wfthiend der heiligen Frohnfasten in offenen
Frauenhäusern und hinler dem Spiel gelegen und würen mandieTaj^e
hindurch in keine Kirche gekommen; und hätten die guten Knechte
mehr Gotlesfurcht gebraucht, es w'äre nicht «n ühfA gegangen '\
Der [întrhieksfîil! winde vnti vielen als ('üi böses Vorzt icli. u an-
gesehen. uikI so tiiorkwiiidiy e» erkhngeu mag, Herzog Rtiu' ftclljsl
wurde dafür vemiiUvorllu h gemacht uud mussle sich vor den Kuechluu
▼orsichtig im Hauae halten; anch Ikksd bekam schwere Vorwürfe zu
hOren, dass die gestellten Schiffe nichts getaugt hätten, sodass es
l&r nötig &nd, steh deshalb zu verantworten. Die Stadt fUllte sich
indessen immer mehr; von allen Seil^ zog das eidgenössische Volk
herbei, dessen BescIiafTenheil aber sehr verschieden war. Für Ih'rzog
Kené vvnr es nicht sehr lurderlich, dass die Orte als solche sici) nicht
an tleiii Zu^t beteili?len. So zoj? viel falirondes Gesindel herbei, an
(li rii ilir S( hweiz seil den let/.trii Jahn ii niu zu sehr tlberfluss hatte,
sclileclU gerüstet tür den Kanij»! und schkcht in der Schlai-hl, aber
eine Geisel fiir den friedlichtii Ackersjuann. Vor allen anderen ragte
hervor die Züricher Mamischafl, die unter FQlimng voa Hans Wold-
mann in der Stftrke von 1600 lllann herangezogen kam. Zu Basel
wollten sie ihr Nachtmahl einnehmen; als Herzog René das vernahm,
ritt er ihnen mit etlichen der Seinen entgegen und, sobald er Wald-
manns an.sichtig wurde, sprang er vom Pferde, empfing d(;nselben mit
grossen Freuden und ging za Fuss eine gar weite Strecke neben ihm.
Vergebens bal ilin Waldmann wieder anfzii^itzen : erst als sie gen
Basel kamen, rill er nelxMi dem Hauptmann dein Zuge nach iti die
Stadt*). Auch Hern schickte ein «ehrlich und mamilich Volk« mit
einem Fähnlein unter Führung des Herru Hrandoif vom Stein und
Herrn Gilgian v, Rümligeu, im ganzen 1087 Fussknechte und 50 Heiler ;
freiwillig gesellte sidi zu ihnen H^ Urban von Muleren, Venner von
Bern"), um Ueb und Leid mit seinen Landsleuten zu teilen. 800 Krieger
kamen aus Scbwyz unter FQhrung ihres Landammans Ulrich Kfttzi^).
<} ächilüug 368.
•) Edlibach 164.
^ Der Ytam von Bern ist hti Digot ta einer eit«iie& Perwto, Benner <le
Bern, geworHm.
*) V. Kodt II, m2.
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— 1U4 —
Bei den Luzernern rermisste Herzog René den bewährten Hauptmann
Heinrich Hassfurter und bat die Stadt, letzteren zur Annahme der
Hauptmannschafl zu bewegen*). Es waren 8400 anstatt 6000 Mann,
welche Herzog René am 23. Dezember zu Basel musterte, und
Irolzdem hatte er noch an 1000 Burschen abweisen müssen, die auch
der leichte Erwerb lockte. Die Ju«rend war iiberhaupt stark vertreten;
liehor froilic li wäron doin IIerzo;jf <V\o Alton ?f»wp«<'n. welche dif vor-
aufgejrangejU'ii lîmuuuderkriege milgrniaclil lialtrii. Cu iti lintfc n ;nif
das gros.se Ilcci- vci /irhtet, wenn er vou iiiucu mehr liätic hubca kuuhtu,
wenn nainenLUch aucli die übrigea Orte die zuchtlosen Knechte durch
dgene FAhrer In Ordnung gehalten hätten.
Der Herzog sollte noch vor dem Aufbrudi eine Probe von der
UnbAndigkeit der Leute erhalten. Laut Abmachung mussle Herzog
René jedem Knechte vor dem Ausrücken 8 Gulden vom Solde zahlen.
Dies Geschäft wollte er lieher .s(>inen Räten öhcrla.s.^cn. zumal er doch
nicht der deutschen fSprache mächtig war; zudem halte ihm ein Ai^tro- \
loge nrimeit« l*ati»t^i ;:erfilen, .sich von Basel zu entfernen, wenn <t |
seine Kt iii'lc lic-iciieii \vi>lltf. und so begab er sieh nach Blotzln iiii iu j
der Khliv von lia.sel. L)er liât war gut. Die lelzleii Tage hatten «t- |
hoblichü Anforderung an den herzoglichen Geldbeutel ge.stellt; Iroln- . !
dem er noch zuletzt einen Betrag von 15000 Frauken als Teil seiner I
Pension von König Ludwig bezogen hattet, trotzdem er bei Strass- |
bürg Anleiben gemacht and sein Silbergeschirr versetzt hatte, konnte |
er die Ansprache der Leute doch nicht in vollem Umfange befriedigen. I
Es blieb ein Rest von 1200 Gulden zu bezahlen übrig, und nidit eher
wollten die Kn(ichte marschieren , als l)is alle Gefälu'ten ausgezahlt i
warrti. Der Herzog sandlr Graf Phili|)p v. Leiningen nach Basel, um ;
von der btadt das (tpM zti lnli< ii : atu r Hasel ^^ehlug es ab. und wenn |
nicht Graf Oswald v. TicisUiii. der jelzl als. Murschall in lot])ringisclie \
Dienste getreten war, die Sunnne vorfceschossen hätte''), so wäre der j
Zug in der letzten Stunde noch gescheitert. Am W eihnachlsmorgen j
konnte der Graf von Leiningen dem Herzog melden, dass die Leute aos-
gezahlt und bereit wären, zu marschieren. Es war die höchste Zeit;
die Not hatte in Nancy bereits eine sehr bedenkliche Höhe erreicht
1) IjU/.ern. .\.
*) Lud 36, der itm aber Pacol ueiml. Vgl. Knebel 87.
Comininefi enrihnt, dass der König dem H«r«>g40(XI0 Franken gcfeben balte.
*) I.iid Mithin ist es falsch, wenn Calmet, dem nicht nur lluguenin und
Digot, sondern au< h v. Hodt nachcrziihk>ii, Ii. in.';? ' -».^t (îraf Oswald liabc seil«
beiden SObne an lio&ul als l'utcrprand ^oj^cben und su die 1200 liuldeu erlangt
üigiiized by Gopgle
— 105 —
XIX.
Während diesc^r Zeil waren vor und in Nancy trübe Ta^'e ver-
slriciien. Jene Übelslände, TOn denen bereits die Rede war, liaüen
sich im bnrjriitiiüsi lien I.awr nocli mit vorstärktcr Gownlt -^'cltcnd
gemacht. Die Killte wucli? und forderte immer mehr Opfer. Die Ver-
pflejrung wurde iianier schwieriger, und die Lebensmittel standen so
hoch im Preis, dass die Luhnunj? des Soldaten auch niciit zur Hällt43
ausreichte, unj davon den Lebensunterhalt zu bestreiten. Um so
sdiltimn^ aber war es, dass der Sold selbst oidit konnte ausgezahlt
werden. Za Lnxembui^ lagen ungeheure Geldsummen^); sie nützten
dem Herzog nichts; er musste f&rchten, wenn er das Geld herbei'
schaffen Uess, dass es dem Qberall streifenden Feind in die Hftnde fiel.
Dazu kam nun der Mangel an Pnlver, weshalb die Lk>la(;erun<; nur
sehr iîeringe Fortschritte machte. Am 13. und 14. Dezember wandte
fr sich in ften flrin?lie!istpn Ausdrücken an den Sire du Fay und den
Herrn von AreniberiJ, um mit so viel Mannschaft, als sie nur :tnf-
bringen konnten, Oeld. Pulver und die gesamte Artillerie, welche sieh
in Luxemburg beiaiid, vor iSuiiuy zu geleiten. Sicherlich hatte sein
Statthalter den besten Willen, aber wie die Mannschaft aufliringen
UDter diesen trostlosen Verhältnissen! Die sdüechte Stimmut^ im
Heere musste mehr und mehr wachsen, und nur die Furcht vor den
streifenden Elsassem und Lothringern^ die unbarmherzig alles nieder-
machten, hielt manchen im Lager zurück. Ungleich schlimmer aber
stand es in der Stadt, und es war ein Glück für .sie, dass di(; Um-
•Htände den Herzog hinderten, ilir mit seiner gewolinlen Thalkraft zu-
zusetzen. Der Tag war nicht fern, ^vo i!cr letzte Selufs Ptriver at>'/eneben
war. und die Not hatte fillmählieh einen bedenklichen (îrad erreicht
Wein und Brot waren unbekannte Dinire vreworden ; gele<:entlicb gelang
es zwar, bei Ausfallen einige Lebensinitii'l zu erbeuten, aber das
wirkte nur wie ein Tropfen Wasser auf glühendes Eisen. Wer weiss,
was geschehe wfktey wenn nicht der Graf von Gampobasso selbst
heimlich zum Ausharren ermuntert h&tte*). Dringend wünschenswert
war es, Herzog René Kunde zu geben von der Notlage, aber das
Schick.sal Suffrens de Baschi musste abschrecken. Ein kühner (ias-
coper Kriegsmann, namen'^ Pic d-de-Fer, unternahm aber doch das
Wagnis und gelangte glücklich durch das burgiuidische Lager nach
Rozières, von wo er den Herzog aufsuchte. Der konnte ihn uiii
*) Ad daccnla ut vulgo ferebalur, inilliu scntoruin auri. [Jasin 11, 413.
NMh Commtnes lagen im Schloss /u Luxemburg 450000 Tluilcr, 1. c. Iii.
5) Publications III. l-„s
*) Daa wird durch Cummineii beseu^t 1. c. 114.
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- 106 —
gutem Bescheid entlassen, und gtQcklicher aU soin VorgÔnger kam er
nach Nancy zurQck und konnte den gesunkenen Mut der ltela<,'erkn
\vie<l(,T jiufricIUeii Dus war um so notwendiger, als die Hülflo-i™-
kt'il der Stadl, namentlich dass ihr das Pulver ausgejjangcn war. durch
einen Gascoffner Überläufer. Jonen Fnrfniie. der sich bei der Eimiahnif
von T?nyon so ausgc/^oi» Imct halte, verraten worden war. Mehr ^tun
Je duHle Karl hoiïeti. in kürze Herr der Stadt zu .sein, und ?o sleifle er
•sich nur noeh mehr aul seinen Eigensinn gegeuübüi' den vcrnunllijit'U
Rulöetüägen seiner I^iaupÜeule.
Es war ein Glück für die Stadt, dass ihr Geschatzmeister Midiel
Glorieux im vergangenen Jahre hei der Einnahme von Nancy durch
Herzog Karl 2 Tonnen Pulver vei^raben halte. Die wurden jetzt h«^
vor<;eboll, und die ßur;i;under waren nicht wenig erstaunt, als sie plölz-
licb ü»r Feuer in der wirksamsten Weise von den Belagerten erwidert
.sahen, Dureh tünen glüeklii;hen Treffer, wie bei der ersten Belajîeruiig,
wurde die Hnnihnrrio. wf Iche das Thor de hi Craffo {;i;r!:f h unter
t't iit i n;ilitn. iinM liiiilln li ;iciiin*^ht. Weihnachten kam inui keui Ent-
salz umi kniic i\;ii:luii hl v(»ui Herzoge. Nochmals besehloss die Stadl
Uulüchali Uli den Fürsten zu .senden. Ein wackerer Tuchniacher aus
Mirécourl, namens Thierry, übernahm die geßLbrlidie Sendung. Er tnf
den Herzog zu Blotzheim und erhielt triïstlichen Bescheid*). Schwieriger
aber war es nun, nach Nancy zurückzugelangen, um der Stadt die Freuden-
botschafl zu bringen. Als Holzhauer, mit einer Tracht Holz auf dem
RQcken, als wollte er sie verkaufen, schlich er sich in das burguodisclie
Lager und gelaii-l> bi-, im ilen Stadtgraben. Schnell sprang er hiiH'i"
und kam so ghicklicli in die Stadl. So brachte er d(uin nun die <ît'-
wi-shf it. rla-s (lip Hf tlint? nahe war, und dicäC Âu^icbt Uess dm
Htuijter uii'l Ihii-l ilur Icl/.len Tage erli
Andeia !iui<i,t.:gen gestalteten sich die VcrhaUiUi>se im bui^undisclieu
Lager. Trüber und immer liübcr waren die Aussichten geworden»
Der Winter führte ein hartes Regiment, und es wird berichtet, dass
in der heiligen Weibnachtsnacht an 400 Mann erfroren, wühreod
') Gern mörtitt« man den Zeitpiinkl der Sendung wissen. Jk-r ( Jironiit
Ifisst den Mann Herzog Hené zu Zdhcii treffen, wie er oben dalhsi \»U sein
von Schweizer Sttldnem za Bammeln, fier Sammefptfttz war aber Raael Awi
sonst ist die Kr/.ätilung sehr t>c<li,'nklii Ii X i li ili r füimn wagt ilcr o^eriii'tit-
nach ^'ancy zurüikzukiluon. sonüt iu Ijkibl ï.u UusiLies; seine lUakkelir nach
Nancy ist aber urkundlich Ixv.eujjl. i.i'pane 1. c. 400.
*) Lud p. H7 s«gt, daas er ller/oi; René zu bt. also bereits aof àm
Anmarsch gctrofTen hätte. Diese Angattu mnss aber xnrllcktreleD Tor derjtn>|.^'>
<ler vraye liéclnrntion. wonacli er licrzog René XU Blotzhftim bei Basel Uti- ^
Weilte der ïùtnl um VV'uiimaciiteiL
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I
— Î07 —
gegen 900 ürdd an H&nden und Füssen erstarrten'). Die Zahl des
Heeres sank immer mehr, und vergebens waren seine Bemubungeo,
Vei-i-lärkungen aus den NiediTlunden heranzuziehen*). Merkwünll;; ist
es. wie trotzdem dieser ei.serne Mann die Mannszucht in seinem Heere
aufrechtzTihnUrn wusstr. In die-^er Hinsicht ist ror-hf belehrend über
die Art uml \\ Cisc wie der Ih-r/.o'^ verfuhr, was ninii sich in Slrass-
bur^ et/.ihlte. Dauach hätte einer <lt r nbci >ten Hauptlt ute nadi jener
eisigen Naciil voll Unmut jresagl: da dem Herzog so Vicl an der Kr-
oberoug von Nancy läge, so möchte er, dass derselbe vom in der
graeeen Bttcbse lüge, so wollte man ihn in die Stadt Nancy hinein-
adüessen; der i^isog hfttte dann seinen Willen wid sie brauchten
nicht länger vor der Stadt liegen und erfrieren; dar Herzog habe da-
von gehört und den Mann liän>!en la.s.sen"). Dass Herzog Kené mit
einem Entsatzheer heranzog, daran konnte kein Zweifi?! sein, über wie
der Verzweifelte an einen Strohhalm, .so klammerte Karl sieh an die
HulTnnn^r nn. dass es detn Legaten und (\^m kstis<'îliclien Llnterliiindîcr
}.'eliiigen niuchle, die Sciiweizer fern zu hallen ; weil er nicht andei?>
sehen wollte, wiegte er sieh in die Iriigerisr-he Hoffmmg ein. dass es
nur das elsässische Bauernvolk wäic, ^ ui nie pni cn » ohne Zucht und
Kri^scrfehrung, mit dem das «Kind», wie er seineu jungen üegncr
nannte, heranzöge. Wunderbar bt es nur, dass er unter diesen Um-
slftnden der Stadt Nancy nicht härter zusetzte; denn sobald diese
Stadt gefallen war, gewann doch ää» ganze Lage ein anderes Bild und
veiänderte >i( li für ihn in der glücklichsten Wci-o. Ob der Herzog
sich von einem Tage zum andern in die Iri^erische Hi)iïnung einwiegte,
die btadt niiisste sich er?ehf»n. ode;r was ihn zu dieser untliätigen Ihd-
lung bewog. vermag ni( luand zu .sagen. Es fehlte zwar nicht an ein-
zelnen Stiii iuen, aber schwerlich wird man iM lianj^lon k(>nn<>n . dass
«üeselbtu mit ganzer Kraft unlernuinnien worden v\uicu. Wenn imm
erwägt, dass die Belagerten des wirksamsten VerteidiguugsmiUels, des
Putrers, eotbdirten oder doch nur Ober einen sehr geringen Vorrat
terf>en, so sollte man sagen, dass ein Sturm des ganzen Heeres, bei
dem der Hersog rQcksichtsloe wie in seiner frühern Zeit das Leben der
■) Königshofen-Schilti;r H80. Dio ArcblTchronlk 902 spricht von 400 er«
boranen Mensthpn und HOO erfrorenen Pferden.
2) Am letzten Dexembtr wandte Kjurl bicl» aufa ueut- an den bire du Kay
Bût d«in Befehl, ihm tous les nobles fiefve«, «rrière-lîefVex et autres gi»is picd
que de clieval, soviel er in Luxemburg Aufbringen kOnne, «uzut&hren. Publi-
cations III. im.
*) Kunigstiofcn-Sciuller, 380.
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Seinen einsetzte, von Erfolg hfttte sein mttssen. Da wird man gut
thun anzunehmen, da der Hmog fest mensdienscbea geworden war.
dass unter ihm der Graf von Campobasso die Operation« ii loitete.
In der fmclilbaren Winlerkälle versank er immer mehr in düslero
Schwermut, immer mehr mensclK mm heu. immer schroffer und härter
u iii tic er «^ejien seine nächste Umpfebung. Ks wird uns erzrihlt. wie er in
tiei letzten Zeit nianchmnl fin Buch zur Hand nahm, als oh er lesen wiiille.
und sich einschloss; dann al)er, allein sich selljst überlassen, raufte er
sich die Haare aus und stiess die schmerzlichsten Klageu und Seui^er
aus, die jemals gehört waren. Kianand aber wagte es, ihm ssu nahes
und ihn Uber seine Lage aufzuklären; denn seit Granson war sein Zoro
entsetzlich, und jedermann fürchtete ') ihn. Zum letztenmal gab ihm
das Schicksal die Möglichkeit, sich in ehrenvoller Weise aus jen^ ver-
zwuifüUen Lage, in der er sich befand, zu befreien, als sein Vetltf,
König Alfnri« von Portugal, ihn am 29. Dezember in seinem Lager aaf-
suchle. nm /um Frieden zu reden; aber alles Zureden scheiterte an
dem Starrsinn des unglückliclien Mamn iler statt jeder andern Ant-
wort seinem Verwandten zuuuitete. Poul-à-Mousson für ihn wider den
herannahenden Feind zu verteidigen ; der König meinte, dazu sei er
nicht gerOstet, uni zog am folgenden Tage wieder ab').
Das Verhängnis nahte sich, und jener unheilvolle Hann, der am
meisten geholfen hatte, es zu beschleunigen, schickte sich jetzt an, das
sinkende SeliifT zu verlassen. Leider Iftsst sich nicht mit Gewissheit
erkennen, weldien Anteil der Graf von Campobasso an den letzten
kriegerischen Ereignissen und vor allem an der rätselhaften ünthiUig-
keit tif H flrr7<v;rs vor Nntu y halte; wenn man nhor erwrt:?t, wie sehr diese
Hallaii;; K' nt 'i die suiislige Thatkrafl des Hci /os^s ah-tirhl. wenn man sieh
ferner vergegenwärtigt, wie es der (Iraf war, uul »Icssen Rat all«aii der
Herzog hörte, der mit ihn» die oberste Leitung der kriegerischen Angele-
genheiten in Händen hatte, und sich dann erinnfart, dass er schon das
^te Mal die Belagerung von Nancy nach Kräften in die Länge gezogen
halte, so Ulsst sich die Vermutung nicht abweisen, dass seine ESnflflsteruih
gen es waren, welche dem Herzog das Trugbild der unausbleiblichen f her-
gäbe von Nancy vorzaul)erten und seine Thatkraft lähmten. Jelxt
kniipne er durch seine Leute aufs neue Unterhandlungen mit den
Franzosen zu Commercy an mifl Itatte selbst einmal eine Zi!<nmmetj-
knnft mit L' »i fii in;^* i n. Es feiilu.- niclit an Warnungen, aber 1» i I Icrzog
verschlo.ss xoi iIhm ii ebeuäo sehr sein ühr, wie früher vor denjeuigeu
1) Molincl, -jjy.
*) Commines, 113. Rcisejoumal bei t^uglut 11, 221.
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- 109 —
von Köfii'i [,^^^i\vlY^ und aiitwortclp. »m' wer-lr' zu ^ppi^rripfer Zeit .«oi?K>
Ma.s^Riiehi IrcHuu. Auf die Meldung; des llci i n vuu Crepionel, der zu
Hoiixières die wichtijje Ilrüekc über die Meurlhe besetzt hielt, dass
der Sirc de Craon mit COO Lanzen bei Toul slilnde, meinte Karl, das
sei lediglich eine Erfindung ein^^ Feiglinge, um ihn zo veranlsf»en,
die Belagerung anfsuheben; er werde aber nicht abziehen und sollte
er darfiber sterben. Vor der Thatsache, dass ein fdndUches Heer
heranzog, konnte er sich nnn aber doch nicht mehr verschliessen, und
er verlangte daher von seinen Führen einen Nachweis über die Stärke
.«eines Heeres. Da gab es deim gar traurige Ergebnisse; es waren
Kompagnien, dir- von 1*^0 T.nnzen auf zusammenjreschmolzen waren
tiuem joden vtrnüiif'fi-jcn Mnnn iiiussU» es einlfiiflitcii. das'<« os- lidler
Wahn.sinn war, mit cinrtn .sulchen Heere, das inloige uneihüitei .Stra-
pazen der Auflösung nahe war, dem der Schrecken von den vorauf-
gegangcnen Niederlagen noch in allen Gliedern stak^ einem sieges-
bewussten Femd, der mit bedeutender Obermacht heranrOckte, ent'
g^!^izutreten. Auch jelzt noch war nichts verloren, wenn der Herzog
der Stimme der Vernunft nachgab und die früheren Ratsehlfige seiner
Fiilir* ! Vfolgte. Wenn er sich auf Pont - à - Mousson zurückzog und
in Heer in die um Nancy gelegenen fe-^^ten Plätze verteilte, so
konnte er den Spie.ss umkehren. Herzo*^ Hrué würde Nancy zwnr
ontscî'/on . aber ein ^'o zahlreiches Upov vci nmchte er nicht nul' dit'
Diiiit'i' /iisaiiiiiK'iizîiiiallen mtd Karl kfumlr liinui-U' ii ^ciii(> uMiicliciici ii
(icldiiiiÜL'l verwerten, sein llccr crgan/.en und Immiii llej^inn des Fruh-
jalirs Nancy aufs neue belagern, dos während des harten Winters und
bei der allgemeinen Teuenii^; doch nicht ausreichend verprovtantirt
werden konnte. «Ifais Dieu ne luy voulut faire cette grâce que de
recevoir ce sage ccmseil.» Es ist sdir bezeichnend, dass nimand dem
Herzog die tranrige Lage seines Heeres in ihrem vollen Umfang zu
enthüllen wagte. Die angesehensten Herren, der Bastard Anton von
liurgund, der Sire de lîièvn;.s hielten Rat, wer den .schwierigeu Auftrag
übernehmen sollte. l)(»r fîrîîf von Chimay ver'^fand sirli <lazu; er fantl
den Herzog angekleidet in -ciai r BehausnriLi liegen, und wie er ihm
nun sagte, dass sein Herr nic lil mehr als 3000 süeitbjirer Männer ') zählte,
wurde er von Karl unt^ei iirochen : das glaub(> er nicht; aber wenn er
auch allein kämpfen sollte, so würde er dennoch den Kampf mit dem
1 ^f^linel, 22fl ff. Wenn die von Molinel angegeben«- Znhl richtig ist, so
isl sie /M veräiohen, d.iss as liommeti iraruics uieinl. Auch Cumniinets, p. 114,
erzlblt van einem Krieg: r.il, den der Ilerxog berief. Vgl. anch Cbron. de Lor-
itine, die bior gute Nachiichlou hat.
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- lio -
W'inr} nnfrifhmen, und dabei machte or otno bittoro Anspirhins auf die
Verwatultschafl des Graieii mit Uct/m'^ Wem. l'erGraf ;iHt\v<»rtf»le in
\vimii<îor Haltimjr: wenn er au»lj ktiiierlei Hoflnuii'j liai»»', da.sä der
Feiiîd l>esi<';^t werdeu küuue, falls nicht der llimmel mtlhsl sidi 'm
Mittel k><rc, so werde er dem Herzog denooch treu bleiben bis in deo
Tod. VoD diesem Tage ab war der Fürst volieads unzugänglich;
seinem Kamroerdien^ befahl er, keine Mensdiensede ohne seine Er-
laubnis einzulassen Man kann begreifen, doss der Stob des FQnteo
sieh da}2;e<ien aufbftuinle. vor einem jungen Manne zurückzuweicheD,
auf den er immer mit mitleidigem Hochmut herabgeblickl halte; es
war der dünkelhafte Sioh eines Mnnnes, der bis dahin die gnnzr* Welt
heraus«! fiudi rl Imtto und überall jetzt ihr Hoimgelächter iibrr den
burgundi.^ulieu W'ijul zu huren vennointo. Was würden Koniji Ludwig
und König Eduard von England wohl sagen! Endlieh hatte er ge-
glaubt, daas der iCricgsgott ihm wieder hold war; jetzt wollte er das
Kriegaglück festhalten oder darüber sterben.
FQr den burgundischen Adel war der Kampf nunmehr eine Sacfie
der Ehre. Anders aber stand es mit dem gemeinen Volk, das sich
nicht für verpflichtet hielt, mit einem halb wahnwitzigen Fürsten za
sterben. Es war nicht nnznnohmen, da.>> diese Leute standhalten
wCkrden. Ihes Heer war besi^t, bevor es den Feind zu Gesiebt bekam.
XX.
Während die Schweizer noch in und um Basel standen, hatte die
Niedere Veretnung ihre Truppen bereits abgesandt, im ganzen an 9000
Mann, vor allem wertvoll durch die Reiterei, deren René sonst ontr
behrle. IHe Eidgenossen brachen am 26. Dezember auf, die oberste
Führung hatte Herr Hans Waldmann flbemommen. Ihnen scblossen
sieh oOO Baseler Knechte an 2). Herzog René kam ihnen mit seinen Leu-
ten von HIotzheim her zu Fuss entgegen; er selbst trug nach Schweizer
Art eine Hellebarde auf d<'r Schulter, um sie zu empfangen, 'in'! ?nb
jedem Fahnenlraj.'! ! IHr sein Fähnlein ein Goldstück, die ilm-^ü^eii
Kehlen zu netzen. Der Herzog begab sieh darauf nach Blolzlieim zu-
1) Ks ist (iomiuicb Mwhf wie es bisher geMhehen iet. dieeeii Kriegsrtl anf
ilen Taj; vor der S<;lilaclil 7.« setzen Pi'^ Fi ;::Uiliin^r bei Molim^t, die bisher niotil
beaclitet i^t, luU xur VorausseUuog , dana der Kri^arat eioi|^ Tage rorber
:itattfajid.
Ochs, (iêschichte von ßasel, 8 S»», giebt MO, darunter IfiOBadMiaehMM
an. Vgl. abrigens iüiebel, 96.
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— III —
riifk um -*pr«tor ii;ii-Ii/.ufnb«'ii. wühnMid du- Eidjrciin^'^cn jetzt ihren
Marsch fofl.siH/teii. Der haiie Winter und ilii' '^to^^^o Toutuuu;* iiiii->(<' 'lir
Verpflegung dieser trotzigen Gesellen im Kl.sa>s eilu lilich erschweren; <iu-
mit finden aber die gruben ÂasschreilungeDf welche sie hier in Freundcs-
laiid begir^en, keinerlei Entschuldigung. Die Eidgenossen waren gehalten,
ihren UnteriiaU selbst «am einen ziemlichen Pfennig» zu bestreiten. Indem
sie nahmen, wo sie fanden, flüchtete der Landmann von der Heeresstrasse
fort, und in dem fmditbaren Lande mussten die Knechte Mangel leiden. Em-
pörend al>cr war es, dass namentlich Luzerner Knechte*) nicht nur
schwaehf Frauen Rnspliindortrn. sondern nun auch Kirchengerät und
das in die Rirclien geüüchlele Tiui fnrhialinit ii. Gleichzeitig entfesselte
nun dif» Ankunft der eidgenössiisclien Km t lile r>inen .Tn«1onstnrm. wohin
sie kauu iK i\amentlieh zu Ensishehn. Colmar und äi;liKjü.>la(il inachlen
sie eine grosse Beute an Gold, Silber, Kleinodien und verp&ndeten
Kleidern; die Büdier und Schriften der Juden verbrannten sie, wo sie
dieselben fluiden. Das Ergebnis der PlOnderang waren 2 balbiudrige
Ffisser mit Ck>ld- und Silberg^rät, die am 3. Januar zu Wagen Aber
Basel nach Bern zu späterer Verteilung geführt wurden*). Selbstver-
ständlich trieben es die Knechte in dem fremdsprachigen Lothringen
nicht bes.-T-r: dnzn k;iiM. il;i>s lii*T das vi'>lH<? nMs;fo<*ofrene Land nun
in doi- That nicht im Siniidc war. Lebensinint'l a iiC/.ii bringen, sodass
die Eidgenossen 3 Tage lang grossen Hunger auszustehen hatten. Zu
Sl-Dié holte Herzog René die Schweizer ein und zog mit ihnen vereint
über Baccarat und Ogeviller, wo die Vereinigung mit dem Volk der
Niedern Vereinung statt&nd^), nach Lunéville. In der Schweiz war
man nicht ohne Sorge Aber das Sdiicksal der Knechte, denn es war
belkannL dass der grOsste Teil mangelhaft ausgerüstet war; und es
wurde die Frage erörtert, ob es nicht ratsam wäre, iimen mit dem
Banner oder doch mit dnem «Zusatz» nachzuziehen. Einstweilen
aber bescidossen die Eidgenossen noch die Rik'kk<'hr einer Botsc-haft
j)b/^u\vnrt( ii . die den Knechten nncligeschickl w;ir^). Diese traf das
Meer /.u l.iuiévilie und sprach den Knechten MdL ein: «in Nöten, da
man den Frcund spürt, werde man sie nicht verlassen». Das nahm der
Herzog von Lothringen den Eidgenossen hoch auf; demütig neigte er
stell vor ihnen, ling an m weinen und dankte ihnen sdchermaasen,
') Lud, 36.
s) Vgl. darüber die spätem Aufoaluuon im Liuerti. Arcmv.
^ Knebel, 88.
*) Knebel, HD. Lud. 87.
>) Eidgen. Abach. U, 638.
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— 112 —
fîrrss. wnrr ns nocli nolwcndijî, jedormami eiily^iindel wäre, ihm zu
lirltVii Voll Lutif'viüc wo ein, wenn aiu-li «roringer Vniial von
Woiii uti<l Brot aufgcLiaehl war. bejjann der Vonnarseli auf Öl-Nicolas,
wo der Herzog seine LoÜiringcr zu Ueffen hoßte. Er halle uärnüdi
vor dem Aufbrucli von Basel den Verfesser der Tie^nanoten Chronft
nach Lothringen gesandt mit dem Befehl an die Befehlshaber der eio-
zelnen Festungen, mit ihren Leuten sich am 4. Januar swiacheo Ha-
rangeville und St- Nicolas einzufinden, dort den Übergang über die
Meurthe für ihn zu sichern und alsdann seine Ânkunft al i/.n warten.
Das war geschehen. Der Chronist hatte der Reihe mich IJiny.V-.
Epinal, Mirécourt. Vniidémont und riondrevülo be^'urht ninl iibiTall ^li^'.
willkoniinene IjuLsciiutt verkündet. Eiitspicclicnil diest r Weisung w.ue»
die Hesalzungen in der lîichlung auf St. Nicolas ausgerückt Karl ge-
dachte Uuicu iu der Besetzuag dieses wichtigen PhiUes zuvorzukommeo
und entsandte am 3. &nuar 900 Lanzen dahin ; aber schon waren die
Lothringer eingerückt, als von der andern Seite die Vorhut der Bor-
gunder in die Langeatrasse des Ortes einritt'j. Der Feind wurde Qber^
rascht, geworfen und bis nach Madeleine verfolgt. So war die BrOdce
über die Meurthe für Herzog Ken«' ^fwonnen, und die Lothringer er-
warteten nun, ohne sich zunächst darum zu bekümmern, ob noch
liur;:midor im Orte slaken, die Ankunft ihres Herrn. Horzog René seib.st
halle am 2. Januar mit seinem Heer zu Hadonvillei ^icl.i^rerl und traf
am 4. .huiuar zur Vesperztnl vor St -Nicolas (;in'). iicwaitct von
seinen Gctreueu, die vor dem l'lalze Aufstellung genommen hallen
und so den Verbündeten durch ihre Gegenwart eine angenehme
Ueberraschung bereiteten. Die Unterbringung so vider Leute in dem
*) K.llerlin, Scliweizer Chronik 95. Die Luzerner, die es brauchen konnten,
bckaini n hier auch Hnui tleute in dec Person des bewährten Heinrich ÜMfarter,
Albin V. SUeuen und andere.
*) Über diese der Sdiltcht vorangehenden Ereignisse vgl. La vraye Decta-
raÜon du fait et conduite de la bataille de Nancy, abgedruckt im Dialogae p. 6S
(auch bei Cahnet Iii, Pivnvcs ttrirl rnnimines-Lenglct III. 491) und La l><*"<"nnfiîn!''^
de Mouäcigueur lo Duc de IJourgügne L c. (>5, woraus sieb fiir die Besetzung von
St-Nico1as Freitag der 8. Januar, für die Ânknnft der VerhOndetoa Samstag der
4. Januar ergibt. VgL ausserdem Diebold Scbilling 369 and namentlich den an
Fold/u^' Ifilnehnicndcn KllcrÜn '.).'), sowir F(!!ibafli 1<>Ô; die von Irf/trrcTn i^r-
wäholen 'i'hatüacben linden sicli auch bei Knebel 94. S. auch die uuterricbtcu-
éoi Anmerkongen von Viseber p. 94.
^ Es besteben hier einige cbronologische Schwierigkeiten (vgl. die An-
iiierkungen Visrhers bei Kneljel), die aber gelost werden, wenn man die lîeselzunR
des Ortes durch die Lothringer und die Ankunft des Uauptbeeres «tneinaiider hilL
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— 113 —
kleinen Ort musste erfaebtiche Schwierigkeiten bereiten*), und dabei
konnte die Anwesenheit von Burgundern nicht verborgen bleiben. Es
wurde eine wahre Hetagagd von den Schweizern auf sie veranstaltet,
die froh waren, ihren Hass «^egen alles, was Bur^un<1 hiess, bethätigen
zu können; und die LoUirin«îer erhielten da eine Probe von der un-
erhittÜflioTi Krieirführung ihrer Bundesgenossen. Die Häuser wurden
abgesuclit, die UnglOckU« lu ii wiirdon entweder gleich getötet oder
auf die Meurthebrüeke geschleppt, zu 5 oder 6 aneinnnder gebunden
und gezwungen, in den Fluss hinab/uspringen, wo sie aLsUaun von den
Schweizern mit ilu-en langen Piken unter Wasser gehalten wurden, bis
sie tot waren. Einer ward, von Kopf bis zu Fuss gepanzert, Ober
die Brücke in den Fluas geworfen; der aber rief St. Nioolaus um Hülfe
an und ward glQckUch gerettet. Manche retteten sich auch in den
Turm von St. Nicolas; aber die Heiligkeit des Oilos schützte die Bur^
gunder nicht; sie wurden nach Scrhweizer Brauch oben aus den Luken
herauspew*»rfen und unten tiiil Spiessen aulgefangen.
War das Unterkommt n nicht leicht, so musste der üüt< i h;iil noch
sciiwieriger sein-j: jedcnuitun Imll )i. so gut es eb<;n »iti<j, und gai*
viel redlich Leute a.ssen sich krank an Honig, der zu St. Nicolas reioh-
Ueh vorgefunden war. Schon deshalb waren die Verbündeten ge-
zwungen, schleunigst eine Enlsdieidung herbeizuffthreni und die Ka-
nonenschüsse, die von Nancy herüber dröhnten und die Stille des
Abends unterbrachen, mahnten nur zu deutlich, dass es höchste Zeit
war, wenn man Nancy i-etlen wollte; denn Hei'zog Karl, der sich jf?t2t
unmöglich mehr der Thatsache verschliessen konnte, dass die *Bettler>
da waren, hatte an ffcm^clhcn Abend mit «oinor ganzen Macht einen
Sturm auf Nancy unternommen, um si( h in di u Besitz der heiss b(^-
gehrten Stadt zu scîtzen. Dringend wniis( h( > i l war es, die Bela-
gerten in Kenntnis zu .setzen, dtiss die Hüiic nahe war. und so wurde
vom Kirchturm von Sl-Nicolas em Feuerzeichen geg<?bcü, aber das-
selbe war von Nancy aus nicht bemerkt worden'), und so mussten
i) Nach der Chron. de Lorraine hätten ftber 4000 Mann in der Halle (Kuid-
halle?) Unterkommoi gefunden | dieselbe mfleste danach von gewalligem Umfang
gewesen -Pin.
*) tlterlin. Die CLron. de Lorr. ^iagt freilich, dass die Verbündeten Vor-
riiiu in liiUle und Fülle fandcu und die ganze Nacht nichts anders Ih&ten, als
eeeen.nnd trinken, wie denn flberhanpl das Leben in Saas und Brans bei ihr
eine grosse Rolle spielt.
*) Digot, p. 332 sagt das Gegenteil, obwold das aus der Cliroo. de Lorr.
durchaus nicht hervorgeht, während sowohl im Dialog äls in der Déclaration
pi. 62 BiisdrQcMicfa bemerkl wird, das» die Belagerlen von dem nahen KntsaU
keine Ahnnng ballen.
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- 114 —
diese Tapfern nochmals eine Macbt in qualvoller Ungewissheit xubriageD,
alle KrftfLe einsetzend, um den Sturm abzuschlagen.
Das war ^Ueicht die einzige Sorge, welche Herzog René jelzl
noch haben durfte, dass im Zustand der höchsten Not Naocy') sieh
doch noch sin Burguiul ergeben möchte; SOnst aber durfte er mit Zu-
versiclit dem Gang d(!r Dinge entgegen sehen. Die zuverliis«i.r*t(«n
Nachriehten la-^r-n vor. das-?? es- itri bur^undischen T.nsrcr sehr sotiliiniii
aussah. Keiner 1«miiiIc diifiitM-r ticsscic Auskunft ;rt'lM'ii. als »icr (irai
von Campobaöüu, und vt halt»' i^'w ;:<';z< ben. Si iii Wt'ik wai volleiidel
und im burgundischen Lager koiiule er nichU niehr nützen ; im Gegen-
teil, er musste befürchteu, dass seine Schliche an den Tag kamea.
Es war am Mittwoch, dem L Januar, als er mit 134 hommes d'armes
das buigundiscbe Lager verUess, und ihm folgten am Freitag» dem
3. Januar, seine beiden SOhne Ângelo und Jehan mit 120 hommea
d'armes 2); es waren mithin vermatlida 'lie t Koinp;ignien, weWie der
Graf filkr den Dienst des Herzogs geworben hatte, allerdings sehr zu-
sammengeschmolzen, die er ihm so entfiihrte. Der Vater iin'l "'»'in''
wrirdi'^Tn Söhne begaben sich «rerarioswegs ins französisehe Lager, abor
der Siir de Craon wdIUc im Stile seines Mnstcrs von dieser Arl
Veirates, die nichts ciubrachlt;, keiiiCfllalLs eUvaij wiss«»n: >?ie wiinicn
zurückgewiesen. Noch bestand ju der Waffenstillstand nul Bui-j^uiid;
an den Herzog René wurde der Graf Twwieseo, dem konnte er piH
seiner Kenntnis des bui^undisdien Heeres im h(}chsten Grade nOtsfeb
sein. So zog det Graf dann ins lothringisdie Lager, nachdem er «oea
Teil seiner Leute zu Gondé zurackgelBssen hatte. Hier bot er seioe
guten Dienste an für den Preis der KTk k^abe V(m Conun^y, das ttal
einst König René gesthenkt hatte, und dabei erzählte er, wie er noch
im burgundisc'hen HiH^e Leute seines Schlages zurückgelassen liülU'
von denen die einen dureh vorzeitige Flucht da-s Heer mit fortr('is''<'n-
die andern ein wachsamem Auge auf den Herzog bubeu und ihn, weuu
er die Flucht ergrifie, töten sollten'*).
') Knebel erzählt p. 99, dass die Mclagerten sicli am 1. Januar erboten
häUeu, Kaucy gegen Ireieo Âbzug zu übergeb«n^ Karl aber soldte ti«diiiguii| ^
gelehnt tmd sie alle mit dem Streng bedroht hitte.
*) Mn.ssgebend sind die Angaben der Desconfilure 64, die von Üigot iil)«f-
sehen sind. Die Angabe von Molinet, dass jetzt auch der iVinz von Tarent l'rl.iub
von Herzog Karl begehrt habe und abgezogen sei, ist von den üpäiern Hisiu/ikerti;
zeletxt Uigoi, 332, wiederholt worden; der Prinz hatte aber schon vor derScUidil
von -Murten das bnrgundisctie Lager verlassen.
') Conirninfts, 115. DerricllH* Tû-t liiii/n • cn pola irv avuit pnint de fnut*-'.
cor j'en ay connu deux ou Iruia de ceux qui demeurèrent pour tuer ledit duc
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— 116 -
Mau jiiiH liic wiiiisi heil, ü;i>> Ilt i^iog René jetzt wenigsteii.s die
Dieusle des Veiiäters abgtjlehiit liiiUe; er brauchte sie uieht mehr.
Dass er sie seiner Zeit angenommen hatte, kann our entschuldi((t wer^
den durch die höchste Not, in der er sich damals befand. Jetzt hfttte
er dem Ifonn den ansbedmigenen Lohn zahlen, aber auf seine Dienste
verzichten aolien. Er dachte anders und trug kein Bedenken, die an-
^rehotenon Dienste für den geforderten Lohn anzunehmen. Anderer
Meinuni; aber waren seine deutsehen Biindesjienossen, welche den Krieg
mit blankem Schwertr . ahcr nicht durch Vi i int oi kîlînpfen wollten. Sie
wollten mit dem edlen (ii id'cn nir-ht;* 7.u lliuu li;ilicn und duldeten ni<'ht
sein« A^\vc^cIlllClt in (.1er i »niMien Feld.-« lilrteht Herzog liené aber wusste
den Neapuiilunci iu eiiiei Weise /n verwerten . die diesem vielleicht
am meisten zusagte; der Strom der burgundischen Flüchtlinge, wenn
der Sieg erfochten war, musste sich voraussichtlich nordwärts nach
dem Heizer und Luxemburger Land zuwenden und zu diesem Zweck,
tun das rechte Ufer der Heurthe zu gewinnen, die Iwi Bouxières-les-
Dames in der Nfthe yon Condé über den Fluss führende Brücke über-
schreiten ; dorthin wandte sich der Cüraf zurück mit den Seinen und
versperrte die Brücke durch um«,restürzte Waj?en, indem er sich mit
(1er HofTnnn«.' iscliTneifhelte, hier viplioicht H<'r/o<r K;irl oder doch wenig-
stens eine t>eträclit licht; Anzahl bur<ji:un'li-< lier Hilter abfanjfen zu können,
deren Lösegeld den Verrat schon lohnte. »Diis was ein Lmupersub
Türkii*)..
Was der Graf von Cam(K)bus30 hatte verraten können, darüber
lagen auch sonst Kundschaften vor, nach denen man annehmen durfte,
dass lediglich die burgnndtsche Ritterschaft ernstlich stand halten wQrde*;,
1) SchiHmg, A'i2.
*) LomtMunUache Ttteke Diebold Schilling, 879.
Die Bericlile des Sü'assbiirger Kundschaflfim (>a:~par Michel kommen liier
ganz bosonden; in Hctraclil. Art. 292. Namenllich dt-r zuletzt an Han-s v. Kagi-nock •
iïingetiâiidtu mubslo für die Vurbündeten von holieui Werte ^^ciii. Kr gibt darin
?on éet Abeicbt d«« Hensofs Kunde, sich bei Nnwendorf (Nenveville) mit den
Ver])ündelcn zu schlagen, (von dem wasser da unden heruss ist nil wohl darin
z5 kumen), verbrt iN t >i( Ii nln t die üble Slimmtin^ in df>m Vur^uudi.schen lleerc.
das hin zur ilälUe herabgesunken ist, und ermuntert (iie Verbündeten, nur fruhlicli
nutudehen ; »denn der Mann ist de« Todes and sein Volk flttehtigc Mahnt sie
aber dennoch zur Vorsicht, damit der Herzog ihnen niclil unverhi^ »Sehach
bietet«; dan «in rift» r i linft in dnriilT ffist stifTetet, und vilicht ulTmeinung, ob »ii
ifsÜKt bass möchte huiwegk kumcn; dann i>oIle er de» gütiges« bellen (daä Uoer
enraiten) so ist nnmagelieli dai im iemantz hmwcgk mQge knmen, dann daz wasser
iat groM; and der Henog kOnne (&r den Rückzag nur zwei i>\irte bei Nawendort
and Haoey benntzen.
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tind wsiurenâ Heraog Karl in letzter verzweifelter Ânstrengung Nancy, die
spröde Braut, zu erringen suchte, trat in St. Nicolas der Kriegsrat za
ernster Beratung zusammen und besdiloss f&r den morgigen Tag den
Angriff, nachdem zuvor eine umfassende ßesichtigong der f' im Hieben
Stellung stattgefunden hatte. In der Nacht erhielten die Verbündeten
ijnch willkonmioiTon BoFtir-h mis flem rrindlichpn f^a'jfT Noch immer
hatten cidgenössiütlie Ivneclite bei iierzcjg Karl ausgehalten; da sie aber
jetzt erfahr^^n hatten, dass »ihre Herren auf der Fahrt wären
Tyrannen /u strafen, guducbtcn eliii;l»c von ihnen, nicht den Uackeii-
streich zu erwarten.« Zwei von ihnen, der eine Schindler von Arth
aus Schwyz, der andere Jörg Sdiieiber aus Fraoenfeld im Thorgao,
schlichen sich aus dem burgundiscfaen Lager, legten das burgundiscbe
Andreasfarenz ab und dafltr das eidgenössische an und wussten »ch
durch eine »Mitteiperson« Geleit von Herzog René zu verschafleo.
Jetzt erboten sie sich, die Verbündeten ohne Schaden an des Herzojrs
Zug zu fuhren. Gegen ihro eigenen Land!«lentp verhieUen si< Ii die
Eidgenossen nicht so sprixlt'-. nach \hm^ An^'ahcii wurde der Aii;.'[iff>^-
plan entworfen, und die beulrn KiH< litc -iolHeii selbst an die bpiize
des Angriflshaufeus treten und lim uj dta Kanipf luhreu';.
>) EUerlin, 96. Ffir die Dantelfimf â«r Schlacht kommen in enter lim» |
in Betracht neben dem Sclilnclilboricht von Kttcrlin , der selbst nni K:iiii|if(.- tei'-
noinTTirn , I.n vrnye Déclaration und La IK'sconliUire. Die Déclaration ist eioc i
oftiiùelle Durnlellung der Scliladit durch deu lierzoglichea Sekretär CbréUen aa/ ,
Gmnd amtlicher Akten, die der Sekretär auf Befehl von Herzog Renö aoch dem ^
Dichter der Naocéide, l'ierre de HIaru, hatte mitteilen müssen zum Zweck der Ab-
fassun:! r incr Chronik. Die Déclaration beschäftigt sich naim lïtiîi h mil .Ii n Vor-
bereiluugen zur Schlacht, während L.a I>ésconfiture de MotiäCigucur . . de liour- !
gogßc, abgeCunt unmittelbar nach der Schlacht — der Verfasser wei» noch nicb^ :
waa ans dem Grafen v. C.himny geworden ist und wo der Herzog von Rurgmid
bcslallel werden soll — ein allrnlînfr ^ nie ii) ^( hr Ikres Bild über d. n u. itiTO
Verlauf der Schlnclit gibt. Dann ist licranzuziehen da« TagelHtcb von Knebel,
weniger freilich we^ien seiner eigenen Enihlnnf , als weil er drei Baseler BerifMe
vom Schlachtfeld bringt. Dazu kommt der )Sericht dcä ZeifgenoKsen Diebold i
Sihillin}! ; Kd'ibrîf !i« Tîfrirht hat ganz übertriebene Ziffi rn von di r Sl.lrkc des j
burguudixctieu llccrcä. An der Scldacht nahjnen auch der Vi ri: > > r des Dialof
and der Chron. de Lorraine teil ; die Angaben dea erstem aina ja m der Ref*^
znvcrlftsaig} aber da er erst 2;) Jahre nach den Ereignissen »chreibt, so kannima
in zweiri'lhafti n Fallen nic ht auf ihn bauen, Di^r Thronist endlich weiss zwar
auch liier wieder manche Thatäaehen, aber wie sonst vomiag er sieb ded Zar
smntneiihanges nicht mehr zn erinnern; über den Gang der Stacht bat er eine
gans kaiftue Vorstellun;; , and da seine Krzählung massgebend gewesen i^i Hir
die lollningischen Historiker, so sind oiu îi tlrren Drir^ffllnn^rm in hühcm flrad«
davon beoiuUusüt. MoUnct, Jean de Troycs, Basin und Coinmincs haben keiso
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Audi Karl Irai j«îlzl seine Vfnli( ieilun;çeii. du er ïûv iloii tolycinl* !!
Tajr den An;;rifT der Verbündeten erwarten durfte. Über die Stärke
des Heeres, welches er den Vi-rbüjideten, die nach Herzog René's eigener
Angabe 19 bis 20 000 Mann zählten, entgegen stellen komite, geben die
Angaben weit auaeinandw. Sind die Angaben auf dentsdiv Seite
fiber die bnigandische HeeresetarlEe übertrieben, so gefiillen sieb die Bur-
gunder darin, die Schlacht bei Nancy als den Sieg einer erdrQckenden
Obennadit hinzustellen ; die ZifTern, welche sie angeben, sind so gering,
dass es unbegreiflich wäre, dass eine Schlacht in solchem Umfang hätte
gelieferl werdcti können : und die Zahl der Toten auf burjrnndischer Soite
widerlegt liinlan^dirh snirho An^mbon. Auf alle Fälle aber war das Heer
Karls, das bein» ßciiiiin der liclau't'nint; 20000 Mann gezählt iiahcii mag,
erheblich zusamniengeschmolzea und mag kaum löOOuMannge/ähll liaben;
und deshalb war es für Karl doppelt cmpündlich, dass der Graf von
Campobasso ihm über 200 Lanzen entf&hrt hatte. Noch weit mehr
aber als an Zahl standen die burgundtschen Streitkrifte hinter den-
jenigett der Verbündeten an Beschaffenheit und Bewaffnung zurOck.
Dass er ndi diesen Truppen . die sich zum grösseren Teil schon fllr
besiegt hielten, bevor der Kampf begann, den Entsalz der Stadt nidit
hindern konnte, war für einen jeden andern als Herzog Karl sonnen-
klar, und vielleicht handelte es sich auch für iftn weniger darum zu
sieiren, al> mil Khren nntci'/ii^^chcu. Im Lajît-r' durlie er den An?niï
niclit erwurlcu; er wäre zwisdica zwei Fi iicr ^rckommen. und du er
wissen komile, von welclicr Richtung der Angriff erfolgen mussle, so
hatte er sich seine Stettung so rorteilhaft wie mögtich gewählt.
Das Thal der Meurthe zwischen Si^NicoIas und Nancy hat eine
Breite von etwa einer halben Meile und ist zu beiden Seiten von sanften
Gehangen eingeschlossen, die man sich in jener Zeit als mit Wald
bestanden Yorzusiellen hat. Derselbe dehnte sich aus bis an die Tielfkch
sclbi^länciigen Nachrichten. Zu erwähnen noch als sekunciare Quelle ist die Dar-
stellung von Gollnt, der bttnerkenswerte ZQg e fiber den Gang der Sehlacht enXhlt
und dessen Angaben in der Regel zuverUUsig niml. Von ungedrucktciii M.nterial
liegt mir noch vor ein kt!r;'f>r Mericht Kagene< ks an Slra^i-iiiii^ über die Srlilaclil,
i»ou'ic Abschriften zweier ähnlich gelmltcncr Sdilachlhericlite nn :ätrai»äi>urger St.-A.,
Midlich ein Schreiben Berns an Kdnig Lndwig vom 90. Januar, das Uber die
Schlacht folgenden wichtigen Passus enthält: der llerzug von Burgood hatte im
Vertinnrn auf seine Artillerie einen Hiigel be-^r-t/t aquis et aggerc forli circum-
valiatum; noslri autem lainetsi pauci numéro tueriut, siinulavere recta in eura
proficiaci, flexo tarnen tnunite latus adorti sont, ubi aerpentinamm strepitiiB noo
tarn vehemens ftait Bern. A. I«it. Missiv. A. 514.
I) Die Tenrainacfailderuag haaptsächJich nach Digot
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jïcwunclene Moiirthp. und der Hohlwep. welcher von St-Nirnln« iihfr
Lanenvevilli ini l .liirville naeli Nanev fitltrlo. zn*? sirli zwi>< Im n dem
Kor^sl iHnl dt'iii Flii.s?»t entlang und bot kt iiit i k i llaiuii zur Eniwiekiutiîî 'l.
Unmittelbar hinter Jarville erweitert sich das Thal beträclitUcli und
bildet ein Becken Ton Breite einer Meile« begrenzt Ton hoheß
Hügeln, an welche sich Nancy anlehnt. Der Forst dehnte sich aiidi
auf dieser Strecke in wechselnder Ausdehnung weil^ aus bis zur
Johannilerkomthurei ; der Nancy zunächst gelegene Teil ist der Wald
TOn Saulra. Die Kbene dieser Thalweitung wird nnterbrochen diircli
das schliiohtenartig eingeschnittene Bett der Bäche von Heillcr-ourf,
.larviüo Madeleine und Laxon. die von den erwähnten Gèhângen und
Hügeln her sich in die Meiirllit' (T?ie««f;n.
Iiier hatte Herzog Kail oi' Ii Schloi liUeld erkoren. Frflh-
nuti-^t'iis. unter dem Schutze der I>uiikt llicitj war er aus seinem I.aj.'er
aufgebrochen ; im Lager Hess er eine Anzahl Trappen unter dem Befehl
von John Middleton und Hutin de Toulon, sowie der beiden Landv^
von Brabant und Hennegau zurück, um die Eänschliessung aulrecht zu
erhalten und die Besatzung zu bindern, ihn im Rücken anzufeilen.
So unbemerkt wie Karl geglaubt hatte, war sein Abzog doch nicht
erfolgt; die Belagerten hielten gute Wache und hatten die ungewöhnliclie
Bewegung im burgmvli.schen Lntrcr wohl bemerkt; abor da«« f?io Rrfluii?
.so nahe war*}, hatten sie doch nicht erwartet: «ic uhuibtcn. <•< 1i;iih1<1î«»
sich utn ein Scharmützel oder Gefecht mit emi r iHnadihailtit
lothringi.sciu ü liesalzungcn , gegen welche die Bmvunder ausziehea
wollten, wie sie das schon zweimal erfahren hallen. Diese Gunst der
Umstände wollten sie aber nicht unbenutzt lassen, und unnitteOnr mch
dem Abzug der Burgunder machten sie auf der Südseite der Stadt
in der Richtung auf die Strasse ron St -Nicolas einen Aus&ll und
steckten den zunächst liegenden Teil dc^s Lagers in Brand. Um Î L'hr
morgens zogen sie sich zurück; die Tageszeit war noch zu früh, als
dass si(» etwas davon hätten merken köimen . was im Werke war.
Karl w;ir etwn cifif« îmlbc Meile') vrtr^crückt und hntle Stellung
bezogen*) hinter dem lia» lie de la Madeleine, der die tîlra^^se von
.St-Nicolas ilurchschneidct und vor dem gleichnamigen Sieciieiiliaiise
in die Meurlhe mündet. Der Bach war auf beiden Seiten von Doro-
'; On le pas est estroit entre le bois «t la rivière. Oéclaraiion.
■ " <h\\ no pcnsniont point que je fns^r si pr^" flVnlr frnt/, der /wcimaligen
Bcnacliriclili^uiig durcli Thierry und I'ied-dti-Fcr, D^'ciaration »i2. Vgl. auch Lud 39.
*) Qaelqu«!} quarts de Uene . Déclaration ; nlT eine halbe mile, ScUHiSf-
*) Entre la Madeleine et larville.
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hecken eingefassl und bot die vorzüglichste DcckuDg nicht nur in der
Front, sondern omfaaste auch noch dnen Teil des leehten Flögeis ^).
Auf den harten Frost war Tauwetter gefolgt; viel Regen war in den
letzten Tagen gefoHen"), und so bot die Meurtbe auf der linken Flanke
eine vorzügUche Derkun;? dar, während der rechte Flügel durch den
Wald von Saulru hinlänglich {(cschützt schien. So vortrefflich (iip?e
StoUung für die Abwehr eines Angriffs gewählt war. so hatte sie doch
einen grossen Nachteil, der gerade hfi piner Armee, wie die hurtzundische
war, doppelt sr-hwer wog. Die Möglichkeit eitior NicdpHn;.'i war über-
hau|)l nicht in Erwägung gezogen oder aber von Ht;i/t>g Karl mit
Absicht ausser acht gelassen. Im Kücken floss ziemlich gleichlaufend
mit der burgundisehen Aufstellung der Bach von Laxou innerhalb tief<>r
und sumpfiger, mit Wald bestandener Rfinder. Dieser Wald verdeckte
xwar der Besatzung und Bürgerschaft von Nanoy den Ausblick auf das
Schlnchtfekl, aber der Nachteil, ein solches Terrainhindmiis im RQcken
zu haben, war doch ungleich grösser. Krst wenn jener Bach id>er-
schritten war, knnuft; ein Abniarsch stattfinden, und der weitere Verlaul'
de.s.sell>en war nun eljenfalls im !iöf h?5(en Grade gefiihrdet. Da lag
zunä<-hst Nancy: es war nicht anzuiu hiiicn . dass die Besat/nn;: si< h
uiilhälig verhielt; wenn die Sache schief ging, konnte sie un.sehwer
die Lagei"wache bewältigen und einem flüchtigen iU-ere ernste Hinder-
nisse in den Weg legen. Demselben standen überhaupt nur zwei Wege
offen: der eine ging durch den Wald nach Tool; jedoch lag auf dem
Weg Gondrevflle, Toul selbst musste als eine feindliche Stadt angesehen
werden und zudem stend hier der Siro de Craon mit seinen Truppen;
diejenige Strasse aber, Iio zunächst in Betracht kam, ftihile über
die Meurthebrücke bei Bouxieres-Ii s Danies moselabwärts nach Metz
und Luxemburg. Wenn der Frost geblieben wäre, hätte man der
Brücke üb<^r die Meurthe nicht bedurft; so aber gewährte sie die
r*i<' Chronik iS-ssl Karl Stellung neliition zwischen den beiden lUuhen von
Madeleine und Jarville, welch leUlercr vou den Ereignissen den Namen de lion-
secOQTB erhalten hat. Der Volksimind hat sich geirrt, wenn er die Rntsrheidnng
an diese Stelle verlegt; das blutige Prama hat sich hinter dem Bacli M 1' leine
ah^e^fMelf. Auch Fester Kirk hat sich in dieser Hinsicht durch die Aiig.'ibe der
Chronik irreleilen lassen and nur v. Hodl gibt die Slellun^ p. HÜO richtig an.
CSegenQber der Angalie der Chron. de Lorr. ist entscheidend diejenige der Dés-
confiture: Le Duc de H. s'estoit jetlé hors de son parc et s'estoitmia en bataille
en un cli ini; et entre luy et les autre» avoit un ruisseau, qui passe en une ma-
ladrerie nommée la Magdelaine el estoil ledit ruisseau entre deux fortes hayes
et des deux eostez entre Iny et les dits Suisses.
>) Die Angaben von Etterlin und dem Chron. stimmen in dieser Hinsicht
abeieiii.
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« iiizipc sichere Bückzugslinie, und Karl luillo keimiUi Alussrepcln
gclrolTen , um sich diusclbti zu sichern. Dvr (î('<lanke lüssl sich uiihl
abweisen, das» er an einen Rückzug Oberhaupt nicht denken wollle;
es galt den letzten Einsatz zu versuchen oder das Spiel rerioren m
geben.
Bei seiner geringen Stärke konnte er die nach der Schlacht bei
Granson cin^fefiihrte AufsleUuii}; iu 8 Treffen nicht b<'ibehalten ; zudem
fjalte er bei Murten die V^orzüfre des dicht^j«idrängteii Schweizer Gewult-
haufens nur m oini>riiidli(li verspürt, und so bildete tt an« «fiwr
gesamten Infanterie. Spiesseni. Büchsen- und Bogensehiitzen, zu 1- neu
wahrschciidi' h in den vordem Gliedern auch abgesessene liuiumes
d arrncss kamen, eiu einziges h'ingliches, aber tiefes, dicht gesdilossenes
Viereck, welches vermuUieh rechts vor dem Hühlweg von St-Nkobu
Aofslellung nahm. Er selbst hatte den Oberbefehl genommen und
hielt hier inmitten seiner Garde und umgeben von den grossen Herren ans
den Niederlanden und Burgund auf seinem mScbtigen schwarzen Heogsts
Moro. Zu beiden Seiten des Gewalthaufens hatte er seine Reitet«
geordnet; der rechte Flügel unter Herrn Josse v. Laiain hielt auf er-
höhtem (ielände bacliaufwärt.s dem \Vald(^ zu, wülmmd der linke FlQfff*!
unter Hcrni .lakob Galeolto sich bis zur Meurlhe aufdchtite. wel<lH'
hier eine ilu[>pelle Biegung nach Osfeti und Norden in;H Iii iimi
diesem H<'ileriiaulen nicht bloss Deckung in der Flanke, .sondern teil-
weise auch in der Front gcwiUirle '). Eine Fui l im Flusse gewährte
ausso^em diesem FlQgel die MögUchkdl des Rackzuges. Jksc Zuaammeo-
1) Die Angaben des Chronislen über die burgundische Aufstellung sind
ganz konfus. F.r sagt, dass Herzog Karl seine ganze Mac ht geordnet habe öi
trois bande», la preraiùro qu'esloit son avantgordc, de laquelle Jacques GalHot
chef en estoit, lesquels estoient tons an loiog du preis» prés dn guet de U
rivif-re. I.a Italaille, dont le Duc de Bourgogne chef estoit, avec luv ta plus pari <ic
tit's linulls liommcs auprès de !uy avoit. lAarriereparde montoit hault tout au loinf
des preiz jusques prés de Solruz. Daraus macht Digot eine Aufstellung in î*w
Treffen, so dass Galeotto den linken Flttgel des ersten Treffens, Hersog Ksrl dis
Centrum und Lalnin den rechten Flügel befehligte; das zweite Treffen wäre in
gleicher Weise geordnet, das MiKcItreflen unter don fîn Innl von Hurgund, étt
rechte Flügel unter dem Sire du la Rivière, der linke unter emem uubckannt«*
Fäbrer. Die Oliron. de Lorraine, welche er daffir anffUirt, enthllt ssaser des
obigen Angaben liiei illn r nichts. Folgerichtig hlUte Bigol nach der Ciiroii. eine
Aufstellung in drei Trellen anneliinen nuissen, von «h^nen Jakob Galeotto das erst«?
befehligte. Massgebend bind die Angaben der Dé.^contitiire. Da« Hiehüge sclib»*
mert aach bei dem Chronisten darcb, indem er Galeotto sieh an die Ifenrtbe io-
khncn unri durch die dort befindliehe Fürt entkommen litssl. ThatsXchlieb ^
dies seine Stellung.
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lianif zwisrlicn don beiden Flügeln utiti dem Mith lticll« n wht wahr-
scheinlich durci» Bogenschützen herReslelil; seine tfÇeïHimle Ailillerie
balte Kail zur linken Seile dcä MilleUrciTcnâ auf einer Bodeoanschwellung
hinter dem Bache auffiduen faissen, um so die Strasse toq St. Nicolas
ottter Feuer zu halten'). Die SteUung war in der That gut gewfthlt,
am den Angriff des Feindes abzuwehren; das Geschütz musste in dem
diditgedrflivten G(JwaUhaufen der Verbündelen, wenn sie in dem Hohl-
weg dayierkamen , furchlbare Lücken reissen. Karl re<;hnele lediiçlich
mit dieser Möfrlifhkpil, während ihn dir l>islu iim*n Ereignisse hätten
belehren können, dass die Vf rl)iindelen durchaus nicht dnmtif aus-
gingen, den Stier bei den Hurnern zu fassen; und es war zmn miudcsten
eine grosse Fahrlässigkeit, die sich duiui s< liwer gerächt liat , dass er
auf die Mögliehkeil eines Flaukenangriffes von den Höhen her — links
sicherte ihn die Meurthe — überhaupt nicht Bedacht genommen hatte.
Indessen hatten nun auch die VerbOndeten ihre Vorbereituiigen
getroffen. Es war Sonntag: zuerst wurde die Messe gehört in der
Pfarrkirche und vor eigens dazu errichteten FeUialtären; alsdann ass.
wer hatte, zu Morgen *). Da erschollen auch schon die Pauken und
Trompeten zum Aufbruch; der Adel sammelte sich vor der Wohnung
des Herzogs, welcher heraustnit. sein Bîinrier in der Ihind ; es war v{)n
weissem Dainast und trug das iiild ilcr YrrkiiiHii^ini;! MaiiîT'. Kr über-
gab es seincia getreuen Begleiter, .lean de liaudc Die Mannschaft
war Irotz des abscheuliehen Welters wohlgennit *) und mancher sprang,
als wftre er anf dem Tanze'). Der Abmarsch geschah um 8 Uhr und
zwar in der Wdse, dass vorauf die Bûdisenschtttzen, darauf die Resser,
alsdann die Reisigen zogen; den Zug schlössen die mit Hellebarden
bewaffneten. Ausserhalb des Ortes harrte der Leute eine angenehme
Übt^rraschun?. Ein patriotischer Kaufmann hatte sie!« mit zwei Tonnen
W'eiri aufgestellt ini l gab jedem, der wollte, eine Herzstärkung mit auf
den Wpît. Sie tranken alle, denn d'-r Wein war gut. Der Marntli
wai' erheblich erschwert durch das hässliche Weiler. Reichlicher Hegen
Et SU le gnnd chemin . . . avoit fait assorter l«dit Dqe tout le plus
fort de son arlillerie.
*} Auch hier weiss der Cliroaist wieder von dein Überfluss im Lager der V'er-
bftndeten zn reden. Unsere Angabe bentfataufMUteilnng vaaKsfeneckanStraMbarg.
^) Messire Jean des Baudes. Scigttew de Taaey ou T;isy nennt ihn die
(Hironik. Daraus macht Digot p. Jean de Vaudrcy. I ber die l'eisonlichkeit
vgl. lyCjiage 1. c. 620. Die beigueurie Thézey erhielt er Ubrigeiui ml später ala
Beloluraiig.
*) Meg g( tib marchant fiers comme lions et bien délibérer. Déclaration.
Keimchroûik tou Tüach in Stöber e ÀlsaUa 1076, p. UL
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— m -
war ppfallon iitnl lintto dio Wotro vorschlorhtert ; dio Bûche waren
gestiegen, uud da wu die Eisriiulf iiot 1» m* lit gelöst war, halle sicli
auf ihr viel Wasser angesammelt. Jetzt sehwaiikte diis Weller zwistbcn
Tau und Frost, und einstweilen hatte sich heftiges Schoeegestfiber
eingestellt. Nicht weit von St-Nicolas wurde gehalten und wie ablidi
erteilte der Herzog hier an versc^edene lothringische und elsftsstsdis
Edle' ilcn BiUorschlag. Inzwischen waren die PlÄnWer voransgeeilt. um
den Wald abzusuchen, und brachten die willkommene Nachricht, da»
dcj^clbo imlie.sctzt war. Einen burgundischen Spüher hatten sie auf
(lern Kirclilniin zu Laneuveville entdeckt und ihn von oben bcriinlf''*
auf den Kin iiliof geworfen. Der Marsch wurde darauf niipvbiinitil
fi)rlges(?tzt bis zu einem Teiche in der Nülie von LancuvcvUlc iiud
Jarville; hier, wo die Verbündeten vom Feinde noch nicht erbÜeW
werden konnten, bildeten sie ihre Schlachtordnung. In die Vorbnt
wurden Ton Fussvolk 7000 Schweixer und EMsser g^rdnet unter
ßefehl von Herrn Wilhelm Herter, der bei Ghenebier und Murten den
Oberbefehl geführt Imlit . A\i/.n kamen 2000 Reisige unter Befehl do^;
(Irafen Oswald v. Tierslein. Hier bei der Vorhut befanden si<^h auch
verschifHlene lothringische Herren : der Bastnrd v. Vaudémont . Jakob
Fe.sseler, genannt Wi«se. 00 oftroy de Bassompierre, Anton und .Tohami
de Cilain, der Hsniiitin iiin Hobert v. Malhortie und andere Anton de
Ville, Sire de Donijuiun. trug die herzogliche Sl;iii(l;irU;, welche einen
aus einer Wolke hervorragenden Arm zeigte mit, einem blanken Schwerte
in der Faust und den Wahlspruch der lothringischen Herzeige : «toutes
pour une» führte. Der Gewalthaufen z&hlte 8000 Mann Fosstnippen:
4000 Spiesse, 3000 Hellebarden und 1000 BQchsensch&tzen. Dss Fuss-
Volk nahm die Mitte ein; rechts davon hielt Herzog René selbst mit
800 Reisigen, die ans den Besatzungen der festen PUltze zusammen-
gezogen waren; bei ihm befanden sich die Orafen von Bil.sch, Sahn
\m<\ l.ciningen , snwio an»lcrc Herren aus dem dcnt-chcn l.nthriiirfn.
df r bt'uc.-ichall dcsi llfi/<»glums , Herr Thomas v. l'lantiihufon. In i-h n
Landv()gte Jean Wisse und (î(>rhaid di I,igniville, die beiden S<'kivlaix'
Jean Lud uud Chrétien und andere. Links hielt der Herr v. Rai'pott-
stein mit etwa 1200 Reisigen'') Die Nachhut bildeten 800 Bachaeo-
") Vun KIsä&stiu wcrdeu tjcuonut llcruiann Waldncr, Veitin v. Nettei»teio>
Huis Spender, Hans Wilhelm snm Rieth, Sigel von Mfllnheim, Caspar Zorn v.
Tîul.irli. Hans v. Sectiiiiiien, Gc orj; Marx v. Ki kwcislioim. Ilcinrith v. Haslach.
( a^pai ßaamana und Jost v. Brünigbofen. Herzog, ElsAssiscbe Chronik HO^
a. a. 0.
*] Déclaration. Es befindet sich hier jedoch ein Rechenfehler. Heneog
René »agt, dase der linke FlOgel 800 Pferde» der rechte, welch» der Raiterei
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schützon. wolf'hr als Ro^pn o di* ntc^n und in Schiissweite hinler dem
Gewalthaulen herziclirn -dIUch. Das G(îî«1uUz war zurüc-kjielassen ;
Tür den Ào^lurin auf die teindliclic Stellung war es dach oichl zu ver-
weiuien.
Herzog René selbst befehligte den Gewalthauleii <). Er ritt denr
flelbeo GFaiuchimmel, der ibo sdion bei Multen getragen hatte, genannt
La Dame. Über seiner ROstang trog er einen Wafienrock von GoldstofT,
TOD dem der eine Ärmel seine Farben Grau, Weiss und Rot hatte;
ebenso tni? «lio Rüstung seines Pferdrs ciuo Decke von GnldslolT. die
wie der Rock des Reiters mit den 3 weissen lothringischen Doppel-
kreii/cn bezeichnet war. Über dem Gewnlflianfcn wehte das hpr/f>irli< l>e
liaiiiH r; daneben flatterten die Ranner und Fahnen des Herzogs higtiiiuid
von Ostreich, der Rischöte von Stnissburg und Rasel, der Slädle
Strassburg. Basel, Colmar, S<;hletlstadt und andenT elsässischer Rtïichs-
städte, sowie der eidgenössischen Orte. Das war eine sehr vernünitige
Massregel, denn so wmden alle Streitigkeiten vermieden darum, welches
Banner oder Ffthnlein den Vorrang Haben sollte.
Wie bei Marten wurde nun auch hier eine Rekognosssierung der
feindliehen Stellung unternommen, und die » stritblatzbeseher « bemerk-
ten gar bald deren Vorzii^o, wie namentlich die Strasse von St-Nicolas
vollständig von feindli<?hem Geschütz beherr.^clit wurde und zudem noch
von Wald und Fhuss eingeengt war. F.< wurde jetzt Kriegsrat ^rohnüf ti.
Die meisten Hauptlcute der Elsitsser und Schweizer hatten die voraut-
gegangenen Feldzüiic mitgemacht und sie? waren keineswegs geneitit.
Herzog Karl den Gefallen zu thun und ihm in die Hände zu laulen.
Es lag nahe, die Erfahrungen der letzten Schlachten zu Rate zu sieben,
und da der Wald zur Linken vom Feinde unbesetzt war, konnte Herr
Wilhelm Herter vor allen andern den Rat-) erteilen, wie in der Schlacht
bei Chenebier^, den Feind zu umgehen und ihn in der rechten Flanke
von Galeolto gegonnber«tnnil. r>rKl Pfcrtte zählte, gibt aber als fu-snintzilTfi- an
2000 Pferde. La Desconlitare spriclU ebenfalls von einer Kint«.'ilung en deux
bandes, dont le comte de Tterstein et lea goavemeurs de Fribuurg et de Zurich
conduisirent Tune et les advoucz de Oeme et Lacerne raulre. Dos hervorragcri'-
den Anteils von Herfi i u înl al» r .ik h sonst gedacht.
') So sagt er selber tu der Dcklaraüoa; in WirklicJikeit aber waren es
die Hsuptlente der Terbftndeten, die zum Siege fiUirteD.
Knebel und Tiisch schreiben ihm den Rat zu; ebenso weist ihm nebst
Tieretein <^ct Tli.'iîn^' .las VVrfti' n;:f der entsch'>i'l»>iii-l""i Hr-wf.'ung /u.
*) So habe icli in meiner Abhandlung über dus Kiicgüjalir 1474 in der
Zeitechrilt fllr Geidüchie de» ObenheiiiB NF.TI,3B9ff.dieSclilaeht bei Héricourt
alber besUmmL Die Andogie ist in der That auffallend.
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aii/ii;iri'ircn. Dio«*- Üt'UT'^nur^ iirl ii;iliif;ii'iii;i->- «lor Vorhnt zu, wiiliivuil
(h'V ( u'waUli;mli n uinsUveileii Hillen aiii ilur Strasse zumckhalleii, iluivh
i'laiikler den Frmd be^scliäfligea uuJ in ihm den Cdanben erwookou
sollten, ab würde von der Strasse her der AngrilT beabsichtig i V Ea
handelte sich jetzt darum, einen mflglidisl kurzen Weg, der vor alkm
von den Buigundern nidit bemerkt wQrde, auf die Höhe zu finden;
und hier leistete nun die Ortskenntnis der lothringischen Herren ro^
trelTUcho Dienste. Hrar Wautraiii v. Wis.se wies auf einen allen Karrea-
WPJÎ hin*), welcher von Jarville aus in der Stliliieht des ISu' h**^ von
IIt i!l<><'r)nrt aufwärts auf ein kleines Plateau naeh dem I^;t< liilinl Mal-
<rraii;i;e iühi't(>, von wo am man die Burgunder im Hüciicu und üi der
Flanke fassen könnte.
Ks war natürlich , dass llerzojr lu né sicli am liebsten jetzt der
Vorhut ajigescldüssen hätte, in deren Uaud somit die für die Schiacbt
entscheidende Bewegung; gelegt «rurde; aber durch Obereifer und Hitze
hSIte er hier Unheil anstiften können. Auf Andrangen der Hanptleube
musste er sich dazu verstehen, b^ dem Gewallhaufen zu bleiben*).
i) Die Nachrichten wid«rspreehMi sich hier, iMofern sie zum Teil dtB ganzs
lltM-r (ier Verbündeten abscliwenken lassen, wie die Ctironik de Lorraine und der
Dialog. Knlsclieideiid ist, dass Hcr/.o? Ren/^ in Ifr Deklaration selbst sapt : J en-
voyay l'avanl^jardo pat-sur auprès dudict b<us au costé de ladictc ailillerie, par
un vieil chemin . . . Kbenm erzählt die Descoitfitare: . . . environ jnidy mar-
chèrent tous en un ff)is devers la rivière ef en une bande et l'autre À tout le
grand dicmin à venir de Neufville à Nancy, und weiter: aussi que les deux ban-
des marciioieiil et qu elles fiircnl à un grand Iraict «Varc de» ßoui'guigQoas, l'ar-
tiUerie dudit duc de Bourgogne desehftrgsR «nr ieenx Suisses et n*y fit gaères de
domrna;;('. car icelle bande de Suisse laissa ledit cbeniin et tira vers les bois, tant
qu'elle liist au costé dudit duc au plus baut lieu, und darnuf lieisst es später:
la baiide tles Suisses qui csloildedans la rivière, marclièreul quant celle de dessus.
Indem Iluguenin nnd Digot die Déclaration nnd l>eseonli(ure unbeachtet lassen
und allein der ('liron. de l<orr. folt;en, wird ihre Darstellont; völlig unbraucbbar:
aucb von Itodt's Darsteliunj: vcrfciilt. in oft^rn er pin»» (|opî»rMf t^mgehung so-
wuld in der rechten und in der linken Hanke anniuimt. Klleriui und auch LHe-
bold Schilling erwähnen nicht die Teilung des Heeres, sondern endUilM lediglich
den Fiankeninarscli, ohne dos Gtewaltliaufens zu ^»edenken, der unten zurnckbüeb.
Die nändiche lieobaclitung kann man bei den Ilericbten über die Scblacbt bei
CJicnebier machcu. Diebold bcluUiug, die Luzerner, SoloÜiurnor und Bieler
Schlarhlbcricbte gedenken lediglich dos HankenangrilTs des linken Flflgels, der in
der:elben Weise die Kntscheidung berbeinihrte, und lassen die Uitwiikeng des
redilen Flügels unten im T'i; ! rit r I i .lirif ;-rin7 iiuerwUbnt
tu dieser lunscbrUnitung kann man ali<-iiiall3 die Kr/uUiiuiig der Chroo.
gelten lasnen, welche das Verdienst, zu jener entscheidend«! Rewegnng geraten
KU haben, die^^t nt Lollirin^^er /uscbreibt.
') Soviel wirtl man der Uiroa. de Lorraine einräumen können.
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- 126 -
Es war Mittag geworden, bis alle Anordnungen getroffen waren. Bevor
sieb das Heor in Bewegung setete, warfen sich die Eidgenossen nieder
und betotcii nach löblicher ViUer Brauch mit ausgebreilcteii Armen
5 Paternoster und 5 Ave Maria. Die Vorhut kam noch in die Sclmss-
weitc dor hnrjiûKÎischen H;Tfffn'if' . crülf rthcr keinen ncnnfti«Avrrtcn
Sch.uli u und biig sofort nuU-v ili r kiimiiien Führunj; der iH'idcn tniher
Kenaiinlen Scliweizer Überlauter luik.-> ab. Un<remein ;jünstijr traf es
sicli. dasö eiu dichter Nebel diese Bewegung; dem Feinde vollstäiidig
TerfaüUte<). Der Marsch wurde unter den schwierigsten Veih<nfanen
zurückgelegt Infolge des starken Regens am vorhergehenden Tage
hatten sich betrftchtUche Wassermeogen auf der Eisdecke des Baches
angesammelt; das morsche Eis seihst brach unter den schweren Tritten
der Leute, und diese mussten das eiskalte Wasser durchwaten («ler iswr
dui-cbschwimmen. Dazu liel ein so dichter Schnee, das der eine den
nii'iern kaum vrir <\<}\ erblicken konnte n!i«l die Btichsen«<'!tnt;'f'î) waren
rjiclit ohne (îrund besonnt, flass ilut HiiillMirli^m intolffe der Nässe
versagen luuclUen. So kiuuen sie er-rhi plt und halb erfnHvn in auf-
gelöster Ordnung oben an. Hiei* luelien sie eine Weite, um zu ver-
schnaufen, das Schuhwerk wieder in Ordnung m bringen und das Wasser
daraas zu entfernen; und an dieser Stelle mag es gewesen sein, dass
ein dsftssischer Priester im priesterlidien Ornat der üifeonschaft mit
der geweihten Hostie den Segen gab und dabei in einer kernigen Anrede
dnr;tiir hinwies, dass Gott alteweil der <i:erechten Sache geholfen hätte
und ihnen auch jetzt .seinen Beistaiid nit ht vei'sa'ren würde. Darauf
wrirfcri sich alle nuf die Kniee . faHeten die Hände jien nimmel.
zeichneten ein Kreuz auf dein Erdboden, kiis-^tcn c« innl erhoben «ich
daiui voller Mut und Zuversicht*). Als ein Zci« heu tli?. llimmel.s maj?
es aber den Leuten erschienen sein, als jetzt das l'nwetter sich le^'te
') In einem mir vorliej^eiuicn Hoiiciil heiüat es: livr liurg. herzug ist do
vir dem stritbtatz gewesen tmd hat sin slrittbflsscii geordent gc^icn einer gAswen,
dodurcli er sicli veisacli die Loiluingor kuinmon eoUcn. Da^ wart im durch
die slritblatzbeselier abgemarkt und diK-li niil ufT: atz clli* Ii lute zu r«ilz und zfi
fulz und üucU elUch wa^tm iiic düMi »Uc duraelb<;n ga.sàC'U gi'lass<-n halten im
kfi genhl, das er wenen aolt, man weit durch dieselbe gasbe gegen sLoeni ge-
r^cti&tze xiehen. Do viel balde ein nebel in die gegene and in dem nebel wonte
si. Ii fîcr n rliif hiifl" d»^r ri'ilor und der fufzgodon » iivin andorn ncbonlwc;;, do-
durch &i bisilcs au iu kumeot und »in gcwar wurdcul . . . Auch diusier Herictit
ktanle den Glsoben erwecken, als ob die ganze Armee seUwirts abgeschwenkt
wifo; ea gilt hier das nimlichc, was eben von den Schweizer HerichtcD gesagt
ist. Bezüglich des sor rechten Zeil sich einsteUendeu Nebels vgl. auch Tüsch
1. c 44».
*) Die Cbron. de Lorraine erwähnt ea an dieser Stelle.
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— 126 —
und plötzlich die Sonne im herrüchsten GHaiize entnthlte und die
I ! ' rrlCMi Glieder der Leute erwärmte. >ünd also Ihal Gott durch
(las VordieueM <ler lieilijren drei Könige ein jrross Wiinderzeicheii. dass
j<'dfT!n;inn wolil mo< hte er^v^irnlel1 , und lie.ss die Sotiiic so wsurm er-
scheinen, als wûi-tî es pjn s< h<'>ner Soninierlaji gewf»son « ')
hidein sich nun du iNtbei teilte, wurden <u- d* iii Fciiide, aber
auch den Ihrigen sichtbar. Es war /.wischen i und 2 Uhr'*). Jetzt
erachollen die Pauken und Trompets und gaben das Zeigten inm
Angriff: Dran, dran ! und furchtbar erseholl den Burgundern das BQffd-
hom mit seinen langgezogenen Tönen. Dreimal stiess der Blftser hinein
und blies, so lange er den Atem halten konnte. Den Ton hatte Hersog
Karl bei Murten gehört'). Bei den Durgundcam muss für ilen Augenblick
eine jrren/.enlose Panik ausgebrochen sein. Herzog Karl behielt jedoch
seinr Knlfhliiü'/kfif und liefahl da.s Ck x Jin!/ . auf die Vorhut, die
also jetzt den hnken Flügel bildete, zu wemien ; aber diese Arbf^it war
zu mühsam und zeitraubend, und wie es s< heint hatten die Büchsen-
meister alle Besinnimg verloreu. JSur eine einzige Feldschlange feuerte
einen Sehuss ab, dem 2 Ritter sum Opfer fielen. Inzwischen war
nun aber auch der Gewalthaufen auf der Strasse sum Angriff vorge*
gangen, und es gltickte den Plftnklern, «thrend die BQchsenmeister
ihre ganze Aufmerksamkeit auf den Feind in der Flanke lichteten,
unbemei kt sich an das Geschütz henmzuschleidien und die Bedienungs-
mannschaft niederzust(!chen*j. Damit waren die Geschütze zum
Schweigen gebracht; die Knt«< hciflmiu fiel jrt/t der Handwaffe anbeim,
und darin waren die Verbündeten weit überiegen.
Inzwischen war mm der Kampf auf dorn rechten Flügel der
Burgunder in vollem Gange. Die Spitze des ünkcn Flügels der Verb ündeteu
400 Pferde französischer Kavallerie, war beim Heraustreten aus dem Bohl-
weg, der sie bis dahin verdeckt hatte, auf LalainsReitorei gestossen und ge-
worfen worden. Sie wurden jedoch aufgenommen von den BCkcbsenschlltxen,
*) Ettertin. In dem oben erwShnten Bericht heisst es weiter: Do finge die
sonn an lielle zu s< liinen und pinjron die Iromiielen beider silc überlul : drsui,
drin und die ixtticken mit dem bOffelhom in hohem getAne und ritterlichem an-
rennen. Strbr. SU-A.
>) (^ber den tiefen Rindmck, den ntmentlieh die T<ine des Btiffelboms
mucluen, cr/ä)d( sowohl der Dislog als aueh die I)d[1arati(Hi.
Knebel, m.
*) Gc wulmlich sclueibl man die Wegnahme des (jeschützes der Vorhut M,
obiroM in den Quellen ni<'hts dazu nötifit. Wenn die Wegnahme gleich bei Be-
{tinn der Schlarlil geschehen wäre, vermag man nicht zu fassen, wie die l/cule
der Vorbul iiboiliaupl nn d.Tsselbo l 'ittnn knmtncn sollen. Es liegt triel Diber,
die Wegniüunti dem Uewalthaufen zuzusclucibcn.
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I
— 127 —
die eitle so wirksame Salve abgaben, dass viele Reiter und Rosse
fielen; zudem wareo von dem Knall Hör Gewehre die Pferde scheu
geworden ond wHieii weder dem Zügel noch dem Sporn gehorchen.
Jetzt kamen amth die fSpiesser zum Vorsehein. die sich zum An<rrilT
zusammen?* hliiHscri luni die bm-gundischen Geschwader abwiesen. Die
nachriji kciiilc lU itciii unter Tierstein vollendetem das Werk. Lalaiu
scIIksI wurde schwer verwundet und gefanf^<'n, urnl «lif Bnrsiunder
ergossen sich in uiuiufhultsumer Flucht in der Kichlung aui die lirücke
von Bouxières, wo à&t Graf von Garapobasso ihrer harrte Der linke
FlOg^ unter Jakob Galeotto hatte kein besseres Sdiicksal gehabt. Nadi
einem erfolglosen Âogriff gab der Italiener, wie es scheint, die Sache
seines Herrn verloren und rettete sich mit seinen Gesdiwadem dnrdi
die erwähnte Furt von Tomblainr auf das rechte Ufer der Meurtlu^
und bewerkstelligte ungestört seiuen Rückzug in der Richtung auf Met2
und Luxembnnr.
So war denn da« hin ^:undische Mitteltreff« mi aul' bciflen Seilen
jetzt enlblusst urul ^ali liaM von allen Scitrn ;(n;xi giil[eu.
Als die Angrin>koluiuie der Verbündeten auf der Höhe sichtbar ge-
worden wai*, halte Karl anfangs versucht, eiiie FrouUluderung seüies Mil-
teltrelfens durcbssulttbren, sumal er gerade auf den Flanken desselben, wo
er den Angriff nidil erwartet hatte, die am wenigsten zuverlässigen und
brauchbaren Truppen aufgestellt hatte ; aber die Bogenschützen, wetohc
er dem bedrängten rechten FUigel zu Hilfe gesandt hatte, konnten
das Vordringen der Verbündeten nicht aufhaltiMi ; diia einzige Hindernis,
was ihnen noch ent^jegensland, war Jen* i lirMc, « selbsigewachseiie
Dorn». Ein '/cnrdneler Ri'ickzuîr war ni^ Iii nu In möglich; es galt jetzt,
'lo? Leben so leuer wie mö</Hi h /.n \ ( i kaufen. IJeun Betrinn des Kamples,
wird erzählt, hatte Karl sicii den lleha aul-i hiialleii l;i-.ieu, da lud der
goldene Adler herunter. IIoc est signuiu Dei. spiadi er vor sich hin;
er liess den Adler nicht wieder auf dem Hehn befestigen, aJber sich
aoch nidit durch das ttble Vorzeichen beirren. In jeder Beziehung
erfittUe er die Pflichten des tapfem Soldaten und umsichtigen Feldherm,
und so bildet seu Tod einen versöhnenden Abechluss. Blutüberströmt
im Antlitz sduen er sich doch gleichsam zu vervielfältigen; überall
erschien er ermunternd, anfeuernd, den Seinen helfend; wie ein ver-
wundeter Löwe wies er dem Feinde überall die Zähne. »Hätltsn also
alle gekämpft wie er. Herzog Hetii'' wäre zurückgeschlagen«. IJinl nn
«seiner Seite tbat die Blüte des burguudischeu und uiederlttudischcn
'> Oiruu. (lü Lorraine luid Du^cuolilur«.
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- iâ8 —
Adels ihre Pfficht; er hatte in guten Tagen an dem giftnxendstea Hofe
der Christenheit sich in vollrm Glänze des Rittertums gesonnt; jetzt
zeigte diese Ritterschaft, dass sie, wenn nicht siegen, so doch mit
üjfPtn Fnrsff^n starben konnte. Endhch fie! auch die letzte Wehrf (\pt
lUti-jininier; iiii;iiif'li,iltsarn wülztr sich «Icr ;z.inzo Strnm der Vcrliiimlt'len
durch »üp I »ornlii i ken auf das l'iissvulk; was sich zu Pferde iiii^hl
relleii kuunle, war jetzt verloren, hl diesem Kanipfgetümmel enipiing
Karl einen gewaltigen Schlag mit einer HeUet)arde , der ihn im Littel
wanken machte; sein Begleiter, der Iferr von Gitey, fing ihn auf und liielt
ihn aufredit; dieser empfing aber dabei selbst einen Stic^ in den UnteiMh.
Dem Herzog gelang es noch etmnal» aus dem GetfLnmel zu entkommen;
blutüberströmt wie er war. wurde er von den Feind(?n schwerlich
erkannt. Er seihst gab seine Sache jetzt auf un i vci üoss das Schlacht-
feld, von deniwiH'korn Bicvre ') und einem Hfuinciii HewafTiirtcr l>(';:It ilet.
und schluf? die lUchtung nach der Johaiuiilerkomthurei ein, .sein Page
Ilaptista Coiuniia in einitrer Entfernung hinter ihm. der Feind auf den
Fersen. Der Page sali noch, wie der umringt von Feiiuieu,
über den Bach von Lazon zu kommen suchte, wie sein Ross strauchelte
und er selber stOrzte; in demselben Augenblick war auch Cotomia
entwafihet und gefangen, wie es scheint duidi Leute yen Gampobaaso,
in dessen Gewalt er sich wenigstens spater befand.
Nachdem der Herzog das Schla -htfrld verlassen hatte, rettete
sich jeder so gut es ging, aber es lag in der Nalur der Sache, dass
die Fusstruppen nicht weit kamen: umzingelt und umringt fiel der
frrr>sste Teil dem 'Vflfiisi lit'ii S< h\\ci-ti' der Verbtliitleten /niii OpItT.
Sclioniuigslos waiL'H \nv ;(II<mi die Schweizer, die iiadi ilim- (icwnim-
heit alles abschlachteten, was ihnen vm* die Khnge kam. Jetzt üu-lite
es sich, dass Karl für den Rückzug sich keine Strasse offen gehatteB
hatte; so wurde die stolze burgundische Kriogsmacbt nidit bloss be-
siegt, sond^ audi vernichtet. Der Haoptstrom der VerbOndeten
w&lzte sich gen Bouzières, wo der Graf von Gampobasso den weitem
Weg versperrte. Als er genug Gefangene gemacht hatte, war er nach
Commercy abgezogen, aus Furcht, die Schweizer könnten ihm die
wetivolle flf'ute ahite/en. Ihc Brürke aber blieb vcr.sperrt durch die
umgestürzten VVa;;rii iiutj Karren, und indem die Burgunder sich be-
mühten, diese llinderuisse wegzuräumen, waren auch schon die
1) Thomas lîasin II., 416 erzälilt, wie K.irl, als alles verloren war. sich unter
das deutiäclie Fuäüvolk gcsLürzt uud dort den lud ge»uclil uud gcfundeD l^t^
Dasu pasttt aber nicht der Ort, wo er den Tod fehmdMi hiU.|
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— 12Ö —
elsSflBÎschen und lolhringiadien Reisigen zur Stelle. Anders wie die
Schweixer, waren sie darauf bedacht, Gefangene heimzaßlhren, tun hohes
Lösegeld za erhalten, und sie hatten bereits wertvolle Henschenbeute
gemacht. Bald kam auch das Fussvolk d(^r V(?rbiindclen heran, und
jetzt erhob sich ein Gemetzel, welches dasjenige auf dem Schlacht-
felde an Grausen noch übertraf 'j. An 600 wurden hier zusammen-
jrehauen. Vergebens bot mancher hohes- l^ö-^orrpid : Rcliwoizor
wollten nichts davon hören, sie wolltni ein tVii' ;ill('iri;il mil ljui-;;imd
fertig AVerden. Mancher vei-lraule .sieli dem lie^chwollcnen, h;ill» otVcnen,
halb gefrorenen Fluoae an und ertrank in dt^n Fluten ; andei e s<;ldugen
sidk in dte Wälder und fanden dort unter den Mordwaffen des Land-
volks den Tod oder fielen dem wieder eintretenden harten Frost zum
Opfer. Die Angst hatte die Leute blind gemacht, sonst hätten sie
versuchen können, bei Frouard oder Liverdun Ober die Mosd zu
kommen und dann Metz zu gewinnen. Endlich war die Brücke frei
geworden, und weiter ging die wilde Jagd ïiber Condé in die Nacht
hinein, bis vor die Thore von Metz. Ttn ein Haar wäre auch der Konig
von Portti^'al gefangen gennmnien; mit knapper Not gelang: es ihm. von
Aniuiu-o /u entkommen. Lnd war die Nacht gnäihn. ihi^s sie das
gehetzte Wild den Augen der Verfolger entzog, S(* wiii sie auch wieder
hart und unerbittlich; eisiger Frost folgte auf das Tauwetter und
wurde jetzt zum Verderben der Flüchtigen. Es war um Mittemacht,
dass die ersten Burgunder brîMetz vorbeikamen: der Graf von Romont
und einige andere grosse Herren. Zwischen 2 und 3 Uhr Nachts
kamen aiber mehr Leute, die sich völlig erschöpft in die mit Schnee
angef&llten StaïUi^rtijen w^arfen. So gehetzt waren sie, dass sie ihre
Verfolger noch immer auf den Fersen glaubten, und die Glieder waren
so ei'starrt von Kälte, àu^s sic di<'-cll)en ni^lil mehr regen konnten.
Ihre Zahl wuchs, und bei den Leiden Christi baten sie um Kmlass.
Herr Andreas von Hieneck, welcher die Wache bei dem Thor von
St. DieboM halle, vvuidt; heiuu iirichtigt, und er befragte die Flüehtigen,
woher sie kämen; da ihi*e Antworten ihn aber nicht befriedigteu, be-
gab er sich wieder fort, trotzdem sie ihn mit gefalteten Händen um
Einläse baten, indem er sagte, es wSre Gesindel das irgendwie in
Sdtfecken gesetzt wäre. Es .dauerte aber nicht lange, da benachridi«
tollen üm die \Vä(tliler aufs neue, dass an den (nähen alles voll
wflre von neuen Änkömmlingen, die um Gotteswülen Einlass begehrten.
*) DcsconGliire.
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- lâo —
lînd jeta^ wandte Herr Andreas, der unter den Flüchtigen einen Be-
kannten entdeckt hatte, sich an den Rat^ der die Ungl&cklicfaea in
die Stadt Hess
Ih'v/A)'^ YU'uv war um 5 Uhr in den Gärten von Bouxières er-
whienon, umruigt von den Bannern und Falmlein der Verbündeten-).
Der glänzendste Sieg war erfochten, ahvr er war dennoch nicht voll-
ständig, so lange Herzog Karl in der La^çe wur, iiacli Abzug der Ver-
bündeten aufs neue gegen Herzog René den Kri^ zu beginnen. Die
Frage lag auf aller Lippen : was war aus Herxog Karl gewoideii?
Unser Chronist suchte Herzog René za beruhigen« indem er ihm die
eidliehe Aussage eines Ge&ngenen, den die Deutschen nachher er-
F< hla<reti hätten, mitteilte: derselbe habe Herzog Karl bei St. Jean vom
Pferde fallen sehen, aber er wisse nicht, ob der Herzog gefangen oder
tot sei. Einstweilen eiitschloss sieh Her/ot;; René jetzt auf Andrängen
feiner Umgebung, naeli Nancy zu reiten, und (^s \var froren 7 Uhr. als
er unter dem Schein der Fackeln und dem Geläute aller Glocken den
Einzug hielt in die vielgeprüfte Stadt.
Die Besatzung und die Biu iji rsehaft hatten sich im Verlaufe des
Tages ruhig gehalten ; sie wai-en am Ende ilirer Kräfte. Die Lebensmittel
reichten höchstens noch für rwei Tage, schon waren etliche Hungers
gestorben und namentlidi unter den Kindern, die nodi an der Mutter
Brust lagen, war die Sterblichkeit gross') Als die ersten lllkdiligen
Burgunder in ihrem Lager ankamen, meinten die Belagerten nicbt anders»
als dass dieselben von ihrem Zug Qber Land zurückgekehrt wären ; erst
da wurden sie stutzig, als sie sahen, wie die Leute sich nicht anf>
hielten, sondern schleunigst weiter eilten, und als dann so viele Männer
in Kleidungen, die .sie nicht gewohnt waren zu sehen, dicpon nach-
setzten, da erkaiuilen sie, dass der Entpat?: da war und die liur^nnder
pi sehlaizen wären. Sie priesen Güll und läuteten mit allen (îlucken.
und eine Auüiüil von ihnen stürmte aus der Stadt; in der Hast, sich
mit den Ihren zu vereinen, vergossen sie, sich mit dem lothringischen
Doppelkreuz zu bezeichnen, und so wurden mehrere Ton den Schw^zem,
die sie (Ar Feinde ansahen, getötet Als Herzog Ren6 dann abends
>) Et an inolrut bien sept ou huit vingt h la grant hospital Sainct-Nicollais
au Nncfhntirj!: rrtr üz estoient tout morfondus et cngellez elles aukuiis tîi' faim
OQ de plaies qu'ilz avoient el en y ^i^^oil en la cité mos nombre des blessé,
et affonés. Qiron. de Metz, 4Si,
^ Etterlin drfiekt aidi aehr unklar ans, aïs ob hier noebnala der Ritler-
achlag erteilt wäre.
Knebel, äcbilling 374.
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~ 131 —
setnen Einzig hielt, hatteo ihm die Bürger auf dem ScUossplatz ein
merkwürdiges Schauspiel bereitet: sie hatten nämUcb dort die Schädel
der Pferde, Hunde, Katzen, Mäuse und Ratten, weiche sie in ilirer
Not gegessen hatten, zu einer Pyramide aufgebaut. Der Herzog,
welcher anfangs in soinem F*n!;iste nlistci^rn wolH(\ mu^ftr» diose Ab-
siHit aulgeben, <!(niii das zu ildii lldKuide verwandte lh>[& hatte viel-
fach der Besatzung zur Heizung dirncn müssen. So stirj» er in der
Behausung des Schullheissen Arnoul ab, aber auch hiei iuud er nicht
die nötlüge Ruhe und kam kaum zum Schlaf. Kinerseits war es die
quStende Ungewisshät, was aus Herzog Karl geworden, die ihm keine
Ruhe Hess und ihn veranlassle, noch in der Nacht an den Stadt-
schrdber von Metz Jean Descbampe einen Boten abzosendwi, um sidi
zu erkundigen, ob man dort vielldcht etwas Ton dem Schicksal des
Buigunderiimx>|ps wisse. Dort aber war man ohne jegliche Kunde.
Dazu kamen nun die lauten Au.sbrüche der Frtaide seitens der Bürger-
sclmfl. welche sieh jetzt für die lange Zeil der Trnuor tind Entbehninfr
entschädi;:t(.' und den Vorabend von den Heiligen Drei Kr*iii;rt n feierte,
sowie düi) Kummen und Gehen derer, die von der Veriulguiig zurücii-
kehrten. Die Reisigen mit einem Teile der Verbündeten waren nach
St Nicolas zurückgekehrt, während ein anderer Teil im buigundiscfaen
Lager (Ibernachtete. Aucb hier war der Jubel allgemein; der schwere
Alp war von alier Herzen gewichen. Wenn der Burgunder nicht ge-
faUen war, so war er doch auf alle Fälle unschädlich gemacht. Und
dieser glanzende Sieg war mit so geringen Opfern erkauft! Eine Ge-
samlziiTer lässt sich leider nicht angeben; am meisten Opfer hatte die
Er^tnnmmg der Dornhecke gekostet, wo allein von den Unlerwaldnero
25 gefallen war» n
Erst aui folgenden Tatre konnte num den Sie<r in .meinem vollen
Uuifange überbUcken. Als niau am Morgen die Wuhlslutt beritten
und besehen und die Totmi ausgezogen hatte, da b^redinete man,
dass mehr als 6000 Burgunder erschlagen wären^. Dazu kam aber
noch die grosse Anzahl derer, die in der Meurthe ertrunken, in den
Wäldern erfroren od&e endlich Ton dem erbitterten Landvolk erschlagen
w orden waren. Bis 5 oder 6 Meilen in der Richtung auf Metz waren
1) Vgl. V. Rodt II, 410. Von dem Baseler F'ussvolk waren 4 crstt)clien und
R vfrwnnrli ;. Kdlibach p. Iß5 en^fihU, dass die V. 1 1 iiddetcn gar nur 30 Knoclite
verloren hätten, die aber von Frcuadeii, nicht von Feinden erstochen wurden,
w«il sie Tor Ende der Schlacht anfingen zn pTttndern.
8) Schilling 371. Elterlin schlügt die Zahl auf 7000 an; die Angaben der
Haaeler Hrai|.!lriitr liri Kiifb..! p. *'7 j-inl t Jiiuv .-rheblich niedriger, stehen
aber auch mit dun sotuilij^cn Zeu^ui?:^t-u m Widcr^prucb.
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die Wege mit toten und ausgeplünderten Menschen bedeekt*); sodos
es unmöglich ist, eine Gesamtsäfier anzugd)en. Eben das ganze bur>
gundische Hoof war vernichtol. Gelungene waren kaum vorhanden;
nur einige hohe Herren hallen Gnade gefunden. Gefallen waren an
der Seifn ihres Herren der (dir Hievre, sowie der ^nelgewandle Di-
ploniul IMulipp tle ConfMv und der Sire de Viefville; sie sollen mit
Bievre Iii- zuletzt bei KiU l ausgehallen und ihn vom SehlachtfeUle iui t-
bugleitel iiaben. Gefallen waren ferner von hervorragenderen Männern
Herr Jean d'Igny, Kerry v. Cusance Sire Bdvoir und der Herr
T. Gitey, alle drei Oberste von Ordonnanzkompagoien; sowie die Herren
Philipp de Berghes, Anton de Lalain, Jakob v. Hennin-Bossu, Philiqpp
y. Ooy-Aerachot» der Bastard t. Neuenburg Jean de Vauxmarens, der
älteste Sohn des Biistards Anton v. Burgund, Graf Geiliard v. Garon*
delet und der Pfälzer Friedrich v. Flfnslieini^).
riitri* den Crfaritrcnen i>l /u<'r.<l zu nennen der » rirh gmf»
Engelberl v. Nnss;iii. Schwiegnsuliii des M.iik;.M-;iren Karl v. liadeii.
Er wîir glütklicli iiln i- dio HriK-kc von lioiixii res ^fclangl, aber indem
gleichnamigen Dort von Iknii Hans Marx v. Eckwersheini imd Hans
Leublin, beide in Strassburgs Diensten, ereilt. Da ergab er sidi imd
bat, ihn in Sicheriieit zu bringen, damit er nidit unter das Fussrolk
geriete. Da wurde er hinter das Dorf in den Wald gef&hrt; Harnisch
und vergoldeten WalTenrock zogen beide ihm aus und steckten ihn
dafür in einen langen deutschen Rock, stülpten if ine deulsihe
Sturmhaube anf den Kopf, setzten ihn aut einen deuli<ehen Gaul und
führten ihn nach Si IiId-s Hei!«foin im Weilerthal'). Gefangen^) wurde
auch der groi^se Hii^t nd Antnii v. Burgund, den Herzog Hené später
an König Ludwig auHlalini niusgte, sowie Balduin v. Burgund, eben-
falls ein natüi-licher Sohn i'hilipps des Guten, Da hatten sich ferner
ergeben Markgraf Philipp v. Baden-Höchberg, ein Sohn des alten Blaric-
grafen Rudolf y. Baden-Höchberg, Grafen yon Neuenburg, der bald darauf
in französische Dienste trat; Philipp y. Croy, Graf v. Gbimay, der doch
vorgezogen hatte, nicht zu sterben, Olivier de la Marche, Kämmerer
und vertrauter Di«!ner von Herzog Karl, Hugo v. Ghàions, Sire de
Château-Guyon, Graf Philibert v. Chalant aus Savoyen, Wilhelm v.
Contay, glücklicher als sein Vater, der den Tod gefunden, Herr Anton
>) Chnm. de Metz, 484. A quatre Genes üa pays on ne troaviit qut. gens
morts. D(*sf onfiUire.
^) Vischel hat iu den Aumerkun^en zu Knebel die PersönlicUkeilen richtig
bestimmt.
^ AA. m.
i) In den Berichten wird anch ein gerangener Graf aus Engliand enrUmL
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— 133 —
V. Oisfiol, Anion v. Miinslrol, der Schwiegersohn des unseligen Poler
V. Hap-cnha* h. und ündt ro. Dem Herzog René war vor allem wichtig
die Gcraiii*":";!!!!!!»' von }|t'inri<*h v. NeitfrhAtel. Sirr rlr» Blnmnnt nur]
Châtel->ui -.Moselle, lit-ni ;ille»leu Solme von Thibaiil IX , iSiie de Ulainont,
ihm inäehligeii Murscliull von Bur^nuid, der von der festen Muselbiirg'}
aus Lothringen mehr als einmal schweres Ungemach bereitet halte,
sowie Ton Herrn Heinrichs Vetter Philipp, Sire de Fontenoy, dem
Schirager WShelms von Rappoltstein und Schwiegersohn des Mark-
grafen Rudolf T. Baden-Höchberg. Die Gefangenen wurden zunächst nach
Foiig im Barrois mbracht, wo sie sehen mochten, wie sie ihr Lose-
geld aufbrachten.
Die sonstige Bente konnte freilich nicht den Vergleich aushallen
mit der von Granson und Mnrien. über sie wnr immerhin befrn« htîi( h
genug, da jfi dîif« trecrunte Kiifi^-niiitniii ilm X'crbündelen in ilir lliiiidc
gefallen war. Dm wertvollsten Bcslatidleil bildete jedenl.ilN ila'^ Cie-
schütz ; es sollen im ganzen 103 Büch.sen gewesen sein, dai unter
die mehrfach erwähnten beiden grossen Hauplböchsen and 6 andere
Stflcke, die Steine schössen grösser als eines Mannes Haupt. Die
Beate sollte gemeinsam sein; Ober ihre Verteilung und diejenige des
Lösegeldes der Ge&mgenen wollte man sich auf einem Tag zu Basel
unterreden'). Ein.stweilen zoi> es die Verbündelen heim, wenngleich
auch der 6. Januar über da.s Schicksal des Herzogs keine Gewisslicit
gebracht halle Merkwürdige Gerüchte schwirrten durch die Luft, aber
Elsässcr und Schweiber wnllfen nicht länger warten. Hunger und
Kälte drängten in gleicher Weise zum Aufbruch, und auch Hcizog
René \\ar froh genug, wenn die wilden Gesellen abzogen; er hatte
kein Geld, den Sch'weizcra den rückständigen Sold zu zalilen*) und
mussle me auf Zahlung in Basel vertrösten. Den Hdmziehendten gab
er TOller Dankbarkeit mit seiner ganzen Ritterschaft Geleit bis Luné-
Tille; hier schieden sie von einander, nicht ohne dass Schweizer und
Elsâsser dem Herzog das Verspredien erneuter WaffenhOlfe gaben,
falls Karl von Burgund noch am Leben wäre und ihn aufs n(Mie mit
Krieg Oberziehen sollte. Die Strassbui^r kehrten am 12. Januar heim ;
') So wird Ch.ltcl in deuLsohen Quellen genannt.
*) Nach Ra.seler Angaben wären « in der z;il » öS S(. |ilanj;enbiiclis< n und
3 grosse üiiuptbücliscn gewesen. £dlibach neunt G5 Schlongenbüchscu, 3 grosse
HmnpIlifidiBen nnd an 100 Hakenb&chBttL
•) Baseler Bericht bei Knebel, p. 100, Kajjeneck.
*) Lud erzählt zwar p. 43, dass Herzog Hen«^ ihnen noch einen Sold für
aiiclertluüb Monat ausgezahlt habe ; aber das ist falsch, wie sich im weitem Ver-
laufe ergdMn wird.
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sie fährten 8 Banner mit si( h, die sie im Müni;tor aufsteckten, sowie
den WalTcnrock Herzo? Karls, der in dessen Zelt gefunden war'), j
Im Elsass sah man der Heimkehr derEidpenossen nicht ohne Ht .^org- '
nis' rntjro^ren, und in der That kam P" wieder zu groben Ausschreitungen. j
Das StiidtclR'ii Dambach, dem die Knechte mit » iiiem Besuch auf der \
Heimkehr gedroht hatten, weil es seine Juden nicht hatte herausgeben ^
wollen, kam ireilieli mil dem blossen Schrecken davon 2). Schlimmer j
erging es dem Stfldtchen Heiligkreuz bei Colmar, das zw Kurpfalz ge- \
hörte. Dessen Vogt hatte nicht ohne Grund den Eidgenossen auf den j
Hirnnarscfa Einlas» und Verpflegung verweigert» und wie sie bebaupteten^
zu dem Sehaden noch den Spott hinzugefügt. Jetzt erzwangen sie j
sich am 13. .lanuar mit List den Eintritt in die Stadt, überfiden das |
Schloss, schleppten fort, was sich nur tragen liess, und brannten es
nieder. In Mülhausen, dor mit Bern und Solothnrn on<r verhündpten
Sta<U. kam es jetzt aiuh zu einer .Tudenhetze, und endlich staulf -^icli
die gunze Gesellschafl in Buäd und harrte der Zahlung von Herzog
Rene
XX!.
Ais Herzog Hené von Luné ville heimkehrte, suchte er vor allem
über das Scfaiclual Ton Herisog Karl ins Klare zu kommen. Zu dem
Zweck liess er das ganze Schlachtfeld absuchen» aber der Körper
H^zog Karls ward nicht gefunden. Am Abend kam Graf Campobasso
und brachte den Pagen Golonna mit, und der sagte aus, wie er deo
Herzog Tallen gesehen Es war anzunehmen, dass der Italiener den
Ort wiederfinden würde; und so wurde er am Dienstag Morgen auf
das Schlachtfeld jreführt, in B(?glei?iin? von einzelnen Personen, die am
besten den Kruper des Herzogs erkennen konnten, von seinem f.eiharzte,
dem Portugiesen Mallneu, seiner Wäsclicriii uiiU seinem Kamiiierdiener.
.ledoch hatte der I^ige nur eine sehr unklare Vorstellung von jener
Örtlichkeit, und so wurde das Finden sehr erschwert. Zudem fehlte
es an jedem äussern Kennzeichen; alle I/eichen waren ausgezogen,
entstellt Ton Wunden und erstarrt vom FVoste. Endlich fand man in
der Nahe von St. Jean auf den sumpfigen Wiesen von Voilay am
Rande des Lazonbaches einen Haufen von Leichnamen, 13 oder 14,
1) Leider i«t von diesen Beutestflcken nidits erhalten.
2) AA.
■»} Descotitiliirc; albo nirlil am Sonnlag Abend, wie die Chron. de Lorraiivc
$agt, welcher noch saletzt Dij;ot fol^t.
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~ 13Ô —
neben einander liegen : einer nach dem aadeni ward untersucht und da
fend sich zdetzt ein Körper, halb eingefiroren und fiirchtbar entstellt von
Wunden. Die eine Backe war TOn Wölfen oder Hunden bereits fort-
gcfrosacn, und der Kopf auf der einen Seite durch den Hieb einer Helle-
barde vom Ohr bis an die Zähne gespalten; ein Lanzenstoss hatte die
Schenkel durchbohrt, ein ari<U rer Stich war durch das Geaäss gegangen.
Es war Hrrzo'^^ Karl von Burgund! Sic transit ;iloria mundi. Ein Ttr-
ium war ausrre.'^iiilosscn. Die Leiche trug überaus lange FintTf-rniiiicl,
wie sie eben mir der Herz*»;: von Burgund lru<r. Die alte Dienerin
scbeinl ilin zuerst crkaunl zu haben; sie brach in den Schrei aus:
0 mein Herr vüü liurgund! Und jetzt fanden sith auch andere Kenn-
zeichen. Da fehlten zwei Zfthne; da war am Hals die Narbe der
Wunde, die er in der Schlacht von MontrLe-Hér^ empfengen, auf der
Schulter diejenige einer Karbunkel, endlich fend sich unten am Bauch
eine Fistel und an der linken grossen Zehe fehlte der Nagel. Mer
Zweifel war gehoben. Hier lag der Zerstörer von Dinant und Lttttich,
der den Fuss auf den Nacken der halsstarrigen Flamländer gesetzt
balte: von dicî^cm entstellten Leichnam halte Ludwig von Frankreich
nichts mehr zu lüreliten. Neben der Leiche des Hcrzftji.s fand sich
diejenige des Sirc de Dievre. im Leben we im TcmIc «relrcu.
Was liatle sich hier abgespielt? Was Ijcdeulele die-ser ilaulen
von Leichen? Wer hat den Tuderialreich jjefiihrt gegen den Burgunder-
hersog? Bbn weiss es nicht Die Art der Wunden bezeugt, dass
Reitersmann und Fossknecht sich die Beute streitig gemacht haben,
und der HeOebardenhieb bekundet deutlich genug eine Sdiweiser Faust
Ein erintlerter Kampf hatte Met stattgefunden; bis cum letzten Atem-
zug hatten die Burgunder ihren Herrn verteidigt. Ob et von den
Feinden erkannt worden ist, vermag ebensowenig jemand zu sagen.
Niemand bat damals und spSter auf die Ehre Ansprudi jjemacht, den
gewaiti^^cn Ivrie-^smami erle^it zu haben. Wir müssen uns bescheiden,
nicht mehr darüber zu wissen als Herzog René, der in der furditbar
entstellten Leiche mit knapper Not den furchtbaren Gegner erkaaiile.
Jener Claude de Beaumont, von dem der Lothringer Chronist erzählt,
dass er den Herzog, ohne es zn wissen, erlegt habe tmd aus Kummer
darüber gestorben sei, weü et nch so das reiche Lösegdd habe eat>
gehen lassen, ist eine TöUig dunkle Persönlichkeit^), ebenso dunkel wie
jener Strassburger «beckenknedit», dem die Strassburger Überlieferung
1) Es ist arg, da.ss Digot diese Krzählnng der Chron. als That.vaclie anfiilirf.
Lepage p. S21 erklärt, Aber seine Persönlichkeit nichts Torgefnnden za haben.
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- 13Ü —
den Todesstreich zuschrcibl '). Mag er nun nnter den Hieben \*on
Deutschen gefallen sän, welche die kostbare Beute den Franzosen ent-
rissen und Iceine Gnade tkbten, wie eine Oberlieferung will, mag er ein
Opfer jener Verräter geworden sein*), welche Campobasao im Heere
zurückgelassen hatte, die Thäter haben sich nieht gemt l U t.
Herzog Hené aber, so hochwillkommen ihm die Nachriehl war,
ehrte in dem fçefallenen PY'inde den tapfern Mann. Er befahl, die
l.Hche mit derjeni^^on von Bit"' vre in die Stmit /u briiiiren. Sie war
tcî^l^'-t'rrnrcn. iiiul intlcin man sie fici/niiirirlien >ii< lite. Iti.sle sich vt»n
der andern Seite des IIuuijIcs die Jlaiil vnllslänrUjv ;ilr^). in der Thal,
ein grausiger Anblick! Die eine Backe abgenagt, der Kopf halb ge-
spalten, von der anderen Wange die Haut losgelöst! Die Leiche
wurde in dem Ifouse Ton George Marquis niedergelegt, mit warmem
Wasser und gutem Wein gewaschen, in feines Leinen gehällt In ,
einem mit schwarzem Tuehe ausgeschlagenen Zimmer wurde die Leiche
ausgestellt, so gekleidet, wie es dem holieii Stande des Lebenden zu-
kam*). Jedermann hatte freien Zulrill; es kam Herzog René darauf
an , dass jedermann erfuhr . dass Herzog Karl zu den Toten gehörte,
lim volle Gewissheit zu halun. üess er auch die beiden Brüder des
Herzogs, seinen verlrnuti'n Kinnmrrer Olivier de In Marche, i lie beiden
Vettern lilaniunl und Foiilciiuy. seinen Kaplau Denys und seine
Kammerdiener zu der Leiche führen: sie alle erkannten tief erschütterl
den Gebieter. Jetzt erst, als aller Zweifel gehoben war, suchte Herzog
René den gefallenen Gegner auf; er war in langes Trauergewand
gehüllt und trug nach alter Sitte einen Bart von Goldi&den, zum
Zeichen des Sieges Aber den erlegten Feind. Tief erschQttert stand
er vor der Leiche des Mannes, dem die Welt zu eng war, der ihn
zweim: ' seinem Herzoglume verjagt halle, dessen Tod ihm allein
Sicherlicil gewähren kontife. ^ Fnre Seele nilie bei Coli' Ihr habt
uns viel Leid und Scimierzen Im ih I I >a.s waren die Worte, die
er zum Toten sprach. Er be«iireiiu'le die Leiche mit Weihwasser,
verharrte eine Viertel.'stunde im (»( b<jL und enÜoruLe sieh.
Drei Tage laug blieb die Leiche ausgestellt; am Samslag wurde
sie einbalsamiert und am folgenden Tage mit fürstliefaen Ehren, wie ttn
Herzog von Lothringen, der er gewesen war, in der St. Georgskirche
>) .lakob TrauBch. Strnssljurgischc (llironik. in .VÜtteiluiuten der Geaellsciiafl
lür Erhallung ^asrliichtlichtn- iH'iikinälür im Klsass, 181K), p. 86.
'•^) Darauf wvÀA ilk' liefangcDDahme des Pagen hin.
Thomas Hasiii If, 41H.
*} Die Einzel nhcilon übor .Aiirbalimiig and Beisetsong der Leiche kann
man bei Oarante, Htt0uenia und Dij$ot nachlesen.
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— 137 —
bei^îCHolzl ; ebendorl latul aiali ain ^îloirhen Tniif ilrr Sire de Mièvre
seine Ruhestätte. Jetzt erst wurde für die Utalallun^ der übrigen
Leichen Sorge getragen. In einem Massengrab wurden sie alle zu-
sanunengewoHea da wo sich jetzt die Kiicbe de Notre-Dame-de-
BoRseoonn erbebt, an Stelle der Kapelle, welche hier mit Genehmigung
von Herzog René der Notre-Dame de la Victoue errichtet worden war.
Die Stelle aber am Bache von Laxon, wo Karls Leichnam gefanden war,
liess er mit einem Doppelkreuz bezeichnen, das folgende Inschrift trug:
En Tan de l'incarnation
Mille qnniro cpnts ppptante six
Veille de l appantion
Fut le duc de Boiurgongne occis
Et en bataille icy transis;
Oii croix suis mise pour mémoire
René, duc des Lorrains, racrcy
Rendant à Dieu pour la victoire.
Wenn Herzog René geglaubt hatte, allen Zweifel an dem Tod
seines Gegners gehoben zu haben, so hatte er sich geirrt. Die eigene
Gattin von Herzog Karl, Margarete v. York, sprach sich noch am
15. Januar dahin aus, dass sie be<;ründete HofTnung habe, dass ihr
Gatte seinen Feinden entronnen und in Sicherheit i- : und wenn auch sie
und ihre Tochter Maria >t<'h schliesslich der traurigen (iewissheit nicht mehr
verschliessen koiititcti, im Volke lebte der Glmihc fort, da^s Herzog
Karl nicht tot sri: < r sei nach Deutschland (»nlkniinnrn nml verbringe
duil 7 Jaiirc in Basse für seine Sünden; dann aUi w*idt' mit ge-
waltiger Macht wieder erscheiueu und sich au seinen Widersaclieru
rftchen. So fest eingewurzelt war éet Gtaube, da» mancher Hab und
Gut verkaufte weit über den Wert, so jedoch, dass die Summe erst
zahlbar war bei der Wiederkunft von Herzog Karl, und der Verfasser
der Chroniques de Metz er2ählt, dass er selbst in seiner Jugend bei
der Abfassung solcher Verträge beteiligt gewesen sei'*). Zu gewaltig
war Herzog Karl in seinem Leben gewesen, als dass der gemeine
Mann j^o leicht irlanhcn konnte, dass er '-»'in Lobon im Kampfgewühl
verkaeu halx. inid die Kri;ignisse der folgenden .lahre in dfn NifHlor-
land^^n und Burgund trugen nicht wenig dazu bei, die Sehnsucht nach
ihm zu erwecken,
>) Die Chron. erzählt , dass man Hi)Oü Leichen auf dem Schlachtfehle
und ßUü zu Itouxières gefunden liabe, ineiot aber tfotsdon, daas die GoBuntsahl
der Gefallenen 7 oder 8Û00 betragen habe.
*) Das Schreiben abgednickt im Dialog.
*) VfU auch Bashi H, 417.
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— 138
Adrien de Walderfingen.
Fkr JklM nfnM|t, Pute.
En parcourant le oataldjruo ' j du rahiiiel des médailles de Berlin,
j'ni Irouvr dans la sérit^ Miitrifliicniie une médaille nyanf pour type te
polirait d Adriau de Walderlingea et portant la tiiile tle 15Ô8.
Ce oom m'a rappelé de saite âne famille de Lorraine qui habi-
tait autrefois la Tâle de Sierck, oU un Adam de Walderfingen >) était
prévM et receveur du bailliage d^ABemagne de 1498 à 1532, loraqu*ii
fut anobli.
Je me sim alors proouré une empreinte de la médaille dont le
revers fait voir justement des armes tdles qu'elles forent données à
Adam de Waldfrfmsen, en 1528').
Jf ins ainsi iixé i t'lalivement à la nationalité du personoage re-
présenté sui' celle médaille : il était lorrain.
Ensuite je m'adressai aux arcliivistes de Nancy, de Simancas (;u
Eispagne, de Vienne en Autriche et dans les dépôts publics où j'espé-
rais trouver des renseignements utiles à la notice que je vais esquisser
dans Tartiele qui suit.
La médaille dont je donne d'ailleurs la reproduction en fiholo*
gravure, est ronde, elle mesure 44 millimètres, .est en argent et pèse
27 grammes 2 déi i<rrammes.
La légende de l'avers est bonirc à l'extérieur d'un ^rrèneti-.
s'arrête de eliaque coté du buste du pi i^onnage et cuuuueuce par le
bas à gauche. La voici ru hêtres rmuaines:
ADR . V.WALDEllF LMuN . KO . MT IN . HISPA . ENG .
DEVTS . G VAR . H— AVPTMAN.
(Adrian von Walderfiiifen kSniglichw MaieaUit in Hûpanien, England, denlscher
Goaidcn-Hauptinann. — Traduction: Adrien de Walderfingen, capitaine de 1*
garde aUpmandf» de sa Majesté royale d'Espagne et d'Angleterre.*)
1) Das Müluüuibioet. Kleine Ausgabe. Zweite Autlage. Berlin 1890, p. 104
') Alias Walderfangen, Wnlderfange, Walderfengcs , Wallerfing, Talderfiof.
Valdervange, Valdrevange, etc.
8) Nobiliaire ou Armoriai général de la Ix)rraine et du Rarrois, par le
R, P. Dom A. Pelletier. Nancy 1768, p. 800.
*) Philippe II. roi d'Espagne, avait épousé le 26 joillet 1564, Marie, reine
d'Angleterre, et joignit do vivant de m femme (morte le 17 noirembre lÛB) et
mCme eneore en 1569 le titre de loi d'Angleterre à eeini de roi d^Espagne.
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Ül
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— 139 —
Le portrait est de profil à droite, très-bien modelé; le buste ne
va pas au-delà des épaules: Uno fraise ressort d'unr* armiiro ciso!/*e
et croisse d'une écharpe: la courbe du nez est concave avec la hase
légèrèHient relevée; l"ar(ad(» sourciliière est forte: le front moyen; les
cheveux sont crépus et courts; ki barbe esl entière, taillée à deux
pointes et frisée comme la moustache; les traits du visage et le re-
gard indiquent de l'énergie et n^accueent guère plus de quarante ans.
Sur la tranche bordant le bas du bustO) à gauche, on lit le
millésime 1568 gravé en creux.
Le revers est sans bordure ; il porte la devise du personnage ;
les lettres sont pareilles à eeUes de la légende de l'avers, mais plus
grandes.
. VNVERZAGT MIT GOTS HVLF
(Traduction: (kjuragüuäüment avec Taide de Dieu.)
Celte devise entoure aux trois quarts un écu, de forme allemaude,
à trois fasoes avec un cfgoe nageant en chef, timbré d'un casque de
tournoi taré presque de profil et garni d*un lambrequin à quatre
branches, sommé d'une couronne cimée du devant d'un cygne entre
deux vols.
Cette médaille, certainement une des mieux exécutées de son
époque, n'est pas signée.
.Te la crois l'œuvre dun artiste des Pays-Bas: Gian Paolo Pog-
gini eu Jacopo Nizzola, dit .laeopo dn Trezzo on d'un de élèves.
J'incline à l'attribuer à Jacupo da l'rez/u qui l aurait exécutée on
1558, époque à laquelle ce graveur pratiquait son art dans les Pays-Bas.
Ce graveur') resta en Flandre jusqu'en 1659 et partit alors en
Espagne à la sijite de Philippe IL
Une médaille d'exécution semblable est celle représentant Paul de
Ffinzing*), de Nuremberg* secrétaire allonand auprès de Charles-Quint
puis atlaôhé à la cour de son fils Philippe, et élevé en 1&&6, au poste
') Attaché d'abord au sorvire du duc Cosme I de M^dicis, il passa à
Bruxelles et y séjourna de lôôô à lôô9, en exécutant les coins des monnaies de
Philippe n, foi d'Espagne. En 1A69, Ü m rendit en Espagne, «ontinnant ite tra«
veiller pour le roi, et y mourut 9Êk iStS. Il parait avoir gravé la médaille de
JacffnoH-Harinibal, comte de AUaemps, publiée dans la Kevne belge de munis-
matique (,lb7i>, ôô» année, p. 297).
I) Armand, A. Lea nédaillMirs italiraa des qninziènie et seiziime siècles.
8» édition. Paris 188a— 1887, l. III, p. 114.
•) Mieris, Fr. van. llislori der nederlands« he vorslen, etc. La Haye
1732 — 1735, t. lU, p. 246. Oie Nürnberger Münz-Uelustigungen, hrsg. von G. A. Will.
Attéwf im !<• partie, p. t — Imhof; MauskabîaeL Nürnberg 1789, p. 686.
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— 140 —
de secrétaire d'Klal aMcniand n Madrid. Mr. Alex Pineluii t ilit «\m
son ouvra^Tf' en pariant de cette médaille: <II y a en entre de
grands rapports entre le style de J. da Trezzo et les deux tnédaillf^s.
au même revers, faites en 1556, en l'honneur de i'anl l'im/âng, doul
la téte est si belle et si pleine de caractère».
Je laisse à mes lecteurs le soin de fixer rattribulioo de cette
médaille.
Uauteor d* Adrien de Walderfingen, Âdam, prévàt de Sierck et
receTeur du bailliage d^ÂIlemagne de 1498 à 1532, fut anobli m»
il na nées par lettres d'Antoine, duc de Lcmraine, expédiées à Nancy le
14 avril ir»2.S.
Ces lettres'*) lui donnent pour nrmo-^;') : « d'nstir et une foiase d'or
de troys pièces et unsî risno à son tcitnrcl y~^;(iit cti chef».
L empereur Choi !•■<-( iiiint. -m U-< instances de son beau-fn'rc.
Mathias Zimmerman, le cunlinna par Icllres*) données à Ralisbonue
le 31 mai 1532 dans sa noblesse et lui octroya le Utre de chevatier
du Saint-Enipire, avec ampliation de ses armes, en lui pennettaat de
convertir rarmetmomé en un casque de tournoi surmonté d*un cygne
issanl au naturel entre deux vols (celui de devant d'azur flammé d'or
et celui de derrière d'or).
Adam avait une sœur et un frère.
Agnès*) mariée vers 1520 h Mathias Zimmerman, secrétaire de
rempoîoiir Charles-Quint et >lu prince de Nassau-Oransrc et maiit'
(McytT;! (le licinich-äur-Müscüe. Elle était veuve®) en 155Ü et habitait
Sierck en 1570.
Jean'), maîlre-ès-arls, rector plebauus et capellauus, curé de
Rustorf et de Sierck (1513 à 1637), mourut en septembre 1637 el
») Pinchart, Alex. Histoire de la gravure des médailles «d Belgique depo»
le XV""> siè« le jusqu'en 17î»4. Bruxelles 1H70, p. 17.
2) Archives «le iMeurlhe-e)-M.»selle <k Nam y) R. 17, fol. 271 r». — Archives
de la nol)les.se (Adels-Archiv) à Vienne (Ministère de riiiléricur).
•) Doin Pelletier blaaoïme ainsi: Porte d'azur a trois fasses d'or sonnoii-
tées d'un eigne isMint an naturel, Téen sannonté d*nn armet momé, omi de son
bonr'i t et d un InniVrn i|uin au niélail et couleurs dudil 6cu. — Selon les kttr«ts
dunni-es à lUitisln i ik . le 'M mai lô.'i2, le casque était en outre ciiaé du devant
d'un cygne d'arg. nt
*) Archives do U noblesse à Vienne.
*) Mussey. .lean. Famille boorgeoise de Mussey. Luxembourg 1906 (KbUo-
th<^quc de Luxembourg). Archives de la noblesse à Vienne. — ATclÛTes de
Olervaux. a" ITÛô.
c) Archives de Clervaux, n"- lOO'J. itno, 1976. — Archives de Reînach*
n* aaß&. — Archives de Coblence, lay..l8enboarg.
BetUnger, L*abbé FT. Uist. de la vüla de Sierdc Msatt (Bibl. de Mt.
Ch. Jolivald, de Sierck).
üigmzeo by <^oo^tc
^- 141
lot enu n r le 28 suivant, devant le grand autel de l'élise de Sierck,
dans la tombe de ses prédécesseurs.
Adam avait épnusé vers 1510 Bnrhr d'Uffin^rn nri^'inairc de
TW'vi s. iiKiilf le 2S iV'vrior 1555. Celle duine fui inliuiiiée au milieu
du (-hœur de régliûe de Sierck; elle y était représenJée en bas-ielief
avec cette inscription») allemande: «Rarbe de Uffingen, Ikimic d'Adam
de Wallerfing Prévôt & Receveur de Cierque, décédée le dernier Février
1565». Le monument ae trouvait placé entre celui d'Alexandre de
Hnssetf son petit fils (mort en 1621) et de celui d'Ere de Hausen
(morte en 1607), seconde femme d'Alexandre.
De ce mariage naquirent: Adrien, Cbnstopbe, Corneille et une
fiUe, Brigitte.
l'' Adrien de Walderfingen entra vers Tage de vingt ans au
service de Charles-Quint et se distingua d abord au siège de Péronne
(12 août au 11 septeinl>re 1536). En 1513. dans la guerre dite de
Gueldres contre Gmllaume, duc de Cleves, il servait nnnme euiiassier
sous René, prince de Nassau-Orange, chef de 1 uiniée unpériale, et il
se fit remarquer à la prise de Dueren, capitale du dftdié de Clèves
^ août 1543). Pendant cette campagne il reçut du prince René le
commandement d'une troiqie de cavaliers noirs, puis, au commence-
ment de 1544, il fut mis à la tète du r^^iment de lansquenets qui
s'était révolté contre son colonel Bonnanî et ses capitaines.
U lit avec Cliarles-Qi;i il la campagne dé Champagne et eut
plusieurs rhevanx tués sous lui devant SaintrDizier-sur-Mame (Ü juillet
au 17 août 15441.
En 1545. il était ser\iteiu' ediuinis avec pluâieurs chevaux et
avait la capitainerie du château dt; Luxciiibourg.
Dans la campagne d'Allemagne (1546—1547) contre la Ligne de
Schmalkade, Adrien se. distingua «i ^vière et en Souabe, notamment
devant la Tille d'Ingolstadt (31 août 1646). n se fit également re-
marquer contre le duc ülric de Württemberg; il était alors (fin de
16IÖ) capitaine d'une compagnie de lansquenets.
1) Elle était probablement la fille de Jean d'U. et de Marguerite de Meteer-
wald. et la sœor de Catherine d'il., é|iousti du docteur Jean Kcck, de Thorn (près
Nr-nni;,' L Ses armes était iif ■. li'a/ur fi un'' fasre brf'{f»5S('i' à trois créneaux den
deux cotés et accompagnée en ciicl et en pointe d'une étoile d'or à six raie».
Ardnrei de la nobtease à Vieiuie. — Livre maamcrit de noblesae de la famille
Itoler de Sierck. (Bibl. de Ifr. Tabbé J. Cttricqae, curé de Haute-Contz, près de
Sierck.) — T., s armes difTèrcnt un peu de celles reproduites dans le manuscrit
a» lâl2 (p. By) de la Bibliothèque do Trêves.
*) Muasey. Famille bourgeoise de Hussey.
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En 1548, il reçut Tordre de rejoindre, comme capitaiiie de la
garde allemande, l'infant don Philippe, appelé d'Espagne par l'empereur,
son père*). Il acoompa'^na ce j^rinco pondant le voyaffG d'Italie aux
Paya-Baf? (1548 — 1549) par la roule des Alpes, en s urrélant à Gênes,
Milan, Innsl)rûck, Munich. Heidelberg. Raarbriick, Vaudrevange (Walder-
Uugeu), Sierck, Luxeinbuurg, etc. Duiis les archives conservées à
Simaucas le nom de notre héros ûgure maintes fois dans les oidoo-
naooee") rendues pendant ce parcours.
Adrien et ses frères, Christophe et Corneille, en oonsidératton
des services rendus par feu leur père, forent confirmés par Charies-
Quint dans leur noblesse comme chevaliers du Saint-Empire par lettres
non datées 3).
Ils obtinrenl de l'empereur par lettres*) datées de Bruxelles le
14 sepleiiibi e ir)55, la pennissiim d'éearleier leurs armes avec celles
des d'Uniiigeti, latniUc de leur mère, éteinte daus les mâles, ainsi que
le droit de siège libre, «exemptio fori», le droit de cachet rouge et
la sauvegarde.
En 1669, Adrien partit pour TEspagne avec le roi Philippe U%
qu*fl parait avoir quitté vers 1565 pour retourner dans son pays d'(»i-
gine; il mourut en 1566^) et fut miterré dans l'église de Sierck.
Son mausolée*) subsistait encore avant la grande révolntion
*) L'empereur C)iarle»-Qaint dédirait faire connaître son fils aux princes
d*An«inagne et à lei fotani vassaux des Piiy»>Bis.
Archives gén^'-ralc? rlo Simani as. Sria de Estado. Leg* sfi 1666^ !• 88,
Leg* n^ßöO, fo 164 et Càmara de Caslüla. Leg* n« 371, r> 8ö.
') Archives de la noblesse, à. Vienne.
«) Ditto.
*) Ecartelé par un croisel d'argent aux l«' el 4« canlon de WaWrrfinjren
cl aux 2* et 3« de llffingt^n. — 11 y a lieu de se demander pourquoi les armoiries
de la médaille d'Adrien de W., postérieure à 15â5 ne donnent pas, écartelé«5,
l«s armes d« W. st d« U. f
•) Charies-Quinl abdiqua :\ Rruxellcs, en nljnmlonnant en faveur do ;;on
fils, Philippe, la couronne des Pays-lias, le 25 octobre liȈ5 et celle d'Espagne
le 17 janvier 1056, et cédant l'empire & son frère, Ferdinand. Il se relira en-
suite dans le motiastère de SainMiul, ob ü noanit ea 1668.
^ Mussey. Famille bourgeoise de Mussey.
*) Mémoire historique de Sierck. Mscrt. (Cx)pie déposée aux Archives de
rAcadémic do Metz). — DeUingcr. Histoire de la ville de Sierck. MscrU —
Psymeigre, Th. do. Sierck. Esquisse Instoriqae (L^Austiasie. 8* toL 1864 p. 888).
— T.i ilain, l'abbé. Vue générale de l'église paroissiale de Sirick (Mriii. d.' la
Soc. de la Moselle. 17« vol. 18H7 p. 2.tô et 24Ü). — Kraus, Dr. Fr. X. kanijl u.
Alterlhiun in Lothringen. Strassburg 1889, p. B41. — Plusieurs de ces auteurs
attribuent par erreur cette tombe A rantenr d^Adrien, A Adam de W.
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française. Ce monument mesurait on/c jtieds de hauteur et se trou-
Taii placé dans le chœur, encastré dans le mur, à côté de la porte
de la sacristie. Cette seulpturo de marbre blanc représentait en bas-
relief le chevalier, de grandeur naturelle, debout, armé de toutes pièces,
tenant de la main droite le bàLou de ( ommandement. sous uu eliapi-
teau orné de ses armoiries avec un heaume cinit' d'un eyjîue. Suiis
le chapiteau se trouvait celle épitaphe'J (probablemeut eu langue
alleimude): « Ed 1566 le . . . . est décédé Adrim de Walierlliig, Gonieilter
dn Roi d'Espagne, Golonét d'an Régiment de pied, & Capitaine des
Gardes de Sa l&jesté.»
Je ne sais, si Adrien fut marié, en tout cas, U laissa une fille
naturelle, Agnès laquelle, par testament d'Alexandre de Musset, en
date du 20 déo^bre 1618, hérita de quelques biens.
2. Christophe de W. ne m*est connu que par les lettres que j'ai
citées à Tarticle de son frère Adrien.
3. OamSk de W. leçnt le 81 janiier 1637 la curé de Lanns-
dorf*) (canton de Sierck) sur la présentation de Jean, s^paeur de
RavîUe, maréchal héréditaire du duché de Luxembourg et eotiité de
Chiny, Il obtint ensuite les mêmes faveurs que ses frères, Adrien et
Christophe.
Jean d isenbouru', arelicvt''<jiie de Trêves, lui donna eu 1556, sur
les prières de Félix Hornuiig, docteur t;n dioil, sun beau-frère, l»; person-
nat de Urzig*). Il était encore personnaliste de cette paroisse eu 15(U)*).
4. Briffifir de W. épousa vers 1537 Henri Mus.sey ou Musset,
échevin el sous-prévôt d'Arlon, avocat et proeurcur-^t'nûral diî reini>ereur
Charles-Quint, au duclié de Luxembourç. liuuii mourut en 1546 et
fut enterré^ dans la chapelle de Nôtre-Dame en Téglise des Pères
1) Mussey.
I) MiiS8€fy: A Agnes fille naturelle de ton onde Adrien et à aee eahna
SOO thaless, 178 écus blancs et demi sur sa prairie dite Pontacher-iicvant-Vaii>
ftn'vangc. ~ Addition au testament it'Alt xrmdre de M. en date da U janvier
Ibiy. Prolocolle d'Olry, p. 4. Arch. départemenUdes. MeUt.
^ Archives de Reinaeh à Loxembonrf , d* 874&
*) Hontheim. Historia Trevircnsis dipl. < t pragm. t. II, p. 763.
>} T^orenzi, Dr. Pli. de. Beiträge s. Gesch. sämtlicher Pfarreien d. Diöcese
Trier. Trier 1887, 1. 1, p. 673.
^ Mossey: «II fat inhunié en tadtte eihapelle ehes les Carmee an mlliev
devant l'autel joindant sa première femme, sons nne tombe pareille où se voit
gravé son portrait en habit et en bonnrt d'homme consulaire tenant un livre à
la main avec celle imacriplioD : Anno Domini Ibiô, die.... obiil nobilis vir IluD-
ricos Mossey, vrMs Artonenais Seabinnt luqu altari ereetor et benefaetor ».
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Ciirmes, à Arlon. à côté de sa première femme, Ellsabelli de Girsch,
morte en 1535. Il ne h\?sn (|ii'iin til«. du nom d'Alexandre issu de
son second mariage, lequel Iransporla selon Musspy «sa demeure
d Arlon à Cierque, païs-natal de sa mère en si maison paiornflM qui
est sur le haut des P. 1*. RecoUcls». Brigitte habitait duianl sou
veuvage la ville de Sierck et vivait encore en 1571*).
La famille de Walderfiogen se contiiiua peodant le 17* sàSbék,
Oo trouve un Corneîller de Walderfingen, fabeUion, doctevra*
droits, bourgeois de Sierck, auquel Alexandre de Huaaet laissa, par
testament du 20 décembre 1618, 800 francs, une raite en aifent sur
sa maison audit Sierck et une autre en blé de quatre quartes et deux
bichets de froment à Perl. Celui-ci vivait encore en 1620, étant «fœt
caduque et vali^tiiriinnire >'). Sa femme s'appelait Catherine.
.Selon 1( manuscrit anonyme de la famille de Bol( i . .1» ni li«-
Boler. seigneur de Garulrcn, maire de la ville de bierck en lii4.).
avait épouâé Marie de Walderfaugeu (Vaudrevange) » . Celle-ci avait
un frère. «Os étaient tous deux neveu et nièce de Jean ^ de
François-Théodore de Walderfai^en , le premier abbé de Bounm-
ville, le second prévôt du Chapitre de la collégiale de Harienflosse.
On croit que le beau mausolée d'un chevalier armé de toutes pièces
dans le chœur de Téi^ise de Sierck av(>c les armes de cette famille,
mais fort endommagé par rhumidilé de cette église, appartient nu
frère de cette dame, qui avait pour femme une demoiselle de Vtllo-
sur-Iron. Un nïeu! de Mane éfnit attaché à Antoine, due de Lorraiue.
en 1528. On igriore h- nom de sa Icinme*) qui portait d'azur, à b
fasce brétifiée d'or, ai.coinpagnée de deux étoiles de même, Tune eo
chef, l'autre en pointe. Les VValderfangen sont de la haute antiqtiilé,
Rodolf et AuiUe (?) de Walderfengen furent témoins dans un acte de
confirmation de Pabbaye de H*«Seille, eu 1176. — Jean de WaMer*
fangen, abbé de S^Mathias de Trêves, en 1357. — Nicolas deWa]de^
fangen, abbé de Villers-Beltnacfa, en 14S1. — Jean de 'Walderfai^'))
abbé de Bouzonville, en 148Ö».
•l 11 mourut le 15 Bcplcmbrc 1021 et fut enterré au milieu du cliceur d«
réglise de äierck à cùté de sa giand'mère malcmeile Barbis d'Uûitigeii, («mme
d'Aidiun do WaMerfingen (Mussey).
*) ArcliivoH de la Meuse, B. 192<> Ar( fi i^' r'< rvnux n T.n\i mhon'-?
n"» 1927, 3G, 40 et 84 — Coll. de Lonuua-, tili, *a;lulairc du Ixjiigwy, j^. ^iii
(Bibl. nation, à Paris, seclion des niannscri(s).
*) CoUecüon de Lorraine, vol. lU (î>ierck) p. 868. Bibl. ML à Pari».
partemenl des manuscrits
*) Harbe d'llffingf :i l'i r fT.\.brn Walderfnn;?. n. anobli en 152K.
Selon un sceau apposé à une charte de 1485, il avait pour armes un
C'cu ii trois faüoes. Les sépultures lomtnes à BouMnviUe Olj'Austrasi«. t)^ wl.
iUôô, p. 331).
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Cette deriiif'ie iiotitc n'esl pas Irè^-cxactc I/anfeur anonyme
confond iioUe laiaülü de W. avec une am ieniie luiiiiUe messine du
ûiênie nom. Je fais également observer qu il n'y eut pas de prévôt
de MBrieollosfle» du nom de Françob-Théodore de W. Le dernier
prévôt (1624-1637) de cette ooUégiale s'appelait François-Théodore
de Vilte-sur-Iron et était frère du receveur de Sierd^. Cependant j'ai
donné œs renseignements, parce qa*OQ y trouve des indications ntOes
à notre sujet.
En terminant j'adresse mes remerçiments bien sincères à toutes
les personnes qui m'ont fnuriii des renseignements sur mon snjet,
spécialenieni à MM. Manuel Famayo, bibliothécaire, Madrid, Claude
Perez, ar< luviste de Simancas, le comU> de Valencia de Don Jiian.
Madrid, Aloïss Hei.ss, Aulnoy (Seine), le baioa iieyer de RosenfelUt,
capitaine, Vienne, ainsi qu'à Mr. le docteur Meiiadier, adjoint au ca-
binet de Berlin, à qui je dots l'empreinte de la médaOle en question.
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Vatikanische Regestcn zur Geschichte der Metzer Kirche
▼ou Dr. W. Witfui, StraBsbarg.
I.
Im Nachstehenden Yeröflentliche idi die Ausbeute meiner Arbeiten
im Vatikaoisdien Archiv, soweit dieselbe das heutige deutsche Lotfariogai
betrifit Im Auftrage der Laudenegierang Tom 10. Januar bis 30. Afvil
1889 in Rom thatig mnsste ich bestrebt sein, in der korsen Spsnne
Zeit mSglidist reidies Material zur Geschichte der H( 1 hslande im MiUë-
altcr zu summeln. Am nächsten Ixit si< h dasselbe in den päpstlichen
Rejfislerbänden aus dem 13. Jahrhundert, deren Schätze jetzt von allen
Soiton fTf'hnhen bnld diirrh dip planmä«!<?i<?c Rrj^ostenveröfTentlichung der
liaii/.()sis( hoii bcliule zu Rom Gciiicin^Mil der Wissenschaft geworden
sein werden. Bei der raseheu Duidisichl der grossen t oUaiiteii mit
üirer kleineu zierlichen Schrift mag mir ein oder das andere entgangen
sein, absolute Lûckenlosigkeit konnte unter den gegebenen Umst&nden
nicht mein Ziel sein. Die gelegentliehe, nebensachliche ErwtUmung des
Hetzer Bischofs und der Meteer IQrche habe ich mit Absidit ausser
Acht gelassen, immerUn hoffe idi, Wichtiges nur in wemgen FftUeii
übersehen zu haben. Von di i ^cdi iir ktcn Litteratur verzeichne ich nur
die neuesten durchweg auf V^atikanischem Archiv-Materüil beruhenden
Publikationen, die zum Teil s-i'hon rncino Arbeit überholt haben Fin
tiiilierer Vergleich wird leinen, dass in vielen Falleti die hier gebotenen
Regesten die gewi-scnnasscn faktenn ii liere Fassung bringen. Ich he-
giiine mit den Poulilikaleu Honorius III. und Gregors IX., die dop[>el(
umfangreiche Fortsetzung werden die Regesten aus den Pontifikalen
Innocens IV., Alexanders IV. und Uriians IV. bilden. Auf die geschidit-
liehe Bedeutung einzelner Stücke behalte ich mir vor, am Schluss kon
hinzuweisen.
1. Honorius in papa capitulo Metensi mandat, quatenus magistro Ocloni
scriptori suo, canonico ecciesie Metensis, qui ilUs grata jugiter ün-
pendat obscquia et non minus sie absens quanr presens eidem ec-
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desie ulilis hnbeatur, annuatim fructus prebmde sue integraliter
assignent, satisfacientes ei congrue de subtractis, non obstante con-
sueludinc, que contra absonto? canonicos emana^çp didtur >Ktsi
apostolica sedes«. Dalum Lulcmni XVII kaleadus decembris auno
primo. 1216 November 15 Rütu LaUrun.
Ann Heg. Vat. Um. ü, fol. tlO'- Darnath: PresauUi Reg. Hon. p. III,
V9i. nr. iO0.
2. Uonorius III papa abbati d < nnvenlui ?nncîi Arnulfi MottMisis jtis
oonfinnandi personam in ecclesia de Cimincti». a (^[omaiinj Mcteiisi
(•|iLS( 0|to iaiperialis aule cancellario et Eüuiie aichirliacono Meteii.si
illis concessum, sicut ipsuiii juste obtinent et iu eoiuin el Treve-
reosis archiepiscopi litteris dicitur contiueri, auctoritate apostolica
oonfinDat . »Cum a nobis«. Datum Lateraoi HI Mos jaamirU anno
primo. IdlT' Janumr 12 Bern Laâcra».
Am Iii- ff- Vat. iom. 9, fei 6(^- Danadn PntmttH Mt0. flbn. ÜT«
voLJ,ttr. aä7.
3, Hcmorios III papa abbati et conventui mooaslerii Novillaroo^ Ar-
gentinends diocesis jus confiimandi personam in eodesia de Âbon-
cort MetenaiB diooesis, a Uetensi episcopo imperialis aale cancellario
et EUbne aiehidîaocmo Metensi conoessom, aicut ipcmm Joste obtinent
et in eonmdi^ et Treverensis archiepiscopi litteris dicitur contineri,
auctoritate apostolica confinnat . »Cum a nobis«. Datum Laterani
XV Icalendas fehriiarii anno primo. 1?J7 Jnvunr 1'^ 7hm Lateran.
Ätu Eeg. Vat. tom. 9, foL GO" Darnadi : fressutU lieg. Hon. p. Iii,
4* Honorius DI papa capitulo Metensi iterato mandat, quatinus ma-
'fiAvo Ocloni scriptori juxta primi mandati tenoreni [s. 1210 Nov. 15]
fructus probende lamquani presenti integre a«si<rnpnt: alioquin ab-
bati snnf'ti Michnf^lis Vertiunon'5is dincpsis dut in preeeplis, ut eos
ad ifl coiapi llat ') . »Etsi rem guiinieini. Datum Laterani nonis
marcii anno primo. 1217 März 7 Rom lAilerun.
Ana Btg. YOL tom. 9, foL 12!f' IktruaA: JVmwMi Stff. übn. p. Bit
toL If «r. âOS.
Ö. Iloimriiis III papa capitulo Mrtori."^i iiiliiliel, cum G[erar<lus] priini-
ceriuri Metensis ad Tuileiiscin ('(•(-l' siam graviter in tcmpoialibus
collapsam in cpiscopum cutionice sit eleclus conlirmaliuncm pupe
1} 8ariptim €H «gMr Aoc tükm MaÜ ioneti Miàiadi».
recepturus, ne de primicprintu. donfp snper hoc pape recepcrin?
liltnnis, aliquid dispnnant . ('.uid (lilcLtus filius*. Datum Iwatirvini
idibus novenibiid aiiiiu üecuiidü. im? November 13 Rom Lukran.
Aus lieg. Vat. tom. 9, fol. 17 L Darnach: Pressutti Heg. Honor.p. III,
vat I, NT. 87S.
6. Honorius III papa abbati et eonventui sancU Syiuphoriani Meteiisis
ecclesiam saocii Stephan! de Âreies a . . M^teosi episcopo hnperiafis
aale cancdlario, Elfonis Metenais archidiaoom, in ci^us ardiidia-
conatu eadem consisüt ecclesia, iotenreniente cooseDso, ooUalam
cum jure pattonatus, sicut ea juste obtinent et in episcopi et arclii-
diAconi litteris didttir contineri, auctoritate apostolica oonfimiaL
»Cum a nobis«. Datum LAterani V idus febniaiü anno secuodo.
J^iö Frhiiia,- 9 'Rom Luttran.
Aus lieg. Vat. tom. U, fvL äli. Darnach: Prcssutti lieg. llon.jMii. III,
vol. I, NT. W73.
7. llonuiius Hl pupu magistro et fralribus domus hospiluliii sancli
Nyoolai Meteiisis ecclesiam sanuli Martini prope hospitale sitaiii a
Conrado Metensi episcopo impoialis aule cancettario, JohaimiB ma-
jom aidüdiacom Meteiisis, in c^jus aidiidiaoonata eadem consislit
ecclesia, interveniente consensu, coUatam, aicut eam juste possident,
auctoritate apostolica confirmât. »Com a nobis«. Datum Rome apud
sancium Petnun idibus maii anno secundo. Mai 15 Mom
B,Fder.
Am Heg. Vai, tom. 0, fol, Mü«- Dwrmth: PremMi JRcg. Uxm. p. in,
toi. It nr. 13S2.
8. Honorius HI papa J. F. et N. arehidiac unis Catha!aiin( ii.-»ibua mandai,
quatenus . . abbatem sancti Vincentii Melensis, qui P. pauperem sub-
diaoonum cruces^natom propter quantum annuam p«nsionem apad
aichiepiscopumTteverenseni fiüse accusaverit et crudeliter tractaTerit}
facta inquisitione per . . Letrensem et Lodcrescentis abbates et . .
piiorem de Footanis, ab officio suspendant, firmiter iqjuogentes
eidem, ut refusis prefato derico plenarie litis expensis, infea certum
termiuum iter arriplat veuiendi ad apostolicam sedem pcnani vel
premium pro meritia recepturus . »In nostra quondam«. Datum
Home apud sauctum Pelrum idibus maii anno secundo. Uilß Mai lô
MoM iU. Feter.
Au» Beg. ViO. tom. H, fol. 3ö7. DamaA: Preuutti Seg. Höh. p. III,
voL I, nr. 13S7,
9. Honorius III papa capitule Metensi mandat, quatenus Bartholomeo
pauperi derico latori presentiuin, qui jam a viginti annis et amplius
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I
— 149 —
in eccifiida Hetensi devotom exhibuerii SuDidatuin, sic in prebendali
vd alio ecclesiastieo beneficio compétent! provideant^ quod ipse de
tanlo servitîo niercedem debitam se gaudeat assecntum') . »Non
solum divina*. Dalum Laterani V kalenrtn8 decembiis anno tertio.
JâiB Norembcr 27 Rom Laicran.
Au8 Reg. V<ti. ton. 10, fol. 31c- JMrnach : Fressutti Ucg. Mon. p. 111,
fOl. j; NT. ITOà,
10. Honorius III papa . . pnniireriu . . decano et capitulo Metensibus. Pro
Viviano Scolari latore prcscnfium rogaveral, ut eiindem ewlesias-
ticum beneOciuin non habeiUem in ecclesie Melensis canonicum
recipereat, in qua dicitur diu laudabiliter conversatus. Quod cum
(aoere non curassent a . . de VUlariis et G. Qarilocl abbatibas ac . .
cantore Tlreverenai oommoniti, et B. thesaurarins et P. B, et W.
ansfaidiaGoni et A. canoeUarius eodesie Metensis mandato pape pa-
lati fuissent obedtre, sicnt constitit per litteras eorondem, papa
per iterata scripta mandat, quatenus juxta primi mandati tenorem
eum in fralrem et canonicum recipiant; alioquin . . sancli Michaelis
et . . Flabnnimontis abbatihu? et . . priori saru ti Michaeli'' Virdiinensis
et TuUensis iiir)('e«nm mnrHlat. ut ilins enni)U'lliinl -j . »l-'ruiiü>>i(iiiüm
fiabens viLe = . Dalum Viterbii nonis noverabris anao quarto. iJil'J
2itmn0j€r 5 Vikrho.
Aus Reg. Va*, tm, 10, M 139. Ihrmuh: iVemMf Seg. Hou. p. III,
voL /, HT.
11. llouoiiuü Iii papa. . »ancti Mansueti Tullcnsis et . . sancti Naboris
Melensis diocesom abbatibas. Abbas Gorziensis insinuatione mons-
trayit, quod, cum aasignata esset dies, qua proTinde Treverensis
abbates ad odebrandum pro monastid ordinis reformatione capi-
tnlum jurta generaJis statuta condlii oonvenirent, abbas sancti
Encbarii cum paucis alüs abbatibas, ipso et uno de visitatoribus
precedentis triemiii a* nonnullis aliis abbatibus nuUatenus expcc^
tatis, et celebralM inlia incii liem as.signate diei capitulo uc in eo
pnnr-tis. que (iclicnt in (-apitiiio lleri, prf>termis«i<?. elipri se m vWi-
laLüieiii feequeuU.stneiiaü pnu-nrnsHet. Cum pu fa tus .sancli Kucliarii
abbas f;ontra Gorziensem ubbulcm et ecclesiaia ciuisam habeat et
modis ornuibus prosequatur, supplicavit, ut, douec per commune
>) In eundcm modum scriptum tst sujxr hoe .. id)bati et .. priori GattetHoim
Cisferctnisi> ivfiiu's Virdmiensis diocesia et P. eauonirn murff Metrie 0(1 tMlnißlef
Meteniti, uf (upitulum ad hoc monere jrrocurent. Jjtttuiii ul mpni.
^ Scriidum ett m^er hoc «iääm.
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— 150 —
< apitiiluin fie aliis providcatur visitatorihns. papa refornialionem
ipsius ecclesie aliis cniiimitlere digiiarelur. l'aj>a f^uptaUiclis abbalibus
mandat, qualenus eidem ecdesie visitalionis et correctionis ofliciuiu
impeodant, dooec a commani capitulo predicle provincie de dfo
visitatoribus sit provisum . »Sua nobîs . . aübas«. Datum apnd Urbenh
veterem VM katendas angosti anoo quinto. 1230 Jtdi S4 Orvkh.
A>i.s Brg. VaL tom. 11, fiH Bwmàk; AiemrfÛ Mtg. Bom, p. 111^
eol. I, nr. Hôéà.
12. HonotiuB III papa G[oiupadi] Ifetensia ^isoopi imperialis ante can-
cellarii, qui proposnerit io terre sancte subsidium proficisci, per-
sonam et ecclosiam eju8 cum otnaibtis bonis mis sub protectione
beati Pétri et sua suscipit staluens, ut sub spcciaU apostolire sodis
defpnsifme ronsislant, donoc do rediln vol obitu ejti? crTtissimc
(•f»»rii(i^catur. Ad bec ut comodius (»xcqui valeal votum sumim. obli-
{(amli roddihîR monse sue m ft slo purificalionis instante tis(]iie ad
quadrieiiumiii l'm ullateia cou» cdit . >Dignum est ut«, DaUnn Lale-
rani kalendi? decembris anno quinto. J^^J Deccmber I liom Laterw.
Am Rig. Vot. tom, 11, M SS*- Ihnmdt: FttmtU Meg. flou. p. M,
Vttl I, nr. ima mi JMenibarg ^I, 10^ «r. 149.
13. Honorius III |>apa Johaïuii d»' Miirt îo Mpleujii »colasticr». cum hc
nuscatur nobilitalc ac lilteraluia polieie, ut apostolica gratia dignus
merito habeatur, Friderici Romaooratn imperatoria et G[oiiradi]
Meteosu cpisropi irnperialis aille eanceUarii ac ipsdus precibos in-
clinatus îndtilget, ot non obstante constitutione codcUü generaliB
liceat ipsi plura benefida recipere et teuere, si canooioe Gosäettoh
tur . »Cum rie noscaris«. Datum Laterani kalendis decembris anno
quinto. li^^ Deccmher 1 liom Lateran.
Au-i Ittg. l it/, tom. 11, fol. 3U, JJamach: PrauuUi Meg. Hou. p. UI,
vol. I, tir. 2ÖÜ4.
14. Honorius m pa[>a C[onTado] episcopo Metensi irnperialis aole can-
oellario et capituiu Metensi slatulum. nt, cum ecdesie fubrica ^ves
sumplus exposcat, fructus prcbendarum vacaturarum ipsi fabrice
nstjiio ad decenniiun d»»pnt^^ntnr. conlirmat. »Nn^strn fuit a]wi-1olatui«.
Dittiiiii î^atemm llil uonas dccembriis auao quinto. l^;ao Decmlar
2 liom Lateran.
15. Honorius 10 papa eisdem sapplicantibus, ut, cum ecclesie sue &-
brica graves sumptus exposcat, omnibus 6delibu.s, qui feria quart»
infVa octavBs pentecosles ad ecciesiam accesserint elenuMioas largi*
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— 151 —
turi,indu]genüain ooncedere dignetur, Dtmueos omnibus penitentibuB,
qui idem feoeimt, Tiginti dies relaxât, pfeeentibas Mtteris neqpmqnam
ultra decemiium vaUtoris. »Supplicastis nobis«. Datam Latenuiillll
nouas decembris anno quinto. 1220 Deci inh r 2 Tiom Lateran.
Au^ lieg. Vat. tom. U, fok 39, DanmA: PremUU Eeg. Mim. j». ÜZ,
tul. I. nr. 2808 «. 2809.
16. HonoriuB lü papa Metensi .episoopo et imperialis aule cancellario,
cujMs bona ecclesie in divopsif oxislimt dioeosihiis' ac per hoo a
diversarum diocesum hominibus frequenlius rapiuiitiir. auctorilatcm
cnncedit, ut, si diocesaniraptorum hujusmodi censuraiii ecclesiasticain
exei'cere neglexerinl lercio reqnisili, exlunc in raplnres oensurain
exerccat Uberc. >Tua nobis liuteniitas«. Datum Luleiuiii IUI nouas
decembris atmo quinto. Î2J90 Deeembar 2 Bm Lateran,
Am Bitg. VeL foM. 11 f«IL AB».
17. HiHJorius Hl papa . . episuopo . . sr^olasfioo et . . eanoniou Argeiilirieii-
sibus. .1. Melensis scolastieus prupusuit corani ipso, quod. cum
contra magistrum G. cantorem TuUensera euni super soolastria sua
indebite molestantem ad . . prepositum Ai|;entinensem et igus coliegas
litteras impetrasset, dictus cantor poetmodnm alias ad . . priorem
de Bargo sancte Marie et coi\jQdices cgus super eodem negotio
- litteras impôt rasset . cumque prepositos et collège mandassent
priofi et ooi^udicibos, ut supersedentes negotio convenirent ad locom
communem, ut per collationom Ütteraruni cognoscerent. ad quos
eonim huju.-*nmdi jnrifortio perlineret, ipsi nullatenu." id fiuere
voluenmt. Nc (luo.-tio indecisa remaneat. papa ülis maiitlat, (lua-
teiius facicnlts :iibi ulrasque üUciiis i \liilK;ri injungunt illis, ad
quos jurifortiouem viderint pertinerc, ul in causa ipsa procédant
juxta formam, reliquis, ut negotio supersedeant, revocato in statum
deMtnm, si quid forte fuerit per eos ilUcite attemptatum. »Dflectus
filioB J.« Datum Laterani U nonas decembris anno quinto. 1230
2)eonn5cr 4 Born Lateran.
A um lie(j. Vat, iom. 11, faiL êOn, Dmnodk; FmmOi Reg. Höh. lUf
. toi. J, ur. 2tm.
18. Honorius III papa capitulo Metensi statutum, ut canonici ecclesie
Metensis m absentia sua, nisi causa peregrinationis aut gtudii seu
de capituli lioentia sint absentes, fiructibus suarani careanl preben-
darum, confirmât. »Que pro ecHe«iarnm«. Datum Laterani U
uooas docembris anno quintfi. /l.vc/ Dccenüter 4 Born Lateran,
Aus Reg. Yut. tom. Ii, joi. 4L
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— 162 —
19. Honuriu» III papa capitcdo Meteosi eodesiam sancti Quiniini cum pe^
tinentiis ab . . abbate et convenlu Gorciensibus, loci dioeesano con-
sentiente, collatam ad colidianam distributionem inler fraires, qui
canoniois horis interernnt. fnriondam confirmât. "».Tiistis petentiain*.
I^tuin ut supra. 12:^<i Thceinber 4 limn Lukran.
Am Beg. Vat. tum. Il, fol. 43. Darnach : Pressutti Beg. Eon, ^. UI,
voL I, nr. S81)6 «. S8S6.
20. Honorius Iii papa R. do l'orta et mafn'stri-^ J. de Madires majoris
eccle?îie ci R. sancte Marie Magdalene canonicis Virdimensibus.
J. Mt'tcnsis Rcolasticus sua pelitione monstravit, quod mfi«nsler
W. de iiuniiont Lingonensis canonicus nuper super sculasUiii Me-
tensi ad . . priorem de Claromonte et coiyudices ejus TuUensis et
Lingoneosâfl diocesum oommiasionis a papa litteras pro magialro
G. de Bunnont Hetenâ canooieo nunc cantore TuUensis ecdesie
impetraTtsaet, solo in eis Hetensi prànioerio nominato. Cumqœ pro-
curator ipstos primicerii fitteris contraâûdaaet eisdem, pre&tos ma-
gisicr W. coram magistro Occ. eapellano pape tune litterarom hiqosmodt
auditorc proniisit, quod primicerius non convonirptiir ullo umquam
tempore per oasdem, sicut tam nuditoris qn;iiii ina^ristri W. patonfo^?
litlwe maiiife-stuiil. Necaulem predirtus canlurauctoritatp hnjusiiiodi
litlcraruni oonvenirt» cdnalur scolaslicum. quare idem i)a|M' suppli-
cavil, ul, cum in iiac parle manifesta .sil malilia cantuhs, qui sola
ea causa primiceriumnominaTent, ut per subJedaineiBUBidam trabere
posset in causam equales ipsi primîcerio vel minores, ipsnm de
ht^usmodi fraude non sineret comodum reportare. Papa iUis mandat,
quatenus, si pr^issis veritas suflragatur, predictas littons nuntient
nullius esse valons. »Dilectus filius J.< Datum Lateram m idus
deoembris anno quinto. 12^ Dccemher il Rmn Lateran.
Âm Reg. Vat. «MM. U, fok 4». Danadi: 1V«MN«» Beg. BM.p. III,
vol. If nr. 28ù4.
21. Honorius QI papa sancti Vincentii Metensis et . . de VDeis abba-
tibus et . . priori de VÜere Metensis diocesis. Scrqieit olim Helensî
capitule, ut Vivianuin ( Icricum reciperent in canonicum, ac demum
abbati sancti Michaelis et coqjudicibas ejus dédit in mandati^^. m
capitulum ad id ccclesiastica districtione compellerent, nisi r>rt*
aliquid canonicum ob\iarPt. Ctimqne corain ipsis diutins fiii-^>et
discepiatnin. deuium . . primicerio Meleubi et [iiefalo «•leiit o propter
hoc in papy presentia constitutif, duxit sic provideudum, ut capi-
tulum quindecim libras Provenieusium Francie clerico coofenit
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— 153 —
annuatim, qiinus<]ue »ibi proTideril in equivalenti eoclesiastico be-
nefido vel majori; super rec^tione autem clerici capilulum abaol«
vit Papa ilfis mandat, quatenus, quod saper Mb ab ipso equitate
suadente provisum sit, faeianl firmiler «bservari. «Scripsimus ottm
dilectis* Datum Laterani kalendis februarii anno quioto. U^l
Fd^ruar 1 Rom IxiUran.
Am lieg. Vitt. Um. 11, foL 81. Danach: iVesMiK» Seg. Hott. HI,
cvl. I, tir. 3000.
82. Hoaorius III papa . . decano Virdunensi . Jocelinus Meteitsis cano-
nici» monatiavtt, quod bona memorie E. pritnicerius Metensis apud
sedem aposloiieam pro suis et ca^lesie Metenas negolüs consiitutus
a quibusdam mercatoribus Seneosibus miituum centurn (]uadraginta
mnn anim acccpisset. Pro quibus solvendis idem onuonicus so nstrin
xil vinnild jnrnmonti et supplie;! vit, itt papa siijut hoc sibi {)in\ Hiero
dijrnarctur, cum non habial luïde pet;uiiiain solvere tcrminis
constitutis. Papa ilii mandat, quatenus proventus primieeriatus
et alionim beneliciorum primicerii facial sequeslrari tum diu, donec
de sorte sua inde satis^ctum sit mercatoribus supradictis . >Di-
lectoB filius«. Datum Laterani kalendis aprilis anno quinto. i^l
AprU 1 JRùm Lateran*
Am Heg. Va». <on. 11, foL 101, BamoA: Prmutti jReff.Eim,p. lU,
23. Honorius III papa . . de iiamerode et . . de Oïladia Ci-slt ixieiisis
ordînis abbatibus Trererensis et Virdunensis diooesum mandat,
quatenus duobus abbatibus nigrorum monachorum acdtis, monas-
teriis Treverensis provinde monachorum nigrorum juxta generalis
statuta condlii visitationis officium impendant et ad monasterinm
Gorziense, oui |)apa specialiter providere relit, personaliter accédant
et visitalionis ofllciura exhibeant, nullis litleris obstantibus inqui-
sitionis vel visitationis pro abhate (îorziensi ad , . abbatem sancti
Arnultt vel ad . . abbatem saiK il Naborif e( ipsoruin collcîças a «ede
apofstolica impetralis , »Ouia de moiuisic i i<»rmn Datum Lateranillil
nouas aprilis aiiiu} quitito. 1J2à^I Apnl .li liutn Laleran.
Aua Heg. Fof. tom. 11^ fui. 10 Darmdi: l*rc^uUi heg. Hun. p. JII,
«oi. j; «r. sass.
24. Ilnnnriuf III i>apa P. et W. arcbidiaconis et , . cantori Metensibus
iiiamiat fpialcinis non permittant Johannem clerirnm. qui olim in
moouäterio Longipootis Gislercieiisis ordiuis rcligiouis habituin
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susceperit et conaidento poslmoduin, se asperitatem ordinîs i^us-
lincre non i)osse, infra probationis aniuim nuîla professione fada
ad scfulum «il revpr^^ns. nb nliquibit-* innlostari . - Ad niKlipnlir^m
noslram«. Dalum Laterani il iUus augusli anuo sexto. JJi^lAugitd
JJi liam Lateran.
Am Heg. Vat, Um. 11, fol. ISBv .
25. Honorius III papa magisiro Barlholuuieu deeano Carnotensi . (^ani
oUra pro Viviane clerico Melensi capilulo scripsisset, ut ipsum reci-
perent in canoDicum, abbate sancti Michaelis et collegis suis exera-
toribtis deputatîs, coram ipsis nomine caiHtuIi servilis cooditionis
exceptio fuit opposite contra fllum. In qua, licet capitulum pemUis
defecisset, ad instantiam E. Metenns primicerii, qui se pro lietensis
oci'Iesie procuratore gerebat} duxit papa ita providenduin, ut capi-
tuluni prcdicïto clerico pro sua provîsione 15 libras Proveniensium
Frati' ic solverel armu.itini. Nupor autem papn mtiltnrnni de capitulo
rf << |ut lilleras continentes, quod predictus priinit:erius non foisset
Mi'ti iisis ccclesie procurator et eadem provisio eccleî^ie fiât onerosa
et Imhic ( (mversalionis idem clericus et sanjçuine jrenerosus exislaU
i^ropter quod in lilteris eisdem rogabalur, ut provisionem revocans
clericum concedere in canonicum dignaretor. Idem quoque clerico
postulante, papa ilti magistro mandat, quateous, quid major et
sanior pars Metensis capituH sive drca receptionem iUitis seu pro-
vi^ionmn eandein acce|)tare ne dixerit, iliud anetoritate apostolica
fieri et servari faciat. Quod si Metensc capitulum in annuam pro-
\isioneni duxerit declinandum , 15 libras faciat eidem annuatim
exbiberi, quia, cum de Provpnipii«! moneta scripserit, eam n^v'ioni--
credi<l(Tit usualcm, non obslanlibus litteris ad ablnit» m san' ii \ lu-
centii Rîetensem et collegaü super li<»i a st-de ai»o»U>lica iuipcUalis.
»Cuju olim pro«. Dalum Anagnie XV kalcudas apriUs an no sexto.
UiJlä MStm 18 AmgnL
Atiê JUg. Vat, tom. Jf, fO. SSSß,
26. Honoiius m papa Viviano clerico. Cum oÜm pro reoeptione sua
Utteras Metenst capitulo nûsisset, notam servilis oondittonis eass
objeotam et testes ad eam oomprobandam inductos. Depoâtiooibw
eorum inspectîs ipsum non invenisse, quod üli obiceretiu-, fuisse
probatum, ac pronontiare, objectionem non obetare, quin Ubefe
possit ad sacros ordincs promoveri et ad omnes Icgilimos actus
admitii . >Cum olim pro.« Datum Anagnie étendis apriiis auno
sextu. l^-'V^^ Aprd 1 Anmjm.
Au» Jicy. Val. tout. JJ, fuL
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165 —
27. Honoritu III papa R. reclori eccleaie de Unchereu ecGlesiam de
Linceren, quam canonice proponit se adoptam, ooDfirmat, pctHoiiam
com omnibus bonis sub proteclionem suam suscipietis '). »Sacro-
saneta Romana ecciesia«. Datum Lalerani 1111 oonas januarii
anno septimo. 1223 Januar 2 Ihm Lateran.
Am Reg. Vat. Um. 12, fol. 16.
88. Honorins III papa magistro et firatribus bospitalis in novo saburbio
Metenai. Ex litteris Metensium civium intellexit, qnod, cum nuUus
esset bospitalilatis in civitale Metensi luciis, ipsi hoq[»itale et domos
ipsiti« in fiirirli* suis et ih- btnii^ propriis ad usus paupcrum con-
?tru\issetit. ubi rec'iperenlur tarn iiMiij!pnp qriam extranei pauperes
et ci« Hiilis Imnostf» in necessariis pro\ i^lcictnr. Hnde provideri a
papa pudluluruul, ut hospilale et ejus buiia pauperibus deputiila in
usus converti alios non contingal. Tapa inhibet, ne predicta contra
id qood observatnm est hactenus, alionim quam paupenim nsibus
deputentur . «Cum a nobtsc. Datum Laterani X kalendas deoembris
anno nono. tSJ^ Nwsmber SJi Jtont Latêran,
Am Jtqr. Fat Um. 13t M Ihnuu^i Sodenberg, M^. 197, nr.$eo.
29. Honorius III papa . . Fslernacensi et . . Luxebuigensi ahhatihus et.,
priori Luxeburgensi Treverensis diocesis. Cum oausam, que iuter
capiiulum Leodiense et commune Metense super destructione ville
de Maideres Tertitur, ab audientia . . abbatis sancU Martini Tre-
verensis et cottjudicum per appeUationem delatam iUis duxerit
commitiHidam, dictum commune ad sedem aposl(4icam appetlavit
Quare Ülricus procurator ipsius communis varias proponens causas
gravaminis petebat causam aiiis delcgari. Cui sc Lambcrlo pro(ni-
ratore mpiliili npponrnto. pnpa J[ohanttom] lituli .sancte Praxedis
presbiteruui carduialeia oiKessit auditorem. Corani qud dictu.s
Uiricus i, a. dixit, quwl, cum cives Metenses nou adili u iit exire
civitatem Metensem et timercnt acccdere Treverim piupler guerraa
el alias inimicitias capitales, petiissent ab Ulis locum securum sibi
assignari, sed iDi nolnissent, et cum eis qnadam die sabbati fuisset
terminus aasq^tus et partes in Ulorum presentia comparèrent, in
sequentem diem lune terminum prorogassent in communis dispen-
dinni presertim, quia procurator capituli erat mansionarius Tteve-
reomSf ipse tero inde valde remotua. Addidit quod, cum magister
1) Scriptum eut in eundan uioäum jfro IL cammco eccle^t {iunctf èkilvatoi-ùi
Mdfitm, ctvus pnibMäa» m eedetia «med* SatetOori» Maaui papa cui^maL
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Tlieodoriciis Treverensia canonîcus essfit advncntu.s partis iilterius
cl alii canonici Trcverenscs essent concanonici Treverensis pre-
positi, qui sit Lcodiensis archidiaconus, iUi oo ioîn procnratorp rnn-
Iradicente ipsos- pro assessoribus htibnissent . i'apa réfèrent»' car-
dinali cauàaui iUis remitUt mnndaiis. ([ualomis in ea juxta priorum
liUerarum conlinentiam ad illus diieclanmi ralione prem procédant.
»Cum caïunin que«. Datum Lalerani XII kaleadas martîi [anno
decimo]. XStSi? F«5f(iar 18 Itom taknm.
Am Btff, VaL tûm, 13, foL US. DanutH: SodeiAay, S^. 1, 91*, nr. m.
30. Honoriu.s III papa G. arcladiarono et niagi.slro H. sdbthesaiirariü
Tullcnsibu.s et J. canonico de Vi(M) Metensis diocesis. B. paupcr
clericus propo.suil, quod, cum papa dedisaet flfetensi capîtulo in
mandatia, ut eidem, qui in eoram ecclesia ab adoleaeentia fideliter
servÜBset, iu prebendali vel alio competenti benefîcio providerent^
oollati^ aliû quibusdam prebendis, que intérim vacassent, ad pre>
bendam a majori parte capituli electus fiiisset in canonicum, qui-
dam vero de capilulo numéro et merito pauciores magistruin R. scf>-
la.sticiim Ht cHmerarium Virdunrn?!pni et Trfvorcnï^pm onnonicmn
nomina.s^enl . (aim ille sfola^iieus imj»edial, ne iirelirixiaiii ipsîun
paci(i(;c pos.sideuL. papa ilUs mandat, qualenus, si premissi-i verilas
.suffragîilur . diclo pauperi prebendam a.Si<ignent et faciant ipâuiu
ejus pacilica posaessione gaudere, contradicUone dicti priuiicmi
non obstante . »Dilectus filius«. Datum Laterani Xü kalendas
junii anno decimo. 1226 Mai 21 Som Latenm.
Am Heg. Vau tom. IS, foi. 143.
31. Honorius III i)apa episcopo Metensî. Juyenali^ fiUus quondam
Mandicti nobitis dvis Romanns proposuit, quod, cum flli quandam
pecunte quantitatem mutuasset, licet solutionis terminus esset elap.<us,
de pecunia ipsum satisfat ère non curavisset, propter quod dampoa
et expen.sa.s se queritur incurrisse. Papa illi mandat, quatenus euni
s;i(i-fariiii, nlioquin nsque ad fc^tnm pcnto( o-tcs primo vrnturum
per iilniK Mui responsalem se repre^entet facluru:> eitit m jnsiitie coni-
|)lcin< tituiii : dilcclis aiitcm tilii-; docujio et archidiat tmo r^thalau-
nen.sibus mandat, iil ilium ad aUerum predictorum compellant, si
neces.se esset . »Dilectus üliuä«. Datum Lalerani XV kalemfos fe*
brnarü anno undecimo. 1227 Januar 13 Bm Laieran»
Au» JUff. Vat. tom. 13, fol. tSÜ.
32. Gr^orius IX papa 0[tttiûij sancli Nicolai in careere TuUiano
diacono cardinali apo»tolice sedis legato. Olim intellecto, quod..
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— 167 —
Metensis episcopus .«taliin. iMj^Upmni fiierit per sedein apostolirnin
(îpiscopatuin Melensein luiic l ullap.-^uin graviter de Virduiuüi. i
Iranslatus, restilisset lutyoribus et potenlioribus totius imperii circa
Reniun ita, que»! post multos laboies ei pericula gravia pacem
dedisset eodesie supradicte ac .comîtatam Hetensem et cam eo
quatuor nobflia castra, quorum unum dvitati eqaqwUet, cum per-
tÏDentiis acquisivisset, que omnia ecclesie sue oontuliaset perpetuo
possidenda, propier quod, cum occasione hiyusmodt ampliores ex-
peiisa->> facere oportuissel eundein, non niodicum onus subiisset de-
bitorinn. papa prelatis cl clero rivitatis cl dioresis Mototisis dédit
in prfccplis, ul opisropo rnmjKtci)- ad hoc auxilinin libcrulitcr
Iribuerenl; Trevercn-cin aiilciu aiclut iii.siopuni, ne hub sarciua do-
bitoruin ectdcsiani uonLiu^fuict depriini niciuoralam, ipsi cpi.scupo
super hoc executorem r oncessit. Qui niultoruiu habito consilio sa-
pientuin, quantum quisque pensatis facultatibus singulorum pro
aolutione debitorum septem miliiun et quingeutarum marcarom
contribitere teneretur, taxant, in rdidles excx>mmunicatioras sen-
tentiam promulgando. Papa taxationem rata m liabens cardinal!
mandat, quatenus excommunicatîonem ab archiepisc;opü prolalam
faciat usque ad satisfaclionem condignam observari . »Olim intel-
lect o (|itod<. Da t tun Perusii VU kalendas novembris anno tertio.
Ulij:iy Oktober 26 Ft-nujia.
Am Eeg. VcU. tom. 14, fol. Ii2. Darnach: Aucnvj, Les registrea de
BB. Gregorius IX papa abbaUbus et aliis eeclesiamm prelatis in Me-
tcnsi diocesi redditiif^ nhtinentibus mandat, quatenus ad solvenda
débita. qnilMis ejii^cnpus et ecclesia Metcnses gravari noscuntur,
couliibuaiil juxta la-xaüonem arcliie|ti>copi Treverensis. alioquin
sententiam excommuuiotitionis, quam in rebelles idem tuleiil, lalam
habebit . »Olkn intdlecto quod«. Datum Perusii VII kalendas no-
vembris anno tertio. X£S9 Oktobw 26 Fem^.
Jm Btg. Vat. tom ïàt ftL uaft» DanutA: ^iniray, «r. 303.
34. Gregorius IX paj*a . . Melensi episcopo indulget, ut duos de ( aiin-
nicis Metensis ecclesie. dumtaxat (jui suarum non obstanle «.un-
suetudine aliqua vel stalulo fiuclu^ inlegre percipianl prebendaruni,
LQ socios sîbi assumera valeat pro suis et episcopatus negotiis pro-
cntandis . >Ftoteniitatis tue predbus«. Datum Penuü II kalendas
novembris anno tertio. IStdd Oktober 31 Perugia.
Am Beg, Vat. tom. 14, fitL 143. Dwnmck: .^nvntjf, nr, 368.
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35. Gregorius IX papa . . Metensi episcopo indulgel, cum episcopatus
tanto prematur onere debitonun, quod, nisi aUquo remedîo sab-
veoiatur eidem, extrema timeatur ei desolatio immiiiere, tit firockos
benefidorum diocesis Taoantium inlra qimiqiieimittm, prioratibos
prepoâtnris et abbatUa exoeptia, tioeat par triennium letinen ia
exteniiationem debitonim convertendos ita tarnen, ({uod intérim
ecdesiîs, in quîbus bénéficia ipsa vacare contîgerit, per idoneos
facial vicarios desrinri . »Cum sieul accepimus*. Datmn Peroffli VI
idus novembiis auuo tercio, 12J29 Noirmhpr 8 Perugia.
Am Heg. Vat. tum. 14, foi 143. Uarnich: Aucratf, ur. 3H6 tutJ
Jtodenbtrg, JB^. J, 9»^ m, 406.
36. Gregorius IX papa . . Treverensi archiepiscopo mandat, qualenus
onni Dudonc de Cruce clerieo Meleiisis episcopi de snfprddfo îre-
iiiti) et solntîi, super dcfcctu natalinm dispoiisct . |iirle I>u-
duiii» . Dulutn Perusii idibus novembris anno tertio. IH^ No-
vember 13 Perugia.
Am Reg, Vat. tom. U, fei. 1439- DarnaA: Auvray, nr. 369.
37. Gregorius IX papa priori Vallisscolaniin Lingonensis diocesis, ma-
gistro W. archidiaf^ono ot H. canonico Lingonensibus. G. N
nionachi monnstprii saiic ti Symphoriani Metcnsis inon.strai'uiil. i\uod
abbas ipsius iiionaslerii, qui rej^ulart s ubscrvantias non prol'e^us
in abbateni se inlrudi lemere prucuruvi^ael et qui bona dilapida-ssel
cjusdem ecclesie, processurn et inquisitionem appeUatione interposiU
iobibuisset Papa mandat ittb, quateous abbati et priori monasterii
BosonisviUe Hetensis diooests iähibeant, ne abbati sucurraiit, et
procédant juxta priornm litterarum conttoentiam . >G. et N. mo-
nacbi«. Datum Anagnie VilD kalebdas martii anno sexto.
Februar 21 Anagni,
Au» Btg. KoC fom. 16, /of. Ad».
38. Gregorius IX papa episcopo Parisiensi. Abbate Dt rveuii u>uque-
rente quod, cum sibi et J. dicto BaiaUi an liidiaeono llathalauncusi
et magistro Girardo de Lauduno canooico Remensi papa duxerit
committendam visitationem monasteriorum Meteosis et Virdoneosts
diocesum exemptorum ordinis sancti Benedicti, sancti Arautt Me^
tenais et quidam alii abbates et monachi juriadictionem ipsiua im-
pedire volenles et insanientes in ipsam moleslavt'rint per diverâas
Utteras ad diversos Jadices eodeni tempore cilari malitiose ßiciendo,
quoruMi quidam in ipsum sententias promu^averiot, papa mandat,
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quiilcmis illns nd satisfar tiouein eongruam coinpellat . »Exhibita
nobiis^. Dalum Spokü XVU kalendas septembris anno octavo.
123é Augud 10 Spoleto.
Am Seg, VuL im. J7, foL SOt»-
39. Gregorius IX papa . . deeano et . . canton Cathalaunensibas mandat,
qualenus appellalioneni Ilcnrici siibdiaconi inquirant, qnt. cnm olim
aH..doraniim ot rapiliilinu Treveioiise.-', ni eum modionm l)oneti( ium,
quod in eeclesia de Wulkercn^es ublinet, resignant(>in in canonicum
reciperent, mandatum pape ublinuerit, abbate bancli Martini Tre-
vcrensis monitore et preposilo monasterü de Gamerengis Metensis
diocesis executoie concessîs, illos rebelles invanerit, qui ad decanam
majoris ecclesie Ârgcntinensis et suos coi^udioes Htteras pape im-
petraTeiint contra eum. Papa mandat, quatenus procédant in eod^
negotto juzta priorum litterarom continentiam ad dicttun decanom
Ârgentinenamn et conjudices oblentarum . »ÂC( cdcns ad apostoli-
cam<. Datum Perusii XVi kalendas novembris anno oetavo.
l^à Oktober 17 Perugia.
Am Meg. Vat, tom. 17, fol. äl5.
40. Gregorius IX papa . . decano . . majori preposito et. . canton Tre-
verensibus. Cum N. . . ^rdunensis episcopus, qui Garairio et qui-
busdam aliis civibas Metensibus in quadam somma pecunie tene-
retor, Ulis fidejussoriam eaatîonem dedisset et juramentum corp(mile
prestiiLsset, quod numqnam de civitate Metenâ recédât, donec
cives satisfaclionem plenariam obtinerent, hujusmodi occasione de-
Icntus proseoufionem ofiicii sui oiiiillere non absque gravi Virdu-
nensis ecclesiclesione cogalur, papa mandat, quatoniis cives memo-
ratos ad relaxandns cautiones moiieant , »Ad auilietiliam nostram*.
Dalum Perusii Viil idus februarii anno oclavo. iÂîJ Februar 6
^«f Beg. YttU im. 17, fol 256.
41. Gregorius IX papa abbatî sancli Pétri ad montes, magislro .Inhanni
archidiacono et . . cantoii CathalauiuMi^^ibus. Abbas et conventus
monasterü de Gorzia ordinis sancti Ijenedicti Metensis diocesis
cooquesU sunt, quod, cum Vivianuâ canouicus Metensis per falsàs
Uttaroa eoram nomine confectas a mercatoribus quibosdam Senen-
sibos pecuniam reoepisset neque solvisset, consenti ac alias mo-
lestati fuissent, quantitate debitorum mille quadringentas libras
tranaoendente. Papa mandat ilUs, quatenus loco tuto partibus assignat»
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fadentes sibi universas litieras obtentas et processus per eas habiUn
exhiberi causam tenraneiit, ai de parüiun ToUintate prooeBserit
9Exbibita nobis«. Datum Inleramne XV kalendas julü anno de-
dmo. ISSff Jioti 17 Terni.
Am Beg. Vak lom. 18, foL 166.
42. Gregorius IX papa . . sancU Petri Derrensis Cathalaaoensis diocests
et . . sancti Vincentii Melensis abbaUbus. Cum . . episcopns et a vleaia
Motenses in quadam siitnmn pecunie An{?elo Romani de Sposa.
Birth'olomeoj et Angeln Malialardji', Anjolo r,;)f»'lin[i), Johanni
Tcmpcri et Johanni tilio ipsius Angeli de Komaiio Romanis eivi-
bus tonerentur. eompositione ainicabili coram T[homa] sancte Sa-
bine presbiieio cardinali facta, papa inuudat, qualenus deductis quin-
geutis mareiü argent! pro sustentalione episeopi memorati siAWBiäßSf
de residuo memoratis civibus de tribus milbus et octingentis no-
nagiata et uoa marcis et seplem sotidis et octo denariis steriin-
guoram, aicut in instnimentis continetiir, satis&cere pncaient.
>Cum venerabilis fiat« r<. Datum Viterbii lU kalendaa junii am»
undeciino. 1337 Mai SO Viterïpo.
Am Bgg. Vat. tom, i«, fol. am.
43. Gregorius IX papa eisdem mandat, ut de duobtis milibos et ti**
centis mards sterlingnorum JuTonali Mannetti civi Romano salis^
feœre procurent. Datum ni supra. Mm 90 VUmbo,
Au» Ueg. Yai. tom. 18, fol i/5ôt-
44. Gregorius IX papa magîstris G. de Lauduno cancellann et P. de
Colunipna canonico Parisiensibu.s. Cum super quibusdam debil»
. . ppis'rnjMî? f»t wolesia Mftfn'^o'? nonnnlüs- fToditoribn*? tonprcnfur.
t;m<li'iii S' inili;ilil(>| nnnrti Laiirentii in Lut iiia jire.-^ljitfro l aniinali
auditore couce.nsiu, inler Uici [aidumj canonicum sancti Salvaloris
Melensis procuralorem episeopi et quosdam mercatores Romanos
compositio iuterveoit, quam episcopus non observaviL Postmodaitt
pro Jovenali Mannetti et Angelo Magalotti dvibns Romanis mvar
davit papa episcopo Cathalaunensî, ut redditus episcopatos llèlSDBii
coUigi bciens, prefato Metensi episcopo competenti provisione taxsta,
predictis dvibus satisfeceret. Et ii^junxit eidon, quod, si posset
inter eos compositio amicabilis prorentre» juxta eam aaUsfactio
usuris cessanlibus sequeretur, si vero episcopus de j'ure suo vellel
poilus experiri. sihi profï<reref terminum, quo p<*r se vcl procnra-
Ihiciii ruiiiiMici tl satisrarlionein iinpeosurus, nicliiloniinus in l'iv-
diclorum cuiiccliouo reddiluum proccdeudo. Qui cum viaiu ulliuiani
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elegîset, T[hoina] aancte Sabine cardioali auditoro mediante, proui
continent publica instrumenta, qaorum unum ejiisdeni T[home] ear-
dinaUs et Jaeobi Treceosis procoratoris Metensis epiaco|H et alta
tara cardiii.ilis quam opispopi sunt miinita sigillis, arl oomposilionem
amioabileu) deveueruut. in (jua iiilci alia continetur, quod reser-
vatis quingentis marcis pr.) susIentuUune Melensi episcopo annua-
lim, universi episcopatu« redUilus ac subsidiuiïi, quod fieri sibi
mandat papa, in solutionem iUorum, que debentui- tneicatoi-ibus
Romanis et qnibnsdam mercatoribua Senetistbus usque ad mille
marcas necnon Metensibus uaque ad dno mîUa marcarum conver^
tantor . . Sancti Pétri Denreoas Gathalannenats diocestset . . aancti Vi-
centü Metenffls abbatibns iiganzit papa, at eos reddilus ao aub-
sidiam preterquain a monasterio Goi^ensi integre colligentes in
sotntionem debitorum convertere non omitterent, solntione dictis
mercaloribus proportionaliter facienda. Papa illis mandat, qtiatentis
compositiuiiem eandem faripntcs al) iit raque parle ül).s( rvaii, ai
episcopus vel quilibet alias collectorcs iliiios impedire presianpaeril,
eos compescaal auxilio nicliiloniinus , . ducis Lothoringie . . majoris
. . scabini Iredecim juratorura universilalis Metensis advocato . »Cum
super quibusdam«. Datum Viterbii III kalendas janli aono unde-
cimo. IS&r Mai SO yUêrbo.
Au» »00. Fol. «on. 18, fot. 394.
4&, Gregorius DC papa . . sancti Pétri Dervensis Gafhalaaaensts diocesis
et . . sancti Vincentii jBfotensis abbatibus ut supra . Datum ut supra.
Mai 30 VUerho.
Am Seg. VoLtomiaf/oL â^âp-
46. Gregorius IX papa . . monasterii Derrensis Gatbalaunensts diocesis . .
et sancti Vincentii Metensis abbatibus mandat, cum de raercatoribus
Romanis hucu?qiio pi^r illos in nulln ro Ht b'atis'faetnin et in
cullectiodc rcdiiiluuui minime procr^sinii, quatinus iufra iiionsem
pusl ICH ( j)tioneai preaeuLluin in piediclurnm collectione pi ncedere
procuienl juxta priorum pape litterarum coalinentiam, solulione
annis singulis mercatoribu-j proportionaliter facienda, et, si iuvenia-
tur cpiscupatus obligatus llfeten9is ultra duo milia marcarum,
que dtoebantur deberi Metensibus, et ea débita episcopus non exol'
Tat, prout in oompoeitione promiserat, quiogentas marcas deputatas
episcopo retinentes in solutionem debitorum hujusmodi convertant.
»Cum înter vcnerabflem«. Datum Laterani U idus maii anno duo-
decimo. Mai u Rom iMtet'on,
Am iUg. Vat. tam. lif, fol. lu.
IL
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— 162 —
47. Orc/iorins [X popa . . ahhafî mnrf't Pétri P^rrm«??."? Cnfhrrlammim
âiorrsis de debitvi epiacopi Mekasui mercotoribus Jiomanis solveiidis
scrihii. 123'.i April 2*'» Bmi Lateran.
Abbali sancti Petii Dervensis, Gathalauneasis diocesis. Totieas
pro negotio mercatomm Romanonim quoodam iNMie memorie..
episcopam prodecessoiem dSecti filii . . electî et ecdosiam He-
teoMm nos oportuit litteras litteris ioculeare et tot aoctorilale
Utteramm ipsanim habiti sunt processus, ut vue queetionis hujus-
modi non minus inveterate quam veteris audire possiinus fieri
mentioneni. Sicut enim mercatores ipai nobis lacrimabiliter sunt
conquesti, vwm olini pnst fliversas liflfra=! a nobis ad judices fliver-
sos obtenlas et proeessus habitos per easdcnu posl labores nuilli-
plices et expensas tandem eisdem epi^ opu et mon atoribus upud
sedem apustulicam conslilulis dilecluui liliuni nualriun T[homaiu]
sancte Satnne presbitenim cardinalem coDoesaerimns aadiloieiD,
ipso mediante ad compositionem anucabilem non tarnen abaque
ipsorum mereatonun graTamine devenenint, in qua inier cetera
continetur, ut infra ses annos a tempore compoaitionis ^jusdem
de fructibus et proventibus ae Bubsidiis qûsoopatus Meteosis esset
eis plenarie satisfactuni, solutione hujusinodi debiti proportionaliler
in nnnclinis saneti Kemigii Trecensù? npnd Trecas annis sin^ulis
facienda, le et . . saneti Vineentii abbale fiucluum, provt-ntuum ao
sub?^idii>riiin i|>s( n'iiiii uuUeeloi'itius deputati". Et licet a tempore oom-
positiuiii.s ipbius duo termini sinL elapsi, piefulo episcopo sublalo de
medio et apud te ac eundem abbatem oporUme institerint ac etiam
importune, quamquam tibi et ddem abbati aub pena excommunir
cationis districte duxerimus iqjungendum, ut iatenderetis ad esecu-
tioneiD mandati nostri dilatione ac ezcusatione cessautibus diligenter,
in nuUo tamen proraus satisfactum fiiit mercataribus monoiaüs.
Quare dampna gravia et expensaa non modieas incurrerunt, prout
nobis de ronipo^ifione prediiMa. quam nos ratain liabemus. tatn per
auditorem eundem quam per publim instnnnenta liquet. it <!•' m*-
lutione non fiicta nobis per tuas el abbatis predicti liUeruö de^ti-
natas. Cum igitur succédai in onere, qui subslituitur in Jionore»
prefato electo nostrîs damus lilteris dislriclius in preceplis, ut Tel
eisdem mercatoribus seu procuratonbus ipsorum apud Trecas de
tertia parte totius debiti compreheusî in compositione jam dicta
proportionaliter, prout quemque contingit, pro rata temporis jam
elapsi juxta tenorem composîtionîs ^jusdem infra aex menses a
receptione littenurum ipsarum cum justis et moderatia expenais et
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1Ô3 -
GODgrua rcslaaiatione dampnonim satîsfacere non postponat, vel
infra eondem termimun nostro se conspectui penonaUttt icptosen-
tans, si ad cominonîtioDein toam infra prescriptiun tempus non
impleverit altenun predictoram, lu extunc infra œensein, postqnam
super hoc a latore presentium fueris requisitus, excommunieationis
in enm non difTcras sontcntiam promul«?are. no far-ln? parn apcllaîione
reinola usque ad satislactionem cotKli^rnam iiiviolahiliter obstirvari.
Si vero, quod non credimus, executus non lueiis, que mandamus,
cum allenam culpani tuam videaris efficere per consensum, voiumus
et districle tibi preeipimus, ut suspensus personaliler ad nostram
accédas piesentiam meritonim stipendia reoeptoras. Getenim quia
nemo cogitor propriis stipendiia militare, expensas^ quas in hi^us-
modi prosecutione negotii necessario oontigerit te eabire, fiudas
tibi de bonis episcopatiis Metensis integre ministniri Contradictores
et cetera , nobis quicquid feceris de omnibus supradii lis, per nunlium
mercalorum ipsoruni fideliter rescripturus. Constilutione de duabus
dietis édita in generali concilie non obslante et qnod in pompopitione
prcdit ia non cxprimitur ooHa tinaiititas nnnis siii^rulis cxolveoda.
Datuni Lalfiiiiii VI kalundas niaii amio terliodecimo.
Ans Hey. Vat. tom. ID^ fol. lüiv.
48. Gregorius IX inpa . . abbati sancte Genovefe Parienais. Cum olim
pio mercatoribus Romanis . . episcopo tune electo Metensi manda-
tent, at Tel eisdem mercatoribas apud Trecas de tercia parte totius
debiti compiehensi in compositione focta inter ipeos et bone memorii
Metensem episcopum predecessorem , medianle Tboma cardinal!
presbitero, infra sex mcnses salisfacere procurarel vcl infra eundem
lerminum coram papa porsonalitcr compareret, abbati Dervensi
mandavit, ul cidrin uleelu )>rcdictas litteras personaliter rrprosf ntans
nisi impleret aherum, extuuc m tum senlentiani excuiiiiiiiiiiii ;iiionia
promulgaret. Quod cum ille feceril, quia electus ueulruui cliicere
▼oloit, suppUcantibas Angelo Johanms Mperini et Stephano Cafa-
rello dvibos Romanis, ut eandem sententiam robur fiimilatis habere
faoeiet, mandat papa iUi, quatenus sententiam usque ad satisfao-
tîonem plenaitam irrefragabilit^ observai! &ciat, eam singulisdie-
bds dominicis et Jestivis pulsatis eatn|)anis candeUs accensis per
Yûdnnensem TuUensem Melenscm et Cathalaunensem civilates et
diocèses publice innovans, civilatein Meton^fin et alia loca Mrtcnsis
dio<'e«i«î. ad que ipsuni dcvenire ' ontigehl, quanidiu ihi fnoi il. siip-
pouat ccclcsiastico iolcrdiclo, cxpciisas vero, quas -uliiie ipsuni
11*
— 164 —
conticerit, faciat stbi de bonis epiaoopatus HelenaÎB intègre minisinri.
' »Cum oüm pro«. Dalum Laterani VI kalendas jultt anno quarto-
decimo. 1240 Juni 2i) Born Lateran.
Am Meg. Fol. Am. foL
49. Grogofiw IX papa . . abbati aaoctt Petri Demnsis Cathalaanemis
• diocoflis. CMim pro m^caloiibiis Romanis ete. c/r. UiéO Jiniî X.
Temm com in hoc oonvenerint mercatores, ut qnscopo IMenä
satisikcieDti ipsis de terda parte sententia ezoommonicatioiils «t
interdtctom relaxarentur, papa Uli mandat, quatmus si memn»-
tas episoopns id ieoerit, eas relaxet jnxta fonnam eoclesie, si rero
in solutione cossaverit, illis injungat, ad quos super dcDUiiliatioue
predictorum liticic jinpnlps sint obtente, ut in hiis niohüominn*^
pHK-edant juxta ( niiUiientiain earundem, portionem auteiri, que Ju-
venaleiü iMaiiaelli nierealorem Romanum de ten ia pi^efata contingit
ab codem cpiscopo recipere, et Petro Mannelli Iratri ejusdem J[u^'e-
naüs] vd Andrée Petri de Monte nnntio et procuratori ipain P[etri]
assignare procoret Piedictomm mercatorum nomina, ne prooeanm
negotii retardari oontingat, per alias Miteras Uli exprimenda doeit.^
»Olim pro dilectist. Datnm Laterani XII kalmdas jttlii anno qoiotO'
dedmo. Jmii .'jo Born Lateran.
Am Meg. Vat, Um, äüt foL 86,
') Datum ut sujira. anmttUu sunt mmim inercatorum Jiumamrum. fol' Ä"*
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i
— 166 -~
Zur Geschichte der Wolfsplage in Lotbringen.
Von Dr. 6. Wslfran, MeU.
Unter den wertvollen Arcshivali«!, «dk^e die Elsass-Lothringische
Regierung im April vergangenen Jahres aus dem Nachlass Sir Thomas
Philipps 7.n f.hf'Honham fur das Metzer Bezirksarchiv erworben hat,
findet sich auch eine 12 Fii«s lange Per^amentrolle, dio die Aiisjiaben
der Stadt Metz von Tiiclitnicss 1388 bis ebendahin 1H8Î) verzeielinct.
Von den Zahlungen enirülil ein ausserordentlich holier liruchleil auf
Beldmungcu, die für Erlegung von Wölfen entrichtet worden sind, und
zwar Sinei die bezQgUchen Ausgabeposten unter Angabe des Ortes, wo
der Wolf erbeatet wurde, au%eßl]irt. Damit eriialten wir Ober die da-
malige Vertndtong dieses Raubtiers eine Uebersioht, die nicht nnr für
den .Tagdfreund ititoressant ist, sondern auch einen gewissen kultui^e-
schiehtUchen Wert beanspruchen kann. Erlaubt doch die Statistik über
das Auftreten des Wolfes einen zietniirh sicheren Rückschluss auf die
Dichtigkeit der Bevölkerunir, din Art und Intensität der Hrwirtschnffiinfi
eines Landfs. dip r)fTpntliclio Siclit'rhfil u. a. m.: Widireud das KMub-
tier in der diclill)pvr>lk(u*ten Milte und dem Westen Deutschlands schon
längst der Kunst des jagenden Edelmanns oder der starken Hand des
Bfti^^ und Bauern erlegen ist, hat es hi den schwaehbewohnteo
Toarisdien West-Provinzen sich bis heute heimisch fühlen können und
streift von da Ober die deutsche Grenze. Im Gebirge hat sich der
Wolf wohl am längsten gehalten, aber die hochstammigen BestAnde
unserer Mitte^birge boten ihm doch nicht denselben Unterschlupf wie
das dichte Gestrüpp der französisch» n urd lothringischen Wälder, in
denen er in Folge dof^son sein Standijuai Lier noch heute aufgeschlagen
hat. W enn endüch lange Kriciisnol die öfTontlii he Sicherheit gelähmt
hat auf ^\'t"^' und Steg, und das w^v Lclicn. das sich im Schutze des
Friedens aus reichen Städten und bliiliendeu Durlern iu Flur und Wukl
ergoss, unter den rauchenden Trümmern der verbrannten Ortschaften
erstickt ist, da erscheint auch der Wolf an Stätten wieder, wo man
ihn län^Bt nicht mehr gesehen hat
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— 166 —
Woiiii nun «lie bezüglich ihrer Kullur uiul nevölkeiuiiii-dicfiti^Koil
fa^it glei(;h enlwi* kolfon Länder Deutschland und Frankrei' li in lift
Aujürottung des Wulies nicht dieselben Erfolge aufzuweisen luiben.
— m Flankreich wurden noch 1884 1035, 1885 900 W ölfe erlegt, — so
müssen io Fnnkreich besondere VeriiaUnisse die Vertilgung des sdiftd-
liehen Tieres erschwert haben. Die Verscfaiedenbeit der Waldknltiir
ist bereits erwfthnt, wesentlich ist es jedenfiiUs auch, dass lange sdmee-
reiche Winter, die bei der flberaus grossen Scheu und Vorsicht des
Wildes heute die unbedingte Voraussetzung fttf eine erfolgreiche Jagd
bilden, in Frankreich seltener sind als bei uns.
Vm die kurzen Rp<^hnungsaus7:ü?c einijrermassen in einen passenden
Kähmen zu bring(Mi. Iiabc ich versurhl. ciniiic liistonfcbe Noti/.cii über die
. Verbreitung des Wullcs indcii wcsitlit inischcn Laudcii /.usamiiienzustelien.
Die älteste Nachricht giebt die lex liurguudiunuin
KÖn^ Gondobod verordnet, dass jeder, der sur Erlegung vt»
Wölfen Bogen aufstellt, dies selbigen Tages seinen Naddwm kemifr
lieh mache. Zu diesem Zweclce sollen nach dem Bogen drei FWeo
gezogen werden, wovon zwei so hoch Ober der Erde liegen, dass eia
die Stelle passierender Mensch oder ein vorübergehendes Haustier not-
wendig daran stossen müsse und so den Bogen ohne Gefahr fiir sich
Sîitr Entladung bringe. Wenn einer trotzdem so unvorsichtig ist, in die
S<'hussHnie de? Rojrens zu kommen und denselben zu entladen. ?n trifft
fiir den Leibesschadeu, der ihm wird, den üogensteller keine Verant-
wortung.
Die merkwürdige Bestimmung ist wohl so zu erklären, dass man
an Stellen, wo der Wolf wechselt, SelbetschOsse gelegt hat
Auch Karl der Grosse hat sich veranksst gesehen, gegen die
Verbreitung des gefährlichen Raubtiers geeignete Maasnahmen zu taffsa.
So verlangt er in einem Capitulare de villis et cmrtis, dass ihm per-
sönlich über die Zahl der erlegten Wölfe berichtet und das Fell jedes-
mn] nhr rl)rncht werde. Er verordnet weiter, dass man besonders im
*) Lex Bnrgmid. tit. 46. M. G. LL. Iiib«mDB nt quiconque e praesentî lern*
poro occidendoruni lupftruin studio arcus posuerint, statim hoc ipsiini vioinis suis
codcm die vtiîganics cognoscant. ita ut très lineas ad praenoscenda pf>«iti arcus
indicia diligenlcr cxtendant. cxquibus duae superiores aiüL; quae si aut ab homüie
per ifnorantiain veniente ant ab animali domeatico tacta« ftterint, aine pwioalo
sagiUas arcus ciniuat. Quod si hoc modo i)rovi8a res ftierit, ut lensorae foctae
circumsistcnlibus innolescanf, quicunque injienuus incatite venions casum mortU
aut dbbilitatis incurrerit , nullam hoc colunuiiain is qui arcus posucnt,
auatinebit . . . Anf die anieaofenen QuellenateUen verwiea mieb tarn Teil VOle*
qnes Deatmction des animaux nabiblea. Paria, 1887.
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— 167 —
Monat Mai auf junge Wölfe fahnde und dem Vi* liri'mlior mit vpiijUlelem
Fleisch und Anj?ohi, mit C-rMbcn und WolfsliundL-ii iinclistcllc ').
Auf'h in seinem Capitiiiare Aqnisfrrancnse komnil er auf die Wolfs-
sc liädc'ii zurück und trifft Verordnuii^'cn, um die Vertiltrung systematisch
unii iiaclihaUig zu geslalleii: die Vicarii öoUen jeder zwei Wolfejäger
ballen und diese letzteren frei sein vom Kriegsdienrt und dem Besndtö
der GerichtsTenammlungen, um ihrer Obliegenheit beteer nachkomniea
za können. Die Wolfofeile mOBsen sie an den Fiskns aUiefem. Als
Entschadigong für ihren Dienst bat ihnen der Kaiser gewisse Getreide-
al^iaben zugeiviesen').
Wir dOrfen in diesem Erlass wohl den An&og der später fest
organisierten französischen Louveterie erblicken, wenn auch die Ent-
wiekelung dieser Einrichtung durchaus nicht eine ununterbrochene ge-
wesen ist.
Bald hat man auch, um den Eifer der Jäger nach Möglichkeit
anzufipoiiien, für jeden erlegten Wolf eine bestimmte Belohnung aus-
gesetzt So findet sich im Recbenbudie des finnaönschen Kronsdntsr
meisters ftr das Jahr 1297 eine Summe Ton 60 sei. f&r 12 Wölfe em-
getragen. Entsprechende iäntrftge bringe die Jahre 1805 und 1906.
Zn 1312 meldet das bezügliche Diaiium: Petras le Mengnider pro 4
hipdlis captis per eum in foresta Halatae ei redditis vivie in eamera
denariorum hnnc ibidem 20 soi").
Lupnrii finde i* Ii zuerst im Jahre 1202 wieder erwähnt *). Die
Einsct/.uii'j-nrkiindc eines Louvetier für den Forst von ßrcval aus dem
Jahre 1331 erwälml Du Gange.
Weiler sind uns eine Reilie von Namen bekannt, deren Träger
mit der Verwaltung der Louveterie am KönigUchen Hofe betraut waren*).
Vom König Karl IV. besitzen wir aus dem Jahre 1305 eine Verordnung}
die den Obergriflèn der Louvetiers entgegentritt und Terftkgt, dass die
>) Cap. de villii M. 6. LL. tiectio II, p. I, 89, De Ivpü omni tenpodre nobis
adunntÎAiit, qnantos nnusquisque conpraehenderit et îpaas pelles nobis praesens
larp farinnh et in menfip Mnjo illop hipellos perquiraut et conpraehendant tan
cum pulvere et iiariiis qiminque cum fossis et canibus.
') Cap. AquisgrajL ebflilda 171: üt vicarii InpariOB habeant imasquisque in
ano ministerio daos et ipee de boete pergendi et de pladte comitiB vel vicarii
ne nistndiat nisi clamor snprr cum eveniaf. Ff ip~i rertnri'^ 'îtiulcnnl de hoc ul
profectum exinde iiabeant et ipsae pelles luporum ad nostrum opus denlur. Et
unusquisque de bis qui in illo ministerio placilum custodtunt dentur eis modinm
yftiim de anmwia.
Tin Tange, QIms. uiiler laparina.
*) Ebenda.
*) Lavalléc, La chasse à courre en France. 2. éd., p. 400 (nach Villcquez 1. c).
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— 168 —
W oUsjîifîor zu hczalilen liaU ii. vva.s sie für sich, ihre I*ferde, Huiuie um
Falken requirieren. Derselbe Herrscher liat sich im Jalire 1413 noch
eiDmal vefanlasst gesehen, strenge diesbesOgticlie Verordnungen n
erlassen. Hior fOgt er aber hhuto, daas jedermann das Recht habe, ■
den Wolf zu jagen, und dass seine Schatameister und Steoaempfibifcr 1
nach alter und gewohnter Weise die Belobnongen f&r das erlegte Raab- j
ti^ dem Jäger atiszahlen sollen.
Doch es wftrdo hior zu weit führen, jede diesbezügliche Verordnung |
dos Finzolnen anfztizählen ; dass sie sich immer und immer wieder *,
I
nötig ni;u Ilten ~ aus dem Xül. .lahrhunderl kenne ich vier, aus dem |
XVII. scrhs. aus den» Will, nouii — spricht zur Genüge dafùr, wie i
wenig ei* gelungen ist, der Wolfspluge Herr zu werden. \
Nicht anders als in Frankreich ist es in Lothringen gewesen. i
Wenn die beiden Länder aadi politisch getrennt waren, so tnim
doch die Gründe, die ich f&r die französische Woltsplage angefülirt
habe, audb fQr Lothringen zu, und falls wirklich hier besondere Mass- i
regeln gegen das Raubtier ergriffen sind, 80 war dci Erfolg derselbeD
durch die französische Nachbarschaft immer wieder in Frage gestellt. i
Die Thatsachen entsprechen denn aucli durchaus den Verhältnissen in *
Frankreich. Bis in unsere Tage hat sich der Woll als Wechsel-. •
vereinzelt auch als Standwild in deu lotbringischea Wäldern gehallea ')
) Im Jalire 1876 wurden «rlegl 4ä Wölfe,
t877 >
44
1878 >
M
1875)
53
1880 »
»
67
1881 >
*
21
1882 >
»
34
1883
»
34
1884 .
>
m
1885 »
»
88
1886 >
»
14
1887
*
Ifi
1U88 »
»
12
1889 »
6
1800 »
5
>
(Mitteilungen über die forstlichen Verhüllnisse in Klsass-LoLlir., 1883, p. 142^43,
Ikiträ^e zur Forststaliülik. Jahrg. 1884 £f. und freaadlicbe Milteilaaf (naeh den
Akten) d«8 Heren Forstsékreiars Graweri
I ber die heutige Verbreitung des WolfOB Terdank» tch Héntl Porstnt
von Paacke folgende interessaoten Angaben:
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— 169 —
und für die Zustände im Mittelalter lîibt uns die alte Met/d Sfndt-
reclinung eine iinssorst lebendige Illustration. Die genannten .lagdorte
liegen in einem Kreise von ca. l'/«Mfil( n rin^rs um die Stadt, und in
diesem bcsrlirf^nkten Bezirke wurden in einem .lahre 819 Wolfe erlt'irl;
selbst die Hauern der allernächsfeu l'm^n<l)uii^' . aus Sabluii und Mon-
tigny, haben lieulegekl verdient. Die Zahl iîsL s»» au8.serordentlich hoch,
dass àe ftuch bei Berücksiditigung der um 1388 gevt^ iss ungleich grösseren
Waldkompiese als DnrehschmttsaffNr kaum gdten kano. Es ist wohl
anzunebnien, dass sich das flache Land ron den Verwüstungen d«r
nur knrae Zeit voraofgehenden Kriege gegen die sogen. En^ftnder und
den Grafen von S. Pol nm h ui( Iit wieder erholt hatte. Auch ein
Einblick in den städtischen Ktat nötigt zu dieser Annahme. Die Aus-
gaben des Rechnungsjahrs 1388/89 betrugen 530 lib. 10 soi. 4 den.
Davon entfallen auf Helohnunpen für ^relötete Wölfe 78 Hb. 9 m\. den.,
da.s iöt annüiiei-nd der siebi'ute Teil der släiltisrliru ( ie.saüilausgaben.
Nun ist das Finau/jahr J388 durchaus iKuiual und hat sonst nach
keiner Richtung besondere Anforderungen an den Stadtsäckel gestellt.
Wie sollte es aber möglich sein, bei Krankheit, Teuerung oder Krieg
das Gleichgewicht in der st&dtischen Geldwirtsdiaft zu hallen, wenn
der Etat mit einm derartigen Âusgaheposten regelmässig belastet ist
Ich lasse nunmehr den Auszug der Stadtrechnung von 1388/88
folgen:
Cest oeu que Ii trezoriers ont paieit et delivrey des la chande-
lour pour [13] 88 jiisques 1a cbandelour pour [13] 89.
Premier paieit Ion secon jour de février pour [13] 88 pour 4 lous
pris a Romhairt paieit par Jehan de Waudrevange 20 sd.
»In nencror Zoit, und zwar seit 1870, hat sich die Hichtang der Wand«' runden
der Wölfe deullich erkeonen lassen. Idit, Vorliebe wandern sie den Mosel hänge n
entlang and beriUmn die indmr NJUie der- Hotel Östlich und westlich liegenden
Forsten, oder sie verlasBen die Mosel bei Pont^A^Housson, vm si( h nach den in
der riu^'fliun«; von Notneny lip^ond' ii Fnr^ffn zti wf^nd^n und voy dort niis narh
dem Pasiüeren der Seille durch die Waldkomplexe, von welchen die Slualsforslen
Qi«itt«ny, Améléooiurt und Nenfeher der 01ittf5rsterei Cbfttean-Salins einen TeU
Inldea« durch den Wald von Remitly in der Oberlftrsterei Falkenberg bis in die
Forsten der Oberforsterei St. Avnid vorzndrin;:rn, tind sich von dort nns nach
Nordwesten wen«lend, durch die Haupt waidkomplexe der Oberforsterei Bolclien
und Bavendorf bis in die Nähe der Mosel bei Died«tiIiofen ni wandern. Von
dieser Han]»twanderTiditnng ans, welche durch die AneintndsrrMiittnc nicht nn>
bii.'deiit<-nrlrr Wnldknm]ilexc brdin^rt und begiiiistiü't wird, worden kleinere Slreifzüge
dur( h die benachbarten kleinen Forsten unternommen, ohne jedoch wesentlich
davon abzuweichen.
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— 170 —
Die Rechnung fahrt in dirscr Aiisnilu li" likcil fort, ich habe die
hc/iifiliclieti Posten tabellarisch zusainiiienprsU'Ut :
Zahl
Wölfe
irBMnsr
fTvU
jcnan ae
Waudre-
Febr.
2
4
Rombairl {Romhach)
vange
20 sd
5
HnrcflllA dfi lev nhaiirv
(CourctUes-Chaussy)
»
15 >
6
2
Charrixey {Ckerisejf, K,
W t-f ft'fi » . • • •
10 »
»
9
3
Angondange {JiagtndiHr-
15 >
yen) ... . .
»
11
a
a
Lostange [Limmgm) .
>
10 »
»
18
2
10 »
15
8
Landrewange (Landrc-
wingeti, K. Mdzerwiesè)
>
1Ö »
>
lö
â
S. Preney en la Mon-
tagne(.S.Pfi«i/-ia-it/o>«-
Uufue, K. Briejf) . .
»
15 >
18
3
Longe nuwe {Longeau^
Ferme hei Ckâtd-S^
GtTntain)
•
15 •
>
20
2
Airs de iey Coulanbey
(Ars-Laqueiicxy) . .
>
10 >
22
2
Sanrey (SaHcy a. â. Nied
oder hu y' (1/1/ y) et
Ahicrnf'v f Attltuutti A'
P(Wije)
»
10 .
*
25
4
H à Vallerui (Valleroy,
K.Briet/), 1 à Pcrjaef
[Furrejcux, war An-
uc.ce von Mecleuvc)
»
20 »
»
2G
Villeir l'abbie {Villcrs-
»
15 »
»
28
é
QoWBDge {Clomni/e im
»
20 >
40
200 sol
J
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- 17t ^
Zalil
Monat
Tag
der
Ort
Trésorier
Pr«a
Wölfe
März
1
5
2 à V<'jrf'v fr%), 3 à
Chaillcy (Chaill;/ hn
Ennertf, K. Vujy oder
.Tohnn de
VVaudre-
m âer Ifieä) . . .
Tange
25
soi
>
3
2
Maixeire (Mainens an
der Mosel ) ....
>
10
>
6
3
Boix (loWaippey ( Woippy)
15
>
10
4
Vi^iiuu'llc (VïgneuUes) .
>
20
13
2
SeiiK'foiiil ....
»
10
15
3
làMcriviUe {MormlM)
2 à Secourt. . . .
>
16
»
»
18
2
XucUc (CKMun», Krm
Fransoi
10
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20
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Marcoul
25
»
•
25
3
Landrcvange ....
•
15
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CO
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4
Suelevange {SUcaiiye) .
»
20
»
30
2
Saney {Sanc^o, Fmisch)
>
10
31
2
Landrerange ....
»
10
»
37
loa
sol
Âpril
5
2
Dung (Diii)i-€n-8aiuh<if/,
Frans'ni
K. Paiujc) ....
Marcoul
1 i\
»
6
2
Joiei (Jotuf-aux- Arches)
»
1 n
1 u
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10
3
Boix Rebewan (f) . .
>
1 r;
»
»
16
4
2 à Buy (B»i/, WeSler
beiAniilly), 2àSorbey
ifi
{Sorby, K. Fange)
»
9A
5
Noweroy i]\fytrnif-i(- Ve-
neur) et a FitMiiecourt
25
»
»
20
3
1 à Remilley, 2 à Baki
24
15
»
2
Boix de Ghampel (?) .
>
10
»
26
3
>
15
»
»
29
2
»
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26
180
soi
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Zahl
Monftt
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der
V.'i i'
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TrâMvïer
nen
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1
4
3
4
2
3
30
3
2
Soigne (SiAyne) . . .
Hawctoncourl (llaucon-
court a. d. Mwd) , .
2 à Anerev {Enucry, K.
M''t:-) .1 à Ruxiel
(linyy, K. Vi'jif?) . .
Morlange {Murltnym hei
Bingen, K, Bollen) .
2 à Verey (F///,
Vi;!')). ^ à Aviinct'y
(Amnci/, Annexe wu
S. Barbe, K. Vigy .
OstelaiDoourt {Chdawr
amrt, Aiutexi V, Flwg^
AT. Vigtj)
Witonville ( ViioncUle,
FrankrcicJi) ....
2 à Marley {Marin), 1 à
IVaiel {Prayel, Hof hei
Ahiiii'/). I àFait(l'<y,
A', y crut/) ....
Bornei
Xuelle
Ansiii {Ane^ bei Soigne)
Krganrey {Arganq/^ K.
ym)
Corcelle
Fransny
Mari'uul
Fourqui-
{rnon
NoiroD
»
»
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Fourqui-
gnon
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Trésorier
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Domangevülü {K. Pangc)
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»
10
1
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Genestroy (m mw») .
»
2V* 9o\
»
12
6
3 à ChamfiDat (Chemy-
not), 2 à Boxeire (Boch
rjVVf« - -Froidmmit,
Frajilrcifh"':. 1 à Lo-
ve ne y (L't'i 1(1/11 ;f) .
>
no sol
14
2
Airey {Ârry) ....
»
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18
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Rouzeruelle (S^rieidle)
»
20 »
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eti-Snnlnotf, K. Panae)
»
10
27
boix d»' .Muiieiief . .
»
25 .
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28
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16 »
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»
29
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11
2 lovet
Sut'liiiiûffi {tiilriiniif
3f etr)
2 *
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187 sol
NicoUe
Ausist
1
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16 sol
»
3
2
Rodiereuge {Rosslinyen,
K.Diedenhùfm). . .
>
10 .
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4
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NieoUe
1.') .
m
6
2
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10 »
m
10
4
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viilers, K. Fange) . .
>
20 >
»
14
3
Corcellc de ley Cbaocei
16 >
16
6
1 öemeicourt ....
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12 sol GUeu.
— 174 —
Zftlil
Monat
der
Ort
Tr<8ori«r
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August
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2
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NicoUe
iT)
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10 soi
»
22
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Wald, Gemd. Woippy),
et eil Patillon boix .
15 >
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25
1
boix de nriniont (Ilö/ie
twi S. Julkn) . . .
>
0 •
26
3
Wessuet (?)....
»
15 »
»
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4
Lonjf auwe {Longeau Hof
Gemd. (MM-S-Oer-
»
20 *
36
162^/« soV
Sept.
0
2
en Gourgiemon (nrJif
die JlöiiC ewisdien Ars
und GoTMC [Gurgiianus
mons]^, a Âirs . . .
NicoUe
FVanson
10 soi
4
2
Juxey
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10 »
6
2
Vigney {Vignejf^ K.
10 -
»
9
4
2 à Songne {Soigne, K.
Verny), 2 h Pontoy
20
{Pontoif, K, Vemjf) .
9
11
1
Liiestange
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5 ^
14
H lu ourt (£oii€0«r^ K,
Mrtz\
Simonas
Houdebraut
10 »
15
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15 -
>
18
4
la Chcoal (La Cfurum,
Ba«à der sieh m die
SeUU ergies^ . . .
»
20 »
20
3
Ba/on(;ort {BatonoOHrty
Jrunycf . . • *
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2
Sanrey sus Niet . . .
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10
26
2
Suligney {SiUeguy^ K.
10 »
»
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28
3
2 à Coin et 1 j\ Loiville
{I^oUle 0U SiUegng) .
»
30
150 peL— —
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— 176 -
Zahl
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Ort
Trésorier
Preis
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2 à Gerey {Jury, K.
Vemy), 3 à boix de
Camay (Coma, ah^
Simonas
ganijeu, su Pmkiy) .
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»
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2 à Abi?Tiov ( A'ihiqiwi,
Weikr bei Coincy), 1 à
Airs de ley Golambey
»
16
»
»
2
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10
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9
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J\, 1 (UII/f'K 1 il AU"
werev îA.outy Gesud.
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9
25
2
Ifonlev ( Marhi)
«■«waviiv^ T V ***** ' w J *
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9
sol
NicoUe
Nor.
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2
1 & Vigney, läSoil>ey
Mourtelt
10
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1 a boix de b. Jorge»
1 as Alleinnii^' . . .
10
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Salnev (Soêûmu^ ...
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(Beiiùe jm Satoneoitrt)
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10
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Dez.
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1 à Fremecourt, 2 à
Colignon
Noire!
15
12
2
»
10
16
2
Saucy {Satdqf tu Trwi-
nUfl, Fr.) ....
>
10
18
1
Groxuet {Groaifeux eu
6
»
20
2
1 à Groxuet, 1 à Praiel
{Praifd 0u ÀMffiijf)
10
11
66
sol
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Zahl
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Wiilfc
Ort
TréMurier
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3
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2 à Groxilol. 1 ?i S;mry
(a. d. Nied od. bei Vigtj)
Colignon
Noirel
15 soi
»
5
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10 .
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3
Wrixe ( Varize^ K. Bd-
16 >
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Laudrevange ....
20 .
12
1 à Scaille, 2 à Prenoy
15 »
*
16
3
1 à Longeville de ley
Chatnonat, 2 à Sanry
15 .
*
20
4
2 à Hoiuebuirt, 2 à Mai-
20 >
*
21
2
•
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taLnH'. 1 à Saney . .
10 »
24
5
3 à Luiidüiiviler, 2 à
25 .
27
4
2 à Xuelle, 2 à Este-
90 >
35
175 soi
Gesauitübersiclit
laî - Zahl dor Wölfl» Preis
1666. lùlmijir .40 200 sol
Mäiz . . 37 185 .
April . . 26 180 >
Blat. . . 80 150 t
•Inni 7 35 »
Juli ... 40 187 »
August. .85 162 Vi *
Scploruber W 150 »
Okiober .18 90 »
November 10 50 »
Dezember. 11 55 >
1389. Januar. 175
819 1569 8ol
= 78 Ub 9 JK»I 6 d.
Digitized by GoogI<
— 177 —
Die üeirat zwischen Nicolas you Lothrmgeu und Anna von Frank-
reich und die firanzMsch-bnrpndisehi»! Wirren.
Von Dr. Hans Witte, Metz.
Bei der Ordoung des vom Bezirks-Archiv zu Metz in Chelteiiham
aogekauftea Urkundenfoiiâs ist mir eine Urkunde in die Bbide gefallen,
welche einen Teil der französisch-bargundischen Wirren in wesentlich
neuer Beleuchtung erscheinen lassen dfirfte* Bei der Kürse der Us
zum Erscbeinen des neuen Jahrganges dieses Jahrbuches TerlÜgbaren
Zeit und infolge anderer dringender Arbeiten war es mir leider nicht
möglich, das Ergebnis des Fundes nach allen Richtungen hin er-
s^hnpfpnd dar/cnslrllfii : ich mussle mich darauf beschränken, dasselbe
nur n< 11(1111 ttiu mit der gegenwärtig bestehenden Auffassung in Zu-
sammeiiliang zu liriiiiion.
Im »Jahrbut Ii der Gesellschaft für luUiringische Geschiditc und
Altertumskunde« voni Jalire 1890 hat Dr. Ucinrich Witte schon erschöpfend
gehandelt Ikber die Bedeutung des Herzogtunis Lothringen in den fran-
iGsiseb-burgundischen Wirren; wie es schon durch seine geographische
La^ bedingt wurde, dass es beide streitenden Teile nun Bundesge-
noseen begehren mussten. Denn als Verbündeter Burgunds würde es
deesea beide Reichshälflen zu einem abgerundeten Ganzen zusammen*
geschlossen haben, während es sich im Vereine mit Frankreich als
eine feindliche Masse zwischen dieselben schob und für eine Konzen-
tration der burgundischen Kräfte ein erhebliches Hindernis dargestellt
haben würde.
König Ludwig XI. war e» anfangs gelungen, den Herzog Johann
von Lothruigen durch die Verabredung eines Ehebundes zwischen
dessen Sohn und voraussichtlidieDi Nachfolger, dem Harkgrafen Ni-
colas du Pont, nnd seiner eigenen Tochter, der Prinsessm Anna von
Frankreich, f&r sich zu gewinnen. Aber diese Freundschaft verkehrte
sidi in ihr Gegenteil, als der Herzog sich bei seinen italienischen
Unternehmungen durch den König schmähüch im Stirlio g:('la<>en sah.
1464 ging er ein enges BiUidnis mit Karl von Burgund ein, dem er
ein ausgezeichnetes Hülfskorps gegen Frankreich zuführte.
Nach dem all'/emeinen Frierlrn <?elang es Ludwig XI. abermals,
den Herzo^r diiirli wciturlicridc^ Kiil^f^rtikommen an seine Sache zu
fcssehi. und das Klif|iroji kl scliicii jrtzt. iiachilriu es ,l;du'e lan«r ?;c-
ruht halte, zu einem glüekliclieu Absehlusse geiuiigeii /.u ï^ulleii : lin
IS
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i
— 178 —
Juni 1406 bpjrnh sich Markgraf Nicolas nach Paiis, um dort maß
Vermählung mit der rrinz('s?in Anna zn feiern').
Werfen wir zuuächtiL einen kurzen Blick auf das von jener Hei-
rat handelnde urkundliche Material, so kennen wir:
1. den Heiratsverlrag vom 31. Juli 1466 mit der Ratificatioa
Lodwigs XL, welche schon am 1. August 1466 folgte; •
3. eine besondere Festsetzung des Heiiatsgates neben den schon
im Heiratsvertrage enthaltenen Abmachungen vom 13. Januar 1467;
8. einen Brief an Bar vom 10. August 1467, in welchem der
König zum Widerstande gegen einen burgundischen Einbruch anfeuert.
In demselben wird die Heirat bereits aïs eine vollendete Tbatsacfae
erwähnt "j;
4. 1475 endlich fordert der König vom Herzog René die Rück-
zahlung newiriser dem Elicpaare von ihm gezahlter Summen ' inondant
les sept auütt' 5 de leur mariage ; c'est à dire, depuis l'an 1407, qui
est celui de leur mariage, jusqu'à l'an 1473, qui est celui de la mofl
du duc Nicolas > ^.
Gleichwohl herrscht allgemein die Ansicht, dass diese Ehe nie-
mals zustande gekmnmen sei. So sdireibt Galmet, der doch selber
betont, dass ein betrftchtlicher Teil der als Heiratagut festgesetzten
Summe wirklich zur Auszahlung gelangt ist: * Toutefois on sçail que
ce mariage ne fut jamais consommé ; que le duc Nicolas ne fut jamais
réellement mariô : qu'il n'eut jamais d'enftins lepitimüs : et qu'il demanda
en mariage Marie tille de Cluirles due de JJuur^rtt^iie > ete.'i
Nun, dass Ni* olas keine le;iilimen Kintler halle, da^s cr später
nach der Hund Maiias von liurgund strebte, ist ja allgemein bekannt.
Zu bedauern ist es nur, dass Calmet nicht sagt, woher er weiss, dass
die Ehe niemals nun Abschlüsse gekommen nt Obige in Vobindiiog
damit gebrachte Thatsacfaen beweisen jedenfoUs in der Beziehung mir
recht wenig. Wenn der Kdnig von Frankreich, zumal Ludwig XL,
wirkUdi einen namhaften Teil der Mitgift ausbezahlt hat, wenn er
ferner in öffentlichen Urkunden von der Heirat als von einer voll*
endeten Thalsache spricht, so .^iud doch dies Gründe, denen man
mindestens ein gleiches Gewicht zuei kennen niuss wie der Kinderlosig-
keit und dem imstande, dass das l*aar sich bald wieder ^retiennl und
sein gegenseitiges VerhälLms danu als Ihatsädüicb gelöst betrachtet hat
1) Calmet II, 874.
^) rriltTM t lU, preuves 668.
*) Calmet U, HTb,
«} CUmet U, 876.
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— 179 —
"Wie dem aueh sein mag, heute hemcht die Ansicbt Gaimets,
dass ein wklicher Ehesdiliiss nidit stattgefunden habe; und audi
Hdnricfa Witte vertritt dieselbe in eeiner neuen Arbeit, indem er in
Bezug auf Nicolas noch zu Anfang 1472 sagt, er sei es müde gewesen,
»der C'wiun Rräiitiiiam dor Prinzessin Anna von Frankreich zn srin*').
( ll»t'n war bereits auf dir Wichtigkeit der Herauszahlung eines
Teiles der Mitgift an Lnthriuireu liingewiespn. Wenn sieh nun der
Nachweis führen hesse, daüs die ganze Mitgift in die Hönde des Herzogs
von Lothringen gelangt wäre, so künate man an der Thataache eines
reehtekraftigeQ EbeschhuBee nicht mäir zwëÊân,
Die oben erwfihnte Urkunde nun aus dem Gheltenhamer Fonds
(ein Or^;ittal mit abgefoOoiem Siegel) enthftlt diesen Nachwds in der
That Sie ist datiert auf den 23. Oktober 1468 und gerichtet vom
König an seine Beamten in Chalons an der Marne.
Weniger Gewicht soll hier darauf gelegt werden, wenngleich es
nicht unbfidPiitcnd in Rotrncht kitmtnt. dass der KöTiip: im Eintranfr der
Urkunde klar und deutlich von dem seit längerer Zeil gt'^< l^hcnen
kir< l)li< hen Eheschhisse spricht: »du mariaige, qui ja a este fait et
soléiiipnise en face de saincte église de nostre très chier et lies ame
filz et cousin Nicolas, marquis du Pont ... et de nostre très chiere
et très atnee fiHe Anne de Firance.« Wenn man auf die bezüglichen
Andeutungen des Königs in anderen Urkunden kein Gewicht legt, weil
man einem berechtigten Hisstrauen gegen ihn eine Ar die historische
FoTBchnng bedenkliche Richtung giebt, so braucht man es auch in
diesem Falle nicht zu thun. Das Entschddende ist und bleibt die Mit-
gift, und mit dieser hatte es folgende Bewandnis:
Als Heirats;jut war eine Rnmme von 487500 livres festgesetzt
worden. Und von dit-scr hatte der König, wie oben an^ndputof. dorn
Heiratsvertrage /titnl;re ihT, »nn i. gehon vor dem 31. Juli l KiO an den
Herzog ausgezahlt. Es sclieitii ilun also doch damals uiii dem Iluih-
zeitsprojekt Ernst gewesen zu sein. Denn wenn es sich lediglich darum
gehandelt hatte, Lothringen auf seiner Seite festzuhalten^ so wftre dies
der Staatskunst des Königs yieUeicht auf billigere Weise mOgUch ge-
wesen. ^ Jedoch darauf soll hier kein Gewidit gelegt werden.
Nach dieser Anzahhng blieb ein Rest von 360000 l. An Stelle
dieser Summe vers|mich der König dem Lothringer verschiedene Grenz-
plälze in der Champagne, die in der unten al^edruckten Urkunde auf-
gezählt sind . ?nwio Besitzungen und Rechte in Lantrur doc und der
Provence, auf die es in diesem Zusaniiiienhange nieiil uiikummt. Eine
1) Jahrbuch IQc lolhringische Geschichte und Altorlanskuiidc. 1890, p. 19.
18*
- 180 —
Einlösung voû Seilen Frankreidi- konnte geschehen dui-ch Zahlung der
vollen Summe von 350CKXJ I. Und für dt ii Fall (Ick kiiiderlosen Sterbens
Annan war der Heimfall dieser Besitzunjion an Krankrrirh festjpselxt.
Aui 12. Januar 1467 verlieh der König mit Uezuguaimie aui den
lltiiuU vertrag die Cirenzplätze der Champagne dem Markgrafen Nif'ohis.
Die beigefügten I3estimuiungt?n über nüütärische Cooperalioii im Kriegs-
felle siiid hier für uns tmwesenüich, von grosser Bedeutung Jedoch die
Einräumung der Einkünfte dieser Tmitorien an den Herzog mit der Be-
fugnis, sie durdi eigene Beamte zu erheben.
Hier reiset die urkundliche OberUefening pl5tzlich ab, und man
konnte bisbw in der That nicht wiesen, ob die zuletzt erwähnten Zu-
^pslilndniase an den Herzog von Lothringen wirklich einmal in die
i'i axis umgesetzt worden sind. In diese Lücke tritt die Cheltenhamer
Urkunde: sie i.st dirrkt vprnnln'^st durch ein mpinos Wilsen« nirlit er-
haltenes Schreiben d« Ilti/ug^ Johann an dt n Kouig. dessen Inhalt im
Eingange zum Teil wiedergegeben ist. Der Herzog giebt in ihm dem
Könige die Eruemiung von drei lothringisdien Beamten, Johaua Synner,
Peter de la Barriere und Peter Morel mit Namen, flDr die als Hi^
gewonnoien Gebiete der Champagne bdcannt und bittet vm deren Be-
stätigung. Und diese Bestätigung erteilt der KOnig in der vorliegenden
Urkunde, also am 28. Oktober 1468!
Der Herzog hatte lediglich durch die vollzogene Ehe ein Recht
zu dieser rieamtenemennung; und wäre diese nicht in rechtskrärUger
Form zustande gekommen, so hätte er sich niemals mit einem solchen
AnHiniien an den König wenden dürfen. Fnd da«<? der Köni<r l iuem
.solchen niemals nachgegeben halicn winde, wenn ea sich nicht auf die
vollzogene That.sache der ll< iial gesliUzl liätte, braucht nicht erst be-
tont zu werden. Es ist ihm ohnehin schwer genug gelallen, die nach-
gesudite Bestätigung zu erteilen, und wenn er nur dnen Schein des
Rechtes gehabt hätte, dieselbe zu versagen, so wtirde er es sieber ge-
than haben. Aber er war durch sein mdofach in feierlicher Form
verpülndetes königliches Wort gebunden, und der Notwendigkeit, dieses
wenigstens formell zu hallen, konnte auch er fflch nicht entziehen.
Eine Veranlassung, Lothringen durch Darbringong von Opfern bei guter
Laune /II erîialten, war jetzt weniger denn je vorhanden: durch das
meisterhall gewählte Danaer^oschenk Epinal^ nn Lothriniron hatte der
König die beiden Mri/nglumer .so gründlirh mit cinaudcr veilciaUeU
duöS er jetzt sogar enmial in der Lage ^var. ihren Kiimpfen al« tertiiis
gaudeus zuzuschauen, isur die Rücksicht aui sein gegcbeiieü Wort
konnte es sein, welche ihn zur Bestätigung der lothringischen Beamten
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- 181 -
veranla^^slc. — Fs 7.oh^\ sioh also, dn^s die Ilandlnngen beidor Fürsten:
sowohl die Ernennung der Beamten und deren X'orschlag zur könig-
lichen Bestätigung durch den Herzog Johann, wie die Vollziehung dieser
Bestätigung durch den König — ohne eine vollzogene rnohtlich unan-
tasilbai-e, also kirchlich eingesegnete Khe zwisclien Nicola» und Anna
Tollflftftii^ BodeiddMr sind. Man ist daher gezwungen, eine solche als
tliatsfiiäiUch &l)K68Glilos86a zu betnuditBa. —
Aber wie mussteo sieb aeit der Hoduseit die Beadiungen zwiscbeo
beiden Hafen Tecflodert haben I Wenn man auch bei Ludwig XL» fOr
den Lothringen doch nur ein Werkzoii;: ;^egen Bnrpind sein sollte,
wohl zii keiner Zeil ein wirkliches Wohlwollen gegen seinen Schwie»
gcrsohn nnd dessen Angehörige voranf?!etzpn darf, das was ans «einer
Verfi'i'^uiii.' an die königlichen Be;i'ii!'^'n 'i' Clinlnns vom Jaliie 14(18
spricht, ist nichts weni^'er als die kühle *ilei« hgültigkeit eines berech-
nenden Sehwiegerv-aters. Und wessen musste sich der Herzog von
seinem königlichen Verwandten versehen, wenn er es für notwendig
hielt, seine Stettung in d&k neiioi Erwefbungeu durch ausserofdoatUdie
Schatzmassregeln zu befestigen? — Er. erinnert den König an Zuge-
ständnisse, die er ihm bezGglich der Beamtenemennung in jenen Terri-
tonen gemacht haben soll, nftmlich
1. Ernennung der Beamten durch den Herzog nach dessen h^lem
Ermessen (»qne bon lui semblera*) and dem Könige g^ntÜier
lediprlich die Pflicht, dieso Ernennung anzuzeigen;
2. dass, falls der Kowin mit der }>es!ätigung der Beanden /r)gern
oder öie gar verweii^eru i>ulUt', diese auch so. lediglich auf
Grund der lierzoglichen Ernennung, ihre Ämter heklcitien dürften.
Ob und wo diese Abmachungen in Wirklichkeit stattgefunden haben,
ist mir mdMikannt. In den b«d«n bekamiten Ihrlomden vmi 1466 und
1467 ist dem Herzog allerdings die B^imtenemennui^ zugestanden,
ab«r nur ganz allgemein, nicht in dieser detaillierten und flkr den König
so ungünstigen Form. Der Herzog schemt sich hier also auf münd-
liche Abmachungen zu beziehen und, dem Werte dieser mit Hecht miss-
tranend, die Absicht gehabt zu haben, ihnen eine urkundliche Fixierung
in aller Schärfe zu geben. Diese Absicht gelang indessen nur halb,
denn der König bestätigte zwar die lothrinîri^chcn Ron m f en, verhielt
sich aber diesen allgemeineren An?fiihnnii:eii dis liir/(i|;s ^M'^enüber
durchaus referierend und hiilele sich wcislicli. zu ihnen Stellinig zu nehmen.
Hochinteressant vor aUen Dingen ist es zu sehen, wie sich der
König, nachdem ihm so gleidisam die Pistole auf die Brust gesetzt
war, mit seinem Gewissen abfindet. Einen Bruch seines königlichen
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~ 18S —
Worte« in ungeschminkter und unverhüllter \\'oi>e wolüc er nicht auf
sieh nehmen. Ebensowenig jedoch wünschte er die Lothriuirci in den
rulugeu ungestörten Gennss seiner weit;!ehendeu Ziitrcstäinliii.-se zu
setzen. Die vorliegende Urkunde ist das Produkt dieses üiueren W ider-
ötreiles, in dem sich der König befand, und bringt denselben in voi^
zägUcher, wahrhaft dramatischer Weise zum AmdriM^ Und der aus
diesem imiwn Konflikte henrorgegangeoe Entschlaes des KöingB iat
bezeichnend CCür dessen ganses diffch Doppefasfingigkeit gekennseicfanetes
Wesen. Er bestaad darin, die Bestätigung der lothringischen Beamten
offiziell und formell zu vollziehen ; aber in dersdben Urkunde, in der
er seinen Beamten in Chalons diese BeatAtigung anzeigt, giebt er den-
jenigen, die bis dahii], von ihm selber ernannt, deren PkHze innefrehaht
halten, den bündigen Befehl, alles zu thiin, um diesen lolhrin^i.-clicn
Eintlrin^diniron ihr Amt und Leben uiu rtnivilieli m machen, damit end-
lich auch dtuii Herzog die.ser Besitz verleidel werde.
Und welche feine Anoitinung des Stoffes in der Urkunde I Diese
Weisung an die durdi die Lothringer verdriUigtm franißsiaclien Be-
amte, ohne Frage die Haupt^adie in dem ganzen ScbriftetQcke, ist
anf einen einzigen nicht langen Satz mitten in der Urkunde beschrBnkt.
Die ihn vorne und hinten einschliessende grosse Ilasse des Textes
stimmt in beiden Hftlften, abgesehen von der auf den Eingang be-
schränkten Wiederholung des hilialle.^ der Eingrabe des Hereogs Johann,
vollkommen überein : sie enthält sonst nichts al^ leere, sich oft wieder-
holend*' Ileden^^arlcu über die Besläti^unitj der Lothrin^ri r. Wer die
Urkinidc nur lliu htig liest, dem kann es leicht passieren, dass ihm ihr
eigenlUchei Kein entgeht, uujsonielir als die erste Hälfte in so um-
ständlicher und an Wiederholungen reicher Weise von der Bestätigung
luindelt, dass man der Versodiung, einige Zeilen m fdaarspringen oder
sogar die Urkunde, von der man nichts Neues mehr erwartet, ganz
aus der Hand zu legen, kaum widerstehen kann. — Um so grtSsser dann
die Oberrasdinng, wenn urplötdidi, wo man es am wenigsten erwartet,
aus diesem Wanste zustimmender Redewendnngm die wahre feinds^ige
Meinung, die sich nicht länger mehr verleugnen kann, henorbricht :
»Mais eenlx. qui par avant lef tenoient ... se veulent efforcer* et'*.
Aber nur in einem einzi<ren lapidaren Satze voll leidcnschaffliehcr Vs-
regung; daini auf einmal wieder ?anz ebenso unveiniillelt und ohne
Übergang die Fortsetzung der vorlierigen Gemütsruhe und Friedfertig-
keit! Man glaubt sich getäuscht zu haben und liest den Kernsalz noch
einmal — so überraschend ist dieser zweimalige Wechsel der Stimmung —
um sich zn ittierzeugen, dass in der That die Urkunde aus drei merk-
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— 18S -
wûn% gnqip»rteD Teflea besteht, too dsnea dar erste und dritte, in:-
haltfidi Obereinstimmnnd, nur lokal durch die Dazwischenschiebung des
z^vpiten getrennt ist; der zweite aber im schroffsten Gegensatz zu der
Hroitspiiriiikf'it joner sich mit einem oinzi*rcn Satze begnuizt, ihnen in-
haiUich [/t radezu widerspricht und dennoch den ei;z('iiUi( heii Inhalt der
Urkunde in .-ich vercinifrt. Augenscheinlich hat man diesen cigeiitUchen
Inhalt der Neugierde Unberufener entziehen wollen, indem man im
ersten Teile in so ausgiebiger VVeisie Ii iedtertige Gesinnungen kundgab,
dass dadurch jegliches Interesse im Keime erstickt werden musste.
Und wenn dann dar irissbegierige Leser sich wirklich 2wang, wenigsteos
noch einige Sätze im Scfalossteile za lesen, so fond er An&ng und
Ende in so schOner Oberetnstinunong, dass er das Blatt gewiss tief
durdidrongen von seiner fbimlosîgkàt ans der Hand legte.
Die positive Bedeutung dieser Urkunde ist also:
1. der Nachweis, dass die Heirat zwiadien Nicolas yon Lothringen
und Anna von Frankreich in aller Form TOÜzogen worden ist;
2. genauerer Aufechluss ûbw die v^bredete Art der Beamten-
ernrnnung in den als Mitgift an Lothringen gekommenen Teilen
der Champagne;
3. Darstellung des Vollzuges der ersten Ernennung von lothrin|^>
sehen Beamten dort sowie der kaum noch zweideulij? zu
nennenden formellen Bestätitrnnfr nnd thatsächlicben Unter-
gmbnn^^ ihrer Stellung durch den König.
Oben war die Rede davon, welche neuen Thatsachen dem \mlo-
ri.-(h<'n Wissen durch diese Urkninle hinzii^^'fügrt werden: jetzt mag
noch Ulli einigen Wurti'n darauf liingewieson werden, in welcher Welse
sie sich zu der bestehenden Geschieh Lsauflkssung negativ verhält. Die
bisherige Anffossung über das Verhältnis der Häuser Frankreich und
Lothrii^^ zur Zeit dar burgundischen Wirren hatte jedoiftdls den
Vorzug der durchsichtigen Klariieit und leichten Verständlichkeit: Lud-
wig XL gewann Lothringen för sich, mdem er ihm durch die in Aus>
sieht gestellte ehelidie Verbindung mit einer Cranz ()sischen Prinzessin
schmeichelte. Aber er dachte von vorn herein niemals ernstlich daran,
schob die Heirat in einer an Wortbruch grenzenden Weise immer weiter
hinaus, knüpfte so^ar andere auf eine fînehzeit zielende \'erbindungen
au. Daher die sehr bpjrreil li( lie Verslimmung deü ilau-seö Lothringen.
Nun es al>er leslsleht, dass die Heu^at wirkli'^h stattjiefnnden hat,
stürzt diesei- ^anze causale ZusnrnirieTîhan? in si. h zir-^aninien. Wenn
Ludwig sein \\ ort hielt und die verubredcle Hcu al zuslaudekonunen
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— 184 -
Hess, welches war dann der Grund für die grosse EntfremduDff welche
bald z\vis(îieii beiden Hfiusciti oinf^etreten ist?
Nicolas war bis zum Jalnc 1471 in Frankreich geblieben. Nach
einem kurzen Aufeiitlialtr in Ldtln inunn. wo er die Huldigung der Stände
ontp:egennahm, finden wir ihn 1472 wieder in Poris. Tnd jetzt kam
es endgiltig zum Bnirhe zwischen iliia und dem Koiii^'c. als er (»liiie
Erfolg dessen Unterstützung zur Eroberung des Königreichs Aragonien
begehrte. Eine Folge dieses Bruches war auch die Lösung der Ver-
bindung swiadien Nicolas und Anna, denn der König, um die Worte
Galmets anzuwenden, >lui (dem Nicolas) 6ta la princesse Anne qo^Q
avait épousée, ou du moins fiancée In welcher Form die Lösung
d^ Ehe vorgenommen wurde, ist nkiht bekannt, jedenfklls ab» ftthlten
sich beide Teile in der Folge frei, denn der König trug bald darauf
die Hand seiner Tochter nacheinander den Herzögen von Burgund
sowie von ilci Bretagne an, und Nicolas strebte nach einer Verbindung
mit der Krbin Bunrnnds. Den tiefen ii (înind, der diese Scheidung
herbeiiührlc, wissen wir go^enwfu Ii;.' nicht, wir kennen nur den äusseren
Anlass, an den sie sich ankiiiiptte. X ielleiehL lal die Vennutiiung stalt-
hall, dass die gewissenlose Art, iu welcher sich der König seiner im
Heiratsvertrage übernommenen Verpflichtungen entledigte, diesididodi
auf die Dauer kaum verbeii^n Uess, dabei mitgewirkt hat.
Nunmehr mag die Urkunde selber hn Abdrucke folgen:
iMiMff XI. tOH F^rattkniek AesMtt^ii tcm Hertog Johamn ton LoArmgtn
mit Bezufftia/ane auf den Ehevertraff von IKUi für St. Disicr ertiaNHic» Bi'amtt$t,
hcfi'hU ir'JnrI) Hirrti fratititoUcheH Vorf/iing^nif Amoi auf jede Wtm Amt^fSilgiBi$
SU eriic/i lie reit. Naiitur 146S, Oktober 23.
Loys par la grâce de dieu roy de France aux esleuz sur lo (ait des aideä
« ChftatoM ei a tons nos aidtres jnsticien on a teon lieatenanta aaloL Noitn
trescliier et tresanie frere et remsin, le duc de (lalabre et de Loiranna, aoiv »
fait dire et exposer que. en fuisant le Iraictie et apointement du mariaige, qui
ja a Cbte fait et äolctnpnisc un face de &aincto église de noslre tresclùer Ires-
ame fils et eoasin Nicolas^ marquis dn Pont, mo aiane fils, et de noefare treedikn
et Iresamee fille Anne de France, nous avons donne, baille et délivre a nosîre-
dit filz et cousin pour et au rtom de nostredite ftllr* les chasteaulx, >illcs.
places et scigncuriecH de Cbaumont en Mai>i>igny, JSogent, JMouligay, CueiTy, Wassy,
Saincte Manehoalt, Saint Disier, Vaucoaleur et Monleclere, assis en nos pais et
conte de Chaini>aigne, et aions ottroie par nos lectres que nost redit fierel «t
cousin pour cl on nom dndit mnrqut?. ^on filr, pni««?!? pourveoir a touz tes ot-
iicea desditcH terres et aeigneuriees de telles personnes, que boa loi semblera,
poorveu quil nous nommera tous ceulx. qui! vonldra mectre es offices deslees
greffiers et receveurs daides et des greneticr» contrerolh ur> et mesureurs des
greniers a sel, estana esdites seigneuries, et aultres offices dependans diceoU. Et
') Cafanet, Ü, 89L
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— 186 -
s3 avenoil que nous oa no/, successeurs feissions reffus ou delay de donner
Icadils offiew des aides et grenien establiz esdites terres et seigneuries a la no-
minacion de noatredit frère et cousin on des siens, que cealx, qui auront este et
seront par lui ou noslredit lilz et cousin, le mnrquis, nommez esdils officps. les
aiant, tiegnent, possèdent et en jois^ient en nostredit reffus ou delaV par vertu de
la Bominaeioii toat ainsi, qne sfls avoient oUena sur oe don de nons a bdite
nominacion. F.l soit ainsi IfOe nostredit frère et eoosin, en jnyssant de nostredit
don et ottrov ain«i que rni<«on est, ait noinnie et ponrveu ausdits offices des aides
et greniers et mcsmcment a loflice de grenetier du grenier a sel dudit lieu de
Saint Dtsier, on il notts a nomme Jehan Synner, maistre de sa ehambre anxdits;
et a lo^ce de contrcrolleur dndit grenier Pierre de la Barriere, contrerolleur de
sa despnnfje ordinaire; et en loffice de mesureur dudit grenier Pierrp Mot»! -
auaquelx avons fait don desdits otiices a ladite nominacion. Rl par vertu de nosdites
ladres de den Tealent excereer et joîr diceulx olfioes ainsi qne de raison faire le
doyent. Mais ceulx, qui par avant les tenoicnt et occupuient, se veulent efforcer
de enipewrli io r IcmIiIs .ti.'lian Suiiht. T^ierrr <lr l;i Iî;i rriri-i.' rl l'icrre Mnrol rn
la joissance de leursdtlü ollices de grenetier, contrerolleur et mesureur et en la
perception des gaiges, proolfis et esmohmiMis dieeidx par appeanlx et opposieiotta!,
en les mettant en grans involucions de procès, pour troubler nos-
tredit frerf et crvii?in en sesdits droir et pr ef nii n m r r«« , et iceulx
faire assoupir en son trcsgrant grief, préjudice et dommaige siconune
il dit, »hombtement requenrant, lui estre sur ce pourreu de nos grâce et convenable
remede«. — Poorqnof nous, ces choses considérées, bien memoratifa et recors desdits
drniz et netrnv. faitz a nostredit frère et cousin, leF(HieuTx voulons lui estre gardez et
entretenuz de point en point sans quetcunque interrupcion, et que des offices
desdits aides et greniers, que nous avons donnez a ceulx, qui par noslredit frère
et eooaîn nous ont este nommez, îk joysseut plainemttit et paaiblement
sans quelconque destonrbier, vous mandons et commettons par ces présen-
tes et a chascun de vous sur ce requis que. sil vous appiert de noz lectres
du don fait desdits offices de grenetier, contrcrolleur et mesureur de Saint Disyer
ansdilfl Jehan Synner, Pierre de la Barriere et Pierre Morel a la nominacion de
noslredit frère et cousin dcuement expédiées ainsi que estre le doVenl, que vous
faictes joir, popsider et excereer lesflits lelmn Synner, Pierre de la Barriere et
Pierre Morel de leurs offices selon la teneur de nosdites lecties de don, en les
mettant ou leurs procorenrs pour eulz en poceseion paisible dicenlx, al mestier
est, imn obstanl les opposicions ou appellacions que ont fait on poarroyent faire
les de&siisdits, qui par nvant les occupoycnt, ou aultres quelxronqne-« et niilires
deslourbters, allcgacions et cmpcscheniens, quilz vouldroyent cl pourroycnl donner
an eontraiie, en leur deffendant toutz exploita quik ou leurs procureurs pour
enlx Touldroyent faire desdites offîees. Kl lesquclx exploita et perception des-
dils gnîges, proofTisî et esmolnmens diceiilx offices nons leur avon« inl»'rdilz et
deffeoduz, interdisons et deflendons, et en ce cas les en avons forclos et déboulez,
fordaem et déboutons du font en tout par cesdils présentes. Donne a Namur,
hors nostre royattime le XX1I1« jour doctobre lan de grâce mil quatrecens soixante
huit et de nostre regne le huiliesmc.
Par le roy . messieurs le duc de Bourbuii.
le conte de Saint Potd connestable et autres presens.
DCSB.
Pergammt-OrigituU mit eiuem Siegdeiiufdiniu.
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— 186 —
Die Kieinaltertömer des römisdi-mittelalterlichen Hnsemns
der Stadt Metz.
Von Dr. Otte Malk. IMImuii, Uttz.
Die nac^hstehendo Altoi törner-Sammlung der Stadt Metz verdankt
ihre Enli^tehung in erster Linie dein rejrpn Sninmelfleisse der seit doii
zwanziger Jahren bestehendon Académie Impériale de Metz«
und der Ende der fünfziger Jalae gejrriindeten » Société d'archéo-
logie et d'histoire de la Mosel le *. Seit dem Eingehen der
letzteren liat es sich die » G esellscliaf l für Lothringische Ge-
schichte und Altertamskandec mr Aufgabe gemacht, das Werk
d^ Sammlung und Auf bewahrong der im Lande gefimdenen Alterlümer
rOstig wiederaufzünehmen. So hat die sUdtisebe Sammlung dureb die
mit ihr vereinigten Bestände der Sammlui^en der > LotfafingiBCfaen
Gesellschan < (L.) einen betrftchtlichen Zuwachs erhalten , der um ao
dankbarer begrüssl werden musste. als er speziell die noch wenig zahl-
reichen prähistorischen Altertümer durch eine manniorfalligc Auswahl
von Steinvvcrk/cuüen und Steinwaffen ergänzte, die aus dorn Nnrhln«'e
des rnhH'^t'ii Saminlor?! im Lnnde cfcfundener AlterUlmert Abbé Mercioi
zu Murville, erworluMi werden waren.
Der Umstand, Uas» imt geringen Ausnahmen die Funde nicht das
Ergebtiis plnnrnümiger Grabungen, sondern mdst zusammenhangslose
Gelegenheits- und Einselfunde sind, machte eine Neuordnung oach
Gegenständen unabweislich. Bisher waren z. B. die in einer und
derselben Strassenzeile bei Gelegenheit der Anlegung von Wasser^ ood
Gasleitungen u. s. w. gefundenen Gegenstände zu einem Ganzen vereinigt
und so aufbewahrt. Auf diese Weise bot jede einzelne der kleinen
Abteilungen ein Conglomérat von Fundsl Tu kcn oft der vcr^f^biedens^cn
Perioden, das Ganze alit r ein unübersichtliches FäHitT-sysleni . in
dieser Gestalt sich weder vom rf^in aR'häologischen ii'h Ii vorn chrono-
logischen Gesichtspunkte aus rechtfertigen und beibehallcn liess.
An dessen Stelle ist nach Inventarisicnmg der bisher zusarainen-
liegenden Fundstûcke eine durchgreifende Neuordnung nach Zeitaltera
und Gegenständen getreten. Diesem gegenständlichen und chrono-
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logischen Schema musste ans .sachlichen Gründl im Grossen und
Ganzen auch die reichhaltige »Sammlung Merciol« untergeordnet
werden, desgleichen die kleinere » Collection Migette«. Die Ge^en-
stände beider Sammlungen find durch sichtbare Marken kemiUioh
gemacht. Khciiso sind die ^rrosserrii Sammelfunde (z. B. die
Gmbfunde von l'uxieux. Sabloti, Tarquiniml. Brülingen etc.) als solche
durch leicht uiiLeiödieidbart; Marken gekennzeichnet und Ihunlichst
aunminengehalten. Uie und da masste das Sdiema aas räumlichen
und anderen N&tsUchkeltagrQnden durchbrochen werden. So empfohl
es sich z. B., die bOdlidien Darstellungen (Statuetten etc.) einzdnw
KulhirpesEioden räumlich zusammenzulegen und dementsprechend zu
behandeln. Ebenso sind u. a. auch die grösseren Gegenstände
(Waffen, Gefä-sse, Feldbaugeräte « I i. weil weniger zahlreich und daher
leichter übersehbar, zusammengelegt und für sich zusammen besprochen
worden. —
Die Zufälli;.'k(it und \'* n inzelung der meisten Funde, sowie der
Mangel an trenaucn Fundbtüichten lassen es verliehen, dass in nicht
wenigen Fullen die Zeit- und Gebrauchsbestimmung einzelner Gegen-
stände ihre grossen Schwierigkeiten mit sich brachte. Es betrifft dies
hauptsächlich Gegenstände, deren Form sich durch lange Zeitläufte,
zum Teil bis auf unsere Tage, ziemlich oder ganz unveränd^ gehalten
hat; so z. B. die einfecheren Arten von Spielsteinchen, von Haar-
nadeln, gewisse Arten von Gewandnadcln imd Schnnllrn. Schlüssel,
Feldbau-f f itf u. a. m. In solch zweifelhaften Fällen hat dann
frrili« il die Analojrie das letzte Wort sprechen müssen. Mit Hinweis
auf vorbildliche , zeitlich fct^relegte Exemplare sind die botrcfTcitdcn
Einzelohjekte beispielsweise der römischen Periode zusrewit scn wordt ti,
während im einzelnen Falle sehr wohl fränkisch-ah iiiaiiniseher ink-v auch
wohl einheimisch-gallischer Ursprung vorliegen kann ; hüben sich doch
lie einzelnen Kulturen selbst tief indnander geschoben und gegenseitig
durchdrungen. —
Da d^ ICatalog auch dem grösseren Publikum von Metz und dem
Hetzer Lande als erläuternder Fahrer dienen soll, so ist mancher
erklärende Zusatz notwendig geworden, der sonst wohl entbehrlich
gewesen wäre. Für die Benutzung aus der Feme sind vor allem die
trefflichen ArÎM iton Lindenschnii fs mit ihren vorzüglichen Abbil-
dungen zu (inindc '^vh"^\ um] anpfZö^cn worden: wo es irgend ging,
ist bei den çiii/clncii (icigciK-tiuMliii auf enbiprechende bildliche
Veröffentlichungen bekannterer Sa niinliiii;:r*n und Fachschriften verwiesen
worden. Da indess eine ganze Anzahl von Objekten sich bildlich durch
— 188 —
DeLspiele nicht belegen liess» und auch die peinlidiste Besdireihuii<; den
Mangel biMlii her AnschauMnjr nie ersetzen kann, so wirrl nllmShIieh die
ganze Satmulung — in ihren typischen wie singulären Formen — in
einer fortlaufenden Serie von mit Text-Verweisen verse lie» en
Bilder-Tafeln illustriert werden. Es mö^e dies als der erste frei-
willige Schritt auf elsass-lothringischera Boden zu dem betrachtet werden,
was die Hinister des Kultus und Inneren in Pireussen laut vorjährigen
Eriasses für die genauere Kenntnis und grössere Zugftnglicfakeît der
Taterilndischen Altert&mer ausgefllhrt wissen wolloi. (Veigl. Westd.
Korresp. 1891, No. 96). ~
Zu besonderem Danke ist der Verfasser den Herren Direktoren
der grossen Nachbar-Museen zu Trier und Mainz, Prof. Dr. Heltner
und Prof. Dr. Lindpnschmit. sowie Herrn Prof. Dr. A. Michaelis
Stiassburg verbunden, die ihn wiederholt durfh wertvolle Aiifîkiînftf^
untei'stützten. Weitere lehrreich'' Aiifschlricso ^fewalirle dein Verfa^-fr
eine mit ünlerstiitzung der Regierung von Elsaäs-Loliuingeii au.sgefuliiie
Studienreise, die er behufs Durchsicht der entsprechenden Sammlungen
der italienischen Museen, besonders derer von Bologna, PlorenSt
Rom, Neapel, Syrakus und Palermo, sowie dar einscblSgigen Be-
stände im Polytechnikum zu Athen und im Antiquil&ten-Mtisenm des
Alten Send zu Konstantinopel unternahm.
*
MUnmiM isr kls1l|sr oKterlM Uttsntsr:
Ae. M.: HémoûreB de rAcadétnie de Mets.
Raum.: naumeisicr, ßenkpiftler des klaesisch.«! Allertonu.
B. J.: Ronner .1a!irbü< her.
Blümu. Techn. : Ulüinaer, Tecbaologie und Terminologie der Gewerbe und KOwt*
bei Chrtechen und ROmem.
de Ronsl.: Bonstcttcn, Recueil d'antiquités suisses.
V. Cm 11. W. K. : V. r.ohausen, Führer durch das Altertums-Mii«'enm zu Wiesbad«!!.
De m m in: A. ]>emmiQ, Die Kriegswaffen in ihrer historischen Entwicklung.
Hoffm. Steinsaal: HoAnann, Der Steinsaal des AItertiiiiia>MaBeiiins «i Mets.
(Katalog).
H o 1 1 e n r. : Fr. Hollcnrolli, Trachten der Völker,
Kr« as, Ëis.-Lothr.: Kraus, Kunst und Altertum in ELsass- Lothringen, Bd. III.
L. A. : Undfliiscbinit, Die Altertfimar unserer heMniwthim VoitdL
L. U. : » Uandlmch der deutschen AltertttmuloMde;.
L. H. A. : » Die vatcr'fliulis< 1v n Altcrfümcr der Hohenzoll. Sammlungen.
M. K,: > Das römisch-germanische Centraimuseum in bUdUchen Dar-
stellungen aus seinen Sammlungen. (Mainzer Katalog).
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— 18» —
V. Sacken, H.: v. Sacken, Das Grabfeld von Hallstatt. /-^
Schum.: VL Schumaclier , Beschreibung der Sammlung anlikeir Uroozen m deu
Qnmàmnof^, vereinigten Suunlongen sa Karlsruhe.
S. M.: Stalaes et olu< ts arehéologiqiMS ta lIvBée Mîgelte, 2. fuc. Metz, 1087.
(Sammlung Mi;;etlc .
Soc. Lorr.: Mémoires de la Société d'archéologie lorraine et du musée historique \
lorrtin. (Nancy). '■■^
Soc Mos- B.: Bulletins de \m Société d*udiéoL et â*histoin de lalfoseUe (Mets) r
Soc. Mos. M.; Mémoires» » » » » ». » » >
Tischl.: Tischler, Über die Formen der Gewandnadcln (tn den Beitrügen zur
Anthropologie und Urgesebicht» Bayerns, Bd. IV, 1881).
W. Z.: Westdevlache ZeUsehrifl.
KesRzeichnuDB der einzelnen Gegenstände:
Dir CîrgrrtsfSnHf» 9\r\(\ einzeln mit ZilTern, nnr)t«!aben oder farbigen Marken
versehen worden, die teils auf den Fundort, teils auf die Zugehörigkeit zu ciaer
der BinselsuDmliingen hinweisen, aus denen sieb das Ganse «isammenaetat (so
z. R. die Sammlung Migette und die Erwerbungen der »Gesellschaft für Lothringische
H' si liiclite und Altf ituiiiskunde<). Die bit*li< r fjohraiichten Zeichen sind folgende:
Arabische Ziffern: FundstQcke aus den ï>tras»eu unU FUUzen Ton Metz; das
Vexzeicluiis derselben weiter unten.
Weisse Marke: Fonde von Sablon hn Mets.
Botes Winkelzcichen: Funde aus der Umge^md von Mets, bei denen der
j! en a UP Fundort unbekannt.
Rote Markts oder Duppelälrich. Funde von dem Frankenfriedbofe zu l'uxieux
bei Oorze.
Blaue Marke: Funde (meist fränkischer Prov.) von Rr Illingen bei Porbacb.
Gelb (Mnrkp oder L): F'unde von Ta r quin pol bei Dieuze.
Hellgrüne Marke: Gegenstände der früheren Sammlung Migette (S. M.)
L: Erwerbnngen der Oeselisehaft fttr Lothringische Geschichte nnd
Altertumskunde.
L. npb>t rotoiii T,oîhrin«îPr Kreur: Gegenstände aus der von der »Loth-
ringischen Uesellschali« erworbenen Sammlung Merciol.
Sb: Römische Fonde von Saarbnrg (Sommer 1801).
Z.: Fonde von ZiUingen bei Fâdabnrg (spStHiinisdieB Grahfdd).
• ♦ •
Diejenigen Gegenst&nde, welche ganz oder t^weise von ist »Oesellschaft
für Lothringische Geschichte und Altertumskonde« «rwoiben worden, sind im
Katalog am Bande mit einem L. gekennzeichnet.
Erfcliniif der ZiffSra aa dei Heientttaden (vergLoben Zeile 19):
%, Funde der Militärgcfängnisstr.
SL > > Hot- n. Kindeistr.
S. » des Botanischen (îaitcn?.
4. » der Diedcnhofenerstr.
5. • > Stalhitr.u.d.Friedhofsplatz.
6. Funde der Benediktinerstr.
7. > * Dentachen Str.
8. „ > Rischofstr.
9. » » Marchants! r.
10.
Glossiudeustr.
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i
— 190 —
11. Funde der Mazellenslr.
31. Fundf
(Icr Mnliillt-nstr.
12. >
> St. Âvolderslr.
32 »
» i'ariserslr.
19. >
» Beile-Islemr*
33. »
> Bankatr.
1 4
14. 1
» uangolfstr.
84. »
> Bäreostr.
lo. >
<l<'s Jakobs plaises.
des Piiradeplatzes.
16. •
der tipiessslr.
36a. >
der Unterwadstr.
17. 1
» » BibHothdcfttr.
a6b. >
» HOnastr.
■ta
lö. 1
» Klostersir.
87 a. »
> Trinkatr.
1 Q
von -flliitpr St, F.nrliaripn>.
H7 b. »
» Camhontstr.
20. <
vom Uraben vor dem Dieden-
HKa. »
» Karlstr.
hofener Thor.
88 b. »
• Heinrichatr.
81. 1
der Pu«die»-Q.KmpiiziiMntr.
89a. »
» BmimeiialT.
22. •
39 b. »
de? Nicolausplntzea.
23. »
» Rattenturmstr.
40. »
der Neuätadtstr.
84. ■
» FriedhoCsstr.
41a. »
» Gemdarmen&tr.
86 1
> FramiskanATstr.
41b. >
» Aafnatinefstr.
26. .
» Gaudreätr.
42. >
des Tlieobaldsplatxea.
27. .
des Siefansplatzes.
4.H. .
der Römerallee.
88. >
der Ebplaikode.
44. >
> üinimitenslr.
89. 1
> > Haagstr.
45. >
» Aafeldatr.
ao. 1
» Gfinaestr.
46. »
» Araenalalr.
I. AÜTElLüiNG:
RÖMISCHE ZEIT.*)
Pult lA:
Steintäfelung und Wandbelag in kleineren Resten aus schwrtr:^g^ranf m
Granit (llliunn. Tcctui. Iii, p. 14, Anm. 1), weiss* und schwarzgesprenkeittiti
ägyptiaehan Granit («Lapis Glandianaa» ana der Thebaiä?); rotem Porphyr
atts Ägypten; eine grosse Zahl kleinerer BruchstAcke deatearen « porfido verde
nnfiro». rl^r nntrr dein Xninon » prrihier Marmor aus F.nrfilnMnon » am TaygeCos
im Peloponnes gebrociien und besonders zu kleinereu Urnamenten bei Bäder-
aulagcn, Mosaiken etc. verwendet wurde. (BlUmn. ib. III, 18 f.); ein Stück des
berOhmten grflnen Harmora von Karystoa (anf Buboea). dea aogen. «Yerde
antico», (Blümn. ib. III, 48 f.), der hauptsächlich zu Säulen und Wandtäfelung
benutzt wurde (die schönsten Siiulenexemplare aus diesem Material, von 11 m
Höhe, von Justinian aus Epliesos entführt und im Mittelschiff der Sophienkirche
ni Konatanitnopel aar Aufstellnng gebracht). — Binselne Stflekehen von rosa-
geildortem Marmt^r («Breccia antica» aus Elrurien), weissem Marmor
(trapezförmig gesf'bnitten) . homalton römisrhen Wandverpulzes; Achates.
Fundorte: Militärgetängnis.str.; Marchantstr.; Riscbotstr.; Glos&indenstr.;
Hedardoiatr.; Paradeplalz; CandMOtetr.; Aafeldatr.; Botaaiaehar Gartani Tarqainpol
•} Aus ruumllelMii Haclufahteo n«iwtfl mit dem Haoptbetteade d«r atldttKlMa Ssmarfnc.
den ri) mis eben Aftntllinern, ttofonnwi werden. K» werdon dinseii in &bnlich«r Anordnong #•
Mgciu prähistorischen, fränkischen nod mittelalterliche b, bez. ueaxeilif enBoUirfS
Tolgcu. Die grosseren Gcgoii»; ui !< Wairm, Fel<lban;vriilo, GoHUm etCOb tmrts einelM MMK
GMMuntfanda werden fttr «ich aufgcfabit und beiprocben werden.
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— 191 -
Reibtäfelchen, graner Marmor, zum Anreihen von Arzeneien oder Farben; L
11,8 an lang, 7,6 broit, 1,3 dick; nach unten die Kanten abgeechrigt. Oberfläche
in der Mitte etwas abgeriebeiL
Fundort: Tarquinpol. ~ Twgl. V. Goh. W. K. Raum IV, Ho. 106. Frov.-
Mo& zu Trier 17, IV.
Polt IB:
Spinnwirtel und Perten aus hellgrauem, schwansgranem und gelbem ge- L
bnintem Thon, s. T. glasiert und gereift. Formen wie L. H. Taf. XV» Fig. 1,
S, 8, 15. (teilw. u i>li! aui li von ">iiii>rh u. fränkisf h\
Fundorte; Botanis( lu r (iurlcn; Friedhofsplatz; Ulossitideaplatz; MazcUcnslr. ;
BeUe-Islestr.; GangoUstr.; 1- riedlioislr. ; Esplanade; zwischen Pagny und Jouy
^ IL No. 108).
Sogen. Melonenperlcn . nns bellgrflnmf und beUbUuur Fritte und L
Glas, vertikal gerippt, von Of» -2 < m Höhe.
Fundorte: Stallstr.; lienudilsimersir.; Sielansplatz; Mabilleuslr. ; itomerallec;
Seille-Thal.
Ringperlcn, glatt, aus hellgrünem, goldbraunem, blassviolettem und L
dJinkclMaurni Glas, z. T. mit eingeschmolzenen gi^drehten Fäden, wie L. A. II,
IX, 8, » u. 11. VergU auch de Bonsl., supplem. pl. V, ûg. 3 u. ti. llümii>Ghii'
Teilw. woU an einem Drahtring als Ohrsehmock getragen, wie L. A. n, X, 6, IS.
Ftandort: SeUIe-ThaL
Kleinere runde n. längliclio Perlon in hell- und dniikelblauem Glas, L
zum Teil Imitation von Türkis (Hlümn. ib. III, 24b; und Lapis lazuU (ib. 274);
teflw. wohl modern. Fmdort: ebenda.
Gagatperle, Bruchstück. Fundort: ebenda; Perlen aus milchweisscm L
opakem Glas; nniiisrli? RrwphBtürkc vnn gebanderten Glasperlen: Glas-
perle mit Äugen, ähnlich wie L. Â. IV, Taf. 22, Fig. lU, erste i'erle links vom
Schnftrknoten.
Glasscheibchen, konvex, ans milchwcissem oder aquamarinhellem (Haae, L
ton 1—23 cm Dnrchm. SpietsteinchenV Fundort: Seille-Thal.
Spieleteineben (nechenmarken?) L
a) ans fhmk elbl auer Glasfritle, kreisförmig, konvex, von
Erbscngrusse bis 2 cm Durchm. In gleicher Form sowohl in den
cisalpinen, wie in den italieniach«! Museen bezeugt Fundorte: Seille-
Thal; StefansplaU.
b) ilio^r'lhe Form in Kiesel, durchschnittlich 1,6 cm Durchm. Fund-
ort: Sseilie-Thal.
c) bikonvex in Kiesel, kreisförmig, 0,8—2,2 em Dnrchm. Fundort:
Seille-Thal;
d) olliptisr )i und eiförmig in Kiesel u. Quarz, 0,8— 3,6 cm lang.
Fundort: beiüe-Thal.
e) runde Muaehelscheibchen, 1,8— 1,8 cm Durchm. Fandort: Seille-
Thal.
f) Scheibchen aus Bein, glatlund kreisförmig, 1—2 cm. Durdun.
B'undorte: Metz u. Seille-Thal.
9) durchbohrte oder konxentrisch geriefte Beinschoibehen,
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— 198 —
von durrh-rhnittl. 1,3 cm Dtirrhm.; die letzteren, nnseren Damen-
steinen glcicii, m den citmipiueii wie ilal. Museen liäulig. Fundorte:
Bonkatr.; Gansestr.; Seflle-Tluü.
Vergl. die Sammle, vom Spielstnma im Vwv.'Mm, m Trier, 90, XIV.
Polt lO:
Kleinere UruchMücke römische»' und anderer alier f ilasgeocnntäiuh',
Henkel, Mündungeo und sonstige Teile und Ornamente von L
Urnen, Bechern etc. in einfacliem, hell^rflnem, durchsichtigem Glas,
Bruchstücke von dunkclblaacn, dunk l1 v ioletten Sc hmuckringen, flach,
1,5—2 cm breit, ähnli. h wh- L. A. II. IX, 3. 1. 2. .% 5, oderv. Bonst. ib. pl. XXI,
ïi%. 3; mit erhabenen Ornamenten ^Zickzack, Heifeo, Fledilen); dcügleichen von
sehmKleren bUnscbwarzen, v51Iif nndurchsichtigeni glatten Voll-
r i II ^ > II (ganK rund oder gekantet), von ca. 0,8 cm Dtdte, Ihal. wie L. A« ib. Rg. 9,
»Im r oliii.' nni.'cmpnfo. Hruch-stiicke von Hingen u. Gcfässen aus «flb^m und
goitibrauficm Ulas (Mus. Trier 20, Xi u. 21, VII, S. W. aus weissem
Opakglas, z.T. mit eingespoonenen, dnrchsiditig weissen Flden; vonhimniel-
blaucin Opakglas mit wirbel- oder schnppenartigen Ornamenten, wie -m den
römiäclien Glasilaschcn des Wi>'^badener Museums; siehe Abbildg. im Katalog,
llaum II. Tafel, Fig. 1 u. H. udti Prov.-Mus. zu Trier 20, VI, P. M. 6427.
Mehrfarbige Gläser. Scherben sogenannter Mosaikgläser (veisL L
BlQmn. ib. IV, 8, p. 897, Fig. 66), lanchgrOner Gnmd mit gelben THoipreD; danlnlF
blauer Grund mit weissen Tupfen. Achatglas, weiss mit dunkelblauer Bindsranf
(Bliimn. ib.); Becherrninl nus grün lie h-weisscin, durchsicliti^cm Glas,
mit aufgeschmolzener tt and kaute, deren oberer Faden blau, der untere
goldgelb; dazwischen hinlaufender Zickxack in Goldgelb. Stmfliche
Stacke ans dem Seill»-ThaL
Stittke elisr vlortokigen romiseheii Feasierscbeibe, jetzt infolge Verwitterung L
^^chmlIl7il? hellgrün; PHnder und F.cken abgerundet. Stärke Ae^ Glases zwischen
0,;^ und ^^nach den Rändern zu) 0,ô cm. Gcf. Herbst 1891 bei d. Ausgrabgn. zu
Tarqninpol in lOmischen Fundamenten. Veijgt. Bliimn. ib. p. 409; t. Gob. W. K.
p. £9, No. 109. — Prov.-Ma8. z. Trier, SO, XI, P. M. 7067>
Ganze Lacrimatorien (sogen. Thränen-, richtiger rtit i hflSschchcn), sowie
Hruclistücke soiclier, nebst Scherben kleinerer römischer, meist stark iri-
sierender (infolge Verwitterung scliillernder) Gefässe. Mit Ausnahme d^ einen
ganz erhaltenen ThiinenglSsehem (S. M. No. 60, gef. zwischen Pagny n. ioay bei
den Kanalarbeiten 18r»5>), siiuillich in den Strassen von Metz gefunden. Beachtens-
wert der zierliche, heillila and grün irisierende Becherfoss 12, geC L d. SU Avdder^
Strasse.
Vogel •am filas, heillila irisierend, durch Brand formlos geworden; 3 cm
lang; gef. Giinsestr. Wahrscheinlich Anhäoger (im Ohrring?), ähnlich wie
Iluttenr. 1, Taf. 42, Fig. 29. Vergl. Uber diese Glaafigflrcheo Blfima. ib. p. 44B,
Absatz.
Mosaiksteinchen aus lasurblauer, hellgrüner und gelber Ulasfntte. Fundort :
Glossindenslr.
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— 193 —
Pult ID:
Tropf- (Schlioker-?) FümImImi ans ausserordentlich dünnem, weisslich grünem
Glase, mit Kujiplhaurh. niet^rigem runden, 6 mm hohen Rinttfusse von 3 cm
Durchm^ engem Halse mit geschweiftem, 1,3 cm breitem, üfach geripptem HenkeL
linki tin Bwch dfluno, j^tst nocb 8 cm lango, sngBspîtsto AmgiMTttbK. H^Hm
des Fläschchens 10 cm; Bauchdurclun. 0 cm, Bauchamfang 22 cm. Durchmesser
«kr troinpefmfnrnn'trc'n Mändung oben :?.(î cm. — Vielleicht als ölgiesser oder
zum Aufschiickem von breiigen Massen benutzt. — Dieselbe Form im Prov.-Mus.
m Tner, 80, TI» P. H. 806; in Thon ib. 16, II. 406. Fundort: Zw. Pagny a. Jooy
ue» (S. M. No. bSU
Rom aus weissglasiorter, grnnpelber Steinmasse. DarcTun 4 rm, Höhe
8 em. In der Mitte uadeldünn durchbohrt. Römisch? Fundort: i'arquinpol.
Blume, flhnl. unsrer Sonnenblume, 4 cm Dun hra., mit Stengel 3,5 cm Tiocli ; L
anscheinend aus (calciuierteu) Knochen (lUrsclikrone ?} gesclmitzL Kundort:
SeiUe-Tbal.
UkyHwt, SalbMahMlwi; 9 cm boeb, 5 cm Dnrehm.; gelbcnner Tbon mit
dunkelbrauner Zeichnung. Vergl. Hoffm. « Steinaaal >, Schrank 1, 13 a— h, und Lau,
griech. Vasen, Taf. Ul, Fig. 3. Gnechiacbe Form vu Arbeit. Fundort: Citadelle
(S. M. Ko. 46).
Taube mtf IfariMi (Kjadenaaeebk) ana beUgniiem Tbon. Habn 9,ô cm hoch,
8 em lg. ; in ganz ähnlicher Form, Gröoae und Material erhalten im Sermt4fttMnm
70 Konstantinopi'l i'Xo. t, r. 74, Fiindc» v. Zypern). Taube S.5 crn lioch, 10 cm
lang; in gleicher Form erh. im Museo Nazionaie zu Palermo und Serai-Museum
(No. a03). VergL B. J. Band 86, Taf. VI, Fig. 3ü (Funde von Andernach). Mus.
m nier, 80, m, obere Reibe.
Fundort: Grabhügel auf dem Hedig bei Rettel (i. d. Nähe v. Sierck), mit
römischen Münzen (Nero), röm. Glas- und Thongefässen. Geschenk des Hrn.
Pfarrer Curique in Oberkouz. ~ Äbgebild. in Ac. M. 1850/51, (p. 180—188), planche,
fig. 17 et IB.
Thon- und TerrrtcoUOßeherben,
a) 3 Köpfe von galliseliM IMtergtttlbflItM (matre», matronae), mit Oils
2,5 7,:') cm hoch. Zwei davon mit dem üblichen Diadem (gef. Ma-
billcn- u. Pnriserstr.), einer ohne dasselbe (gef. Tarqninpor. Wciaaer
Thon. — V017I. Prov.-Mus. 7.. Trier 20. III, 3. Fach von oben.
b) 4 andre Scherbea von figüri. Darstellungen, ebenfalls aus weissem
Thtm; danmter bintere Hälfte eines Pferdes, wabrseheinl Bruch-
stück einer reitenden Matrone, bez. Rosmerta (germanische Güttin
des Marktvcrkehrs. F-rd-^röftin. R. J. 1887, Heft 84, (i. 24^, 7 < tn hocb,
wie z. ü. im Museum z. Wiesbaden, Raum III, No. t>8; vergl. L A.
m, X, 8 «u n, I, 6.
UilarM BfMfeellelc alMt kMMi, ea. 0,5 ra iieitM, «raltMi TfeMrMtefk
(Darstellg. nicht mehr erkennbar wegen d. Kleinheit der Scherbe, (+ cm lg., H,5 cm
hoch); unterer Teil pino5 Pferdefiisses? Gewanflfrrlf fn ?i auf dessen unterem, 1,(5 cm
breitem Hände emgekratzt in den noch weichen Thon m unregclm. Lettern .. (1')
ISTQ).... Fimdort: Kapnzinerstr.
13
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— 194 —
MatrtNe mit Schl«i«rlia]ibe, Bnichstttck au w«in. Thon bis c Leibeaniitt^ l
noch 8 cm hov-U. Fundort: Saarburg 1891.
Terrakottaköpfohen (Kinderpuppe V> mit Hakennase u. Haaru iilsten an dem
sonsl glaUtm Scliädäl a, d. Slelle der Ohren. Mit Hals 5,ä cm hoch. Fuiak^l:
Botan. Garten.
3 Netzbeschwerer, bez. Zeddelstrecker (Wcberstoine, contrepoids, zum Straff-
zielien der Fiidcn am Webstolil) ia Terrakotta u. Ziegelerde, in den 3 gebtVnch-
Uclisten Formen:
a) pyramidal, GrondflSehe 6 cm im Quadrat, Hdb» 10 em; mit aebarfett
Kanten.
b) pyramidal, in ;^!< irtii;n Missen, mit üligcninfir'ten Kantpn.
c) kegeltöriuig, Urundll. laeistörmtg, 8 cm Durchm.; Hohe 12 cm.
AiiM«roTdeiit1.biiifige8F^dobjekt; Höhe bis 18 cm; vergl. die saUnidMi
Exemplare im Steinsaal» Schrank IV, 3 a— s. Bei allen — sowohl bei den kege)-
förmigen wie bei den pyramidalen — frlilt die Ppit^'o: r infru ]i(:>> Hohrloch unterh.
derselb. zum Durchziehen des Fadens. Während die hier erwähnte Pyramideo-
Form sich a. B. bereil« mter den phunikisch-römiachen Fanden ▼on Lilybaeon
(Hui. Kanon, zo Palermo, Sala delle Terrecotte) nnd den ScMiemamwcbim Troja-
Flindfliif kon (im Hausmuseum ?fliV.) vorfindet, (kleiner in Blei un'.er d'^n
Mykenai-Funden im Polytechnikum zu Athen, Terrakotten-Öaal, IV. Pult, No. Hy3i,
ist ein Teil der Zeddelstrecker sicher mittelalterlichen Herkommens. Vergl.
Soe. Mm. B. 1888. Fundorte: Benedilitinamtr. u. Vbicenistr.
Thontässchen mit Fuss u. Ooppelhenkel (calix), 8 cm Durchm. u. cm
Hölie, ähnl. Avie Pntim III, Fig. 212^ '/.u Seite 198.')), schwarzbraun bronziert;
griechische Form un i .AtlM-it. l utidorl: Zuisrh Pagny u. Jouy 18(i9 (S^f. No '>1\
Sohiisaelchea aus rotem Thon. (Imitation von Terra bigUiata), %H cm üurctiui.,
8 cm Hohe. Fkindort: Zwiacb. Oiedenholaner lu FnuuQs. Thor (ß. H. No. 49).
4 ThailinpobM einfachater und Ideinater Art, von 6,6—8,6 em Lmge;
hlinl wie M. K. Taf. 26, 4, aber schlichter; in WeiMond Bot Fondiwte: Eq»lR»ide;
Karlstr.; Citadelle (S. M. No 45).
Ooohthaken nit Kettohen, beide aus Lrz; eräterer noch 8 cm lang, ähoh
wie M. K. Taf. 26, 23, doch varsehen mit einem aweiten, abwtrta geriebteten
Seitenhaken, wie t. Bonst suppl. pL 18, fig. 18. Fnndort: FriedhofintnaM.
Râmiêetie Fibeln (Oeivaml-, Versicherunffênadelitf Broêchw)»
I- Rollenfibeln und Brachstäcke von aoleben; Ers; Fonn älmlich wie Sctem. i*
Taf. 1, Fig. 4U mid 41.
a) mit offener Rolle; von 6—11 em LInge; die Nadebcbeide i. T<
gitterartig dwxhbrocbeoD (vgl. Katai. d. Muemna %, Wonna, p. tß^i
11 Stiirk.
Pult 2 Â:
Wo kein hrsniiflGrer Vermetk, ist das Material Erz.
Fundort: Umgegd. v. Metz; Tarquinpol; Seüle-Thal; Mubiliemtr.;
Esplanade (diesea Exemplar wie B. J. Bd.88, Tat IV, Fig. 26; Tsf. J,
I ig. 23) ; 2 Exempl. der langen Gattung mit gitteraxL Nadebdwid» in
Frankengr&bern bei BrUliogen get
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— m —
Rechts daneben frflhrSmische Fibel wie W. Z. II, Taf. 9,
Fig. 3 (Worms); knimm vrrhn^rn , ca. 6 cm. lg. Fundort: Sablon.
Die gleiche Form erb. im Va(ican-li4aseum. 1 Sttlek.
b) mit Terdeckter Rolle; kfirzer und gedrangener als o); von L
8,7—5 cm Länge.
Fundorte: Paradtcsfr ; Holrm. Garten; l'mgd. v. Metz; Trier. 5 St.
c) mit verdeckter Holle und breitem (ca. 1cm br.), meist ge- L
rftdem (nicht gebogenem), bandfCrnigem Bügel, wie DAtsclike,
a J. Band 64, T. V VI, Fig. 6; 2,&~7,6 cm lg.
Fundort: SeiUe-Tbal. 11 Stück.
Chareierflbelii, Erz. L
a) Bügel mit starker, ychwanmliaUfürmiger Krümmung
(itlidker als bei Sehum. Taf. I, Fig. a7j; Fuäs meist mit Kuüpfcheii
absehMeasend; 2,6— fi,6 cm Llogo.
FuTirlnrt.-: Mrtz u. Sahlnn; 1Î St. im Seille-Thal. 15 Pt.
b) lliigel mit leichter Krümmung (wie Schum. T. I, .H7, H Stück);
oder; stumpfwinklig gebrochen, 2 Stück; 3—6,5 cm lg.; teilw.
venübert mit eingeaeblag. Kreiaornamenten.
Fundorte: M( tlar<lonsIi ; FriedhofBtr.; Gaudrestr.; Seille-Thal. 10 St.
c) Hügel mit Querhornern u. starken Vertikalrippen (wie
Schura. T. 1, 39 oder Dütschkc, B. J. Bd. C4, Tai. V— VI, Fig. 20).
Ftmdorte: Umg. t. Metz; Sablon; SeUle-ThaL 7 St ^ Prov.4Êm.
Trier, 17, III. G. 1378.
d) Form wie B. J. 86, Taf. V, Fig. 3 (frübrömisch)} 4,8 cm lg., ver-
goldet. Fundort: Gaudrestr. 1 Stück.
e) Bügel knrs nnd breit, System wie Dfltaehke ib. Fig. 29. Lftnge
d. Fieboln zwischen 4 und 4,3 cm, Breite zwischen 1,5 und 2 cm. Bügel
rund oder geknickt. 3 Stück; gcf. Sablon; Benediktinerstr. Vergl.
Prov.-Mus. zu Trier 17, VI, ü. 1320.
ClNumiarflebeln mit Schmelz- und Fritte-Einlagea. 1^
a) fittgel dreieckig, wie M. K. 16, 21 n. 29, oder L. U. p. 608, Fig. 461,
mit 4, bez. 9 oder 10 dreieckigen, Rifui ^ewunlt iicn Fi ilteeinlagen.
Von den 3 Kxpmp!nrf»n sind 2 .ntis Zinn. 1 aus Erz; nur an 1 Fxompl.
ist die Einlage erhalleu, bbi licu 2 anderen ist sie aus den Gruben
bManigefallen. Fnsa in (Scliildkx6ten)"Kopf anelaufend.
Fundorte: Stallstr.; Seille-Thal; Puxieox (in Frankengrlbem).
b) Form ähnl. wie DiH«r)ikp ib. Fig. 32, in Tierkopf auslniifond;
Zum, 3,8 cm lg.; Dügel mit 5 viereckigen, übercinanderliegendea
Graben; Schmebt heramigefiallen.
Fundort: Sablon. 1 Stflck. Vergl. Mna. Trier 17, VI, G 183L
c) Form krcisninil, wif» M. K. K". 0; ein Dnrchm.; miJ V-onzen-
U^ischen Kreisen von viereckigen Schmelzleldurchen (weiss, rot, grün).
Fimdort: Bärenstr. 1. St. Vergl. Mus. Trier 17, VI.
il) Form wie L. A. U, IV, 5, 8 oder H. K. 16^ 16. In der Mitte
drehbarer Delphin (nicht Taube) aufgesetzt, dessen Scbwanallosaen
2 Schmclzkreif o • i^m n: 5,6 cm lg. Scbmelc tot xüoä orange.
Fundort: Sablon. 1 St
18»
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— 196 —
«) kleine Zinnfibel, 3,3 cm 1^,'., Go<taU Lines Kreuzes. dessen kürzerer
Querbalken nach oben sicli zu einem Halbkreis erweitert Letzterer,
sowie du KnOpfehen des FosBendee war mit einem O^Ugrflmii?)
Sciunek aOBgelegt Fundort . Seille-Thal. 1 St.
f) Form fasil ganz wie L. A. Jl. Vll, 4, 5, doch roher — geradlinig
— ausgeführt ; 3,0 cm laug. Uie beideo Hälften orimaieatiert luit je
10 rieh ia 4 Reihen pyramide] enfbaaenden, zIemL noregelmSsnien
Schmelz-Dreiecken. Ansehe iiu iul barbarische Nachefamg. «ûiea ifinj'
sehen Mustprs. Fiitiilorl Seille Thal. 1 Stück.
g) lanzettlichc, kurze Form, mit 6 Anaätaen oben, unten und seit-
lich in Gestalt von kleinen randen Seheibchen, die mit WUtfebageo
ornamentiert sind. Ganze Länge 4 cm, Breite 1,5 cm, Dicke 6 nun;
otierihrllrrrnrit.- hinekeinlage mitpaIveAonigronen(Qlas?-)EinaitseiL
Fundort: Fricdtiofsplatz.
Pult 2 B:
Sandalenflbeln; L
a) wie L. A. IV, 9, 13, doch mit kleinem kreisförm. Ansatz oben, der
wdU{wie die ganie SoUe?) mit SchmeU ansgefiUIt war. Erz, iß cm
lang. Fundort: Seille-Thal. 1 ?t.
Ô) wie L. A. IV, 9, 14; 2 Exemplare, Zinn, H bez. 4 cm 1;:.; d a =! grössere
Ëxempl. mit kleinen Queramätzüii la d. Mitte ; d. kleinere mit 1 Bohr-
loch L d. miteren HUae. Fondoxt: Seille-Thal.
Axtflbel, ähnl. wie L. A. IV, 9, 2; doch oberer Teil Streitaxt (wie L H.
Seite IWA, Fig. 94, oder M.K. XIV, 3). unterer Francisca, wie an der frÄnkischcn
Haarnadel L. 11. Taf. IX, 10; 4,4 cm lg; düimes Erz. Fundort: Sablun. FränkischV
1 Stack.
Kreuzflbeln ; schmale Arme, kreisförm. Mittclstack, Ihnl. wie da« Kreozona» L
ment bei v. Bonst. I. supp!. Taf 14. Fig. 13; 3,1 u. 2,8 cm lg.; verzinntes Ert.
Fundort: Seille-Thal. 2 St. (Sielic Sammig. der Industriell. GeseUsch. zu MäUmosen.)
Ferai M. wie Dlteehke, B. J. 64 T. V— VI, Fl|. 19; doch ohne dieLficher l
hn MitU lslurk; oberer Teil, noch 2,7 cm lg., Erz. Fundort: Seille-Thal. 1 St
Kleine Erzflbei, äJml. gebaut wie D ü t s c h k e ib. Fig. 20, doch ohne die L
Querhöruer; die Mitte bildet ein 4 eckiges Feld, das mit (grünem?) Schmelz aus*
gelegt war; 8 cm lg. Ftandort: Seille-Thal.
2 Bniolistgoke von 2 Erzfibeln wie M. K. Taf. XVII, 4, doch ofTenbar Ueinexen L
Exemplaren angehörend; Dmrchm. der nmdon Scheiben 1,4 bes. 1,8 cm. Fund-
ort; Seüle-Thal.
Ofeerteil einer Erzflbei wie Olttehke ik. Fig. 23 ; der gerade Bflgel abgebrochen; L
Breite d^s Kopaeiles (RoIleDhalters) 8,6 cm. Fundort: SeüIe-ThaL
Tierflbeln.
Pferd, Erz, von links n. rechts laufenti, mit kurzem (abgebrochenen?)
ScfaweÜBtmnme), starker lUhne. Rumpf ausgelegt mit 4 verwitteitea Sciunèle-
kreisen. Unge 3 cm. Foadoct: am SL Quentin bei Meta; abgebildet Ac. M. IB&O.
Hase, 2 Stück.
u) verziunleü Erz, 3 cm lg. Haltung fast genau wie L.A. U, VU, 4, 19.
Rnmpf L d. Mitte kieisfönnig darcbbrochen; links n. rechts daneben
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2 grosse, mil (rot u. grünem?) Schmelz ausgelegte W'iirfelaugen. Haare
des Tieres (besonders stark am Pürk^rntl (lurch Strichelung markiert.
Âof der Rückseite 2 knebel- oder T-furmigc Charnière, sodass die
Flgof TieUeielit «la Besdilagstttck annMlMii ist Fundort: Umsegeiul
von Mstz.
b) Fast ganz glfiche Haltung, 2 cm lg., Fr?.: unf?irinit: kleiner Koytf. Dfr L
Knmpf mit 4 wagerechten Reihen scbuppenförmiger Striche tief
graviert. Fundort: Marsal.
Katintlbel, versilbertes Krz, 2,7 cm lg., hociiiiiteressantes, in »einer Art ^
einifM StAck. Sehiffdieii, von nichts nach link» fthrend, üi der If itte des Buge
6 mm hoch; mit 1,5 cm hohem, in einen (Menschen ?-) Kopf auslaufenden Vorder-
tPÜ: das niedrigere Hinterteil endet in einen Tier- (Eber? Fisch?) Kopf, von dem
aus auf der Rückseite die kurze Kadelscheide wie ein senkrecht gestelltes Steuer
sieb sbxweigL Der nmde Bog ist auf der unteren Hüfte zur Andeotani der
Planken mit Längsrillen (vom Kopf- zum Steuerende} graviert; der Rordrand
(2 mm breit 1 w eist eine kreuzförmige Slrirhvprzierung auf. Von den 3 In.sassen,
die bis unter die Schulter über den ßordrand heraussehen, sind die beiden Ruderer
dem Stevennann entgegengewandt; ihre Köpfe (2,B mm hoch) sind etwas grflaser
als der des letzteren und scheinen behelmt zu sein (doch ohne Kamm). Gha>-
liier mit üadel gnt erhalten. Fundort: Seille-Thal.
Armbnistcharnicrflbeln. (Typna wie L. A. 10, H, 4). 10 Stack, Ens, von L
4,2 cm bis 8,7 cm Läni^c.
Bei 2 Exemplaren (gef. L Sablon) läuft der schmal rückige Bügel ^4 mm
hreit tod hinten gesehen) fast ebenso sehmal in den Fnss ans, der nur
etwa Va der Gesamtlänge ausmacht. Das eine Exemplar, einst versilbert, weist
• iiii^e leichte knofenförini^ic Auswüchse .im îSnsseren Rugvlrficken auf; das andre
auf beiden Seiten des flachen Rügcls und Kusses je 3 Würfelaugen, ßei beiden
■chlug die Nadel rechts (von hinten gesehen) in den Fuss. Bei der einen Fibel
die Zwiebelknöpfe des Qoerbatkens abgebrochen; beidw andern fehlt dieser gamc
Fandort: Sablon.
r)ie 7 i'iLiigpn wpififn hr-i sc Vifirfkantigem oder breitem Rfifrelrür^eii hi t itf n
(gleich brcilen oder nach unten breiter werdenden) Fuss auf, also etwa wie
Ii. A. m, II, 4, 1-4.
€beral1 die ^) Zwiebelknltpfe oder die Spuren deneUien. Nadelseheide
(mit Aasnahme eines Exemplaies) iauner rechtsseitig (von hinten gesehen).
Bündel rürknn von 4—8 cm Dicke; bald glatt Rcliarfkantip, glatt ninrll.;vntig,
glatt schmalk&ntig (wie L. A. ib. Fig. 4), glatt breukantig; schmaütantig schräg
gerippt (wie L. A. ib. Fig. 2), breitkantig schräg gerippt.
Fuss überall ornamentiert, und zwar:
o) mit leichten LIngsrippeu (diese kaum erkennbar). 1 Exemplar. Pnnd>
ort: Sablon.
6) mit Querkerben, wie L. A. ib. FSg. 4. 2 Exemplare. Fmdort: Hof-
und Deutsche Strasse.
c) mit Querkerben und je 4 Würfelaugen oben uufl nnti n. wie L. A. ib.
Fig. 2 (liier jedoch unten 2 Augen mehr). 2 Ex. 1 uudoi t: Sablon.
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d) rnil Querkerben, WitrfelrnijrfU und (vom Rügel »icli nhwfJH«? fort-
setzenden) Sclir&grippen m der Milte ; bei diesem Exemplar ist auch
der QnerlMllMii luiiteii stark gerippt 1 Exemplar. F^oit: Um-
gegend V. Metz.
«) mit 2 r.ängsreihen von je 4 WflrfelftQgen. 1 £zempUr. Fundoit:
Seille-Ihal.
f) Sliidiches Exemplar, 8 em lang. Fondort: TarquinpoL
Bei diesen 8 breitfü ssigen Exemplaren bildet im Gegensatz zu den vor-
rrwähnten 2 schmaini?»sij!rn Fibeln der Fuss mindestens die H&lfte der
ganzen Nadellänge (:Stirnknopf eingerechnet).
Die nach den btsherifen Beotwcbtimgen bei ans erst tm 8. Jahrlnnideit
verbreitete Fibel findet sicli in 2 F.xmijilaren })<'ri its unier Atn /m Pompeji
.feftmdenen Oewandnadeln; verj;! Mus. .Naz. zu N« ' \itr. LXIIP X 77i"I
Fibeln nlt (ninder eder viereckiger) BüfelpJatte und taubenschwanzf örmigen, L
lerippten Fm«, System wie L. A. II, XII, 3 (TiscMer ib. Fig. 41), von 4,5-1 1,9 an
Linge; mit d. nruchslücken 11 Exemplare.
a) Erz, Form fast ppnrtn wie T,. A. ib. Fi?. I, <1o(Ti oline die auf-
gesetzte durchbrochene Rosette; 11,2 cm lang; Breite des Kopistückes
(RoUenbfllse) 5,8 cm. Fundort: Sabkw. 1 Stftek.
Bmehstfteke von 8 Ähnlichen Fibeln; eine davon (veramtL
I.finjrr chva S cm, jclzino h rm) besland, wio die r-hrn beschriebene,
aus starkem Erz (Fundort: Seille-Thal) ; die beiden andern aus ganz
dfinnem Erzblech. Diese beiden letzteren sind erhalten bis auf
den zosammen mil den umgebenden Ornamenten verloren gegangenen
Biigel und die Nadel; erhalten ist also frcwissorTn^is^-en Tnt<"r-
futter». Die eine Fibel fll cm lang, Durchm. der kivisruiiden Flatte
ö,5 cm) hat 3,U cm lange Rollenhülse, aus der die Spirale gefallen,
und gitterartig dorehbtochene Nadelseheide. Fnndoirt: TKenhmaxd
(Scarpone) bei Nancy. Die andere (4,3 cm lang, HIaUendurchm. 2,4 cm)
trug, sovi(?1 erkennbar, Charnier; die Nadelscheide trügt ein kleines
Bohrloch. Fundort: Seille-Thal.
fr) Form wie L. A. ib. Fig. 8, mit 4eekiger Bagelplatte, Ers, 6,7 cm lai^;
Bügel in Gestalt eines (roh gearbeiteten) Löwen. Nadei-
scheide gitterartijr diir<liliinrf>f^n Fundort: Sablon 1 Stück.
Dieselbe Form, kicmer (4,5 cm lang); Nadelscheide mit 1 kleinen
Bohrloch. Fondort: Stallstrasae.
Dieselbe Form, etwas gedrungener und kürzer, untere Hälfte
(Kopf und Yorderfiiüse (lt'> l.rivvrn. Nadelfuss), noch 2 0 cm lang;
Nadelscheide mit 1 kleinem iiohrloch. Fundort: Seille-Thal.
e) Dasselbe ^dwen-) Motiv, noch 6,8 cm lang, jedoch mit runder
Bügelplatte, wie diMe an L. A. ib. Fig. 1 oder 4. Selir feine C'.is&>
liemn?. Föwo gttt ausgeführt. Rollenhülse abgebrochen; mit ihr betrag
die Länge der Fibel etwa 5,5— C cm. Fundort; Esplanade. 1 Stück.
Die Fibel wurde (ob dazu gehörig?) mit 3 anderen Gewandnadeln
zusammen gefunden, davon die eine Rollenfihel wie B. J. 861. Taf IV,
Fig. 2f'i die beiden andern Charnierfibeln wie Pult 2.\. a.
d) Form wie L. Â. ib. Fig. 7; noch 'iß cm lang; Fuss abgebrochen^
vermutliche Unge 4—6 cm. Fandort: SeDIe-Thal. 1 Stück.
— 199 ^
Form wie L.A. ib. Fig. 6; 4,4 cm lang; Hflfelplfttte abgebroehcn;
BBg«! mit 2 seitl. QuerbOrochen. Fandort: Sablon. 1 SlQck.
f) Form (der Plafte^ wie T,. A. ib. Fip. fi: norh 2,n rtn lanj;, nur
Teil d. Platte u. des Fusses erhalten; mutmassliche Länge der F. etwa
3 cm. Fondort: SeiUe>Thal. 1 Stllck.
DltMlIe tytlMi (HoUenbfdae, stark gescbwiingener g^in>t«' BOgel, ge- L
rippter Fuss), doch ohne Bügetplatte. Der nügel endet in « inom runden Knopf,
(1er etwn<> ?rhmälcr i«t. als er selbst, und nidif In-t-itor :ils licr Fuss, auf dem
er aufsitzt (ähiii. wie iJütsclike £. J. t>4, '1\ V, t ig. 3). Kleines, mit d. Nadel gut
•rhalteoM Exemplar, 2,8 em lang; Bflgelbreito 7 nun. Fundort: Seflle-TboL
1 Stack.
RaMbti, 6 speichig, Erz. 2Stttck; Charnier. 8 cm Durchm., mit hellblauer
Glasperle in d. Nabe ; ähnlich wie v Honst. SappL 1, Tai. iV, Fig. 7 oder IMtscbke
B. J. 04, T. V, Fig. 3H. Fundort : Karlslrasse.
Riogfibel, versilbertes Erz; Charnier. Scklicbter, d&nner Ring von 0,6 cm L
Br^te; Ganxdoreliffleflser 8,5 cm. Fundort: Seillo-Thal. 1 Stfick.
Krewrflbel in Form eine« 4blSttr. Kleeblatte« (wie etwa M. K., T. 16, Fig. 4),
aber >à jonr«; 8,9 cm hoch und breit; Erz (Schnalle ?). Fundort: Paradeplata.
1 Stück.
Kleine, meist kreisrunde oder «terafSrmige Scbeibentibein mit Charnier, L,
vos 1,8—8 cm Durchm. ; t. T. stark verxinnt, hez. ▼wrailbert.
a) ahnl. wie M. K., 18, 4, aber w^ger eingenchnitten und mehr linglieh;
3 cm lang, 2,5 breit; verzinntes F.rz, Fundort: Seille-Tlial. 1 Sfiirk.
/') rund und arhtninl hngcnförinig eingeschnitten, sodass Sleru-
form hcraut^kouniit. 2 Stück:
1. 3 cm Durchm. (Zacken nutgemesaen), Ers, oben ganz glatt und
versilbert, unten verzinnt. Fundort : Soille-Thal.
2. 2,5 cm Durchm., mit damensteinartigem Krcisomament, Erz mit
Spuren v. Versilberung. Fundort : Seille-Thal,
e) geschlossener Kreis mit Randzftpfchen:
L 8,6 em Durchm.; 7 winnge Randz8pfchen, um d. Uitte konzen-
trische Hinge, versilb. Erz. Fundort: Si illo-Thnl.
2. 1,9 cm Durchm. ; 6 Doppelzäpfchen ; die ganze Scheibe dameo-
steinartig gerieft ; Centrum durclibohrt. Fundort : ebenda.
B, 1,8 cm Durchm.; 4 RandzipCehen, aonat me d. vorhergehende,
Erz. Fundort: ebenda.
4. 1,4 cm. Durchm.; 4 ^tarkc. knnpfförmige Kandzäpfdien; sonst
wie 2. u. 3.; vcrzimilea i-^i^. Fundort: ebenda.
5. 1,8 cm Durchm.; 4 winzige Randzipfchen; veranntea Erz; nm
d. Mitte touratr. Ringe. Fundort : ebenda.
(NB : f'ntpf dorn Dnrrhmo«por i?t dor K roisdurchmesser verstanden,
dil! [!.m(i/.;i(if( licii niclit mit inlti'^nllrii.)
Diese scheibenforniigen Fibeln erinnern, wenn sie nicht teilweise selbst
schon frlakisehen Ursprungs sind, bereits lebhaft an fränkische Muster, wie
z. B. M. K., ß, Fig. 38, 43 > l< .: sie scheinen die t beigangsform zur frftnkischen
Scheibenbrosehe QL K. ïaf. 8 n. 3) darzustellen.
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Pnlt 2 C:
IMiMSylliier ut KMoheit 21 Stflefc, von 8^ bis 6 cm HShe, tj^%fi m
Dwchm.; glatt rand gedreht, mit je einem seitlichen Bohrloch.
Dir ?ii h in vielen Sammlunfren 7:ahlreich vorfindenden Knochencylim^ff
sind auf Grund eines Fundes zu Pompeji, wo Uolzleile an den C feslsassen,
wahncheiidieh ab Charnière Ton Thftren oder MSbehi anÜEiifasMiL Tergl
Katalog d. Mus. Naz. zu Neapel« Monaco p. U7 (VHr.M); hier in grosser H«^
vorhanden , t In iisu bcrr-its imff»r den f'triiskischen Grabfunden der TortoM im
Museo Civico zu tioiojpia (pancone (i, parte superiore); im Vaücan-Museuro; im
Mos. Kaz. ta Palermo (Vitr. 60) etc. etc.
Fundort: St. Avolderstrasse, liii-r ir> Sliick zoBanmeo; IHedenhofeDerBtr«;
Belle-Lslestr. ; Gangolfstr.; Gaudrestr ; T:ir<juinpol.
Bnichetticke von Flöten; Knodu n. :i stnrk.
1. noch 6,3 cm lang; 8 yuerlöcher; glatt, unten mit 3 Rillen ornamen-
tierL Fundort: mit dem GyUndem in d. 9t ATolderatr.
2. noch 18^ cm lang, 2 Querhlcher in einem Abstand v. 3,ß cm, glatti
n'uelmSsng abgeschnitten; unten 3 Rillen. Funi^orl mit 1 nisammen.
3. noch 11,6 cm lang, vierfach gegliedert durch 3 Paar erhaben gedrechselte
Reifen, welche die Oberfläche etwas einsehnOren. Die 2 QoeriOcher
ntten in den Reifen 1 und 3. Fundort : Citadelle. In gleicher Form
unter den rnin. Kleinalt- rt. des Vatican-Museums.
Knoohenoharnier mit Eisenzapfen, iUuil. wie Baum. ], Fig. 601. 6 cm iioch;
3.7 cm. Durclun. Fundort . Gangolfstr.
Haaroadela: Bein.
ff) sich regelmlsaig verjüngend {ohne Scfawellang Ld. Mitte) vnd
ohne Knoprahschhiss. Die meisten abfrehrorhen ; dns ISr^ste
ganz crhallenu Exemplar H,2 cm lang. Fundort : Meiz und Uingebjj.
9 Stück. Prov.-Mus. Trier, 20, Xll, 3. Reihe von oben.
h) mit kleinem, linsenförmigem Seheibenknopf von ca. 4 mm
Durchm.; Mittelschwellung. Die längste 10.4 cm. 12 StOck. Pnnd-
orl : wie bei a. Ebenso im Mus. z. Trier, 20, XllI, 2. Reihe von oben.
c) mit kupol-, ei- und z wi ebolförm igera Knopf, Mittelschwel-
Inng, von 6,8—10,8 cm Länge; im ganzen stärker als Gattung b.
90 StQek, gef. in d. versdüedensten Sfmsen r.Mets o. d. Umfsboig.
Tcihv . wollt als Schreihgriffel sn bettaditen; siehe Bannt. Ol,
Fig. 1648.
d) mit h n 1 1) k ii eî fö r m i «rem Knopf (Sclinitlfl;ic!ie nach oben) von
7—13 mm Durchm. Die zwei ganzen Exemplare sind 9,2 und 10 cm
lang, die fibrigen 4 abgebr. Fundorte: Diedenholenweslr.; Hrâuriebstr^
Bmnncnstr. ; Asfcldstr. ; zwisch. Fagny n. Jotty. 6 Stfldt. (Mna. Trier,
Xm, 2. Reihe von unten.)
Da die Schnittfläche von häufigem Scheuern wie poliert gikiut;
sind die Nadehi teilweise wohl als Schreibgriffel animiehwi;
siehe Baum. I, Fig. 877.
e) mit f^t "tpsRlförmi^em, kleinem Knopf; 2 Stttck; das gadss
7.8 cm lang. Fundort: Metz.
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/} mit Knopf in Form eines Piniencapfens; 8 SlQck. tinos hori-
zontal, das and« ir> strhrn^ gerippt: d. ganse 8^8 cm lang. Fandoct:
Vmin-'sä. V. Metz. Xrvn]. !.. A. II, XI, 4, 1».
Schmuckliastohen aii« Elfeabein, in Gestalt eines Tempeichens; 7 cm breit,
9fi tm If., 6,7 cm hoch (ohne den 1,8 cm hohen CKehelllnt (Griff) des Schieh-
deckels).
Rück- und Längsseiten glatt; vorn 4 Vertikaleinschnitte, die 4 Pfeilerchen
(die Säulen niarkiereod) mit viereckigen Kapitalen bilden. Der Sdiiebdcckel läuft
in InnenrOlen; sein Griff; der, weim das Kistchen gescUossMk ist, Aber die Sänlen-
Pfeiler zu stehen kommt, bildet das Giebeldfeieck des Tempels (an Stelle der
Spitse ist dasselbe eingekorbt).
Das Innere hat 2 Teile.
a) cylindnsehe Aosbohrnng von & cm Ihurehm. a. 4^ cm Tiefe; i. d. Hitte
kegelförm. Zapfen (unten etwa 1.5 cm Durchm., oben 1 cm Durchm. ;
I Höhe 4,2 cm) aus Elfenbein, wohl zum ï'berstreifcn vnn Fin«r<M rin;ron.
Hinter diesem Uoklraume und von üuu durch eine 0,5 cm dicke
Wand getrennt
' 6) ein schmaler, hantdIBrmicer Hohlraum von 8,4 cm Tiefe, 8,7 em
Länge, i. d. Mitte S mm Mreitc.
Fundort: Vor dem Theobaldsthor, mit üihnit von FiiUe-, Korallt-n-
und Schraelzperlen frilnki&chen (Uiaroktcrs. Vcrmutlicli fränkisches
BentestOck. Abgeh.: Ae. M. 18E0/M| pl. 1, lig. 6.
Ptüt dD:
NaarnatfelR in Erz.
a) mit sfhilfkolbenförmigem F.nde; R Stück, ';imlli(!i uiilen uh- L
gebrochen; die längste noch 10,5 cm lg. 1 Exemplar verzuuU und
hahnartig gegliedert Fmdort: SeiUe^Thal.
b) Knopf in Octaederform (L. A. II, XI, 4, ß;; N.nl< I dfmn und sehr L
gpitj;. ptwn cm 1? Fradorte: Seille-Thal, S SU; Tarqninpol, 1 Stj
4 ätUck; ä vollsliiiulig.
e) mit Kagelknopf (Grösse einer kleinea Erbse); Nadel dflnn; bei L
1 Exemplar gegliedert; 58tllck; nnten abgebrochen. Fnndorte: Met«,
2 St.; Seille Thal, n Sf.
d) mitbirnenförm. Knopf; 1 Stück; noch 8 cm lg. Kundort: Scille-Thal. L
e) Knopf in Form eines oben abgeschrägten, längL Würfels;
die schrlge Fliehe gerippt; die Seitenfliehen mit Strich- n. Krent-
omam fönten; 10 cm lg. Fundort: Metz. 1 St.
f) Form fthnl. wie L. A. II, XI, 4, 1*, doch mit rundem Knöpfchen in
Stärke der Nadel. Fandort: Metz, Marcluintstr. (mit 5 anderen Erz-
naddn), 1 StQcL.
IBknopflnsc. teilw. sehr spitze Nadelbruchstücke, einige im i,
Knie gebogen und wnhrs-f ?.f inli< h «1=« Angelhaken benutzt; durdi-
sdmiUIiche Stärke 3—4 mm. tundort: Seille-ThaL
a) in Boin fwohl auch vor- n. nachrömisch); 5 Stück; das in dem Ölur
durchgebrochene, sonst ganse Exemplar von noch 10,3 cm Lii^e.
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— 202
Stlrke der Nade'n nlu n 5 mm; obercfs Ende sliiiii(if nbgcsjiilzt.
Fundorte: Diedenhofenerstr. ; Benediktinentr.; Raltentunnsir.; B&reih
Strasse, Tarquinpol.
b) in Ers; 9 Stflek, von 6,6—7,4 cm Länge ; oben ca. 8 mm dick (1 F.xempL L
4 mm dick). Die Nadeln enden in einem durch Breiischlagen det
Kndcs gebildeten fl.irhen. durchbohrten Hlätd hi n; älinl. wie M. K.
Vil, 2. Fundorte: Seille-ThaK 4 Stück; BenedULÜnerstr. (hier 3 Stück
zmanuneQ (ef.); Gange) fslr.; Bürenstr.
StcokmiMt, 4 Slttck, 2,6 cm Ig., Erz; Knopf eltras grOsser als bei den
nnsrifen. Fundort: Jakobsplalr., zusammen mit anderen Gegenstindeo von zweifel-
los römischer Provenien?:. — In gleicher Form aus Bein im Mns. Naz. zn Keapel,
Vitr. LXIlP'i% No. 77:k;a r.us Krz im Prov.-.Mus. zu Trier, 17, 11. H291.
Haiieinadei ^^.SpindeiwelleV), Bein; noch 14,G cm lg., i. d. Mitte 6 nun
Dnrchm. Fundort: Gaudrealr. VergL Mus. Nas. s. Neapel, Vitr. LXHI"», No. 77688;
L. H. p. 480, Fig. 1.
Netz- oder FIsehermM; En; noch 14,5 cm Ig.; oben etwas platt, ca. 6 nun
breitj Öhr 2,3 cm lang.
Fundort: Diedenhofenerslr. — In gleicher Form in Pompeji gef.; vergl.Mua.
Raa. m Neapel, Vitr. LXI, No. 7fl889 IT.
SchreibgrifTel.
«) Bein;
1. 14 cm lg.; L d. Mitte 7 mm dick. Form alinl. wie Haum. 1, p. 3äd,
Fig. 876, doch nadi unten allmählich sich spilsaid und daher als
OrifTcl nicht gatts sweifollos. In der Höhe der anliegenden Hand
gereifelt.
8. noch 10,4 cm lg.; i. d. Mitte scharfkantiger Wulst, hier 1 cm dick;
die eine Hilfte vom Wnlsl ab dflnner als die andre, die am Ende
abgebrochen; erstere spitz auslaufend. Fundort: Klosterstr.
In ^Irtcher Form bezeugt unter den römisch-etmakiscbenAllei^
titmem des Museums zu Fiesole (Faesulae).
b) Era, sehaufeUBnuig.
}) F.xemplare, von 4.7 — \3,'A cm I^ngc;
^MÖsslr* Stärke der Stiele unter dm- Sclmufel: 6 mm;
klemmte >■>>>>> 2 mm;
grOsste Breite der Schanfel: 1,6 cm t
kleinste > > > 4 mm.
Stiele rund, kantiir o.lfr ftwas nbiit'ptnffpt ; r-inzelne mit Roifen
oder Knoten ornamentiert. Bemerkenswert das grossie Exemplar,
ttitfemt ähnlich dem (frlnkiBchen?) Griffél im Mos. zu DarmBlsdt
(W. Z. n, Taf. VIII, Fig. 9), doch mit hrtitcrci (1,5 cm), rückwärls
{rekrümmter Schanfrl : wie di(^>( r mil ciiirm bräunliflu'ii t'lKT.'ii:!.
Fundort: Gaogolfstr.; die übrigen Benediktinerstr.; Jakobsphitz; Gens-
damkODstr.; RSmerallee.
Bei der Kleinheit eimger Exemplare ist es nicht nnwahrseheinUebf
dass in diesen Zahnstocher anstatt Griffel zu erkennen sind, wie
solche in Bein erhalten sind im Mus. Nas. xa Neapel, Vitr. LXIU^,
Ho. 77364.
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2 Bruchstücke von stilusfSrmigen ErzrShrchen, nhpn 4 mm stark ; eines nocli L
8,4 cm Ig. Fundorte : Rattenturmsti., mit rüin. Müiuen u. Erziiaüeiu ; Seille-Thal.
Doppelcpitz aus Koooben^ 13,7 cm lg., l d. Mitte 1 cm dick (rdmisch?) Ponn
«iiMr lanssestiMkien Nadel, Und. wie HoUouoth, Bd. 1, TaL 61, Fif. 80, bwr ab
«germanii^clier Spimnrirtd« betMduwt Fondort: Bibtiothekatr., mit rOm. Mfinaen
U, Geppnst:iii(ien.
Beinstift, wie icurxer, doppelt ge^piUter Hleistifl, 8 mm dick, 8,4 cm lg.,
am dia Uitte Ringlinie einc^admitten. Stumpfe Spilxan von ca. 8 mm Linge.
Beatimmung unLi-kaniit. Fmidoit: Friedhofatr. 1 Stttck.
Zahnstocher (?).
a) Hein, 4,H cm lg., L d. Mitte 4 nun dick, auf beiden Seilea Wukg und
acharf ingespitaL Fimdoii: Rattemtnnoatr. 1 Stfldc
b) En, 4,4 cm Ig. , oben 3 mm dick and kleiner Knopf; unten lang
zugespitzt; an der snteren Hälfte »chrftg gereiTelt. Fuadoxt: i>eille-
Thal. 1 Stück.
MeiM Enhaad, die aich atielfSrmig YerlKagert, Ehid. wie M. TL, 18, 86. Der
ausgestreckte Daomen liegt unter dem ausgestreckten Zeigetinger; die 3 anderen
Kinger eingeschlagen. Massives F.rz , « insl vergoldet. Länge der Hand vnn der
Spitze des Zeigefuigera bis zur Handwurzel 3,5 cm; Breite 1,0 an. Ganze Lange
bia mm Ende dea Stielea 9,6 em. (Gtilfel? Haarnadel?) Für beidea faat m acbwer
«id maaaiY. Fundort: Seflle-Thal. 1 S/Oick,
OhrlSfTel, Erz; die ganz erhaltenen Stücke von 6,3 — 12 cm Länge, flreite ^
des LöfTela 4->& mm, Dicke dee Stieles ca. 3 mm. Fondorte: Metx; Seille-ThaL
7 Stück.
Oappalkuni, Bmchatack; Horn; Syatem wie M. K., 7, 18. 4^ cm hoch,
noch 2,7 cm breit. Die unteren Zinken etwas stärker. Grüsste Stärke des Homes
ö mm. Die Ornamente des Mittelstiickcs (Ranken?) scheinen mehr niif romanische
Ma&ter hinzuweisen. (Römisch ?) Gel. mit röm. Statuetten, Münzen, üläsern etc. in
dar Ktndentraaie.
EnkiM, einfedi, mit Handgriff ans einem •/« mm dflmien Erzblatt g^
srhnittcn. Ifülio M->m Rücken bis /ur Zinkenspitze 2 (in; ganze Länge mit GrifT
16,6 cm. Zinken nach dem Grill zu kaum t cm lang, eng; nach dem F.nde zu
etwas kürzer werdend. Der Griff macht un^ef. die Hälfte des ganzen Kamraes
ana; er endigt «tfSrmig rund und bat ein kleinea ßohrloch itrni Anfliängen.
Nach briefl. Mitteilung des Hrn. Prof. Lindenschmit bisher nirgends eonst
bereugt. (Rartkamm? Seidpnkamm'r' Rrrmisr h'/"'' Fundort: Sf»ille-Thnl.
Flagerbat, Erz^ ganz ähnlich den lieutigen, doch niedriger und weniger spitz,
nnkan mit einlkditm, adimalem, nicht hervortretendem Rande, Höhe 1,6 cm,
Dnehm. unten 1,9 cm. Gewicbt 5,5 Gramm. Gef. mit rtai. MOnzen u. anderen
Gegenständen (darunter Haar- u Si<>f knndrln in F.rz) in der Haagslr.
Während man sonst wohl Mtinaljin, da d» r l"n;:t ilin( i ine Erfindung des
Millelalters sei (zuerst aU «vingcrhuth» erwähnt i. d. Werken der heil. Hildegard
Im 19. Mvbnndert), weist daa Moseo Naztooale zu Neapel unter den Pompeji-
Funden unsere kleine, gedrückte Form in Erz in melireren Fjfemplnren bcreMa
auf. (Vitr. LX1I1'''\ S<>. 7T.W,:\]. r,.-i der Seltenheit der metallenen nntiki ii I'inger-
hüte ist anzunehmen, dass die Hümer das sicher auch ihnen unt-nli>eiirhche
Geiit meiat aua wdcbeien, Tergänglicben Stoffen (Horn Holz, Leder?) hcigc&telll
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— 204 -
linhen. - Cnm. fihnlirhcs Fxi mpîar im Prov.-Mus. zu Trier, 17, VI, P. U. 9^
und i. (1. Sammig. der ludubtriill. üesellsch. zu Mülhausen.
FinBerhut? (Schrttpfkopf?) Mit dem einen, regeUn&ssiger gearbeiteUn
Exemplare wurde in der HaatfstrnM nodi «in antoM fiDgattwUlBdiciws flwlt
gefunden, pbenfnlls in F.rz. aber viel ma«sivc'r gearbeitet f!?7 Hramin srbwcrV
4 cm hoch; unten 2 cm Durchm.; unten ein win^.ig schmaies, geperlteä Kändchen,
ein wenig erhaben. In einar Höhe von 2,b cm umschlingt den Fingerhut ein
dttmieB erhabenes Reif eben (an das Abrotaeban der Nadel in bindern?) v«» ihm m
Fct7;t sich die nimle Fiinn fast iinmerklirli zelmecVig fort, um oben in die zit-mlirh
spitze Wölbung überzugehen. Henirrkenswertcr Weise fehlt jede Löcherung zum
Einsetzen der Nadel; jene scheint vielmehr durch die Abliaehungen oberhalb
des Reifchena und durch diese« selbst ersetzt zu »ein. Das Gavit paaat auf einen
weibliclien >Titteiruiger mittlem Stirka.
Ftngerfiut späterer Form, mm Vrr;^1eirh rlabeiKclegt ; 2.3 cm boch, mit er-
haben heraustretender Randleiste unten und bandartigem, geripptem Rande. Fund-
Ott: Domplatz.
Axtnmlier Itohiar ftegaattaiid, E». Ui^ das (Doppci-) Beiles 2^ em,
des Stieles 2,8 cm. Fundort: Sablon. — (Stilua?) Vergl. den axUttnnigaD Stiliia
Ac. M. 1840 '41, p. IhS, planche, fig. 16.
Desgleichen ; einfarhe Axt : Länge des Beiles 1,3 cm, des Stieles (abfebrocheD) h
auch 3,6 cm. Fundort: beiUe-Thal.
Polt 8A:
AiMtofêr, lEte:
1. rund, mit leicht gekerbtem Rande und Linienomamenten, mit kleinel^
nmden Nieft^n he'iett't: 6,H cm Drirrbm. Fundort: Deutsche Str.
2. quadratformig und ausgezackt; 4 cm Seitenlange; Abbildg. bei
Kraus, Ela.-Lotbr. ni, p. 766. Fundort: Sablon.
3. in Form einer sechsfach geteilten Blttto (Roaette); Bß cm
Diinhm. ; vergoldet. Fundort: Sablon.
4. Form wie L. A. U, X, 4, 9; Endbeschlag der Laminae (Bauch-Sciiulz-
riemen), 8—4,6 cm lg; 8 StQck. Fundort: Sablon. TogL Fxor^aa>
za Trier, Modall rSmiaeber RQatimg.
Sobmuckplatten und Beschläge (auf Leder, vom Pfer*legeschirr etc.), F.r?.:
1. kreisrund, tiach oder leirhf pcwnihi, von 3, H 7 em Durchm.;
auf der Rückseite 2 Niete. Fundorte: kmderälr.; Franziskanerstr.;
Braimenstr.; Stefuisplals.
2. m uscheiförmig, auf der Ruckseite 2 Niete; von 1,5— 6 cm Durchm.;
pf. Srhiim.. Tnf. XVI. Fitr. H. Fundorte: Diedenhofenacatr.; MaseUeostr.;
Btjile-lslesLr. ; Jakobsplalz ; Seille-Thal.
8 kleine Moscbdii mil Kaltan^d verboaden. Fundort: Seilla-TbaL
Klataar« Eribttolillae ia Krew^, 9tw»^ Raaatteafenii, Abnl.wiaSefaun., Tat in, t
Fig. 86, von 1,2—43 cm Dur. litn. Fundort: Seille-Thal.
Dünner, darchbraolMMr BasoUag: 2 Greifen; Etz; 8,5 cm lg., 2 an breit
Fundort: Jakobsplatx.
DMglaioliM: Adler; mit Nieten. Fundort: Jakobq»latx.
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Beschlag, rechteckig , an den Schmalseiten eingebuchtet ; i. d. Ifilte Knit. L
4^6 cm l^r . 2,S ein ht.; hiuten Doppelniete. Fundort: Scille-Thal.
Beschlag, Erai, filmL wie L. Â. III, I, 6, 6; ausgesadtter, darcMöcherter
HilhiDoud, 2,8 cm lang. Ftandott: Sabkw.
«) mit Steia-Einlagen.
1. glatter, nach unten abschwellender, länglicher Erzring,
2.7 rm hoch, 2,5 cm treU, mit vertoren gegaofenem nmden Stein.
Fundort: SahloQ.
2. ornameiitieTter, vergoldeter Ersring, 9,5 cm Dnrdim.; d«f
runde Stein herausgefallen; an den Seiten kleine blaue GlastcömchcB
eingesetzt Form ähnl. wie L. A. IV, 5, 16. Fundort: Sablon.
3. Oberteil eines eisernen Siegelringes mit ovaler L
Platt«; ftvf dieser «in flac1i«r, brftvnlieher St«iii
(Topas?) eingelegt-, starlc verletzt. Fundort: Seille-Thal.
é. glatter Frauenring, Erz, vergoldet, mit ovaler Ein-
lage einer lasurblauen Ulaspaste; unten ausgebrochen.
Fkmdort: HKreha&tstr.
6. dünner Erzdrahtreif; in der runden tl.l cui Dorchm.)
Platte rotgelbe, stark beschädigte i v e r h r n nn t e?)
Camee, anschciu^ud weibL Kopf. Fundort: Belle-lslestr.
6. 01>«rtfiU mit glattem, nind«m AqQamarin; Bis. Fund- L
ort: Seille-Thal.
7. Kindcrriiijj:, dünnerGolddraht mit kleinem, rundem,
helllila Âmethyst Fandort: Umgebung von Metz. (Uümisch?)
8. 20b«rt«il«T0nEraringen; 1 mit ausgefallenem Stein, L
1 mit kleinen Email-Einlagen. Fnndort: SeUIe-Thal.
9. Dicker, massiver F. rz. rin;r mit zoirhonlnser, ovaler
Platte, 1,6 cm breit; unten auügebroclien. Fundort: Zwischen
Dieulouard und Jouy. (S. M. Ho. 84).
10. Franenring, fflr den kleinen Finger passend; Gold. Ober-
tcil dünne, breite Goldplatte, auf der in« ns<:lil. Hand
mit Phallus eingestanzt. Unterteil dünner Draht. Fund-
ort: Tarquinpol. (Fränkische Imitation eines römischen Musters?)
11. Franenring, Erz, mit dflnner, rechteckiger Platte, anf L
welcher 5 L&ttgerillen; unten anege brocken. Fniidort:
Seillc-Tlial.
12. äiebeueckiger, dünner Frauen- (Kinder-V) Ring, wie L. A.
IT, 6, 13. 2 cm Dorchm., Eca. Ftandoct: GSnaestr.
13. Kettenring, Ers. Fandest: Bfaehofirfr.
14. 5 dünne, t. T. 7:wirnsfndcndiinnp F.rzrtnf^p; ?ihn1. wie L
L. A. H., Taf. V, Fig. 28; einer davon 2,0 cm Üurchm., etwas breiler,
mit Kreuz- und Punkt-Ornamenten. (Fränkisch?) Fundort: SeiUe-Thal.
13 fiMlalttMC aatike Steine, meMeaa RIngstelae. Fundort: SeUle-Thal. L
L Geschliffener Bergkrystall, oval, 17 mm lang, 13 mm breit.
Kopf des Uerknles, im Charakter des U. Famese. VorzQgliche
Arbeit.
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— 206 —
2. Müclistein, kreisrund, flach ^r^'scli^iffrii. 14 mm Durchmesser, h
mit dorn Bilde eines Salamanderi». Am iiande abgesprengt.
8. Ranchlopas, oval. 16—16 mm laog, 12 mm bieit, unten abge- L
sprengt. Obere Fläche, leicht gewOUtt, CB UeineNm Oval abge*
plattet. Tn îftztfrem Bild des Augustus als Mercnr: derselbe
üiUcl von hnka nach rechlä auf eiaem scbemclartigcn Sessel, im
Um dun Lorbm, in der zorflckgebogenen Rechten, Ober die die
Oilamye herabhingt, den Caduceas, in der vortestncktea Ijnkeii
den Geldbeutel. D^i Chriraktor der Figur erinnert lebhaft an die
Krzstatuette den Herines-Äugustus im Museum su Rennes; verfL
Gazette archéoL 1875, pl. 36 u. p. Iâ5.
4. Weiaelicher darchsicMigerGlasflnaa, (?) flach, oval, 18 mm L
lang, 10 mm breit. Vogel, von links nacli rechts auf dem Rande
eines bauchigen, gerippten Gefässes mit 2 Kun* Ifilsson sitzend,
auä dessen rechtem Ende ein Mohnkopf aui langem ätengel
heraaswiehaL Gate Arbeit.
5. Schwarzer Achat, konvex geschnitten, oval, oben abgesprengt; L
jetzt 13 mm lang. 11 mm breit. Zwei traubenartige Gegenstände,
parallel an je einem Stiel von einem Querholze herabhängend ;
fllier leisterem Vogel (?;; swisehen den Trauben (ob«i and unten)
2 kugelförmige Verliefungei). Erklärung unsicher; Amulet?
6. Carneol, von schönem l't ut_r. <>v;il, fast rund: 9,r) mm Ifir^;. L
9 mm breit, llach geschnitten. Greif, von rechts nach links
aitsend, mit erhobener rechter Vordertatn.
7. Aquamarin, oval, 9 mm lan^. 7 mm breit, flach, nach tmtMl L
stnrk ahgeschräpt. G^fitMlcrti r Pfeil: selir dürflige Arbeit.
8. Malachit, duppelkonvex geschnitten, oval, 11 mm lang, 9 mm L
breit; Oberflftehe stark zerfressen, daher die Zeichnnng acbww
erkennbar: anscheinend männliche nackte Gestalt, stehend, den
rp«-liten Ann itiij;estützt, diii linken ausgestreckt Vemotlich
steticndcr Mercur mit Gaduceus und Beutel.
9. Rauchtopas, oval, stark konvex geschliffen, IS mm lang, 9,5 L
mm breit; Oberfläche sehr zerfreiaen: soviel erkenntlieh swei
Krebse.
10. Schwarzer Jaspis (V), rund, schwach konvex geschliffen ; lOmm L
Dorehmesser, am Rande rechts abgesprengt. T«nmiOichSchnIt«r>
bild der Isis.
11. Sardonyx (?), ovnl. flach geschliffen; 13,5 mm Innfr. f>.n mm L
breit. Zwei Lagen: iiellblau und dunkelbraun; in ersterer schlichter
roSnnlicher Profilkopf, anscheinend des älteren Drusus oder
Gcrmanictts. Am Nacken nach rQekwirta eine Lanaenspitse
''Aehrc'r^l Hnfr Arlu-it.
12. Graubrauner Achat, rund, fast zur Hälfte abgebroclicii; là mm L
Durchmesser; die leicht konvexe Oberfläche zeigt eme gebäckt
stehende, nackte Gestalt, das rechte Bein anf «om Kngel geslAlIt,
in d. r i< eilten, vorgehaltenen Hand eine Blume (?) haltend.
Arbeit minderwertig.
13. Bandachat, oval, ilach gcschiiilen, 1U,5 mm lang, 8 inia breil. L
Die Lagen sind qaer durchschnitten: durch den milchweissen,
nodwehsiditigen Stein setzt sich eine blftalicb^eisee^ durch-
scheinende l^age, in welche der Rumpf eines Stieres geschnittea
ist, wilhreml der Kopf einerseits, neino uiul Schweifende andrer»
seil» in der undurchsichtigen oberen und unteren Lage stehen.
Ofcrrlii, Erz; 2,6 cm lang. Form des AnhHiifers wie M. KL, 18, Fig. 16.
Ftondort: Umgegend von Mets.
Kettchen. Erz, Filigran; rund, fladi, vi« rerkifr; tfilw, zum Schmuck, teilw.
wohl an Ueräten (Lampen, ÖdUOssela) befestigt i vergl. M. IL, Tai. ^ Fig. 23.
nmdorte: TheobeldsplRtz; Ifinimiteiiatr.; Btschobtr.
KettensohlieMCb Ers, 8;5 cm Darehiik, tiud. wie Uotienroth I, Tat 42, Fig. 2L L
Fimdorl: Seille-Thal.
8elMMiekkettel)Ca, 6ô cm lg., mit l,ô cm langer Gagatperle in Melooenform.
Die Kfltle «u langen, eleeknadeldüoneii QUedexn gebildet; ibid. wie B. J. Heft 87,
Ter. ID, 2S> daher wie diese vieU. Makiscber Herknnft. Fundort: Belle-Isleitr.
Palt 3 B :
Sobnallen, Er/:
1. trapezföririig, von 1,7—5 cm Länge. 5 Stück. Gef. Glossindenplatz; L
Stefànsptatz ; Umgebung von Metz; SeUle>Tbal. Die gleiche Form
erb. ans Pompeji im Mos. Nas. m Neapel, Vftr. LXIU (bis).
2. rechff f kig:, 1,7X2 cm im Dnrrhschnift; .Ibnlich wie H. R., 21,6. L
Fundorte; liischofstr. ; Gaudrestr.; Sablon; Seille-Thal.
8. Oval und abgerundet. Rechteck, 2,6—4,6 cm Länge. 7 Stück. L
Fkmdort: Seine-Thal.
4. (kreis-) rund, meist mit Riemenbeschlägen, etwa wie- M K., 21, 10. L
1 — 4 cm Durchm. Fundorte : MililärgenUignisstr.; Marcliantblr. ; Glos-
sindcnplatz; Medardenstr. ; NeustadtüLr.; Seille-Tlial.
6w SIeigbflgelform, mit hörnerartigen Anaitzon miten; wie Schnm. L
Taf. III, Fig. 28; 1,6— .3,6 cra Breilendurchm. 10 Stück. Fundorte:
Sablon ; Seille-Thal. — Die {fleirhe Form bereits QQter den etrasUscben
Funden des Muü. arclieol. zu hlorcnz.
6. Form ähnlich wie M. K., 81, Fig. 17; 1,6—8,6 cm Durchm. Fund-
orte: MOnzstr,; Sablon; Seille>Tha1. 10 Stück.
7. ähnl. Form, in Spitze anslanfend, 2 Slftck, 2,2 a. 2,8cmDardnn.
Fundort: Sablon.
8. Form wie v. Bonstetten I, XI, 11, mitRiem«ibeseb1ag; mit diesem
hj} 1)«-/.. r> nn lang, unten 1,6 bez. 8,6 cm breit 8 Stück. Fondorte:
(üossiiuk'iiplat/ u. Aiiiriistincrstr.
9. Doppei-Ovalschnällchen, am Âusseniande gezahnt, 2 cm breit, 1,8 cm
hoch. Fandort: Hetz n. Umgegend. — (MiUelaUerlichf)
Pult 3 O:
UWittebeil (Eier-, Salbenlöffelchcn etc.):
a) in Knochen; Durchm. des kreisrunden Blattes 2Xt rm. T.nnge (1o<
spitzen Stiels bis 11 cm. Fundorte: Fricdlmfsstr. ; (.inudrcstr. ; zw.
Pagny u. Jouy (S. M. 100^ 4 Stttek.
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- aoe —
b) io (verziimtem, bez. versilbertem) Erz.
t kr«i«ffUBâtt Form, von 8—8^ cm Dnrehm.« der ipttie Stiel
12 ein Ig. Funtoriè: Benediktinentr.; Untenradatr. ; Brtlii^
(in FrankRngrflbern). 4 Ptftck.
2. längliche Form, wie M. K., T. 2^, 20 u. 21. Länge des BlaUe»
4 cm, Breite 2,0 cm. Fundort: Tarquinpol. 2 Stllck.
Spatii? Flach««, Iflffelaitigca Enblalt; Stiel abcebrodien. Breite tomi cm,
Utngc. ! -TV Fundort: Stallstr.
Kupferlöffelchen; kreisrmides, gewölbtes Blatt von 3,7 cm Durchm., am
Uande ausgezackt, mit einem gleicharmigen Kreuz imd Löchern darcUnodm.
Der noch 8,6 cm lange Stiel ebenblls perforiert und geiackL Vei^. «in fflnSelie«
siebartiges LüfTelchen bei y. Bonstetten I, Taf. 84» Fig. U. Ftandort: Hinter
St Eucharien.
Memr uad Memrteile.
8 (Ktleheo*?) Heseer mit Beingriffen; letstere 7,6 liex. 8^8 cm
lang, mit Würfelaugen ornamentiert, ähnl. wie M. K., Taf. 28^ 88. Die UiilgeB
▼entostot nr\<\ ahjrf'brorhen. Fundort: Diedenhnfpn.
1 Messer iiclinge, 11 cm lg.. Eisen. Form wie L. A. ül, 5, lA. Fuiid-
<nt: Source dee bouillom bei Qorxe, mit röm. Feldgerii,
Messergriff, Elfenbein. 2 schnäbelnde Hähne in roher Arbeit. 7,5 cm
lang. Einschlagmesser. Fundort: Umgebung von Metz. Romisch?
Messergriff, Erz. Form wie der Griff eines Hirschfängers. 5,5 cm Ig.,
1,6 cm breit, oben KnSpfehen ala AbeeUiua. Fmidort: Sabloo. Abgebildet bei
Knma, Ela.-Lothr. III, p. 766.
Messei sl ii î. Dünner Erzstrciftn von 7 mm Breite und 7 cm Länge, oben L
mit lilienartigem Abschluss. Die sehr dünne ^Federmesser?-} Eisen-Klinge noch
1,8 cm lang. Fandort: Seille-ThaL
Messerstiel. Dünner Krzstreifen von 7 cm Länge; oben Schwin acbiig
aufaitzend. Eisenklinge abgebrochen. Ftindoit. î ingc^'cntî von Metz.
Kleine weibl. Herme (bis zur Lieibesmittej, öß cm lang, 1 cm breit;
Erz. ^eaaeratiel?) Fnndort: Sabloa.
Federmesserchen, Klinge; Ers. Gestalt eines Krokodils, Rttcken ligc-
fSnnig. cm lg. Fundort: P.i.-^rliorstr,
Kuhfuss, Erz. noch 3,3 ein lg., iinauf eines Qabclstielcs. F'undort: Neustadtstr.
8tbel, Ers; zweisinkig; Länge der Zinken 4,5 cm. Stiel, eb«ilalls Erz, lor
grösseren Hälfte abgebrochen. Fundort: Bankstr.
2 Scheeren. I'iscn, 18 und 22 mi 1an^; Form wie L. A. Ol, 8^ 6» 1 ud 4.
Fundorte: Briey und Kanal zw. Jouy u. l'agny (S. M. 64).
Nllfaiesser, wie L. A. I, 12, 5, 10. Eisen. Länge der Klinge bis zum Knie *
12,6 cm. Ftandort: Source des bonülons bei Gon«.
Pinrette. Erz; wie M. K.. Taf. 22, 16 oder a J., Heft 80^ Taf. 4,88.18^800
lang, Fundort: Linigcgend von Metz.
2 Sonden, Erz; die eine, vollsüüidigc, 14 cm laug, mil »pil/ auälauteiidem
Stiel, onten 1 cm breit Fundort: Gangolfetr. IMe endete, unten 6 mm breit,
abgebroi In II. Fundort: Augustinerslr.
Schliisselhaken, Erz; 6,3 cm lang. Ebenso erhalten (No. 71477' im Mus.
Naz. zu Neapel; hier an Kettchen am Schluss hängend und in der Sammlung der
Industr. Oesellsch. «u Mülhausen. Fundort: Angnstinerstr.
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Win2i()e Maurerkelie, tiz, nul iliel, der obon durchbohrt, 2,8 einig. (Sjiiol-
aeqg?) Flnidort: GimgoIMr.
Polt 3 D:
8 ErzgIBckcben (vom Halsricmcn der Schafe elc), von t.5 cm bis H cm
Höhe, 2 — 5,2 cm n,'ind;1nrrhTn : Fnrm rnnd oder viereckig, mil rautenfîirmigem
Öhr. Letztere t uriii bereits unter den etruskischcn Kunden des Mus. archeol. zu
notrazJMMOgt Fuiidorte: MiUUb^^eallSliiMlr•; Gangolfatr.; liabUl«nilr.; Sablon;
Bittling^ (in Ftankengrlbem}.
Wagsehalen, ans dünnem Erzhlecfi; 2 Pnnr und l einzelne Scliale.
1. I'aar; ô cm Üurchm., ohne üicher. Kundorl: Tarquinpol.
2. Paar: 2,8 cxu Darchau., mit je 3 Löchern; dabei nadeldûimer Wag-
balken. Fundort: bei Metz.
3. Finzelschale: 5,2 cm Durchm.. mit 3 I.nrticrn. Fimdort: Bibliothekstr.
KakeifSmlges Gerat (Wagebalken?), unbek. Bestimmung, Krz. In einen
Pfeil auskaf ender, 24,5 cm langer Hakea, am iünteren Ende mit beweglichem
Bflige; «of dem Balkon eingeidlt di« ZaU VIL Ftndorl: Kanal zwischen Dien-
kwaid und Joay (S. M. No. 84).
Desgleichen, Krz. Ringförmiger Beschlag von éfi cm Dorchm., mît einem
aufwärts gekrümmten Haken. Fandort: Sablon.
fiflwicbte:
L abgeplattete Erckugel, 94 cm hoch; die ZaUUII (iUnxen) in
SÜbcr eingelegt. Fnndorf: Pariserstr.
2. 2 bärtige Hohlmasken, Erz, je 3,5 cm lang (Gewichter); eine
mit Loch in der Stirn; vergl. Schorn, p. 49, No. 288 ; 289 ; 291 (dieses
ebenfidls mit Loch in der Stirn). Fundort: Sablon.
8. Eichel, natürl. Grösi'e, F.r/., massiv. Fundort: Hinter SL Endiarian.
(Gewicht?) siehe Prov.-Mus. Trier, 17, IV.
4. knopturlig, Krz, mit durchbolirter Öse, 1,8 cm üurchm.; ornamen-
lievt mit Wflrfelangen. Ftmdort: Gamboutatr.
5. Form einer abgeplatteten Eichel, Erz, nnten 1,5 cm Dorclim.
Fundort: Mnrrhnnt?;tr.
Beide Formen (4 u. b) bezeugt unter den kleinbronzen des Kon-
•erYatoieopalastea nnd Vatican-4lfn8eams ni Rom, eowie des Mus.
Naz. zu Neapel.
6. rerhferkisr, Frz, 2.8X1,4 cm, fi mm dick. (Gewicht?) FondorL:
Puxieux rankengräber), cf. Schum. p. 128, No. 683.
7. Tollkugel, Erz, 2,1 cm Dordun. Fundort: Jakobaplatz.
Bmw (Wa|e>?) Hafcei, Erz, BmcbatOdc; 4 kantig, noch 9,6 cn lang. Fund-
ort: Medardenstr.
SpiegelgrifTe (?), Krz, 2,5—4,3 cm lang; 6 Stück' f!^Tan denke aich Schum.
Taf. V, Flg. 1 in allereinfachster Form). Fundort: StilKi-Tiial.
Spiefetotiel, Erz; ähnl. wie Schum. TaL IV, Fig. 8; 5,2 cm lg., 1 cm üurchm.
FÉodort: Umgebung Ton Metz.
2 LiwwHiaM VM tlMM QeflM, Erz; Ihnl. wie bei Sehnm. Tat. IV, Fig. 20;
Hohe 6 bez. 6,8 cm. Fondorte: Tbeobaldaplalz und Botan. Garten.
U
— 210 —
LSweitatn, al^brocbcn, 8,6 cm breit, Erz ; wie die vorhergehenden wahr- L
■cfaein1i(}i obenfalls von einer Ensciste herrührend. Fundort: Seille-Tlial.
3 Hobelklemmen, 2 Rrz, 1 Eisen ; fthnl. wie BtOmiL, Teehn^ Bd. 11, p. 221, L
Fig. d: 3—3.5 cm lanp. Fundort: Seille-Thal.
i Gesichtsfratze i^Hundekupf mit auch 1^ cm langem N&debtiel. (Nadel?)
Fondort: IbweUentfar.
Polt 4 A:
3 Eivenschlüssel, 8,6— 12 cm lang, zusammen gefunden an der
Source des bouillons bei Gorze. Zwei davon System wie M. K., Taf. 24,
Fig. 9; einer älml. wie ib. Fig. 18, doch mit flach gedrücktem Griff.
2 Erssehlttssel, Syst«» wie H. K., Taf. 24, ^ Q- 10.
a) 10 cm lang ; ähnl. wie ib. Fig. 9. l undurt: Pagny (S. M.
b) 6,7 cm lang; ahnl. wie ib. Fig. 10, doch ohne Ring oben. Fond»
ort ; Sablon.
10 KtBaettensehlfittseljEn^Fonn wieM.K., Taf. 24, Fig.ll;vai
3,5—7,7 cm Län;:o . F undorte : b in Sablon ; 1 Mazelleoatr. ; 1 Pudau ;
1 bei Pagny (S. M. No. 57).
2 UoUlschlüssel, Erz, mit kunstvoll gegliedertem, breitein Griff;
der Bart eenkreeht nun flachen Griffe anf den fa^en StMe anf-
atehend ;
a) 8 cm Lmir. Fundort: Arsenulslr.
h) 6.7 (III laug. Fundort: Gtinsestr.
2 Ii o h 1 s c h 1 ü s s e 1 , Erz, mit schlichtem RinggrüTe, ähnlich, aber ein-
facher ala II. K., 24, 11g. 18; Bart einzinkig.
a) 5 cm lang. Fundort ; Sablon.
''I 4 t; ( III lan;:; Hart ;Lb^^t;lir<)( l)en. Fun>lort : Mazcllenstr.
I Fingerriagschlüssel, Krz, ähnl. wie Schum. p. 61, No. 866. Dorchm.
2,0 cm. Fundort: Seille-Thal.
ttUisäelgnn'e, Ers:
1. Eichhörnchen, Nuss aufbeissend; 2 Sittck:
a) n cm Inn^. Fiaidorl : Hintor St. Rwi»-fc«ri^
h) bjä cm lang. l:'undort: Sablon.
2. gestreckter Ldwe, ShnL wie H.K., Tat 24> Fig. 6; 7 cm lang.
Fundort: Sablon
S. F:ibc']tIor (Krrikodil?) mit weü auff eapecrtcm Raeb«n;
6 cm lang. Fundort: Sablon.
4. Habichtskralle; ö,5 cm lang. Fundort: Sablon.
- Ii. oliireBf&rtti. Griff; 4,6 cm lang* l,i8 cm breit. Fimdort: SaUon.
fi. W i d fl c r k o p f ; 4 cm Ftindort : Sablon.
7. Panzer mit Arm for isätzen; 2,8 cm hoch, 8^6 cm breiu Fund-
ort: Puxieux. Komisch V
8. Eberkopf, 8,6 cm lang. Fundort: Marchantatr.
9. weit aufgesperrter Schlangenraohen ^ddtoelcittr?):
2,3 cm lang. Fundort: l^uieox. :
i
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211 ^
10. Form ähnl. wie h\. K., Taf 24, Fig. 12 (Schlttssel ?) ; aoch 5,7 cni
lan^. Fundort: BHrautr.
11. Palmettenform, wie M. K. ib. Fig. 13 und IR. H S(iî<k, von
2,8—0 cm Länge. Fundorte : Marchântatr. (8 SU); Hinter St. Eacbarwn
(2 S4.) } Deulschestr. (2 SL)
19. Brzmelone, %^ cm Dnrehni. Fundort: Harchantstr.
Krahnchen, massives Erz; 6 cm lang; kaiMindoT, eine Frucht essender Aflè.
Das gleiche Uoüv ia Mannor im Yalitsan-Mnaeom No. 888. Fundort: Poxienx.
Pnlt 4B:
Welnseiher nft zugehöriger Caseerelle, vergoldetes Erz. Form wie W. Z. I,
T a L 8, 36(1.37, oder M. K., Taf. 26, Ko. 31. Länge des SUels 17,ö an, Darclun.
de» Qeftasea 16 cm, Hfihe 7 em. Fondort: Sablon 1888; Gesch. d. Herrn Hey.
3 Henkel von ErdUMe«, Erz, 7—13 cn^ lan<r. Form ähnl. wie Sehnm.
ib. p. 111, N ' .092. Fnriflnrle ; Mamhantstr. ; Sablon; Bell<<-lsîes!r.
Senklot, Erz; kreiselförmig (wie Bliimn., Techn., Bd. 11, p. 91} and hohl;
imwn Reste von Blei. UmfiuDff obwi 90 cm, Hfthe dee KefelrotfitelB 6 cm, Spitze
fehlt. Auf der Deckplatte senkrecht md wagerocht durchbohrter Knopf. Fundort :
Zwisch. Dictilonard ii. Joiiy 'S. M. No. 80 «objet inconnu»). — In gU'irlicr Fnrm
erh. im Mus. Naz. zu Neapel, Schrank 61, No. 76667— 766Ô7 ; vergL Schum. No. 803,
p.m
HakdfHf , vtnMU. eiier OftnichaiW, UweakepT; Form wie Scbnm. ib. L
p. 67, No. 384; Stiel wie R. J. Heft 86, p. 148; En, 7,6 cm lang, dw Kopf 4 cm
Durchm. Fuiulort: Scillc-Thal.
Boden eine» Erzbechers; Durchm. des Fusses 3 cm. Fundort: Marchantstr.
Enkapsel (..Nabe?); 3 cm Dnrchm ; ihnl. geformt wie Sacken H, Taf. 18,
Fi«. 27, Prov.-MQa. mx Trier, 17, VII, ITlia
Mirlffkepf?, Krz. Fingerhutförmiger, oben abgeschnittener Kegel; oben
1,11 crn rinivîirn nnt'-n 'M r-ni < 2 cm hoch. Fundort: y'a;rny-.T«mv (S. M No.
3 Erzcharnierc von Kästen, von ô — 9,0 cm Lange. Fundorte: Militär«
gelängnisslr. ; Camboutstr. ; Spiessütr.
2 kMM InkrunHH) 4 nnd 4,8 cm lang. Fimdoite: Aafeldstr.; Sablon.
Polt 4 O:
IS KmMtt- aad ZifeiriBie a. dergi., von 2—6,5 em Dorehm ; En. Einige L
mit bis 18 cm hohem, trompetenartigem, hohlem Untersats, der am nnteren Rande
zwei kleinere . srhrS;; absvSrfs stehendo Rin^rf* aufweist. Die Ringe wölbst sin !
teils glatt, teils mit gezacktem Aussenrand, ähnl. wie L. A, 1, 11, 5, ö ; einige setzen
sich in einem zweiten Ringe nach unten fort, der vom oberen durch eine Scheibe
|«li«iiiitiet, andere in Eiaensapfea. Fandorte: Hinter St. Eocharien; Harchantstr.
(8 St.>: S'alikn î niiilin<;..n ; ?cilIe-Thal (7 St.).
Pferdekopf mit Hals, geschirrt. Fr/: Hft rm hoch, hohl; primitive Arbeit;
schwarzgrilne Patina. Fundort: Kanal bei i'agny (S. M. No. 77). — Nodi heute
findet steh deraolbe Zierrat als KrOnimg des Joehriemena an den Geschirren nea-
politaniseher und saditaUenischer Fahrwerke.
14*
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— 212 —
KiMMtrlii|. En, mit aatMfBrmif em Fortuls^ âhnl. wie L. A. 1, H, 6, 9.
Höhe mit dem geraden, bolvwifOnDigen Stiel 10 cm. Fandort: Zwiseh. Dtenlonaid
tt, Jonv > > \t No. 79).
Haibmoad mit Antlitz, 6,ô cm hoch, Erz; breiter Henkel zum Durcbfiibrea
des Riemens. Fundort: Sabkm; siehe Abbndg. bei Km», E]s.-Lothr. UI, p. TIM.
(Römisch V) — Die Form des Halbmondes als Hlngeiiemt htnfiges römisches
Moüv; so L. A. U, X, 4; 4 u. Henau die ohi<rp — gesirhtet»^ — Form findet
sich beule noch als Kummet-, Hals- und Brustschmuck an den üesdurrcn
sfiditalieniseher Fuhrwerke; ganz Rhnlich ist sie erhaltoi mib Pompeji, Mos-Ibs.,
Kasten No. 58. Schon bei den A-ss^Teni als Pferdeschmuck verwandt; cf. Hottenr. I.
Tat. ls,;<7. — F.in Y\o'^> auf den Neuniftfrencr Tîoiner-Momimpnteii i'Mu.^. z Trier.
Saal 3) trägt den Halbmond ala Brustknopf; das Boss in einer TerstUininellen
CHgsntengruppc desselben Saales trigt am Brustneniea allein 8 kkloere «ad
1 grösseren Halbmond.
Zierbeschlag (Kummelknopf?X masaires Ers; 6 em hoch, 5,8 cm
breit Fundort: Stefanüplatz.
2 Sfsrea, Erz:
a) voIlstSndiges ExMnplar, mit eiefaellStmigem, knnem nnd düna««
Dorn von 3 cm Länge. Gesamllänjje des Si.orns V^ cm., I^reÜe der
Leisten am Dorn l cm, vorn am binde ii mm; am rechten Leisten
innen Knopf; am linken viereckiges Riemenloch. Fundort: DiedsB*
hofenerstr.
b) starker, pyramidaler Dorn, mit kurzen Leistenfragmenten von 7 mm
nreite. Fundort: Kanal zwisch. Pagny und Jouv fS. M. No. 65).
Nägel, £r2, 6—12 cm lang; rund und viereckig; Kopf platt, gewölbt ond
spitz, z. T. bis 2,8 cm Dur ehm. Ein Nagel an der unteren HSlße mit Sdiiaxiben-
zügen versehen. Die roh gearbetteteik Stttdse wobl prSluator. Herkmft. fvadr
orte: .^sfoliislr. ; Augustincrstr. ; l'iiigegend von Metz.
3 Knopfbolzen, Fr?:: Knopf kugelförmi? (Fundort: Sablon^ : sjiitz (Kuiul r;:
Öt. ÄvolderüLr.}; tellerförmig, mit koozentr. Kreisen omamenüert (Fundort:
Pariserslr.); letzterer 3^ cm hoch, oben 2,8 cm Daxclun.
Klelmre Enaigel md nmiê, knopfarNi» Cnim8hli|«b letztere von 7 mm L
bis 2,7 cm Kopfdur climesser. Auf der Rückseite der BeaehUge niet^ oder naget-
löniiiger Iinin. Fundort ; ?ciîIe-Thal.
Zierkflopf, verailb. Erz, einer öciiaciüigar ähnelnd, hohl; unten gewölbter
Bügel. 6,3 cm hoch. Fundort: Zwisch. Pagny und Jouy (S. M. No. 61) (llumisdi?}
Hufscbahe (zur Schonung des kranken Hufes), Eisen:
1. mit volle r Sohle; 11 em lang, flhnL wie L. A. III, 12, 5, ^
Hinten ein 12 cm hober Haken, vom ein niedrigerer ; links u. rechts
«tnrkr S -itpnbppen. Fundort: GouasaudaAr., in 8 m Tiefe^ beim Bas
der Realschule 1867.
2. mit durchlochter Sohle vonll cm Litngc, die unten liefe BiDo
zeigt, wie bei L. A. III, 12, 6, fi, welche doppelt mn das bimenßmiP
Ix>ch in der Uitte der Sohle laufen. Hinten 2 je 9 em hobeLuV«
Pult 4 D:
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— 213 —
mil Haken: Hör Lappen vom abgebrochen; an der Seile keine Lappen.
Fundort: Seing bousse 186U.
A. mit krevEfdrniif er, 15 cm luger SoUe, S Seiteiilappeii» an
welchen Hinge; Vorder- und llinterlappen, letztere abgebrochen,
Fiinrlorl: Alis.>S**'-nrinf' f Aîesiu) : Geschenk dc^ Mrn. Sth^me.
4. grosse Vollsohie, bis 1cm dicii ; hinten ein starker Haken ; von I«
den Seiten spumt lieii ein fewOlbter Bagel qaer ttber den VwderlntL
(ROniisch?) Fnndort: Wanbeif.
Hofeisen.
Vorderteil eines kupfernenHufeiaens, von ähnlicher Form wie
L. A. lY, Taf. 88, Fif. 8. Die unregelmässig ronden LÄeher in oblongen Binzel-
Tertiüfungcn, nicht in fortlanfenden Killen; ibrer waren anscheinend ß. Dreite
de=i Hufeisens 10 — 10,6 cm: vprrmini( lir I,än?f 11- \2 rm. Fundoif : M.irchant-
strasse, in 2 ra Tiefe auf dem Kömerpllaster. Vcrgl. Wcstd. Korresp. Ib'ài, Januar,
Jfo. 90, «KupfeifMfe Uulfikeu ana Metz*.
4 ganze and B halbe Hufeisen von der Form L. A. IV, Taf. 98^
Fig. 1 ; von 10,5 — 12,5 cm Länge, 9,8—10,6 cm Breite. Die Balken verhältuia-
Didssig 'ärhmal (an den schmälsten Stellen zwisrhen «Ic ii Tju 1n in vnii 1.4 2 I cm
breiig, und an den T.,(')chersteHeu ausgebuchlet. SloUcn anscheinend uberall vor-
handen gewesen. Nagellöcher überall 6; liegen in oblongen Vertiefungen, nicht
in fortlaufender Rille. Nigel mit plattem, linglichem, gewSlhteffl Kopf. .Fandort:
Marchnntstr.
2 rSnlache Treasen; genau wie M. K., TaL 28, à2; F.i»en. Beide 25,5 cm
lang; b«i Mo. 8 die vierkantigen Qebieestangen mit Ponkt-Omaroenten versehen.
Dnrehm. der Ringe 7 cm. Fandort: Maiehantstr.
Polt 5 A:
Endelpirta, hohl, Schwanzflosse abgebrochen, noch 80 cm lang; uro den ■
Kopf 17 cm Fmfang; vorzügliche Arbeit. Thfirklopfer ? wahrscheinlicher Zierrat
sn Lampe, Candelaber oder Springbrunnen, wie ähnlich im Mus. Maa. zu Neapel,
Vitr. XXVI, No. 72333 etc. Fundort: Tincry.
Bockfttss, Erz, stark zerfressen ; 13,5 cm lang. Fundort : Judengasse. Siehe
Ac M. 1841/48, planche, fig. 18. — Vielleicht Kummetzierrat.
liaka EnhMd, vergoldet; mit glatt abgeschnittenem Armstumpf, letzterer
ß.ocm !an?. L.lngr; der Hand selbst von der Wurzel bis zur Spitze des Mittelfingers
15,5 cm. ilaitung der Finger etu ns gesprei/t, etwa wie an der ergänzten Rechten
des belvederiachen Apollo. Fundoii : Judeugasse, in l m Tiefe. — Vielleiclit
Votivstfldc, wie die zwei ganz tlmlich geformten and gleich grossen Exemplare
des ^fuseo ardi /u Floren/. (Saal der Bronzmi) und des Mus. Naz. zn Neapel ;
aQerdingf-- siml iliis roi iitf itanil«-.
ErX'Zeigeflngerchen von einer Erzstatuette, i. d. Milte des übergUedes ab- L
gebrodMO, noch 8 cm lang; vorzBgliehe Arbeit (veigl. den echOn geformten
Kagel). F^mdort: SeOlethal.
Ortfaand? (Kndhc^chlag einer SchwertschcMt V Frz. HJy cm hnrh, 8 cni
breit; Form ähnlich wie L. A. 11, iV, B, 1 u. 2. Fundort; Zwisch. Dieulouard u.
Jouy 1»69. (S. M. No.82.)
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— 214 —
Phallitehet Amilet, Erz, 8 cm breit, H cm hoch -, Männl. Glied u. Fausl, dte
aie Feige macht. Form wieB. J. Heft 87, 1880, T«t m, Fig. 87. Ftandwt: Sdüen.
— In genan derselben Form und GrOsM erhalteD miter den « Ofgelti OMai*
des Mus Xn/ ?n Neappl, Xo. 27819.
TierfigürolieB, Erz, die Mehrzahl wohl Kinderspielzeug; das eine oder
andere yielleicht Votivfabe. 8 Eberehen, ganz primitlre Ari>eit; 4 cm laog,
2,5 cm hoch. Fundort : Wald von Liverdun (Heorthe) ; wgt. AUiOd. in Ac. IL
1866/66; wohl ga1Hsrh-einheimis< lu-s FnVirikat.
Wolf (liimd?), bjb cm lang; Rute abgebrochen. Fundort: Umgegend
von Hetz. Arbeit roh.
Löwe, TerfoldeteaErz; TersUUnmelt; 6,8 an lang. Fandort: unbeknai
Hahn, 4,5 cm Inn?: Hühnr^hon, vf rstflmmelt, l,ô cm hoch; Dogge
mit Habband, »it/.end auf Plinthe, 'à cm hoch. Diese 4 Figikitbe^
von vorzüglicher Ausführung, zusammen gef. in der NeostadtitnM.
Adler, mit halb feSfltaeten FIfigete, 4,6 cm lang; nnten TentiBUMH;
vielleicht Griiï eines Lämpchcns, wie z. B. bei Schnm. Na 401 vod
an Ko. 7.H000 .h's Mus. X;i7. "i Nt-apol,
T inten fassaiinlicbes Buchschen aus Erz, mit trompetenartigem Ausgnss
(Hondstfick?); 8,5 cm hoch, 4,8 cm breit, 24t an tief; abgebildet bei Kraas,
Els.-Lothr. in, p. 766. Die ungefähr halbkreisförmigen Seitenflächen Tv]frn in
rohpfn, vpnvilderteui Stil reliefartig den Kampf eines Lnwpn mit einem Einliorn,
die gegeneinander aufbäumen. Die Bandkante weist ai» fortlaufendes, eingepiuutes
Ornament das WOrfelavge anf. Im Boden kleine «joadratiaehe Oihrangvon 53aim.
Nach einer brieflichen Mitteüuiii: des Hrn. Professor Dr. Lindenschmit ist
das Gefäss das dritte bisher benbat htete dieser Art. fF.ins im Museam tu Wies-
baden, ein zweites erwähnt von Kraus in der Realencyklopädie d. christl. .\ltei-
tamer, Bd. I, p. 896, aie im Kankasua geftmden n. in die Sanunlvng dee BiMhob
Münter gelangt.) Lindenschmit spricht sich für orientalische Herkunft des
Gcfäs^c«! an^und ist geneigt, die Arbeit etwa dem 6. nachchristl. Jabriiandert
zuzuweisen. Fundort: Sahlon.
FraiMot ainar iMohrffllilW ; Erx. GrSeste Unge 9 cm, Breite 7 cm, lU!«
der Bnchstaben 1,7 cm i
...SS....||...SiIiO...!j...ETAVG...
Fundort : Milit.-tr-fcrrin^nisslr.
Abdruck des Arznei-Stempela einea rfimiachcn Augenarztes; der Stemp^
■elbat, ana einem priamatiechen, gittnlichoa ThonstQck beeiehead nnd bei Dupîcb
1838 gefimden, ist nicht erhaltoi. Der Abdruck der beiden Seiten Inntet:
1. Q. VALFIÎI . ?KXTI STAC
TVM . AD . CALIGLNKS (hier Palwzweig als Schlosaseicben)
OPOBALSAMATYM
8. GA VITAU . AlfANDI
OmS . CLORON (hier Epheuhlatt als Schlusszeichen).
1. »Des ^ArzlM) Qidntu Valniu SavUu MfJiiMOMft mit BahMWiHMrt
f«gon AugcuM^wtchSv
i. >De* (Ante«) Gslu iniaUa Amsnite COdoroB« iJUMtn» «Iteeldlielse
Augensalbo).
Brattatiek einea kleinen Erzreliefs, Buste; 4,û cm laug, 2,b cm breit L
Fundort: Seille-Thal.
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— 21Ö —
Hohle Erzbüste, nnten kreismad abscUlieasend wie ein Gef&ss^ L
mit Henkel; 7^ cm hoch.
Der B^op^ baiUos imd kaU getchoren, ilud. wie Sehvm. p. 174, No. 993
liat orientaliMhea Geprlge. Auf der Milia dw glatten Sehldels statt HaaKzopfee
«in Phftllus.
Fundort: Seille-Thal. — Ein ähnliches Exemplar (nur Tierfigui statt
mamdü. Kopf) im Ifneeiun m Matoi liitt Plrai LtedenBcfamtt für «in ZierbeacMig
ran Pfardefesehirr (lukll. IfitteflaDg). — Tei^ Mus. Trier 11, Vm, % Fach, leiste
Nnmner rechts.
2 Maine Erztröge mit Läagabügel.
•) 4 cm lang, 2,7 caa teait, 2 em boeh» Fmdort: Masellenatr.
b) SJb cm lang, M cm brwt, S cm liocli. Fondort: Seille-Tbal. L
Auch diese GegenstSnrlp (sonst noch gefunden in niril.iliiit!cln Schwabens
■od unter römischen Sachen) werden von Lindenschmit als »verschiebbare Zier-
beaehlige« erklärt Durch den Uenkel lief ein Kiemen (briefl. Mitteilg.). Dieselbe
FniB im PraT.-MiiB. Trier, 16, HI, P. II. 6649.
Kleine. 4 cm hohe Erzberme einer welbl. Figur, mit stark hervor-
tretenden Brüsten; der sich unterhalb der ikii^te stark verjüngende, runde
Standfuss endet in einen Gilnsefuss von 1,9 cm Länge und i,ücm Breite, auf dem
jedoch da« Ganse nnr aehclg steht, da die hintere der 4 KraUen an knis. Be-
atin»ronng vnbekannL Fnndort: Sablon.
Pult 5 B:
ÄgypHache OoUheiten efe.
1. Horos (Harpokrates), Gott der jimjrcn Tape^ponne. Erzstatnelte, mit
l'iintbe 17,ô cm hoch. Der Hott ist dargestellt als nackler Knabe in sitzender
Hatt«ng> den Zeigefinger der Rechten Intsehend in Mnnde, die Linke obne Attribut
abwärts gestreckt An der reditan Sümseite langherabhgnganda, honfiSnuig«
Haarlocke.
Fundort: Ägypten; geschenkt von Urn. Lieutenant Le Génissel. — Häufige
IfotÎT; ao X. B. erbiÏHen in Énssexat lahlfeicben Exemplaren des Mus. archeol.
zu Florenz; im Miisdim des Polytedttiikum zu Athen; im Serai-lfuseum sn Kon*
stantinopel '>ii»T Kjr, 19 u. 2fi ^enau w\c das obige F.xcmiil.t.
2. Osiris, Verkörperung der im NU sich äussernden befruchtenden Nalur-
kraft Ersatatnette in Hennen-, b«sw. Mumienfonn; mit PItethe 18,6 cm hoch.
Die hohe Kteigsmfltae geziert mit I'räusschlange über der Stirn und 8 Sperber^
federn an den Griten. In der TU^chteu Geisael, in der Linken Knunmstab (Scepter).
— Fnndort: Ägypten, wie No. 1.
Sehr bftufiges Motiv; erbaltan s. B. in mMmm^Ii*» Esmnplaren des Mos.
archeol. 2u Florenz und im Serai-Miiaenm SU Konstantinopd (hier Eg. 86^ 61 genan
wie das obige F.xempl.). -
3. Oalria. Fayence-Statuette in Mumienfonn, mit Basis la cm hoch ; h e 1 1 -
grftne (Basor (die llteat nachweisbare). Der Gott trägt Geissei und Krummstab
in den Hixden.
Fnndnrt: Aus Hgvj.tisc hon Gräbern stammend ; nns d^ r Sainniljr. des I.-.uvre
(S. M. Ho. 107). Häufiges Motiv; vergl. Mus. archeol. zu Florenz; Trov.-Mus. zu
Trier, 22 b, l, 69a
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— 216 —
4. Isis, Gollhoit des hcfrurliielen NiUandes und Gemaldin des Osiris. den
kleinen Horos — ihren uud des Osiris Sohn — auf den Knieen schaukelnd |
und «tng«ttd.
Frzstatuctte, mit PlinUie Ifi cm hoch. Auf dem Haupte trägt die Gdllin
den Sonnendiskos zwischen swei Kuhhl^rnem. Auf der Plinlhe Uiem^fplMD. '
Fundort wie No. 1 und 3.
Erhalten in saMreichen Rxenplann im Mm. arch. an noreni; im Wf-
tcchnikum zu Athen (gcnna M in Schtank 1, No. 88), and im Serai-lfweiim m
Konstant innyirl I'rov.-Mu'^, 7.. Trier, 2? h I .'i5-> i
5. Sitxenile Katze. Kuitusbild der Geburts-Göttin Bast oder Paciit von auùastis.
Erzitatoette, Hohlgnss; 14,8 cm hoch. — te der IWie dee im Jahn 1887
v it' l«'!- entdeckten Tempel* der Bast (im allen r;!!));!'«^!«, d. i. Ort der But, beat»
T^'II liasta) fand mr\n einm Kaf/onfrieHhof mit fîniscnden von Mumien and |
lironzestatuen von Katzen (vergl. Uerod. 11, 67). Auch unser Exemplar dürfte j
dorther stammen; Fmidort tind Oeher wie bei No. 1, 2, 4>. — Gtnm diceèlbe
Statuette erhalten im Museo civico zu Rologna ; in zahlreichen Expl. des Mus. |
archfnl zri l'lnrrnz : im Polytechnikum zu Athen (Schrank 5, No. 186): im Serai* j
üoseutn zu Konslatitiuoppl (Kg. 72 in Gandigur; Fg. 99 a. â&9 in Bösteo).
6. AKlTmot (Liebling des HadriaaX !■ Kgyptieehtr TrMht
ErKStatnette, mit der 2 mm hohen Plinthe 9,3 cm hoch. Färbung der Ober-
flSrhe schwarzbraun; in den fitfircn Stollrn hellgrClne, ziemlich oberflächliche
Patina. Fundort unbekannt. Nacli dein Urteil des Herrn Prof. Michaclis-i>lr«t»-
bürg «vielleicht (moderne?) Nacld)Udung einer uicJit unbcrülimten rdroiidM
Antike, nBmlich der ans der Villa des Hadrian stammenden marmornen KoloHal-
ptntnc (los Antinoos-Osiris. die früher im Kapitul ^t.ind (Mus. r.i| itol. III. 7.i!.
dann nach l'nris entführt ward, nieder zurtlckkarn und später mit den übrigen
ägyptischen i^ildwerken des Kapitols in das ägyplisdie Museum des Vatican» VCT' '
•etat worden ist. Ahbildgn. bei Lewesow, «Cher d. Antinoiis* Taü 18. DietiickM%
«Antinoos., Taf. 3, 5. f.lar.n: V, im. 2340». (Rriefl. Mitteilg.).
Die Metzer Statuolle hat grosse Ähnlichkeit mit dem «Antinoos> der Karls-
ruher Bronzcu^ammlung (Schum. Taf. XXVlll, Ko. 1006), docli stehen bei crsteier
die Fdsae feschlosaen; der Bamnslamm imd die AUrifaate der HSnde rehten; dis
Plinthe ist viereckif . Die AasfQhivDK dee Hgttrcbene ist eine voraftflieh« n
nennen
7. Kleine Sphinx, auf rechteckiger Plinthe lagernd ; Erz, ohne Patina. Länge
der Plinthe 4 cm; Breite 8 cm; Höhe der Figur 8,7 cm. Wohl modem;
ort nnhekannl.
GHeeJkfMiAe^ ft«r. Hfmiâelkê und yallledle €hMhHlmi En.
Merear, 4 Ganzfigoren von 5,6—9 cm Htthe (nur No. 1 intakt); in der be*
kannten Haltung, etwa wie v. Bonat pl. 18, hg. 2. Mit Ausnahme von N« 3
tragen die Statur ftf-n lii»- Fluçfelkappc; bei No 1. :5 ii. 4 liâll dor Holt den Tl'^tilel m
der Rechten. Fundorte ; Itömerallee No. H ^Uesch. v. Hrn. Schoumacher); lündersU.i
die beiden Ueineren Bxoniplar(>, darunter No. S von vorzfigtichor AnsRUnaBi,
onhekannten Fundorts.
Merkur, kleine. 5,5 nn lu. Ii.' H. li. n.risl.> ,H( s< liliijr? r;«,'\\ ir!)(v); abgcbilM
i. d. Soc, Mos. M. V., p. 79, der bogenRiruiige Abschluss mit einem BliUlerkraM
eingefasat. Fundort: Citadelle.
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— 217 —
Herakles, Kr/statuctle mit schwai /i^Tünor Patinn, 15 cm hoch; frei, oiuM
Plinthe. Tier bartlose Gott, in Tussoret schlanken Verhällni«sfn '^t-hreitend dar-
gestellt, trägt die Löwenhaut über den Kopf geworfen und um den Unken, vor-
festfeekten Arm eUainysartig geschlungen. Die zum Schlag erhobene Rechte
hielt die (herausgefallene) Keul«-: die l.inkr l ii h u (abgebrochenen) Pfeil. — Fund-
ort: zwisch. Dieulouard n. .loiiv 18<;i» i.^ M. No. 27, «figure nue>).
Wahrscheinlich griechischer oder eiruskischer lierkunfl. Häufiges , wie es
eebttint uraltes Motiv, wie die mbeMIttiehen, rohen Spielarten in den etniskischen
vaad griechischen Museen vemmtcn lassen. Erhalten /. B. im Museo civico xn
Bologna; im Mus. archeol. 7.u Florrn?: (Si lirnnk IV. Mus. Na/.intiale /u X'-nfM-I.
Zijsimer II, £io. öl61 u. Ô184 (dieses Exemplar, wie das unsere, mit i'icil in der
Linken). Uns. zaSyrakoa Schrank HI); Uns. Naz. au Palermo, hier in mehreren,
s. T. sehr rohen Spielarten. ProvvMasenm z. Trier, 17, IX. Vergl. auch die Re-
pUken im Mus. zu Karlsruhe: Sohum. p. 181, No. 94n ff.
Vulcan, roh gearbeitete Kupfer statuette von 7,7 cm Uö!i<'. Her null in
kurzem Arbeitskittel hält in der Linken die Zange; diese reliofariig am Vorder-
kftrpcr festsitzend; in der Rechten, ebenfalls reliefartig, den Kammer auf dem
Rücken. Reine und Fftsse (ohne Plinthe oder Niete) klein im Vcrhiiltnis zum
OhrrknrjM r. Zwischen den Schultern kleine Öse zom Aufhingen der Fignr. —
Wahrscheml. einheimisch-gallische Arbeit.
Ftandort : Kanal zwin^ Dienknud vu Iovy (ß- M< No. 98 »statnrtte en hronze«).
2 Ji^llartlttittlMit Erz.
a) 18,6 cm hoch, fast bis zur Unkenntlichkeit ozydiert nnd verkieselt.
Der linke Arm (abgebrochen), war erhoben und stützte Ki< h :iuf das
lange Scepter; die gesenkte Herhte hält den Blitz. Figur nackt;
rechtes Stütz-, linkes Spielbein, t undort: Gefängnisstr.
Motiv ziemlich hfta6g, sarflckgehend aof ein Original yon Phidias.
Vergl. dieselbe Statue, gn'îsser und vorzüglich erhalten, im Mus. archeol.
7.n Florenz (f f. Overbeck, Kunstmythologie, »Zeus« Tar IV. ferner im
Mus. Naz. zu Neapel, Saal der Bronzen, No. 5(J58 (13ù5j, un Serai-
V
Mueom zu Konstantinopel B: ^; im Prov.-Mas. Trier 15, lU, 6667.
b) dasselbe Motiv, 12 cm hoch, mit hohler Bnsi- fJnki r Fuss inf^hr
vorgestellt. Das Ganze vergoldet; gute Arbeit, walirschcinl. Renais-
sauce. Fundort unbekannt (S. M. No. 21).
Athtia, lei. MImtvi; S Erzstatnetten.
tf) 10 cm hocli; ruhig stehend, link. Stützbein ; Wendung des mit
grossein Unlm bedeckten Hauptes nach links. Dir» Htfhle, gcsr>nkt
hielt den verloren gegangenen Schild; über den Imken Unterarm
das Gewand gesehlangen herabhKngend. — Sehr mittelmSssige Arbeit.
— Fundort: Auf d. H6he von Grimont hA d. Fortarbeiten (ß. U. No. 66),
6) 10, n rm; ^nn? ähnT wie rt. doch die Rechte t rhoh'-n (an d. T.anze?) L
und Wendung des Kopfes nach rechts. Öehr mittelmässige Arbeit
— Fundort: Seille-Thal.
e) kämpfende Athena, 9,8 cm Wh, stark verkieeelt nnd oxydiert
Die stark links ausschreitende Giitlin hielt in der im Knie gebogenen,
erhobenen (z. I. abgebrochenen) Rechten die Lame wurffertig, in der
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— 218 —
im knie abwärts gehaltenen Linken den (verloren gegangenen) Schild
Fundort: Qeftngnisitr.
Das Nähere im Jahrb. d. Gesellsch. fBr Lolhr. Gesch. n. Altertnms-
künde I. p, 2nr> «Bronzestalaette der Athena Promachos». ~ Dasselbe '
Moüv in Aiamtor erhalten im Kapitolinischen Atusenm, Saal I, M; I
Sul n,10; Saal m, ao. Desfl- Yatitamiachta Umnm (hkr filseb
erglnst); im ZentralmiueDiD m Athm (hier der erlubene recht« Am |
V
whalten); im MuMimi des Serai za KonstantiiiopeV B: ^•
Rena mit Victoria auf der ausgestreckten Linken, Brustbild, Blei- ,
medaiUoii, kreisfSrroir, 11|5 cm Dorchm. Die GOttin hill die sie bekribiieiid»
Victoria auf der ausgestredden Linken; dk Tietoria, auf der Erdkugel sehvebaid,
hUt ein Fcld/eichcn in der Bechten.
Das Medaillon, im Jahre 17:36 vor dem Theobaldslhore gefunden, war Teil
einer grosseren, leider ringsom abgeschnittenen und verloren gegangenen BIsitaJU.
Siehe die Ahbildg. in der «Historie de Hetz» p. L Bénédictins, I, pL XX, iif. 1;
dir erste VpröfTmilichmig bei Oral Caylos, »reeoefl d*antii|Qitét< tom. I?, txf^
calions, etc., pag. 19.
Lar, Erzstatuette, 6,8 cm hoch. Linkes Stützbein (Fusa abgebrochen); Kop(
mit dfdleillgem, mitRoeetten versehenem Diadem; gesdittnte Tmika. blkstiefeL
In der IJnkrn vcrmutürh ein (hcrausgiTall<>ncs1 Oiifc-rlinm; in der T^eclitcn Opf^r-
«eliale. UngeOlbr wie Schum. p, 189, No. 992. Fundort: Umgebung von Uclz.
i
i
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- 210 —
Mitteilungen und Fundberichte.
Nene ürkodenerwerbimgeD des Meto BezirksardiiTs.
Ton Dr. fi. WtlftiMp Mets.
T.
Nachdem das Metzer Bezirksarchiv im Jahre 1890 durdi einen
* Urkundenankauf in Cheltenhara bedeutenden Zuwachs erhalten halle, kann
heilte «hemuilg Aber ftnseent wertrolle Erwerbungen berichtet werden.
Der Grundstock des Zugangs ist das Archiv des Geschledites de Heu,
einer éa angesdirasten und reichsten Hetzer Familien, die auch politisch
— insbesondere beim Oboigang d^ Stadt an die Franzosen 1662 —
jederzeit im Vordergrund der Metzer Geschichte gestanden hat. Ein
Nicolas de Heu hatte die Erbin des Geschlechts von Brandenburg (in
Liixomhiirtrl frehpiratrt. eine Enkelin dieser KHp war mit Gottfried von
EUä vermählt, der N;H lilas< df i Kllz ('ndlich ist an die Grafen de Lannoy
übergegangen. Anf dw Wanderung durch all' diese Ilauscr j<ind zu
dem ursprünglichen Archivalienbestand die Arcliivc der lielrcÜenUen
Geschlechter hinzugekommen. Doch auch das eigentliche Arclüv der
de Heu hat, da die alten Besitzungen der Familie an jme Geschlechter
inim grossen Teil ttb^gegangen waren, bis in das 17. Jafarhund^
hineiii Zuwadis er&hren.
Wenn fttr Metz in erster Linie der Grundstock des Ankaufs von
Bedeutung ist, so steht doch zu erw^arten, dass audi die auf luxem-
burgische und preussische Gebietsteile bezüglichen Archivalien durch
Austausch mit den betreffenden Regierunpen nnverer Urkundensammlung
eine weitere erhehliehe Ver^rösserung zuhiiiiu^cn werrlen.
Um iil>er den hiliall drs angekaulleu Funds einigrermasscn üu
orientieren. ?ebe ich vorläutig einen Auszug der Notizen, die ich
bei der für den Ankauf vorgenommenen Durchsicht gemacht habe.
Das Archiv zerfiUlt im wesentlichen in sechs Teile:
L Zinsroteln ; H. Einnahmeregister ; III. Kartulare ; IV. Gericbtsakten.
V. Urkunden; VI. Briefe.
I. Zinsroteln.
Dieselben betreiïen fast durchweg den Besitz der Famiüe de Heu.
Einige Rollen, die auf andere Namen Imten. Find mit dem Besitz, zu
dem sie p;elu»ren, in das Eigentum der de lieu übergegangen, bämt-
liche Verzeichuisse sind ungedruckU
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*
— 220 — .
1. CVsl Ii argont coril doit az place a paske etc. 1358 (au die
Faniilie de Heu), roi. rab. saec. XIV.
2. Ce sont les censés oon doit a CoUignon de Heu lamant. rot di.
saec. XV.
3. Ce sont les oies de la s . . . . que ti maires et U echaiviu
doient recofllir. Cest assavoir de diescnn hostdl une oie 1306.
Premier losteil .lehan Lowigrion de Gerey ; item losleil Symonin
lou fil Gueroist ; item losteil de costa lou villain de Sepey etc.
rot. mb. snp^'. XIV.
4. Ilpritflijrrs de la famille de ÎIcu. rnt. rh saer. XVf.
5. Ce sont Uis terres ke Jaikemins de Kiste uiU rot. iiib. saec. XIV.
rot, ch. saec. XV.
6. Ce sont les cliappons et les gelines com doit .... en 1367.
rot mb. saec. XIV.
7. Rolle des robenoement de la mairie de Porsaillis. rot mb.
saec. XV.
8. Ce sont les censés com doit a «gnor WiDame de Heu 1364.
rot. nib. saec. XIV.
9. Ce sont les censés que Scaulz de Roppenay ('t{-. ine doient
(Schuldner ^^ind /.. B. .Tehans de Morhange) roi. mb. aus dem
Besitze der (ie Heu. »aec. XV.
10. Ce sont les censés com doit a signor Willame de Heu a Crepey
a Salnoy, a Avigney, a S. Refiine, a RozcnicUe. rot mb.
saec. XIV. (c. 30 Fuss).
11. Ce sont les droitures con doit a Mcomin Boulay. rot mb.
saec. XIV.
12. Les herifaiges des quartiers que Euriat avait 1875. 8 rot. ch.
saec. XIV.
13. Aquast de CoUignon Felixato de Montigny. rot. mb. saec. XIV.
14. RoUe dez terre de part Jaicomin BouUay que furent Baodo-
win de Lailre. rot. mb. saec. XV.
15. Ce sont les terres des quartiers S. Gioüsinue 1290. rot mb.
saec. XIII.
16. Ci sont cil qui tiennent les heritai^^cs aperles des quartiers
S. Glossinue 1330. rot mb. .saec. XIV. (c. 20 Fuss lang).
17. Censés qon doit an Sieur Jaspar Braconider en la justice de
Metz, saec XVL (Papierband von c. SO Bl.)
18. Les droitures de {«r signour Âubert Boulay. n>t tnb. saec XIV.
19. Ce sont les droitures con doit a Jaicomin BoUay con doit
chescun an a Metz. rot. mb. saec XV.
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20. Ce aönt les chateit de la ville d'Aiey 1404. rot. mb. saec. XV.
21. Ce sont les chateis d'aigmit .... ou ban de Booray. rot mb.
saec. XÏV.
22. Les teire et les |ncy don hau de lîouray. i-ot. mb. saec. XV.
23. Ce sont les ilruits (|u(' le j^i;^nuurs d'Ennery ont en la terre
de Bouray. rot. mb. saec XIV.
24. Les censés con doit a Collignon de Heu; Crepy. rot. mb. saec. XV.
25. Censés a Crepey. rot di. saoc. XIV.
26. C'est li rote don disme.... de Ghaingney, 1SÖ5. rot mb.
saec. XIV.
87* RoUe de la taille de Boullay appartenant an seigneur NicoUe
de Heu. rot. nib. XV.
28. Droitures de bleif et d'argent que li maires d'Ennery doient
chescun an, 1372. rot. mb. saec. XIV.
29. Tnille de la ville d'Knnery. rot. mb. saec. XIV.
30. Les droitures en vin et eeuses que doit le maire d'£nnery.
rot. ml), saeç. XV.
31. Censé de bleif; Enaeiey. rot. mb. saec. XV.
32. Ce sont les noms de ceulx qui doient les VI quartes de wayn
que le maire d'Bnnerey doit recepvoir. rot mb. saec. XV.
38. Ce sont les censés d'Ennery, 1377. rot mb. saec XIV.
34. Ce sont les boix que les sïgnors d'Ënnery ont en Tallnes ou
ban d'Ennerey, 1356. rot, mb saec. XIV.
35. Pied de terre de la seigneurie d'Ënnery saec. XVI. rot ch.
saec. XVII.
36. Ce sont le? yiotirterier?! de In ville de Failly. rot. mb. saec. XV.
37. Ce sont les pourteriers de la ville do Failley. ru(. vh. saec. XV.
38. Ce sont les pourteriers de la ville de Failley. rut. cli. saec. XIV.
39 que li maires cl ii echuving de Flavey de pars les seig-
neurs d'Ennerey doient recullir. rot. mb. saec. XV.
40. Censés de lialey. rot mb. saec. XV.
41. Les cens de Maiey. rot ch. saec XIV.
42. RoUe des censés qaon doit au seigneur de Maiey, 1480. rot
mb. saec XV.
43. Les censés corn doit a Maiey, 1485. rot mb. saec. XV.
44. La valeur de la terre ' "^T iiey, 1374. — rot. mb. saec. XIV.
45. C'est le rolle des quartiers de Maiey. rot mb. saec XV.
(c. 40 Fuss \-dn<^\.
46. Hcritaiges de Rlaiiconrt. rot. mb. saec. XIV.
47. Censés de la ville de Maucourt. rot. mb. saec. XVI.
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— 222 ^
48. Revenus âo la xWh de Mancntirt. 1521. roi. mb. .saec. XY]
49. La valuur dergeut et de bleif et dez terres de Maocourt, 1306.
rot. mh. meo. XÎV.
50. ilesgl. 1307. rot. nib. saec. XIV.
61. » 1371. . » » XIV.
62. U maires et ecbeTk» de Hanoonrt doient recoillir loa jour ét
ta Remey. rot mb. XIV.
63. Rerenus de Manconrt» 1408. rot mb. XIV.
64. Rollo <1c! toutes les tenes que S. de Hea a a Haleroi rot mb.
saec. XV.
66. Les droitures oon doit r signour Willame de Hea a Hostdain-
oourt, saec. XIV. roi. mb. saec. XIV.
66. Ce sont les droituicïj et censés que Coliguon de Heu ait en la
ville d'Oslellaincourt. (8 Papierblàtler. saec XV, in Fensarnenl
gebunden.)
67. Les droitures de Perte cod doit chescon an a Jaicomia BoOay
que fuit cod dit les droitures s. Glossimie. rot mb. saec XIT.
68. RoUe ou SQut escripts tous ceux de la viUe de Perte que doieot
droitures an seigneur N..de Heu. rot mb. saec. XV.
69. Ce sont les droitures de Peirte com doit a ^ioomin Bollay.
rnt. mb. saec. XIV.
60. Ce sont les droiture? de Pert oom doit a sigmïur Âbeit fioo-
lay. rnt. mb. saec. XIV.
Ö1. Moitoras.se de Perle (]imnt 1^ terres de ö. Piere saec XV.
(Kleines Heft von 14 Blätleru.}
62. Rente-s de la seigneurie de Preiöcli saec. XVI. (6 Blatter 2".)
68. C'est U valour de la terre de Vieville 1367. rot mb. saec. SV.
IL EininliM6r«||lator.
An Stelle der froheren Zînsroteln treten im 10. Advliaiidert dO-bis
40-blätlrige in Quartformat angelegte Hefte. Dieselben beziehen sich auf
die Besitzungen resp. Einkünfte in Ennery, Wolmeringen und Biettingen.
Doch sind auch GesamlQbersichten über die Einkiinfie der de FIcu rcsp
ihrer Naebkommen darunter; so ans den Jahren 1502, 1Ô07, 150e,
15ÎB. 1519. 1522, 1523, 1524. 1526. 15:50, 1532, ihM, 1537. 1542,
1548, 1555, 1550, 1559, Aus-scrUem lindet .sich eine lîcihe von Bänden,
die für die preussischen Archive von Interesse sein dürften; so das
Einnahmeverzeichnis des Junkers v. Brandenburg für seine Besitzungen
in Lahnstein. Pergamentband von 8 Blättem in Folio, 1488. ~ Im GaiiieD
zftMte ich 187 Bände.
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Von grosser Wichtigkeit !=ind
III. Die Kartulare.
Ich nenne vor allem einen mfiehtigen Foliohand von 210 Blättern
grössten Formats, in Holz gebunden. Das Buch ist 1352 anjreU'u^l und
hat bis c. 1370 Einträge aufzuweisen. Fol^rtMiderniassen lautet die in
grossen liudislaben auf der ersten Seite auj^efiihrte Aufschrift : Cist or-
denaire est signour Wfllame de Ben dievalier, fSut ordeneit por toz
aquas per 1368 an oa mois dawosL — Fait par AJcaii Et est contenus
an cestlivre qui est appetleis ordeoaiieB 10 abeselaire et y est U nomhies
Inen s^^oies: Dont U pvemier abeselaire ocmtient 68 foflles etc.
Et est au oez abeselaires escrit et ordenei les TÜles et lez leus
daquast de cens et de droiture de cians, de peisons et de mariaige,
si com H apres e«! e^'crit et devizeit.
2. Kartiilar von Wolmeringen, auf Papier, deotsch, 87 Blätter, uut-
fasst Urkunden von 1380—1551.
3. Kartulai- von Wolmeringen, auf Papier, deutsch und französisch,
enthält Urkunden von 1402—1558, c. 80 Blätter.
4. Kartnlar Ifter den Waldbesitz der Familie de Heu in ESni^ry,
Ostelainooiirt, FleTy, Maiej, Falley, Grespey, Rowerodle ^oaerieoUes).
Auf Papier, c. 200 BiAtter, die ersten c. 6 ausgerissen. Geschrieben
im 15. Jahihondert.
5. ^fftnlar llber die Seigneurie d'Enn«ry, mit der Aufschrift:
Droits et revenus de la seigneurie d'Emiery. Ge sont les pièce
si apres e?cripte de tout les herifai?ps anthierement que Coli<rnnn«< de
Heu seigneur d Ennery ait ou l>an on In fin île la dite Enncrey. Kl
aussi les piece^^ de plu;<ienrs droiturt^s (pii a|)[>artiennent a si<^nuraige
d'Ennery qui li dis ("loli^rnon ait en pluissour villes atour d'Kiinery.
6. Kiu iular des 15. Juiniiunderts, auf Papier, c. 20U Blatter in 4*,
mit der Au6chrift:
line des serviteurs de seigneur NiooUe de Heu chevalier (S. Ref-
fine, Ruzeiuelle, JueUe, Mayey, Maltofoy, AntiUy, AmeaeviUe, Aiey,
Tremerey).
Für Preussen sind von Interesse:
»Relief de fief«, geschrieben im 16. Jahrhundert, 107 Blätter und
Register, auf Papier, enthält: Trier-=che Lehnbriefo von 1434—1512.
Mainzer Lehnbriefe 1327 IT., Hi i fiirlher Lehnbhefe 1319 ff., Lehnbriefe
von S. Pantaleon zu Köln n. a. m.
8. Kartnlar d(^r Herren von Brandenburg, geschrieben im 15. Jahr-
hundert, auf Besitzungen in den lü zbistümern Köln und Trier bezüglich,
vor allem: Lahnstdn und Umgegend.
IV. Geriditsakien.
Von Akten des 14. Jahrhunderts siod eine Reihe von Urteilen der
Dreizehner zu Metz vorhanden und zwischen den Einzelurkunden ver-
streut. Von grö.siseren zusaminenhän^oiidon Stücken habe ich mir an-
gemerkt: Pro7p?= der Nonnen von S. (lln-^aind mit Nicolau- lic Ileii
um das (jiiarlicr lic >. (ili»-~inde; Pio/c-^s /wi-dicn Nicolaus dt-
und i^ierre Reiiguiüoii .saec. XIV ; l*rüze6.-.e dcj b aimlio de Laiire saec. XIV.
— ÂUS späteren Jahrhunderten hat sich eine grosse Masse derartigeB
Materials angehäuft, von dem ich ledigttcb eÎDen Streit swiscben Johann
Freihemi ta Wfltz, Hauptmann ta Diedenhofen, und dem Blaier von
Wohneringen über die Gerechtsame zo.Wotaneriogen, und ein Vefxeichnis
der >hoi.s.>«en (Bussen) so dis jar vermacht sein wcwdw im dorf mttbeark
Wolmeringen« 1571 ff. hervorhebe.
V. Urkunden.
Die Hauptmasse der auf LuLhi injçen bezüghchen Stücke entstammt
den Metzer Amendellerien und ist dementsprechend privalrechtiichen
Inhalts; Siegel tragen derartige Urkunden dem Ortsgebmudie gemftss
nidit. Ein Teil dieser Urkunden ist im Regest Ton WûrthJ^aquet
und van Wervecke im 96. Bande der Publications de la section hbto-
rique de Vinstitut Grand-dueal de Luxembourg mitgeteilt worden; doch
haben die genannten Gelehrten im Wesentlichen nur das auf l^nxcmburg
bezügliche Material benutzt. Ich kann im Einzelnen nicht auf den Inhalt
der Urkunden eingehen; die älteste i-t von 1145. die jüns-tfn entstammen
dem 17. Jaluliundert. Im Ganwn nind es etwa 5856 Stücke, von denen
sich f. 2500 auf Lothringen beziehen. Um einigermassen über den Bestand
zu urienüeren, gebe ich nachfolgend zilTermässig eine Übersicht, wie
sich die Stücke auf die einzelneu Jahre verteilen:
1.
1146-I3S0
186
Übertrag:
1546
3. 1821^1888
165
IL 1441'-1448
106
3.
1339-1360
178
12. 1449—1454
98
4.
1351— i:?r>o
155
13 1455—1460
100
5.
1360—1369
169
14. 1461—1463
100
6.
1369-1380
157
]5. 1466—1470
124
7.
1381 —
137
16. 1470—1480
122
8.
1394—1410
144
17. 1481—1489
104
9.
1411—1425
130
18. 14Ü0— 1500
82
10.
1426—1440
127
19. 1501—1510
103
1546
2493
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■ ÎDigitized by Google
Digitized by Ccjogle
— 225 —
Übertrag:
8498
Ubertfag:
4087
20.
1611--1619
90
87.
1618—1681
87
21.
1620-- 1528
104
oo»
1688^1625
89
22.
1529—1537
144
•Hl*
1626- Î(i29
93
23.
1538"-lo44
95
40.
1630—1631
69
24.
1545—1550
92
41.
1632 -1635
86
25.
1551- 155(3
42.
1636—1646
82
26.
1557-^1 ;")(>3
109
43.
1()4;^1656
70
27.
lo64— 1569
82
44.
1657 - 1GÖ4
95
28.
1570—1575
106
45.
1665—1675
84
89.
1575^1580
91
46.
1676—1689
90
Su.
* Coi « CO J
74
47.
1690—1695
97
9l*
lOOD— IDWB
90
48*
1696—1699
63
32.
1593—1599
84
49.
1700—1720
91
33.
1600—1604
87
50.
1721 1743
74
B4.
1605—1609
92
51.
1743—1798
60
35.
1610 1614
73
52.
ohne Datum
57
36.
1615-1617
60
Ö3.
» »
82
4037
Summa 5396
Nicht einbegriffen in diee^c Eiozeizahlen sind c. 470, grösstenteils
dem 14. Jahrhundert angehörige Stocke, die ont naditriglich gefimden
wurden. la der Gesamtsumme sind dieselben jedoch berechnei
Ihrem Inhalte nach sind die flltesten dieser Pergamente meist
Privaturkunden, die sieh mit den Besitsverhältnissen des Hauses de Heu
und der mit demselben in Beziehung tretenden Metzer Familien de Laitre,
Riste, Gournaix, Beaudoohe, le Hungre, Louve, Chaverson, Bataille,
d'Kx, de Failly. Groi^nîjt. HrnVocourt, Renguillon u. a. bf^fassen. Immer-
hin haben sie. ^'aii/. abue-eheii von ihrem Wert für die Ge^chichle
einer voniehiaeii MeUer Familie, deren Kn{\viek!iiii<r mit derjeiiitjen der
Stadt in enger Wechselwirkung .»lelil, doch uucli grosse Baieuluag iür
die Topographie der Stadt und des Landes, die Geschiebte des Metzer
Urkondenwesens und vor altem die lothringische Wirtschaft»- und Kultur^
geschichte. Ich d«ike hierbei bescmders an die zahlreichen Bestinmiungen,
die in den Ldmsurkunden Aber Âcker^ und Weinbau getroffen wwden,
sodaim aber auch an die zahlreichen Teslamenlr und Heiratsrerab-
reducgen, die bis in das Kleinste den Bestand an Haushaltungs-, Luxus-
gegenständen und Schmucksachen unserer Kenntnis vermitteln.
Doch auch polili-< 'i interessante Urkunden und Akten sind voi-
liaudeii. Als uugeüeheiisle Familie der Stadt sind die de Heu mit
15
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^ 226 —
Ehrenamtcni äberiaden und gehören u. a. auch regelmSifing der Kom-
mission an, die sich mit der Insprktioti der Mauern und Thûrtne za
befassen bat. Ea last über derartige Besichtigungen rofrolmâssijî Proto-
koll aufgenommen, und 5 dies( r Hrflo fvon c. je i'O lîlâtk rn) aus den
Jahren 1511. 1519, 1523, 1525, löüö sind im Ar« hiv (M liallen, Leider
ist es mir bis jetzt nicht ^ehmgen, Korrespondi'u/cu Ix treffend die
Übergabe von Metz dii- Fiunzosen. an der <liu de Heu weseullii.h
beteiligt waren, aufzuliiideu. Ich sali nur Aufzeichnungen über die
französiädie Occupation und die Verwüstung der Burg von Ennery (1552j.
Aus dem 17. Jahibundert ist für die Metier Gesehiebfee von Be-
deutung ein Sommaire extnüct des faits d*exaotion, vtolenoe et oppre»-
sion oommisea per le S. Abraham Fabert maître écbevîn de k ville
de Metz (1675), d( "^«rl ein »Advis au roi sur les aiEures de la ville de
Metz« aus demselben Jahre.
Au--i UM ilciitlii'h wichtig sind stxlann diejenigen Stöcke, die über
den Er\v( rl) der au?s.-ei lialh Metz liegenden Oiüfv Kunde geben und
damit ( uu n Beitrag zur Keiuilnis der lothnnuisrlicn Territorialgeschichte
liefei u. Als Besitzer dieser (iiiter, die die Familie teib zu eigen er-
worben, teils vom Herzog von Lothi'ingen. den Bischöfen von Metz,
Toul und Verdun, den Hmögen von Luxemburg und Burgund m hànea
trfigt, sind die de Heu in FamUienverbindnng mit dem Add des luson-
borgtscben Landes getreten und infolgedessen bald in die grosse Politik,
die Luxemburg zu allen Zeiten leUmft berührt hat, mit bineiogezognt
worden. Die ( n< ue Siellui^ der Familie bat im Archiv reidilidieD
Niedersciilag gefunden.
So nenne ich ;^nn;i('hst eine Rcilio wichtiger Lehensbriefe von
.Inhnim von B<)htn( n. Koni;f Wenzel. Klisahf^Üi von Görlits, Herzog i^ari
dem Kiilinen. K.Mii;^ Maxiüiiliaii, Kai-ser Karl V.
Inleies.saiil ist eine Entscheidung de.>* Kaiserlichen Rats in einer
Stieilsaclie zwischen Nikolaus de Heu und dem Kaiserlichen Cmnehmer
von Diedenhofen über die Stadtstenem daselbst. Auch Elisabeih von
Görlitz hat sich mit der Regelung dieses sogenannten tonbeu beM
und ihre Entîïcheidung verbriefen lassen.
Von König Philipp von Spanien ist ein Gnadenbrief vorbanden,
kraft dessen Jean de Heu für seine Karl V. geleisteten Dienste eine
Jalirespen.'îion von 600 Gulden empfangen soll. Durch den Vei lrn?von
Château -Cambre.sis werden din Besitzungen der de Heu in soferu
berührt, als angeordnet wird, dass l>ad(>nehain|). Ennery, Flevy, Ar-
gaiicy dem Ki'mig von Spanien au-st^elielerl werden.
Das sind tauige wenige Stü( kc, die ich herausgreife, um an üiuen
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— 227 —
za zdgen, wie die de Heu in die Térritoiialpolitik dogetreteo sind nnd
wie ihr ArduT dûs Andenken dniEn bewahrt hat
VI. Brieft.
Mehr noch f&hrt uns in die grossen Bewegungen der beginnmi-
den Neuzeit das Aktenniatcml, welches das damals luxemburgische
Diedeiihofen belnITt. Ein Herr von Eitz, sodann auch im 17. Jahr-
hundert der Graf Lannoy de Lamotlry, sind Pfonverneurs der Moselfestung
gewesen und zahlrnohp Urktindoti und IJiief-rhaffen, die aus ihrem
Naehlass stammen, geben Aufsehluss über dio Htiieutung der Stadt
für dis damalige Zeit. Schon im 15. Jahrhundti l ist dio Sl('l!nn;r doa
Prévôt von Diedenhofen eine ansehnliche gewesen; üu iial König
Ladislaus von Ungarn den Adam von Daistein hierasu ernannt, und
Karl von Fhmkreich hat 1469 denselben Mann mit dieser Würde be-
lehnt. Die Akten des 16. und 17. Jahrhunderts betreffen nur teilwdse
ausscfaUesshch Diedenhofen, resp. jetzt deutsches Gebiet Meist berühren
sie Diedenhofen als Glied des Herzogtums neben den übrigen Teilen
und können dann nicht wohl aus dem desamtbestande des Archivs
ausgeschieden werden. Ich verfehle jedoch nicht, auf den hohen
schichtlirhen Werf frfrndc dieses Tril- dfT Sannnlung liinztnvpisen. Em
vorhatîdrors Karlular t iilhält Abst:liiirU'ii spanisch und fraiizi»-isfh ge-
Sffmrliener Briefe des liralen von Lamottry an Fernandos de Gurdova,
die lufimÜQ Isabelhi, den Kaiser Feidinand, den Herzog von Lothringen
(Blatt 3: Instruction et memoire de ce que le comte de Lamottry aura a
traitter avec son Altesse le ducq de Lorraine). Die Korrespondenz an
den Gouverneur liegt im Original vor. Ich sdi&tze die Zahl der Briefe
auf 6 — 600; alle betreffen das Kriegswesen und die t^olitik der 30 er
und 40er Jahre des 17. Jahrhunderts. Von den Absendern nenne ich:
Franci-s« () de riallnrefo. Infant Ferdinand (mehrere 100), Infantin Lsabella
(g^en 100). (Irat von Mansfeld, Thonia« von Savoyen nnd viele andere.
Die Iturze ('her^^icht wird di*' l'>< d( ntmiu" der neuen Erwerbung
annähernd erkennen lassen. Enlspiteheinl den i'ublikationen des Kölnpr
Sladlarchivs sollen die Regcsten des vorhandenen Materials allmiihlich
ab Anhang dieses Jahrbuchs veröffenlücht werden.
Es erübrigt nodi, auch von Seiten der Gesellschafl Sr. Dorchlaudit
dem Herrn Statthalter, Forsten von Hohenlohe, und dem Ministerium ku
Strassburg für diese neue Beth&tifping ihres hoben wissenschaftlichen
Interesses, desgl. Herrn Bezirkspräsidenten Freiberm v. Hammerstein ftlr
seine unermüdliche Unterstützung und Förderung, wie jedes A^issen-
•schaftlichen Unternehmens so ins Besondere dieser Erwerbung den ver-
bindlichsten und gehorsamsten Dank auszusprechen.
16*
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— 228 —
n.
Dos VVeit<Ten konnte für das Archiv eine Reihe von Urkunden
und Briefen der lothritigisehcn Herzöge angekauft werden. Es sind
76 Stücke aus der Zeit von 1434 — 1726, die sämtlich die eigenhän-
dige Unterschrift (Anof^ Herzogs oder eines Angehörigen des Fürslen-
hnn?<os tra^'on. Der lülialtliche Wert dieses Materials ist ein sehr ver-
sclii» <l(Mi( i . sc hätzbar vor allem sind die Blätter für die Enlwicklungs-
gescliicide der heizogüclien Kanzlei. Ein Interesse gewähren sie auch
insofern, als das Bezirksarchir bisher keine nennenswerten Bestftnde
fOr die Gesebichte des benioglicheD Haines besaas.
DL
Eine erhcbhciie Bereicherung an histori^clK iii Maloi ia! hat das
Arcliiv tlurcli das liebcnsw iïi ilijzc Enb^e^rciikninincii (Ur Urnen Hnif
Eiuieh V. Leiningen-West(?rburg in Mthiciien, Benoit in Berlheliiuiii^en
und Dr. Leeaenberg in Oldenburg erfahren.
Bei der Bdagerong und Eroberung von Dagsburg war das ArduT
des Hauses Dagsburg-Leimngen von d^ Franzosen weggeführt und
ist später völlig Terbrannt. Nodi vorhra batte man jedoch s&mtliche
Urkunden regesüert: dieser SnininiHiand befindet sieh heute in der
Nationalbibliothek zu Paris und eine Abschrift desselben konnte Dank
des gütigen Ent^egenlcommens des üesilzers, Herrn Grafen t. Leioingeni
hier copiert werden.
Aiu't) vftm Archive der Herren v. Rixingen ist nur noch tin
Regesteiibuiid übiig geblieben, der sich heule im Besitze des Herrn
Beuoil beliiidet. Herr Benoit geslallete bereitwilligst, dass der Baad
für das Bezirksarchir abges<^eben wurde.
Den beiden Herren hat sich Herr Dr. I.ieesenberg zu Oldenbuig
angeschlossen und in dankenswertester Weise die grosse Regesten-
sammlung, die er nadi Uricunden und Kartolaren der Pariser National-
biblioihek zur Gesdiichte lothringisclier Addsfomilien angelegt hat, dem
Bezirksarchiv zum Kopieren zur Verfügung gestellt. Ebenso erlaubte
uns Herr Ür. Leesenberg seinen wertvollen bandsrliriftliohcn Katalog
der Collection Lorraine der Pari'^cr Nationalbibliothek al)/.u<(]iii i!*iii.
Den drei genanulen Herreu sei auch an dieser Stelle der \\ [u iii-îe
Dank daliu- au.sgcsprochen, dass sie in so liberaler Art die Benutzung
ihrer wissenschaftlichen Schätze gestaltet und damit dies Material
weiteren Kreisen zugänglich gemacht haben.
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— 220 —
Minftiiid bel Ars-Laquenexy. Bei Ar8-L.((|iKMioxy wurde im
letzten FrOlgahre ein Mttnzfiind gemucht, der durcb freundliche Ver-
mittelung der Kreisdirektion der Gesellscbaft für lothringische Geschiebte
ZOT Ansicht nnd erentneUem Anlutnf eingesandt wurde.
Er bestand aus nadifolgenden Stddcen:
A. Goldmünzen.
1. Reichsapfel. Kar"! i Humano. imperato. Rückfrifo: Einkôpfijrer
nach TPchtH j^phciulcr Agiler, Mono auro. de Daventria 1Ô23.
2. 3. Wappen im Mitteischild. Coro. d. g. Ro. imp. Misp. rex dux
Borg, et Bra. Rttcks. Lilienkreuz, in den Zwisdienfeldem
Doppeladler und Turm. Da mihi virtute. côtra hostes tuos 1543.
4. Lilienkreuz. Phs. dei Rra. archidu. Aust. dux .... Hik k«.
Wappen. S. Phe interc ede pro nobia. (Münze der Stadt
Antwerpen.)
6. HeiligeuÜgur. Karol dux Gelr. Jul. Rück.-«. \\ appen. Moue aura.
Gelr.
6. 7. Reilerfigur. Karoh» dus Gelr. Jul. c Ziit ROcàs. Wappen
von Geldern. Mon. nov. aurea duci.s (lelr.
8. Lilienwappen. Franciscus dei pr. Franco, rex. Rücks. Kreuz.
XPS viiuil. XPS, rcf^nat. XPS impe.
9. Lilienwappen. Franciscus dei gratia Francoru. rex. Rücks.
Kreuz, in. den Zwischenfeldem Lilie und F. Umschrift wie 6.
10. lilienwappen. Frandscaa dei gra. Francormn rex. RQcks. wie 7.
11. Lilii ti\v .i|)pen. Karolus dei gra. Francorum rex. Rddcs. LUien-
krniü Xi^S vincit etc.
12. W appen. Joanes Iii K. Porlugalie. Rückü. Kreuz, lu lioc
sigQo viuces.
B. SilbermQnzen.
18. Kopf des Königs. Franciscus d. g. Francor. rex Britan. dux.
Rucks. Lilienwappen mit Krone. Dens in adjutorium mcum
in tende H.
14 — 17. Lilienwappen. Rechts utu\ Wnks Halbmond mil Krone da-
rttber. Henricus dei g. Francorum rex. Rucks. LUienkreuz.
Sit nomen dni benedtctum 1551.
18. 19. Wie 14. Die Zwischenfelder der RQcks. besetzt mit 4 R
20—22. Wie 18: 1550.
23—24. Wie 18: 1549.
25. 26. Wie 18. .lahn;szahl unleserlich.
27. Lilienwappen. Franciscus Frnnr firnm rex. Rücks. Einfaches
Kreuz. Sil nomen dni heneiii^luiu.
^ Bftrtiges Brustbild. Franciscus d. gra. Franoor. rex. F. Rttcks.
Lilienwappen. No nobis dne. sed noi tuo da gloria F. Durch-
messer 2*/i cm.
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— 830 —
29. Wie 28. Ohne Bart, langhaarig.
30. Brustbild d. Könijts, ohne Bart, langhaarig. Fran(i«fii'^ rox
Fr^Dcor. dalph. IV. Rüclis. Wappen mit Lilien und Üelpbin.
Sit nomçn dni beneditum.
31. Brustbild wie 29. Franciscns dei gra Franooru rex. Rilcb.
wie 90. Sit nomen domini bdnedietDiii.
32. Lüienwappen. Karoliis Fi ttv ornni rex. Rucks, finfaicbes
KrHiz. Sit nonnien dni Ix ncdictum. (Karl YiU?)
33. Uuki'millich. Mit Doppeladler.
34. Kopf. Authoû d. g. Lothor. Z, Bar. du.\. Kücks. Lothr. Wappeo.
Mooeta Nanoeü cusa. 1687.
35 — 87. Bild des heiligen Stephan. S. Stciilia. pmümm, Rlleks.
Kreuz mit Kr«^is und vier StcruiMi in dert Zwischenfeldem.
Bndictu. siL noiiie. dni. nui üiV. XPl. Grüösus Mete. Durc-hni. 2cm.
38—41. Wie 35. Rücka. deagl. Monneta Metes. (Mooeta Me-
tens). Durdim. 1 cm.
Nach meiner Ansicht ist der vorstehend beschriebene Sdiats ge>
legentMch der Belagenuig von Metz 1653 vergraben worden.
f)if' l\lünzen sind käuflich bei Herrn Thirion in Ars-Laquene.\Y.
Kill Tdl derselben (No. 11, 12, 28, 29, 30, 31, 32, 33, je eine 14—17,
23—24) mehrere von 38—41) bei der Gemeinde Ars-Laquenexy.
w.
Deutsche Inschriften im französischen Sprachgebiet. Dr. Ii. WiUe
hat in seiner Arbeit über die deutsch-französischen Sprachgrenzen
in Lnlhrinn^cn f.Iahrbuch 11, 231 iï. i nachgewio-»'n, d;i--.>- Hayingen vor-
mals dem deut-( hcn Sprachgebiet zugehörte. Kinc itilcr« usante Rf^'lfî-
tigung dieses Ergebuisüts liefert eine von Herrn PSarrer Wendlaiid in
Hayingcn aufgefundene und nur treundlichil zur Verfügung gestellte
Lnschrifl au dem Hause Nr. 16 der Kirchstrasse zu üayingen. Sie laatet
folgendermassen:
IN ALLEN DEINEN WERGKEN
GIDENCK 0 MENSCH DEINER
LKTZTEN DINGE SO WIRSTÜ IN EW
IGKEIT NICHT SUNDK5EN. 1619.
Von dei selben beweiskräftigen Bedeutung ist eine gleichfalls
deutsfho Inschritt iti der Kapelle von Gerininpen hei Diouze. einem Ot\e,
der von der ho\itigen Sprachgrenze ca. 5 km. westlich liejif.
Fiue Kopie, die mir Herr Hauptmann Geppert in Dieuze auf ineü»«:»
W unsch in liebenswürdigster Weise anfertigte, braucht hier nicht abge-
druckt zu werden, da. wie ich nachträglich sehe, bereits Kraus, KuBsl
und Altertum III, 158, von der Inschrift Kenntnis gegeben bat.
. r.
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231 —
Mnerttraiw nach Scarpfiw. BoUn Bao der neuen Kfisenien vor
dem jetzigen Brtinhofsthore zu Metz wurden Strasf?enreste freigelegt, die
nach der Art ihrer Ausführung und den ircfuiidenen Ziegelresten ohne
7wpif«'l rnmi^elipr Horkunft sind. Auf finiM- Packiintcrlage aus grö^^rnm
Hau.steinen hegt eine mit MnrJel versetzte Kie^eisteinschicht und darüber
wiederholt sieh zweimal diese üelbe Lagerung. Das ganze hat einen Dnrch-
messer von c. Via m. Dariiber befindet sich eine Erdlage von cu. 4ü cm,
auf der wiederum eui durch eine Pacrkuiilerlage getragener aus kleinereu
mit Cemrat v^setzten Stdnen beigestellter Weg läuft. Der obo^te Weg
gehört wohl dem MittelaUer oder der Neuseit an. Ob die drei unteren
Doppelachichten auf einmal beigestellt sind oder ebenso viele Ober
einander gelagerte veraditedenseilHcbe Wege bilden, kann iefa nicht
entscheiden. Breite und Hiditnng der Strasse konnte leider, da die
Überbauten schon ZU weil voi|^scbritten sind, nioht mehr festge^
sieUt werden. — ip.
Römische Schmelz-Fibel, rntor don in letzter Zrit im Lande jre-
mnchtçii Klciiilunden nimmt eiue dtT »tsIi m Stellen ( ine ausserordentlich
^nl erhaltene Krzübel mit Schiiiel/.einlageji ein, die ui tler Nähe von
Forbach — auf dem Bruthslütke einer Urne — gefunden wurde. Sie
ist von Herrn Fabrikbesitzer G. Adt jun. der Historischen Ge-seUschall
freondUcbet Qberwieaen, und wird eine Zierde der Hebser Kieinalter-
tOBBcmmmlung hUdoL Auch an dieser Stelle sei dem Geber der ver-
bindfichete Dank der GesellschafI auqgesprochen. Es ist eine Charnier-
SM aus stark vei^oldetem Erz, fast ohne jeden Ansatz von Patina;
Nadel wie Nad^efaeide sind, wie alle Metallteile, fa.st wie neu. Die
Länge der Fibel betni^it 7,5 cm, die grösste Breite des Mittelstückes
3,6 cm. Dieses runde, durch 4 Ausscnkrei.se verzierte Mittelstürk
liest hoher als die beiden viepockifjen, mit je 3 Aussenkreisen verscljeuen
Eudätückf!. AusstTdeiii ei ht hl sieh im Cenlrum des kreisrunden .Mittol-
stückes eine 5 mm hohe Knopfscheibe auf dünnem Stiel, von einem
Durchmesîser von 8 mm. Die gamse Höhe der Fibel — von der in die
Scheide eingesdilaganen Nadel bis zum oberen Rande der erwfthnten
HittelrKnopfscheibe — betrügt 2 cm.
Das Email ist Grnbeuschmelz; die Farbenscab ist sehr reichhaltig;
sie enthält Granatrot (in den kleinen Aus.sen- und Mittelkrei.scn, die in
Metallzellen liegen). Orange (in den 2 End- Vierecken), Apfelgrün, Neapel-
gelb. Ultramarin, Schwarz (bez. ein fast schwarzes Dunkelblau (je 8
Punkte in den Ornn>;rr-Feldem und als Kreuzbalken in den 4 Ausscn>
kreisen des Mitlelstückeä).
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— 232 ~
Die Fibel reiht ?ieh den von Lindcnsi hmit in seinen Altortimiern«,
Band !l. Heft X, Talel 1 beigebraeiiten Exeinplnrcn jmtikcr Sohmelz-
fibeln au; sie überlrifft die dort aufgeführten Stücke an Eleganz der
Form und geschmackvoller Ausstattung besonders des Mittelstückes.
Die DebeDstehende Abbildung ist nach einer von Herrn Stadtbaumeister
Wahn in liebenswUrdigsler W^ae angefertigten colorierten ZeiduHiDg
hergestellt.
0. A, Ucifimum,
Spfttrtailacher Friedhof bei ZWiniioii. Im Februar dieses Jahns
wurden auf der Feldmark des Dorfes Zillingen bei Pfalzbarg auf
einer knlturloaen, sich gegen die Zinzel herabsenkenden, etwa 600 Schritt
hingen Bösdiung Knodienreste und Getässe in Thon, Zinn tiod Glas
gefunden, welch' letzlere sich bei näherer biaugenscheinnahme als Grab-
gefîlsse der romano-fränkischon Zeit erwiesen. Vnrhohaltlich eine? san-
ieren genaueren Berit'})!« über die Kinzt'lln'iten drs Fundes sei nur
soviel bemerkt, da,'*« \\ allen, mit Ausnahme eiin r ein/igen Filum.spltze,
nicht geluiiiku wurden. Die Körper, wohl meist einfach ohne Sarg
bestattet, teilweise aber auch angebrannt, waren bei der gernigen Tielen-
faige dermasaen zergangen, dass von etwa Leichen sich nur
ein einziger Schftdel und wenige Beinknochen vorfanden. Wie die Aus-
beute der Grabbeüagen vennuten Hast, war es Ärmliche rastjkaae
Bevölkerung, vielletdit die Be- und Anwirfmer dner in der NShe gele-
genen Meierei, die hier bestatteten. Die Thon- (Sigfllata), Gtas- und
Zinngefflss(^ bieten mit geringen Ausnahmen, auf die ich später zunick-
kommen Wierde, nichts Bemerkenswertes; die ersteren weisen sehr >tnrk
auf fränkisrli-aleniannisohe Gehranelisforiiien liiti. Iies(»[iders die kumpi-t»-
fbrmiireti. mods^Tiinen (llasbrclicr olnif SUmdluss, wie sie sich [lern in
Fruiikcngräbern iWa b. und ü. Jahrhunderts iinden; vergl. die Zu:>aiaiiien-
stellong bei Lindenschmit, >Das röra.-germ. Centraimuseum in büdl. Dar-
stellungen«, Taf. XV, Fig. 17, 21 etc. Ober ein paar winzige Gfao-
krQgelchen ^ vielleicbt Ohrgehänge —, die mit zu Tage gefordert wurden,
eben&Ila spftter genaueres. Sftiinlltche Fündstficke sind von der Ge-
sellschaft erworben worden.
0. A. Oifmmm,
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— sas —
Bûcherschau.
Tn fkn durch die Miim hener historische Kommission heraosgegebenen, von
Riuler bearbeiteten Vatikanischen Akten zur devtschen GesoMeMe 1« dtr litt
RaiMr LMhvIf» dM B^ra ^nsbnick 1891) findet aldi eine auMerordentKch grosso
Menge von Regesten, die auf Ivothringen, insbcsnndcrc Mttz. bozüjjMrh sind. Pic
Zahl von etwa 70 Stüclc bestätigt aufa Neue die schon früher geftusserte Beob-
achtung, dass mit dem Verzicht resp. der Unmöglichkeit des Kaisers, seine kaiser-
liehen Rechte in Lothrii^en «nnnifiben, Rietom wie Stadt Mets «änen Brulx Ittr
di« fililende Icaieerliche Antoritil in Rom gesncfat bähen.
Von P. Cfewien crsrhifnrn aïs Sr.t"l<"it"). urL, mis A^-n Jaiirbiîrltcrn rlr^
Vereinji für Altertumsfrcundc bludien übti Merowingische und karolingische Plastik.
Giemen encht die bisher bestehende Klafl swischen der kanslhistorisch-ardiio-
logiBCiien und der prähistoriKchcn I- "orscliung, die Zeit also vom 8. bis zum 4. Jahr-
hundert, zu tiberbrürktn. Dit- Aibt it wcsfnHich mit ilicnen. für die
karohngische 2^il den Beweis einer ausserordentlich hohen Kunstforligkeit zu er-
bringen, einer Entwicklung der Technik, ^e sogar im Stande war, die vielbesprochene
Reitcrf-laliRÜe aus der Metzer Kathedrale zu schaffen. So inhaltsreich und an-
repond das Work am li gchallcii isl, dieses Zii-l ist dem Verfasser nicht gelungen.
Im Gegenteil, die sorgfältige Zusammenstellung und Aufzählung aller einschlägigen
Kanstwwke beweist schlagender als alle Mheren A^tnente, dass ein derartiges
Werk fttr jene Zeit unmögtich ist, und Giemen muas trotz der Erweiterung und
Vertieftinjr sciiu-r Fnrsrhnn^rcn honte wie in soincr ersten Arbeit zugeben: die
Statuette steht unter den Werken der karolingischen Zeit einzig da. Wenn
er heaonders betont »unter den erhaltenen«, so ftndert das am Vordersätze
nichts. Ober die verloren gegangenen weiss er ebeneowemg etwas wie irgend
•in anderer.
Den Beweis, dass Karl d. Gr. den Kcichsapful nicht als Symbol gelragen
haben kann, hat Giemen wiederum') vergeblich m ersehUttem gesucht. Der
Gemen bat, nachdem er auf meine Abhandlung »Die Keiterstaluelte
Kalle d. Gr. n» dar Kathedrale sn Neti« im Anlnuif m leiner Arbeit ttber »Die
Rorinidiantallnnten Karis d. Or.« (Zeitachr. d. Aachener Qeschichtsvereins Xil, 144)
geantwortet hat, einen Ausznjr diese« .\nhangs im Ropertnrinm für Kunstwissen-
scliafl XIU, 6| gebracht. Hier wie dort versprach er eine »ausführliche Wider-
legung«. Nadidem ich l'/t Jahre ve^eblich darauf gewartet hatte, veröffentlichte
ich als Antwort im 3. Bande des Jahrbneha »Nene Untersuchungen fiber die Reiter-
statuette Karls d. Gr.«. Inzwischen hatte Giemen seine »niis-fflhrlielie Widerlegung«
im Jahrbuche d. Vereins für Altertumsfrcunde bereits in Druck gegeben. Da diese
Arbeit lediglich ein Wiederabdruck der Replik in der Aachener Zeitschrift war,
so hatte sie noch vor ihrem Rrscheinen durch den Jahrbuchanfsats ihre Erledigung
gefunden. Giemen sah sii h i n fol dessen wieder gezwungen, seiner Studie einen
Anhang beizufügen, auf den ich in den obigen AusfiUirttngen, soweit der Artikel
Saclilicltes enthält, eingehe.
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- 284 —
Vcrf.gcstelit -I Ui ( .in, dassvon den sechs in seiner ersten Arbeit aufgefülirtcn Werken
drei überhaupt keinen Reidisapfel, soadem lvroD«a hallen ■) uod wenn er »ch be-
xDglich der einen. Örtlich und «eitKeh Karl d. Or. miKchst stehenden Duatellinif,
von der ich gi'sagt hatte, das» hier l in jH-rspektivisch verzeichneter Rockürmfrl
dir rim n Roi« l ^npffl 8nfp«ohpn sei, dninit tröstet, dass ein Kopist des 11 Jshr-
huttderts jedenfalls besser als ich gesebea uod einea Heidisaplel gezeichnet iiabe,
80 nte ich ihn, dieli doch IMwr sellMt danwl des Bild «uneehnnen ood ^«îeà-
zeÜig die Darstellungen f. 119. 184 etc. damit zu vergleiehca. Er wird dann crlcennea,
dass der IHastrator dti- Hoi kännd mfhrr.nr h in rlifjier nnpe^^rhickten Art «rieder-
giebt. Es ist ausserdem bereits darauf iiingowieseo, dass ein Reichsapfel hkr
meh phynMh «mAglieb sei, weil dteKSnigsfifnr in deieeiben Hud àm Scsfilsr
hält. Das verschweigt Clcmeo. — Bezüglich eines neu Ix ifebrncJilen Beispi^
filr den Iî« ir (;s;t[if( 1 in karoîingischer Zeit — es wird hofTentUcli imM wieder ein
Rockärniel sein — ist mir eine Nachprüfuog zur Zeit wegen anderweitiger diis^eodcr
Arbeiten nidit nOglich. Ich kann «her voTläuftgnin eo eher dertther weggebö»,
als nach meinen spiUeren Auaffthmiigcn das Pumiun als solche» nicht Dehr du
einzige entscheidende Moment gegen die karolingLsrhc Provenienz ^^r Wifben i^t
Kinutal habe ich gezeigt, dass gerade Karl d. Gr. in allen Bildern, die der kare-
lingisehen Zeit angehören oder auf solche swttckgehen, nie einen Reichsapfel
ftUirt, selbst dann noch nicht, als andere Herrseher Ungst mit dem Pomum dar-
ge'^ti lll wi fdi ti, Ti.is dont<>1 doch darauf, dass man die«p« Tlprrsr liaft^-Miil»'! nie
bei ihm get>chcn liai und ein PorLrät, das bis auf die Bulnbludeo genau ^t, wixd
es in so wichtigen Atrilniten um so mtia sttn.
Wesentlicher noch ist der Nachweis, dass auch das Schwert als Herr-
»rlinns^ynibol nicht im 9. Jahrfnmd< rt bf jrognet. Mit dir<om Beweise glaubt
Giemen sicli kurz abfinden zu können. Kr hat die »urkundliche Bestätigung« dafür
goftinden. dass das Schwert der Figur eine moderne Rrgänzung der jfalitt 1810
bis 1820 ist Die »urknndUche Bestfttigvng« ist ein Schreibm des Herrn Jules
Cousin zu Paris vom 25. März 1892, in dem dieser mitteilt: >lY>p6e a ^t*' njnîités
da temps d'Alexandre Lenoir vers 1810—1820«. Woher das Jules tU)usin weiss,
fügt er leider nicht hinzu. Kbensowenig nennt Gemen das anatomische Werk,
aus dem er gelernt hat, an dem Loch in der gehallten Hand an sehen, da» hier
ursprünglich ein »langes Srepter« und kein Schwert gehalten worden sei. Icii
habe bereits früher darauf hingewiesen, da.ss das jetzisre (r(»«p. bis vor einigen Jahrai
vorhandene) ächwerl recht wohl eine moderne Nachbildung sein köni^ habe abtf
betont, dass aneh vorher jedenfalls ein Sehwert in der Hand gswtissn isL DsnsT
weist einmal die Erwfigung, dass man nicht pietStloa bei einem derartig verehrten
Kunstwerke willkürliche Änderungen vorgenommen hat, sodann aber auch die
Thalsache, da^s die silberne Figur, die höchst \v.ilirs( heinlirh ein Nachgnss der
') Die drei Heispiele waren auf merkwürdige Art emgefUiirt. Nachdem der
Terf. von »KOnigsgestalten mit Reichsipfeln in den Hinden, die sie mit der unter
dem Mantel verborgenen Hand halten«, gesprochen hal, l&hrt er fort: »ein Motiv,
wie es >u\i ;;rin?. enl.sprechend fin Inf nuf derMo-aik der Kandel von S. Vitale» etc.
Der Leser musste hieraus, da sich ja die ganze I otcrsuchung um den Reichsapfel
dreht, selbstverstlndlich schKessen, dass das »Motir« eben der Yon einer Biwl
anter dem Hantel gehaltene Reichsapfel sei. Mir waren Abbildungen der Dit*
str üimr^ n umsoweniger zngingUch, als Giemen kein Werk nennt, in dem ne n
Huden sind.
- 836 —
lionrcnen wnr, irn .!;i!ni' 1(>H2 nnchweislirlt i in Si liwi i l in der Hand liait. Docli
«s tritt noch ein veiterea und sw&r aussichlaggubendes Zvagnis kiwra. (iiaiiiiet,
im die FSguna in dm Wer Jahnn des 18. Jahrhnndtrla f««h«a hat, bMehnibl
•i» fDlfeadannaMMt): »La ßgnt« de Gliafl«aia|n» à eheval et arnsé*, )9 tMA ea
vermeil; on expose pcfto figure sur le grand antcl au jour dO rMWhritMÛN dt
cet empereur car on ne le reconnaît pas pour saint à Metz.
itam: ose antra igare d« oïdma prioc« aussi à cheval et armée^
Q«BMB a«IM wird woU kaum «inwsiideii, data di»B«MiehiiMif araiie, die
♦'■•l'niot i1>'r Fijriir aïs bestrs Tharnkf erisf ikum "rohon /ti kuniicn iilrnihl, .uif die
Schvvtirtscheide, die nur zum Teil« unter dem Mantel hervor sichtbar wird tUKl
in keiner Weise auflätlt, bezogen werden soll.
Kr wird mih atoo woU odar fbal mit dem Nachweis aMtaden mOsaaii, daaa
auch (las Sdiwerl auf k:ii-(iliii-:isi ht'n Krinigsdarytt lliintïen *) ein Anac lininisums
in!. 1111(1 mit dem weiteren und wichtigsten Hesultale, das» Schwert und Apfel
üul keinem Bilde des 9. Jahrhunderts begegnen.
Di« »magirin fd»teaa€, dia duaeii der Stella »cai» qui par eydevaiit est
eu commission de faire faire« unlcrschicbl. um die Konimission von Domherren
?M bfî5»îitigen, sind von ilmi frei erfun'l*»n. in ilr»n Protokollen findet sifh nirMs
vuii ihnen, kann »ich auch nichts finden, da inagtütri labncae niemals gleichzeitig
axistioirt baban. Daa hUta Claaen wiaaen ktanen. Auch wira aa baaser geweaen,
di«' Vt rmulung. dass die ceux qui ont imi r-oinmission magistri fnbricnc seien,
als sulijcklivr' Ansieht unzweideutig /n kennzeichnen, ol«^ brim I.eser die liei-
Dung aufkommen zu lassen, die Interpretation sei der Quelle entnommen.
Was bei den Clemanschen Arbeiten beaondera besHeht, daa iat die nnge-
naine ßelesenhait des Autota.' Dar Wart, der in seinen Cilaten liegt, wird freilich
we«*»ntlich verringert, wenn man bemerkt, H;i!^s Tlemcn die cilierl- n Rücher
selbst niemals gesehen hat So führt er beispielsweise Abbildungen der Karla-
atatttctte auf in »Bulletin et mémoires de la Société archéologi(|ue de la Moselle,
sér. IV, tom. !V, p. 2fi8. Dteaea Buch giebt es überhaupt nicht. Weiter nennt
er in dieser noilio Boutcillfr, Rnüpf cl in-'in il< l;i iété de la Moselle, VIII.
p. So, IX, p. 14Ö. Abgesehen davon, dasa em Buch die^eü Titels gleichfalls nicht
existiert, findet sich in dem Werke, das hier gemeint ist (Mém. de la Société
<1 -irchéol. et d'liist. de la Moselle) weder in Band 8 norh in Band 9 eine Abbildung.
Zum Schlüsse noch ein Wort über die äii > n Form der f'li rncnsrlirn l.rwidc-
rongen. Dasa dieselben ausfallend und pcrsouhcli gehalten sind, ist zwar be-
danerlieh, aber nicht neou Vollsttadig neu bei {gelehrten Disknssionoi ist aber
die Grosssprecherei. Dar anf die Reiterstalueltc bezügliche Passas der Rhcinischca
JahrbOchrr i«t wio jrrsnfrt im Wf srnllirlicn ein Abdruck aus dr i Aachener Zeit-
acbrifl, auf den icli bereits ün Jahrbuche III, 321 ff., geantwortet liatt«. Dass
damit der Cüemensehe ArtiM in den Rheinischen JalirbOchem Qbarholt war,
als er erschien, ist ja bedanerlich Ar Giemen« IMeses Missgeschick aber in einem
Anhanjr dniTiit vrrilL'ckcn 7,n \rn1Ipn. ibss gesagt wird, - W, Ii.'ittc gut gelhatl,
meine Widerlegung (den Wiederabdruck !) abzuwarten«, ist mit dum oben ge-
braocblen Winrte gelinde charakterisiert
>) Calmet, Not. sur la Lorr., ed. 1756, p. 834.
Selbstvei -t;lrulîii h , 1 . In^ignie, nicht als Wafle. Wenn ein iLönig XOm
Rajupfe reitet, führt er natuthch ein iSchwert wie jeder andere.
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^ 236 —
Deutlicher aoch tritt dieser Zug hervor, wenn r.lcmcn die Rei.spiele, ia
dflnen er «nen Reiehiapfel tàt 41« kaioUngiacha ZêH Bftdiwdictt la Ubimb
fßMiA — und M koramt Mer AHes auf jeden eiimliieii Fall an — niH den
Wnrtm pinnUirt: Irh hübe drH WVrkf >hprnn'!<rpiTrifTon' . Dfii sind vnwftT^îfe
Mittelcben, bedenklidi fUr den Autor, beleidigend für den Leser.
Im Vatlage v(»n ?< hweixerbart. Stuttgart, erschienen »Geographische Ab-
handlnngen au?* «K n Heichsinndcn KIsass-Lndirin^cn' Mit t'ntor'^tnlziiri? liet
kai&erl. Regierung herausgeg. von Prot Dr. Gerland, i ns interessiert dann be-
sonders eine Abhandlnng von Or. R. LmumHib», Ole EHMMWMbtlesngen ia
der oberrheis. TiafMMne mi llrar IlMiafenaf. L. stellt in sorgfältiger Aufzählung
alle r.rillit'ben zusammen, die nnf« «leit dem Jahro HHl in »kn On, n,.n bi ri'-htet
werden. Dabei ergiebl sioii das auffaileode Resultat, dass lur lx)tlinngen nur
H bekannt sind, wlhrend dia Aatkihtang der ttbrigen ErscUlttenmfen e. f» Seilen
nUl. Wenn «ich L's. Resultat, das diesen Gegensatz mit geologischen Verhält»
nisf!<^n 7!U'<nmrnf;-iibrin<rf, aucli, wie irii nicht zweifle, als sücltli iUi^' orweisl, so
werden doch kleine Modifikationen slattünden, wenn die etwa^ entlegenen loihr.
Qoellen mehr herangezogen werden. So ftide idi baiqiiabwelse mm hkn ISBV
Bericht über ein gewaltige Erdbeben ta Tool (HisL app. Tnll.). F.rfreulich ist es,
dass auch t iiim.iî l in Geologe historischr Wopo (rrpnnjrpn ist; «Ii für ist die fflt
ihn doppell müliaame Arbeit durch wiciitige Resultate belohnt worden.
F.ine Edition, die allerdings schon im Jahre 1889 erscliienen ist. bringen
wir lii(>r n,Trhtriï?!irh ;^nr Frsvähnung, weil sie für Metz von her\"Oi t a M tnirr F'»;-
dcutung ist. W. Schsiitz hat die Regula CaBoaiconiai des heiligen Clirode&aiig
neu bearbeitet (Hannover, Hahnsehe Bnehhandlung). Die bisherigen AonfabMi
brachten einen Text, der frühzeitig durch Hescitigung der speziell auf Melzer
K'rrlicnvprhHlliiisse be7np;1ii ! cn .\n^;i!H ii -i -iM.i. rt und durch verallgemeinrrmk
Zusätze auf mehr a!» das doppelte seines * i.sitiu Lrafangs erweitert war. Sctirmtz
stallt nach einem Leidener Kodex die urKprünglichen 84 Kapitel wieder her and
giebt onveriUsoht die «of die Uetxer Kirche beiflgUchen Bestimmungen.
Fltte, Das staatsrechtliche Verhältnis des Herzogtums Lothringes am
Oeutschaa Raieh teil àm Mm 1542. (Hell 14 der »Beitrige zur Lande»* nnd
Volkskunde von K.lsftKs-Lolhringen. Sirassburg. Heitz und Mündel tH91) macht,
wie schon der Titel andeutet, den Nürnberger Vertrag von 1542 zum Angelpunkte
der rntersuchung , sodass das slaatsrechlüche Verhältnis Lothringens SBA
0eatschen Reiche bis zn diesem Zeitpunkte nur in Form einer übersieht be-
handelt worden ist ; mit dem genannten Vertrage beginnt die zusamiiienhäiigende
autfülirlicliu Darstellung, an deren Hand wir die wandelungsvolle lothringische
Politik bis zur Vereinigung dieses Landes mit Krankreich verfolgen k^^uien. —
Das ansserordentlich verzettelte Material ist mit grossem Fleisse und nicht ohne
Geschick zu einer lesbaren Darstellung verarbeitet worden. Schade nur. dass
Verf. nicht mehr auf die ein.si-hl{igi<ren Bcifrii^r Winkflmnnns und Wolframs iui
»Jalirbuch d. Get». f. lothr. G. u. A.<, 18iK), auinierksnm geworden ist. Ilini hätte dsun
der widerspruchsvolle hihall des Nflmberger Vertrages nicht entgehen können,
in dessen Auslegung er der Einseitigkeit seiner französischen Vorgänger nicht
ferne steht. mH^m fr allen Nachdruck auf die formelle An»'rkenn>m; der lothrin-
gischen Souveränität legt, dagegen die bedeutenden Verptliciitungen dem Reiche
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— 237 -
gegenüber, denen aucii das eigentliche herzoglum unterlag und die mit einer
viikUch«! Soamutaitit éenuAhm röllig nnTexeinbar «acheiiien, mr neb«nlMir ei^
wthnt. Daher uch Mine Anschauiing» als habe der Herzog im Nürnberger Vertrag
scino Knrrtoninpfn frlnn^cnd ilnrcli^psetzl, während docli die ubou (;r\v;ihnten
Verüffentlichungcn der Vorverbandluugea das Ergebnis des V er liages als einen
Steg der d«tilaeh«ii Diplomalie «radiaiiMiii laasen. ErfrmHcher Waiae kommt
Fitte selber im weiteren Verlaofe seiner Darstelltmg immer mehr Ton diaaer
schiefen Grundlage ab, und schon auf Seite 44 H'ilirt er ><']iv riclitig^ an?;: 'Wenn
das Herzogtum Lotbringen durch den Nürnberger Vertrag ein wirklich unab-
hängiger Staat geworden wäre, &o h&tte sieb eein recbtUcbes Verh<nis zum
Ralcba fortan anf völkerrechtlicher Baais wie xwiacban flramden Staaten vollziehen
müssen. ?l;i1f ilessen wird <l;is olxTstc Reichsgericht von Anfang an als eine
Art Wächter über die Herzoge eingesetzt, um jeden ihrer Umgriffe in die Rechte
des Reiches zn ahnden.« — Wenn man diu Arbeit als Ganzes betrachtet, so ist
dnreh aie eine lange empftmdene Lfleke onserw historiachen litteratar gllleklieh
ausgefüllt. l;nd bei Heranziehung der oben erwälmten Winkelmaiuischen imd
Wolframschen Beiträge, sowie einer später prsriiienenen einschlägigen Arbeit,
gedruckt in der Metzer Zeitung 189L, No. 241- 244 (Abdruck aus der Magdebg.
Zig.) kann man aich jetat mit geiinger Mfihe eingdiend Ober die verwickelten
atanlsrechtUchen fieàehnngen Lothrinfena ann Reiche ontenichten.
. _ fVè.
In flf^r Karte der Verbreitung der Deutschen in Europa, vnn Professor
i>r. H. Nähert, ülogau (Karl Flemming), besitzen wir endlich eine kartographische
Daiatelhmf , die a«f znrerllssigen, zum grossen Teil amtlichen Qaellen beraht und
in einem Massstabe gcz« il hiiLt i-l. der eine genauere Orientierung über den gegen-
wärtigen Besitzstand dei' iloulsi licn NationnÜtät erniM^^litlit Grössere entdeutschte
Bezirke hat man gelb schrafüert, obwohl man wusste und es auch in den Bemer-
kungen ausgesproehen hat, dass wegen mangelnder wissenschaRlicher Torarbeiten
»das Gewisse und Wahrscheinliche noch nicht unterschieden« werden kflooe. Ea
wäre die Frage berechtigt, ob man unter solchen lîinsfîinrli n nicht hessrr ^othan
hätte, sich uui die üanstellung des gegenwärtigen Standes zu beschränken. Denn
die kartographische Dnrstelhmg erheischt mehr als jede andere gesicherte That-
sacben. Und ea werden noch so manche Jahre vergehen, ehe die Wissenscliafl
genau frs-t'^estellt haben wird. wHrhe Gebiete im "We-lon. PtVlcn und Osi. n im
Laufe der Jahrhunderte der deutschen Zunge verloren gegangen sind. --- Indessen
aoll gern anerkamit werden, daas vorlteg«ide Karte in diesem Pmkte eine klage
Yoisicbt erkennen lisat: Fttr Lothringen ist die Frage der ehemaligen Ausdeh-
nung des deutschen Sprachgohietes inzwischen ;:r!n^t worden, und es 7eij;t sich,
dass Nabert in Bezug auf dies Land im Wesentlichen das Richtige getroffen hat.
Kleine Abweichungen, wie die Einbeziehung von Wallersberg (Watimont)Qnd Silber-
naehoi (Servigny), die stets eine romanisehe Bevdlbemng seigai, in das die-
malige deutsche Sprachgebiet, können bei einer so umfassenden Arbeit nalürMrh
nicht gerfigt werden. Auch in Bezug auf das Elsass glaube ich, dass Nabert,
der hier eine grössere Verscliiebung des nationalen Besitzstandes nicht erkennen
ttaat, redit hat. Allein im Leberthale scheint mir hier seine Darateltong nicht
richtig zu sein ; denn auf Grund des bisher von mir Uber dasselbe gesammelten
archivalischen Materials bin ich sr'hcr vnn Tnciner anfänglichen Meinung, als
habe hier eine Verschiebung /.u unsciua t uguiislvii sliütgefuudun, zurückgekuuuueu.
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- 258 —
•7- Im Sttden, besonder« am Lago Maggiore dtrfte der iattaé^ TeriMt nkht
meriieMicsh 4bertrieliea sein. bideMMn hier wie flr die nnleten andecenlMM»
tnn^^^^en erst eingehende wissensrhaftliche EiBzelimterssebDiigeB ftlfeweriet wer-
den, ebe eich etwas Genaaes sagen lässt. -BOf^
P. 8BNff>r<>lolwnt bat in den »MitteilnceB deelnatiluts Ar SstoReidûadie
Geschichtsforschung«, Xlll. Hand, I. Heft, 107 fT Die Urkunfle Friedrfchs t. fir
Beaupré, die in sehr verstümmeltem Zastnnde auf uns gekommen ist, auf Gmnd
einer Urkunde Erzbiscbof Arnolds von Trier und einer solchen Bischof Heinrichs
von Tool wieder liergMtotlt Die Knuitnie dea Trieter Privilegs isl den Üetaai^
wflhligen Entf eftnlwBinen des Hem Arelnvar Dwremoy in Naney an duHno.
R. Auvray bietet in seinem Homane Lea gens d Epinai em Werk von hcr^
vomgcnd*' Bedeslnif (Qr die tothringîtelM Geschiebte. Wenn wir tn dieser
Stelle absehen von der übrigens mif mossem Geschick ttnd entschieden dichte-
rischer Begabung entw n k^ Hen Legende, so bleibt uns zur Wurdigtuig der hieto-
riüche Uiarakler, den Auvray seinen Figuren verliehen, und der geschichtliche
Hintetgrand, in den er sie eingeteidmet hat in üewt Besiefannf tritt «ms im
VerüBflser ein tüchtiger Kenner der lothringischen Geschidite ( iitucjjcMi. d r sein
Wissen — ein ^<■l(f<npr Fnll fîir ein*»n Hom!in«rlireiber — vieirru li nns den pri-
mären (Quellen geschöpft hal'J. i>ic Handlung »pielt in Epinal während der Jahre
1488^1444. Die Stadt ist der dtttdcenden Herrschaft des MetMr Bischob mfide
und befreit sich mit Gewalt, um im Herzog von Lothringon einen wirkliehea
Schützer zu finden. Die Bürger täuschen sich in ihrer Hoffnung inul. na« h it in
sie sich einige Zail dem alten Herrn wieder angeschlossen haben, glauben sie
«AdKcb im franxfisischen Kflnigtum ihr Heil. Sachen za sollen. IHe Personen,
welche an diesen Eretgntsaen beteiligt sind, hat Auvray zum grössten Teil der
Gesc!iit'lit<^ felh?t entnommen und boweil ilas sich bfiirteilen lässt, in ilucm Wi ;;t'n und
Abbichten historisch richtig erfa&st. Die Schilderung von Kinricbtungen und Zu-
standen, so insbesondere die Verfassung von Epinal, die SteHnng der Gesdileditor
und der Commmu» sind klar nnd dnrchsicfatig gezeichnet. Selbst (&r die Sdul-
derung der Strassen und Hiitiper hn\ Auvray eingehende Stndien gemacht. Wenn
wir auch Kpinal nicht aus eigener Anschauung kennen, so zeugt das, was er Aber
Metz berichtet, von guter Kenntnis der allen Stadt. £a wäre zu wünschen, dass
Auvray, wie Gustav Fkeitag, der iUr den Franzosen offenbar Vwbfld gewesen ist,
seine tüchtigen Kenntnisse des lothringischen Lebens im Mittelaller auch wissen»
schafUicli verwertet, etwa in »Bildern aus der lothringischen Vergangenheit«.
Das Bulletin de la Société phllomatique vosgienne No. t? zeichnet sii )i dui -h
Reichhalligkoit und Gediegenheil ilii e^ Jahr besond« r« aus. P. de Boureulle
bringt eiueu Aufsatz über Elisabeth Charlotte, Gattin des letzten lothringischen
Hersogs Leopold. Bourenlle hat sich nicht begnügt, einen Lebensabriss zu gelten,
sondern vcr uclit — und zwar mit Glück — eine Kulturschildemng des Lebens
und Treibens der damaligen Zeit b' i Hofe und im Volke; auch die pros^se PoTüik
wirft ihre Streiflichter auf das friedli« tlild : Die l^-sct/jin^ von .Nanry liuicii
') Für die gründlichen Quellenstudien spricht unter anderem, dass gelegent-
lich sogar eine bisher unedierts Urkunde Bischof Conrads v. Metz in geschirkter
RinfOgung voliinhalUich Plats Hoden konnte.
— 839 —
die Friiri^osen im spanischen F.rbfn';:elcciege, die Heint Ludwig» XY. mit Marie
Lescwska elc. koouueii xur Sprache.
Ebenfalls biographischen Charakters i»t eine Studie von A. Beeolt Ober
Marguerite von Neufchâtel, Äbfi«'sin von Ketnireinout. Auch Benoit beschränkt
sich niciit aul die Kiographie, sondern streut in grosser Fülle gelehrte Kcrncr-
bnigen Aber die neuere Kloctfirfeicliiohte ein.
E. Pioet hat eine Arbeit über die fieeohiclite v<»h 0«||abiir|| beigesleuorL
Nach einer kaam Orientierung über die frflhere Ckeeliiehte der Bot$ gieM der
Verfasser auf Grund bandaehrifUielien Materials, das im Pariser Kriegsarchiv liegt,
eine Pj ^^it■lîlln^; der Hclnporurif; und Emhorurr^ der Kcsttinjj im lahre 1677. Briefe
von Louvois, Crequi und Monclar sind beigefügt, durch welche die bisherigen
DarateUmigea der Eroberung in den Einzelheiton roehrlaclie Jndening erfahren.
Wertvoll sind in diesen Schreiben besonders die Andentm^aQ ill»cr die weiteren
Ab^ii-htfyn. dif dir» Franzosen h'A Pnifirnmif dr-s* Schlusses gr-lfnlff haben. So
berichtet Crcqui bereits am 10. Marz 1H7Ï an I/ouvois: Ce lieu (Dabo) est si
avantageusement situé et nous donne un ai bon chemin pour nous mener à
Stmaboorg sans passer par Saveme etc.
Oie Resne ilel*H«M» Band 48, S. S57 fl; Band 49, S. 1 IT. bringt eine in-
teressî^anfe A (il m Vnn j vin J, du Hamrl dp Brptiil üImm' ilas vielhf-iirochcno
politische Teitament Herzog Karls Y. von Lothringen. Karl V. war bekanntlich
kaÎMrlicber GeneralUcutenant und liât dem Kaiser Leopold gegen Franzosen und
lUrbisn barmragende Dienste geleistet Politisch gehtttle er der weitschaaendsn
Partei an. die in den Franzosen den gefährlicheren Feind als in den Türken sah,
und einen Frieden mit dem östlichen Nachbar schon deshalb für wiin i hensw^^rt
hielt, um Üslreichs Stellung im Reiche durch die FührerscJiaft gegen 1-iaiikieu li
sn rehabflitierMi. Das Testament atmet diesen Geist, gleichseitig aber vertritt ee
die AufTabsung, das» Deutschland nur durch eine slrntfe monarchische Centrali-
f»ierung aus seiner politischen Ohnmacht herauskommen könne. !î( rvorra!:'*»nde
Ui&toriker haben auf Grund der Überein:3timmung der auch sonst beglaubigten
politischen Aneirhten des Herzogs end der Anstassoogen des Testamentes sich
für die Echtheit des Schriftstückes ausge^iprochen. Demgegenüber ist schon früh
darauf hinge\\ne*-cn wnrd« n. das» die Denkschrift historische Irrtümer und Ana-
ctironismen enthalte, die die AulorschaA des Lothringers ausgeschlossen erschemcn
lassen and als Verfasser des Schriftstücln iet bald àst Kardlnd Kgon v. FürstMi-
berg, bald der kaiserliche Minister Stratmann bezeichnet u'ordcn. Du Hamel
ht nun nachstuwetsen, dass der Autor in dem Ahbf de Chcvrrmnnt rincm ehe-
maligen Sekretär Karls V., zu suchen sei, der im Dienste Ludwigs XIV. das
Sdwiftstflck verfasst and dnrch die VetrOITentKchiing desselben wShrend der Vef>
handlangen von Ryswik m tiriüh den deutschen Fürsten gegenüber /.u isolieren
gc- ucht habe. So an^prc. lii>iiii mii Ii die Ausfülirungen vielfach sind, n bloilif t ?
doch uneffindiiclt, wie Ludwig seine Zwecke erreichen wollt«, wenn er den herzog
Kari snm Interpreten der flstreicMseheo Politik maeht Einmal war Karl schon
lingst gestoiAen, nnd bei dem Schwanken des Kaisera war eine eventuell lßH7
ma«sfphcnd prwcf cnu I'uHiIk 10 .lalire später durchaus nicht mehr die gleiche.
Sodann i^l die üenkschrilt doch uiiuier nur die private Äus)»erung eines Generabi,
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der nur indirekt die Politik beeinlluüst hat Damit waren die deatscbao Fürsten
1607 nidit mehr bange in machen. Weiler ist ee bei der da Hamelachen AnP
fassung unerfindlich, weshalb Lnd\\ig XIV. durch sein Organ Ostreich so ener-
gisch gegen Frankreich Stellung nehmen lässt. Das konnte das Kaiserhaus in
Deutschland doch nur empfehlen. Und endlicJi: wie lat es zu erklären, dass das
Testament anftranaflsisehe WendunfMi enthilt? GieTrNmmt war jedenlUb in
Lothringen geboren, war Sekretär des lothringischen Herzogs, und wenn er auch
vielfach in anderen Picnsfi ii gestanden hat. wird der dnmniigen Zeit entspre-
cikcnd doch immer das FranzOsiche vorwiegend die Spraelie gewesen sein, deren
er sieh bediente.
Karl V. ist wohl der grösste Tx)tliringer, der den Herzogshut getragen hat.
Sollte ihm nicht dieselbe Wnrdijjnn:: zw Teil werden könnrn, wie sie jüngst der
Kclücksulsvcrwandte Markgraf Ludwig von Baden durch die trelflictie Schultesche
Arbeit er&hren hat? Die Société d*arcbëol<)fie in Haner wtirde «ch mit einer
derartigen Pabltkation ein hohes Verdienst erwerben.
In den Annales de l'Est hal Aug. Prost seine scliarfsiimigen lintersuchun-
gen Les institutions judiciaires dans la cité de Metz zu Ende geführt. Der letzte
Absclmilt (189S, Heft I, p. 1 S.) besehlftigt sieh mit der Entwidœlnng der Ver>
fassung und Justiz von 1552 an und schildert klar und übersichtlich dm vergeb-
lichen Kampf der Metz^r Sfjlhsllun rlirhkcit nuf di<?:^(-Tn Gebiete gegen den Despo-
ti&nma de» französischen Küiuglums. Meines l^rachlens sind Prosts Studien
Uber die Metaer Verfassung Inslier viel an wenig in Deutschland beaehtet worden;
gerade jetzt, wo die städtischen Entwickelungen im Vordergrund des historischen
Interesses stehen, würde eine Berücksichtigung der Metzer Einrir litun^'^'n und der
Froslschen Arbeiten darüber auch der deutschen Forschung nuuitiauun Gewuui
suffthren kflunen.
Die «Mémoires de la Société d'archéologie lorraine* etc^ tome XU,
{Sfi série, XIX« volmne), 1891, enthalten tt. a. ForUksnng nnd Sehtnsa der Arbdt
des Grafen EdsMRd de Martiepray de ReMéeoart, betitelt Im atree et mbIm ie
Blamont. Die l>rirstellung beginnt mit Heinrich IV., znersl crwSlmf l^fî'V Sif
besclirankl sich zumeist auf Territorial- und Familiengeschichte im engeren
ytaJimeu, wobei jedoch des üflereo Gegenstände von allgemeinerem Interesse zur
Sprache luunmen, soBIaraonta Bemehimgui an Buqfuid (p. 4ft— fiO), besonders aar
Zeit der burgundisch-französischen Wirren (p. 77 u. 78) ; seine Be7.ir linMi;(.n zu
Lothringen (p. 52, 59 u. 76) zur Zeit der Nachfolge der Anjou ; die Streitigkeiten
um den Metzer bi^cbüflichen Stuhl 14(iÜ u. 1484 (p. 88 u. 92). Mit besonderer Ausfülir-
Ucbkeit ist die Vereinigvng Blamoints mit Lottiringen behandelt (p. 94 Ol). — Unter
den Heilagen seien hcrvorgelioben die Kegesten zahlreicher Lehensbriefe^ Ab-
drucke von Urkunden, sowie üesclueibung und Abbildung der Siegel.
We.
Wer die Abhandlung Haaa WHaa fiber die Sprachgrenae in LoÜiringen im
15. und 16. Jahrhundert im Jahrbncb II (1890) gelesen hat, wird ein nena W«k
dr<??clhen Verfassers Deutsolie und Keltoromanen in Lothringen Hofl der Bci-
Ir^c für Landes- und Volkskunde in Ivisass-Lotliringen. — Strassburg. Heitz und
Mttndel) luil Spannung in die Hand neluuen nnd seine Erwartung nicht gelluscht
finden.
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in der Thst briufl diese Arbeit dee IntereRsanten recht vieles.
Vor Allem sciieial sns in überzeugender Weise der Nachweis erbracht zu
sein, dfii^s S]irach!rrf»nze, wie sie der Vprfrtf?ser flir das 15. und 16. Jafirlninrlert
in Boiner oben zitierten iJntersuehong ermittelt hat, niciit weit von jener ianie
•bweieheo kann , welche nach BOdong zweier fescUoseener Spneligebiete deulaeli
und romanisch in Lothringen schied. Recht lehrreich erscheint uns in dieser
Hinsicht die Übersichtskarte nni Endo des Büchleins. Damit ist freilich die An-
naiime, ûaas Metz einmal eine deutschredende Stadt gewesen sei, völlig abgelhan.
Noch ttbemechender dirfte fBr den Leaer daa Etgeliaia aeiii, an welchem
der Verfasse r iiber die iin]praiiglidw HatiMUÜÜit jener Qrla gelangt, welche er
in die Weilerklassp einreiht.
Unter dieser bezeiciaiung lasst Wille die Orte ztisammen, welche aus der
Zwsinmeneetatmg eines (fast immer gerwaniechen) Pereoiieninamena mit den En»
dnogen »Tillare, villa, curtis, masnile, mons< entstanden sind. Für dieee Orts-
namen, wenigstens für die auf »vill.iro. rnrtis und villa« endigenden, wurde his-
ber von deutschen and telbsi von einigen ü-anzöüischeu Forschem angenommen,
dma Mt ursprünglich deviaehe, nach der vorhenachendeD Hainmg atemamnche
Otte aaicil — ihnlicli, wie vielfach, z. B. vcoi Arnold, die Orte auf »ingen« den
Alemannen, die auf >heim< endigenden den Franken rnpcprhrif bcn wurden. Witte
stellt nun auf, dass diese Orte der Weilerklasse nicht nur nicht alemannischen,
sondern geradezu keltoromanischen Ursprungs seien! Der Verfasser fQhrt gewichtige
nd woU enragene Gründe fBr diese Meinung vor; doch scheint ans in dieser
Pnrhit das; letzte Wort noch nicht gesprochen zu sein. Der gmnanische Personon-
uame in diesen Urtsbezeichnungen beweist freilich zunächst nur, dass diese Sied-
lungen erst nach der Einwanderung der Germanen entstanden sind, was der
Terlaseer nidit verlteant (S. 64).
Es war uns ferner interessant, den Nachweis geführt zu selten, dass auch
in Gallien — wie es für ( iberitnlion längere Zeit '<f hnn bekannt ist, die germa-
nischen Personennamen bald auch bei der emheimisclteti itcvölkorung beliebt, ja
sogar Torfaerrsehend üblich worden; dagegen scheint der Satz doch wohl zu weit
zu gehen, dass — Seite 61 — »wenn auch nur bei einem einzigen Weilerorle des
•denfsrhfn Sprachgebiete? <'lu'iiifi!i^e keltoromantsche Nritionnlifät nnclijinwiesen
»worden ist, diese mit Sicherheit auch für die übrigen Orte dieser Gattung an*
•feneuraen weiden kannl«>)
Aber auch sonst scheinen nieht merhebliche Rinwände noch joicht hinreichend
he>eititr(. Bf-i N. ujrriindnngon nm den prüfen Zclhni nncli d^r tcrmanischen L.ind-
oahme spricht doch wohl zuvörderst die Vermutung dafür, dass sie von den Kin-
«uderem besiedelt worden seien. Die zorflckgedrtagte einheimische Race halte
-wohl vorerst an ihren alten Sii/t n ^»-nni;; die erobernden Stämme aber muss
insn 5!ic!i «tow.ilfift aufslridicnd. ausdehnungsbetlnrf'i;: d- nki-ii Da/n Vnrnmt der
Nachschub ans den alten Sitzen, der jedenfalls noch einige iieneralioiien andauerte.
Warde dn Mleher doch noch znr Zeit der Abùi»rang der leges Rurgundiomun
wndrgftMifh vorgeMlwo nnd die Landverteilinig flIr diesen Fall geregelt Um
1) Wäre z. B. Abonconrt — Aboni-» viMn — einf» von Haus aus romanisch
sprechende Siedlung gewesen, und ebenso Hettlamvillc, so wären nach Lage dieser
Orte darana woU nimmer die dentschredenden Endorf and Bettsdorf des spftteren
lGlt«laUers geworden,
16
— 242 —
wieviel mehr ist sotcber Nachzog mranehmen bei Franken nnd Atonannen, die
mit ihren Tir?^prf^np;1ichrn Sitzen in (lirekfrni Ziisanimenlinn'jr jroMiflten waren.
Eine Neugründung kcUoronianischer Orte vollends am rechten üheuiufer
will ons fBr die hier in Frage kommende Zeit völlig ausgeschlossen erscheinen.
Wie kommt es femer, dass die Orte der WeOerUaaM dann sd fehlm sebeineB,
wenn Gnlhcn. Hurgunder oder Longobarden als Ansiedler in Frage kommen,
da doch auch in diesen Strichen keltocomanische Berötkerang saas and neue
Ansicdlungen audi da entstanden V
Wird man nteht Oberhaapl ana den eharakterisliidien Endanfen der Oit^
namen Schlüsse nicht nur auf die Sprache der Gründer, sondern auch aof Zdt
und Umstände der nrnntlnn«: ziehen nu'l'iFfn? ?n Rllt es wohl Jedem auf, dass
die »ingen« und >lieuii< (>ing< und >hurn< bei den Hajuvaren) in den Gegenden,
wo die Devtaehen vor Ueberaelureitnng der rSmiachen Reiehagrense aaaaen, vei^
hftltnismässig dünn gcsäet sind; dass die angeblich alemannisclien >ingen< in
l-rtUiringen und Schwaben massenhaft vertreten sintl. dass dip »heim« sich wie
ein Keil tief zwischen dies« Gruppe bis zum Sundgau hmauf einschieben, sodass
die »ingen« im Elaaaa hat völlig Cehlenf Eine aynoptische Karte durfte hier
manche Gedankenreihe anregen! Bemerkt sei nur, dass die Orte, wo die >villft<
und »villaro« hSiifi^ ^inrl, «n ziemlirb von fkT?c!ben Rirhtunp ans nn<l wohl auch
gleichzeitig christianisiert worden sein möchten; endlich, dass em Anleimen der
lateinieehai ITrktmdensprache an eine gwmaniache Tocahel, die den heoli|«o
deutschen Worten »Weiler, weiter«. Vgl. die Bchweiser »wyl«, entaprach, dodi
nicht ausgeHchlossen scheint.
Aus diesen Einwürfen mag ersehen werden, wie sehr die Lektüre des
genannten Bndiea anregend zn wirken im Stande ist; daaselbe enthilt dea An*
/.ielicndcn noch so mnnelieH Andere und kann Jedem, der sich für Fragen diew
At t inl<--rr>^ii'r1. nur einirfuhli ii wnlcn. AiisHihrungen, wie die über da«^ Hcrrrhon
der romanischen Sprache um Trier bis ins X. Jahrhundert u. dgl. mehr, im be-
aprochmen Werke aeliMt naehznleaen.
Sous Ic titre Das Rbeinisohe Germanien in der antikei Litteratur (U-ipzig.
Tcubner 1898. g. in U. 14.—) M. Ic professeur Alex. Rieae, de Francfort, vient
de fadre paraître nn ezeellent onvrage. Le but de lenteur, ainai qu'il l'indîqae
lui-mfime dans sa prffare. a élé de réunir toutes hs cihnlinns des ^rnvn.Ti'
anciens, propres à éclairer IV-lude de l'histoire, de la géographie et de l'état de
la civilisation dans les pays rhénans (le territoire de Metz compns), et eela
diaprée lea meillearea éditiona critiquée.
Le volume se divise ainsi naturellement en trois parties distinctes. L>
première, pnrempnf historique, remonte anx (emp? pr/'romains et s'<''!end j'usqu'à
la chute de l'empire au V« siècle. L ensemble »e subdivise en périodes plus OB
moina loognea, et la chronologie eat ioqjonra autant qne poaaîble Boigneoaement
Dans la seconde partie, l'auteur a dâ ae boÊner à ranger aea citation daw
l'ordre chronologi(jue des écrits eux-mêmes.
Dans la tioisième eniln, et non la moins intéressante, il rapporte successire*
ment ce qui a trait aux constmeliona, villea, campa, caateb, armiea, factiS-
cations, forêts, chemins, maisons, bains, villaii aqUeducs, temples, etc. Le dernier
chapitre (XV*) nous livre une foule de renaeigniemMitB particulièrement daetùM»
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— 24H —
à éclairer Im découverte fUtes dans les pays ân Rhin et à éonmr d^eueileDtes
indications sur Tétai de la civilisation pendant T^poquc gallo-romaine. Deux
tables fort exartes et fort bien faitrs terminent le vnliune (500 pages).
Ce livre, comme l'espère i auteur, nous semble non seulement utile, mais
même indispensable pour quiconque vendra s^occoper sérieasMnent de Tétode de
la période galIfr*romaiiie dans nos pays, et noua ne pouvons nous empêcher
d'a()|il;nifîir sans réserve h la iii.-inière dont l'auteur s'est acquitté de la fâche
qu'il s'était imposée. Peut-être beaucoup eussent-ils désiré que les citations d'au-
IMBS dont la véraetté est m pen suspecte fassent précédée» d\iiie croix ou d\ni
astérisque. Mais c'est là on désir q|m n*Ote alnolinnent fleii an mérite de Toonvre.
M. le prof. Alex. Rie?c nous promet, r\?>n% If cas oii son ouvrage Ferait bien
accueilli, un second volume dans lequel les iiis( itptions, les écrivains postérieurs,
les chartes mêmes seraient mis à contribution, pour élucider l'élnde de la même
période. Noos ne doutona pas de raccneil et espérons qoe bîentét nons poomna
de nouveau envofer h. ravteor nos mettlenreB félicitations.
P.
La Société d'archéologie lorraine (Nancy) a achevé l'an «L rnii r ilans ses
mémoires la publication de l'intéressiml r l important travail de M. F. Barthélémy,
Reelierclies arehéologiqHes aar la Lorraine avant l'histoire, ouvrage couromié par
TAcadémie Stanislas (Prix Herpin 1888) et déjà publié en volume la même année
(Paris. Kaillere, 19, rue Hautcfouillc ; Nancy. Sidot. 3, rue Raugrafl). L*antenr
s'est donné le but de rerrii illir i l <]•■ . în^^or méthodiquement li - d u nnicnts re-
latifs aux Ages préhistoriques, découverts jusqu'ici dans l'ancien département de
la Meurthe, tel qn*il était avant 1871, d'inventorier et de décrire sommairement
les objets et leurs gii^ements, d*étttdier enfin les monuments les plus anciens
du pays. L'auleur s'acquitte de sa tâche avec beaucoup irAniditinn et de critique.
Après quelques généralités sur les matières qu'il va aborder, l'auteur passe &
Fétude de l'époque néolithique, parle de ses gis«nettts, des habitations, mœurs,
sépultares, des armes et outils, des stations (Ddime, Jlorville, Salivai, Salonnes), etc.
Vom l'époqne des métaux, difficile à bien (li5fino;iier en périodes, l'autenr
passe en revue les armes, outils, parures, poitTies. d< nii les sépultures, les
fortifications et ajoute quelques lignes sur les briquelago» de la Seille.
Lé volume est accompagné de deux cartes et d^nne foule de planches,
«lUOlqnes-unes (Tune prnnde benuté. repri^Kentnnt la plupart des oliji't.s eités.
L'auteur n'est pas un vulgarisateur, c'est un chercheur, un «Tudit; il ne
s'attarde pas à exposer des systèmes, moms encore a en édilier. 11 recueille, classe
et préaenle les doeumeots et les fÛts avec beaaconp d^ordre et de méthode, et
s'il se permet des conclusions, elles ne dépassent jamais les bornes d'une ex-
trême prudence. Cest donc pour notre pays un livre excdîent à. consulter et à
étudier.
Un répertoin paleo-ethnologique, publié par Tantenr dana les comptes
rendus de l'associatioa française pour l'avancement des sciences, peut être con-
f-ifl^ff'' comme le complément rlu volume; il donne, dans des tableaux fort clairs
et bien ordonnés, un aperçu rapide de la période préhistorique. Ce répertoire
est niivi dHnw carte à légendes coloriées conforme aux types adoptés au congrès
intoinalional de Stockholm.
P.
!«♦
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— 2U -
Cuipt yltriièi fl eaMiié*, par F. larllMlemy (Nanrv. Crepio-Leblond,
Passage da Casino. in 8«, 40 pêget). Catte brochure, extrait anticipé dtoi
M^'moires de la Soriété d'.irclKdlnjrit» <\i^ Nnnrv, est destinée à jeter un feu de
lumière sur la question obscure des fortificalions préhistoriques. Nu) n'Alait plus
à nrtflN de M pfooottcftr dans la qvaation qva M. Barthélémy, le pnix ipal
pféeentaiit de Varchéok^que piéhislorique dans nos contrées. 11 le fait néaiH
moin? îivcr ré«sçrrp ariivi^ aux rnnclusirms suivante^: !<• L'action ilii fm sur It"^
matériaux des retraiiciienients était destinée à les consolider. 2^ Les bhquetages,
campe calcinés du pays, tuMdaa» temoatant à an état MnAiqM de cmBsetîm
et eont Twawe d\iM nême laee. 8» Uépoqae de leur oonatmclioB est eertaiM«
mr^nt préromaine, et probaUemeot celle de la Tèoe. L*aatew adoMt d'aiHeon
dea Qzeeptiona. »
Yen Kraae, KaatC aad ANerlaai ht Beaae^jelkriafeB ist der Tîerte Baad
crschiem n tnid hat das grossarlig angelegte und trefflich ausgefiïhrte Werk zoii
Absclduss gebracht. De r î'( s;>t ci Imn;: tîf s gesamten auf Lothringen bezügHdien
Teiles soll im nächsten Haiide eine ausführliclie Ârbcit gewidmet werden, die vor
allem die bei einem derartigen Werke nUTermeidlichett Nachtritfie bringea and
einielne Irrtümer hericlitigen wird. Heute sei jaa avf das orientierende Register
hingewiesen, lüf Rri. litnriicr des Bandes erst rr?rlilir«st. Kran? hat sich
nicht begnügt, ein einfaches JNamensverzeiclmiâ zu geben, sondern eine fein ge-
gliederte sachliche EinteUimf des gwanten StoffiM anfgeetellL Kv eüm Vaueh
hätten wir noch Ar das Begbter gehabt. Bei Orten, die eine groese Anzahl von
Bauten. Alfcrlnmrrn. Kiin«tgcpcns(nnr!rn ofr. anf/nuL-iscn hnbr-n. vcnvc r s unseres
Erachtens angebracht gewet^en, im alphabetischen Urtschaitsvcrzcichnis unter dem
Namen dcv betreffenden Stadt die Gebäude etc. mit hinwdiender Seitemahl al*
phabetiseh anfnifllhren. So würde a. B. filr den graasm Absdinitt «Mets« eine
alpliabetischc AufTiHirmig der Kirch» n. Kl"strr. der nnhriken Pr!vafhStisi"r= (ohni*
Nennung der einzelnen), »Itömerstrassen«, »Sammlungen« etc. da-s Aufltaden für
denjenigen, der das Buch nicht häufig handhabt, wesentlich erleichtert haben.
JAHR-BUCH
lier
Gesellschaft für lothringische tieschichte und
Altei'imiiäkuude
VIERTER JAHRGANG
(Zwm HiLm)
1892.
ANNUAIRE
DK LA
SOaM VHI8T0IRË ET D'ÂBCHËOLOGlË
liOREÂlNË
QUATRIÈME ANNÉE
(DsmiftiiB Partib)
1892.
JAIIR-BU
der
Gosellschaft für lothriDgi&Ghe Gesctaichte luul
ÂltertoMkiuide
"4^* Vierter Jahrgang -ne^
(.ZwKm Hiun)
METZ
Verlas toh G. Scrwa, Hoia«caaÄin>ua.
L
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InhaUsâberddit — Table dœ matières.
Rischot Bertram von Metz. Il»)— 1212. Ur. Giinllier Voigl. Üanzi^ ... t
Histoire du comté deCréhange. Par l'abbé Victor Châtelain, Neuilly-aur -Seine.
»e partie 6»
Decempagi-Tarquinpol. Oberlehrer Dr. Wichmaiin, Metz 110
Notice sur l'ancienne paroisse de Saint-Simplice. d«> Meiz. Far lVif)h('
J. F. Poirier, curé de Peltre IH7
Vatikaniache Regesten znr Geaehichte der Metzer Rîrrhe. Arehtvdiiwktor
Professor l>r. \V. Wiegand, Strassbiirg. 2 Ti il 214
Recherches sur l'orflrr r?( s Kn' i os-Prrt heur*; ;'i Mi t; l 'ar Fr. G. Thiriot des
Frères-PrCcheurs. Mouleau-.'\rcachon (Oironde; 2H2
Dîe fiteste Kathedrale zu Metz. Ardurdirektor Dr. 6. Wolfram, Metz . . 940
Patois lorratD-mesnn. — Daillements recueillis sur place par Frant^ois
Ronnardot, Paris. Compoeitîons poétique» f>ar l abbé Hubert Vion,
rnré de Kazoncourt 251
Ki}rh«rsrtiau 88»
.lahreslHîncht über t\u- 'rii.ili^'kctf der Ge-
sellschaft für lothringische Geschichte
and Alterlnmakmide vom Janaar 1892
bis April 1893 366
V«Tzei<'Iiriis ilt-i .Miiu'H'''!*-'' rf<\>o!î-
itchait für lothringische Geäciuchte und
Altpiiumskande ...... 8Ai
(knnp?t
ilii de» travaux
A Sdclrli''
d'histoire et d'archéologie lorraine du
mois de janvier 1886 au mois d'avril
1Ä83 2«i7
Tableau des meinbi to la S<»ciété d'his-
toire et d'archéologie lorraine . 2S4
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Biscliûl Bertram voiijMetz.
1180—1212.
YtiQ Dr. Gflnther Voigt, D«nzig.
VORWORT.
Schon laiiîtt' snchic iih in stiller Klostor/.ello, in des hnlicii
Kloriis ncilicii. nach einem Mann, an dem mein Herz (îefallen (linde,
cinetn Manne, den Siltenreinheil, Tugend. Wt-'-cn schmüi kton. f.aii<f
suc hte n Ii, iluch ninimer wollle kommen der lùx'lnilr . mein iMülien
y:al' i> Ii la>l schon aul*. Die Augen fiillten sicli mit I hränen, wenn
ich .schauen mus.sle, dass in all den Kirchen Chrisli um mich h(!r kein
einziger in seinem Hirteuamtc voll bewährt sich zeigte.. Doch da er-
schienest du in deiner lichten Heiligkdt. Der Trauer dOstres Dunkel
hatte mich umgeben, jetzt jauchzte ich in Freuden auf. Waa idi 90
!<ehnlichst stets erstrebt, das hatte ich in dir gefunden. Um so höher
i^tand mein Gewinn, aU» gegenwärtig Leute, die dir ähnlich, fast uns
fehlen. Kamn giebt <'s heule einen Ort, der würdig wäre, da.ss der
Men.schensohn sein Haupt dort niederlegte: sclilecht wie die Herde ist
<ler Ilirte. Kaum findet man wohl unter aberlausofid Menschen einen
durch Tugend. Ki itianiigkeil und Weisheit ausgezeiclmel. Du bist ein
solcher Matm. du bist der feste Fels, an dem ich hange, du die helle
l,euchtc. die mir strahlt am dunkeln Orte. Dir geh ich ganz mich hin,
auf dass durch dich ich bes.**er werde und bekannter. Tnd darum
habe ich mein Erstlingswerk dir Obersandt, das BAchlein von dem
KOnig und den sieben Weisen.
Nimm freundlich meine Widmung an, das Buch empfange durch
dich erst seine Weihe«.
Mit solchen \Vort«'n begrftsst der Mönch Johannes \ on Haute.seille
den Bischof von Metz, Bertram, als er ihm nm das .lahr 1184 seinen
Boman -Dolopatho« -ivc de rc^re et septem .>iapientibus' 'i widmete.
Man hört au.s .««'ineri Wrirlen den Lohredner heraus: etwas stark sind
1) ed. Oeitlerler. ^Slrassburg, IHT^i. Die Eingangxwortc liabr ich frei at)erD«lzl.
1
(lio Farl)('ii aiifjictrajrfii. ÏUtch auch andere (^)uelit*ii, liie holUcilraiii
/.(Mllich iialu- rjtcheii, rühmen st'in hohe^ W issen, »eüie Gercchtigkeibi-
liebf*, seine Tliaten. riizweifeUiail hat mnf. PerüTmtichkeil atif dtp
Zeitgenossen nii'lit geringen Eindruck gemacht. Es soll auf den folgipo-
den ülätteni versnchl werden, sein Wirken im einzehien 2a stchildern.
darzuslelten, was er als Rei<-h.4finrst, als.Bisichof seiner DiOzese und aln
Stadthcrr von Mclz yreleislel.
Die Arhf'it henihf /n oiiiem 'I'(m1<' auf inx h imjîodruckleiii urkund-
lichen Nhilcrial, das ich auf dein Kaisorl. Hezirksarchivo zu Mclz. jinf
der '^(fiflt. fîihliothck ohciida mid den Anliivc-- départeiniMitalos
M< iii thr-t'l-.Muscllc /.u Nau< y wahrend «ler .Spiil-sonunei- und llerb^i-
inunalc des Jalu-es IH'.K) <iesunnnelt. Für da!< mir dort in reieliciti
Ma.s.se hezeij^U> Enly:egenkonuuen und die Liebenswiu'digkeit, mil weklier.
selbst im fremden Laude, nieine Nachforochangen unterstützt worden,
sage ich an dieser Stelle den hetr. Herren Vorstfinden imd Beamten
meinen besten Dank. Meinen hochverehrten Lehrern, den Herren
Prof. Ur. Brcsslau und Prof. Dr. SchefferrBoichorst, sowie dem Direktor
des Kaiserl. Beztrksarchivs /u Met/, Herrn Dr. Wolfram, der dieseStudie
angere^M hat, spreche i' fi für das wanne Interesse, welches sie an
dem Forttmug meiner Arheil nahmen, besten Dank aus.
VsrieiolMit tialfer 5ft«ra wtMtoriMbreaéea AbkfimagM.
Itr<!. ilio in |{oil:\vM> il angefügten Regelten Rertnins.
M. II. A. Kais. iJvzirksaicliiv zu Metz.
N. 1). A. Arcliiveä düpaiU'iiu'Dtali'» de Meurlhe-el-Muselle /u Nam y.
Vng. Ungedrackl.
s. s Moimmonia (icrinaniac hislorica. Aldcihmu S( ri|>i<)i<>s
liim. Ili>i()ii<- u'<'ii<-rnle de .Metz p«r dos religieux liénédictins. 7 BSode.
17(;U— «9.
JalTM.. |{i>ur,.>,ia {>„ntilicuni Romanorum ab cond. eccl ad a. 119B ed. Jaffé.
••'lit. II. cur U'm'cnfeld, F. KaKenbntnnrr. I». Ewald. Leipzis
J»onh. lU'^^csta iMiiilKh lUii :<l> a. IIW IMH rd. A. l'otlliast |{«>ilin 1H74.
S«!. Sluiiipf, Veizeichni» der KaiHvriirk. Innsbruck 1868 (Hand Ii u, Nai l»u.
von Stampf, di« Heictiakanzler;.
R{i.-Fi. J. F. HöhmcT, Rpgc»ta imperii V. mI. Kicker. Innabrack 1881.
ti. I>. ohno Datum.
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Kapilt'l 1.
Bertnun vor sdner Erhebung auf den Heber Bischofestiihl. Der Sraner
WaMskeii
iierthold - so nannte sich Heilram bis zu seiner Krlielniii^ auf
fI<Mi Motzer His( hofsslnlil') — staninito aiK einetn vornehmen sächsischen
(iesclih'cltff ' i. (\[i< wir jedoch nicht nauilialt mnchcti krxmen. Von
seiner Vt i wuiialsrlialt kennen wir nur zwei Nelicii, die l»eide denselhen
Namen wie er fiihrlen und von ihm iu das Melzer Domkapitel aufge-
nomineti wurden'').
über Spin Gobitrtsjahr und seine Jugendzeit int mst unmittelbar
nichts QberUefert. Er kam spfiter in das Stift S. Gereon zu Köln*),
wo er als Kanoniker ein streng eittenreines, ziutkckgezc^enettf den
Wissen^tehaften gewidmetes Leben fiihrte'). Nfliieres Ol>er die Jahre,
die er in Köln zubrachte, wissen wir nicht*"'). F^r war im Besitze der
MagislerwArde'). Die bcilieren kirchliehen Ordiues hatte er noch nicht
M cf. unten Kap. II, p. 24, Anm. 3.
-} Ciesta f'p. .Meli. dont. I ."^.S. X, Ol»! de Saxoni.T' pnvlilms oriunduiii,
< taruiii ijiiidom K»'nf'i t*- IKi dit sf Angabc von einem ys.\xt Zeil Itcid a ins aclti {>il)i'ntl«'ii
luul au seinem Hufe lebenden (Uirunislen hcrrithrl, i»l an ihrer Kichti^keil nichl
zu zweifeln.
<) cf. unten Kap. 1I| 24, Anm. 8.
*i Oesta cp, Metl. I. c. ('Mfi>ui n .umd (Icrt'onnii iüm ' i ]| ranonicus
ante fuit: C.hron. reg. ('olon. <'<•!<' i x-ludaus^b. reo. Waitz 135. in eccltfüia
Ï?. üereonis ubi prius rantmitus cxUloral.
») ü. tp. Alett. 1. r.; Ann. t^tad. aU. a. 1179 S.S. XVI, 348; Arn. Lub II,
8. SSw XXI, ISl. cf. Oiewir. Heisterbac. Dialog, mirao. V, 90 cd. Strant^e I, 299.
sub epo. Itcrtr. viro valde liternlo.
" In den aus Kölri sfnminondon I rt^undcii r Intir<" m » 117'^ tritt er als
/l'U^c nicht auf. kann dies nichl Wunder nelnacn, du .selbst in den Fällen,
in welchen das Stift S. (îcreon an der bearknndelen Handlun^r lictctlipt ist, Immer
nur der Propst, ab und zu nuHi der Dekan und der ^^rhotastpr des Sn'fts, also
nur ln"ili( rc Di^tnilälen iwiibrciid lUitr. nur einfarlHM- K umriikfr isti als Zcujjcn
i'i«clieincii ; cf. l..ac«iiiiblel, NieUerrbem. U. II. 1 u. IV; Uüntlicr, cihI. dipl. Kheno-
Muäell. Koblenz. 1822. Tum. I; Knnen u. E<;kerlz, Qu. d. Gettcli. d. Sladt K{}In.
1860. Tom. II. Wie die von mir im kgl. Staatsarchiv zu Dilvseldot-r und im
Stadtarchiv zu Köln aniiestollten Naclifra;,'on - für df-rvii Itcanlwortun;; icli an
diesem Orte mpincn Dank ausitprecbe — ergaben, eröclieinl aueii in dem dort
Itcliiidl. noch uitgedr. urkundl. Material die!»cr Jahre Kerlramn Xami' nicUl.
*) Ann. Stad. 1. r.
4 -
empfangen'): ei^t nach .«einem Fortgang aus Köln liess er âch nuA
Snbdiakon weihen.
In den Vordergrund d<'.H politischen Leben» trill er er^t, 117H
9!um Erzbisrhof vm Bremen-Hanibiin; erwählt')» im Bremer Wahlstreile
des Jahres 1 170.
Tin den Verlauf desst lln ü m verstehen*), ist es notwendi|L
ziiriiekzugreilen his zum Tode «les Erzbi.sehofs Hartwich I. von Kreiuen-
HunibiM'i. der um 11. Oktober erfolgte, zu einer Zeit, als Herzoj.' .
Heimii h fier im Auftrage seines kai-seriiehen \ rllprs sicli auf
der liesajidt.-<t haltsrei.^e ati die Höfe von Enj^land und Frurikreich befand.
K.S kam zu einer zwiespältigen Wahl. Die eine Partei erhob,
hauptsftchlich unter dem Einfluß des Dorapropsles Otto von Oldenbui^.
eines Bmders des von Herzog Heinrich rertriebenen Grafen Christian
vffli Oldenbiu^, den Askanier Sigfried, den dritten Sohn de» übrk-
grafen Albreeht des Büren, die andere Partei den Bremer Domdekan
Otberl.
Die Wahl Sigfried» bedeutete die Erhebun;; eines unvei^ohnliehen
Feindes des Herzogs, standen ja Weifen und Askanier in sehärfstein
(je«rHfist(/ m *Mti:iruipr. Alsbald nach der Wahl i'iiekle denn aueh
(Iraf üunzelin von Schwerin, de.«« Herzogs Va^î^ll, in Bremen ein und
') Atiii. Slaii. I. « ; .\n\. Lub. 1. c.
- X H !i kanun I5csliiiiiiiun<;eii war für Ilokl* iiiuiit: lît r 1ii-r1infl Würde <ta-
vullfudele 30. Injbensjalir erfordeiUcli (cf. Uiusclaus, Kirclienrecbt I, 17;. Nicht
Hellen wurde anth jün^t rcn Leuten die liisehStL Inftil zu teil. INes jedoch dflrfle
bei B. nicht der Fall gewesen sein, da» fatls H. himichllich de» Lebensalter« die
kanon VofîK'lirifton nidil i'rfiitlt liälti'. der l'apsl bei seiner Abklninri,; IJertrains
»«icbcrlich auch diei^en Cirund in.s Feld geführt haben würde, zumal gerade vuii
ihm auf dem Latenmkonail von 1179 die Vonchrifl des 90. Lebensjahres tiopt*
sehirfl warde. Wie viel Uter als SO Jalire Bertram bei seiner Wahl auf den
Hremer Stuhl •:e\veson. «wler ul» er ilas 30. .lalir eben vollendet, lässl sich niehl sagen.
*} l>ie (iesrhifhle dieser \'urg.Tni.'e und des Uremer Wahlslreites selbst
wird Jnehr oder wcniiji'i" ausführüch in folgenden Werken behandelt: Duntze.
(iesch. d. freien Stadt Bremen. 184Ô. Bd. I, 386 IT.; Wiedemami, Gesch. d, Herxof-
tums Hreinen. Stade 1804, |>. 147 . lU-uter, Geseh. Alexanders III. u. d. Kirche seim^r
Zeit. \.i'\\y/.\<^ \HiH. H<l. III. .*)•>, aöK IT., 4;^") fr.; Prutz. Hoinrieh d. lÄiwe. Leipzig
1HÜ5, p. 24«, 314; IMiilippwdui, Uesch. Heinrichs tl. Löwen, Leipzig 184J7. Bd. II.
1dl, 22ä; Hahn, IKe SOhne Albr. d. IHtren. Progr. d. LouisenstMdt. Realscliulc zu
IJerlin. lHfi9, p. 24 - Prutz. Kaiser Kiiedrich I. Danzip 1H7Î IM. III, 41. .")4 :
•lui. Harltun;.'. Das Krzbistuiu Hreilien u. Heinr. d. Lowe, in .■^yl r's llist. Zlxhr.
X>iXJV ^187âi, p. 3.51 fl. ; Dehio, Gesch. d. Erzbistums Hauiuui^-Jiremen. Berlin
1877. Bd. U, »9 ff. ; Wolfram, Friedrich I. u. das Wormser Konkordat Marbnrir
1883, p. 101 fT; HelVle-KnüplIer, Konzilicnneschichte. Kfrilnui: 188«. IM. V. 718:
Uiesebrechl, tioüch. d. deutsch. Kaiserzeit. Leipzijr imi. Bd. V« p. fiä6, 879 ff.
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— 5 —
trieb Sißfrieii :?aint seinem Gönner Olto aiia der Stadl in das oldeu-
biirgisohe GohiVf.
'Zur Entst lieidmiiï geiaiiiitc ili«; Hrcim^r Saclic auf «lein Kcirlir^lap
zu |!:i!iil)< I? 1100. Dem Kaisor wuiüt* <lu;.-elbe untcrbrcitot, der um
so eher daiaiif einging, als er hierdurch üelegenlieil fand, jenen i?alz
des Wcmoaer Konkordats, der ihm eine aktive Betbfitigung bei zwie^
ttpftUigen Wahlen zugestand'), zur AusRtfming zu bringsen Der Ibiser
befand sich augenscheinlich in misslicher Lage. Zu den Âskaniem wie
zn Herzog Heinrich stand er in jener Zelt in guten Beziehimgen, beider
Hilfe brauchte er, der nach den Misserfoigen des Jahres 1167 bereits
an einen neuen Zujr «^egen l'apsl Alexander daehle.
Frie(h-i( h wählte den Ausweg, keinen der beiden Katididalen hu-
zuerketiiieii. urdnete vielin(»hr, indem er seheinluir doii Wühlern
Hand iiess, eine Neuwahl in Hrejuen an. In ilt i -( w iiidi» lialduin,
ein Halberstädtei- l^ropst, i ik(»a>ti, ein dein Herzog Heinrith ganz ge-
nehuicr, hochbetagler, schwacher Mann, der sicluü:^bald vonschisnialist heii
Bis(4idfen weihen liess luid vom Gegenpapst Calixt das Pallhim empfing.
Balduin wirkte in der Folge in Bremen ganz im Sinne des Her^
zogs, der auch die Ohmnadit imd Willfährigkeit des Erzbtschofs zu
Heinera Vorteil ansznnutzen verstand*). Sigfried dag^en war, obwohl
er 1173 nach dem Tode Wilmars zum Bkchof von Hrandenburjr {re-
wdhlt und vom Kaiser dun h die Investitur mit den Kejraüen bestätigt
wurde, nielit zufrieden trestellt, seine (ledanken trachteten nach wie
vor nach dem Besitze» des Bremer Palliums. Sein(> llollnunjren schienen
(hu'ch dj«<. was der lö. Artikel des nach laiiirer K<'hde zwischen
Kaiser und i'upst abircschlossenen Verlra}r>= von Anajjni (Herbst 1170)
he^^limmte, der Erfüllung näher gerückt zu sein: Sigfried.s Wahl in
Bremen sollte imlemipht und er, wenn sie rechtmässig geschehen, an
die Bremer Kirche Überwiesen werden^). Eine Ausführung dieses Ar-
tikels bedeutete selbstverständlich die Absetzung des Schützlings Herzog
HeinricliH, des Erzbischofs Balduin. In den definitiven Frieden von
Venedij; (.luli 1177) wurde dieser Aitikel wieder aufgenommen, Zll-
;rh-i< h vom I*a|»steauchansdrücklich<lie Al>setzung Balduins ausgesprochen.
Der Schtiia' h en tgiujr dieser, nachdem sich die Ausführung' 'icr P>estimnninjr
eine Zeiliang vcrzo/cti }vMU\ duivh seinen Tod um 18. .luiii 1178*).
11 cf. Hinsrhius !. r, If, .')5Î>.
2i cf. Ann. Slad. ad. ji. llüö. .s. s^. XM, •J4Ü.
•> Kehr, Der Vertrag von Anagnt. Neu. Archiv. Xlil, III,
♦i Wolfram 10r>. .\niii. l zweifelt AD diosi ni Daliiiii ; «t UberwHil, itass «|. r
Toclcslui; Balduins fo^^f^^l•! t -1 Ile;;, rap. >. Ansrliai ii i Hn-nior I' 11. 1 No- 87».
Da» Jalir H78 geben ül)ercinätiiiiiiiL>nd die Aim. Slaü. u. Arn. Lub.
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— 6 —
Oer Bremer Erzstulil \v;ir wieder erleilifrl. Mjm Iiftttn nun er-
warten sollen, dass Sijrrrieds Anspriicln'ii, wt-iche <lur< h »leii Kru^icii
jraranlierl \\;n en. enlsprn. Ihmi woi floii wäre. Doeli aiicli jet/l erreirlilc
er r^eiii Ziel nielit. ( her die (»riiiide. welche die Ahlolmun«/ fier A»-
wartschafl Si^frieds durch die Wäiilerschaft lierlH ilViluleii. in i wir
nicht iinlerriclitel : ohne Zweifel wird auch hier wieder der siarkc
(îegenitat/ /wisehen Weifen und A^kaiiieni besliinniend jîowesw» s»wn.
Wir wissen, da»s luiter den Mitgliedern der Bremer Kirche amv^
sproeliene Aiihinger des Herzogs waren, so der Pro|>Ht Heinrieh ron
S. Stephan it. Willehad, *«ein früherer Notar ; auch unter dem Adeldeü
Erzbistunis und d(*n Sliflsininisterialen wird es an solchen nidit ge*
fehlt haben, l ud diejenijreii, wdi In rje^; ||<'rz()<rs Partei nicht liielleii.
mögen jrefürehtel haben, dass die Vorj^äntiP des Jahres IKiS .<icli
wiederholten. Dadurcli. drxs man SiprlVicd iiit ht erkor, liiny man dieser
Gefahr ans flctn W'etre. In Hrenieii driiii- niriiKiinI auf -»'ine Kinselziinj*.
Noch Uli .lallt [17H'i |;iih1 ,\euwalil'^J slall. «Au.- ihr gÜJj? niehl
iSijçlVied, sond<'rn Im rlhoUl hervor^).
' f Wolfram. 10.'». .\iim. 1: (Iniiacii wiii. >\n- Walil er, OkUjber «izil-
»eizt'i»<. 117U läl ulfcnbar em Druckfehler, 117« das nctitige.
*) D^liio II, 94, micl: »in grSsster Hast arhloss man den Wa)ilgan|('- i^>('
fjliellen lir'sag«n dica k«iii<-s\vc<;4: Ann. Stad. ad a. 117S. ol)iit Itiiiilew imis ... et
iluvi. I!i'i-ti<t(lns <>li;;ilur, S4»li) Otloiic (»tit-iHt'^it-» rifr|i( l!:iîi1f Artî 1jiî< S..\XliiI.
iiiorUui» est Italiiuiuuä. (iui sm<«'sMt iIiMiimi?* IWtU»1(1us. Wenn aucli vt»n eimm
Milglied des Domkapitels Ilernfiinj! oin<re1ej;t iüi. brnnrlit damit doch nicht die
Wahl in ;;rii.'ssli'r Hast ;irf-flielH'n zu .•^cin.
*i Dio Onplicn. \v« l Im uns Xacliiiciil üi»er llr rllmlris Wulil in UrenifU um?
die sieli tiai'an an^chlieb^endeu Wir^âii^c i^eben. binil auüber den Ann. Argentin.
(S. S. XVII, 8B) ad a. 1179, den Ann. Marbac. (S. S. XYli, 161) und den
(K':sia ep. Meli. |S. -\, fi4«) (Uintin. I, 5, welche uns nnr ku« ai»er jene
Kr« ii^nissi- nnlcnirhlcn, .\lt)cil von Stade nml Arnold von [^iUnM-k. In dem
Uenelile nJjer die üesriieiinii^se vt>r der .\udienz, welche Ii. in Boin henn
Papste Iiat, ist Arn. Lub. reichhaltiger, hn weitem Verlaufe der Enibtang Aber
erweist sich Alb. Stad. als weil besser unterrichtet als Am. Lob. Es erklärt sieh
tlies daraus, das.s, worauf sttion Dchio <Anui. zu p. SMi) liînwrisl. d. r Trowahrs-
jnann des -Mb. Stad. über dio Vorjïiinjie in jem-r .Viidienz ein .Mitglied der Hremer
Deputation war, die mit HerÜiold vor dem Papste erschien, iler Bremer Sch'da*-
tikus Heinrich. — Wie verschieden aber auch an fteichhaltigkeit die beiden He-
riehlc sin<i, so sddicssen sie ^i< li üe<;(>n»eili<^' doch nicht ans: (<in Widprs)>ni< Ii
/.wisclien ihnen limlet Ijis auf die AiiL it ' Ii s /citpunkles jener .Audienz
darüber p. 11, iViun. Kj nicliL üUlt. In iiiuiiilien tXngahcn slinuneu sie vullkommen
öbaretn; des Öfteren linden wir auch Ereignisse, welche die ein» Quelle auadritcli»
lieh erzfthlt, die andere ali(>r nicht ItenchlCt, in dieser indirekt hestäli^'l. indem
sie im Kpiilcren \ t rlaulV dt>r DarsleilunK diesell)en vor in--.'tzt. .\iif das M\>liv
lür das llmuieh) des l'upsles gelil nur .\rn. Lüh. ein. Man iiat ihesein vor;je»"or-
fen (.Ilarttung SOO, Anm. 1», da»s er in steinern lU-ridile hier weniger UD{i«rl«itsrb
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S^•iflo Wahl in Hreiiifn jiescliali fast eiiiliclli^r, »im Wer l)oin|»i()|)sl
(»flo (Irv^PiTPii Appellalion') ein, wurde aboi* ifzwiiii'^^cn. Hip-^oll«'
autziiKohcn-!. \\vy/.n<j lit'tiin<-!i war zunächst üiii 'U'iit i'i ualiitt-n Kan-
• lidatcn jiaiiz ziitiicdri), t i^l -fiiitor nt oin I iiiM:iiwnn}i in scinor (ic-
sinnung eingetivleu'j. Weil iJiHlliolti alni' /u der Zeil, als .sich die
Wahl auf ihn gelenkt hatte, die höheren Weihen nodi fehlten, fllrchteto
er von diesem Mangel Hindemi8se für die Znkunft und ordnete daher
eine GesandtflcUaft an den Papst ab, um diesem den Verlauf der Wahl
kundzugeben und seine Entscheidung darOber einzuholen*). Ein päpst-
licher Dispens konnte ja iihoi* kanonisclio Män;rel Iiinvo^holfen. In
Ansehunp <i<'r persiinlichon Tiuhtijrkcit di's Klokicn approbierte nn<!
konfirniiei le der iVpst, vorhehaUlieh weilerer Kntscheidunif^!, (he Wahl
lind ';fn!> seiner Zustinimnnjf au< tt tKK-h in einrni Schreihen An-driick"!.
Nach der Mia-kkehr der ii;n |i lliciiirii ^\<-}\ Üciilnfld
/um Siibdiakon weihen und imii. ikh Inli lu dt'i llaiiphDiw lui «lejren die
Legahtiit seiner Walil «i^'schu uihU-ii. um {lanz si<-lier /u {ielien, seine
Wahl erneuern'). Auf Widerstand ia Bremen ist er diesmal nicht
gestossen.
Die neueste Darslellung"), welche die Geschichte des Breiner
Wahlnlrmtes heriihrt, scheint an der Tliatsftchliehkeit der Gesandtnehan,
welche Bertliold nach seiner er.slen Wahl au den Papst abordnete, zu
zweifehl. Sir lässf (heselbe nftmlich ganz aus ihrer Kr/iUihuiiZ foi l und
schenkt aii< li dt'in Meric-hle von der anlanjrhchen Millitrun'/ der Wahl
seitens des I*apst«'S nicht unbeiUnirten (ilauben"!. Beides ab< i t/cti,
wenn auch ausführlich nur Arn. Lüh. II, H davon erzähh, \\nr\i jukIi
die U orle der* Alb. Stad. vuraiw, und .sie besläti^tt-n indirekt ilen
ali Alb. Mild, sei. WKrauf II. (iiescn Tftd^l j:riinclt'l, sajjt er nicht. Icli \crina{t in
Arnolds üoiirht eine ICntUn/. nicht zu fimien. Im (ie^'enleil. tia er detti llerzo;,'
liciiincli lu all !>eincu .ShiUicruitgfn gütiölig ist, luiUe er, wcm> er au-h duivl)
M>ine Tendenz leiten iBfesen wollte, die Details seines Deriehtes wohl eher fortfte-
lassen. du das dort erwflhnte Intriguenspiei xwischen dem Papst und llerzo;
Heinrich lolzleren nur kompromittieren kunnle
») Alb. Staü. ad a. 117K. ï^. XVI, 848, Zedc 1."».
«) Alb. Stad. ad a. 1179. 1. r. 349, 7.. h,
». Am. Lub. II, 8. S. XXI, 1»1, Z. 44, 132, Z. l.
^ Arn. I.ul>. I. <■ iMt», Z. 1-^.
*j c-f. p. 11, Amn. 2.
«) Am. Lub. l. c. 182, Z. 5—7.
*) Am. Lub. I. c. 182, Z. 7—9.
*i Git'sebrecld, Dculselio K.niserzoil. V, 2. p. MSO.
') >r)er Kaiser, dem der Krwahlfo nahe stand. erleiHe ilini (terno «tie In-
vublilur, und mch der fnpgt soll die Wahl gebilligt haben«.
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— 8 —
Aiiiol(i.-i IJci H-lil. K> Kf'î^^ l'it'li' 'l't*^ l'*^' AU). Sijol. iliii' il fiic
Worte cerlisîjiiiais ordiiiari •. Kinsl liutU- Alhei-t vulk u lit aiu-h von
dit^ ei^m Abordnung tin deu Pap^t Kuudt> ( rluilUn, isl aiier
bei der litige der Zeit mandies seinem Gcäftelitnii* entäcliwunden, sm
Gewfthrsnmim Über diese Vorgftuge, au den er säch von neuem um
Nachricht liätte wenden können^ weiUe, aU er dieise seine Er^luiiR
uiederächriel)' ), nicht mehr unter den Lebenden'). Üaä wiis}<te er aber
noch lUld (üiiio es seiner Erzaliluiii; (mii, dasri: HcrtliokI * eerttii:MmiL«
ordiiiari ' in Kom auflrat, un<l das konnte Herlliold eben nur, wenn
er, bei d<^--(ni W ahl .ficli Miititro! hcransjrcHlollt hatten, eine ziistiminondp
Ausseniii'^ <U- Pap<U's, zu wi K ln m or jeUl < <^erti:^äimuj< ordiuariv >4cii
begab, \uilici cinptaDuen halU'-'i.
Zum Lateraiikonzil wandte .sich lU^rthold. tini ans d»'r Hand di'>
l*ap:jles die Weihe zu holen, nach Uom*>. Auf dem Wejie dortbin
empHng er vinn Kaiser die Investitur*). Am ä2. Januar 1179 weilte eraoi
kaiserlichen Hofe zu Worms*). Ehrenvoll wurde er in Rom vom Papste
aufgenommen, der ihm das Sitzen unter den anderen Bischöfen und dan
Tragen der InfuF)» des bischöfliehen Abzeichens, verstattete*), ofawolil
1) Alb. befrinnt mil der Niederschrift üPiner ErsXhluni: a. 1240, cf. Walten«
bacb, Gcsrli qii. II. 401
«) cf. s s XV(. 280.
Man könnte vielleiclil zu der Veruiuluox koaanen, daäü Alb. SlaU. da»
«cerlisaitnin ordinari« ans der (tQtiyen Aufnahme, dem Verstatten des liifallnvpn<«.
nicht nuä einer vni iiia)i|$eii Heifallslwxeufang de:« Papatea folgert. Dann müssir
man di)cii al>ei- ein Anfi'r^'cn des Sa': « - rn u clr fuMii vhti Infullraüen die |{o<le
ist, mit »enitiu erwarten, dem dann nninurhin niM-ii tier Advetiialivsatz beigefüjst
werden konnte: aber er «in eich «bdurrh Masliclii^keil zu.
') Alb.Stail, ad a. 1179. S. S. XVI, »48, Z. 37 ; Arn.Lnb. 11,9. ». S. XXI, 132,7. 83, 24.
*i Alb. .siad. 1. e. 'M9, Z.
^) Sil. 427ä. \i. liL'isisl hier jareliiepirienjnisi Ureiiiensis- . Dums der Kais«»
ilm alu solchen )>eKeic)incl, »pricht dafUr, àma er »clion vor dem 32. Januar dir
InvealitoT emp{im|ren hat.
^1 Alb. Slad. l. 0. MH^ /.. 3H: .\rn. Lub. 1. e. i:\2, Z. 24—27.
"i So niöelde ieh das ^faecre- des .\rn. Lvib. (iln. ut emii tufulaturii
coram »e reaidore l'aceret) aufgefassl wissen, das Tragen der Inful aitw auf be-
sondere VeranlaBsang, ausdrflcklicbe ZuKeslindnisae des PsfMtes surflckfefilhrt
sein n ; fncere ist niebf sinere. Ilehio ■II. IKii und noeb deuHirber HartHinf! -i'
:i)Oi lüliren es auf ein eigenuiäebtijies Handeln des Iterlbold zurürk. Wie wür«k
der Papst das gestattet Imben! - Alb. tilad. konstatiert nur die ThatsiOfhe (sed
pridie sederat in eoncilio inter epiicopos inhilatus). Selbst wenn der Papsl
jenen F.brofivorzug dem B. gestattet«, brauchte damit nicht dre Opposition der
streng kin blieli desinnton. wie sii- naebber zum Ausdru* k U-.mu. lorlzufalleii; nur
richtete sich, wie es de.s ölleni geschieht, die Misätininiiui«: nicbl uejjen den
liochstehenden înlcHektaellen I'rheber, «wndem tceiien den TrSger selbst.
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— 9 —
Bertiiold noeli nicht /uni Prier^UM- v^cweiht war'). AUerdioßs zog der
Klekf -i' li liifM'ihiivh Mis:<lk^l»i5îkeit y.ii*».
Scliüii waren vom Pap^'to dio 'IVi nunc tVir <Vu' Pin'-tci - wwl
Uisrhoffswpilio Rerlholds IVsljrcscl/l, dei Ta;; vor lit ni /ni l'i i*'slei wfilu'
licslimmteü war herangekommen, da erschien ein (Ic-'undier (ies Her-
zogs Heinrich de« Löwen in Hom'j luid dessen Ankunft fülirle eine ent-
i<eh«>tdeiide Wendung in der Lage herbei.
Dieser herzoglidie Bote war der Propst Heinrich von S. Stephau
und Willehad in Bremen*), ein scharfer Redner. Dem Papst von früher
') Dit'Sfr Passus icuni laiiicn ni»n «'s^jct prcshitfri slanimt von All). Statl.
Wir lialx'n (lairiit rim> indirekte Beätiiti^ung der von Arn. Lub. Ii, 8 gemachten
Angabe, d&as Herthold sich nachträglich zum ftubdiakon habe weU»n lusen.
Ilenn nach Alb. Slad. wird Abel %'ermerkt, dasa er die Priester weihe noch nicht
empfanu'eti. <k'r tlcsitz (Irr Subiliakunal^wcilic wird damit tiichl jicliiitrrnr t --
Cbrigon« saj:! (üf schroclU V. 2, \>. H8<) irrlninlich: A\. licss sirli zum IHukon
ttt»ihcn.>^ In den Quellen ist hier von der >ubdiakonatswt!jhc die Rede. Wann
R. die Diakonatsweihe erhatten, darilber schweigen die Berichte. Doch gfaiabe ich,
^rlion ehe er zum Konzil gelcommen, da dort der Vorwurf ;ic;:«'n ihn erhoben
wird tirw-i er die Priesterweihe luxh nirht empfan'^'t'n. Ausserdem sidl er in
lloni nur noch die Pritsler- und nis< hof!jweihe erliallen. i« f. unten, .Vnm. Hj.
*) Alb. Stad. I. c. S48, 7.. 89.
»I Arn. Lub. I. e. 132. /. 27 -29.
*( Mansi, ConfM rn'l XXII. 2H5 hat eine andere Lesart des .\riiolds<heii
Textes. j>ie giebt venu nuntiu^i dueis Heinriri Otto [ira>|M>äilu:> stall des venil
nnntins dncis Heinrici Heinricu« pneposiius. Auf dies« Mansisclie fjesart bc-
zieht sieh IHhio in seinen Ausfrdirimjren II. f.') und .\nui. zu !•(> \o. 1, .lene Les-
art ist aber keine richti^je. Zwar halle ich den (inuid, welchen liarltiuiK
Xiun. 1, gegen diui^elbu »nfiihrt, '<len, diu>ä l'rup^l Heinrich t>ieh urkundlieli in
Rom nachweisen lasse rKamhur|[. V. B. [, No. 244»; Bremer V. B. f, No. 54) —
womit doch gesa^ sein soll, Propst (Uto aber nielit - durrhaus nicht für slieh-
hallip, da es ja eine iiluili< he l rktin Ii» luieli beirefls des Propstes Otto j,'e(.'eben
Itaben, atelbe aber jetzt verloren sein kann, ilivr weitere hinwand Iis. Irifîl uni
Recht R«utcr, III, 436, bei dem infolge unrlchtitr«T Kombination beider Hericbte
der vom Herzog vertriebene und diui ar«; fein 'Ii' i -esinnte Proji.'*! Otto als (ie-
sandter »im Auflrase .seines Herrn, des Herzogs Heinrich« . erseheint i. — Auf rein
ti^fiualem Wege lässl sich, wie ich glaube, xur Kvideiu «iie l'nrichligkeil jener
Leaart erweisen: Schon ein DJick auf die Varianten unter dem Text der Arnold-
«rlien 'thronik in den Monuui, (îerm. Iclirt, ûm>* die LcüaH »Ott<i prappositus« in
keiner d«.*r vom II* rruisj/cber di< -i \us}.'al)e beniil/len Handsriuilteii vorkommt.
Ailerdin|$a sind einige (knlici-s dalx i nieht zur Anwendung gekutrucien, weil zwei
dersell>en in neuerer Zeit verloren gegangen, andere <kim Herausgeber nicht zn-
gfnglicb waren Cef. S. 8. XXI, 112). Wir kSnnen aber v«n der PrAfung von Hand-
srhriff- n 'jrxm nli-chen. weil Mansi für sein pAcerpt aus .Xrnold keine Handsrhrifl.
Kondern emen Druck benutzt hat und zwar, wie eine genaue \ eruleichung des
v<m Maiuii am Hände gegebenen (jLats: Helmold. Chron. üb. 2, < p. 28, mil den
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10 ^
her Itokannt, orbifll vv xolorl !>pi f^f>ii>«f»!l»eu Einlas-«^]. Was ev niit
ilem Papst tr<'.-i|»ro<li(Mi. wiid mrlii hpri(hf<'t.
Ain iiä('hst<>ii Tujre — au iliui sollte dio l'ricsifM'woilu' licrtliokls
stattlimU'ii — iii aller Frühe wiu'iIl'ii der Hreiiier Elekt, weklim der
KardiQHlbiiK'hor Hiibald, dernpätere Paptït Luciu» III., seinen Priesteronuil
xnr VerfUgiintr gestellt hatte, und die Bremer Deputation dttrah
HiUrhiiter mm Papste gerafen*). Sie erschienen vor dem hfdlifFni
Vater und der Ms^tiMter Oerard, der Ftthrer der Bremer Abordnmw.
pries in einer Anrede die 'rnuriult ii und die bedeutendei) Kennliii?s<-
tien Kiekten, l iihnde, dass ilerselln- hi einlieilli< lier Wahl erkoren wäre
{ohne /Aveilel meinte er damit die Wiederlin|)in</s\\;ihl i und bal im
Namen der Ihemer Kirrjie don l*;tnsl, dem Kru ;ihllen an diesem Tu;.'c
die Priester-, am diTrüislTnl^i mli i die Hisehui.-weihe zn erleiltMi^i. f>er
l'apst erklärlr dai.uil mtl kia/cn W(>rl<'n. nieht vorsehnell lianàeiii /.ii
wollen un<l daher ;ienauer*j die W ahl priüen zu müs,sen. Zu diesen»
Bchnfo onlneie er eine Waiiluntersnelning durrli die Kardinfile «lohaiuiR:
und Hainer an, die kein befriedigendes Resultat ergab*). Der Pbp«4
antwortete nun der l)e|)ntation*), dass er zwar an der Peraon des
Rlektc>n, »einen inoniUscIien und geistigen Eigenjeliaflen« nUAàs ausai-
setzen hätte, wohl aber ander Art seiner Wahl'), weil der Kiekt hei dieser
les w ird vom Pap>«te ilie erste Wahl jremeinll noc'ii nicht die IihIrivii
Weihen, soiulern nur i'rsi den .\k<»l\ Ihen^n'ad inne irehaht hätte, weil
eine .\p|>ellalii»ii ;.M';it'n die Wahl ein^elejft. al»ei' mit liewall nnt'"-
«iriiekt wäre. Auch eiiu- Neuwahl würe voUzoiren worden, W(Hlia<ii
v(^r^< liM ilont n Aiir<;.'alM ii Arimlds von I.üImtI^ zeigt. <lif Ausfialjo vim fUitx « <
iFnmklinl, V)HIk Iii Uieai-r I-aIiIiciii ;iclit>d die von Alunsi t-xterpK-rle >ldW ^■
IHR flor A(iaf(nbr> Amnlds m>rh zw ('MrKMik tl^m HolmoUt und «leht dort in Ki)^ i,
cp. Wir lt:il«Mi nisn lii. i tlrii Drurk vor iinn. n'elrhen Mansi iKnutzle ani
vMiii'Icibar. vnti tirr l.csail (Min piM-pnsihis kciiu- Sinir. auch lii<M- nur llcm-
ricii.s |»rH-|ti>si(uü. i.s Wleibt dfiiimirli nuliln iibri^. al» jene Lesart (ür tili \<r-
jielien Mannm kii erklären, und cn tut ItHrhl oinxnsehrn, dass Dchio« Vorvurf.
Am. Lab. s< I sciWsi nidii ohne (bedenken «eiren seine eigene Krzihlung ^«vseo.
ein nnjrorcrlitf( rti;.'t<T isi.
«j Arn. Lub. I. r. ia2, Z. 20- :J0,
»i Arn. Lttb. 1. c. m. Z. S0-H4.
•) Alb. Stad. 1. c. 34«, ?.. .*i9 -45.
(;riin|)aialiv f iiili<.'<«nliiis All). Stail i il. Ii. iIim Ii wnlil «^'t naiu r al^^ da.'? er^tc
,\lnl, also aucti liier t iiic indirekte ÜesläLigung von der Anwesenheil jeocr eràleu
Gesnndtschafl in Kuin.
•) Alb. Stad. 1. Z. 45-^1«.
ß Na< Ii .1« ni Worllant der Quelle (Alb. Stad.) nescbietit das lüles «n Wa-
unU demsfclbon Ta^e.
»> .-^tad. I. . . 319, /. 1 u. 2.
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prste iiiifjiHinlxMi sei. Sodann lullte sich «In- F.U'kl vom Kai-^er
mit den Hciralien iuvt».slUwn las^^on, obe w Uie liiUiomi Weihen
Pinpfanjroii' *i.
nif'< mv\ !i!»'lf'r»'s wäre «lorart. fla>.s niflit Icicli} «mik n |>js|)«-ns
/iilu --» . haiM i ka:^si<M'l(' «t <lio \Valil''i. Kiuiv^c der l iiisti'licndon
siicliU'ii /.war den Papsl daran zu criimmi, flass er «-iii^t ja die V\ altl
a}jpri)bit rt hätte*), amch Herlhold st-hicktl» «di an, zu spicclieir'i, der
Paftöt aber riehf^nkte üiiieii kein Gehör, itondoni wiindto siHi hinw<^).
Kerthold und mne Heideiter wurden durch die ThArhttter aus dem
Saale hinaiuv^^'i^'^n^). Herthold war ab^resetKl^K
I) Alb. SImI. I. r., Z. 2-^1: Arn. Lnh. 1. <■. Z.D5 woIkk nur den ontm
*' I>î>' bfidon (Tslrn l.iii« iindi- <l"-^ l'apsUs nnis^lcii iiiilct ;;(\v i>liiili(licn
l'iii.<lüu(len scIk»» ait sic-ii viWltg liiiu»'uhen, eine Abh'ltiiutiü /u i(*vlil[i'rhi£i-n. Zu
diesen Grßnden fSigt der i^apsl dann norfi liinxn. daiw dio oniti* Wahl durch <i)e
Altltallniit.' einer zweiten kassicil sei Daraus aelil. wie mir sclieiiit, liervur, da»H
«ier rijwf {ilauhte. in (Ir'in vorliegenden Kalle (li(> Ablelinnn/ durtli die eisleren
kanoiitörhc-ii tiiiiHiimle niehl hiiui'idien«! inuhviereii z\x kuiiiicn, er inu:«^ alMi die
jhin zustellende Freiheit, eine Wahl wc|(on kanoniacher Mflngel zu annuHieirn,
durch frühero Zusagen irgcrul welcher Art heschrlinkt, »ich irj(endwip filr die
erste Wahl en;ia;;ierl lialien. Vt>n einer riickliallsluseii Iti'släli'^nn;; kann naliirlii-li
schon deshull) nirht «iif Hedf sein, weil JierUt<i!<l ja in iWi l'ol^e eaie zweite
Wahl vtimehinen liesM. Hculi'r III, ikit), Anm. 7 und andere üb<'r.scl/.eii «lalier die
W4»r1e ap)»r<ihavil et conlirinavil des Am. I.nb. II. M. die dn:< Verhallen des Papsle»
;;<':_'ennher tfer ersten Wald Iis. aiisdriif ken. sn. da^> ^ir Alexander >lc Ii nur l>ei-
falli;i iiusîteni, »eine He-^ia(i;;im^ in Aiissidil stellen tas-ni. - Mir tielK-ml dncli
iiiebr in diesen Worten zu lu';ien. Arn, l.ub. ^ebrauiiit die liel Beslâlijjunj; von
llischiifswahlen QbUchen Worte in prägnanter Hedeutnnii. »piiter i Arn. I<uh. 11, tt)
wird w iederuin der Ausdruck -approbarc an;:<-wandt : t\<:\ l'ap^l wird daran er-
innert, dass er frülier die W ahl appnibierl habe l>ie Iii sl;ili;.'un;; des rajislt s,
eine soU he liejit iu jenen Worten, muss mit M tteud eiiu iit Vm bebult ;iesi beben
»ein, und dtestem Vorbehalt hat R. durch die Wiederholung Heiner Wahl enlgeicen-
trt'ten Wullen. Web ber Art di r \\>rbebalt ;;ewes« ii, lässl sich nirlil einmal vei-
iiuiteii. — U'iiiKlerlieb ersrlieml die Ansirbl Harllunt:s ;V18. Anm, 1, der in der
.\ut>fcrliguii|; jeaei beriptu, dur« !) weirlie der VayaL »eine Zuätiiatiiuuü kund)(ub
Am. Ijub. II, Hl, ein eiKetimürhlisrei« Handeln der p8p»l|ichen Kanzlei annimml.
Ilnzu «ar doch der (îe^enslaml « s h.nidellc si< h iiin die Wahl eines I'", rz-
bisr liofs — ein zu becieiilciider. Hie Annaliine Ms. isl «janz willkinlif b; analoge
Kiiiie führt er nidit an, und luii wealK^len^' »<uid »obbe uiebl bekannt.
•f Alb. Stad. I. c. 84». Z. H; Am. Lnb. 1. c. m. 7s. SMJ.
♦ i Arn. Lüh. I. c, /.. M u. 37.
■^1 Alb. Slad. 1. r., 7. 5».
.\ru. l>ub. 1. e., Z. 37 u. iif>.
»I Alb. Slad. I. c. JM», Z. i».
Zwischen Am. Lub. und All». Stud. bestehl eine DifTerenz liiniiichtitch der
Atij^abv de« Tages, an welchem Iterlhohl und <lie Krenier Deputation vor dem
— 12 —
Kn'un'lH'li war ih?ii fier F*;q)<t in Rom bcyctrriol. nl!o Vorlx'-
i'<>itnii5r»^n zu simimti W'nln !) wurin •^« tmllrii, ein Mitglied des Kardinal-
ktillejnum-' lieli iluii >*'iiuii rricslcioiiial, da zcrsti'uten in letzter Stundt^
die plütyjiclu' Ankunft und die Mittcîiluujîen de:> herzogUuheri Goîîaiuilpn'i
l*apst« erschien«», die Priesterweihe Bertholdit »latlfinden solUe, dann aber seine
\l>s<*tzun^' <>ifitlp{p. Nach All). >la(l. ad a. 117i> isoil pridic -unlfral in concilK»
IiikIcI (lif Audiiiiz aiti Ta;;i' narli l inor K(>nziis>iilzun;; statt. Nelimcn wir als
(iiPaf ilic ursU' SiUung, die des ö. MiU'z an, au fallt, da der 5. März ein .Munlas
«rar, die Audienz auf einen Oienslag, nehmen wir aber die zweite Konzils-
««il/iiii«:. di»« des 14. Mär/ (Miltwocli', su fälll sie auf einen Donner s t a j;. iPif
dritte Silzun;; kann ;jar niclit in l'ra;:e koiiiiiien, da mil ihr schon das Koti/il }!•'-
H lilotsen wurde. Her Tag naeli dieser drillen äiUung würde übrigens, je ninli-
dem man ats Datum derselben [rf. Heater III, 4881 Montag den 19. oder Donner-
«lav «len 22. anniinnit lUeuti-r ibid. 19. Dienslax in ? 22. Kreitaj; ist ein (rrtom]
ebenfalls auf einen Dienstaj; uder einen Freitag fallen;. Anders bei Arn. !.,ub. lt. 9:
der Ue^iiudte koitiud k-ria äexlu d. i. Freitag ; luaae autcui facto, d. i. baiuäta^,ttndet
ilie Andienz statt. Damit stimmt, was Am. Lnb. vorher Aber die Kestaeinmg der
Termine für die WLilien bericlilet hatte; am niuhsten Samstag soll Berthold
zum Priester, am darauffolgenden Sonniay zum llisrlmf gcwoiVit wor.lpii rnirifpie
in [iro.vimo sabbato pruiiioveaduä cs:jet in «Micerduleni et sc^ueuli dominica in
t>pis< opuin). Sicherlich erscheint die Datamantrabe des Arn. Lnb., da sie nul den
vom l'a|»ste festgesetzten Terminen stimmt, da sie sieh durch Genauigkeit der
l'.inzelan<;al)en und des .\useinanderhallens der einzelnen Zeitdalen auszeu Imet,
auch die An^uU>, das» die Frie^lerweilie am Satnäta|(. tlie Biächufäweihe am
Sonntag stattfinden sollte, panx zu den kanonischen Yorschriflen Itber die Zeit
der Vornahme dieser Weihen passt (rf. Hinschius, Kirchenrerht I, 116). als die
;;laub\viirdi;;eie Alberl viin Stade irrt auch -^on-^t in etir(»nnln;:is( li- n Angaben
sehr iiaufig. — Im übrigen dürfte auf die»e Differenz, wenn man den bedeuleodcn
/eilraum in Betracht zieht, der zwischen dem Ereignis nnd dem Niedcmhreiben
desselben, namentlich durch den Stader Annalisten liegt, nicht allzu viel Gewicht
uelent zu werden brauchen. W ahrscheinüdi war derTa«;. an welolieut die I'riestcr-
weilie lierltiolda stattfinden s»dlte. der SauL-^lag der zweiten KonzilswiMlM", liei
17. März« da dieser Tac ein Samstag vor Judira ist, also einer derjenigen Ts^s
tm welchen nach kanonischen Vorschriften höhere Weihen (vom Subdiakonalean-
vorireimmmen werden sollten i f. Ilinscbiiis 1. c. I. 114'. Der Tag der AbsetZQQg
iicrlhulds war demnach wolil der 17. März de^j .labres 1179.
'I Arn. laib. II. 9: .\ib. Stad. verschweigt dies, wie aus ilei ;;.tnz plotzlichm
Wendung in iler Gesinnung des PapHles hervorgeht, thalsSchlich enlschei^ode
Motiv fiir die .\bsetzun;: Uertliolds. Alstirund fdr ilas rehlen der Xaclirichl hei Alt»
»*tail. läsfti sich veninUun^rsweise vi(>llei< lit fol'^endes anführiMi: f)er Derichlerstjvtt«
doK Alb, Stad., der Itrcmer Sclmlastikus Ueinnch, ist, wie au» den Ami. Stad. ada-llW
(S. S. XVI. %50, 7u 15 fr.) hervorgeht, Anhftnger Sigfrieda, des Nachfolgers Bertfaoldsia
Ihemen. Ihm nmsste daran lie;.'en. mt«/lic|ist an seinem Teile zu verschwoi^en. ^h^*
Iterthold (Uncli eini- Inl riv'ue v't'stiirzl. Si;;tried :t!-n ituv durch ein seinem Vnr^'âûgerïU-
;^efü^tes I nrec ht auf den Stuhl ;;elannl sei. liim mussli' lieber !>ein, weiUl üf,'
rrird g.inx legitim »1» Nnchfulgcr einer« wegen xeiner kanonischen Mingel reclit'
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— 13 —
Ik'illiotHs ll(>iïniin<ren. Du» Mitleiluiitrcn (\e< Boten irabeii den Kiit-
M-hnduiigen de.s Pap;îti'.s st)f()il eine andere lliehliiiitï. Herthold tiel als
Opfer einer zvriaofani PapM Alexander und Hei/og IJeinrieii ins Werk
{lesetzten geheimen Abnmehunfr.
Welche die eigentlichen Ursachen m dem Vorgehen de:« Herzogs
g^en Berthold, dem er anfangs geneigt gewesen, welche die leitenden
Motive der l'ei-sonen waren, die eine iin Zusamnionhanvr mit der andern
am Sturze Itortholds arbeiteten, savtt unsere Oin i h IiI. Wir müssen
versuchen . dureli die KrwätrtinK der politisuUeu V'erhäUnissp jener
Epoche eine Ansicht darüber zu gewinnen.
V'di Im i aber fnitren wir uns, weleher pohti.-t lieji l'arlei \V(»td
lleitiioid vi.)r meiner in l.Irenien anireh<"»rte weil dies unter l'm-
f^länden fur «lie Entsciieidiiti^ï <ler anlyfewuiii-neii Frage v»»n liedi uluiitr
sein könnte. War Uertholds Haltiiii^ damals eine dem Weifen oppo-
sitiooelle oder ihm freundliche, oder war er weder au^iiesprochener
Welfenfireund noch -feind?
Die Meinungen der Forscher gehen hier weit auseinander. Fftr
die letzlfrenannle Ansieht entsclieidel «ich ohne Angabe von Gründen
D^o*), die aber, dass liertholds Stelinn<i dem Herzog oppositionell
gewpîspn sei, vertreten llarttuiii;-) und Wolfimin^i.
Ich nau hte itineu niehl bei^tinimon. In der That war Erzbischol
l'liilipp-' f'clifik Villi \ < Ii nhriciii ^'e^ren ^ien W ellen trerichtet, dessen
Forl^chi iüe in \\ esltaU u vi za lieinnien Ira' lilete, Ist denn aber daraus
uubedinjit zu schlitwK'n, dass jeder Kolnei Kanoniker, zudem noch
einer, der gar nidil dem Domkapitel, .sondern einem andern Kullegial-
slifte angehörte, aiieh für die Sache seines Erzbischofs entflammt «»in
licli al)prhefztcn b"rzl)is< lii»fs »Tscliii-n. I'îi'ut srlnldcrl«- vr <l«'iii All). Stiid. die
Sache b*j, als wenn diese MiUijuel der wirkliche Uiund für die Ableliuuug Uh. ge-
wesen wircn. Auch matf tr dariiirrh einem Verdachte haben entgegentreten
wollen, der wohl entstrlu-n und sie h üiisseni konnte, dem näiidi( Ii, Aiis> S>^fried,
welcher ja sehon vor der Krliehiini; Uerlliolds fiir tieii Hr. Sliilil l)e;itiiiiinl war,
iQil gegeu seinen Kivalen iuUijjuierl habe, ^^eliwcilielt wud ui der Thal bigfric«!,
<ler «iif dem Laterankonzil onwesend war, »ich in der Hr. î^arhe ganz pasaiv ver^
iialten haben, weui es auch unwalir«;( heinUch ist, dass er als Aakanier mit dem
Welfenherzofr cooperiert haben sollte.
h U, « Durch seine Vergangenlicit war er, bcheinl c», liir keine der
tiitchen Parteien engagiert. •
•) |>. 'Ml. «B. war anliweHiach iiesünneo, wie man aos seiner bisherigen
McUiiD'p' und (Irtn spätem .\nnr< l<Mi de?, Her/.ujjs selilie.>-sen darf. ■
*j p. 106, es » spricht seine bisherige Ölelluug aiü Kölner Kleriker ducli enl-
aehieden dafllr, dasa er ein Anhänger der irhon seit Jahren ;!ei:cn den Weifen
gerichteten Politik Philipp« gen'eaen rät. •
— u —
inuststeV Wohl kftuin. UihI das spätere Auftreten des Herzoïis, da.«
Harttnnit aU; seine Ansicht !*tnixend anflUirt, hat eioeu andern Grund,
wie wir sehen werden, aln den, das.*« Berthold vormals anttwelfiflch
IjK'Ainnnt war. Denn weshalb war ihm, tkU er in Bremen irewBtilt war,
der Herzotr anfantts genei^rt ^rt wo^enV tJojjen jene Ansi< Iii ist rennt
zu sa;rf'ii, dass Iloii)ric|is des Ulwen Madil /.w flor Zoil. da ßerthold
aul' <I«'M Rr/,stuhl eHiobcii wiinle, so s< Ii\v:k Ii riot-h nicht war. th<<
i'v nifhl oiii*>m iiii-^'/r-'proi ln'tit'i) ( lp«nif'i' docli «h'ii Zu^îanir ziini Sprcn?»''
Iiiilt«' vcisclilicsson ktHiru'ii. l n<l nnlüfli. ^^■on^1 f^orlliolrl \virkli<-li schon
in K(>ln als licffi^rcr Kciiid dt i W ('lli ii|M»lilik t'i>*4ii('n«Mi wüiv. \vi<'
war es» dann nir)t/|i( li. dass seine Walil fast einliellitt erfoljih'. dass nur
ein GejEner dos Hei/ugs, nielit aber dessen ^Vi)luing<^r im Bremtr
Domkapitel — von denen dn<*h einer oder der. andere sicher, wenn
Kerthold aui^esproeheii antiwellisch gesinnt (Eewet^en wAre, opimnifrt
liütte — der Walil widert«|)raehen?')
Eine ansgesproohene Hinneigung Bertholds mt anliwelfischen
Partei ist nield zti erkennen. ehcn.HOwenig aber verniair i< li niicli der von
' l'riit/''i. Halin'i nnd Fhilippsohn'^j vertretenen Ansii lil. It«'i lli<)ld sei eiii
Anliänjrer HeiinMclis «rewesen . nn/nsi-bliesson. Dafür atmete et zu
lant'i' die Krdner fjift. iitid nnr Ii nudir spri» f?1 da«ie'/en. da-~ 'T eiiteiii
voi iH'Innen srM-lisis<-in'h i icsrlilei lile eni'-t.iiiiiiilc. Das » ii Suiil. <Ja->
der Mcr/.oM niriil ihr Krennd s(>i, iii(i<~tr jedes («lied der sin li-
•siselien Fiirstenramilien mit der .MtilU rmilt, Ii (Mnsanjzen, wenn auti«
Hpftt^ Ohara kteraulage nnd weise Mässigiuig bei raaueheu» tias HervoT'
treten einer bestimmt ausügesproehenen Richtung hindern moehteo. So
wird wohl der von Dehio, allerdings ohne Angabe von Grttnden, ge*
ftusäertcn Ansicht zuzustüninen sein, da^ä Berthold in Köln weder extreiu
anttwclfii$ch, no<th WeUenfreund vrar, er sich vielmehr vom Getümmel
der i)olitis( !ien I^arteien Hnnbielt. Damals war er ja auch noch nidit
Er/.bisi bof von Dremen, sAü w«'li lu-r er ganz von selbst binnen kurzen
in <b'e bilci'essenspbiire seines Landes «iezn<ren werden ninssle. er war
nur einiat lier Kanonikus, l nd diese Zuriiekhaitiuig entspriihi a«uli
•) Im i'il)ri'.i«'ri iii(>hlo irli iiiclii. wie Wolfram 106 vermalet, in der W.iM
cirx's Kiiliici kaiii«i)ik« i s zum I i /.lusi liof von üi c iiicn einen Iwsondci n Druck von
>eileu «los Kuisi is unneluiien, siiHjil* rn selie, was näher zu lie^icn i»clieint, J»'
Thalsache, datta» sich di« üi'danken der Jtreinvr WahlertichAft auf iho rirhteteo,
elier in tU m Umtilandc, dass Derthold einer vomehinen sftchsischen Pftmilie
angehörte.
H. d. L. ;iU.
') i>. 28.
4; II, 22î>.
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15 -
liiUi/ (ifm Bilfle. das wir na< h tint OiiclU'ii nus von ilmi waiiiend sciiici
Kultier Zeil inaelit'ii: l'iii Maïui, lii'iii di»' slillc Ziirikkgezügeiilieil, ein
sittlich fttrenger Lebenswnndel und <lie BeHchärti^uuK mit don Wilsen-
sf'hiiftcn mphr zii$:aietcn. als Partei»tro)ti(fkeiten.
An seiner ]>oiitisohon (lesinniing wird es also von vornherein
iichwerlich gelegen liaben, dnnH Herzog Heinrich ihm geneigt war; viel
eher hfltte es de^^'n lnterei<Hen entsprochen, wonn die Bremer Wflhler-
MiVLÎi dnrdi einen von dem Hersog atisgeilbten Druck «inen Matui
vom Schlau«' Balduins cikttn'n. Siciicr ist dio von verschiedenen' I
vertretene Ansieht, das.s dem \\i>vm<x jfder liehcr sein innssie, als der
Askanier Si;rfVied. richti}: : noch niriit ai)er ^elit darans hervor, wanan
er srerade Herthold, der «rar ni<*lil in taihedinirter Anijätiyei" wtn-,
«'ir\f \ei</!in;r schenkte. !){<• Verrtini niiu HiM tlniiüs dass Üi i lhold
<\r\\ vielleieht treffli^-h 'je^ren d*'it l ' uic ^ritiutii detiner verwende»!! liess
und dass anch dies lit iMri< h den Löwen zn seiner Neijxnnjf besliniinte,
fiillt ITu' einen der beiden (iegner des Uerzo-îs, welehe Hartlmig meint,
Kaiser Friedricli, unbedingt fort. Denn Berthold wird von dem Metzer
Uironi»len als hitimer Frennd de» Kai:»'»« liezelchnet*), nnd nicht etwa
erfreut er sieli dieser Ounift vtaX in sjmterer Zeit, Hondern, wie aus
|ener Stelle klar hervorgeht, eben in jenen Tagen, da er auf den
Bremer Erzstuhl erhoben wurde.
Mit J Recht hat Wolfram^) die Bedeutimg dieti^er Mitteilung des
Metzer Chronisten henortrelioben. Doeh ist ans ihr wohl noch mehr
zu fo1,re!n: der l^instand, das» Berthold den Kaisers verlranler Krennd
war. hestinnnte Herzog Heinrich zn seiner anfängli< hen /n-tinnnnn{i.
Mag naeh jener Zuüammenkunli zn C.hiavenoa i^Kriihjahr 117()(,
wo zum ersten Mal DilVeretizen zwischen dem Kai>«'r nnd dem Sachsen-
herzoji rtnenlli<!t lien'*rtraten. nn<l nacli der niijzhicklichen Scbinchf
von Legnano der Kaiser an Kann>l' anf Leben uihI Tod mit muiciii
mäehlijisten Vn^sallen ;redaclit hidten. Heinrich der Lttwe, das zei;jrl .-ein
jranze.s Veiluillen, hat schwcilicli damals scliun im Sinne gehabt, die
\\ allen gegen «einen Herrn /m kehren. Er holTte immer noch die
Differenzen auf dem Woge Retîhtens ui»d in giUUcher Weise zum Aufi-
trag ssn bringen. So sehen wir ihn sofort, ab» der Kaiser im Herbst
1178 wieder den deutsehen Boden betrat, nach Sjjeier zu Friedrich
>l Hftrttong 848; Pratz, Friedr. I., IM. III, bi; Wulfnini 10«.
«( ibid.
Cioäta <■{>.. Nied, (^inliit. I. .S. .S X, ä4U. ijtHc- caiuei uilitioiiutn cl l'.iiiiiliui i*.
*) t. e.
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— Iii —
«fileii'), um dort [{{n^v y;eg('ü .seine Hegiior zu erheben. Seine HalUuig
hf^ann erat eine andere m werden^ &U er sah, àas^s der Kaiser pro-
xe.<«8naliiK'li (tefren tlin vorzugehen s^ich anm^hickte. Tnd »elbstt dann
noch, als das Verfahren {cejten ihn »chon in volleni Gat^ war. rer-
Hiichto (n* auf der Zusaintnenlciinft zu Haldensleben*) (Mitte 1170) pU-
lichen Aiiswojt nnd hal auf Kampf gegen den Kaber vor jenem Tage
/II Speier, der ihn ili<* veriinderle Politik Friedrich« deutlich erkenneo
lassen ninssl«', seine ( Jethniken nicht gerichtet.
I)o<h DifToi (iiz' ti waren da. nnd die.'^e wird Heinrich sieh be-
miihl haben au?<zugieu-iien. W';»« konnte besser dazu dien<Mi. als die
Bicnu r Sache? .hini J178 war hier der Erzstuhl erledigt, um w t iii;;i >
später^), kurz vor jenem Tai/e in Speiei'. wird die Neuwahl HertiKiM-
.HlaUgelunden haben. Dieser war des Kaisers per.süuHcher Kreuod.
Wn» halte Friedrieli melir erzürnen können, als wenn der Herzog
Bertholds Ërliebnng widersetzt hätte! Und konnte anderersïeits nicht ge-
rade ein Mann, der in so nahen Beziehungen zum Kaiser stand, dazu
beitragen, dass jene Diflereiizen sich Ißsten? In Bertholds SteUung
zimi Kai-^n sehe ich den Hauptgnmd, weshalb Herzog Heinrich iienide
seine Erhebung prote^riei te.
Dann iil»er Iial der Krwähltc die (Jiinsl des Mer/Ofïs verloren*).
m'< lif iil<)lzh( li (hirch einen cinzehicn Akt, sondern alhnähli* Ii trat .\1>-
11' i^jiiiiu cMii. Der (h'und dahir isl der viihifïe lîujsi hwuuiî des Ver-
liiiünisses /wischen dem Kaiser und Herzoj; Heinrich''). Der l^admi^r
zunj Keichsta^çe nach Worms aai .lauuar 1179 halte (heser mdit Foljje
geleistet, zu einem zweiten Tafte wui-de er eulbülen. Er .sah deutlii'h.
dass »eine Gegner die Oberhand gewonnen hatten, sehi Konflikt niK
dem Kaiser auf gütlichem Wege nicht mehr ausigetfagen werden konnte.
Je mehr er zu dieser Erkenntnis kam, desto stärker wurde seine Ab-
neigung gegen Berthold. <Tanz natui^emäss halte Heinrich nun, nach-
dem er Vorteile von der Person des Erzbischofs nicht jnehr zu er-
warten halte, keinen thund, ihm sonderlich geneigt zu sein, vielmehr
von ihm, einem Vertrauten des Kaisers, in dem nun entbrennenden
i) Arn. Lub. II, 10.
2i i f. (iiesehiccht V, 2 |>. 5U1.
tf. üben p. (i, Anu». l.
*) Am. Lab. II, 8, scd postes, mutata Tolimlate d^pUcero cepil.
') ])ie Meinung derjemgra, welche glauben, der Heraog Kerthold falten
licss. um Si-cfiied an seine Slt-IU- zu l>rin;ien nnd sieli diuUirrli Jie .\skanier zu
Freunden zu iiiaelien ^l'rulz. Kriedr. I., nd. III. ')(>: Iteuter III. 4HÖ u. a., ancli tiie>(-
brechl V, 2, [>. DIU ncijjl du- zu, w enn er sich aucli uiclil besilimiiil aussprichl},
ist bereit« von Wotlram 107 treiîeml widerlegt worden, ct. auch Hahn 28, Anm, 4
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— 17 —
Kitmpf*' zu ITirclilci). IHf oben in r^iu (m ln iir Aliorduniiir <k's l'rojjslcs
llcinrii li als (îesHiiUtcii iiaili Iluiii i.sl wdIiI der AiL-iltuss dieser .Siinje?*-
Dor l*apst lies» .sich, wie wir saln-n, diucli das, was dieser Uolo
brachte, zu d<>r AbsetzuuR BertlioMs bet«tinimen. Nähereij als die
ThaU»die Helbst erfalireii wir aus der Quelle niclil; Âro. Lub. sagt
nicht, v/a» den Papst zu dieser Hneksichlnahme auf Herasog Heinrich
vcrenlasgte, die doch sonderbar erscheint, da Alexander sidi in vollem
Frieden mit dem lîejtiier des [Jerxens, Kaiser Friedrieh. zu jener Zeil
bffatid. Nur Vemniluiijzen lassen sich, aufstellen. Wir wissen, dass
ein l*nnkt. der in den V«)rverlian<ilnnfron zu Anajnu" im 0. Artikel zur
S|irache kam. im 'loliiiitiven Frieflcti ^ciiie Frledi^jun^r tiidit fand: das
Matliildische l.anil wurde »lern l'a|t>lf nielit zmfickfre<i(>lien : i - sollte
<'rsl eine l'nl<'rsüelnmy[ d»'r Sache an<feslelll werden und «lie konnte
sicii lauere hinziehen. Dass es dem Fai>ste nicht ininder wie um llei-
sielhui^; der kfrclilirlieu Kiiilieil, auch um llerslellung dos röniisehen
Ktrchen(rutes zu thun war, das zeigen sehte bis zu dem Tage, da der
Kaiser aus Veueilig votn Tapste schied*) »17. Septemi)er 1177), und
auch s()äter noch dun*li («esandte wieder aufgenommenen Versuche*),
das Mathildisflie I^and zivtlckzuerhalten. Und wie wenig gtinstig
der Kaiser diesen Bestrebungen war, das heweiseii seine steten Reuion-
straliouen gegen dns Verlangen des römisclu'u Stuhles. .Auch anflere
sireititre Funkte, so der Ix-lrelTs dei- Orarschall Herlinoro^), tauchten
•auf; :ttti|i iticr erfoljile enertrische Zurückweisung tler |»üpsllicheu Au-
sjuiiche durch Kaiser Friechicli.
Da von» Kaiser weni-^ zu erlantren war. mochte der l'apsl e< fitr
an^rehracht halten, -idi <l< m mächtiti.'^lcn \ussallen im lleii-h, Uci/uj»
Meiin'ich, zti iiiiln i n, um tlurt h ihn seinen Wimschen beim Kaiser Xach-
diuck zu jrebi'U. Zu Anagni hatte er jenem 15. Artikel, der den As-
kanier ^jigfried, uls(» ehieu Kehid des Herzogs, auf den Bremer Slulil
befördern sollte, zugestimmt. Er halte es wohl gethan, w^eil er damals
vom Kaiser alles zu erreû'hen hoffte, der Saciisenherzog ihm Ober«
UQssig <*rsehieu. Jetzt aber musste er sehen, wie der Kaiser semen
Wünschen hartnückiiien Widersland leisielc. Dkss er nun unter Nicht«
auhtuiig jenes 15. Artikels si^liied lallen liess, dagejren den dem Her-
zt^ genehmen Kandidaten auch seinerseits protegierte, mag diu* erste
J) C;ifsel»iecht V, Ji, p. »08.
«) U>i(t. 922.
*; ibid. 86a.
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— 18 —
Zciclioii der vcirmHprton llalliin<r il^-^ Pnp-fcs sein, dor holTon moi'hio,
durci) Arjscliliiss im it( n Hoi-zo'/ -ciiM' Ziolo zii crroiclini.
\)or lladi'i' zw i~i Inn i aiiil l{('rzii<r koiinf»' den W iHischcn
des Piipslcs nur IVmliilu li -ein. Hoidc Teile vciTiifrten üIxm" «rrossc
Sli-filkialU'. AiR'li der Kai^jor kniinlo iii Bedrftnguiä kojiunen, luid dem
Fapust ebie Holche Notlage do« Kaisera «schon de^lb mir genehm mu
weil mit jedem Monat die Macht dejr Staufer in Italien erstarkte^) und
den Pap»t immer mehr einengte. Weiterhin mochte sich dann auch f&r
den Papst Gelegenheit bieten, »eine WQnache betreffs des Mathildt$chen
Landes und der übrigen str( iti<ren Gebiete ron neuem imd dann wolil
mit besserer Anasiebt auf Eifolg zu äussern,
Es nuissle daher im Interesse der päpstlichen Politik lie<ren, tu
dein Kampfe zwischen Kaisoi* mid M<'r/o'/ sich auf di^s Icf/tcrcn Seite
zu steli(Mi, des Mer/offs Partei zu ver-tilikeri. (JHen durtlc l'ap«t
Alexander sich so kiU'Z naeli «lern Fi icdcii.-^sehhiss nicht fiir den
Slaufer oder für den Weifen ciil.-^t lieiden, doch im Liclicimen koiiute
er seine Plaut' verfolgen. Dea Herzog zu unterstützen, bot sieh ihm
jetzt die Gelegenheit. Dadnrch) dass er auf die Ton dem herzoglichen
Gesandten ihm übermittelten WQnsehe Heinrichs einging, entfernte er,
HutMerlich unter dem Schein des Recht», einen Gegner des Weifen,
der im Herzen seines Landes sass und in seiner Residenz den Feinden
de» H(M-/o<îs eine vortrefniche Operationsba.sis darbot.
Diejse Politik wird es frewesen sein, w elche Herthold vom Stuhle stiess.
/\v;ir der Pap-1 jîcbt in seiner Kede hei beiden Auloreu üherein-.
slinniK'iid andere (iriuide lur «ciiip Alilehniuttr Herthold.s an: kano-
ni.s-he Miinjfi'l des Kiekten. Koiiiili' (lie- ilir waliic Tr^a^-he -^einV (h'-
s<-hah die Ansetzu>ijf dei- W ulilpi ülung Luua lidi; o'ivi wai .-ic deui
Papste mir ein YorwandV*) Der Papst erklärt, die kanonischen
') Gieselirechl V, 2, H(j;j.
S) Nach den Wort«n drü Alb. Sind, hat es allerdings den Ansrhein, al«
wenn der Papst erst durch die Wahlunlcrsuchung volle KennUus Qber tho \'at-
•/iinn*: Itoi und nar-h der Wahl ci lialU'n liäUo. Dies ist innerlich nninn^rlii h Sn!Ii<>
aucli die (ie!siui(ll?<( liiiH eiitsUnalä dein L*apslc nicht allo.H initgcteiit haben, vva:i
oniegelnittääig gewesen, and konnte sie es damals auch gar nicht, weil ein Teil
der vom Papste erhobenen Em^'ftnde auf Ereignisse gehl, die xeîtlil^h enl hinter
die Itiickkelir dieser .\hordnun;: fallen - wir wi.ssen. dass IkrUiuKls Neben-
hulder, Si^'Tried. aui (k-ni Konzil war. uinl dieser wird sielier ilas, was er aus7.ii-
»clzon haUe, luelil verschwici-en hüben. In seincta Interesse lag es j;c\visa, uni
allen möglichen GrOnden die Wahl anzufechten, er hatte von früher her He»
/iehunsien zu der lireiner (ieistlichkeit und konnte alles erfahren, was bei der
Wahl Ik rtholds unkationisrh war — . Fine starke Oppdsition wurde auf dorn Kunzil
^ejjen lt. rege, weil er bisehüflielio Khienreehtc vom l'apsl »ich ülKTlra^cu lie**,
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^ 19 —
denkm liossen so loiciit keinen Dispens y.n. Als wenn e» ihm schwor
g!ewe?<en würe. Herthold den Dispens dooli zu erleilen, wenn er nur
gewollt hätte. I nrl wären in Wirklichkeit die kanonischen Mängel des
K'ektf'n der (tninH für rlif Verwerfiin? des Bronirr FnvähUen }re\ve.sen,
warnni wurde danti im lit .-nfort der Mann citi^icscl/l. <k;iu der Besitz
des Bremer Er/>iiilil( > t«iniili(;li in Aussicht trt sirlli woirku war, derzeitige
Bischof von BraudeidMn'g, Sigfried? Berlhold winde abgesetzt, Sigfried
aber nicht eingesetzt, trotzdem nichts gegen ihn vorlag, was unkauo»
nisch war, er im Gegenteil sich als energischer Anhänger Alezanders
wBhrend des Schismas erwiesen hatte. Derselbe Grund, welcher Sig-
fried einst trotz jenes 15. Friedensartikels den Zugang zu dem ihm
veiheissenen Stuhle versperrte, dasselbe Motiv, welches Bert hold ge-
MQrzt hatte, liess auch nun tuK h nicht den Askanier SiegfriejI auf*
kommen: überall ist es die lüi* ksichtnahnie Alexanders auf Herzog
MoirTrffh, Daher auch änderte sith mit <'inem Schlote dn^ Schicksal
Bis<-hofs (îcfn von llnlbcistadt. War dieser auch *'in l*>zs<'his-
inatiker gfwp-m. luiliii- nclnn te es ihm der Papst an, da-s er des
Welfeiilierzogs treuer (_icu(t>>e war, und diese KikksKlii iiiuderle dm
nicht, .sogar soweit zu gehen, den in Sachen Geros . fest stipuliertea
Artikel umzustossen und Gründe für sein Thun anzufahren, denen man
e» ansieht, wie äusserst gesucht sie sind. —
Alexander wird sich wohl gehfitet haben, von seinem Handeln
in der Bremer Sache rQckhalislos den Schleier fiut zuziehen, nachdem
er eben erst offenkundig vor aller Welt mit dem Kaiser Frieden ge-
schlossen. Doch nicht ganz liess .sich verbergen, was den Papst in
Wahrboif 7.u seinem Vorgehen beslimînt Imfle
Schon die pli>t /licite Afiknnft eines hcr/ogliclieu (lesandlen. seines
früheren Notars, mussle wold Aufsehen erregen. Der Bote konnte tit h
vielleicht damit rechtfertigen, da.ss er angab, ein Privileg für seine
Kirche auswirken zu wollen, wie es in der Thal nucMier geschah*).
Damit erklftrte er Fragem aber nodi nicht, was ihn bew(^n, sofort
beim Papste vorzuitprechen. Die Auswirkung de.s Privilegs wftre wohl
nirht so eil^ gewesen ; àndm, wenn die Weihe, welche vereitelt
werden sollte, n\r den nächi^teu Tag schon ang^tzt war.
So wird man bald nachher zu der Erkeimtnis {rokonunen .sein,
dass die Tagä darauf erfolgende Absetzung do» Bremer £lekten mit
oluw xum Priester geweiht tu min. Und da sollte der heilige Vater nicliiis von
iVirspm tin<t andern ^fän^eln gcwussl liaheri. seine anffin;:Iirhc Geneiflheil för
lîortlKtld nur der l'nkenntnis diesur Milngcl entsprungen sein?
») Handjg. U. H. I, Xu. 24«, Brem. U. B. I, No. 64.
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- âo -
dem plötzlichon KrschoiiKMi dps hcrzo^licOion tl( -andtoii am Taji«* v«r-
Iior in Vorl)in(liiiit£ ^îcstamlon. class also niclil ji'iio kannnisrhoii
(l«'iikpn. wficlic (Icv l'apst rfcr l^rcrnor Deputation ah ('r^nflu' ani.»'-
"/ebcn. sondern andere (iriimle politischer N'alnr in \\ irkliehkeit «leit
Sturz Hertholds veranlasst hatten. \\ Ci wurde «'s jrevva}il haben, don
heiligen Vater ollenkundig anzuklagen, duss er ein (aWlies Spiel trieb!
Doch das Gerücht ging um tind nahm immer bestimmteren Uiarakter
an. Das ersAhlt der Metzer (Ihroniät Kr gesteht zu, da»8 kanonische
Mangel damals an der Person seines jetzigen Bisehofs gehaftet hätten,
berichtet aber^ dass die Einwendungen des Papstes, die hierauf zielIeD,
nur Vorwftnde gewesen seien'), der Sturz Bertholds mehr aus Einge-
noniinenheit des l'apste^ gPiten den Kaiser, als ans Liebe zum imleii
Recht freseholien sei^i.
Der /eit^'rnö-<isf Ito tnirl — /unuil ei* am Hole desjetu'^fen lebte,
der in diesem l)i,niia ili«' Iri-Icnde Holle jjespiolt — «rntuiitcr! n litelr
Metzer (llu'om.st uiit( rslützt damit das. was Aiiit»l(l vofi l,übet k er/^diit.
Demi selbst vii.-itandlieh. wer damals gegen den Kaiser war, der
war für den Herzoyt, und weiui der l'apst den Ureuier Elekleu besei-
tigte auH Abneigung gegen den Kaiser, that er es zugtek-ti Herzen
Heinrich zu Lielte. —
Berthoid war gefallen als Opfer einer politisdien Intr^e. Sein
Freund, Kaiser Friedrich, konnte nichU gegen die Absetzung vomelimeii.
Der Papst wird weit clavon entfernt j^ewesen sein, dem Kaiser die
wahren Gründe iiiit/uteilen. Daher wohl auch hatte er der Deputation
gegenüber so ausdriieklieh betont, dass er an der Person des F.lekteu
nicht-- nu</ii-ef/oii hätte*), um etwaigen Verflacht von sieh abzuweisen.
Mochte der K;ii-i i- auch ahnen, was das (.îeriicht als l'rsaehe der Ab-
lehnung verkuüdete, er dm ite gegen die Absetzung nit hl cmM hiciU ii,
(ieuli es waren in fier That bei der WalU iiertholUs L'm"egeliiiäs»ig-
keiten vorgekommen, 'an seiner Person haftetm kanonische Mfingel
Dies konnte der Papst, wie er es auch der Gesandtschaft gegenüber
gethan, als Grund seines Handehis angeben, und wer durfte Zweifel an
der Wahrheit erheben, wer konnte dem Papste hier beikominen? —
Der Kaiser musste sich in <las Unabänderlidie fügen, nein Be-
') {jv»\a ep. Meli. <'.(>ntin. 1, û. (S.S. X, ü4ü) piilWicc fania praeiiicaljaL
ibid. eiu» quoquo elertione snb rausme iaijus (iraelexlu caiwaUi «h
illo, quia fucrat infra ordino» cclebrata.
quod mafis in odium Frideriri imperaloriit quam amure jwti-
ciae faoluiu.
•j Alb. Stad. S. S. XVI, 349 ad. a. 117».
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21 —
:Ureben aber war es, winoin Freunde einen Enatz zu sH;haffen';, und
(lieflp Gelegenheit bot sich bald, als Bischof Friedrich von Metz am
27. September 1179 die Augen sehloss. Ohne Zweifel — wie wäre
man somit in Met/, auf den K()hi(T Kanoinku.s iitui Breiiiei- Kiekten
jiekoininen — lenkte kai.serlieher tinllu-<^) die Aiijren der Metzer
Wühlersehaft auf Berti)()lfl. Die Wahl hall«' <lt ii \nm Kai-or «rowiniKcliteii
Krfoljj. Der Papst sfand iiir«mnl dfr KilK'luinpf nicht un WV^rc Wie
liiilte er es an<li kdimt-iiV KaituntHclj«' Hnlciiken waren nivlil »rellend
/AI iiiachen: wir Ina s u nicht, dass bei il<n W alil in Metz L'nrettehnässi<j[-
keileii vorgekommen seien; jetzt halte lierüiold aucli die Diakonats-
weihe. Hier in Metz konnte er ja auch Heinrich dem I^ven nicht
hinderlich Bein').
Rt erfibrigrt nur noch, einen kmzm Blick auf da« Schic^kttal Sig-
frietli« von Brandenburv zm werfen. Die ihm in jenem 15. Artikel
verheissenen Versjjrechunjien hatte der Papst nicht erfüllt; alü Bischof
verlief'S er wieder dai« Konzil. Auch hier stand der Ki-langung de«
fîrenier Pallinnis itn VVetre. dass er Herzog Heinrichs deiner war.
SijrfH«»(l l)e;jal) siffi /ttiti Kai-cr: atif ilcti Heichstajren dos Jahres 1171)
tind<Mi wir ihn in (ie.Hs«»ti L iii;iei>niitï * l Doch aiicli Kai-^fT Kriedricl»
dranjr keineswe<fs anf seine Hinsefznnji in Hrcmcn. M(»chlc er zn sehr
anderweit beschäftigt seir», mochte er anch naiiK i noch dai'uu denken,
seinem Freunde Berlhold doch den Bremer Erzstuhl zuznwenden, —
Sigfried blieb Bischof von Brandenburg. Als solcher erjscheint erno<»h
in <^tner Urkunde vom 2. November 1179*).
1) Arn. I.iil». III. 17. >. s. XXI. liiH. Dem iIumi di m Ilni tldus ;u\ x(>ii(>m
ltrciiicnät.'m clectUH. ab Alex, [lapn fniä»ct depusitus, iit in pnon iibellu invenilur,
T«nit ad dum. imperalorem pcaupor et esul. Quem miseratus imperator beniffne
mucepit, ita ul venienli tie sede sua o«riu sans per manum dedaceret el in laterc
Silo f <<"!nr>nrp*. ^^f^futr- h'incvfo Irirfir hnhitutn a conspcclu sm» frcil nunqiiain
tiiiM.ctlere, ilonei- upportuiio Icmporc cerla euin el lioneHlu scttc culluoarel. i^mni
pt factnm est. Karo dum pmtea vamel sedes Metensis, cum suroroo honore
ipsum in ea soblimavit.
^) Wolfriiin 63, Anni. 1. weist xrlion auf den Austlrui k dos Dimn. Sanipe-
trinum («-d. Stiibel in (iescii. qu. der l'niv. baclisen I, äb) hin: Ik-rchluldu«) Metensis
errlcsiae pontincalit d u n a t u r.
*) Was Dunlze I, 336 IT. fibcr den Bremer Wahlstreit vurbrmgt, Ist ganz
hinfälliff ." So IS.ssf liitT Heizojr Urinrirh 116H die Wahl Sijtfricds durch Gunzeliii
u n I c r s I ü I z e ti und setzt nach dein Fall Ik'rlholds die Wahl Sigfi icds durch.
I). iiiuctit lierUuild zmu lielilur der Hoinäcliuk' und lä&al ilm m Ki>ln im lieauss
einer Pfrönde «lerlien (!).
'•»St. 4282, m. HH, ÎK).
^) Riedel, cod. üipl. Hramlenburg. 1, Vlll, Nu. 2ô.
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— 22 —
Mittlerweile fand BerthokI ein Teiches Feld i»einer Thfttigkeit in
Metz. Als Ilttter an der Retchagrensse konnte er dem Kaiser nOtzUdier
werden als in Bremen. Der Fapst seinerseits sah, dass Heinrichic
Sache niclit, wie er wohl veiiiofB, zum Siege führte. Der Gfood,
weshalb er (he Eiii^îelziiiig Sigfrieils zum mindesten in the Kerne z«
rikken gesucht hatte, seliwand; dem Herzog war nicht mehr zu helfen.
So sah nnr*h der Vi\\)M von soinoTii Wido -Lmdo gegen Sijrfried ab.
Auf deni.-t'lben Tage zu ( Irliihuu.^eti u\|*i il llbO), auf weh licm (ia.s
.säch.sische Herzogtum /.wischen dein Bruder Sigfrieds, dem Grafen
Bernhard von AnhaU, und dem Lrzbii»chüf l'hilipp von Kola geleilt
wurde, enipfmg Sigfried vom Kaiser die üelehnung mit den Hegaü»
des Erzbistums Bremen, von päp^^tUchen Legaten das Pallimn*)- Uiit«r
deren Begleitung zog er im September 1190 m sein Land ein.
Kapitel U.
Bischof Bertnm von Metz in seinem TcihiltaiB n läilscr nul RcidL
Es waren keine glanzvollen Verhältnisse, in welchen sich àas
Melzer Bistum befand, als kaiserlicher Kinfhiss und kanonische Walil
BtTthold auf <len dortigen Bischofsstuhl iM-hoben. S(»it dem TcmIc
Stephan-- vott Mar 'Dezemlici 110'?' Imtle e-^ an einem kräftigen
bischotliclien liegimente in 'In- Siaill ;:( iiiaii^( ll ; in la-chetn Wech-^el
folgten die Vorgänger Bertholds aureinandci 'i Ihe unerquickliclieu
Folgen des päpstlichen Schismas zeigten .-i* h auch in Metz: Bischnf
Friedrich aus dem lothringisclien üesehlechte der Pluvoise, welcheo
die alexandrintsche Partei als krilnkelnden Greis nat4i Theoderiehs III.
(1164—71) Tode auf Clffodegaiigs Stuhl erhoben, musste sdion gegen
Ende des Jalires 1172*) vor dem Unwillen Kaiser Friedrichs aus der
Stadt weichen, wo der Staufer nun seinen Neffen Theoderich IV. au^
dem Hause der lothringischen Herzöge als Oberhirten einsetzte. Nur
kurze Zeil j^^iloeh erfreute sich auch dieser seiner Würde. Auf jenem
dritten Laterankonzil (März 1179) tral atn h ihn das Abselzungsurteil,
worauf der vorher vertriebene Biîsdiof Frietlrich in sein Bistum zurück-^
') Deliio, II, Aniii. p W, Xu 1
cf. lUgin, Metz depuis 18 sièclLS. .Melz 1840. Tom. Ul, 101 ff.; lüjplld,
Metz cit6 r|)is(()|ia)e et iiiipermle. HruxellcB 1867. p. bt; Wolfram, Friedr. I. Q. d.
WoriDMr Konkord. MarlMVf 1883. p. 61^88.
>) od. Anfang 117.9. cf. Wolfram 4», Anm. 2.
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— 23 —
kehrte, aber schon am 27. September desfeielbcu Jahren aus dem
Ix^ben schied.
Die kursse RegieruDgszeit der Rischöfe hinderte natiirlich eine
krüftiiip Etitraltmi;r ihrer Macht in iMel/. Dazu liamcii die iinaiiniör-
lidieti Einßille der durch »he Ohiiitmchl il»»r HischölV lieck jrrnuu hlen
l'iu'slen- nw\ Horrpfvjf^sfhlcchter der N'achbar.schaft, die jede liele^eii-
heit bemitzteii, tun ein Miirk des Metzer Heî^ilztmns nach dem ancien)
;tn >;i< h zu reissen, und Hen»«»nd und brennend bis vor die Manern der
.>tuiit /.ovren. Die .schwachen Biüchöfe beticliräuklen s>icli la^l nui* auf
schwache Abwehr.
Wie aussen drohend die Feinde an den Thoren der Stadt pochten,
i<o wailete auch in ihr keineswefE^ der Friede. Wie fast Hberali zu
Ende des 12. Jahrhunderl», war auch in Metz in dieser Zeit der
Brirxergcüst eniaclit und strebte danach, sich politische Selbstândifçkeit
und Anteil am Stadtregiment zu verschatTen '). Konilikte mil dem
Sfadflierrn waren nicht ans^reblieben ; nnissle doch Theoderich III. vor
einer solchen Hewo'/im^ der f^üp/orHcliaff -«ntrnr aus der Sladt üielien.
Wir wiesen, dass Kaiser l-'i inli icli -ii h indil so sehr durcli die
ka« lilichi' IH< lili«{keil einer l*ersöülii;lik<'il beslinmieu lies.s, s(Mnen Eiidluss
für diese l>ei der V\ idilersciiait eines Hislums freltemi zu machen, als
in viel bohenn Grade durch deren politische Fälligkeiten. So wird
auch in Metz der Kaiser nicht durch jene EigeiKicliafl seines Kandidaten
bei seinem Vorsdilage geleitet sein, auch nicht — dazu legte Friedrich
viel zu viel Gewiebl auf die Besetzung der deutschen Bistümer —
durch das blosse Verlangen, seinem schwer geschädigten Freunde
selbst auf die Gefahr hin, dass dieser sich nachher politisch nn-
liichtijf erwies, Ersatz zu schaiïen. Viehnehr wird er zu seinem Knl-
>chlM<~o bewo{jen sein dutcli die ( 'berzeugniv/. wrlche er von l^eithold
ItewoiiiH ii. (]n« er si< h eifrne, in die schwi(^j'j;ii n Mcl/cr Verhallnisse
hineinjie>t't/l zu weilen, durch die Krwartinitr. da>.^ ir nach Mö^rlich-
keit im bnuMii die liuiic lu i^U llcn und den Feinden des Hislums nnt
Nachdruck bejrejiuen werde. Auf Ergebeiihoil liertholds durfte der
Kaii$er nach dem, was rorausge<rangon war, wohl mit Sicherheit rechnen.
Und einen ihm völlig ergebenen Mann brauchte der Kaiser in
Metz. Mochte auch ikusserlicli zwisdieii ihm und Papsl Alexander jetzt
Friede herrschen, noch krtlusellen sicli zahlreiclie Wellen, noch waren
manche Sireitpunkle auszujr|eiclieii. Die Metzer Geistlichkeit wîu- von
jeher .seit Au.Hbru(;h des hetzten Schisraas gut alexandrinisch gewesen. Dies
1) cf. UlUcu Kup. III.
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— 24 —
z('iy;<'ii (las Yi>i';:t'lu'ii Tln'«»(UTitli> ill. iiViU'u Alijîcsnuhe <h»s (Irjtrii-
Piil* les 'j iiiitl die Wahl <k»s dem KHiHtT Tiiiss1ipbiizi»ii Hint-liof;« Fri«lTi(4i,
der vor i^eiuor Krliobunis An*liHliakoii der Möller Kiwlie jtewosvii nar.
Ks pül lufr. mit Nactidnick dm AuM'luiiuingeii dos Kaist^rs xxm
7m roriielfeu.
Kinc» tlijitkriiltijr<»ii Maiitics ln'iKttijrlc Kaiser FrtttlriHi nwh jW"
i'iiil(> liu'i' an (Ici- (irenzf (cejEfn Kraiiki'<-ir|i. Ilattcii r^icli ailHi die vnii
l)('}.'inn des Scliisma^ an riidif hcsoiidci-s '/nlcii H('/.i('liiii)j.M'ii zwixlicii
l)('iit.« |ilaM(l iiiid dem zu l'ajKsl AU'XuikUm" liallriid«'n Kraiikiricli
Fiülijalir 1171 (V<>uiid>( liar(li»'li('r jrcslallcl, <«» war docli auf h»it-
Ix'staiid d*> «.'ulcii Vrrliültiiisst's iiit-lil mil Si< Ik iIhü zu i-«'<-liii«>ii. KIh'h
il) jener Zeil, da der Mclzci* Uischolsshihl vakaiu wurde, crluliite
1, Nnvoinbor 1179 die Kröimiiii Philipps II., AtigusU d*»s Scrfiws A-s
lotkranken Königs Ludwijr VII. Der holuni lli'gabuii({ d(^ jungen FOrslpn
standen sein Khrgetx und das Verlangen, Fninkreiehs (în»nxen tm er-
weilern, nicht naeh' ). Ks galt, gegen ihn auf der Hut xu sein und
ein Orenzbistuin nur mit einem dem Kaisterhause, wie es si-hien.
immerdar trelreucn Manne zu besetzen.
All dies wird rlcii Kaiser dazu veraidasst lialuMi, «ler MelziT
W'iihlerscliari ans Herz zu lejren. dass sie Hortlu ld zu ihrem lîisrlinl
erktu. Wir werden sehen, oh .sjcli die KrwarUuigon, die der Kiii^r
a4jl' ihn setzte, izanz erfiillten.
Als Hiseh()l von Met/, nennt Uerllmld sieh lierlrain 'i.
») cf. Jii-gm, III, 101.
*) cf. ScIieffer-HoirhorHl. lleiitsrlilaixi u. I'liil. II. Au;:, v. I- raukii M ii. m Kmwh.
z. tilm li. Gesch. Vttl (IWiHV 4ffJ ff.
Kiti ♦ii iiiiil. \vcs!i;il|) |{. (licsr N';iriic!is;iii(l( rmi;; \ m iialiin. isl an> lU-n h
nu lil »Tsirlil lieh. l\s scliciiit iirir ticr S|»t;M li;ifl"H«ii( I» im Mcl/.iM- l{istiiiii>-
i>R;cirk bt'sliiiMiuiiiI ciitjicwakt /.a lialu-u. Wälmiul ilcr Xaiiu' IUtIihih hu-i sehr
hNultjr ist (F.dlc 11. Minislerialcn: Korlr. inÜDs dp (iiirzin in l'rk. des SinHm
<!<• I'nrnian.. l ir^. M. I!. .\. - H, 7(»H: iUih. ilc HcniiiKa m I rk. I';t|'-'
Ale\. III. für Itoiizorivilli'. ('.alun i. lii>h.irf ,|. I..,, . ,1 1 . I'r. Tom. Ii. :IK7 :
liiiks ik' .Mar.sal. IIUO. IWg. 67, U!)l. IU>- 70; Ikrlr. xW MuiUoit. IIS«. lUg.
u. a. Gc Ulli die: llertr. Dcran d Mclz. Domkap. IIHA. Rojr. 38. 8B: IWrtr.
I.vlaldi Sii! Ii ,r UiH) 1!»-. (i«;, IlDl lie;.', 70; Itprtr n.-can v, S. Tlx'nl.alil in I rl«
.Ifs I'nipsl« ;* W. cl--. 12l)H. li.'n. III, UiH; Hcilr pn>sh, <■< (•). Itiliinfail u. i^-rli
« laviger b. .Mariâi- lUituadat MoU. in l rk. brir. Arnulf v. V u<'i I2t)7. l ii^. -M. A.
— G. 1250; Btrir. .\bl. v. S. AvoW. 1210. Uf|r. «Mi w. a. Hitriter: lleHr. fil . Wetir.
Asinarii, llortr . til. .loh l'n. Ik-rir. (lirbar. in Urk. d. .\lelz. IlOrRcrucli. IHN). Ih'n. IM
l.')l ; lU'ilr. Cliiittos 1207. I!f<;. 1S;5. Ki ilr <!<• Torla S<T|M-nlina ii lU ilr Ii ISayii«-
12nt». lU-g. 17(i u. a.) er.s< li»'inl (U'iiiiic;t('niUK-r itt i Naiii« Iti-rloldu.s luW Itsl »cUfJi.
(Sofclip l'crKûtilichkcilcn, wie tk>rlnli1iui dt> liiponic, HcrtoUlus <lp Krn«wilrf
[Kmawcilcr Iwi Zwc i hnlckcn) in Vrfc, d. Grafcti v. ^arwerden IIHIK IJén. III,
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Kino ^if'iiauo Anji.ilio über diV Zeil soiin r Walil in Mvi/. Ii'hll
uns; wahrH-lioinlicli erfolirtc sie Anl'anj.' .laiuiar 11 SO').
kuinmon hier nalnrlifli iiuhl in Urtiarlit.) Sdwril ich m-Iio, koimnt in «If»
III) Xlclzcr IJiöluui tiin^üsesfefiifu lloi i en- u. MiiUbLer iulon;je»(htfchlt'in der
Xame imr einmal vor und da in der Form Rertaldus (1198. Kerlaldus d« Genkircben.
Rejr. 96), Von (i c i > l I i r iic n tindrl sich nur iIit .\rclii<hak<in iiini -piilorc l'iiu -
centnr u. Ciiralor HortohUis :llHi>. lîcji. iV2 : llt»2. H4, HTi ii. in l'rk. <i. Ar-
ihni. fkranl. Ht-n. III, m: WM. Ho;r. 104; llSIâ. n*'ti. III; ll'JT in lik. «1.
IVimir*riii» Http» rtr. l'nit. Suppl. non imprimé'. Mh. d. Me!r.. SIndtbibl. No. t45
II Ur^ 124 1. von liilrjEern nur »in HertalduK (1190 in I rk. d. Md/. Kiirgcrsrh.
lien. 111,102; 1207. Hc^'. lH;{i I'mh- rnUTslül/.un-^ meiner Aniialiiiie . »lass die
.Sainenäüniieruiiy bei uDsenu Bisciuif iiiehl auf irgeiul uvlciie tiefi^t'IuMidcn liiiiiule
znrfickznfAhren isl, »clieint anrh pin anderer llinstand zu bieten: Als dem einen
Xi'fTen des Itiüchof«, der von winein Olioim unter die Mil-rlieder des Melzer Dom-
• ; I i'i 1> :nil^eniiiriineii war. i<a1d darauf ein aiide i r \, t'V '/Icichen Namens folgte,
alliierte der trslijre zum rnleischiede seinen früliercu .Namen llerUildus ebenfalls in
Itertranms, wSliren<i der andere Neffe »einen Kamen Bertotdns beibehielt, und nun
beide als Bertram und lieritMdd in den Urkunden erarheincn. l>er IteM'eis ergiebt
sicli aus fiilpcnder .\ur^lell^ln'^' : 1 !!•.') (lU;;. III. rterliildiis praerenlnr el arc}iidia-
ronuj«, (ierard. circalor, l{ert<>ldn> nosler ma jor ca|tellanus. 1196 (HoiJ. ll(i'.
llertoUlii» pruecentor et arrliid,, Gérard, major ar( hi»l.. Herlrannus archid. et
major rapellanua noster, IterlnlduH nepote» nnstri. 1199. (Reut. 181)
ne|»o(o^^ nri. \U'rU\ et Ueriold. arclndiaconi. 1202. (Me-i. I'kIi Ucrtr. e( Hertold.
arehid. n ^ u. I>ass an der er-I/.ilierlen Stelle der lii>< hof sein verwandtsc haft-
iu licö Veriiallnis lu seinem Kaplan nulii liervi>rliel)l, (Uu l nirht Wunder nelimtn.
.\ueh in vielen nndem Okunden, die der fiisrliuf selbst erlfts«t, treten die
ix-iden Nedeii oline den Znsalz nepotes anl. /. ». l^tCi Hejf. !.');> : 1205. He^-
178. II Tl. C in:' analo-r wie Ix-i Uertram isl du- Nainerisändernn^ hei der ersten
'•einalilin Kaiser lieimielis III. diinisehe l'niuef>ain lieiss.1 sie Uunhild, als
deutsche Kaiserin Kuniftunde (rf. SteimlorlT, Jhrb. d. deotscb. Keicha unter Hein-
t irli III. r.eip/. 1S74. I. .'<.') . Hier wie diirt i«( der ertilc Iteslandteil dett Namens
im allen und ini neuen der ulei< he.
y) In iivr Aiigube iiber dnü Jalir ncincM Huisici uii|<sunlrilk'» gehen die Quellen
auseinander. IHe Ann. S. Vint. Mett. S. S. III, 159 führen ihn xnni ersten Mal xu
1179 (1179 <'rfmcilium Kttmae sub Alexamiro pepa. Theodcrieu» Mett. eieetua
(h pnnilur. Herlr. episropus Met I i auf. (d>enso das Chronieon S (ûeinentiïs Meli.
S.S. XXIV, 602. Daju'fton setzt das Chron. .Sampetrinum ((iesch.qu. der Prov.
^^ach»en I, 38) «eine l«>licbut»;; zu 1 IHO. Ihe l»eiders*eiti};eii Au;:ahen lassen »ich leicht
vereinigen, wenn man enrfitrt. dai»K in Metz da>« Jahr nach dem Stylus Treverenais
erst am 2i). .Mär/. l>e<iann. .\m 2."). .lau, ll.SH M K Wahl schon voll/.o;ren (St. 42*J7!:
nimfnl man als spätesten Termin ilei Wald den .\nfan;; des .lainiar. s<i zählt der-
^elbe im Itereielie der i'.rzdiüzese Trier, also iu .Met/., noch /,u U71), anderswo schon
zu llftfl. Di« bei<len Quellen, die 1179 gel)en. sind Melzer Crsprungs. (Dass in
MetX das .lahr IhaUJirlihrh am 25. Mjtrz he;;ann. dariilicr cf. i'rost in d. Xoiiv
reviif hihl. de droit Iranc, et é(raii;!er IV i |HS() , p. .VJI. .\iim. 1 1. I nricliti«! ist
CS. wenn die tieslu ep. .Meli. Ojntin. 1. S. .s. X, .')4<» ihn er.sl 1181 win Amt be-
ginnen lassen, eine Anxahl urknndlirher /enjfnîase apricht dagegen. t\\» iduie
— 2ü —
Hm!'I iuk Ii (lei>*'llM'ti bt'jxab .<irh Horti-mi. waliivclH'iuli« h dir In-
vcstiUir wfjxci), an den l\;ii«<Mli<li('ii Huf. W ir lindiMi ihn als l'>iwuiiliin
von Mcl/ irejreii Kndf .lanuur 1180 auf dem lUndistajre zu Wiir/.bunr' .
wo IU'r/ü{{ Ih'iiuich der Lüwe in die Aeht de.s lleiehe.-^ getlian wurdf.
Nach Si'hlitSit <les Reichstages i^t Bertram alsbald nach Meüs ssuröd-
gekehrt. Mancherlei wird Iiier gleich im Anfang ^in^ Regierunji m
orthien gewesen »ein. Unzutrflglichketten aller Art waren unter dein
Hellwachen R^inient der Vorgänger Berlrams in der Stadt entslandm.
Am meisten klajîlen «lor Klerus- und das niedere Volk über MisssUlnde,
die sich in dem Amte des Vorstehers der Bürger, des S<*li()lTenmeisler?.
liorausjT(>bildel ballen. Mit krältifrer Hand ^viK der Neupewählte hioi
ein und bnlT dtin h ^<Auv in <\vv ('rkundr vom 21. Ml'wz 1180 (MpIz-
Stv! Il79j uiedeijïciegte lielorm dm \l;iiiut In al»- . \"orher, d.h.
/\\ i-< lien dem 12. — 20. März, erlolprlr ;nn Ii -vmv Wi da-
i\i* hl lan<r(^ hat er sieh in semer Stadt, wo fürs erste die de-
niüler beruliigl sein mochteu, aufgeliallen. Schon am 13. April ;seh«i
wir Bertram am Hofe des Kaiiiers zu Gelnhauîsen*), wo er als Btscbnf
von Metz in der Urkunde als Zeuge genannt wird, durch welche
SacJhaen Heinrich dem Löwen endgültig gen<Hnmcn wurde.
Mit diesem Akte begann zwisdien dem Kaiser und dem frûherfn
Sachsenlierzüg der entst li<»i<1eiide Kampf, der bis gegen Ende des
Jahres 1181 wfihrle, aber zu üngunslen des Weifen entsclüeden M'urde.
weiteres fiilscli erweist sicti aueli die .Vnjrabe de» (Üiron. nniv. MeK S S X.XIV.
dasä U». Wallt auf dein Lalt^raakoiizii vullzugcu H^i. Wir dürfen wollt daran (eit-
hatten, Bs. Wahl Anfang Januar 1180 anzusetzen.
*) I). Zeuge 1 m). .tan. 25. St. 4ä97.
t\ cf tinl'-n Kap. III
') DiLss Wahl und Weilie Hei traiu» iin selben Jalux» slaltlunden, besagt s*'!»*«!
<lic SchAffemneislerurkande (Wv^. 1) in der natientnjtsseile : Acta amA hmee a.
inc. dorn. tl79 . . . nnno elerlionis simul ei ronaecrationia dont. Herlranini primo.
AN l-l<-kl ernclieinl M. ain 20. .lau. 11H0 (St. 4-i97i. /niii ersten Mal als Hisdiof in
der N'liöjlenmeitiilerurk. am 21. Miirz In tlie /eil aiwiachen beiden T*^e«
fSllt also aeine Weihe. I>en Termin dtTnelben künnen n-ir aber nucfa ntiM
tixteren veriniig«; der Angabe «kr Ponlifikatajahre in don Urkunden Hertniw-
Vor dem 21. .März rnuss die Weihe erfiilffl sein, weil H. sieh an diesem Ta^p
sehcm in .seiniMii 1. I'oiititikalsjahre belindet. jedoch kann dieselbe erst na <" h dent
11. .März »tallijefunden haben, weil II. an diesem Tage nach .\ngabc der UrkunA"
(lieg. 159) vom 11. Mftrs im (Mete. Slyt 1908) daanene FteUfikatajahr (in dies«»
Falle das 24 . w'w in der I rk.voMi 21..liini 12tW Iflejt. 1(501), no< h »itht hegontifn.
sonilern sieh noch im allen la. ptif, 2H) twlindct. Die Weihe Berlrams fjlll deaaiwii
in die Tage vom 12.— 20. Mäiz IIÖÜ.
*) f^t. 4301. In gleiclier Weise Zeuge in SL 4m
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— 27 —
Am 11. Noveiuber 1181 uutenvaif skli lleüuicb der kaiserliclitii
üiiade.
Bischof Bertram liat aii den HeerzQgen gegen Herzog Heinrich
nicht teügenoDiinen. £r mochte yom Kaiser Dispen» von der Reiche
hecrfalirl ausgewirkt haben, um woilerhin in den VerhäUnlssfn seines
neuen Hisluni.^ regelnd vor/ti^ehen. Ivs sind uns aus den Jaliren 11 HO
und llftl auch verschiedene Spuren dieser seiner naeh innen «?eri( lileten
Tlii1ti<rkeit erhalten*) Mr^giieh auch. der Kniser Herfranis An-
wesenheit an don W r^linarken des l'.cit li- üim ihIi'/u anordnete. Kin
Einfall von fran/.öni>choi .Seil*' schien iliiin:il- iii< lit ausfteschlossen :
war doch noch Milrz 1181 der junjre Köni;j Hluhpi» Augii>l nahe daian,
lieinneh dem Löwen zu Hilfe z\i eilen
Auch nach Beendigung des Kampfes gegen den Weifen blieb der
Melzer Bischof noch einige Zeil dem kaiserlichen Hofe fern, um dann,
jedoch nur auf wenige Tage, wieder an demselben m erscheinen. Im
Mai des Jahres 2182 finden wir ihn zu Mainz*), wo Friedrii-h sihon
.seit April weilte. Schon am 29. Mai stellt Bertram dann wieder in
^etz eine Urkunde aus^), seine Anwesenheit beim Kaiser ist also nur
von kurzer Dauer gewesen.
') Reg. 10 17.
2) ff. ScIielTer-Hoichorst, Koirs«lii!. VIII. 472.
3) B. Zeuge in St. 4H39 u. i'AiO. .Mai 21. u. 2A. Diese Dalcn Lcjuiehen »ich
uiuweifelhafl auf die Renrkiinduiif, wShrend die Handlung selbsl, an der lt. teih
niiiiml. t'inig«' Tage vorher zu st>lz«>n ist. Di« Zi ii von 5 Tagen, vorn 24. Mai, von
welchem Tage St. 4H40 tialiort i-t, bis zum '^^i*. Mjii, wo H iirknntllirh in Metz
»Tschcinl (cf. die Culg. Aniii.), «iiirlte für eine IWiin- iles IJiscIiofs von Mainz naili
Metz doch wohl zu kurz sein.
*) Reg. 21. Hrtluin per mau. Jîyinoni-s Leoilicensi» canrellarü noslri ;t. llS'i
Hill Ii). ej>. 1 4 1 ' tw. 4. el 4. Kai. Junii. Papanle Lucio papa III. anno aposlolaUi!»
Mil pi'iiuu, urdmationiä vcru nualrue ii. [»{ auch ein Auttslellurl niclU gciuuuU,
erirlebt sich ohne Krage Metz als «otdter aus den Xeugen der I'rk., die in einer
s. Ii I i II /iisainiiienselzung er.selieinen. «lass sie niiiiin^ilieh etwa die Regleilang
des Hi«ehofs auf seiner Heise an das ktii<c i !ti he lloflager jrehiMf t li.iln rt können.
h'^ »ind zwölf ^iilglieder des MeLzcr l)unika|iiteb, fünf Àblc Âlelzer tvlosler und,
was am meisten fttr Metz als AussleUorl der Urk. Mprioht/ ftlnf Metzer RQrger,
«ihrend bwchSfliche Ministerialen, die doch zmneiHf ihren Herrn auf Reihen be-
gleiteten, ganz fehlen. (Testes: Tlieoderions canlor. Odo major archidiinunus,
Kolraarus arehid. [der spätere päpüll. Kandidat für den Trierer Krzüluid|, Willel-
inus drcator, Robertos niagisler sciilarum, Geranitts de Alisei, mag. Roliertos,
Willelmu« de ï'. Martino, Philippus de Morinvine, Willelmus de Ultra Saliam,
Albertos de Crispei, Pelms nlil .i- tiurzif nsis, Willehiius ald>. S. Vincenlii. Rrns-
cardus abb. b. Amuiphi, Daniel uhb. S. >yniphoriani. .hiliannes ahh. >. Cleiiientis,
Trecasnina taicos et Warnenis de L'ltra Salmui fraler eiuä, Ronuä puer de
i$, Martino, Walchems et Tlwoderieus üratres eins.)
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28 —
^\';illr«Ml(l (1<M- K^li^;o^ iiadi »1* iti .Vi.uti/.«*i' Tajrc xihtsI nadi Fran-
ken uiu\ naicni. dann w itnloi- mich Sacliscn y.ojj[ 'j, weilte Bertram in
Metsc. Kiiie Heilio von Dingen }K*!fchftfti{rten ihn dort nieht nur mlrhe,
<1if» inn«*ro Anfrclefn^nhoite n winer Kirclienprovinz betrafen, es war biiHi
iimnch ilbemmti|ier Herr, der »Mi im Kircheumit renErifTen, dureh
sireiifte ktrehliflie Mawregeln zureeht m weisen 'j.
Ey<\ Mitte 11H3 l ief <lie i-eiehsmrDtliehe Ftli<*hl den Melzer His(>ÎM>f
\vi('il«'i- an <l<'n Hol. |)<'n Kaisei- lialfeii wahrend der letzten Zeil Vei-
suehe hesi hältiut. «lein |{eieh(> dnrüh AuKKleichunjT noch ai'hwebender
IHiïerenzen V'>!!(« HmIx» 71t ^jcbfn
Ks wjtii ii t iiMiKi! du» \'erliaiiilliiii^!( II iilM'i- ilu» noch inuii' i' /wisolieii
lîeifh und Kiivlii' streiti^ren nialhildix hcn Laiuie^) mit dem Nai lifolwci
des um ;J0. Au;iii.sl llHl vei.slorhenen Alexander III.. Pap.st lauiius III.
(denwlben, der einst als Kardinalhisehof von Odilia .««ieii Bertram hei
<(e$t3*en Audienz in Itotu so entgegenkommend gezeigt hatte daneiini
gingen andere mit den lombardisetten Städte», um den zn Veofdqi
zwischen Kaiser und Lombarden genohlostitenen WafTenstillsland in
einen dauernden Frieden überzuflihreu. I>ie letzteren waren jetzt dem
Knde nahe'M. Aid dem grossen Reielistage, den Friedrieh auf .Inni
IIHS na« li Konstanz anheiannde, sollte nur no<*h der in den Verliii^
nrkunden m'edei';z<'le;fle l-'iiede vom Kaiser, Könijr nnd <len Fürsten l»-
schworen w»'r«i«'n. Ans nllen 'r<'il('n de-- Hoicl)^ cülon di<' Fiirstf-n
florlhin, dem »iehot iln-es llei rsclM'is toljieiid : /.alihri« h, wie es dt«»
W'ielitijîkeit der rioil zu erlediijenden (lesrhäfle erheischte, waren -ie
Inden Bi'ratnn^ien anwesend, L'ntiT ihnen auch Bischof Bertram *j. Mit
den Qbrig«'n auf dem Tage anwesenden KeichHf&rMen leistete erbifriweh
dem Vorbilde des Kais(>rs und des Kilnigsi den Eid auf den Oieden mit den
Lcjinliarden und verpflichtete sieb, ihn unverbrûehiich zu hallen').
') cf. I>rulz. Kaifi. Kriedr. I. Danzîfr XHli. Rd. III, IT.
. f, n.M- 2:v
» I SrUeiroi>K4iirhurüt, Fri«Htr. 1. Ivtzlcr Slr«it mit der (lurir. Beriiffl iHtii».
ji. 2h ». 172.
') et. otien Kxp. I. p. lü.
»( cf. Prulz III. 143.
*i |{. '/a'w^v lt^;{. .luni J."». St A'Mi*. Ks i?-t dn ^ ' < . in;M,'i- «Irr aus Kon-
.stHii/. uns iib4Tiicf«'rl(>a 6 I rkuntU-ti i^M. 4;J.j1) -i'A. duvon 2 iiberiutu(>t olrne Zeugfn-
anfalM^V in wolrlicn II. »Is ZciijEe orsrlieint.
m trrkimitc vom 1^5, Juni ItKB (St. iSS»)), w«lrhe das abvrMiessentii^
I i ifili iisiiistiiiiiiriil |)ili|i t. ;;'u'|tl all. ilass ilir liihiiU an drs Kaisers iimi Knni;:-
^lalt Vinn Kiimnicrri Hndolf licsdiwun-n s« i. S<»tann wi'ulon eine Aioalil »inierrr
l'iusk'ii und Herren üeiiannl, qui pna-st iiptain paceiii p<M m' rrrmsivi tmrri'
jntflvpninl. ItiMlnitiis Naiih» fimipi sirli unter ihnen nielit.
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«
~ 29 —
Brachten du- auf dem Knuslan/cr I^cichntage mit <loii I.oinluinleii
gppfloif^'iipn Vorhamlliinjion den Absdiliiss hinjrwicrigpr FoiiKlschall. ho
\viir<l(' el)onflorl in (icirfiiwarl licrhiiiiis i'ilx'i- clni'U mcihm 7\vi-f hc-
raU'ii. flrr sich iotvt «msI in dni Anriiii</('ii bclniui, jthcr l)iil<i iniMicr
gri|sspr«' Diiiiciisirnrii'ii aiinaliin und lanjic .lalirc di«- l'i-saclM' (»U'V di^n
Voi vvaiid h(K li<rradi<r('i- KibilU'ninji (Irr Kiirit' gc^en den Kai^'r hiidclr:
der Trierer Walil;;treil
Am 25. Mai 1183 war ErzhiiHHiof Arnold von Trier (Eentorbeii.
Ea erfolgte keine einbeUliohc Neuwahl, z\\'t>i Kandidaten wurden auf-
gestelltf der Doinpropst Utidolf und Folmar, Arehidiakon der Trierer
und Metzer Kirche. Nichts rerlantet davon, da»*» Bischof Bertram
schon daniatn irij( « Iwi«» su linnvr 7M dorn einen oder andern Kandidaten
'ienf>f)HncMi. Her Kaiiiier, dem nach den Bcslimnninjzen d<'s Wonnfier
Konkordats hei Aviespnltijien Wahlen das llcchl der Knlsclieidiui}; unter
llin/tr/icliun'^ der Snffrauanhi-^clMWc /iisland- *. hcricf. vi»n di-n Triei-er
\"<'i '/iinm II io Kt'iinlnis <resel/l. hcidc l'r;ilcntiiM?li ii luii h Kmi-fanz, wo
er den Slreil zu rejieln jfedachle. Ks ist nicht nii\\idii>cli» inlich, (his<
Kriedrich von voridiercUi die Wulil HudoUs begünsliiile ^j. In Ivonslan/
niu) ^«teilte ein allgemeituHr Ffindenüpnich*) fest, dann der Kainer nadi
dem Rate «seiner Forsten Jede ihm $ree^iet :K*heinende l^ersönlichkeit
auf den BisM^hofsstulil !<etxen kHnne, wenn die kanonisclie Wahl nicht
einheitlich gewesen. Der Kaiser (glaubte aher doch von einem .so
1) Ober ihn luindffln : Srheflvr-Roirhoral, Priedr. I. letzter Streit etc. ; l>nilz,
Friedr. 1.^ Bd. III.; Wulfrain. Friedr. L ii. li. Worii)»er Konkord., 54 IT.; Itcisliotrli,
!>io lU'irlispolitik L i Ti u t . l ir/liisrliöfc. Ti-il I. I'i o^'r. «Irs <i\ itin. /<i Hoiin. IHK) .
T<>c< ho, Kais. Ik'inr. VI. h»'i(»zit! IHÜ7 ; (Huppert«. Zur Kritik tln (icsla Trrvcio! luii,
in Müiiislumche Bcilr. z. (icHcli.-F«r»cb. Hefi 1. Pndcrliorn 1.SK2, boswuid. p. 4ü It cf.
aucli Berllieau, Die Gesta Trev. (irnttingcn 1H74. p. 20 ff. und Srhoop, Neu. Arrli. IX.
(lKS4i j). GOT) -11. Auf (Ii«" Kröttt tim;: «icr >liri(fiii;;cii. wi '.i lie su li aus (l< r Vi i-
sthicitcnhcil der t^hu'lk'uzeiijriiissc üIkt den M«'<jinn des Slit-ilcs «Tuclifn. auf
eiue Heliandlung der i'.nl slt' hunjt «Icr /.wiispiUlij^f u IJisrtiobwahl iii Trii-r
ich nicht ein, weil Rertrant mit dem Trierer Wnhlstreil erst in itanz tipiten Stndien
in Berflhmng komud. In der t rap«-. wer von lu idcn Kaiididalni fi<:ciilli(li der
kanonisch jrcwiddtc «jewospii. Kolmar oder Huilolf. ^< Idicj^si- ich micli den .Aus-
führungen Wolfrainä öU an, doi wie Tueclie M. .\iuu. G icin lU-äullnt, dem skh
auch Cilppera M nihcrt) gegcnObcr SrhefTcr-It. und Borlheau daran feathfilt, dass
Fulinar der kanonisch gewählte gewesen, l-'n-ilidi inachle Hieb dieser cinor J)e-
trugoriscIiLH i berruinpekin;j seiner Waldjienner schuldig.
*) cl. lliuüchiu», Kircheiireclit II, bö^J.
•) cf. Wolfram 66—69 n. (löppers 6<S, Ann». 2 g<-i:en Schelfer-B. 39.
*) ubi joditio principum sancUum fuit, quod imperator per consilium prin-
ripum, si in clectione discordarent. quani vellcl yduneam personam stthrogaret. —
Ge»ta Trev. Coutiit. III, ü. b. XXiV, 084.
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— 30
»•i^rcniiiäehligoi» liatul<>lii in Hirscm VaWv abgehen zii iniisspii, und gab
den Tricrorn oino rux limalijro Xciiwalil in sointM- riCffciiwart frei. Folnuir.
ticr v olil mcinoi) niot lilc. in ciiu t imlt r flr<iii r)rn<-k<' kni.soHiclion Kin-
(liissos t£t'lialt(MH*n W'alilvn -iiiiiiiilniiu lic-tiiniiil /ii nii((M-Ii(»;rrn. acH'i»-
liciU» (lio an{f('l)()t('i)«' Nciiwalil iti« ht. « illr Knu-hmz liinwo}; iyi<l
l»e«/ah sich zum l'apstc, um vor iluu Klaji»' zu criiehcn. Auî< der iinn-
iiiehr anberauiiitw» Ni'mvahl jiiii^, wcimgleich die Zahl d«r WÄMer oiue
sohr kleine war, Rudolf hen'or. Ihn inve«Uerte dann Kaiser Friedrich
nach Hat der in Konstanz anwesenden Pürsten ') mit de» Refgüiea.
Wir hftren niditM von einem Widerqmiche, den Bertram, weldier ab
Trioror SufTragan meher an diesen Verhandlungen teilnahm, èiffigm
erholx'u liä(t(\
Noch oin »Iritlor l'nnkt von Wichtijikoit bildelo zu Kttnstanz den
(ic,jctHf:iiid oinirohrndfr Ahiiiachinï^cu. Noch inuiicr war dio Krapo
\vt'«i« n des inathil(lis( hcii (iules unjidöst. Weder d:i< noi* !i nfx h dio
Kirchr» •redachten ihiv Ansprüche darauf fallen zu Iu-^m u. wuicii ahor
doch zu einem Versuche bereil, die h?ache zu erledigen. Als Ucsultal
der Verhandlunfren z\i'ütehen dem Kaiser und den fiäiistliofaen Ge-
sandten") ergab nich die Festsetzung einer pernAnlichen Zusammni-
icunft zwiitf'hen Friedrich l. und Lucius III.) die Uber ein Jahr, im
Juni 1 184, XU Verona stattfinden sollte.
Die Zusnniriii (ikunft sollle uach kai.^erlichem Wunsch auch dfMi
Zweck haben, den Pa|)sl für «Ii«» Vornahme der Kaiserkrönun;: dt>s
jungen Köni'/s Heinrifh VI. günstig,' zu slinuuen. Vor seinem Auf-
bruche nach Ihilicn wollte der Kni'^er ihn und .seineu Bruder llerzi»?
FricHhich von Schwaben durch die Schwerlleite m das Lehen ein-
fülireti. Hierzu sollte das herrliche Fest dienen, welches Kai.-^cr
Friedrich in den (iefdden von Mainz verah>taUete, als er auf Püugj?lHi
(Mai) 11B4 dorthin die FUrnten zum Keiohstaite entbot. «-ar eine
itberans glfinxende Versammlung, die man in Mamz vorfand*). Auch
Bisehof Bettrani, der nach dem Konstan7^r Tage naeJi Metz zurück-
gekehrt war, ersehien hier /u^Mmunen mit seinem kttnlligen Metrop«»-
liten, dem Erwählten Itudolf von Trier, wieder aiu Hoflaj^er*).
Die Abr<'i.«<<' des Krii-ers nach Italien hatte sich so lange vf*''-
zii'/crt, d;i-s schoiwler Septeud)er naht(>. als die Fürsten sich .sammelten,
um den lûiii«er lUier lierg zu begleiten. ÂUi'h ßisii'hof Herlrain luidtfü
'i (ü'sla Trev. I. c. — (jiiom [»er Mcnlenlittin princiiniin inTevtiwet.
Vi cf. Scliefîer-lldirli. aO u. 172.
*) cf. IVulîs III, 175 fl.
*) GinMi. rhron. Hannn. S. S. XXI, SSe.
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~ 31 -
wir unter den Kaliit}jPnosf«pn. Am I. Soplcinher vorlioss man
I^p^rtnishur?' I Mit Knisor xoji Hfrlinin am 10. S(»pl(»mliiM* in
M;nl;tnd ein und wfif in di-r- idijfoliallciicit Uoiclisvorsanimlnn^
/.ii}i«Hion Mille Oklolnr liaf «lor Zii-i in Vckhih «'in, wo J'apsl
Lucius III. s« lion mmI Knd<' Juli ro.sidii 1 1«\ Kaisci' l'i ii di icli und «lio
Fürsten niUiincn ihren Aufciilhall in dor Xälio dt-r Sladt, in der Villa
von San Zeno. Eine Menge Hc^jiieruntïsangelegenheiten wiirden in den
folgenden Tagen erledigt*), die Verliandinngen zwischen Kaiser und
l'apst nahmen die allgemeine AufinerlisKunkeit in An^pmch. Bistchof
Bertram hat bei alledem in der Umgebung des Kaisers geweilt*). So
gtlnsti^çon Verlauf nun aber aiifnnfis die ItcsprcHiun;» !! /\vi:^tlion Kaiser
imd l'apsl nahmen, man kam in dor Vo\^o doch nichl /u der ire-
wünschten Kini^runj?. im (ieftenleii, oh au( h l'nedridi den W'i ^ tVird-
li«her Politik nach wie vor y.u wnitdcht lir-tidit war, in der Haltung.'
der Kurie trat an die Stelle Ii cuikIIh Iich Kiil^ir-mkotnniens- hartnäckij.'e
\Vei^<>runir, auf die Wiinsche d< s Kaisers eiu/u^ehen. Schon soll Lucius
dein Kaiiscr versprochen haben, den Trierer Eleklen i^udoll' auch zu
weihen, schob dann aber die ErfQUnng seiner Verheissung in die
Weite*). Den Hauptgrund für diesen unerwarteten Umschwung in der
Gesinnung de^ Papstes bildete wohl der glänzende Erfolg, den die
.staufisehe Politik eben in jenen Tagen errungen durch die Oktober
1184 zu AnjîshuriT vollzogene Verlobung KAnig Heinriehs mit Knu-iiinze,
der Krhin dej» Nonnannenreiches®). Nun war «las päpstliche Dominium
im Norden wie im Süden bedroht; an ein llandinhand<^elien der Politik
des rojuischen Poiitilex mit der des Staulerî} war nun nicht mehr y,\i
denken.
Als der Kaiser noch im IJetiiim des November W iuiia verliess,
waren die Dilïerenzen zwischen Keich und Kirihe in gleicher Weise
vorhanden, wie vorher. Friedrich verblieb ftirs erste in Italien, Bischof
Bertram ist gleich von Verona nach Deutschland zur&ckgegangcii.
Warum er den Kaiser nicht weiter begleitet hat, wissen wir nicht.
Auffallen aber kann seine Abreise keinesfalls, du auch andere geist>
1) Ann. Itaiispon. S. S .Wll, :>89. cf. Soheffer-U. 4», Ann». 31.
») Zeuge 1184 Sej.t. 22, St. 4;W).
•)>f. Sclicffcr-». 4<» ir. ; Prulz, III, 198 0.
'fa. Zeuge in Fr. Urk. 1184 Nov. 3. (St. 439B) fflr KI. Caaa Dei; Nov. 3. (»\.
4.mi) für Verona ; Xov 4. (St. 4.194) für Kl. S. Donilti; Nov. 4. (St. 4895) f«r Hers-
feld. Hier aucti Z. Rndolf. Tr«v. eiectas.
») Üesta Trev. 1. c.
*) er. Scheffci^n. 61 ff.
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— a2 —
Im'Ii** Fîii >i( Il -i( Il lion liior iii V^Tiina vcwi ilimii ïli»îT:«rht»r ImiiiU»»
und III (Ii»' ll('iiii;il /.i>i.'<'ii ' i.
!ti»> HciiiiihiiUK*'!! tl»'?' KaiM'is. die S(iril|>iiiikl(> mil dci- Knric UU.'»-
/ii;f|«'i( li<'ii. Iiiillcii aiicli il!) \v<'it('iii Vt'i'liMitc (i(>r \'riliiiii<lliiii};cii k('in*'tt
KHn!_'-i. Kiicdiirhs Vci-ikIm'. IIikIoH. icin Kiwitlillcn \>>n Tticr. <iif
(»iitt-^llH Im- \\ rill»' /Il v< r-r|iutV<>ii und (itidun li die Aii-|>i ii' In Kulniiii-
/.Il l>('si'ili;i('ii. sililiijirii Iclil. I.iiriii^ jjj. iiikI iiacli d<'sscii iiii NitvriulHT
118â ciioluk ii Tmli» l i'baii lïl. verharrten iii ihrer ahldincndiHi Hal-
tiuitr. Nur rliirch i'ti»rgi»che Drohuii(n»ii d<'«< Kaisers viirdc letalerer
dttvfui KiirQckjZPhaltPiif Hciion iin Soniiiier 1185 Foliiiar als ErzbiiMrlittT
voll Trk'r '/m ifiiiHCHTieren. Ks wnr nur aiififfeiH'bobeii ; i\'alir:H*heiiiUdi
nui 1. Juni 1186 erteilte l'rbon ihm K<*gen seinen iiii Frûlijahr IIHI»
dem Kaiser '^«Iri^U-lcn Eid doch dir Wrihe. Friedrich anlwoitrlc
auf (Iii- Voijfrlu'ii dr- l'a|>.-frs daiiiil, da>s «t srinrm Sohne Kuiiig
Hriiiiicli th'ii llrlrlil ritrillr. in <l«'ii Kii^ hriislaal ('iii/iirrick<Mi. Vrrmui.
wo 'Ici- |'a|t^l niid l-'ohnar \vriltrn, \\ udr ni;.' iinisi-hlos^i'n ti'iff du-
iiarli hriiisriilaiid liilirriidcii .\l|irn|»a.--^r ;_M'S|irrrl. \h'V Kai>n wolllc
dadiiirh \ ciliindrin. dass Folniar Trirr rirrirhlr iind in DriilMlilaiid.
wo >nU lililllriwrilr illiU'i' FühriUl}» de- i'.i /l)isehot's l'hillpi» Voll Köhl
ein«; starke opposition '^vjrrn das Stanfen^egiiueiit erhoben hatte uial
liiit dem Pupsl i^cuioinsame Sache xu inuclien sic'h aiim^hickte, die
muter vnn ueiieui aufreizte.
Tr»t/ aller V(»rsicht:jimussr(*jEehi {ri^aiinr e:< Foliiiar (leniMH^i, anC
dem Kuiwetfe durcli Frankreich deuts<'heii Unden /ii errcMclien'i. Zu-
iiücliHt wandte si<'li an meinen SttITraganbischuf Peter von Toni.
<ler iltui jfHhu h d<'ii Kintiilt in dir Stadt wriixrile. Fcihuar zinif: weiter
t(en hU-\/.. Lud Hirjciiof Itertrani wartete si»tn Kommen iiieht ri>t ah:
iihcr dir (iien/rii seiner l>iö/ese liinaiis eilte vr ihm entjieyen^i niid
lOiirle ilin in <lie Sladl. wo inaii seine Ankiinll schon erwarl^ f !;alf<',
und Uui — als liiilK it i Ah'l/er Areliidiakon war er hier ja wohll>e-
') S> iUt ÏAii>. lloln-rl V. \ u iiuf (aiiwibi iul in Verona Sl. -iiJü^, U3, IKki;.
dir (lisrtinrr KlK>rluiril r. >[(>i-:;ebur{c (dto. M. 4391—95 u. 4<HK)tt) iind Heinrich v.
\ Cnlmi i<lin. St. 4 ; 5". 12. i !.'>;. Sir «lie < rs< iicinrn, olien^u wio liertrani, tuilanfte
.Ii I KaiH» [ il) li iln i) ;Mitliall. nach den VtTOR. Tnjfen nirld mflir in «teinen IV
künden, i l. >(. 4<iiK» IV.
S) vt Schpffpr-R m ff.
•) Ucsla Trev. C-ont. III, 8. f«. S. X.XIV, 380.
*i AiiioM l,uh. III. 17. S S. X\I. 1.">1I. <|ui i'liaiii VoK iniinun [tutil c (>ii><-(.ra-
liaiit'iu <le aitublulif o vciiicntrin ri<>n suluin in sua «Ihkh'si, verum etinia cxlra
Hum ternunuä <*i «M-cur«)anü lioncstisäinu' suscepit.
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— 33 —
ktHmf — mit lu'llcr Ficiido und IViorliclioni f îoprnn;!»' «Miipl'ui;: In
dem liiscludljilM ii l'alaslf .Mclx mdiiii Foliriai* -ciiicti AiilVMitlt.df
Niclit laiitrc aUt'i liidl fs iliii hier. S<'ft'ni icirli nni^iii Tn^'cn iti~tc
l»P unter doin Sclini/e d<'s (ir'af<'n Thitthaid \mi liai -y vvt iler und
wandte sitli uacli der im (iebiele dc^ïselben (înileii bfle;;oiUMi Abtei ^)
Petemberg, von wo aus er nun mit Baimstrahl und Suspension «jEt gen
î^eine Wideraaclier in der formloseste Weise einsfliritt.
Vertram liatte den Feind des Kaisers* mit höchitten führen in Heiner
Stadt aufgenommen, wShivnd andere dem Kaiser weniger als er nalie-
tileheude Mäiuu r Folniar völlig verwarfen. Ganz verttudert ist die
IJaltnn«:, die Bischof Hertrant, vorher ein treuer Anhänger des Kaisers,
«iir hJfhau trä^rt.
^hui*) hat •ïcinciîit. dif Anl'nahnic Folinars dnn b hertram anf
dl« itcrsönlichcn \ « i liidilun^en nml Hc/iehnn^ren z\vi<( (hmi Ix'iden
MaiHierri zin in kliilti i n /ii k<>rni(Mi. Allein von »lähern Iri nndsrliart-
lielien lieziehnnjien Hertranis /u Fulniar wissen uii nichts. wiUirend
uns bekannt das» er dem KaLst'r si'hr verlranl gewissen war.
Eher könnte rieUei<*hl die vom Chronisten ^) gortihmte tiereehlig-
keitsliebe es gewesen sein, die ihn dazu trieb, den eigentlich gams
*i Gesta Tn-v. I. <•. ;i<l Melcnsfs. ijui artvrnUim oill^ li. -.i.fn ilsnnl itcr rtrri-
puil ; a quibiUiy cum tiiiigm» itauilui el »olloinpni pi'uceäüiuiu* n-rrplUfs. cpiäcciiMi
euiu dacentc, et «bsequiuin sîcat •rrhiepiscopo «ao ai praevtante, in pulalioin
ip3Ûua cpiäcopi est inho«lucUM. Chron. re^. (U)lon. <Vint. I. Schulau^gb. rec. Waitz,
;v i:>.'. V linrtnitii Iim-| ;< io vutfroptt. Uesta op. Meli. <}unl. L S. S. X, 546 cum
Fol mar um .... rticepissel.
«) Gesta Tïev. I. r. 306.
*f Eine solche ist Peleräbcrft. rf. Hugo, Ann. Praemonslr. Tom. I. Pr. p.
■i<»'.> u. Houleillor, (iietioiiiiairc t<>|>iti;r. de l'aiK icii tlc|». la Musc-llf. l'aiis IS74.
I>, 2:^2. liier aber störoiider DnickfrliliT. Als (ii iindunybjalir dvr später l'i lers-
berg ijuiuumten Abloi ist ni< hl IIUO, sondern lOiK) zu Icbcu. J)er Kuiulei Lubiicus
ist um diese Zeit nachweisbar (cf. llannoncciicit, Mets ancien. Metz ISTiA. Tmn. I.
l'iirl dann ändert Papsl l'aschal II. den ursprünglichen Namen der Abtei
Slanclelniont in l'elcrsbertr. P.II. ai)er inl Papst in'.h)-lllH. Der Text der sl i
Truv. m den Muu. (jcnii. hal Thcbakli de Driei aUU Ue Itiu-. Die ürafen von
Har und von Rriei sind in dipüer Zeit identisch, cf. Bouteiiler 99, wo aber wiederum
der Uruekfehler 1 19<» statt des ri(litij;en KKM!. Dass lUKi m iler Tlial unrieiitif:.
tfrjîiebl sieh aus Caliuel. in-;) ,\r- .1 1. IV. Tom I. 504, e<! 2 III M\ {\'vk.
von lü9<i. durch wulche .Matlnlda eoinitistia den l'latü »rbenki zum Hau der nueldier
Peteraberg genannten Abtei) u. (^m. ed. 1. Pr. Tom. 1, ôUô. ed. 2. III, 87. (He-
släligung der vorgenannten l Urkunde dureh Papst Lrl>an II. a. liXHij cf. auch die
Genealogie der Grafen v. Kar. bei (küm. ed. 1. Tum. 1, lUH. ed. 2. 1, âHô.
*) PruU III, 259 u. 2(>1.
•) Arnold Lub. II, 8. ü. S. XXI, 181.
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l'Oirclrci Iîl l<iti»»niscl) }jf wîiliftfMt FnliTiar aiizuerkennon. Aber «Ici
M»'f/rr !>i>i lidf liîilto ja (I(m Ii \oi wcinucii .lalircii iti Konstanz sicli
lin lUttioU, Kolniais (i("^r«'nkaiiiii(iut»'ii, t iilscliicden, tult-i war \voni}islcn.«
niclil uuf^ft'lretcii. Kr liatle /m melueieii Malen dann mit
Hitii ziisaïuiiion am kaiserlidien Hofc ^tweilt. Sollte ein sso kluger
Manu wie Bertram binnen zweier Jahre ohne weiteres, anf die Geftdir
hin, die Gunst des Kaisers zu verscherzen, seine Ansicht Qber den
Kandidaten iUr den Metroimlitenstufal geändert haben?
Der lîi<»u:rapli der Metzer Bischofo, der nnter Horlrain sein Werk
niederschrieb, bcrichtcl, unser Hisoliof habe den Folniar aufgenommen,
sreliorsani dem Hefehle des aposlolisc lien Vaters, dem er nieht zu-
widerhandeln din lle norh wai^te*). Man h;tt Ikh! dttrauf liin<re\\ ieseM^j.
dass Herlraiii «'in Mn<l»M- Mîd iiirlil ■^ly «-ki iipuli i~ ilarliN'. Tnd er hall«'
dfX'h zu viel l iil'ill m.u iit*r Kuiit^ i'iiii>lait'^*'ii. inn au> blus.Ti Ki'"^eheii-
lieil 'ç.M'iren sie. «lif ilmi nie «.'elohnt, es mit dem zu verderben, der ihn
durel» seine üun.sl geliobon hatte. Ks ist bezeichnend, da^^s gerade der
Metzer Chronist diesen Entschukhgung.sgrund ins Feld fQlirt. Ihm lietd
es sioi^tUch dnran, den hässlichen Fleck aus dem sonst reinen Schilde
seines Bisdiofs w^nniwischen.
Der Mahre Onmd fftr die den Anf^ehaaungen unsers Biïîehols
von 1183 mid 1184 iLiuiz ziuviderlaufeode He^rimsli^nnjr eifies Keinde^s
di's Kaiseis ist wolil i'in anderer: wir suelien ihn in der Zii'/eliöri;ik«*it
des iMelzer Hisrhols zu der l'artei, die während des Kaisers Abwesen-
heit ai!^ l>»Mi!-* !)lan(| unter des Krzbischofs lliilipp von Köln. Bertram-
IVidiereti .\h lro|»oli(«Mi, Fidirunji in den Ihmd mit drm l'a|»slluiii ^'elrelen
war inid sich in (i»';;ensatz zu Kaiser Friedri< h ;reslellt hatte. .Naeli
dem Zeiiguis des CJuonLslen ^) wai" von den zwüU '^j I{i.«<chöfeu5
die sidi zu dieser Partei bekannten, Bertram der am entschiedensten
auftretende.
Die von Papst Urban III. bald nach seiner Wahl zum Pontifex
aufgestellten Forderungen, die Aussicht auf Abstellung der von der
Kiuie ;:erügten ObelstSudc sind die Ursache gewesen'), dass Bertram
*} ct. oben, p. 92, Anm. 1.
t) MvU. Vjonl. 1. 1 c. de ipsiu» summi prnesulis miuidato, Mii nec dehmt
ticc ausus fuit cuiitrairt'.
^) :?clieHei-U,, Kriedr. blreit 101. cf. nnlen, p. 4Ô u. 4t>.
*) Am. Lob. 1. III, 17. inter quos praecipnus erat BertoHo«.
cf. Sphc£fer-B. 103, Anm 2.
•i Priilz Hf. 2(!l tM'slK'ili'l ilios, cf. nhvv Am r.ul- I < III 17 A [.a^tulirns
Miipera(ori.-iii du IribuH capiluli» argucbat, id cai de puli'iiuuniu duiiinae Mt'cti-
lild», de «piticuporaiii cxurüs et de abbatisearom Htipendii«. (kii praecipue
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in sf'iiior Tt-fU'^ <^t')n>i\ das Kaisciliaiis v ;nikh' und si« Ii drr Oi pn-ttion
in dir Aniif wnil lordcrh' vom Kuis<'r AnlViil'c .^iMilicn-
inid iU';:ali»'int't lik'.-. ^<*avu' AI'-i ludltin^^ der Laicnvoirto inid l-ai^Mi/rlinlrn
in den StjflornM. DuitIi hoUii utid liiiolt' iinU-iiiclilcl«' vv d«'n dcul-
sK'Uvn Episkoi>ul von ädiien IMäiien und jçewaun ulino viel Mühe einen
jfFost«^i Tei! desselben.
Der FQhrer der kaistorfeindlichen Partei, Thilipp von Köln, nahm
jene Forderungen der Ktirie als Vorwand O'ir seine Auflehnung, um
dahinter eigenen Intere^rton nachzugehen*). Denn in Wirklichkeit
M'urde er durch |>ers»nUchc uwl terriloiiale Motive geliielxn. l«* mehr
Fürsten er von der slanü i tu n Sadic almendip inaclitc, desto eher
koiMitf er liofTen, sein /irl. die .Marlil drs re^rieienden Hanses nio;rlielwt
einzns' hr;t!)k<'fi. /m erreichen. Sciii»' SnfV'-t.iane lialte er seliori
anl" seiiir >. ilr -viuiield "''). In ihnt diii ten wir wold mil ei(ii;;ein Keelit
aueli den Mann vermuten. welclK'r Heitram ire«^'eni"il»er die liolle des
Ver^ud^el•s ;respielt und den .Met/er Hiseliol' lur die l'"ord<'rmi;fen de-î
Papstes gowonnen halte. Kannten .sieli <loeli hcido Miinuor von Köln
tior recht gut. Herlrani mochte allerdin*^s J<>ne Forderungen Urbane
im Stillen schon mit Freuden bc^Usst haben. Ganz in seiner Nfthe
tmd vor wenigen Jalircn erät halte er sich von der l^Ocksichtslosigkett
(Ibersseugcn können, mit weldier Kainer Friedrich da.4 S))olienrecht
übte: 1183, njieli dem Tode di-s Trierer Me'K i ililm, kanieü Werner
von liolant und andere (îelrene des Kaisers iu dcss(>u Auftrage nach
Trier und tniiren alles, was dei Verstorbene sein eijren <r<'nannl. mit
sieh for! I.a-^teie docli aneli der Druck der Stillsvôjîlc hart auf den
litî^rit/.tuijien der Alel/er Kirrlie.
Ks onlsprielit tranz dem C.liarnkler IJeifrajns, des Kiferers l'iu'
die (jcrecliligkeit ^ * ), duss er, einmal iiir eine r^aehe jtewonncn, die er
ftir die gerechte hielt, nmi mit ganzem Eifer Iiïr dieselbe eintrat.
Die Opi)(>sition in Deuttichlaiid gcnvann hnmer mehr landen : es
fAvcl>at IMiilippus ("oloniciisis dolens <hi(m1 pus! inorloin c|iisr>ip<i'(Mn iiini)i;i nmltiliu
in liscuiii ic(li};eronlui\ Ad liaec acclainaliat (loniadiis -Ma;;unliniis . Vol« manihs
Trevereriäiä, quibus conüenliebanl e^üi^cupi duudcciin inler qui»::. luaeciituus
erat Rertoldus Mettensia.
1) tf ScheflTer-U. 80 (T.; I*ratz III, 2^0 ff., ^57; Toerhc. Heinrich VI.,
p, 49 o. tiö.
*) cf. ."Sttioffer-It. IÜ3 IT.; llcckcr, Die terril, l'olil. des lUzb. I'liil. v. Külii, in
Hwt. Stud. X. Leipzig IfttH. p. d? (T.
*) cf. ächeffer-Ii. 1«>2. .\iim 2
Srn. I.iib. U. K. 1. IHl. lU'rUildus, vir (»rudeite ut IiIMtaIuh vnidv et
ïclulor juatiliue.
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— 3e —
Will- iniliiï. (h\^:i Kaiser Fri('<lrn:li schnell aus Italien in <lie liernuit eilte,
lin AiifrnsI llHf» laniile er im Klsass au. Könnt lleinrieh war jens»'Us
di'V Alpen /iirii« k^reblielien.
Al.>sbald nach .s(>iner Zurilckkuiifl berief der Kaii^er einen Ibftair
nach KaÎMerslaiitern. lin Oktober oder anfangs November*) kamen
dorthin die FürHten ziuNimtnen, die treu zur kaiserlichen Sache hielten.
Uitter beklaiile t^iuh Friedrieh vor ihnen über Papst Urbans Vorgehen
gegen ihn und Fohnars Anniatâwmgen. Auch Bischof üerlram war vor-
geladen, nni sieh \ve>ren dei' reierlichen Aufnuhnie Fulinars in Metz 211
verantworten. Kr war dem (iebole jrefolirt*) und leistete niui vor dein
Ilcife l inen Kid. er hätte damals nicht jïewussi. wi«» jzross des Kaisers
Flrbitleriui^f ^e;;en Kolmar irewfseti. sonst wiii'de er ilim die Tliore ver-
s< hli»ss«'!i hîdM'ii. Kr rerlitterti^ïte sich au<-li we<reH anderer Anscliul-
tli<iuii^eii, wtilil wejien seinei- Ziijrehöiijrkeit zur l'ailei des Kölner Erz-
bUchols *), uikI stand nicht an, auch ihr in heili<ieni .Schwui-e abzu-
sagen.
Eins der Glieder der Opposition glaubte Friedrieh so leicht wieder
auf seine üetUi ziuilckgefQhrt 7m haben; er mochte es als gutes Zeidien
nehmen. Hatte er in Kaiserslautern niebt viele seiner Fürsten um sich
gestehen, so rief er sio jetzt zahlreicher auf den November 118<î narh
Clelnhauseii ^1. besonders Htark war hier die hohe Geistlichkeit üe:^
lieiclis vertreten. Der Kaiser setzte den erscliienenen Grossen das
Intri'^iicrr-^picl des l';i]<st<'s ausein:)nd<M% helenerte .<eine eigenen dureh-
ans jieraden .\bsi<'hlj'ii und iilM i/( ii;^te si(! von der rn'/ejer!i(i?keit
und l ndniihführbarkeil dci- (iä]«~lliclien Korderuii'^en. Seine V orwürfe
.sehlniieu ein; die verMUMinelten llisrhiile [orderten in einem l'rotes^l-
{«elneiben Urban Iii. anl, von seinem Übelwollen gegen den Kaiser ab-
zula.<tsen mid FrieiUm mit den Staufem zu madien.
Ks nniss aunkllen, dass Bertram zu Gekihausen fehlte. Es wirft
das schon ein eigenltlniliches Licht auf die Art und Weise, wie er
wohl seinem Schwur von Kaiserslautern naciizukommen gedachte.
J)ocl) \ I rhnell wiïrde mau ihn anklagen: wer kann wissen, was ihn
ferngehalten !
Inzwisrhen wai- Kolmar, der vor den Xachstellniijren des Kaiser^
nacli Krankreith /.um Erzbisehoi von Uheiius geiluheii war^) vtuii
»• i f. ^( lien.T-l5. 117.
*) üesta Trev. Coni. III, 1, r. cp. 10.
*> Etwas Midereii kann kaum von dem Verfasaer der Q. Trc r. I. r. geinoint
sein M quaedam alia capitula in eodein jurament» addidih.
«I S( lielTor-|{. 114 IT.: IVnl/. III. 26r, iï.
ii. Trev. i. c. ; Ubroa. reg. üoloa. 1. c.
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PapstO zum L^talfn fl<"^ apcistolisclu'n Stuhh's mi.'innl worden. !n
seiner neuen Eitrenselmfl berief er mil" Mitte Keltniar'i 11^^7 eine
Symule nai Ii dem in der Klieiinser Fjviiö/e^e «/clpffenen Mnuzon' ), /.n
der er seine SiiflVaîïane und die Prälaten der 1 1 it rr r Kirelien]irnvinz
entbot. Viele jrelion-liten, doch ni<-bt alle folKtt n. Her lii-< Iml von
Toul ertrug' lieber flie über ihn sofort verliänjrte K.\cr)rnniiini( alion.
Wie ihm, erging en aueh andern Geistlichen, die ausjjebliebon waren.
Till ein gleiclie8 Scliieksal m vermeiden, le$rle der Bischof von Verdun
freiwtllifr seine Würde nieder'). Der dritte Trierer StnlTniRan aber,
Kertram von Met^ Mtellte ««ich ein^). Er achtete nicht des auHdrHck-
liehen Verbote?» def Kaisern, der Synode beixuwohnen *\ er brach
s<Mn«'n in Kaiserslautern vor Kaiser und Kiirslen <res« li\voreneii Ei<l.
Das ist der dunkle Punkt im Leben des Hisihols. Die Vorgänfce in
Kai'^er'-Iaiitern und die in .Nh)uzou lie^'en /eillieli so weni<î weit ans-
ein;»ti<l<'i', dass man wnhl vemmlfn darf, Hertram ■^ei niflit er-t mittler-
weile zu seinen fnilirim \n>« hauiui{ï(Mi '/urnckpekeiii t, halie viclmelir
wissenilifb iit LauU rn t iiu ii Meineid jiescliworen und sei dort über-
haupt nur erschienen, um nachher de.slo luigestörter seine alle Politik
anf '^ite iler Oppot^tion wieder anfnehnien zu können. —
Die Strafe fUr Itertrani» trenloscM Handeln blieb nicht aus. Auf
die Nac'tiridit von der Teilnalime de«* Metüer BL«chofs an der Synode
Himdle Kaiser Frtedricli den KeichsniiniMterialen Werner von Bolanl*)
nach Metz, der den Bi.soliof au.'' der Stadl trieb und .*M>incn Besitz mit
Kewhlajr bele'^de'l. l^nd iiieht damit befinüjrtc -iidi Kriedrieh. Das
tran/.e liistum Hess er durch seine ^h^isterialen besetzen'*). Die &lel»or
Diiwesf' liüf'b vor der Hand verw;ii-f
llfiliani !l'>b an den Hiiil der U|t|»osition n;i<-h Iv'in. Krzbi-^clMtl
Phih|)j) iialuit iliu aufs beste auf und be}ial»t(» ilui iiiii euier Ptrumie
(i. Trov. I. r Imitimca (|ua oantatiir tnvoravit Vehr.) convencnint ;
Ann. .Moäitinug. ï». III, i(>;i, mt'nsc Febr. 14. Kai. Muri. t^Ki. IVbr.j
*i G. Trev. 1. r. rrnirilium indixil apnd Mosomum. cnstrum arclicpt. Httiiien-
M> : Ann Mosuni. 1. <-. tiabuil conciiiiiiii tn ercla. h. Mariac Mu^fini; C^liron. rcj;.
Colon- I- ('. a|)U() Hririis syn<»lnni iniliril.
*; (ji. Ticv. I. c. , (Uti'uii. ic^. (kiloii. 1, V.
*i Q. Trev. 1. r. ; Chron. re|^. Colon. 1. r. ; Ann. Mos«!*». 1 v.
<'Jiron. r^jt <U)l(>n. L c.
»\ Oioerr wi'.l r.linm. rc^. (!ol<in. I <•. als mintuii« ini|M*rul»ria bczeicimcl,
iii» ausäcroiUenll. KiiutgäilH»(e ail iiu«' enianiil.
») (ieBla Trev.lr.; VMnm. ('«lern.!, c; Arn. Lui). III, 17. S, S. XXI, 1.»;»,
(îeuta «p. Meü. I. r.
^1 Ocsta ('|>. .Meli. I. c. iurum <*pisc(iipa1nni MeU. per mtnisimalos »w*s in
farti liujiui vimlictAin mstvi ferit.
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38 —
iiin ^^clltcii Slilt S. < icnMMi '). Hcrtratii cinsl vor sciiH'i- Kilichmi'^
iiiif (Ici) lîicmcr Ki zsliilil juiiiclii)!-! Iiîiffc. Als ein Aiisdns.- *\vv in «junz
Kühl lierrsrlichdcii loindf^i'li^ii'ii .Slijiuuiiu^i i-v^vn den Kaiser isl < s wiili!
îtii besscMinen» datin ûer gesamte Kolnir Klents den Wrlrieln^ncn in
einer Weise eltiie und fßr ihn sorgte, die ihn fast die Rtickketir in
.«ein ßistuni reiiiessen machen koimte*).
Die Austreibung Kertrams aiu* Metx muM nehr bald nach jenem
Synodaltago in Mousson (Mitte Februar 1187) erfoljzt sein, da wir ihn
pclioii einen Monal spiilfM-. am 22 Marz 1187, in Kdlii lindeß. Er
wohnt liier dem llofta^ie hcj-'i, den Ki/.l>iseliof IMiiIip|> mit simimi
Hftndnern hielt, inn sie im Widerstand <H'\:en den Kaisor /.n l>('-l;irk('ti.
Wie laiijie hat nnn Hei lram im KxiU* «reweilt ? Von den ( linH
iu:~len driickl sieh am allycmeinslen Arnold von l>id>e< k*) aii~; viilc
Ta<re habe dei- .Metzer Sliilil leer jfeslainUn. Kine l»csiiinml(> Zeitan-
!^a.ba fohlt auch bei der Cont. l der Licsla Trcveroruin -^j. Nach ihiieu
hat ifich Bertram während der gan/^n Zeit de» Schismas in Köhl auf-
gehalten. Aus dem Inhalt der beiden lolxten Kapitel der Gont. I gfbt
aber hervor, was der Verfa.ssor ab Endpunkt des Schismas bezeichnet:
die Verleihung der {)tlpstlicheii Bulle seitens des Kardinals SofrUf durdi
welche Folmars Absetzung ausgesprochen und die Trierer Kin*he vom
fîehor san» ifei:cn ihn entbunden wiurde. ii kommen also mit dfT
An^raln? der (icsla Trcv. aiiT Hochsommer 1189. Die (üesta epi^coponim
Aleltcnsinm "i berichten, dass der Metzer Hischof nach Verlauf zwcii'i
.lahre aus der Verbanminjr zuriicki^okehrt sei. würde nn« di«'>''
•Anjrabe. wenn bicnnimn «janz präzis zu lassen wäre, auf Fel<i um odtM
Marz 1189 führen. Die K(ilner Koni<jsclu'onik endlich njcldet seuu'
Wiederkunft in sein Üistuin zu 1189").
') f.lirnti. rt^^. Cidun. !. c. : Oi'sl. op. Moll. I. c. Dui" ^püler sclireibeiKif. cien
Dingen auch örtlich ferner slchendi; .Vtii. Lub. nennt 1, c. trrlüuilicli S. Apt)atelll.
<) G. cp. MetL l. r.
*i llf-nrio. dl- tiorvoril. rA. I'ottliast p. 109 in Vcrbinclunj? mit «1er v.m
0. \W\ li Imt (I. |)i>|it. lU'dculu. Kdlns. in .Ml^em. .Monatsschr. für \Vis>*. ii. Liü.
jj. 4-lS und l'liil. d. llulienjjlaufe. Ilcrlin löö2. p. 273, Xnnv e) vorgesdüa^eiÄO
Lesung Meten»!« statt Eystensis. cf. auch Hecker 77, Anm. 1.
*) III, 17. Sicque sedes itta nec ipso nec alio praeaidente diebaa miiU»
vacavit.
*) cp. iL apud euiu per oiuue IcuipUä äci»itialis deltluil.
1. c. cui cum oxacto biennîo gratiae imperialis sereniUis reddita tvianet,
rediit.
'i Scinilausiil), |), 11:5. l^prlr. Mi-H. pracsiil scdi suac reiniltitur.
(ianz allein stetie» die .\nn. S^. Geieoaùi iSchulausg. tl, KüUi. Kön. cliMV
roc. WaiU. Hannover 1880, p. SOS) mit ihrer Aussage, daas Bertr. 1191 in KAla
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7mt ËnUcheidung können zwei lU'knndliohe Zoiignistie diemm, die
dciillk'h zeigen, das» die Verbannung BertramH länger als zwei Jahre
«redaiierl hat. Es sind dies zwei Urkunden des Bi^jchnfs für den I*ropxt
und das Kloster S. Maria infra Dornum in Metz, beide datiei-l uns
Köln a. d. inc. 1189 ponlilicatus nostri anno 10. exulaiutj III. Kino
von ihnen giebt auch ein Monats- und Tagesdalnin, den 9. .Iiuii')>
«mresend f:e«r««en sei. Döring, Reitr. z. AU. Gesch. d. Risl. Metz, Innsbr. 18KH,
1». K7, I»»'7.iolit »iiesf Noll/, auf <lrn Aufi-nlltnll fîr rliains in Köln wiiliri'nil seiner
V'erbiinniing und vciwirll, wie ^anz natürlicli, (ii<; lUcliligkcil einiT sulrlit-n An-
jtatte. Seinem Ver»ucU aiiüi-, die ï^lelle für das Jahr 1189 in AnsprucJi 2U m-liinen,
vermag ich nidit beizuRtimmen. D5r. sagt: «die an^tefilhrt« Stelle stellt zwar
mit andern ziisamriion. wolclic auf 1191 passrn. ih\ al ' r ::ni keine .lalire>/alil
«.•ennnnt i.sl, und ntieli .dazu die Noliz vor d> ni n iir 1190 u. 111)2 sielil, so wäre
en iiiinierliin d(.'nkbar, das:* doeli das Jalu' llhi» geineinl wäre». — Keine Jaiuesi-
zaiil fenannt? Es heisst doch: Kodcm anno. Und in der bessern Edition der
Krdner (,)uellen. der Srhulaii.s).'iil>e von Walt/-, ist nidd einmal, wie in dir Aiis-
;;alie der S.S. XVI. 7;lH. 7H4. ein Zwisetienramn zwisriien den beiden Notizen, die
zu 1191 passen, und derjenigen, vvekhc Dör. auf 1181) beziehen will. Iiier isl
also doch im Eingange die Jahreszahl tt91 attsdrilcklich genannt. — Die Nach-
richten der Ann. S. fïereon. sind, soweit sie sieli anderweit kontrollieren lasssen -
(Î. h. in den weitaus meisten Fällen -- alle clironolojjiseh richti;;. leb «rlaiibe
daher auch nicht, das» in der beireffenden ^U>llG über lieilr. Aufenthalt in Köln
die Ann. irren. Nichts steht im Wege, aus jener t^^telle für den 2}>. Aug. 1191
einen niMrhataligen Aufenthalt fîerira ms in Köln zu f(»l;.'ern. der aller<lin<:s mit dein
wahrend seines KkÜs nichts zu tluin hat. Ivs fehlt aueh in der Stelle jede Notiz
Uariiber, dasä Ikirlr. die Weihe des Allur:» aU exul und IVrüudnur von (ierevni
vorgenommen, sondern R. wird genannt Met. episnipus. — In da» Itinerar de«
Rischofs liissl sieh eine IJeise naeh Köln im Spätsommer ItD! ohne Sehwierij:keil
einfügen Aueh Toeche 220, Anm. hal an der Zogchöriglieil der stelle zu 1191
nicht gezweifelt.
*) Beide Urkunden ungedrackt Originale M. R. A. — ß. 1250 (Reg. 59n.(j0i.
Der Inhalt ist in beiden wesenllieh derselbe: Bisehof Hertr. sehenkt dem Kl.
fc«. Marie zu M* ) • rutF fl<««sen Uiltcn das Patronal über die Kir< he S. .Marlin zu
Rélunfey, nachdem der Graf Heinrich vun Salin, der ea bisher inue gehabt, darauf
freiwillig verzichtet. Die zweite Urkunde giebt die Narratio n. Dispositio der
ersten in kinzcrcr- Passung, fügt dann ihrerseits noeh hinzu die AufgalK dessen,
was dem Hoheit vmh Cnnllans von Horhlen an jene Kirclie zustand. In dt"- 'weilen
L'rk. i»t auch die Areiij^a kürzer, es fehlen in ihr (lurruburalio und l'oenlorinel.
Die fntitulatio und Inscripüo «ind in beiden Urk. bis auf ^'anz u(MU);;e Ab-
weichungen gleich, ebenso auch die Datiernngszcilc. nur daas die erste Ifingere
Urk. noch ein Monats- u. Tafresdalum iT). id. .luniii giebt. Pann aber enthält die
kürzere I rk. in der Disposilio die Ueslätigung einer Verfügunji, weh he in der
längeren ganz fehlt, die nftmlich, dass Mauricius ejusdem erclesiae poslor alle
Ertrflg« der niehsten zehn Jahre dem Kloster ilbertirieacn hat, mit ResUutmungen
wie es zu halten sei. falls er vor A)>lauf dieses Termins sliirl«>. Diese lely.b re
Verfügung sciieint der Anlass für Ausstellung der zweiten, kürzeren l'rk. gewesen
!
— 40 —
Wir scIm'ii (laiiiiis. dass hcrtiain niclil nacli zwri .lalircii. wif^
(lc.-.ta MetloiiJ'ium mchleii, nach Motz /.iiriU kjirkehrl, ^oudiTU da?.-
pr am 9. Juni 1189 »chon im drittrn Jahrp seines Exil» i^l, woasu
iiiutere Annalime über den Zeitpunkt von Rertrenis Vertreibiinjch aib
Motz rallkonimen paBst. Bertram hat alsio nmd Jahre iMg.
M9n; 1187 bw Juni-Juli 1180) in der Verbannung izelebt. Wie jene
beiden in Kidn aii.^^/csh'lltcii rrkiiiKlcn erwelHcn. hat er sich amli im
Exil dor sein ISisium Ix'lrHVeuden Regierungsgeschäflc hf «Nilliallcir^.
Ks isl aber klar, da.-^s or, der sirli in dor Tfi^tnado de^ Kai-cr-^
hr rnnd. während -^oinfr Vrrf»nnniin}f atl den ÄUgelegeolieiten d<ï< Kt'Ht-"
kt'iiicii Aiileil hal iiclimen kOiincii^j.
zn Rein, in die man dann, nliu'«-k<n-/.t. den Iniinit der enlon, «iKentlirhen Vei^
Icilninü'siirk. mx Ii «-inmal aiirnaliiii. Sii> isl wohl oine Ncuatti»rertigunjr '1^'
ciäteii l'rk. mil teilwinscr \Vieili*rli<>luii{( der l)a(ierun|c.
M Mitte Februar — Milte Mfirz 1187. rf. oben p. 98.
Niclil korrekt M es daher, wenn Kliiiffi-I. MeU cil6 épi8C(»pale »ir y ^'^
olinc Apù il'"^ von fîn"m<UMi sajil : Sm i-xil dura liois ans. Dôiinjî KT lii^st H^'rtr
1187— «y. ulinc nähere Fixifrun^t der Dauer, in K«iln weilen. l!nrichlj(i ist àc
Vermutung (). Abels, Altftem. Monalssrhr. 1K52, p. 448, dasa « Rertr. zwei h\at
lang, wohl bis zum .Mainzer Reiohstai;. März 11H8. in der Verbannung iebl«*-
'^i Auch di«' l'ik. Hcrhanis für \Vadua!«M>M llej;. 50; vom !(». Dfz. fcria 4
pii!$l Lm-iae) 1IH7 mu«s im Kxil aiisi^cslidll scm, vorauspcM-lzl. dass «Ins an*»^
rnhrtc Dalum der nur in einer Handschrift aun dem Ende des 17. sc. (cf. Jührli.
il riescilsch. r. lothr. Oe^rh. n. Alterlumiikunde 1 (18BH— 89], KU erhaitewa l'rk.
riddi;.' isl. Andrn*. ilii- .lahrosan^iaho kontrollierende Datierungen fehlea der l'rk-
Zeugen erscheinen am li liier nieiil.
*) Iterlr, i.^t dalier auch uumüglieh bei jener Zusiimmenkunfl iwischrft
Kaiitcr Fricdricli n. KGnig Phil. Aug. v. Frankreirh im Dezember 1187 zugego
wesen, von der mehrere Quellen ;(;isleh. <'liron. Ilanon. ad a. 11H7. >. >. N'Xl-^"^'
CieslaTrev Cont. III 11. S. S XXIV, :VH7; Ann Mnsoma;;. S. S III, U\3\ Ann -Mar!«»-
ad a. 1188. i>. XVII, 1Ü4; (f. .^ila-ncr-li., 1- ne.ir. ï^trtil 15ü. Anm. 7; Toecbt*?«
zu p. 9*2, Anm. i; Scheffer-R.. Forsehg. x. deutsch. Ge»eh.Vlll, 486. Anro.3))ierithl«t.
lind die an der ("îren/.e 1m Ii!i i lît i. -i' zwischen 1|qUZQII und 1\<h- -taüfand-
der Zmn'ukknnft von tier 1 nlerredun^ fin reopssu vero a rollnmiio Oisl '
konimt der Kaiser nach Viriun und verkündet dort einen auf Anlragc des<^f>l**
von Ilennegau vom llofgerif ht gefällten Spruch. Hierbei macht nnn Giitek- 1. r-
auch diejenigen FQrstcn namhan, die als liegteiter <l< - K lisers das I rtei) 'r<'-
sproelien Unter ihnen nennt ev mi. Ii iltn Hi-rli.,!' von .Metz thonum'* doim"'
iiiiperatoris judicatorcs lucrunt .Joannes (-unceltarius, Hadulph. LeoJ >'P':
archieps. Magnnciae, eps .Metensiü etc.). Die bisherige Foracfaung ist ßiilel*'*
«efol^'l iSchen'er-lt.. Fr. Streit lö.") ii. Anm. 4 und Korselit;. VIII. 4Hb : T<»c(lit' 31
Priitz III. 291); Itosha« h, lleiehspolit <l. Trier. Krzh. I, 21) Ks i^t aber iN""''
daas Bertram, der im Februar desaellwn Jahre« UH7 in tlie I n^nade dt:* Kai***
gefallen und sich noch im Sommer 1189 in der Verbannung befand, ao
rrieilantllung nicht hal Anteil nehmen kAnneti. Wenn (Hsleb. dies mdllel> ^
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— 41 —
Zur '/a'Ü. da Heilruiii in s<'iii Histiiin /,ll^^^t•kkellrl(^ brnuni sich
Kaiser Kriodrich nidit mehr in Ih'nlsdiland. f)io vorsölmlichc Haitunfr
der Nri( hfV>!^of l'îliini- III., der Päpste (ireyor VIII. nnd Clemens III..
Itatlr I - jriMnaeht. dass die Slreitsa«lien zwischen nnd
Kirche c! ledijrt wiu'den. An» h IMiiii|)|» von Köln liatle im Min /. 1188
seinen Widerstand <!e}fen clcti Herrschet autiit'vîehen. Oer Kaiser konnte
mm im Frühjalir 1189 die lange von ihm «replante Kreuzfahrt antrelonM.
Die thatsaeJilii'he Zuiiickbeniriinf; des Metier Biäctiofs;. der, wie
wir sahen, im Juni 1189 noch im Exile weilte-, wird demnach vraX
durch Friedrichs Sohn. König Heinrich VI., welcher nun in DeiiLsch-
land die Regentschaft übernahm, erTolgt sein. Ohne Zweifel hatte der
Kaiser dazu .seine KinwilligimsT gegeben, w ie denn auch die liesta ep.
Metlensiinn heriehten. <lafs Hertram die kaiserliche (Inade vrieder
erlang;! halte-), nachdem sich viele Fiirslen für ihn vciwandl,
Al< Hertram ^en K«)ln hatte flieh«'!) müssen, hinterliess er .seine
Sehen« I ii und K<^ller r<>!* !( jrcfüilt. heimgekehi't fand er sie ausjieranhl
und leer; hart ha!U üi«^ Wirtschaft der kaiserlichen !\linisterialen auf
dem Lande gelastet. Der lleilnn;^ diesci- Schäden gall des Hischols
Sorge znnficlMt*). Nicht minder lag üim ds.» Wohl der Metœr KirelM'
imiss c^ ein frihiin sein. «Icr um so aulTiilIiu'«'i isi, als «t s(1I)sI in Viiton an-
wesend jit^wcscn. Man könnte annetimcn. dass, wie einsl licinr. «1. I.öwe 11H4 auf
den .Nfainzcr Reichstag, Ucilr. liieititr nadi Virlun ^jekuuuncn sei, um die Gnade
d<»8 Kaisers zu erflehen. Vm milsste schon aulfallen, dass II. sich einen sctlchen
Ort bolKo fii-w ^ il)en. Vollends ;;e;;en eine tjolelte Annalniie spnclil der l iii-
.sland. (la^s II um Ii deni ausdrüeklielten Zen^nis des (iislel). iinlcr jndi-
catorcs sielt btfuiideii Jiaben soll, daraus ulsii dm:h mit Nulweniii^keil zu
folgern wire, daas er in ilie kaiserliche Gunst wieder anfftenommen iider «renig«
Sten», dass der Kaiser ilm leieiisliu-stliehe Kunklionen hätte ansi'ihen lassen.
Hicrscpen aber sprot lien I f Daten id>er die Dauer seines l'..\ils Di- . m leren
(Quellen über die Zusainmenkimfl, durcli welche iiiaii die Angabe Gislelierls kuii-
trollieren kannte, fuhren die Regletter des Kaisers auf seiner Rdckkehr von der
l'ntem<Iang nidil niH K ,,i lu li an. Gislebert liai wohl den Metzer Rischof mil
einem andern •t<^i«tli''l><*n Wünlenlräper vorwec lisell.
*) Audi eine Anzalil .Melzer Büi*{ser bdilossen »idi dem Zufje an. Anabert,
hist. de cxped. Frid. iinper., in Pontes rer. Austr. V, W u. 20.
*) 6. ep. Mete. 1. c. (Uli cnm cxacto biennio «ratiae imperalis »creniläs
• <nriMinii'<ne divina Hittllisque tani principuni qnain aliorum supplicationibns reddita
luiüscl rednt.
*i G. ep. .Melt. I. <■. sed minime ad dnplicia restitulu». «Jui enlm vinum in
rcllariis. fromentam in horreis alioque habnndanter bona Uiseedcns reliquerat, ita
in reditu .suo evacuata oinnia el pciulus e.xliausla invenil, ul mrsus cum redivivis
vacare niris et lal)orit>ns oporieret et ad (iinniuw qne humanis ncoessaria sunt
Uüibus adfjuisilioncjn quasi de nuvu accingi.
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— 42 —
iiikI der Uin-^rci sdiafl <iiii llci/.cn ' i. l'm die Millo il<'s .laines IIW
ricl' ilin daiii) die Weihe seines neuen Mi'doiMiülei) nneli 'Irier. Ko!-
iiiar. der vom l'apsi auf den \2 Kein nu IIS'.) iiaeli Rom vojyeladoii.
sieh niehl ^M'slellt halle'), war daiaolhiti eiid;riiUi;r heH'iti;^l worden;
(lei- Kaiser halle .»^einerseiU» daraul verzielitel, den liegcnkanditlalt"
Rudolf atirriM'ht m erliallen. Hnûe Teile einigten »ich fiber eine Ntih
waiil. IHeKellic iiel ganz nach kaläerliehem . Wuntïche aus, indrai
der KanKler Jolianii aus ihr Iiervoi'ging. der Herbitt 1189 den Trierer
Krzictnlü liestieg. Ende Juni oder Anfang JuU^) 1190 fand seine Weihr
»tatt ; Erssbiscthof Philipp von Köln und Bisi'hof Reriraui nahmen die-
selbe vor.
Von TritM" wandte sieh lierlrain nach Mel/. /ui iiek. Miel- w ird er am l»
«he Tranerkuiidi' vernonnnen hahen, weN-ln' im Novendier*) de«^ .Inliiv-
duieli l)<'nlst |ilaiuis (lane y:elrajien wnide. du- Naehriehl von lieni am
10. .hini leiii von der ileinial erfol^leii Tode d<'s preisen Kaiser-.
Durch imwandt'lbaie Trcuo gonou Friedrichs h^ohne. die ihm auf dein
lierrscherlliron folgten, liat Bertram sein Vergehen gegen den Vater
wieder gut geniaeht.
Der neue deuts<'he KOnig Heinrich VI. lialte die ersten Monate
seiner Regierung dajsu benutzt^ utu natth Möglichkeit die Fehden, welc^he.
die Ruhe des r»et<-hes yteralirdeten, ZU 8ehli<-hieii*'M, und konnte nun daran
douken, nach Italien m /iehen. um die Kais(M'kroiie /.n erringen und
in das Erho seine r neinahliQ Koni>taii2e. da;) unleritaiiîiche Xomiannen-
rcich. ein/uxi»'hen ' i.
Hertrani liai ;h> derii vrilHtf niissjiUicklen Znjre (!e- K;n'>-er- nicht
l»MliïeiH»iiimen. Nui eiumal waiiieiid dessen Abwe-eiilu il -t lirn v. ir
lim .sein Hisluni verlassen. Am 29. Au«rust UUl weihle lierdam z.u
Köln einm Altar den Heiligen (icreon, Peter und ßlasiiifi*). Dank-
barkeit gegen da» Stift, das ihn cinstt aufgenommen, imd Mangel eine«
«f. Iii-;:.
■■^t cL ,She«pr.-H. ItiO ff.
*} cf. Sr1i«iïer-a ItiS; Kuubaeh, Die Keichspolil. der Trier. Krzb., Teil U.
Erzbisclior Ji>1ianit I. I^rogr. d. Gymn. zu Trier IH^^ p. 6.
*) ct. Gurz, .Miüelrhein. Regesten II, 181, Na 644, und Rosbach II, 8 a.
Anm. Tl.
») Chrtm. rep. Colon. 1. c. 148.
') cf. Tucche, Knis. Hcttir. VI. Jolirbttcher à, deutsch. Gesch. Leipzig 1H87.
p. 117 fr.
i f. Tnorlir 127 (T.
.\iJiJ. S. Gciüuais. btliuUiUäjjb. Ucr Kulu. Köii. thiun. icc. Waii/. ;KKi. »t.
üben p. 'Mi, .\nin. 8.
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— 4a -
7MV WciilO Ik'tiigU'H reichen aus, die lîei-e 7m «Mkläreii. Ivolii halle
niiinlifh in jenen Tasen seitren eiuenen llnien nicht in den Mauern;
Kr/.!i!-i hol' lMiili|)|). voHsländi'^r nnl <len Slaufern ansi*('-«.liul . war mit
dem Kais(M' na< li llalieîi iir/.uiicn, dorl al)er am IH. Auprusl lIlM'i vor
Neapel ge.-^torbcn. Ahm konute m der Venuulunji ^jefüUit wertleii,
das9 Bartram nach Köln geeilt sei, um bei der Neuwahl Mr den be-
deutendsten deutschen Erz^tuhl bestimmend einzugreifen. Doch konnte
die Nachricht vom Tode Philipps» zu der Zeit, da Bertram gen Köln
aufbrach, unmöglioii schon zu ihm gelangt sein, zudem widerspricht
einer solchen Annahme ein ansdriu kht hes Zeny^nis. wonach jene Kunde
erst Anfan<( f-?ei)lember nach DeuL-^chland kam'). Aber «r«'sel/.l aueh,
lierlrani wiire wirklieh nach K«iln pe}:an|ien. um seinen Rinlhiss bei
'»iner Neuwjdi! "/eilend /,u inn' li' ii. z t w r --cn (iimslen. der kaiser-
liclien Sache oder der fürslliriien < »|»j)t>.siiionsparlei. er damals einjse-
Ireten wäre, das kunule nicht zweirelhalt sein, (lim/ijrh hat er sieh,
nachdem er hart seine Ttitreue tie;ien den Kaiser jxeldisst. von seinen
Irühern Genosst^ii abgewandl, ist zum Freunde des jungen Königs jie-
worden. Sein Streben geht jetzt dahin, Heinrichs VI. Plftne m fördern,
in dessen Interettäe zu wirken. Des Staufers Sache ist fortan immerdar
auch die seine.
Dem aus Italien heimkehrenden Kaiser eihe der Metzer Bischof
sfifoit entgegen. Noeli im Jalire lliH linden wir Um am 29. Dezember
zu Ihiirenau am kaiserlichen Hole^). Mit diesem zog er um die
Wende des Jahres weiter nach Worms. Vor al'( m jnll c- hier id)er
die NeubcïteUung einer Reihe von Bischoliistuhleu eiiiu iijiläciicidung m
Irelïcri.
So hallen in Lull ich nach dem Tode des Bisdiols Kudoll" di(î
Aiiliäiiger des (irateu von Henne^au den (iralen Albert von Hellest,
die brabantifiche Partei dagegen den Bruder des regierenden Herzogs,
Albert von Brabant, als Kandidaten aufgestellt. Letzterer war am
8. September 1191*) durch die Mehrheit der Lûtticher Wählerschaft
;siim Bischof erkoren worden. DieHennegaucr gaben sich jedoc^h mit diesem
n<>sullat nicht zufrieden und wandten sich an den noch in Italien
I) Toeehe 800.
-'j Kurz nach (k-r Walil .1rs Lütli. lK-r niscliof* .\li)e[t .Ii - im 8. .Sopl. 1191
(,cf. Toeehe 215». .Vinn. slatlhallr. Vila Whvii] opi. Leud. cp. 2. S. XXV, 1351. post
eieclionem consedcrat ad mcubam iiovus clectus cum subito saper
mensam nnntius Iristis venit dicens decessisse in Apvlia Philippum arcbepm.
Colon i t-n SM n.
Gislcbcrl « liron. Haoon- b, S. XXI, ôôô.
*) Tœclifc
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— 44 —
woiloiiflcn Kaiï^pr. \a<'}KloTn sdinn joiiscils dor Alpon Ilcirin'rli VI. dm
AlIxM't \on lîcicst. <l<'tn (»lu iti! <f>it)Pi- ( JcnniliHt! iinfl iNinHlnialcii der
villi jolicr piit slaiiliscli «ro.-iuiilru h* uuejfiuiisriieii l'iu tei. mmmc l'iitcr-
.sliU/.uii;: zii^jrcsii liort. -;i>lll»' nun AnCaiifr «los Jahres 1192 zu \Vnnn>
in fpiorlicluM' Kcklisvf'rsanimluiijî der cndgiltigr bpnuli t'rfolgoii. Eiiur
Anzahl (TPit^tHier Plh^tra, xmler ihnen aiidi Hii«(*hof Bertnm, wnitle
die lTrtffl$if}|]liinfc flbertrageii. Diese f^ben at» 13. Januar 1192 Üir
einrttintniigeiji (iiilaehten dahin abM, danst Albert ran Brabanl niHit
{(anonisf'li gewSbtt sei, und der Kaiser das Lütticher Bislum nach
.soinem Ki nu^ssen überjceben könne, wem er wolle. Wider Erwarten
fiel llciiiriclis persönliche Kntsclimdunp ans: Albert von Relest wurde
trotz der ihm «roiiiachtcMi Vcriicissinifrcn iihor</ai)}ren. Tni Beisoin d^r
Kiirslen. weN-hc das rplcil <rf's|>rochon ^ ■. îi<i|i flor Kniscr den Propst
Lothar von llochstaden auf den eilrdijilcn Mnlil, tu der Hauptsache
durch die iM)lilis4rlien Vorteile, welche eine solche lie:<el/.i«ig 1k4, be-
wojjen.
Von VS'^onn» wurde «k r kaiserliehe Hof zu längerin Auleullialtp
nach Hagenau rerl<^t. Ant'h Bertram folgte liierher, wo er alsbald
Vinn Kaiser ssu einer poHtiwhen Mis«.sion an den l'apst verwandt wiinle.
Die Beziehnngen Heinricrlts VI. zur Kurie waren schon Iflng^t nicht
mehr die befriedigenden, wie zn Beginn seiner Regienmg. Der deiitsi'he
llerrscher halte nach seinem lujjihieklieheu Zn<re vom .lahr 1191 die
Krolterun^ des normannischen lleiehes in l.'nterita!ien und di*' Bej^ili-
jrunjî Tanereds. ties dort erhohenen einheimisclMMi KiMiijrs. keinrswe?-
an-- "^cinem (îesichiski'eise verloren. Hempo'^'ennhnr waren die Hostr*'-
huuifen des l'apstes darauf iif'ri» !tlt'l. einen so <£elaiirliel)eii Naehlnini.
wie den slautischen Kaiser. \*ni Lnleritalien leriizuhahen und deiu
Küni^ilinn Tanenvls tnr)<ilie]isi Vorsehuh zu leisten, 'l'aîiered war seil
dem Abzüge Heinriciis vom (.«Ifick b4';iün.sli{rt worden ''t. Im kleinen
Kriege hatte er die vom Kaiser in Italien znritokgdass^en Thipiien
bis an die rimiischc Grenze zurlU*kges<-hlagen, die von den Kaiseclit-'h^
besetzten Kastelle und Burgen halten sich iluu ergeben mAssen. Gaox
Apulien war für ihn wiedergewonnen^ bis auf das einzige Kloi^^
Monte (Uissino, das von dem kaiserlich gesimiten Dekan Adentdf tw
Ctisleli. 1. c. Ô77. doiriinus iinpcralor super disourdia vlertitniis senfn''-""
!i pt incijiilms i it. Uiiu<t »initicin juiliciuiti «lniiiinn llnint^ni (Ailoti- i'W*'
iloiii. (iunrui'du Mayunr. ai( liL-|)ü. cl dum. Jolumni Trc v. aiclii-pt.» t'l Alonä^i^"*"'^"'^'
Mclensi, TuUciuti elc. tpisiopi» <H>iiiiiii«i»uni e»l. SentenÜiun autem Uca^ "If"
pi-oluUl, et inde allo» oiiines sequaces liabuit elc. cf. VAimn. reit. Vjolm- 1-
'-■ ('^\>Mk 1. ('. siiIj lesüinonio pracdicloruin pnncipuin.
\i rf. ÏKKviic 310 ff.
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— 45 —
< .a.-i'ila in Vtn tK'hiuîi <i*'*^ al)\\ csoiiclcn Ahlt-s jirliallcii \\ ui(l<''i. Hier
/('i«/toii alsljuld <lii' S\ iii|ia(lii(ii dti Kurif fiif iliV Sa< li(' Taiu rcds.
(:t)k':5lni m. furiU'rlc di'ii Dekan auf, »las Kloi-U'i- zu iiU'igcbei), mul
spmdi, als diesa' KiHi w('i<;rr t(', über ihn und die tapfem Mündie die
Exciiiiuiiunitiition aus und }m»1<^1<' <las dein Kaisc^r \mw Kloster mil
dem Interdikt*).
Die Kunde von diesen Vorgänfn»n erreichte den Kaitter zu ilajirpuau.
Heinrich war über die iler Abtei ziiu< r«i/le Unbill heftijf mfirnt und
hcHliiiiniU' liisrliol' |j«'i liam ein Zrii^riiis von Verl raiien, welches
der Kaiäei' hi ilm und y-vinv polilisclicn Fälii^kcilni si'lztc — dazu,
mit (lern V<ij;tt' llcinrirli von linnobiui; nacli Italien zu zielu-n iin«l
»lern l'apsle VoiiiitlUmjien /n uiadieu. Niclil wcrti-j sei iler Kaiser
erstaun!, sc» besaute (la>^ >rlireii)en M, vv<'l<-lie> lleiinicli VI. am '2\i.
K«'btuar 1192 von Hajrenau aus au Kurie sauilte. iiber die He-
JuiiidlujJK iivä treuen Klosters Monte (^l.■^sill(), utiW «las um so mehr,
uiî< dasselbe ran jeher xnni Keiche ifehört halte. Ileinrit^li wies «iarauf
hin, üass er seit Anbitginn seiner Keinerun^e stets danaeh getraehtet
habts mit Wom in Frieden und Freiuidschaft stu leben und benacli-
riclitigtc den I'apnt. dass er Biseliof Dertrani und den Vojct von Hum>-
burg an seinen Hof sewie, in der Ki \\ arlun«ï, dass auf deren Mahnungen
iiin der Papst den g<>tEeii die Abtei jseföllten Spnu'li rOeitgiliifcig
niaehen werde.
Selion rie^fcten sich Bertram und sein Heirlfiff i- zur Heise, da
etiiU ihr Autl)rin ii um eini;/e Tajre V(Mzr);zeruu<» duich die Ankutin
eineij päp^stlicliea (Wsiiadleii, des Abtes von (Liisaniari^i. Der.-^elbe
»j Ann. Casiii. S.S. XIX. 'Wh: llv- .unliis (tormano a. IHM. 32ü.
*| Ann. <la>iin. I. » i 47H7 (Srhrnhen Jivinriclis VI. nn (UUeslin Iii.).
»> .Sl. 4737. cf. T. M * In- ;ü2.
Der genaue TiTniin fitr die Anknnfl iIi^m Abtes ist nn» ttk'hl ni»crltf fcrt. Nur
»jvicl ergiebl nuh mil Si<li<'ilH it, «inss «ic vor i\vu\ 11. Miiv/. lli»2 »'r)i>l;jl isi.
weil m '''"Hl von dioNCin Iii;-«' <lali«'i'U n Ht n 'i- llciruirlis VI. an l'apsl ('.ölt slin III.
v»m »1er Autnaliiue dva Abtes um kaiscriu li» n itolV und ilcr l-a-lviÜKUtiK ttcuicr
Aaftrü^e gesprochen wird «St. 4741). Toertie ää6, Anin. 3, vermutet, âam der
Abi vielleicht sogar schon hri den Scenen in Wnrnis am ttt. Januar tVdè zugeffcn
^»•\vfs«Mi Das i-i ui !il 'ii iM-sIrciliMi. Ans <icni fnliail «li-s kaiscrl. l{ri<'IV-,
voui 2i). februat- ir.rj Sl. 47:{7' düritf violmclir zu «'iitui'liiiifn x-in. ilass; du-
Ankunft tlev Abtei« bei Hufv er»l nacli «iiescm Tag« crfoij^t üci, weil in Uic-äciu
M^clireiben von der Anweacnheit des Ablet« and seinen AuftrS^cen mit Iceiner Silb«»
^.'«•sprurtien wird. Wärt" ili<' Vfrliandlunj; mit dt-m Ablc schon vor den 29. Februar
■j.^fnlleM. so vermag man jcar nirlil ein/.iiselien. warum die Antwort des Kaisers
aul die VurschliiiîC des Papstes erat einem elf Tage sjiiiler als iler er:slc IJrief
erlasMinen Schreiben anvertraut wird. In dem zweiten ^clireiben bezieht sich der
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— 4Ö —
l»ia( lil<^ ein Si Iit s -lifii. in wclrhcm sich dci- l'upsi hcioil ("'kUirl*' "Ion
Fric'ili'ii /wisclu'ii (Iriii K;u<ci- und Kitiii^ TaiK ri'fl zii \ ci iinllclii falls
sii.-li (liT Kai>('i' liifM/.ii li<'\v("/»-ii las.<r, iiixl liai, ilim <liii<li tli'ii
Abti('san<lt(Mi al^ <liiiv!i IJriclV seinen Kii1m-1iIu-;s kiiiid /n Ihuu').
Dor Ivaist r wies da« Atierbiolen ('^ilosîtin.s rundweg ab und ver-
l>at mil jede vreitere Krörtenini; der Stti*h<>. Er gab am 11. Mfl»
1192*î dein Papst zur Antwort, er boanspniche die pec*htinaj«!*i|f w-
worbene llerrKctiafl üb<»r das wider alle« Uechl von Tancred nsiir)>ierl4'
Königreich Sizilien ohne jeden Widen«pnich, und nur dann, wenn iJ»)
der Papst hiciin nnlersliilzcii wolle, ksMtne er dessen Beniiiliiingen
OiincliiiK-n. Mil der Vor("oljrmi<^ dieser An<felejienheit bt'lraute Moin-
ricli VI. elieiifalls IJerliain und den V'ijt von Miinebnr'^-. aurli herllioM
von Kiinsi)er;i sdllle hei den VcrlKiiiüiiuLü ii milw irken^i. IVm- Kai-^or
bat (bMi l'apsl, /n olUteiei- ! !> ■^|»ri'riinniî nut -eaieii ( îesaniiien \ i(eil>i>.
Orvielo culer einen aiuinii l'lalz des röiniselten Tnst'icns anfzusn< !ieii :
ilie Delejiicrleii solUen imvtT/iijrlieli an dt'ii j);i|)stlieboii Huf abgehen.
Wolciien Verlaur die Mission gernnrnnen. ist um nidtt bekannt.
Dom WiinsH'he den Kaisers, tnil dessen Gesandten au^t$)erhalb Rom»
xunanunenznlioinnicn. hat ü^leHliu HI. anscheinend nicht geMilirahrt^):
es ist jedoch leicht möglich, dass in RQcksicht auf das hohe Alter de!^
Papstes Heinrich VI. auf die Fordening, die V»'rliandlnny;en an einwn
andern Orte als Rom zu fîïhrcn, verzichtet hat*). Auf das Verlangen
Kaiser auf das «'isli- Ans dfui orston VOln F( l>r. kann man si lilie>scn, da«
H»-'r;Mii sofort alijrcsandt weiden soll: daranf doiilcl «las i'iäsens ilivi^nin"-
i)ut-li noch ni*i 11. Miir/. sau'l llt>ini'ich. da»» lieiiraui und äciii Hejileiter unvta-
zKglich abgehen italien n\mn incontinenli ad pracsentiam veslram destirunnu»'-
Ks itjt aliH) eine Vensiitterung der Abreiste der Delcjrierlcn eingetreten, die oben
(In !nr< !i e!i''1rHi'leri. dass. als Iterlr. sieh selmn /.in- Kalirt ansrhiekle. tior
unluuj^te uad lU-rlr. nun Kefeld erhielt, auch die Anlwurl dta Kaiscrti auf die
Antrüge de« Papstes zum Gegenstand »einer Erörterungen bei der Kurie m machen.
Die Beratung mit den Fürsten und die Abfassung des zweiten Schreibens an den
l*a|isi nia( Ilten <'s dani) noii'^. das» die Verztigerung der Abreise der kaitterlirhei)
(iesandlen emiu^e Ta^«' dauerle.
1) St. 4741 tAulworl des Kaisers auf du; piipsll. Vurschläjtei.
•) ät. ibid.
*i St. ihid.
Die Url(. de» Papstes sind in dieser Zeil alle in Rom aattgestellt. cf.
Jalïé-l..
*) Tnerhe HtH blllt es fiir sehr nnwahrseheinlicb, dass die Zinamroenkniift
wirklieli statl;;erunden lialie. doch Wühl ohne (nund. Oh. wie Teet lie :îl4 ver-
iiuilel. die Fl eilas-^nn;.' der Kaiserin aus der (iefanuftiseliaft Tanrredb vielleuli:
etu Krfuly der (iesandl.si hall Meilr. gewesen, uiu.sh a\s nU ld crui'isJieli dali'U-
tfostcllt bleiben.
— 47 —
(Ir^ Knf-o!<. fier Pn]i-t -nl'r '[';iiicr(»<l .«irinon Srhiilz o?)lzi('li«'ii . i^l
('.ölo><tiu, wie (las tlt m /u^i«- *U-i kiiiialon iVdilik cnlsidoclicii riiiissl<'.
iiichl eiiijr(<;raiiiî('ii. N'orli ini sclhni .lalirc \u'>< n- viclmclii' 'raii* it'<l
Iwnnlklj mil dcni uiiloritalisrlicn Rcit lic bcleluit'U. l-]s rigit'bl .sich von
selbst, dass bei dem hartnäckijeon Widerstand, weldieii die kaiser-
lichen Forderungen bei der Kurie Tanden*), die Anvre.senheit Bertrains
am pApstlichen fiofe nifht von langer Daner gewesen .sein wird. Den
jEenauiMd Zeitpunkt »einer Rückkehr nacli Deutschland kennen wir nicht.
Arn 14. .hmi 1192 ois 'ii* n Hertiaiii daim iiocli rimiial am Hofe
li'iniiflis VI. zu WiiiipIVii - ). Da wird er über wiiic Heise heili-litel
lialuMi. Voti dort hejfal» er sieli in .'^ein Tlisfuni : am lU. ,lnli tiikiiiidel
er -«'linn in .Melz't. !>i" vtM'liitllnismii' -r«/ •jT'o--f Anzahl seiti«f uns
ans it<'ni .lahre 1192 idu i liel'erlen l'ikuiideu'i /A iiii. dass widn» iid <les
Mischol's Ahwesenhf'il von seiîjem Spren^jel die (î<'schrd'te sich an;.'e-
hiiull hallen. Die KHe(h;,Minji derselhen hiell ihn während de.s HesU'.s
des Jahres 1192 in f^eineni Ki^lum.
rnerä<*htltterlich treu stand er zum slanftsclien Haiute, als sich
im Heiben .lahre 1192 die deutschon Fürsten ge^en des Kaisers HeKinient
auflehnten*). Die egoistische Art, mit welcher Heinrich VI. im iJilticher
Wahlslreil entschieden hatte, und die herrische Weise, mit welcher er
s<Mnen altsjthiiisiisclieii W'imsehen Geltung zu vors<*halTpn yuehte, halten
rnzurrie<ieidieit jreireii ihn hervorirei-nren. Die Krinordniif» des Lütticher
Kiekten, Alheii v(hi nt;ih;inl (24. .Novemher 1192», deren Aiv-finimu
man dr'ii» Kai*;er zu > lioh. war das Si^riial zu (»Heuer Km|»(»ruu<i ^ Itiicli
breitete sii-h dci lliuid ;fe<:en den Staulei' aus. .Audi Mertiams .Metri>pnlil,
Johann von Trier, zjihU(ï wahrscheinüeh zu den (lliedern der Oppt>-
ifition'). Bertram selbst ist mit derselben in keine Bcrührmiü .zetreten.
') DüA übur Moule (la^äiuu vertiän^le Ink'idikl wuidu ullcrdings uufguliuljcii,
dfwh geschah das ( worauf «rhonTocchc fiVi Iiinvreissti auf Verwendung des Kardinal»
Jfih. vrai Salemo, der friilit r .M5n<>h in jenem KloHter jrcweüpn war. Ann. (tasin. ). c.
*^ R. Zcujrc in St. 47.')r)ii.
•) Heg. W2. MeU als .\ussU*U»M t crgiobl hu Ii aut» den mlmlUicliea IJc-uehuii^en
der Urkunde.
*) Heg. H2-Ky.
' <-r. Tocclic 232 IT.; U. Martens, die .\tm. Reinhardabrunn. als (Quelle für
d. üescti. Kaib. Heinr. VI. Dunzig p. 21 IT.
*) cf. Toeche SAO; nosbach II, 12 hfltt Toerhes Annahme von der Teil-'
nähme Johanns an der Frirsiencrhcbung für nicht gcrcclitforti^t. Kino Spannung
zwi.sclifn .fidînnn lî. in Kaiser iiiDsk aiuh or zii^'ciion. AnITallond ist jcd<'n-
fulb, dans ein Kr/.biaoliof von Trier 7 Monatu lang nicht am kaiserl. Hofe (nncheini.
Roab. meint allerdings, ein ErzlnM*l)of habe anrh noch andere IMlichlen gehabt, al«
dem Hofe naelusnreisen.
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— 48 -
Keine Quelle beiielilel ilavoii, das.s er, der im Jahre 1187 «) WdM-
srtbaflUeli ttenen doti KaiKer Kmnt jroniaHit tiaUr, dH»siiuil i*ifh im
Bunde gnfiim Heinrirli Hn|{es<'iiloss<eii hütte.
Uli Friihjfthr eilte er ini Gegenteil mi den kaiserlicben Hof
nach Hagenau'). Dorl weilte damals der englische König Ri<'hard Löven-
herz in der (lewalt des deutschen Kaisers. Die (lelanijennahiiic jtw<
Irenen l'arlciy^änffPrH der Wellen halte Ai-i l iirstenerhehnng, noch (In'
die Wallen erhöhen waren, die Spitze al)<iebroclien '* ). Die Fürsten eilten,
sieh mit f|f in llerrschei' wieder an^zn-:r>htien. Dahin zielende Ahiiui« Inin-
•icn. sowie Hth he id)er die Anslosun;.' Kichards, hildeten <Ien Haii|)lu't'?<'i>-
sland der auf <len lh'iehsta;j<'n dieser Zeit yc|»llo«tenpn Hospr^H-lniii;:«!.
So Ulli dem Ta^ic zu Boppard, wohin Ende April liertram den Hof
l>e|ilettete*). Von dort ist er dann naeh Metz surückgekelirt, weidift«
er erst im SpiU»oniiner <les!«e1ben .1alire$< verlies», um wiedenim beim
Kaiser 7m ersc^heinen. Am 15. Augtisl 1198 IrelTen wir ihn xii Wonn^i-
In der HaiipliMicho wurde auch liier Uber die Freigebung des
lisehen K('>nijrÄ verhandelt^). Wir sind ühr-r ilie Kinzplvorjtäiis^'
diesem W(»rin8or, wie iiherhanpt anC (h>n Keichslagon des Jahres in>.{
sehr schhM-hl unterrichtet, alh'in auf die Zeupenunt^'rsehrifteii in «Ifn
weni'/en erhalletieti l'ikiindcn an*;ewiesen. sodn-^^" wir wohl fcstslHIcn
können, wer /.ii'jc^k n 'jrw r-iii, ahcr ni<-h(. wii- ih-i cinzcUie [reli'i"''''-
Wir können dctnnat h aa« h kein rricil ilartdici ai<K*'h^'i>- ■>) wclcli^in
Masse IJeitrani in die Verhandlun;çen ein^ïc^riiïen. .ledenralls sieht ^
fest, dass «ein Aufenthalt bei Hofe diesmal nicht von langer Dauer
war; am 31. AuguMt Iftsst der Metzer Bischof wih nicht mehr in der
Degleitmig des Katüer» nachweiüen '). Wir linden ihn erst wieder Eaéf
Januar 1194 bei Heinrich zu WQrzbm^').
\ach(h'm am 4. F»>l)ruai' 1194 endlich die Froilassium
liscben Kimi'^fs ans der (îeran;.'ens( han erfoljjtte, hlieh dem Kaiser.
er seine italienischen IMäne aul'nehmen konnte, nur noch id)ri;i, Wiii''"-
welrhe inzwischen in Niederlothrin«i('n ans;zehi'ochen waren, zu «;rlili'l''
ten. Doli Anlas.s für di»'s<'llH'i> l>t»l wiederum die liüHiehH- liisilx'^'''
>j II. /.cuKO 11Ü2. Apr. Ô. in .si. 480.'» (.Sl. 4HÜÜ, OH, 09 «»Ime Ztug"?«. ^
rerdftohlip).
•: v(. 1\h'c\h' I. <•.
■■i, Kern . Zi-nge im Apr. in 81. 4810. cf. oben Anin. 1.
*) St. 482«.
»» cf. Toerhc m ff.
V Iterlr. /.ougr 1194. Jan. t9. in Üi. 4HHi.
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- 4» -
wähl h. Dnrch dio brabaiitischc Partei war im Oktober 1193 Simon,
der !44H*h)(zelinjiUirig<» Sohn des Herzo^çs von Liinlniiv, auf den Stuhl
eriiobcni. Obwohl Kamlidat der Hlaaferfeindlicheii Fiiisten, war Simon
fleiMMX-Ii von Heilurk'h VI. bcsliUi'rl woi-deii, weil «licscr i-ininal Bc-
>'opumis lu'jfle vor (»inor neuen Eiiiflaing der v\>vu vvsl hvniWv^lvn (){v
|M)siti<)fi in Ni('<hMlolliriii<r('ii, s(nl:uin, \\<'il iliin danin la^^. da^^s das
L(»M M d«*s enudisrlicn Königs siclior di<' (îohictc jcn<'i' Furj^lcn pas-
>UMtn k»»nriU'-). Wieder aber 'ju\> -i« Ii di(> bennoi^aiiis» he Partei de.s
Dojnkapilels mil df'iii llesidlal im hl /airiedeii, protestierte in Aa< lien
vor dein KaisiT geijen usinions Wald und Inve.slilur und legte beim
PapMle Appellatioii ein; ihre Vertn^ter, an der S|Ht;se der Archidiakon
Al))ert von Kuik, be^mben iti<-h naeh Rom. Wülirend diese so dein
Papste dl« ËiiUsclieidunK anheinistelllenf griffen die weltlichen Führer
der F*arteien, der (iraf von Fkindern und lleiinegnu luid der Herzofr
von Mralianl. zum Schwerte. Der Kaiser snclil»' die Fehde îîwiMehen
den leiialliehen Fiirslen beiznle'ïen. Tin Mitte Apiil 1194 war er in
Aa' hen. wo sich au< li liertrani, der naeh ileni Wûrzburjîer Tajîe î<ein
Bisltuit u ieder antV(-il' lit Italte. bei Hofe einfand '' l.
Von Aaeiien .^et/lc Heinrich VI. seinen Znjr fort nach 8. Trend,
wo er di(» <îe«rneriseh« n Fürsten von Flandern und lirabant vor sicli
rief ) und eine längere Waffenruhe, die l)is zum 15. August währen
:mlUef zu stand« brachte. Ob der Metzer Bischof den Kaiser nach
S. Trond begleitet hat, ist aus den Quellen nicht ersiehlUch. Wahr^
itcheinlich bt llertram von Aachen direkten Weg» heimgezogen^^.
Dem Abzage des Kaisers nach Italien stand nun nichts mehr im
Wege; am 12. Mai 1194*') trat er von Trifels ans die siegreiche Fahrt
an, auf der ihm die Frobei unj!; des nach Kimig Taucreds Tod |20.
Februar 1194) innerlich «rescliwitehten Normannenreif lies ixelan^r. Erst
iiu .linii 1195 betrat lleinrtcli w n-dcr die (|enf--( hcn Caiie'). Auch an
diffieni /ii'je naeh Italien hat l!i iti,im niclit icilui iioiniiH ii.
\h_i vom Kaiser /n S. Tiuiul vermittelte \\ allcMsliUslaiid war von
den .streitenden Fiuteien nicht eingehalten worden. Schon im Juli
•/ (^«icileii fm dieselbe: lus^k'l). »hn»n. Iliinon. >. XXI. î>iiîi , Ac^ul. .Vun-ae-
rall. siCniA rp. LecMi. ibid. XXV, IIB; Heinm .\nn. ibid. XVI, (Sil; Sieeb. (Umtin.
Aipiicinrt. ihid. VI, 431, Aber »ic Tuedie H07.
* (iislcl). I. r.
*i It. Zeu|iu in .SL 4Uô4 u. ûô.
4| Gideb. I. c. «m
SI. 4Kôf>'r)8 4ihne Jtcugcn. St. 4Krii9 oracbrint Kortr. nirbt mclir aU SU^ugo.
•i rf. Toei iic :m fr.
St. 4a&3; rf. TiK'che HÖH.
4
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— ßO —
11Ö4 b^nn der Hader aufs neue*). Besonders stark wurde die Ver-
stimmung, als im September*) Albert von Kuik und seine Begleiter
mit günslifrem liescheide von Horn zurückkehrten. Den Erzbischöfen
von Rheims und Trier, des letzteren StiliVatianPii und dem Hi^'hof
von Cambray war von f'ölesti?» HI. der liffVIii ^'ew duleu, bijnoi» zur
Abdankung von seiner W indi- aulzufordern ujid ihn, falls er sich nicht
fiige, zu excoumiuuiciereu ; uii Liitticher Bistum sollte eine Neuwahl
Torgenomm^ ynmtém. Da Simon trots der MahnuDgen nidit dann
dachte, ▼om Stuhle za steigen, kamen Bertram von Mets und dk
Obrigen vom Papste mit d^ Vollaehung des Urtefls beauftragten Me-
tropoliten und Bischöfe dem päpstlichen Befehle nadi und beteften
Simon und dessen Genossen mit dem Bann*). Weil Simon sidi troti-
dem in Lüttieh hielt, fand die angeordnete Nenwali! in Xamur sUU
(November 1194J. Aus ihr ging Albeit von Kuik hervor. Damit \var
die !?nhe in dn« BistTim noch nicht eingekehrt. Vielmehr wandten sich
beide Ki wühlte imch t'ininal persönlich an den Fapft, und ei*sl der
während der Vci handlunj^tMi in Rom erfolgte Tod Simons (August 1195ji
setzte Albeil in den Besitz semer Diözese*).
Die Excommunication des Lütticher Elekten Simon ist das einzige,
was ms von der über das eigene BiMum hinausrdchendeii Thüt^terl
Bertrams in den Monaten der Abwesenheit Heinrichs VI. von Deutsch-
land fiberliefert ist. Verläuft doch in der Regel, wenn der Kaiser io
Italien weilt, das politische Leben Im heimische R^ch um vieles
stiller, als bei Anwcs. nhoit des Herrschers, wo schon allein die Pdicht
des Besuchs der Hei* hslagc eine regere Teilnahme des Bischofs oder
des weltlichen P'iirsten an den Beiclisgeschäften bedingt. Die FOreteii,
welche sich der Hcn ialn t iiif ht angeschlossen, können sieh mit Mt^-^*'
der Ordnung inueiei Angelegeuheiten ihrer Gebiete widmen .\iirli
unsers BiM-hofs Fürsorge für seine Kircheii)ii n\ ioz wahicmi der Zt*it,
da Heinrich VI. jenseits der Alpen in Ansprueli genonuuen wai', bat
aasrächende Spuren hinterlassen^).
Nicht lange nach der Zurllckkunft des Kaisers finden wir Bertram
wieder am Hofe. Ende Juni 1195*) langte Heinrich von seinem glor-
1) Gisicb. I. c. .587.
*; Gisicb. 1. f. muDse Seplcmbri; Rein. aiin. i. c. circa AugUätuiri.
Gisleb. 1. c. 588, Z. 41 ff., 689, Z. 88 ff.
<) cf. Touche 308.
( f 101, 102, 104, 105.
•j Ann. Marbac. S. S. XVII, UKJ.
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— 51 —
reiehen Zußo in Deutschland an, schon am 19. .Inli bc^rüssle ihn der
Metsaer Bischof in Womis*).
Fast ein voUes Jahr ist Bertram dann nidit bei Hofe erweislich*).
Den Kaiser beschäfl^(ten während dieser Zeil Tomehinlich die ROslun^
gen SU dem Kreuzssuge» den er Papst Gölestin III. gelobt hatte'). Um
die Pürsten für diesen Zug m gewinnen, berief Heinrich im Oktober
und Dezend)er 1195 die «rossen Reichstage zu Gehihausen und Worms*).
iitTtrani fand sicli hier nicht ein. Wie er \u dc-r TfiHt .<i)äl(>r nirht
mit nach Italien, von wo ans die Kreuzluhrer nach l*alii<tiiiii üIkm-
setzen sollten, ^ejoinpen ist, m ina^r er vrni vornherein t'nr sii h auf
die Teilnahme an dieser kriegerischen Opcialiua verzichtet liaben, der
Ueäuch jener beiden Ueiehstage von seiner Seite unnötig gewesen sein *).
Die Gründe, welche ihn von der Beteihgung an der Fahrt zu den
heiligen Stätten abgehalten haben, sind uns nicht bekannt.
Aua Opposition etwa gegen Heinrichs grossen Plan, die Krone im
staiifbdittn Hause erblich zu machen und die unteritalisdien Lande mit
dem Reich /u vereinigen, einen Entwiuf, welchen der Kaiser gerade
in dies<'r Zeit den FTir-sten des Reichs vorlegte ist Rertrani keines-
falls fem 'icMicbcn. Denn da, wo er ^vie(]e^ in der Umgebung Hein-
richs VI. er.-^ilKMnl, zu Würzbui-g aiifan;.'- .\\m\ 11 OB'*), zeijrt er sich
als Förderer der kai.serlichen Entwiu fc Heim i< Ii errei' hU- liier, was
er wollte. Die Fürsten erklärten sidi für seinen Refornij)lan
Als Heinrich VI. von Würzburg an den IHiein zog, um gegen
>) Bertr. Zeuge in der Urk. de» Abtes vom PrOm. Beyer, Mittelrhein. U. B.
IL 181, No. m und in der des Kaisers. St. 4965.
*) Ohne Zwi ift'l ist ilii scr rinstainl 7Tim j.'itff*n Teil auf liechnung der
Cb«rlieferun|; m setzen. Lbei die näclisten, auf den Wormser folgenden, vom
Kaiser geludtenen Tage hm zum inrossen Reicltttage von Qelnbauaen (Ende Oktober)
besitzen \s ir 11 t'rkunden (St. 4966—06). Von diesen ermangeln 7 der Zengen-
reihe (St. 4956—58, (50-62, 66).
*) cf. Xoeche 374 ff.
*) et. Toecbe 889.
^) Der in Anm. 2 gemachte Vernich, das Nichterscheinen des Metzar
tlis< li..f>' niif Aon lîcif hs?n;rcn des .Inln > 119.5 zu erklären, it-t für die beiden
Tage von üclnliauüen und Worms unanganglicli, weil von den 1) uns hier !»♦•-
kannten, sieber datierten Urk. (St. 4967—72 u. 7H— 8Üj nur bei einer die Zeugen-
■ngabe f^t in den Qbrigen 8 erscheint Bertr. nicht in der Zeagenrethe. Seine
-Abwesenheit ist damit genugsam erwiesen.
«) cf. Toecbe 413.
') Zeuge in St. 4988.
•) Ana Reinhardsbrami. ed. Wegele 74; Ann. Marbar, S.S. XVII, 167; Sichs.
WeUchronik i^Repgowsche Chronik) Mon. Genn. C. C. II, 286. cf. Toeche 414.
4*
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_ 52 —
(tie tn<tr bcïtondcrH starke Urunifriedmheit mît «etiien PlSnen anziikAmpfi'n,
da finden wir am 17. Mai 1196 ßertram 211 1 ^denbiii^ *) nofhiital!: ao
i«eineni Hofe. war ilas letsste Mal, dafis er iiut »einem Kaiser zu-
Niiiiinciilrnr. Ilcrtram u'inji iia< li Metz ztiriUtk't. Heinrich VI. tml
im Jmii s»'in<-n «li iltrn Zu<r über <li(' Alpen an. von dem er nicht inehr
Iieinikehrto. Am 28. Se|>leiiibei- 1197 verschied der Kaiser: mit hmiumm
Tode /.errannen ?;eine külmei» P!rmo in ein NiehUi. Der Kampf zwi.'nAeu
Sluutern nnd Welitti lie'Aniii von in utMii.
Als NacliliilHci jïi-ossen Stauters ginjfen zwei Könijr«^ ans
schliesylitlieu W ald der Parteien hervor. Wegen seiner gros^^eu Jugeud
erhoben trotz sc^hon geschehener Wahl die stauferfreundKcheii FtirAtn
nicht F'riedrieh, den Snhn de» verfctorbenen Käufern, fcondeni tlmen
Hruder Philipp am 8. Marz 1198 in dem thttringi^^ie» MQldtiau«co
auf den Thron. Die Gegenpartei, unter de^ Erzbi^sehofs von Kûln
Führung, erkor am 0, .Inni zu Köln den zweiten Sohn Heinrichs «le>
I.ihvcn als Odo IV'. zum Kiinige'). Zunächst stand die Mehrzahl iIit
Heichsiinsten uid)edin>jt zu IMiilipp. Gelren seinen Kinplindun^îen hit
das staulisclie Maus, wie er sic^ ttnter lleinrieh VI. hfüiitfi:.'!. seluii
wir auch jetzt Mi*'-f |to(' licrtrani uni d<'s Staufers Seile. Wahrernl aher
in der Folj^ezeit niiinchi' l'in-lcii /.um (le'^enkrmi? nberjfinu<'n, aiidei»'
durch eine zwcuiciilii/c l'<tlitik .sich den Ki'u kcn ticiznhalteu suchteiu
hat der Melzer Biseliof unentwegt au l'liilipp lestgelmllen, sieh doHi
l)ä()slli(;he Drohungen in Heiner Anhänglichkeit an Philipp nicht wan-
kend machen lass^en'). jüntgegen s^einem Erzbiüchof Joliann von Trier,
1) Zwischen Mftnnheiin u. I{ci<i«lberg. Itcrtr. Zeuge in Sl. 499^.
5*. Ol» Kci ir. sich Kridr 115M; zuv KOitigswahl Friedrich^ des jon^'on rxlun ?
Iffinri« Iis VI., iwu Ii Krank fiiil Im';:cI)«mi, iiiuss hei dem Manjiel eines rtn-; h iieklit In n
ZeU}(ois»oä duhiii^eslellt bleiben. L>eider feltit iu llertrainti l rkundeii, tlie 11^^
in Metz attHgestcHt »ind (Reg. 116—120 1, jede Datierung nach Monat nndÎM*
sodaiN) eine Periode der Abwesenheit Ilertrains von Metz nach dem -l"!'
sirli in diesem .hilire niclil knnslalien-n, eine Meisr- des Hiseliofs nach Frankfuil
»icli daraus riichl erseliiies.sen libsl. lJuch isl es iunneiliin »ehr wahiwlH*iuiidi.
dasH H. dt>rl gewesen, weil narh der Angalie mehrerer Quellen ^Chron. l?nipffS>
S.S. XXUI, 964; Chron. reg. (Udon. 1. e. 159; Ann. Marbac. 1. r. a. 1190. pu 167:
Iteu'islf. de neu. imp. Mi^ne. I'atiol. Innne. III. T. III. a.l. 1025. N- 21» hi^i .«liv
dculselie Ki'ii slen <iem juu;i<-n Kiinij: lmldi|ilen. Kinso treuer A JÜiän^er Heinru lis \ l .
wie es Üerlr. war, wird bei der Kûnijîswuld von dc^äcn Sohne sclivvcrlicli i.i'-
fehll tiaben.
'} v(. Winkelmann. l'hili|ii) von Sch^-aben u. Otto IV. Jahrb&cher d. deal^lw
Geacli. Leipzig; l.s7:{ u. Ts. IM. I. Kön. IMiilipp. p. 6:{ ff.
*i Dojjejien j>tehl »1er Ciraf von Melii, AIIkuI von l)aii:»bui-j.'i von AiLf.ui^ at
treu zu Ottu und g«*)it nur gezwungen zeitweise zu l'hilipp tlber, cf. WinUt-
mann tlö, 90«.
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de^soii iinbesHinmtc Politik offen 7m Tag« trat'), xfthll Herlram m
den treiie^tcn Anhängern des Mtaufisehen König».
An Philipps Wa]il in MQhlhanscn hat Bertram sidi nicht beteiligt;
waren doch iiberhaupi die dort na<?hwei»li('h versammelt en Bischöfe,
mit Attsnaliinc des WonnsiM s, alle aus dem Ostlichen Teile de:* lieich»* ).
Zudem wurde Hertram damals aiiflerweili;.' in Anspruch genominen.
Die Herzovfiu von Hrahanl, welrhe für ifiron im !iri!i'/en Lande ah-
wesenflen Tiemohl das ller/O'/lnm verwalt^Me, war mit Lütticlier Kleri-
kern iif Streit «geraten, in dessen Verlauf sie sich versehiedener Ver-
^e w a lli^iu liefen pejren jene scliuldi^r «îemaelil halte. Die Koljre war, dass
der Disehof von I.iUtieh die Brabunterin im Oktober 1 197 in den
Bann that, bie me fOr die von ihr verursachten Scliaileii Oeniigthuung
leisten wi'irde. BiHchof Berlrani wurde iim die Vermittlung de:< ^wiütes
angegangen ; ihm gelang ^ am Sonntag Laetarc, an eben jenem 8. Marz
]108, nn weleliem in Mttteldeiit^tchlaml die feierliche Wahl Philippt«
erfolirle. in <ler Lullicher Diözese die Streileinlen auszusöhnen*).
dass da- AiKiihiMH wieder aufgehoben werden konnte.
Der durch die /.wies|)rdti<re Köni<zswahl erzeujite Thronslreil enl-
faclile nicht nur in Deutschland den Bün/erkric'/. aut h die Interessen
des Ausland«'s. vnr allem die Frankreichs und Ku^lau«!-. untdcti durch
jenen Hader h<'iiiltrt. Ks wai natiirlich, dass Knglainl, aut dess(Mi
Thron Ullo» Dheiin, Biclmid Lihvenherz, .sa.s.s, sich i'iu" Utlo erklärte,
mmvA sicrh der englt:$che KOnig von des Weifen Erfolgen in Detitseh-
hind die Möglichkeit einer energisdien Hilfeleistung in dem nie rtthen-
den Kri^e gegen Frankreich versprach. Die unmittelbare Folge dieser
'1 rf W:!Ar!i,. m u. •2(>2 IT. Koshii. li. I'.r/I). .(.»iiann, 16 IT.. 19. « Jub. wUnsclile
aua deia Knnilikte zwiHclien l*hil. u. deiii Vaysl licraubiiuliuinmen. >
•) cf. IW.-FÎ. V, 15 a. b.
'i lU'intTi ann. n. 11ÎI7. S S. XV!. ti.">3. rf, .\cj.'iilij .\iiicarvall. >jcsla e|>. Leod.
Iii. 7;^- S.S. X.W. ll<). - [>CT HiMausacltcr »icr lîcin. ann. in t]vn M oi (h-iiii. s<>lzl
in der ISaiidnote l..aetare Jerusaleiu = Mark. lü. Wie alter aua di>ii> /uüainiiieu-
Itange der Ereignisse in jenem Kapitel der Itein. ann. deutlich liorvurfceht, ver-
mittelt B. den Vergleich 1198. in wcicliom Jahre Liftarc auf den H. MSrz füllt.
.\r;;i«l. AnrfMf'viill.. ik-r etwa fj*! .lat'n n;\( Ii !i'tii liier ;j*'S( lnl(li'rlcii Kroi':ni--( -dn
Werte )>e^unnt>n icf. WaUvubacti, Deutziihl. üeäciiichtsqu. 11. und an dicsur
i^ldle im Obrigen die Hein. tum. anasrhreibt, verändert das Datum Laetare in
das anlieatimnite pmt aliquantum tempns. — Der Ort, an welchem Rertr. den
Zw itst s( !ili' l l<*t. ist niflil ^ronannl. Ktuli liissl sicli aus doiu l'iiiHlund«'. da.ss der
l.t'itti(-lu-r Klcrikor llfinor keinen 'Irl besonders anfiiehl. wold .■jcIdiesM'n, dass
ehcn eine Sladt der Lülliclier Diözese, vielleicht LiilUch i»elb»l, der Schauplatz
(1er Rejtebenheil ist. Wfircn die Vertreter der streitenden Parteien etwa nach
Melz gegangen, m wire di«i sichcrlicli von dem Annali^den hervorjcehoben worden.
- 54 —
englisclien l'olitik war, ila.«s d('r fraii/.(»sis( hr Herrsrlifr Phiti|ip IL
August Anschliiss an den Slaufer Pliilipp -ik ht • . nd fand.
Noch ehe sich die Sireilkräfte der beiden deutschen Könige ?Ojion
einander in Hewejxnng setzten, ^vurde am 2'} .Itmi ll'.'H W'nrms
das Biindni-^ '/wischen Fliilipi» iiml FraT»krei< li ;d»^M'-rhlu-:-cii. Tlulipp
veri*practj in tieniselben, dum IVuü/i>.si.-5ehen Kuuiji jieyeii dc.^M'ii Vvm\c
beizustehen und jede gegen das franzôsiï<che Reich geplante Unter-
nehmung nach Kräften salbst za yereiteln oder, falls ilira dies nicht
gelänge, Philipp August von dem Vorhaben Anzeige zu machen. Neben
andern geistUdien und weltlichen Grossen beschwor auch Bisdiof
Bertram dies Cbereinkommen'). Gerade ihm war in demselben noch
eine besondere Rolle zuerteUt. Em Far^^ph der Bundesakle i^etzte
nämlich fest, dass, wmn jemand aus dem Reiche dem franzitsisthen
Könige oder dessen Lande Schaden zuiVigte, der französische Köni?
davon an Philipp, oder, wenn dieser in Italien weilte, an flen Bischof
von Metz Meidtiiiu irclnn^ron hc^-en -oUte*). Diesem uunlni also hier
ui Abwesenheit des Kuiiigs von Deutschland «rewissc bleiivertn'leiido
Fimktionen libciUagen. Allerdings ist HerUam niemals in dieselben
eingetreten, weil i*hilipp nicht nach Italien gegangen ist. Es ist xwt
nidit ausdrQcklioh beglaubigt (wie Oberhaupt die Quellen flir dies
deutsch-französische BOndnis äusserst spärlich fliessen), aber teidit
mißlich, dass Bisch<rf Bertram es gewesen, der vcm deutscher*), wie
der Bischof von Soissons von französischer Seite, die der Aufsetxung
der Vertragsiwkunde vorausgehenden Verhandlungen gerührt hat. Seine
durchaus stauferfreundlichc Gesinnung und die Lage seines Bistums
unmittelbar an der Grrnzr- der beiden Heiche beRihigten ihn vor allen
nndern Kurilen der Pitrtci Philipps fl:i/u. Dns volle Vertrauen seines
Königs gciio-s er. iit iinl ihn doch Plniipp in einer zwei T:i;^e vor Al>-
schluss des deulscli-lnnuosischen Vertrages, am 27. Juni eljenfalls zu
Worms erlassenen L i künde, dm ch welche der Metzer Bürgerschaft die
Einrichtung der Behörde der Amans^ be^ät^ wird, sein^ geliebm
und getreuen Pörsten^).
•) Bü.-Fi. lö. cf. Scheller-Boicljorst, Forecbg. z. deutsch. Gesch. VlU, Ô031I.;
Whikeln. IM ff.
*) HctrefTs der Lesung des Textes der Yertrâgaurkunde an di«Mt Sl«Oe
schliesse ich micli an Scheffer-B. 1. c. 504. Anm 1 an.
*) Winkelm. 154 sleUt dies als gewiss hin: »Neveio v. Suissuns und B-
haben sie (die Verbindg.) gesehttrzt«. Die Qu. gewihren dalBr kefawn m «iehcm AbMI.
cf. unten Kap. III.
^'t Pour ostelr les gries de vous et de vos successeurs desus contrr îlroit
escript, et que de coustume lointenne voua 8<Milies avoir en voi plats et en vus
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— 55 —
Haid nadi dem Wormser Tan^o begannen die kriejicnsi.'lten Ak-
tionen. Das Glück war auf Philipps Seite. Sein Gegner Otto war
überall im Naditefl geblieben, ohne gerade einen entscheidenden Schlag
empfangen zu haben Es kam viel darauf an, auf wessen Seite sich
Papst InDOcettz lU^ der Nachfolger des am 8. Januar 1198 verstorbenen
C51estin III., stellte. Innocenz war aber khig genug, sich vor der Hand
keinem der beiden Thronkîindidaten offen zuzuwenden. Seinen auf
MejrrQndung päp.st lieber Herrschaft in den früheren Rei(*bs«ïebielen
Miftclifalions frcri'titcton l^läiKm crscbien vhw Fortdauer des Thron-
^treiles, der jedt ii der beidrii K*>iii(;e von Italien iernhielt, viel lorder-
lidier. Im (n h» iiuen allerdings ^land der Papst, wie nati'irlifh, auf
Seile des W ellen, der zudem bei seiner Wahl die territuiiaU a l'oiile-
rungen lunoeeiiz" III. auHdrücklieh als beret hligt anerkannt halle. Obwohl
aber der Papst aus semer Reserve nicht heraustrat, wusste man doch
in Deutschland, wessen man sidi von ihm zu versehen hätte, wenn er
sidi wirklich entsdiied. Da war es die stauiische Partei, welche der
Kurie zu zdgen gedachte, dass sie nicht gesonnen sei, von Philipp zu
weichen, da^'o<ren mit ihm ßlr Wahrung der Reichsrechte in Italien
und Deutschland einzutreten.
Diesen Zweck verfol«rte die Erkliirung von Si>eier vom 28. Mai
1199' ). Ibr bat sich aiu h Hi-!« hof Hertram anjrescblossen. Zwar war
er, wahrscheinlich Uun Ii die W iinn, die eben in dieser Zeil die
Waldenserbewegung'i in Metz hervorrief, verbindert, persimlicb auf
jenem Tag«^ zu ersciu'iuen, docb batte er die 2ü Fürsten, welche die
Erklärung erliessen, bevolbnächtigt, auch in seinem Namen das Schreiben
an den Papst zu richten. ÄusdriickHch belït der Brief der Fürsten
hervor, dass auch Bertram dm Könige Philipp Treueid und Mann-
schafl geleistet*).
Der Erklärung der staufischen Partei beim Papste Nachdruck zu
causes, de la luuwan|(e et d'uu cunsenlcment noslre aniey et fiable Prince
BertnuiB vénérables eveaques et vwtre Sigoour avoiui otlroiet etc. BOi.-Fi. 10
(wo Tabonillot, biet, de Mets Bén.] UI, 166 »tatt IV, 106 co lesen ist tW
haupf ist (imt ftif! aus nöluner, Reg. 2907 übernommene Fausung des flp^rsts
nicht genau. Mit der tiegründunp einer Gericlitsordnung hat die Kinäelzung der
Amons nichts zu Ihun, auch ist diese niciil eigentlich das Werk Bertrams).
<) ef. Winkelm. 181 ff.
*) Bö.-Fi. 27. cf. Schefrer-Bi»icliorst, Histor. Zeitsclir. XIA'Ii l881), p 140 u.
Schwemer, Innnr III n. cl dtKcl). Kirche Während des ïhronatreites von 1208.
Stxassburg 1882. p. 18, Anm. L
*) cf. unten Kap. IV.
*) BS.-F!. 1. c. qui etiam domino noetro Bdelilatem fecenint et homimnm.
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jfclK'ii. «ia/.ii kcmiitoii «lie gli'icklif^lion Erfoljre jtooipiH'l .-«'in. welche die
Wallon riiilipp« errangen 'k li. ni «lO^ronCibpr war die Lu^m« Olioscmc
.sehr iiiisslidie mul <'>^ koniilm ihni flnhcr <lie Kri(*(i('iisb('.-lr»'bnii;:oii
Krzhischnr< Kimrinl von Mainz imi' ui'nchrn sfin. K- wüi fiir tien
Wellen ein jintsser Vorteil, ah anlaiij^> .A|M(1 1200 in-tdv rarlticii zu
Slrassburtr* I über einen \\ alVenstillstand für die Hlieinjre^renflfii •'i^li ,
einigten, der bin Martini wüliren sollte, hu Sonnner 1200 besafrtffl
sich dann Ottos Vorhältnisste bedeutend. EiiüK^teidend aber kooid?
OS für Otto werden» dass Innoeenz UI., der sidi durch die Speinw i
Rrklfinuig nicht im fH>ringHten von .«leiner Geneigtheit fiit deti WelTra i
hatte abbringen lassen, g^en Ende des Jafires 1200 aus mwr bi-^- ^
herigen Zuriickliallnn^' lieranslral^i und Otto am 1. März 1201 ul- j
(h'ntselien Koni«; nnd kiinfli^ren Kaiser anerkannte. Im FriUijulir \
iH'^rab sich d«'r Kardinalbisclifif (hiido von Präneste als aimstnlhtlifT j
Leijat dnrch Frankreich nach iil~r!iland, nni die jiäit^tü« Im' K"'- !
schli('--'iHitf /n (Innslen des Welten ( ifTcntlif-h 7.\\ v<'rkrnideii. Ttiilill' '■
besilii linkte <i< |j darauf, in Versannnlnn^cii mit >einen l*arlei<reiios,-<eii
den ZnsaiMnieiilianjr zwischen ihnen nnd sich zu fesli;^en. Wie am» ]
8. Î5<^pleniber 1201 .seine Anhänger in» Ûîslen und büdun sich ïil BmB"
bcrg*) um ihn scharten^ so die der rheinischen und lolhriogiadND
Lande im Anfang Dezember zu Hagenau.
Hier erschien auch Bertram*). Seit Juni 1198 konnten wiribo.
eine Folge der Unxulängliehkeit der Dberiteferung*^, nicht mit SiclM^
1) ct. Winketm. 144 ff.
■) Vielleicht ist liertr., wie dies«- VrnitH!un<j sclion Winkclni. 17;^ A"'" '
nusspriohf. hior zn»rfK«'n «'«'wesen, IMiili|»|) Im shiti^t auf diosetii Tat:«' fto*''
Lrk. vom 7. April ;lt...-Ki. 4.">n tlass Gral All), v. Dajisburg das Talrcoat
Kirrhe Ifeilifrkreuz zu Meix nnd Graf Ludwig v. Sarwertten das von Georf. m
der Vnisladt von Molz an lîcrlram /.«(innslen des Metzer Ki>llc«.'iatslifi»'s ^
nnd Tli(M>)»aI<i rosi'rttict 1 lialx-n. Ooi r.onli-xl der Trk. ufw.lî il kcinon Arilml'
dafür, <>b ISerlr. tliatsiu hlitli liier aiiweaend gewesen. Dort) isl es bei der r'-
ringen Kntfernunft de« AuBslellortt^s der Urk. von Metz und der WirMi|(fceit ^
liier lif-rrdirien Vorhandlungen für die wcstUchen Teile de» llcldis imm^T^**"
Ii i' 11 niö^liili, das.s lîcrlr. an l'liilip|is Huf ji' '^'fn-.'en und Ihm dieser G«'K'(;'*nl«'''
die Kuntirniation des Krmigü für jene Erwerbungen des Slifla (^die er &<*in*f*''*
in Metx schon 1197 nnd 1199 beatatigl hoUc, rf. Keg. 12B und VN) narhrarUr.
Die zweite uns crhaliene, von Philipp auf diefi«m Slrassbarger Tage erlaaw»
ürk. (Un I"i 4»; pnllielirt der Zeu<:enreiho.
»j ff. Winkelm. 180 tt., 209 tf.
«) Winkelm. 887.
•) Zeupe in BS-^Fi. m.
•) Philipp lud sich wälii eiul dieser .lahre zu verschiedenen Mfllt'" li"^'''
Kheinea, kaum drei Tagereisen weil vom Metzer Gebiet aufgehallen, Jt- B. B^-*^
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hj'it ÏH'i Kollier |»|ii!i|rp ;i 1(1 \u-isf II. Li'itici \vi>>»'ii wir v(»ii zii ll;i;H'iiaii
îielTilirU'ii VorliuiKlIiiiigcii iiidits Nälicrc.-;. Von liiiijrri- Düiut i.-t Hcr-
traniH Aiifenthalt nicht (tewesen*). Die Guiist, in welcher der Melzer
Hiflohof und da» Bbtoin beim König standen, zeigte nich auch anf dem
Haitenauer Tage, indem Philipp hier Sdienkungcn, die an Abteien der
Metzer Kirohenprovinz gemadit waren, beittfitigte').
Seitdem Papst Innocenz HI. si< li ollon (Vir Oiio IV. orklflrt hatte,
îiiiifr er daran, dioseiii nach ^^(■|^rli' likril neue Anhäiijror zuziiriihren.
1*1 M l dif» \v(*llli< lif>n Fiirstcn rics Reichs, soweit sie l'liilipp anliiii;i('ii,
stand ilim kfino Maclit zu (îrlintc; eher durfte e< ilini viellei«'lil
irliu-ken. Im i den {reisllidien (iiossen seinen Anseliaunii^' ii ztiin Sie^e
zu veilielten. Streititrkeilen l)ei den Widilfii und I'h»/,*.-".»*" , in die
uianc-luT HisehoF verwickelt war, hoten iliin ein willkonuiienes Mittel,
um als Preirt Rlr eine günstige KnU^lieidting die rRekhallslosc llin^ubo
an die Saehe des Weifen zu verlangen*;. Und mangelte Jede (telegen-
heit, sich cinzunn!<(4ien, m verfehlte Innoeenz nicht, wenigsteiut durch
drohende Ermalmungen bei den deutschen Bischöfen für steinen SchlHz-
Itng Ti i piiyiinda zn inaelien.
Auch Hertmin, der bisher im <;ew «'»hnllc'lien geöthäniiclien Verkehr
mit der Kurie <;<'standen halte*), l>lieh von einem solchen Schreiben
Iii Iit \ f>r-chfiiil, Zn Anfanjî des .lalires 1202 ei*jrinic an ihn, wie an
die riliiii;cii Siitliajiane imd den iî«>siiniten Klerus der Trierer Kirchen-
|)ro\H!/ 'Iii -lî»ii}îe AnfTi H ilcrnnjr, i?i<'h Otto aiiznschliessen, ihn nach
Klärten zu unterstützen inid sich an einen l'lniip|> etwa jf<'leistelen
Eid nielit zu kehren "^j. Auf den Mel/er Kisi'hof hat die Ermahnung
keinen Eindruck gemacht, na(4r wie vor hieil er treu zu Philipp.
Ea begreift sieh daher leicht, das« <ler Pai»st gern die Gelegen-
lieit benutzte, die Thätigkeit des Metzer Bischofs lahm zu legen. In-
40. 46 isi^traasbiirg 7.-9. April 1SOO>, 53e («ircft Miwcllam), ôô (Ilagenau
ä. — 3. Junii. In diesen Kftlten wird Itcitiaiii, « in Förderer der slauliseln'n S.ieliC,
fs kaum versiiumi liabcn, an den lleratnn;ren leilzunelmien Cierade al)er liier
ist die ZaJU der uikundl. Zeugnisse, aus denon sich mit Leichligkeil die An-
wösenheit llertramo erkennen li^se. iM'lir ffitinf, «Hier nber es fehlt in solchen, die
vorhanden, die Zeupenreilie. /. U. nö.-Ki 46, 64, .V>. I'ür das .lalir l\W wii\i. wie
i^elion orwiiiml, die Walden.sei liewpftiing in Metz die Nichlbeleiligung lia. an den
Heichügeüchäfti'n vcraiilat»:»! lialN^ii.
*) Am 8. Janaar 1202 urknndet er in Metz. Kegr. 14H.
t) m.-¥\. 61 für Clairlien, 62 für S. Marie de Nemore. In 61 BerUr. ge-
nannt dileeln« (îilelis nosfer.
rf. Winkulni. 301 IT. Seliw.Miiei («> IT., Id ff.
*) ef. z. R. Reg. 184, 185, IHH, 13», 145.
t>oUh. 15B7.
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no«-«»nz war — vielleicht eijiei* fnil ihres Hiscliofs
un/,Mli ledetien PaHoi'' iml( i den Mefzer l\l( iiki in — beiiaohrichtijrt
worden, dass IhiIiuih von einein so ernsten Autiennbe! belullen .sei,
dass er die Messe nii'ht mehr lesen könne, und unter der Erkrankung
des Hirten die Mebser Kirche sowohl in geistlicher als in weltlicher
ßexiehting nicht unbeträchtlichen Sehaden erleide*). Ttofflich konnte
diese Anzeige dazu dienen, einen Anhänger des Staufers politisch zu
vernichten. War doch der Papst berechtigt, gegen einen Bischof, der
sein l'riesleraml nicht mehr versehen konnte, einzuschreiten. Unter
dem 12. Noveniber 1202 schrieb nnn Innocenz vom Lateran ans an
Berlrnrn tmd das Mcfxor Domkapitel, dn-^« er auf jene Nachricht hin,
hosoi;:! Hin das Wohl der Metzer Kirche, dem liischof von Präneste
als .-einem apostoh.schen I.eiralen den Anflra« g(^eben liabe, sich an-
frelegenUich nach der Wahihcil jenes lieriichtes zu erkundigen und,
falls das Leiden Uertrams \vü"klich so bedenklich sei, ihm nach kano-
nischen Satzungen einen Cload[jutor beizugeben, den Bertram alsdann
bei Vermeidung von Kirdienstrafen ohne Widerspruch anzunehmen
habe«).
<) Dus solche dem Risrhof feindliche StrSmnnfen danuda gerade vor-
liandcn waren, davon haben wir noch Sparen. 1201 bei d<^r streitigen Propst-
walil von S. !>;ilvalor, bi-i di-r Herlr. den von diT i iit' ii Parli i erwähllen Kanzler
der Meliier Kirche liealätigl, appeUierl der Dekan, der Ftiiirer der Uegenpartei, an
den Papst und führt unter den Gründen, die ihn zur Berufung veranlassen, «neb
den an, dass Bertr. ein partetUcber Richter sei (qnia episcopnm habebat suipec-
tum, ad sedt-m npo^tolirain appellavil addens qnnâ nlirr tibi d. i. dem Kanxlpr)
obicerel in praeüenlia nostra quae tunc ia prae^enlia judicis suâ|iecti noluit
explicare. Schreiben Innocenz* flL an den Kanzler der Hetzer Kirche. PoUh. 1510.).
Im seilten Jahre ISOl beklagt sieb ein Afetser Arcbidiakon darOber, dass der
tîis< in.f <>!inr> Zn<^tinimung des I^omkapilels an Klöster odrr Knllegiatstiftc Taaf-
kirclien übertrage (adiecisti utriun episcopo praeter assensum rnajoris ecrlesiae ..
cenubiis vel eccleaiis conventualibus, ad quas jus perünel palrunalus, liceat con-
ferre perpetuo vacantes ecclesias bapüsinales. Sdireiben Innoe. HI. «n e. Mete.
Arcbidiakon. Pollh. U47).
*j Pülth. 17ô8. Schreiben Innorrn;/ [II. an Risohof und nomkapilel von
Met/,; Ad uostjam noverilia audienüani porvenisse, quod tu traler episcope jam
ita Inmen antiseris ocolorum, ut divina non posais officia celebrare, propter qnod
Met. ecclesla lain in spiritiialibus quam temporalibus sustinel non modicum
detrimcntum. Oas Gehässige in der Anzeige liegt in If^zterem Passus. Das»
diese Ângal)e berechügl, lösat sicli nicht im geringsten tvahrnelunen.
*) Potth. ibid. Volentes igitur eidem ecclesiae soUicitudine patema cou-
su lere ... Praenestino epi^ <ih> apl. sed. legato per scripta noatza mandavimos
nt irifjuiraf super ^lis onnuhus diligcntins veritatem, et si rem noverit ila e«?o,
tibi fraler episcope auctorilatc noslra lalem coadjulorem a^guet jiala canonicas
sanctiones quod dicta ecdesia nuliam lui juris snsüneat lesionem. Ideo^
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— ött —
Die Wahl dva l .uudjiilors solUc also fiim i>;ip-lli< |icn Lejïalcii iihrr-
lass^en sein; es war klar, dos« dieser s^i' li iiit iiii '^Any. rm<-h den \\ iin-
schen des Pa|)stes ri* liU a wiirde. Weim Beiliaiii \oii liei t iiieiilliciien
Leitimg der Geschäfte entfernt wurde, und ein Mann sie übernahm,
der nur ein gefügiges Werkzeug der Kurie war, dann wiircte auch die
PoUlik hier derart beeinfliisst, dass p&pstlich'welfisGhe Anschauungen
an Stelle der atanTerfreundlichen treten mussten.
Innoeenx hat nidit erreichl« was er wollte. Es fehlte für die
Verwirklichung seiner Wünache die inUiire Voraiis.selzung, nftmlidi eine
wirklich ernste Erkrankung des Hischofs. Es isl nicht leiclit anzu-
nehmen, dass die Naehrichl von lierlrams Leiden, als sie an den Tjipsf
gesandt wurde, günzlicli ans der liUft «ro'/rifTen wäre, Bertram wird
in der Thaf nn den Auj' ii ,:elitten haben, ilodi so arg, wie der Papst
in seinem lli ii Ic liildci i, kann des Hischol» Zustand nicht gew«'sen
«ein. (jt rade aus dem .lalir J202 liegen uns eine Reihe von Zeugnissen
über die Thätigkeil ßertrams als Bischof und Leiter deiner Diözese
vor. Aus dem Januar kennen wir zwei Akte^). Sediszefan Tage
nach dem Erlass jenes päpstlichen Sefaieibens, welches Bertram als
einen fast blinden Hann hinstellt, finden wir ihn in Vic'). In dem»
selben Jahre 1202 that er die ersten Schritte, um den Streit zwischen
den Kluslern Waulsorl und Ha^Üt re, der ihn auch später noch be-
schäftigt hat, beizulegen') und urkundele aus Marsal*). Wie sollte
ein nahezu vnîli? erblindeter Hisi horriirse sicherlich nicht der Krli< . hing ge-
widmeten Kei^< ii haben unternelant ii, dif^ vor Ausfertigung der Ur-
kunden notigen Untersuchuncren haben N ilt n kiWmen, /unud Bertram, wie
wir sehen werden*), kern Ottiztal zui Fühlung der Hecht sgeschäfte^zur
Seit« stand, der Biscliof in dieser Beziehung selbst tliätig war"? Und
wie 1202, so hat audi in den folgmden Jahren Bertram nch die
Sorge (Ür sein Bistum angelegen sein lassen, hat an den Reicfasge»
Bchftften Anteil genommen und trotz seines sicherlich schon hdien
AHers auch grössere Reisen, wo sie nötig wurden, nicht gescheut.
Von einer fast Tollstftndigen Erblindung Bertrams kann demnach
diteretioni vestrae per apontoltra scripta mandamtts qnateiuu coadjntorem'quem
praedictns Icgatus tibi fraicr «-piscope diixorii depatandnin recipere procaretis.
Alioquin senlenfi.un qitnm ipse talerit ratam habebimus et eain taeiemus auctor«
domiAo firmiter obsenori.
') Heg. 148 n. U9.
Î) Reg. 162.
*) Reg. 1Ô6.
cf. unten Kap. UI.
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— 60 —
s hwriüi II (îif \]i'th' s<'in. crificlit sicli .tiicli aus dem ll<'.-.iilUil
jene- j>it|>-.llu Itiif Si liri'il)('tis. ()|> dor Kardiiiîillctïal die in Aii>sirlil
}:<'s(('lll(' riitci siiclmu^ iihci liaiipl iiiclit \ ui jiciioinnKMi hat. weil er sii li
m Iiou vt>rlu>r ^\u\^^n nïn'i/.vuiîU'. dass dio Aniiabcii iilxT des Hi-diofs
Krankhpit Ab<^rtrieben wami, (»der ob or xii dicsci- K(>iintnis ersl
(liir<*li Untcrxnc'hiintr gelangte, ist niclil orsichtlirli. I)at» aber stelil
ro:<t, darts es znr Beseitigung Bertratns iiidit gekommen ÏAt : nach wio
vor i^^'heint sein Natiie aHein an der Spitze der Okimden, von der
Thätigkcil eines ('«oadjutors ist iiiehls zu findoiiM. Fkrtram wandoli
— aii< li flies l>e\v(MHt, dass kein Coadjnlnr ihn v(>i<lrar)«rl hat — in
den Iii-^lieji^ren Hahnen seiner l'ohlik weiter, hüll trou au Philipp fe*l,
«la.s l^i^l^Mll Me!/ j)leihl ein Hort des slaiilisclMMi Kiinijrtinns.
Wie werng Herliani ein K(»rls<hrilt der päpstlich-wellisehen Sa< lie
am llei'/.en lajr, erkennen wir aneh daraus, dass <'r der Thiitij/ikeit de-
»pDstoli.sehen hi'jfatcn (Inido in Deutsehhind nicht im jrerinjrsten Vor-
schub leistete, sirb iui ( îe^ïeulcil M» wem^ um jenen iK'küinuierlo, da*!«
der l*uj)sl Veranlassung nahm, sich in einem neuen 8ebreiben toUpf
Vorwurfe gegen d(»n Metier Biw-bof xu wenden. In einein Briefe vom
24. Februar 1203 iKMiachriebtigt er den Guido*), dass er den Biwhof
und den Klerus vou Met« ladele, weil sie die schuldigte Al>^alto fnr
den l'iilerhalt des |,e;;alen nield leislen wollten, und «lass er ilinon
slren^r anbefehle, <iléi<'liviel, oh der i.ejral sich in ihroui Gebiet oder
anderswo befände, jenen aufs l'i(%febiy;slf /u nnlerslid/en
Wir wis<e!i nicht, ob od(»r wie H rlram «lern piip-'Hulteti (teln)lc
uuehjfekouiincn ist. Die Öachi' crledinle .-«ich bald vüu s«^lb»l dadurch,
S» aiuh Wiiikflm. Amn. 4, uline nähere Angabe von (iruiuicii. l'»-
richtij; j«! ps dafrcjcpn. wpnn Srhwciner 67 ilie Snrhe sn hiiMlelU, ftls ob Iterlrm
wirklirh ein (kxutjutiir an die Seile ßovtetll wlirc. Kbenso irrt Ollo Abel, «erai
vv in si-inciii KTkii;: IMiili))|i Ücrlin ISä'i» p. 171 s.-tj;! : lliscIiDf n«'rliiiiii war ci-
t>linde( », und in acinein Ki.m;; OUo IV. Utorhn 18-Vt») 114 »da« «lurch den Ttnl
des blinden Urrlram erledigt«» Ui»iinn >.
*) FnUl). tHB4. inrrcpnnnM suptT eo <|ttu<l tibi licci alMtonli notuerual in
imtriirttiionilxis miI>v cnin- ; quibua eliain districte pracripiinns ni siv«' ad llt^'"s
ncccs-^cris "i.r ,ilms fiinis (■«mitrninilî^. tM-"r-tT"-;iliMniiiit i^ubsidiii lia lilHT.ililor
tibi itludcanl cxluhere quud äiihsuijUiDs liln-talita.-? cul|iuin mlimal pi'aei'ed«nlt>in.
— Schon von Winkelin. 312, Anni. 1, ist hervorgehoben worden, rfaia BeHram»
Yoricehcn im Jalire 120H gegen den (irafen von l/08, dem er den zum Me(/ir
Itisliiiii j.'i)i»(rii;( ii ZvIinU'ii vun S. Tiniid e[a/i»'1il . uiul ilii Iltcrhajiun}; ili<'sf>
Zeimteu aii den iiei/.ott von IhabmU (lU-imni Ann. S. S.XVI. üä6) vielleirlil tlait'U
zuaamnicnhilngen, da»» der Urabantcr sicli in dieyer Zeil der alauflsehen Fkrtei
zu nShem «cbien.
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_ 61 —
àasa im Sommf^r dos nächsten Jahres Guido dim'li Erhöhung Auf don
Rheinifief ErzKliiiil s^nn^ schwierigen Anite.s enthoben wurde.
KOnig Philipp befand sieli in die^^er Zeit in übler Lage. Seit be-
ginn des .lahre:« 1202 war sein (jegntT ()ttf> ron Krfnig m Erfolg go-
scIirifU'ii ' I. Der Siog desselben in dem Tliroustivil sdnVii ;r('\\ isa %u
sein. VVi(U'r Krwai l»'!! îiImm- iitidci leii sicli dio Vcrliälliiissc vdllkoiiinu'ii.
als im Kriilijahr 1:^04 (Mlos IV. Uiiidci-, <l«'i' IMnl/^rrar Heinrich, plülz-
liclt nul" die Scitf «les Slnitfcr-- filH»cti'n1. AtkUtc foljrlfn ■^citicni Hci-
spirl, selbst Hrzbiscbol' A<l<ilt \\iAt\. der lecbt eiiii nilii Ii die Kaii-
didutur ()(t(*s ^jescIialVeii liatle, irai) des WellcMi Sache \eil(tren. Kasch
pii^ es mil dessen K«>ni^(um y.u Ende. Nun hielt es auch tier l'apsl
fUr geraten, mit l*hih|i|) Verhandlungen anzuknüpfen. Vor allem Miehle
er es daliin zu bringen, dass die l>eiden Gegner die Entselieidiii^ ihre.s
Streiteri ihm anheimstellten, und in der That zeigten .sîeli Philipp und
seine Anhänger, des langen Bingens müde, bereit« auf die Vorschlüge
der Knrie ein/,nirehen. /nniu list winde eine Waffenruhe zwiselien den
streit<'nden Parteien vereinbart, (h'e bis zum .Iniii 1208 danern sollle').
Hertram wird ilen Wandel der Verhältnisse zn dunsten l'hiiipps
mit Freude b('<rrüssl IkUmmi. Wie sich im eiiizi liuii in den letzten
Jahren seine AnlfiliiiiduH ■ un dru Hcirh^-'/e-i-hrilici) «reshdiel bai. »las
vermr>v'<'" ^'^ n' I" i «U-m Fclil«'n v*»ii Zctiuni-^cn it-idfi- nicbl zn n kennen.
Seil dem I laiiciiaiier Tatre vom l>ezembei 1201 isl liciliam an Philipps
Hof nielil naithwei.slmr. Ikn-h wäre es wohl unrichtig, au/unelnneii,
dtLss Bertraiu mcli während dieser Jahn^ völlig von Philipp zur(i«lqrezn-
gen« aus Besorgnis, den p{lpstli<rhen Befehlen zuwiderzidiandehi. Sahen
wir doch, iiasA 1202 und 120H, in einer Zeit, wo des Staufers Ki^nig--
(um in argen Nöten war, Bertram in an.Hg<>sprocthenem Gegensatz zu
den Wiiriselien des l^ipstes und seiner Politik •:;estandcn. Was sollte
ihn nach 1203, als Philipp überall sie<:reicli vordranir, uml selbst der
Papst die Notwenrli^rk« if de-- Kintrehens von Verliandlnii;2en mil dem
verhasslen Stauler erkannte, veraitia--' haben, sich nicht weiter vur
Partei des Siei/ers, dei- »-r bis dahin ativ:eh("»rt hatte, zu liekeimenV
Von weiU ieii lleiseii an des Kr»ni<rs Hol' uiiM/en den Hischol" die V«'r-
hiUlnisse iu Metz abjfehuUen haben, welche in jenen .hdireu ziemlicb
unruli^er Natur govve,wn zu sein »;lieineii. Zum Jahre 120«) wirtl
miä von einer Feluic der Metzer gemeldet'), um eben jene Zeit bildete
sich in der Stadl iu Opposition zum Uischof die Behörde der Drei-
O rf. Winkclm. 2U ff.
-'i ( f. Wiiik. lm. 42Ô.
*) NutAC ii. Arnuili, .MvU. S. .S. XXIV, û2i>.
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zclin '). Am allerersten liesse Rertrains Anwesenheit bei Hofe sieh er-
warten, wenn K^mg Philipp sich in tinkitrheintächen Landen aufhielt.
Die Beschaffenheit des Quellenmaterials verbietet jedo(4i eine bestiinmie
Beantwortung; der Frage, ob der Metfor Bischof auf einigen dieser
lloftage zugegen ffewesen*).
Hatte Koni;; riiili|»p ii) deii vorfli is.-icncii Jahren wiederhoU nicht
eben weil von der Residenz seines treuen Anhiin<£er.s lîertrain Hof «re-
lialten^), Met/ selbst war, soviel uns bekannt, von ihm hi^lu r noch
nicîif bpfrrtcn w<irden. .Iffzf i-f vr 7aiv Weihnachtszeit 1207 'i hier
erseliicucn, ziiliii cit h»^'» Fiir-tcn begleiteten ihn. Den näheien Anlass
y,u dem Zujre liicila i hok'ii wahrscheinlich einmal der Wunsch f'hilipps,
iiiil dem Irauzössisciien Könige zusaiunienzukoimuen »odanu eine
Fehde, wehdie In eben dies^i Jahre die dratschen Grenzgebiete iiu
Westen heimsuchte. Letztere konnte deshalb besonders geßUirlich
werden, weil vor kurzem der französische König den Standpunkt seines
Bllndnisses mit Philipp vom Jahre 1198 aufgegeben hatte ^. Es war
iuu)ierbin nicht unmö}?lich, dass der stets auf Erweiterung seiner Herrscliaft
bedachte l*hilipp II. Au^^usl di(;se Wirreu benutzte, um Frankreich
auf Kosten des Metzer Fiistums in Lothringen auszudehnen. Letzteres war
nämlich der Schauplatz der Fehde. Der Graf Theobald von Bar halte
1) ct. unten Kap. III.
2) So »ind uns aus dcni .lahre 1202 sämUiche Urkunden vom 6. Juni
(Uö.-Fi. 67) l'i> 17 Oktober (Bö.-Fi. 71) oliiic ZfUfjon iiborlif f'>rt. und dips<' L'r-
kuiideu »ind ausgestellt m Hesauvon, HagenaUj Trier und Koppard, also in der
Nachbarschaft oder unweit des Metzer Gebietes. Bertram ist in seinem RSstam
in diesem Jahre seit Januar \\\c\i. 149) nicht mehr nachzuweisen, er urknndet
hier erst wieder im November (Ile^. 152». kann ali*o setir wohl in df-n Moniten
Juni biä Okiober am königlichen liufe geweilt liaben. — Eine Urkunde aus Kolnuur
vom 8. Februar 120ft entbehrt ebenfalls der Zeogenreihe (Rfi.«>Fi. 9R» Wiidcelmann,
Acta imp. s.i c. XIII. Tom. I, 7, No. 8). Von den zwei im Febr. d. J. in Sirassburg
ausgestellten Urkunden Philipps weist nur di ' < ine Zeugen nuf H.i Fi. 10ü\ die
andere nicht (ibid. yß) u. s. ü. Hei Piiilipp» KrOnung in Aachen im Januar li06
scheint Bertr. thatsichlich nicht erschienen m sein. Sein Name fehlt in den
/(•u^i tiiriin n Itrider uns aus Aachen erhaltenen Urkunden fnö.-Fi. 90^91). An
1. Febr. d. J. urkundet Rer'r niirhwoislicli in Mrt:- 'Uo^ 171
*) X. R. 1200 Apr. SUiibäbuig, 1201 Juni Hagenau, Dez. ebendort, idOâ Juli
Ha^renaii, Okt. Trier, 1206 Febr. Roltnar u. Strassburg, Juli Hagenau u. s. v,
*) Chronica Albrici S. S. XXIII, BBß natale domini Metis célébrant ; Reinen
Ann. S.S. XVI, ♦'.fiO circa epiphnniam Metis venit.
Rein. ann. I. c. curiam celebrem tenait
•) cf. Winkclm. 532.
*) cf. MHnkelm. 4?)7 IT.; Scbeffer-Boichorst , Forschg. z. deutsch. Gesch.
VIII, 616 ff.
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— 63 —
ait» nna tinbekannien Gründen im Jahre 1207 einen Angriff aaf da.s
Metzer Bistam gemacht, den befestigten Ort Vic behigert und einge-
nommen und nad) dessen Zerstörung die Bewotmer gefangen fortgeführt.
Der Herzog Friedrieh M. \ on Lothringen, der Schwiegersohn de.s Grafen
TonBar, hat mit Bischof Bertram wohl geineinschafthche Sache gemacht,
denn auch sein (lehiet wurde von Tlieobald j<chwor ver\vü?5let und
seine Burg Prény von (Irtiii'l ;ui«< /.orstürt'). Es ist deiii Siaiifer nicht
gelungen, den Streit zwischen dem (irafen und dem Herzog beizulegen,
denn die Fehde ging im folgenden Jahre bis zur Gefaiigeunsilime
Friedrichs von Lotluiugeu weiter.
Bis'asum 8. Januar 1208*) hielt sich Philipp bei Bertram auf;
Ober die dort gepflogenen Verhandlungen wissen wir nichts Näheres.
Die beabsichtigte Zusaromenkunfl zwischen dem deutschen und fran-
zösischen Könige wurde von letzterem zurflckgewiesen, die Beziehungen
zwischen beiden Herrschern ver-f fi!i ( hterleii .sich zusehends ^j. Nach
dem 9. Januar*) verliess i^hilip|) das Metzer Gebiet. Der Bischof wird
dem König wohl noch eine Strecke» weit das fleleite gegeben haben;
in Stni^sbnrg, wo sieh Anfang Febninr Phili|»|> aufliält, bulUldet öicl»
Bertram iiii ht mehr in (1rs Königs LimgeLmit.' '"^K
im .\pi il desselben .lalires hat Bertram noch eine ginsseie Heise
unternommen nach Huy in der Diözese Lütlich, wo er am ü. April
1208 in Gemeinsdiafl mit dem LQtlicfaer Bischof Hugo den famgwieri-
gen Streit zwisch^ den Klöstern Waulsort und Hastifere, welch letzteres
Unabhängigkeit vom ersteren und rolle Selbständigkeit beanspruchte,
zum Ab9(^uss brachte*).
Noch nicht lange mochte Bertram aus den Nlecîerlanden nach
Metz zurückgekehrt sein. ;iis am 21. Juni 1208 der Mordslahl Ottos
von Witlel^hiifh jäh da> L( l)en König Philipps endigte.
Nunmehr wurde der Weife Otto in Deul.schland allgemein aner-
kamil, und auch Bischof Bertram wird ihm die Huldigung nicht ve?-
sagl haben. Sein Herz aber schlug dem Solme dessen, der einst der
Urheber seines Sturzes in Bremen war, nicht entgegen. Kehl einziges
') Ctironica Atbrici ad a. 1207, ! c .H.S7 ; Notae S. Arnulfi M.Mt S S \XIV
ati a. 1206 (dicae sind liier um cm Juin /.urück, beiicliten z. Ii. aut li den Tod
KOnig Philipps m 1907), cf. ibid. Note c.
S; Bö.-Fi. 174.
3j cf. Winlcetm. 441 ; SctiefT.-B. 1. c. 518.
•) tW.-Fi. 175. (Winkelm. Acta im^. swc. Xlll. Tum I, 10, No. U> ulmc
Zeogm.
») Bö.-Fi. 176, 177.
9) itcg. 1»6.
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— u —
Mal isl mit Reslimintticùt der Metfor Bischof an OUos Hcife nachwi:»-
l>ar*|. An den Roit hî«jtt»s<'hftft<»n kîï'Ii zu bptciligon, ist litertrain in den
woiiifton Juliron, di<> er nncli ssii 1ct)en hatte, nnniôjflit'fi itewenru. Ein
Anrsliind (l< i- M»'l/.<'r ISinu'i'r iiii Jaliic 1209, d»'ii ilcr niscbof erst ain
15. .Iiili*) (liin h einen Verjfieieli (läuipfle, und die iuHïk gewordciH'ii
XeuoidniiMjren liielU'n I!i iliani wi'direiid dieses .ImImcs in d<'r Stadl":.
Haid ei-'irifV ihn auch Kianklicil . A!- w itn foljjendf>n Jahre von ciiirr
lîcise iu st'iii l>i>tnni heiniki hrtr. > rkiaiikte er so hidtiii. dass er die
Sladl nicht mehr ericichcii kannte, sondern in der i damals ii'mIi
ausserhalb Mtd/. gelejiciion)*) Ablei lleiligkroiu: eiui' ziemliche Zeil
verbleiben muante. Dank der dort genot^enen E^ege erholte er Äeh
im Sonniier d. .K ihm'Ii eiinnat^). Metz K(*lieint er dann nioht mehr
') IH« tiallia chmtiana XUt, 75B beneblet allenlimts, ohne ihre Quell«
jinzii^i'hi'ii. Zinn .Jalirc li()K mhi |{«'itram: KiainohiilniHihns cDinitiis, iibi OUo
ab (iiiinil)iis iiiipi'iii «»nlmihiis aiinihjs «■>,( iin|it'rut(ir. intt'tfuil fcslo S. .Marluii.
Aleiibc iw'quenn ^aïKlioiie:» a se cdiCas de urbis iiiudeiaiiune ab cudciu imiKa-attiW
confirmari »ategil (kiloniae. Ollo iül zu den angegebenen Zeilen Ibatxärblicli in
Krankfiirl rcsp. K.'.hi nnw cscnd v't'^v^•s^•Il. Vom 11. Nnv. 12(JS giod mis dk, im M
orlialU n. aus ib r niii lislcii vom I."). Nov. (Itii.-I'i. 24Hi liisst sirb niciil rrki-tmca,
ob lt. aiuvescial j^L Wc^un i>dor nitbl, da heule von «leii llSie^elu. die ehemals di'rl'rk.
angehSngt waren, nur mirli 5 nberliofcrt oind. Das Siegel Iterlrani« befind«! «ich
niciti iiiilci- diesen, (n <b ii Zeu<;ent<'ilien der 1 rkiniden ans Main/, vom iiK N"V
ciljid. 241 11. 245) iVbIt Üei liams Name, damals ist <'r also sic-liei- incbt im lit nin
lh>ff des Herrschers. cheiisoweni>( um 2it. Nov. in Wurms uhid. 24<ij und 2. IKï-
in Speier (ibid. â47 u. 248». l>ie ITrk. au» Slrasuburg vom lt. Dez. «ibid. 249; vnlliebri
der /.eueren. Ans Köln vom De/.. 12(>H sin«! ntis I rk. niebl libei koinnieili »«»dB»
uns hif Koni roll iernn;; tb'r An;.'al)en der Gali. du*, jeder Anhalt fehlt,
lleji. 1S>2. i f . uuleu Kap. IV.
*) R. Urkunde! 1^)9 in genau <latierten Urkunden nach dem 15. Juli ntwh
am 4. Au^'usl nnd 2. NovcndM i- ilU-«.'. lîlH u. 194i.
<) ( f. /. |{ l'ik. AI' : III. vom 7. .lull llHl für li.Mlit'kreuz ; ercla. .S. CJIKis
exlni eiväuU'm .Metl. pusila. llugc», .Aiuial. l'raeimiiislr. Fr. Tum. I, -i't'à.
ftcrtrnmi» Krankheit etc. ergiebt »ich aus der Arenga und Prouiulgaliti
seiner IJrk. vom 27. Auütisl 1210. lieg. liXk (Herlr. . . .'. abhält et omvenlni
S. (! r u ( i s dl- l 1 1 r a Mosel! a m . . . 1.» il on i a m ni u 1 1 i s et v a r i i s nost r;io
mortalitatis i m [i u 1 ü i Uu :ii euliilie jiropKrainns ad exitiiin. iieees»;U'tu
nobiä etil providenüuiii, m ab hör «aernlo roccUenies, vacuiui nubisicam
lainpade« defcramus .... Pminde dilccti in Christo Hlii loei veslrl in quo
a I i »I II a m il i 11 mansimn?? a< jirolantes visam non isîiioraiiles paut>erlat<-tn
elf.) nnd seines ^leicbzeiti^cn Itneles. üe'i. 15(9. iVisa et cognilji <linn nuio r
apud C.ruiem de l'ltra M ose IIa m inl'irmi uiaueromus, uiuud»
et iininarulala fratrum religinne et cor um eirra nos sine er a devolioae
o|ieris I xhihtliono probala, cos sinreriori nimiruiii eximle dilexinK»
olTccIu cle.).
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- eö -
vorlassen /u haben Öftere Kranklieitsantalle gemahnten ihn an sein
P.n<l« * ' Aiii .20 März 1211 sehen wir ihn, der bis an sein Lebens-
etiiif -1' Ii lir Sdi -.' fiir sein Hislinn an}fele}i:en sein liess, zum letzten Mal
urkunileii-*!. W h iuireii danit wnlirfnd «les.hihres 121 1 iiiehts mehr von iinn.
Die politisthen Vei liälliH»i! aii iU;uh hallen sidi inzwisrhen
vollkommen (rewaodelt. ULto IV., der zui- Kiiiscrkröuuiig nach Italien
gezogen, war, als er nach derselben die Rechte des Reichs auf die
vom Papsttum beanspruehtoi Gdiiete in Mittelitalien wiederbensustelleu
und gegen SizQien vorzugehen sidi ansdiiekte, dieäcrhalb mit Inuo-
cenx III. in argen Konflikt geraten. Dem Bemühen des Papstes und
des französischen Kitnigä gelang es, einen Teil der deutschen FQrsten
zum Abfall von Otto zu bewegen. Im September 1211 verständigten
nivU dic-c über die Wahl des jiHT^ren Sohnes Heinrichs VI., Friedrichs IL,
und !)••-( iiiossen. ifin ans Itahen nach Deutschland zu rnfen. Hasch
!iiu-.--lc (Mio iihci dir AI]»HH ziiriick. nni der Enipöruuji die Spitze zu
bieten*!. .\liUe Marz 1-12 laiigU' ci ai Frankfint an, ihm folgte sein
slaunscher Neberibuliler, der im September desselben Jahres in Kuu-
staiiz einzog, und dem bald alles zufiel.
Bischof Bertram hat des jungen Friedrich Triuniphzug nicht mehr
erlebt. Nur wenig später, nadidem Otto IV. seinen Fuss wieder auf deut*>
Kchen Boden gesetzt, ist Bertram nach 32jahriger Uegieruug am 6. April
1212 zu Metz gestorben. £r wurde iu der dortigen Kathedrale lu staltet*).
^"Reg. 20Ü ff. (K..r.s...zung folgt).
8j ( r. p. M Anna. b. Utk. vom 27. Ang. 1810. Quoniam mulUs etc.
•j Reg. 206.
*i cf. Winkcliniirin. Oito IV. von Braunschweig, p. 230 ff.
*) Todesjahr und -inooat giebl seine von Meurisse, bi»t. des cvesqucs de
MeU. Metz \(i64, p. 43H, üborlieferle ChrabBCbrift in der Metzer Kathedrale: Mense
sub Aprili dcdif in certaniiti»! tiietas .... Anno inillono durentPno duodcno. Der
Tmicstag «Tjîiebl sich aus zwei Nekrologien der Metzor Kathedrale. Das eine
davon ili 1. i M utisso 4il8: H. id. April, übiit Herlr. Met. ep»., pro qu<t debcnius
baber« quinqua^inta (juinquc iioUdos. Vigjnti soi. de capella S. Joanniä, viginli soi.
de S. Euchario et qumdecini soi. de ecclestis qua» acqtiisivit nepos saus. Das
andere verrlnnkr irh. aufmerksam gemacht durch ein«- Null/. \i\ Mulinier, le»
übituaires iVam.a;^ 'H' uioyen âge. Paris 1890. p. 218. No. 2i)'J, de r (jtite des Herrn
Molinicr. F.s laut( f t:> - i lnicben ca. 122üi: 8. id. April, pm epo. Hertranno -10 soi.
iu ( apella S. io. apud S. Uall. 2U soi. et de S. Euchario. HO soi. — Von rhronistiacben
Zen^issen nennt Chron. Albrici fS. iS. XXUt, 891) seinen Tod zu ItitO. aber a. pUf.
sui 33 . lie .\nii. S. Vinc. .Meli Ml'iH III, 159) zu 1211. Die Kpoch.' .les IV.iifilikats
soint'.H Na« hfoIj/crs K»>nrad fäilt nach den Urkunden zwischen ik u 2H. Apiil und
28. .luli. < f. Hietieniann. Konr. v. ."-^charfcnber;;. Strassburg 18K<). p. 55. Anni. H.
liertrams Todesjabr wird bei Neueren vielfach unrirbtig angegeben, so 121U bei
Rnnnardot. rapport sur une mission litt., in Archives des misions sRientiliqueii 1
llH7:l . p. 2f)l u. 2H(); 1211 bei Lappenber;- . Ilauibur-. l ik. 15. I. 221. Anni 3;
tirole. Slatiimtafehi 4i)l ; Abi>l, Köiug Ollo iV., p. 11-1. Krauü, Kuuäl und ÂUt:ri.
ui Kb.is l.uthringrn. Strassburg 188». Bd. III, 449, Ifisst irrtamlicb Bertram von
1170—1202 regieren.
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^ 66 —
llisiuire du comté de Créliaage
par Vabbé VMtr ClMtaltii, Neuilly-sar-S^ine,
DEUXIÈME PARTIE.
La baronnie libre de Créliange à la Un du moyen âge.
Avec les descendants de Wirich de Créhange, qui, pendant cinq
li('néralionM successives, portent le prénom de Jean, notre seigiieutie.
inode^^tt! à l'origine, prend rapidement un accroissenent < ciit.si(l( r:ible
et ai iivc à une onti^re autonomie. De Pautien lien fr»odal qui raltîuhail
le cliàtcîitt (k' (Irrlitiii'^^c mix hnrot)^- fïc Kénétran<ie coinnie un tiof
caslial tit'pfndant du tliâleau «ie FaulquenionI, il ne re^to plus qu'un
vajîue souvenir. Nos sires prennent raii',; |ianni ces clynastes du
Wfstrieli '), fonleinporains des pn-iiiiers ducs de Lonauie, et i|ui
avaient su niaiulenir leur indépendance contre la politique envahissuille
de leurs puissants voisins. Ils ne paraissent pas avoir ambitionné le
titre de comte, qu'ils ne tenaient ni de leur origine ni de la nature
do leur terre, et se contentent de la qualité de êir^t qui Aquivalail à
«•elle de baron, en allemand Freiherr. Dès 1322, nous trouvons « Géorgie
de TorvUleirSi eseniers^ sirea de drhuujes , el la pierre touibale de
Jean V porte la mention * Johan f'rejhfr .ru Cr'trhhuffiii - . Mais le titre
en disait assez à cette ép^M'^*' P"*'"' satisfaire leur vanili': il -nf!ua*î<'
rappeler ie» comtes do Linange, qui se qualitiaicut toujour.s im\v^
1) Le Wetirkht pays démembré de l'ancienne Anstrasie, rest^» iadépcndaBl
t-nlrc la Liniaino et l'Alsace, el pnitaj;«'' entre une foule de pelil» sei^ineurs, com-
prenait ancienneiiienl, d'après la CosiiKtffrojt/üe de Sébastien Munster, éditée à
Hâle en Ifwi, et d'autres uuleuia digne» de fui, les tonités de Surrebruck, Den**
Ponls, ffUics-) (lastet, Saarverden, Lfltselsleint Dagsiwarg, et Homboiuf ; In ba-
ronnies libres de ßitchc, Kénélran;î(>, Fortiach, Putlelan^te, Itéehieourl. Miirlian^!«"-
Viviers, Kirkel, Iknilay: les villes, ehfitellenjes et seigneuries de Sierck, Waudre-
van;:e, ïil-VVendel, lîérus, Geuiiind, t^arralbe, IJiKkeulieuu, Dioujeringen. ïwre-
btturg, Paolquemonl, Dicuze, etc. (cfr. M. Louis Ilenott: Xcte» mr Ut Lanàme
nllnmtiiih '. Le contrat île uiariaje de Quenlin de <tr6li;inL:' ineulionne expressé-
ment ( '.réliun;{e el Faulipieiiiunt comme situés * in drtu Luink m Wtderieh* (At-
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- 67 —
*âie aemper f reife rov Wvsterlmrg*^ €t la fnittsante maison de Coucy
qui avait cette lière devise:
Ne Huin ni roff ni duc ausaj/f
Je le aire de Coucy.
Barons libres, ils ne relèvent plus qu(^ de Dieu et de leur épéo
pour la seigneurie de Crébange, font lu guerre pour leur propre compte,
rendent la joatice d'une manière souveraine, jouissent en un mot de
droits régaliens beaucoup plus étendus que ceux des comtes et barons
de la Lorraine proprement dite, et des mêmes privit^es que les états
immédiats de TAlleniagne. Mais en même temps, pour Vautres terres
et seigneuries, des liens multiples de vassalité les soumettent aux dues
de Lorraine, de Luxembourg et de Bar, aux évêques de Metz, de
Veniüti et aux archevêques dp Trêves. ÎI^î prpnnont phuM» aux premiers
ranys paiini les '/eiitilshonHucs <lu baillia^îc il' Allciiiaiiiic i()nvo(|U('s
aux atisi-scM de VVaudii'vange ou aux étals généraux tie Lunaint'. N(»us
les trouvons aussi parmi les HanUa Hommvs de l évèché, siégeant à la
cour féodale de ^c, et plus tard, au si^ des nobles à Luxembourg.
Et ce n'est pas tout: soit par héritage, soit à titre de récompense
pour services rendus à la guerre, ils tiennent des terres en fief des
comtes de Sarrebruck, de Deux-Ponta-Bitche, de Salm, de Spanfaeim.
Pairs des comtes de Sarrebruck à la cour dè Vie, ils sont leurs
hommes ou leurs vassaux à Sarrebruck et s'entt mli nt condanuier par
leur cour féodale. Pf>ur compléter riiiérarcliie téoilale, ils ont eux-
mêmes des va.-saiix (jui dnivent garde au château de Créhange, qui
les suivent à la ^niciic avec d'antres aidants cl «ervants engagés
temptimiieineiH, auxquels ils duniieiil des Ictlics d investiture et cpii
font leurs reprises ♦ de tmin et ih boudu * pour les arrière-liefs qu'ils
tienoent à titre héréditaire de la maison de Oâiauge. parmi ces
arriàre-fieflés de Créhange, nous trouvons les noms des plus puissantes
familles des anciens paroiges messins, les Baudocbe, les Goumay, les
Dex et les Vy.
Dans ces temps troublés oil la guerre sévissait à l'état chronique
entre seigneurs voisins, nous voycms souvent nos sires, tout bardés
de fer, la lance au poing, montés siu- leurs destriers, rassembler h-ur
Ott et courir sus h l'ennemi : mai» c'est toujours en jn-^fc et loyal
combat, pour tlcfcndro IcMir liéntav'f. revpn<li»|ncr leur^ dioils, pour-
chast'er \f» roltetirs et les pillards «jui t ouraienl li pavs, pour réjjonfh'c
enfin h 1 appel de leur suzerain: iU ne songent pus à entreprendre de
«'onqiiéte pour arrundir leur do»iiauie. D ailleurs, sous leur gouverne-
ment paternel, la seigueuiie jouit d une sécurité relative; les pauvrea
6»
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— 68 —
sujets, quoicjue tle condition servile, parai8!«enf runit iits de leur >ort:
nous ne trouvons du moins la trace d'aucuiit; xinlcut e exeitw' par
nos sires ni d atu anc plainte éU^vée par les sujets < nniic leurs sciimciirs.
Kt cependant, grâie à l'indivision des Ijicii-. ^MÙee surtout aux
alliances heureuses contractées suci essivenient par la maison dt Cn-
hange, nous voyons sa fortune s'élever avec une rapidité étonDOrtfc
Soit inooDscieminent, soit avec un dessein préconçu, nos sires iii >()li(|ueiit
avec bonheur, dans leur petite seigneurie, la maxime qui a M h
grandeur de la maison d*Autriclie*). Arec la main des héritière!) de
Forbach, de Pittax^^e, de Bacourt et de Raville» ils recueillent des
domaines considérables, s'élèvent au ranjr do< baron- les ^>Ius liclH'?.
les plus puissants et les plus considérés de la Lorraine, et r'^flM\\
en maîtres, après cinq ^ténéralioirs, sur (juaranle diîkteaux, cent
{rneuries et |>rès do trois < enU» village» liiââéininés dans le pays qui
»elend de la Meuse au lUàu.
niAPtTRF. l"
Jenn l"", sire ûc Cr^-tiangc, l.illH; reçoit l'cmporpur Ctiarlcs IV au rluiteau
(le Créliange, IHûti; épou&e Henriette, lille et liériUt'ro ilu Jean de Kurbact);
au MrvicQ de la eilé de Mets, 1B65. 18ti9, 1396; assiste à la baUùlte de Banvillff,
1371; en guerre avec les sire;^ do Ititciu-, VMH IMi, en guerre avec te psf>
de Luxembourg, 13iK>— 1398. — Enfants de Jean l^r.
L
Jean sire de Créhange, est nommé pour la première fois en
1341 comme débileui' d'une certaine souuiie envers Maiecliin l'ud»',
demeurant à Trères*). H était, croyons-nous, fils de Wiridi, Georg»
de Créhange n'ayant laissé que deux filles qui se partagèrent ses biens*).
, 1) BcHk r/ennit alii; tu, frh'.r Austrin. >iuhi: :
Nam (^mte Mars aliùt, dut ttbi régna KeiiMA.
2) Archives de Meimch, n° 217. L'analyse porte par erreur la tlalc de UW.
■) Dana un document en date de 1428, Jean n, fila de Jean rappelle
« l}7ric/( ton Crkdiiiigen tu»/n anneherre selige*. Lu gi-ni-nlogit dr ht famillf
Créauf/e" ; lîruxeltes, 1H80) lui donne également Wirith pour père. (Jtvrgt»
langé, daub sa Xutke sur Crélumgc, confond Jean encore vivant en liWi'), a**'
le Qls d'AlberUn, dit Craschechite, déjà chevalier en 1307; ce qui lui donnerait
une existence invraisemblable de plos d'un siècle. Le manti-nrit du curé di- ( r'-
liunge parle de Jean cl de « Vart «. son frt'rp. On peut adnipMif jin Wiriili
un frère nunmié Jean, à qui se raiiporteraient les» preuaers Uucuuieiils des Àf"
ekiteg de lUmaeb mentionnant Jean de Crébange.
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— 69 —
Dans line biillr datt'p rio Hf»lojrno. do la qnatrif'iiio anru^o Ho con
pontitifîif. ' ■('»l-ä-dirc r]r rannf't» 13ö*i, le papo limocont an-urilianl
favorablcmi iit hi <l(ni;iiiiie de .--oii cher (ils, .loan, dainoisoaii do Crô-
hanjto, on (•ull^i(lôluli(Hl do sa piôlô ol do son altuchomonf à I KpIiso
romaino, lui permet de faire t élébrer la messe avanl l aube par im
;tien prêtre, autant que son service Pexigera, h condition toutefoifi
qu'il me. farcment de ce privilège, le jour étant pliiüi convenable que
la Duil pour tel célébration du saint sacrifice. Datum Bommen kai, ma\)^
ponHfieatim notthri anno «prorA) *).
L'empereur (Iharles IV, de la maison de Luxemboiufg, ayant
publié à Nuremberg la cél^b^e bulle d'or, qui fut pendant siMph
la loi fondamentale de roni|)ire, se rendit à Met/, à la lin de Tannée
1H56, et tint une (oiir plénière au milieu du ( hamjv-à-Seille, pour y
ajouter plusieurs dispositions nouvelles. 11 so fît servir ensuite à table
par les sept eleetotir« à cheval. l/Impôrafrice, toute la i)reniière
noblesse d" A'ioniajjiic. los eotntos de Sahn, do Saarwerden et de
IJiiantro, h - .'\("<ni! .-, do Motz, do Toul, do Verdun ot de Strasbourg,
lo dauphin de France, et unr inlinité d'autres seigneur.'- avareni suivi
TEmpereur et assistaient à ces cérémonies. D'après nue ancienne
tradition locale"), notre sire eut l'honneur de recevoir Tempereur
Charles IV dans son chftteau de Créhange, lors du second voyage de
ce prince à Metz. On prétend même que c'est à la suite de cette
réception, qui fut splendide, que l'Eniperenr aceorda aux seigneurs de
('.réhange le droit de battre monnaie à leur coin. Il est montioimé. en
oiïot. au nombre des droits rôgalions rapportés dans lo donoujbromeut
fourni en 1688 par la comtesse d'Ostfrioso, <hioi qu'il ou soil. los
moimaio< do r.réhantre sont, jusqirfi pré-ofif. i (nnplotoniont inconnues
aux nuinisnuites''). (^)uant à la vi^^il*' dt^ I Enipetonr. ollo ne put avoir
lion ni à son arrivée ni à son départ, puiscpi il pnl t haque l'ois la
route de Thionville. Mais il n'y a lion d" invraisemblable, à co qu'il ait
profité d'un séjour prolongé à Metz pour faire une excursion jusciu'à
Crébange. Jean et Wirich accompagnèrent l'Empereur à Metz oh ils
participèfent aux fêtes qui furent données à l'occasion de sa venue
>; Archires de Hetmu:h, n** 4ôl. Voir pièces ju.slificalivt's, n" Kî.
«) Manuterü du curé de Créliange. En 1492, Maxiuiilien, rui des lîuinamb.
fili de Teniperear Frédéric, va coucher à Raville, en quittant Metz (Qmm^^
Snymtm^ p. r>87\
*) Georges Itoulanp»'-, Xoticc sur f'rrhange,
*) Manuscrit du curé de firéhange.
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— 70 -
Co fut sans dotite a oetle occasion quo notre sire laiVsa fn-
traîner à des dépenses qui dépassaient les ressources de son modeste
trésor et qui l'obligèrent à recourir à des empruuts ntinetiz. Des
sommes considérables lui furent avancées par Jolfroy JaUée, dtwn df
Metz, et le courent de StrSauveur. Gomme fl avait négligé de tes
rembourser aux termes convenus , Richard, doyen de l'église de
Sl-Sauveur de Mets, et^W^ eurioe, manda en 1365 à on prêtre do
Hombourg et à tous autres d'inviter sire Jean de Créhange. chevalier.
h payer les dettes qu'il avait contractées envers le couvent et Jofîroy
Jallée. dans les dix jours de la signification à lui faite: et. dans le
cas t unliiiirc. 'i annoncer pnbli(pienient à sa Icmine. fi ses parents ci
à tiHi.s -e.s sujets, toutes les fois qu'ils seraient réunis au son des
cloches pour l'assistance aux offices, qu'ils aient à cesser avec lui
toutes relations'). Notre Hire n'attendit |>h.s tjue celte menace d'es-
conmiunication eût son eiïet, et fl s'onpreaaa de satisfaire ses créanden.
Jean I** de Créhange épousa Henriette, fiUe et héritière de Jean,
seigneur de Forbach'). Par cette alliance avantageuse, il continua uoe
tradition heureusement inaugiu'ée dans sa maison et se prépara à
recueillir une riche succession. Les sirc-s de Fnrhach tiraient leur
ori»riii<' de i illustre maison d'Ardennes et tenaient aldis un rang di.<'-
tingué parmi les nobles hommes du Westrich, .leiiii de Forbach pas-
sédait la seigneurie de l'uttelange « im Kf/UcrtJtal . 11 avait époui>c
Jeannette de Haville qui lui avait apporté une part aux châteaux de
Raville et de Warnesperch et qui est mentionnée encore en 1966,
comme veuve et dame de Puttdange.
A partir de cette date, et du vivant de son père, Jean de Cié*
hange est qualifié seigneur de Ravflle et de Puttelange. Nous n'avoiu
pas de document qm' nous renseigne directement sur l'héritage qu'il
recueillit du chef de son épouse; mais la possession tient lieu de litre
et nous permet d'établir que cet héritage comprenait:
') Archiri's <Je Ih-inach, n* 512.
*) Georges Houlangi^: Notice mr Cré/iange. — Manuscrit du curé de Ctt-
hange. — Dom Calmet: Notice tk Lorraine. Un ancien (u^e généaiojfifm de k
HMHwm 4e OréoÊt^ oamené dans la OoBeetioH de Lorraùi», k Paris, dit déjà:
'Jean l*', baron de Créangos, a ospoust^ la fillr dp Jean ilc Forbach- rptfp
alliance doit être tenue pour eerlame, bien (]U iuuun document contemporain ne
fasse mention de Henrielle. Nous trouvons seulement en 1398 une leltre de
créance sur les comtes de Deoz-Foata entre les mains de Jean II de Gréliuir
« «ON tku MMm hem /oAom «m Fnupaek «a^foii wegen » ^Reinadi, d* 988).
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I
— 71 —
J* l'n tiers de la seigneurie de Forbaeli. dont tious trouvons la
uiaison de. Cruhmige dô.s iov^ en possession, et dont \Viri» li de
Créhange fera encore nés reprises en 1563 ; les deux antres tiers,
attribués soit à Coneman de Forbach, soit à Marguerite de
Porbach, épouse de Jean d'Âpremotit, firent retour, par suite
de confiscation ou de retrait féodal, aux ducs de Lorraine qui
en investirent plus tard Arnoult de Sierck, seigneur de Men»borgi
2* Uoß part an château de Ravflle, l'autre part aux mains des sire»
de Benestroff. En 1385} *des m\'<li'u âUujstwj vor unsers kern
LicJietuen dage*^ Jahnuvrs f-on Crin/ihigm, liitUtcr, Jfcrr eu
PittJtclinifni conclut avec Jean et .laccjues de Havill* frères,
sires de HenesIrofT. un fioftrqfr'ud ou paix ea^^trale au sujet du
château de liavîlle (ju il- |Hi<éd!iiont en roiniinin. Dans celte
paix sora <oinpris le r-imlcniu <ie rui\ilU' »1 loal le circuit, du
pout de BionviUe uu pré seigneur Conon, dudit pré an pont de
Fouligny, de là au village de Witlrange, de Wittrang(> just^u'ù
Zteittfer«, de übittlfef« à la justice de RavUle, de la justice de
Raville à la fontaine d'OtmfdtJer sur la route, puis longeant te
bois jusqu'au pont de Bionville, pour aboutir à la maison com-
mune de Raville. Cette paix est scellée de« sceaux de Jean,
comte de Saltn. le vieux, de Jean, seigneiur de Dagstoul et de
Wiry de Créhange').
'6^ line part an chfttean de Wamespereh. Kn IHô.ô. le château de
la vieille Warnespeich n'était pas [>arta}ié entre moins de neuf
comparsonnif rs au nombre de^qiK>l> If^itrmt .Itrin de Raville.
Jean dt Im 1«. chevalier, et Vsamharl de Korliacii, éciiyer.
A la tin du XIV" siècle, le même château était tenu en conunun
par les sires de (Irclianffe. ceux de RaviUe et Jean <lc Miralx'l.
seigneiup de Warnesperch. En 13B5, Jean de Mirubel ouvrit sa
forteresse de Warnesperch à Robert, duc de Dar. et le scn'ii
monté et armé dans la guerre qu'il eut avec le seigneur Gérard
de Boulay et le voué d'Hénalpierre (Hunolstein). I^e duc de Rar
accorda en 1391 à Jean, »eigncur de Créhange, une indemnité
de trois cents florins \miv ilonunages causée «en sa maison de
la forteresse de Wum^bergt Bouppnron4a,'Hmtte^ Wise et Basse-
We^ * lors de la guerre contre le seigneur Gérard de Boulay').
i) Archiccft de Uàmdi, a" 047. Vuk pièces juäliiicativeä, 17.
^ Dofoumy : Invétdain de Lorrainey X, 65 — cßr. NiMee mtr h iMtean d
le» êiret de WanÀoft par l^abbé Châtelain.
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— 72 ^
4" hn '<oijrnpiiri<> l'utirlanm' «'ntirrcmcu! V.n U» vendmii
apîcs lu pm iiit iiliui) Noirc-Datn»'. .Icaii tic lj«liaii}rr «Kiiino un
dénombrcineiil à r(''V(H|iir <W Mclz cl roprond de lui les \)'\t\v>
suivanlotj, à i^avoir, rutlelaiigc « /wi KUlé-ii/tal , avoi- le> siijt'b
el biens qu'il tient danH lefi paroisso» de Tettingen et Ldliwfm,
appelés niliEairentent te» biens appartenant h l'abbaye, en mir?
soixante-dix livren de tournois noirs aMsign^s sur les salinem
Marsal et Moyenvie*).
m.
On conserve dnn^ li s archives de I HôIel de ville de Metz pliisieiin«
((nitl;in< es fie ^cîitil-huiiitnes ((ui étnicnl an s<'rvic<' de la « ilé diir.ii»!
lu tïneiie (|ütll( eut à sonlenir contre lleini de Har. sire fie l'icnc-
l'ort. el Pierre de iiar, son fils. Nous relevons les noms siiivanls (|ni
upparliennent aux bords de la >iicd l'I de la Sarre: - Jehan.» dr
Maingne, éeuyer. Gut^rcMitt à» Fristorr et Werris de Fri»torf. lilt de
Leurekin de Fristorf, éeuyem, Aubertins de Wermeranges. éciiy< r.
JehanS) sire^ de Boulay, Henris de Fauqueinoni» éeuyer. Henris de
HeiS| éeuyer. Boureairs, sires de Fenestranges. OlrLs, sires de Fene»-
franges». A la date du IBjnillel L^ßo. il y a une - ({uiltance génmie
de Jean de ('.réan^çe, chevalier »*). liC 7 déiteinbre snivant, Huyin?
Rozars <le SIe-lWMieviève. écnyer, jure - l(>s mains touchatis a saint'':*
Kwnti'/illes de Den de ne jamais porter d«>nuiintre à Colijriion "le
( iiairunat. qui l a fail prisntmiof. ni ù monseigneur Jean de Cn'lMuigf ,
chevalier, qni l'a retenu en pri •n''».
Dans la suite, notre sire lui tuniraire à la cité de Metz cl eut
avec elle plusieur.s démêlés qni ne nous sont connus que par le»
quittances conservées à l'Hôtet de ville. Nous trouvons en 1370 une
« quitance de domages donnée par Thieteinans de Huntenges, abb^ de
St^Avold, par Jehans de Crehanges, cbivelliers, et par Jehan de Flaoï-
berch, escmiecs, lors de la délivrance d*un de leurs hommes, Dominé
Bertrand de Dionville, détenu prisoimier pendant quelque lenipn par
les Messins» Jean de Bung ou de HionvUle entreprit sans doute de
venger l'injure faite à son parent. Après avoir * pourehas.sief. fait H
poiirteit plusieurs '^vU'ï^ injures el dapuiaipos n/ cifains. manans rl
liabitans de la citeil du Mes, à lour houunes el soubgiSf à iour bieas
'j Paris: Turentaire des h'Ilres de la chanccUcrie de Vie, p. Ittk
*) Histoire de Meie, pnr 1rs Hf'nédictin», preuves.
*) Arctùtts de Jiatutch, n'' hh2.
*) EùtMrt de Mèt», par les BéaédîcUns, preuves.
pt s\ Inur ohnsp. tant on prîfo Ho poqis d'homme, de bestes ef d'autres
biens ., il fait <mi 137() son • liailé de paix • avec la cité et prie ses
cbors soirrneurs - Monss. .Ichan de C.rehenjîes, chivollirr, siirnour de
Raville. et Doniixonl Jehan d«» Raville, escnier, sijrnour de Ranesiorf*,
d'apposer leurs sceaux à ses lettres. Par luie lettre de ionvcnance
flalée du même jour, Jean de Bung s'engage à servir les Messins en-
ver» et contre tous, excepté les sires de Oéhange et de Raville au
service desquels il était attaché*).
En 1389, Jean de Créhange. chevalier, donne une quillance aux
Messins pour tons les donunages qu'il lui avaient faits ainsi qu'à dé-
funt son père*). 11 s'agit sans doute du chAteau <le Roden-sin*-la-Sarre,
que nos sires tenaient en lief d(\s ducs de I^orraine. cl que les Messins
avaient détruit auparavant, avec celui de Dillingen, dans une sortie
c»intre les l^orrains.
A la même date, noire sire déclare «que les magisirats de Met/
lui ayant donné cent llorénées de terre, c'est-à-dire une pension de
cent florins, payable en deux lernu's, à condition de les servir envers
et contre tous, exce|)lé ses parents jtisqu'au qiialriènie degré, s'il
arrivoit (|u*il les re<.'Ut dans ses forleres.ses et les soutint contre les
Messins, il seroil obligé de rendre à ces derni<'rs leur lettre de pen.sion,
lacérée et caticellée, et les Messins de leur côté seroient tenus pa-
reillement de lui rendre celle (|u'il leiu* avoit donnée à c(»tte occasion,
et par laquelle il s'engageoil de les aider de ses con.seil.s, d'agir pour
eux dans les rlilférentes journées qui se liendroietil et d'aller partout
f)îi ils jugeroient à propos»'), .lean de Créhange resta lidèle au service
de la cité qui lui paya pension jusqu'à sa mort, (ieorges Aguislaire.
cilain el aman de Metz, reconnaît, en avoir reçu, pour et au
nom de .lean. sire de Créhange, chevalier, deux estaies, chacime de
ciiupianle petits llorins, à onze sols messins pour le florin, que les
niaître-échevin, les treize, /* routes ftircis (sic) et la communauté de
Melîî lui doivent « por sa peucion quil ait acoslumeit davoir che.scim
an sa vie durant »
IV.
Comme seigneur de Raville, .lean de Créhange était devenu
vassal de Wenceslas de Bohême, duc de Luxembourg. Lorsqu'on 1371
1) Histoire de MeU, par les Bénédiclins, preuves.
«) Idem.
•) Idem.
*) Ardu reu de Heinadi, n" 958.
— 74 -
ce demier déclara la guerre À Guillaume, duc de Juliers, et à Edouard,
duc de Gueldreü, pour maintenir la liberté du ((Hunicn <>, \*iolée sur
leurs lerritoire», les vassaux dos bords de la Niod répondirent à
l'iitipc! de leur suzerain et se trouvèrent, avec Richard, marénha! de
Daun, à la sanglante bataille de Baeswiler. qui eut une issue niai-
lietiroH^c pntir If"< Tjixembourjreois. WCiii rsln?^ demeura pri«onnipr avpi-
bi'aiu j»u|» di'. iu>blf.«i chevaliers parmi les<pifis un < itc .It-un, mmle tk
Sului, et Philippe, stîigneur de Florange. Il fut retenu pendant onze
mots en captivité el ne dut sa liberté qu'à rintervf^ntioa de TEmpereor.
Par un diplôme, en date du 26 juin 1872, l'argent pris sur les prison-
niers devait leur être restitué avant la St-Remy et tous les enfEBfe^
menls contractés par eux devaient être considérés comme nuls el
non avenus. Mais il ne parait pas que cette décision impériale lot
respectée.
Le sire de Créhange s'était rendu à cette guerre aci ompagné dp
plusieurs éfiiypr^f, de C^nrinan de Fnrbach, de Renier de Hev-, ilo
MaHii> (If W ybeluigen, de I>ietz de Berris, de Dietz de Loup-tt m, «le
Nicolas de HistrolT. Plusieurs d'entre eux avant été faits jui.-tninier.s
notre aivv |»aya leur rançon el les déduitiuiagea pour les pertes quili
avaient éprouvées à son service. En 1375, «r7<« mmtUi^a cordes
Haifastm^j Renier de Heyi^, écmycr, déclare qu'il a été fait prisonnier
dans la guerre en Gueldres, en ootnbattant pour Jean, seigneur de
Oéhange» qui Ta dédommagé. Son sceau apposé à la lettre de qoit«
tance porte un écu à trois chevrcMis brisés avec la légende: nfXiXIBR
DE HEIS*). Kn 1375, " det ncuteii dinsfaycs i:or dem heylUjvu Wn mU
(laye^, Renier de Heys, ( "oneman de Forbach et Mat bis de Wiebs litcrn.
écuyers, reconnaiï^^ent nrnir été dédommagés par Jean de Cu lian^»,
chevalier, pour les |>eiit < e<~iiyée> h son serviii» et pour !ii yiim^u
subie à k( Miite de l;i h;ilai!lf île |{;ie>\viler (da/- wir uns baltlful vor
wol bezalt von ^ullicheuie i^i'v^^•^tkla^^.■H', koste, schaden und Verluste
die wir gelieden Itaot des gewentkninses halff do wir gewangen wurden
in dem Stride zu Baestwilre in guUidter Lande bie imaerm lieb«
hem iohaxi von Oiediingen, Ritter); ils renoncent aussi à toutes pré*
tentions envers Wencedas de Bohème, duc de Luxembourg, du chef
de leiu" emprisonnement, comme aussi envers le pays d(^ Luxembotuy
el les autres pays soumis au duc VVenceslas*;. Enlin en 1H77,
tag nadt Stc Gcrti udm daye*, Jean de IJisecken, i hovalier, reconnaît
avoir reçu de messire Philippe, curé à Guînglaoge, 80 florins eu or
1) Archiirs de JteinacJi. n" 659.
idem, n" ööa. Voir pièce» jiutliücaüv«», n« 18.
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- 75 —
et plusienra antres soinme!>, a.^}'i{îné«8 sur ^Bnapadt* et le moulin de
^Bussden» dit ^Wypp&rmiMe le tout de la part de Jean de Cré*
hange, et à cause de feu son beau-frère Dielz de Berris').
V.
En 1378, iiolic siir prit part à une nouvoUn expérlition du
des Vo^^. « En cpIIp année fut occis Pcrrin Baudoche fils du aei-
jmeur Arnoult Baudodie et li fils Burtignon Paillât en une chevauchée
que firent ceux de Wernesperch sur ceux de Bitche. les renconlronl
et m prinrent bien iiii** on plus »*). Dom C^hnet dit avec plus de
prccision: «En 1378, dans une chevauchée que Tirent ceux de Var-
nei<berg sur ceux de BitcUe, ceux de HiU he les rencontrèrent el les
battirent, U y en eut environ quatre-vin^i de fait prisonniers et plu-
sieurs nobles bourgeois de Metz y p( rdirent ki vie, comme Perrin
Baudoche, le fils de Burtignon Paillât et plusieurs autres »
Lehmann*) nous apprend l'oocasion et le résultat de cette prise
d armes. Les quatre frères de Bitche, Haneman, Simon, Henri et Fré-
déric élevaient des prétentions contre les sires de Lichtemberp aux-
qjiels ils réclamaient la dot d'Agnes de Liclitemberg, leur mère. Ceux-
ci lirent alliance avec les comtes de la Pplitc-Piene, les sires de
Kénétrange, de Kirkel, de Ha ville et de Ci éhanjic Après plnsieurs
in< (ir.^ions dont le < <)i))U' de Hit<'he eut beaucoup à .suuIVrir, les quatre
frères se décidèrent ù luire lu paix et à renoncer à leurs préteutioiiû
pour la durée de cinq ai» (mois de mai, 1377). Mais cette trêve fut
mal observée par une partie des seigneurs alliés, qui avaient sans
doute des réclamations à faire. L^année suivante, dans un combat près
de Lutselstem, ceux de Bitche firent prisonniers 92 dtovalieis et
écuyers qui l' ur étaient opposés, et ne leur rendirent la liberté qu'a-
près on an de détention. La réconciliation fut .sc ellée par le roi Wen«
ce^ila.«. qni se trouvait h Strn'-hourg. Ce n est quen 1383 que .lean
de Créhange lit sa pai.x <l«''liiiilivo nvec les sires de Hitcho, et
corUa avec eux au sujet de tous les ditlérends (vordcniDge spcniie uud
slosse) qu ils avaient eus ensemble.
Les archives de Reinach reulernieiil quelques documents qui se
n^iportent à cette expédition. En 1383, Honsel de Blumenau, Talné,
•) Arc/itves de H^tuttA, n* 671,
') Paul Ferry : (Mmrcatiotu séctUairex, 11, 46.
Dom Calmât: IMiee de Loming.
*i Ldunann : UrkundliAt (MUdMe der Orß/tdurft Memm-tdelUmberift H,
1» partie^ p. 221, m, 887.
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— 76 —
et An.scliii LaiÉij.iitli »Ic lUlchc déclarent quils ont fait un arrango-
ment arec .lean, »eigncur do Cr^%an(tP, el t«ß^) aidant«, a» sujet ^
dommages épnniréti de lonr pari*). En 1385, Tanorède de Winderk,
^uyer, déclare que Jean de CK^hange l'a indemnisé pour Im pct\tv
qu*U a éprouvées « in dem Criege als Wed^eslieiin gebrochen wart »
Fax 1392, Clcschin Koch de RetSftwiUer, dornonrant à Puttelan^îe, iV^
c'Iare avoir ronipté avec Jeiui, »eigneur <I(^ Clréhange, au snjoi (1o>
portes of flommagros qu'il -a osstiyi's et do rcnipri-onnptnonf (ju'il a
subi à son sorviro dans la triu irt' ( onlro les seiftnears de iiitclip; il
reronriaîl avoir louché une iudcmtiitc de 50 llorin.«?"). Enfin, en 1395.
n<»lre sire sert encore de caution à .laci|nes de Raville, seijfueur tic
|ia;:sloul, poiu' la soinnie de 500 ll(»rins, envers (îuillauiuc de l'ulle-
lange, ù cause des pertes et dommages éprouvés par feu son père
Jean de PuttelangCf lorsque ceux de Bitche le firent prisonnier*).
n parait résulter d'autres quittances que les seigneurs de Mets,
Perrin l)audo<<he et le fils de Burtignon Paillât n'avaient pris part à
celte chevauchée que comme aidants el servants des sires de Raville
et de Créhange, et à cause des tiefs qu'ils tenaient d'eux.
VL
P(;rrin ûv 1 (»i<lieville, qui avait cess«' de vivre en IHtiO, n'avail
laisse (pi une fille unique et hciilièie, Maliaiii, <pii c|)t»usa .îean do
Mengen, écuyer, Iiis de Jean de Mengen, chevalier, avec lequel elle
e»«t mentionnée en 1B78 comme seigneur et dame de Hdfédange. Ib'
haut étant morte peu après sans postérité, Jean de Créhange et
Georges de Bàcourt, qui étaient les plus proches agnats, se parta-
gèrent la succession de Torcheville qu'une nouvelle alliance apportera
un peu plus tard tout entière à la maison de Créhange.
Voici deux documents ipii établissent cette succession en faveur
de nos sires, en réglant (juelques charges qui en r-é<ullaienl. En 1386.
' /o/f sfrnfiil Jour an ntoir dr mvj , (rérard de liaraucourt, chevalier,
fceonnail avoir re(;u des niaitis de sire Jeun de Ui-éhauge, chevalier, el
'j Ardtives de Ueinach^ n* 743.
«j Idem, n" 791.
*) Idem, n* 888.
*i Idem, 914. En 1418, Conrad Kayer, évéquc de Metz, règle encore
un diiït'rend survenu entre messire Iran f-oîiier de Virey ft Tiirqiips de Haville
U s'agissait d'une récumpense récia»nee par Jean de Virey el Jean Lohier de
Virey, pour dommages soufferts par ces derniers, de la part da aeigneur de
Bitche, à la bataille dtvant Petite- Pierre, à laquelle assistaient les réclamants pour
le service de Jean de Raville et de Jactfues de KaviUe, son frère (note de JPt»U Furyy
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— 77
(ic (îeorîîes de Bâ<onrf, ôouyer, une (rortainc «ommo f>n docompfp do
lu sonntio d«' (|iialr«» l onts livros nipssiiis doivent lui payer (»oin"
Jacotiiin Üdi'üe et Maiguerite de liai aiieourl, sa eotnine « pour cause
d uue leltie faiijuut mention de la ^îunnne de sexaulu livieea de terre
que inessire WUlame de Tnnilleir avoit a:<sigaeit a dame Jehenne de
Haralcourt, femme audit niettsire Villaïue », dont le» susditH sont hoir»
Ell 1389, ^fff» momiaffe» naât fier drier Kumge doge », Simon, le
bâtard, de Castel, déclare que feu sire Perrins de Dorswilre devait à
feu son père, sire Stebidn de M()rs|>ercli, une »oinine de 80 florins,
j>rîx d'un eheval entier à lui vendu : Poineignon et Bertram de Castel,
«des vorgenannten herrn Stebelo eli<'he siino», ont hérité de cette
créance et lui t ii nnf ftiit don. Jean, seigneur de Créhange. et (feot^rc^
de liâcourt, iurünrs itc l^errin de IJur^Ure, lui uul payé la üununu
eu question *}.
Cet héritage comprenait, outre la baroimie de Torchcville, une
part dans la seigneurie de Helfêdange, i><)ur laquelle Perrin de Torehe-
Tîlle avait reconnu être homme-lige de Tévèuhé de Metz, en 1847.
Vers la même époque, notre sire acquit encore, à prix d'argent,
une partie de la seq^eurie de Sierck. Else von Helfeldingen, Jean
Perrin de Busch et Jeannette de Seilbacli, sa fenuue, déclarent, m
138C, avoir vendu à Jean, seigneur de C.rébange, IcMir parent et auii,
la part de la seigneiuie de Sierck qui leur était adv. luie par le décès
de leur cher neveu, Jean de Sierck, seigneur d'IUiijgeu, veule réalisée
moyennant 220 llorins de Mayence'j.
vn.
Wenceslas I*', duc de Luxembourg, mourut en 1383. H était
parvenu à éteindre en partie les dettes dont Jean, roi de Bohème, et
Charles IV, son fils, empereur des Romains, avaient grevé le pays de
Luxembourg. Le roi Wenceslas, qui lui succéda comme duc de Luxem*
boui'g, suivit malheureusement les traces de son pèr(^ et de son aïeul,
et fut un véritable Uéau pour se^< pays héréditaiies. Il fit des em-
prunts considérables qui l obligèrent à aliéner s(tn dninaiiu'. d'abord
par des engagement« ptirticl--. cf bientôt par l'engu^' iucuf du pays
tout entier. En 13M8. il < ii;ia,:, u ic duché de Luxeml)ourg à Jitsse,
inarqui> de Moravie, ^i>ii ciaisin. I^es électeurs, lassés enlin d'un
prince qui compromettait la dignité iuq>ériale par ^on iucouduite et la
Arditces ik Hemach, n* WUl*
«) tdem, n> 884.
Idem, n* flOS.
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— 78 —
puissance de TEmpire par son incurie et sa nondialance, le dépcfièrait
comme rot des Romains en 1400 et élurent à sa place Robert, doc
de Bavière.
Le sire r]*- Créhaiige avait de justes réclamations à faire \'aloir
pour la part qu'il avait prise et les pertes qu*U avait subies i la bsr
taille (le Baeswiler, et après dix an:*, il n'avait encore revu aucun
dédonuirnsfornent. Néanmoins, il vécut dabord en bonne intpl1i?pn'^e
ave<- !<• null venu <uiivprain et parait même avoir joui de sa considé-
rai n»n an t otiipromis passé en 1385 entre Weii( <'<las. roi des
Hoinaïuï- et de Bohême et duc de Luxembourg, d'une pail, et Jeaii,
duc de Lorraine et marquis, d'autre part, au si^et du château de
MarcfaenvUle et dépendances, fief mouvant en partie da duché de
Luxembourg, les arbitres nommés par le roi Wenœslas sont Hotrt,
seigneur d*Autel, et Jean d'Orley, prévôt à Luxembourg; les arbitres
du duc de Lorraine, Henri d'OgévOler et Pierre de Rapwiler, cheva-
liers: le sur4d>itre, choisi par les deux parties est Jean de Orirrhau/en^}.
Mais voyant que ses réclamations demeuraient sans eti'el et que
lo^ rpssoiirces du pny« de I^uxembourg s'épuisaient par de nouveaux
engagements, il rn' riai,rnit pas de se déclarer ouvertement contre smt
souverain. On fît il .même dire à des historiens conlomporains que
« Weiiccslas trouva dans les sires de Créhange de redoutables adver-
saires qui contribuèrent puissanmient à sa déchéance » C'est sans
doute leur attribuer un rôle exagéré; mais du moins ils ne durent pw
négliger de faire valoir leurs griefs auprès des électeurs arec lesqueb
ils avaient des liaisons.
Notre sire prit enfin le parti de se faire justice à lui-mêroe et
fît appel à ses hommes pour envatiir le pays de Luxembourg. En 1H9Ô.
• (Ifs audmi dut/es nah den heiligen Jars dagc^y Maihis, abbé, et tout
le couvent de Juspeirh (Justemont) déclarent que Jean, sei^nonr <te
Créhange, a rcniis en liberté fptoltpios pnnvro«; sujets de rahbayc, lic-
mcnraut à Buding, faits pri.«*tjnni( i s par .<t s s«'rviteurs, et qu il les a
déiiummagés poui- les pertes éprouvées '' . I, année suivante, de con-
cert avec Emich de Daun, il lit, dans lu prévôté de Thionville, une
nouvelle incursion qui fut marquée par des saisies de biens, des pil-
lages, des incendies, des morts et des prises d'hommes. Les manaobi
de la justice de Machem lui tuèrent son lUs et plusieurs de ses «er*
viteurs. Les nobles hommes, commis à la ^rde du pays, se levèrent
V WUrth-Paquet: CharU» Lttxeuib. an 1889.
V MmtÊtfH du curé d« Créh«n(«.
*i Aréhitet de JUtnadit n* 9ttl.
aussi pour venir ù sa rencontre « und lantgewei /ii dune » . Un combat
s'engagea près de Distroff où ceux de Luxembourg forent jetés à tonre,
plusieurs d'entre eux tués, et d'autres faits prismuiers et mis à
ranijon. En 1396, *miiwaàeH nach des hmH^ Jaresdage»^ Ropredit,
seigneur de Florange, Jean, seigneur de Milberg, Jean de Soleuvre,
chevaliers, Bartholomé et Pierre Voyss de Rettemberg, Jean de Kanlfen
et dix-sepl autres reconnaissent qu'ils ont été faits prisonniers, dans
un combat près de Distroff, par Eniich de Daun, seigneur d'Oberstein,
et par Jean, seiemeur de Oéhange; ils promettent do ne pas tirer
vengeance de leur défaite et de leur emprisonnement. Les six pre-
miers apposent leurs sceaux ù uetle déclaration^).
Notre sire uiourut sur ces entrefaites avant d'avoir vu la paix
rétablie avec le pays de Luxembourg.
Dans un traité d'alliance conclu le 18 mars 1898 (anc. style)
entre Philippe, comte de Nassau, agissant au nom du roi des Ro-
mains, d'une part, et la ville de Metz, d'autre part, «Jehans de Cré-
banges» est formellement exclu avec d'autres princes, comtes et
se^neors.
Vin.
Jeun l*"" moui iit avant la date du 1'''" septpuibre 1398. Son
épous<', Henriette de l-'urbaeh. ((ui n"est pus nientiunnée une .^^eule fois
dans les nombreux dn' uuieul^ (|ui le coneeiiieiit. l'uvait saus dniile
précédé depuis lon»ifleuips dans la tombe. Nous u a vous pas pu ivuiiir
toutes les lettres de reprises de notre sire. Nous .savons seulement
qu'il était vassal du duc de Luxembourg poiu* les chftteaux de Ra-
vîlle et de Wamesperdi; du duc de Lorraine, pour le diàteau de
Torcheville, la seigneurie de Forbaeh, et Roden, sur la Sarre; de
révêque de Metz, pour Puttelange « m J^^ertiial»^ et les paroisses de
Téting et de Lellinu - i En 1871, il siège à la cour des nobles vassaux
de Sarrebruck, qui rendent une sentence entre Jean, comte de Sarre-
brui'k, et Eberhard von Wolfsteiu, au sujet de l'héritage de Bischols-
lieiin'''. Ru 1.H87, il reconnaît avoir reçu de l'évêffue de Verduîi la
sonuiie de 50 écus de bon or et juste pnids pour le ternie de la
Saint-Martin dernier, qu'il lui devait pour hommage <).
.leau l" jouit auprès de ses contemporains d une grande consi-
dération, justifiée pai' sa loyauté, sa valeur et raccrois.semenl de sa
fortune. Nous le trouvons choisi comme caution par Jean et Irme-
>; Archicen de Eeùuichy n* 9ôU. Voir pièces juslilicativea, u" 21.
*) Voir pièCM jaBtificalives, TOf» 19 el 80.
*) Kremcr: Aräerniixche Grurhlet^ter, If. 522.
*} Mets: Jwwwteîw de» Archice» du Boy, registre 1,
I
- 80 -
t<iiide, seignoiir et daine de Roiilay, par Jean d'Apreinont, seigneur de
Forbach, par Jean, vonô dUnnolstein. p-Av l'liili|)pe, cointe de Na->aii-
Sarrpbriit k. envers divers sei»!:nours'j. .lean laissa cependant une ^u<-
cescion nlint-e de dettes. Pour sul)venir aux frais de ses derui»'rf>
exiH'dilions et pour indriiiiii.s»u .-«es aidants et scrvautä^ il avait besoin
de certaines soiiunes d ajgent qu'il avait empruntées à HenoediiD et
Gotsehalk de MoDtabaur, juifs demeurant & Trêves, usuriers souveot
iiOHunés à («lté époque. En 1391, les deux cr^ciers déposèrenl l'bez
TMelomaii, cellerier de rat^bevéque de Trêves, plusieurs atHes d'vbli*
galion sceIK's par Jean, seigneur de Créhatige*). L'ne lettre de vàù-
tionnement de 1394, donnée par Arnold de Sierck, seii^neur de Knuiei)-
hvTjJ. nous apprend que notre sin» devait à (.le<f liiii de \Vanifs|X'rf li
la sotuiu(> de iOO llorins pour laquelle il lui payait 11 UuriiLs d tutérêt
ttiiiuiel').
Jean I" eut pour eui'aub:
P Jean U, qui suit;
2* MicolaH de Gréhaiii^e, mentionné connue mort eu 1B99: il fut
tué en 1395, dans une course qu*il Gt dans ta prévôté de Tbion-
ville, par les gens de ta justice de Kœnigsnmeher;
3* Hildet^u^c qui épousa en 1382 Frédéric, seigneur de Montdair.
Son père lui donna 600 florins un dot, pour lesquels elle «lut
renoncer «'i tous les antres biens de Créhange à rext-eplioii de
' Milenber > ■*). Cette (int n'était \n{< encore pMVfV deux ans plu^
lard ('{ notre sire fui ubli;;ù il"en«ia{jer à Fiédéru; de Mwt<!uii'
sa mollit' de Warnesperch, le cliâteau et la baidieue, jusqua»!
reuibüiusenient des six cents florins. L'acte, émané de Kr^'ilérit,
est scellé de suu sceau aux armes de Montdair: mu' cl'-fl.ài
sceau d'Ifildegarde avec deux écossons, l'nn aux aniies de Mont*
clair, Pauire aux armes de Créhange, et du sceau de Géninl
d'Esch, abbé de Bouzonville: deux faeesy ^t'^es ih tûuHrmr,
5 et S*). L'union de Frédéric et d'Hildegarde parait Hre
sans postérité :
4" Elisabeth ou Lys<i de Créhanîie, citée cti danf? un ade ilc
|>arlat'(! avec son f'rcic, auquel elle abandontu' -c-; biens [xnir la
;i$umuic ÜC àOO iloriitö. Elle est eiieurc uieiiliuiiuét.' eii 14Ûâ, ^
Ardiira de ifeimuft, pas^im.
2) Idem, n" Ht»2.
»t Mein, itô4.
*) Idem, n» 7»t.
•) Idem, vfi 784.
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i
81 —
]>arait èlrc morte o^ibataire. Nous trouvons encore un bâtard,
Iiis de Wirk'h ou de Jean. En 1371, < Ihcmas basiart voit
CriehiitgeH » a vendu un cheval au duc de Lorraine pour 85
vieux florins, dont il a rei^u 40 en à compte. Il use du sceau de
Wiric'h <1<' ( .r('lia»(ce. Il est encore mentiomié en 1384*).
Le sceau de Jean I*' tic Oéhange, assez bien i-onsorvé, sauf la
l«'«ïon(lo (jui est illisible, se Iroiive appeiidu à un acte de 1378, par
!cfjii(>! il l'ci-fiiinaît t|iie son iniroiit, (îefn-jr- de H'if<>in*(. luti--
tiliit' i'uulKHi poiii' lui envers Nieohis dr Üi^imli - . i! piu le un é(-it^s«>n
fas« é su!Mn(»nlé d'un calque à visière Imule, et cuiuuie cimier, ui>
trousseau de plinues.
Hommes de flefs, aidants et servants de Jeai |or de Crèhange.
('<ili}fnon de ('liimiiiia!. l.'Mio.
Bertrand de liinnville. IM70.
Nit uhe^ dt> ('ierspa«-li, éeiiyer, 1371.
lîe^jiiin de Iîei<. écuver. 1370.
Ciineiiian «Ir l oi | .u li, é» uycr. 1375.
Malliisde \\ ibelingen, é< iiyer, J37Ö.
Owt« von Herrts, é<'uyer, 1375.
Jf>an de Bionvîile, 1376.
l'errin Baudoclic, f 1378.
Bumokin Bandocite, f 1384.
Domeilffes de Tort. 1381,
Jean von Vewil/, f 1385.
lieuse! de \Valderlinv;<'n. 13H7.
Juliann von fiirtt-. \'V.)\.
Cles( hin de l»ei>^u illei . deiueu-
ranl à l'ulteianjfe, 13*.»l>.
Bertram de Wibeiingen, 1.392.
Henset von Lorricti, 1.S92.
<'.U*Hf'hiii de Warne^pereli, cliûle-
laiii h Wanie»pen:li, 1394.
Jean de Pultelange, f 1395.
<) Archive» de JtHmtéh, m.
«) Idem, m.
(îuillainne «le Pultelanire, 1;595.
(lebnreliin von llonduu-eli, 1397.
llatuan Uoube^aeli de i..iciàlcui'
her- 1398.
.leaii de l'iele, écuver, 1398.
Weiler de Wyll/., deineuianl à
PutteUuige, 1399.
Vulin Snyder, cliâtelain h Fallceu-
berg, 1399.
Geryn de Kebelenber);, 1400,
Henne lUierke, MOI.
Kiunierieh von dein Noshauui, 1401.
('.Ie.>'(-hin von Husen, deiiunutuil h
\\'audrev!in,if'. 1 4U3,
Nicolas von ( ici -piicli. 1403.
Cleschin Ah uni. lins son. 140.3.
m
lleuiiu von Vppelsheiiu, 14i'3.
Peler von Boys, 1403.
Haïmes von Kud<'rchiii, dcnieuraiil
à Geiuundeii, 1405.
Lucas von der Linden, 1405.
6
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— 82 —
CHAPITRE II.
Jean 11, sire do nr«''hanf:o, 1878—1431: épouse Irmenjranle. T'I^- .1 li.'rili« re il Ar-
nnttlt -in; ilo l'itlan^'«'. i;i8H. - - Siuci-ssion oluTée de Jean É*"". IHifH. — l'aix»i<-
tmitive avec le pays de Luxonibourg, 1401. — Guerre des «jualre seigneurs.
1402 — 1408. Guerre avec le voué d'Hunolstein et le comte de Spanhdm,
1401 1110. — Différend avec les sires de Haville. 1418. — (lonrses dans lïvrrhé
(ie Verdun, 1425. — Reprisf s do ^iffs ; arrière-llefs, vassaux et olCciers do sire
de «.rehange. — Se» enfants.
t.
Toan H. sin-t île Créhan'/e. lil> dr .It ua 1", appai ail comme éeuyer
en l 'i78; il est encore noiiiiiié écuyer en 1H98, à la mort de son
pèle, rendant ces vingt aimées, sou nom figure dans plusieurs docu-
nients. Il avait épousé, avact 1386, une des plus riches héritières do
temps, Irmengarde, fille d'Arnold de Pittange et de Marguerite de
Biessen. Ces derniers déclarent, en 1386, avoir fait une donation à
l'autel de St-Pierre-de-Larochette. Jean de Créhange, gendre des [do-
nateurs, et Irmengarde, leur (ille unsere liebe Tot !>er Irmgart tub
Pittiiijîen des gcnaniilen .îolians <'li(li wip - apposent leur.< i^coaux *).
Par cette nouvelle ^lliniK c, !;i fortnTu» de la maison de Oéhauir*' h-
troiivîi ff»nsi(lérablenieiil aujimeiitée et nos siiv*-- entr^vovaiVii! un
• luiiiip plus va-^te pour leur ambition <'t leur aciivilé Hau- i c p.iv- de
Lu.\eiiil)ourg (|ui était rejjardé conniK? la terre classique de I héiuiHiif
dievaleres(|ue et qui, liepuis un .siècle, fournissait des chefs à l Eiii-
pire et des souverains à tous les Etats de TAllenuigne.
Nous ne connaissons pas la dot d'Irmengarde de Pittange; nuûs
nous savons qu'à la mort de son père, arrivée vers Tan 1405, Jean 11
recueillit en héritage, du chef de son épouse :
!• La moitié des sei{j;neuries de Pittange et d'Arloncourt, I nntrf
moitié ayant été attribuée, par un }>arlagO antérieur, à Loui- de
Pillante, frèr(! d'Arnold, et oncle d irmengaitle. Aj>rès la moH
>^!Uis liéritiet's fies- enfant-; de l.nuis. h «-firmetiHe de Pittaiitîo
reviendra entièrement à un^ sires, qui eu prendront le iiaui el
ajouteront les armes aux leiu's.
2" Une pari au château de Larochelte, tenu alors en ('omniuii par
plusieurs seigneurs qui nous sont connus par les Iwtrgfrirâ ou
paix castrâtes qu ils Juraient ensemble Dans le bourglried de
1399, nous voyons encore figurer & la tète des communs sé*
gneurs le nom de « Amolt herr zu Pittingen und zu Dagestotl • :
«M^^iV*» dt JtejwicA, 804.
'^1 Ces dncunicnls int ('n ssants sont imprimas /a*fCfeff«o dans les IVrifinifiM'.
etc., de Luxembuur];, an. lUîtl.
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— 88 —
(hiiis ( t lut <!r 1412, il est remplacé par « .lohan here zu Grechinge »,
qui deiuaiKle aux antres cuinparsoniiim d'admettre dans la
(■(tmiimnaulé du b<)ur<!rrie(l Jean de Créhange, son fils, et Thierry
dp Daun, seijrneur de F'rurh, son gendre.
IV I iir tnu't nu château Ue Dajrslùul, tenu aussi en eouiinuii par
|iiu.-i( ni - -ri^iu'iu's. lu'riliors des sires de r)a<.'stoul. Nous trou-
vons Jt'uii iiii (^1 Vlianjie en possession de sa part dt'.-> 1U)3, du
vivant d'Arnold de Piltanjçe; te qui fait supposer que son épouse
la lui avait a|>portée eu mariage. Nous dirons plus loin les dif-
férends dont le château de Dagsloul fut alors Toceasion.
4"* Probablement aussi une nouvelle part au château de la vieille
Wamespereh. Nous savons qu'Amoult Ü cTe Pitlange, vivant on
1281. avait t'ixtusr (îobele, lille de .iae<{ueft de Waniesperüb, et
ni«'<-e de iioéniond, ar( lievr'(jue de Trèven.
En IB'^îf». /// ^v^//^s^l// ntich St. Kathvrinen - . Jean l*errin
von |{u-rli cl .IciMuclif f|(> Scilliiicli, <;) rcnitue, déi-lareut avoir vendu
;i Ji'îiti. -riMiu ut t ;iélian;x«*, el à li ineiii^iu «ic de IMttaii'^e, sa feuiiue,
U til [larl tic la seijjneuric d«' .Sieirk <*l dépendances, héritée de h'ur
urveu Jean de Sierck, seigneur d lUiiijçen, el de la danu; de ßerbour;;,
pour un pt ix d(> cent llorins du Kbin Nous avons vu à la même
date une vente pareille en faveur de Jean 1*'. En 1394, < uff Sé,
MirMels iwje*^ Jean de Crélian^re, le jeune, déclare avoir vendu à
Kliilipiie, comte de Nassau-Sarrebrurk, sa moitié du château de Haville:
Jean de Baviilf ayant contesté cotte vente à raison d'iui (hdit succes-
soral ù ce château, à lui dév()lu par le décès de sire V.suubaixl de
lîaville, il déclare vouloir le dédoinniaprer le cas échéant Enlin, en
IBi).'), ' uf ih-ii sonilnif rirr niis^ rs heni ()/f'nrts lUuj ^ . Je;iii. cnnite de
îSalni, déclare que Jc-hi de (Irélmnsfe, Iiis de Jean, sci^nciii de i'.vv-
luui«:«'. l'a dé«loiuuiaué. eu lui payuut la somme de 22(J lluiiu-. |mpiji-
toutes les pertes qu'il lui a fait éprouver par pillajfes el incendies,
comme aussi pour avi>ir été eautiun p<mr lui et U»j< sîpus, el pour
feu Ysaiiibard de Haville, de lu sonnue de 220 florins, (pie lui et i^es
panvreH gens ont dft payer*;.
Dans ces deux deniiers documents, Jeun de Créhang<i apparaît
comme héritier fh» feu Ysambard de Uaville; c'était sans doute du
i lief de sa Ki^nd'mcre Jeai lté de Uaville, éiJ<mMî de Jean de Forbach,
qui devait être sœur (rVsambard.
■ i Anhiffs ilr Heinodk, n** 85. Il y n erreur évidente de date dan» ]*anftlv»e.
8j Idem, n" '.>i7.
») Wtfiu, n" \m.
6»
- Ö4 -
n.
,î«in I*' i'taii mort en 1398» laüv^taiit mm misi»moa obcVée. L'un
dt's premiern soin^ du nouveau scijcneur de Créhanno ftii d« n'-^Vi
(cltc :^ii(tt'ssini), (lo mettre ordre h ses iiiïairc> o\ <lo ivtabMr r«j«i-
libru de ^am buiiget par une sa<re adiiiiitislration «le avs linan(i'>.
î/uctif se cKUipösail «l iiti < crlaiii iiônibrc »i<» m'aiioos sur le ilm
de LorraiiKv r<^v<'f(ue «le 8lra>lMHU''/. le cnniir (|r S|>niilioiiii. li^ ••(nnlo
de Salin. Il - sirc^ de liitclic, fl -an- 'Unité auj^si .sur le \n\\y *\f
Luxembourg; t-éri créaMoes proveiiaieiil uu (riiérilajies, ou <le services
rendus à lu guerre, ou de caulioiiö füui'nies. En 1398, ^ doi medaip
m $ent Lima ûagv ' » Haiienmn et FWâéric, fr^vs» comtes de Deai*
Pontü cl sires de Bitdie, déclarent que Jean de Crélian$!e avait m»
lettre d'après laquelle feu leur cousin devait cent livres messins à feo
Jean de Forbach, son aïeul ; Us lui assignent ime rente de ciii livrer
sur leur saline de Lindres. Ils reronnaissenl aussi la valeur d'uiu' iHire
d'eni^iaiièrc di* la lerre di* Dmiienktm^ erdt'e d'abord par Wn leur
eousin à duillauiue de Dorsweiler ef ensuile à feu Jean de Ferpadi.
aïeul du sirt' de Crélian<^(? '). Kn 1 }0r>, nous trouvons plu«i«'iir» (|iiil-
lanc<'s di" df ('rf'ti;in^r«* pour tliverscs «onunes <|u'il a roques tl*'-
mains lu pu \ùl du l'ont, xi l'attiuit du «iiic de Lorraiiuî^i. Miii> K'
passif paiuit usoir été beauioup plus lonsidérable, foii>lit(u'* priiicij^iü«.'-
nienl par li's ubligatiuns e(»ulrac*lées envers les aidants et sernuilÄ
qui avaient suivi Jeau 1*' & la jmerre.
Notre sire procéda d'abord à uu partage avec sa sœur EUsabeth.
l'autre sœur Hildegarde, é|M)Uso de Frédéric de Montclair, ayant
uoucé à la succession moyennant une dot de 600 florins^ pour hupieU^'
elle li'uail eu engajière le « bâtcau dr Wai iir-pcrch. Kn 1399,
uehtäen fri<l<njes vor iltm heiligen J^instdage ^ . Lyse^ fille de feu Jean.
sei[rneur de (.".réhaniie, dé( lare (jue son freie Jean, seijrnenr de dréliaiig*'-
a parla*;»' avec elle la suiH-('s<ifin délai^-éc par leiu' père et leur mèw
et ÎSicolas, leur frère, tous ( \ni\ niyne?n vayder, von niyner
müder, und von Nielaus muuui bruder den allen (iot iiundc Mai--^
voyant ces biens dispersés et situés en pays ennemis • da ich ban
gesieu da^ dieselbe «liiler etwas weit von eyu ligent und in unfride-
liehen Landen und daz ich nit wol vermag die gûter erweren, tiQlzeii
und bantlmben >, eile cède sa part à Jean, nioyeimanl 400 fl»riiis du
Rhin en or une fois payés, ou de préféreni'e 40 ilorios d*iiitérM
Airlur,.-; de licimuli, n" Î>S(;.
Dufuumy ; Liciutairt de Lunaiiu; \ l, 1Ü2.
85 —
annuel, qitVUe le prie d'a^ftigner sur le^ rentes qii*tl tient du comte
Simon de Sponheim, et sur eellett qu'il tient du comte de Salin au
villap«' de Kiiche». A ce parlairp snni intorvoniis (lonrad Bayer de
Bopj>tir(i cl (îeorjîes do Bâcourt, qui ont appose Icur« sceaux
Jean II s'nppliqna ensuite à renilxtiirser les di'tles nombreuses
rl«''lai-"-ée< Jean de ('.réhanfre, ehf \ iilici . son pvw. î>' l'"'' se|i(ejnl»re
1 oliu ial la «'our de Me)/ Hi'i kuf i[uv i iietiat Ilowesson de
Iian«lrein(»nt, notaire, a ((tnslaté fpie Jean de l'ieles, éeuyer, el Mar-
jtuerile, sa fenune, ont reeonnn que Jean de Créhange, éeuyer, a rem-
boursé « tontes debtes, waigières, revennues > contrai'técs par Jean de
Créhange, C'he?alter, son père*).
Dans les années suivantes, il paie à Volin Snyder, chftt<'lain à
Falkeoburg, 12 livres et 12 florins, qui lui étaient dus par son p^^rc;
il fait une ctonvenlion aNce Klsti de \\ yl/, veuve de Weiler de Wybî,
demeurant à < Pnttliiufcii in dtm ColnhiUr -, et s'en^^atie à lui servir
une rente viagère rie 6 florins, 2 nuildics de seigle et 2 muldres
tfavoine, moyennant (|uoi elle retioncc^ à toutes ses prétentions ^ ut"
aile die selioll nii-^pTnfti»' und vonlenin^*e von man srhafl we^en - ;
il paie sa |>art d une dellr tic lâO Irain - :i <i' i vtt von K''I)»'|i>!dM«r^f :
il iiequitle une fh'tle de 2ü(.) livres de deni« muiia» lé* par >oii pi re
envers Meyger Heinrielis dv Laie (Tiereelet); en 140Ü, il reste red(^-
vable d*ime somme de 880 florins envers Niecdas <le Gerspaeh et
Catherine, sa femme; en 1402, tt compte avec Nicolas von Ryten-
hofen, écoutèie à Sarrebrttck, du chef de Jean, son père, et de^ Nicolas,
son frère, décédés, et hii reste redevable de 76 florins'). En 1403,
* numdmj m des heUigen Crncù^ dag», Clcs<'htu von Husen, demeurant
à WalderfinpKMi, reeonnaît qu'il a com|tté avec Jean, seigneur de Cré-
hange, qui lui doit la somme eonsidéralde de 2200 llorins pour ser-
vices remius à U'u -ire Jean, son père, et «lounnanes éprouvés à celle
cxcasioti, Lvi^o. ^iiMii de Jean, a été invitée aux assises de W'audrc-
vangc ' nf thm Lantdage sn Walikiltiujen ^, à payer la moitié de celle
dette. Le sceau de Cleschin porte un écu : à trois losuii(/t's rawjçs eu
ixil La niênKî année, < uff' Fridag ticst vor Marie Magdalaie diujc .
Lyse de Créhajige déclare que son frère Jean, .sei<;Qeur de Créhange,
a assumé pour elle une dette de 650 florins envers «Niclaus von Gers-
bach, Clesgin Mynnelins seligen erben, Gesgin von Husen, Henne von
>> Archive» de lleimdi, n' 098. Voir pièces jusliiicativcs, a*" 23.
1) Idem, n* 966.
•) Idem, n«« 10()4, 1006, 1013, lOlô, 1018 et 1013.
*) Idem, n» 1060.
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^ 86 —
Yppeltzhetin und Ppier von Boy«», deltp provenant de la wicpisboo
do non \)^re; eile lui ( ('(le en lolour sa part d'une fréaiirc sur le dac
(le l.orraino qui nionlc à 100 (lorins et une autre sur Frédéric, évéqw
de .Slm.sbi)in<x, qui moule à 200 lloriu!< ' ).
Non-; Irnnvon- enroro dos quittauces Haiinf'-- von Rudcn-liin.
Im nii;;i'oi> à ( MMiMiii'li'u, «Ic Kucas vou flfT Ijinlcii, ilit l'ipfl. rrArnoM
voll Mcu<ron, lonjuurs pour des dettes « onUarlrt ?; pur feu .-ii*- iciii).
Kuliu, ru 1413, • u(j[' sanistaij mst fer (km simifiufi: liiminiscix ■
(n. «t. 1414), Qeschin von Husen, écoutMe à Sierck, qui était le
<TPander le plus considérable, déclare que Jean, »eigneur de CréhanfK^,
lui a payé tout ce qu'il lui devait, aini<i que (eu son père, à mm
den dommage» éprouvés à leur service').
Le crédit de notre «ire n'avait pas trop soufTerl des channv de
celle siMcession. N(mis le voyous en 1402 se « ousiiluer comui. < \\vXm
de (lérard, «oigneur de IJoulay envers .leoiïniy de 'IViiirnav. ii MH/.
pour line «»rninp fit- HOO florins: en 140t). ( '.hurles, due de Lorraiiif^.
le donne ( onimr . ;iiiiinii, avec d'autre««, au sire de Bilche, pour la
8onime de 40W llonn.s*).
Ut.
Jean 1'' avait lai»ié un grave différend à régler avec le pay^ «fe*
liiixeinlxMu-'r. N(»tre sire avait iui«''rèi ;'i ne pas* prolonger uneliifie in-
éjiale, el des auiis eomniuns .s'eniploy« rent pour réiablir une paix <i<'-
linitivs'. Lue cnttrrn nre po(u- la paix eut lieu à Sarreltriick, dès l'aniuV
liilU), par eons«'(|iii'iil du vivniil de Jean I'"', à ritilervenlion »le (îéranl.
s^'i<rneur <le Houlay el d l >fidanffe. rie Tliieletn-oi von dem Hane.
,lean fie \\'artiesper< li el de Ni< (»las de (Jer>l*at l». L in- nkuin liwli«*»
lut amenée entre U-.s parti(!.s il l'ut décidé que la paix déliuitive &
intervenir devait être Hcellée par le sénéchal, le justicier des nobip!'.
et autre» gens de justice de la ville el du pays de Luxembourg, f^
(K>nlirmée par le roi des Romains et le marquis de Moravie, qui tenait
alorH le duché de Luxembourg en engi^tère.
r*ar un diplôme en date du 5 janvier 1396 (ancien stvleX J^^sPt
marquis de Urandeboui*: il de Moravie, déclare (pi îl y a e» jrtiprre
entre Jean, seigneur de ('.rélianfie. d'ime pari, et le pays de Liixem-
boiu'jr, d'auhe pari, au sujet de diverses réclantalinns qii«^ le |>reinit'r
faisait valoii- contre l'eu W'ence«>ias, duc de Luxcaiboiug el de Brabanl,
1) ArAi9e$ de JUimdi, vP 1064.
«) Idetn, n" 1227.
'j Wem, a« l(Mô et Uil.
— 87 —
€i k i>ays de Luxembourg. Aptha des pHIagefl et incendie:^ dans la
prévôté de Thionville, apr^ diverse» rencontres ob pliusieurs ctievaliers
et éfHtyefH furent tués ou fait» prisonniers, et où périt ratre autres le
fils du sire de Crébango, il y cul uno réconciliation entre \ca parties^,
o'ej<l-ii-(Hrf' le seigneur de Créhange d une part, v\ le comte fMeterich
de Katz«'nfllonl)o}ron, jioiivrmour, in^Hciors, clicvnliers. /»niyors pf
()auvros <ron> <\u pnv-^ d'autre part. 11 déclare enlin donner son agré-
ment îi la paix intcrviMiuo ').
Tliiorrv. «-oïiifo do Katz<'nolloiilm<;;«'n. ('(ail, en 1805, mninlHtiir ol
«fuiivt i Ht ÜI du i>ays do Ijixombourfr au nom do \\'(»ii( Oslas, mi des
Uomaiiis: Huard d'Autol apparaît à la uiôiuo rpoque avec lo tilro de
flénéchal. Soit que ce dernier n'ait pas pris )>art à Taele inten'enu,
»oit pour d'autres raisons, la paix définitive fut encore retardée de
quelque» années. Enfin, le 21 mai 131)9, Huard d'Autel^ sénéchal du
duché de Luxembourg, Jean de Mersch, chevalier et justicier des
tioblos, Jean d'Orloy, chevalior ol pi'ôvôl à Lu.\oiuhnur<r, Diodorich
di l'nttlin'^'ou, cliovalior (^1 prôv6t à AHon. ol los justicier, échevins
jusiico do la villo de Luxonilxxu'jr. dr( laront (|u"il y a ou arranj^o-
HK'nf ft pnix r'iitrt' pays do fin.\ond)()urp. ot siro .loan, .soi-rtinu' flo
( .réhanui'. ' ' l< iin. ~mi! (Us, ot lours aidants. 1" Les î»nrlies sf> t|iiiHoul
r('ripro(|uoin<Mit (uuhs Ifs |»ort<P'' fl dointnajios ossnyrs dans (•clic
{Tuorro, soit on saisies. |>ülaycs, itn-ciidies, mort ot prises d'honuiies,
rauvons, ou autrement. 2" Sunt compris dans cette paix tous les ai-
lUuitiS et servants de .lean de Créhange, excepté Inutefitîs les sires
blieck et Emmeri<'h von dem Nosbaum, qui ont refusé d'y adhérer.
S* Si le sire de (Créhange ou son üLh avaient des lettres de créanc«
nu d'autres justes réclamations h. faire valoir c*ontre le pays de Luxem-
bourg, elles conserveroiil Iriir pleine valeur. 4* Entin si ((uelqiies sujets
des villages de « Wisne^ Machfreiif &snziy^ IT"in et Niderham>, qui ap-
partiennent à d aulres seifrnouries. rofusaienl d ôtro oompris dans celle
paix, .leon de Opfinn^^r devrait adresser »e» féclanialions aux seigneurs
qui doiveiil fr|i(indic d'eux-).
Knlin, <ri 1401 ^ uf tien vt-hstm fruloq vmh QK/ain/»»!') , (lérard.
.*<eij?neur de liouluy el d l seldan^ro, Tliilcriiaii V(»n dciii liane, scijrncur
von der Motten, Jean de Wariicsperch el Nicolas de (ierspach, les
arbitres de la paix d'une pari, et Ruprecht, seigneur de Florange,
Jean, seigneur de Mylberch» Jean de Soleuvre, Bartholomé Vois et
1) JreUwff 4e Bêmadi, 1026. Voir pièces justiricaüves, n« 22.
^ Idem, n* 999. Voir pièces justificatives, n? 24.
88 —
Arnold Yon dem C^shane, cinq dos s(^i|rnenrH faitfc prisonniers d'aotiv
part, (Irclan'iit rpn' le 21 mai est iiilcrvcmi un iu\v «le mon-
f'iliafion cl do paix «ii'tiiiiliv»' cuir*' Icj* |»»rtics. (t qiK h (-«infinnatioii
(le I i ftp paix. 'Inttiicf» |tnr ,ln-^c, inar'(piis «le I !i iimlohonr'/ p'. «le
Moravie, et ni.irdi ;i|ir(-- le nouvel an r-l («'jtt'ndant
vaUible, «du die rSimc mit fl<'ni Laude hereJ iiud gciitxlieli iiberlriiitcu »
IV.
Qiielqueit ann^Oi« pins tard éclata la giiorre conmw dan»( rhisloire
do IjCirraine ci do Mctx aoivs lo nnm de gnerre quatre seinem,
\j' due (10riï»an«, frère de (tharlen VI, aiupiel r»'mp«'reiir »Inho,
Wen<*esltts*, avait ontmjre le l.nxenibotirg <'u 1402, s**' joivnii à ccfle
lipiio par 1111 Irailé conclu le 20 jainier 1405, ronouvrié le l;{ iV-vritr
14^1»». I ',(• piiiicc avMÏt f'nnnA If projcl de -c créer un clal indcpciidaiit
(Uiiii le LnxcmWoiu» devait loriiicr le nuyaii et il tîc vi<ait à lien
moins ipi à t oiupiérir la ville de Metz. Il n<< cessait d allui r à son ser-
vice, au moyen de pensions, les seijineiir.s les plus puissants de [ Alsace,
de la Uirmiiie ol fk^ liords du Hhin. D<>h 1402, le marqniü de Harle,
les «•oiuU';< de Linanjse, do Salni et tle Saarwerden, le» «ires de Bilclip,
et (térard, Heigneitr de Houlay, ntuient entrés dans son hfimma)^. lùn
prést^nce du dan(r«*r <fiii les menaçait, les Messins s'étaient alliés de
leur wté avec lîaotil de C^ucy, évéciue de Metz et Charles, dia* de
Lorraine t2 janvier 1406).
.leaii de (".réliaii^e fui mêlé aux incidents de cette {rnerre, cl li
seml)le résulter de plusieurs dociunents quoMi^'é de choisir ctitn'
plusi<'iirs seiiriM'urs, il s attacha d ahord au i»;uti de Metz et <le l-«r-
raiiK', jiisqn ù ce que, fait prisonnier, ii Uàl lau»' iiommage au tiur
d'Orléans. Par des lettres datées de Paris, le 14 avril 1404, Louis
Iiis du roi de Kran<:e, duc d'Orléans, comte <le Valois, de Bleis et de
ll(>aunMHit et scifcneiu* de (^17, twtmbmr et ({iniverneiir dn dudié de
Luxembourg et comté de Chtny, «kn^lare qne son éeuyer Dauway Do-
quesnel'j avait fait prisonnier Jean de Créhangc «en la bataille que
niessire Conrat Itayer de Boparte et messire Philippe de Nonoy')
avaient eue ensemble». A sim arrivée dans le Luxembourg, Dttuway
'1 Ardiirc." df Reinach, n"" lo-><; »•! KrJT. Voir pii-ct-s jusiiliralivcs. n" 25.
'1 l)au^\ I» iilias Dtiu:i/\ Diiquosnol avait «'tt'« nommé en 1408 pur If àvt
li'Oiléuiis pn'-vot (ic la ville et du chabld d'Urcliiinuiil.
') En 1406, Philippe de Nom»y, on compagnie duquel notre wie tot pris,
donne à (jollignon de Ludros, l^ailli <U- Nanr y, une qnittance de IfltK) fran<>
rc(,iT8 |Kiur vr-rvif^' s an duc dt- Lorririnf dans M gneTTC contw le <wnle «le
Nai>»au-ijarrcl)rü( k cl le bi-i^ut'ur dt Ituulay.
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j
— 89 —
mit lo siro do r.rr'harjfro on la ninin du tinr qui lui d'innn la Itheitr
à <oiidili(>ii qu'il sorait ^ou liuiiiiH»'-li;î(% sa vio daranl. [imiv le servir
( (uniuc M's autres Iminnirs du [»ays do LiLxeuibourg. Le duc d"UrU'aiis
voulait eaeoK se réserver tinf^ oaverture dans toutes les places el
Torteresses de notre sire, qu( Iqm [lart qu'elles fassent assises. Mais
rolnî-oi ayant remontré que cette condition lui était dure pour plusieurs
raisons qu'il alléguait, le duc se contenta d'exiger pour aa ran<:^n une
somme de trois cents éeu^ '
Nous voyons peu après les chÂteaux de C.réhange pi d( I .ud(|uo-
innnt divisés entre les deux jiarlîs contraires. Eu 1404, ' uf fruhiif mst
un M».s7?;-.« f'prn LicJiunnies daifi- >, Ludeiuan von Walen, dit '/:^\^\. df'f-lare
<|!ril a élc etuienii de .Teau d^ Cn'liaune <'1 lui a «-irii-i' lii iun ou|» de
tiitiiuuajies. Il s'est reconcilié avec lui, uioyennanl cinquaulc llurins, et
dans le cué oii il négligerait de payer celte sonune aux tenues con-
venius n viendrait se mettre la distmsition du sire de (Iréhange < in
eins uiTne wirtezhus gen Valkenberg». Il use du sceau de son sei-
gneur Jean de Fénétrange, seigneur de Faulquemont*). En 1406, lo
m^me Ludeman se r^foncilie avec Georges de 1iftcoiu*t qui a tué son
l»cre. Kntin. en 1428, ^uff frieâtig nesfe meh maer Hilten frauwnt d(itg
der hedjfben**u .lean, seijrneiu- de Kéuétrange et de Falkenstein et
.lean, seicriieur de ('.réliaufre. déclarent (|u"il y a eu accoid entre eux
au snjc» (](*< doinmapes causés par le seitrnnnr do rröluintje à < elui
»((• Ki'm't raiiu'' Uir^' des sorties faites de l"aul(|ui iiii ml - /;/ »vV/-
itt'ntt iU'tetjv ■ . l/;u ( (>rd a eu lieu dans une joui iu » li niie à Kaulquc-
uionl, le. diuiaui he Jidlira en 1427. Ceux de ( .it lianjie tiendront le
château de Créhange avec son pourpris en lief de ceux de Fénéirange,
comme Wiry de Cn'hange, aïeul de Jean, le tenait auparavant de
Burcard de Fénéirange ou de son frère « wie dies zugegangen mag sein
Nous trouvons en(H>re en lélO un « accord entre Raoul' de
(k>ucy, evesque de Metz, et Jelmns de Crehanges, tonchani l(>s dégâts
par luv faits au territoire de KtMnilly (Mi la compagnie des <rens de
fMuIippe, comte de Nassau et de Sarbruck. pnr lequel accord ledict
Jehan de Crehantres promet audict eve^-qne de [ assister et de l aider
en ."'OU besoin: en datte du mardy après la St Jean liaptiste, 1410»^).
1) Arrh-r'-s (h: JMmtch, n* 1075. Voir pièces justiticativea, n* 2(î.
^) Idem, n" lU7(j.
S) Brthße», participe d'«n ancien verbe primitif et irr^gulier, qui ^tait en
moyen liaui-allemaml Mlifn'n. nu siiiiplciiu-ni llif»'», «odliôrer, s'attarltcr *. f!e
mut ïS«'rl îi ilt'-'iîînrîr ici l;i W'ir de i'Annimrialion riô marsL
*) AtxJures de Eeiiutdi, n" liJ80. Voir pièces juüülk-aliviM, n** M.
&j Paria : Invenimn de» tittre» de la tAoneOterie de Vk, p. 32.
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- 90 —
Ja (niPiTp df's qiiafre Sf^ijineiirs fut marquée im t407 par la
victr)iro (If (!lmin|>i;rii('iil('s r(Mn))orl<'<' par los Ijnraini». Cette jnoiw*,
qui (-i)ûtii h\ lilxM'it' à |>liisjinu's des soigneuTH alliéi*, et piiîi* In m*r\
f\n (lue dOrlrn!!-. qui fui assassin»' à Taris, au mois de nnvniihrc 'le
!îi môin<> année, tnireiil lin m «fH»» <riu>rr<>. on amonanf la réconcilia-
tron dos jtartios. par ini trailö ((•noln, lo 25 juillet 1403, onlrc Raoul
<U' ('.(nicy. ô\("i|ût lio Motz. C.liarlos. <luc do Lorraino. lo niaîtro-iVIiovin.
. !<•» Iroizo jiin's ot la coninuumulô do la villo do Metz, d un«' part, el
Philippo, comte de Na»«« et de Sarrebnick, Vrêdêrio, &!:< aîné dp
Moors amitt de Saarwerden, Jean, c^omte de Salm, et Crérard, m-
ßneitr de Bintlay, d'autre pari.
V.
A la même époque, le t<ei((neiu* de CréhaiHEf tue trourait pngaRP
«lans une (nierre avee Numlas, vouô <•! soif-nour d'Hmmlstein. Jewi de
C.röhanj«' on avait poul-ôtre fourni rotcasion on donnant onvortiirt".
rians sa fortoicsso do Warnosporch, à HuhorI, dur de iitu", <ians la
jîiMM'rr quo CO prinoo oui avoo lo vf>ii(' A' llriinlpieyr'-. ot Oorar«!. ><'i-
irnour do liniday. Ou plutôt, il faut »n ( Ikm > hci' rm i^jinc huis d';in-
oionuos prôtontions (pu' los vouos d lliiitul^^tt m taisaionl valoir ^'ir la
foijïnoiU'U' do Dausloul ' A la mort du dornioi siro do Dapsloul, a^
rivée en 1S7B, ocUe wigiieurio revint par héritaiîe à Arnold, âre de
IMltanjjçe, h flenri de Fleckenstein, à Jean et Jacque;« de Rarîlle, frères
i«i(rneur:< de BenesirolT, et à Jean de Brucken, seigneur de Hin^»-
^unge, qui prirent tou« le nom de seigneum de Dagstoul. Jean II avait
hérité de;; droits de son beau-père, Arnokl de Pittange.
En 1401, dans une paix eonoliie avoo lo du. «jo Lorraino, Ni-
<'<»las, voué d HuiioIsloin oxcoplo .loan do ('rôliau<;o A la lin '!«' lit
inôiuo annôo, > nff .snif MctlijvsUKj ', Nicolas, voué (l'HunolsIcin.
rlaro (|u'il y h '^nvrw oulro lui ol los ( fitmuiüis soi'/notir-' do Ha*;-
sloul: (|u"il s'ol ouiparô sur eux du ciiàtoau do Daji>^loul qui n'It'vc
do rarcliovô(pio do Trôvos, cointno il osl contenu dans d aneieDoes
lollre.^. A la i)ri('io do l arclievêquo Werner, il a consonli à lui 60
vwidre les trois (juarts, pour la aomme de 7000 florins, se rwenraot
lautre quart pour s'en aider el wrvir contre ceux de Daysloul, tant
que durera la guerre, après quoi rarclievêque pourra VaiHiuâv aw^
'j Töi)Ici : Ciirtttluirc d'tinnuUtau, l, IIA. Les vuués U'Hunolslcin leilMeOt
lie toute ancienneté en fief des comles de Sponheim le patronage de l'églia* ^
liockwfiicr. sur le fumis de laquelle avait été construit te château de Itaploat"
— 91 —
moyennant 600 florins, n prévoit le ras oîi Tan^hev^e rendrait le
«•hfttoaii de DagttlonI aux anciens .seijmeiirs et demande, pour lui et
pour st\« liériliors, h rtrc garanti de toiil (lommaiz«' M.
L'archevêque de Trêves rendit en elle! le ehàteaii de Dassloiil h
«es anciens pos-esseiirs : car, en 1403, on voit Jean de Brucken, Ja-
cob de Rfilliii^M'ii iliaville). Jean do ( jvliaiiuc et Frédéric de Flcckei)-
stein jurer cü.seiiible ttu huii/frini ou paix castnde qui devait s'i'!< ndie
de Dap.stoul à Schwarzenbertt. Mais la paix u t lail (las encnn- n' iaijlie.
En 1405, Diederich Gauw de • liirkenl'eid déclare que (liais de
Hoidenberg et les autres serrants de Jean de (Mange l'ont fait pri-
:«onnJer; apr^» sa mise en liberté, il promet, la main étendue sur le
corps des tiaints, de ne pas tirer veogeanee de <'et emprisonnement *).
En 1406, Henne et Ctesrhio von Rourath, frères, déclarent qne Jean,
seîgneiu- de Crélianu'e ei Frédéric de Flectkenstein avaient fait prison-
nier ledit Clescliin: ils jurent do ne pa« tirer vonjreance de cet em-
prisouneuu'ut envers lesdils scii^rieurs : ils prouicitent aussi de les servir
à la j.Mierre, excepté contre le wild'/raf Otton de Kirberg, Jean, t^mile
de .S[»ardieim. et Nicolas, voué d llimol-lcin
Knlin, eu 1407 ftrin sermni»! tuilt jrbium iHnd Mnhuils ttvrlutH-
tftli -, Nicolas, voué et seijfneur d Hunolstein, déclare (|u il a coiu lu lu
juiix avec Jean de Hrackeji et Jean de Giéhanfte, seigneurs de Dag-
:«ton]. LcA artii'Ies suivants ont été arrêtés entre eux: s'il y a une
nouvelle ruptnre, il démmeera les Iiostilités un mois à l'avancre; s'ils
ont une guerre avec son seigneur larehev^ue de Tr^ves, il pourra
suivre le parti de ce dernier, en les avertissant trois jours à l'avance:
si l'un de ses hommes avait encore affaire à eux, il s'en;;a^e à ne
pas le soutenir; t'i Jean et Diederich Ganwer, frères, et Ludenian v(m
fliedersdorf, qu'on dit Siroineyer, entreprenaient encore de nuire au
sire de Crélian'^'f. il ne le-- recevrait pas dans son cliâteau: enliti,
• lans ïv I ii- où la jiucrre dt Jean <le O-éhan^re avei- Jean de S|)an-
lioiin piciuliait lin, il prouiel de -ci vir d'arbitre ou d«^ cau-
tion*). Le même jour, Jean de Hrncken et Jean de (aéliautic, s»'i-
gneurs de Dagstonl, reconnaissent avoii' fait boimc |taix avec Nicolas,
voué d'Himolstein, de tous les différends qu'ils avaient eus ensemble^;.
Jacques de Raville, seigneiu* de Dagsioul, aeirède à la môme (laix,
en 14091^).
«) Töpfer: CartHtaire (tHunoMein, U, 113.
*i .1 iMmtth, II* lllO.
») Iciein, n» lllM.
♦) Idem, n» U22.
Töpfer: Cartutairc erilmoUtew, U, 127, m Pièces juslilicatives, n* 27.
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— 92 -
Jean, sn'jrnrnr df Ti .'Ii.tn^io rt <Io Dagstoiil ayant fait sc^ r^.
prisos pour le rlij'tlcaii r|c Dajrsloui, K- Ixiiiiy. lo laiiltourjî cl los ili"
pcndaiircs. W'criU'f. nn lK-vôtjiK» do Ttf'vcs, lui proiiiol, à la dalf ilii
IM aonl de ih- pas le liuuljicr <ian.s sa pui»äesäiun, diUtô le ca.-«
(Hl il vieiidraii à .s'en servir pour üQ6 be.soius
VI.
.Icau II iiCul pas Ip temps de laisser reposer son épé»'. Noiis le
trouvons, inontr sur non Strier, 'tout bard^ (te fer, (■a^Hlueen tête, la
laneo au poinfr, partout oîi il y avait un coup 2^ férir pour M)iitpair
son droit, défendre son héritage, ou ré^inter aux ennemij« du psTs.
Dans ces tempn troublés oii lei* petitop gnerren entre seigneurs voMns
sévissaient h Véial < lironique, et oii chacun se faisait justice è loi-
niêiiie, il se distingua par sa valeur, à la tête dune petite tmiipe
d aidants et de servants, et fut assez heureux iX)ur écarter le fléau
de la fîiierre de sa sei^'^tiedcif
Voici en<-ofe (pielqtU's }>nin/iiis et faits d ai iiM's auxquels il lui
MM Kn 14(M), t(f <1ni uch.sU it monihuj vor <t Ma) luis Kine-
ririi Heniiijî von (îyp(Miaeli. dit Fuys. déclaïc (jue Jean, seigneur de
Circlmnye, l u fait prisonnier v\ détenu dans sou eliâleau de PuKefai^iie
« in dm CdlrdfitUc » : il reconnaît cpi il hti doit encore pour m rançon
la ^ornme de 120 florins. A défaut de payement aux temieti conve-
nus, it se constituera de nouveau prisonnier dans son château de
i^nttelange ou dans un autre de ses chftteanx, et He tiendra à sa dis^
position'). Vers le même temi>s. Jean <le Crt'hange était engau'«*. »ver
le comte Jean IV de Sp!ndieiin-Starkenl»nr}f, dans une querelle fient
nous ij^morons l'occasion. Kn 1406, * uf saitisUig iiest un unser fruuian
(latjc Nativita.s ^, ("Jesehin von l'ri-enlu'im, dit (îibel, déclare avoir perdit
son avilir et ses armes ■ iijtln' iiiid lt;u'ni«^c!i - dans la '^'"»'fr«^ t'ntn'
Jean, seijiiienr de (".rélian'/e. t i IIcii.m I ilc ( icr.--piicl», conlic les aidant--
fie Jean, comte de Spanhenu; lesdits sei{rncur:5 lui payeront pour lin-
denuiiser la somme de 8Ö llorius dont il reconnaît avoir re(;u h
moitié*). En 1410, < ffria sexta ante damhticfm ICxautH», Jean \\<A!
de Spanheim, cltcvalier, déclare avoir été capitaine de» ennentU de
Jean de Créhange; ii reconnaît en même temps qu'il s*est réconcilie
avec lui*).
') (>}blence: Cnrtm Vawälen.
*) .^rchicf* de Meinadi, n* 1017.
^1 liicm. llKî.
*j Weio, 1171.
- Ö3 -
En 1411, < «/" (linslay mst vor sie Mkheh thye^, Nidais SclielTer-
son de Wilre décloio (jne Hiiwart de ïiescliieis Ta fait pris^mmier et
l'a eonditit vers Oéliaiiu'c oîi il a jiiiv entre les maiiis du s<Mjîneur
Jean de lu' |)kis le eumbatlre et de ne pa> Wn^v ven'j*»anee de sa
défuilc. « Jüucker Diedericli von Ebertswiliv, uniptiuaa /a Kurpacli '
appose son sceau à ces lettres'). En 1413, tUtuiag nest naek
iSïe Lttcas da^ dot heS. Ewangdisten >, Tlensel Fus von Yiselheim et
Henri Ton Yselhdm, son fils, déclarent qu'ils ont été ennemis de Jean,
seigneur de Créhange, et qu'Us lui ont causé beaucoup de dominages.
Un accomn)odemeiit est intervenu suivant lequel ils sunt devenus
hommes de Jean, seiirneur de Créhange, et de ses deux IMs, Jean et
Quinlin, et promet font de rester fulMeinent altaoliés à leur servire.
leur vie durant und hau das /u ilcu heiligen {tesworen als nmil s«i-
liche < i<li- und gelauhede pllc/et /m swören » 'i.
.Itaa de Oéhange eut aussi un (iiiit rend avec ses voisins et pa-
rents, les sii-es de Ilaville. En 1418, ' of donuerstay in der Oster-
Mmfdke»», Jean et Jacques, seigiwurs de I^ville, frères, Geoi^es et
Jacques de RavOle, frferes, fils du prédit Jean, déclarent qu'ils ont eu
un différend avec leurs voisins de Créhange. A l'intervention de leurs
ainis communs, un arrangement a été conclu entre eux et Jean de
Raville, autre fils de Jean, d'une part, et Jean, seigneur de Créhange,
Jean et Quintin, ses Iiis, d autre part. Cet arrangement, «oucIm l
bord sur papier, sera transcrit et scellé de U tirs sceaux, à délaul di-
quoi le- fléflafants viendrnni dans les huit jours en pcr'-nnne et ac-
eoiiipa;^in's de deux chevaux et d iin valet * nnt sins selbes übe und
mit zweien reisijren pherden und eyneni Knecht -, se remettre entre
les mains de leurs neveux do Ciéhuiige ^ in eyn uiines wule^hus üu
St Nabor > pour leur prêter foi et hommage ^ ). L^occasion et les («n-
ditions de cet arrangement ne sont pas iiidi({uées; il s'agissait sans
doute de quelque difficulté, née entre ces seigneurs, dwis une de leurs
maisons communes de Raville ou de Wamesperch.
Le cardinal Louis de Bar occupait à cette épo(|ue l'évêché de
Verdun et tenait en même tfMnp> par héritage le duché de ßar, qu'il
cédera ensuite à son neveu Kené d Anjou, depuis duc de Lonaine.
Notis trouvons des * lettres de re|>rises faittes à (^»uis, cardinal, duc
de Har, par Jean de Créluume escuiers priui- ce (pül tient il« luv en
fief à cauac de ses châtelleiues du Pont et de la Chaussée. Doinié à
I) Arrhircs (le lieinadt^ H*
8j Idem, n« lj>2ü.
^ Idem, n* im Voir pièces justiûc«tîveii, 3».
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- 94 -
Frouarl, le 13 juilU't, 1417 > '). Kn 1425. Louis, canlinal de Har, ad-
ininistratfiir perpétuel de l'ovêché et cointr de Verdun, déelar*' que
Jean, xoi'/nenr fie Créhange, reeevail chaqiK- aiim'*' de l'évèché de
Verdun ')() rcn- d ur ni fief ft en honiniafie. luivciiiriit ayant •i'^"«''
de lin <"ln; lait ilt jmi.-» lu iil ou dix ans, c jxmr « t u ail il lien priiis et
waigicr du püvres gens de uusIjo eveschié dout il en ail lieu pv^^c»
<NMJittaiiceä et dommaiges tant de coursiers et ehevalz et dantiei^
perte» ... il fist aussi dommaige aux povres gens de nostre evesdiié . . .
Dans une journée amiable tenue à Metz, un aeeord est intmccni
moyennant 200 franes en or payés au seigneur de Créhange').
Notre sire ent eneore nn différend avec Tabbaye de St-Maxiiniii.
de Trêves, de laqnelle ses héritiers tiendront en lie!" la voiieiic de
Longiiirh. Eu 1427, * des uclirstvu muh siMatln/s ihuj >, Otten, arcli*'-
V^qne de Trêves, d<»nne son assentiment à un arrantit-nient intciv^^mi
entre l'abbaye de St-Maxiinin et Henri de Hrysjfc. an snjet tic- «iniii-
majres smilTerts par «-e dernier, lorsqu'à la denumiU' tU- l'abbaye il a
l'ait prisonnier le seigneur de Créliunge dans le ^uiys de Luxeiuboiiiy*).
VII.
Nous savoHH qu<! notre sire tenait Dagstoul en fief t'arelie-
véque de Trêves. En 1424 *uf si Vathn^im tlmfi". il recoimaU enciffp
avoir re<;u de rar('iiev(k|ue Otto 500 llorins pour leitqueli« il reprend
de lui on lief ses renie» et revenus à * ÏWiujfttttt Niettemim». /'V
porn^ et MotHtrstlorf » *j. Nom* avonsi mentionné aussi ses lept i?>eH «le
LouiSf cardinal et due de Bar, évêque tle Verdun. Eu 1403. Jean de
Créhange, avec nombre d'autres ^'entiLshoiunie}< lielTés de l évril"',
sièjje JJ la ei^iur de ! évè(jiie à Vie, pour jntrer un différend entre l>it<»'«l
de Couey et Tliiet i y Hayer^). En 1408, ' .lehan sire de ( .irlijai}.'e-< •
reprend de Haeiil i|i Couey, évê<pu^ «le Metz. < la forleie>>e de l'utl'^
lanjfes au val de ( „uiluiiäfne , en lief et en boimtmije, eomiiio se-^ pit*-
déeesseurs l avaient reprise anciennement '"'). Nous uumqmHU« de rei>*
seignenients pour les liefs de Lorraine et de Luxembourg. En 14i£>«
Jean de Oéhange reprend encore en iief du duc de Dur, (pii
alors Heué d'Ânjou, dû U^'res de monnaie de Metz de terre annuelle
' i Diifnuruy : I^ijictti- rotd'r Lti ('hiiu>isie^ 97.
Anluns de Jieimdi, hiôô. Vuir pit'ccs juslilkaln es, n" H2.
*) Wartfa>Paquet: Publie. LuxetiA., an. 3870.
*l Aivhirrs (h- Colihiicr, Cnilou VttMÛtf».
l)iifi)iirii\ : liiiiiiliiiri'. III,
2».
-os-
sär la prévôté de Pont-à-Mousson et dix livres sur la prévôté de I.a
ChausH^'ft'). Nous le trouvons on 1419, MVfc ses deux lil.s Joan et
(Quentin, au nombre <li - hoiiiines de tief de Philippe, eoiiite de Nas-
:sau-SaiTebi'U< k. Thii Icmaii dr« Hajîen, stMVneui- zur Mottt'». ns^jsli' des
ati(r«»s vassiMx ilc la loui IV-Milaie de Sîirrehrurk, |)ronon<'eijl luj jiijfe-
uitiiL ^uiiUt .kun de Créhauji»:, (pii avait lait la «guerre au ronitr'^l.
Noire öii*e tenait encore des biens eu lief des eonUes de Spiioliciin;
il était vassal des comtes de Deux-Ponts, seigneurs de Bitche, pour
une rente sur les salines de Lindr^; il tenait enfin des comtes de
Salm la cour de *S,iiche* (Riche), dans le comté de Morhange.
La ma^(m de Oéhange possédait depuis longtemps un certain
nombre d'arrière-fiefs. Nous lisons dans le dénombrement de la com-
tesse dOstIViese t|ue «Jean de Varsberg tenoit à litre de lief et re-
prennoit de notre maison de Oéliange la nioitié du ban d'Arriance
du côté de lélanjï do ( "rélianîje, la moitié du villajie et la bersroric.
suivant les lettres d inveslituie ^ Le même document noii^ :iii|)i( iHi
que < 1 un 140H Aiium d P^eken lit reprise du quart du cIkiIcmii vi du
viliajïe (VKiuchct'iller s<>s appartenances» et dcpt-ndances sans auciuic
eho^e en réserver», et que «Jean de Strasse a repris de Jean de
Créhange la moitié du château de Vantberg se>' appartenances et dé^
pendances suivant les lettres dUnvestiture de Tan 1416
En 1411, Jean, dit Belischa, jadis prévôt à Etain, et Jacometle,
sa feimae, déclarent que Jean de Créliange ei Irmengarde, sa femme,
leur ont relaissé |>our dix années le ga<j:nag dit la grange de Nfftrrm
«que muet de la part la dite dame»^).
Dufourny : lacmtaire, t. VII, page H71.
>) KSlIner: OeadUcAfo de» NMtaurfiarbrùdt'iitêH Lan^e^ p. 19D
En 1322 ' le mmedi denint feste SI Piere «ment entrant », < Oeotyes de
Torrilleir ej<vnierx ' assigrir* A Ijiiuprrl d'Airiance esrnii i- >. •. |ii)nc ( »ui iju'il esl
devulàU iiic'i» lioilü cl puur luirt- lu wurilu duiiii aii cliasiuii an au burcti Uc
flr^hanfes *, cinquante livres de inessina ou cent livrra de petits loumois à
prendre sur ce (|u'il a à Wiuh , <t>i(jes et i|ui meut en lief de ntmisignor Judr tte
T/ieJiirort v\\q\ a\icv (Ardiirex d'Un noisf nui. Va\ l'AVA I.nmlir i ! 1" Avri.irn e. JeiUl
et ïbuuuu», ses i'ila. »eigncurs d'Arriance, fuadent un anniversaire a l.imjjeville.
«Dir leur pari des dîmes d'Etrange, pour feu Odile, leur épouse et mère (AfA
AoO'cc sur Wnrs/tng). En IBWi. l'errin de Crf-lian^e h'aecorde avec ^ •Imick»
.Itßhan roti Anientzen » jxtnr !t - t)iens qu'il lietU île lui à « eus au villiti'f' (>l au
ban de Clrétiange, soit en inuisunü, granjtesi, prés, vi^nublu», etc. (Atvhtre-i d' lin-
ftoMem). Jean de Wamberf avait épousé Anne ou Catherine, héritière d'Aniance.
*) Jean de Strasuen est mentionné «omme éclievtn à Luxembourg en Uld
et 141Ô; il Tftuurut ;tv:ittl 1422.
Aidiict» de Meiiiadif a" 11Ö7.
— 90 —
En 1416, Henri, ijeigneur de Fittange, déclare que les hommes
féodaux appartenant k la tie^pietitîe de Gontern, pourront reprendre I
leurs fiefs de Jean, seigneur de Créhange, à cause de feu son frère •
Arnoult, seigneur de Fittange').
Ën 1426, <r7e'Ä (limtUujes mtt mr H. Johann^ doge Ba^dn*^ \
Henri de Butzbach diVlare êlrr flcvcnn h» .servilcur de Jean, seigiMW ;
de Crt'lianjK'. lu'ndant la vie d» IliUiwel, su femme ; il promet de ne i
jîimai^^ jtreiidi'e d'aiifro sorvii r i(» ]n\\< ot d»» relourner ilaii> si j
pali if ujurs \;\ iiKui de sa ieiiiine. Sou jjceau bica couaervé préî«euU; ;
Uli Mi.-t au -iiriiHJiilé d'un besaii^).
Daii.s la liste des sei^tneiirs, chevaliers et écuyers, (|ui adrej^^èioul ;
leurs lettres de déli à la cité de Metz, en 1429, avec Charles 11, duc
de Lorraine, nous trouvons» < Niclement de Thedingeii, CJassequin de
Saint-Avol, Hans de l*!olHeliwfler, Niquelositc de Créhange, HmneA de
FuUolengeü, Hannes de Crébanges, Geoi^es de Oélianges, Haiiry de
Paulqucuiont, Thiébault de Crébanges, Nickes de Créliaiiges, c ou dit
JSuepper, (îeoi tjes de Teiling»*). C'étaient «gm doute les aidant* el
servants du sii-e de Créhaugc.
Kn 1430, <le pénuîtihne du mois de Juni(f .leaii de Vy. citaiit
de ^\r\7. de fen Jean de Vy, chevalier, relcvc en lief de Jiun. !
sci}fncui de C.rélian^H', après le sei^üu iii de Kaville. la inoilié dt' la
Hjoitié ' en la ville, ban, liuaige et terrdoire de la ville de Plujtpti '
de less llutUle *).
Ije dénombrement de la comtesse d'Uslfriew mentionne eticinv
den investitures, en date de 1401 iMiur la uiaisAn forte des £Matifft,
teime alors par Jean Droutti*), et à la date de 1417 ptuir la terre H
seigneurie de Lney pûssé<lée |iur les Uaudocbe.
VlU.
.lean H de Créhan-r*' vivait encore en 14.^0, «'t pîiraîl avoir
trouvé la mori mu Ii i-hainp de bataille de liiiluiir\ i!le. De suii é|Htti-i'.
lrinen<rardo do Kuville, qui iavuil pitt-édé dau.s lu loiabe, il eiit pour
eut'uuttj : i
>) Archice» de Keiuadi, n"* 1778 (erreur de date dans Panalyse: 14tiUpoar 14Mi-
«) Idem, Q« 1868.
Hittoire dr Met;:, par los Itc rn'-diclins. I. V, preute».
*) Archirrx tie (hhhiHf, (larloii (k- (!rrhan}?o.
') Eli UIÖ, Giorge et Jaicot de ItuvilU- ilanl eu guerre cunlre la «t* ^
Metz, iea MüHBins vont devant Oéluuige où est tué »ire NicoUe Drowin. (CKrw^P*
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- 97 -
1" Jean III, qui suit.
2* Quentin <le Crélian^e, nientioiM)é pour la première lois en 1413,
et tué ii la bataille de l'iil/n»' vilh; en 1431, Kn 1424, il est qua-
lifié seigneur de W'arsljerj; et d<» Dii^-tmil. l'nr contrat de ma-
riatte en date du 8 janvier 1428 (a. sLi, il épDusa Walbur^îe,
lille de Henri Bayer de Hoppard, et niè«e de Conrad, évêque fie
Metz. La future lui apporta en dot le tiers de la part de Henri
au diâteau de Faulqueinoat avec une maison o& ils pourront
habiter, une ouverture aux forteresses de '^enndl* et d'Âlbes-
troff et réception dans le hwrgfrkd de ces trois châteaux; en
outre la sonune de 1500 florins que Quentin doit asseoir
dem Lande jtti Westrich », aux environs de P'auhjueniont. 11 as-
signe pour douairt» à sa fnttu'e épouse la huitième part au châ-
teau de Ravillc cf font -mi h('rita;:f' matenn^l in diesitn I.'iuile
zu Wesfi'riili mtil un Lande Lti.uii(bury >. Son Ikto Jean d<'( .i <'-
lianjre > engage en outre à lui ii--urer 200 florins de renie .^ur
les salines de iMarsal et de Muyenvic, et sur sa part au château
de BorswUre. Sont intervenus curinue témoins Conrad, évêque de
Metz, et Jacques de Sierck, • Schulmeister * à Trêves, et futur
archevêque'). Sa veuve vivait encore en 1441; ils ne laissèrent
pas de postérité.
S* Catherine de Créhange, mariée trois fois: en prennères noee»*,
dès 1401, à Frédéric dr Hrandehouriz, seifineur de Sloizeiibuiig,
<|ui détenait encore en 1447 indûment la seij^neuric de Blessen,
as'^i'j'we aux conjoints par Arnolt, seijineur de Pitlauj:»' et Mar-
;;iii iilf de Hiessen, femme'*); en secondes noces, à Thierry
le jeune, >ei^neur de; liinin et de Hrouch, qui reconnaît en 1410
que ses |jeaux-i)arenls lui nul donné en dot avec leur lille 2Ü<X)
florins assijinés sur le village de Biessen, plus tuid leur moitié
de Dagstoul < usgenouinien Sarrew^ù^fen mit sinen zugehörungo >,
pour 1500 florins du Rhin, puis leur moitié de Larochette pour
la somme de 1000 florins, et encore une lettre du duc de Lor^
raine au montant de iiOO florins, le tout rachetable'). Thierry
de Daim étant mort en 1420, dans un pèlerinage eu terre sainte,
(>atherine convola poiu- la troisième; fois l'ii noces avec .lean de
DoUeudorf, seigneur d'Ëvcrlange^). iilUe était de nouveau veuve
*} AnkiwB de JZm'imkA, 1879. Voir pièces justißealives, n*
*i Ulfii), n" 1ÔH8. — Wiirtli-l'aciii. l ; PiiUiv. Lti.rrmh. an. IHTlî.
»i Arduces th I!, „ - U77. 117H, 1171». 1188, UIA, IHM,
*) Wiu:Üi-Pa«[u»;l : i'iiOiiv. Luxcmb., aiu IbTU.
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— 98 —
et dame d'Everlaiigc en 1431, et mourat avant 1447, sans bisser
de postérité de ses trois unions.
4* Jeannette de Gréhange, mariée à Gufllanme de Afolber;, seiiRieiir
<rAdidit. En 1439, la dame d*Adicht Tait donation à soii nmridè
l'usufruil (le Ion- «oc biens qui consisU'iit en une part des vïà-
teauN <]o Dai^sloul, HoinVioiirg et Larocliette, avec dépendances 'i
En 1450, il« ftint un acconl avee Jean IV de fTélianjre, et nblieii-
nenf, en runn'ijueiK <* de cet arranucnicnl, la moitié des l)ion.>(le
rittan^re. Hiessen, Eslin^en, nredimu^. Dagstonl, Larocliette, H*mi-
boui'ji, llii\iile et Vun«^en'). Guilluame de Malberg et Jeanneltc
résidaient au château de Hombonrg; ils sont luentionués enrore
en 1464 parmi les communs seigneurs de Larovhette: Guiltaimie
était mort en 1470, et Jeannette en 1471, sans postérité.
5* N. de Gréhange, mariée à Jean de Montcler, écuyer, lecpid^
remarié en 1433 à Âltx de Remberviller. Par 'an acte sans date,
mais sci'Ah' de trois .sceaux, .lean, ^gneur de Gréhange et ^«
deux iils, Jean et Quentin de Oéliange, seigneurs de Warsbtr?
et de Dagstoul, déclarent avoir fait donation à leur lille et res-
pectivement s'pnr. et à «ire Je;in <]v Muntclnr, it(m mari, fi'in
quart de ce qu il> ntit daii- la -«■i'^iiciii ic de LarocheÜc, à
(iilio!) que les doualaiics fciuul -cmiciil d'observer le fev/rf;/nVr/*i.
Jean 11, ou plutôt Jean F', avait laissé aiujsi mi bâtard, George?
de Gréhange, écuyer et officier du duc de U^aine, à Faulquemonl
en 1426 ^Oarge Saäard von Orwàtngen ampter Jtu FaBietéer$>' D
avait épousé Marguerite de VoamanstorfT et en eut un Sis, nominê
Wiry, qu'il maria en 1437 à Maigatte, fille de sire Simon Noiroit,
chanoine et trésorier de la grande ^lise de Metz; Georges et son
épouse déelarent faire donation aux futurs eonijoints <le la moitié
leur maison franche à Faulquemont arec dépendanoe^s et d on gagoage
à Hemy*).
Noms de quelques arrière- vassaux, officiers, aidants et servant* à»
Jean II de Créhange.
Volin Snyder, clultelain h FaulqiK moiU, 1399.
Jean Drouin, pour la terre des L^luugs, 1401.
Ueschin von Husen, demeurant à Waudrevaiige, 1403.
i) ArMce^ de Beinach, n» 1496.
Idcin, no» 1588, 1(}19.
•) Idem, n* 4S76.
«} Idem, n« 1964.
Henri Snider, châtelain à Warsberg, 1401.
Nicolas de Gerspach, Jean de Bondorf, Glais de Heidenberg, 1403-1405.
Jean Dnwenin de Metz, chevalier, 1405.
Henne et Cleschin von Roiirath, frères, 1406.
r.leschin von Basenheim, (fit Gibel, 1406.
Adani d'Eoken, pour le fiof «IT.iiu Ijcville, 140â.
Henne von Hnsswiler, dit hickestem, 1409.
Thileuian de Xeumagen, ;\ Daiî-stoul, 1409.
huai l de Beschies, éciiyer, 1411.
Heaäel Fus vun Yselheira, et Henri, son fibs, 1413.
Qeechin T€»a Huaeii, écoutète à Sierdc, 1413,
Jean de Strassen, pour le fief de Varsberg, 1410.
AmouH Baudoche, pour la terre de Lue, 1417.
Hans von Beir et Oais de Rodenbom, 1425.
.lean de Vy, «itain de Metz, pour Plappecourt, 1430.
Henri de Butzbach, écoulëte à Grébange, 1430.
CH.APITIŒ m.
Jcau m de Créliangc, seigneur de Lannlielle, de Dagstoul cl de Warsberg, du
vivant de «on père (1404—1431); au service de Thierry de Moers, fia de Go-
hiyne, 1414. — Le damoiseau de (".n'hango aux plaids annaux dt St-Avold, 142.H.
— Mort de .lean II de Crélianpe à la balaille de Hulgn»' viHc. 14:>1 - Mort de
Jean III de Crétian^e dana une expédition contre le Luxembourg, 1432. — Hé-
gence d^EUiwbeth de Daun, dame de Crfhange, 1488—1447. — Siège du château
de Créhange par les éeordWiov.
I.
.lean ÎIl <lr ( lAltanjre est nommé souvent, du vivant df sou p?'!»»,
(>t lui .survt'cul peu, ai même ils ne trouvèrent pas ensemhlt in uiorl
j'ur le champ de bataille de Bulguéville. 11 jiaraît poiu- la première
Uns en 1404, dans un acte par lequel Jeau, seigneur de Crélmu-ie,
Innengarde, sa femme, et Jean de Oébange, leur fîla aîné w partent
cautions d'Âmoult, seigneur de Fittange et de Dagstoul, pour une
somme de 200 florins*).
ÂrooaU étant mort peu aj)rès, les seigneuries de Pitlan^te, de
I^arocliette et de Dagstoul entrèrent dans la maison de Créhan<;e, du
< her d innentîarde, son unique héritière, et .servirent, en partie du
tiifu'tJM. h former un apanaj/e anticiiié pour les deux damoiseaux de
CrétiauK** t*t !< :i--nrpr la dot de leuis sa-urs. Jean III de Créhange
') Archira de Hdnadt, 1086.
7*
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pn>ii(l (l('s lorst la qualité de seiKoeur de Larochotie, tl«« Da^^ionl ei
de Warsber?, cl nous vdyoïis ajrir cumme héritier d'Arnouit, soa
$rrand-pèrc. Kn 1408, .Ican de Oc'hanjfc, le jt'uiic, on«rai£<*. de Wi^^^cn-
liment (le Jean, son [M'i<\ et (ririiM'iijîardo, .«a iih'to, à riiôi>ital di'
St-J;i*-.'jiH's à TK'Vcs renies rt revenu-' h A'/i«,' et îi Lfvsch, pour
< uiijuaiile lloiins dn Rhin*). An \\ui\^ iU- M'|>(euilire de la même aiinét'.
il en^ajfe eneore au mêinu hôpiial «leiix eentü Horms .siu* psul »le
Sclmiendorf -).
En 1410, « uf aam^ag nest nw^ Joeolv doffe des heil^
Mm >, Jean de Créhange, le jeiuie, déclare que Jean, seigneur de
Créhanij^e, et Inuengarde de Pittai^n», aa mère, ont marié Catherne,
sa sœur, à Diederich, seigneur de Daun et de Brouch, et lui ont dooné
en dol leni- pai-i (laii:5 les bieiw de la rraneliis(> de Lanu-hette; celte
dot a été fournie de son assentiment et il abandonne lui-même uns
nouveaux mariés tons les dmiis (in'il avait aecjuis sur Laroclu'ilc par
son ;nid-|»èi e Arnoiill, seijxnenr de l'iltange, de même ce que lui
avaient donné ses père et mère*').
En 1413, (Its uey.'^tni mnyndages na deni sumlmir i^im.sumh ip'-
uiti -, Jean, seigneur de t.u'iiange, déclare t|ii ayatil \oulu doiinor à
Üiederieli, seigneur de Daun et du Brouch, son jjendre, et à JeaD ife
Créhunge, ä^on fils, une part de a» portion de Laro(*hette, du diftican
et den biens dépendant» compris dans la franchise, il a trouvé de
ropposition auprès des autres ciKoeigueurs de Larochotte. Après m
guerre née de ce différend, les commune ainis ont ménagé un airord
entre les conuauns seigneurs, d'une part, et les trois sei^rneins ilt"-
unniiiii' phm liaut, accord en vertu duquel Diederich de Daim d le
iila de C.réhange ont été admis dans la ionnnunaulé <lu burgfritil^^
Jean, seigneiu" de (Irélianjie, Thierry, -ciitii ni de Daim --t de Hromli.
son g^endre. <'t Jean de ('ré!i!ni.,'(\ le jeune, son Ids, sont en effet men-
tionnés au nombie des (^»iiimuii.s seigneurs f|iii jurent, vu 141'), i"i
supplément au Inmjfried de Larochetle. Il.s eiitrotîtiiihuiil un burjirate
commun, qui coinmaiidera tous les hoiiuiieâ aiiués dudit château, en
dirigera la défense, et aura une pension annuelle de soixante M»
du Rhin; ils auront aussi audit ch&teau des provisions en blé et en
sel et des engins de guerre dont rémunération peut nous donner une
idée de la manière dont la défense d'un cMteaii-fort était oiymûaef
*) Idem, B* 1141.
») If1"ni n*" 1177.
*j Idem, ma.
à rette époque ^. En 1426, les commons seifcneurs de [jarm^ietle
donnent leur assentiment à rengagement fait par Frédéric de Montfort,
dp la moilié de sa part. Ils pourront tous on commun cl chacun en
particulier exercer le droit de racbat. Au nombre (1< s soi<ïnçurs com-
par<îonniers nous trouvons Jean, scigrnour do Ochanjio, cl ses deux
Iiis aiii«i Hf'nnmni('< : Jean de Oéhange, seipneur de Datrsloul cl de
Warsbertr, et Ouuitui de Créhange, seifrneur de W'arsber^
ArnouH de l'iltijntre et dnmc Marpuerile de Rifzen. sa feiiuue,
avaient souscrit un ucU à Laiiiprecht Fust rie Sliuuiljcr^' par UmjucI
ils reconnaissaient lui devoir la soninic de 420 florins en or, à quarante
florins d^intérèt annuel. Cet aote était passé entre les mains de Gode-
vart de Waltboden, seigneur d'Ulmen, qui l'avait vendu en 1389 &
Jean de Basenheim, échevin à Thionvillef et à Mechtolde, sa femme,
pour A2B florins de Mayence. Les acquéreurs déclarent en 1424 qn'ibi
renoncent aux intérêts en fav(Mir des sires .l(>an et Quintin, frères, de
('rél)an}re, seigneurs de Dapsloul el de Wars|)(>r[r. < ! i i l consentent
à la réduction du ca|>itul à 800 florins *K Kn ]42r), les deux damoiseaux
do f'réhange se reconnaissent encore débiteurs d une somme de 68()
lUirins assignée autrefois sur la scifrTUMirif* di> Houssy à (îilles d(>
Catlenom el à Mariineriti d Ellcul/,, >oü épouse. (!ette créance était
éehu(^ depuis à Haï Uu lémy Vois de Hettemberg et à Margueril*» de
Cattcnom, sou époiise, qui consentent à la diminuer jii.-t|u ji occur-
rence de* 500 florins de capital à 50 florins d'intérêts atmuels*).
n.
Nous trouvons encore le nom de Jean Hl do Créhange dans
quelques autres documents. En 1414, Diederich de Moers, élu de
•| Archii'C'* de neiii'u h. w" T.fr. Piiblkatimii Ln.irntb., an. IHöl. p. 21.
«Und syn aurli 'Mulri . ht -fi u 1* n da.s/ wir homléit îiial<l<'r korii» und cclil
■• mald«$r saltz und also viel gcineync gc'äcbülz alUyt in uiiösiiie vurg. Slosa hain
« aullen, zu wissen viere steinbressen (Steingdiländef bombardes à jnerres) der yc
« eyne steyn schies/e as groisz as cyns nians heuftt, und virr loytbressen CB/«-
• sdüimde. h(>tnf>,iifl' ^ A j,h,mb), und IzwolfT \ si-n arincr.st i Ärmln-nstc, aiyurhimsi
«die taan mit puleycn ui wynt und sois/, polryt'ii (Windenj darzu und cyn tpimc
< pnlffen und vir dusenl gudcr pilc (Pfrilr, jmtjectilcsj, auch suil man die varf.
« bresaen, arroerst, pyle, poleyen and polfTer vff das nuwe gemeyne huss «f der
* burctiporlen bi-slir ssrn da^/ is wocl slossich sy und unser vurg. bureb|(reve
< sali den »lussel darvon liain und nyman anders ».
•) Archive» de Ueinacli, n' 1371.
■) Idem, n* 1847.
Idem, n* 1367.
— 102 —
Cologne, déclare qu*i! est convenu uyw*. Jean de Créhange, le jeune,
que celui-ct Taidcra avec huit hommes bien armé» contre GmUanme
von dem Berjre, élu de Paderborn, Reynoll, duc de .Tulier? et de
Guoklro, Adolphe. (luf He Berg vi comte de Bavenber? et Gérard de
Cleves et des Marches el leurs aidants. Au nombre des ennemis de
Tarchevêque de Colognr» ne sont pas compris les ducs de Lorrainr
le pays de Luxembourj; et lo romto V^hilippe de Na^'^an. .Ipiin ae
Oehange recevra 100 flonus à la .St-.fcMn. puis 100 lionii.« à In
St-.lacqiies el eatore ôÛO autre.s florins';. iNotre jeune .sire prit on
effet part à cette expédition, car en 1419, «Wjp unser Heven ürmem^
daèh Nathiim»t ptur des lettres éitées de «Godisberg», Dfedericfa,
arffhevèque de Cologne, reconnaît devoir la somme de 280 florins da
Rhin à Jean de Gréhai^e, le jeune, pour les pertes essuyées à «on
service dans la guerre qu'il eut à soutenir contre le duc de Betg«
Gérard de Glëves et de la Marek, Ruprecht, comte de Vimembount
et leurs aidants').
Kn 1419, « nf fritfig nest für saut VU und Modesff4.<i tag*, .lacqtiP'
do Raville. le jeune, dédaro nvnir constitué Jean de ( 'relui nge, le jeune,
comme caution envers Piene de Studernheim pour .")<) Ilorins du Hlii'i
Il promet de 1(^ tenir indemne, et dans le ca.-^ où il ne rempli laU pa-
.<es engagements, de constituer comme otage un éeuyer bien nwnte
cpii chevauchera vers St-Avold * darin ich dann gemannt werde wi«
« gisels recht und leistoDgerecht und gewonheit ist > *).
En 1421, «fe mardy après la Saint iMta»*^ Jean de Créhange
écrivit une lettre à ses ikvm omit k» â» la guerre de ürf«, re>
iativement à la course faite & Ay, Flévy et Trémery par Thietanan de
Seil wart zenbourg et ses complices. 11 reconnaît qu'eu courant le pays
du côté é&HcmboHrg, ils ont donné une vache, produit de leur butin.
« aux estrangers arbcdestriers ' auxquels il a conlié la garde de celte
ff>rteres-'0. et qui Vont revendue eux-mêmes h de« ('{ranjrcrs. H déclare
({Uf ' rl;i ( Ht arrivé à son insu et .sans son conseriteineni, qu il est
prêt à 1 1 [uuer le dommage causé par .ses gens et qu'il fera rompre
les pouls sur les détroits el pas.sages, - adfin que les biens de nies
« voisins, à (pii je ne suis raie de guerre, ue i»oieut raie cha^^iel, ne
« monei si près de ma forteresse, et suis bien réconforté de moy dé-
< tourner, et tordre d'une lieue pour my meisme passeir»^)» La lettre
>) Arekins 4e liei$uuh, a» 1280.
5 Idem, n« 1279.
•) Idenn, n9 1277.
*) Umtoire de Met», p«r les Rénëdictîns, t. fV, ^uveSk p- 9B0. Toir pièces
justificatiTefl, n* 30.
— 103 -
est signéo ïsimphûnenl : Jean do r.rélian;fO, co qui fait supiniscr qu'il
B'ati^it de .lean le jeune, qui tenait dès lors la aeigneurie de Honiboiu'g
par hérllage.
Mentionnons eneore un aiilie document oîi iio.s sires paraissent
(.oimno Uérilieis drs seijîiiears de Honibourg et de Mengten. En 1426,
* «yf ntuier ftauwen tag Naticiias>, Jean, seignciu" ile Oéiiange, Jeun
et Quintin, ses fils, reconnaisseiki que, poiv une somme de 240 florins
qu'ils ont reçue du prieur et du couvent de Grftffenthal, an diocèfce
de Mets, ils assignent audit couvent un cens annuel de 12 florins du
Rhin sur leurs revenus de *Brüdten^ Zodmgen, Mengen mä SSbingea »,
à percevoir tous les ans aux plaids annaux « zu Mengen in dem dorfle
bU Greffendtta*%
Nous voyons encore figurer les noms de Colutin de Ot'liange et
de Jean de r.réliantîe sur lexpédition d'une sentence rendue aux
jouruf'f's tt iiiu - PU 1425 en la salle du duc, à Nancy, au sujet des
poursuites exercées contre Henri de la Tour, h la suite des pillcries
dr)nl les habitants de Toul et diverses cjilises el doiiiuint^s du duc
avaieul été victimes, et dont les produits avaient été coudiUb? à la
forteresse de Pierrefort, appartenant audit Henri. Cointin de Créhange
est au nombre des seigneurs convoqués comme juges, et Jean de Cré-
hange n'est mentionné que oonmie arbitre de Henri de la Tour*).
Enßn, en 1430, ^uf samstag nach et Rauhte datf Cotmntio»
(n. st. 1431), Difilerich, <-uré à liystorf, déclare que Jean de Créhange,
le jeune, sciipieur de Dafî-stoul, lui a conféré la < ure à» BeUen (Bissen);
an cas oîi le seigneur de Dollen<lort' conférerait c<'ttc euro ?i un autre,
il s'ontra^p à en sai-ir In rrnir de Trêves et mcrnc 'i appeler à
Rome. Otte lettre e^^l .scellée du s«eau de Henri I!iii/.lt;ich, écoutètc
à (Iréhange^j. (.l'est le dernier docun)ent autlicnlKjin' tiK'ntionne
Jean ill de Créhange; tt iuarquons qu d ne prend pas la ((ualilé de
seigneur de Ci-éhange et qu'il est encore dénommé le jeune; d'où il
résulte que Jean II, sire de Créhange, vivait encore à cette date.
m.
En 1428, révérend père en Dieu, messiro Conrad Bayer do
Boppard, par la grâce de Dieu évéque de Metz, se rendit dans sa biMim
ville de St-AvoUl, pour tenir le,s plaids annaux dans la chapelle de
St-Micbel, à l'intérieur de la porte qu'on disait la porte du i'aradis.
') Arehireê de Reimch, i:i6'.).
*,) Oufourny: lumitotre, loin. VI. p. ôl,
Avdmea de Reinach, n" 1418,
— 104 —
A s<'s côu's prirent place Philip|)o, comte de Nassaii-Sar robnick, «i
qiialih' de voih', p\ 1o danioi.-^oau do Crf'lianjro, en (pialilô do sons-voné
do la cour. Ktaient pré'-pnfslo ca'^o-main». }p mnître-ôchovin, )r- érhprins
et le.** habitants, au.^.-: It 1 t'> olior, notaire juré do la cour do MHz.
1,0 eoiiitf do Siinrliiiuk so lova pour rciuuiiirpr quo lo da-
niOJSJcau do (-rcliango u avait pas le droit de siéger et demanda à Mon-
seigneur de Metz de Tinvîter à se levier et à sortir, à tnoiitô que la
conr et les échevins oe lui reconnaissent le droit de siéger. La justice
et les échevins présents furent invités en effet à se retirer pour décider
entre eux et dire de droit à qui il appartenait de siéger aux plaida
annaux. Après s'Htci concertés, ils rapportèrent la réponse suivante:
«Gracieux ûieîgneuri puisque Votre Exoellonce nous a chargés de dé-
cridor à qin il apf^nrfi» ni (ir -icger aux plaids, nous déclamns co (|ni
' suit : révê(jue «le Metz est notre droit seipuiMU* et le comt«' de Sarre-
« brück e^t itolif voué. L"nn ;i foiilntîio de touir in" plaid^ nnnaiix
- trois l'ois < |ia(|ue année. L évèijue de Melz (ioit siégci eu qualitt'
« seigneur de la coui, et le couite de Sarrehruck ou ceux qu i! a
commis à .sa place, en qualité de voués: tel est le droit de la tour.
«Nous avons vu siéger aussi les sires de Créhange, mais wm ne
< pouvons dire s'ils étalent fondés en droit. U nous souvient vae^
« qu'on leur a ordonné de se lever et de se retirer. C'est tout ce qne
« nous pouvons dire pour le moment. »
Le comte Philippe dit alors à Monseigneur de Metz: Gracieux
«Seiumeur! vous eiileudez bien la devise et la décision des éehpviiî5.
.l'ai le droit de sié'^rer en (pialité d(> voué h cause du comté de Sari"e-
«< brück et coix-là seulement que j'ai cmumis h r r f cfTof fpuvcnl
«prendre nlaee à côté d^» Votre l-Arrlicncc. .le von- prie »Idii'- d'in-
viter .leuu de Oéliange ;i -i retirer, et s'il voulait faire résisiaiKo.
de ne pas le soulTrir, et de me laisser jouir démon lief connue de droit.»
Le sire de Créhange dit à son tour à Monseigneur de Mel«:
< Gracieux Seigneur : j* vous supplie de vouloir Uen m'^tendre. Mes>
«sire le comte de Nassau est d'avis que je ne dois pas si^^. Je
< réponds que c'est une chose connue et notoire dans tout le pays
« que mes ancêtres et mes prédécesseurs ont toujours si^, il y a
€ cent ans et plus, il y a si longfenq)s même qu'on ne se .»^ouvient pa^
« du contraire. Et moi aussi j'ai siégé sans aucune opposition de droit,
«et j'ai la confiance, si Dieu le veut, i t puisque je .suis votre honm^p.
« (jue vous me maintiendrez encore aujourd'hui, et mes héritier^ apK-
» moi, dans la possession de mou droit, tel qu'il me aéra uevu<é
« Votre Seigneurie. »
— 106 —
Le ccmto de Sarrebmek rendit: «Gracieux Seigneur! je ne
- redonnai)} aucune po^ses^Hion à Jean de Cr^hange. Frédéric de Bàcourt,
«seigneur do Oéhan^ir . rpii «sf ici présent, lient nne partie de la
' vouerie en lief de moi : il eu a fuit .ses reprises, coiiime feu son p^^e
' et SP«? ancêtres l avaient aussi repris de moi et de mes ancêtres jadis.
« .le lui accorde voUmtiers In droit de siéger. mMi^- noti pa^ à Jean
' de flréharï^p. FA je prie dr n< niveau mon gracieux iSeigneur de Metz
«de lui orduuncr de se Icvci et de se retirer. >
.lean de Oéhange lit valoir encore que les échevius n'avaient
pas déclaré qu'il n'eût pas le droit de siégiT et il inftiata de nouveau
pour être maintenu eii ponsettaion. Moniteigneur de Metx demanda alor»
an damoisetui de Créliange, au sujet de la part qu*0 prétendait dann
la vouerie, sCW croyait la tenir en ßef de iion évéché on du comte de
Sarrebruck: de vouloir bien l'éclairer aivè ce point, afin de mettre sa
cause hors de contestation. Notre sire lit cette ré|M»nse: < Gracieux
«Seigneur! je nai pas pri» conseil pour vous répondre dès aujourd'hui
- «^nr i-v point: aucune journée ne m'a été n~sitinéo .î rot ofTrt. et
jamais V(»lrc Sei-^ricnric ne m a mtimé une telle dcrlaialinii. S il |;nit
' je iiir«> ccpcndanl .-ou- !:i Ii i du serment, il jn'cst avir» «pi«' dni-
• tenu' (lia part dans la voucin' en tief de voire évêché. plutôt que
« du ( omte de Sarrebruck. Je demande qu'il y ait une consultation à
• ce sujet afin d'être mieux instruit de mon devoir. »
Là-dessus, Monseigneur t'évêque f% retira pour prendre con!<eil
des nobles hommes de sa cour qui étaient présents, et il rapporta la
sentence suivante: «Messire de Sarrebruck et toi, neveu deCréhange!
«j'ai pris conseil de mes hommes sur vos raison^ et vos répliques et
«je les ai trouvé.s d'accord pour décider ce qui <uit: attendu que les
• échevins ont prononcé que le comte de Sarrehruck en qualité de
' voué on ( (Mix qui sont commis par lui ont -^culs !o droit de <ié'/er;
cpie la vi>uciie ndève en lief d<' notre ( vèclié et (pie ie ediiiir i< i
«(Mc.^cni reconnaît la nalun' du tief qu'il fient de nous; attendu que
• ce n'est pas .«:on avis et .sa volonté que tu siège.x ici ; — nous dé-
« clarons qui; tu ne dois pas siéger pour le moment, juscpi au jour ofi
«la chose aura été décidée autrement, avec ime enti^l'e réserve pour
'Tavenir de ton droit et de celui de tes héritiers, et nous t'invitons
- à te lever, à te retirer et à nous laisser tenir paisiblement les plaids
«annaux.*
Messire le comte ac< ueillii cette décision avec joie et dit:
• Gracieux Seigneur! je suis hien content de ce (pie vous avez pro-
«noDcé*, Ët Jean de Hitlenhofen, écoutète à Sarrebruck, ordonna,
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au tu »III rln i uji iti . n .Tmii, le notaire, de dresser un inslrumenl aii-
llienlique cle < e (|iic K;> échevin-^ avaient rapporté et de ce que Mon-
sei}fneiir rie Metz avait pn»nc»Hii' après eux. Le damoiseau de Créhaiivi
renouvela ses proleslalioiu» et ajouta qu'il ne voulait pas céder ù b
fois aux injonctions du comte et de révêque ; que ai Honseigpeur de
Metz lui ordonnait de se lever, il voulait bien le faire, qu'il n'avait
ni l'intention ni le pouvoir de résister à la volonté de son sogneur.
Monseigneur de Metz lui ordonna alors de se lerer. O se leva
donc et dit: «Monseigneur, je me lève pour obéir à votre invitation
«et en répen'ant mon droit et celui de mes héritiers. El loi, notaire
« .lean, je te demande de me dresser aus.s| un inslrunient de mes dis-
' iimv< et de jnes répliques, et d'y ifi^étor le^ nlin'jo- do«-n< diff--.
< chacune en particulier, point par pt»inl, cl mol poui" mol, connue
• elles se sont passées >. Et s élant levé, il se retira.
Ces choses se sont pa.ssées en présence des nohles, pieux et
vaillanl.s seiguciu^ .lean, öire de Ranlle, chevalier, et daraoïseau Jacques
Hon fils; sîre Thierry Bayer, chevalier; damoiseau Haman de Hebo-
ülatt; sire Jean de Bruckmi; sire Rorîc de Merxheim; sire Thieleiium
de Luttange; Boémond de Kebelnberg; Anselme de Saint-Avold, et de
beaucoup d^autres gens noble», bourgeois et témoins présents qui furent
priés d^aitester les choses dessus dites.
En témoignage de vérité, l Oflicial d< l;i . .iiir de Metz lit appen<1re
s(»n s(>eHu aux présentes lettres, qui furent faites le 22 janvier 1423, d apri's
la manière de cojnpier usltéo dnns !p dineè<o do Met/ ni. -t. 1424)'}.
Non*^ i'/ri'iiMii- la -uite de i.t^ routcstaliuii.--. 11 parait rri>eiitlant
tpie la jactciiliun ilc autre sire était fondée, si nous nou.s en rappor-
tons aux anciens statuts faits |»our la ville de St-Avold et publié.>= €□
présence de Philippe de Florange (?) évêque de Metz, et du comte de
Sarrebrack, voué dudit lieu, en 1302*). «On déclare d'abord révèqoe
«de Metz pour vrai seigneur de Saint^Avold^ le comte de Sarrebmck
«pour voué héréditaire, et le seigneur de Créhange arrière-voué, ft
« cause de l arrière-fief dudit comte. » Cet arrière-fief fut apporté sans
doute à la maison de IJûcourt par le mariage de Ferry I de Bàcourt
avec N., lille de (îeorges de Oéhange. De là vient que Ferry II est
f>nf nrn qualifié seigneur de Créhange et que le comte de SwrebnK'k
lui aci'orde le droit de siéger aux plaids.
Kölbier; Geffdtichte </«w Niuimu-Sarbnh'k'.''cheu Landeti, etc., p. 191.
') Dom Calmel : Notict de Tjorraine. La voucne de St-Avold était partafée
)n ciiicnt outre Ips comtes de Sarret)ruck ri l. urs i ;iil('t> Av I.man^iv avi)i*8
vu qu'on 12H^^. la part di; Linan^e avait été conlisquée, pour cause de félonie, ptf
Rouchard •! .\ v< siies, au profit de Godeman de Torcheville, aneêtve des »ree de Cré-
hange et de Bftcoart
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- 107 —
IV.
Charles II, duo de Lorraine, mourut le 26 janvier 1431, »ans
laisser d'héritier mâle; maie par disposition testamentaire, il avait
assuré le duché de Lorraine à René d'Anjou qui avait épousé sa ftlle
Isabelle. Dans une charte du 13 décembre 1425, il avait fait confirmer
ces dispositions |mu* les hauts honunes et vassaux du duché de Lor-
niine, parmi lesquels nous n i. v ns les noms suivants qui appui tieiment
à la Lorraine alknnamle : AjuouII deSierck, Thierry Bayer et l'hilippe
de Nnrroy. dievaliers; Henri de Ft'nétrnn^ro, Jaeques de Fénétranjïe,
" 'Iran de (ytehanf/es, le vieil, Jkvi th- ('rvliaiii/is. son fils, Çttentin de
( it:h((uif(s Arnoult de Sierek, .K au lif SicK k. l"i tMlri ic ilr Sierck,
Jean de WenesIrolT, Geor^'es de Hene^tloü, (lourml Ikivd, Hemy
BaytT, Fulker d'EUentz, Jean de FreislrolT, llesstî d Escli, Wiehaid
d*Esch, Gérard de Siersberg, Frédéric de Dalem ').
Cependant le comte Antoine de Vaudémont, neveu du défunt et
son plus proche héritier màle, s'autorisa de la loi salique pour pro-
tester contre ce testament, et résolut de soutenir par les amies ses
prêtent ion s à la couronne de Lorraine. Il trouva nii puissant appui
auprès du due de tiourgi^ne, Fliilippe-le-H(jn, qui pn'serivit au ma-
ré< iial de Hourpogne de eonduîre loules ses Corées disponibles au se-
cours d'Antoine. Hcn«'" aeeounit en Lormine ponr rf>« neillif un héi'ila^io
(|u"on <'h<>[i |iail à hii disputer. Nous trouvnn- i|;ni- >ou parti (.".huiles V^ll,
roi (ïv l'iaiiie, ('onrad lîayer, évêque (ie Met/, et ses rletix IVères
Thierry et Heoii Bayer de Boppard, seijrneurs de Château-Biéliuiii el
de Sarraibe, avec plusieurs autres ineiiibres de cette illustre famille,
les comtes de Sarrebruck, de Saarwerden, de Salni, de Blàniont et
tous les gentilshommes de marque de la Lorraine, Nos sires do Cré-
haoge, qu'un récent mariage venait d'unir étroitement aux Bayer,
s'enrôlèrent sans doute sou.s la bannière de l'évêché de Metz, portée
par Ck)nrad Bayer, neveu de Tévéque.
Les deux années, commandées toutes les deux par des capitaines
braves et ( xpérimentés, se trouvèrent en présence \o 2 juillet 14Iil, à
la funeste journéi» de Bul};névill(>. Elles se fietiitèrenf , et, après une
mêlée dün quart d'heure, la victoire se déclina en laveur d'Antoine
de Vuudciiiont. Lévêijue de Metz, Conrad Bayer, et avec lui l'Uierry
Bayer, son frère, Conrad Bayer, son cousin, les barons île Boulay, de
Fénétraiigé, le sire de Rodemai k, [irës de c^t autres gentilslwmmes
et beaucoup de soldats furent faits prisonniers les uns après les autres
Dom Calmet: HùOoire ée Lorraine,
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— 108 —
p| livH's H ToulHnpean, inanV-hal dr Boiirtrojrno. Rpnô, qui luttait en-
core, fut pris un (les firrniers et (-(MiHnit en i>rison n nijon. I,e nrwhiv
des Lorrains tués ou iimuIs de leurs --uic- a t'Ir considérabienu'iil
exaptéré par certains écrivain^, l.a f)ci1e de lU'Uc ne dépassa jriuV
deux nulle hoimnes: il est vrai (jue c'était la lleur de la ehevaleri*^
lorraine et barrlsieime. « El si en deiiieiu'a morts .sur la place et en
« ta chasKe qiii dura bien denx heures, de vingtH^Inq cents à tras
«mille, desquels furent les principaux tes comtes de Saumes, de
« Salmène, <te Linage, allemands » Là périrent < moult de TuHans
« seigneurs, chevaliers, escuyers, et autres bonnes gens, et pv espé-
« niai pliisionrs don pays d'Allemaijme, furent mort.s et tués celurjour
« en ieelle bataille, dont ce fut grand dommaige. Dieu ait mercy de
< lors anies î . '^).
On complu an nf>n>hre des niorf^. d'Mprès Houi (laintef ef H'^'ot,
les comtes de Salm el de Saarwerdeii : Henri d(> ('liâteaii-fin liiiifi * '
ses deux fils: Warry de Tnnnoy, Henri Bayer, Çonrml liàvii «i
liouilloa de Sarley, qui portaient les bannièics de Lorraine, de Bar,
de révéclié de Metz et de Salm; Simon Bayer, Henri d^Abonrourt,
.loan de Chambley ; C>)lin, Âubert et Amoult Wisse; Gaspard deSierrk,
qui sauva la vie à Bené en le couvrant de son corps et reçut lex
c^ps qui lui étaient destinés; Jean äe Cräiang&, et beaucoup d autres
gentilshommes de marque.
ri convient d'ajouter à la liste des morts Quentin de Oéhan^
et Ferry de BâeourI, alliés tous rieux à la famille de Boppard, et (|ui
ne sont plu-< niontinnués depuis. Onant il Jean de ('réhan>;r»^' qui r^^ta
sur le cliam|> de liataille. il n'y ji pas ri" invraisemblance à adiiit^ltif
(jiie c était Jean de ( lrélian<jte, l*" rnul^ qui vivait encore h la date A\\
27 janvier 14.'U. LCxemple de (îérard de Boulay qui prit )>art à celte
lutte, malgré son grand âge, et qu(i nous trouvons au nombre des"
prisonniers, fait voir que celle vaillante chevalerie ne connaissait \»»
de limite d'ftge el que la vieillesse ne Tempècthait pas de répond» à
rappel de son suzerain.
Telle fut ta bataille de Bntgnéville, oît la noblesse de la Uir
raine allemande trouva un tombeau funeste mais glorieux.
V.
S il iMut ajouter foi h une tradition locale, coiisignée (ianî^ uu
ancien niamiM-rit, Je:iii ili Créliange le jeune aurait sm'vécu en eiW
'l MoOätrclet ; Chrutùque.
S) Otnm^ du daym de fi(*7MAaMt
1Ö9
à la bataille de BulKiiéville pour trouver la mort, uu au plus lard, sur
un autre chaïup de bataille, (le l'ait seiuble couliriué par la Xotire th
Lorrai}u% cpii ajoute au uom de Jean Iii eetle simple mention tmort
à la lïuerre »'n 1432
La duthf.'-b»' Klisjiljcili (ic (iaM-litz, lille de .leuu de Gœrlilz et
nièee de i enipereui bi^i^uioud, leimit alors le duché de LuxeiMbourjj:
par eugagère ; uiaiä »on autorité élait uonteslée et sa maîo trop faible
pour maintenir l'ordre et la tranquillité. Dès Tannée 1424, aprè» la
mort de son second mari Jean de Bavière, cette princesse était entrée
eu relations avec Philippe, duc de Bourgogne, qui cherchait & réunir
le Luxembourg à i^es autres provinces. Mais il est certain qu'elle se
heurta à la résistance de la uoble.s:$e qui se prononça fortement contre
cette réunion, « et n'obéi.ssient mie le.s sei^curs de la dite duchié don
* tout à l:i dnnie •. Ce fut l'occa.sion d'une foule fie gruerres irite-titif--.
soit des M'igiieurs entre imix. soif <U'- nnlilc- ( (nilic la ville cl ic [uivs
d(^ Luxembourjf. Voici donc ce que rapporte la tradition, recueillie par
un curé de Créliange'J.
Jean III, seigneur de Créhange, en qualité de maréchal hérédi-
taire du duché de Luxembourg, titre qu il tenait d'Elisabeth de Daun,
son épouse, prit une part active et prépondérante à la lutte contre
Elisabeth de Gœrlîtz. II convoqua le ban et l'arrière-ban de ses sei-
gneuries, mit dans ses intérêts le comte de Salm et une bonne partie
de la noblesse de Lorraine et des provinces du lihin, et dotma rendez-
vous à tous ses aidants sur l(!s terres de liondjour}: et de Fiillelanfre,
«lans le pays de Thionville. I es parfi-^nns de la liiirlipssp de (iœrlitz
qui iïvaient avec eux des Hningiuiiuuu?», des JiraUincoiis, une foule de
Bohémiens et des kh rues venues de toutes part.s, attendaient dans les
élaUj du duché l'arrivée du maréclial.
Notre sire eut d'abord à triompher des résistances de son épouse
qui était sur le pdnt de lui donner un héritier, et qui cherchait ù
s opposer à son départ. Vaincue enGn par son inébranlable résolution,
et malgré les tristes pressenthuents qui l'accablaient, elle consent &
loi ceindre I épée : < Aile/, lui dit-elle, allez combattre les ennemis de
«l'honneur et de la justice. Que v(tlre saint an^e vous protèjîe! Jene
«vous rev«uTai plu'-' » Jean s'anrrrhf« rie ses bras |)our courir se placer
à la tète d(; s(ïs guei i ici's. et Mciili'it la dernière tourelle du chûteau de
Créhange disparaît à leur vue. Ou éUnl alors en aïilnmiie de l'an 1432.
Dans le conseil «lui se tint à l'arrivée du muréchal, le plus grand
nombre des? i<eignenrs réunis, émel l'avLs de ne pas courir les ehanecrt
Manmcrit du cur«- de (Archange.
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— 110 —
mcertaines d'un (probat général, attendu que raimée ennemie, gnme
par de nouvelles recrue», était de beaucoup supérieure en nombre.
Mais .lean de C.réhange, eraiirnanl de laisser inaclives les troupe?; cju'îl
avait réuni(^< avec tant de peine, fait si bien valoir la justice ilc
cause, le bon esprit »le ses jruerricr-^. et le peu «le •■u< ([iTil fallait
faire des aventurier.-; iltnit se conipu^^iiil 1 unncc ciiiaiiu»-, ijin' le Loiiiiwt
fut décidé. Dix jours après, les deux aimées sont eu préseuee. Le*
Lorrains se précipitent sur Tennetni avec leur impétuodlé onfimire:
mais les recrues de la Bohème, endurcies par les guerres civilee, 1^
reçoivent d'un pied bien plus ferme que ne Tavait prévu le marécbiL
3eaa de Créhange, voyant ses troupes repoussées à plusieurs repfÎMs
et sur le point de perdre courage, concentre ses forces, se jette ré*
-solAinent à leur tète dans la mêlée, et met à son tour le dcsonlrc
dans les ranps ennemis, La victoii-e allai' dcr-larer pour lui. lor*-
qu "un vijîoureux com^ de lance vient l atteimli f ;m défaut de son
armure (ît le blessci iiKirtellenu iit 8es tidèles ctmipagnons d ainues qui
l ont vu chanceler, parviennent enlin à le dégager complètement et à
repousser victorieusement Tcnnemi. Jeau, ne pouvant plus se soutemr,
t(Mnibe dans les bras du jeune Ferdinand de Daun, son fidèle éeu>w:
il lui recommande sa seigneurie, son épouse et ses enfants, et expii«
sur le champ de bataille.
Après la mort du maréchal, les antres chefs de l expéditioo ne
songèrent pas à poursuivre leur avantage; il*- lirt ncièrent leurs troupe^
et se retirèrent chez eux. La duches.se de (Herlitz, n ayant plus tlen-
nciiii^ ,'i ( (inihaff rc. licf^îicin atis-^i les siennes, ef le« affaires du duché
restèrent dans I élut oii elles étaient ii\ ;uit I rxixMiii ion.
(le récit est intéressant sans diuilc et luù Ihuuh'ui ;i la bi^vourt'
de notre sire. <^)iiel4iies auteurs l ont même considéié comme essen-
tiell«nent historique; mais nous devons à la vérité de dire qu'il TOirn
paraît suspect par plus d un c6té et pour le moins empreint d'exug^
ration. D'abord les historiens du Luxembourg se taisent siv cette prise
d*amies dont Timportance n'aurait pas dû leur édiapper. 0 y a en-
suite un anachronisme évident dans l'attribution de la qualité de ma-
ré<îhal héréditain' 'i iKitn sire de Oéfaange; ce titre appartenait alors
à Jean de Haville, du chef d'Agnès, fille de Hichard de Hiinn. Kuliu,
il y a une exagération visible dans rôle nttribné -i .Iciui de (.i"»'-
hange. Malgré raccrois.sement df» l«Mir> tinniaiin -. im- -ins nélaieul
pas encore as.sez puissants pi>ia ambili(»mier le rôle di- chefs mihlair«
et pour conduire sous Uuu' baimièi'e une partie de la noblesse de Lof^
raine et des bords du Rhin dans une expédition contre le Luxembourg-
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— III —
Ces réserves étant faites, le tout se réduit peut-être à une de
ces petites guerres si fréquentes alors ou quelques seigneurs ligués
entre eux fkisaient des incursions dans le pays voisin. Quelques do-
< M I rits nous appronnenl on ofTol que les conununs seigneurs de La-
KK lu tte, au nombre des(nu'ls ji|j;iirait .leaii de Oéhan^e. «e trouvaient
aliir< (m îTiKn-ro avec le pnv-- dn IvUNemhoiuy. Le 1N mm 1431, les
l)(>iii i;rfoi- fie LiiM'inlx Hii '^ \ i mt iiueiidîei' I .;i i i M-hette ' K !,(• 15 novembre
suivant, Ut ville env(Ht' un messa^^er à .kaii de Créliaiijie, (jui irsidail
alors à Laroehette, pour donner une réponse au sujet des avoines
enlevées à ses pauvres gens ' ). Le S mai 1431, plusieurs bourgeois de
Luxembourg dédarent que les conununs seigneurs les ont fait arrêter
dans la franchise de Laroehette*). Enfin en 1435, Amoult de Sierck,
le jeune, déclare la guerre aux communs seigneurs, à cause des grands
dommages qu'ils ont faits à son père au château d(* Laroeliette'). Or,
nous savons qu'Amoult de Sieiek, l'aîné, était un des partisans les
plus dévoués de ia duchesse Ëlisabelh de Gœrlitz.
VI.
Jean 111 avait épousé Elisabeth, lille Ur l'liüii»;»»' de Daiui. soi-
gneur d Oberstein et de Falkenstein. Par ee mm iagf, dit k- uuuaiserit
» du curé de Ci'éliauge, la moitié de la ville et dépendances de celle
«seigneurie ainsi que la moitié de RoUingen ou RaviUe, le comté de
• Falkenstein, situé dans les ccmßns du Palalinat, et le titre de ma-
« réchal héréditaire du duché de Luxembourg et du comté de Chiuy
«furent dévolus à la maison de Crébange». Nous avons déjà reconnu
que cette demik« asseriiun était erronée; 1 auteur en question ne
paraît pas mieux rensei*tné pour le reste de la dot. Tijpfer'} nous ap-
prend au contraire que Jean III épousa en 1420 « Else, Tochter Phi-
*lipps roii Dune, Herrn zum OberiHein. nnrl ihr T^o'if/rüfin Mtmi>, qui
lui apporta en dot sa part aux rliâleuux de Lhcmcrstein, Lindelbol et
Stolzenburg. Ces seigneuries, bui lesquelles la dot était sans doute
assignée avec faculté de raclial, ne restèrent pas dans lu maison de
Créhange.
Après la mort de son mari, Elisabeth mit au monde un héritier,
nommé Jean, dit le posthume. L& tutelle de l'enfant fut confiée ä la
mère, qui prit en mains le gouvernement de la seigneurie. Le 21 avril
1436, *uff demstmb^ag vor sont Choiffim tag », Ulrich vou Sniedeborg
•) Würth-Pkqaet : Charten Lux. an. 1871.
2) Ar<hiret E'imirli, i, 1421 el 1450.
*) CarUdatre Uuiiohteoi, lU, p. 280.
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- 112 —
reconnnif avoir ro<)i d Elisabeth de Daim el «l'Ohor^lein. veuvo
de Cit hange, fii sa quuliir de liilrice do Jean, r^t'i^fiienj tie ( '.réliangi'.
non Iiis, lés biens déleiius par lui précédeininonl à ce tilre el duiU il
fera incessamment le dénombrement*). Le 30 novembre 1440, «tqf
sent Andres tag des heUigen ApoeidH»^ Jacques, archeTêque de Trères»
déclare avoir donné en fief à sa ni&ce, Else de Daim, reuve de Cn-
hange, et à Jean, son fils mineur, semeur de Créhange, sa part éa
cliftteau de Dagstoul et im quart du village de BoUxwiket teit* <{iu'
leur mari et père Jean, seigneur de Créhange, les avaient pussédé»*].
Bin 1441, ' uf moiuJag nesl na st. Marlins <la</*^ Else do Daiiii zum
Oberstein, veuve et danie de Cr»'lian?p. déelare Hodolphe Bayer
do IJopjiard, seigneur de Castel, a é|M>us('' sa lille Irnienganle de Cr»'-
hange, à laipielUï elle a donné en dot la sonune de 20<)0 florins du
Uliiii, ou une lente aiuiuelle de 2C0 llorins, qu elle ussigue sui' une
part dans la part de Gréliange aux deux iMteaux de E^vîlle et dr
Hombourg, à savoir le quart du château de Raville avec toutes ses
appartenances, un quart du château de Hombourg avec tous m re-
venus, les rentes du moulin de Uaguenau, les rentes et revenus de
Sl-Jean-|{ohrbar!i, el la part que les seigneurs de Créhange avaient
dans la vallée de Ri/ineJacJi, partageant avee Mengen pour l autre paii.
En (|iia!i(é de tiilrie(î de son Iiis iniia^ur, .lean, seigneur de Créliange.
elle les met en possession desdits fhfitcatix qui leur dciiiP(ir<>roiil
qu aii payetiKiil intégral des 2000 Ilonas, (^»uuii i si ljell«'-saMir Waî-
burge Hayer, veuve de Ouentin de Créhange, viendra à mourir, il-
auront leur part dans .sa suecession, paiticulièienient dans l eii^jagère
des châteaux de Larochette et de Dagstoul. Conrad, évèque de Hel2,
et Wirîch de Daun, seigneur d'Oberstein, son frère, qui .^nt avec eBe
nuûtth(tmr8 et tuteurs de Jean de Créhange, apposent leurs sceaux avec
le sien *). Else de Daun, dame d'Obersteit}, apiJOîje aussi son sceau an
«•ontrat de mariage de son fils Jean en 1446 '). Elle vivait • mure «i
1472; lar, à cette date, frère Simon Matliei, de Tordre de> Hws
mineurs de la provînt o do lî(Hn'gogne. mande à la noble dame Eli-^a-
belli de Dann, qu'à rai.^on de -f-^ bonnes u'uvres elle e-t :i:<>'tiJiii'*^'
dans la ((^rilialeinilé de .son iiv<\\c et participera aux prière.-; de ^'^
confrères ^j. Elle dut parvemi a un àg» avancé; le manuscrit du lujv
de Créhange fixe sa mort à Tannée 1483.
') ArcJttreft äf. Uaimch. n° \AVm.
Idom, n" 1009.
»I Idem, tj« 1519 Voir pièces jwUlicativc», n* 36.
*) Idem, u" lâïù.
•> Idem, A» im.
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- ns —
De non mariai avec Elisiabeth de Daun Jean III D*eut que deux
enfants :
1* Jean IV, dit le posthume, suit;
2^ Irmengarde de Créhaniîo. mariée à Rodolphe Uayer do I»i)(>p;ii*l,
i^ei^eur d'Albe ef de C.a-lrl. tils »lo lloori Bayer t t fl Ajiuès
d'Oehsenstfiii. l'ai »;oiiUcil dt; muriugt." t-n dule du ö ucUjbre 1435,
ell(; renon<'(; aux biens délaissés par feu Jean de Créliange, son
père, et par feu Jean de Créhange, non aïeul, moyennant une
dot déterminée ^. Des documents ultérieurs nous apprennent que
cette dot était de 8000 florins du Rhin ou 200 florins d'intérêts
annuels assignés sur les châteaux de Hombourg, Oagstoul et
LaroclH iff'). En 1469, les deux conjointe élèvent des prétentions
sur la seigneurie de BleHnen";. Us sont encore mentionnés en
1478 et paraissent être morts sans postérité. .
VII.
La bataflle de Bulgnéville avait jeté pour un instant la Lorraine
dans le trouble et la désolation. Certains aventuriers que la guerre
avait amenés dans le pays le traitaient en terre conquise et y com-
mettai^t une infinité de maux. Les deux châteaux de Wamesperch
devinrent un repaire de partisans qui faisaient la j^uerre pour leur
propre compte et pillaient tonte la contrée. Le duc de Lorraine et le
comte do Vaudéniout réconciliés unirent leurs forces piuir ré|)riiner ces
violences. De concorf avpc révè((iic dr MMz. prirent les deux for-
teresses, dénuiliit'iit la \>i'\'ûe \\unu'<\irvi-\k, et lircal |>érîr !•■> partisans
qu'ils y liouvèrcut. Créliange ne lui pas éparjîué par ce» aventuriers,
et le récit qu'on va lii-e emprunte à ces circonstances une certaine
vraisemblance^).
Après avoir rendu les derniers honneurs à la dépouille mortelle
de son mari, Elisabeth de Daim convoqua les officiers et les sigets de
la seigneurie qui lui jurèrent soumission et obéissance. Elle ne tarda
pas à donner le jour à Jean IV, l'unique héritier de sa maison; mais
la mesure des épreuves n l ' ^ m pus encore épuisée i)Our elle. Le bap-
tême du jeune seigneur fut célébré au milieu des réjouissances. Mais
») Wiirth-l'afjuol: Chartes Luxmb. an. 1871.
Archire» de Meimch, n" Wà^.
^ Idem, n* 1907.
Cette légende tirée do maniucrit du curé de Créhange, a déjà fiait Tob-
jft tn'f'ins«nn1 rîrlific, publu'- dann la l'n in iT Ai '-•frn.tr r. nn. l^nM. ot dû h
la plume de (ipurî^l■s Houlanji^, qui la consld^ri; comme essentiellement historique.
Nuus ne puuvuns résialer au dî^ûir de la résumer encore une fols ici.
8
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- tu -
Vers le soir da même jour, la sentinelle, placée au sommet du d<xij(n,
signale rapproche d'une troupe armée qui se diri^ vers le cbAlean.
Le gouverneur monte lui-même au donjon et n'a pas de peine à re-
connaître que cette bande indisciplinée a tous les eamclères d'une
troupe d'agresseurs. Ordre rsf dnnnr immédiatement de baisser la
herse et de mûrir aux armes : mais le tumulte causé par cet incident,
au mi!i<Mi d'un jour de lètc, ne permet |nis de l'exécuter sur-le-ehan\iv.
en quelques uistants le château se trouve au pouvoir des aYcutiiners.
Un certain nombre U entre eux ayant dissimulé leurs armes s Xtuieai
mêlés à la foule des curieux sans excita le moindre soupçon; quel-
ques-uns même avaient pénétré dans la cour du château à la fiivear
de la fête et des divertiasemoits. Lorsque le cri: aux arma/ retentit,
les ennemis, qui se trouvaient d^ dans Tenoeinte, se précipitèretit
sur les gens de Créhan^fe, qu'ils surprirent saus défense et massa-
crèrent sans pifi<'. Cependant les gardiens et les hommes d'arnie>\
relraiidiés dans les tours, cher<'hèr(nit i\ prolonjrer la résistance, alin
de lavmi'^fi' la retraite de leur souveraine et de son eiiraul. Un rondiiit
souterrain cjm mettait le château eu comnmniratiou avec la Nied et
dont les traces existaient encore, il y a (luelque^ auuées, s'ouvre u
temps pour recevoir la dame de Créliiiiige avec son fils et quelques
soldats. Une barque, toujours amarrée sur la rivière, les conduit dun
la direction de Faulquemmit Cependant les ennemis, un instant maître
du château, découvrent le souterrain conduisant à la Nied et la poterne
encore ouverte. Ils comprennent que la noble dame leur a échappé
avec son fils et ils envoient aussitôt des hommes d'armes à leur pour-
suite pour les ramener prisonniers à Créhanfre. Parvenus sur la hauteur
qtii doruine la rive droite de la Nied, au lieti dit Guinering, h un kilo-
mètre du chAtean, ils apereoiveut la barque aîiandonnée sur la rivière,
et une des sei vaul» s d Kiisaiielh blessée grièvemeiil et gisant presque
inanimée sur la rive. La barque avait été attaquée en cet endroit et
on avait entendu retentir plusieuis coups de feu dans cette directi«L
Cependant la noble {ugitive avait gagné la rive gauche, et, oocom-
pagnée d*une faible escorte, elle se dfarigeait péniblement dans la nuit
vers la vûle de Faulquemont où elle espérait trouver un asOe. Ibis
KO voyant poursuivie par les ennemis qui avaient également passé la
rivière, et dix fois sur le point d'être rejointe, elle fui obligée de faire
des détours et arriva dans le bois situé au sud de Faulquemont et
connu depuis «nus le notn de Herrenwald. Elle s'arr(^te, exténuée de
fati<:ue, d an^oi-ses et de soutTjanees ; et sur le point <le loiiiber aux
mains de ses persécuteurs, elle oßre à Dieu le sacrilice de m vie;
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maia la vue de son enfant ranime son couj^e; elle espère encore,
elle prie, elle invoque celle qu'on n*invoque jamais en vain. Ses fidèles
compagnons, cachés près de là sous un vieux chêne, entendent le
bruit des armes et les clameurs des bandits, qui battent infructueuse-
ment te bois dans toD- U s isens; mais bientôt tout bruit cesse autour
d'eux et l'espoir renaît dans tou.s les cœurs.
CeppTKÎnnt la scène avait chririfié (\p face à Créhange. Les habi-
tiiiils. irvi'Diis (il» leur prcmicrc tcriiMir, et les sujets de In sHîrnenrie,
a< < niinis lit' tniis côtés, Imit ui ine de tout pour tomber sur les pillards,
Ceux-ii, se vuyuiil eiiviiouués de toutes parts el craignant de se
trouver eux-m^mes prisonniers dans la forteresse, abandonnent le
chftteau avec pré( ipitation sans emporter le moindre butin. Les hommes
d'armes, renfermés dans les tours, vont se joindre aux paysans et
poursuivent les fuyards jusqu'au bois de Mentzîng, k Touest de la ville,
tandis que d'autres, inrormés du Heu de refuse de leur souv^aine,
courent au Herrenwald et la rapportent à Créhange sur une litière
improvisée.
Peu de tenip-- npr?'s. In dame r<M'onnai--;ni1r> fnt-~ait éHp:or. sous
le ehène ia(it*'< tf ür du Herrenwald, nii iiioniiiiiciil eu I huiUM'ur de celle
à qui elle alliibuait son .salut. F^e vieux uiauu.-erit de Créhange rap-
porte quelle y lit graver rinscriptiou suivante
SteUa maris,
Semper invocantibus Te praesens auzilium,
Elisabetha baronnissa Greichingensis,
Benelicii non immemor.
MGCCCXXIV.
') Ce monument subsista juä(|u'aux désastres de la guerre de trente ans,
où il f\][ ili'tiiiit. \f rs Tau \("U. l,a tradition fut pnrj)('tin'f' par une statuette de
la Sainte- Vierge, incrustée d'abord dans le vi^ux chêne du UerrenwaJd et placée,
depuis le défrichement da bois (1842), dans une croU de boia sur le bord de
la route.
8*
Decempagi- 1 arquinpoL
Yoring, gehalten am 3. Dezember 1862 io l>ieue
▼on Or. WldMMib Mets.
Weiin ich ira Auftrage der Gesellschaft für lothrino^ische Geschichte
und Altertum.^kundp die Elue 1i;i1»p. eine WvWw \on Vorträgen ausser-
halb von Met/ hciito Abend hier in Diouze zu erölTnen, .<o verdanke
ich da> der rv^n'w Tcilnalnne, mit der Sie die 13est?'ebungen der Ge-
sellschalt untertitülzen, ich verdanke es besonders dem wachi^endeii
E^er, mit dem Sie die AuHgrabuiigeii verfolgen, durch welc he ualie der
von Ihnen bewohnten Stadt die Trümmer einer langst zerstfirten, ganz
▼ergessenen und tief unter Wasser-, Schutt- and Erdmasseo begnbeon
ganorömischen Stadt firdgélegt werden sollen.
Völker v('iTans( hen,
Namen verklingen,
Finstre Vergessenheit
Reitet die dankelnachlenden Schwingen
iJber ganzen Geschlechtern cos.
Diese schönen Verse aus der Braut Ton llessina sind nicht nur
fOr Sicilien, das reiche, sonnige Land, das so oft die Beute fremder
Eroberer geworden ist, von dem Dichter gesungen, uralt und wechsei-
voll ist auch die (loschichte unseres lotb ringischen Landes. Wer cr-
zälilt uns von dem Leben, wer nennt auch nur den Namen jenes
M('iis( liPtiiro?( ]d('( liU's ferner Vorzeit, das in dem sunipfijren Hoden der
Seilleiii<'(lei un^f die iiiicrmesslielie Zahl kunstlos geformter Zietrel-tiicke
.so fest aufeinander^ehäuft iiat. dass sie noch in unseren Taircii iKtiter
und Städte wie das benachbarte iMarsal mit seinen Festungswerken
sicher tragen? Wer kann uns Auskunft geben über das Alter der
Stadt Metz? Mmdestens ein Jahrtausend blickt sie in die Veigaogeo-
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- 117 —
tieft weiter zurQck al« die ftlteaten StAdte der nordöBtlichen Teile
anaeres Vaterlandes. Und wievi^ StrOme Terschiedenartigw Volker
haben sidi über dieses Land ergossen, wie viele Ffirsteogeschlechter
sîioli in der Herrschaft abgelöst! Don Römern nntprln?on die GalUw,
die Gallor()mer den ( i« rmanrn, und srii jener Zeit ringt in immer
wieder erwachtem Streite der Osten mit dem Wo=;t(»n und kAmpfl um
den Hfî^if?; (\o^ Landes an der Mo'icl und fiii der Saar.
Die lelzleu gnK-:^t'ii Sit'jrc halben uii.s wieder zuiückgelührl. \\)vr
es ist nicht genug, dass wir ui Lothringen neue Wohnstälten gewniitit ii
haben. Erst wa-s man durchforscht, lernt man kennen, erst was man
kennt, wird Bmitz.
Da bat nun unser junger Verein eine grosse Aufgabe vor sich.
Denn das Gebiet seiner Forschungen dehnt sidi Uber ein^ Zeitraum
von zwei Jahrtausenden aus und die Arbeit ist lohnend^ wo man sie
angreift. Einiges aber fordert ganz besonders zu rifriger Thätigkeit
heraus, weil es flem Forschungstriebe selten in so günstiger Gelegen-
heit jrehnton wird. Das gilt von Tarquinpol. Denn vor Mrt^ nnd
anderen cirist römischen Städten hat dieses kleine Dfuf das Kinc vor-
an«, dass auf seinem (îrund und Hoden die Möglichkeit vorliegt, unge-
liiudeil diiceii ilarüb«Hstehend*' Häusermassen in die Tiefe zu dringen,
um durch die Funde Aufschluss zu erhalten über Leben und Geschicke
seiner frOheren Bewohner. Der Geschichte dieser alten Stadt ist der
heutige Abend bestimmt.
Deoempagi hiess sie bei den Römern. Der Name ist aus dem
Altertum überliefert in dem 1 1 i n e r a r i u m A n t o n i n i und auf der
Peutingerschen Tafel, einem Reisehandbuch und enier Reisekarte,
die ebenso wie unsere jetzigen Kursbücher dazu dienten, dem Reisen-
den die Wejre und auf diesen die einzelmm Slationeîi inif üirrn Ent-
fermuiîîcn anzugehen. I>ir Karte, uisprüii^:ll( h * iiif um hohe und
gegen 7 m lange PergusiK ntrolle, zeigt in » inci aufflilligen, aber
durch den Gebrauch bedingten Verzerrung die ganze den Kumern be-
kannte Welt vom atlantischen bis zum indischen Ozean. Das einzige
uns ertuütene Exemplar, das jetzt in Wien in elf getrennten Blättern auf-
bewahrt wird, bt eine Abschrift des Mittelalters. Das verlorene Original
ist in der zweiten Hilfle des 4. Jahrhunderts entstanden. Aus dem Anfang
des.selben Jahrhunderts stammt vermutlich das Itinerar. In dem letzleren
sind auf der Strasse zwischen dem alten Divodurum und Argentoratum,
den hoiififrnn Städten Metz und Strassburg, zwei Stationen jrenamit, De-
oempagi und Tabernae ( Zabeni\ auf der Tafel noch zw ei Stationen dazu,
als erste von Metz a,u» Ad duodecimum, beiut zwöllteu Stein \^Delme),
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— 118 —
und zwi<i ln;n Dccfiniia^i und Taberiiut^ INtiilcj-aiavi (Saarbnr^ i. I. j,
Üie Eiiüeiuungen sjiul uichl in röinischen Meilen, sondern in Leiwen
angegeben, eiucm galli^chea Wegemasäc, aber sie siud zu gering be>
rechnet Nach dem Itinerar ist die Strasse 54 Leugeii lang = 190 km,
nach der Peutingerschen Karte 58 Lengen/ fast 129 km. Die Luftlinie aber
sswischen Strassburg und Metz, die an Finstingen voib^fiUurt, betrl|;l
schon 128 km, und da die alte Strasse nach Ucberwindung der Vo-
ge.sen noch einen bedeutenden IBogen macht, um über Deoempagt naeh
Metz zu gelangen, so mus.s «io ein faules Stück länger gewesen sein
als 129 km. Natürlich sind dann auch die Teilsfrcckcn r.n kurz an-
gegeben. Zwfilf Lenken = 26V.'j km von Metz na« Ii huiKio imuin und
eben.soviel von da nai h Decempagi, das enlspi ii ht nicht einmal der
Länge der Luftlinie von je 29 km von Met/, nach Delme ui»d nach
TarquinpoL Derartige Ungenauigkeiten finden sich auf der Tafid nod
•im Itinerar auch bei anderen Strassen und feilen daher bei der Bfr-
Stimmung der Ortschaften nicht so sehr ins Gewicht Fßr unserai
Zweck ist sunfichst die Hauptsache die Oberlieferung des Namens*).
*) Viel imgenaiier noch lind im Itinenrimn die ZsUen der Linie Lafdumai
(Leyilen) — Arpenlt»ratuin, bei Wesseling H71 : Divodunnii Sarvix mpm XXIlt Ar-
gentorato X.XU. Näher koniinl man den allen Angaben, wie folgende ï'bersicM
zeigt, wenn niclit die gaUurümiscIic = 2,m kin, äundern die altgallisclie Lcuge
= 2,iM km (nicht 2,^, wie Miller S. 107 uigiebt) der Berechnmig m Grande
pelegt wird, womit freilich weder Desjardins noch Miller, »Oic Wellkarte des
Castorius« (S. 107, Anm. 2l, einverstanden sind. Erstcrer will in einer kurzen
Remerkung, die er dem Text seiner Ausgabe voianschickt, die all^allische Lcuge
höchslenB für einife MeilenBleine, aber nicht fOr die Handschriften gelten Unsen.
Peulinf-M'ix lie Tafel Itinerarium Anlonini
LttftUaio L«ag«D — t/n km = t/M km Leof« - ijm km — i,m km
Metz IHvodttri
Delme ... 29 ad dundecimmn . 12 2t>,M4 29.an — _ —
Tar(min]>ol . 29 ad T>frempagos . 12 26,*« 29,»»» 20 •l4,*»o 48,?»
Saarburg . 22 l'onlesaravi ... 10 â2,m 24^ — — —
Zabem . . . 8S Tabemia 13 29^ 80 44^ 4j<.n»
Strassburg . 33 Argentorate ... 12 26,«m 29,mi 14 .Hl.ios 'M
ise kB fi8L188^taiUl,*MiaB ML119^tailSl^ tai
!1aiin würde wenigstens die frange der ganzen Strasse in der Peutingorsclien
Tafel anniüiernd richtig angegeben sein, wenn auch z. f^. die Teilstrecke Slraiss-
burg— Zabern immer noch zu kurz berechnet bliebe. Verlorene Mühe ist e» aber,
wegen dieser Ungenaniglieiten den Straaaenzng weiter nOrdlich bei Mftrcbinfen
und Haudrecourt zu suchen. Denn grosse Strecken il- i alten Strasse sind auf
der Linie Saarburg — Marsul— dhâteau-Salins aufgefunden und mit Sicherheit naclt-
gewiesen. L. Benoit, Les voie» romaines de l'arrond. de Sarrebourg, Mém. de la société
d'archéoL lovr. XV, 1M5, S. U ff. Schmit, Promenades antiques anx alentoocs de
Chfttean-Salitts, ebenda XXU (1872), XXIV-XXVIL
Digitizeü by Li
— 119 —
Oicscil nciiiit iiiu h ein bekannter Schrift slcUci- des vierten Jahr-
huiideiU, Ainiiiiaiius AI a r cellin US, der in Ül bücliern eine Fort-
setzung des Tadtus geschrieben hat. Für die Gescbichte s^er Zeit, die
Jahre 3&3— 878, die er ausOlhrlich behandelt, ist er ein zuverlttssiger
Gewährsmann. Da er unter Julian als Offizier gedient bat und Gallien
genau kennt, so hat seine Angabe Ober Decempagi besonderen Wert.
Er erwähnt es bei der Schilderung von Julians Feldzug g^n die
Alemannen im Jahre 356').
Auf ilie Nachricht, dass die Barbaren Aiitiin hofirohten, war der •
jiinge Caesar von Vienne aus, wo er den Winter /uizehraelit liatle, im
Juni aulgebrüciien und in Eilmärschen über Autun und Truyes nach
Reims gelangt. Hier erwartete ihn ein grosses Heer, da.s auf seinen
Befehl zusammengezogen war. In dem Kriegsrale, der vor dem Aufbruch
zusammentrat, kam man nach längerer Überlegung zu dem Bescfahiss,
Ober Decempegi gegen die Alemannen Torzurücken. Julian besiegte
die Fmnde h& dem heutigen Brumath, erobote am Niederrhein Köhl
zurück und benutzte den Winter in Sens zu neuen Rüstungen, um ün
nUcli-sten Jaliro den Zug ZU unternehmen, der zu semem entscheidenden
Siege bei Strassburg führen sollte.
Ks Hilll auf, dass auf der weiten Sticeke von Reims bis an den
Bhein, um die Richtung anzugeben, nur dta eine iNanie Decempagi
genannt i«t. Man wird daraus schlieasen mü.'^sen erstens, dass dieser
Ort die liicbtung genauer bezeiehnele, als Metz es gethau balte, ent-
weder weil man gar nicht id>er Metz marscliierte, was unwahrscheinlich
ist, oder weil ron Metz aus noch andere Strassen weiter nördlich und
sQdlidi in das feindliche Land ilUirten, und zweitens, dass Decempagi
damals kein ganz unwichtiger Ort war, sondern immerhin eine gewisse
strategische Bedeutung hatte.
Mehr aus den Worten des Anunianus herauszulesen scheint mir
bedenklich. Ancelon, bis zu seinem Tode vor einigen Jalu^n Arzt in
IHeuzc lind ziiirleieh ein Freund des Altertums, hat es versueltt^Y
Die ganze .Stelle i)ei Ammianus- heisst niimlic li in Ilborfet/iniii so:
«Als naeh verschiedenen Vorschlf'i^N ti der lie:?eliluss gefas.st war iitier
« Deceu^/agi gegen die Alemannen /u marschieren, rückte man in
«geschlossenen Zügen vor, der Soldat in mutigerer Slijumung als
«gewöhnlich. Und als man an einem feuchten und nebeligen Tage
Ammiann«? Marcellimis XVI. 2, 9.
Journal de In Société d'archcolugie lurrjune 1874, S. 183(1. Où sont suc>
eombé 1«« deox légions romaioes de Jalieo, mr^ses par 1«8 GerinunB? Prè« d«
Twquiippol.
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~ 120
« nicht die Hand vor den Augen sehen konnte, da gelangten die Feimio,
• die den Vomig der Ortskenntnis hatten, auf einem Wege queffeldein
« dem Heo« in den Rücken, und sie würden Kwei geiB^ Bast
« halt«ide Legionen durch ihren ÂngrifT fast Temichtet haben, w«n
«nicht der plötzlicli ( iil-!nndrne lürni llülf«! nippen hcrbeigeiopim
»hätte»*!. Diesf'ii ( iberfall verlejrt min An(^elon auf die ihnen ohne
Zweifel wnhlhpkntinfc Hn!tr nru-dlich von Donmienheiin. weil man dort
zu wiederliolU'ii Malrti U atlm und rJrl>pino fipfiindt ti liat*(. Dabei {relit
er von der falst lifn Vornii'^-cl/uiitr au-, iuilt'ni <cr ariua f*f><ipntps übfr-
setzt, als wenn dort .-»länile a^men eo^entes, dïuss die bi iUeii Lejrionpu
die Nachhul gebildet hüllen und deshalb (1) nicht auf der Hauplstrasse.
sondern auf Seitenwegen marschiert wären. Jedenfalls eine merkwürdige
Scblussfolgerung, die veranktsst zu sein scheint durch die irr^ Aiif*
fassung von tramite obliquo. Auf dem Qüerwege sind die Germsnra
den Römern in den Rûeken gekommen. Diese marschieren »eibst-
ver.s(ändlich auf der Hauptstrasse, und zwar dich! aufgesefaloHsco
(densatis a^fminibus). Daher isl so rasch Hülfe gekommen, und von
einer Vernichtung der Lotionen kann kcino Rf^rle sein. Aber Animr.inti"
.sagt überhanpl irai nirh(, dü'^'- d(M" Kamp! iti der Nähe von De<rfn-
pagri .stattpi luudcn liabr . soiidt-ni iiciiiil den Ort nur um <iic
Mar.schriclituiig zu bezeirliueu. Irjiendwo auf der langen Linie von
Reims nach Sirassburg, vielleicht nahe dem Gebiete oder in dem
Gebiete der Alemannen, weil von diesen gesagt wird, äe sden mit der
Ortlichkeit vertraut, ist es zum Gefecht gekommen. Aber den Ptelz
in unmittelbarer Nttbe von Tarquinpol zu suchen, dazu liegt kén
zwingender Grtuid vor.
Ausser Ammianus erwähnt kein Schrift steiler der römischen Zeit
Decempagi. Aber ein Zeitjîcnosse Karls des (iros.sen, der durch seine
lan'/nbardir^<-hc (tcschichte berühnif »{cwordcne Paulus Diaf-nniis.
nennt tUii Ort in eaici kleineren Sclirifl. in der desehirlili il< i lii-rltofe
von Metz, die er in der Zeil, als er sich um fränki.scheu Hole auiliielt,
auf VV'unsch des biüchofri Angilram gesclirieben hat. Als der Hunnen-
könig Attila, so erzählt Paulus, nach der Eroberung und ZerstörouR
von Metz mit seinem Heere und vielen GefaiM^en bei der Sladt
*) Amin. Marc. .NVI. 2, ü. IV>st varialas ilaque senU-uiia^ pluies, cum pla-
cuisset per dccempagi>s Alaniannani adgredi plel)eiit. densatis agminibus ti ii lebal
illuc »olito ftlacrior mites. 10. Ei quia dies liumeclus et decolur vet cuuiiguum
eripiebat adspectum, luvante locorum gnaritate hoates Iramite obliquo dUnirs««
|iost Cacsaris ler^/a livi .m- dtins arma rogcnies adort) paeoe delessent, nisoWto
concitus claniur socioruiu auxilia coegisseL
p s) Er folgt mit wenig Vorsicht den Wegen, die Reanlieu gewie9«ii hat. Ar>
chéologie de la Lorraine 1, ih^âl.
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nf< ompa?i ankam, dio 30 Meilen von Metz entfernt liept da umicab
die Feinde plötzlich eine soU he Finsternis, dass sie nicht wussten, was
<ir- thun oder wohin sie «i^h womicn sollten. Man sojrt ihnen, nm
ilt'< Bischofs Auetor willen \\iir<l(Mi ^'w so hfinis?esiiclit. er ;illciii kdinif
hellen. Sie forschen mu h unter (U'H (if>r;iii;.'f nen, mc iindeti tliii und
fragen, was er lin ihrt; lUltunji fordere. Als er sich mit der Ke-
freiung aller Gefangenen bepiügt, entlassen sie die.se, und in demselben
Au{:enbliclc weicht die Finsternis und hell leuchtet am Mimmet die Sonne.
Es ist nicht notwendig, die Rätsel und Widerspruche dieser
Wundergeschichte zu lasen, die z. ß. den Hnnnenkönig nach der 7er-
Ktôriuiiî von Metz rückwärts den Wc^ /um Rhein anstatt vorwfiriK
nach der I-oire einschlatren lässl und einen Bischof in die Zeilen
Attilas versetzt, <lcf n;irli nnderen Anjraben weit früher {îclebt hal>en
-oll. liior vfTHicnl mir hervorpehnhcn zu werden, dass Decenipapi in
dl» -I I hj /iilduntj als Stadl bezeichnet wird. Dass diese Stadt wie so
vielt^ iindcie von Allila zerstör! ist, sapi Paulus nicht, dass sie aber
zu der Zeil als er schrieb, zwischen den ,)ahren 781 und 787, noch
gei<tanden habe, nur deswegen anzunehmen*), weil er in der PrfisenK*
form berichtet, die Stadt liegt 30 Meilen von Metz, scheint auch nicht
unbedenklitth. Denn trotz seines mehijahrigen Anfenthaktes ist der
lAngobarde im Frankenreiche doch immer ein FrenuUmg gcbUeben;
auch la{ï dem M(>nche nur daran das Wunder zu erzfthlen, die Nebcn-
umhiünde halten fttr Um Iteinen Wert, er giebt sie an, wie er sie in
seiner (Quelle fand.
So ciitnrhnioj) wir den ucitim*n und kinzni Nachrichten des
Altertufii- sicher nur Kuli/cndc- • An «ici '^M ris^t n Kömerstrasse von
Metz nacli Sdassburjt lue>s die zweite Station Decempagi. Sie lag nahe
der Milte dits Weges, aber ein wenig mehr iiach^Mctz zu. An Be-
deutung übertraf sie die beiden znnftcbst liegenden Stationen, die im
Itinerarium Antonini nicht genannt werden. Decempagt war eine Stadt
und im vierten Jahrhundert auch f&r die KriegsfQhrung ein Platz von
Wichtigkeit.
Nun verteilen viele .lahrhunderte, von Decempagi ist nicht mehr
die Rede. Ersl im 12. .lahrhundert koumit der Name wieder vor, und
zwar in den (iesta episeoporum Meitensium, einer kurzen Geschichlc
») Gesta epiuopomm Mettsiuriuro, Mon. Gen». S8. tl, assi: Iftitor extnde
hnstrs dum ad oppidum ijuod appcllntni f^« r< inj .cos, (piod a .Mt'ltensi url>e tri-
;iinta milibus .il>esl, pervtoissent . . . röin. Meilen = 4ö km. Diese Anyalje
enlsprirlit dem Itinerarium Antonini mit 20 Leugen.
«> Beanlien, Archéologie de la Lomine I, 88.
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— 122 —
(Wv [tis( li»>tV' Vi»ü Motz, aber nur bei rior Krzählimg dea.sflbt ii Ereig-
nisses, (.hr Krretluug Auulors aus der Gewalt der Hunnen K«
Urknndea des armen und unaosduilidien Dorfes Tarquinpol begimwo
erst mit dem Jahre 1274. Da ist ako eine sroese Lflcke vom 5. Us
zum 13. Jahrhundert, 700 Jahre, die nichts Neues m melden msaeo
▼on Decempagi— Tar(]uinpol. Finstere Vergessenheit hatte die Schwingen
ausgebreitet. Das Volk wusste nichts mehr davon, dass das Ueine
Dorf mil seinen 100 Einwohnern einmal eine Stadf gewesen war, die
flon Mittelpunkt für eine zahlreiotie I.andhnvrilkfi iing gebildet hftt!^
l):uf Ha Wunder nehmen, wenn «lie eisten Miinnri-, die den ailtn
Zelteti und den Resten ihrer Deiikmüler iiaclttois« Uten, in »leii IrrUiui
vertielen, das Decempagi der I^ömer in der heutigen Stadt Dieuze
KU suchen? Josias Simler aus ZCtricb, der im 16. Jahrhundert ld»te,
scheint es gewesen zu sein, der matti den Fehler beging*). VermnUich
wird er eine Karte seiner Zdt zur Hand genommen, auf ihr eineo
geeigneten Ort ftkr Deoempagi gesucht und so das mittelalterliche Dietiie
zu einer Römerstadt gemacht haben. Ihm sind Geographen und Hislo*
riker gefolgt, bis im Jahre 1840, also vor reichlich 50 Jahren, ein
Pariser, Namens B e a u 1 i e n , Decempagi wieder zurück von Dieiize
nneh Tarquinpol ver1e';:fo'\ Kr hatte ^jeh nicht mit einem Blick auf
die Karte begnügt, M>ndein sich an Ort iiiid ^^lelle selbst umgesehen.
In demselben Jahre gewann er in Heirii Beaupré aus Nancy*) einen
eifrigen Verfechter seiner Ansicht, und diese hat seitdem bei den
lothringischen Ahertumsfreunden wie in den weiteren Kreisen Fianlnidis
fast allgemeine Zusttmmui^ gefunden.
Unsere deutschen Geehrten aber haben hi^on auch nach dem
Jahre 1870 kaum Kenntnis genommen. Spricht einer von Omen von
den Römerstrassen unserer Gegend oder zeichnet sie in eine Karle
_ «
1) Gesta episc. Mett MG. SS. X, 637 : Jam proml ab iirbe recesscrnnt ad
IdOlim, qui Dt'cempap'''«! Hirilnr. rt rrrr bnil'aii « accitali" iiui!t;in(iir qn;i^i "I i"
Avgyptii. Es ist also dieselbe Ucs« iuclite, nur die Wurle lauten anders, Pfiuliis
niarondB kuin trotzdem wohl als Quelle gelten. Doch daif man von dem Ve^^
Tasser der Gesta des 12. Jahrlmnderts eher annehmen, dass er die Gegend kannte.
Wenn er f^rhrrtM . ipii Dn cmpagos dicititr , >n df-nlt (^r an den zu ^f infr Zeit
beäteheuden Ort. Alt> btadt bezeichnet er üin nicht uiclir, es ist »clion dos IW,
das die Urkunde von 1296 Tackembac nemiL
2j Ancelon, Note sur Torigine de Dieuze. Mémoires de ia Sk>ciété d'archéo-
li);;ie lorraine, 18K4, S. 1S7; daaaelbe abgedmckl in den Mèmolrea de l^aeadéoiie
de Metz, XLV, &43.
^ Beanlieo, Archéologie de la Lorraine, Paris 1, 1640, II, 1843.
Beaupré in La Lorraine, antiquités, chroniques, lindes, etc., par btnfA
et de Mireoowrt, Nancy 1810, H, 277->8e9, III,
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— 123 —
ein, mag er mm Dahn ()d<T Droysen hei«son, sie erwälmcu entweder
Deceinpagi gar nicht oder, wenn es geachiébt, so setsen sie es an di«
Stelle von Dieuze'). Das wieder dentsch gewordene Lothnngen muss
sich eben auch auf dem Gebiete der Lokalforschung seine innere Zuge-
hörigkeit und seine Stellung im Betche erst erkämpfen. Von der deutscdien
Gesdücht-sforschnng ist es nie bescmders beachtet oder so bevorzugt
worden wie da^ Eisass.
Ahor wrnn in grossen Workrn der allgemeinen Gescinilite ein
Name wif TaiciuiiiiMil kr-infm FMal/ ^retunden hat, so VAsf^t sieh das
wolil verslelieii mid < i kliin n. Ktwas anderes ist es jt-diK h. wenn
jemand nnter dem Titel - iJie iufnischen Militärsirassen und lluiuiels-
wege iu Südwestdeutschland, benonders in Elsass-LoUiringen und der
Schweiz > eine Spezialschrifl herauflgiebt, wie es Näher, ein badischer
Ingenieur, im Jahre 1887 gethan W*). In einer örtlich und zeitlich
so umgremtlen Abhandlung sollte die Frage wenigstens einer Unter-
suchung unterzogen sein. Aber es sind nur wenige Bemerkungen ohne
Zusammenhang, die sich auf Det-empagi be/ielien, und bo viele Be>
merkungen, so viele Widersprüehe. Zunächst führt Näher die Römer-
strH'^«o südlich um don fj'ndcrsee herum, also an Tariftiinpol vorbei,
dann las?*t er ohne jfde nähere Angabe und in dieser Form ganz
unrichtig die Worte folgen : « Die fraii/iosibclien Gelehrten vi i .^i t/ten
diese Station an das Ufer eines Teiches zunächst öätlich des Orle^
Tai quiupol bei Dieuze und schliessdich wird noch auf derselben
Seite*) Dieuze filr Decempagt erklärt. Weiss Näher nicht, dass mit
diesem Teich (étang) eben jener Undersee gemeint ist? Freilich liegen
nach ihm die Weiher nördlich von Dieuze*).
Zu gleicher Zeit arbeitete Professor Kraus in Fit tburg im Auf-
trage der Regierung an seinem gross angelegten Werke « Kunst und
Altertum in Elsass-Lothringen >. Er nun erklärt es zwar für < gänzlich
') Dahn, Urgeschichte der jicrmanischen und romanischen Viilker, in der
Onckenschen ï?aniinlung II. 4f>9 = Dieuze ; III. 27, Anm. 11 fehlt es unter den
Stadien der I-.euker, zu denen Pons Sai"avi gereclinet ist In Droyseiis historischem
Handatlas ist auf Karte 17 Pom Saravi angegeben, 1>eeempagi nicht Mommsensdem
5. Bande im » Ptömisrhen rjeftchichte beigegehrnc Karte iü\ zu klein, als dass man
den Namen aul ihr erwarten dürfte. Coste, der in der Sammlung der Oeschichls-
scbreiber der deulüchen Vurzcil Auszüge aua Ammianus Marccllinus überselzt hat,
Hast ea snf S. 16 nnetkliirt, im Register setzt er Dieuse neben Deceinpagi. Die ver^
altcle Schreibweise Dieuse ist wohl ans Partheys ood Finders Ausgabe des Itineran
übernommen.
Ersciuenen iiu ."Selbstverläge des Verfassers. In tlommiüäiuu bei Nuiriel
in Stnusborg.
*J 5. sa •) S. 87.
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— 124 —
unhaltbar, dass Dieu/e uloiilini h soi mil »Umii I)h eiupajii tU's Kinerar.-^
Metm er auch beUauplct, dasï^ ' Dieuze ohne Zweilnl bereits in rörai^cher
Zeit bewohnt war», aber in dem Artikel Tarquiupol kommt er über
« die Decempagt > keineswegs sn einem ganz aidieren Schlnss.
Unter diesen Umstftnden werden Sie mit Recht erwarten, dass
Ihnen Beweise dafür gegeben werden, dass nicht die Stadt Dieuxe,
sondern das Dorf Tarquiupol auf dem Boden des alten Decempagi (steht.
Am einfachsten und sidieri^en wäre der Beweis geliefert, wenn
sich eine Inschrift mit dem Namen Hcrempagi erhalten hätte. So
ist z.B. ein Stein im Metzer Museum 'i dev unwiderleghche Beweis
dafiir, dass Ihre Nachbar«tîidt Marsal sriidii zur RöinorzcMf gestanden
hat, was vor seiner AuftiiKimii;- mir jiclrixciillicli \('rtiiut(>t worden ist.
Hciiulicii >piicht noch im .lalirc 1840 M ino Verwunderung darüber
aun, das.s nichts H(»niisehes bei Mai.->al i^elunden sei'», und zwei .lalirf
darauf stosst man zufülh;; auf jenen Stein. Die liisciirift desselben
sagt nns namUch, dass die Vicani Maroeallenses^ die Einwohner des
Dorfes Marsal, unter dem Gonsolate des C. Passienns Grispns nnd des
T. Statilius Taurus, d. i. im Jahre 44 n. Chr., dem I&ûser Gteuditts ein
Denkmal jiesetzt haben. Also stand damals auf dem Hoden der heutifren
Stadt Marsal ein vicus Maro-sallum. Hin solcher Stein mit der Aulsihrift
der üünwohner vr>n Decempagi ist nun leider noch nicht iiei'unden worden.
Denn von Krklärunjisversuchen, wie sie vor vielen .lahren ein
Herr aus Dieuze, der Vikar Masson, gewagt hnl. wollen wir nn- nirh^
tausf lini lassen. Sie kermeti den Stein, dei' liiik> von» Eingaiiiie im
Park VON Niederlinder liegt, <•> if^l (icr vordcislc. ( in Würfel aus rotem
Vügesensandstein, der einen in Kutiiilonu überjitiliciiden Aufsatz hat.
Auf ilmi stehen eingegrabeu die wenigen Worte : D. M. Vioiecio Fando
Incunda uxor. Es ist ein Grabstein, den Incunda ihrem Gatten Yimceius
Pandus gesetzt hat. Was hat nun aber Herr Masson beransgelesen?
«Den Manen des Steuerempf&ngers im Namen nüsae Einwohner von
Decempagi, seiner Mitbiirger, seine Gattin lucunda » Dieses Kunst-
stück bringt er fertig, indem er die Buchstaben des Eigennamens als
Anfangsbuchstaben verschiedener Wörter ansieht. Dabei liest er M =latt
Silf aus diesem M und dem ersten C macht er einen magist^ census, einm
i) Robert, Bpigraphie gaUofornaine de la MoMlte D, 8, Abb. t. Hofftoiaan.
Der Steinsaal des Altertuniü-Museuins za Mets, IOBl
') Beaulieu, Archéologie I, 47.
*) Journal de la Société d'archéologie lorraine 1852, 1, 9à. Dûs ManilNN VI
(nom propre) magistri censua (peut-être!) dvium tlliu» ommam D««einpaf«Baiam
(DecttDianoram ?) nomine lucund» uzor.
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— 126
*
SteiiormipHuitrcr. Hin X, das aber in Wirklichkeit «^nr nirlil dn.^tfht,
sondern l-'A isi, liält er für das Z<M('hen der Zulil 'icrrui, zeliii. iind in
Verbindung? mit dem an dritter Stelle vorher^etuMultn C erkiiii t er «>s
als cives Decempageuses, Uürger vou Decempagi. Willkürlicher kann
man mit Inscbriften nicht umgehen.
Ausser dieser LuschTiftr die Tor Jahren in Tarquinpol, nahe dem
Platz imaerer letsten Aii4g;rabungenf gefunden ist, sind noch einige
andere bekannt*). Sie nennen un» die Namen mehrerer GallorOmer,
i> 1. BV6I0 Zuerst abgedruckt von De la Sanvagère,
M MONIANIVS MAGNVS RechrrrlK^^ sin \a nature «t IV'teriiliK du
V S Ri^yj M briquelage de xMarsal, 1740; 2. Aull, in
Recueil d'antiquités dans les Gaules 1770, S. 201. Dasü ät&ll des R eiu L ijele^cn
Warden tmus, ist klar; La Sanvagère versichert aber, daes die tnsrhrift genau
abgeschrieben sei. Bei Calmel, Notice de 1a Lorraine II, ôf>f>, hat sich ein Druck-
fehler eingeschlichen, der sich bei lieaulieu I, 1(5, Lepage. Le départemenl de la
Meurlbe II, 0Ô3, und Kraus, S. 972, erhalten hat. Eü bei^t nicht Monianuä.
sondern Moniaiiius, nach dem Briefe des Viears Morel, der Calmet die Mitteilongen
über Tarquinpol gemacht hat. Vergl. Guillaume, Mémoires d. 1. soc. d'arch. Ion-,.
H. Ser. I (187H', l.SH. Der Stein war nach d< i An<ral>i- De la Sauvag/>re's ent-
deckt worden, als umn die alten Festungamauei n von Tarquinpol einriss, und
fand dann Venrendnng als Eckstein im Pfarrhänse. Jetzt ist er verschwunden.
Beanheu (I, 17 ) bestimmt den Pundplatz willkürlich. Rngiu» hUt man für emen
gallischen GotL
2. D»M Grauer Kalkstein, eingemauert i)ber einer btalltiiiir in Alte-
IVL ville, gefunden links von dem Wege nach Alteville i lieaulieu
SACRATO n, la), abgedruckt suerat bei diesem, aber ohne die leiste
AVSîîÏNVS Zeile, el>Misr> lu-i-h 18851 von .Miel f|-Atrntt des cxrnrsions
arcbéui. S, 7), sie ist aber ganz erhalten, erst unter ilir ist der ?>lein abge-
brochen. Kraus, S. 7, giebl sie, aber die 3 Buchstaben ENT ohne ihre Ver-
bindong . Die Einfassung and die Masse des Steines sind bei ihm nicht genau,
jene mit den Winkeln und dem Giebel ist bei Reaulieu richtiger, nur das» die
Winkel in der Höhe der zweiten Zeile Hieben: hoch ist der Stein ohne iänfaiMUng
und Giebel 23 cm, mit ihnen 37 cm, breit 41 cm.
3w D M Wttrfel von rotem Sandstein mit Aufsatz, der
VGUCCIO J'*AND0 IVCV in Ilalbkugeirorni endet, gefunden vor mehr als
KDA \T(OR 40 .lahren im Garten «!f< Schmiedes IMaise, im
alten Wail, nahe dem Ortseingang des Dorfes, jetzt im t'ark von Nicderlindcr.
Abgebildet ün Journal lorr. I, 94 (1868), mit der oben angefflhrten falschen Les-
art. Die Inschrift ist richti;(er veröffentlicht von Mowal, Rull. ^pigr. V, 50, und
tkjurnault, Jüurn. lorr. X.XXUI, 218 (1884). j;enau er.st von Zangemeisler, Wsfd.Zeitschr.
Korr. IV, 142 (vgl. 45). Kraus, 0.977, liäll die beiden liuchslabeuFAmcht für sicher,
aber das F ist nur schrlg gestellt, wie Oberhaupt die Schrift nnrcgeiroittsîg ist,
und dem A frlilt ilcr Querst l i. Ii.
4. MAIVSI lil.AXni KIL MAtUANI KIL Grauer Kalkstein m !? Stücken,
BEIATVLLAK VX HEIATVLI.A l'OSVIT gefunden in Tarquinpol 1884 unter
dem Fusttboden der Kirche, jetzt in Metz, verOffentticlil von Conrnault 1884,
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— 126 —
den Maiusus Blarnln'^ mit >t iin in Soliue Marianus und seiner Krau
BeialuUa. den M. Moaia.iiius Magnus und auf einem Steine, der sich in
der Mauer über einer Stallthür des Wirtschaftsgebäudes in Alteville
beüudeti den Julius Saoratos und ÂveDtinns. Eine weitere Grabetein-
inschrift aus Tarquinpol, der aber gerade das Wichtige» die Toidere
HSlfte mit den Namen, f<ddt, ist in dem Kirchtorm von Donnela^ ein*
gemauert Dann giebt es noch vier Steine mit dOrfligen Inachriftresten,
¥renigen Bucbataben, die vieUeicbt zu einzelnen Wörtern, niemals aber
zu zusamnicnhnni:eti(kii Sätzen erweitert werden können. So lassen
sich z. B. die drei Huchsiabeti IGA zu dedicata, geweiht, erpanzen.
Sie würden also t iner W't'ihinschrift angehören. Mit «nlrhom Srhiuss
ist freilich niclit viel gewonnen, aber ganz wertlos sind diese Hesle
Journal Imit. XXXIII, 212, von Mowat. Rull. /'pigr. V, 50, ah^'Cflrurk! W--*l(i.
Zeitschr. Korr. IV, 4ô, Kraos, S. 977, HolTmaun, Steinsaal, N. 361. Müller, WesUL
Zeitdclu-. VI, 287, fOr die Form Beiatullo.
5. jPSASIBI Ch«iierKa1)ntein, 49 em hoch, in der Linie von Pimdlabge-
IVSölT brochon, eingemauert im Kirohturmt" von Donnelay. unten auf
SFII.IIIS der Südseilo. Er stammt na« ti l'ivuliliiic der Leute MS Tai^
VHAVIT quinpol. Verollentlicht von Kraur-, IUI.
6. SPC Grauer Kalks*leiii, 78 cm hoch, 67 breit, 47 dick, die Bucb-
VTtS Stäben der ersten Zeile 17 V* cm hoch, der zweiten und dritten
EVE 15, biä zum Jahre 1886 eingemauert links unten im Triumpb-
bn?pn <\cr Kirche von Trxrqtnnpo! , Hann in? Musfum nnrh Metz gebracht, zuerst
verOtlentlicht von De la ^auvagere, 2Uô, dann von Calmel, Notice II, ÔÔ5, BcauUcu
1, 17, Krane, S. 972 nach Beanliea und 978 nach der Westd. Zeiteehr. Korr. IV, M
(abgedruckt aus der Lothringer Zeitung), Zangemeister, Westd. Zeitschr. Korr.
IV. 142, Möller, West*! Zrilschr. VI, 287, H. ITmnnn, Steinsaal 359. Der dritte
Buchstabe der ersten Zeile ist reclita abgebrochen, es kann ein ('., 0 oder Q
gewesen »ein. Beanliea ist es, der sich int (1, 17, Anm. 9^ nicht De la Ssofsgire
oder Galnet
7. ICA Block aus grauem Kalkstein, etwa 5ô cm hoch, III breit. 97 dick,
bei den Ausgrabungen in der Kirche 18H4'8r) gefunden, jetzt im Museum von
Metz iXil). Das I iül linkü, das A rechts und alle diei Bucli^taben ^d unten
abgehroehen ; sie waren vielleicht 30 cm hoch, das C hat jetst eine HOhe und eine
Breite von 25 cm. Westd. Zeitschr. Korr. IV, 88. Möller, Westd. Zeitsdv. VI, 887,
Kraus, S. 979, Hoffmann, Steinsaal 857.
6. TËU Sandslein. Nach dem im ßezirksprisidium liegenden Bericht
RAY des Dombcttmevters Tornow verOflisnaiclit von Kraus, S. 976l
Dieser Stein hat mit zehn anderen, meist Siolenstttcken (ahgeb. bei Kraus, S. 975),
im Garten des Pfarrliaiisr!; von Tnr<|iunpo1 gelegen, jetzt ist nichts IMhr da.
Der unter 4 von Tornow iTwülintr Ihm ht ifii est
9. ONÛU dürft© derselbe sein wie der jetzt im Park von Niedcrlinder
liegende. Conraault, Joom. loir. XXXin, 914. Westd. Zeitsehr. IV, 46. Ahgeb.
hei Kraus, S. 976.
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lioUUem iiiclil. Demi die Form der eben uiigtttïiliileii LUi« lislabt n. ilic
eine Hohe von 30 cui haben, spricbt dafür, dass nie den ersten .laUr-
hunderten unseres Zmtalters und einem Denkmale von bedeutender
Grösse angdiftrt haben. Aber das, was wir augenblicklich sudien,
den Beweis, dass Tarqiiinpol Decemi^agi ist, den findefi wir auf diesen
nenn Steinen mit Insdiriftoi oder Inschrifkresten nidit. Der Stein soll
noch gefunden werden. Einstweilen aber müssen wir ans nach anderen
Beweisen umsehen.
Schon der Name Tarquinpoi kann uns helfen.
E.S hat ?ioh nämlich im Laufe der Zeit der heutige N'ame Tar-
quinpoi aus dem alten Namen Dcoempasri yfl'il'lt l Ks ma^ im ci^lt n
Augenblicke euie solche Behauptung ein Läelielii hervorrufen und zum
Widerspruch herausfordern, aber richtig ist sie trotzdem. Ortsnamen
madien im Munde des eignen und nocb mehr im Munde fremder
Völker oft eine wunderbare Wandlung durch. In dem Namen der
siciliscfaen Stadt Girgenti wird das Ohr vergebens einen Anklang an
das doriscbe Akragas suchen. SetM wir aber dazwischen die la«
teini.sche Form und hören der Reihe nach Akragas, A?i iuciifum, Girgenti,
so läsat es sich sch(m eher bcu^i' il^ n, dass die heulige italienische
Form wirklich von dein altgriecliisciuMi Namon abzuleiten ist. Man
darf s'ifh trcilit-h rncht dnmnf beschiüiiki ii. mir die jlintr<tt> Form der
ältesten •f(%;ii)riherzu.*^t( llt.'ii. sondern muss die Mittelglieder zur Ver-
gleu:hung liuuiiziehen. AU .solche lassen sich nun für Deoempagi und
Tarquinpoi die Formen der ältesten Urkunden, Tackembac und Ta-
campadi neben Taikenpail und Teckempaul, verwerten. Von ihnen hat
jede etwas von dem alten und dem neuen Namen. In den beiden
ersten ist es die letzte Silbe pach, in den zwei anderen der Anfang
Teckem* der die römische Form fast ganz bewahrt hat. Sie müssen
ach nur daran erinnern, dass die Römer audi vor e und i das c wie k
aussprachen, also Dekempagi sagten, was ja nicht allein durch die
grip«'-hi>'ehp Um^chreihnn'/ römischer Namen wie Caesar tind Kaïtsaq,
sondern auch ihiii h unsere deutsche Aussprache bewiesen wini. Denn
viele Wörter simi in unsere Sprache über^ei?angen, die im Lateinisi lier»
mit c geschrieben wenien, in der niundhehen Überlielei ung abei' den
K-Laut festgehalten haben, wie z. B. Kaiser, wie Nicer und Neckar,
Cypiois und Kupfer, cellarium und Keller, carcer und Kerker. Das der
französischen Sprache fremde K-Zeichen wurde beider Schreibung des
Namens sdion im 15. Jahrhundert in di und oqu umgeftndert, so dass
also neben einander Formen vorkommen wie Techanpful und Tacqiun-
pol. Das H aber schlich sich erst im 17. Jahrhundert in den Namen
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— 128 -
ein, es verdringte, uaterstützt durch das BfissventfiDdiiis oder die
wilUcOrliche Erfindung eines Prftmonstrateoserm^ichcfl, «ImMiM die
anderen Foiroen and ist heute sur aUeinigen Herrschaft gdaogt
Die Annalen der Frimonstialenser, derra Orden auch die Abtei
Saiinü bei Marsal besaas, wissen nftmlifh zu erzählen, dass 'Tar-
quinopolis einst von Tarquinius gegründet sei oder doch von ihiu
seinon Nanirn orhalfnii habe Diese falsche Ableitung von Tarquinius
hat die Ki iiiiicruiig an den Ziisanunpnhnn}( fies Namens mit DtTcinjtajri
ganz \üivvist ht. Sie ist aber in der Tltal sehr nnvprsländi;:. uaver-
sliindiger noch als der Versuch, den die Sage gewagt hal, indem sie
den Nanien der Stadt Metz von einem Melius ableitete und diesen ib
Legaten Caesars ihre ISroberung zuschrieb. Die Sage ftetlieh bmdet oA
nicht an Ort und Zeit, sie kann Metz und Trier (ür die ftltesten Slfidte und
für GrOndungen vaa unmittelharen Naehkonunmi Noahs und èJanbtm
erldftren. Nahm doch nicht einmal die Geschichtsaufihssung friihei-er
Zeiten Anstoss daran, dass man das Volk der Franken ron Priainuä uiul
den Trojanern abstammen Warum also hätte jene Zeit ni-f«t
ancli das Märeheii von Tarquinius, dem Grimder der Feste Tarquin-
pol, glauben sollen?
Aber das Netz der Täuschung wurde um Ii wcitt r gesponnen
hl einem Briefe vom Jahre 1739 berichtet Morel, Vikar in Maizièws-
les-Vic, an Gabnet, dass man nch in Tarquinpol erzShie, Neros junie
Gemahlin habe sich in den Bruder ihres Gattäi, Namois Tarquin,
liebt und sich von ihm entführen lassen. Sie seien an einen Ort
geflohen, den sie Tarquinpaul nannten, und hättmi ihn befestigt. ^
sich vor der Rache des Kaisers zu scliützen *). Diese kilnstliche Sage
verrät nur zu sehr die Armut ihres Erlinders. Ihm waren Tarquinius
und Nero wegen ihrer Grausamkeit die bekannfpston Namen
römischen Geschichte, ^)as^• der Kr.ni;,' 600 Jahic vm dem Kaiser
lebte, hat ihn nicht gehindert, jenen /.uni Bruder von diesem zu raacbw-
In dem erwulmlen liriefe wird ferner Hezug geaunnncn auf die beito
Köpfe, die in den Kiixhturm von Tai'quinpol eingemauert snndj ^
es wird hmzugefügt, man sage, dass in ihnen die Portrftts der Gx^l^
des Ortes erhalten seien, während sie in Wirklicfakeit nur den
•i I^a Sauva<;èi'e, S. 201 und 202. Annales l'racmonstratenses. Nanc*"
1734—30, 11, 727 : Tai-<juiuopolis, gallice Tarqiumpole, yuondaiu, ut aiunl, a** •
Tarqnmio vel ereeta vel nominata mediis in lacus Lindrensis aquis, rranc ià
jUsIntii 'rilticta viliain ronsistit.
»1 Mémoir.-s d*- la î^fsr. d'arrh. lorr . A sor. I. 1S7;1, S i:\H Dr.-nmien'^ ^
ödiU sur lets cuirespoudanccb de Dom Caliuut et de iJoui KiUi|(é, par Guill*'*"'*'
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^ 129 -
Teil oiiH's ('iiir;M li('ii (îrabslciiu's ans r()iiii?«<lM»r Zeit hildeii. In dem
DorlV* seihst kennt man lietiJe wi fipr jene Kr/iililuri^ noch diese Kr-
kUii'Uiig. Die wilikiniielie KrliiHimi^ liai im Volke nicht Wurzel fas.^eii
können.
Man dürfte daher auch in unseren Tagen niqlit mehr gedanken-
los die alte Deutung als Tarqiünsstadt wiederholen. Wie sollte Tar-
quintuâ bis in das Herz von Gallien vorgedrungen sein, wie sollte der
(îriimit I <i'inem römischen Namen das «;riechisehe noP.tjf angehän«i;l
haben! Louisville und Liidwigsbnrs, Karlstadl und Charleville und viele
andere N:iinen der Art sind bekannt genutï. woüfr CharlestaiU
odei- Karlsville sa<ren' Ks haben aucii schon vor 150 Jaliren die ersten
MäJMier, die sjrh um die Allertihner Tar^piinpols bemühten. De la Sau-
va<fère und tlalmel, trotz der «feriiigeii Kcuntnisse ihrer Zeil aal dem
(k'biete der Worterklänuig, die Ableilmijç von Tarquiiüus zurlick^re-
wiesen und sich mit anderen heliolfen. Ehe Beaupré die Behauptung
aufstellte, der Name sei verdorben aus Decempagi, hat man sich meist
damit b^nOgt, unter Zugrundelegung deutscher Stamme in dem ersten
Teile des Wortes nnser Teich, in dem zweiten Pfulil zu sehen')«
Iii In Sauva^fèro 201 f., ('.ntiiu'l. Xulirc II. 'hV.'> lUiIIot, Dictionnaire
ci'lliquf, lierianvon 1754. S. I. 271, «la^egrn: Tccli = Iuüi de reli'iüie, caché;
m = dam; pol - itani.'. Bcaulifu I, 12, 25. Dcrscllie druckt K«aupré*» Ana-
oin.inderscizun(.' (I. 291; in »einem U. Haiule S. 8K— 40 ab. aber ohne au sagen«
das» er si«' billi;:!.
Die bisliti diir< Ii VercifTonlHchung liekaimt gewordenen Pormen des Na-
mens sind ful;rcade:
Nach l.epagp, Dictionnaire e^>ngrai>liique de ta lleurthe, Mém. lorrainea,
1H61, XI, S. m :
1274 T.u kmi-ail
12Ü0 laiketipaiil
130Ö Tackemi) a c Torkainparli n. La Sauvag., 208
— Tacheropach
1IV)9 Teckempanl
I'M.') anq.. u c h
lAül 1< « kt iiipal 11)92 1 iTckcutuiiul nach Krau«
UAHi TodKMiipul 1476 Tarlienpful >
1643 Dechempful — Tacqtttnpul • *
tûoO Tarhemphnllc — Tariiuinpul * >
l.'fM Tt rill iMpfuî — TffhanpfuI
l.>7.> [ ii« ( Iteiiiptoui lü2(> Xachviiipfull > »
1091 Tacht'inphul
1612 TacluMiipolu
1615 Tar<iuempi)l — Tarluenpoi » •
mir; Teckcmpn! — Tcrfceinpul • »
— Tc'cUeiufuul
— Techciiipfiiul l<i25> Tedicmphul na< Ii l.a Sa»v.. 2U;t.
— Tekenfui bei «Merratur n. Laim. No. ii, 603.
1«H» Teiehemphiel auf einer Karte v. P. Will.
V.. UlMietttii, n. La Sauv., :MKi.
9
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— 130 —
In dor lelzlen Sillie st(M'kt niiti auch F*fiihl. das ist uhnv Krayo
riclitig: al>cr wie kaiu es, weun voru das Decem des allen Naiueas
Decempagi erhalten ist, dass «ich hinten d&» pa^i in pol Tenrandelle?
die Gegend kennte wird nidit dnen Augenblick um die Antwort
verlegen sein. Der eingewanderte Germane verstand nicht den römi-
schen Namen Decempegi, Zehn Gaue, er nahm den zweiten Stamm
pag für sein heitnisdies Bacli, iJie Bäche aber, die von Westen, Sü-
«li'n. Osten und Nordosten in dem Grunde zwischen Tarc|uinpol und
dem Rfinicrhf»r^ znsa!iimpn!;iiifVti. führrn viel Wasser mit «ich und
machen «Ich lehini'^cn Hoden sdiwer und sdiliiprrijr. Als mui durch
dio Erri<hiüng odci Kiiieiicrutitr eines Danimcs hei iNiedetlinder Felder
und \\ lesen in einen Weiher verwafidelt wurden, der die Bäche niclU
nichi- erkennen lie&s imd Dcccmpai;! fast rings mit Wasser uniitab. da
wird der Germane der Meintm<r gewesen sein, daat* Teckempfuhl ftlr
den sctmratzigen Ort eine bezeichnendere Benennong sei als das alte
Teckempacb. So Iftsst sich ohne Zwang erklSren, dass nn Mfttdalter
ssweierlei Formen des Namen» eine Zmi Uuig nebeneinander im Gebrauch
gewesen sind, von denen die eine auf bac oder pach, die andere auf
pail, paul, pfuhl u. s. w. endijrt. Zuerst also hat das Volk bewus.-;!
odor nnbewussf nn der rndtildim? des Namens {rearbeitet, iitfli in es
da- ;ils l?nch ;inr^t'ta->l(' pa^i dur< h ]m\ vf^rdriUi'/tc. viel -piiti'i hat
dann vtuiaeiutc Gelchrsiimkcil unirr Kiiisi-hiebuu;; des 11 an Tarquinius
angükuüpri und dem Uerunlcigckotnuifuen Orte wi'tiigsleiis zu i^acm
ftmuhsaea Namen verholfen*).
Mit der Gleiehlieit der beiden Namen Ist der erste Beweis geführt
für die Gleichheit der Orte. Man hat sich selbstverständlich nicht mit
diesem einen begnügt, sondern ihn durdi andere zu stauseu versucht
Mit einem Sdilag« hat Ancelon den Knoten lösen wollen, indem er
die Behauptung aufstellte, das» auf dem Boden von Die uze zurROnier-
über den Inhalt der Urkunden giolit einig« Auskunft Galmet, Notice II,
ctwu mehr Lepage, Les communes de la Meurüie IT, ö41 ff. Desam fMber cr-
srliiencnes Biuli, f.c (I» parleiiien1 ilf la Mt urfhe. etiUlilt S. 6Ô8 f. eilten kWlW
Auszug aus Üeaulieu's Archéulugie de In LnrraiiK-.
') Wer den Hamen des Dorfes mit m sclureibt, vias jeUt viele Ihun, and
dadurch zu erkennen gicbt, dass er die Ableilimg von Tarquinius miaabiUif l,
iiiüsslc, wenn vr nicht auf lialbem Wcj^v sk'lien bleiben will, nurh das r wieder
auüätuüäen und Taquiinpol »« hreihen. Die I.eule im Ort sprechen freilich jeUl
nicht mehr, was La Sauvagère (.S. 2U;{; noch versichern konnlu, den Nainen (dme
r, sondern haben ihre Aussprache dem gesrhricbenen Worte angepasst Man hiM
nur Tarquinpol.
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zeit nocii gar kein Ort j^eslandon haben könnet- Der Platz, dert
Spinnbac'h iiihI Verbach bei ihrer Mündung in die Seillo eini<chUesf<en,
iüei, ï^<) nieinl er, vor der Bildtinjç des Linderweiln r> ohne Frage
nn inii'r;frrin(!li<-hor Smiipf jrp\V('<on. nifMnand kntmt' ihn l'iir eine Nic-
(leriassiniiî t.'«'t'i'r;'it'f U'''"'"l«'n liahf»n. Anvh unter uns wird jclcr ohne
weiteres zugebni, das.s die Stadt Dieuzo nicht irerad»» nnf (■int in ;,'iui-
slitfen l*latze sieht. Nur wenij? erhebt sich ihr liodcn über die W icsen
der Seille, Dberschwemmungen ist er nur zu leicht au^ge^etzt.
Wieviel grösser die Gefahr aber vor der BiiduDg des W^eni war«
das hat das grosse Unglück von neuem geze^ das die Stadt vor
kurzem leider so furchtbar plöUUch ttberraschte. Damals ist der
Lindersee infolge des anhaltend starken R^ens im Laufe von 24 Stun-
den bei elf regelrecht geöffneten Sddnt'^rn um nicht weniger als
60 etil siçestiefren. Er hat als« b(M einer Flächenausdehnung von nicht
j^anz 700 ha den Ahllit«« eitier ^'«»waUifrcn W'tis-^erniasse von 4 Mil-
lionen kbtn. diP s(Misf im \'cit iii mit den iibiiu'<'tr«'tenen Nebeiil>;irhen
sich nbci iUv .Scilk'uicdciuuii und die Stadt eri{ossen Itätte, verzögert
und Dieuze vor no(;li jçnisseretn rnjrlück bewahrt.
Aber iu ihrem ganzen l'nitarige lässt sich doch Ancelon'.s Be-
hauptung nicht aufrecht erhalten. .ledenfalLs irrt er, wenn er die
Gründung von Dieusse vor dem 14. Jahrhundert flir unmöglich erkUlrt,
weil erst in diesem der Weiher gebildet sei. Wohl ist Dieuze nicht so
alt wie Decempagi, wohl ist es nidit das Dedma zweier alten Urkunden
aus merovingischer und karolingiscber Zeit*) — das ist in Detzem bei
Tn'i r wiedergefunden - , aber inunerhiu liat es schon im 1 1 lihr-
hundert gestanden. Ks giebl eine Ifkunde vom .hdire 1062, in der
auf Veranlassung des Hisehofs von Verdun df»r iitii,je Kaiser Heinrich IV.
einen Au-^lcic h mit Herzog (lottlried dem liärti^cn l>f»«läti<rt und Dieuze
wieder dem Klri^i^r S. Maria Mag<l»let)n in Verdun zuwcisl^). .leder
Zwi ilel daran, dass ilieses Duo.sa cm Iis unser Dieuze und nicht, wie
Ancelon meinte, Douzy an der Maas ist, wird durdi den Zusatz »cum
pnteo salinario«, mit seinem Salzbrunnen, au^eschlossen. Ist dieses
aber einmal zugegeben, so fHllt auch jeder Grund fort, das Dosia des
1) Ancelon, Mim. lonr. 1864, XIV, 146. Mim, Arul. XLV, 660.
f) Beanlwu I, 9. Ancelon^ M^m. lorr., XIV, 139, Ac«l.XLV, 544. Derselbe,
A«iid. UX, 167.
•i Zum Teil ahitedrurkl l>oi ClumH, Hisluin ,lo Vi-rdun II. S 0" fîH, nn-
gcfiilirl V«»!) WaiidosU'lwn. (ii-Hcluehtlirlii' Knlwickelung und llcdculunn d»'r Salinen
lie:» :SuilleguUi> iui AliUL-hUler, S>. 10. Zeitschrlfl für Heigrocht XXXI, IbtX).
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— 1S2
12., Doza des 13. und Dws»b apud oppidum de Marsallo des 14. .fahr-
hunderh in einem anderen Orte zu suchen als in Dieuze.
Aneelon hat sieh auch wohl nur durrh eine falsche Vorausselzuuii
zu einem falschen Schlüsse verleilen lassen. Kr setzt voraus, dass (Un-
See im 14 Jahrhundert {rehildol sei: f!e-\ve<ren hest reitet er das frühw
Vorkonunen von l)ienze in l rkunden. Gewiss wäre es für die (It-
schiehte von Tarquinnol ehenso wichtig wie für die voîi Dienze, wenn
man wü.s^ste, wann das Wiusser zum ersten Mal künstlich gestaut l-it
Dass es im 14. Jahrhundert i^etfchehen tiei, ist aber nur eine Amiahme,
f fir die bi.s jetzt irgendwie überzeugende Gründe noch nicht beigebracht
sind. Diejenigen, <Ue davon Mpreohen« geben keine Belegsteilen*), .«ie
benifen sieh Iiöch8ten.s auf einander*). Bisehöfe von Metz sollen auf
den Ithii^en (ledanken tfpkommen }<ein'); welcher Hi'^fhnf. das wird
aber nicht verraten. Es ist auch an sich wenig wahrscheinlich, duss
die Anordnung' von ihnen lierrührt. Hesassen sie mhi Ii viel I.and !<n
der Seide, so ;^clir»rte do«-h nicht dietfejrnid um Dieu/e luid T!ir*fiiiii;Htl
dazu, das wai In t/ujIk h lulluHigiM lic^ (icbiet. Der einzige, der
hegründen ver.^uchl, warum er die Bild(Ui|i des Weihers in das 14.
Jahrhundert legi, ist Beaupré. Er fand, dass die Nanieiifonn Techeni-
pol zum ersten Mal im Jahre 1339 rorkomme^ und glaubte, daäs der
Ort vorher immer Tökftmpaeh geheissen habe. Daraus sschloss er, dass
der See in jenem Jahrhundert gebildet sei. Barthélémy aber, der auch
die beiden ältesinu Urkiuiden von 1274 nnd 1286 mit àea Formen
Taikenpail und Taikenp:iih kannte, wird wohl deswegen — er sagt es
zwar nicht — «lie Bildung des Sees um (»in .lahrhundert zurückgt*-
.schoben haben. Der Schluss hat aber nun jedf Berechtigung verloren.
Er würde sie nur dann behalten, wenn wirklii h lc>lslande. dn<^s da-
mals die l niainlci unjr des Namens von JVckctn|iacli in Teekcmpul er-
folgt ist. Aber .schon in tien ältesten auf lujs gekouuueucn Urkunden
ist die angeblich neue Nametifonu (jberlief<»t. E» kann also nie-
mand wisaen, ob sie nicht m verlorenen Urkmideu ßriUierer Zeit audi
schon gestanden liat. Jedenfalls bilden die bekaimten Urkunden keine
Gnuidhige für einen solchen Beweis. So lange dalier nicht bessere
Nachrichten über die Entstehui^ des Linderweihers aufgefunden werden,
1) Ifeaupié I, 292; Anttlon, Mém. lorr. XIV, U4, Acad. XLY, 049; Benoit,
M^in. lorr. XV, 19; BaHhélcmy, Mém. lorr. XXXIX, 868; Fridrici, Jahrb. d. lolhr.
tîcsellscli. I, ."572, Aniii. l)it' IjciiU-n Itlzti'U nehirn-n da» l:V Jahrb. an.
*■ Anfi'Um, Mf'-iii. Acad. de Melr LiX. KU auf Reaupré.
») Ikaulifu 1, 12.
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— 133 -
er>t luùul e.-^ ratsatnrr, die Fiehauptiing nicht nachzusprechen, dass vr
im Mittelalter durch BbcWe von Mets gebildet worden sei.
Eh muas nodi eines 2w«t«i Irrtums geitacht werden, in den
AiU'elon verfallen ist und vor ihm BeauUen und, durch beide verftthrt,
viele andere, auch gelehrte Altertumsforscher *). Unter den Bewohnern
der hief^ijren Gegend, die sieh mit der vorliejrenden Krape bes(;liäftigt
haben, «riebt es {ïewissermassen zwei Parteien. Die einen möchlen
noch eine f-an?:e fiir Dionze hre< hoii. sie räumen n Vnrrnnfr. dor dorn
Alter 2f'liührl, nur ungern dem armen DniiV' TaKiuinpnl \r»r der
Stadt Dieuze ein, die anderen, die y.u «ier liix'i/.euifuii;.' gekommen
.•^ind, tlas.s Dieuze mit Unrt ulU Au.spruch darauf erheb!, sm hen doch
meistens nicht iu Turquiupgl allein éa^, was nie unter Decenipagi
verstehen, sie halten vielmehr «die Decenipagi^ gar nicht fOr einen
Ort, sondern für zehn Orter und geben höchstens zu, dass Tarquinpol
als zehnter oder elfter der Haui»tort gewesen sei *). Da werden auf freien
Feldern Pifttze ausgesucht, deren Steine und Ziegels! ücke auf alte Wolui-
sitze deuten, bei Dieuze und bei Vergaville, bei W'eisskirchen und bei Ger-
mingen. Nun ist in dei That die Zahl solcher Plätze in der hiesigen ('u^uend
iiifhf genn'/. Zu den zelm, <lip .Anrelon in •^oiiip Knrto pinpezeicliiift liat,
la.s^t ii -i< h tiiil Leiohtigkei! andere liinzulnirt ii. .-^o der Kr»:'ii/iiii<:.-[)iink! dpv
Wege von l'ur.slhaus Essesdorf nach Widclingen und vuiu Hot Kiiiftel
nach dem Hof St. Clemens, so die Gegend bei diesem Hofe, h^ine alle
Ansiedlung nicht geringen Uinfanges hat ferner auf freiem Felde
gestanden zwischen zwei vorspringenden Ecken des Germinger und den
Htthlhaider Staalswaldes*}. Es könnten so viele aufgezahlt werden,
dass die Auswahl schwer würde, welches denn nun die zehn sein
sollen. Aber die ganze Arbeil ist verlorene Liebesmühe. Der Irrtum
beruht auf einer falschen WorlerkUirung. Denn Decempagi, Zehn Gaue,
ist mit dix bourgades ganz falsch idiersetzt
Pagus, das Wort, da*^^ -ifh im Mimde iler Kranzo.sen zu pays
umgebildol Imt, i)ezeichnet luc ein Ii' rf - das hiess viens — , iibei-
haupt nie eine Vereinigung von Häusern, mögen es nun viele oder
wenige sein, sondern unter pj^u.s i,st inuner ein abgegrenzter Raum
i> Kram, S. 979 f.
K);iiis. 973 und 980 liat Anrelon tiiissvt'i'ätanden. Dieser hftU Tarquinpol
für cicn tintiptort. die Stadt. <\\c- v m 10 i Ixiurpades) ningelK-n ^*ei. M« m
lorr. XIV, 141; >Ii'in. Âcad. \LV, äüjiil er klar und deulltcli, tims Ikauiitni
und Beattpré den Platz der gallorAmiscben Stadl emlgültig beatimmt haben.
■•) Vgl. Heaulieu II, 10 f.
*} Beaupré 297.
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— 134 —
I^dfH ztt venttelieii, der Klurbezirk, der « sich auf Acker- wie aiif
Weideland, auf (iemeinde- wie auf T'rivatbesitz erstreckt». «ErbiMet
den Gegensatz gegen die Stadl Diese Vorstellung und Einricbtiiog
übertrugen die Römer von italischem auf fremden Hoden. Als sie von
Gallien Besitz ergrifien, fanden !<ie dort eine Einteilung des GeMolos
vor, die der ihrljren verwandt schien, luid daher nannten sie dio Toilo
aiuh pa<fi. Oioser ;dt}i;allis<-he pajîus ist mm 7.\\;\r von dein röniisclion
verschieden, er < jrleielit weder in seiner Ausdi lnum? noHi in -riwr
Zweckbestimmnnif dem italischen Khn-hezirk > mIm i iim h er iH/nd iHi
nie einen Ort, sondern immer eine Laiitisrhait. Kr bildet die I ntoi-
abteiluug eines .Stannues, der civilos, hat also viel gröi>i>eren l'infaiig
als der r5mii$che und entspricht dem germanischen Gau Die Hehet^
hatten z. B. Tier Gaue (pagi), die Caesar mit Namen aufzählt, zwölf
Stfldte (oppida) und vierhundert Dörfer (vici). Der Schriftsleller Josei^iu
giebt a06 Gaue und 1200 Stfldte för das ganze Gallien an*). DTiifpr
gab es nati'irli< Ii unzählige. Es ist also ganz verfehlt, die decein pap
in kleinen Niederlnssimgen der nächsten rmgehnng Tarqninpols zu
snchen. Denn wicn icl pajri müssle (îallien uf habt lialxnK wenn all*'
die Weiler nnd hörler im {ranzen Lande zuöunimengezählt würduu wie
die zehn um den Lindersee 1
Soll man nun nach zelm Gauen suchen, deren MiUelpiuikt Tar-
qninpol gewesen wöre, wie bisher nach zehn Dörfern? Es würde sich
kaum der Mühe lohnen. Sonst hat der gallische Gan mindestens eine,
oft mehrere Städte, hier sollen wir zehn Gauen nur eme zuweisen!
Eine zweite Frage verdrängt viehnehr die erste. Ist es wirklich so
sicher, dass der Name ursprünglich Z(»hn (iaue bedeutet hat? Zwar
der ei*ste Teil des Wortes, decem, dec, ist lateinischen und keltischen,
wie überhaupt indoeuropäischen Stammes^), und könnte also in dem
Namen selir wohl als zehn au^fasst werden, aber pagus ist km
1) Motnmsen, ItOuiisc-lies ï^laalsrcciit III, 116.
^ Eb. S. 117, Anin. 2.
•) Moinmscn, Scliweizer Nachstudien, Hermes XVI. 449: -Der kcltischf pa-
gus isl Kewishoiiiiassen <hf « ivita» iiii lvi«'in«'n. *>in /.uiilou'li «irllicli und puliüsfJ'
abgogrenzlor Kreis, von denen «.•ine gewisse /aiii die civitas bilden*. Wwtz.
l>eat«che Verrawungsgesrhicht« f, 823 f. II, 406. Hinchfeld, Gallisoho Stadien LKft
*) .Iti.sepliu«, bell. Ind. II. 10. 4. Auf dem Altar in Lyon waren 60 civiUitos
verzoicimet. E.h wnrm 'lit > tîi< tinmiH<'ll>nr son t^im nbhängifrcn, die (Uit-nifl-
verbände fehlten. Vun den Znlden des Josejdius vermutet Mominscn ^^Kom. Ge-
schichte V, BS Anm.), dsss n« fttr Caesars Waffenerfolge hevansgCMdnief seien.
Dabei wäre also srhon alles mitge/;^(h!t.
Zeuas, Urauunatica celUca, 2. ÂutL, Ü. ÜU.
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kpüischos, sondiTn nur f^in latoinischos \V<irt Wie der (lau. (\U<
L'tiierabloilun«! dor Völktn -rlialt. bei d*^n (lallierii hicss, wpi>-< üian
^ar nirhl S()llU^ min mit Dwciiijmgi der aUo {ralli-i lic Naine tit s
Ortes in reiner Form i i hallen sein, so würde er vermnllich jianz
anderen Sinn haben, als wir Uuu mit <ler Tberselzung von Zehn Gauen
zn geben pflegen. Aber wer will na^en, ob nicht die Rumer den
echten galliscben Namen iterade so entstellt und sieh mit ihrem pagi
mundgerecht gemauht haben, wie die Germanen np&ter den lateinischen
Namen mil ihrem Haoh nnd iln ein Pfuhl !
Sie sehen, wir verlieren für die L'ntersuchunp: auf diesem Wege
jeden Hoden unter den Füssen. Ks wird Zeit, (hiss wir uns dem ver-
führerischfii Zu<re kühner Vtriiiiittiüfreti enfreissen und inis auf das
feste Land der A nsjrra Innigen retten. Da kaini man wem'jrstens
mit eigenen Aujren sehen nnfl ein oigeaeji Urleil sich bilden über
elwa.s, was wirklich voiiiandeii i.st.
Das bringt nns auch gleich in der Streitfrage, ob Dieuze oder
Tarquinpol Decempagi sei, einen bedeutenden Schritt weiter. Denn, lun
das Ergebnis der bisherigen Untersuchung Obernichtlich zuüammen-
»iKtellen, nicht eine Insdirifl nof;h scmstige Überliererong, nicht die
FVago nach der Entstehung des fiet» und nach der Bedeutnn<r des*
pogu» hat uns Aufs<'hlus8 gegeben, bis jetzt ist ch allein die Ableitung
des Namens Tarf|nif>poi aiw ncfempa^n gewestm, die uns gesswungen
hat, tfegeîi Difnize ^!jt(■llllllu' zu nehmen.
Aber die Enlseheiduii;/ i^t da, sobald le-l;;t'~!«Ht wird, das« niehl
Dieuze, sondern Tarquinpol um der alten Hömersfrasse iiei;!. Wer
voll Ihnen den kurzen Bericht gelesen hat, der über den Anfanjî der
neuen Ausgrabungen in dem 3. Jahrbuche unserer Gesellscfhafl ernchienen
i:ft, der wird stich vielleicht daran erinnern, dass im Herbst des
Jahres 1891, als das Wa.<4.«er des Weihers wie in jedem dritten .Jahre
wegen des Fisdifanges abgelassen war und sich itomit eine vorlreflliche
Gel^enheit bot, in dem trock<'n {rewordenen Grimde nnmillelbar bei
Tarquinpol nachzujn'aben, die Hömerslrasse im (»stliclieu wie im w(\^t-
lichen Seearme aiifun^de* kt worden isfi. Sir kriitmit ans dem Miihlhard-
wald, dnreli.srhneidel das l>oH und den W eiher, tferiihrl rli(> Nordspitze
der Insel Lafolie (Tripoli) nn«l läuft daim in gerader B!«'!itiin;i aid" den
Üsterweiher zu. Sie haben alle schon oft den Weg nach liissellinju'n
eiiigesehlafren, auf die Rnmerslrasse liabeii dabei wohl die wetn;isten
') Mummsen, Hermes XVI, 44S>. Zu pagus Vaiucck, Etyniul. Wiirlerbucli,
i<. t48. Abel, Rxtr«il den «xcareioiM 1889. S^. 4 und 6 sudil lOliaeel mit Quellen.
Vjrl. ijberiiielitftkartc. TuM I und IMiiii vim Tsriiuinpol, Tafrl 11.
— 136 —
von Ihnen geachtet. Ihre Bosichtijruiijï läs,<t sich al»or aufs ht tjiu mslc
mil diesem Gauge vereiiiigoii. Liiikü vom üsterwoiher, jieuau da, wo
der Weg nach Niederlinder sich 9t'hrttg abz%\etgi, trifft von Ostpn
kommoid die alte Strasj^e in rechtem Winkel die jetzige. Neben dem
gut erhaltenen und hochgewOlbten Damm, der dicht von BAumen und
Unterholz bestanden ist, fiihien in den allen Gräben m beiden Seilen
schmale P'ns.spfade durch den Wald his anf das freie Feld in der
Richtung nach Tarquiiipol. Der Dannn des Osterweihers ist nicht die
Forl.'^C'lzunjr nach \\"e<fon Inn, er Hept etwa 10 m zu weit al>«eits.
Die Strasse rnnss sich vu Iniehr. wnin auch den) Auge jetzt niclit
erkennbar, dun li die Nicdi rung nach dein Walde zur rechten Hand
— immer von Dieuze aus gerechnet — gezogen liaben. Gleich jeni>eits
der ersten Sdineuse tritt sie wieder deutlich zu Tage, ein Fui<sweg
führt an ihr entlang, sie kreuzt südlich Tom Wftrterlutuse den Balm-
danun and Iftuft schnurgerade durch den ganzen Staatswald St. Johann.
Ober das Âckeriand nördlich vom Signalberg, südlich vom Morsag-
vv'ald und bildet vor un<l hinter der Stia^^i' von Dieuze nach Güblingen
den Südrand eben dieses Wahles. Vorlici an Weisskirchen ging sie
dann weiter nach Marsal nnd itbi i -f In iit hei diesem Orte die Seille').
Das war die grosse, 7 — 8 m hreile Heerstrasse, die die Römer zur
Verbindung zwis< hen Metz und Stn»ssliurg angelegt haben Sio fiilul
also durch Tarcjuinp»)! und ohne Dieuze, das 3 km zu wcU nach
Norden liegt, zu berühren geradenwegs anf Marsal zu. Damit ift
bewiesen, dass nicht Dieuze auf Decempagi:5 Boden steht, sondern dan<
in Tarqutnpol nachgraben muss, wer die Trümmer der alten Stadt
finden will.
Wem auch dieser Beweis noch nicht genügt, der mag jetzt
gegenüberhalten, was an Altert n mer n in Dieuze, wa:« in Tar-
quinpol zu Tage gekomtoen ist. Er wird si< li wundern über die Armut
an Funden auf der t uu ii, über den Reichtum auf der nndoron Stelle.
Sie kennen ohne Frage mehr als ihnen liel» i-l die iiiHÜjgen
Keller von Dieuze, die so oft von» eiugedrungenen Wa.<*ser befreit
werden müssen, Sie kennen den sumpfigen Boden, auf dem die gaojce
Stadl steht, er mus.s oft genug aufgegraben werden, wenn irgend eine
unterirdische Leitung gelegt oder ausgebessert wird Bei solchen oder
anderen Gelegenheiten ist nie etwas gefundoi, das aus rOmiseher Zeit
stammt, mit einer einzigen Ausnahme^). Die Benediktiner erzählen in
») Die bMCliriebene Strecke kennt schun Beaulieu I. 2Ü f. Lbei ilu von ihm
«ngwaommaas Zwekstrssie nach Dieuze vgLmiteiL S.163<). In die Obenichtskarte
rind nur die Tsile d«r Siran» eingetragen, die icn ielbsl gesehen habe.
■) Beaalie« I, 9. U,40r.
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— 137 -
ihreiMifM hi< litf' vrtn Mi t/.'i, niiter lir/uitiiahiiu" auf die Imiulsrhi Itilu li
orlialtenp (losfliirliti^ vuii Hmoit Picard*), da.ss iiu .lalij'p lßü3 luiter
den Trüiunioru eines Hauses in Dieiize, iu einen Ihabstein eingesetzt,
einet Tafel von Erz gefunden sei. Auf ihr habe gestanden, das» die
Borger von Decempagi das Denkmal erriditet hauen zu Ehrra do!<
Caranutius*), eines der vier Beamten, die mit der Unterhaltnng der
Wege betranl waren. Der Fimd »ei Anna von Oestreich, der Ge-
mahlin K()nig Ludwiit^ XIII., /um ( ie>< liciike }remacl>1. W'rilcT lässt
sieh die Spur ni<-lit verl'olgen. Picard, der al> Kiipiiziner in Tciul lebte,
hat die Platte <o\))<\ kaum gesehen. Demi 30 .hiluf, nachdem man
sie an.sjrejrrnhfMi liatlc, \<\ er erst ;f«»l»orori*K \\ ic Kraus auf (irund
«lieses einen und noih dazu s. liwai li hf^ilaiiln;:!*'!) Funries hat be-
haupten nWiften, dass 1)1^1/.»' (ilme /wcitcl bereits in ronn.-icher
Zeil bewohnt war^'^), das i»l schwer versländlieh. Nehmen wir aueh
an, es viq^ialte sieh aileü ho, wie erzählt ist, es sei nicht ein Irrlimi
untergelaufen wie bei dem Steuereinnehmer von DetHtmpagi, so beweist
naeh Krans nelbst diese Inschrift flir Dieiize niehts. Ks sind ja die
IMrger von Decempagi, die die Platte gestiftet haben, und Decempagi
verlegt doch auch Kraus niclil nach Dienze. Der Stein ist von Tar-
(|uinpol fortjreschant wie so viele andere, wie z. 15. das W'eihbecken in
der Kirt !n' \ <m Oberlinder, ein priichtijres Säulcnkai^itnl. das einst einen
Tertipc! in Dcicmpagi sflunückle. Die Stoinaniml drj- (ieirenti hat es
IcKler bewukl, dass der liuden von Taiqiunpol ,luln hunderte hindurch
und noih bis in die jUngsle Zeit hinein als Steinbruch betrachtet und
ausgenutzt ist.
Diesem eiuen Funde von Die uze lassen sich mm in Tar-
quin pol so viele gegentlberstellen, dass die Liste in ihrer ganzen
Aiisftihrlichkeit filr den heutigen Abend viel zu lang werden würde.
Nur das Wichtijisl«' .«;oll hervor«i;ehoben werden. Die (îeitenstiinde .««elbst,
grosse wie kleine, sind nach allen Rieht untren aii»einandergekonunen.
Sie tinden siih .)«'ty.t in privatem oder «Ufent liebem Desitz in der Nähe
(Hier Iii der Feme, in AUcvüle, iu Ober- luid ^iiederliIlde-l', im Miiseimi
V Histoire Att M. iz 1769. I, 192.
>) Mctzrr Sladll>il»liollift;. MS 12<;, I. :>2 iniclil l, 37i.
mit .\iulerer Tinle in (laranatiuä ^oämlcrt.
*l (Mmet, KiblioUi^qne lorraine. 748.
*i Kraus. S. 97 und IMîî). Kr InTufl sich auf Hie .Xclen «Irs l{t'/,irks-I*ri»i-
(liuiiis. siie cnthali^n rinen .\us/U{! von l'irard» Ant'ri'"' l."tii- Hon<<tt. I.os voii's
romaincü de I arrondissenicnl de Sai-rebourg, Mém. lorr. XV . 16 verweist .lut H«moit
Picard!! Histoire de Tont. S. 12. Da ist aber nur die Inschrift abgedmckt, die sieb
pnS die qnaltaon'iri von äcarpona beliebt
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— 138 —
von Naruy und im Mu.s(puin von Mcl/. Dio Anguln ri dariilxT sirhcn
ebenso zcr^streut in vt^rsc^hiedeiien Büchern und Sclu iften. Vieles i.4
auch unter der Hand viarkaiift oder zerstört, ehe ea ein Kundiger zq
Gesicht beltam. Die später gemachten Mitteilungen und Ensfibluagai
pflegen dann so allgemein gehalten m sein, dass aus ihnen nicht lun-
reichend Aufklärung entnommen werden kann.
Der erste, der auf die Altertümer in Tarquinpol aufnierîv still
gemaclit hat, ist De la Sau va père «gewesen, ein französischer In-
^enienrohcr-^t. der vor InO .laliren in der Festunjr Marsal <^t;iii(l In
einem Aufsätze, der liaui'tsächHch von dem künstüchen /ic^'i l^rnind
der Seülej^ejrend liaiidclt, dem soj^enannten liiiquelage, vcrulVeiitliHil
er zwei (kr besprochenen Inschriften, einij?e (irabsteini-eliefs, erzählt,
da."*« viele Münzen in und bei 1 uKiuinpol gefunden werden, und spricht
sein Bedauern darüber aus, das» man Stttcke von Sftuten undStatoen
und selbst ganse Figuren zerscUflgt, um sie als Mauersteine Rbr irgend
ein umli^endes Dorf oder Schloss zu verwenden. Nur das laf«e iiian
nbrig, was die stärksten Werkzeuge nicht zerstören könnten ^)
Fast «rleichzeitig mit ihm, nur etwas vollständiger, beriehtetf
C.almel, der erstaunlich belesene und {jelehrte Abt von äenones in
l.nffH-ingen. Er liiclf Tartininpol ftir ein römisches l<ager, das im
Mitteialter zu einer l'c-lnin: :iii-<jrphnMf spi*K
Dann ist ein cigentüinlidier Fundbericht aus der H évolu-
tion szeit in den SilzunpsprotokoUen des Direktoriums in Xaucy
erhalten*). In der Sitzung vojn 22. Th^midor des .Iahre.s III der Re-
publik legte ein Bürger rerschiedene in Tarquinpol gefundene Ges»«-
tttände Tor, die er l)eauflragt Vk'w von Dieuze zu holen, unter mehreren
Figuren auch einen Jnppiter mit dem Donnerkeil. Es fehlte aber ein
Karneol mit dem Bilde der Pallas, der zu 25 Louis d or jres< hälzl
war. Als Krsatz wurde von dem Ingenieur der Snline in Dieii/e, der
ihn in Hîinden pehab» liatlo, ein zweiter Karneol {regeben, der auch in
Tarquinpol jrefunden war imd als ebenso wertvoll anerkannt *iirde*).
') De la ï'auvajiiTf, Henieil d'antiquités. S. 201— 2()tî.
•) flalinel. Notin- II, .^.').^, beschreibt dicselbi'n Insrhriflon und |{i-liefs. fcrnfT
driM stark" Si ' arnierc ans Erz. eine Spt>erspitz<- vmi (; Zull I-^mu' . unH »Twälinl
eilipn Säulonsliuiipf vun ô Fuss l)iir<-)ime!M»er und inehrer«" ebenso }r«t pcnrbedelo
wie ftui erliallene Kapitale. Ab'^'odriirkt bei KlttlS. S. 968 f.
\ eröfTentUcbt vun Guillaume, Oéconverte rétroipective, Junnuü kvr. V<iU
Ks werden aus.««' i it. ti Karnenlen auii;e/Hblt: 1. eine Ascbeniirne vi>n
feinem roten Thon: 2. eine Slaluelte, Juppiter mit dem Donnerlieil ; ^i*^''
Münzen: auf der einen glaubte man Tarqnin zu erkeraien! 4. ein SpatPl aus Erz :
ö. eine kleine ftüsle. ebenfalls nus F.rz, mit einem Perlenslrauss (ai^rettel d'»' pineo
Stab gekrönt zu haben üchicn; 6. eine andere Erzligur. oben mit einem Hin?
sehen, gleich einer strahlenden Sonne; 7. eine Lampe aus Thon.
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— 139 —
Kiiu'H anrloroti Karneol bia lilt nach .s(»itu*m Hericlil in der Aka-
demie') Victor Simon mich Mcl/, uls er im Jahre 1837 Tarqiiinpol
be.siiLhl Imtte. Er zälill nocli andere kleine Allerlümer auf", die er
bei dieser Gelegenhdt Arstand^i hat, einen Kopf mit Lorbeerkranx au»
Ens, der vielleicbt einst das Gewicht an einer Wagschale oder ein I<ar
ffm&sea m*\ einen kleinen Hir»eh aus Ens, der als Agraffe diente,
drei kleine Löffel, davon einen ans Silber, und ein schönes TrinkgefllHH
aus samischem Thou. Simon i-t vtTmiitHch zu seiner Reise veranlasst
worden durch grns-orr Fnwh' dcHselben .laiires, es waren Basen von
i)oppeUialbsäulen uüt einem Durchmesser von 70 vm.
Diese erwühnl Beau lien, ein französischer (îelehrler, der rf<*h
um die lolhringrisclie Altertumskunde besondere Verdienste erworben
hat. Zwei Jahre nacli Simon hat er dem kleinen Dorfe seine Auf-
merk^^amkcit {resclienkt und. nni die Cn '/i rul selbst kennen zu lernen,
die weite Fahrt von Paris iiiclit «jc^i liciil. Die zahli eichen Furnle
seiner Zeil nn<l seine ci<£cnen <janz neucti Ausaiiten über TarquiiiiM»!
be.-<pricht er in zwei sehr anziehend jiescliriebenen Aufsätzen, von
denen der zweite im besonderen die Ausgrabungen des Jahre» 1841
bebandelt'). Alles was vorher gefunden war, hatte mir der Zufall
dem Erdboden abgewonnen, damals scheint man, und zwar auf Ueaulieus
Anregung, zum ersten Male naclqs^isFabai zn haboi in der ausge-
sprodienen Absicht, durch neue Fmide Licht iiher die Bedeutung des
Ortes zn verbreifen. So kam Beaulieu dazu, weit mehr zu sehen alt*
seine Vorgänger.
Kv liebt hervor Säulentronuueln und Basen aus rotem Vojiesen-
snndsfoin*», jjrosse abgenutzte Slein|>latlen, die er l'iir Sitzstufen eines
riiciitcrs hält*), andere der Art. di(» er dem V"rhole zweier Tefuju'l
zuweist*"'), IMatleii von rotem und {jrünem l'uiiilivi und von Vojiesen-
srrnmf. Beste vou buntbemaltem Stuck und die bekanuteii vierkantig
1) xVrml. (Ii; Mrtz iH;^*4 3y, XX, 2bit : ah^vdr. bei Kraus S. Ü7l.
«) Abgeb. Acad. de Metz IttS/M. XXXIV. Tat. 1,8, vgl. 206.
3i lieaulicu. ArctH'oldpie de la t.orraino I, In. 54: tl, 2.
*i Fhil. I!. 4. in »it'U (!;irl<'ti link* r»f! ' vorn Xoniointfanj.' (tes Horfi's mit Durcliiii.
von (iü und 03 cm, ö^l)lcll von der Kin iie iiitl 40 ein. Im .lalvrir 1H2Ô sind nach
•einw AnfCftbe (I. 15) mehrere Stücke eines achOnen Kraiutgenmses korintlibchen
Siites im Nordwesten der Ilall)ineel m Tage gekommen, von denen eines in das
Jtfusenin nach Nancy gelangte.
»; Ebd. 1, 1Ô f. .
*) EM, I, 24. auf doni Kirrlihofe in der Tiefe v<in 2 m ; IL Ü in den (iärlen
links vom Nordeingang.
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— 140 —
Kiictie eiitlanp zoj^ und gut erhalten in (Um lü llei <iiies HaiisP:^ zii
stehen war*}, in der Nordwestecke der UinwaUiing Teile einer
dicken Mauer und die Reste von drei TOrmen, tod denen einer Oud
besonders gross en^diien, während er die beiden kleineren für TQnoe
des einzigen Stadtthores hielt*). Kleinere üegeostftnde fanden rieh in
Menge, As( lienumen und Lampen aus Thon^)} gallische und noch mehr
röniisüh<> Aü'inzen, GewandnadelUf Schnuicksadien und kleine G€fite
aus Er/.^), M(isser und Werkzeuge verschiedener Art aus Ei-^^n*.
Wegen der kiUKstvollen Arbeil rühmt er einen pli^rnen Henkel von
20 < tn Läng»', den am unleren Kude ein Medusenli;iii|>l und darüber dm
Hiislen, wie er meint von FHUsljviiiuj)it'rn, sehuiiu ken Xielit sollen
sinti blrzslatuetteu de^j Merkur imd kleiue Thuuligui-eu der Isiö*j, iibr
auch von grossen Statuen sind einzelne BruchstQdce gefunden, au»
Erz wie aus Marmor, von denen emes berechtigt dem Standbilde eine
Höhe von S m zu geben").
Aus diesw Aufzflhlung des von Beaulieu Gesehenen und Gdiôrteo
gewiiuien Sie einen Cberl>lii k ûb^r die Fülle und Mannigfaltigkeit (kf
Allerlüiner, die der Boden Tarquin|»ols in sich birgt. Man begreift,
wie Heaulieu nicht einen Augenblick lîedenkcii Iniji, Def-empa^i auf
fliesen Platz zu verlegen. Dub ist .sein unbeslreitbaies Verdienst uui
1) Henuliett, Arrh^tnfie de In Lorraine, II, 6 f. einige Meter rerhis vom
portai (ior Kii ( luv
-) Kb«l. 1. 21, c-ingu>^i>iclmct in die .Skizze, Tnlel t, 3. JeUt vveisü man von ihr
nichts« /II /r'i;;i'H.
Kbd. I, 23.
«; Klxl. I, 2<».
*i Kt)ft. I. 21. Du- yallisrlu'n Münzen seliören dem l.eiikerst.ntime ML dif
rOinisrlien sind ineisl Mdtel- und KU-inerze. die Itedie srlicinl iliin mit V*l«>*
tintan 1! it 392i abzu.s<-liliessen.
6) Ebd. Ii. 8. Drei sind ab^ebildel auf Tafel 1, ô. 9, U>.
') Kbd. I. 21 ; II, 7. getanden im Linderweiher nicht weit von Ttrqirinpci
abgch. IUI. II. Taf. I. R
Fl)d. I. IH,
'♦i Kt)d. I, 10, l!in',.'linjier einer Krauenstaliie aus V.ri m tiaim ln her iin^s«".
ic( hier Zeh einer Marmorslatae von .H m Höhe. Abb. I, 7, 8. Ein bärU|er K^f u)
Stein ist 1R41 nahe bei der Kirche geftuiden. II, fi, abgeb. Taf. III, 11- &
nach Alleville gebraclil. jeti'f nbr r nielit mehr da
Von kleinen (ie^ienstiinilvu au» Krz orvvdluil Ik aulu ii, II, noeh folgendet
zwei .\lerkurli;iiirrlien. eine von sorttnUlijjer Arbeit, einen Rehkopf. abg< 1 I n f. <■
eine Wa{;e, eine Röhre. 4 cm lang, mit dreifacher Zackenreihe ringsun v> i - x-n.
die er nicht ta erklKrcn weiss, imgeb. 1. 6. Ich habe sie im Maseuni m N incy
srtu fi. Es isl ein Sireilkolben, wie «ie bei Linden^ebniit abgebildet »iwi» Aile^
tuuar unsen'r iieidni^cben Vor/eit. I. Heft H. Taf. 2. 4.
I. 20 erzählt Rcaulieu von einen> Grabgewölbe, tlas einige .lahie vorher
cnldeckl war. Es sei ganz mit Asche gefüllt gewesen. Ais der Eigentbäaie'^ àfi
GrundstOctces nur «Iicrflilehlich in ihr gerOnrt habe, sei eine Urne «us
Thon auRi Vurachein gekommen, in der verfaramite Gebeine gelegen bitten.
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~ i4i
Tanjiiitipol. Abor leider lutl ev vcî-^J^uml y.u fîcii .\ii<trr!^l>nn'/pn
IMäiie zu eiifwcr'IVn und tiic Kiindc rinzuzeicbiu'n mlcr wniiir-U-n^
rejrelmiiHf^i? iin Text die Kmidsielleii h> jfPimu anzui^i hen, dass ihmii
sieher .sein koruite sie bei Nuehjrrabimjien \vie<ler zu lielFeti. Si» niU/.eii
uns srâie Hinweise auf ToiniK»! mid Thealei , auf Bäder und Aqua;ducle
wenv, da man sich obnf einea Plan weder ron der Laii« noch von dem
Umfang der Bauwerke eine Vorstellung machen kann. Von Estrich-
fusHböden luid Mauern, anf die man olme Frage gestossen ist, spricht
er gar niclil. Die kleine Zeichnung von der Halbinsel und dem Zujre
der alten riawaUung ist so unvollkommen und i'ehlerfaafti dass
man merkt, wie weiii'r ihm daran la«f. in solrhen Dinpen {renan zu
sein. Nur was auvtenndli'/ sr|ir)n und merkwiirdip wai', das wollte er
haben, um es zu scIiiMern und zu proiscii. So hat er sieh wohl des
KrfolKes freut ii küiuH^i, dass seine Ansu liteii iiber Deeempagi Aufsehen
erregten und in weilen Kreisen Anerkemumn fanden, aber seinen Nach-
folgern hat er die Forhtetssung der Arbeit keineswegs erleichtert. Ein
neuer Ânstoss musste m den späteren Nachgrabungen gegeben, ein
ganz neuer Anfang gemadit werden. Zunächst freilich vei^ng lange
Zeitf bis sich jemand fand, der es versuchte.
Nur was zufällig auf den Feldern der Pflug, in den Ciärten der
Spaten an die Oberiläehe wart, das brafhle Neues über Tarquinpol,
Meist i-t s( hncll verkauft worden und so für die Wissenschaft ver-
si liw utiden. |)if Hauern wi.ssen freili«'!) noch heute von inancluM'lei zu
eizüiiltn. So -tclii einer in Verdacht, i iiicn Schatz von Münzen in
seinem Uarlen etildeckl und in Nancy U iici vcikauU /u haben. Kr
selbst giebt nur zu, dass sein Vater einige grosse Silbermedaillen ge-
funden und für ein Sputtgeld weggegeben habe. Ein anderer soll beim
Graben hinter seinem Hause') auf drei schwere Platten von Erz ge-
stossen sein, grösser als das grösste runde Brod, aber sonst in der
Form diesem Ähnlich. Es waren also wohl (Jewichtc.
Mnnzen werden aber in der That in und I > l arquinpol noch
inuner in sehr 'jrro^er Zahl gefuntlen. Fast in jedem Hause werden
einige anfltcwahrl zu dem Zwecke, hei (lelegcnhcit eitimal. wie Sie
selbst wolil erfahren haben, teuer verkauft zu werden. Der V\ erl der
>) Beide nördltcii vuii den Iclztcn Häusern im Osten. tuu;;i' kleine Gegeiv-
ütäiide, die in den letzten Jahren ebenso zufüllig zum Vorscliein {jekouinien sind,
hat raan mir noch zeigen können, einige s>tücke von Öpangen, einen Siegelring
ans Erz mit einem Prauenkopf in blauem Glasflnsa, einen Sporn, desiien Kundeisen
unit vierkantige, kurzsticliue Spitze ein Stück liiiden, « iti Hufeisen, einr. tadelloa 1
erlialtem» Zange von 10 cm Länge; am oberen, federnden Ende iät sie 2 rm breit,
die beiden unteren Enden laufen spiU zu. j
i
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- uè —
oin/pln^n Miinzo isl silti'i ^n-wolinlich sflir gerinjï. Meist sind c- "0
vfn k<iMiiii('ii(lc utul iiocii ilii/ii lilt'cht erhalten«' Kleinerze. Einen Weil
koiiiitii .sie iiber sehr wohl eiiialteri, wenn sie gesaniiuelt weiden. L<
zu einer Sauinüiuig 211 bringen ist deswegen der Wunsch der GeseU-
seliaft. Indem sie eine fïolche ittr die Gemeinde in Tarquinpol an-
legt, hofil sie aUmfthlich auch Beitrftge von den Bewohnern des Ort»
selbst zu erhalten.
In Alteville jriebt es schon eine ganz statlhclie Münzsammlung.
Der Vater der jetzigen GulÄlx'sit/erin, Herr Grandjean, hat zu^iamnelA
angefangen. Die Rau«'rn braelUen ihm fiir wenige Sous, was >i<' fan-
den, und «ind etwa 800 Münzen, darunter oino von Gold nml iii -hl
weni<îe von Silber, zn.safnniengekonnncn. ilic von der Konsniai/eil bis
in den Autuiig des ö. .lulnhunderts reichen. In AlteviUe werden aikii
zwei goldene Fingerringe') aufbewahrt, einige ge^luiitlenc Sieine uud
kleine Bronzen, z. B. eine zierlidie Knie, die zu dner Athenestaloette
gehört haben magt).
)) Auch im Mttsenm von Metz liegen zwei {goldene Pingerringe ans Tif-
quin|>(il l'i'i riiio, v(»n ir irvir. Weile, ist zur Hälfte nii >( hinaler Heifcn. zur sindcrcn
eine bis /n Hl niui sit li eiweiterndc IMalto. mil di 1 inneren F'läclie einer ausjrc-
•Iretkten H.irnl. zwisclien Daumen und Zeijretinger entweder der Daumen Her
andenai Hand ud«r (nach HofTniAnn, iabrbach IV, âOô) ein Ph»Uos. Yct î». Itf >•
*) Mit frrosser LiebcmwOrcligkett wurde mir voo ibdaine de umü» die
iJesichligun^r tirr Snininlung gestattet Eine mniftehat Vilich nnr fittdrtige Dwrb-
sicht ergab fol^cn<leä:
Itauft OfMMiM WMkftm Kleiacrzo ZoMMOMt
Repulüilc 6 _ —
Attgustus ....... 8 — lA 6
Agrippa — — 2 — i
Tiberiu» 1 und eine üoldmünze, Ti Ciesar
Divi Auj{. f. Augustuä. K. Fontif. .Maxim. Sitzende
weibl. Figur n. 1., Speer i. d. Rechten, Zweig in d.
Linken. Cohen, S. Aufl., 14 8
D«iMn OioMtiM Mitteten« KMaam
Germanu-u» . . .
2
8
2
8
18
18
6
8
. X
6
8
l
1
. 4
4
7
1
16
Hadrian
. 8
»
8
8
86
. 1
1
1
8
h. AeliuH Camar .
1
1
8
. 1
8
1
6
S
»
9
4
6
1
10
Faustina II. ... .
2
8
1
S
4
8
9
1
1
4
4
Crispina
1
1
1 Goldiuiuu« 29
12
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*
— 148 —
Kiiiein Zufall wt daiikl manlerut rdietirosst iiSf einr. die im Park des
Herrn Massoii (Moululivel) in Niodorliiidcr li*'j{fii. Voi etwa 30 Juhreti
Rrz
Sllb«r trz
tt. Billon
Ô
nA.rfLC2i.llii * ^ ^
g
Plaiililla .....
1
1
o
1
1
M.
■2
1
Julia Mninu';)
2
Maxiniinus ,
1
Gurdianuä III. .....
2
Philippus
1
Tt ai.niu-1 Decius , . ,
1
1
l
Gallivnus
»
Saionimid.
2
i
Claudius Gotliieuti. . .
28
2
1
1
3
1
- — 91
2« M «1
Aüixiinianus K
ConsUmtiDus Cttluni» . 1
Sevenu 2
.Maximinus Daza 1
Constantinus M ;i.">
Litiiiius ;j
Crispua 6
Helena 2
Constantinus II 11
(lonslanüus 4
CoHBtai» flS
Mngnentiu« 4t
Kccentius 5
CunsLanliuH Uallut» 12
JutlMl 1
Valentinian v- * ■ ^
V'n1»'ns 7
Vak-ndninn II 1
TheodosiUB 1
Constaatitts III (?) 10
267
Zaaammenstellang.
Repablik 6
Augustus — (!i>mnio(lus 154
Sepliiniuii Severus— Carinus 8Ü
Tetrieua 91
Maxiinianus— Cx^nstanlins III 267
Galliache, meiat Leuker mit dem Eber 40
638
daxn «ine xrowc Zabi schlecht erlialtenur und schwer zu bcstimincnder.
Bei dan Anagrabungeii der Jahre 1890^92 nnd die Manzen meial eiiuftlii
gefunden, anCui|S mt'hr, zuletzt fa.st ^nr keino. In das Tolgendo Ver/eictmia der*
itelbcn bind einige SU gleicher Zeil zuf&Uig auf den Feldern gefundene mit aaf-
gienoiiiuien.
1. Nero, m.; 2. Traianua, m.; B. Hadrianus, in.; 4. Hadrianus, gr., Cohen
9<;9: .">. .\ntoninus. m., Culi. 219; fi. Lucilla, ni., (".«di. 220 ; 7. Pi.uitilla, Denar,
Coh. 21; 8. Gurdi.mus, .Anf., ('.«>h. :-tö3; 9. üordianus, in., Coh. 176; 10. Traianus
Deciu», Ant., Cuh. 39—42; 11. Etruücilla, AnL, Coh. 17; 12—14. Xetricum;
1& Gonatantinus, U., Oih. 383; 16. Constantinus, kl., (V»h. 207 oder 80B.
17. Crispu», kl., Coh. 44.; 18. urbs Rmna, kl., Coli. 17; lî>— 21. Constanlini)polis,
kl., Coh. 21.; 22. t^natanlinua IL, kl.» (k>h. 12; 23. (ÄMiMtanUus, kl., U>b. üH:
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— 144 —
•rcriet ein vcTarmtcr Hiutfi- vor •^oinrni ({Hii/.lirlicn Kiiiii auf <leii
(W'danken, s«^iti kleiiif-^ (Ii iin«l>lin k luuli SchjU/t'ii zu dunhsncfien.
Wenn er mir Slciiic liiinlt, wollte er ziifrie<len sein, und dk':« zu
linden, das gliU kte ihm ancji iii reicheui Mii>.^e. Nur çin Tefl dif
Steine soll nftniUtth nach NiederUnder, scwei Wagenladungpn ontteD oadi
Donnelay verkaiift j*eiD*). Am inerkwOrdigslen sind vier BlOcke mit
Skulpturen*). Sie sind aller Wahrsfheinlichkeit uafli Teile
Ganzen gewesen, können aber nur einen kleinen Bnieldeil deriselb»
llfebildet haben. Auf zweien ^in<l nur Kopie, auf den beiden aodeKD
fünf Figuren von der Schulter bis zum l'nlerbein oder Fuss zu ^♦•Hhi.
so (Vd-^^ niindosfen"' drei Reihen von Steinen ühcroinander ;infrf ti"iiimeii
werden iniissen. Keiner der erhaltenen Sieinc h;il iihci an' '«\rr im-
mitlelbar neben eiiioin dci uiuleren •,ieM\-.>ei». l)l> wir du' IriimuiPr
eines Ueukmals odei eines tiebiludes vor luis haben, lils-sl .sich mil
Sicherheit kaum entscheiden. Eine weiblielie Gestalt neben einem auf
sie zueilten Geniufi, eine mllnnliclief in der erhobenen Keebtea eimf
Pansflöte (V), in der genenkten Linken einen Ilirtenstab, neben einer
24. Magnentitis, m., G»h. Ii; 86. Mafnentius, m., Coh. 70; 26—27. Maciwn(iiis>J').
m.; 28. Valenlinianus !.. kl., Rückscile hnlil ; 29. Valens, kl.. Oih. 47: >ira-
ti.inus. kl.. Coli. 2'A : Hl. Graliunus, kl., Ciili. 1'^ :V2. Yalentinianuit IL, kl., <ivb.4}:
HS. Tlieodosius. kU'inc Silhormiinzf, frhU Wei (inlu-n.
D. H. l Titeodo jsius p. /. aug, Kopf n. r.,
üomtofdiA Anfggy sitzend auf nüran, L d. L. Wepler, i. d. 1t Kafri
SMAQS.
.'$4—0") sind niolit nielir zu hesliiniiu'n. Zwei ^anze uml zwei lunlbe .MilUl-
erze gehüren «lern 1. udcr 2. Jutirti., zwei Kleinerxc dem 3. uad alU" ûbriïeiu
«ticnfall« Kleinerae, dem 4. Jahrb. an.
V><n '2M galliscIu'M Miin/.oti zeigen 24 dut bekannte Bild dra iMkitflM
Ëbers an! ili ) einen \\vn Kopf auf der anileren Seite.
bü. ütMO. drei Hilatea ii. 1., U. UWU), Zweigespann n. !.. Alias von De-1»
Tonr. Taf. XXX1Î, 8010 Rr. Remi.
81, Kopf n. r.. It. Pferd n. I.. .'U'unkCe, Alla» Taf. XXX, 7417, Pol rH-nonc-
H2. Kopf n. r.. H. gelliigellesi Pferd n. r. M[edinin,i' nur wenix *^
zur HalÜe erhalten, Alias Taf. XXXVI. 89.j.H Br. Aledioinalm i.
88. Refaelinter Kopf n. 1., B. Pferd, daninter ein Dreieck, äilber,
falls Nncldiildunt; eines rötnisclicn Denars. Im Alias nicht abjtebildet. aber sC'fir
idmiit h liei l e lain, I^etlre» el noUcett d'archéologie, Taf. II. 23. Er «chreikl ««
den Ungones /.n.
*) Nach Tarquinpoler AoMagen. In DonnelAy habe ich darftber käae h»
kimft erhalten können. Der Qurten dea Raucm lag als vorletzter am Nortbu«-
■range von Tanininpol, links wenn man von der Kirehe k<>mtn1 Sein Hau*. ^
auf dem Kalusterplaa noili steht, iüt jcLzl verschwunden, scuj (iartcn ii'it
leUlcn GrundatOck vereinigt \ gl. Plan von Tarquinpol «.
*) Taf. lU, 1-4.
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— 145 —
fnrtoilciidoii, w rth! \v(^iblichen (lesfalt, eine zweite nackte niannlirlic. deren
m litf Hund die >aiton eincM' Leier zu '-•(•liln<rpt) s<*hfMnt, f<Tner ein nach
riickwarts jfewcinif'tyi i'iaiictikopf. iVhci ileni der au.s^ît sUe* kle rechte Arm
/II sehen ist mil einem herabhünjft'iHlen, sclimalen, schwer zu deulen-
den Gegenstände iii der llaud, und schliesslich ein fast ganz verslüiii-
uielter Kopf auf naoktfr Schalter^ das sind zii wenig Anhaltapnnkte,
nm eine EntedieiduDg zu gestatlen.
Ausser den aig verwittert«! Steinen im Kirchturm von Tarquin»
l>(il und zwei Steinen im Metzer Museum') sind dies die einzigen
*) Uk beiden Reliefs im Kirchkinn sind abgebildet bei De la Sanvagère,
TnM XXIII. S. 2()5. erivfttinf von Cnlmet. Not II. r>55. von Benulieu I. 19, Kraus
970 und 972. Der grössere. reclUs vorn Portal im Fuss des Turmes eingemauerle
>U-in bt 94 cm lang und 54 hoch, lu der Milte sieht man Kopf und Oberleib
eines Knaben, xa seiner Rechten von der Brust bis sa den Oberschenkeln einen
Munn in j;«'s<'hürztem Gewände, der die linke Hand auf den Kopf des Knaben,
seines Sohnes, gelegt zu haben scheint. Auf der anderen Seile war, wie Ge-
wandfallen vorausscUen lassen, diu Mutter abgebildet. Vgl. Taf. III, 7. Der andere Stein,
der zwei KOpfe in einer Nische zeigt, ist 40 cm hoch, 60 breit und 2 m Uber dem
Portal eingemauert. Die Zeichnung des allerdings stark verwitterten Steines ist
ht'\ \h- la Sauvagere selir miss^rliickt. Der Kopf rechts hat weibliche Haarlrachf,
der links mit den eigentümlich gedrehten HaxurruUen ist der eines Mannes. Der
drille bei De la Sauvagère abgebildete Stein mit der Bftste eines bftrtigen Mannes
ist auch von Calinet erwähnt und n^<(■\\ von Beaulieu in der Mauer eines Hauses
{fesehen. In Tarquinpol ist or jflzt niciit mein, ilatre^en bf'flndet sich noch dort,
eingemauert in einem unbewohnten Hause (No. 22). ein Kapital, dessen sichtbare
S«ile ein Frauenkopf schmflckt. Der Stein ist 43 cm hoch und 4S breit, der
Kopf hat ilic IfTihe von 11 cm. Von Spuren einstiger Uemalung (Kraus 979).
habe ich irutz Kenaoer Kesichtigung, als ich ihn abzeichnete, nichts entdecken
können.
Za den oben beschriebenen Grabsteinen kommen noch zwei, die sich im
Melzer Museum betinden. Der eine ist 1886 mit den ül)rigen Steinen aus Tar-
quinpcd abs.'»"t!«*tVrt. *lnf Ii ist es nicht, wip ?nan nach Möllers ( Wesld. Ztschr. VI. 28Hj
und nach HotTmanns (Siemsaal iiô8) Hinweis auf Calroet, Not. II, ôôô, schlieüsen
könnte, einer der von Cafanel beschriebenen Steine. Auf der Vorderseite ist
der obere Teil der Nische abi;eschlagen. ohne Frage, weil sie zu weit vorstand
und bP! der Verm.iuerung liiiidc i lieh war; dn^srlln ist mit den Köftfcn
schehen. Auch an den Seilen isi der Stein abgebrochen. Er bat jetict eine Höhe
von 81, Breite von 78— W und Dicke von 87 cm und ist viel weniger verwittert als
die anderen Tarquinpolcr Steine. Manu und Krau, die auf ihm dargestellt waren,
»•ind nur vomi Kopf his zur Ilrusl rrhrvll' n Die Krau, in Tunica nini Si in
über Kupf und Schulter, legi ihre linke Hiuid auf die rechte des Mannes. In ihr
h&ll dieser, der mit dem Sagum bekleidet ist. einen GrtlTel. Vgl. Tsf III. 6.
Der andere Stein, 42 cm h . 31' i br., 17',« d.. links oben abgebrochen
hat bis /.um Jaln-' IS'WI l't kstein im Hause No, 1:') Ki'»benl. In < iru-! Nische
«lehl ein Mann in kurzem Uewamie. Die Arbeit ii«t i»ehr unvutlkommen. Vgl.
Taf. 10. a
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— 14« —
bekannten Ro^to an- r>i'( ciiiim^n. auf denen tlie Kuti.-l hu um IiIk-Ih'
Gesfalleii /ui' l)aiï<teilung gebrachl Ital. Es ist nicht gerade die Kuibl
der besten Zeit, die wh hier verewigt hat, aber schlecht itft die Arbeit
noch keineswegs. Die Haltung und Bewe^nuig der Körper ist leidiieli
natOriich, die Formen verraten eine gewisse Anmut und die Gewan-
dung SsaHi Nacht und ungezwungen. Neben diesen Figuren verdieimi
zwei der Säulentrommeln hervorgehoben zii w erden, w eil sie aus Mar-
mor sind, für Decanpagi bis jetzt die einzigen ihrer Art. dann eiix
Säuleid>fi^is aus Tincryer Kalkstein wotrofi ihres «rrnssen I nifantfes. dei
uniKefahr dem des Knpitäls in Ubeilindci cnlsiiriclif ! v;rl. initm S, IfiO'i.
Tafel III. 10 n. 11), und ans demselben iiruude die nit hl gun/ vulUndetc
Basis eiiai Doppelsütde ans rotem Vojresensandslein. Diese Säuleiileile
»iiid nitlit ohne Bedeutung, weil sie einen Sildus:* auf die iîrîisw
und Pracht der Bauten in Dec'etupa^i «reâtatten
Die erste Nachricht über die Steine i»\ verüffentliehl iai Jahre 1884 Vi«
Cournault im Journal lonr. 1884, XXXllI, 2\W, dann hat totnonr sie anfRCziUt
unil beschrieben in einem Bericht, der dem UezirliMpräsidenlen v<in Loltirinj;cn ei-
sl;iltet und von Kraus, Kunst und Allertbum in L)thrin;;en. S 974(7, at^^'cdriuLl
ibl. Âlle 12 Nununern älauimen aus Tarqiunpul, aber nicht alle äiud zu der-
selben Zeit und in demselben Grundetack gefanden. Der zuletzt anfgeziblte Orab-
»tein ist am frühesten bekannt {jeworden i v«l. S. I2â,3). Die unter 3 anjjefiilirl«'
<f Basis einer kolossalen Üoppelsäule aus rotem Sandstein. Einfache Platte nul
Wulüt ' iäl zuleliit hinzugckonuiien, aber ducli action vor einer gaiizen Itedie
von Jahren. Sie hat nördlich von der nach Osten gehenden Oorfslrasse in dem
Garten von Guerber i No. 10) {jelcjien und ist. da viele Steinnplilter sie umgaben, waln -
scbcinlich auf dem Platze ^efim<len. wo sie emsl behauen worde!) imd unfcili;;
liegen geblieben ist. Der îilein ist lt*ü cui lang, 118 an der btoterexi. % an der
vorderen Seite breit, die Platte ist SO, der Wulsl 28, die äinlenansitse lind
20 om hoc Ii, die eine Sittle hat einen Unrcbmess«' von 73. die andere von 58 em.
Tafel III, Ua.b.
Unter der .Masse kieiiierer lirucliätücke gleich lechtü vom Euigaiige tx'-
finden sich auch drei Teile dnes der beiden schon bekannten Gigautendenkniler
von Mittersheini : 1. der I'ferderumpf, 40 cm lang. imKfeux 17 hoch, mit den Beinen
des Reilers, das linke heruntertirin^t ikI. (las i< ( îife sporiicnil; 2. der Huinpf des (Ji-
ganten, 12 cia breit, und 3. sein Kopf md eriiobenetii n-ciitcu Ana 2:wi]>cben den
fest anschlieaienden Vorderbeinen des Pferdes, im ganzen Wf* cm breit Pferde-
kopf und b.ïrti<rer Kopf des Reiters waren nach Mitteilunft des Herrn Hr. Baillr
in Niederlinitt 1 früher vorhaïKÎf ii, iel/.t sind sie verloren. (Vgl. Kran-, T^Ck}
Von den vier im Text besprochenen Steinen sind Abbildungen histier noch
nicht verAffentlicht (Vgl. Taf. III. 1-4). Die beiden Rldcke mit den Körpern haben
nahezu das {ileicbe Mass. Der erste Stein ist ill cm lang. 67 horli. 42 — .H4 tief, der
zweite SO cm lang, B4 lux Ii, 42 34 tief. Heide S1> inr --ind in ibri i i îit* n H ilfte, auf
der die iaufenücn Figuren Platz gefunden liaben, schmaler, dasselbe ist uurli der Fall
bei dem dritten Stein, der eine Lflnge von BS, eine Höhe von 45 and eine Breite
bis zu 69 cm hat. Der vierte ist unlen und links zerschlagen, so das» die ni^
— Hl —
NVtic imd «ran/, cUhI<'i- ::i ailetf' Allortüinor IVirderlon <lio Jahre
1884 und 85 an das Ta;;« Iii Das IJediirriiis. die alle Kii rhr an —
ziihcssern und zu crwiMlcrn liattc sich schon länjrst {îclh inl ;iciua»lil,
alnn* der GeDieiu(ii> .standen nur jftTiiinc Mittel zur Verliigimg. Hc-
soiiders schadhaft war der Fiissboden der Kirche. Als man nun unler
«liesein mehrere Steinsärge und eine rötnisdie Inschrift entdeckte*),
da kam der Sache der Gemeinde das archäologische Interesse zu Hülfe.
Heide» m vertreten wurde von der R<yienmg der Hessirkä^ und I)oni-
baiinieister Tarnow auseraehen.
Während des Tinbaus ergab sicli nun, dass fast der g&nze Unler-
fmmd der Kirche bis dicht an den Fussboden mit Gebeinen und Särgen
ausgefüllt war. Die (irabsläde niuss aber schon in alten Zeiten eiil-
\v»Mbl worden sciti. Dvnn allc-j /.o'v^io sich durchwühlt und at)-«re-
|»lüridert. Die >iii;ic uarcii /«'rschla<iC'n, in und zwischen ihnen die
Ciebeine durcbeuiainici it wollen, in <'iniifCM fand man <rar keine, in
anderen lut^hr als luueuigehürten. Im ganzen wurden bei H9 Särgen
etwa 200 Schädel gestählt. Die Särge standen fast alle in der Läntes-
richlung der Kirche, das Fiissende nach Ostnordost gewendet, in dem
Langhaus ziemlich reihenfunnig, vier Reihen zu fünf oder sechs
nebeneinander, im Chor war die Mitte fast ganz freigeblieben. Mehrere
spriin^iiohon Mass«» nicht zu iR'sliniiinMi sind. Auf der IJiltlseilc Ix'lräyt xciiir
Ilühe jeUl oliae den vi>iT.igendi'n Itand 64 ein, die itreilo 85 cm, letzlcre cnl-
itpricht d«r des Unken Bildes auf dem zvetten Stein. Die Figuren sind aas dem
tiarl<'n. «'cissgraaen Kalksli'inc. dor in Tinci y {reliniclien wird, ziemlich hoch her-
;iiisycarbcifct. auf den scIimaUTcn Iliilflen IWiluT n!-; auf dt-n an<l«T'>ri H«m dem
üueilen Stein ist z. lt. der scnkrctlitc Teil de» (jcwandes in der Milte iinks un-
gefiOir 1&, rechts nach dem Körper zu etwa tO cm über dem Grande erhaben.
Das. was die Frau auf dem vierten Steine In )r)i einporhäll. liesse sied mit einem
Srhianrh verjileirlien. %\-ie es Tornow thut rnin"iL'li( !; il« i > I i itit i - mir nicht,
dass CS der linke Arm sein sidl. der dann freilicti weniger j:ut gearbeitet wäre.
Kiyentflmlich ist in ZweidritlethOhc dieses Geitenstandes ein ringarlifter Wolsl.
Drei lief in den Kopf ^escldaiienc titlclier rühren vi>n späterer Zeit her. Das
H:i;»r ist auf dem Hinlerliaupl in einen Knoten <rel>iin(h'n. der Klick des Aiii:es
nari) unten gewendet. Vielleiolit ;tehurl zu die:>er l'igur ein h'Uää, der auf einem
S& cm breiten nnd 9 cm hohen BrucbstOrk erbaltrn ist. (Tafei III, 9.>
Für die Erklärnn;; des Denkmal» imI es nicht onwichlig /n wissen. das> es nahe
;»n ih-r \-<<n Wehlen kommenden s>ir:i< la;;, oh innerliallt odi-r aiis-ertialb der
( niwallun^ 'Klcr auch unter derselben, ist haglieh. Im \erj^an^enen rH>mmer ist
die Strasse bis fast an das betreffende Gnindslück verfolgt worden. Die Au:s-
grabiingen sollen hier subahl als möglich wieder in Angriff genommen werden.
Ku. 4 Maiusi ßlandi elf, S. t25.
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148 —
ri'ichtcn niûov dio Kircheninauor, vior standen auHsorItalb auf d««
Kirchhofe, aber dicht neben der Maner.
Drei Arien liessen sich nnter>* liei'len. Nenn jrehiiren drt r^^lcii
an. Diese sind in 'rincryer Knlk^trm finctn Stück, am llanplcinir
breiter nnd höher als an» Fns.M iKlc. im ulMii^en ulier nicht '/aiiz ^li'icli-
niiissijî gearbeitel Kiniire sind an der Anssenseit«' mit Lau;:— und
(Querstrichen verziert. Die Sarjjdeckel /eigen flache Wiilbun^î. Uw
zweite Art ist mit 27 Sdrgcn am zahlrf'ichstrn rerlreteii. ^ie warpii
atis 14 — 18, vier Kinder5Ar|te ans 10 Steinplatten zusanunengesielzl, je
3~4 Platten bildeten den Boden, die SeitenwSnde nnd den Deirkel. eine
gleich grosse das Kopf- and Fnssende. Bei der dritten Art, von Her
sich nur drei fanden, waren Boden und Deckel ebenso wie hei der
zweiten herjrestelll. «h"e vier Wände aber ans vielen Steinen anfsrclniiit.
nicht wie es sonst häniijr vorkimnnt, ans Hirn ken v<^rscliie<lener tli\>ss»'.
soinlern aus </leichniässi<r behanenen Steinen, die sich mit l'tlastet-
steinen ver«rieicl»en liess«'n. Ihre tiache Seite war nach innen </Mkclui
die schmal ziilanfeinle nach aussen*). Das Hiitsel dieser Haiuiri i-i
gelöst durch die vorjährigen Ausgrabungen. Der schon zerstörte Komi-
teil eines nahen Festungstanne« hat die fUeine «a diesen drei Sftrgen
geliefert.
Es sind Franken gewesen, die liier bestatteten. Das beweist die
Form dei- Sftrge, das beweist der Inhalt wenif^ens einos derseiltcn.
Während nftinlieh sonst nichts von Werl (h'ii o;ieii;ren Hlickeu der
l«äuber enl;iantren ist, hat in einem Sar<re der dritten (îattuntf. der in
der vr»rdercii Fckc dr- I,rni?li;inses zur hnkcn cîTii-hfc! war. der Zufall
mehrere wci hnllc Si hrmii k-;irlteti vor ihnen *i»'reltet, emen iroldeticii
Finjîerriiitr, einen /weilen aus versilberlem Krz, die Ueste eines iK'inernen
Schnuickkainmes in elf Stücken, 73 I'urlen eines Halsbandes, darunter
xwei eebte Perlen, andere aus Glassdimelz, einige BerusteinstQcke,
viele buntverzierte Kugebi, Wttrfel und (lylinder ans Thon: mehrere
G^enstfinde von geringerer Bedeutung können hier Qbei^ngen werden.
Die Ver>âerungen auf dein goldenen Rjngf> nnd dein Kamm wie die
Znsamiuensetssung des Halsband(>s^ femer ein srwiselien xwei Sargen
») ll(»fl'niann, Slrin.>*a!il HÔ2— ."{ö."».
«J VVibtd. ZcMlsdir. Kurr. IV, HH, Kraus 1)7«, Iluiïuiium, :5teiiiÄaiil W»»
oben ausfflhrlicher uder abweichend beschrieben i«t, beruht auf einem Beriefatr
nnil Plane Tunuiws. Der lkii< bl. No Ifirii». .S, Nov. IHBft, bcriiulol sicli im IU>/.irk>-
[irasidiuin, <lu' i'läiio li«';;cn iin Stadtarchiv, die Stdnr und s<>nÄti>.'i'n Fuiid-
hlücke IUI .Museum. Diese liai .Miilkr Rienau iH'.seliricben in der Westd, Zi'ilitchr.
Vf, 887 f.
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— 149 —
Langsax spreriii ii tVir die fränkifclio Herkunft dt-r Miiji»'').
Die Ausgrabungen blieben nicht auf die Kirche beschrîinkt, 8on-
>l Di« \>ntieningen anf dein Kftnim bratehen aus «ingeritzton Linien iin<l
Kreisen, der <»<ililrini.' z« i!.'i an «einer hreiiostm Soite (I2mmi zwei Rantenllber-
finanfl^T und in iWn In-idi-n spitzen Winkeln zwischon ilmon je drei von Filiirrnn
in Oseriri>rni uni»chiun^ene G()iil|>c'i'lon, w> {ieurUiiel, da*»s die ganze Verzif riing wiv-
der die Porm einer Raute bildet. Der aus der Lothringer Zeitong in die Westd Zeil-
srbrift K l I IV . 88 üb« : j mtjonouod auch von Kraus 978 abgedruckte Bi*riclil gicM
•Tii^"^. iilcm tlic Hos( lir<'il>im^ <>in''"* « mnssivrn Mnlaillons aus reinem (lolde », auf
dem em < ISclief in geUicbenem <«>ld«- > < Wnus auf einem Del(>iÜDe siUend und
ein Tacb Ober aicb Rohwinxend > dantellt. Es wird fOr « Masserai kostbar >, < von
klasHÎscber Scbfinheit und jedenfalls riHiiiscIicn l'rsprun;;» • ct liallen. Ks ist aber
dies«».- ^1' •fn^'cpiirsciu' Sliu k Inder Wi'der ;iolden m rJ massiv noch röfnisrli.
sondern <'inf au» Tuuiba< k i>der ir^tenU einer anderen Mist hung liuhl gearbeitelc.
arf xerdrßrkte und wolil xiemlirh neue Rroache, die der Zufall, wer weiss «-ie.
mit jenen fi änkisrlien Allertüniern niMromengelMracbt bal. Vgl. Möller, Wcatd.
ZettPrhr. VI. -JMS.
Alls dem Plan Tal. II. 2 Irisst sieb ers<»b"n d;i«:s » in Ted der Siii jre. wenn
nicht die Mtdir^alil. ersl naeh dem Hau der Kirchenmauer an Ort und Stelle vergraben
ist, HO die vier genau jeder Krke det» Langhauses eingefügten. Merkwürdig ist auch,
dn.ss ausserhalb der Kirche einer in Querrirhlung, aber |Mira]lel der Quermauer
der Sakrisl(>i <;efiinden isl, so dass man last schliesson itmss. dass auch or erst
nach L'>Mclil(mi; dieser Mauer »einen Platz erhalten hat. Aber ila man weder
weisa. wann die Feütungitmaner serstArt norh wann die Kirrlienmauer erbaut ist.
so hilft da» vorlftuK}; weniu zur genaueren Bestimmung der Itestaltuncszeit. Die
Kirclie ina*ï alt sein, aber die Haiiart hat s<» weniji l'ijjenliiiiiliebcs. dass »■> sciiwer
»vtu wird, auf ein be^liininte:» Aller 2u »cblieasen. Ik-r Kirchturm, ein
nundturm. i«t aber jedenfalls« Siter als daa Langhaus. Denn di«»es ist schief
an jenen angebaut Er »lebt «war in der Milte der vorderen Srhmalsiile. «lern Chore
•;e;renÖber. aber »ein äusseres und iimeies Thor, dnrrti die der ein; ij. Weir m
die Kirche führt, hegen unitleichmiuiäi^, daä erstere nach Nur<len. daä andere
nicht gerade gegenüber und auch aiclU gerade unter einem der vier Scballfenster,
sondern ostnordöstiich in einer Linie mit der Milli los Landhauses und ('.finri
hi< -f ^ inner.-' Tli.ii isl in du Turnitrifinff f-in'.'fli.'iK'hen. als die Kirche angebaut
wurde t'er Turm Imt mit »einen melerdicken Mauern ^i lu im Üurehmesüer. t>ein
Fuss besteht ans fast meterlangen und gut halb su hohen Quadern. Einer von
ihnen ist das sehon erwähnle MiltcIstQck eines Grabsteina inii den l{estc u dreier
Kijiuren. Iiis zu den Schallfenslein zei-;! der Turm aiiSM-r dem IJ.HÖ m hohen
Portal keine OfTituug. Zwei Meter über dicaeut ist der f>l«in atit den 2wei Köpfen
eingemauert (obgeb, b. Sauvatt.. Ftir. 2). Ea iat sehr wohl mßglieh. dass dieser
Turm, der auf dem höchsten Punkte der HaUnnsel steht, mil der Keslunusmauer
zu Kh'iehei Zeil erbaut isl und als Warttitrni ;'iMlient hat. Au< h emtji >. d:i> iti
der Kirche gi*funden wurde. Hluintiil aua rümiächer Zeit, auä^er den .«cliun er-
wihnten Jnarhriflen die stark zersplitterten Knirliatarke einer Venus in */< Lebenst-
jfritase. (Hoffmann, Steinsaat tVSä).
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dorn winden auf <ias Dorf und dio Halbinsel ans^rcdelnil. E> n lioiimi
aheî- ntif ta^fr-ttfîp Vcr-tu hc jrewesen zu sein, die aufgt^geben vurdefl,
weil -K' I im ii gl u.-^.-^t ti Kifoljr ni<'})l versurai-lu n ' ^
Wenn dann fünf .lahre ^imIci dit- sel 1 m ha 1 1 fiirlollirin-
gisclie Geschiehle und Allei t umskunde die Aibeit von utnioui
begann, so hielt aiuih nie sk^h der Erfolge keineswegs für tnoher, ab»
sie ging von der Ans;]<*ht ans, das» weder die Vergangenheit Decnii-
pagis hinreichend aufgeklärt noch alles Nölvc und Mögliche zur AnT*
kläning gethan sei. Ein Boden, der bei Gelegeiihat so viele und :«»
versriiii m]i !.,• Merkwürdijfkeüen de» Altertums !iei}ieg<>ben liabe. Mordc
noeh mehr in seinem Seliosse berjren und bei |»lanmässiirer Arheit sifli
al>i5e\\ innen lassen. .1-' län-rer aber der Zahn der Zeit und d«'s Moiisrlu'ii
Jlaiid ini! vereinlen KuUlen ihr Zers1örim}zsw<M'k lirtrifben hftHt'n. um
so nolwcndijier sei es, das l^briuigebhebene für (he w n-. luiitln in» l n-
forsncbnntr zu relleii. Der letzte Maiierres! dürfe ni( hl /.( i hnn kein (wlf!
ab<;elragen werden, ohne vorher aulgedrekl und ein^ezeieluiel zu seiii.
Im Herbst 1890 lies» Herr Bauinspektor Moriok die An»*
grabungsarbeiteu auf der nordwestlichen Höhe der Halbinsel beginnm
und bis Ostern an vier anderen Punkten die Versuche fortselsea.
Wieder zeigte sich, d&ss die Hacke, wo sie auch einschlug, aufSpurm
der alten Uewolmer traf. Auf jener Höbe, die vom Volke vieux oliiiteau
genannt wird**, winden zwar niehl die Kuinen eines allen Sehlosse-;
cnldeekt, wohl al)er bestiilitrle sieh Heaulieus H('litinptun}r. Oer lin-
faiiii eines Kapitül«^ ^) und die Mächtigkeit de» kliegeleätriehs :^leu e:^
i> Am Nordau>;i;iii;;f Jt's Dorfe», aiiHi nähe dem KuiMlplalse der Niederlindff
Steine, hat man mitten im Wege einen Werkstein ausgegrabent der die Kesle
fiiH's sjnissen Kampfn ;.'('sim.si's mit OinaiKenlen und nMchj-czierten Kons<»Islfin»'ti
zi'ij:! iliuiTinaiin. Slcinsaal 3.')<>j. An drei anderen SIrllcri sliess man auf Mam-r-
wcik. An kleinvu Funden IVIdle es dabei nicht, wie liaarnadeiu, I'urphyr»lBck«lt.
römischen Münzen. Tlionsrherben n. s. w. Hervorgehoben soll nocli wertoi.
ii;iss ain'li fin Mn^aikwiirf»-! }jcfnn<len ist aus l)laueiii niasi- mit Ver^joldiinp.
Anth kleine I5ru< (isirn ke Yi»n Sicinmosaik kamen /.um Vorschein, etwa ^
jcwci l>uL/.<;nd zusanuiK nlinnîii'nder weisser Slvine, die einzigen, die bisiier ad*Tar-
qainpol bekannt »ind. Leider kann niemand angeben, an welcher Stelle «ie ge-
legen liahen.
2i Vj.'f Jlöhe Tal". I.
»; Das Kapital lii'jil z. Z. vor dem Hause des Itiirgermeislers mienel. nnrch-
mesaer oben 96 cm, Höhe 4S em. Ich halle es fOr den obersten abgespr« n^ten
Teil eines Kapitals, das dem Weih becken in Oherlinder entsprielil. iVjrl. Ifl»*' .
Taf. MI. 10.. Die \t>rs|.rin;;enden Teile sind ah^'eslossen. I)anet>en siehl eiar
Süulentroiniuel au.n wciasein Kalkstein, 70 cm h., 71 cm IK, die westlict» von d*t
Kirch« bei der Vertiefung der Strasse im Jahre 1880 auagegniben iit.
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— 161 —
von neuem: Dort hat, von hohen Sihilen jrelragen, ein Tempel i?e-
^jlanden, ein Wahrzeichen ftir die Gegend, nach allen Seilen hiii einsl
so weit fiiditbar wie heute auf der anderen Höhe der alte Kirchturm
mit der neben ihm aufragenden Tanne 0>
In dem Grunde zwischen den bezeichneten Erhebungen, noch
au:<aerhalb der Trinvalhing des Dorfes, wurden Mauerreste eines kleinen
Hauses auftredeckl und irevren 25 tiallische Mün/en mit drin unbe-
holfenen Abbilde des leukischen Kbers «Jabei {ïefunden. In dem west-
bV'hpfi Ziisre dci- l'tnwallunj:. da wo sie am ntPflri'^sten ist, leple man
ein letztes SliU'k der alteo Ki -lnu^nuiuut'i- Irci. cinrii ans Ih iirli-iritien
und /ieirehnr)rtel bestehemlt n fi -ieu Block von i twa l' gui im l>uivh-
me:>ser. hi einem Felde inneiliulb des östlichen Walles, wenige Aleler
von diesem eitfemt, traf man auf eine alte, von Randtttein su Band-
stein 4 m breite Strasse, die von Südwesten gerade auf das einsame
Kreuz am Wege «des Halleux« zufOhrt. Ëndlidi wurde im Garten
hinter den Stallimgen des Burgermeisters Chenet ein römisdi^ Haus-
raum freisele-l. iibt i dessen Kstrichboden die mit rotem M^el be-
kleideten Wände sieli >:um Teil noch VI» m hoch erheben. Dicht da-
neben fidirte ein (iraben, der /wischen zwei alten Nussbiiumen an
der (ireji/c flc-- Nnchharjiarten? entlanjr «fe/np:f»n wurde, in 2 m Tiofe
zur Knldcrkun^ von Basis, Kapital und Zwim li«*nstii< k einer Kundsäule
aus rotem Vojiesensandöleiii und dieier liutbsäulenleile aus Tincry-
stein von 1 m Länge.
An dieser Stelle wurden im Herbst 1891 die Arbeiten fortgesetzt.
Es stellte sich heraus, dass das GebBude, zu dem die SSulenteile ge-
hört haben, auf dem Grundstöcke nebenan gestanden hat*). Ein Ziegel-
estrieh von 18 m im Geviert ist dort noch in geringer Tiefe unter
dem Boden erhalten, aber die Mauern, die ihn umgaben, sind ver-
schwunden. Der frühere Kigentiuner hat, wie es alle Tarquiiipoler
tliun. wvnn >io Sîcitio /u ir;iend eiuem N'eultanc liiaui-hcn. in -=citn'm
(iiiind-tia-ki' na« li einer Mauer «reitrabcn und, nucbilnn rr <\o ^i'lmiilcn.
be(|uenier und l>illiger als aus einem Steinbruch Stein lui >Uiu ber-
au.^geholt. So ist fast der ganze (iailt u ilurchgegraben. Nur an der
Grenze, wo der eine Nachbar den anderen .sclieute, .sind die Säuleu-
siacke und einige grosse Werksteine, so wie sie einst beim Brande
des Geliäudes zu Hoden gesttirzt sind, liegen geblieben. Hier zieht
'i \\s wird für iÜps*' iin«l die fi>It^otnl»'ii Anjj.ilK-n auf den fr:-lon Bericlil
ül)t!r tlip .\usural>aiit;<'ii in Tîirqiiiniiol \ er« losrn. iWr im H. Jalii lMiclic der (ics<-ll-
tichafl, 412 IL, sieht. EiniKcs wirii an dicsvr Slvll«; nactigeliolt. ilio beulen
nftrhstcn Bemeriiuiigen.
•) Tsf. III, m
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— 152 —
sieh aiu-h ein nieflridcr Muucrrcsl an einer Seite de^ Estrichs entbmiE.
Das ist leider wenig und kaum genng, um m entscheiden, ob m
Tempel oder sonst ein öffentliches Geb&ude dort seinen Platz gehabt hat.
Auch die Fortsetzung der Arbeit bei jener Kammer hatte kfin
anderes Ergebnis. Durch den Ausgang nn Westen fiUirte eine StoTe
lünab in einen andormi, Tiel kleineren Raum ohne Ziegelestricli« diesen
trennte von oinoin pleichen der niedrige Ansatz einer QuennaiK-r. jk^
deckt mit zwei langen Platten aus Vogesrnsruidstoin. Von den iihiijfpn
Teilrrj des Hau.se.^ war nielits stellen pclilicljen. .lenen Kest nmsralM'ii
rinu'^ Seluiltmassen von |)n«'ltzieü( lii und >î:uiprsteinen. unter denen
ftcilirli manches Stuck ;nis itllcr /rit. da- wert schien, het rächtet (»Icr
autbewahrt zu werden, licruup.jic.suc ht wurde, z. H. eine kleine inai-
monie Keibetafel, die ganz das Aus^clieu eines uiudemen Bri^be-
schwereri hat*), zwei StQcke einer vierkantigen Marmorleiste, dèt
untere Stein einer Handmühle, ein «semer Reifen von etwa 70 4<fn
Durchmesser, Spitzen imd Stangen eines Gitters aus Eisen und eine
Anzahl römischer wie auch gallischer Mänzen. Und waren es nm
Reste von Hausgeräten, der liand eines kupfernen Kessel.«*, die .Sliale
einer Wage, Scherben eines Fenster- oder Trinkglases, einer Ainpliora
oder eines tlefässes aus saniischeni Tlion. ein Stück vcnirhpifeleii
Hirschhornes oder Tier- tnid Mcnsrlifiikiioi-Iien imI(m- Siinke eines
verkohllcii ISalkeii-. es lif,s> -irli dudi niaiH lie- ilai-aii-- <rldlr--rti: Das
HaiLs, die Stahungt'n uml Wirlschall.-^gcbaude waren eui l^aub der
Flaimnen geworden, Tiere und Menschen waren mit verbrannt. Es war
ein ansehnlicher Viehbestand vorbanden gewesen, zur Hauseinrichlung
hatten Gegenstände getiört, <tie nicht jeder besass, also eine gewisse
Wohlhabenheit wird dem Hausherrn zugesprochen werden mOsseii.
Aber es war auch festgestellt, das« die Zerslönu»}? an diesef Stelle
Hihon sokhe Fortsehritle gemacht hatte, dass eine AufkUlning im
einzelnen sich nicht mehr erwarten Hess.
Dagegen dürft«' eine aiidcic Gelegenheit ni< lil unbenutzt vorüber-
jï«*hen. Das Wassel* des Linderweihers war seit fininn liaihcn
Jahre abgelass<Mi, die Krnte war beendel uîid die weni^eti Wueiieit
bis zu seiner imik n Siainiii/ konnten vielleicht geniigen, um den
h>lrassen/uti un U cibcr aul/.utinden. Dass es gliickte, ist scliou ol)eii
hervorgehoben. Aber die Ausgrabung<ni bracliien noch einen anderen
Erfolg. Dicht neben der Strasse stiess man an verschiedenen Stellen
I; Jnlirbuch der des. f. toÜv. UeMJi. und AllertomBk. IV, 191. lldTiiSBiu Vi*
KleiaallerlQiner etc.
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— 153 —
auf Mauern. ?.. B. v. ir df-r !n>i«»l î,iilV»iif' und ge^eniibf'r am VWv der
lialbin.set, t'b»Mi>o im (isUi* In n Arme zu beififu Seilen der Sttü-sc.
Die Kiirzc der Zeit erlaublr mu an eiuer Stelle ihnen na« h/.u|ftli«n.
Hier wurden die Grundmaaem eines 41 m langen und 13'/8 in breiten
(iebftudes freigeleg:t, da.« in sechs RStune geteilt war. Mag dtesefs nun
oin Wohnhaus oder ein Speicher gewesen sein, mit seiner Auffindung
war bewiesen, das» die alte Stadt nicht nur die Halbinsel bedeckt,
sondern sich weiter ausjjebreitel hatte, als <'s jetzt der Wasserstand
«'rlaulit it wiirde, dass also in römiseher Zeit der Weiher, wenn er
tiberhanpl bestand, doch nicht so ausjiedehnt war w'w heute.
Eine zwoilc nicht \veni«rer wichti'^'c Fnc/c liaftc eine Antwort bis-
her ni<lit grliiniliii Tarquinpol ist rniji- von cim m Wall umgeben,
auf flen s<'hun mt liiiniil-^ hat Hezufr jjenummcii werden tnüsseti. Kr
hat i'lwa 1100 \\\ l'mlun^i. De Ui Sauvajiere hatte Llui ftu" ein Fünl-
eek erkUirl, Boaulieii ftlr ein unregelmSi^sigPH Sechseck mit sehr stumpfen
Winkeln, gross genug um mindestens fiOOO Legionssoldaten mit ihren
Hilfstruppen Raum zu geben, auch (Jlalmel hatte ein römisches Lager
in dm Platz gössen imd damit eine Meinung ausgesprochen, die beute
niK'h am 1ei<-htes(en Glauben findet^).
Wie sollt«' man «'s sich aber denken V War da.'^ romi.si he Lajîcr
»1er älteste Teil und allmählich .Mittel|>unkt einer Ansiedelung, ein«'r
Sta<ll ;feword<Mi, odei' war die trallische Niederlassmiif das rrsprünjt-
liche und hatte die yiali'ii i uni-rln Sladt .-^paler vorUberjîtïhemJ oder
dauernd militäris< he Besal/uiiji eriiahenV
War (las erstere der Kall, ïîo uutfüste .sich «his regelmässige Vier-
e(*k des l^agers noch irgendwie feststellen lassen. Was sich jetzt dem
Aug« als Wall 7^igt, entspricht dieser Fonn nicht, es ist eher ein
Vieleck mit sehr nnglei<;hen Seiteîi und Winkeln. Im Norden hat sich
in einer geraden Linie von 200 m die steile Böschun<f um deutlichsten
<'rhalten. In dem anstossendeu breiten Wiesenslrich lässt sich no<*h
der 'alte (îralnTi ci keimen. Einen rechten Winkel jriebt es aber an
keiner Stelle, höchstens im Nordwesten. Da.ss ^\v<v I fUNvallung den
Uej<l eines Römerlajrers bil«lcn sollte, das ist eirila* Ii ( turnt Vfjrlii-h.
In seinem Innern aber hii'nt der Wall iiiti - Mauci wi tk. An
einer Stelle, jtviiau 20 m siidlich vom Kirchturm, la^ rui kleiner Teil
offen, den man kurz verlier als Steinbruch benutzt hatte. Hier wurde
der Erdboden abgetragen und es kam der Rest eines Voll türm es
'/ De la ï>uuviigère; S. 2U4; lU-auli«Mi i, H uiui %\: lluiiitet. Nutu-e U, 656,
Aach nseh Benoit, M(>m. lorr. XV, 10 war De<'enipagi une station militaire im-
portaale. MsMon, Joom. lorr. I, M nennt es ijeradezu »castritm romain*.
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zum Vorschein, dcstipn innere Seite iti ilei lUAtv von fast 3 m im-h
trni cThalleti isl. Der jïanze liau i ulilt- aul jrrossen Oiiaflern von rotem •
V i»^c:^on:s£Ui(lsteiü, die leider bis auf einen Kckstein beseitigt sind. Auf
ihnen erhob sich ein Viœck und auf diesem dn Rondturm'). Die Sleoip
stammen ausAvrioourt, m sind mit dem Mörtel und kleinen Ziefielsttk'kra
fent zusammengewachiien. Die Aussensleine sind glatt behanen und .«w
sind en gewesen, aus denen dié Franken jene drei eigentOmlichen Sfiiff
herpestelll haben. Dieser Turm stammt vermutiioh aus spät i r,inischerZ6il.
er ist keinenfalls lieslandteil eines alt riinii sehen Lagers - .
Kino Mauer, <lie difsen Turin mit andereti zu beirîeii Sriiee vor-
liiiiHleu halte, liess sieh nieht linden, alles isl bis dicht an die miieieii
l>ken des Turmes aljjicbrtnlien. .\uf)\ liier ist alsfi der Zerslörungs-
grad ein solcher, dass die XachtrialMui^en allein Klarheit nicht bringen
konnten. AUei« Bauern aber haben mir noch fünf andere Plftl»* be-
zeichnet, auf denen Türme gleicher Art entweder, wie sie behaupten
gesdien zu haben, zur Gewinnung von Steinen mit Pulver in die TjoII
gesprengt sind oder, wenn auch in Trümmern, heute noch Meben.
Von diesen Plätzen liegen zwei im Abstände von reichlich 60 m vim
einander und von dem freigelegten westlich vom Südeingange
Dorfes, drei (»sllich in nicht ganz 40 m Abstand. Die Bauern erinnern
sich nicht, in den andeien 'IVilen flcs Widle'- je etwas dernriijrrs be-
fuerkt zu haben. Dainil stelil in V\ ifleispruch Heauiieus Angab* , itacli
«ier in der Nordwestecke des Walles die Fundamente dreier Tiinnc
noch vorhanden ?.ein niu.-^slt ii, von denen zwei zu Seilen eines .Sladl-
tbores — er meinte mit Unrecht des einzigen —, der dritte, Htarkere.
etwas weiter rechts sich eriioben hätten.
Es erschien jedenfalls notwendig, den Wall noch an anderen Stellen zu
durchstellen, um festzustellen, ob dieBefestigung wirklidi eine onn^eicfaeflci.
Im fferbst dieses Jahres ist der Versiii Ii im Osten gemacht, an
dem Wege, den die Kinheiinisehen «chemin des Halleux » nennen, in den
schmalen Obstgärten ties Aekerers ( ■.ollin, des l^ür^rermeisters t^henel
und in dem südlieh rui^tos-enden Grundstück des S-hmiedes HIais«'.
Widireiu] man hiet iiul ilie l i -tiaitf-innMev o»ler einen Kestiings-
lurm zu slossen holTle, trul mau ^au/. unci uurlcler W<Mse auf eiu
grosses und im Vergleich zu den sonstigen Tarquinpoler Kj'l'ahnmg«»
gut erhaltenes römisches Wohnhaus*).
'( n.iH Viert'ck inissit an di-r orlijitU'npn mneri-n S<m(« 7,46. der ronde TmI
hat i.'mcn Halbmesser v«in .ö,5ü. iTnf. II. 8.i
*) Buaalieu I, 23 setzt mit dem ö. iahrhundcrl livn Feslunfabcu wohi xu
spät an.
») Tafel Ii, i.
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— 165 -
Hör KslrichlMxii'ii der /iiniin r lic^'t - 2'/? ni tinter (Ipc Ohor-
fliichc «U's Wallen. Vum- ZinniH'i' >iinl bi.-^ ji t/t in ilueiii l inlaiitï iest-
jX('?<t('llt uikI firiis.slenleils l'reipeleiit. Dio MaiiiTn .stehen l—P/a lu
hofli über dem Fussboden, sie führen nach Norden wcâlwr, im Süden
und Osten 9Înd sie abgebrochen. Kine vom Wege • des Halletix » an
d4 m weil nach Nordosten verfolgte Maner schloss die Wohnung von
der Strasse ab. Die Strasse, die wie die Mauer jenen Weg schrftg
diirchsdineidet} ein 25 cm starker Danim aus kleinen und tnittel^rrossen
Steinen, liegt einen Meter hdher als der Estrich und zieht sieh un-
milti'lbar an der Maner entlanii. Zwischen dieser Anssenniauer ^uv\
iUm\ WofMirfhunen bf>1iiKiot <ir'li ein (Inu'^r, der nach Siidfn îilhiiîililii-U
hifiUT vvir'i, Ans ilnn liilut keiuf 'rinn' in die anslo-tiidcii ZiiDiiirr.
Kill /Weiler (îîitiû. ilnn < rsfen parallel, Irennl <irei der aurg<'(it'«;klt'n
Zmuiier von ein^'c lit ilir anderer. Auri beiden Gänjien jielangte man
in nünllielier Riehtun^ ui >|irün^lieh in einen grossen, no<'ii nicht unter-
suchten Raum, vemiiitlich einen Hof, aber dte Ausgänge sind spftler
zugemauert
Das griisste Zimmer ist V!t ni breit und fast 10 ni lang. Neben
ihm nac h dem Hofe zu liegen zwei Zimmer, von denen das kleinere
fin Dnrchjrangszimmer mit einem .Ausirantr an jeder Seile war. Es
ölTnele sich in den (lantr. iti den Hof. in das zweite und in «las «rrosse
Ztmtncf Alis doin letzten lidircii an der enl^rciifn^feselzlen siidliehen
Seile zwei schmale Aus<;än^e idjcr zweishiligc i reppen aus Zief?el-
stcmcn lunab in zwei liaume nnt jïestampftem I.ehndnssboden. Wenij^e
Meter weiter liören die Mauern auf. Der Vater des jetzigen Besitzers hai
den Garten bis dabin durchgegraben luid die Steine iieraiisgesuchl, alles
nbrige ist dabei zerschlagen. Auf der anderen Seite des (langes ist
er mil ««einer zerstörenden Arbeit bis in die gleiche Höhe vorgtwlrungen.
Die südöstliche Ecke des hier liegenden vierten Zimmers fehlt scthnn, aber
es ist von ihm gerade noch ueinijr rorhanden, um seine Masse, etwas
Uber 4 m im (ieviert, zu In^stimmen.
Das t:i"><-t Zinuner und diese« vierte lie«sen .«ich heizen. Die
H e i z V o I 1 i I Ii hl 11 i^e ?i der ftön« i \\;in'n in den kalten (îejrenden im
Norden <lci Alpcii anders als iti li;ilit'ii, aber auch ?an/ ander.'*, als
wir sie Irulicr gewohnt waren. Mit Zentral- und Ijuliltei/unti sind wir
ihnen allerdings wieder näher gekommen. Die Horner hatten nftmlicli
die Ofen draussen imd erwfirmten die Luft im Zimmer mittelbar, in>
dem sie die Ofenhitze durch Hohlräume unter dem Fi»sboden und
hinter den W&nden entfamg leiteten. Zu dem Zweck konnten sie na-
IQrlich nicht wie wir Dielen aus Holz verwenden, in den HSusem der
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— 156 —
VüiiR'hnion pflei^loii w oiniije ZiniuuT mit Mü.'^aikfus<b(Kleii geschniüt kl
zn HPin, das Gewôluiliche aber vrar ein Ziegelestrich, der vregen des
Holilmiiinei$ darunter voh Pfeilern gestiktzt werden mnsste. In dem
Tçrqiiinpoler Hause waren diette aus acht bis« zehn kleinen viereckigen
Ziegelsteinen, 34 cm von einander entfernt, auf dem unteren Estricb
anfjî<'l)au(. Auf jedem IMViU'r lag ein g^ö^:sf'^e^ Ziejrel. auf jo vier
à*l'eilern eine «ianz grasse Pia lie von 48 cm im (ieviert. Dies*« olxTste
f«it.'o von Zipuf'l" schloss den f^jlilraum vollsländi«^ ab un«i trujr zn-
,jl<'ii li ili ii (il)t ii it Zif|î«'l(vslr!ch. <]vr aus zwoi 7 cm starken Scliirlilon.
l iiiri wi i^-cn iiihl nun iViIücIh'h, licsland. Diesen jranz ans /ie<:plii
liei}îe^lelll» ii liuliljaum, «iewiihnlicli mit einem jirieeliisrlicn \Vf»rt Hypo-
kau8t genannt, dun-hdrang die toih Ofen kommende Glut, um nach
Erwärmung des Fussbodens einen Abzug durf*h röhrenartige Gänge
hinter den Wünden nach oben zu linden. Hierbei kamen in den nörd-
lichen Gebenden eigentümliche vierkantige Hohlziegel (tubuli) zur Ver-
wendung. Ihre vier Langseit en haben dünne Wände, die beiden kleinen
Seiten obfn und untfn sind offen. Waren nun diette Zi^el zwischen
Aluuer nnil Wand zu Höbren auljresfbicbtet, so zojj dunb sie wir
dnrrli einen Si-ftornstein die bei-:^e Ijift naeh oIhmi ;ifi. Vie|(^ f'oilieii
konni^-u sirli n< |ini»;inand^'r «'ilit hen, oft di<' pan/r W aini . 'itliinj:-
Dmeli kleine viti»» kifre Liteber, die sieb in der Mitlt d»r sriiiiialeti
.Seilenwände belinden, jjab dami flie eine der anderen Ueihe Waruu-
ab. In Tar(iuinpol wurden durch Je vier solcher Reihen nur die
Ecken der beiden Zimmer erwftrmt. In drei Ecken hatten noch 16 Hohl-
zi^ei, je vier Übereinander, ihren alten Platz behauptet. Von den
vier Reihen standen nur die beiden inneren in 'der Ecke Melbsl mit
dem geheizten Kaum unter dem Kstrieh in unnn'tlelhaier Verbiudiuv«
nur si«' waren wie dieser von Kuss j^eschwärzt, aber tlureh die kleinen
Seileniöeher lîelaujite die warme Luit auch in die äusseren l{eilien, (ii»'
also niehl wie die minieren /njrlei' h für den Abznjr. sondern nur Inr
die Krwiinnung dienten. Kbcnsu wie die Wand wurde hier au< h der
Kstrit h vu'der ganz noch gleielnnässijr erwärmt. Die Mitti« des ;irosseii
Zimmers bt gar nicht unterpfeilert, ?;ie liegt auf Sehult luid Lehm, die
sndliche Seite durdusieht nur ein Kanal und audi den Hohlraum teilen
Quermauem in mehrere Abteilungen. Die Luft im Zimmer war abo
nicht überall gleich. War ee auf der einen Seile zu warm geworden,
so konnte man sich auf die andere znri'iek>dehen.
Derartijîe Ileizvorkehruntren sind srhon an anderen Orten, be-
:<onders oft in Villen, aufgefunden und auch dun-b Abbildiin;ien ver-
andchaulieht. in Xarquinpol liegen »ie zur Zeil offen, es bietet iMi
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I
— 157 —
Uuie» daher eine luqucme fielejîenheil, sie selbst zu be!>ichügeii luul
zu iint(Ȋncheii. Der Estrich ist niif der Westi^ile nicht mehr vor-
handen, die eingestürzte Wand hat ihn bis zu einer Qiiermauer zer-
schlagen, aber nber ÖO Pfeiler, einige noch mit allen Ziegeln aufein-
ander, rand hier freigelegt. An der gegenüberliegenden Seite ist der
obere Fiissbndeii ihh Ii jrni erhiilteii. Man kann in den Hohlraum hin-
einsehen und die rordensten I Teiler erkennen. Ahnlirh verhfill e;: mch
bei «lein kleineren Zimmer auf der anderen Seite des (iaiiiies.
nie Ofr-n -iitfl rinil) m<'h\ nitf^odcckt, sie werden in dfin (Isni'/c
/.w IX In n iM itlrii /aniitieiri /u sui-hen st'in. Kine von Zickeln uiuraluntj'
Maut liUtiiuitjd. dun h die in den Kaum unter dem kleineren Ziiniuer
die wanne Lufl eiii}>eltihrl werderj kuiuite, isl gefunden.
Wie :<ehr die Bewohner des llause» besorgt waren, sieh gegen
die Kälte zu sdiûtzen, iftsst sich ganz deutlich an einem Umbau er-
kennen, der mil dem Hause vorgenommen ist. Dass die beiden Gänge
an der Nordseite später zngemaueii sind, ist schon gesagt. Die Ab-
schlussmauer des einen bildeten zwei Wände aus Zi^elateinen, die
mit Schult ausgefüllt und nut Stu< k verput/t waren, die andere ist
re^relrecht aus Kalksleinen aufjjeführt. Dieht neben der letzteren ist in
•.'h'icher Woiso oiiH' driltf' Thiir, dif^ -ifli nrnh Norden in flon Hof
öffnete, nachtrajrli* !» zugemauert, und nocli an einer vierten Steile iun<l
sich eine solche Zwischenmauer. Noch deutlirhere Spuren des l'm-
biiues zeijïlen sieh in den beiden Zimmern mit Heizvorrithlung. In
dem grossen ist diese durch einen Kanal erweitert wordeJi, der in die
SQdostecke fuhrt. Das ergiebt sich mit Sicherheit daraus, dass die
vier Hohlziegelreihen dieser Ecke nicht wie sonst an die rohe Mauer,
sondern an den bunten Stuck, ^r die Wund des Zimmer? iichmückt,
angelehnt sind. Hier stand also aidänjflicli kein solcher Schornslein.
Iii dem kleinen Ziinmer aber ist die Veränderung am auffallendsten.
Es irehl nämlich der farbijre Stuck hinal» I i- niif den unteren Estrich
und — w;h »|pr sicherste Heweis ist — ei liii'lcf -irli ;ui <\i-r ni'ird-
lichen \\ ;i!til aii< Ii da, wo sie von der i-echtwiakcli^ ali.^^^*.-^^»■lnlel) (»sl-
lichen Muuci i^cdeekt ist, und «jinjf über diese hinaus. Dies isl also
eine später hineingebaule Quermauer, uns tünem grosseren rechteckigen
Zimmer sind zw« kleinere quadratische gemacht worden und das
eine von ihnen hat eine Heizvorrichtung erhalten.
Der erwähnte Stuck findet sich in allen Zimmern. Er ist bis
zu 10 cm stark und besteht aus inmier feiner werdenden Schiebten,
von denen die frröbstp auf die Mauer «jestrichen und die feinste, eine
reine Gipss<chicht, in nassem Zustande mil Wasserfarben bemalt i.Hl.
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Mb ist also Krest oinaleret \vi<^ in F^<niijM>ji. Den uiihTcn Teil dei Waud
nitntnt ein weinser oder miw oder gelber Sockel ein, der durch wok-
rechte Streifen gegliedert wird. Darüber war die Wand in Felder gf-
teilt, fleren Mitte vielleieht ein kleines Bild »elmittiikle. Die ÄbwK-hüelonst
in der Zeichnung und die Manniidftltigkeit der Farben hat ftlr UDüemi
(M'scliiiiack etwas Annalli^cs. So tilciciit in dein kleinen Zimmer keior
Keke der anderen, kein Fol»! dem anderen, und alle Karben koiniiiHi
vor, aneh in verschiedenen Tonen, mil Ausnalnne von Srhwarz. Di«'
KarVu'n ludten -iffi in der leiK lilen Kide irnt tr<'lisiHen. ihren (llan/. alw
leider verloi-en, sobald Sonne and Lnft den Stuck anstrockiiolen. .An
i'inigen Slellen sass dieser noch mehrere Meier lanjr nnd einen NfHn
hoeU über dem Fuîisbuden fest uii der Mauer, und zwiu' iiiilil nur iu
den vier be»pr<M!henen Zininieru, sondeni aiK^i an den Wänden jpu-
Heitü den mittleren (langen und in besonders itroMoen StQekni ao der
fireigelegten langen Wand des Hofrauines. Aber auch von der Malnri
auf den eingestürzten oberen Wandteilen haben viele mehr oder weniger
kleine Slncke ans dem Selndl der Mauern durch Wejrräumen der
hSteine und »inn h vorsichtiges Abkratzen jsereltet worden können. Sir
jreb(Mi, wie die lleihe di i vorliejjenden in natiirlielier (innsc lier^'*^
sfc!lf(»n Abbildunj^en lluien zei;ïen winl. ein sein Initilos iiild. Ks ?iii(l
nullit Jünger einer höheren Ktnisf "'-« n. 'Ii«' liiti th;iti;^ wm-n.
Schablonenmassijr, rasch und llnclili^ .-.tnd die Linien und Tiaïklc, div
Hogen und Vierecke, die HUilter nnd üruamente hiujteworfeii. Dt*
Dreiblatt ixt in schmalen, die PeMer umgebenden Streifen viel zur
Anwendung gekommen, bald rot, bald grOn, bald gelb. Immer erkennt
man deutlieh, wie der Maler zuerst das mittlere, dann das linke und
zuletzt das rechte Blatt mit eiligem Pinselstrieh aufgesetzt liai. In dem
^'rossïMi Zimmer ist in citent innlieheni (lemisch Kot mit (Iriui in spitzen
Winkeln und Blau mit (leib in aul- nnd abwojïenden lländeni ver-
wendof worden, abj'r die klein«M) Hnicli-ttii kf* criiifV/hclioir nicht liii'
llei-stclliiii;i «»ines «iritsseren Feldes. Am wnnii-i^'n bunt scheint da»
reehlecki|£i' /.imiiK'r daneben ans<reslatlet ijc\vc>cn zu .»ein, es /eii-'t
grauen l'nteijiiund nul sciunalen gelben nnd grimen Streifen. Dem
weissen Kalkbewurf der Gänge ist durch rote Killen in der Fomi rnw4-
ni&sslg bebaucner Steine ein einfacher Schmuck gegeben.
An der Mauer des grossen Kaumes entlang ist quer durch den
Wall nach dem Wai*Her zu weiter gegraben worden. Sie endigt nnt
einem Thor, dessen Schwelle z^ei mächtige» rote Sandsleinplalten
bilden. Von dem vorderen Pfosten steht noch der imterste Stein iinl^
semem Platz, der andere Pfosten ist bis auf einige Splitter fgm ve^
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— 1Ô9 —
sthwuiuleii M. Wir Ih linden uns hier nahe un der äusseren Höschunir
des Walles in deiu eingestürzten Schutt des Hauses, 25 ni vom See
entfernt, 3 in übei- seinem Wasserspiegel.
Wie ist das Hatts unter diesen Wall gekommen, wer*
bat es zerstört? Brandspuren xeigten sidi überall, Hoisskohle in grossen
Stücken, zersprungenes und gekrümmtes Fensterglas, berusste Wftnde,
geschwärzte Steine imd Dachziegel waren sichere Anzeichen dafßr, dass
Feuer bei der Zerstörung OTlty[«>wirkt halte. Aber es sin«! rncht wie
auf den anderen Anstirahnngsplätzen Teile mit verbrannter (Jeräte «re-
ftindon. Ausst^r Näiteln. die in den Halkt-ii und in» OH^Ite '/fressen
lialK'ti. i,~t ptn verbo<r(^ner GrilTel aus gelblichem lîrz Kin/iuc
wt'^en, was dvr S< hntt herausgegeben hat; kein W< t k/.<ii;i, keine
Münze, nielil einmal eine Tt)pfscherbe ist unter den Trümmern lier-
vorgczogen. Gründlich also ist dm Haus vor seiner gftnzlichen Zer-
störong ausgeräumt worden. So plündert kein Feind. Er mordet,
brennt und raubt, aber was (Hr ihn wertlos »t; was er in seiner Wut
jsersehlagen hat, lässt er zurück, Bruchstücke und Scherben nimmt er
nicht mit sich. Nur der eigene Bewohner kann das Haus ausgeräumt
iiaben. der vor der Vernichtung schlitzen wollte, was er forttrug. Erst
nachdem das geschehen, sind die Mauern eingestürzt. Die Slfiru'. »u>c!i
br>d(>ckt fnit dem bunif'n Stu< k. Ingen so, wie sie im Sturz zu Hoden
gc-i-lilriiiirri Hilf! iiberciiiaadcrgeschoben waren. \'ni tins bat «Uesen
Schult uii laaiid dtnvliw iilill. Die Mauern sind ubci niclit liem Erd-
boden glei(;hgemuchl. man hat sie bis zu einer besliuimten Höhe stehen
lassen, um sie als Kern für einen darüber zu errichtenden W^all zu
verwenden. Zwischen dem Brand des Hauses und der Erricbtimg
dieses Walles sind nicht Jahrhunderte verstrichen, in denen Wind und
Wetter ihr Spiel hätten zwischen den öden Wänden treiben kotmen.
Denn die Fmlx ii der Wandmaleiei waren noch ziemlich frisch, nicht
lange sind sie dem Kinflus.s .In Witterung ausgesetzt gewesen. Die
den Wall errichtofpn. waren Am» nicht gajiz andere !\!rns( hçti, al- die
das Haus bewohnten. Waren diese« Römer, so waren jenes nicht
'i Dil" Kri'issPfp der m-hr hiöcklig -rcwordtMien Sandsleinplallcn ini--<t IM ( tu
in lîof Länge. HOV't in der Itreilo und 2n in der llt'die, die andere ist 59 cm lan^'.
Nacii der äusseren Seite iiin liaben beide Platten einen Streifen, der um 2 cm
die Flflclw d«a Steines Oberrngt und llVi cm breit ist, tat ihn scbliesst sich ein
ebiMis.» breiter aljer 10 cm niedrigerer Absatz. Der unterste Stein des I*fi»stens
reicht nur bis an diesen iuissereii Al>satz, er ist ♦»! cm breit, 30 lanj», 82 liorli,
nach der inneren Seile greift die anslossende (iO cm breite Mauer um 5 cm über.
In unmittelbarer Nftke wnrde eine grosse eiserne Ktunmer gefunden, die irgend-
wie bei dem Thflrversctüuss gedient zu haben scheint.
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— 160 —
Franken. Zur röniiM>heii Zeit haben miiitfirische Befehlshaber oder
die eigenen städlisehen Behörden die Anordming getroffen, dasn diewr
Srhiii/wall iuiltrcworfcii w^td«». Wo« der ßefef^tigungslinie im Wege
»fand, wurde riicksichlslus dei- Vorniclitmij; preis«rej;ebeu. E« inag na«li
oii)('iii feiiidlif lieii Aii*rrilf. der mit der Einüselicnnitr neccmpajris ondijrte. «Ici
Entschliis^ <rf.f'a>.yt -;(«in. den Ort in kleinfneiii rmtan<re wieder înifTrnhnnr'n
Mim jrab dir zu w cit miil /u tid lir^ieiiiieii Sladlleile. die jetzt derSm- Ucdci kt.
auf und hej^chiiuikle si< h aul det» siidlielieii Teil der lienti«^en Halbinsel.
Noch ein anderer Umstand Lsl wichtig. Der W all über dem
Hause Ist in grasser Eile aufgescbiUtet worden. Das beweist die rest-
lose Verwendung Ton Werksteinen, Schwellen und SftulenstQcken.
Unter ihnen fand sich audi die abgesprengte Seite eines grossen Ka>
|Ht&ls, das genau dem Weihbecken in Oberlinder entspricht und damil
deaaen Herkunft an» Tarquinpol sichert*). Diese Steine müssen mit
•i Das Weilibeclcen in Oberlinder ist im Journal lorr. I, 18f>3. 96. AWt
Taf.. 1, ?, von ^laäüUD besprochun, Kraus hat es übersichen. Es steht, zur Zeit
unbenutzt, in der Kirche rechts vom Eii^ang. Rs ist ein Kapitftl, das drei Reihen
je arbl aufiectilsleliender und an der Spitze umgcbojjener Mlätter zeij;t, die von
der figentlichen Akantbusform sclioii selir altweictien. Die weit vorsprinjrendeii
Teile sind meist abgcstussen, im übrigen aber hat sich der Kalkslem von Tiucry
gut gehalten. Das KapitKl hat in seinem jetzigen Znslande oben einen Dnrrb-
üK'sser von 91 cm. der Hals der glatten Säule einen solchen von tU> cm; der
tranze Stein ist 95' » cm hoch, davon koimncn auf das Kapital T'i' f. auf Itm^c
und Hals 21) ( in. Das im Wall aus^egrab«'nf Muck ist etwa nur der vierte
Teil, zeigt aber alle drei lilfltlerreiben. Daneben sind auch einige ziemlich groue
Stttcke des Sftulenfichaftes und kleinere des Kapitals •sertin l« ti. ahgesprungene
Teile der vorrajrenden ni illcrspitzen. Vtil. S. Iii0*i. Taf. III, 10.'
Was öunsl an Steinen im Walle lag. könnte aus dem llaui>e selbst stammen.
Die Saulentrommeln sind vielleicht dem grossen Hofraum entnommen. Der ver^
schiedene Durchmesser liisst auf zwei Säulenreihen übercinandiK achliesseo- Eine
Sandsleinschwelle fehlt in der Tt iir zwischen dem kleinen und trrossen Zimmer,
die Schwellen aus Ziegelstein sind an ihrem IMalz verblieben. So liegt eiuZiegi l
von 62 cm im Geviert in der Milte des Eingangs aas dem Hof in das kMne
Zimmer. Zic^H»! um iU-m grossen Zimmer aber scheinen von ihrem Platz eniferni
und zu einer reuer-stelle v^rwendt'l /tisein, die vielleicht w ;"i1ir>'nd fier Aiifschülluni
des Walles zur vorübergeiiend<!n lienutzung in dem grauen Zimmer eingerichtet
wurde. Vier Ziegel von 98 cm im Geviert sind nimlicli an der einen :>chmal-
wan<i neben der Thür auf den Kslrich gelegt. Auf diesem Viereck erhob skh
.">0 cm hoch ein Ziegelaufsatz mit zwei vorstehenden Fi kt n innen alisteranilet
und von Hau« h geschwärzt. Lange i:,! diese einfaciie Keuerstelle nicht benutzt,
denn die Wand darQber zeigt ihre «^rauc Farbe ohne jeden Rass. Der Aufsatz
ist aus Ziegeln gebaut, die 22 cm lang und 12 breit sind. Ziegel genau derselben
Form und (irösse schhessrn den Heizraum unter dem grossen Ziirnrter rnc Ii den
Wänden zu ab. Diu anderen vier Ziegel eutsprei'b«a den Platten, die zunaclu4
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«lein S<-hMtl in »It'ii Oauiin «rebraclit soin, tun ihm ^trOssere Festigkeit
■/M ?f'hfn. Abel" sie liegen hier und fh\ /crsfront : wie sie fjeraiige-
schieppt waren, so wurden sie auch InDcingeworlcii. von zwer-knifisei'^ror
Vertpilnn«r ist nichts /u merket). \m zwei Sjiiilcnli oniniclii inuciien
inerkwünligerweise eine Aiisuahinc, iiujcii liut man einen beslimmfen
Fktz angewiesen. Die eine «ierselben mit einem Diirehnie^ser von
54 oni steht nflinlich lotrecht auf der Mauer des lileinen Zimmers
Qlier einer diSnnen Ziegelmehlschicht, die den Schutt an jener Stelle
irleichtnftsitig bedeckt, die zweite mit einem Durchmeäsfer von 40 cm
Acht einen Met<>r davon entfernt. Auf die5;e Sftolentrommeln stie»»
man beim Anfang der Arbeit zu allererst und zwar schon 25 cm unter
der Rasenfläche des Obstgartens. Unmittelbar neben ihnen erhebt sich,
so scheint es we?iig>feti<. der Rest eines Hnndturmes, dem als (inmd-
lage die iJingsmauern des (iaiigi > und der zwischen und an ihnen
aufgehäufte Schult gedient haben. Die Rundung, etwa 4 m lang er-
halten, zeigt dieselbe Kreislinie wie der Turm im Süden der Kin he,
aber sie ist lange nicht so feM gefiigi. Fünf bis sechs Lagen grosser
Kalksteine sind innen gar nicht, aussen mit schlechtem Mörtel gebun-
den. Dass diese Befestigung eilig hergestellt ist, daran Iftsst sich also
gewiss nicht zweifeln. Der G^ensatz ist gross, im Süden eine starke
Mauer mit gewaltigen TQrmen aus regelrecht behauenen Steinen, hier
nber einem niedergerisseneu Hause ein Wall aus Schutt und Säulen*
Irtimnii rn.
Kann die Eile, nut der der Wall aiilVrlalncfi ist. nur den fincn
(Trund geiiabl haben, dass die Fuiclit vor cmcr neuen Ki i( j:-<it'rahr
die Arbeit besclilcuuijilc, su lassen sich für diu Yerscbietlenlieil der
Befestigung auch verschiedene Erklärungen denken. Entweder war
man mit dem Mauerbau noch nicht fertig, als der Krieg wieder aus-
brach, und um sich vor einem plötzlichen Oberfall wenigstens einiger-
iiiasaen zu sdifltzen, vollendete man so rasch als möglich die Befestigung,
indem man einen Wall aufwarf, wo eigentlich eine Mauer beabsichtigt
war, oder es hat im Plan gelegen, man nuisste dem Süden den
stärksten Schutz geben, weil sich dort die schwächste Seile der Vcr-
leidiguntr befand. Hei «len leichtefi, wellenf<>rmigen Krhehunireu des
Hodens in diesem dciände ist der zweite Fall inw denkbar unter der
tiher den Pfeilern li<'};«'n. Die Zie'^4'l dicser l'feilei- messen l>ei einer Dicke von
4 cm 17^20 cm im Uevietl. «lie jçaiiy. |i,i-«ii>!jea l'laUea 48 cm. Zu den ^uer-
inauem sind Ziegel benutzt von 34 cm Lflnfp und 85 cm Breite. Auch die Maskp
der Hohlziegel möüen liier anKe;{el)en «erden: die Hn-ite iUt Selimalseite s<liw;inkl
zwischen H und lO'/t, die dur Hrcil^cite zwischen 17—29 cni, die llölte zwischen
2^—20 cua.
11
— 162 -
Voran«>-<'i/iiti«ï, «lass schon din R'iîner den W't'ilici ;i< ltildol itnH m't
M'UH'in W asser droi Soitpn von Dctcnipa^i gcgitii vinvn uiit-i uiirlcicü
Augrüf gcisicliert huln*ii. An difse Möglidikeit scUeinl weder Beaulieii
no{*h Anoelon gedacht m haben, für aiu^^chloiiflen halte ich fâe nn'bl.
Es 8pricht sogar ein auflkUender Umstand dafttr.
Die Römerstrasse macht nämlich in dem Seearme zwischen
dem Dorfe und der Insel LafoUe und ebenso in der öRtlichen Baeht
einen stumpfen, nach Norden geölTnelen Winkel. Warum V Hi kannt hA,
dass die Römer, wo es irgend mcigü^li war, trotz Bodeneihebungfii
und Senkungen iliNî Strassen în »erader I.inie zo<r(>n. Von der HöIm'
des Miililliarfhvnlde« boi dem P'orsthaus Hifit uinl auf der {ie|;eniib<T-
lir^ciMlcii Seite voll (ietJi Kande des Morsagwaldes übersif^hi tiiaii
l ari|uui()«»l und die lîan/e Tmjïebunj;. Der Strasse die gera*it- Hi» tiumj£
zu geben war hier da» Natürliebe, die K^hroalen Bachläut'e bildeten
kein Hindernis. Aber gerade an diesen befinden sich die Winkel War
nun das Wasser von den Römern zum Schutze von Deoempagi bi«
dahin gestaut, so musste es an dies^ tiefsten Stellen am weitesten
vordringen, und es musste also die Strasse, die im Süden den W«her
dammartior emschloss, bier jene Winkel bilden. Dann war für die neu
entstandene Halbinsel nur auf der einzigen zu Lande angreifbaren
Seite eine starke Maiir!* nütiir.
Dit'-i Aiuialune sel/l nutürlieb voraus, dass auch uu ih-m Welir
in .\it;d<;i ünder eine Vt'rteidiurung eingerichtet war. Sie uiiic an der
Stelle zu suehen, wo jetzt das feste Haus des Dr. Hailly slelil, das die
stémemen W appenschilder als alten herzoglich lothringischen Ban hin-
reichend kennzeichnen.
Ëine dritte Befestigung könnte auf dem Römerberg an-
genommen werden. Wenn nämlich je eine regelmässige rûniisc4ie
Truppe in dieser liegend stand, so halte sie dort ihr festes Lager.
In Decempagi ist bi» jetzt auch nicht das Geringste gefunden, was
iirif eine römische Besatzung in Her Stadl bin'/ewiesen hritle. Vor
dem vierten .Tain Iniiidert ist überhaui>l « inr \'( i Ictrunt? von Trupjwn
liierher ausist .^elilosM-n. Wohl Hesse es sich denken, dass nach dem
Verlust des Limes und der Hheingrenze in der neuen Verteidigiuigs-
linie Decempagi als Stützpunkt auf der Strasse nach Aigenloratnm
ausersehen worden ist. Nachgegraben hat man auf dem Rj^nerberg
noch nicht. Wo es geschehen mfteste, crgiebt »ich aus der Bodeii-
beschafTenheit von selbst. Die Höbe, die von den Leuten «chAlcau de
!>( IIIIII hl Ig» genannt wird, käme allein in Frage'). Von dem alten
*; B«auliea I, 26.
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— 168 —
Warftiirni, ilom jetzigen Kii' lilurm von Tarfjtiinpnl. fier mit 10 m über
dem \Va.s?^(T--i)if^'jp| jroiiaii auf fioîii höchsten l'imkte dci Halbinsel steht,
konnte nmu |je({üeni Zeiclien mit der Hcsal/.uiitz am Wehr nnd anf
den) Rümerberg wechseln. Zu friedliclit u ZeiUii mochte das ganze
Gelände zwischen den Höhen beackert werden, drohte aber der Krieg,
80 wurde das Weltr geschlosseD. Bis das Wasser dann die Stadt
erreichte, verging in trockenen Jahren eine geraume Zeit. In solcheni
Falte mag es notwendig «whienen sein, in Eile die Umwallung zu
rerlftngem
Doch betone ich ausdrü<;k1ich, das$ wir ims mit der Annahme,
schon die Römer liütten das Wasser bei Niederlinder gestaut, wieder
auf don srhwanken Roden 'gewagter Vermutunjrcn hc/phen haben. Die
Kuil-ctzuiiii der Ausjrml Minsen kann zu einciii ^'aii/. aiulficii Kr^clxiis
Jntiren, .mc kann freili« Ii anuli eine Restaligung biingen. \\ Ciui die
Vorau-ssetzung iiHiiilicb riclitig ist, so mnss sich im nächsten Jahre,
wenn der Weüier wieder ti-ockeji liegt, in dem Arme zwischen Liafoli«
und dem westlichen Ufer ein dritter Slrassenwinkel und es muss sich
etvras weiter nürdii<*Ji wenigstens eine Spur der älteren Strasse finden
lassen, die vor der Bildung des Weihers in gerader Linie durch den
Gmnd geführt hat").
Einiice sichere Ergebnisse sind aber auch durdi die bis»
herigen Ausgrabungen gewonnen. I>ecempagi ist eine gallische ^'ieder-
>i Einer su frülien liildiing dt'» Weihers widerspriclil nicht die mittel-
ailerliche Anlajic einer Soline zwisrlien Tarquinpol und üeriningen l>rc; VVi>hr
kann nach dem Unlejgange Deceiiipagiü zer^lürt sein, der Ikjden kann Julir-
hunderte Umg wieder als Ackerland gedient haben, bis aptter — za welcher Zeil
blielx.' nocti unheslittniil - das Wein wieder erneuert wurde. V(m der Salim-
handeH eine I'rkunde des Jahres 1344, die CahiuM, Nulice II, 554, im Auszujio
mitteilt. In ihr läsät sici» ein Herr l'ierre de Torviller vun dem Herzug die Kr-
lAobnis snr Anlage der erwihnten Saline erleilen. Cher diese « Saline ?on Decent-
pagi > hand<-It auch Ancelun, Hisloriqne de Texploitation do ael en Lorraine,
Mém. Acad. de Metz. IJX. KW f.
Eine ^Vnmerkun|( von Üe la >auviH5ère, 2iK5b, führt daraiii. das» der Weiher
auch in BpKterer Zeil nicht immer die Gestalt von hente gehabt hat. Ihm isl
versichert worden, es seien drei Weiher gewesen, aus ihnen sei einer gemacht,
d«mii die Unterhaltung dreier Diiinme j;espart würde.
*) Ual>et iül vielleicht Iteaulieu» Angabe zu verwerten, der im Westen vun
Tftrquinpol zwei Strassen qaer durch den Weiher zieht, von denen die eine,
weniger leicht zu erkennende, sich sehr s]iit/.winkli<! in der Richtung nach Dieuze
abzweigt. Da er seihst anhiebt, dass «it h i!;tf Spin , ii vi rheren, s(d>n!'l man den
liuden des Weiliers» vcrliiäst, äu ist »ehr unwahrscheinlich, dasü lue wirklich nacli
Üiense gefOhrt hat. In ihr ist vielleicht der Rest des alten Dammes zu erkennen.
BeauUen I, 87 «nd Tafel I, vgl. auch 1, 18 und II, 10.
11*
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— 164 —
la.s.-juiig gewe>-'('n. kf'in nmii'-rhc« Lagei-. Kiiic iiiilii;in'^<-ln' Bedculun;:
hat die Stadl t"t .-.l .-piit ci lialtm. Diese puUuiomi-rtii' Stadt halt«' einsi
t'iiu> vie! crriissere Ausitciiiiiing, al< die (în u/.t ii ii«>.- jetzigen l>nift>-
und die Was.^erfläche ringsum vemiulen lassen, aber »ic ist ciuiual,
nachdem der ("eind »ie erobert und niedenrebrannt hatte, in riel
kleinerem UmfanjK» wiederaufgebaut worden.
Unsicher aber bleibt vorläufig noch alles ander«. Eh IB^ shpJi
weder nagen, wann und vnc oft die Stadt verstört ist noch wer ^
zerstört hat. Ks -^ind <c\[ dem dritten .lahrhiuïdert so viel<' Kricirer^
xrhareii ifi das Land eiti>j!efallen und so viele Volker-täinnie iihei ila>-
H'll»e hinwfv/fbrfiiisl, dass kt itit n Zwock lint. ant" Frnnkf^n oJ»'!
Alemannen, ant Vand;d*»ii oder lluiinrn /u laii n. I^a die iieihc <lt'i-
i'ömisclieii Miin/en nul dem Anlanj: dt'.-- lunltm .iain liinidertî* abzii-
srhliesseii scheint, so liejit es freilich am näciislen. in diese Zeil tlni-
jenigen Angriiï zu verlegen, der den endgiiltigen Untergang der Stadt
zur Folge gehabt liat. Ob dann Jahrhunderte auf eine wüste Stfttte
gebildet oder ob schon bald einige Franken hinter dem alten Wall
Sdiutz fQr eine neue Niederlassiuig gesucht haben, this bleibt in Dunkfl
gehiilll. aber eine 8tadt hat sich auf den Trikmmem ni< lit wieder
erholx'n. AufTallrmi \>\. da-s so wenige merovingi9<'Iie Mfiiusen in
dicöer Gegend gefunden werden, ich habe erst eine einzige geselion.
Genügende Aufklärung fehlt ferner iiber die .\iH<l»'hnung der ur-l<n
Stadl, über itn-e Hel'esligunif, (d» sie idicrhaupl emc solch»' lialle'iuini
oh diese ehvu bis an die iJachlänIc vorgescholK'n war. \ dllstäiuligi'
l'nklurheit lu'rr.scbl weiter über die hiinteilung der .Stadl, iiber dii»
Richtung der Slrasi<en, Uber Zalil, Umfang und Art der öfTentliolien
(lebSude, der Tempel, der Wohnungen, kurz fast iiber alles.
Die Gesellschaft liat also noch ein weites Feld fQr ihre Tätig-
keit vor sieh. î5obald im Weiher gegraben werden kann, wird
sidi darum handeln., die verschiedenen S I r a sscnzftge fe.stzu.stril6fi.
Dabei ist nicht nur die V(»ili<'i' berührte Kra;:! id i gr<».*«sen Slra^^se von
Divodurum nach Arg(?nloraluiii zu berücksiclili;>en. auch von Süden
her ist eine Strasse gekommen Ith Walde von Allcvilic i<l ihr Uainm
in (i' i m hreile noch •fid zu eikciutcii, Hnt' deo Kclilnn \\citer -ii'l-
lieh lä-<l sich an den zcrstreidr'ii Steinen U j« hl iLc llu liluu^i. die
nalun, vcifoluen bis id>cr den KisetibahiKlamm. .\n der Wegkieuzunjf
') l)as:< rs iiiilil lu.lwfiiilit; sicii iti ullcr Zeil jt'ili- Stadl al< Fesluiijt
2u duiikt u, /.cijil Jung, Uas liiiiiist la- Munizipalw eseji in den Provinzen, Hist-
Zeitsehr. v. Sybel LXVli, 15, der auf Tac. Ann. XIV, Ht veni'ebt : nw aidmun
Tid«batur excindere culoniam nuUis uiuninientüi «»ptam.
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— 165 -
\(in Krattel nacli St. CienxMis iiini von K^-f^dorf iiacl) Wiilclin^rcn
srhcini (lif Strasse si<-li loileii, iiKlt ui vm Airii ïiIm'i- Maizièrcs nacli
Avrieuiirl, dor aiidcrc uImt Whloliii^ni nach Mai'iiuont riiliitt'. \V<'^m'ii
ihrer SleînbrTiche mfUweti bewle Orte durch Strasï^en mil ÎHîct'iiipaui
in Verbmduog tçcMtanden haben. Ob es nur Seitenwege waren oder
tcrvM^ie Stnifisen, die etwa wei^fUeh imt'h Toni und sQdlieb nach ^ûnal
und Besancon gf^niceu stein konnten^ da.<< m\»n spätere Fors<'hiinfr klären.
Wo rli«' siidliclu' StraK!«e in Tarquinpol rnündct, das stobt andi
iioc li iiiclil lest. Fi'iilior nalini icli den Sii'lrin/anjr d«'s Dorf« - ;iU
den «fcjrelK'Dcii IMal/ ITii" cla> alt»' Thor an und sah in dem freipelefftcii
Tiirinrosl cinpii T«ü fin 'I hochcrc-ti-iiuij.'. alx'r V<*rsiuli<>. Spuren der
Strasse nach den Angaben der Hanern an!" df»r W ie<e roehls vor dem
Kinjran;.' zn linden. waren erloliilos. Ks hal an« ii <las im W alde \on
Aiteville hckunnle Stiak der Strasse ^ar nicht die Ilirlitung na< h der
Kirche, smudern w weit*! sn^nau auf den Ot<teiii|^aii^ (ien Dorfi^. Nun
haben freilidi die Nai*h|irai>nniioii. die im vencangenen fjonimer in den
Ackern aiigi^steitl MMtrd(>n. aucli nicht tm der Anflindung den Slras*f«en-
damniflit geAlhrt. aber die gro»(»te Zahl der iserslreuten i:$trat«w»n8tcine
lüssl vertnnlen. das- der \"-\u'j im l.anl'e vnn .lalnhnnderten den Dannn
an-i iiimnli r^ierissen hat. lui Weiiier aber, durch den <li(' Strasse in
iln-er letzten Strecke irej;an<:en sein tntiss. inri vor dem Ostlhor in
reclil<'m W inkel auf die llaiiplstras'^e /.n stos-( ti Imi sich viell'M. f.i
der Damm l»e<-^<M- erhallen. Aueit uii die^^er Stelle nins.< also im nächslen
Jahre gegraben werdeti.
Femer ist die Verhindnnv' mit dem Kiuiierher^t anf/usuchen.
iUvte einer Slra.-^.se, die dazn ;re<iienl halNfn könnte, seilten ficli nach
den Aui«tf^[en der I^'Ule unter dttni viu- etwa »0 Jahren ohne Rrfolg
angelegten mittleren Wetir helinden.
Daun int weiter nach Nonlen da«« Strassennetx genauer fesljsu-
>leilen. Zwiselien (iernihigen und dem Bfnnerberg sollen auf dem
l't l'!e mid im W alde S|inren einer- llönierslrasM' vorhaiirlon ' in In
dem Steingriindhol/. nordli*'h von dem Zenanin-ier Secarm /lehl sii h
etwa HOO m lang ein Slrassendaiimi hin. dem Am^m« <leiitlii'h erkemilmr.
der in siidliclx'r llichlnn'^' tiach dem Hr)merl»erir. in n('>rdlirher rechts
an Molmery vorbei zeijrl nn«l jedenfalls fiir einen Teil der allen
Strasse gohulten werden muss, <he die Verhindimjr mit der midieren
5«ar hergestellt hat. Endlicit ist oben an dem steilen ITerhang nstlicli
von Niederlinder <ier letxte schmale Uest einer Slnisse zu sehen, deren
Steine zum gr^säten Teil s<'hon In den See hiinintergerollt shi<l. Den
Mittelpunkt dieses ganzen Slrassennetzeä scheint der Rönierberg zu bihlen.
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In Tarquinpf»! selbst wird zunächst ein Versuch genttchl
werden, die westliche 8lras.se bis i(i da.- I>«>ir liincin /îi veffoîgerninti
dabei womi"'p:licli dio Hc-^tc de« Thorr* und liii- Kiiiid;iiiicntc der Slcin?
von Niederliiulei' zu oiitdcckcii. .\ul d<M' ü.stliehen Seite iim--da?Hftiw
weiter freigelegt und die Diudiroi -cluuip des Walles iia« ii .Norden âft-
gedehnt werden. Da der Wall den Trüniniern besseren Sehnt/, grvihil
m haben scheint als den Bewohnern des Ortes, so wird das hciffentlHi
eine dankbare Aufgabe sein. Dringen wir in dieser Weifte an éet
Hanptsrtrasse allm&hlich von auaaen vor und folgen zufrleieh dem WtOf
in seinem Umkrei.«v so Ulsst sich auch Ober die Nebenstrassen tiri-
leitiht Aüfschlnss gewinnen. Ein Teil derselben scheint ebenso wio dif
î/uigsmanern der bisher aufgedeckten (iebäude die Kichtiing nach NnH-
oslen goluilit y.n hnVioti, Wenn fh'e .Strassenzü^c dann von drr Fin
teilung tit 1 St;iill ein Hiid gegeben haben, so werden w ir nnch in'u
der rtnwallnng bei späteren Versuchen voraussieht lici) niclil mehr •<>
ganz voni tilu.ssen Zufall abhängen.
Zeigt es sich dabei, dass auch an anderen Stellen die 2Mdninf[
nicht 211 weit vorfteachntten ist, gelingt es, för Tarquinpol und trinf
Verj^uigenheit in weiteren Kreisen Teihiahme jeu wecken, dann oM|f
die Hoffnung nicht mehr yergeblich sein, da.ss die Geldmittel nwb-
lieher dies.xen und die Au^Tabungsarbeiten ra.s(!lier gefördert wenloi.
als es bisher in(>glich war. -lo weiter der Erdboden sich auftlmt. je
' mehr er von dem herau.sgiebt, was er in seinem Inneren birgt, desto
klarer wird nn*-('r l*lick. dc^td sicbcrpr die gewonnene Kennlni'^ vm\
um .so elier luuss iiie dnnkl* Niirhl w i ichen, die noch immer über 'in
Trünuuerstätte lagert. Den \ci klunucncn Namen ihr zurttckzugelien i^l
schon vor vielen Jahren geglückt, vielleicht glückt es (1er Zukunft, auch
die Geschichte Decempagi.s mehr aufzuhellen und von ihr eine besaere
und vollstftndigere Darstellung zu geb«i, als der Stand der Fi^rhiuifEni
es am heutigen Abend gestattet hat.
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— 167 —
NOTICE
8or ranctenne paroisse de Saiot-Simplioe, de Metz
par J. F. Palrltr, Peltre.
K.III« it-vivre une aiieieiine jiarois.se do la villr de Melz: 1(1 r-l
le biil de rv> qiiel(|iies panes. Xoiis sommes étonnés de c:e que vv
Hyel n ail .«iéduil aucun des écrivains qui ont donné tant de travaux
nïmarqoablfv, fioit à l'Ai^démie, MOÎt à la Société d'Archéologie de la
Moselle. M. Hugumn j«eul a donné une notice sur la paroisse Ste-
Ségolène. On non» dira que c'était un lot réservé plutôt à un ecclé-
siastique: c'est notre avis, et c'est pourquoi nous avons entrepris ce
travail. Kl pourtant l'histoire d'une paroisse, jnsqii an siècle dernier,
ne se lie-l-elle pas intimement à I histoire civile? Au point de vue lo-
pojîrapliique, la flivision civile de la ville ne fut lon'ît(Mnps autre que
In divi-ion par paroisse'--. On verra (»Itis loin qu'un recensement de
ttisl iiu'üliunne encore mmiiu' quarlRH t"ivil, la paroisse Saint-Jacques
démembrée et partajrée entre les paroisses voi.sines dè.s 1572. El au
siècle dernier, iors du partage de la ville en plusieurs grands quartiers,
la subdivision de ces quartiers se fait d'après les paroisses.
Au point de vue politique, la paroisse est un centre cVaction e1
de vie. Elle a ses amants ou notaires pour les actes de tran:^iniä.sion
de propriété et autres transactions entre les paroissiens : l arclie de la
paroisse renferme les titn's. Elle a ses dmi/aituers cliarjïés de re-
l ueillir les imjtAts. truand on appelle les citoyens ù la défense des
tunr<. t'fM par pnroisse fju'ils sont proiipcs, (piand ils napparliennent
poiut à un ruy\>- .ii métierà; à chaque paroi.s.se e«l allribuée une partie
de I encciuU- uicnucép.
C'est assez dire qu'un travail sui* luie paroisse doit intéresser
d'autres lecteurs que des lecteurs ecclésiastiques, et que véritablement
il y a là, dans l'histoire de Metz, une lacune à combler.
Cette lacune, nous n'avons pas la prétention de la combler
entièrement, pas même en ce qui coiu<M-ne la paroisse St-Sinq)lice.
Noos ne sommes qu'un novice dans la science archéologique. Nous
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(iüiuums .^iiiiplciiionl le fi ml «If uo^ rechen-lips, heureux si par là nous
pouvons èlre utile à qui leru plus laril l liisloire générale tles par(»iï^H\«
de Metz.
Nos »oiirces sont les suivante»: 1" Les registres paroissmux, doni
la série, commençant à 1605 ae trouve à THölel de ville de Metz; li*
double, déposé autrefois au Tribunal, se trouve aux Archives déI»rt^
menlales, nmis ne eomnience qu'à 1667. 2" l,es aiciiives dépurteiiiWH
laies: fofxls du rlergé séculier, paroisse de Sl-Simplice : fonds de lal»-
haye de Ste-Mnrie, ce dernier non eornplèteineiil irnctifarié : foiid^ aJ^-
jilaiy, nouvellement a<-»|Mis. 3*^ [^es inanus<-rits tic 1 »icii-luunc à |y
llibliolliéipic de la ville. 4" Des noies tirées des arcliivc.-- de I Kverlu'.
appartenant à Mon.xieni' rabl>é Dorvaux, profe.'^s'eui' <iliL*<lüire nrlA*
siai>lique au Graiid-Séininaire de Metz
Noire travail sera partagé en neuf arlidiw vb nous traitenm«
MUfcessivemenl de l'origine, de 1 étendue et de la |>opii]atioii, de Véi^\
des inscriptions de régliso, du dergé, du presbytère, du Petit^Séminiirp
de St-Simplice, du dmetière et de ses chapelles, du < ulie ft la parob*.
Quelques actes, (pu ne sei aient pas d'un égal intérêt })our tous l(v
iei^teurs, suivront ù l'appendice*).
Artidt' I'.
ORIGINE T)F. LA PAROISSE SAINT-SIM PUCE.
Le l*i»uillé (le rKvêclié") nou.'r appr*'iul que la paroisse de Saint-
Simplice était de la coUalton de t'abbesse de ïjl-Louis. Elle fut mw.
nous dil-il, & l'abbaye de Ste-Marie au plus tard au 14* sikie, poi:^
qu'on trouve dans les archives de cette abbaye une sentence de roffi'
cial, année 1863, qui ei^oînt à l'archidiacre de la faire jouir de^ *\t
des fruits, éiuoluments, oblations de la eure de Saint^implire, ï-omtiie
elle avait coutume d'en jouir d^uis longtemps. ^
Nous avons parcouru ce." moines archives*): el plus heureux
que les liénédictins, auteur?: du Pouillé. tions avons trouvé iiwe ebarle
1; Nous nous faisons un 'lf'\ i ir li'i \ |.i înicr ici loutf vjAr<- ^^■^^)nnai^'saIl«•f
à M. le professeur, qui, mm content de nous livrer sse» notes, a bien voulu nou-->
^ider dan« nos rerherrhe» et se faire notre rollaborateur «mpms^ et àév«i*
dans la leclure «les picoi-^ dinicilei».
*) l'oiir le f'.ilIr-< (i. -- I. -tille-. <\\nv sur Iii piirotssf Sirripl-i'c. sur I
lilttceinenl de l é^lise Nutre-Oanie aciuelle, voir Vianson, Notice sut le c«4U'|!i* •'«'
Metz. Mém. de TAcad. 1878.
*) Miinusrrits de la Bibliothèque de la ville, n* 68, page 228.
*) Archivée déparlementalea, fonds Ste-Marie non dasaé.
I
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- 169
fl AHalh/mn IV. t'vè(|in' (\c M«*lz. du 9" jour des caleiides <it' mars 1111,
<|ui u(m^ a|>j»reiid que l'iuuou Sl-Siniplit o à l abbavf do Ste-Mario
se Iii sous Tliiorry U, un dos |jr('déce.s,seuis d Aflalbéroii, ù l occasioii
de la translation des reliques dv. Ste-Serène. O- qui nou« fait remonter
à la première moitié du 11» siècle, Thierry II ayant gouverné TégliM'
de Metz de 1005 à 1046.
Nous donnoni« cette cliarte, h caille de »on iiuportani'e |M)ur Tan-
tiquité et l'histoire de la paroisse.
In nomine sanrte eX individue Irinilalù. A. dei (^rAtis Mi-tU-nsi;* »'jiis(<>|niK
iinîversis ronti'in|>"r;infis silti ot post m' fiitiiris Mcttensis orrUïsic liliis. pcrpeUiaiii
in X*" saluteni. Umtitimi recif sapit'utiuiii indusUia lUAil inter alias virliiU-s
({Dibint illa dignîtfis débet olarere hoc quoqae ad episcopali? ofRcium ftertinere, ul
«1 iminuderatis usurpatiunibu» vigilanlcr reutHlat > i jii->tis peticionibus libcnler
atlquic'srnt. Ifaquf t«x incinoria liujiis raiiv cuticlos litteU's srire voliiiiniis «((luI
IfiiiiMjiv iiui^lri' hi'dh aiirilU' l>oi tU' Jiumaistcrid samlc Marif nu\m (■un^ut•^>le siul,
H quid nc« nd qucrelai* earniii fecerimus. Venmmt naniqoe ad nci», lacritnabiliter
<loplan\(>riinl intor aliiis suo pioix-ndf diininntmiHm se aul parum aiit niliil pn>-
linii liabfiT de dla parntcfnri «nntti S)i|înn !n Vibinoil'' quam omis de anli'ffs-
xMiliUi) uuäU'i» meUenöibiis »-piscopis iiomiiu- Icoduricuü béate !>eiem' siciil m
<U»tem dedbaet, dnm corpus ejus a Roma delaluni in eodem monaiterio sancti'
Marie eicmaliler perinanaantm t-om mauna idoiia rt lionure collorarel. Aielianl
r)MTiir»i(n qur>sdam prcsbvfcros r|iii diain IctmeranI tani -iM'i 'nyiidit;)!«' qnim
abbatissarum neg,ligeillia ac icuiissione ila otum* cummoduni cjiisdoin parnx liie
«d se trazisae. ut nihil congregatiuni niai soluni nomen sterile videretar re-
nwnsisse. («umque «{(u hoc mulioram lestimonin verum esse comperIsBem, et
inipiisilione faria non In lieniiiis annne et vini sicul pli «cinie, .sed in e|enH>-^nii:«
lanlUHi ul aponlaneii» oblationibu» U>(uin peue ulilitalein illuis ei-cleüie eoiiäi^U're
rlidiciaitem. ron^ilîum inde ruin «apionlibus et reli|;i(tsis virin babiii et de tpwi
rfinaîlio ad laU-m lineni deveni. Sinliii narixpie ul duo porriones do rediliblia
antuiis. de nlihitidnilnt-- >|intir;iu<'is. dr eleuiosinis sive vivnrum *ivi' defunclonuii
lit parleni duiiiuuuuni absolute a( »tubili jute ecderenlur, et ita puneienlin- sii ul
ipite eas in capitulo uttn ronverlerc libère in quoscainque mm rominones et nui-
na^Lertales vuluis^eut. IVMinde slatui oliam id preshyler al< abbalisMi rum as*
si'tisu sororutn s;i(i:"i is . > («»udurtii-j <•! al> iircliidiacono inve>ilitus lei'<^'i:iiii
]M>rt-tuneui liabetet. ipaftjae piu lia** parruilue deservirel, «lebita ecclesie pei-
solveret. roncitia quoque ci pladta ex more possideret. Areidîl auteni, aicut
rredîmus, natu dei ut per idem lempus ipio iata tractabantur arcbidiacunatus in
iiianii nnn fss't. ^'t e<(le.sia illa propriiiiti (»ri-^lorfiii non baberel. <^)iii'mi j>rof<»(l<i
ab ipsiä condurtoin rm* ipse ai hec verba et :iecundum prefataui deteriiiinatiuneiu
investivi, bannuui p<i<<ui, et aient. vicitiM ronsnetiidine emendata, a me tnnc re-
inrboatum est perpétua stabîlitate amodo fenendum ease decrevi. Igiiur poal
aliquos nnnos ai» eo tempore que hoc verbo el opère tu Itter <oinplela sunt, ej/n ilerum
a äoronbuü »«p« iiieinuraliis pieeibu» el iucriiiiiï» tcrnbtlilei- r«iiiHii«>tiUi, per iiaiK*
cartam eis bue ipsuni qaud superiuM deacriptum eat (irinavi; quam etiam sigillo
meo immitam super rorpus aancte t»erene et super altare ipsiua sancle ftenitricîs
'} âl-ôaplix« ou St-Siiuplice «m Vésigneuf.
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— 170 —
marie tanqnam firo legali dorn» venerabiliter cuHucavi. ()bs«crainue aulem pet
Chiistnin «oh ({ui ixwt nos rant ventart. qiMt«mis hoc fortum noshum itcinvMi'
tum servent» sicul ipsi a sp bone aosta volant fnslndiri. Dcinque cunclis ser-
pnft'T't cl sahitetii a d'" iiii'i frarnd' : vto1.u-,'< - il'o \ ini iili< anathem.itis
(|U(> dciis judfX ligare sarnlego» ounsuevil episropali auctonlatc astringimus. auH
seiDfl H itérant terctove commonili resipuermt et ecrlesie dei satisfeocrii^.
Arluni puhlirr cl U'niliiiu' Melti in i|iM) monaslorio beatc dci ponilriris» Marif.
anno al> incnin;:'ii>ti«' dcîn'ni m r. xj, 'nfiT-'inriis iiij, '.inj V.ilcmla.s inartii. Pre-
senles autcin aHuerunt (W «»rtünc* monat horuin, Doninus abbas Arnulfuâ de .*^cl»>
Vmcentio. Doinniu ablias Antonhis Spnoniensîs cenobii. Domnos prior Arelitnuf
lie Sancto Clémente. — Deordine doriroium Domnns Arntilfiis ensU»: Amalnriis
Alhciius: Harrnntis: Johann"-^ T>. ( rdinr laïconiin Folnianis roitu's. Berlal-
(his de Turri; Juliannrs; I-ambrrlus ; VinipalcUis; Kretiehcu»; Aib«ncu8 et ai«
4|uaiii (ilurea.
n ne saiirail s'agir datii< <'olto eliartft de Thierry V*% le jeruh)
collecleiir de reliques. L'alibeye de Sie-Marie ne fut fondée que m»
son su( ( ('><(Mir Adalbôron II. en 995: après lui vint Thierry 11, k
rondateur de la catlu'dralo. Aivnn antre évèque ne porta le nom de
Thierry jiisquo A(Jall)éron IV.
La prniiiôrp tiioitiô Hii 11" sircU- est »!nnt !;i dalf cci laine la
\)\h> ie<-iil(V «le 1 ( xi-ttiicc fie la garnisse '-i-Sim|ili< c l/pxninni i\w
nous allons fairt' *lt .- Iiinil»'s tU- la paroissi- n<fiis porinctlra (|in4qii('s
ctonjecture.s en l'avoiir d'une pxi.slente untérUîure.
Artidr H.
toXlMJK KT FOPI LATKI.N 1>K LA PAUtMSSE SAINT-bLMPUCK.
Des deux Mitions dn « Portraict de la Ville et Cité de Sietz '
d'Abraham Faborl, l'une*) porte lui poinlillr parlaijoant la ville m
direr^s partie»; cVst par «i' ])oinlill(' qir<^ll<? j<e distingue do l'autre,
qui Pst jointe ati - Voyage du Roi à Metz > du même auteur*^.
En npprocliant do rp plan un Rôle ^rf'nf'nd dps paroisse-' eu
1H37^) où sont inf1i(|in'( - le- lurs toriiiani ia parol^-l• S»-.l;vqiU'S. et
un rec-ensement df IlkSl publié en partie dans rAunuauf dt* lu Société
<l liisloire et d aichéologie lorraine (1" et 2* année) par M. l abbé
Thorelle, cnré de Mardigny, on acquiert la conviction que Ton est m
prtoiee de la division de la ville par paroiwes. Cette convidîoii
ite fortifie d'autre part par un procèit de délimitation de pamiiw
'i Voir à la l{ildiotlièqiu- do la vilir. (UUalojtu«* Schuster W?. — Aux
archives inumcipaleü, le même plan encadré.
«) Cut ScbuBter, m.
*i Archives de rHôtel de ville, ^Sl-m.
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— 171 —
entre \e ouré de Sl-Etienne el le curé de Si-Martin 'j; ce dernier
en appelle <à un ancien plan de M. de Pabert au ccMmnencement du
17* siècle qui est le plus sûr garant de ce qu il avance. »
D'après le plan Fabert, la paroisse de StrSimplice aurait été li-
mitée par le canal intérieur de la Seflle, depuis son entrée en ville
aux rempart.-;, proelic lemouiindo Haiitp-Seille, jiiscpraiix ivmparls au
pont actuel de la Grève, au ha> de ï>aulnerio. Du ims de «Saulnoric,
la liîînc de dt'liiiiitation reinontf Ha-<r-Saulnerio, fait un retour prenant
trois ou (pialrc nlai.sün^< rue du fôté de la rue Ao" (Üonfior-.
pour suivre cn'^uile la rue des Mm - ( t < (*iilinuer en li{?ne dt-oit«« jn.^jut
la place (xMpiotte, ne preuaiU ipic le côte ;fauche de la rue de la
(Jièvre. De la place Coquolle, le puinllllé descend le côté gauche de
la me du Grand-^üerf, puis lui |>eii plus bas que la moilié de la rue
pénètre dam» le pâté de maisons du <'ôté droit poiu* resKortîr à la
quatrième ou cinquième maiîHin de la rue des Huiliers. De i'H endroit
la ligne de délimitation revient sur la place du Quarteau, s'en va di-
n'ctenienl à travers le Chanjp-à-Seille, qu'ell<' partage par le milieu,
rejoindre la ruelle isans rioute ruelle de la Xieuppei (pii se trouve
aujourd'hui à eôl»' fie Im eour de l'école (^aniboid, jusiprau l'oiini-ul.
Klle suit le rempart jusipi'ù l'enlrée du c*iual »le la Seille en ville
près le UK^ulin de Haute-Seill<'.
Le dénieiiihieinent de la ijaioi-sse îst-.Iacques, dont l'église est
déjà mentionnée comme ruinée en 1062, vint modifia* les limites que
nous venons d'indiquer. Cette paroisse fut partagée entre les paroisses
voisines de Ste4>oix, St-<3orgon, St-Simplice et St-Martin. Quand eut
lieu ce démembrement? lie seul document qu'il nous a été possible
de découvrir à ce sujet est un petit billet, sans caractère officiel, aux
nrehives de la jiaroisr^e St-Martitt. iiiilif[tiaiit la part échue à celle
dernière |>aroi<':(' Le billet est de 1572. Nous inclinons à croire ijue
le susdit parta^îc n eut paä lieu :Min.s dilliculté: c eût été contre la
coutume du temps.
Quoi qu il eu soit, nous sommes à même de coaimilii' approxi-
mativement le lot éeliu h St-Simplice, grâce au soiu qu'a pris le
greffier des registres de la paroisse de noter les rues aux actes des
années 1737 à 1739. A cette époque la paroisse était augmentée, &
partir de la place Coquotte, de tout le côté gauche de la rue de la
Chèvre dans toute son étendue, des deux côtés de la rue Tète-d'Or
depuis la rue de la Chèvre jusqu'à la rue des Bons-Knfaiits, des rues
>) Arch. dép. (L Ém.
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— 172 —
onlières tiv> \jo\\!^-K.u\\i\ü< et de \i\ ('.<)iir-<lo-Raii/ipr(*s, à 1 t x* eptioii lif-
fU'UX (loniiôfps maison.^ d»* < »'ll<'-ci. « elk' du < uiii cl < hI1c vcnani ju?-
«m'aii |niits, lesquelle» upparloiiaiHil Sle-Croix ' ), pan e qiw leur
t^ïirôe était en Fouminie. De la Coiir-de-Ranzièrett la paroisw» preraii
W. <'6t^ droit de Bat»e*Fournîrue jusqu'à la rue du Change.
Dana cen limitett étaient (emprises la nie Royale, percée ptiur
Oiilrée du roi Ih-nri IV' à Metz on 1603*}: la rue Coin-rEvéqiie. an-
joiird liiii nie de l'Abieiivoir^) : la rue de la Monnaie, la rue doriièri'
I é<flise ( I la rue du (2uuige. Plus tard, en 1749, on |)erça la nie
Xeuve-St-I.i)(ii>',
A r*'X|K>><'' d*' CCS liinil(«s. une » Itu-.»« tra(»()c tU- pninc ai)or(l.
>i 1 (»Ü vciil hien examiner la lartc adjointe à la présente noti'V. on
.sera frappé de la situation de la paroisse Hl-^Siniplice le long de Icn-
«•einte printttive de Metx, dn Quarteau à la me du Paradis en faaiil
de Saulnerie^j. C*ei«t éndcmmenl l'ancien faubourg de Vésigneuf nlu^
entre la Seille, le CJiamp^-Seille et le» murx. La cho^e e:<t trè^ na-
turelle, le« habitants dn fauboun; u'avaient pour pénétrer en \nlleqiip
le8 deux p()rl<>s étroites du Quarteau et In f*<«nt-Sailly : cela ne devait
pas snfiirc à leurs exigences religieuses. De là la crémation de lu pa-
roisse. C.eijendant il y a une diflicullé qui resterait à édaircir : clic
provient du groupe l'ornié par itn côté de la rue de la Clhèvre d uim
part, êl le côté de la rue du liiand-Cerl d'autre part. Ce groupe esl
à l'inlérieur des murs. l,çs » omnuinications avec 1 église ne sont poiiil
faciles, h moins qu on n'admette rernpiai-enieiil de la rue Neuve
St-Louis ou dant) la mite des maisoiut houh les Arcades ime de
ruellei» ou pawsaiEet« publies xi nombreux à l'époque. Faut'il admettre
une inexactitude de la carte Faberl ou plutôt une imidificalion de li-
mites produite depuis la création d'une seconde enceinte?
I.a population de la ( n e, en 1750. était de 3950 änic«. dont
lb07 honunes et {rar«.ons, 2I4V< lenimes et lilles: elle comptait 4iJ3 mai-
sons renfertnaid 11.'?! uiétKV^c- dnnt :iui im u'clail pauvre ".
Au recensement «le J7bb, .st-Sunplice couiplait 352Ô iune>' !.
') Mèiuuiie «le la |tan.>i:»»c Slc-<".ruix. Aicli. déj). C<.
*> partie droite de la rae Royale, en allant du Quarteau à la plarr
S(-hiniit(. Atnit autror*)is it> ^.'tx'tiin- à «et rie la ville, lequel a Sfrvi ilepui» à luw
arad^mif, i Annales IJallns. p. 29.^
AiTiiiveti dép. 319.
♦l Voir ProRt, Lps L^jtendes, plan de Metz.
Voir h r.\|>|»on<lit'«- le tableau de 1« population des paroîfuw» «U t7fiO-
«1 Arch. de l'Hôtel de ville, 822.
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f
— 173 —
ArtH-h ni. .
I.'tVli-»' If St-Siiiiplice se trouvait sur la plart- Kricdlatid. ncluflUi-
ineiil placi- M->Siinp)i<i'. Lt- portail faisait facr à la rue Neuve-Saiiil-
Louis et riait à 40 pas <le <telte rue. ' La rue Neuve-Saiul-Louis va
(tireetLiiuiit au portati tie Sl-Siuiplice, dit Dieudoiun'; elle a 1(K) pas
de long jusqu'au portail, et 60 pas jus(|u à la place St-Louis ' ' ).
Le mènie auteur nous a laissé la description de t%U»e. H éeri-
\'ait en 1770: «L'égUse a 65 pas de longueur et 21 pas de lai^geur.
Les voûtes de la nef ont 40 pieds de haut. Le.H voAtes des collaté-
raux 20 pieds. Lesdits collatéraux sont surmontés de •galeries d'un bout
à l'autre dans toute leur lon<.'ueur el largeur. La nef a 7 bonnets de
voûte. Klle est soutenue par 14 pilier.** isolés, dont les eliapitau.x sont
jrothitpie-:, de inêuM' (|U(' loule l'ar t hilec ture de l é^lise, qui est * epen-
tlaid lit lle el de bon guùl. La riei est percée de 20 fenêtn-. io ml-
latéraux de L") ou 16. Les deux chapelles de la n(^f ont reçu un beau
ycrand vitraije. La hauteur du sanctuaire est percée cinq grand.s
vitrages à deux ))anneaux de vingt pieds do hauteur. La eroisée de
réglis<i est éclairée par une belle rose et un grand vitrage à chaque
bout. 11 y a au-dessus du |>ortail une grande rose. Au haut du portail,
il y a une tourelle de pierre toute tiercée à jour dans laquelle il y a
line horIf)t£e. Cette éiîlise est ime des mieux décorées de la ville. On
voit an milieu du cliu'ur <le cette paroisse lui beau lutrin de luivre
fait en 1(V.)0 par .J. l'iiearl, le sieur H.-L. Kerrand, curé; P. Lajeunesse.
A ('oison. V Thirioit c» I*. liobert, édievins. I^a ha^r de ce lutrin esl
t»j»riuée du irroupe de.-* Inns vertus Koi, Lspérance el Charité personniliées
de 3 pieds de haut, t onmie aux Célesliiis. — (".hapelle de la Vierge. Au
village de cette cliapelle qui est en verres coloriés peints eu 1524, un
voit la figure du chevalier Nieolaa Reniiot " ) à genoux, dont les armes
Hiint six tours d or en champ d'azur surmonté d'un casque avec ses
lambreqiuns ayant pour «'imier deux cornets l'un d'or, l'autre d'azun
Los tours crénelées de 4 créneaux. Les armes de son épouse Amée
d'Apremoul, portant de gueule au chef d'argent, la gueule {«urmontée
de 3 nierletles de .^ablc avec castpu', lambrequins et cimier de deux
(•oriH'f mi d'arjicid. l'autre de '/noii!t\ ~ .Mausolée '!•> IcoIVroy Solalc
le I .liangeur^j. Il est tout g«)tlnque, placé ù gauche de la uef, près
*1 M«i. «le la bibl. dv lu ville, n* 168, page m,
S) Voir Mm épiUphe à rutide IV.
') Ibidem.
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— 174 —
«Iii <;liœiir, et au-dessous du cintre de la voûte du collatéral. Il remplil
tout l'espace outre les deux piliers. On y voit le« figures gothiques de
Si-Clément, et ensuite celles de Jeoflroy, de sa femme, et de cinq de ]
leurs enfants derrière eux, tous à genoux, les mains jointes, et priant !
St-C.lément. Le?* arnu^s «U» co Jeoffroy Solate pnrlenl chovridniit' de j
8 piecor«, connue les Dieiidoiiné. — Mausolée de Henne(juin de Toiiiiu ''. [
\^i.s-à-vis de ( f mausolée, et dans la même position, à droite, on j
voit celui de Henneqnin de Tornay. I.a figure de la Vier/e e~t Hflii*
le nuli<Mi du monument. Klle a à sa droite la figure di' Iltuutquin à
genoux, suivi de sept garçons .se.s enfants tout dioiU, duul le premier, |
chanoine, tient l'aumusse sur son épaule droite. A gauche de h
Vierge, on voit Tépouse de Hennequin à genoux, suivie de six äUei;
ses enfants droites. La porte de la tour des annoiries de Henoequin
est remplie imr un gros lion de face qui en garde l'entrée »
Nous ajoutons à i^tle description qttelquei< détails empruntas an
registre des visites pastorales des églises^ conservé à l'Evêelié^i.
Les fonds baptismaux sont dans une chapelle à droite en entninl.
Sut' le julié vaste, se trouve un anfc! de Sainî-Mirîicl. et à rûlé
deux es(M"'>r- dr |it iits autels avec de.-' lipires de -aiiit< mal laiN-
Vn cier;r(.' aiiinné est allaelié à un petit chandelier au lailicu <lii pilier
qui sépare le ehœur de la nef. En 1Ü39, Mgr de Madaure ordonne
«que les dames Prêcheresses de l'ordre St-Dominique, obligées de
fournir les cierges ardents devant le St-Sacreroent, n'en fourniront plat«
de si petits qui ne brûlent qu'à demy. » Les bancs, peu uniformes, en
mauvais état, trop spacieux, occupent la place qui serait néeessairr
au grand nombre des paroi.<siens.
Les cinij autels sont, en 1712, après le maître autel, ceux <Jc
Saint -Sébastian. SHiuf-NMcolas. Nnlrc-I^ainc cf Saitif-.la< qiie-<. I,a visite
épi.seopale du 20 novembre 1660 mii-^tatait Imil autel-, -avi'ii If- pré<r-
dents, l'autel St-Micliel, celui de .St- rhoma.> <le Cantorhéry cl ti uii tl<'
Sle-Anne. En 1616, l autel de Notre-Dame avait une sacri.stie à pai'tV*.
Froclie du portail, dans le cimetière, se trouvait un oroie: uiie
sépulture y est faite le 2 mai 1618. — Le cérémonial de la cathédrale,
du 12^ sièelCf si savanmient utilisé par M. Prost dans son ouvrage :Ntr
') Voir son ôpilnplic à l'article IV.
Ma», de la bü>l., n« Lôi), p. 2ô4.
•) Heg. des vnitcs à l*Ev. Viaite du 12 mars 1712. — Arch. dép. 0. ^38441.
Vwite de Mgr Meurira«, tniftagant, évêque de Hadanre, 18 nov. 1699.
*i (îci-istifs î,aroi ^iniTx, 8 mars Ifilfi. — Pour d'autres aut«!» rxiattant «*"
tértâurcuteal it, 1712, vuir k l'appendice la liste des Foadaiions.
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— 17Ô —
la cathédrale, nous apprend qu à la saint Marr^ la fprande prooomion
faistait nne station à St-SimpUce. On devait au pr^lable préparer von»
lorme de quoi repotter la Mttse de Saint^Eticnne — Notonn qah
cette station, les dames de Ste-Marie étaient au chœur, à une placée
qui leur ^tait n'sorvrc toiit<' l'année; et que le curé devait ce jour-lsi
IUI déjeuner h la i(aori«tie aux novices et aux enfants de chœur de
labbaye*).
Que devini l'Vîisc Sl-Miii|il!i'f* h la lU'volutiou franvaiseV Tant
ciiUe y cessa: elle ne fui pf)uil < unser v ce comme paroisse à la n«»u-
vellp dclinntation. F^es vases sacrés et les ornements passèrent à Sttr-
S^olène. Nous avons lelrouvé l'élat de ces objut^, dressé par ordre
de la municipalité le joiu* de la livraitton^ 28 dé<<embre 1792. Citons
le lutrin de «oiivre supporté imr la Foi, TEsp^rance et la Charité, dont
il a été parlé ci-deswuH : un dais aux draperien d'or fin ; de:« omement.s
à proftuiion; bon nombre d'entre eux d*or fin avec FrangeH de même
qualité; un grand tapis de moquettes; lui ostensoir d'argent doré pe-
sant 16 marcs. - Cinq calices, un ciboire, un ostensoir sont men-
tionnés il l'inventaire ofticic! du 10 septembre iif»us ne le.>* avouj*
|MLs retrouvés à la liste des objets livrés ;i Ste-Sc<iolcnp'>.
Les archives de l'Hôtel <!<> ville nous ont conservé uni' dclihéra-
lion de 179!^ sm- le projet d établir une Imlli' aux blés dans 1 éttlisc
de St-Sim|>li* c. Un mémoire, du 25 Tliciutidoi an IV. propose d'établir
b halle proj(!lée dmis l'i-mplacemenl de l'ancien coUèpe (aujourd'hui
église Notre-^Dame) et de hiî donner une snperßdo qui pui.stie tenir
aisément soixante voitures. — Une seconde délibération, également de
Tan IV, est relative à Taequisition à faire, pour la ville, de Tancienne
égll<«e et du cimetière de St-Simplice, moyennant la rente d'un (capital
de 1519 fr. 15 cent,, pour y installer la halle. En 1806, M. Jaunez,
'i l>o Majori t.ii min lin fcslt» s'' Marri . Kial I.rtîinia . . . donoc pcrvontuiii
!»U aaU- b'""» Siiiiiilu ium. Debet autciii aviU-a puran anlc eccléâiam Si' Siiu^liiit
juxta llmuin. suprft quam débet poni ferelnim Stephani. — Cereman. volns
.MHonn-. sa<M iili XII"». itibliotb. de la ville. Mitn.8lS, f>100 oi 101.
') » Kl fsl sn:, ! Il 1.» lontx r par ledit clircy iinj; «Icju^rioii aiiz eiiffan.s iii»-
vicu du la d. u^i^lixe de ^te Marie cl aui^y a »«rvileuiü de Iii d. eä^lixe ■ . . lequel
déjognon b* doit poier cheacunn ans on HcrrMaire de ta d. esglixe de St Supplîxe
par le d. curt'il au ji)r de la Si Mareq, le j<>r con |M»rU' Uv. croix: resl assavoir
a lucre '"nr le chicf Mossieiir S( Kstennc est devant los;;li\e du d. Si Supplixe et
que \vs danica de ;?(ü i^arie »iml un cueir de la d. englixe du d. Si Supplixv. >
(Fondu de Ste-Marie aux arrh. dép.)
i) Arrh. dép. Pond:» des d^pnuille» do» éflitie». Artirle: Inventaire des
éflisea.
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— 176 —
architecte île la villf, établit un ûevi? des ouvrages à exéculer m
charpente pour Cion^lniire à neuf le» combles de hidtte halle. Ëiiii, \f
11 juin 1806, un arrêté de M. le Préfet en porte abandon à la tüIp,
conforoiéinent au dcVrel du S6 mars 1806, moyennant la fmninie lif
1519 fr. 15 cent. i\ chante d'en nervir annuellement la rente un di>-
maîne. 1.« halle exista pendant plusieurs années , mais il raliulyte-
noncer i'i cause de son insulfisaïK-e. Kllc fui détinitivenienl démolît' in
IBOtK I,e 2B septembre 1810, il fut décidé de lixer au cerilre <k' 1;>
place une colonne triangulaire pyjamidale. surmontée de la Virtoinc,
en cnmmémoratiou de la bataille de Kriedland. Klle devait êtiv 'ii'
bois et de charpente, sur le modèle de (M'ile à exécuter en \}'mn'.
Dans le socle devait se trouver une fontaine \).
Aftick IV.
APITAPHKîf UT INä^miPTIONS DK l/fiGLli(E SAINT-^ilMPMCF.c».
1. Mâoaolée gothique au haut du mur k «auche, entre le« deux pilim \f»
plan procheü du rhœur.
läflO^ Prieia pour julTroy s^ihitc lou ('.haiujiCKur pour s*»n l'eirt- pour ü* inpirP
f{ pour Marguerite fèrnt» lou dit (nfTroi < t tilfr Jehan Hugli lull rhaingwar. Li-
ijuels Juiïrois i' ^' ('.U'^nienl cl monU l an liMM».
2. Alauioléu ^utliiqut; au liaul du mur à ilroil«'. vis-à-vis du préicili iH.
lilH4 Citisou.s dfvaiit lalcy S» Thoinar« de Caittorbie gjsl HeiuiequiD tic Tyriwy h
chaingeour qui iiM>rut lou Xllll» joui- don inoiy de jollel M.CtTC.lllï»» et IIB««»
prie» pour toy.
S. Tombeau gothique dann le cdiatéral k droite tontre le mar.
1422 Cy devant gisi CoUin Palliât tamant qui Irespassait le VUI« jonr dr V
vombre Pan M.CCCCÎ.XXH.
priois pour luv
4. Mausolée tlatis le inesme cullaléral à droite, contre )^ mur, »»«ti
thiquo avec deux épilaplies.
15îJ4 bonbs la Xumbe qui es»l ilcvaul le l'ulpitrc* giüt iiuljli- écuytr Nif^'l»'
ileiniol en non vivant ainanl et eachevin ilu Palai« de M«!« et esfhovin de
gliae fie céam iil« Stnr Jehan Itemiot ancien amani et esrhevin e1 àe d*"*^
') Voir, pour tts détailû relaliis à la halle aux blés, une pétition ''t^
priélaires avoisinant la place Priediand, contre le projet de constraction '1^'"
halle ffur cette place en 1840. Elle résume les diverses pièces imlii|i>(''^='
nous apprend nii^si fiu'un projet semblable avait ^t* formé encore en 1**^
chivetj de i Hotel de ville.)
*) Manuscrit de hi bibl. de la ville. N* IM. Page £54 et suiv.
Celte date paraît il. iMre corrifçée. Il s'a^ii <|e 14n<). (iapn» ■
d*llannunceUes, .Metz ancien 11, 247. Le méuie auteur a donné déjà les épiupb^'^ ' *
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— 177 ~
Cotelle DeUilciK'v >a ftinittc lequel lrc»passa le lö" jour «le novembre l'an
M.D.xxnn.
ô. Contre I épilaphe ci-üvääU!», celle de 1 epouüc, aussi golliique.
r.y-devtml gitil daine Arafe d*Aspreniaiiit fUle de noble escnyer lacob d^As^ 1929
premimt el de dainouelle Anne de Choîveul diète Daigremoui sa remme. Laquelle
îiaiTie rtifM « ( sloil feiiiiiie h S^nr Xi< ()]e Reiniot, Binanl et leschevin et trespasm
le XXUl" jours de février l'iin löÄ».
fi. Collatéral à droite.
f.y-di vant j;it 11 riii u ;il>!i homme Martin Breyart de Gorse vivant esche V in I57ft
de justice du dit lieu qui rieceda le 13 d'avril 1573.
Cy gist aastti S' Jean Rreyart fils da dit Martin Rreyart vivant conseiller
du *' intro eschevîn de Metz qui nu>ui ni 1» 29 T'""" I5l>2.
S<«ns l;i iiii-ine lomlie gi»l Aunc de la Vallée m femme €|ui inourut le
7 juin lôyn. pruv. dieu
pour eux.
7. Cy-devanl gisenl honorables conjoincU Claude de la Vallée lui vivani l.YJl
«wchevin de céans et procureur du pailais de cette ville, lequel aprèû avoir
exercé Tune et l'aulre des chargea 4ft an» est décédé le 'M octobre 1091.
Kl Annel dc> Mrin sa femme ausquels Dieu a fait la prflce d'être 50 ans»
entiers) ensemble, laquelle est dècédée le l^' de septembre lôUô.
Priés nieu pour eulx.
8. Cy gist auprès du Pulpitre à main droite hoiiourable tiomme Uurcnlin Lû92
Maricbal lui vivant coiiBeiUier du a* mtf* Eschevîn de Mets el eschevin de TEglise
de réaoa lequel monrul âfé de 68 ans le 26 jning 1602. priés Dieu pour son âme.
Soubs la mrsrae tombe gist lionnorable personne Bernard .Mareschal son
(ils -secrétaire ordinaire de la Chambre du Hoy qui deceda âgé de 57 ans le
:t novembre ïôAÏ.
priés Dieu pour son âme.
9. l'reiii!«T pilier du cluiMir à jjauclie.
Cy giüt honnête homme l'ierrc Lombarl lanneur en son vivant »>:s< iievin IWM
de céans natif de Vilette proche la Marche en Lorraine qui Irespassa le if jour
du mois d'avril um.
[\\ en la même toml)e j<Mndanl le pnlpilre :.it Itnnnete temino Pa»qui»ll.
liouve feuiuic du dit l^uibarl qui muurui le 12'^ houhI KiCXi.
skMis la tombe à rentrée de ce chœur Kit honnête homme Jean l<<Hnljart
natif de Villottc proche de la Mar<-I)e en Lorraine eschevin de Téglitic de réans
qui décéda le 2- iioust tfil*! Kt sous la tuinl)e auprès d icelle >iil '> »iiit >i • pi'i -
sonne Marjcueritc ikiuve feiiiiiie au dil l4ond>arl qui mouruL le X' i>eplt;ml>ri- liiJl.
10. Près la chapelle S* Sébastien,
(\ «Uvant ^i[ lioimèle homme ji-an Heclu» tanneur IfM'i'l étant surpris ItiKi
d'une pleurésie u ^tlrasbourK rendit son âiue u liieu le 17 janv. KilÖ. el snui
corps a «a très chère patrie à ses parents et amis, le 22* du même nioiw et
année, prié* Dieu pour son âme.
12
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I
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— 178 —
U. Premier pilier dn chœur à ganche.
D.O.M.V.Q.U.
1617 Proxinio sub injirniore ja<'«'t Nicolaus Daiiburlin. cqui»s. regiiis « iibiruianus
Dûs a (ihaily, Cliosny. liuppifrny, qui nou tàm sibi quâni l'atriae visil . Habebal
a patie juiinne iJ'Auburlm équité Düu a Charly hic sepuUu ul ^oiviict i'ublirti
et praeessel . I). ulerquc gratus Populo qui oinunquc elegil tredeciiit-virun 9l
[iru (limine l'racsidciii . l'alci annis 14 . hoc oflirio fimctiis. Illiiis tlui Inijii>
loci Mubinuiti ille nnUi» annis (iô ubiit 19 augusli 1617. igle 71) . ."iO xepWiit-
bris 1600.
Filii pro parentiba», fratrctt pro fratribuii franciM^o et llenrico d'A«lMrlin
eentui i'inibuä in vicioria ptupe Nortlingen racshi 164& . anniveniarium bîc iuli-
tueriint . 30 . iteptenibrih..
l'ri'Cfii ot jîloriaiii expetUal.
12. I) . (J . M .
I8d6 (À -ûe\iu)l äuubt) bi uièiiie (uinbe i'épo.seul lei> corpä «l'bumiurabkä (lerMlH»
üicur Fiacre MainbuU«. vivant oriicier de la Ituletle de retle ville de Heb ei
il*fo. Mie Rreyarl. sa femme, (ille des ilelTunl!' sieur Jean Hrcyarl l'un des jU2t-
iieize el d^'li" Anne de la Vallée ses pf-re et inere inbumés sous lu lunibc |tN-
guanle LesqucU unt rendus leurs esprits à Dieu. Le dit s' Mainliulle le yjum 1625.
âgé de 6H ans . et la ditte dain«U« va. femme le 18« janvier 16&4 âgée de Tfian».
el uni iontlé à perpéluitc au jour de leurs décès chacun une iiies><» liaole avr<*
vigilley. La fondation re<;ae en Tarclic Uengoulf le 28 7'*'^ 1627.
IH. En in chapelle de SS* dont Icti vïtrageti iMjnt de l'an liSIb.
16dS*) Nieolas Ma</nin. escuyer, t onseiller du Hoy auianl de S* Vie. irms l>ii-
fscbev in de Metz, esebev m de céans ayant vescu 50 ans avec (lame (llaudv
dé la V'alUe sou éjHiUse âgé de bO au» . el elle de 7(> . AUendenl uy lu oïaén-
corde et la résurrection . il inoarut le 8 d*aoust 16^18 . El elle Ir 18 d'octobre ISSS.
Animae eorum in bonis demorentur
Et aemen eorum haeredilet ierram.
1<1. ChapcUe St-Nict>las
1686 Sous la .seconde tombe ù l'entrée du ebtvur repose le corps dlmniK ti' (RT-
.-.unue Jacques JotTi uy tauneur bannerul el duui^unnier lU* eéan* qui ip- 'if ^
ans mourut le 16 février 1686 . priés Dieu ponr »on Anw.
lô. Chapelle Ôt-ï>iébtiatieii.
D . 0 . M . V . M .
164i (ty-devant «ont lea corps de feu Didier Grandinairc jadia banncml de
S* Keroy et douzennicr de cesic [)aruissc lecjuel ayani fondé mie meaae amiuclli
mourut de ÖH ans le 'M' décembre 1644 el de Catherine Siucnnne sa feminr
qui décéda le 27 mars tlwJ7.
llequiescant in pace.
Kraus. Kuusl und Allerlum voa lilsass - Lulbiingeji, ill. 736, ptoiSit
celte inscription dwuiée par (Hubert (Analrasie 18d8, f, 686) en y relevant deux
fautes: mai», pour le» comuer. il cominet deu.v inexactitudes nouvcllea: de plu*
il oublie la date indi<|uéc de 16aa cl place le tout à l'année 1683.
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Iß. Premier pilier à droite.
Sous la même tombe git Barbe Holler, lille du dit s' RoUei vivante femme
an 1^ Jean Larehet marchand bourgeois de la ditte ville laquelle af ée de 83 am
mourut 1p 21 16fi2 . Laquelle par son testament a fondé A perpétuité une
messf luus le sntfïrdis df l'année pour le repos de son iîini I.atuiolle u donné
ù la fabrique tie eéan^ une leule annuelle de HÜ Traniä iiifs?*eins . priés Dieu
jHiur leurs ftines.
i7. Qiapelle Sl-Sébastien-
D.O. M.
Hîr jacet Dom . Lad . Frerayn, eques, dont . de Horonaa, Pompiere etc.
He^i a consiliis cl in parla ineuto metensi praesîdum inftitalarttm secandoe . Obiit
die 18 . ocloL». anni ItitiU.
IU-(|uieseal in pace.
IS. Aii-desMH 'Im bénitier en endnni fi l'éïlisc.
Ca dessous cess deux lumbes joi^jnantcs l'une Taulre reposent les curpä du
s' Jean le gouverneur vivant bourgeois de HeU et de dame Anne Brocard sa
femme lesquels après avoir vécu &3 ans parenaemble ont l'ondé deux me^sses a
pareil jdur df> leur dereds ronformemenl au codicile du dit deffunt passé en
Tarclte S* t erroy.
Sont décédés scavoir le dit le gouverneur le l** jour de juin de Tannée
Itt7l . a^é de 70 ans . et la dilte Krocatd le 17 octobre 167Ô . ajjée de 75 ans.
Sous Tune des dittes deux Uimbes repose avec le rorp» du s'jean !«■ (n>u-
vi-rncur leur Iiis vivant amant en chef de Tan lie Livicr lequel û}(é de 24 auü
est décédé le 19 décemlnre de Tannée 1009.
pries Dieu pour leurs aines.
Desoubs la premier*^ tinttl^t' r\ -ili ;(ii_nanle le portail repose le corps
»le daiii'^"" ManfîeoUe le gouvcruem- Idle a deflunt ü^jcgQ le j^ouverneur et feniuie
à ni^e jean iieor^ic huissier au parlement de Mets laquelle âgée de 51 ans osl
decedee le 21 auust UiH\.
♦ lis' aussi dam"""-' Anne le «.''>nvfrncnr vtv.tnif vmive du s' Abraham
llu;:ueny laquelle a^tée de 82 ans est deiedee le 17 juin 171V>.
U>. Kamille RIaize.
Stni-v 1,1 Iniiiho au pied de l'esi^alirr rcpo-jcrit corps d'bonnorables p4'i-
iH>nneä M' Jean Klai^e vivant inareliand lequel iigé de 44 ans ust decede le
4 mars 1668
Et d'Anne Cardon, vivante femme an dit BUùze laquelle âgée de 61 «us
est décédée le 2 mai lû7ô.
M'' Philippe lilaize aussi, lern* tds, iiiarchaud, écbevin <le céans a fait
dresser cette épitapbe & leur mémoire et a fondé une messe annuelle en cette
église pour le repos de leur ame, lequel ayant %'écu ÔO ans *vee honneur el
probité mourut le 1.") ;ivril 1697
El le Jn Pliilippe HIaize, bis du précédent aussi inarcband el cluui^eur
pour le Boy, après avoir vécu 63 ans est mort résigné à la volonté de Dieu le
W jour de Tan 1742. Lesquels sont inhumés sous la même lombc.
Requieseant in pace.
20. Tüinlu' (ic rinvro au milieu du clid ur.
Uic jacel Dus Nicuiau» Verdelel Cominercionsis qui dili^enlcr ftuntu.*
pastorali officio in hac Ecclesi* ab antui dni 1696 UNqui» ad anniim 16Hl.Ariili<
Huae 68 . OUil 21» menais Xbite 16M.
21. Owpell« de St-Sèbaslien.
Devant cetto rhapi-lle do Sl-Söl)astien repusc- 1»^ s"" Piene Mainhuüt' nisn'
»■•chevin de céari'- anrirn matristrat el erhevin de Thölel de ville ainanl de <■»'"''
paroisse cunseiilei du lU^y substitut du M' Ic prix:, gén. au pailuujenl Je M«U.
Iiis du s' Fiacre lAainhulle Rtturgeoia de rette ville el df dam«*** Marfatiür
Kreyart lequel apres avoir servi sa majesté el le public dan» tous ses cin|i!"v>
en lioiiime d'honneur el nvf><- une probité consommée pendant plus de -IOjuiW*».
est déeédé en véritable liomnie de Dieu le 3* niay 1685, âgé de 71) an».
priés Dieu pour son âme.
In memoria Etema erit justu;«, ab auditione mala
non timebil.
22. Inacriptitm de« orgues au-deettons du boffet.
Ces orgue*! on» été faites- et achevées par les soins des Henrv LniH'
Ferrand. curé . Frauvuia l'iessy ; Philippe Blaize; Pierre la Jeuae:i»e; e( AiitiNU«'
flolson. ^cheTins de celii* paroi<?so en Pan de jtrftee 1687.
23 Insniplion de la chapelle de la Sle-Vierue.
L'an HkS9. Lu présent autel a été fait en l'étal qu'il est par k-s «>iiM
M» H. L Ferrand, curé; P. LajeunetMe; A. Colson; P. Thîriun; P. Ri»berl. khf\»i
de celte Eglise. A Dieu en soU la gloire a jamai».
24. Pilier de U net.
Cy-devanl sous la l^^e tombe dans la grande allée repow le nirps «l^
vertueuse personne dam«"« Marie Sarra L'huillier vivante fcniiiie de .M' Franvu»!«
Plessy l'un de» amans <le cette ville ancien eschcvm de celte b'^im'. la«l>""'
regrettée de loua âgée de 44 ans deced« le 14 7^ 1689.
}n»us la même tombe repose aussi le corps d*htmnor«ble httmme SPAndn*
Plessy vivant premier ser;renl d«- l liölel de ville de .Melz I on des prhevia* ^
lu dile Ejclise le quel âiiîé d»- H(» ans deceda le 30 juillet lUïtl.
pries Dieu pour le repos de leurs auies.
Inscription de la chapelle St-Nicolas.
L an de Notre seiguew 1691 , Cet aulel a été fait el érigé par iw S*"»
de» sieurs H. L. Ferrand, curé; F.Thirion: P. Iloberl: U. Dozanne el S-BeW
echeTins de cette paroisse.
à Dieu en soit la gloire à jamais.
86. Chapelle de St-^^ico1a8.
Cy gist snufl la l^""«* tombe en entrant, à droite dan» cette chapell'^ ^^''^
(ieorge Thiébault de la t'arle vivant chevalier seigneur des Essarl« caj)'*****
pour le service du Roy au régiment de dragons de Harbezieres lequel
de 86 ans est décédé le 14« janvier 1692.
pries IHeu pour le repos de son Ame.
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— 181 —
27. Inscription pr^s de la chapelle de la Vierge.
L'an lfi{)3 a 616 fondé a perpétuité une octave a riionneur de l'Assomption 160B
de ia S** Vierge pendant laquelle on doit chanter tous les jours les Compile»,
le» litanies, p( donner la bénédiction du S* BacremenL
^H. PUier à droite
D.O. M.
Hic jacel vir nohilis ihi\ coliorlis Rellicae Dominus David le Goullon nativn 160B
relit.'i<»ne ab.jecla vix adliuc adolescent catluilMam ultro suscopit et regiam jain
luin ingressu-s mililiajn varia deinceps gessit bello muncru servata semper tidc
intégra et Deo el régi.
Obiit anno aetatin suae 48 . Die 6 . aprilis
169B.
S9. Premier pilier du duetir à droite.
Oy devant gist M. Beigamin Boudier escuyer seigneur de la grange d'tn- 1700
vie conseiller secn iaire du Roy maisoD et couronne de france decedé le 27 mare
1700. Pan» sa 78'" année.
priés Dieu pour le repos de son âme.
30. Au 2« pilier à droite pr«'s ilu i ito-ur.
Sous Ia Itjuibe cy devant gisent tes ä''" Duniiniquc Tlurion vivant escite^ ui 1700
de rette Eglise décédé le 18 juillet 1700, A{;é de 98 ans et dam«n« Catherine
fUipcé sa femme decedee le 26 octob. W^c, .|ui ont fondé h perpétuité à pareil
jour de leur H An" s deux messes basses el un de profnndis sur leur* fnssfs pour
le repuK de leiu'i? auies contracte pat>i»é par leurä enfants par devant M^*'«
(ïrimont, notaire royal, le premier mars 1708.
priés Dieu pour leurs droes.
Al. (lollatéral à gauche
D . Ü . M .
.Sius la I"''«' tombe en sortant de la chapelle tî* Jacques git lionnèlc per- 1702
ttonue le sf Pierre La jeunesse marchand en celte ville el ancien éclievin de
cette paroisse âgé de 99 ans mourut le SI nay 1709.
Kt sous Pautre tombe à rentrée de la ditte chapelle ^lai honnête personne
Madeleine Thirion femme au dit s»^ picrrr !n ifiine«se nu"'(' 1»' •")■? ans mourut le
14 septembre 1701. Lesquels ont tonde a perpétuité a pareil jour de leur décès
deux messes basses de Requiem et le de profbndis sur leurs fosses suivant le
« ontraci passé par leurs enfants par devant M*** Griment notaire royal le
U 7»»w 1702.
priés liieii pour le repos» de leurs aines.
H2. Cliapell»- de St-Sébastieii.
(^y giüt le catya du Jean HeU-hampü vivant pourvoyeur du Uoy et l'un 1713
des eommissaires du burrean des Pauvres déeédé le 8ft février 1713 âgé do
68 ana lequel pai son testainnnt publie le 28 par devant le s' Dancerville notaire,
a fondé en celle K;ili!*e deux messe«» ba^ises de lle([uiem l'une au jour de son
déc^*»; et l'aulre de celui »le :>ara Piovubt hîx leuuite décédéc lu juillet y 1720.
Priés pouï eux.
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— 102 —
Inscrlplis»n (\v la c'hn|>(>llr St-ï»él»aslit«n.
172;t l.'an 1723. l/a(ii«l de S' Sébastien a él<* fait jiar U'» ^oins de M' im
Antoiiw Mnthi» rni^ tie S*$imp1ice; Dominique BrieArd: Nicol«s Riais», Fitocwi
Ferry, François Qiinel. Oimv Fr«nçoi9: J. lio. Woîrhaye ; jean Marly; el ^àtm
Grandjean tous maitre» el doyens aneioiis et nnodernes de la ronfrérie ic
S>* ï^ébabtieiu
Ariieie V,
Ui rXRRGÉ DE SAINT-SIMPLir.F..
Ce n'fRl gu^re qu'à partir de 1Ô64, qu'il norn^ a él^ posisihip
d'établir une lîstit continue des curé» de la paroiss^e. Ju^squ'îî ceHe
époque il nous faut nouM contenter de qnelque:t nonut.
1190 — 1196. Huoo, curé de St-Simplio(>, sijrnc ooniine léûwiD
deux acten, rapportés par les Bénédictins, Hist. de Metx, preuves.
127(>. PiBRRK, curé de St-Supplixe, achl^to <lo l'ahbesîM' dr Sit-
Marie les 2/3 (i^vj dîmes de la paroisse, qui revenaient à celle dernièif'i
IHfH» 011 IHO'2 SiMoN. eiiré de St-Siipplixe, achète le« •/» de» re-
venus de l abess«' de Ste-Mane pour M ans'').
13()8, .Ikh\n di: Histouk. curé de Sl-Siuiplice. nounne à um-
cliupelle fondée par Héaliix Man oull, Maiieu de Novéant, |)rêln', lü-
de Jean La Chot«o de Novéant*). \
1380. M''* pBANçois, un de.s grande tenanU* du parti d'Urbain VI à
Metz. Après avoir été mis en pri9<m pour celte cau.se, il s'exil<^ ^
(Jloblence el revient < le lendemain de la féte St-Jacques etSt-X^ 1380
pour être trésorier de la Cathédrale et curé de St-Supplixe. iOim^
du doyen de St-Thiébaut.)
1383. IIknhit. curé de St-Siniplice. uientionDe à l'InventairP ^ '
joyaux, du trésor, du mobilier de l'église, de cette date^).
1410. .Iaiqces df. Lorhy, donne ft cen8, pour une messe, ii •'»•l'n"
de T(Millon. (lemenrant en Vézégnuef, une pièce au ban de St-ClémenK
13 août 1419*).
1431. 'Le liuidy. londemaiii de l'aisque. second jniir fnpvril.
audit îui de XXXj. u'v cuH point de sormnn en ('.liainu''. |>curtant
tpi'il pleuvoit cl i'iiisnil loi'i tniid. et -c dclivoil fiiirc la |)r»'<li<^*''**
on l'église. El quant le préilicaleur, nommé maistre Simon des Prest'h*'"'*'
V Arcliive» déparlemsntalea. Fonda «nglaia, 19* M.
») Ibidem, n° 539.
0) IbideiQ, af> 69ô.
«) Ilïidem, m* 117.
*) Ibidan, n* MM.
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— m —
puyda proschpr on l'otrliso rie Saiiici-Siinplice on on avoit acoustunio
de prescher. (jnaiit il nvoil, U' curö de la dicte iVIi^^e de SaincI
Siiii|>li(0. <|ui «».sloit iiii^ .MAi.-i i;i (Jni.i A\«MC, luv dit ((ii'il ne luv ojteroit
laisser presclier en ladide t';iU.-< . |n»ui"tant qur l'évesqui" de Met.><
avoil deffendu a luv et à tous le^ < ur^« de Mels qu'ilz ne luis.-?aösont
pfem^her on leur glitte nulle» (tens d'ordres, s'ilz ne s avoient présenté$(
audit eveHqne et qu'ibs en euRS(»it rertaines et bonnes enseignes de
Iny. Parquoy il le ronvinl prescher en ladicte Vezegnuef, dont maintes
lEens en murmuroient et en furent bien esbahis, à cause qu^ü n'ap-
partenoit audit curé de faire nulle deiïensc audit prescheur qui aTOtt
le pouvoir de roves<|ue et qu'il esloit do son hostel»').
Ce fui san- f|f>iit(» sous l'administration dndit M'*"* Guillaume
qu (Mit lieu à Sl-Siiii|ilirr le vol (le calices nin-i racoidé par le chroni-
queur: 14.'J7. Autlil an, l'ut pendu un^ apjtclU' niaislre .lennin. le
ruicouvîiileur. (jui estcul riche et l»ou ouvrier: mais sa richesse n esloil
bien acqni^n*, en tant qu il l'avoit acquis de lairaiiciiu;, et e-ntoit vieulx.
('AT il rogneiiMt a la justice de Mel8 qu'il avoit desrob^ vingt deux
calices, sans* le^i aultres «^m»«:«. El fut a<.*cn$if* |)Our deux calices qui
furent prinn à S* Siniplice, le temptt durant que m jaaH le jeu de la
passion: car il üe endoyl au nioustier de Sainct Sin)pli<-e nuiclamment
el les |)rinl en les armoires sans y faire nulle oorruption, dont ou en
fut inoull eshahy: «ar il fut mescreu h plusieurs preiis d'église, et en
fut <ire SyuHMi de Hri— ^encourt, preslr<\ mené »mi Thn^lr l dti rloven.
ruais il en fut troin»'- ii< t. Kt fut mescreu à mi'/ anllrc Ikhiiihc u »'"ylise.
piesire. appelle sire liarlewich, (pii esfoit bon iiiay au Muustr(> d<' la
inoniioye; mais il n'y avoit coulpe. El par cola l'ut aceusé le fait que
IihUI niaistre .lennin portoit du biUon h la moiinoio, qui leiioil auicune-
uieuf or, dont ledit maistre monnoier le retint et le tint assavoir h
justice. Farqiioy il fut prins et cognusl mn eais, ei oondanipnc à estre
liendu et estrangK*: el fut mené à la justice on ung hunerol el chantoil
à hanite halaine une chanson qui commence ainsy :
Hé, Itobinct, tu m as la mort domiée.
Car lu t'en v;»i- et jy suis demeurée.
Kt clianloit relie elinn- nt uiu-i comme il fut tout d'' -c-i éié - >.
S%>us voici à répoi|iM m't. d':iprè>i Dom Calmet'*), le doyen fie
Sl-Thiébaul, dont la ehromjjue «'si eomuie, »Mciipe la ciiie «le St-
Simplice. Voici l en-lêle de la chronique donné par le savaiil béiié-
Ciiroaiques HugueniD, p. 176.
"0 Ibidem, p. SOI.
•) Don C^amet. Hîiil. de Lorraine. U Preuves CLXX.
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— 184
diftin : Chronique ou Annales du rloyen de 8t-Thiébaut. 1229-1445.
I,e nom df l'Auf^'ur n'es! |>()in( coniui. Il -^e dZ-^i^rne par fe> mots:
N. <i<>y( 11 'le St-Tliii'haul. furé de Saint Sui»|»iH < Il »narijue son âjrc
en disant que U lui Cliuile?! VU, qui fut »Kuruimr à Koims. Ir
17 juillet 1429, rèjjne préswïtement » . — C est doiu- avant U61. dal«'
ilo la mort dn Charles VII, que le fhroniqiienr e.M curé dp Saint
Siiiiplioe. C'est apr^H 1443: car k («tte époque il est «'iin* cle Sl-
Eneaire: « 1443. 87* jour de juillet, dit-iU à iioure de iiij copK tonnoit,
et tonte la nuict, et y ot iing si terrible eop de tonnoireen l'^beSt-
Eiiehaire espécialement |>ar devant ma honclie. a tinfr dois presi, sans*
luoy faire atieun mal. Kt estoye en l'éjîlis»' oîi j'ai arcfiustiniié dejvoir
iH>inme fim'" ^^t ne lisi auf^iin dnminrti'/f» en !;i diclo ô_dise «.
Le doyen de St-TInébaut ne serait-il autre que Nicouj. pk Nu t-
( HA.sTKi.. eure cle St-Vietor en 1481 et 1437' i. dit ancien curé de
Nomeny le 4 août 1452*^, et cinv de St-Suppli«e W il iimi 1453,
date & laqitelle il confère un autel à Jehan de Toumay. couv A*
Si'Martin, en xa qualité* de ooUateur du titre avec* eeheviits? La
chose ne semble \m» invraisemblable.
1471. Guy Jac^urmin, <airé de St-8upplit^f aelièle 30 mius
messins de eenn k Peltremeni et Toussaint de PierreviUer». OaiM Tarte,
on eite deux eiirén antérieurf* de St-Simpliee: ReaNAi LT Sinoü
.lorFFROY (îoHFRT. nuils sans date.
1490. • Le (juin/i^'îno jour d'août, tnnlnif maistre ('.oiNUAinn l{.\vKf!
<lo( teur en décret/, piévosi et eliainoiiir ilc Sainct Snnlvonr f»t cur»'
Saiiu-I Sifuplice. Iionnne saijr«» et Iim I rUtiptent en luitin, ulienuuiä et Iraii-
voy; lequel alors esfoit aux gaiges de la t ité, et avoif, elieseuii an, Iro»
(^ts franes de gaige«: et fut de na mort img grand dopniaige |H)iir
la cité •
En 1529, .Ibas Flstomus, curé de St-Simpliee l^gue & ^ ^^w*
t-eweur» des cens h Saulny*).
1564. La paroisse est administrée par Nicolle de Landrk. eorp.
(pie nous y retrouvonM encore en 1570^). Il e^t appelé aivm Nicuu.«
DE LaNDELLk").
1572. Au mois i\v mai. I'istoh, renonee ft ^e« in<l itutKMis'i.
») Arch. d<^p. Fonds anglais, n* 2718. Chron. Hugucnin, p. 200.
') FodUs anglais, n" 2261.
•) Chr. Hu«. 888.
« t Arch. dép. G. S868.
*j G. 2385-3.
«) G. 2379-1.
Digrtizeci by GoogI<
— 186 —
Mi'ijH' annéo. Clm df. Bi-aisk. Hu <l((»( è>** de Melz. ( >t présent?
|i(mr la « iire dès |p 22 février. Dans plusieurs leUros à sps f'olipvins, il
jiéinit ûv i<a i»auvreU'' et deniajide de.^ .secour?: d aigent pour pouvoir
vivre hn-mkne. Il se plaint aussi amèrement de n'Atre |>a.« à mftme
cIp soiriag^r ses panvres La eure est vacante par sa mort en 1575*).
IÖ7Ö. Laurbmt Clsfpbk ou Classbn, du diocèse de Verdun, meurt
à la paroisse en 1577*). — 1577. Marc Dieu, de Sens, lui Ruc< ^de.
1681. F*^'^ Lartiu.eur. Son ministère ne semble pn- nvoir été
heureux à Sl-Siniplice. I.e 24 mai 1586. il dematide aux édievins «le
la paroisse • rautnri-ntion {sir) fl ac-epter la cure de Noinenv que lui
offre l Evêque, tatil de persoimes désirant heaueoup plus ma mori (|iie
ma vil' le suis entré avec vos honne> «rnV-c«^. j'en veux .-'orUr
aussy hieii • *). Cet excès de [lolitesse, as>c/, lictjueitt dans les lettres
de l'époque, ne saurait prouver en faveur d'un pouvoir que les éehe-
vins n'avaient pas. Il démissionne le 90 août 1586.
âO août 1586. Fhilvpb Qiinon, prêtre du diœèse de IJège. Il »
lai:<»<é nombre de quittanees et une réclamation h ses éf^vins |xtnr
paiement de messes'*).
11 juin 1591. Au moû» de juin, I^rrre XoIîi.*), du dicM-èse de
Met/., après la démissi(ui de son pivdécesseur.
1507. 10 Mvril. Mcs^ire Diihkh (Iham^ nmii-u. promu à la eine
cl l»énélicc (le St-Simpliee pai- M. le grand doyen cle ré<^lise c;it!ic-
iliale de Metz, sous l autorité de M. le Cardinal d(» Lorraine. é\cqa<'
de Met/, a pris pos,ses.siou avec la permission de ^\ le (louverneur de
Metz, Monseigneur de Sobole. 11 empMié de célébrer le senriee
divin, non par le» (Miroissiens, mais par Mme de Raigecourt, sous lu
mauvaise accusation de quelques particuliers desdits paroissiens. Il
prie M. le Gouverneur de régler la situation. Sa lettre est renvoyée
ù Toflieial du diocèse").
1012, 1613, 1614. Comptes rendus à FMf.urf. Viaut. curé de St-
Sirriplice, par Fincre Mainluillc, échevin de la paroisse. Kn particulier,
coiupte de 1 autel ou fondation de St-Thoina.s de Canlorbéry, annexé
à la cure.
i) G. 2mA-2.
1) Registre dei inutituiions, aux archives de TEv^ché.
') Ibidem.
*) Arcti. (tép.
*) Arcli. dép. Ci. 2aö4-2, 2mii-i, 2aöU.
*) Arch. dép. 0. 8386-8, et reg. de TEvéché.
7) Areb. dép. 0. 2864-7.
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— 186 —
1624. Pierre i,e Loit meurt lo 15 on le 16 octobre'). — Pau
FtîfMn nn KfiK.MiN, lui ."<iK( èdr pour peu de tempj». Ses lettres de
pré.«^'iii;itii m <oiil du 20 octobre n)24*l.
Apii - iin mort, 1H2'». .Ifan t.f f'.HKVALi.îEH, (loctiMir i ii i
Sf's « uiiipU'.s et so.«; quittances \(m\ fie 162() à 16B0. Au l egislic lif"
membres de la confrérie de Sl-Jacque.^ el StrChri-stophe, son
nom (igure chaque» ann^ {Mtrtîr de 1625; il est panni les mixAf
en 1686. Le Journal de D. Séba^t, Ploret donne son décès, le 28 juin
même année.
16B6. Nie. Vrrdrlbt entre en fonctions le 2 juillet. Le greflier
des acles paroi>>i,ni\ lums le dit à cette date. «J'ai commencé à
rentrée de M. VVrdelet, eiiré de la paroiî>se Un ppocè» entre M. Vtr-
deW>t el la fabrique itou-- fournit 14 pièces à .'^on sujet 'i. I/tino il*'
CCS pièces est d'un jiraud inlérct. iKircc qu'Hlr- noif; fîiit connaître IPf*
revenus du curé à l'époque N'mi- m 'l(iuuuii> 1 uualv-^c.
Mémoire Hc*-' .iii^cs payés par les esclievins un i m é pour lt>
services et l'uudaliuu.s. — 375 frain-s pour les luiitl-itiini-. — Outre
son logement, il jouit d une maison où il a 10 locataires, qui lui
payent 420 francs et au del&. — Pluneitrs cens annuels montant à
18 écuH par an. — Quelques héritages qu'il laisse k loyer, saiv« quf
les échevins en aient connaissfinoe. — Quelques pièces de terre la-
bourable, Tignes et jardins. — Il tient un autel de Téglise. — Tou^
les dimanches de l année un ciertrc M;inc d'un V« quarteron, de •■luu|ii*'
paroissien (]ui présente le pain bénit, lesquels cierges il s'altribiiç.
même que quantité (rnutre« !tuTiiii;tir<»-- de- dli^èques : i! on lire 18 *>ii
2t» éciis par an. • De ( !iui|iic («aroissieu décédé et cnicrir o?i la^lf''
c;:li-p. écit «Mille -e.-. huiK nains, — Les baptêmes, bans de mn^^-
maiiaj^es. lelèvcmculs de femmes, .sépultures, prônes pendant lui an.
lui valent au moins 1600 francs, sans d aulres casuel.'« et oIfir>B<l^
valant plus de 200 francs par an. — Des confréries du St-SaiTemnit«
de St-Michel, de St-Sébestien, de St-Nicolas, de St-Jacques, às» SSf^
Jude et Simon, desquelles il fait tous les services tant aux Quatre-
Temps que fêtes des SSta-Patioit- aussi bien que pour les ktttf^ ^^"^
défunts, plus de 800 francs. — l ne eliapelle dont il est pos.-e-^-'O»'
au faubourg de Sl-,luliea el qu'il fait desservir par son vicaire: 3^
francs par an. >
') Journal de l»oin bélMistien t'Iorel.
S) Iteg. des înst. à l'Ev.
•) Arcb. dép. G. «WL
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— 187 ~
M. Verdelet mourut à I .îjîo i\v 82 ans. jiprôs 48 an:* do sôinur
à la paroisse, [/orijriiial des nyislrcs [)ar<)issiaiix à l'Hôtel de ville de
Melü, ainsi que la <upio fies mêmes rejrisli-es aux Areliives déparlf-
mentales, fixent sa mort nu 14 déc embre 1684. Lcf registres des ins-
iittitionft rCvklié son inscription tiinnilaire donnent comme ilale
de iHHi d^cès le 21 décembre 1684. Un acte de permutation avec mn
snecesseuTf curé de St^Etienne, est du 19 décembre même année.
1684. IIknry liOT is F'krrand, qui sijrne l aele de dt'eèsde M. Verdelet
en qualité de curé de Sl-Simplice, et N'icola-^ la .leunesse, éclieviu.
furetil ses exécuteurs teslameulaires. I/aelif de la su« r'ession monta à
265t) francs 6 «rros 6 deniers messins. I,p pn^-sif f tm<i«f;i dnn« le rlnti h
4-haqu(* curé de M<'tz, ^ par la volonté i \|ii( --c (lu délunl l inait
(h vW >ur le rouleau », île IH pièces de Mel/. valant 3 livres iiMiriiois.
l't dans les dépenbe.s pour cierges et llambeaux à ses funérailles, pour
la 8c»nime de 204 fm»'» deux gros M. — Henry Louis Fenrand était
KU« de Rolland Ferrand, aide-major et capitaine defi portes de la ville,
lequel décéda le 23 janvier 1686 à l'ftge de 80 ants et de M** Kosse,
ipii mourut le 27 janvier 1695 à l'âge de 90 ans. En 1668, le 13 sep-
tembre, ilsijfnait comme parrain aux registres de la pii''>'ï>*<' St-V^ictor.
en (pialité de eliunoine de Vie: il le fut jus(|ii'cii 1673. Curé de Si-
KlicniH» de Met/, il entra à St-Sifnpücp on 1684. comme le prouve
ra«'le de permutation dont il e-'f |>;irlc i i-dp<su>^. Son yô\p --•e fn;iiii-
lesla dan.> reml»elli>.-?eiHenl de son é'^lis»*. lùn 1!h^7 il achève les orgues,
i-efait l autel de la 8te-Vieri;e en 1689, celui de St-Nicolas en
.M. Ferrand n'atteignit pas lïige de .ses parcnt.s. 11 rendit .son âme à
Dieu le 20 octobre 1709, âj^ de (i8 ans, et fut inhmné dans rétrlii^e
(le la |)aroisse, le 21.
1710. EnEstNE D AvKAMGfi administra la paroisse de St-äimpU<'e
Teïtpatfe de 10 ans et mourut le 1*' mars 1720. 11 était iîls de Jean
trAvnuige, avocat au Parlement de Metz, el d'Anne Rabuat. — (3m-
))elain il Oron jusque 1684, il est vicaiic do Servi^ny en 169H*i, aii-
mAnier îi l'hospice St-iJeorges de à 16'.)7. cm-é île C.orny de 1697
à 17103). s^(,^ institutions sont du 29 janvier 1710. iàon installation
du 7 lévrier même année.
1720 .Ikan Amoim Maihis sijjne <f»rnHie i nré fie Sl-Stiiiplice à
I i iiici icmcnl de .son préUéceïiâtiur- Vingt ut une piece.s tormunt le duääier
i; Ardi. dep. d.
*) R«g. pÊt. de St-£ttc.
k) R«g. d«s InsL à rEvêi-hé.
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— 188 —
presque ooraplct de ce prêtre Il naît à Mefz. h la paroissp Si-
Virtor, [ft 21 jiiin 1686. de Dominique Mathis, baiiiioiui, et de Mar-
(Pif rite Dorvanx; il baptisé le jour m^e: son parrun, te sieur
Jean-Antoine (Ihauianl'): fla marraine, Marie' Kegiiaiilt. \'n c^cal
délivré pour iion admission à la tonsure, le 5 fteptembre 1702, now
apprend < qu'il e»t un garçon saire et |K>.«é ; cpi'il assiste à toitf le»
ofTn-es de paroisse et très «onvenf mix caléi liisiues. el qu'il remplit à
P^iqucs et aux autres jours solennels tous les devoirs d'un bon pa-
roissi«'n Sa hoiin«» conduite au coUrfre flo« It'-iiites le fait admettre
à la r(in;îréiîali<»n dp la l*urili<;at mn t|c la .Ste-Vierpe en 1702, U
Séminaire St-Marcel dv Taris le reçoit pour ses études théoioirique>.
11 en sort bachelier en théologie, aprè.^ avoii" reçu à Paris les ordre-
inineiuv en 1704, à Metz le diaconat à la chapelle épiscopale, le 22
î<eptembre 1708. I/Kvéque de Tout lui confère la prêtrise aux Quatie-
Temps de septembre 1710. î^e 11 novembre 1711, lui est envoyée st
nomination à la ciire de St-Marcel, de Metz: sa mise en possession,
par acte «levant Haltus, notaire, est du 17 novembre même année. U
est installé à la cure de St-Simpliee, le 28 avril 1720, nn jour «Ir
<lima?iehe. à S lnMirr^ du matin, après avoir du eonsenleninit
de M>!i- di' iHiimiié sa eure <le St-Mareel avec M t'Iaiidr
Klienuf Iv Vvhxiv. * lia|ielain de la ehapelle St-,)ean-Hnpliste, am lenne-
luent fondée à Kelonléy, et depuis transférée à .St-Ku< aire. Son décè-
est du 26 janvier 1740. Â son titre de ctué de 5t*^iinpliee est joint
celui de supérieur du séminaire érigé dans le cimetière de la paroisse,
n meurt à öö ans.
1740. Jbah Joseph Risgh. premier acte signé de lui est du
17 octobre 1740. le dernier du 20 février 1748. Sa grande ( rédiililé
l'impliqua alors dans un procès, qui le conduisit devant le Farlement
de Metz et devant le non«cil rlii Hoi à Paris.
Les vicaires sont ailmiiii-^trafenrs de la paroi-iso jusque I7ri<).
1750. Le 4 janvier. Tu i;hk 1>i im y, curé de Sl-V^ictor. 'ic Met/.
ret.(»il ses institutions comme <Miré de St-Sim)ilice. 11 prend possession
de la cure le 15 du même mois, mais il signe encore le 26 aax re-
gistres de St^Vifîtor. Le premier acte signé de lui à St-Simpliee e^
du io février 1750; le dernier, du 22 janvier 1772. M. Dupay fut
') Ardi. (löp. G. 2361-7.
-1 La famille (lliaulani prit plus lard le nom de Verdy, d'iin village détruit
de ce nom, situi- cnti»' (irigy el le ciiuetière de VE»\, sur ta gauctie, en ailanl
à Mets. Le général ('.hautant de Vercly, mort il y s peu de temps à Nmey, élaii
de eette famille.
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curé de Sle-Ségolène en 1736, de St-Viotor, de 1737 à 1750. En
1772, il i>ermute la cure de St-Siniplice ave<' un canonieat de St-
Pierre-aox-Image^', ciue lui cède F^* Jonvaux, curé de St-Etienne depuis
1750. n meurt doyeo de» chanoines de St-Thiébaut en 177ft, cumu-
lant avec sa diarge celle de chapelain de $le-(«roix dont il jouit de
1741 à sa mort').
1772. François Valemtix Jonvaux^ curé de St-Simplicfs est éhi
ar(4iiprè(re de Metz eo 17KH. Il meurt à l'ftge de 69 ans, le 25 no-
vembre 1789, Il étail lié de IMiilippe .IdiivniiN el de Jeanne Beaucour,
laquelle dé( éda le 14 juillet 1774, à l'âge de 8a ans.
1790. DoMiNiQi E TmvA est son sueee.sseiu-. - Il si}rne en qualité
d :n ( I M' ' de MeU à partir du 19 août 1790. — 11 e«t le dernier
curé de ht-SnnpIice.
Les cnré? Hh St->iiii)>lire étaient a-s-sistét; de deux viiawe.<, au
moins à pailii de iü72, époque de rinslilutioD des vicaires propre-
ment dits. Flusieu)-.>< accordK des vicaires entrant à la paroisse, avei*
lest échevins, nou» sont restés. Jacques Clouet s'engage comme vicaire
le 22 novembre 1681'). Ses fonctions sunt le» m^es que les fonc-
tions des vicaires d'aujourd'hui, sauf de plus «ft chanter, étant au
pupitre avei l(> .»ie<n- cui-é, mesijes, matines, vêpres et compiles aux
jours sol^melH. <■ Lu rétribution annuelle m«t de 4(10 francs messins,
avec un logement dans le cimetière.
Pln-ifiir< autres prélrts rtaicnl rUtacliés :\ !h paroisse sous W
titre de cliaiiclaui- (hi altarisU -, ( c iioni venait de «liapelle ou autel,
(jui alors était synonyme de tbndulioii i A ces prêtres revenuil la
i liui^c d acquitter eertaines londalion- l itUachées à ré<:lise même.
Il y avait d'autres toiidalit^ns rattachées à la paroisse .sins ((u elles
diLs.senl être acquittées à I église: le curé ou les éehevins en étaient
seulement les oollateurs ou patrons, et cela en tant que curé ou éehe-
vins de St^implice. Nous avons cité ci-dessus te fait de Nicole du
Neufchastel, curé de St-Simplice el sesécbevins, qui, le 11 mai 1453.
eu tant que patrons et coUateurä des trois messes à chanter chaque
semaine dans ladite église, fondées par C"" Dopmangin, conféraient ces
messes à Mattre Jean Tournay, curé de St-Martin^).
») Reg. des instit. de TEvéché.
*) Arch. dép. G. 23Ü4-1.
*) Voir à Tappendice G, le tableau d'un cortam nombre de londationtt de
la paniuse St-Simplice.
*) Arch. dép. Fonda de TablMye de Ste-Mari«, noo clané.
— 190 —
ArHcU VI.
PKESRYTÊAfi DB SAINT^SUIPUCE.
Le presbytère et la maison vicariale attenante occupaient le coin
actuel de la place St-Siinplic e ob s'élève la maison apparteoant à
M. Cdon, occupée dan^ le bas par l'épicerie Duval M> A partir de 1729.
nous trouvons plusieurs baux de location de ces deux maisons*): ellex
n'étaient donc pas ïmbitées par 1(> curé et les vicaires. En 1752, Iw
sieurs cun'^s et é<;hevins fabrieieiis les tirent entièrement démolir cl
rétablir à iieiil" . Vi-^-:"i-vis du presbytère, au milieu de la platr St-
Louis. trouvait iinr Idiitiuiir publique. ' Kn 1707, nous dit Baitiu«*'.
Moti>ifiii I.fMiis FriiMinl. ( uié de St-Simplice, ayant Mfheté une f>taliii'
de Luius Xlll, que 1 on avait trouvée à la Citadelle dans des ruine-
de bâtiments, la tit rétablir et mettre eu l'état oii on la voit au-
jourd'hui (1789) sur la nouvelle fontaine de cette place, lui fit tnettre
à une main la représentation d'une couronne d'aines et des cloiu de
la croix, pour représenter saint Louis, son patron; et, par la per-
nu'ssion de Messieurs de Ville, il fit placer cette statue sur la fontaiiip
qui était au milieu de cette plaee, avee un grand bassin en piemv
de taille, un peu au-dessous du portail de St-Simpliee ; et depuis < «'
teti»j>« la place ;i ô!é ni>niinf'e plarp de saint Louis», perdant .son nom
de i>l;ii (» du Change. Celle toMtaiiir fut plus- faid mlusséc :i la rnaisoii
de M.llcnrjres de Lesseville. f uii.-.eillt'i iin parlement, devenue I hôtel
de M. l'oiiquet, sou geudie, a qui elle lut .;»-<lée pour pai'tie de dol.
On rétablit sur cette nouvelle fonlaine la statue de saint Louis qui
était sur l'ancienne*). L*hôtel Fonquet est ai^ourd'hui la propriété et
la demeure de Mlle Dilschneider. La statue aetndie de St-Louis, de
date récente, est le produit d'une souscription des habitants du quar-
tier. — Le 27 prairbi au 4, le presbytère et la maison vicariale furent
vendus comme bieas nationaux. Les ael<'s de vente*) nous p^metteo)
d'en (tonner la superlieie et la distribution intérieure.
l^eabj lère. — * Vente au cituycu Jcau Gciiut, huihsier à Mêle, place de la
Liberté, rétroccssionnatre du eitoyeo Foi" Louiii Iii«, juge de |iaix du eanhin
irAngny .... de la maiwin ci-devant coriale de St-Siroplioe et du }><>ti( jardu)
1o long de la Seilte, provenant de )a fabrique de IVgtiae St-Simplice, déflarée
>) \'oii le plan de la paroisse cî-joint.
«. Ai. h dép. G. 2403.
Aonales de Metz, par Battus, p. 162.
*) Anuales de Balluä, p. 102.
Annales de Battu», p. 109.
*i l<e;,'i»tret» de» ventev de bieui nationaux da district de Metz, a*SÛ elHl;
arck. dép.
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prupriété nâtionAle par ta loi du 19 août 1792, et comaistant m tme étendue
de 64 toieea de anpeifieie, et diatrilmée en une cave voOtée, an rez^denshaussée
un porchr «nrvant irentrfc «.'t qui sera commun aver les autres inaisonn de
derrière; deux cluuobres ttur lu place, caibtne, punipc; à Tc-tage deux auUe»
elttmlifea, awmi «ai ladite plue, troîe cabinela, eacelier en rauipe de fer, Iroix
autres petite cabinet» et greniers; te jardin en terrasse sur le bord de la Seilte,
fermé d»» palissades. l'riv do vonte : 7740 livrée».
•Maison vicariale. • Vonle à V<^''^ Louis Iiis, .... de la uiaisoa vicanau' . . .
«ituée à la «tuile de la maison cariatc, occupant une surface de 7 toiser; un
terrain en avant en forme de cour de 6 toises ; consistant tant an reznle-chaussée
qu'à r-'lam on deux chambres cL deux cabiiiels. bûcherie. Le terrain dit en avant
se terminera à l'endi'uit où est le cvtrps pendant, aiin de laisser à la maison dite
des Frères» un passade à sa cave et au petit caveau uù est la fontaine, Luquellc
clAtore sera, à firais communs entre les propriétaires de ces deux maisons, te
porche serrant d'entrée sera commun avec la dite maison cttriale et celte des
Frères, — Prix de vente: 2340 livres*».
Arfklr Vil.
LK miT SÉMINAIRE DK SAINT-SLMPLICK.
| ji 17H0'), Moiiseijïiu'iir tle Coisliii lit i nti<li im.' ù -ses frais. <\-ai)-<
\v l iiiietièi»' do la pai'oi:?s«' (le St-Simpllce . un idip.^ dt* logis pour
vingt pauvres jeunes yroiis, tant li uiH.ais qu alleiiiaiitls, se destinant à
rétat ecclésiastique. JusquTi sa mort (1732). il fournit de ses deniers
à r^tretien de la maison; et dans ses dispositions teataïuentaires, il
ue Toublie point «Je donne, dit-il, pour le Séminaire etably
dans le cimetière de S' Sîmplice, 40000 livres pour être mis en fond
pour Tenlretien de jeiuies personnes qui .^e destinent & l'état eudésias-
tique, et qui sera dirigé par des ecclésiastiques tels que mon successeur
jugera à propos», il lègue en même temp^ - la somme de 25000 livres
pour fniidt r If i>lus de pensions (jiri! se pourra dans le Séminaire de
Met/ (l< - l'(i»ïi de la Mission pour les pauvres séniiiiaii>les*). . (le
d(Hiii(M -éiiiinaire osl celui de Ste-.Anne. Anne d'Autriche, lors de ^<on
voyage ù Metz, en IdiôT. iivei le roi Louis \\V, son Iiis, lojula ce
i<éminaire, lui donna son nom et y établit à se^ frais trente pcn^ion.-«
et demie. Outre ces deux fondations, douze séminaristes pauvres
étaient reçus gratuitement au collège des Jésuites à Font-à-Mousson.
en vertu d'une fondation du Cardinal de Lorraine.
') Les Bénédictins, Histoire fi'- Mff/, T. III. p. 300. donnent la date tie
1725. Ui» ne sauraient être dans la vérité: car le terrain destiné à la bÂtissc
n'est acheté que te 8 jum 1728, par devant M* Gnîchard, notaire. (Comptes de
ât-Sittiplice, à la paroisse Xolre-Dame. j
*) Testament de Uge de Coislin. Manuscrit 7S de la, BibL de la viUe, p. 122.
— 192 ~
Mgr de St«Simon, aucoesseur (le Mgr de CoisUn, trouva que ce
n était point »nflisanl pour aon grand diocèse. H demanda au Roi
d'élever à 100 les 20 places gratuites* du Petit-Séminaire. Den lettre!»-
patentet? du mois de novembre 1736 autorisèrent rEvô(|iir à lutlit un
séminaire soi! îi Vir, ^^oil h Met/, pour le nombre de séiiiiniiri>V->
denuiii'it' l'ii Ijrevfl du lîoi. du 17 sepictiiln • 17HK. unit au Séminaiiv
les chanitres de St- Thiébaut et de .Notie-l)aiH(^la-Hon<le. (".e dernier
ehapiti'e ne lit pas dilTirulté d*a< quie>< «'r à Tordre du K<»i. Il n en fut
pas de même de «»dui de M- Tliiel»aut. D'où un procès intenté \m
devant l'Evèché (lar le Supérieur du l^etit-Sénunaire au nioiit de dé-
(«mbre 1736'). U 4 août 1739, la prévôté du chapitre de St-Thif-
baut devint vacante par le décè» du titulaire: le Roi y nomma, mh
révoqua bientôt sa nomination à la prière de TRvêqae de Mets. —
Kn 1741. il y eut quel(|ues procédures, mais de peu de durée. Ii*
23 août 1742, le doyen de 8t-Thiébaut mourid. T.e ebapiire devait
élire son successeur: une lettre de «achel du Roi, du 5 septembre, «lé-
lendit réiecftrm. nu. -i elle é|;iil ftdt*'. !a iiii-c en possession de 1 élu.
Plus ardeni (jnc I«' Suj»érieur ûu l'rtil-.séminaire. le chapitre dé-
fère la cause au (Iraud-l Conseil en 1743. s'appuyaul sur une clatbe
des lettres-patentes de 1735, portant qu'eu cas d oppositiou à l'éta-
blissement du Petit-Séminaire, le Grand-<k}nseîl devait avoir à con-
naître de TafTaire. 11 forme opposition à Tenregistrement des lettres-
patentes de 1735 et au brevet de 1738, et interjette appel <'onime
d'abus. Après deux an.s, le 19 août 1745, arrêt du Grand-Conseil,
ordonnant que les procédures, commencées par devant i'Rvéque, sèrout
continuées; déboutant le supérieur clu Petit-Séminaire de son opposi-
tion à l'élection d'un flmen. déboutant pareillement le chapitre do -on
opposition ;i renrejrislremeiit di - leth-es-pateulc- de 1785: et. à i é}iai<l
de l'oppo-itioii au brevet de 1738 cl de l'appel louane d abus, n utellaiit
H y taire droii, jusqu à ce que les procé<lures commencées poui luniua
fussent achevées. Le 13 avril 1747, Messieur»« des Trois-Ordres de la
ville adhèrent aux conclusions du chapitre et envoient un mémoire h
Tappui'). Enfin, M. le Maréclial de Belle-lsle, ayant inutilement fait
ses efforts auprès de Mgr TEvéque, pour l'engager à retirer son action
contre le chapitre, le Hol. par une lettre de cachet du 28 novembre
1751, adressée au chapitre, lève les défenses |iortées [>ar celle du
5 .'*eptend)re 1742 et permet de procéder à l'élection d nu duvcri. -i
déjà n'est lait, et à l'élu de prendre p*>ssession. Ce fut la lia du procè."*.
') Voir Aniiiilo- >I< M« iz j m !{;iMn<. aux années indiquées.
') Mcmoti'ti iinpnuu', uu muuuücrU 73 de la bibl. de la vUk, y. 128.
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193 —
Entretemps Mgt de St-Simon avait posé ea 1743 tes fondations da
Séminaire de la rue d'A^frkl et l'avait nrliové en 1745; les sémi-
naristes y étaient entrés le 15 novembre de la même année M.
Qu'était devenu le l'etil-Séminaire? Aucun docunn^nt ne non---
permet de le savoir, roujuiirs e«t-il que le 2 janvier 1747. nrrivfn ni
ù Metz, appelés par I Kvèque. les Frères des écoles tlirélieiinesS)
«dits Ignoranlins •, et furent logés dans le bâtiment du Petit-Séminaire,
dans le cimetière de ÎDl-Simplice. Ils y firent, ainsi que dans la pa-
roisse St-Marcel, rouvature de leurs écoles.
Dieudonné nous a laissé la descriptioD de la maison des Frères*).
• Lmr logement est dans le cimetière de St-Sinq>liee à ganche de
régtise. Us n*ont dans le bas qu*une salle de compagnie ou d'assem-
blée, un réfectoire, une cuisine et quelques petits cabinets. Au premier
étage, une ebapelle longue de 20 pieds au moins, un petit autel joli-
ment orné, une ihamhrc ilt* fraviiil pcitir l'écriture des Frères et dix
ÜU douze cellules pour eux tuus: le Inut ihms la plus grande simpli-
eité. Ils n'ont aujourd'luii {1110), ajuntc-i-il. que cent écus par têle
pour leiu' entretien de tout. Us n'ont uucuu fonds. Ils étaieul au
commencement de leur introduction en cette ville au nombre de dix
frères. Ils sont aujourd'hui réduits à six. Ils enseignaient dans trois
endroits différents de la ville de Metz. Us n'ont présentement qu'une
école dans le couvent supprimé de Ste-EUsabeth en haut de la pa-
roisse Ste-Croix. Quatre Frères SOnt chargés de éi oliers». La
maison des PVères fut vendue, connue bien national, le 20 prairial
an 4, à la citoyeime Marie Catherine C^aye, é|)0use de Jean Germain
père, chaufnnniicr h Mntz, y demeurant rue Vi'jn(»-Sainî-Avi>ld. f/actc
de vente ajuuii' tpieUpies détails à la dt -» aipi iuu ci-<iessus tlle cun-
sislait «en un corps de logis ayant sou entrée sur le cimetière, de
26 toises un pied 6 pouces de surface, derrière lequel est une dé-
chaire de 7 toises et 3 pieds, et à côté un jardin dos de murs de
17 toises 3 pieds ; au rez-de-chaussée une allée, salle à manger, cuisine,
une chambre donnant sur le jardin; au 1*' étage, chambres et ca-
binets; au 2^ étage huit petites cellules et un grenier; d<;rrière la dé-
charge ci-dessus rappelée est le puits. Prix de vente: 4500 livres». —
«Conditions; 1" le terrain entre <-etle maison el celle du ci-devant
vicaire sera séparé par un mur construit à fraiti communs, ù partir
1) Annales de Metz de Baltna, p. M.
2) Ibidem, p. 115.
.Man. l.')9 de la hil)I. «If la villo, p. 2.")2, vorso.
*} KegisUfb dea Vfutea dus biens iiuliuiiuux, u" 4H.
IB
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- m —
du corps pendant et à 18 pieds do la maison vicariale pour conserver
10 passape à la cave. 2** Le petit <mveau où est la fontaine ditf St-
Aiilhor et >'(in entrée «eront joint.s à la dite mai'^on des Krerc:«:. aiibi
'jur le junliii ci-de.ssuH rappelé. 3*^ |,a loiii-nn imiini ilr [ l'iitréc t'oin-
iiitme r:ous le porriie qui coiiitiitiiiicjne à la pliu-e. à la charge
rentrelieii concurreiniuenl avec let* autres propriétaires, et la largeur
de la me au devant de la dite maison sera la même qni oxiate eoli^
(•elle do cî-^evant vicaire et les mors de Téglise*.
La tourmente révolutionnaire paf»a. Mgr Bien^^Aimé racheta la
maison des Frères et la donna à la ville. Âujoard*hui elle est Técole
St-Simplice.
Article Vlll.
LECIMETifePK [JK SAINÏ-SIMPLICK I T SK> (:H.\PF.Lt.F>. — lA CHAPELOTTK.
Le cimetière était assez vaste: aux nuirs étaient attachée?
pai'l et <1 autre plusieuiti [»elites niches renferuiaiil des ligurcà
fiaints et de »aintcs L'ossuaire était au foud du ciuiclière avec un
autel*). U n'existait plus en 1713: Mgr de Coislin dans sa visite du
11 septembre de cette année ordcmne «que la place ob était la cha'
pelle de Tossuaire soit mieux entretenue*)». La diapelle des TrépassiK
dont nous parlent les registres paroissiaux, est indiquée, au plan de
Metz de 1738. près du pont qui conduit aujourd hui à la rue de lu
rirandë x\nnée^), le long du mur qui borde laSeille^ dans la direcliou
de r Motel des Halles.
Elle fut louée par bail du L'> arml 1771 à Myrr de M.miIiu<>-
rency. évêque de iMetz, représenté pai M. .Kau l iauvoj? Heiiietüut,
prôtrCj chanoine sous-prcbendé de la cathédrale ■> pour y placer deux
écoles publiques pour les enfants de la ville, tenues par les Frères des
écoles du*étiennes». Le loyer en est encore payé en 1787.
Les registres des actes religieux de la paroisse font moitiOQ
d'une chapelle St-Âuctor; on y fait une inhumatton en ldl4. En 1618.
le 3 mai, une tombe est ouverte - au drvunl du petit portail de St-
Auctor, en allant au jardin . V.w 1712. e(>tte chniMÜc est interdite et
menace ruine : on promet ;r ré^ Aipie <\v l:i démolii . I ji 1728, un aele
nous fait coimaUre i emplaceiuent de celle cliapelle: le 8 juiiu les
') Visite épiscopale 4n 12 mars 1712.
») Ibidem.
») .\rcii. '!«'p f; mm
*) La rue «t- la Grande ArinR* ne fut percée qu eu 1808.
6. \m.
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— löß —
échevin», do ce autorisés, veiifleii! à Mpr de C.oi^lin le leriaiii qui
o?t anciPiineiiiont nr'fii|M'' par la «liapcllo do St-Audor démolie dotmis
}>lnsieurs année*; .... pour v érijrpr un -^éminair*' df jeuno* clercs
C.'fsl donc Hill I ciiipliicciiient actuel I é<*(»le .St-Simplice <pic >'cli»-
. vait la cliapcUc. Le .souvenir en est conservé, encore en 173S; un
clerc du diocèse de Metz, sans doute élève du retit-Scuiinaire Sl-
Sîmplioe, Charles Loute tiran^jean, fils de Henry Loais Oraïuiyeao,
avocat en parlement et baillîf de Pattdange, et de ApoUÎDe Hanson,
eM enterré «dans Pallée de la diapelle StrAuotor>.
Selon la légende, saint Auctor, Auteur, ou AulU'e, treizième
évêque de Metz, rivait retiré derrière l'église Sl-Siniplii-e, quand il fut
appelé au sièfre épiscopal de Metz: il y aurait fait jaillir une fontaine
niiracnlfMî^fv — - Quatre actrs dr- archive- do la |iarois-o nicntionnent
une iiiai^uii Sf-Atilfre, une ru«'llc St-Aullic et une tonlauic du incmo nom*).
En février l.t03. « .laiconiin Mortel achète à la viilc nin r loiV .
ucmise, dépendance) au travers de lu jueüe St-Aullre derrièic sa
maison pour aller de son hôtel à sa grange
Le 6 janvier 1380, les échevins de St-SimpUce achètent pour
leur église à Heniiequin de Toumay le Changeur la grange «que ciet
darrier la maison que fut Ferrin Mortel, et de oosté la fontaine S*
Anltre d'une part ci de oosté l'aître (cimetière) de S' Simplice d autre
part, et que va droit sus en jusque^ à la rivière de Saille. Laquelle
grange fut Jehan «le Verdun le marchant de Salnerie que fut-.
Le 8 février 1380 !e*< nicnics échevins achètent pour leur éjflise
' tl'Allixaitte. la fille Pcirm Muitelz, lenune Poincignoii Dcu Aniv. la
niatbuii condil la iiiatsoii S' Aultre et tout ce que à ladite ujaison
S' Aultre appanl et appuilicnl, que eiet devant la maison (pie fut
Perrin Mortel, de costé la maison Ânel Hache d'une part et la grange
cpie fut Jehan de Verdun, le marchant de Sahierye d'autre part».
Le 22 novembre 1390, le curé de St-Simplice, dont le nom
est illisible, achète * à Aillixetle, la fille Perrin Mortelz que fuit, la
maison et eeu (jui appant, (|ue fut ledit l'erriu Mortel, son père, que
fuît : que ciet darrier lea i'hainges, et les loyes que sont darrier la
dicte maison > .
nîi se Irotivait !a tontaine dont il r<\ (pi("-tinn dan-* les a<.-les
susdits.-' .Si l ui» veut bien se reporter plus huul ii lacLt: de vente de
la laaiäou des Frères à la Uévolution, on verra que < le petit caveau
où est la fontaine dite S* Author H mn entrée devront être joint<i h
Fouda des uutaitv:). AI« Guichuni. Aux arcliivcs dép.
*) Ardu dép. Q. 3891, I et 2. Voir Icv acte» in exteiMU à. TAppendice.
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— 196 —
la (lilo maison des Frîn - . Rien de plus rationnel: la fotitaitK» St-
Âllteur devait avoisiner la eliapeile du niènje saint
Nous dnnif"^ donc nous fraii-[H.rfer à la cave do réçoie Sl-?im-
plicc. Vu coin de la cave, séparé du reste, d'environ deux iiiMii'>
carrés, iorniait caveau, el i-enrerinaif les |u.iMfiic- i\v icvre i|u portier
de [école: ou y d«'sceuduit par (jualie uiaidus. J/ciiliéc étroite «lu
caveau laii»äait ù découvert dans le mur nu plein cintre ubouUssaal
de chaque côté sur un chapiteau sortant de la muraille. En fiice
de rentrée, une niche gothique dont le fond portait quelque traces de
pmture et le rétable, plusieurs trous qui avaient pu servir à des ap-
|)li(|ues pour eiei^es. Nous étions bien au caveau qui avait abrité la
fontaine de St-Antenr en 1792.
Mais la fontaine <»n chaque année le corps de métier des re-
( nî releurs (ressenieleurs) venait, au moins certainement jusqu'en 1773,
au jour de la fête fie Sl-Anteur, vénérer le souvenir de son saint
patron; oii, selon laideur de la chronique des Evfnpies de Metz, qui
écrivait au XI V*" siècle, le |>euple venait baigner les enfants; celte
fontaine qui, selon Dom Cajot (^qu un ne saurait accuser de crédulité,
.surtout après avoir lu ses Antiquités de Metz), « restait à Metz comnie
preuve éclatante du pouvoir d'AutiH', près de Téglise paroissiale de
Saint-Simplice, et demeurait une source intarissable de faveurs » : celte
fontaine, disons-nous, avait-elle disparu?
Grâce au concours bienveillant de M. l'Architecte de la ville.
([U(;l<pu>s ouvrier-* eur(Mif bientôt fait un déblaiement d'environ un
mètre de profondeur. Ouatr<î nouvelles înarr he- d(> l'c« aller turenl
mises nu. Sous la niche apparut une '^lotlr il Cnviion un mclre carr»'.
.surmi>nlaiil un bassin île pierre rempli anjuaid Uni d une eati limpide.
C'était, à n'en pas douter, l anuieune fontaine de St-Auleur.
Non loin du cimetière de St<^iinplice, s*élevatt la Chapelotte,
établissement de maternité pour les femmes pauvres, f<Nidée en 1345
par Jean le Hongre. La confirmation de la fondation est du Pape
Clément VI, 19 mai 1346*). Nous r^ettons virement de nv pas« oiv-
naître plu» de documents sur c(;(te merveille de la charité do l'ancien
Met/. Nous ne pouvons que donner la description de la chapdle,
d'après DietidoTiné (1770i.
1 Ln ( '.liaprli i!ic c-l tinr |H lin' . |i;»|i('l!c |irès la place Coislin duiïJ
l(>s chaiiuiucs de lu culliédiale .^oul <|ç>.-^ervauU et y ilisent la nic.^se
d'obligation tous le.'à dimanches. La chapelle peut avoir 30 pieds
1) Voir le testament dn fondateur, Arch. dép. G. 490; la flatte, G. MO.
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de loriîï, sur 15 on 18 de largo. Klle osl voûUV, (îI ü y a un caveiui
aous celte cliapelle. Et une niche grillée aii-dessiis du maltre-aatel
dédié aux Trois Rois, dont on voit les troi» figure» qui vont adorer
rEnfant Jésus près la statue de la Vierge placée au côté de TEpitre,
. tenant l'Enfant Jésus sur son bras droit, il y a dans la nef deux
anciennes tombes dont il n'est pas possible de déehiffrer les înserip-
fions ny le rnilUaire. Il y a trois autels dans celte chapelle qui est
fort délabrée. Klle paraît bâtie dans le 18" ou 14'' siècle. H y a .sur
un de.s îîFi -h<iuf;in(-. ù ' ôtc dp la porte d'entrée de ladite chapelle
uu luilUaii'O niodcme aiiiäi ciselé:
Les rejrisires des comptes de la fabrique de St-SimpUce \) nous
donnent sur le culte à la paroisse quelques détails que nous allons
grouper (]nm cet article.
l/iiiim'i' lilurjjtique .s'ouvrait pàv les pit'ilii atiin)-; de l'Avenl. Les
piédicaU'urs .-ionl des divers couveid.s de Me!/,; il leur est assigné 40
livres tournois, valant 108 francs 10 gros 8 deniers ou 150 livres,
dont 40 livres de» dénient de la paroisse, et le surplus de k fonda-
tion de Mgr d'Aubusson de la Feuillade, archevêque d^Embnui, évèque
de Metz. Un goûter est donné au prédicateur à chaque sermon. —
Des enfants, soit un seul, soit plusieurs, chantent des Noëls pendant
TAvent et après Nocl.
A Noël, la crèclie est î\ la clia|)»>lle Notre-Dame: on la Irans-
portr ensuite à la clmpelle Sl-.Iacques, A l'Epiphanie, l'échevin-ronip-
fjtlilc lie 1 Miini'c <(> inéscnte à l'olTrande et oiïre à M. le curé ses
élienncs, nii ilciiii-riu bhui*- vîdant 4 francs lui trm--. phis tard un
écii entier. Le mciue jour, le cliapclaui ou plus tard le vicaue revoit
15 i>ous, le niarguilUer autant.
Il n*est fait aucune mention de prédications en car^e. Le J^di-
Saint, une collation est donnée à Messieurs les curé, vicaires, chantre
et maiguillier, après le lavement des autels. Au jour de Pâques, curé,
vic aires, sonneurs et autres employés reçoivent une somme pour leurs
>) ('4)mptes d« St-SiinpUr<', h la paroîsKic Notre-Dame. Annépa Itiff? à ITK»,
avec nombrenBea lacunes.
1667.
Aiiirle rX,
LE Cl l/n-, A LX PAUOISSIÏ SAINT-SJMPLICIv
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œuf? de Pâque.s. Pour ce jour on tend Ips lapisserie?' de réalise qu'on
piilève vers la mi-septitnibr«. Le sonneur porte le ciei pascal à la
promsion et est rétribué pour cela.
Le' lundi de PAqnes, les saintes huiles sont distribuées à la pa-
nnsse St-Rucaire, plu» tard à St-Marcel, selon que le oun' de I'ium»
on ! nuire paroir^so (^st archiprêtre de Metz, l'n dnn't de dix <j[w^ M
j)ay(' à la paroisse oii se fail la dislribiilion : dix jrros sont (loriiitV
;inx r'ttfants de elio'iir servaiil à la prof-e-^-inti - An ieinp^ de Hâ((iM'>.
soril reçus !e< don^ de*^ ;>aroi-Jsipn.s pour Iiinuimire: lOii fr. 7 jno-
eu 16(>8, 14b tr. 4 jçros en hV78, 217 Ir. iï jtros en 1605, 4351. 2 f.
en 1785.
Pendant le mois* de mai, on chante (îoniplies. — Aux Ko^aUon.«,
les chantres el les musiciens de la cathédrale ont droit à une rétri-
bution pour la station de la procession à St-Simplioe. Rapprions le
déjeuner que le cun^ doit offrir à la sacristie en pareil jour aux niv
vi<*« et aux enfants «le elapur de l abbaye de Ste-Marie.
Potu" la procession de la Fête-Dieu, la fabrique fouiiiil iliaque
année quatre douzaines de couronnes dorées «d'orbel» et deux autres
douzaitH»^ jiniir les enfants.
Au -ujet du St-Saereuient. reinar(juofi,- i|iie. lorsqu il était [Kiitr
aux malades, il y avait obligation de se découvrir et rie sagenoiiillei
Hur son pas.>3a;^e. Deux juifs paient, en 1685, l un, parce qu'il wt
pauvre» 6 escalins» l'antre 30 Tranes messins « pour n'avoir pas rouhi
ni Mer leur chapeau ni s^aitenouiller «levant le St-Sacrement, quand
on le portait aux malades. « Une amende de 2 écus, valant 18 Urm
4 gros, est infligée pour le même fait la même année à .leaii
(irandidier.
La fête de St-Siinpiice. évécjue d Antun vei s 420, patron de ia
paJ'oisse c^f f élôhî f'c le 25 juin ; il y a « bœur de musique h r<>fti(«'.
Le 'J auùi. M-Auleui". dont la fontaine mii*aMilou>-'e était proeli»'
de rEjrli«e. é!;iil IV ié j'i la parnis«e par le vny\<^ lU-- n-earreleurs on
resenu lein s. La veille de la fête un taisait le oelluya^e «le ia ionlaiiH'-
Les frais du nettoyage sont portés auxeomples de.s années 1687 à 168^
fje jour de TAssomption de Notre-Dame, .les litanies de la Ste-
Vierge étaient chantées, en vertu de la fondation qu'en avment foite
Anne Guerre, veuve de Nicolas Pierson, et consorts les Guerre.
[^e 28 Oilobre, le citrps de métier des lainieurs de la ville
lébrait en mwide solennité àStrSimplioe la fête des £>St»^imon et Jode«'»
') l) auli<-s « orps <lo KuHîers avaient p«iur c entre ia paroisse Sl-Simplif<'
Le lô Moût 1744, ces différents corps font chanter des It Dam en l'é^iiae di-
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A la Toussaint, le sonneur sonnait «le mortoaiie» les deux
jours de la Toussaint et des Trépassés.
Il sonnait également la visite de TArohidiacre à la paroisse, le
synode, le jubilé pejidant qninze jours (1690-1691, 1694-1696), les
événements publics lois que Tentrée de TEvêque à Metz, le 3 sep-
tembre 1()69, la paix d'Es|)aiine et la paix d'Empire, 1678-1679, la
paix de Savoie, HîOO. le Te Ihum pour la prise de Landau, pour la
priïîe Ho Frihntntr ot iioitr !n paix, 171H à 1714.
L;i ^oimeru' csl île deux classes pour les efîterrenienln : les
grosses « lix lies se |)aieiii 5 Irane.s ; les? petites Mieux escalins valant
2. iVancs (i gros ».
Disons nn mol dos eni|>loyé:< du culte. Le premier est le chantre
et marguillier: il est vAtu d'un camail pour les offices. Le rerger ou
bedeau porte une robe sur la manche de laquelle est brodé «unpor-
traiot de B* Simplire». L^organiste a nn traitement de 90 francs Tan:
il u'est peut-être |ws sans intérêt pour l'histoire de la niiwique h
Melz de <(tniiaître les nonis des titulaires de cette fonction: (Vvsar de
Colmé. 1(>H8: C.laudon, 1688, meurt pn mfir? 1606. .T< :u) Hian, son
succe--piir, setulile avoir clé un ardi iit mu-irirn; il i)r;iJiii-p pour le
Te D>'im de la paix de 1714 «une symphoujc avec trompette et
lin»t)aie ».
Les fûSHuyeuTît wnt des employé» choisi» pai' le curé et les
écrliPTÎns: ils prêtent serment de ne se refitser à aucune sépulture et
de se conformer h la taxe convenue: ils sont réroeables ad HuUnu
parodii. Eux mm ont leur costume pour leurs lugubres fonctions:
une rob(^ noire sur laquelle < sont attachées des tètes de moHa et des
larmes^. Notons, j'i propos des têtes de mort, qu'une tête de morl
l»einle était placée sur le plat à chaque (piète di's messes des Trépassés.
I,c< linnticr- (hi ('rilf(' et de !;i fnhTiqin' f'f;ti(>ut ;;éréf'< pnr !c
coiT-cil (11 -- ridrxiii^. (.liaqtiH aiiin'i' un é<-licvnis était ciiuijié de
la t uinpluhilité. 1/cxercicc annuel courait de la St-Simplice. 5 juin. Les
coniples étaient rendus devant le curé, les échevins en exercice el les
échevins précédents. Nous avons relevé de grands noms parmi les
échevins de St-8implice: Louis Frémin, s>' de Mornas, président au
parlement de Metz; F"'* Maguin, avocat au parlement et aman de la
ville; P'* Tliirion, avocat en parlement, notaire royal; Daniel Dozanne,
r'iaii»lift; j>oui 1«' rclubli&jicim'ul du loi lA>uiä XV. « ( litîvin »U* l'anué<' rv\oil k
re(t« occasion • 6 livre» den rhausactiers, 6 livres des tanneurs, 4 dos orphèTrcsc,
H {l<-s idiinclierB} 24 sous des carreleurs, 24 «ou* des faiseurs de lias au métier,
2i4 «OOS des joueurs de violons s
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oonHeiller an parlement ; Sébastien Besser, trésorier des Hnances; Hen-
janiin Boudier, de la Grange d'Envie; OiiiUaiime de S^e, ptmst
préHtdenl du pariement, intendant de justice, police et finances des
Tn>is-KvA(li<'s : Anioino Chautanl, ont repreneur des rorliiieaticms, souche
de ta famille de Chautant de Vercly; George de Lesseville elFouquet,
son gendre, etc.
L'élection <W< ('.-ht'vtn« était eliose trf'<-^olf>nn<>lle. N(nis n'en
avons pas relevé ies ad» - l'our la parois.sc Si-Snnpln Tayarit déjà
fait pour St-Knoaire et « e> at tes se ressemblant exueU nient, comiiic
nous avons encore pu nous en persuader pour les parois^sc» Sl-Vidur
et St'Etkinne. Nous donnons un acte de l'élection des écheTÎM âe
St-Eucaire.
cL'an 1758, le 24 décembre, jour de dimanche, en ra&semblée
tenue h Tissue de la me«se de paroisse au non de la cloche et en h
1Ilani^re accoulnmée pour l'élection dt > ik niveaux échevins dé<^'lisc,
annoncée au prône de la messe paroissiale le dimanche précédent, k
soussiijné, curé de cette paroisse, après rinvocation du 8' Esprit, ay
rerii les .suflra<tes des pnroissien^ présents h la dite assemblée, assisté
de Monsieur Dunum fn (inatiir- de commissaire et conseiller de l'Iiôtel
de ville, et ayant ittiiuuu par l'examen des dits suffrages que la
pluralité était pour MM" Rouyer cl Tinot tous deux de cette paroisse,
jay annoncé à l'assemblée ladite élection, après quoy nous avons en-
tonné le Te Z^sNm, pour terminer la dite assemblée ; et les dits Âem
Tinot et Rouyer, nou7eaux élus, s'étant trouvés présents après les
vêpres du même jour, j*ay reçu d'eux le serment accoutumé et prescrit
par le Kituel du di<H-èse. En foi de quoy nous avons dressé le présent
acte et ont si«;né tant les nouveaux élus (pie les deux anfirns éche-
vins. A .Metz (H! jour<rhiiv vin-jt quatre déf-enibre de la ililc année,
Kouyer. Tinof. Tcllipi. Lniioine. (îrandjeaii. i-mé de Saint-Eucaire ».
Nou.-H la- .-auriuus « Im la série de ces détails divers sur le culte,
sans dire un mot des < mysléies » qui s'y rallaclient au moins indi-
rectement. Nous devons d*autant plus en parler, que c est la plare
de Change, proche l'église de St>Simplice, qui a été le théâtre de plu-
sieurs d'entre eux. Nos chroniques nous mentionnent ces mystères au
années 1412, 1420, 1426, 1434, 1437, 1488, 1468, 1480, 1485, 1513.
1614, 1520»).
1412. « En ceste année, le quailorziesme jour de septembre, fut
jué à Mets, en la plaice en Chainge, le jeu et .révélation de Tapoca-
^) Chronique» liu|;aemii, aux diverses années.
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lipse sainci .lolian, vl dura ce joii trois joiu's, vl fui jué bieu mjI-
lempnellernent et en grant lrioii)|>he. >
1420. «Audit an, au jour de la Sainct Privess, fut jué à Mets
par personnages le jeu de la vie et legende de sainct Vy, duquel en
Mets en y ait une paroische, par frère Joffroy, ministre de la Trinil6,
qui fi.st et composait les personnages. Et parniy ce, le curé d'icelle
église de Sainci Vy, y donna quairante 80I2 d'avantaige pour aider à
Hupporter la despense. »
1425. « Audit an, le premier jour d'aou.st, fut fait et jué le jeu
de la legende et martire de S' Victor, en la place de (>hainge, et
dura trois jour.s. Et (ist le personnaipe de Sainct Victor ung gentil
ruste, uuuuué iiiuistrc Cherbin, lequel alors csloit uiaistre et regeuloil
l'escolle de Sainct Vyt. *
1434. Au jeu de ttainte CaUierine, donné pendant troi^s jours sur
a place du Change, le rôle de sainte Catherine était tenu par Jean
Didier, le notaire, et celui de l'empereur Mazencien, par Jean Mathieu
le plaidioiu'^ I.
1437. « Au moiis de jullet, fut jué en Met.s le jeu de la passion
nosfre .seijTiKMir .l!i(»>^iicrist, en la place eu fluin^ff, et fut falct le
paircquc (riinc lie— iinl)le fa<:on: rar il esloil de iicnl sièges (ie Imult
ainsi toiujue ilcui'« - t(nit à l enluiu ; et par ii( ii i<'ic esloienl grands
sièges et longs p»)ur les seigneurs et pour les dames. El porloil le
personnaige de Dieu ung prestre, appellé seigneur Nicolle du Neiif-
diaätel, en Loraine, le(|ud alors estoit curé de S* Victor de Mets. Et
fut oSKtuit curé en grant dangier de sa vie, et cuydoit mourir, luy
estant en Tarhre de la croix; car le cueur luy faiUist, tellement qti'll
fu:<l esté mort, s'il ne fust esté secouru. Et convint que ung aulire
prestre fut mis en son lieu |)our parfaire le persormnge de Dieu: et
estoit celluy prestre alors Vung des boureaulx et tyrans dudit jeu.
^^ais néantmoins on donnait son per«onnaige à ung anîtrc. cf par'i-i
celltiy du cnicifîcrnpnt pour ce ifiui'. Et le lendemain, ledit ( nié de
Sainct Victor lui rcrenn à lui cl parlist la resurrcdiuu d \vi—
haultcmcnt son per."<onnaige. Et durait icelluy mystère par (pmilre
jours. En icelluy jeu y enlt encor ung aultre prestre qui s appelloit
seigneur Jehan de Missey, ([ni estoit chaippellain de Mairange, lequel
portoit le personnaige de Judas; mais pour ce qu'il pendist trop
longuement, il fut pareillement transis et quasy mort, car le cueur hiy
failtist: parquoy il fut bien ha-stivement despendu et fut emporté en
1} Kltppffll, Metz, cité épiiwopale ol impériale, p. SBO.
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aiilcnn lien prochain pnnr Ir fr'r)tlrr i\o viiiai{iir »'1 ;nillrp i'hn«p pour
If* m-nnli ii tci . I.ii tioiirhc el (-'tilréf de l'enlei >U- \rr\Uiv jm ^stoil
très-liU'u iaicU . «ai |»ai an? fnjrin. elle se ouvroit et iv< Ju<»ft seule,
tjiiant los diables y voulloicnt entrer ou issir isorth'J. El avoil ccWf
liiire fleaz gro» yeulx d*acier qui relui^oient à men'eUlp. D'icelluy jt u
PHtoit nwLstrp et portoil (original iinit clerc lies sept (te la giimp dp
Mets, apfiellé Forcelle. ICI y avoit pour <tpUiiy temps moult de nobles^
i^eigneurs et de dament eslrariiziers et prim e» en la cit^ de M«»t.«.
l^renuer y esloit sei'/neur Conraird Hayer. alors eves(|iie de Mets. Je
comte de Vanideiiiont : seij^neiir Haudoiiiii de l'Ieville. al)]>é de Guia';
la lonitesse de Sarrebrii* !) et !e f r»n^«'i!ler de l}ar et de I/n-nine: infs-
sire Hue d'AiiIel et ses deux treres; le Mriin de Snl/. i .;n li'~ de Ser-
voiiU-, Hetii y lie la Tour et plusieurs aultres .^eiiiiieui> et »iaiwe*
d'Alieuiaigne (>l d aultres pays, dont jo ue sicxiy les noms. *
« Item, le dix «eptiesme jour de septembre ^tdvant, fat fait
jeu de la vengeance nostre seigneur .Ihesucrist et destruction 4e
.Iherasaleni, au propre paircque et an meisme lieu que la passion
avoit esté faicte. Et fut la cité de Jherusalem trè»>bien el »iibtilemeot
ouvrée et fnii ti . et le port de .laphel au joxanl dedans ledit paîreque.
Duquel Jeu .lelian Maitliieu, le plaidoietir. fut et portail le persontiai?«'
de Vespnsian: et le euré de Sainet Vi^tov, «pii tiv<iil esté Dieu à i&
passion, lut Titus. Kt dundt <e mystère eitviir.n riniiitrc jours.
1438. ' Pour suy re.-ijuir, le premier jniii ih> septembre, fnl jiu'
le jeu d(; la vie et bonne conversation «iu ;,dorieulx amy do Dieu,
iaainct Erasme, à Mets en la plaice de Chainge, et dura troi.« Jours.
A partir de cette époque, les mystttres furent représenté m
place de CHiambre, à Texception de celui de sainte Catherine qui
« fiist fait en la cour des grans Proischeurs, parmy les trois festes de
la pwilhecosle (1468) . A « e dernier mystère, la jeune fille (|ui kJaût
le pcrsonnaffc de sainte Catherine rmnplit si bien son rôle qu'un jren-
lilhomtne. -?nldoyenr 'le M(dz, Henry de la Tour, l'épousa «par le
graiit plaibir qu'il y priiit » 'j.
') Les mystère» représenti"'» en place de ('Jiambre furent : en liHO. celui
(les iriira< k-s d»' saint .Mii lM-i : on 14H:">. celui de la vie el pnssinn de ' marlatw
saincte tkirbe » ; en 1Ô13, • le Jeu et histoire de la saineie lioslie, laquelle e»t
à Sainct Mairy de Paris; en 1514, le mystère de ta patience de Job; en UM.
celui du sarrifice d'Abraham.
oiyitizcd by GoOgk
APPENDICE.
*
1.
Kn paroonrnnt 1p« rpfrisMrf^ de la paroip«p St-Simplicc. nnfre on-
rîosilé no fiil p;i- pi ti excitéo par Ic.^ titres de deux t'ar^rii uh - F.ihcr
Innoccnliiiiii vt Marlyriim . 1641 . dura ar diligentia Dtii Nicolai Vfnlf'lel.
Iniju.-^ blcf'lesiae rectoriîs. — Liber iiuiOL-entiimi, Mortuoruni uecuoii
Martyrtim parocshialis Ecclesia S** Simplids Metensift . Aimo 1668. —
Noiw nous dernancUons ce que pouvaient ^tre ces martyrs, quand nous
trouTàmes la solution de l'énigme à la lin du registre de 1668: Fin
du nombre des martyrs. C'était la fin des mariaffm« de l'année!
II.
Déuomhrf'invid (hs ^
fHifoifise.s de
In rifir
M, t.: ai
//VA
HomninD
lulal. |'»u
l't narron?'.
M-Vh-Ioi-
:i07
i;j79
2Ö8H
7t»
27.H
478
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rompri» l'bùp.
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1201
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(•ompRAkrsjuif)»
9m,
8380
14437
14397
.31834
12H1
tXm. b&i.de ia rMe. Xo LW. R 194)
ni.
/ n liftcuiuciit (le Vi'piHjne ilc In ;/*H'i'it il*' .lu kiis. /6'.?7,
Lettre tU' M. Chmiiyeur, (rii^oi'kr yniiul d>- l' Enxb*- n Vu; yur /uj^nd/c */
â^mande dtt iernftt your payer le rena que 4oH TKrniiie à St-Simaiice,
Monsieur, si. pour sVxempter d« payer rc qu'on doit, il fallait faire ron-
Milf'tation <i<' la misi'ir ilii monfic. nuiis serions en fcli» pins t oi i>miiii\niinl)U >
par-delà, sans comparaison, que vous aux «-nvirons <lo Mtlrc lionne ville de .Mel/.
l'ensez que que vous y .souffrez de uial n'est iieu au rcj^urd de ce que uuus
en portons en ces quartiers déplorables, où louL est dans un dernier point de
désolationi sans que je vous en puisse rejirésenter bien à point riiorreur, ni en
- 204 —
du«' iiiilif rliosc, sinon i|m' lonl y fs| flrppiiplo. F,t. s j| rrsU- (|ucli|iirs . . an
plal pays, ce sunt autant de (igures de la inui t. attendu qu'il n"y en a pas un
qui ait ite quoi pour pouvoir sustenter sa pauvre vie, qui ne soit conùiint
d'avoir ri-coiirs aux vivros et a la pâluro des hftes bnitles et sauvnfies.
Mais il ne s ensuvt pas pour a-ln que Monseigneur de Metz doive ftrr
quitte de rc qu'il doit à V(»a paroisses, ni (|u il le pr^'tende, non plus que pas un
de cenx qui ont l'honneur de le servir, vous priant de vouloir imputer la am
du retardement de leurs payements aux malheurs du temps, et {iénéralement an^
danuers notoires des < liemins telieirn nf nhsédés de coureurs et de voleurs, ijunn
ne peut y exposer aueun argent qu au danger évident de le perdre, ne mtn
férant à personne qu'à vous-même^
Tf>utefois, pour vous témoigner que je ilé^ire vous donner (|uelqui' fi-n-
tentement pour vos dites paroisses, je cliercherai des occasions de remise [xxit
v»ius faire toucher quelque chose, à condition de le renilre en ce lieu. Sy en
présentant déjà une auprès de M' le Prieur de S* Christophe et de Xum. i|ä
vous en escrit; et une autre aupr^-s de M' de Hozi^-res, gruyer de Rémilly, à ipii
j'en fais aussi un mot, attendant que j'en rencontre d'autres, pour m'en servir
à mesure que je pourrai vous fuuinir quelqu'un du vus payements, vcmJanl
rroire cependant que vous considéreras la difficulté qu*on a de recooner de
l'argent, plus irrande par deçà sans comparaison qfle vers vous, comme je
<rautre part, pour de suite vous porter ä user enver» nous d'un peu de palicrn«'.
jusque» à ce que nous puiüäionü vous contenter, à quoy je tiendrai la hsim
main et en aurai autant de sonvenance que vous, à qui baisant Irès^homble-
ment les mains etc. — A Vie, le 27 X»» 1687. (Ardt, dép. G, $37»-3.)
IV.
Hjimit tles lyroc'rs-cerbanx {les visites ipiscopal^s à St-Siuij^ice.
Visite fie Mf/r Mcurissr, icitjtie <lc Mmhuire, 18 nor. Ut:}'.). — • Les pères e'
nu'Tes de famille assisteront à la messe paroissiale de trois dimanches l'onî l*
curé fera on prdne avec une briéve explication de Tépitre et de révaqple. —
Les échevins feront jouer les orgues aux jours plus solennels.
Visite (If Mf/r 'le C<ii«lin, Il sept. 171-'!. Le proch-rerhal ^tortr « *\w les
Kars'ons et les lillcs ne soient point dans la uiêiuu école; que les enfank aillent
exactement à la messe, et même les jours ouvriers; et assistent an rstéchiuM
4 fois par sem inM à l avent et au carf-me ». — « N'e seront pas re^ns ;i Pâipiw
ceux «lui n'assistent point à la messe paroissiale les dimanches et ft">tps,^
Vi»ik du nicmi: Mai 17:J2. • ('A>ller des bout» de ruban à chaque fedIW
du canon ide Missel oii il en manque. — Aucun ban ne sera fermé à clef. (^'^
(Up. 0, 23mr8.)
V.
Eiäraits des comptes dev échcrins et du tnarguUlier de la pan/im
St-Simi>lice.
H bonnets carrés p*nir livres tournois.
Quittance du prédicaicur de l'Avenl, un jésuite: 150 hvres.
id. Huit chandeliers d'argent: 427 écus blancs et un escalinf bisud
3488 francs messins.
— 20Ö —
Trois pintes dp vin pour la communion le jour des Rameaux. Ilem, pour
la semaine sainte. — Trois pintes de vin pour le lavement des autels le jeudi
Saint: f ^itl;' l>iy Imit livres tournois pour un irrndtn! ries pins l'r.m'ts IHVl
Anloinoj imprimeur: • .l'ay advancifx pendaut vin^l et un juurs luic buuttiillc dv
vin et un pain pour le prédicateur <1694) scavoir le vin à raison de sept sols la
bouteille et le pain on sol. • < De plus Messieurs les Gur^ et fabririens ont ac-
cordé au marguil'i' r trn v^m pour les servictfrs fin'ii donnée au prédicateur
sortant de praicliez et pour res peinéi*. » {Airh. Uèp. (j. :J364-J8 « :äfj
VI.
Adra comeinanl la maison St-Aiiître.
1. Nous ly maislre escbevin, ly treses et ly comtes jures de Meta avoos
vandaa a Jaicumin Mortel une loie (en termea de Tépoque, remises, dépendance»)
au travers tif la ruelle sainct Aultre darrier sa mnistm pour aller df* son hoslel
eu Ha graiogc i^u'il ait aequai^teit a Joû'roy belle tirée, ot ung port sus baille
avals fco voisin . hici Tan de grâce n** sf 1808 ou mois de febvrier . Scellée du
commun sceel de Mets.
ff ung a((|uest <|ue ly sire buevei?) rnr>'>i di' '^im|ili' .' ait elieu fait l'i
AtUixelte la lille perrm Murtelz «lue fuit et [emmc poinci^non Deu amy l'amant
que fuit La maison et ceu qui appanl ({ue (nt led. Perrin MorteU son pere que
fuit, que ciet darrier les chainges, et les loyes que sont darriet ladicte maison.
Et îa Tuaison <|. fuit d(ipiiian<;e le podier . fait le 22'^ jour du inoi?i di- ii nvembre
J'aii I3yu. Ans lescrit en l'airehe perrin de Tf>rn;iv. lArrli. dép. G. 2ayi-l.)
8. Gognue chose soit a tous que burti^iuoii paillai l'eschevin, Wiriat Quercire
l'orfèvre, Thiébant Migommay et collignon Momel (?) le changeurs que sont esche-
vins (le ré;ilisi S' Simpliie ont arquesté en Irefon a toujoursniaix pour la dite
église Saim t buiiplice de Hennequin de Tournay le clianjceur la «irange et tous les
reäsageä el iuul ce qui appant et appartient, que ciet darrier la maison que fut
perrin mortel et de coale la fontaine S* Aultre dune part et de coste Pattree
(« iiiietièrei de S» Simplice d'autre part, et que va droit sus en just|ues a la ri-
vière de i>aille. Laquelle j;ran{;e et ce t|ui appant fut Jehan de Verdun le mar-
chant de äalnerie q. fut. Laquelle grange et tout ce que appent est franche sans
point de cens devant. Et de cest acquest ont ly quattre eschevins dessus nommés
fuicl bon paiement aud. Hennequin pour la dessus d. éj,'lise de la s"« de c 11 de
Metsina.... et en cest acquest ont Ii dessus d. escbevins mis les XL 11 reçus
des maimbourgs Jean Huwin le marchant ti. tut q. munait en Salnerie, lequeliea
xi 11 . led. Jean Howin q. Ait commandât a donner a sa devise a lad. église de
ï5. - ri ainandement et en réfection la devant d. église et pour faire prier à
tuuräiourinais en la d'« ejrhse pour l àme de lui, ainsy comme la devise que gist
en l'airehe Jehan lescrivain, amant de S. Simplice lou devise, et ont encore
Iii Uij eschevins mis LX H de plusieurs dons et aumosnes que en ont donnés
pour Dieu et pour retenir et en ainandation la d. église et de tous ceulx tjui
pourront encor donner on aus3y temps advenir . . . . ö janvier läüü. — (ieorge
lescripvain leacript
Bêr ta même feuitU. Les mesmes échevins ont acquestë en trefon pr
lad. église d'Aillixatte la fetnine poinci^fnon Deu Amy la maison condit la maison
Âultre et tout ce que ù. lad. maiaon Âutlrc appant et appartient, que eieit
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— 206 —
i1«v«nt la msiHon «fno fat periin Iforlel que fat père à lu dite Afllixatte. df mir
In inaisoii Am»! fia'lu- it'uno p* e( la (jranjre qiMt fait Jehan Venhin le mar-
ch nii lie Sîilrifivf (raulic|»' . Lnfut-llp fl tnaifton qaon riit S' Aullrc Ii dfvant A.
AillixiUle ail heu t^n su pari avec pluüieurr» aultf» hérila^eii», «ncoatre le h'^ NicuW'
Mortel, fhev^. mm Mrù. et raciintre Jehan le fils perrin Cnrbe Tiudm dnt
Wrilajt«*s luv sonl eitcheu> **l vonus conMua ii s' le A. j:»errin moHel i|.
fut pf^rc a lail. Aillixatlc et ati d. s"" Xicoît cf ;uhl .Idiuii fil- |if*rrm rml r r1"van-
liil .... en Tarclie S' Medard de l'arclie «jue lui birniimnel lessarel ixm <leiu-
neur . . . . payé L 11 de Metz . ^ febvner IHHO . George leürripTain les^rript. —
Ardk. dép. G mi-'J.
VU.
Aidds fondé$ eu Vêglm panMak StrSimplke,
lin Liete. (Arch. <Ujt. (l. i'Màit.)
Premier aulci îà* Thomas de nauturliic fondé par llcnnpqiiin de Tourna v
le (Uiangcur sur 10 iiv. piiur 2 chapelains . Lei» hoir» ^héntierâ) uiaii le pairou
dedans leH premiers XL joars . Et après les XL jours passez, les esehevins d»
S* Supplice en polraient i pourraient i èlre patron . Faid l an 1884 . Ceorfie iV*-
rrivain nil ki di visi» l'nffec feu s"" Ueorge Ciuebrard la Irnu. depuis s' IloUeri
Iluel ; el présentement les cücbevina de Supplice comme palroiu lotu vodk^"
au curé du dit S* Supplice, qui earé soit . Et le tient leur curé messire FhUKoiit
Lartilleur . Lu donation uu protliocollc .Vfe^sirC Abraham, curé de S* K:9lienne. I<'
•Uptii- i.')"^! . l*,t p4ir ie présent le lient messire Philippe Quinon, ruré cummr
dessus . 1ÔH8.
A Tantel Notre Dame, il y a un aultei fondé par Grand Jean l*«unaDl sur
l>*tnnes renies pour chanter chacune sepmtiinnes cinq messes , le curé et Iw
eschevms patrons . lairi en 1399 . Ueoriaies le-i ripvain a la devîst* .Annexé »1*
iiieb&e N. U. à la dite égliae pai^é temps.
Item Tautel S* Rartholomez, fondé par Colligaan Rarroys. Les boin de«
Barroys patrons. S;^r Ni( olle de Heu en doitat estrei et le^ Cheversons Kl violl
envirfjn 40 sous. S' (îeorties Guerar<1, «Gouverneur de rho<?pitaii. tenant.
lu un aultel à l'aulel N. U. tonde/ par Hartholomez Paillai, Iiis Ninil
l'aillai sur 10 livres de cens. Les Faillats patrons. Faict Tan 1807. Le sîrr J<«n
Pied de Cbanll a la devise.
It. un aute! fondé |)ar l'erin de Laitre sur bonnes renti ^ Les hoirs jja-
Irons. Faict Pau 13ôl en l'arche Jacuiuin Fes»aul. U>lli{:non Henuat et Manfin
Lay son fils donnèrent le dit autel, en Tan U77, à s* Jan Hennequitt. prMrr.
.lan lloudehrant amant de S* Victor lescrîpt. Seîitneiir Kranciûs Wiriat tirnl.
s» F'" lluiidterl tenant
lu un aulel fonde pur le »r l'omce le ttornaix que vaut lu livres. Les Ba-
doches en firent don à Messire Domange Abron prêtre. S' Mathiou Ranel tennil.
11. un autel à l'autel N. D. fond^ par André Gouttiez marrl niupt sur •! Iivf»>
de ( en« \.\ liehdomadairc de la grande ejïlise patron: et au di tTail' npr^s 1'"'
XL jours, le curé de Si .Supplice, el jamais pliu» le dit hebdomadaire, i-aict l aß
läQD. Jaeomin Fessaut a la devise. Thirion Maillot le tient. Au présmt Mem*
Ouillanme, mogister de S* Vincent.
Encore un autel en la susdite éjjlise. Le» échevin» palirofis. El oe vaoi
ttinon 14 üolz. S'' Mallucu Bairoy lenanl.
Digiii^uu L>y ^OOgU
— 207 —
Lixt^ (Al, h. ,/,,.. a. 'isr^ )
Mémoir».' (ontonuul terUiiib aulvls f(»nil('.s cl iMabliî* en J i'^ili»»» tie S» Siin-
plice. par les rv après nommez.
F/aulel di' Hciiry de Marsal fondé à VmM S» Pierre v\ Paul -- i]w*ttl iri
le iM - Hesbt rvö jadis par .loan Morel.
I.'Mtiff'l de (lalli. Dnnian^it). di'ssiM vi par s' Nicolas d< C .it>iiu*rr\ .
l^autt'l de Piérjse, futaint^ dv MuÜiit*ii Heuuileüil. (I*'ss»'rvi pai .s' J»*an
Anlüoar dit Panqnenel.
F/auU'l Sitnonin Pardant. d»*ss»;rvi par I* dit Fauquenel.
l/autel df Perrin li- Prt^^vosl. desservi par sr flnilirmin
L'autel de Thiebaut ^^a\v*■ et J«an Sawc son Irore, dt'servi par a' Werry
Geurg« et 1" Motel. — L'autel d'Alexandre Gourcfaon desservi par tea aaaùomines.
L*«a(el de Biétrix Uaicoule» femme en premières no^es du dit Thiébauf
Sawe, desservi par les deux susnommés.
I. "autel de .leoffroy Mine, nomine de S'e Marguerde. desservi jadis par les
»" Claude Margueret, maître i's arts et officiai de la cour de Metz, et »r Hoberl
licencié ès droîcts.
Plus lafond.de la messe de rannoncialion de N. 1). ù dire chacun samedy
aux ;:ros coups de la mettre N. l)., fondée par Katho, iholHer (i'builiierj du Quar-
t<^u en l'an 1514.
Suit une troisième liste d'autels • fondés dont les eschevins sont aussr
intront* H collateurs et ipii ne sont annexés à la dite esglise». Cette liste e^t
mntiU*«' ' t n'offre ]r^< :k<v" ffintf'rrt pour (|ue nous en publiions les fragments.
Le pouillé du diocèse (mon. ô8. bibl. de la ville) donne encore le» inentiuns
de chapelles MUivantes qui cnmplèlent les listes ei*deiisu«:
«Chapelle de St Pierre et Paul. — Patrons: les Goumais. J» Jv» de
(îoumay y i n nirii.' vn Les HoucelH en 1824. Les instilutinns de lAOG
îNmt les derui«'res iprun ail durmées pour cettf f hapelie • '
* Clia|>ellb de Si Michel. i/ainé 4cs lEoucel» y u itoiitiué en Wu. —
Hemière institution en 1686. * \
* Chapelle de S* Jean rBvangéliste. autrement dite des GournaiXi située à
l aulel S< Michel. L aîné de la famille des Koucels y a nommé en 1667. Dernière
institution demandée en 1fiH5 •
' Uliapelle de la Samli Vierge. Le curé et les echevitui de SainUSimpliee
y «ml nommé depuis 168(> juscpi à 17di. Depuis ce temps, .M* Michel de S* Rlai«ie.
conseiller au parlement, y a nommé Inùs fois, savoir en 1764. 177... 177R. *
< On trouve dans les registres de la Chambre èpisropale <les institutionii !
données le fi juillet 17fM> pour H chapelles ou autels fondés à S< <iin(ilii >■ itfu.s |
à l'autel de la Vierge pai- le» Némery Kao|[uillun et François de Ixiurnaix
l'altté, et la tniisième par M* tîollignon à Tautel de St Barthélémy sur la nomi-
nation de M» C.laii.li ,1, I.andre de Briey. si' de Ruette d'Aubijjny. En 1717
Mm" fî iliriel de Roussel, baronne de I>andre n nomin^ aux trois mf^mes chapelles I
en 1717. et le comte de Briev, baron de Landre, en 1774, 1771 ei 1780. » I
. I
* Chapelle de SJ' Jean rEvangélisle, située dans l'église de S* Siuiplice, Les
îiMtitQtiona do 17 avril 1667 ont été données sur le nom de M' de Roucel, sr
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I
— 2(« —
vm.
Bictis ilr la jtaroissc St-Siniplic4^'.
Une bUilc de baux de maisuns, terres et vignes, conservés aux arrlata
de la paroisse St-Simplire i), nous permi^t de donner approxiroativemenl la n»-
menclatiire des liions de ladite pan»isse.
l" Une maison, située rur- ilrs AMritinnds, lonéc :i52 livres de messins et
1 livre de tire en entrant, le ô jitav. H'ûô. — îiâU livres, le H janv. 17411
— 341 livres le 9 août 1788: à cette époqae la maison porte le n* ITH
2* Une maison SUT la me de la Porte des Allemands, au devant des Hoinfurt^.
entre nne maison appartenant aux Pères Célestin? la itiaison appar-
tenant il l'église cathédrale. Louée pour Ü ans le It» jaav. 1680, U livres
de Metz et une livre de cire en entrant. — Pour 6 ans, le 5 tév. 160. VU
Tram s messins et 3 liTtes de cire en entrant. — Pour S, 6^9 ansleUjaw-
17K1, lôO livres: la maison porte alors le n* 1120,
Une maison, rue des Allemands, «au-devant du couvent des PP. Muunies'.
louée poar 9 ans, le 11 janvier 1684, 860 francs messins, pins SR fnnn
en entrant.
4" Une maison en l'entrée de Chandcllerue. Bad du 2U juil. 1562.
Une maison place de Change, achetée en 1523. Louée 18 livres üc Meti,
12 avril 1S95.
Peux malsons sous les Arcades de la place. Louées Tune H8<) livres
21 Juil. 1747; l'autre 25() livres tournois le 23 juil, même moh.
purlunl, eu 1727, le» n«» 817 et 825'^;.
7* Une maison située sur la rue du Coin rEvfique (rue de TAJifeuvoir). 100
livres tournois 12 juin 1667. — En 1727, no 734.
8* La maison de cure et la maison vlcariale, louées le 26 novembre Itidl et
en 1729. ~ N"» 705 et 766.
9*> Une maison rue Neuve prés St-Gengoulph. 87 fév. 1628. 24 livres de k>fn.
10^ Une petite maison à l'entrée de la rue du Paradis» appeléé le HauK -Kastel;
12 éciiH ntcssins le ô mars 1680; 150 francs messins le S2 mai UiM. —
Une autre maison, même rue.
11' Une maison et un pressoir en Rasse-Saulnerie. Les deux achetés le it avrâ
Uil9. — No* 2395 et 2421.
12° Un'> ninisim en Taison sur le contour par où on va derrière l'églue de
!5te-Croi.\. 1592.
13* Des vignes à Ars-aur-Moselle. Achetées le 18 septembre 1678.
14' Deux pièces de terre derrière la rue ('.hambière, en l'isle. HO liv'res mwsiftfc
15" Un jardin prés de la fausse porte à Mazelle, en (lorcheb^euf.
16" L'uu terre à Helunféy, venant des Uuucel.
17* Des terres au Sablon, proche le glacis de la porte St^Tliiébanl, donné» «a
1716 par Hoch Qauguin, curé de Bayonville. an« ien vicaire de St-ï^iiiipli'*'
18" Au tjan de Saulny. Cens provenant de J" Pistoriu», cwé de bl-fi>»i»pl*f*>
qui les légua eu 1529 aux curés ses successeurs.
1) Arth. dép. Fondé G. S366 à S9g5,
«) Khit ,leH loiinnrnh de ht nVf de MHt, 1727 H 1728, «« 193 ft 19* **
jmiiiMwWtK de ia MU. de ta tille.
Digm^uu L>y GoOgl]
t9* A Rte-Rnflinr, an ban de R-Symphorien : une maison el «me < tnzernaire »
en 1381.
20" Tne v'v^nr" h Srv. han tic Srv. dt vnnl tV-^lise « En 1397, 25 janvier, Ips
écheviris de Js'' ?>uppiice l acquièrent de (l:«UiiMine, v*>uve de Henri Ufimal
de Scy
21* Pièce de lerre «o Pontifhvy < en haute Ronde ^.
LX.
Vicaires de ^SimpHee,
Nous avons cité plus Im i* V institution des vicaires en 1672
(8 mai). Avant cette date, le euié était aidé dans son mioi.stère par
(les ehapolaiiis jouissant des petits bénélices altadiés aux aiitt ls ou
fondatinii< laites en laveur de l'église; nous trouvons pniiitaiit. au
coiiiple «le 1670, que la fabrique allouait à l uu de ces cliaiK lams des
{(ajçes assez élevés (100 fr. par quartier), ee qui en lait un vérilabU;
vicaire, moiiiä peut-êli'e le nom, — Kn donnant la liste suivante, nous
ne garantissons pas l'ordre de succession dans chacun des deux vi-
cariats fondés; il nous suffit que les noms et les dates soient exacts.
(Httes, chapelain, 1609^1071.
Krambourg, id., in7l.
Ja('(|ucs Carré, vicaire, lô7ô — 167Ö.
La. Jeunesse, 1679.
Bonnet, 1679.
Pipre, 1680.
Jacques (Houet, KiHl.
aaude Belloy, 11582.
Gaspar, id.
Pûiràin, 1685— 1 70(5.
Nicolas le l'rose. 170<; -1708.
Jean ColUn, 1708—1714.
Peres, m5--17a0.
J.i. .(iKs George, 1720— 1720.
Fois Girard, 1726.
Jacques, 1728—1738.
1>PM Maaae, 1788—1748.
fiiiulanger, 1743.
Honoré Gravelotte, 1743—1746.
J» Claude Pierre, 1746— 174Ü.
I^tto Voinier, 1749—17110.
Vf* André, nfiO— 1751.
Prc Knœpller, 1751—1702.
Jn Knœptler, 1752.
Gléinanoet, 1764.
Claudin, 1761.
Tinot, 1762— 17(U.
Jobal de Pagny. 1764-17Ö6.
Ol»«'" Sidot, 1766—1772.
Gédéon N» Thiry, 1778-1781.
Jn Louis Nm Pétry. 1781—1790.
André Fiarrois. chapelain, 1670—1672.
N*» Mouiot, vicaire, 1677—1678.
Groanx, 1678—1679.
Desnoyer, 1679—1680.
Thomas Heverson. 1682.
Jacquemin, 1685.
JB Vallet, 1686.
.Malherbe, 1687.
Grandnicolas, id.
Nas .Messin, 1691-1695.
Louis, 1695—1689.
Ilraconnier. KMW— 1700.
lifiriy. 1701— 17ÛÔ.
i- ranvois, 1706.
Roch Gofuin, 1709—1787.
Capchon, 1728-1730.
Iloch Guogiiin, 1735—1737.
X« Uubray, 1735 -1739.
Chlat F«>i» Louys, 1789-1744.
U
— 210 -
JB Jpb liOttis, 1744—1747.
.Ipi' Lojcune (»11 le Senne, 1747 — 1748.
Laurent Simonin, 1748— 174Ö,
CJallul, 1750— 17Ö1.
Chia* Vignon, 17M-17fiff.
Valentin, 1765),
HaïKiuel, 1761.
R<»berl, 1763-176«.
I
J« FM> RlAiM, 17<»-176fl.
.1" lîfinard .<cllc. 176;»— 177t.
.Iqiic» H/.rar(l, 1771—177«.».
Louis Diu« Liénard, 177y— 17H1.
Nm Jpb Rarthéleroy, 17S1— im
Michel Chevicux, 1784 — 17H.'i.
Foi« Nw Bovaid, 1786— 17»0.
Au Séminaire de St-SimpUce: N** Albrecht, Ticairo^ directeur dn
Séminaire, sans traitement de ta paroisse, 1736 — 1740. — Beik».
prêtre au Séminaire, 1748 (?).
Vicaires pour les Allemands: Michel Thom, 1730. N** Sim-
minger, 1746.
X.
Comtes-jurés de la paroisse Si-£Hntidice \).
Nous donDoitô, d'iq>rès Paul Ferry (Obs, sec. t. D, 778) une
Itsle incomplète des comtes de la paroisse St-Simplice, élus chaque
deux ans.
1487. Hiunoz le courier.
H inrial lo Courier.
.Iciian Gerny le ^Junnetier.
F«b d'AuInoy, le corvîxier.
1489. Jehan Brunequin, le courier.
Jehan Ir Cln f le toonellier.
Jehan le (^amus.
J^iMi CoUigny.
En 1491, point d'élection de comtes, <se présentant toute ceollr
la branche des Corbel/ ( onlre le.s Gornav'.
1492. laiqueinin Grant Jehan le bochier.
Jelian üuUigney.
Gollignon le VercolKer.
Jehan !e Camus.
1494. Jehan <\>- Volcranj;« le lenier,
Jehan li Tunneillel.
Simon le corner.
Jehan Colligney le corner.
1496. Jehan <h' f:nl!i-nrv le cofrier,
Jehan le VercoUier.
Jaiquemin Tout le Mond&
liedier Bftiriie le Mai^cnier.
1496. Faits pnr l'î'»"» Pnix TécheTin.
Jaicumin Tout le Monde.
Pètit Jean rorfèvte.
Jean le Iiis Jehan le OlW.
Urbanl le corvixicr.
Nicole Facqtienel, 1273.
Hattry nnn< «-i. l'ioa
SyiTionin Houcel.
Jeltan Aubrion.
XI.
Aimns (h SI-Si,i,itUce.
Avant 1466.
I Virria Noiron.
Jehan de Vv.
I
.!( 1e ftornaix.
.\lalhit u le (iornais. f 2:J avril 14y<i
*j Voir sur les conUes-jurés des paroisses: Klippfei, Metz, cité épiscopale
et impMale.
Digiii^uu L>y GoOgk
— 2U —
Jclian Noiron.
Jehan Aubriat.
F"w rk>uppat «)U Toppal.
Nicole Noiron, iii»'-« «-chev. ia6ö, f
Georgu l'escrivain, f l-lOi).
Grant Jehan.
Jn Hertranii, dit S» Jure, 1602*).
id. fils, leoe.
Louis de Kuissin, adjoint, 1628.
Louis de Lixire, chef. lfi2H.
Jean François, chef, 1682.
N» ThionvUie, 1688.
Uenry Qahriel, adjS 1680.
P» Deudeney, m»w #chev. 1427, i 14.m
Martin Georges, f 1452.
Burtrand Deudeney.
Jaicomin Traval.
Jennat le Uurnaix.
Bandonm Louwe').
Philipp« Le Bachelé, 16öt).
F<4* Le GoomaLc, mt** éch. 1479, f lôM.
Pr« Mainhulle, adj», l(5öt.
Jean de S' Jure, 162«.
Didier Travault, 1544.
Je Travanlt, fili d'André, IfiTB.
m
Vn hapU-fue de Juifs n Sahit-Sitttjilia .
].e baplèfno d'un juif cüiivt'tli étnit à Mt l/c »1 au luiv- M* . -sin
un ôvèneiiu'iil eoii-iilri able. I/Ev«|ue ou .son vuuiit' u' in'ial y présido.
La uobleswe reinplil le.-? lonclious de parrain et de uiaiiauu; ; les plus
grands noms se trooTent parmi les témoins. Le croironshnoiK? Des
maîtres joueurs de cornet à bouquin sont, de par l'ordre du maitre-
échevin de Metz, employés au nombre de neuf à jouer au bapttote
d'un juif qui eut lieu le 20 janvier 1668. Un décret du 7 février
.suivant leur accorde 10 livres ine.ssines. (Man. de la bîbl. municipale
de Metz, n" 169, pajje 42.) Ce nu'Mne iiiannscrit, pag«- IS. renferme
une lettre adrpH^îf'p an mriître-éohevin, le 11 juin 16Hô, par M. de Givry,
< on?"eiller-éehe\ III de 1 [Intel île ville, dans la(|nelle il dit que lui et
•Madame de Floit tu illc, ubbesse de Sle-Marie, voni lenir à (|ualre
heures sur les Ibuts de baptême un juif ûgé de 83 ans ; que le.s l'ères
Jésuites sortent de lui dire qu'on a pratiqué, jusqu'à présent, en ce."*
sortes d'actitms, de faire tirer le canon et sonner Mutte; qu'il est vrai
qu'on en usa de la sorte pour le dernier qui a été baptisé, et que,
puisque cela est ainsi, il le prie d'envoyer les ordre«» pour qu'on
sonne Mutte à trois heures après midi. — Au bas de cette lellre,
ordre du même jour de M. le inaître-échrvin pour faire sonner Mutte.
Mais voici (ju'à St-Simplice on dépl(»ie tduti» la pompe et itiaijni-
licence qu'il est possible^. Dix jnif'^ vont rire baplisé.s an une même
céréiuouie. Citons l'acte de baptême lui-même.
>) Arch. (U\). U. 2291. Cnrlulaire do St-Vinrcnt.
X) lÀ^le d'aïuanU aux arch. d^p., cullcrtign de répcrtiiires.
14*
Digm^uu by ^OOgle
* Ce jourdliui, 1« du mois de février 1692, dans IVglise paroissiale de R-
SimpUce, de cette ville de Melz, le Mint siicreinenl de baptAme a « l^ adminialrp
par v/'n^rnh!c Mc<?sire Ealicnne Monsenot, docteur i'S droits, conseiller au prêsidial
de Metz, chanoine el prévost de la colléftiale de S* Tliiébaut et vicaire jréin-riil
de Mf TEvéque de Metz, avec toute la pompe el ma^nilicence qu'il et>t puasuble.
k Olry de Saint-Avold, Jaif de nation, aa^é de 35 am, Tun des Rabby de It
Svnri (i^nip de Mclz, Iiis de Samuel de S* Avold, auîssi l'un des preiniers rabin*
de la dl« Syna^t»gue, el de Sara [.évy »es père et mère ; avec 7 de se* enfants
procréés de son mariage avec Kleure Ihisacq an femme, sçavoir cinq gar<;ons et
deux filles. Le nomm^ au jour de sa circoncision Alexandre, aajiré d*enfÎK»
10 ans; le 2'', Abraham, aajré d'environ 8 ans; le 'M, Louis, le 4«. Mayeur, tou»
deux jumeaux el aaiiès de 3 ans; le 5« nommé Anseile, aagè de deux m«»is. —
La l^fc (iiie s'appelle Esther, aagée de ijualtre ans; le 2<l«^ a pour uuiii EikV
aagée de 16 nioia.
Auxquels dils jours, pompen el magnificences, cl au même temps dsM
la mesme paroisse el par mon dit sieur !(• iirand Vi< .litr- uni cslés pareillemenl
baptia:éeit deux MUlrea iilles juilves. La Ur«^ Heyne .^al<>oi<>n, aafée lieuvirue
17 ans, fille d'Isaac Salomon, juif, demeurani à Leilin^-AUrofT, proche deSt-Aruld.
diocèse de Metz, et d'Anne de Lévy, »es père et mère. — La i4» est Afalbe.
aaK«''e de \'.\ ans, tille d'Abraham el de Catherine. <ps père et im vr li iniMiraiil
cy-devant k Francfort. Lestpiels tous, au nombre de di^, onl uu pour parreuu
et maireinn les personnes cy-après nommées.
Sçavoir :
Le dit Olry de S*-Avold a esté nommé Louis, el a eu le bonheur dViTuir
pour parrein Ixmis le (irand, (piatorzième du nom, noslre invincible .Monarque.
Hoy de France et de Navarre, heureusement rêjjsnant. représenté par haul el
puissant seij^ncur Messire ISernard de l'ellarl de Givry, chevalier, »f de Servijfny
et mareschal des camps et armées du Roy, et commandant dans la ville e( cita-
delle de Metz el pays messin. F.l pour marreine haute et puissante dame Madaim-
Anne Le Clerc de l/cssevdle, épouse de haul et puissant seigneur Mesaire
Guillaume de Sève, chevalier, sï^ de Châlillon-sur-Saùne, conseiller du lUiy «
ses conseils d'Estal et privé, maître des requestes ordinaires de son bosteL
premier président en sa cour de parlement de Metz, intendant de justice, pulin-
el finances des Tfois-Fvèchés de Metz, Toul el Verdun, pays de Laxembourf et
comté de Cliiny. ïiitsné; de Ciivry. Anne Leclei'c de Lesseville.
Le premier gai çon du dit Olry de St-Avold, nommé au jour de sa circoO'
cision Alexandre, a eu pour parrein Messire Alexandre de Sève, chevalier,
tie CIi1ti!lc>n, conseiller du Hoy en son parlement de .Metz. Iiis de Messire Guil-
laume du Sève, conseiller du Uoy, etc. ^voir ci-dessuii;, cl pour nuirreine Msuic-
moweUe Anne de Belloy, fille de M' Charles de Relloy, chevalier, conseiller dlran-
nenr au parlement, mareschal des camps et armées du Roy eC lieutenant posr
Sa Majc'sté au ^'ouvernemenl de Meh' ; « t a esté nommé par les d** parrein et
marreine d.u ineame nom qu'il avoil auparavaol. âigaé: de Sèves de ChaaliUon.
Anne de Belloy.
Le 8«, appellé cy-devant Louis, a en pour parrein Vénérable llenit«
Ueory Louis P'errand, prestre, licenlié és droits, curé de S' Sjmpli<e; et pour
marreine Mademuiscile Mario Isidore Maillet, IlUe de défnnct Messire Uambert
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Maillet, vivant Ihrésuner général en la gén^Talité rie Mclz; el a esio nomm«^
le» sainte fonts de iMpteame Henry Lonys.
Le 84. appellé Almbani m jour de sa circoncision, a «u pour parrent
Mp'^sirr l>r>mint.[ue Crespin, cv-rievanf o<>nseil!«'r sf'^rf'laire dii Hoy. maison ol
couronne rie France, cl présentement chanoine de t insi^'ne éjrlise c athédrale de
MeUc el prévosl de lYglise cuiléiyiiale de :>l-:5auveur ; el pour inarrcmc Madame
Hargtteritte de Harqvel espouse de Afessire Jean de Monicatrt, commiaaairp
;:<^néral des poudres el salpestres des Trois Evi'ehés de Metz, Toid et Verdun.
Lequel a esté nornmi'- sur les saintK fnnlH de baptesme Dominique. £>igné: D4"«
(Irespin. il»» Harquel Wonicart.
Le 4*, appellé cy-devant Mayeur, a eu pour parrein Monsieur Simon de
l Aulel ilii i . teur général des hérétiilez ; et pour rnarreinc Mad«"'!« Marie Eli^ntir lh
de Villemurre, lllle de Mt»nsieur .1" R'** F.lye Pierre de Villemurre, conseiller du
Roy au paricmenl de MeUt, garde des äceaux de la chancellerie esloblie près la dille
cour et commandeur de Tordre de St-Lazare. Lequel a esté nommé sur les saints
fonts de baptf-rue Simon. — Siicné: Simon de Lautet. Marie Elisa!" th ,lf Villemur.
Le 5«, cy-devani appellé Anseile, a eu pour parrein M' J" Hte Thomas «le
Navarre, seigneur de la Granj^e le Mcrner, conseiller du Roy uu parlement de
Metz; el pour marreine demoiselle Magd. Rollioud, fille de H' ITicolas Rol-
îi 'lift, sjr de Rerli/.e. couseiller du R.. prcftier en chef civil et criminel au dit
parlement; el a esté nommé sur les s'» fonts de haptesme Jean Üaptiste Thomas.
— Signé: J" B'e ThouiOä de Navairc. Magdelaine Bouilloud.
La l^n fille du dit Olry, ry-devant appellé Esther, aagée de 4 ans, a eu
pour parrein Mir* (oHe .IcolTroy. conseiller du Hoy en sa Cour de parlement de
Metz; et pour marreine M"'p Marfjiierile de Maillet, esptmse de Messire Charte
Antoine de Rosière, s-' de Vcüin. Laquelle ditte Esther a esté nommée sur les
s(« fonts de baptesme Marfrueritle. — Signé : Gille Geoffroy. M'* Maillet.
La lihe du dit Olry, cy-devanl appellée Enéc. aa^éc de lô mois, a eu
pour [larrein M' Daniel Dosanne, sï'' de la Hautonnerie el de lîruslanuc coii-
iieüler du Roy en sa dille cour de parlement; el pour marremc M'-'He Marie Do-
sanne sa sœur; laquelle ditte Ené« a été nommée sur tes si* fonts de Iwplesine
Marie. — isi^rné: Daniel Dosannc. .Marie Dosannc.
I>a l«re deux autres tilles .luifves baplizées au mesme leinpj' rtans
la mesine cérémonie, appellée cy-devanl Heyne SaUuaon, aagée de 17 ans. a eu
pour parrein Hessire Armand de Blair, chevalier^ sC de la Grange le Mercier,
< imseiller du Roy en ses conseils et |»résident h. mortier dans sa cour de parle-
ment de Metz; et pour marreine M"ip Suzanne Marie .leolTroy. épouse à .\|r C.liarle
le Goullun, de Champé. aussi conseiller au parlement. — Si;;né ; De Hlaire.
Marie Jeoffiroy.
L'autre lilh- juifvc. appellé ry-devanl aili. aayée de 13 ans, a eu pour
parrein M' Renjamin lUtudier, écuyer. sgf de la <.tran;:e d Aniel, conseiller secré-
laire du Roy, maison cl c»»monne de France ; el pour marreine Mudanie Aiuie
Labriet, veuve de deffimct M» Henry de Coison, escayer, si' de Sances. La-
quelle Agathe a esté nommée sur les S*" fonts de Iwptesmc Anne Agathe. —
Signé : H. Roadier. Anne le Labriet. *
Vatikanische ß^estoii zur G^ctiiciit^ der Metzer Kirche
van Dr. W. Wieiutf, Straszbarg.
n.
50. Inno<«titiiis IV papa . . abbati monasterii Dervensis ordiniK s. Be-
nedicti Cathalaiinensds diocf^û mandai, qiiatinus epiacopo Mel«n«i,
mercatoribus Rotnanis de tertia parte totius debiU, qno tenetur
cisdein ^lisrürlionr-ni prosfanii caveri faciat ab oisdoni, qnod idera
Mnlonsis (M clesia iiiillam cxindp sustineanl Icsionem. l^reseii-
tiiitn tibi aiR-loritut(v . Datum An:i,inie XVi kalendas septenibris
anno primo, f?1H August 17 Aiihiih'.
Aua Hey. ViU. tum. Jil, fol. 11. Darnach: Berger Lc» Jiet/ütroi cTV«-
ndcmi IV, ttr. 60.
51. Innoecntius IV papa . . ar< biopiscnpo Ma<runUno faeiiUalem concedit
excommunient ifniis sentent iain rolaxandi, quam ahbas mona^rterii
DrM'veiisi« ( .nlbalaunciisi.s dioce^iis in cpiscopiun Mctenscni octusiono
< iijuf:d<Hii «icliiti ah ojns predei'ossoro cnnfracti auctoritalf apf^sto-
lica proniul^ii--^!' (iirilur, ita tanien, ijuod mille mnrrns usijue ad
pU'uam sf)liai(iii(Mn debiti per^^olval t'pis< ()pus anniialim i iiilitoribus
suis. »Fratemitatis tue äupplicatiombus«. Dutum Lateraiii X ka-
Icodas februariî anno primo. i^4i Januar :iS Horn Lateran.
Aug Beg. Tai (dm. 21^ fei 67. Dantock: Berger, ht. 39».
Ö2. Innoeontins IV papa . . opi>*copo Metensi. Syinon et Nic[olaus|
pro<!>vtori rf rornrn ^^-ncii. floriei niimorn quadrajrinta Moton«*-'.
'■uiii<'ntc< ('iilliiiri (iiviiii nomiiii.s ainpliaiidiuu di' bonis <\m
lt'ni|M II alihn.s jiislo liUjiu acquisitis in eede^sia s. Im i.s Melonsis
deoHiiiim et eanoniconim coilcgiuin ordinari et depiütii i prebeuda^^
usque ad viginti librafi Tnronen^um pro qualibet canonici» se^
vientibus in eadein, palroni predicte et tarn m^joris quam alianim
ecclesiarum jure salvo, sapplicanint pape, ut desideriis suis 9s«etf
snm impertiri curaret . Papa mandat Uli, quatinus omakteatis cir-
cunistantiis univerds agat, prout secundimi deum viderit fadendtmi.
L/iyitizcd by GoOgl
• Attendenles dilecli lilii . Datum apiid Civitalem (laslollamim Xi
kaiendas julii amio primo. Jtnii .21 Civila C(ustdki)ia.
Atm Beg. Vat. tom. Jol. llô". JJamach: Bergvr, nr. 7<t9,
53. Inno(«Dtius IV papa majori scabinis juratis ei populo Metensibus*)
îfi devotione eoclesie persiistentibus indulgel, ut nulbs delegatiis
itedis apostolice vek delegati subdelegatus ejusdem aut . ezecntor
KC'ii « tiain c-onserrator a sede deputaius in eos excommunicationis
vel înterditti senfentiam valeat promul^an« sine acdiV > tolice
-po<iali rnandato. ('um apostolice sedis«. Datum Lu^duni V
idus novombri« amio tertio. 1:^1' X(»y'mhir if Lyon.
Auit Heif. i at. tom. 21, fol. 2ùHv. JJamach: Berger, nr. lOtù u. lOnlen-
herg, H^. 11^ 110^ nr. 146,
54. IniKx onlius IV pa|ta . . « antori et (liloiii do l*rigneio caiioriicis
M«'l<'usihus mandat, qualiiiu.s (îcrardnm clericum, natuni Nifolai
Hîunois i-W]< MpIcihïs. ({ni per «rrata .><orvitia favorem sotli» apo-
.sJoli»c iiuilti| Iii lier sibi vHidii-arit, in aliqua (»("flosiarnrn Molonsi-*
<'ivilalisi \vi iiitKesis, l atiiedrali ecclcsia diunUtxuL ex^ t pta, ivoipi
facianl in canonicum. 4iii8 qui eeelesie«. Dutum Lugduni XYII
kalendas decembris anno tertio. ÎJHéT» NorenUter 15 Lyon.
Avt Heg. VfxL Um. aijfol. SSS». DamaAf Swger^ nr. 1677.
bb. Innocentius IV pai)a . . episcopo Mett-ns^i mandai, qualinu.s Ray-
naldum cloricum, nalum borte^nonis civis Motensi.><. qui per ^;rata
.scrvitia favorem apo.slolice seilis nuiltipliciler ^\b\ \ i mlicarit, in
aliqiiîi eccle.sia Metensis civitatiri vol dioeesi.s iu eanuuu um ve>-'i\>\
tuiial ac ei de prcbenda provideri. >lliis «jui ecdesie'. Dalum
Lugduni XVII kalendas decenibris aimo tertio. UH» Norember
Au$ Reg. VaL tom. 21, fol, 25Sff, LantaA : Berger, mr. m6.
Ô6. Innin'fnf)>i< TV p'tfxf pfjnfJ'y ^1i'fn\si i»thtl/fef . "f ni<ll"< njxis-foffi'f
st'tiis (IrityalKs iti iiiM t .»< umiuHttituttionis mit intmiuti snitcntiam
inwiiiiUinre tyileat. l'^i't Deccmhcr 13 Lifm.
Tupulo Melensi. Veslri.^ .-^uppli» utKHiibu.s iuclinali uiiiv(M>i-
tati veslre, ut nullu.s .>;edisi apu;<tuliee delegatus vel delegati sub-
'i F'apa eisilHiii in<lul};ef, lU' extra ri\it.i'f i!' snim per litlcTsts npf>stnliras
Uahi po«9tnl in causaia, nisi de iiuluigenlia hujuäiiiodi expressam tccerinl nien-
tioTOin. Diiltin) IjifEÜuni idîlwii novraibrni anno tprtio. l^-^ Xormit» /.Y Xyfw.
£iflMlri, dama^: Berger^ nr. MTV.
— 216 —
(h'iejîiï'"^ r'jH'Hr'fn ni]f pxpnifop spu otiain »-nir^orvator a
(lopntatnf! fii'ii in m umm ci-iUilcin vc^trnni cxn »mnmiin al inai^ aiit
intordioti ^^('IlU uliuia i»iuiiuil*fare vaU al buu .-«pei ialis svAk^ (»wlicte
inaudato fucieiite de pre^entibus meutiouein, aucloriUile presentiuiu
indulgemu» uttque ad nontre Ixniepl&citum voluntatifl. Nnffi «go
etc. nofltre ooDcessionîs etc. Datum Liigdiini idibu» dpr^mhriü aono
tertio.
ÄM Beg. Vat. km. fol. iSa», Darmck: Berger, nn iitsu.
bl. Itmocentius TV pupa jjopul" Mrfeitsi inilulget. ut extra tuvd'deMMù-
fernem trahi uon 2>ossiiU in causam. J^àô December IH Lyon.
Eisdem. UniTersttatem yestram sinoera diligentes in domino
caritate libenter Testm petitionibus benignum aocomodamiw siidi-
tiim flias, pmÀpiie ad exauditionis gratiam admittendo, que tionomo
fît oomoduin vestrum specialiter respicere dinoMnintur . Hinc rA
f|iK)d nos vcsiiis stipplicationîbtts inctinati vobis in dovoiione p<-
vïvAie |)ersisleiitil)us, ne per littenu» apostnlica.« non fafietiles Hc
présent ihiis niontionpin vos vp! aliqni veslrinn oxira Hvitnieiii
Mctcnscm Iralii possilis in t-nnsani. an* ti .rilatp prosnntiufn hiHiiI-
^rcniiis us(|n<' iu\ ïioslrc l)(MH'pla<'ihmi V(»hin(alis. Nnlli cf^o r!c.
noslro (oncf'ssionis. Si(jiiis etc. Datum iit supra in proxiiiui.
Am lietf. Y'at. tom. 21, fol. 238^. Danuidi : Berger, nr. 1081.
lnuoceii(iii8 IV papa > . archidia<X)no Metensi mandai, qnatiaiL<
.lohannem < Ieii< uni, nutum Malaliini civis Meten^is, in alîqtm
olesiannn civitatis vol diocesis in canonicum promoveri provirleal.
'Ascriptis militie f icricali . nafmo Luiicduni Xtli kalenda.^ jauuarii
aiino tertio. ].:J4.> Jkamhvr l.i/nn.
Aua lUy. Vat. tom. 21, fol,2ii'J. JJarmuJi: Bcryer, ur. Ititi.!.
6(1. Inno<:entlu8 IV iwpa . . epiacopo Met^isi mandat, quatinus Roberiom
clericiun, natum Maltluei mflitis Metensis, in aliqua ecclesiarum
civitatis vel dioccsis in cuiinnii mn re<-ipi facial. »Ascriptis inililie
clericali«. Datum Lugduni Iii nonas jaiiuarii anno tertio. iJt-ifiJf-
miar •¥ Lyon.
Am Hey. Vat. tum. 21, fvl. 2.')U. Darnach : Berger, nr. liitiU.
60. Innoeentiua IV papa . . arvhiepiscopo Colonienst . Episcopui* decaniv'
et «•apitiilum Metennci) petitione monstmtiant, quod, <*nm lodoy« us
canonieus ecclesie s. Symeonis Treverensis ad scolasticnin C-ardo-
non^ra Treverensis diocc»is impetrasMet pape liiteraa cqpUueotes,
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I
— 217 —
iif Puni in alif|ii<« o< i lp<inniiii mipi fjirorol in ranonir iun. pofloin
s( olasli< i) HnlduiiKi ( an'itiii o s. 8alvatori> Molen«! < oiiiiiiilteiiflo
vices suas, dictiis Lodoy^ us ecrU'siam Meteiisom iiiL.'i i .■->us tecit se
iii i|).sa ecclesia inslallaii ac ferri exconniimiit aliuiiis sententiaiii
in decanum et quo»daiii alio» de capitulo . Qiiin illi nd sedeni
aïKisloIicain pro h(M; excossu mnirreruni, mandat papa illi, qiia-
tfma quicquid aiicloritate litteraruui i^eraliuin eontra prefatam
ecdesnam attemptatiim est, studeat in Britam penitiis revocarp.
>V«nerabili8 Trator noster«. Dalum Lugduni H kalendan junii anm
tertio. 1346 Mai 31 Lffon,
Am Beg, V«i. Um. J9/, fol. »HS». Ihmaek: Berger^ nr. iaù&.
t>l. Iiutin'i'iitnis I ]' p/ r r» f( imtrn'»tni monuattin ^oi'iüüit'ust.s
iHiimliU, qmUiiius pvf tl' rffDit' iii anuiuimm abbat is in fru uniu6 mcii-six
.siKilittui .sibi proridtant. Ochber '» Lyon.
. . Priori et conveiiliii iiioiiastérii Nüvillai'ieusis »iKiniis sam li
Hcncdicli Argent inonsis dioctesh . Ctim, sicul venerabUi« fraler
nfister Metensiis cpiseopus mbw ( x|>()suii, monasterium Tefltnini,
qiiod in siio dûttriclu qiioad teniporalta bona contiistit, va(wt ad
lirpseiii) et tiineat, ne propter ip^iiiK vaeationoni diatinani bona
cjii.Hdem dilapidari valeant vel con^ini, nos ipsins idt inpnitati
(Iiiantiiin cum deu possunius precarere volente^ universitati vestre
niandanius, quateiiu.s irifra s|mliurn utiius niensis post roeoptionom
pn -rntiuin eidein moiiasicrio cum cousilin et n^^cnsn i})sius Me-
lcii-i> ot veiiprabilis fratri> nostri . . Aijieuliiicn.-i- cpiscopi pi-o-
Mdeitî l uiclis per electioiieiii caiionicain de abbatt . aln<quiu eis-
deiu episcopi.s lilleris iiostris injiuiginius, ut ipsi extunc dicto
monaaterk) de abbote îdoneo «twiteanl proridere. Contradii'tores
etc. Datum Lugduiii UI nona» octobris anno quarto. •
Atm Big. Ved. iem. Hl^ fol. S24r. Dannadt: Berger» nr. iUâ.
62. Innoc'Ontius papa . . decano Meten»i mandat, qualemis senlentias
exeoiinnuriicatioiiis et interdicti revocet, qiias Mcnricus de s. Nabore,
eannni« 11-^ Treverensis, iii abfialc^ « t rouventus de Vilerio, de
Wei iKi \ ilerio et de Slun t'lbnm nmiia-lt i loruin Cisten iefisi« ordi-
uis Mi lriisis diocesis promul^'av ci il, .-i ca> post appellaludiciii ad
seiiem apuflolicain iiilerjectam uuveril e^;;e latas. >5ua nobis dilei li' .
Datum Lugduni XI kalenda^ nugi anno quarto, i^^r Ai^U Ul
Au» Heg. tat. tom. 21, /o/. 377. Dttrmidk : Berger, nr.
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— 218 -
63. ïnnncontiiis l\' papa P|f'lr<)| s. (u'orjrii ad V< Iiimi Anrpum Hia^<.no
cnrHinnli. npo-^toliN-o «p<ii-' legralo, mandai, quatimis tnorin-irrinin
s. Maitmi (ilaiiiiaru;n-i' Mt lt'n.'^is diocesi.s, opiscopo Mt'!ru>i >\i\>-
jccluiu, ad prosens vacans, eidein opiscopo, si expedire videril,
Bfiministranduin committat. »Cum siuiit accepiuius«. Datum Lu|[-
duni VI idus majt anno quarto. 11^47 Mai 10 I^on.
Am ]{e<j. V,tt. to,n. Ji. fol m*. LanmA: Server, nr. «07 wtd
Jtottenberg, E^. Il, a&i, nr. 3Ô3,
64. Innocentius IV papa . . episcopo Meiensi ooncessîonem a P[otr()j
fl. Georfni ad Vehun Aureum diacono cardinali» apostolice sedLs
legato, de acolastria Metensis ecclesie factam, ut persone idonee
providere po&set, quaniprinium oam vacare (-oiitingerol, confirmai.
>Ohlaia nohis ex . Dalum Lugduui XV kalendas Julii auDO quarto.
l^iié? Jitni 17 Lyon.
Am lUg. Vat. tom. :iJ, fui. 40X £ktr»adi: Berger, nr. ääüd.
65. Inno(^cntius IV papa . . episcopo Metensi pro negotiis ecdesie ftfi-
n'eralis multa suslinenti onera expensanim, quia reddîtu» episeo-
pafiis vix siiffîciunt, induljrel, ul omnium eoelesia.stieoruin l»ene-
li<*iortim proventii^-. qiip infra quinquenniiim in fivilalo vf! dio.
Meteii^i varare eonlijseril. ]v)*jsil per luciiiiium pin iMM c^-iiaUbir'
snis iriinrre, ^Prnmerenlr taui lue». Datuni Lugduiu XV kaleudas
julii aiiiio quarto. 12i7 Juni 17 Lyon.
Am JUg. Vai. tom. SI, fvH. 4^. Barmék: Sergw, nr. 3907.
66. innocentius IV pai)a . . episcopo Melensi admini-^tiaüoneni inorm-
sferii s. Martiiu (ilandariettsis ordinis s. Henedirii Metensis <iio( c-i":
a decauo ecclesie s, fSalvuloris Metensis eoiniiiissaifi continuai.
»Tue nobis lenor<. Dalum Lugduui uuniâ novembriis anuo quinto.
LU? Novmlber 5 Lyon.
Jm lieg. Vat. Um. 2ît M. 479, DamiiA: Bêriftr, nr. Un mnI üo-
(iMteiV, II, 333, nr. U9.
67. Innocentius IV paiia . . abbati de Villers Cisterdensis ordinis Me-
tenaîB diocesiR, Werico et Johanni de Maoeio archidiaoono Metensi
mandat, quatinus litem inter Berwardum canonicum ecclesie s. Pétri
Argentinensis el abbatem conventuiiique' Mauri monasterii Arg^
tinensis diocesis super qnadam annua pensione suborlam fuiianl.
>01im intcr dilcctos«. Datum f.ugduiû 14 kalendas janoarii anno
sexto. I2i^ Ihcimlnr l'J Lyon.
Atu* IhTjfcr, ur. -/.V-i^, mit h Jiry. l'urm. Inn. JV a. VJ ur, JtiU foi. 27^^.
FiAthm NT. mél.
Digm^uu L>y Google
— 819 —
68. Innocenliiis IV papa . . priori s. IVIi'i ad Arcnas Moldisis nianrlaf
siipplif;ilif^nihii< nfiMlinrii virf»riim biirgravii do Xnrpnihfrf rt
(iriicri'^iif < (iiiiiiis ineiinaturî, t|ualiiius Renaldo ûv Filietr- i In n d
in aiiqua vh t h'.siarum civitatis vel diocesis Trovoreiisis, cathediali
excepta, de prebendali vel alio ecclesiaslico beiielifio compétent i,
«tiamsi ciiram habeat animaruin, provideat. Dalum Lugduni IUI
kalendas februarii anno VI. 1^49 Jamar ^ Ltfon.
Am Berger, nr, 4377 naek Reg, Puri». an. VI, nr. 3tiS, foL 30, Koden-
herg, 1^. H, 460, nr. 64S, VergL PaUM, nr, 13557.
69. InnofPiTtin« IV papa . . opi^cojMi Ariirnüncn^i ad pre<'f»*-" (Irii-
niiiL-'i ii i l '1*' Nui < iiiberc t-oriiituiii iiiaihiat. (pialinn- Ih iuh o do
\ t aimnn o Arp:entinensi eornin consan^unioo dt- aii«|i»a
di^nilale. iii eeilesia s. Arnualiî? Meleii.si.s diocesîs provideri facial.
>IVm)naa dileetorutn lilionim«. Datum Lugduni III kalendan
februarii anno VI. U^49 Janmr 3t) Zyo».
Am Berger, nr. naeh Heg. Pari», an. VI^ nr. 304, fol, ä8. Boden-
berg, Ep. U, 4^3^ nr. 648, Vergl. Fbtihast, nr. 13ISfi.
10. IniKMcntiiis IV papa . pr(»pn-ifn ocrio-ie s. Marie Hoinnde Mrti n>^is
mandat. i|ii;iliniis proventn^- iM-iif îi< it*intn H|icardoi oIcm-Io Watina-
« iensi niini.-trari facial. Nuleiites nt dileclus->. f)aliuii Lujfdiuii XV
kalendas aprtiis anno Vi. I;i49 M<rrz 18 Lyon.
Au» Beryer, «r. 441S immA Beg. Parie, m», Vf, nr. fol. 34 f. Bo-
tknberg, Ep. //, 481, nr. 674. Ver^l. PoMoet, nr. 13204.
71. Innnfpntius IV pnpa . . rpi-c f>pr> M«^foi)si niantial, «|iialinii-; tiKHtn-
hli iio beali Rlailmi »ilainici icéim tadinis s. [{onedicti, dirutri- -lU',
quod taxilo tempore jam vacarit, iil ejus viduilas sine scaiidalo
diutius tolerari non pof^:<it, infra duos mense-s |K)sI recepUoueni
presentium per eos ad quo.s periinet, provideri facial de abbate.
«Cum sicut ex«. Datum Lugduni Yl kalendas junii anno VI.
um Mai ^ L^.
AxuH Beryer, nr. ijüi nacft Jief/. l'âne, an. Vly nr. 564, fol. 4*Jv. Ho-
drttberg, Ejt. U, &40, nr. i33. Vergl. BoUlmt, nr. 13383.
72. Innocentius IV papa Tiieobaldo canonitK) Treverensi mandat ob-
tentu archiepiäcopi Colonicnsis et Argeiitinensis episrupi, (|iiatinifc)
Lodoi<!um dictum Haron, scolastîcum f^, SalvatorÎK Metenîtis, in
aliqiia enclesiartmi Treverensin provincie, cathefirali vel alia, recipi
faeiat tu canoniiMint ac ilH de prebendali beneiido eli;. provideri.
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— 220 —
> !oli(o so<lis bcnignttasc Datum Lugdiuii il idus junii anno VL
lUHf Jftiii 1.1' Lifoii.
Ahu Lerycr, m: 4ôiH imdt /iV</. JHuris. a». V t, nr. '>Î4, f<A. ôL
73. Innocïentiiis IV papa . . episcopo Argentinensi mandat régis Roma-
nonun siip|)li(ationibiis indînatus, qiiatinus Tirrico ranonico ccflosie
s. Salviitori.'S .Mctcnsis in iili<|iia ecHcfîianirn proviiicio Trovcreiisl*,
calliodrali vel alia, iibi idem acccplaveiil, de prebendali benefuio
vel alio, etiani.-^i ciiram bîïbewJ aninianirn. provideat. 'Caii^^imi iii
(.hii-ti)-. Datum Lugduni X kalendas juiii aimo VI. J:^4U Jum
Àm BerffiT, nr. éG^ noA Heg. fVrrw. an. Vf, nr. fo'ï.', fol. .V».
74. innocentiuft IV papa . . episcoiK) Metenm . H[enricu8] d<« Vinstingen
tupellanus .suiis, eanlor Virdiiiiensis, ctjrarn ipso proposiiil, qiiod,
<Mim '«•tippr prnvisione <tia in civifnte vel dioe*p«i sr-ii provincia
Tievfi ciisi III calhedruli aiil alia rr. losia. priiiKi -iib lerta forma
et postiiiodum in e('el(»sia Mrtt n.-i de diiiiulatc vel personalu . .
Argenlincnsis episcopus el Fulco cauouicu.« s, Salvalori.-? .Met«>nsi»,
nii dictus episcopus vices sua» tn hac parte csoiiunisisseï, (jnen-
dain àrchidiaoonatuin in et^clesia Metensi vacantera duxis.'îet con-
ferendum» illo miper hoc Opponenten libère renantia.<we( . Papa
mandat iUi» quatenus eîdem procuret non tamen de aliquo (|uatiior
areliidiaconatattm ad < <)lluti(ineni episcopi speetaïUiuin, nisi de sua
liberali proeesseril voliinlale. »Dileeliis lilius'. Datum Lugduni 5
kalenda:^ aupusti aniio œtavo. iv.v^ JfiU 28 Lijou.
Am Reg. Kol. tom. Jüii, fol. 5, JDttrntuA ; Btrgett «f* 4^'^-
7Ö. faioocientios IV pai)a . . cantori s. Pétri Ârgentinensds mandat, qiia-
tiniLs Johanni dieto Nouse canonico Metensi, pro quo H[einricwJ
de Vinstit^Een capellanus suus cantor Virdunensis et nobiles viri
Th. cornes de Rukesingis . et L[ude\vi( u.sl dominus de Litembintih
advo<'atus Ar«renlinen<is -npplicaverinl, in aliqua eeclesiarum re?ni
Alamanie vel alia, Melm-i. f^endiensi, Tullensi (^t ("ameiaeerisi
civitatibus el diocesibus (liiinluxat e.xeepli.s, de iwclicnda eff. prf>-
videre procuret. 'IJt dilectun) liliiinï . Datum Lugdum ô idu-s
augusli anno VllI. 12'>(t Auffust U Lyon.
Aus lieg. Yut. tom. fol. y?*'. Darnach : Berger, ttr. .'t3&3.
76. Innoc*entiu8 IV papa Henrico cantori Virdunensi eapälano fW)
mandat, qualinu» Lodoicum dictum Benms soolasltcton ecdede
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— 221 —
Siilvatoris Mctorisis, pro quo oliiii ad preoes arcliiepiscopi
(loloiiieiisi.s cl . . epi^copi Argf^iitiiicnsis fl . . do .lnliai i-n-i . . de
AL-salia et . . <le Parva Petra coniituiii Tlieobaldu raïKniiid 'l'u'-
vereusi dederil iii llullulall^^, iil ipsiun in aliqiia eccUîsirtiuin pro-
Tinde Treverensis recipi facerel in canonicom, ipsum in Melenst
ecMïlesia recipi ac ei de prebendalî beoefido cum dignitale provl-
deii fadat. »Sna nobis dilectus«. Datum Lugduni Ü kalendas
septembris anno VIIL UiüO Jjttgud Bl
A»$ Hrq Vat. tom. i':>, fol 97«. Iktnuush: JBerffer, nr.53Si wtd Ber-
nottlii. Acta j)Out. Helv., mr. Ô3T.
77. Innocenlius IV papa . . episeupo et capitulo Metensi eoneedit, ut
ciausulis quibiuidam non obstantibus indultuui suum, quod ad re-
ceptionem seu proviüionero alicigus in pensionibns aive beneficiiM
ecciesiastids compeUi non possint neque provideri per alium valeai
per litteras apostolieas, nisi episcopo scriberetnr aut de sua pro-
cederet voluntate, robur obtineat liriuilali«'). «Licel sicut leela*.
Datum IiU<(duni XV kalendas decembris anno Vlll. Uiikf A'oreiU'
Oer 17 Lyon.
Am iUg. Vat. Um. 22, fol. 27. Jfarnach: Betgcr, »r. i^22.
78. Innocentiui} IV papa . . abbati et conventui monasterii NoTiHeirensis
ordinis s. Benedict! Argentinensis diocestis, quibus bone memorie
Conradus Metensis episcopus ecclesiam de Wekringen cum per-
lineiitiis MetensivS dioeesis, cujus assenint patroni esse, pro fabrice
usibus deputaverit, illam donatioiiein, quam . . archidîaconus . .
piimicerius . . decuiuis et capituliuu Metensi?; eeclesie rataiu et
aiain Imbueriiit. » nitüniint. ^('upieiites venerabilis IValris.^ Dalum
Lugduni VII idun januuni anno Vlll. /^öZ Januar 7 Lyon.
Am Reg. YuL Um. 22, foL iä'. Damadt: Borger, nr. 5045.
79. InnocentiuB IV papa . . decano magistro Alberto et Symoni cano-
mahi ecciesie de Vico Metensis diooœiit mandat, qualiuiis injungant
epiijcopo TuUensi, decano et capitulo eeclc^ie liberdunensis, ut
nuiiristruni Mertranminj de Sarsereio dericuni in oanonicuin nvi-
piant . Ideiii 'iliui papa Petro de Villa Stepliani ranonico Metensi
dederat in mandati.s. »Sua nobi-= dilectus«. Datuju Lu^duiii Vlll
idus februarii anno Vlll, JJ2'>1 Februar 0 Lyon.
Am Heg. Vat. tom. 32, fol. 40. DßntoA ; Berger, nr. 90^7,
)) Otttns est eis super lioc coaservator . . decanns Tnllensis.
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^ 222 —
80. Innocciifiiis IV papa lUMirico de Vcsliiitieii »auluii \'iiiluina>i po-
leiili, quotl iiubilis vir Merbodo düiumu.5 de MaUxTi: palcr suus
et Ida uxorejiisecclesiedeMmstreMetetUiisdicMïesisjttspalroDatiK.
quod habebant in ipaa, et quedam alla bona oontuleninl statuenles,
ut in eadetn eK*lesia, que prius regebatur per unicuni saoerdotem.
prepositiis et duodecim canonici deberent institui, quodque bone
inemorio ('.|()nnullli<] MelPiisis episcojms loci diocesaims per suas
palent(»s liltonis apprtihavil, rntiim liab<'l ot ^rratiiin. »Exhibita
iuibi> f'x-. Datum Liigduni V idu» aprili« anno Vili. I^'tl Aitrii
U Lyon.
Aus lieg. Vat. tom. :i2, fol. (iS, Dumac/i: Berger, nr. âÂJi.
81. Innoeentius IV papa Symoni dicto Clopel eanonico ecclesie H.Tbeo*
baldi Melensis mandai, ({iiatinus Hugoni clerioo Meleoat nullam
berieii<iiiiii «n^clesiasticiun adhuc as^^et'lllo in aliqna ecolcsianirn
civiïati-^ vel diocpsis Virdttncii-i'-. cathp'lrali dujnfaxnt excepta, in
( nli||»rltllll liflIClirii I r(rli'~i;l^t ici • rlllii i -1 1 1 a \ l 'l -il H • ( 1 1 l'it pt'OVlderC
piucuteL • \ Hujfuiii*. Dalnrii Penisii Villi kalciidas dt*-
ceiiibriri annu \. 12ô:^ Noi anbei- Ferugla.
Am B/^, YaH, tom. fei, i93v.
82. Innocentiiis IV paj^n fpiscopo Mclciisj . Exhibila nobilis viri Ue-
iialdi coinilis de (-a.slri.s dctmini (W Hitis Iralris siii conliiiebal
pelilio, (jiHKl, rimi !if»hi!is millier FJi-alM't!i riim quondam Bêrlli<tl(lù
doiniiKi de Siilzn tiialniiKHiiuiti » oiiUaxis."il i t carnalis iiiler ee?
fuissel coptda ^ubsccuta, eadeni tandem iiiulier cernens ipsuiu
B[ei1ho1duin] fore in subdiaconatos ordine consUtutum sint judieio
ecclesie div^isset ab eo« quam idem cornes Ulo Tivente sibi ma-
trimonialiter copulasset . Unde cum dictus B[eTtholdus] viam uni-
verse camis ingresuui» easet, ex parte comitis supplicatuni fuit, at
sibi et eidem muUeri salubriter providere curaret papa . Qui Hli
mandat, ut super hoc di.si>enaet prout videril expedire. >Exhibila
Dobiü«. Datum k^\<\\ idibus maji anno X. JMîiS Mai If» Asfiisf.
Ahm lieg. Wik Um. SÀ, fol. -iWf»».
83. fnnocentiuî) IV papa . . episcopo Meteosi mandat, quatinus Jaco-
bum clericnm nepotem suum, natura nobilis viri doniini de Cler*
mont, in ecclesia Meten.si recipi faciat in canunictmi eique de
prebenda provideri. »Volentes dileeto filio«. Dalum iUi^ü IUI
nonas julii anno XI. IZ't^i Jul> f ylsrnn.
A$4t Utg. Vau tom. V^, fol. 11 Je.
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— 223 —
8é. Innocentias IV papa . . iniori de Lukesheitn Mclcnsis didcesis mandat,
quatinu-s (^onraduin »colarem nepotein H[eiiu-iei| de Viiistiii<r('n
; cantori.s Virdunensis capcllani mi in oeHosia V^irfïunpn-i Facinl in
ranontnitn rcc]])'] oie. Datum Asi.sii XVI kalenilas autçiiôli anno XL
Au$ Jtfg. Vat, Um. fol, U3r.
j
85. Innoceothifl IV pnpa eoncedit .lacobo episcopo Metensî intinianti,
tam pro negoci» ecdesie generalîbus quam etiam pro auacipîeu-
dis legatitf et nnndis sedîs apostolice se gram onera d^itonun
subiisse, ut proventus et redditus dignitatutn personatuuin et alio-
i runi beneficioruin ecclesiasticorum etiam cmam animarmn ha-
benliiim Meloiisls civitatis et diocesis, postipjain oa vaoare conti-
«fprit. p()'-<i! ?Hf|iif> ttH frif'nninm per iiiium annum libère |)ereipere
in solulioiH' ili'liih iniiii cotiverleiidos. veservata de ipsi>: i^roventibiis
et redditibu^ aâ tneli ^iarnm ipsarnin obseipiia con^rna p(»vtiüne.
»Cum sicut tua . Datum Lateraai U kaleuda« lebruuiii unno XI.
J^ô4 Januar 31 Bom Lateran.
Aus lieg. \'at. loin. SJ, fol. ;*A'<'.
86. Imiocentius IV papa . . Herarico de Vinnfingen canton Vtrdunensi
vapellano ^ui^ ordinationem de decanatu ecdesie Metensis a P[etro]
». Georgii ad Vélum Anreuni diacono curdinati editam ratam et
«rafam haben>; eonfirmat. Littere cardinali-' in-^oruntur date Homo îî
îmnn»^ fehnnuii aiino domini 1254'). 'Inter te olim«. nalum l.a-
teram 111 idus februari anno X!. JJii'tl Februar Ü Jioni LiUeran,
Am Mey. Vat, t<m. Hif. fol. loU.
87. Imioceatiiis IV pai>a . . decano et capitule ecdesie de Ministre
Metensîs diocesis . Cupîens, ut ecdena eorum, que in honorem
s. Nicolai et Pauli fundata dinoscitur, congriiis honoribos fréquen-
te! ur, omnibuï!) penilcntibii-. (pii coclesiam ipsam in die cotLsecra-
tionis ejusdem ac fei^tivitatibu.s dictorum .sanctorum et uc-tu die-
bus sequentibus venerabiliter visitaverint, XL dies rela,\at. »Licet
i- do Dahitii Lateraiii Xill Icaleiidas martii anno XI. lÀiOà Fe-
brmr 1/ Htm Lakmn.
Aus Mtg. Vat. tom :i3, fol. 69',
1} Thomas Argentinenais et . . HaMlacenn« Arfentineiisis diocesis eccle*
aiarnm soolastîci dati sunt saper hoe conservatores.
Digiii^uu by ^OOgle
— 224 —
8H, Imiot eiiliiis IV |>apa »iiuvorsos (üirisli fidcles inouei, cuiu . . de-
vanua et capitiüuin ecciesie de Mimstre Metensiii diocesia eocIesiaiD
reedificare ceperint opere sumpluoao sinUiae ad id fldelhmi sub-
Midia oportuoa, ut ea erogent, feotum dies de iojuncta peniteolia
relaians. >Quoniani ut ait^. Datum ut rapra. IJüHi Ffbrmr 17
Ilm Laieran.
Am Jt^. Vat. lom. 49, föL
Hy. huuMciihtif (V pnpa Hp<»ano «'I (Mpitulo «Jp Monastf-riii
Mcleii.«<is (lioc(\sÜ4 .sluliitu piuvide. facta conliiiiutl i. a. ul canonui.
qui personalem residentiam non fecerint, pruvetitiw miarani pre-
bendaruin non pereipiant, nist absentes fuerint de liceotia capitoli.
causa pereffrinationis vel Htndii aut pro ccclesie negociis procii'
randK ut rrueli» prcbeiidanuii per diütributoreK ad hör ordinatCK*.
qui singuÜH annis in îv^U) h. fiertnidis a cauonickc re^deotibiK
cligontur, menne quolibet dividantur, ni 'Icr .inti< < atitor el nislos,
qui exislontos pro trinporc •iityilliini capituli haix luiiil in rustotlia.
^inf iiiajoris |)ar1i'-' (-.(piluli ;i--t'i)<ii (H) nfi alitiuatcnn- nnn (»re-
>uuiuiil, ul îlfM-aiiUrt vel ejub vKi*.-> ifcifiis (■.\ce>.-^us caiioincornm ilc
capituli cuusilu» rorritfai, prout in aiiis tfolosiis Metensis civitalia
et diucerfiî» observatur etc. 'j. »Hüs que ab«. Datum Lateraai il
kalendas luariii anoo XI. lâ»4 FArtior Jilft Bom LatmuL
Am Keff. Vat. tom, 93, fol. 73».
90. biiKK-entius IV papa Henrifo canton e<*c*lefi<; Vinliiiicn-i- l ujteilano
siio . Cuui super provisione *-tm iti ecclesia .Mt (rii>i d» aliqiia
(ii<<:uitate diver^'îi'^ lifN'ra^' **t iiii|iil^:ciili;r< rt |>,ipii iiiiprlravoril H
i*|etrus| s. (leor^ii ad Veluni Aureuni (liai nmis • anliuuli.^ «le maii-
dalo pape duxerit ordinanduui, ul tltu aiiulum Metenseni, qui ei
collatu» «il eaï undem litteraruui auctoritate, taindiu libère relineat.
donec ei de alfa dtgnitate in eadem provideatur eodesia, ea.-'dera
Hueras et alia« quascunque induIgentiaM super hiis obtentfts
donec ei de dignitate in eadem provideatur ecclesia cum eflfeHu,
decemit iu huo robore penuanere*). »Cum sicut exliibita^. Datuio
Lateraiii IUI nonas martii anoo XI. l^M Marx 4 Horn Laien».
Am U99. Vot. (em. M 07».
I^ior de Lnkesti^iii Metensis diocesis datas est super hoc coMervalor.
Lateranî li idus martii «nno XI.
^) Scolaslicus ecclenie s. Thome ArgentineiiMS datus est «uper hat cm»
s«rvalor.
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225 —
91. Innocentius IV papa Hemieo de \V instiii'ieii docano Mctonsi capel-
lano flua eonoedit, ut^ cum orta dadum inter illum et majurem
arohidiaooiiimi . . scolasticum . . cantorem et Nicolaum de Bloru
ac quoadam alîos canonîcos Hetenses super decanatu Metensis
ecdesie questione tandem Pfetnis] s. Georgü ad Vélum Aureum
diaccmus cardinalts ordinaverit , ut d<>canaliiin taindiu teneat,
qiioüsqiie illi iii prcdicfa ewdesia provisum fuerit de di<înilatc alia.
se deeanum Meten?iein iioniiiiare nr jtirisrlirtionr» dr( uiialii^' et
alii? ipsins jiiribu': iiti Übere v«leat':. »Orta dudum mter«. DuUnii
Laleruni VI idu» niarcii anno XI. IM-'tà Mmx 10 Bom Lateran.
Auf Heg. 7ff(. Um. 33, fol. 80.
92. InnocHitius IV papa Henrico de Winstiogen canton ecclesie Viis
donensis capellano stu» indiilgetf cum olim cum illo super ob-
tenlis cl ohtineridis (ip/iiii:itihn« et benolicii^ occlesia-sficis duxorit
tli«^in ti-aiidum, ut, si illum «liqua prediclorum beiu'fifioruin spoute
ruiUigeril resignare, liceat alia totidorn rfrij-cir et retinere. 'Tu(;
probilatii» meritis'^. Datum Laieiaui V idus mareii auno XI.
2;iïi4 Meerz 11 Bom Latertm,
Au$ Heg. Vat. fem. fot. 80.
93. Innocentius papa Henrico de Wensling(^n capellano suo can-
ton t'< clesie Virdunensis, qui retulit. (fund )'|e''''i-^l (jt'orjiii ad
V'^eluni Aureuni diat-onus cardinalis staltusset, ni il(<anatinn Mo-
tensein, quem mine üblin<>t, tamdiu teneret, douée de diu;nilale
alia in ecclesia Metensi ei provideretur, el posluioduiu epi^eupuâ
decanatuni facnitatem baberet conferendi, restituUs sîbi primituM
pro exp«isia in Ute facUä duoeutts libris Turoneniiibiiâ de frut>
tibua decanatuüf quos percipere dd>a«t, quouaque de pecunia in-
tégra sibi Hatisfactum iîierit, et licet hanr (iidinaliuncni
eardinalis confirmaverii, quia tamendeeani eleclio m dcrunatu ipso
ad capitulum Metensc <li» itur pertinore, titnenti, ne lorte, si facui-
talein ronterendi decanatuni ij)suiu et !p<t f'pi<< f>po r>(>neessam revo-
<-ari rniitiiitraf. silti prejudiciiuii '^renerelui, unlul^^t t. ni -i collalioneui
decauiilu.s ex (piacuiKpie causa dicto e|)is<-o|»() sublrulii vel euui revo-
curi aul impediri contingat, urdiuatiu ipsa nieliilomiiiuä quuad alioK
articule» pro illo in ea contentoä fîmia i>er omnia perseveret*).
^) Cantur «cctesie s. Pétri Argunlinc-nstii dalus est super hoc connervator.
Lotorani V idns martii.
â| Canlor eccleflic a. Pétri Argentinenais dalua C8t saper hoc conaervator.
DaUun ut supra.
>Con»)lUutii8 in tiostra«. Datum Arim V kalendas jiinii annn XI.
I^iU Mai Aß8i»i,
Aw Eep. Vat. tom. S3^ fol.
94. Alexniidor IV piipa <lo<ano 'l'iillfnsi maiida'. <)iialiiius Ko-^w) 'tc-
caiu) s. Salvatoris McMonsi^. caponnm» H'tiuniii-| titiili s. Saliiiu-
pr('s|)iloii caniiiialis. jiixta iiKliiUi liiriutetilii pape predctcssdii-
tenorem provenlu:' ilccaualiis et prebendaruin inlpjne ininislrari
faciat. »Dilecti lilü RoK«^ri<. Datum Laterani II idn.« (l<H'(>u]|)ris
anno secundo. 7:936 December US Htm LateruH,
Ava Jteg, Vitt, Um. U4, foL UJO.
9ö. Ak'xamlor IV papa (ksano «t. t-i. s. Aiiiiiali^ Meleiisi«. diocr-i»
iiiamiul, i|üalimis llonrico cuiKHinn Mcteiisi, ta|>ollauo l'^eliij
!{. Georgü ud Veluiii aureiiiu diucoiii ( ar(liiiali>, ilc uliquo üffivvi.
quod in citcMa Mctensi vacari t. piovidvat. 'Dilectiit^ filius
HenricuH«. Datum LAlerani II idus doc«mbri«t amio srnnindu.
]Jtti6 Ikeember in Mom Laterw.
Am Jttg, Vot, tom, 94, fol, âl(ft.
96. Alexander tV papa episcopu Melen^i mandai, quatenus noiuffittoit
rectores et pivixusilos ecelestarum sw civitatis at* dioce^is nioueat.
quod ad ordina*«, quos eeelesnatum eura reqnirit, se protuoveri
et in eisdem ecclesiis pemnaleni residentiain fa<»re eurent, per
»ubtractionetn iKHonlmmi aul privaUonem ecclcjtiaruin coinpt'llfiw.
>Tua nobis Tratmiita^ . Dalum Lalvninî III nona-s januarü anno
tercio. .Tnunu^' •/ Horn Ixitt raH.
Ä*us lieg. \ ut. tom. fol.
^1. Alexander IV papa deeano et oapitulo Metenïiibut* ^tutuiii Jiuuin
(-oufirmatf ut, postqiiaru eanonim, qui :<unt de numéro (ler ordi'
iiatiouem pa|)e in ecilesia sna reservalo. provisiun fueril <le prc-
boridis, provcîifn^ nniiis aiini prebend;ifiiiii. <[u;t- in fadem eedesia
ante ci iii-iitn:ili(»iu'm ipsius. quam iniinliidiitii UH-t'(>eriml c'(.)ustrueir
opeie [»iuiiiiiuiM suinpluoso. \at aif < <»iilijîeril posi annitm {rrati»',
qui canoüiiLs deceduulibu;^ de cuusiietudine ecelesie ip.siiis iudul-
geiur, cédant ofiert fabrice nieniorate ae magiiHri neu procurs-
tore.'« operis eo» iwrcipiant *). Papa autem non vuH, quod mafri^n»
Alexander pa|ia priori «. Pelri ad Atmas Metciuns mandat, qnatinns pn»-
venlu» illu« facial per sc vel |)er alios eisdcm magistris jaxta ejasdeiQ »(statt
ioiiorctn intf<.'rt' ininislrari. l'ctitio (iilc( tormn filiDmui , Datuiii Lal«*rani nuni^
l«-bruarii iUUiu lei ciu. I J^t Ft^rnar i» Horn Lutenm. Am Heg, Vat. tom. JJâ, foi. i-i.
Digiii^uu L>y Googl
Hii{riiifioiii *]o niiijfiilo, cappllann ot {•anicrario. o\ 0<lfloiii iit-poli
F*[elri] .s. iîeorgii ad Vcînm Aurfuin dincnni cardinnüs eanonicis
MetPTi'sibii'» p*M' hoc filatiitum alujuod pn'jiuii<nmii iirreliir. »Hii-^
i»to . DatMTn Tjiteraiii 111 noiias jaiiuarii anno tercio. V.^'}/
Janmr ô' Jiotu LiUnan.
Am Reff, VoL tom. SS, fol. 16.
98. Alexander IV papa docano el capiiulü ecclesie de Hoinberis (?)
Meleiisis dio'f^i»- pptitione monsiranfibus, qucni Melen'^i-' episcopus
in Novd casln» noiinne Honiborjf, qund in dincfsi sua nuper con-
struxil, in lionorf- boalr Marie lunduvi i il • K -iain illosquc ad
servionduni dcu lu t adt;ui insliluerit, vornni rum ud dulandaui de-
eenter eccle«iajii proprie sibi non suppeterenl cuuiode facilitâtes,
eoclesiatn de Alba sue di(»0P8is, cujus patronus existit, eu inodo
concesserît, ut decedento rcctore ipshis in vaaa Qloruiu cederet,
ratiuu et gratuni liabenä^ quod ab eodem epi^'opo factum est,
non obstante, quod eapitnli Melensis ad id non intervenerit as-
•sensiis, confirnuU. ^Ad exaudieuduui petitiones-. D;ii r f.ale-
raiii X kaleiKÎa^ f* huiarii anno tercio. Ufu Januar 2H Bam Lateran .
Am Hey. Vat. tom. fol. IL
99. Alexander IV papa etsdein concessioneni ecclesie de ThelwUrc Ar^
gentinensis diocesis ab eplscopo Metensi factam conQrmat non ob-
stantCf quod capHuU Argentineiwis ad id non intervenerit assensus,
piesertini cum Argentinenaii» episcopiis expreib3C («nseiutis.se dioatur.
Datum lit supra.
Alix lieg. Vat. tom. 2ù, fol. 11.
100. Alexander IV papa abbatt et conventui monasterii s. Naboriâ or-
dinis s. Benedict! Metensis diocesis conuessionein eoclesie de Ta-
neya Metensis diocesis, in cpia jus» patronat us habent a l'jetro]
Ge(M'jrii ad Vrluni Aureum diai ono cardinali, tlinc in Alamanie
pHitiliiis a|»oHtolice sedis lepato, factam et al) f^pi-^f-npo Mctcic^i
coijununilani conlinnat V.\ tmore vestrc-. Dalum Lalcraiii X
kaleialas fabruarii aniu; tcn ui. /,v.>7 Januar 2H Horn Lateran.
An» Reg, Vat. tom. fui. l^jr.
101. Alexander IV papa mandat abbati inonasteriî s. Martini TrÎTcrensis
ordinis s. Benedicti, quatinn» abbateni el conv(Mituni nionasleriî
s. Nrdioris in corporalem |)osses.-<ioneni eccle^iie de Tancya inducal.
"Ex tenoi-c pctitiniiis . r)alum ut supru.
A»3 Heg. Vat. tom. i'J, fol. Iii.
15*
i
— 228 —
102. Alexander IV papa decaiio ecclesie s. Theobaldi Mfleii^is mandat,
quatimis ad réceptions et prorîinoimn Nicolai canomcî Tulleosis.
nepotis Julîani oaDoellarn Metensis, derîci et familiaris episcopî
Metensis, in ecclesia Meleusi jtuta continentiam Utterarum F[elri]
H. Geoi^ ad Yelum Aureum diaconi cardinalis, tunv in regno
Alamanie ai>oalolice sedis légat i, proeedei e non diiitiiis dilTerat.
>Ex parte diledt Dal uni Laterant Vill kalendas febniarii lereio.
Jltai Januar J^ô Honi Lntcmu.
Au$ Heg. Vat. Um. 25, fol, w.
103. Ale.xainlt i ]n»|)a .lacobo de (.Imuiiuiule cHnonicü Meleiisi. cujii>
reeeptio eoiibliUilione papali cassala erat, tiiin de (juateruariu
numéro eanonieoruni expeelauliuni prebendas vacatiira:) non fuisset.
jus canonicatus res«tituit ex predicta receptione acquisitum. 'Quia
dudum in«.' Datum Laterani II kalendas iiian'ii antio tercîo. I^V
Febrvar 28 Sm Latmm,
Au9 Beg. Vat. tom. 25, fol. SS.
lOé. Ale.xander IV papa Bogero decano Salvatoris Melensis. ciii lii-
nocrntitis papa predecessor indid^it, iil deeatmtim] o! pn-bcndam
in eicli -[;i Salvainris lum eannnicaln et pn-beuda cirhüie Me-
tensis pr»'di( le relmere pos.sel, qiiando eos a.s.seeiitu.s l'orel, deelarat
uidulgeuliaiu hujusniodi, predece^sure inorluo, non e.xpùaisàe sed
robur Jinuitatis obtinere'). »Exposnisli nobis quod«. Datum La-
terani IIU nonas mardi anno terdo. I:iù7 Mare 4 Bom Latem».
Am Seg. VaL ktm. äS, fol. H.
10Ö. Alexander IV papa d^'-ano et eapitiilo Melensibns indiihjf f. ut.
.si alieui ercîe^ie ^-nr cjin >ii!<-o pci littrr!»< !ipo<t<»|ic;i'; cniili;! cmi^-
deni eeolf'sit' t (»ii?>at'UiiJjni iii iihIiiIi^cm t untiiigat. ul abî^eii.-^ pruuii-
tu» [iitbt'üde sue cum ea iiilejiiilale pereipere valeat^ qua perti-
perel, si personaliter resideret, nulluni eis per indulgentiam hujusmodi
prejudieiuni generetur nec ad ministrandum dictos proTenluit coni-
pelli aliquatenus valeant, nisi eedem littere apoatolice plenaui H
expressam de hac mdulgentia fecerint mentionem. >^uia dignuni
1; Alexander IV papa eideiu indulgct, «luixl (ierunaUnn el prebelHiaui, qui*»
in ecdcata ü. Saivalori» Metensis canonice prupunii adeptum, cam canonicalu f\
prebenda ipsius Metensis eccicsie, cum eos fueril aasecutas, Itctie valeat r^iiaer«
Prubilalb lue ineritiij'. Dalum I.aleruni kulelldis mardi amiO (ercio. i^lMmtl \
Jiom Lalentu. Aus Heg. Vat. tom. Âî, Jol.
I
«
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I
Digm^uu L>y Google j
— 229 -
est«. Datum Laterani VUi idu5 marcü anno terdo. IZ'i7 Mjfcrz S
Rom Lateran.
Am Meff. VaL tum. 'Jô, fui. •>/.
106. Alexander IV papa abbafi monadterii Saline Vallis Premonstra-
tp|i8tti ordinis Metensis diocesia mandat, qualinus Petrum clericuin
Metenstein, qui ranonicatu eccIeKic Metel)^^is, in qua He mandate
îfiiKHPntiî pap<» predecrssoris canonifo rpceptus luerat, per con-
«tihitioncm pape, per (|uani rp<^-eplione.s canonif onnn ullrn f|tiaff'r-
nariuiii miniornm primo rpooploruin vacaliiras pi t lM iida-^ r\[tt'( t.m-
liinri in quibuslibet oi < Ii --li-^ edicto jzenerali <'nssavil, exhiit ilr~tilutus,
nd canitnicaluni i|isiiiii restiUiere non diileial. >D(' diieclo lilio*.
Datiun Lateraiii X kalciidas aprilis anno lercio. UHüi Mf&rz 23
Rom I/üeran,
Am Seg. Vat. km, fitL 38.
107. Alexander IV papa priori h. Marie in eanipis Melensi de provisions
» ntinnit-i ^\>tTi^•i or-olosio s, Theobaldi Metonsi-^. florici ol i'amiliaris
<'pist<(>|ti iMelt'rjsi.-. -iiiu-i iinii df qiüdiior diuiidii.s prebendis cfelesie
Metensis. ipie sfip* iuhk. u|>imtiii-. -liibif. '8ua nobis dilectus".
Dalniii Lulerani XII kalcnda.'« rnaji anno tercio. i:ir>7 Apiil
Horn LatentN.
Äw Heg. VtU. tom. 2$, fok étP.
108. Alexander IV papa Guiilelnio de Dauneb canonico Treverentü
mandai, (pialiniis Kenaldum olerieum Melenseni ad jus canonieatus
in or ( l(':^in Snlvatnris Meten-i rr>fitnens faciat ei de prebenda
de jijK' r|ri)ii;i provideri, »Peliln* dik cti lilii'. Dalum Viterbii V
idus juim anno lercio. 12''*} Juni U ViUrbo.
Au9 Seff. Yat Ahm. .95, fol. 49.
109. Alexander IV papa abbati monasterü Gorziensis ordiiüs a. Üene-
dicti Metensiä diocesis mandat, qiiatinus ad provisionem Theobaldi
cleriei, eonsan{iuinei preposili eeelesie s. Salvatoris Metensis, de
benelieio prebendaü pro<edat juxla eontinentiani lilterarnm pre-
deecs^oris bniocentii »Dileelns lllius Tbeobaldu-S'. Datum
Viterbii V idus junn anno tercio. 1;^;'}/ Juni /> Vikrbo.
Aim Hey. Vat. tom. 2:», /ol. 4U'\
HO. Alexander IV papa abbati rrnrzicnHi Metensisi dioc«sis mandat,
quatenns ad reecplionem et provisionem Symoiiiit de Claronionte
oiyiiizcd by Google
- 230
(•l«'ri<-i «•on-;in;riiiiu'i Mctcnsis «'ikscoih", in ccclHr^ia Motonsj pr<K'e<Iat
juxla tonlitK'iitiimi lillcraruin a P[<'lrt>' din'-nno t;i[tlin;i[i a<l >in-
lasticiiiii Tiilk'n.>^eni dircctaruni. ^Diktlu^ ülin.-. .>yii»uiH. Dutum
Viterbii li iûix^ jiuiii aimo leicio. U-'i/ Jkhï 12 Ydn'bo.
Am B«ff. Vat. tom S6, fol, 5.9».
111. Alexander IV papa priori s. Arnniphi Mefensis timnciat, Hiipplican-
libiis decano. oanlnre, tancellario thesaiimrin pI ninjore parle
rapituli Mrtf'ti«i« pfcloGH», qiiatonn< Riu'aliliiifi i I* üriirn. natiim
(|unnH;mi AniuMi lUmiiFii de L^l^>U'ngp.s. \nu fantunc»» rrnmi)rre ai-
de preU'iida oi provider! facial. 'Kx parle {lilecluruin . Dalujii
Vilorbii U idu.s jiuiii anno teruio. i2iV Jmi IJf Fïftrfto,
Am E«ff, Vat, Um, HS, fot, 49,
112. Alexander IV p;ip;i Hecano <*« ( lesie Theohaldi .Mpion-ii.>; niandal,
(jiialeims .liiliainini ;ii ' iiidiaeonimi Meleiisnn, rfir>e|ianiiin snuiii. in
<'<'*'le?^ia Tiillensi ratinnu*' rei-eptimi et roii^lUiiiir»ne pape de:sli-
liituni, pro fanoinco ecdesie Tullensjs liaberi ac de [)rebenda
providert i'aeiat. >PeUtio dilecti iilii.« Dalum Viterbii idibui« junii
anno tereio. Xdô7 Juni 13 VUaho.
Am Utff. Vttt. fem. äS^ fal.
1 13. Alexander IV |>Hp!» nhbati (iorzieiisi Metensis din' r^i-- mandat.
qnatenii.s ad provisiuiieni el reeeptionein .Iaeoi>i, natt linhilis viii
Simonis de Claroinonle, con.*anguinei episropi Melen.xis. in Tnllonsi
eoelesia procedat juxta continentiam litteraruru a P[etru] (îeorgii
ad Velom Aureum diaeono cardinali ad iUum dîrpctaruro. »DSectiii:
filhis Jacobiis«. Datum Viterbii idibwt janli anno terci». 1^<V
Jttni 19 Viterfw.
Am Btg, VnU Iom. f^, ù».
\ 14. Alexander tV pupa Jauobo de Comiueroeîo («noiuw Meten« nepoti
aucloritate binocentii pape predeoessoris recepto et per ranMitn-
tioneni suam dentitato juH canonicatus ex receptione ivenÉbisa
a< (|ni.^ituni restituit. »Lecla eoram nübi.-<'. Dattnn Viterbii Xli
kaleadas julii anno leicio. /^.>? Juni 20 Viterito.
Am Heg. Kat. tom. äö, foi. AS.
IIb. Alexander IV papa U[ogeroJ decano eoclesie a. Salvatorit; Meleiu^i^
quem ex auvtorilate Innocentü impe predecessoiis decanus el capi-
tnluin eecleHie Metcn^s in canonicum receperuni, receptionem
conümiat, non obatante recusatiooe triam peraonftmm de
Digm^uu L>y Google
lulo';. -Lecla euratii iiobis«. Datum Viterbii XI kaleiida^ julii
aiuio tordo. 1S^7 Jmi 21 VUofho.
Am Btg. VaL tout. 35, fol. B3.
116. Alexander IV papa episcopo Metensi concedit» ut de usuris rapini)«
el aliis maleaoqiii^itis, (iiimmodo hii, quibus restiuuio iieri dobeat,
omnino sciri et invoniri non posant, necnoo de lentis in pios
usus indistincte relictis. duinniodn executoruni a.ssensus artedat,
de redeinplionibns votoiuin diocesanoruni, .lerosolomitann dtiin-
taxat ( .\( ( i>lo, usque ad ^^lunman) mille innrcanim sti i Iiiimoi uiii
in sôliilioïK'rn debitonnn ecclesie sue cinnci Ifiulain irri|i( ie valeal.
'Imporlabilis debilurum aai'ciuu'. Daiuiii Vileibii X kaleiidas julii
arnio terdo. 1^57 Juni 22 VUerho,
Au» Ueg. Vat tom. 35^ fat. 5S.
117. Alezander IV papa episcopo Metensi iDaodai> qualeniis dericos
dignitato» et bénéficia in cathedrali et altis dvitatis et diocesis
Metensis orcle^^iiis obtinenl&<i moneat, qiiod in eisdem ecdesiîs resi-
dent iutn laeiant. ul fenenUir, per 8ubtraclioneni provenfuutn com-
pellens. ^Ad andientiani no-strain^. Dalcun Viterbii X lLalenda.s
Julii amio leifio. I;^.'i7 Jttni llUrOo.
A».^ Rfg. Vat. tom. V">, fol. "»V".
118. Alexander IV papa. . Senttnensis s. Benedicti el . . s. Salvatoris
h. Aiigu.sliui ordiiii.s niona^lcdoriuii abbalibus Tullciisis diocesis man-
dat, qoatenus, si derid ac peraone dîgnitates ac benefida in cathe-
drali et altis IWetensis dvitatis» et dtoceds ecdesiîs oblinentes ab
episcopo Metensi competenter moniti in ecdesiis predictis non
curaverint re.si<lere, prnvenlns usquc ad tri^nnium eoliijîentes con-
verlant in solutioncm debitorum eecles^ie Metensîs. >IinportabiU
debitorimi sareina . Dalum Vilerbü lU nonas julii anno tercio.
J257 JiiU l 'itcrho.
Aus Jlffj. y'a(. loin. fol. Ô4.
1 1Ü. Alexander IV papa d(»t'ano et capitulo ecclesie ». Salvaloris MeleD«i.s
man-dat, quatinus liadiilphum dericiim natum .laqueniini dvis Me-
tensîs, oui de litterarum Mientia et honeslis moribns laiidabile testi-
monlum perhibettir, in canonicum redpiant eiqoe prebendatn
(»nferanl. »Di^rin* ad illos«. Datum Viterbii idibus julii anno tercio.
7^î7 Juîi ir> Viterbo.
Au» Hey. Vat, tom. :'.'>, fol. iJ''.
>; Alexfitfider lY papa . . oftici&li Metenai mandat, quatinus KjogerainJ dr*
THTium err)f>8Îe s. Salvaloria Ifotensia pro canonico haberi in errieaia Metensi
ar < h i M.iM-nda .le iui\- ik'bita provideri faciat Datum ut aapra. Ebenda,
Am Hfg. Vat. Om. fol. 5.X
^iM^mm
- 232 —
Recherches sur l'ordre des Frères-Prêcheurs à Metz
par Fr. 6. Thiriot, de» Frère»>Hr£cheura, Mouleao-ArcachoD, tiironde.
I.
Pondation du coovent des Prères-PiTeheiirs de }kiz.
Dans le couranl des dix premières années du 13* î*iècle. raint Diioii-
nique avait fond»'- lOrdie des Frères-Prêi-lienrs, que le pape Honoritis 111
devait fofilirnier Ir 22 dörombrn l*21fî'pnr doux VtnIU'--. Les re<Tue>
allluaienl tiuiiihifii-t--. jcinifs «rt-us (!•■< /•tnlc- suiinnl vciinieiil en
foule demander au nouveau tondaleur «ie vouloir liien les recevoir au
nombre de ses enfants.
Saint Dominique, au coim d*uii des nombreux vo\ a;<:es qu'il foisail
de France en Italie, pasi» par la ville de Metz (M, en Tan 1215 l'i
Pourquoi passait-il par cette viUe qui ne se trouvail pas sur sa route,
|x>UTquoi faisait-il ce détour ? Sans doute, comme un général, H voulait
Ke rendre compte par lui-même des eti'lroits on il pourrai! dans la
suite placer ses troupes, et la vieille cité messine le séduisit, proba-
Itlement pnr son ifripnrlnrv o si ^rrando au moveu Ayre. Placée .sur la
Irontièif 'II' (ifux •jumil- i'fii|iiic-, ciitdiirrc tU' vui<iii- plus on moins
jaloux et (eiitaut à i liat^ut- iusiaul de l'ab-X-u bcr, cilo avait su conser-
ver son indépcndaJice, elle avait su rester libre et intacte. Met/, était
en quelque sorte la porte par laquelle il fallait passer pour aller des
pays de langue Romane en ce de langue allemande et teA là peut-
être la raison qui décida Dominique à choisir cette ville pour y établir
m couvent.
Un de ses pi-emi<'rs disciples, im des trei;!e qui les prenu'ers :i
Toulouse se joignirent à lui. l accompafmail dans ce voyajie. O diseiph-
était hitienne dn Mol/, un enfant de cette ville à laquelle Doiuimque
venait demander 1 lioâpitalité.
ii Clir»iniqiie Minimes, p. 75 pt 7«>. t^Jibl. Meiz. .\!s 11''; «On Inuivi-
< pnr aullreü chronique» que iminl Dominique n été en personne eu c«Uuy couveot
« et y l)eust et maingea avec ses frères religieux dadit lieu Mets et y fait ptmiems
'beaux sermont en général et en particnlier. *
Kégnier Tigniane était alors mattte ichevin. Voir plus loin son épîtaplw.
Digiii^uu by <jOO^
^ 238 —
Le.s bourgeois de Metz avaient déjà entendu parler du nouvel
ordre. Ils re(,-urent le Patriarche et son oompfjjrnon nvoc pnthnu-iasmi^, et
liésiraiit avoir au milieu d eux ime cotiuniuiauté ih- < • ~ nouveaux reli-
gieux, ils leur offrirent une maison et un emplacemeiil pour bâtir un
couvent dans la rue Nfiar. Plusieurs même, touchés pur les prédica-
tions lie saint Dominique, demandèrent à rerètir Tbabit de son ordre. 11
les reçut, et accepta le couvent que loi offraient les Messins.
Saint Dominique resta peu de temps à Metz, il était pressé de retour-
ner en Italie, où Tattendaient d*autres fondations. Il laissa cependant
des souTenirs de son passape. On montrait autrefois au couvent, une
statue de la Vierge devant laquelle il avait I babitude de prier M, on
rappelait la Vierge de saint Dominique, el le peuple eut dan- lu -lîtU»
tant <lo dévuiHiii à cette image, (pje les religieux se virent obligés de
la reliit r à l intérieur du couvent, car ils étaient troublée par les
prières el les chants de ceux ((ui venaunl la vénérer^).
Saint Dominique, en quillant Metz, pi il avec lui six des nouveaux
religii'ux à qui il veuail de donner l'hubit, el i)arlil pour l'Italie, Il
lai^ son compagnon Etienne à la tète de la petite communauté.
Ktienne de Metz ne put rester longtemps supérieur, les infirmités
qu'avaient amenées le:* pénitences et les macération:»; il était, nous
disent les chroniqueurs, «rigidus carnis suae macerator >, le forcèrent
bientôt à renont'(<r au iionremement du nouveau couvent, dont les
membres devenaient de jour en jour phis nombreux.
('/est alors, vers la fin de mai de l'année 121t), (pie saint Dominique
rrnfrnnl à Pari*, nu couvent de St-.lncqno'. et y trouvant tni <crlnin
Mdiiiiiii' de tî'liui' iix. les dis|)ersa de diilérent.s côtés poui- londei* de
maivt au.x 1 (tiivt lit- de son (trdre. «Le graiti fructilic', disait-il. Mpiand
ou le di:>perse>. l'arnn ces religieux se trouvait un autre enfant de
Met/., Guerric; et ce fut lui que saint Dominique choisit pour v^ir rem-
placer Etienne dans sa charge.
Guerric, comme bon nombre de jeunes gen» de cette époque, avait
quitté son pays natal, pour aller étudier à l'imiversité de Paris, alors
un des centres de la vie intellectuelle en Europe. Pendant longtemps, il
i) Mamachî. Annales Praed. vol. I ÜI. II, XXI, p. hiB, note 1.
Celte irnaire coniine tant d'niiires choses, comme les arrhives «In couvent
i^mI fonl ahsolumeiU dt^f.nil jiJSfju'en l."»ô2, a dû disparaître dans le désastre de
looä, quand le duc dt: Uiut>e, qui lut le premier iieuteiuiiU du Itui de h'ruDCu à
Meta, expiÜNa les Domîniraina de lenr couvent pour le donn<»r aux Bénédictins
de Tabbaye Si-Amould.
niona la vio do> ôtndianis de a ti uij>s-là, c e-l-à-flirc iiii<^ vie assez dissi-
pée, jusqu'à ce qu uii soir, il entendit chaiiter àous .sa fenêtre ce refrain:
Tempus vadit
Et nihil feci,
Tempos venit
Et nihit operor ;
Temps .s'en vait
Et rien n ai fait
Temps s'en vient
Kl ne fais rim -
Il rélic' lui ;"i res paroles et bit'utùt li vtul en i'(»nipa(rnie de trente
maîtres et étudiants de 1 université, se jeter au.x pieds du prieur du
couvent de St-Jacques. et ]ut detnauder l'habit des Dominicains. Ce fnl
environ une année après qu'il fut envoyé à Metz.
Il trouva les frères dun» la petite maison de la me Neuve. Leur
installation était bien modeste, une maison avee quelques chambres.
un(» petite chapelle avec deux autels où ils se réunissaient pour <,-l)anler
l'oflice. Bientôt celte installation provi.soire ne devait plus leur suffire,
car les recrues étaient toujours plus noinhretises. attirées par la sainteté
de vie des nrniveanx rclicrieiix. après avoir été profnrtilrnK ni remuées
par IfMU's chaudes [tréiliciit ii m^. « était un enlliousiusiue qu t»n ne cou-
nail plus de nos jours, le riuncn ajre seul, avec sa loi si vive et si
profonde, pouvait donner ce .spectacle d'hommes quittant tout, leurs
familles, leurs amis, leurs position < |>arrois brillantes, renonçant aux
plus belles espérances, pour venir embrasser une vie pauvre, mortifiée,
une vie faite toute de privation et de renoncement.
Conrad Scharfeneck . révé(|ue de Met/. ' i , n'avait pas encore
doiuié <le lettres aux Dominicains. H était chancelier de TKnipire d'Alle-
magne, et en (Otto rpiidilé rc-^fîtit presque conlinuellemenl à la «"oiir
de l'Empereur. 11 avait i f pt iidanl entendu parler avec élojre do- ooii-
veau.x religieu.x. et c'est -m h rehfion qu'on lui lit de leur vie suinte
et toute dévouée au procliuui, qu il tonna le projet de venir à Meli:;
pour \ea encourager dans leur nouvelle fondation, (le fut penifoni cette
visite, en 1221, qu'il leur donna les lettres suivantes:
< (Conrad, par la grâce de Dieu évèque de Metz, et chancelier du Saînt-
' Empire, ä tousceuz qui les présentes verront, salut en Notre Seigneur.
' ComiTie le zèle du salut des âmes, selon le témoigni^te de
« saint Grégoire, est te souverain bien de cette vie et que Dieu, eorame
': «i.' r.inl «le l'r;u lirl, Vilao Fratrum. -i Trailui tiiui lU- M. I^ecoy dc 1» Mwrrhf.
1^12—1220. MeurisM. Histoire des évéques de Melz.
— 235 —
non- (Tovon'- n'a pormis l'ôtiiblisscinont flr l'nrflrr sarrô rie- FrôtP'--
' I 'fT( lii'iir> daii- ^ofi K'/li*^*'. ••o!»(inn«» av(»r ('l'i^jc \mv le jta|)f llitiio-
• riiis III. son vm uih t ii Unt', que i»o(ir iVpainlt«' « ol (^sprif df zM«^
- que ( PS hommes apostoliques vont porter pax toute la terre. Puisque
«la fin principale de 06 saint ordre est de travailler au salut des
< âmes, nous tous déclarons que nous avons reçu avec joie les Frëre»*
« Prêcheurs en notre amitié et «ow notre protection. L'assurance que
• nous avons que s'ils sont une fois établis à Metz, notre ville espico-
■'pale, ils y feront des fruits merveilleux par leurs prédications, par
' leurs catéchismes et par leur zèle infatigable et que notre clergé et
> loul le peuple recevront rie irraii'l« :iv;utf:ijies de \onv couvcr^nlion et
'de leur:? bons exemples, tjous leur |icrnictton- par les présentes, de
« s'établir dans notre ville épiscopale, à rexeiii|ilt rie Notre .«aint Père
•le Pape, qui h'< a re^.us à Home, de tant d ait lâevcr|ues et frévê<jue>
«qui Ich ont appelés dans leurs \illeî« et dans leurs ^üoe^se^< pour tra-
' railler an salut de leurs peuples.
«Donné à Metz le 10 des ('blendes de Mai (22 avril), l'an de
«grâce 1221, »»us le pontîftcat d'Honorius III Frédéric II étant empe-
' reur et Gérard Aujreboiuck maître éohevin de la ville de Metz ^ f'i.
Aussitôt aprè» la publication de oph lettres, les bourgeois de
Metz résolurent de donner aux religieux mie dejneure plus convenable.
Régnier Tigniane prit la tète du mouveîiienl. C'était un noble nif--iiu.
tjui p<Midant deux ans avait rempli la plus haute charjîe de la lépu-
blique. la charge de maître-érhevin. la dernière fois eu 121ô, lors dti
passage de saint Doniiiiique, Cest lui qui en réalité, fut le fondateur
') Meuriss*'. Hi-' !• (''vr-tiurs tic Mclz p 4i'^ i l lô4;J.
Voiii le U'xU' ialiu; Conradu», Dfi ;£rutitt Melrn-sis ('|»in<.u|>u>, mipiM lalis
aulac rancellarius, omnibus pnieaentei liUernä inspeciuri^ sulntciti m doniino.
C.iim teste bealo Gregorio. summum Ijonum, quod in hac vita pussil haberi.
î<it zdus nnimaruiii. cl hor tUnv spirilu sancti» inspiranl«- ol disponenlo. sinil
crcditmis ft tnultoriiin <>sl opinu» iKinonim ( i>iirtliUHn>s sil a domino Papa ol
cuntirinalus. ordo praedicaloruni huulabilis. cum nihil tie sua praodiratiitne, vpi
in ea, nisi lurrum tantummodo r«-({uirat animarum, vobis nolam farimus quod
frntres prafdirU «irdiuÎH in ^ratiitin favuirni iiD^lnint a<- siil» lul< la atque pro-
terlione n^stra 4tevole ronpimus, Sru-ntrs ilaqiie. tjiiod m in (ivdalp Mefenfii
aliquatn »'»iruin lialx-r^'l <iifl<i tuansioiu in. rdiialiitalni ips<iiuiii, intn i inhini lau is
m prat'iUt'Aliombu». seil <■( rleririi» in sa< ri.s lectionibuä vtn^v pluriinuiii piufuluruii).
Rxemplo domini papae. qui m Knmar dnmum rontulit. ci maltorum archiepis-
«ropcirum ac t-piscupordiit vobis salulaiilms uioiiitiH MiadcriiiiH ol ipsis ad locuin
liabendum in quo st ruiidmii uidiiiis sm rin iiiain mira < a ilatc iu priuialum cun-
strupr» \ lit atii ronsiliuni t-t anxilmm piat li<-alis. i-isHcni fTathhaa in rivilaC*
Metensi priuratum uediliiaiidi piile»tal«'ni concedentcH.
I>atQm Mctis dcrimn ralondan maiî nnmi doininîrat» incumaiionifi itMlIpMini«)
ducenlcsimo vigesiino primo. impi>rantt> Krcderiro sfcnndo ponlilirc niaximo
Honorio tcruo, univer&alis ui iU-.»ijLf piacsnienU", sub dmuim» (icrardu Am;i'lM>urc
cinom Metenaintn inagistro.
oiyiiizcd by Google
— 236
du roiivenl. car. nous Mi* la r-hroniqiK' drx Minimo-î*^- ' Df' «fs prtn
«j>i> - (Ipniers > il 'Iii ''litiir U' crviivcni «rrands proschonrs de Mols,
«taut 1 Kp^lifp qiK' lo ili>iti». (li>iloii. léîW'loire et aultres bastimenlH.
• qui ne feust pas peu de chose.' On acheta du terrain, on fit venir
de» matériaux, on mnisa le» fondements de Tégline H en 1221. Régnier
Tigniane. en présence de l'évèque et de son clergé» de la noblesse et
du peuple, posa la première pierre du couvent. Pendant qu'on bfttissait
l'église, et que le« murs» h éleraienl de terre, on décida les voisia" h
se dcfaire do lei us maisons, afln de pouvoir construire le couvent. Ils le
lirenl de très bon c(Piu'. mais comme le prix en estai! jrrand ^ *). il
fallut de temps à autre <ii-;|Mni'in» Ic^ Irnvaux en attendant ]f>< res-
soMC-cs. «-af rn<"lial du terrani ipu a\iiil 7<iO p;i-. dr tum- :il>- tI>c
une l»ohiic pal lie d«»s aumônes. Le travail lui il«*ui altci ii;itiM [ncnt
iaterronij)u et rejiris de l anuée 1221 à lamiée 1280 où l'un travailla
sans disoontinuer jusqu à la dédicace de Véf^ et du couvent en 1286.
Le couvent était bftti sur l'emplacement occupé avant la guerre
de 1870 par TEcole d application, ai\jourd*hui par TEcole de guerre
(Krieg.'^.'Mîhule) et le casino des oflieiers, entre les mes aux Ours, de
la (tarde et Sous-Saint-Amould. appelée jusqu'au seizième siècle, ritr
(tous Ifs liHidts prcschno-s.
L ép-'i'*^* '^^''rtit paratIMc à la rue d*» la Uarde, elle avait 6fi coudées
de haideur (environ HH inclres» sa longueur était de 272 pieds (environ
t)l mètres) et .sa lartreur de 79 pieds (environ 26 niètre.sV Sa voûte
faite entièrement de pierres! de taille était appuyée ^ur 26 piliers, 57
fenêtres garnies de leurs verrières éclairaient Tintérieur. Sur les cAtés
se trouvaient 19 chapelles «très dévotes». Le chœur contenait 104
stalles en bois sculpté. Dans l'abside, autour du chœur, on avait
cionstniit 7 chapelles, dédiées lors de la consécration de l'église, à toui:
les saints, au.x saints Anjies. à saint .Îean-Baptiste et aux saints Palriar»
<'hes et Prophètes, à tous les apôtres. }\ tous les martyrs, h saint Aujjii«-
tin, à "^ninfe Catherine et -aint Nicolas et à toutes ]c~ Vierges. Dans
la suite elles portèrent le nom des s«'pl basili(ju<'s r« nnaiiK >, de St-.lcan
de Latran. «le St-I*ierr(% de St-f'aul, d(^ Sfe-Mara- .Majeure, de St-Laii-
reul, dé :Sl-Séba.stien et deSle-Ooix. Peut-être avail-on obtenu pour ceux
qui visileraîfflit chîs chapelles, la faveur de jîagner les indulgences atta-
chées à la visite des basiliques romaines, et c'est ce qui expliquerait
les noms qui leur furent donnés. Il y avait dans l'église un pilier orné
de sculptures, et dans la nef, on voyait peintes et dorées, les images
de Notre Seigneur, de la sainte Vierge et de sainte Madeleine, à qui
Loc. cit *) Jetui de Réchac. Uvûitique»,
Digiii^uu L>y Googl
l'église et le «-ouvont ♦'•iaieiit dédiés. A coté de la [sovh' ti entrée élail
la chapelle dan MorU, äOUö laquelle on avait euit^U-uil un caveuu devanl
servir de sépuhiure aux religieux.
Le couvent qui élait eontigu à TégUtie, formait uo rectangle avec
cloître et cour intérieure, il se trouvait à gauche de régliae. Les deux
corps de bâtiment qui aboutissaient à l'église, avaient chacun 108 pieds
de ioii{ïueur. suit environ 36 mètres, (>t 42 pieds de largeur (i<an.<<
eompti r le i lrntre, ce ([iii ferait environ 14 mètres j. L'un d'eux con-
tenait au Inml un cellier, un iniüen le réfectoire et les cuisines Aii-d*»s-iii«.
à réla^'ç. trouvait la l>il>liotln"<jiiP. Dans !e corps de bâtiment |iaial-
lèle à lu chapelle, se trouvaient la dciicu^c. lu |>roeure, le pariuii* ( salle
où les religieux se réunissaient, uiie espèce de salle cunmiujie), le
chapitre et deux grande^! iiacristies: l'étage était consacré au logement
des religieux et était divisé en cellules. Le troisième <'orp» de bâtiment,
en revenant iwr l'église, étail réservé à rinlinnerle, on y avait aussi
améni^ des chambres pour les h6tes et des cuisines qui servaient â
rhdtellerie et à l'inlirmerie.
Au milieu de toutes ces constructions, il y avait une cour entourée
{I'mii cloîtn- soutonii par des colonnes: au inilicii de la cour, connue
dan- tnus les cuuveiils. on trouvait, confonnérnenl à la tradition, une
fonluiiic. Sur le (pialriènie côté, celui <|ui était adossé à ré^li.-«c. on
avait construit des cellules où étaient lotjés les novices et les frères
«•onvers. Ces celluleü avaient une entrée .s|>éeiale et les novice» étaient
ainsi séparés des religieux profès.
On avait en<»re construit siu* le terrain donné par les Messins,
une brasserie pour les besoins du couvent, une maison avec jardin
pour loger les lépreux, alors malheureuseiuent liien nombreux, et les
religieux atteint.s <ie maladie contagieuse. Il y avait aussi un jardin
potajîer qui fournissait les léjrumes nécessaires à la cuisine, et un auln»
«rrand lai'iin nîi li"^ rclt?MMix iircnaictif leur-' rérn'afinn^-. I.e fniit avait
un pourtour '!«■ d' iix nulle \nri\~. (!,■ tiOO à 7(i<i mciiesi. « l)e plus ■
nous dit la clu-onique à luqiu'llc u<nis avons enipriuilé ces rensei^ne-
raeutH «aflin de ne sentir, ni resscntü- les ùiconunoditez de nos
• misères, l'on eut permission de M** de la ville de faire un long canal
«soubs terre, lequel traversait les fondemens des murailles de la ville
«et se dégori^t en la Moselle. Gela fut exécuté avec des frais exces-
« sifs que la seule charité des peuples Ireuva et ain^^y ce couvent estait
«exempt de toutes choses qui pouvaient offenser TodoraL»
■/ Metz. Arch. dôpari. H. 14, archives de Tordre de« Dominicains à Rome
et Mamachi Annales Praedicalorum.
— 23ö
Sous It' cloître sf UuuYiut'iit 230 <aveaux on pierro de laillc
ayant d»cun uiie dalle pour fermeture, el une autre au-dessus, desHnée
à recevoir 1 i'pilaphe. 190 autres caveaux avaient été creusés du»
l'église et autant au chevet de l'éijrUiie ah était le cimetière. C'est là
que les plu:» (ïrandcit familles de Metz se faisaient enterrer. Régnier
Ti(;niaiio I(> |)reiiiier Tul inhunié dans l'égli^^e et nur sa tombCf nous dit
la Chronique <l< s Minimes, on mil une inscription latine que nous
n'avons pu retrouver, les Bénédictins ayant détruit i 't'c pierre 1f>mhale
après lô'ri. La uicuie Chronique'! nous donne la traduction Iranvaise de
cette épii;i|'lie: ('.y devant gist sire Kéjrnier thigniainie. qui en son ten)()-
« l'eust deux ans Maistre esclievin de Mets, sage conseiller, juste juge. Père
« des pauvres, qui |»ar sa piété fait faire ceitle église en l'honneur de
< sainct I)omini<]ue, au temps que le miliaire «orrait par mil deux eeni*
• (>t quinze ans. Je eroys que son Ame en est aux cteux logés *.
Ou trouve parmi les épilapliat qui étaient soit dans le elMlre.
soit dans l'égll'^e, les noms des Jallée, des Brusleva<-he, des Baudoehe.
des (iournay. des Mairesse, des Cleinegiion, des Cœur de fer, etc.. etc.
'roti1t»s les ((Mistructions turent achevées environ l'an 128() sous
le priorat de frère Jean de Noviac. it ne re-^hdf plus qu'à ct)n'-;icrer
ré«rlisi'. Or, dans ce temps-là, par une heuicusc cuàu nli nce, Houui ius IV
avait envoyé à .Metz connue Ic^at à laktt\, le cardinai .leau Uueca-
mutius, évèqiie de Tas(;ulum. On lui demanda de vouloir bien procéder
à la cérémonie de la conséeretitm, il a<t:epta et elle fut fixée au 15
juin 1286. Bourkhard, évêque de Melz, Tassistait avet* frère Pierre de
Cileaux, évêque^ et »«ept autres évêques, plusieurs abbés el lui grand
nombre de religieux.
Les sept chapelles fpii entouraient le t luBiir furent consacrées et
dédiées aux dilîérenN -ain's que nous avons déjà énumérés plus haut.
Le UVat du Pape ne put citnsacrcr ffiie «fiiafre rh;nve!!e«-- dans la nef
de l'é^ïlise, car (piîdre seulemenl étaicnl a< lievcc>. 11 les dédia l'une ii
siint Pierre niartvr. de l'ordio des Frères-l'rêelieurs, récenunent eujio-
uisé, l autre & saint Antoine abbé, ei les deux dernières à saint
Dominique qui était mort en 1221 et que le i>ap<' (îrégoire IX avait
(«nonisé en 1234 et à la sainte (^roix. Les antres chapelles ne furent
l'onsacrées que dans la suite par d'autres évêques, quand elles furent
lerniiné<'s. Celle de Saint-Maiu" en 1402 par Monsei<:nenr Jean de
Vigne, de lOrdi-e de s;iiiii FraïK-ois, évêipie de Caur fV) iCauriensis
épiscopnsi. celle de Sainte-Catheritie de Siennr i ri 1476 par r>idier
^»oël, évêque de Panard, cell« de Saint-Vincent Ferner le fut, ou ite
>; Luc. cit.
— 239 —
sait pas au juste (juun l. pin Muii.MM;iti<nir .leaii Isauibaii de 1 oitlre des
Krèreô-Prècbeurs, évêque de Crysopolis. l^uir ce (|ui esl des elmpelles
de Saiiit-Crépiii et Saiiit-Oépinicii, de Sainl-CU'saire et des Morls, on ne
coraiatt pas la date de leur consécration, ni le nom de lenr <»n$:émtenr.
Vjc fut Conrad, de I ordre des Carmes, évêque de Nicopotis, qui eonsacni
en 1Ö21 seulement, les chapelles de Notre-Dame-de-Pitié, de Saint-
Nicolas, de Saint-Quirin, de ^aint-Miehel et de Sainte-Barbe. En 1505 il
avait déjà consacré l aulel du i lia|)itre el l avait dédié à la sainte Trinité.
Le couvent de Metz fut un des plus considérables <le l'ordre.
Dans les chapitres de la l'rovince de IVancc. à latfUfUe il apparteuail,
ses reprc-t iihiiit'-' avaient iitie (les preniii i i - places, car il était un des
plus uiii'ieiis. I^ urdre y tait liois f(ii*- -nu t liaj)itre «rénéral. en 1251,
eu 1298 el en 131H. Les plus jiiande.^ taujille.s de Met/ eurent tle
leurs membres qui y prirent l'habit dominicain et qui y vécurenl.
Parmi les religieux on trouve des (^ur de fer, des Goumay, de Mes-
triiig, Waltrin du Faur, Jean de Noviac, André dTert, etc. Plusieurs
de ces religieux eurent un nom dans Tuniversité de Paris; maître
Hugues de Meta expli(|ua le Maître de- Si ntm. es à cette université
en mètne lemp.s que saint Thomas d A<piiu ; maître Terry de Lunévilie
enseigua lui aussi à l'université de Paris. i> couvent donna aussi plu-
sieurs évè<pies à l'fCjjlise, un frère de l enipereur d"Allemat?ne AHnIpIre
de Nassau, Didier de Na.s,«iau en fut tiré pour aller eu 1300 occuper
rarcUevèché de Tiêve.*^.
Ce couvent, un des plus beaux et des plus vastes de Tordre, s em-
bellit de jour en jour par les dons que les habitants de Metz ne ces-
saient de lui faire. Les frères qui l'habitaient étaient très aimés du
peuple, qui les avait surnommés: «fratres BeataeVirginis>, les Frères
de la bienheureuse Vierde, à cause, nou-^ Mil iiiu \ii ille chronique, de
leur zèle à prêcher les louantes de la Vier^je Marie.
En 1552. loi"^ di! <.ictrc di- M. iz par rem|>ereur ( '.liarle<-<>in't)t,
les Dénédictins de t abbaye tic .si-ArrnMild. ayant vu letn- couvent rasé
]M)ur \v service de la délense <|e la ville, ils furent reln}zés - dans ce
couvent el les Frèi'es-l'rêi heius en furent expid.sé.s uu nom du Roi par
le duc de Guise et le maréchal de Vieilleville, lieutenants du Roi à
Metz, et obligés de céder la pla<'e aux Bénédictins. Le vieux couvent
changea alors de nom, et après avoir été pendant plus de 300 ans
«le vénérable c^ouvent de Ste Marie Magdeleine», il devint «l'insigue
abbaye rt)yale de Saint-Arnonid » . Peut-être aurons-nous plus lard
roccasion de reparler de cette expulsion et des procès qui la suivirent.
Digm^uu by ^OOgle
— 240 —
Die älteste Kathedrale zu Metz.
Von Dr, tt. Walfroi, Metz.
Die Kathedrale von Metz, wie wir sie heute vor una sehen, reicht
in ihren ältesten Teilen bis in das IS. Jahrhundert zurQck. Au ihrer
Stdlf hatt* t»is dahin ein romaniscber Bau gestanden, der wtM sdion
von TI)f'o«l(^ricli l. (904 — 984) {repruiKlct, iinti-r Adolbrrn n. weiterge-
liihrl inui von Tlieodcricli II. in) Jahre 10H9 vollcMidct worden war'l
Doch sfhon vor diesem roniiinisflirii Dom die Hi><<"!infskirehe auf t]*'m-
selben Platz nnrl Si^it hri l \ "n (i«-inl>lon.\ Ijci irliici im^. <'s sei die.-*
uul' Tlieodericli.s Zfilen not h jene.-^ ahe Oraturiuui {gewesen, &ds dereiji.^l
dem Hunnenstunn iineri»c-hüttert widurslandeu hatte').
Die Gelehrten'), welche sich bis dahin mit der Untenucbung der
Kathedralengeschichte besrhflfligt haben, verwerfen einstimmig diese
Angabe. Das Oratorium war ein imhedeutendes Gotteshaus; als es
nach seiner wunderbaren Hettiuig aus der Hunnennot zur Bisclirfs-
kirelie erhohen wnrde, da reicht»* es incht entfernt mehr für die Enl-
l'altunjr des bischöflichen Gotte.^diensles, am allerwenig.^ten in jenen
Jahren. ,\h Melz <ler Miltelpniikt de- atislrasi.-^clien Hciche^. als es ein
vii lltc-iirliier Aufenthalt der karolingischen und -in li-i-i lu n Kttni^e ire-
utadcii war; selbst eiiie Köni*rskrönunj? hat S. Sleplian damals sre:?elicii
ujid dt'U beredtesten Ausdruck der Ik-ilculung des Metzer liis<.huf»-
sitzes giebt der Titel archiepiseopus, den Ghrodegang, Angilram und
Drogo geführt haben.
*) So Prost, La rathédrale de Hetz, in Mém. de la Société d*archéoto|[îe et
d'histuire de la Moselle, Hand XVI, 2. Hälfte, 1885, dessen .\u8füln ungen dmrh
fine zum liili«- KKii) jicluirijjc Notiz der Gostn < |,[, Cnm., auf die muii Herr l'faircr
l'auluä auriiierkäuin macht«;, vull be^tätitit weidtu. Hier iieii»»t eü: MeUis (xi.-tea
conaecrata eal aeccieoia sanrü Sleplmni prothomartyris, ubi etiara inlerfuit precatv
Tlioodenci ciumlcm urhl^4 epiiseopi, qui ei dedit preeiosus reliquias iptfiua marlyrtr»
Christi (juas .sefuin delulit. (Jestn f-pp Camerar. M. G. SS. VII 488.
*; Si^eb. Ueotbl., Vila Deodenci ep. Mut. in M. G. Sä. IV, 46L. Slattat illo
adhuc tempore (sc. Deoderici) iltad antiqatB reverenti« oratoriim (fol^ dann die
Geüchictiti- von der Erhaltung des (Jraioriurns zur Haonenzeit;.
» äu IHxMt 1. c. and Kraus, Kunst und Altertum in Blsaas-Lothriojien.
II], 4ûà.
Dlgiii^uG L>y Google
W ann dht-i liai ein Neubau statl^^efuiiden V
So einstminiig man einen aolchen angenommen bat, no vielfacli
gehen die Meinwigen Ober die Datierung desselben aus»einander. Dombau-
meister Tornow') Iftsst Karl den Grossen «am Baue dieses ersten
Stephansdomes betdligt« ^ein und begründet äeine Vermutung damit,
Mass zwei TQrme den Namen tours de Charleina;<;ne (gefühl t haben.
Die Argumentation ist zu verwerfen. Einmal jîfluhlf ii diese Türme
dem Haue an, der nachweislif-li friilK^fons im 10. .lahrhunderf l>e-
«/onnen und vnllpjirlel uurde, uml man wird Hoch kamii an-
nehmen dürfen. (Ia<- ^ciade diese beiden iJauteilt* aus dem allen karoliit-
Kisclieu lioUe.-^liau.se uberuommen wurden, um das neue zwisrhen sie hinein-
zuzwängen. So<lann bat schon Frost') gt-'zeigt, dam der Name tour»
de Charlemagne erst bei Philipp v. Vigneulles im Ift. Jahrhundert zum
ersten Male auftritt, und ich habe in Cbereinstimmung mit ihm ausge-
führt*), dass die Versuche, Bestandteile oder Schatzsttteke der Kathe-
<lrale mit Karls Namen in Verbindung zu bringen, erst seit dein
15. .lalirhundert datieren. Wenn s<.)naf h Tornows Bejjründung hinfällig
ist, dann ist auch sein Scli)ns< iiit fif tnchr «.'ereohtfciiijjt.
.Meiu*isse hrluirt i iih ii Neubau mit dt iii Namen Hisehof Chrodc
tianu^ in Verbindung ' i. Dem .xtcht abei «it i lU richt des l'auhis Diacoiius,
dei Kaum ein Mensrhenalter nach Chrodejianjî «ïescli rieben hat, (lebie-
terisch entgegen: Ilic ^^se. CJu-odegaugus ) fabriaire jussit uiia cum ad-
Jutorio Pippini regi» rebam sancti Stephaiii proUmiartyris et altare
ipsius atque eanoellos, presbyteriom arcusque |ier ginmi*); d. h. er
liess ein Ciborium oder einen Baldachin Ober dem Altar anfertigen,
tJhorschranken ziehen, das Presbylerium herrichten und, wie Prost
wohl richtig interpretiert, die Apsis tnil eiia^r Bogendekoration umge-
ben. Das ist sonadà lediglich eine Verschönerung des vorhandenen
Bauwerkes.
Der Neubau muss nacii alledem vor die Zeit r.hro<tf<raiiiis ^r^etzt
werden und es liegt, wie .•^ehon angeikuUel winde, itulie, dcii.^elben
mit der Übertragung des Biscliofssilzes nach iSl. Stephan in Verbiudunjf
zn bringen. Wann aber ist diese Trantslation vollzogen worden V
Der frühere Bischofssitz war höchstwahrscheinlidi da, wo die
(lltesten Kirchen der Stadt gesucht werden mili^sen: extra mwm ad
Mt^l/.et Doinbaublatt Nu. 4, p. 3.
■) I. 0., p. 367.
*» Die Rfiter»tata«tte Karls d. Grossen, p. 19 f.
*t Hi.i îrM ..v. de Metz, p. 347 f.
M. ü <i>. 11, 268.
16
— 242 —
basilk^R, in der Nfthe der Kirche S. Petri ad arenitö, oder, wie idi «e
diu'ch eine Urkunde Bischof Hermauiis noch präziser bestimmeu kann:
in art Iii- (i. h. also innerlmlb des grossartigsten Denkmals tler HiUner-
zeit. des Amphitheaters, das in «1er Nflhe des heutigen Theobaldsthores
lielegen war. Iti (li< -(r (i'^^fend fnnd -i' h aueh «tip Apn-telkirch«'.
das iiacliiiKdi;^-»' i-irt S. AiiiuH. ihhI \(in ifir sagt die Kloslfu liioink
in ea nouiiulii punlilKUUi rr>etlfiuni aulequani p*-<'lesia l>eaU Slcphani
<'Oiistrueretm-. Wir werden ajil" diese Traditiou um so mehr Werl legeu
dQifeD, als eie mit der für uns heute natOrtidieD Amuihine, daas die
ältesten christlichen Kirchen vor den Thoren lagra, fübereinstimmt —
Im Jahit" 461 ist dieser Kirchencoo^lex durch die Hunnen T«rmditet
worden, ebenso wie die ifanae Stadt dar ZersUirung anheimfiel. Nur
das Oratorium S. Stephani hat dank seinein Mauergiu te die Ver\vüstun|t
überdauert*). Die Stadl ist lränkis<-h gewordeu und nael» der Teilung
von 511 Haupt-fadt de>^ inistrasischen Keiehes. Man wird hi erster
Linie daran gcda' lit hnlM ii. die Refesiitnmu wicU-r in guten Zu'^taud
zu brinjzeu, und vnii Vt iuiutuis i uitiinatus hören wii- denn auch baiu
liie Stadt als mumta nimis^} bezeichnen.
Für den Biiichof miisste es w.'önschenswert sein, den Sita dalan
zu übertragen, wo er besseren Sdiutz vor Kri^ und Zerstörung Cum!
als dratissen in dem ofTenen Tempelbezirk, auch lag es nahe, jetat
wo bei der Neuordnung der Verhältnisse die christliche Kirche nicht
wieder sehii* lit^ i n vor der Stadt iiu'e Thätigkeit zu beginnen brauchte,
im Herzen der Kapitale die Hauptkirehe aufzubauen. Da war St. Stephan
Itn- '^'e'/eheiir l'htf/ : iniuTlialb der Stadtmauerri jrelegen, von t'rfiöliti'iii
l'uiiklf 'Ii*' Siailt IicIum r-i hend, selbst v(>t> t'incf 15cre«Jtijruiiu umzogen,
dazu. n;i< Ii \u.--ielii der Zeitgenossen, iM'M»iideis vum heiligen
l'eler und Paul l)egimstigt, dass diese Apostel selbst sieh auf BilUMi
des heiligen Stephan ihrer iui Huouenälurni angenommen hattoi*).
war sie geradezu prädestiniert, den Oberhirten aobundmi^au Es sind
kaum 100 Jahre nach ihrer siegreichen Verteid^ung vergangen, da ist
die Legende, die der fromme Glaube der Mit- und Nachlebenden zur
Erklärung der merkwürdigen Haltung herausgebildet hat, :*chon fedt
1: M. St. BiM , nr K4. p. 0.
*) lirej}. Tur. llisl. l-'raiic. II, c. 6, M. Ii. AutL aal. Nei- reiuauäil m «*
(dc. iirbc Mettensî) locas inuslu« prvter vratonum beati Sl«lHii |«nai nwlfri»
et l( vii:u- Do^s das Oratoi iiim bef<>»tist war, maehl Proat Ktodea mu Thiiloire de
Motz |>. .'{22 \valirs< liplnli« li.
^ Vfn. Furtuii. «-urtuiiia uil. liuuquel rec. de» hUt. dv» UoiUe» 4äÄ
*} So srlum bei Gregor v. loa», 1. c. 6.
jrewonlen und «iatnil «Ii»* IJtxUnil iiiil; (ioll^^sliauses vor »len iibrijrcn
Kirchen der SUmU ein für all<' mal hesiegoll. Man {îelit vielleicht nicht
fehl, wemi man diese aufTalleud schnelle Legendenbilduiig daiuil iii
Verbindimg bringt, das» das Oratorium bereits Biachofiikircho geworden
war und io dieser Eigeiiitchaft tagtäglich den Zeitgenossen neinen Vor-
zog vor den twnstigen Sakralbauten ad oculos demonstrierte« Wie
dem audi mein mag, nach dein Berichte Gregors Tours, der vor 593
ge?*chrieben ist. behauptet St, StejUian bereits den tiervorragenden
l^ang initer den Melzer Kirchen und, wie Prost es gethan, nehme auch
ich (h'f>< >iinn Zeictien, d»»» die 'i^anslalioa der Kathedra bereits
\Dllzügen war.
Kraus'} hat anders geschlossen: Wenn (Iregor v. iuurs tiie Knchc
noch ein Uralorimn ueimt, so beweist dies, da.ss zu seiner Zeil der
Bitwhofrtsita hier noch nieht lixiert war. Die Arguineniation srbeint
mir nicht stichhaltig zu sebi. (tregor spricht von dem Jahre 461, da-
mals aber war die Kirche noc*h ein Oratorium und Iftngst konnte sie
seitdem öne andere Bedeutung und Auadehnung gewonnen haben,
(ierade das war eben das Wunderbaie, dass dies schlichte Orato-
rium den Feinden widerstaint« n hatte. Auch Paulus Diacîonus erzählt,
als er von den Hunnen spricht, mmi (l»»ni Oratorium'), und d«»ch schliesst
hieraus Kraus nicht^ éw^ die Ku-che m [*mûm Zeit noch bolitaus ge-
wesen sein Inns*?,
IHjU diesel kleinen DilTerenz gluidjt aiier auch Kraus die Trans-
lation deä BiadtofüäitzeH über daM siebente .lahrlumileri nicht hinaus-
stchieben au dürfen.
Das biaher genk'onnene Resultat geht aber den Wert einer Kon>
jektnr nicht hinaus und es ist um so schwieriger auf sichere Boden
zu konunen. n\> Malier Jeder Anhaltspunkt, der sieh aus der Hauge-
schichte der Kirche selbst — sei es durch erhaltene -te, sei es duroli
litterari.«' Iic Onollpn — ergeben hiltle. fehlte. Heilte bin ich in der
l>age, ein handschriflü* hc« Denkmal heranzuziehen, das, wie u-ii iiotfe,
diese linlersiichungen \vf.sentli«-h fttcdern wird.
Die MuiiuineiilH tîermania' haben im letzten .hihre unter dem
Titel epiütolaj Auslra-siacu; eine IWüie von Briefen gdnacld, die dem
7. Jäbrfaundert angehfifen. Es ist eine Sammlung, die jedenblls m
Schulzwecken bestimmt war, dadurch aber, dass sie nicht erdichtete,
sondern wirkliche Korrespondenz aiu« dem Anstnu^ierreiehe bringt,
von bedeutendem Wert fdr unn ist. Die Briefe sind zum grôs^nten Teile
>') Kunst und Altrrlmn, 466.
*; 1. c. p., f.
16*
— 244 —
nitw rtlor in Melz eiil!>taruifii unU hier iiin ii Kuii/.» pten ziisainmenge-
Htellt, odei iia< li Met/ gcrichlet und dann nach Originalen für die
Sammlung kopiert*). Da Hchreibt nun unter anderen ein ^wisMer
(vOfcnH*) an Bischof VfArm von Metz und bittet ihn. ein prœdiuni. da«^
in der Metzer Dirtzene lie^, in iieinen Schutz zu nehmen. Dann grOfü«!
er den Bischof und tragt ihm Grttaw auf an eine Reihe nanientlieli
aufgolidirler l^-rsonllchkeitcn. von diMien Jede mit einem kleinen IjOIj-
spnieh hedachl w ird. Fast am :5c)ihiit.s der Koihe heissl es luin: !»ed
!)<'<• iMun) itHaiiilatinn relinqiui. ciiius fnvssihus indr-^int ntcr -iiriftoiiu»
liiiHiiii vi-itaiitur et nunc s!i|(»«r Musella- litorihu- i-HHelsa Umui'Ii oer-
nitm « uii:-irnxis>o iaui « uiiniua el de cuiu?^ doctritia lejjuni fuui uinata
l>alatia. Den al.so grüssl Gojius, der oberlialh dv^ Mo^^elufers den TemjHd
!M*hon bifi zu Meinen hochragenden üieheln aufgefOhrt hat und de»teii
<velehr»amkeit eine Zier<le dex König^^palante:« bildet.
Gogii:«, der Schreiber des Briefet*, ist au<'li anderweit beglaubigt.
<tregor v. Tour» nennt ihn nulridus regi.«'), von Venantiufc Fortunatu;«
erfahren wir, das» er Leiter der Hofsrhule \var*i, und endlich meldet
uns Gregor zmn .fahre 581 .meinen Tod'». Das i:kihreiben muss alw
vor (hesfM- Zeit nii -landen sein.
Die Kr\vidumn«r eines Ternpelhanes i<t nnlci ;dl(Mi l insUunlen für
die Metzer Hauge.sihichte von Wiehl ijrkeit und e> erseheint auffallend,
duss die.se Notiz bislier keine Heaclitimg jrefunden hat. Das Cber-
M*beu erklärt kIcIi aber daraus, da-ns Fieher, der vor beinahe 300
Jahren (1613) den Brief in i^inem Werke Corpus Frandtae hbtoria*
veleris ev äincerar zmu ersten Mide herausgegeben hat, sagt, jener
Anonymus sei Bischof Nicetiu» von Trier, von dem auch sonst bekannt
sei, dass er eine kirehhehe Hauthätijikeit entwickelt habe; der erwülmte
Tetnpel w iîrde dann keinesfalls in Metz ZU suehen sein. (înndlai Ii.
tt r di«' F^pislota' Anslrasiacie für die .Monunienta hearbeilet Imt hp-
«irüudet simik« Wf-cnMifhen mit FrrlxM* iib(M'cin'--tiiimii'iiil»' Mfiiniiij:
damit, dn-- ri -atil, ein Mann <\v vuui^ sluilimu itviiin r~~r Htnaia
j>alaliu kuiiiif kein .Met/.er Klerikei- s<'in. Von Nit-eliu.-- ubei >ei audi
andervveil bekannt, dtifin ct dem auslraitischen Künigsbofe ualie ge-
t) W. Gundlach, Die i^Mnmlung der Epp. Auslr., Hraea Archiv Xni, M7 ff.
^' M. G. epp., torn. III, p. 184.
*» llist. Franc. V 4H.
*i \>n. Fori. caim. Xll 4:
Sive palatina. residef modo 1«tuii in aula
Cii ruiu rongrediena plaudit amon «a^uax.
»; Uist. Fraoc. Vll, 1.
standen habp. Anoh Imbo Nicelin- tliiitsiuhlicl). wie Fort ti natu.» lio-
richtpf, sowohl Tempel als ein Kaslell au der Mosel erbaut. Ans dem
letzten Satze ist znnärlist piiie nnheahsiclilijrte Zweideuliftkeit zu be-
seitipen : Allenliii^- Icum i Fortuuatus den Bischof nl-^ Frl>aner eines
caslelluin super Mosella ' die Stelle aber, die su Ii aul «Ii*' ThiiCigkeil
(le.s Bischofs bei Kirchenbauleii bezieht, liadet sich in einem andern
(ifdichte und lautet:
Teropla vetusta <lei revocasti in culmine priM't»
Et floret senior te reparante domus*).
Wenn auch Trier,, wo Nicetius ohne Zvvdfel gebaut hat, an der
Muäel liejfl, so ist in den Versen von ciiicr Kirche am Flusse selbst
nieht ausdriicklieh die Kede. Auch beschränkt sich, nach den Aus-
drikken des Vetjantins, die Thiitigkeit des Nicetius auf Wioderher-
stellunp und Ansbesserunp ; mit miHlruere lempliun .scheint mir aber
ein Neubau pemeint z»i sein.
Aber weshalb muss man iilnihaupt an Nicetius denken? Das>s
auch er bei Kirchenbauteii thätig gewesen ist, rechtfert^^ in nicht.<
die Vermutunit, dast» er nun jener Ungenannte sein mtu»s dem im
Briefe de» Gogus ein Kirchenbau ssugesehriebeu wird. Daas er am
austransehen Königtihofe aus und einging'), beweist nodi lange nieht,
dass er nun notwoidig derjenige ist. von dessen Gelehrsamkeit naeh
dem Briefe deti Gogu$i reguiii sunt ornata palatia. Freilich sapt Gund-
Ifl' li, der l'ngenannte kann kein Metzer K!e?-iker .s<Mn*). imd versucht
mit dieser Remerkuntr seinen Hinwci-- auf Nicetiu.^^ zu untersliilzen.
Aber weshalb nicht ? l nd wenn Gundlach wirkli<-li Ke« hl hfitfe, ist
dann Bis<^liof Nieetius der einzige, der noeh in Betracht kcunmt ? Die
natüi'liche Annalmie ist doch zunüclist die, dass der Metzer Bischof
Leute grüssen soll, die für ihn erreichbar waren. Alle die im Schreiben
sonst genannten Persönliolikeiten sind augenscheinlich Metzer Geistliche :
der Anonymus wird also gleichfalls hier seinen Sitz gehabt haben,
Gogus hat in der Aufzählung seiner Bekannten die Reihenfolge ihnr
Namen gewissenhaft dem Hange angepasst, den sie in der Kirche ein-
nahmen. Er beginnt mit dem Bischof .<elbst, dami folgt .lohannes. der
rector don)us. Ihm .xchliessl -u h Abt Tlieodtilf an nach den Epithetis.
die der Briefschreiber ihm beilegt, der Ih i vdi l ai^cndsle unter flen
Metzer Äbten. Das jfeht auch daraus hervor, dass er die übrigen
>i Ven. Fort., carm. No. XII, Bouquet II,
ib. No. XI.
*) Kpp. Austr. ü imü 24.
^1 Kpp. Auvtr. p. 136, n. 1.
- 246 —
nicht nanipntlicli nennt, sondern a1- roliquofs abb:ttf- liem Theodulf
nnschlipsst. Ks fnlrrf rin Flitonier, qui siih pruptentiun «acerHnfpm
aclionfm ec-clp^uic guberaavit. Dann Matarinus der Arehidiacon, A v( »In-
der Nf)tar, Simierich der P?alnii.><l, Tlieodosius der Sänjzer. Daiiti
neuni der Schreiber einen Theodemund praesidium eiviuiu, weiter folirl
(1er ungenaimte Bamnrister tind endlich müversa plebii.
Man sieht aiw dieser Reihenfolge, dass an vorielzter Stelle nadi
all den Klerikern» uninitlelbar vor der piebs» ein Hiiichof keinesfalls
gemeint sein kann. Und dies«* Schluss findet neine Bestätigung, wenn
wir die Amtamt des Petrus von Metz und Nioetiiui von Trier mitein-
amier ver/lei<hen. Allerdinjïs ist die BIschofschronolojrie des 6. .lahr-
bunderls bi^i li-i inanjjelhart, Das.s wir uns aber im Allgemeinen auf den
( '.alal<»;iii- und die (îesla epistoporiun .Metensiurn fiif i!if"spZi it vor-
hissfn (iiirlV'îi. 'Ins er</iebl sich ans den «nnsfiiir-n I [»rrlirlfi-mii^ni. Hu
auf Metzer l'.i-ctmf«' des (>. .lahilniinlfi be/iitilu li sind und ni' Iii /uni
wf'nijjfsteii aus denjenigen Stellen, in denen die Kpislola^ Austrasiaca^
selbst auf Meteor Oberhirten zu sprechen kommen Wir werden
uns de»hatb Bonneil» auf Gnind der Gesta und des Katalogs an-
gestellten Untersuchungen Uber die Metzer Bistdiofar^hronologie im
allgemeinen anschliessen dilrfen, nach denen Villicus 652 — Ö77 den
Ivrnnunstah ^refiibrl hat. Petrus tritt sein Amt bald nach ihm an, nm es
bi< .")R7 zu bekleiden. Nicetius v. Trier liisst sich gleichfalls ziemlich genau
zeit Iii -Ii itxir'fnn. hat er doch nicht wonitrc Hricff hin1orla>«'ni. Kr ist
unter TIu ixIi i k h I. nl^n vor 534. Hiscbul geworden. öHö und ôôô be-
gegnet CI aiil ( MMi ilien und stirbt nach lieltbeigs l'ntersuchun<ren c .>öt>*).
(lundlacii sclilicsst j^ich dieser Datiening nii aligemeinen an. iusoferu
er ein' an des Nicetius Nachfulger Magnericus von PortonatiLs gerich-
tetes Gedicht zu 56B setzt*). Nicetius amtierte also bis 566, während
Petrus seine bisclMlfliche Thfttigkeit erst v.. 577 begonnen hat. Mit
Ii Auf lii'uiul <ici- lii-»la und «ies Katalu^ç^ Imt lioniU'l (Jahrb. des^ frank.
Heichcs; i)ie AnfSnKe den kurol. Hanse«, p. Ili6ff.i «ine Metzer Hisrhofsliste aiif-
L'LstcIll : l'cliii?i ninlifil narli II. 577 — 387. Oo^o <lcr an ilm srhreil)! sliiM .Vil
iHisl. Ft-ntK- VII Ii und ist jils nulririu«i n'jiis isc. C.liildeberli» seil .\tjfanp der
70er .ialirc am .Melïi-r Hofe sicher luulnveitibm- (Ihst. Franc. V, 46). Villii-u?.
regiert nach K. 553—577. Die Kpp. Amir. bringen flm in Verbindunf mif Maiwiîw
V. Rheims, der and<'r\v<'it (l'-pp. An-Ii Iii <•. .').">() I)0yei;nct. Sporns wird vi»n I!
zu r. 5.=)! i;<-slellt. nH5 t»l (teriwlbe ihschof auf dem fkmcil xa (Uemionl
(Mansi cunc. ViU p. 863,».
*]i Kirchengeschirtite l^entschland» 1^ 482.
s) Ejup. Anstr. 14.
Digm^uu by ^OOgli
dem in dem I^riofo an Mis< liol l'clui.» » rwälinlon l'DlH'kannlcn kann
also auch iiu-rrinfli Bischof Niceliu.'* vun Trier nicht ^zenioinl sein.
Wenn durch diese Nachweise die blslierige Annahme über den
Anonymus unhaltbar gftworden tst. dann bleibt der von vornherein
naiQriiche Schhiss, tiscsa der Unbekannte, den der Metsser Biachnf neben
den Metzem Klerikern srntwen koU, gletclifalbt in Metz gesucht werden
!niiss. Isi (hos aber <U;r Kall, dann wird auch das Fiaiiwerk, das er
aiirfiiiiii. in Ml fz (:ele<fen sein: denn teinpluni »uper MuttellK Ittoribiu^
soll umi kann keinesfalls heissen : ein Tempel in irjrend einem Or(,
fier an der Mn^d |ip<r| : Der Hriof«<< hreiber wohnl iîi Mofz und isf
nur /eilwci-i aljwt-si'nd der Adrf-~:il hnl in Mi^t/ st-mcn Sjl/, die
sfttisl eivväliaU'ii l'ersiinliclikeiten inid iiit! iluicii der IJanincisler ;jc-
hören iiacii Met/; jju uiüss man, ila eiiie Urträbcstiinmunjf für da*'
tempUun fehlt, acliliessen, da^s aueh dieaeB in Mets Helbsl errröbtet ward.
Super Muselb» Utoribus bezieht sieh dann aber direkt auf den
Tempel und will saicen, dass das Gotteshaus sidi oberhalb des Mosel-
festades erhebt.
Welches (empliim kann hiermit gemeint sein V
ZuniicliHi cFHcheinL es bedenüiani, dass der Mricfschieiher die
Kirche nicht mit irjjend einem Xamen näher bezeichnet, sondi in
.schlechtweg' vot? letnphttn -iit i< h! : (>s ist nicht die Kirche S. Mariie.
S. iVlri. S .loliiinais, -»undei u die Kirche xai tioxv»'» ^^'^ ^'^^ doch wohl
sagen die Hauplkirche, die Hischufskii'che.
Doch prOfen wir genauer, welcher Vau ritterhaupl auch in Be-
tracht kommen kann.
Gregor Tours erwähnt das Oratorium S. Stephan!*) und ein
andermal eine banlica ohne jede nähere Bestimmung*). Der Brief de^
(lOgus nennt Abt Theo inif et reliquo!« abbates, das deutet anf die Existens:
von mindestens drei Kirchen ausser dem lempinm. Die Iteguia Chro-
depan?T*i des 8. .lahrhiindn t> kenid die eo Ir-ia S Stephani, S. l'elri
maj' " ^ MnriîP. alle drei mii a domiun, ö, l*auli und .S. I'etri iui Clau:«-
Iruni uder hart an dieses unjfii iizend ^).
Ansser diesen Gotleshänsern reichen siehci m sehr friih«' /-eil
hinauf S. Petrus ad arenas, S. .lohaimes, beide im spateren Tempel-
bezirk ad bajdlicas vor den Thoren nach Sablon zu gelegen, und S. Petrus,
das Yoa Adalbero I. refonnirte Nonnenkloster in der Citadelle.
'1 Vgl. (jundlacli 1. <•. (io;;us war Vorslelicr dvr liuläiliulc.
*i Gelegenllirh dos UmmcnsUirnis
') (it9g. Tur. UesU Krane. VIIl, 21.
*i M.CturodeKan;i Mel. up. régula canonirorum, eil. W.Scliinilx,Hjiiini>ver 1HK9.
*,i tibar die L»ge vgl. PriMl, La vatliMr. de Meix, \. r.
248 —
Von rlor in (Mster Roihe aufgefUhrlen Gni}>po infra domum und
infra clauslra wiid man im rdl'/onipinen annehmen dürfen, dass r^ie erst
im Anseliliiss an dir vorliuuddif f'i-rhnf-kirc'lie in deren rnij;e!iiinz
f'rriohtel riind. Aher ancli !ili^M-.( lH n \nii (^ie^'e^ F^r\\'äminji wir*! <iu
lukaU' Hesliinnmnjr 'les GogiisbnelVs kaiini atit t ino derselben Anwen-
dung finden künnen. Was top allem entgegensteht, ist ihre Lajre. Da
da» Terrain nach der Mosel zti atif der Südseite von S. Stephan Mrhrofr
abftUt, so war hier kein Platz für einen weit«r«i Kirchenban, und Neu-
$rrQndiingen konnten nur nördlich des Doms, wie das aueJi aw den
späteren Plönen hervnr^^eht. anfrelegt werden. Dann erhol» sith uber
]m ischen riein Monelufer und diesen lürchen S. Stephan mit dem Bischofi*-
pahisJ. und man wird kaum annehmen dHrfen, das-^ nun eine dieser
Hauten als super litoiihus .Mo«*olhr kurz lokalisiert wn-d.
Weiler stellt -ich der Identiliin i iin,: pIîips dieser (lehiui<le iin<l
des leni|)lniMs mit den pra'celsis (•ulmiiHi)u> culpegen. dass fli*« saml-
liehen (lebäude nach ihrer GröHse recht unbedeutend waren: das er-
giebt schon der Raum, auf dem nie zusammenstanden: er ist nißhl
wesentlich ]in*(k«ser als der heutige Paradeplaüs Von S. Pierre le TÎeox
Winnen wir auivterdem ausdrQeklicb} da^s es* ein kleines ein^iehifligeis
<iebäude*) war: die griinsere Kirche des Komplexes war S. Pieire-aiix-
images, S. Pefrns major. Docli s< lion das Attribut der Schweîrterkirehe
le vieu.x /(»igt, dass der grr»ssere lian eitler Jüngeren Eporhe zugehört
und wir hjtbfn dc^lndb keinen Grund, die Angab«' der (îesta^), Bischof
(ioenCus sei der KilKiimn' iC H25). it? 7,\\*'i1i'l /n ziehen.
Ehen.'^owenig dieser erste l\iirht'nl>c/nk ktniin n ^ .Icthaniies
und S. Peter a«l arena.s mit der Briefnotiz in Verbimlunji gebracht
werden. S. Peter lag fa^t an der Seille und M'enu S. Johannes auch
weiter westlich sein^ Platz hatte« so war es doch immer noeh zu
weit abseits der Mosel, als dass es unter einem lemptnm supra litoribns
gemeint sein könnte*).
So bleibt nur S. Ceter in der heutigen Citadelle. îlo<^h oben von
abschiissigem Hügel schanl der Hau noch heute auf rlif> Mosel hei*al».
.\us njorowingischcr Zeit stniiinif pr wahrsclirinlii-lt. denn wonii schon
das Hau|ttsehiif im lü. .lalahimderl eine völlige Eriieuemug erfahmi
*) V^. den Ori^nalplan tldte-Isles ron 1789 im M. Re^-A. irmI den V\m
Prii»l» im Anhang tn La rath^lr. de Metz.
2. Kraus, Kunst nnti rfmr. III, 71H,
9) Uvsta epp. Mett., AI. U. .\, 034.
*) S. die liflge aii( dem Plane, den t*roMl neinen Ktude» «wir Thisl. de M«tz
beigegeben bat.
— 249 —
hat, m i^igt doch die wei^ttiche Giebelwand noch die wechselnden Ziegel'
und StdiuehkïhteD, die für die rnerowingiache iSeit cbanücleristiiich $ind.
Damit ist aber noch langst nicht g&'iagt, da»«' die Kirche dem 6. Jahr-
hiinderl angehört. Die TradititMi lisst die Kirche vom Herzog Eleutherii;«
um 620 jrojrründet w orden Wenn nun auch dieser Herzog sajrenhaft
ist. so sieht doch fest, dai?.-* die Tradition Kir<h( ii und Klöster wohl
viflfn« Ii iiitpr macht, als »ie in Wirklichkeit sind, kaum jemals aber
junger ersK-iioinon Iti-^^t.
Ks kann ikhIi alledem nur da- iciiifilinn xif/ f'io/ri, die Haupt-
kirclie, an rier Stelle des Oratoriums S. Slephani in Fra{ie kommen.
All» Venantiu» Fortunalu» erfahren wir, daa» ViUicus, der Vor-
gänger Bischof Peter:*, bereits eine Restauration der verfallene ii
Kirchen voi^senommen hat*). Da diese Arbeiten in die gleiche Zeit
gehören, in der Bischof Nicetius von Trier die Gotteshftuser Keiner Stadt
au~ dl 11 Trümmern erstehen lässt, so diiifVii wir schliessen. dass mit
der- Wiederkehr gefestigter politischer Verhältnisse die kirchliche Hau-
lhnti</ki'it in den Mo«clmcfropolen wietler aufgenn?ntnen wurtle. Hr-
injiertï wn- uns nun weiter, dass die Verlegung des P.i^-rhofs'äitzes na« lt
der SiHdt sjclier vor der Zeit ( '.hrodegangs. wahrsi heinlicli »her -( hon
vf>r 5'Ji{ stullgcriuKicn liai, so wird der Schluss nicht mehr gewagt
:»ein, dass Bii^chof Petrus es war, iler nach Vollendung der notwendig-
sten Kirchenrestaurationen durch Villiciis jetzt auch das einzige baulieh
erhalten gebliebene, für seine neue Bestimmung aber r¨ich unge-
nülgende Gotteshaus durch einen glanzvollen Neubau ersetzt hat*).
W(M alicr war jenei' Ungenanide, der <lie Errichtung des neuen
Werkes geleitet, «lessen Weisheit den PulaM des K(>nigs ziert?
Sein Name wird wohl auf alle Zeit verscliollcn hlcibon. üher seinen
Slaiid aher jricM da- Sclu-eiht n üh Bischof PeliT gemigende Auskunft.
Nachdem (mj/ii- ilif lirfi ( imtieten Kleriker hergezlihlt hat. nennt
er den Theodenumd al>^ praesidium civimu. Mir .scheint nnt diesem l'rä-
dikat eiu Maim gemeiut, der eine Verwaltungsstellung bekleidete. Der
Name Theodemund, der auf einen Franken deutet, unterstützt diesen
St^hUiss — ein frftnkischer Verwaltung.sbeaniter war aber sicher ein
I.«aie. Das geht auch aus der Anordnung seines Namens hinter den-
ii Mal)illon, Acta oid. s' tt< ni^! U, .'iM.
ä_» 1. c. XIV, Guiinitm leinplorum renuva»li Villire i-uliur.
*) Vielleicht hat auch Villinis diesen Bau schon begonnen. Da das Schreiben
an l'etrus vor ii81 AUt, Pt-tnis aber wahrscheinlich ersl 577 <li<' Kathcdra beslle^'.
•^n iniissle der Flau dfr niirl, tlein ftriefe sr lmn Iiis zu iten fiiehelii ;:edieJien i.sl. sehr
schnell gefiinlurl svv.)rd*Mt r^ciii, svetm er l'elrus alleia 2u^c'!M.-hriebeii werileu sultlt^.
Digiii^uü by ^üOgle
jenigen der Kleriker henror. An leürter Stelle im Briefe figariert die
univ^TO plcd)8, wiederum also das Laienelemetit. Zwitfeheo beiden son
ftteht der ungenannte Dombaumeister, auch er wird >H>nach ein Ijop
gewesen sein. Wenn er da.'^ abri w ar. dann g^Örle er sicher nicht
zum Frankenvolke. 8(» sclinell hat sicl> kein germanischer Volk.«<.»<tanim.
und riTfi wcfiifrsten der Her krietrcrisrh^Mi Franken, römi.sche Kultur zueisreti
jremiii Iii. il.is- sich «ler IVph' Mann, der im KönijjKpalast ati-*- und einKf'iK
noch Hiiliivad der zut Fi'-ti<run}r und Frweüei un? des Keichej* n4'>Ugeu
Kriege dem Studiiun dei iJaukuast gewidmet imlU'.
Bei dieser Erwfigung kommt uns ein Sdireiben trefflidi 211 stalten,
laut welchem Bischof Ni<ietius von Trier dch von seioem Amtsbruder
Kufus voll Turin') Halienisdie Künstler xur AusCtUining seiner Bauten
konnnen läsüt. VUlii'iis und Pelnw hatten Gelegenheit, deren Leistiuigen
in Trier kennen am lernen, und es liegt nahe, dass sie ihre Baumeister
ans jener Schar gewählt haben, oder« wie Nicetius, direkt atut Italien
kommen licsscn.
Die kiiiv.r Notiz des (iorrn:.;|ifi(>t('.. hat >icli ;iii-;.'it'liiger erwiesen,
als es beim « rslcii LliubUck .s< hien. Su' /.tigl. da.-.s ihn- Bau der Metzer
Bii^chofskii-che an der Stelle des üraloriuDi« S. Slephaui unter der
Leitung italienischer KUnstler in den 70er Jahren des 6. Jahrhundert!'
in Angriff genonunen und zur Zeit des Bisehof Petrus vor 681 seiner
Vollendung nahe geführt war.
i> ^p. Austr., 21.
Patois lorrain-messin
Dailkments recueillis ^ur place par Fruçoit BoaovdQt, Pari».
CompoBÎtioftt poétiques ptr ItabMi VItfl, RanHirnurt.
Le pays inessin. il faut hieii U' icfonnaîlir. n>sl point de cpiix
((Ut nftironf. par qnplquf f-nractorp pxopptinnnfl. In curiosité voyn'^onr,
iiii I aUtMitioii (lu pfiritn*. et piiis^tmi |irov(ii|iii'i' l t iithnnpiasmt' du poêle.
1 »Ü n'v vf)it ni le inerveilleiix éclat des «;oiitrée?< niéf idiuiiales, ni l'aiis-
lère majesté de* réjiioii.** du Nord, ni les lacs de la Suisse, ni les
hautes vkati» da Dauphiné, ni tes grands sapins de la Porftt-Noire.
f> n'est toutefois pas une raison suffisante pour autoriser un
<fmteniporaîn, yoîre même un compatriote, à produire le jnitement
que voloi:
On ne l'a |Hiinl <hanh''. vitnix pays li»- l.orrainc:
Tes rubiutes viiraiiU, nés d'un aol généreux,
Intrépides »oldats, iaboureu» vigoureux,
Ont dédat|pié la muse et sa beauté sereine.
i> noitot a été une iftche fadle, pour nous enfants de Mets, que
de réduire à néant celle téméraire accusation qu'une routine, depuis
trop lon{rtenips invétérée, s'est plu à porter sur la prétendue stérilité
intellectuelle de notre pays natal ').
I /ancien département de la Moselle, aujourffhui Lorraine alle-
iiuuhIc. doit, au contraire, h la beauté de son site, h la riche.s.sp de
.ses |»j (idiictions matérielle.^, à ses riantes et fécondes vallées de la
Moselle et de la Nied française, en pajticnlier, à ses côteaux fertiles
en vignobles, et surtout h sa situation géograplilipie. d'avoir toigours
été un foyer actif de culture et d'expansion de la langue française:
traduction des livres saints, chansons de geste, poèmes historiques et
romans d'aventures, relations de voyages et de pèlerinages, mystères
dramatiques, chroniques ei léj^endes, contes et nouvelles, et autres
productions fin '^ourc familier tels que bouls-rimés. daillements. et«-.,
tant en trunvuis que dans le dialecte local. Du XII* au XVII* siècle, la
') inv iTiivc Iaii. ro |inr ('f>rrH-i!i. Au'rippa (1619j disanl : (Jmiinm btmmm
tUUmrwn nrMum^e noverm, ctvitmi Me-tefUMt.
— 2Ö2 —
liste ierah longuo des produel ion?; de tout jienre dont l>n«*niiWf
constituerait la bibliogruphie iiM>$»iiu>.
L'aoeei^on de Metz au royauine de France amena, comme con-
iféquence nécessaire, la prédominance du langage officiel sur le dia-
lecle provincial: et. de Taît, la langue rie la chronique dn ministre
Buffet, au tempu de la Ligue, on eoUe du journal du greffier .lean
HaTv hf'/. ne resseinhle lru^re au rude et savoureux idiome dont s élaient
aiiii ! iciiiviiiput «servis les Jacomin HuMjon, les .lean Aubrion, les Phi-
lippe de Vi^Mifiilh'-,
Mais, pour être reléjrué au rauji <le Patois, le paiier local ne vit
pas sa sève se tarir : son génie continua à se manifester par de nom-
breuse$< production» dont quel(]iieM-une;; sont parvenues jus(]u*è non^:
il 8e manifeste principalement sou« la forme de cwites^ de cantate» et
d'improvisations riméen qui occupent encore et réjouî»<ent les longiuv
heures des eeereigim (veillées) dans la saison d'hiver.
Par la forme et Tinspiration, les récits, les (dansons, \e» dail-
lattes de ce jour sont généralement identiques h ceux que le Moyen*
Age nous a transmis. On peut s'en assurer par la lecture d un mémoire
parti f\nt\^ Mélimne il, col. 57ô-578i qui contient une série de 32 rfoeV-
maiU publiés d'après un manuscrit du XV* siècle.
I<es quelques textes que nou« allons reproduire stmt uié<lilK irn-
lurellement, et de facture reialivemeul réeeule.
1* Daillotte lorraine
recaeUlie à Boncq, canton de Tout.
Volenve dailler ?
- I)c qaoè?
— H'atiiotir
— Puisque d'amour vous voulez nous parler,
Ditea-non* ce qae c'est qae d*«iiner.
l.
Jp ve vends ma cloupwtte (quenouille;
<hie fa vire et virotte,
— J'aimeroy moy danaer
Que um clougnotte ûler.
2.
Je ve vends me toft (tour, rouet),
Me joli toû
Qhp n> jema tant fa «le Cour
(^ue j'aîiiie men aiuant par hiumut.
Digiii^uu L>y Google
263 —
. 2^18. (yariutUe.)
ve vends un toA,
Un joli toû;
Les ras sont li'";-
Et les raous (i'ainour;
Rt jéma un toft
N> fa tant de tofl
(^ue j'aime men amant par amomr.
3.
Je Vf vends l:i Mar«ruerîte
Qu'o me tieur «i petite;
Rewatieiis au vermillon
äi V08 amoora y aontl
4.
Jr ve vends men armayre (annuité;
yu'o playne de liqueur A bouère;
Si V atin inen ainuuraoue
Je les bonairîn nous daoue.
5.
ie ve vends mè peume girandellc;
Ç"<> ine peunie très belle.
Ine foue que To devant l'fu, eule pé sa roule
(lonime ine jane gâce devant se serviteur.
6.
Je ve vends lé peume calvine;
Vous amours ^ionl si fine»
Que vo féyait i*mine.
7.
.le ve vends l'œillet rouche ;
Ah! inainaellc, que v'étai» rouche I
Je vois à voûte couleur
<jne ve n^maniquais-me de serviteurs.
Ji- ve vends l'œillet blane
yue j'a eueillé en soupirant,
Admirant vou» beautés;
Diseme déjè qui que v'aimes.
9.
Yott que va le lauriait (laurier»
',>n'o au pié de me lait lit),
tout le temps qui serait verl
Me lait (Ut) seré à couvert
Quand le lauriait pedré aè verdure.
Me lafl pedré sè couverture*
10.
Je ve veaUh l'ujjasjw; ipi»',t
Qne va «a ta glac*,
Qoe m rouaite marcher
Copiin<> ine âne à danser.
11.
Je VC veuJs uton taliU de sou*
Qui «at pli*'< par devant moi
Rn fil d*or, en fil d^argenl;
r.Vsl mon fimanl
Kiai m'en a fait piésenl
La vailte aom enter rmieirt.
19.
Je ve vends le roisé de nou feuzt'' ;
Marelles, vos i> do b**n noir ineuzé.
Tant qu'on ne les jneltraine k la lM)uaye ilewive»,
Ve ne sero jcmâ mertaye.
2* DaUlement Messin
ret'ueiHi à Razonconrt, ranton de Pange.
1.
Üayeittt dayeua, jaiws giaut,
<^aà vV'reuä des afant»
£ recoucher,
Va n'éreus pu )o lempü
Draller diayer.
2.
Je vends Tour et lè corône.
Tout' les cordonnier» v'ä ivrognes;
Les bacelles que les époozercmt
Grandes gueuses devieinront.
Je vend» Je» quoette liainhau» d'ergenl
Que sont au nate euldie (hui», porte i devant,
QuVUeument lei» émorons
(,ju*enteurrent doua pè dim«.
4.
Je vendü lè poëre sauvège ;
N'y é austant d^guenouB dana vate pérentège
Que de carattea dana raiéniAyèjia.
5.
Je vo vends mes ciziaux dVrgenl
Que n'ont jéma coupé teule de teuhlirau;
Ma éva je «ouprens
Vate pîale bévralte, bévou» que Valens.
a
Ip vo vends h» jji ain <\p froment :
Tritsseu» vas cattes, j>n mattra dedans
7.
Je vo vends le» cariaus de um fraétei»;
Ve n'en «éveuM rien mm pa que des béte».
«.
.Ifuno» tillest aux blonds cheveux
Ikjiuiuenl av iioiiuHe volrt? amoureux .'
— GuéhhoDs aux biaacs rlièp^,
l>>innient vo K> dirig»'-.
Qua mé je ne lo t^ V
9
vu vends 1<> rrafaye de libala;
Je a*en «Avana pu, ma v*en séveuit ca «encoreV
10.
Je vous vcndä le pi^'eon blan<"
(^ui porte dans son b«c un diamaai;
El sur eu diainanl il esl écrit
Que leN fliles Mans arnoomu nir«mt point en paradiii.
Il-
JJ. Deheus. \.nM-> t»;i< el!e<< hi vnte galant
Aleut dessus vate pnuiin,
(kiiDRieot frina^ve pu z'y p'ter tendrement
boère dan« vate habenrlîny f paniert.
lt. J'ettendrins i*oure et 16 nahun
<^ue lè rivi;^^ scfi en dif^-con (glaqvU;
Fo pleur adier nate uiigaon.
3' Patois du pays de Pont-à-Moussun.
nWIMV la WMn.
1. Air t « Ma Novnuuidi*».
Kouni' c-rivai, tue paoure Didicho.
(Icute fou. r'f'tA dnn fon ri»ns?i
(.^u'aii que va dire la i)ore Nanielie
Da qu'elle aéré que to vuHc rpveni.
L'éto tovgou dana les élamu s
??onpîran» Ion jou comme lel nut
üel peu le inuuient que le pris les armes
L'évo sovent lè larme à l*ta (œil t.
2.
Si je Ii potoiis lè nnvJ'llc
De Terrivai de se n'amaal,
J'a ban cni qne la panra iMeaUe
(Courait folble dana te moment,
— 250 -
.l'en va prevcnin Icn nnciae CouUchf
(jue séro incuy li énonci,
Car uns celé le p«In> l«l Nuiielie
(W I« fem üouAi, ce I« fero meuri.
Hen sûr qne je ii^roiu Thistoire
De t«' que tV- veu dans lu pays-lt"-.
— Ah ! oui, j a eclö clans ruiémutre.
lit je ui en va vo cualci torto cel(.
Dite, ah! €|ue j*a ben veu des ville»,
J'a hen snulTri dans nus bivouacs:
Ia-h hétiouins ne ne léyins-nie trantiuilles,
Ç'ato b«n pi que Icü Cosaques.
4
Lea pure» Irnni;ni;ü que »'layint panre.
EHat CO ben pa dNolés.
I touaint lu bon roinme lou manre,
Tout chéquin ateut hercjueni/-.
1 fallu ben nou bèyé il' uuade
D*éte étreppés pft leâ bédouins;
Chéqiiin (le nous n*atins-iiie loi! mâle
\Mt dire qa'i ne rhorotne dans ao tnaina.
6.
Ouantl je fus \!<ir, pf-rti «l Efrlque,
Je diu: je va» dun reweur me pay».
Oiî nou, lè chambe et 1^ botique,
Torlo mes pérents, me« émis.
Je fera dan<î niA jinure Namcbe,
In rigoUua en ernvanl,
Et pi j' vra reur men onque (Utulirhe
Parra <|ue VHy inco vicant.
Pétoès de lè plahine de Ste-Barbe delé Metz.
Pè la afaat de NoïsfBlta.
Le JXmcA* doH Vlège,
Vive lo Idachi
Don péyi
Qu'an z'eppelle
Noëflfelie I
C'a romme enne toche d^aimanl«
Qtt'ettire piaa et (randa.
Digitize<j L>y ^OOgle
1.
An z On bé corre lo monde ;
Lo pu bé, ç^A 8*pöyi:
fi cent oures è lè ronde,
I n'eme i jau de Kiachi
l'o veur cumuiti è NuiisfeUe,
To les jo, ckouse novelle.
S.
Cateat du» mè janea«e,
El je n'su3-me ca si vieux,
Inque de ce» vUirr-» que peiise,
bout peUhoûne ne pâleul,
Si sVa rmanre aobriqné
De Hhaiiw-larelle I po ■'maquè.
8.
F.slour. »,"a Mo qu'les jfouaye
Tout's ces vui'zins jalou»:
i'évm» la nat« buuaye,
Je plwM briitor pu ^*cou«.
N'as !tir('î!'< s.int fui bien;
Si i cn é, hhauwe lea tien.
4.
DntM in'leinpa lé salle d'éroulc
Ateut dèye cbcu l'hédi.
An jetîn dans i'méme moOIc,
Afnnts, phhés el berbis.
Aujihi. >:'a dans l'cbèlé
Kiu nn z cppranne l'a-b-c.
ô.
An z'on n'aalle de tnaréye
Comme i chef-Keu de Canton,
Mauhon de Cure è fare envéye,
Hrs < liéiiiins el în'- |Mints,
Helles veujrnes et bés champs.
Rflîn p^'vi el bonnes gensi
i nïaut-me rester longtemps fieu de No6sfeile
Po s'y rtrcuvor roniiiie i poussin pedu ;
l* n'a-uie tbeu vo qu i u'v é n cnlbédralu »i belle
Je charche pu Ion . . . bonnu v don Du!
•
* *
An m*on fa, dans lè véye, pu d'eon* propouxicîon,
Ho! kfpabes de m'soWer IMmaginacion.
— 268
l'rends m«Ml('Ie, turan ni'doliin, su !<■• I;:ir«' .illuotirelle,
Qu' s'envoie, po les bé.s jus», en jj«'yi» «les diwis,
Que vient, que va, relonne et. mn» fM, ni mhhellp.
Ka l'Io de rilniveTs.
« *
1 n'y é ni kioii. m noiul. (|H Tcnrhainetisse »• endr«u,
2Sn endrcu V Ça lut évau, ui-yous qu'i n'y é don tila.
W6yn«s* qu*i n*y 6 bon ar, des jddins, don fmnren
WéynuH'qii'an mainge don mta.
•
()ii<> lu'i r fa si l'iivcT s'on v-rnt ïsu l'vcnt d'Erdainne ?
l/allundrolie n'a-me en pointu p. i rfreiivcr des béa ju.
I/a Ifrire. enle hhut l'printeiii|iH. pendant qu'an zmite Iridainne
Les poum fron« fnnt; bbo! . .
Oiio n'imite inr flt'-fa l'oxcmpe don janc boni.
De 1^ bt'tf don boin l'ini, <]iir» In .iM .jum resp^^kc,
*^iu' ju sse véye en ruule fl |>orlanl qu'fa des nids
P. deurier des jiiMcp.
Qoé sentiment d^instinrl In r^moinne è NoSHfelte,
Kn s'velège mau p(*v<>, i|iic H ^ lU'n (|u'dourdinaic
Si piat que ses wéziiis Idnl boiiyé: >lhaiiwr'L<urfllo'.
'/muh qu'roiiblienl d'en fnr-fare.
*
Que n*va9-te éyou! Por té, rmonde è beon aute rhouze.
Bien d'autes piahia, mardine! que Teoin wéyoa quH'as n(-i
h'é des villes, des roeyaumcs. ( enl tiiifle inerwave Iteriottze
Wéyou (jiie t é jè min l'nez.
*
V«'-t-en veur l'Italie, ço péyi' nianiiique
<^ue prodnl sans eultiire. que nVonna-me les uven.
Que maîi^, dreuine et s'émuse, ne fat que dlA musique.
Et pu nelu rewate iè mer! ^
«
Percitr lè âuisae, grippe su »é montagne énorme
Que poûtent et col>cben( au ciel zoua fronts de guièce el d'naff:
Saitte pè dsus les <^b1hies. Un rachea, les rua qui «'y forme.
Les vl^gcs au fond qui s'y piaif.
*
* *
Va n tonnaye ru Almeinine, su les rives don F^lun.
Vuile zoui» vieux «bèléîi, /.oas •^oliquca catlii-drales,
Zous foêres de live« et d'pîpes, zous danses et zous fehhlius,
Zons boûs quTy rvient des dîalea.
Digiii^uu L/y v^OOgle
259 —
Rt TAnclelerrft don. qa'n dnns l'mitan «l lô mer,
0'('> lant fl<' ports d'arsenal, il»- i itis (• m('Ctin\<\ih\
l>e cheuiia» tl f^, U vapeur! qu'voui'eul rende runnera
Esclave de s' politique.
11.
F.unc vaye su i liötian, qué qu'cù cote d'y pcssi'i V
Dam Mil s'mainne», pé i bé jo, ciitiur é CoDäUmlinup«*
Je ii*p»le mé dTA»èrM|iie, ni d^AsW, ni d*Alj^r
Ça b«un essé de TUrope I
12.
i n'y é tant d'cbouxe ! Lo monde învile é l udmirier.
Ç'a i jédin qu'e des fleun el des bats é n^offrir.
Veur, rurmatih et doûrier! Ç*a vive, lorU) lAé,
Vayéger, ç'a jayir (
("ttiit creur que torto siè, po in ehhtonek taure,
(ks n'a rin qu'i ridiau d'eune étoffe essé manre,
1*0 rnèt hcr tutéTat l(* sainte rf ddio i- itriA;:»!
l)i>u ch«u-lu, da qu'ça n'carapègne, ni vlt-^c.
Ce n*fa-me niublier Tkiaehi
Lu kiarhi don pèyi. (bis).
* «
L(i kiacliiï v » lè gtùuure don vlège;
0>u que pâle de tout! Ç'qa*an weunne de pa Ina!
Itewatieus de to pré»! Vaaae eone aute iinfjEe,
feumire su Tti !> vrttc inauhhuni
E moim qu'i n'sint d^-jc dans l'alréye,
liO pére, lè mère, le» péreub, loti tmina,
Fil tendent pu Trembreasier, depeu n'héye,
Lo que nVonblie-mé de rvenin.
Vivent ie§ janee tovnins
De chemnaye et de kiachi!
Itien de pu bé quf l'kiaflii,
^ue rkiachi de m'péyi
WéyoQ qu'Je reviwnrft metirit
On me pardonnera Tétendue de ce» dtations en faveur de leur
clianne. Et dire que L-'eA cette langue si naïve et si gracîouso, «
pleine de feu et de poésie k laquelle se rattachent nos pin» doux
.'Convenir.*, les naïve.-^ chan.-^oii.-* de nos nourrice.^, nos prenn'ers mots
bégayé."*, nos essais poétiques, qui va sans doute dispnraître* .Mi!
si nous iH' pouvons eiiipèelier sa ruin(\ rendons-lui, du moins, uu
iiionient où elle .s éleinl, lui derniei- et tendre lioinuuige!
Digiii^uu L>y ^OOgle
- 260 —
Bücherschau.
„Dfe ClmUMMRMr h Ihrer MroMlolMa ttMl gemeingescMeMlloliM Wirk*
Minkeit bis lur Mitte des elften Jahrhunderts", von Ernst Sackur isi i-in uir
zwei Hände Ix-i ci htit-trs Werk, tirsson I- Hand ln-i Xioincy«'! . Hall*' ;i IS<)-2. ci-
;<('liienen ist. Kr ij»t nul Frfiulc iiiul Anfikennunji zu bcgriisHeo. Donn uJht «iu-
KTfissf» KfistiK? Ftewefnii^. <{!<■ int Miltplnltcr zu einer allpemeinra KioBlerreffwin
fahrtf un<J der Marht des rapsihiins t-in.- stnrk.- stni/.»- tsewurdcn ml. hal o» bi^itfr
an »MiHT zusanitiienra.sj-fiKlon Ailitit ;;i'felilt. Xrn Ii rini i 1 in!<>itun^ übtr den
Verfall der Kluslt-izucht uiUer den Kai'olin|i<.'rti äcliüderl der 1. liand iu 8 kapitdn
diese Kewegun^ von ihren ersten Anfliniren in (lluny bis zum Ende de» 10. Jahr-
hunderts, bis auf »Mio III. und ^ihisttr II. Wir werden zuerst nach Burgund
V!cführt. dann narli I.i»tlirini.'t'n und Nurdfrankreirli, wir selien. wie I is in;irhti<:er
werdeade (Uuny dtircii die Küniiiin .\<leliu'td in liezieliuu|$en zu Kui^er und iieaii
tritt, und bei^leiton die ftroKHen Abte (Mn, .Majolnit und Odil» auf ihren Ueisi-n
noch Rom, um ihre Stfllunt: mm Papste und znr ilulienisclien Melormbeweiiuns
verstellen zu Icrni Ti Pas Lolhrin^'on ;;e\\ i(liiiele Kapile! darf hei den Lesern des
Jalirbuciieb bcsoiulere Teilnaluue beiUUi|)rucheu. liie von ven^chi^denen Jn-iJen
behanpletc SelbtitXndtKkeit der Kloüterreform erkennt Sackur nur in sehr gertiigem
l'mfànge an. Ks isl alter liier im Lande nhnlK'h ^e^an^en wie in Nonlfrankreîch,
wo wecll^el^^eill;4e Kiiuvirknnjien der Kloïîler Klcury und Gniv.t« nicht zu verkennen
»mti und ilie .SL'lioKeiuüüuehe veriniltelnd hin und her wandern. Uie licweguny
in Lothrinfcen isl nicht nur «»cheinbar sptmtan», sondern sie hat thataJtclUich in
dem sell>Nl;indiKen Willen einijjer ausi!e/ei< lmet«'r Männer des I^nndes ihren l'r-
>^prunjî. Ka s>i«' alxT ;:lcielifalls auf den Hryeln dt-r beitien Henedikle fusst iin'i
daa gleiche Ziel vur Augen lutl w ie die in tiurgunU, mt versleiien »ich die Mönclte
in dtmy und tiorze scimell, ob sie nun mittelbar oder unmittelbar in Verbinduiv
getreten sind, und nrlnnen das (lule oder da:* Ih'ssere willi;; von ilen snderea
an, doch ohne sich dar tun ahliän;;!;.' /m tidilen oder es zu »ein. Dass C.lunv -•pri''-'-
ein so tcrusses Lbeinewu hl jjevviiml, lie^C natürlich auch an den leitenden ilänncrii.
aber dttoh an di<>Hen wenifcor als an der unabhfinieigen ijtelhinK <iie es seinem
Stifter verdankt umt die c i. Ii lun li ^ordenm^! der pSpsUichen Politik {jfsichert
hat. während die Khisler in Lollirinjien ihren lhs< hofen unterslelll Vît üh i; L'nicr
ilieseD Hisehüfen ml AdeltH>ro 1. von dem Verfa>>!»er zu uii^ünati(; beurteilt wuriiro.
Seine schwierige Loire wird wohl berührt, aber unleracbiltzl. .Mitten zwisrben
den krieufidirenden Mächten Krankreich und Deuhicblan I tischen den streit-
lustigen (irossen Ikirgunds und Lothriuifens , zwischen den be>it/' u.lf n i\dligen
und beäilzluüeit Alüneben »euier närliälen Liiiyebung ksuui er den \S umcliea der
letzten nicht immer gerecht werden, und die MOnche sind nicht einmal imioer im
Recht. Von seinen Brüdern wird er nicht -tyrannisiert:, «-r niiitiiil bei <len jün}!eren
die Iii des fri'ih u""'''»' f'cnen Vaters ein. Aber t« in Fln i;« !/ .!r> ju{:endlichon
Kisghols ist weni^ier Cnrechl getban als deu» ernsten und eitrigen btreben des
gereiften Seelsorgern, dem eigennfitzige Ausbeutung der Abtei Trond vorpe-
worfen wird. Dass Adolbero nicht allein kralt s(Mnes bischollichen Amtes, sondern
.'lUcii infolge seiner ;ieisti<.'en I herle'renheit an die Spitze der Heforiii getreten ifl.
kann iiucii den /.<-uüni9seu der Vita Johanui» nuhl bezweifelt werdeiu JobKua
Digiii^uu L>y Google
- 261 ~
iinrl ilic i'il)ri;î«'n iKMi^rcn sich x-iricin Wil'i-ii iiiclit nur iin-* Kur<lil. sjc cini.fin îcn
tind zeigen auch eine von Horzcn kuminende Verehrunii für den bedeutenden
Mann, dem sie tioviel Pank orhnlden. — Aber eine Arbeit, die sieh die Aufgabe
xeatellt liat, die all;;eineine lît iloniuni; «'i"«-'- über welk' Lftnder verbrettelen Re-
«eirunji zu .scliildein und die da/ii d(.Mi SlolT ans den zerstreuten Que!!< n 1 -i
Kluistergeocliicliten ^usaninienlrageri imi»h, wird natürlich leicht in Ein^clheileu
anf den Widerspruch der liokalforscher ittossen, das Verdienst der gesunten
Arbeit loll nnd wird dadurch nicht beeintrKrhtifrt werden. Wdi.
Ma Beilage üuiii .lahresliuricht des LyeeuiuH lo MeUs iül ltid2 eme ilhliaad-
liing „Die soianaantea GiganteMinleii*' von Prof. Freltfliof erachicnen. Nach«
dem er eine ( borsiciil id»et die Verbreitung! der F«ndi»rle and eine Beschreibung
(If r Sfinlrritcile. besonders dos Haupt- iin'i Z'.\ i-i îu tHcf N '/i'-:p\n'v 'mt, wendel
MC h Kreidli<»f gelten die bisherigen ErklärunifsverbUche. t?ie werden von üum in
inytholofnsrhe. historisrhc, hislorisrh-alleKoriacVidealistische (Hang) and in alle^
goriache und andere Deutuniten eingeteilt, der iteihe nuch besprochen und sämtlich
verworfi'n Mit Vorbebc* wird an die antfrfnlirtfri Woiti' di-s Gcgru'r^ 'S IH Prosl.
S. 17 llaum eine frage utler kurze HenuTkunis angeknüpft, /,. B. an liettnerii Worte
(f^. 12) der Satz: «f)â haben wir es: Mericnr sollte der Reiter heisaen. Warum
nirbt le Dien inconnu '^ Damit gilt die Widerlegung für abgeschlossen. Sie trUIl
Wold den einen otler aiideivn (ic;!ner an i-inem srhwarbeii l'unkl»*, ;il>or aus dem
Felde »ehlägt üte ihn ni< hl. Denn wenn Haug den erwarteten Beweiü für die
Juppilersäulen nicht an;:etreten mler nichl erbracht hat, so werden darum Heltner
und dir nbrigen .Anhiin^jer drr iiiyllutlo;risrlien Hrklärung nieht an der Itirhtigkeil
ihii-r Auffassun^z Mtvl ni< M i|( i M. .^iu likrf l iin .- Beweises vrrzwfil'eln. Wenn
die schwierige .\uf;juhe, eine insi hrifllu&e Siiule wie die von Merten als ein Denk-
mal für ein bestimmtet« gesrliichtlichea Kreignis nachzuweisen, bis jetzt von
niemandi'iii m Utal hl, su «Hclieiterl» damit nicht «die historische Auffassung » der
SiMilt'n üborliaupl. (Jc^i'n ilif alIjicrtrrtM Vf- Deutung, dass mil ilim-n der Sieg dis
ri*]uiä('hen Beiches über die Barharen verJierrlicht sei, ist gar nichts vorgebracht.
So wird die Widerlegung der bisher aufgcslelllen Ansichten leichter genommen,
als sie ist.
Der neue Deiitunjisversucii ist nirlil durch einen neuen Kund liervor^erufeii.
er stützt sieh auf unerwartete r^ctdüsse aus den schon i>ekannten inschriften der
Schiersteiner und der einen Heddernheimer Sfiule. Auf dem Zwischensockel der
letzteren stellen in Nominativ form über den KCChs Figuren, wenn auch anders ge-
ordnet als bei (Irr Weiliinselirifl i . Xriiiicn \ on sechs der Weihenden, der Gal tin.
lier zwei Sühne und drei Tik liler do ."^edatius. Daraus wird geschlossen, dass jene
Figuren Abbildungen dieser Personen «md. und hieraus wird der weitere ScMdim
gezogen, dass der siebente der Weihenden, der Galle und Vater, bei der bildlichen
Darstellun;; nicht leiden dürfe: Fr ist al^ ( oben über der Säule darKeslelll.
SU wie er in :>eineii besten Jahren über den Feind ùahinspreiigte. < -VIkt Freidliuf
sjcheinl (canx su vergessen, dass der Zwischensockel nach seiner AuKichl (S. 22)
<Tsl bei der Wiederherstellunf! des Dcnkmab nngefertijjl und eingesetzt ist. Waren
aber die F.ii rt'ieninit^lieder auf d<'m ursprünilt- Iten l>4'nkitiai nidil abjiebildel, so
vertiert natürlich der .'^chlu.s.s. da;»s der Vater auf ihm abgebildet ^^ewesen sein
iiiilss«'. jede Iterecbligung. Die neue W'eihinsrbrifl sagt auch nur. «las» S<'daliu>i
Hill den f^>inigen das Standbild wicfler livrgesleJIt, keineswegs, <lasx er srhtni
— 262 —
in scint-r ;ilt*'n Form crru htcl iiriil ;;e\veilit hah«-, wan Freulhof als splhslver-
stiindlicli anziinphmen srlu-int. [)ass in (U-m srlitm vniJiandonen Reiter rler spatere
Wiederliersteller zu i>elien ^ei, ial also ein ganz unäidierer Schlus»». Der neue
Erkllnmgsvenaeh würde ferner xu der Amuthme zwinfen, dasa ein Mann seinp
Krau, nicht etwa nach ihrem Tode, sondern bei Lebzeiten mit Flûsîeln habe ab-
bilden laissen. Kenn iin'fM- i\rui Nainen Crescenlina steht eine gellnjfelte Geslall.
den Sthikl auf das» linke Knie ;jeslülzl, die bis jelitl jeder für eine Vicluriu ;£i-
hallen lutt. IHise ::^i)aliu$ »elbsl, der decario eintalis Taunensinm, je Reiferdiensto
pethan hat, steld nicht im entferntesten fest. Die eijjene Insclirifl schweij;! da-
rüber, aber die Scliiersteiner IiT-rhrlff bi-/oi( titu't ih n Slirici- i]i(><,, i S.iulc il-
Legiunsreiter. Also — m sollen wir mit dem Vertasser s<-h|iessen, wahrend er
aich «onsl doeh hüten will, avlche SrhlBsse au verallgemeinern (S. fit) — nind
auch die anderen Süulen von Rettern ;!estiftet und alao aind alle Säulen Er-
inneninjiszeichcn an das Heiterletu-r von Führern und (^elT1einen^. Wunderbar
wMre eü wirklirh. wenn nur die Meiler zum Andenken an ilue Ivrieg&zeil !»icli
SSulenaiandbilder reMtet, aber aHe LegionsAiaaMridalen diesen Oedanken der
Selbst verherrlichun<.' bescheiden 7.nrii<kjje\viesen hfitten fviil, iibriu'cn- lîetlncr,
Wstd. Kurr. VI. |>. I.W M»er der lU'iter auf der Sctiiosif im ^ ui'' wafTnet
nur mit dem S(ieer, docli ohne Seluld und Scbwert, ohne Heintschinuck, doch inil
langwallendem Haar, sieht gar nicht aas wie ein Leg ionareiler nus dem Jahre 221.
Rr Teilet auch keinen besiegt«! Germanen nieder, sondern einen tiiganten. Fflr
diese anff;dli;;e Verwandlimji der men'^rhürhen in eine ti' i Ii . .lo-js, fn fîf.^iult hat
Fretdbuf nur die rein äiuiserlicbe Begründung, dass jene sicii weder lectuwficb
noch ktlnsUerisch so gut wie diese habe als Statse des Pferdes verwenden lassen.
Aber kein Rflnstler des AHcrtnnis würde sieh gescheut haben wirkliche Sliit/en
anzul»rin;reo. wo er es fur zweckmässig {.'ehalten hätte, und auf S. 29 giebt Freidiiof
unter llmweiä auf Taf. VIII, 2 selbst zu, das» der Ui^ant nicht bei allen Säulen
<liesem Zwecke gedient hat. Das Seltsamste ist schliesslieh alier doch der Ge-
danke. (1er die (ii iindiage der ganzen Abhandlnng bildet, der hohe ttrad vtH)
Selbstüberhebung', der dem gemeinen (îeifersmann zugetraut wird. Dem Ikh îwliri
(itilte zu Khren suil er ein Heiterstandbiid gesetzt haben, indem er über ejneiii
Sockel mit Gltttem oben anf einer Silule sirh selbst als Sieger Ober ein Wesen
ilarslellen lilssl, ilessen Hesiegung eine Kuhmesthat der Gottheit war. An den
üutt aber, der üin aus der Not errettet hat, erinnern nor die Hachstaben J ti M-
n. r 'wi ltf« Hand ih'^ ..Rappoitsteinlschen Urkundenbuchee". I cr ausgegeben
von Or. Karl Alkrtaht, enthält zahlreiche Urkunden, die auch für I.<>lhnnsen
von Wichtigkeit sind. Vorwiegend handelt es sich in ihnen um Kaindienvrr-
bindungen ; m wunle k. K. xwisrhen den Familien Rapitollaletn und l'lnstingefi im
talir* \'M\ I tue Eh<- verabredet, tier Itlancheflor von Kinsliiiiii ii enispross. die sich
1398 mit Dietrich Heyer von Itoppard verlieiralele. - (trat Heinrich vi>n Saar-
werden vermüblle «ich 1S78 mit Herzlaude von Rappulutein, die vorher dew Grafen
Johann von Habsburg zur Gattin bestimmt war. — Weit wichtiger and folgen-
reirlier ist die Verbindung mit dem her/ .'^lirhen Hause von Lothringen: Die
tieuiahliu rinchs von l!appoltt>teiu war .Margarethe von Liothimgen. Ua Herzojt
Jobann I. die Vereinbar iiujten des Rheveri ragen nicht zu halten vermochte, musste
er 1374 die :i^linen von Oieoze an l<1nch von Kappoltateln vetplinden. b dem
Digiii^uu L>y ^OOgle
Streite Brunos von nappoltAein mit Her Stadt Strusktir^ spielt aurh der lotbrin-
gisehe'HerKOff eine Rolle, indem er 1396 becann sich für den Rappoltsteiner in
Kriegsbereilsohaft »iofzen. ('her den Fortfrnnjr «^Htior niisfnnirrn rmpf^incrf
Stadt Strassburg rortlaiifende Henclite. Angesirhtä der drohenden Ijxgc in Luthrinjcen
versuchte nun Strasftburff — aUerdin;;^ ver;!cbUch — die Stadt Mete xu vwanlaaaen,
ihren Bttrgem die Teiinabme «m Kampfe gefen Strawborf zu verbieten. — Noch
inanclu's amiei e für Lolhrinnen Interessante enttiUt der Rand, der bis cum Jahre
14Ü» geführt i94. We.
Im zweii< ti ikiiui I i ..Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neu-
zeit", von Dr. H. Grotefend, sin<1 die Üiöcesankaiondfer von Peulschland, der
S«'liwei/. uoii Skandmavi«>n zusaininea^t'ülelU. Ks ündcl sich darunter aurii der-
jenige von Metz, narh dem Mitfsale ser. usam errl. Metensis (tft4A) ans der
FVeiburper rnivt'rsilälsl»il»li(»llick und dein lliluale Mclensc von KiHl.
Wenn ( in Kalm In. In not so spälor (_irundla;;e herulit. auch für die Zweike
des (.irolelendscin'n Huches aiurcichl, &o maclil dach gerade »tiina Arbeit den
Wunach rege, eine detaillirte Eatwiekelangsgesrhicbte des Metxcr Kalenders xu
besitzen; an Material dazu fehlt es nicht«
IHe „Ravue ecclésiastique" bringt in ihrem leteten Jahrgang zwei hisloriscfae
Arbeite die hier erwfthnl werden müssen. INe eme ist die Bcsprecbong einer
Studie von Henri <ie MeaufTort 'l.es m lu rs sculptés de la Lorrninc e( dn (Jrand-
duché de Luxend)ouvjj (.(cinglé» scienlilique inleruatiutial d<»s catholiijueö, l«nu à
l*ari8 du 1«' au 6 avril 1H91, p. lôô s9.) und beschäftigt sich in selbstfindiger Wei^e
mit den in den Fels gehauenen Srulpturen zu Klangen. Der Verfasser sieht in
ilen zwei Kipuren entweder ein Tolemlenkmal oder eine Darislellnn;: des Nh>r< in-
und der' Itosuierta. Heide Inlerprelalionen bleilten zwedelhafi und wenn die
Hauern der Narhbarscliaft tuijien, das Denkmal verdanke einem Fursiaufseher oder
Zollwftrhler seinen Ursprung, so ist eine derartige Angabe nicht damit beseitigt,
dass man. wie der Verfasser, anniminl : ein moderner Mensch wiir'le keine nackte
Kigur sttndern das Hild emes Freundes oiUm V'orgeselzten dort an^jehraclit haben.
Ks giebt auch Sclialke unter den Furataufschem und Grciuwächlern. Vielleirlit
nimmt sich Dr. Itechstein in Slrnssburg. dem wir eine vorlrefilirlie .Vrhell über
die Oenkinäler des Donon vfrdank«>n. aucli eirniial dieses Hildes an.
Die zweite .\rhed hcs< liäftijtl sich mit zwei deutschen \Vei>liimern von
Bingen a. d. Nied (HionvUlei au9 den Jahren 143.3 und 1566. Der VerfaH^er zeirbnel
mit klaren Strichen den Inhalt der beiden Kecblsdeirricmfller und giebt achiiesslii'h
eine Geschiclile der Hin^ener Hannherrn und Vo>île. Die .\bsii hl des Verfassers,
wine ,\inlsbrinler iiiif Itechlsurkunden dieser .\rt aui'merksaiit zu madien , isl
holTentlich von i;uteiii Kifoljjc begleitet. Ks wäre erwünbdit, wenn man Herrn
f)berlehrer T^empfHed. den die Ocseilschafi mit Herausgabe iler lothringischen
Wcistiimer beauftragt hat. Von dem Vorhandensein derartiger rrkunden jederzeit
in Kenntnis setzte.
Doiiikapituhir Lager zu Trier bringt in den Studien und Miltediin>'en ans
dem lieuedikliner- und Ciiilerc leiwr-Ordcu, tH!i2 itleft 2. 3. 4i eine Sesciliailte
tfar laMdlMtatraMal 8t »yaplMriu Ii Meti. Die Studie ist gearbeitet auf Grund
lies l>ei .Meiin^sr. Caimel iiii<i Tiiboiiilloi \ ciölTcnllichlen und (h>s im He/irksarcliiv
beruhemlcn ltantl>«rhriftlirtiei( AlateriaU. tu erster Linie mcM l^itr die .Ibtslislc
I
— 2«4 —
herasustrUcn vm\ fiUirl dieHeUx» hi» in da« 18. Jalirhnnderl. Ffir die innerr Ge-
srhichle der Abt« sind dabei einig« Notizen ein?(*strout. So ist es eifcntiieb mehr
fin Rahmen, in r\rr\ rb"-- Mild iln- t^li 'stri Iii Inn Fnl >vii V'^Jnng nneh eiTOTi^eichnen
i»t. Akwr aurti unter dieser Hcschronkunf; i^cluilUet man dein Verfasser Uacüi für
seine fleismgen Sammlmigen and kamt mir wOnschent dass er seine Arbeil auch
auf andere Melzer Kloster ausdehnt. Wenn die Umrisse in dieser Weise fertif;
rrpstflH sin<l, wii il (fi'r Vcrf.i-scr lirifTfnlûrh fînlr^rTihoif finden, dir ^"ïr-sflHrhle df*
reli(;ib8en, wirtscbaflliclicn und pulilischen Lebens in Angriff zvi nelnnen.
In der Revue biattri^n, XVII. Jahrg., Rand 60, p. tött*, socbt Pflster in
einer SUiiiir „Hote sur le formulaire «le Marculf" rrw^i-^f^n dass Has be-
riihmle Formelbueh in der Diüi'ese Metz um 600 ^csrlnieben und den Bmchi^fen
lAndri und Ctodulf von Metz ^ewidinel ist. — Wenn aiicti die Ansfahroagen
Pfisters besterhend sind, m i»{ doch sein Reweis, dass ein Risrhof Landri vm
Mi'f/ tim (>rii) rxi-l'crt liahf iiir-ht überzevipenH. I>i<' Krwnhntin',' r-irtf>- !îi>.-Sof>
l^dri von Metz begegnet zuerst in der Vita Vincentii Madelgarn, die um HCl)
gesrhrieben worden ist. Aber iceine Metzer Quelle kennt einen Bischof diesem
Namens; niehl einmal Paulus Diaconus, der kaum 100 Jahre narh dein angeb-
lirfirii I.;inilri ini^ < iesciufhio der Mel/er l^i>rh''>f(* vrrfns<<f h-tf ' AtTfl« ihr- mv
Knde des H. Jaliriiunderts geschriebene Vita der Iteiligen Waltrud, der Mutter de.>
Ijandri, weisH nirhis von einem Sohne, der Metz«* Bisrhof war. nnd man sollte
meinen, Ams der Verfaii»er eine derartige Thalsache duch sirhcr verwertet haben
wi'irdf. I*r; die Srlilüsse l'lislcrs mit dem X;irlnvt i- * iTic«. t'i^* linf- l.andri von
.Metz stehen und lallen, su wird der Nancyer (jclchrtc nuch weitere» .Material
fUr die Existenz eines Bischofs dieses Namens beibringen mfissen, wenn sein
Haaslein nicht verworfen werden soll. ^
Die Mém. de la société des lettres sciences et arts de Bar-le*Ouo bruigen
im 9. Bande der 2. üet'ie eine anonyme Abhandlung iil>er die Kartenwerice von
Tassin und Beaulieu-le^Donjun« in welcher die anf das Meusedepartement he-
zitglirhrn MiMIi]mv;>'n lif^rhrirhcn werden
L Oernutia hat eme Arheil iiher die Kirehe vun Arrau« y beigesteuert, ü. be-
schreibt zunftrhst die baulichen EigentOmlichkeitcn, giebl die Inschriflen und
Yerwertel in einem Antiang die Kirchenbüetier, mdem er die hervorrafenderen
Niittif-n die zur Pfarrei m fîcvicliiiny standen, unter Rei;.'nh'" von l)iuj;raphischen
Noten zu^iammenslellt. Die >üidie isl, wie alle ünlersuchungea des Verfasser«,
fleissig. klar und «uverläs.sig gearbeitet.
A. BêMit unterzieht auf (jnind eines Manuseriptes der Metzer Stadtbiblittthels
!.and von i'.iermoni i-iner Iiisloriseh-lo|K)jrra(i!n>( !icn Itetraclitunji. I • ■ i- i \s\
eint.' Karl«; meld iM'igejtehen und man hat infolgedessen Mühe, die dankenswerte
geographisehe (Iinschreibung der Landschaft zu überaelten.
Labairatte erörtert im 1. Bande der 8. Serie von Neuem die Lage de.«
«nslriiiii iti |»ago Vahrensi quod villae Prsionis propinijunttt i-rnt HJortur .•<>>
erzählt (ire<!or v. Tours — Hohen nach einem .Vafstande gegen (Ihüdebert vun
Austrasieu Ursio und Herthcfrid und wurden von Godegisri belagert Man hat für
die alle Befestigung scimn den ganzen Wo(vregau abgesucht, ich nenne nur
llatlonchätel, I.jilour-fn-Woi'vr. >fnrville. Sain(-Valtr.ii nml u ic .!i> Ortr die
heissen. Labourasse glaubt im .Vnsviiluss an eine Untersuchung vun At. Denis
Digiii^uu L>y Google
— 26Ô -—
den PIfitz bei Monlser fefnnden zn haben: 11berzrn«;ende Griinde kennen jedorh
fftr 'Ii«" F.rifsrhoidnns nirJil lipijrrlnaohl wcrdrn.
Die f1( i-;>i^p Fciii i Benofts i«l mu'h für ilir^ n K nul Hiäli;£ ^pucscn. Hennil
»lellt die iiislurischen Nuluen /usaitiinen, die er iibcr ilu* Abtei J uvigny-lea-Uaines
iJoviniarum in pago Wabrenäi; tfesiainmelt hat. vor allein liemOhl er nifh aber
auch, tins Hinsicht ia das Wirtschaftsleben der AI»!' - /u \ rr -^chafleii.
Finr n Rei^ra^^ zur l'atoisforsrlinn;: uk!') Fourier de Bacoiirt mit • im m allen
WeihnachtsUed, dessen Entstehung er mit guten Uründen auf das Ja}ir lOtiU xu-
rflckdatiert. Das Lied ist nicht nur sprachlich intéressant, atich Form and Inhalt
sind recht nwrkwflrdig. Die Geburt Christi vollzieht sieb gewissernmssen vor
dt n Tlinrr>n von Rar-Ie-Duc und weltliche und feistliche W&rdentrSger eilen hin-
um das Wunder seliauen.
I>er um die Verbreitung deutscher liitteralnr in Frankreich hochverdiente
VSMlSl giebl eine r^tudie über deutsche Votksheder. Dass er nicht an der Obor-
|l-:if!ir^ ù('>i-iLr>iin. >ui!ilrrii uiiklli l: in ili-n fSci'-l Volksliedes eiii^i'ilfun^rTi i-^l,
das beweist die Auswahl der Lieder, die er seinen Landâleuten bietet. Su be-
ginnt er mit »Mei Schatz ist a Reiter. A Heiter muss sein, Das Ross ist des
Kaisers, 11er Heiter ist mein*, ich erwfthne nm li Das Lieben bringt gross Freud*,
n "-tm-'-linr^. n "^trris-linr;: . -Ks waren zwei K(»niyskitiilt i flnzii koininen zahl-
reiche andere, weiuj;er bekannte Weisen, die teilweise sogar dein üchwäbisrlien
uml niederdeutschen Dialekt entnommen sind. Die Hauptansbeute hat ihm de»
Knaben Wnnderhum geliefert, aber der Verfasser hat es auch nicht vcmchmfiht,
S!n;|r'n(r>ft!îe<lerhii<'her und andere volkstütü'H'li* *^.iiiitiilmi;_rii für -^cinr 7.\v<-ikv
durchzusehen. Derselbe Veadel jciebt im Weiteren eine Übersetzung des allen
Volksliedes anf die Schlacht bei Hulgnéville, in der Tién(> von Rar von Anton
V. Vaudemont geschlagen wurde (1481). Der Verfasser Namens Bemkopf. ge-
rinnn! FrMuenriicht. ;uis dein Ku: riirstentiirii M.-nn;' h.if vrin ■^iMncn l,;inilslrntcn. »lie
dort iniluetoctiten hüben, den Denelit ^(ehürt und in Verse gebracht. Die Lüiei-
setxunt: /.eigi Uberall eine tQchtige Kenntnis der deutschen Sprache des 15. Jahr<-
bunderts.
Im /weilen Teile des Hanrlf»; «•r>-t fii irif «-in Taif<d>u< li von Gabriel le Mai-
lorat. auditeur en la etiambre tlu conseil et des comptes de Barrois. Der Ver-
fasser, der zu Anfang des 17. Jahrhunderts lebte, hat leider wenig Interesse für
die Kreisrnisne der allgemeinen und Landesgesrhichte und beschrSnkl sich fast
:iii>srh!irs^!fr* auf di ii Bericht itber Angelegenheiten, mit denen ihn sein Itenif
in Uerührung brachte.
Die Lothringiache Bibliographie, welche auch dicHmai wieder Herr Dr. I-,.
.Marckwald aus Stras«>hur<^ iibernoninien haU »luss ieuier auf die erjtle Hälfte des
h. liandes zuiiickgeschuben werden.
Digiii^uu by ^OOgle
— 260 —
BERICHT
über die Thätigkeit der (iesellsdialt l'iii' lothiiDgische (îe^chichte and
ÂJteiiiaiskiuide
▼om JaaUMT 1898 Us April 1893 >>.
>5il/.iiiig um 3. Februar Î892. nn > bmiUagg H Uhr,
Aiiwuüfüd der VuibUuid, mit AusnaJinic >lfi' Herren I^mplriiHl, Mnidv, *.<i-
villon, und 88 Uitglimtcr.
N*a aiifiif noiiMitcn wonirn du- Hfiren ()bfrpo!st<lireklor Knauf. Haur;i(
Hehiojîjicr und eins Itistorisclio S. (iiin.ii ili i l'tu's fi sit'il Str,(-.>l'um Her V' > -i' -i nd«-
leill iml, dass das Mitglie<l l'lairer »Uirique m Obcrknnz tjosturben isi. Vuni
Kttrgermeistor von Finstinpren ist «in Schreiben eingegangen, laut welchem non-
inclu', \vu' st'iner /nl iIh ( ;es<«'llfn!iafl anjteiej;! hallo, eine Krinnerungstafi-I zu
l'.hrt'u des H. .MMn--( Ii. I Ol Ii un Stadlllu)re an;.'r braohl ist Dfui ftf-mf i'ificrul
wird liierfüi' der liank der (ioseils* liaf( ausgesprochen. — Du« historisclic Hcsill-
Kchafl zu Helfort hat Schriftenaaatausch angeboten : der Vorstand ist gern anf
diasen Vorschlag einjjcjranticn.
\ il 11 fliesen Mitteilungen erjjieift Herr Uezirkspräsidenl Kr»"i!ri»rr v. Hammer-
aWui das Wort jLü einem Vurlra^e über; »Die V'ügle vuu liuiiobtein in I>Klt-
ringen«.
Die iluilolstffin ïtind ein altes kurlnensche« Gesrhieoht. da^ schon. iK-vur
fs Ml I .otli»»nf!en f«iiL'f^»-ii tl' It wnv vielfach Reziehunjjen zu <len Herzögen, niscluifon
von Metz uml lolhrin;{i:!icliun Stiidlen ^eiiabl hat. In der (Jescbjchle der Kaiiitlte
sind zwei l'erioden zn unterscheiden, eine kriegerische und eine friedliche. v*in
denen die ende hin zum 15. Jahrhundert reichl. In Lothringen sind die Hontil-
»lein bald ansässig geworden und Iiaben bedeuti-ndi-n (irumIHesi»,' <"\\t»rben. N'
gellt die Ffandücliafl v«>n Huinburg und ^(. Avuld an die Hunidstein übt-r. iuilil-
reich« einzelne Gdter in (Thambrey, Hanipont, Wnisse, neaitznngeii m Farach*
Weiler, Ma.xsladt, Itcningen fallen ihnen zu. Häuplsitz der Familie war nürrkaslel.
I'ni die Mitte dr- 17 .t;i!ii fiiiinlert»! erwirht Willtolni v Hunolstein, kaiserlicher
(ieneralleldzeut;meister, ilie l(estillxgun|[ des Freilierrntilels und 1701 crselieinl 2Uiii
ersten Mal der tirafentilel, ohne dass sich eine besondere Erwerbung resp. Ver-
leihung desselben nachweisen liisi^t. I>ie franzOsische BevoluÜon hat dem Ge-
schlecht c den L'rr.--ton Teil seiner Hesitzimgen genommen.
Naeii Freilierrn v. tiammerulein äiiricbl Dr. Wulfram über die ]mlitb>clie
Korrespondenz zwischen Strassburg und Metz im 14. Jahrhundert. Nach einer
allgamein gehaltenen Finleitung über die Grttnde. weshalb Lothringen und Fis.i!»
so au8i^<'rordenllic)i wenig Iteziehungen zu einander haben und gehabt haben,
■ i hie fraiiz<>sis( he ( hersetzung vmlanko irli dt>r hiebenswllrdigkeil lie»
ilerru ArcbivMrkrciän» UicUarü.
it)i Uezit k -|>i ii -KÜiini.
— 2ti7 —
Compte-rendu
des titfaax de ia Société i'Mm ä iuMà^ ]»mm
do moifl d« JanTltr 1692 au moto d*«ntt 1898*)*
SSêanee du H fkrier 389â, à 3 heures de l^aprh^it à VUm
de la Frèttâettce du départmetd,
AüSMtenl à la Héfuic« I« bureau inoins MM. Lempfrted, Strack et (!avill(»n,
H 3Î2 membres.
Sont afitms jni aombic <l«>s inrint i r-. Ai- ! i SunAtr' MM. Knniit, liirectciii
MijKTieiir de la poble, Heidegger, con^^cilier lies travaux publich, el le séminaire
historique de rUnÏTenilé de Slrasbourit. Le Président rappelle que If. Ouriqae.
i m(' ilOberkonlz et membre de la So(i«H»'. est décfih'- — Il résulte d'une lettre
(II) Maire <\c Kinslingen, qu'il a été pla<é sur la porte de la ville une inf"rip1-i»n
r«»mméniorative en I bonnetir de H. U, AkmeheroscJi. Lu SiH-iété exprime ii cet
^irard «es remerrtment» aa Cdnaeil municipal. — La Société d'histoire de ßeliort
a proptisé un éi hange de pablicatiwn, entre le» deux Société», ce qwt le bnrean
a eonsrnti vi>Iiiii1if"-«
(les eoininunK.alioiis Tuile», M. le baron de liamiiiersleui, l'rét>ideiil du
département, donne lecture d'un travail tmr : • l^s voués de Hunolstein en
Ixirraine >,
r.e?* d'Hunolstein app;irt!<'nnenf A une rtrHifj^nn«' fnivillo de Irleclorat
de Trêve», qui, avant de prendre doiiueile en Lorrame, avait déjà de noin-
lireose« relations avec ien évéqoes de Metz, les ducs et les villes de Lnr-
raine. t/bistoire de rette fnmillt' i i>iii(ir«-nd deu.\ époques: une époque de cuerres
et une épiique de paix d<in' la premièie s'élcnd juscju au 1.")'" siècle. Les d'Hu-
rwlKlein se tixérent de lionlieur eu Lorraine et y acquirent d<^ domaine» im-
portants, n'est ainsi qu'ils déitagérent la terre de Hombonrg et de St-Avold qtii
avait été en^a(;éi>, cl qu'ils achetèrent de iioinbreu.\ biens isolés à f3iambr<>y.
Hamponl. Wuisse el ()«>•« domaines- à Farscliweiler. .MaxstadI et lU-ningen. ('liàlenH-
Voué (ut le sié^e princ ipal tlt U famille. Vei» le milieu du 17"-' siéile, tiuiUauim-
de Hunolstein, général d*artillerie au siervice de rKmpirc, ubtint la ronfirinatiim
lie son titre de baron ri. en 17()L parait p«»ur la première fois le litn- de comte
sans qu'on puisse dire qu'il est 1,i >.T\séquen< f d une acquisition ou d une conre.s-
hiun. Lora de lu ltévi>lutiuii Iraiivai^t; la faiiiille perdit la plut» grande partie
de ses biens.
.Xprès M. k baron di> Hamnierstetn, M le i)-^ UidTram prend la parole et
traite de la correspondance politique éc lianj;ei- au 14« siècle entre Ipis villes de
1 Ti uiiirt'iin duc à l«il»|ij!eanre «lo M. itichiird, secrétaire aux Archive»
de|w:irlemenlales).
Dlgili^uu L>y google
— 268 —
(eilt dpr Vortragende eine Reihe von Briefen mil. die in ilen Jaliren 19ö4- lAfi6
ZWÎRfhpn <len bpiden Hniiplsfftdfpn des I,nni-1r= ,:nwf>rlispl1 sind.
Sitlann pebl Dr. Hoffmann rinigr Krläutminfrcn zu d*^n in Ziliiiigen ge-
fundenen Gcfäühcn und Scliinucküachen. Et häl( dat« (iräberfeld für ein frfnküch-
allemanniBehett. SctUieaalieh legt 1)r. Wolfram eine Kmaillefibel vur. di« von
Herrn KuhrikbL-silzfr Adt in Furhacli jjofinulon und der fM'sflIschnn ;;f>< lienM
uorden ist. Das Srlmiuckslück »tamint aus den ersten nachrliristlichen Jahr-
hunderten. Herrn Adl »ull der Dank der Versammlung übcrmiltelt werden.
Srliluva der Sitxong geilen 5 IHir.
Sitzung am 24. März 18'.)2, iiathmittags* 4 L'hr,
int 8la(il Itaiissaalo.
Anwesend der \«ii'c>tand, mil AuMnahme »ler Herren (iavillon, l>e Verneuii.
Slrark, henipfried, und 87 Mitglieder.
Das Protokoll der letxten Sitsmig vrird verliîuen und genehmtgl.
Hilf;.-! nnniiiifn wrr'Jfni die Hryt-cn Mnjor RelikopT. Vnr'jlrtnd d"r .\titlpl-
M-hule Audcbert. F.rzpriester Uessomann imd dns Pniiiyninasiuu) in Fnrtiarh
Der Vofnitzmde verliest die fQr Übersendung des Jahrbuchs lin^cgan^rcnrn
Danksrhreiben aus dem Civilkabinet S. MajestAt des Kaisers, des Graeahemig«»
von Raden, des Arsten Kismarck, des Ketchskanzlers Caprivi ukd de« Ministen«
V, Zedlitz.
Hiernach ergreif! Ih. Wichniann das Wtirl /u eineui Vortrage (Iber llerein-
(lagi-Tarquinpol. Da der Inhalt der Mitteilungen in der Seite 116 ff. verOffentlichlen
Arbeit wiedergegeben ist, so braueht hier nirhl niher darauf eingegangen s«
werden.
Nach Ih*. Wiclunaiui ^prudit Hildliauer Hujaidin Ubt-t : -Lvs catbédraleA
françaises du moyen Age*. Auch dieser Vortrag ist IV *, p. 54, abgedruckt worden.
Herr Pfarrer Paulus inarld sndann darauf aufnierksain. da.ss die ('.l>n>ntk
dite de l'raillon nach Mitledunjîen Prosts itn Hritisli Museum /u 1/ondon lie;:e.
Schliesblicii Icnl der Vursitzende nüch die eingegangenen Tauschscliriflen
vor und macht «af die zunehmende Wichtigkeit der Qesellschaftsbihliolhek anf-
merksam. — Schluss der Sitzung 6'/i t'hr.
AiisChijf aiii 18. Mai 1892 iiacli .Neiittijj iitid Sicrck.
lilwa 10 Mitglieder brueben unter Kübrung des ViusiUenden mit dem um
H>'« Uhr von Metz abgehenden Zuge auf. Gegen tO ITlir fand die Tlesiehligung
des Mosaikitodens stall, bei welcher Dr. < '-^ts rkamp die Erläuterungen liber die
(ies< liicbie der Ausgrabung, das Alter und die Bedeutung des prAchtigen :>lein-
leppiehs gab.
Gegen Mitlag l»ega)>en sifli die Teilnehmer des Ausflugs nach Sierck. wo
sie am Hahniiof von den Herren lüirjsermeisler Tappernumn, Krzpriesler Kreiner
und drei Mitgliedern des (icmeinderats empfansen wurden. Der von Melz ein-
lautende /ug brarble nuch weitere Teilnehmer, äodasü beim geiueinsam« ii
Mittagessen im HAtel de Melz 36 Teilnehmer gezRhlt wurden.
I in 4 I hr wurde die Versammlung im >f;i'!thause eröffnet, zu der sifh
IKH-Ii weitere /ahlreiclie Teiln<'lniH r an- ^ ■ rt k eingefunden ballen. Der Vorsilzendt
dankte ^uitiichäl für die freundliotie Autiiahuie, die die Ue^elUicliaft iu .*^ierik
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Strasbourg «'l île MeU. Aprt'S avuir dunné lominc inlruUucUuo, loul m realiuit
t\am leb généralUés, lea motifs pour leaqiiel» U y a eu de totil temps, et enrore
aq)oard*litti, « peo de rapports entre ta Lorraine et l'Alsace, le rapporteur com-
inuaique une s^rie de lelires <]ui ont Mé échangées, de 1854 k 1S66, entre les
villes chefs-lieux des devix provinces.
M. le Hoffmann donne ensuite queJqttes explicutiunä au sujet des va»ei«
t>( des objets de parure découverts à Zîllinfen. Il croit que le oimetière est de
rr-poque franciKalIrmane. M. le Wolfram cuinmuni(|ue. on dernier lieu, une
iibule «'-iiiadlfe trouvée par M. Aill, industriel à Forbach, el offerte |iar celui-ci à
la :3v*ciéU;. Q; bijou date tleü preuiiern aiéclett de l'ère chrétienne. De» reuierdmeals
seront adressés par la Ssotiélé à M. Adt. — (Sature de la séance vers 5 heures.
Séance du 24 mars JÜHM^ à 4 heures de l'après-midi, à î'HMel de vilk.
Sont présenth les ineuihre» du bureau à Pexception de MM. Oavillon, de
S'ertteuil, Strack et ]A'ai|ifried, el 27 suciélaires.
Le procès-verbat de la séance précédente est lu et adopté.
Sont admis au nombre des membres: M. )e major Rehkopf, M. Audeheri,
diiectenr 1< Tëi oie primaire supérieure, M. Hessenuinn, archiprè^, etleproitym-
nase du Furbuch.
Le Prétiidenl donne connaissance des lettres de rcmerclments adreiijiéei» à
la Société an sujet de Tcnvoi du Jalirbnch, par le cabinet civil de M. TEm-
pereur. le ;!rand-(iu( de Rade, le prince de Bismarck, le chancelier de TKrapire
(laprivi ef le niimslre de Zedlitz,
Après cette communication, M. le ])' Wirhmann prend la parole et lit un
Iravail sur Decempai^î-Tarquinpol. tUimme ce travail est imprimé plus haut à la
paite IKî. il est inutile de l'analyser i' i
Après M. !e IK Wichiuiuui. M. Uujardm, sculpteur, ht un ménioire sur:
< Leb l alhédrales frcUi«,ai;>eä au moyen-ä^se >. Ce mémoire est é|culement unpriiiié
au tome IV', pa^e 04.
M. l'abbé Paulus fait remarquer en:suite que, d'après M. Prost, la fhwi-
nique dite de l'radlon est déposée au Ikilisli Museum à Londres.
Kniin Al. le Président communique les livres échangés contre le Jalu-bucli
et fait remarquer que la bibliothèque de la :jociété prend de jour en jour de im-
portance. La séance est levée à 6*,'t h.
l'i iiiHinmli: atdu-t)l(/i/i(jiit du /,s ti}a\ l^U:^ n ^^tiutttf H à Sierck.
Dix meudireü environ prennent, sous U conduite du Président, le traia
partant de Metz à 8'/< henres. Vers 10 heuries, ils visitent la mosaïque et en-
tendent les détads que .M. le IK Oslerkamp donne sin- les fouilles qui ont été
faites et sur l'antiquité el la valeur tie ce inai!nitique tapis en pierres.
A midi environ, les excursionuibteä arrivent à Sierck. A la gaie, .M.
Tappenniann, ouûre de U, ville, M. Krenier archiprétre. et tron membres du
C.on.H<*n municipal leur souhaitent la bien-venue. Le train de Metz, qui venait
d'arriver, avait cncnre amené d'riiitn's fxnirsionnistes, en aorte qu'on put en
compter 'àù au dîner pris en < onunun à i nulel de Metz.
A 4 heures, la sfiociélé se réunit à l'HAtel de ville ; un grand nombre d'ha-
bitants de Sierck y viennent se joindre & elle. Le Président remercie d'aboid
— 270 —
^{('fundcn huile. Soilanii wuriU-n dii- Mcircn Regierunüsasses.sor Freiherr v. Gein-
tningen, MelioratioiiHbaiiiiiiipckUir v. RirbUiofen and Arrlûvhilfnurbeiter Dr. Will«
jils neue Mittjlioder aiiftreni»inincn. Dein Wuimhe des Ferdimindeums zu Innsbrurk
und der hisloris< lien OfselUchaft des Aar;jau auf Seliriftenaustausch wird gern
Fulgc gegeben. Vun dem dureli Herrn Hox, Dicdeuliofcn, iiberreiehicui Wcrki- ;
>Le pays de la Sarr«« wird dankaud Kenntnis genommen.
Dr. Witte, der nunmehr das Wort 7.u einem Vortrag«- id)er ►Deutsche und
Keltoromanen in Luthringen» erhält, giebl in deiiiselt>en die Ergebnisse seiner
in zwei Sciuilten niedergelegten Studien ui grusscn Zü|;en wieder.
Als Quelle dienen ihnt fAr das früher« Mittelalter vornehnilicli die Ort*-
namen. die er in drei Klaiaen einteilt: Ii vur^'ermanische lauT — acum. - iaeum.
— dunurii etr.j; 2) germanische (auf — heim, — ingen etc.); 3> nachgerm^niHtlu-
^auf " villare, — eurtis, masaii etc.;. Hinsichtlich der ursprUngliclien Nalio-
naliUt ikl nur bei Klasse S eine Meinunfsrerachiedenbeit mOglieh. Im Anadilon»
an Arnold hat man für dips«'lhe deutsdien nnt(vang anfjenommen WiHo sucht
stützt vr)r alh'm auf die ;;ei»j;raphisrhe Verbreitun«: diest i Wcücr-
namen«. aui die bei ihnen herrschende F'urm der Zu2>ammer\s>clzung um! aul die
in ihrem Gebiete vorkommenden Flurnamen, nachzoweitien, daa» üie rwnansachen
Urspiini-> in müssen. — eririobt su li. dass die Völkerwanderung in den
linksrheinischen, jet/.t deutschen Landen zunächst nur ein grosses Mîsehgebiet
üchuT, m dein sich beträchtliche keltoromanisclic Uevülkerungselemente nucli
längere Zeit au erhalten vermochten. Durch ihre Germaniaierung entstand, von
dem französischen sdiarf ahjregrenzl. das einlieitliche deutsche Sprachgebiet, das
nach Ausweis der fhirnnifH-n im ausgehenden .Mittelalter noch Rosslingen, Fentsch.
Talingen, Hessingen. Uahudingen, Marsal, Donnelay, Hi.vingen, St. «Quirin als seine
vorgeschobenaten Punkte umfasste.
Nachdem sodann Dr. Wolfram den wissenschaftlichen Teil der .Sit/iuig
durch einige Mitteilungen Hber einen /m .\rs-Laquenf \v froTmidenen Mün/.schalz
;ü>geächlust»eu hat, erhebt sicli Itürgermcislur Tappeririann, um dein DaJike der
Stadt fOr den Besuch der Ge«ellschafl Ausdruck su geben. 1>er Vorataende ant-
wortet mit einem lehliaft aufgenommenen Hoch auf die Stadt Sierck.
Nach der Sitzung wird unter der kundigen Ktihrung einiger einheimischen
Herreu üurg und Stadl Sierck besichtigt und scldicsslich lindet »ich die üesell-
acbaft bei einem Glas Bier vor der Stadt Meta wieder zusammen. Um 7t, i l'hr
wurde die Rflckfahrl angetreten.
Sitzung am 24. Seiitpmbff 1892, nat hmittags 3 l-hr,
im BezirkspäsiHiiiin.
Anwesend der Vurstan<l. mit AuHnabme der Herren Freiherr v. Uammersteui,
(Pavillon, Benoît, uud ca. lÖ Mitglieder.
Nach Verlesung und Genehmigung des letzten SitzongaprotokoHa weiden
die Herren: Dominikaner Thiriot in Fl.n\ i^ny-sur-Ozcniin (îymnasialdirektur
Dr. Harre in Sn.irgemiind, prakl. Arzt Dr. Weinberger, Apotheker l^ombard Ufld
Notar Proma in Sierck als JUilgheder aufgenuuimen.
Der stellvertretende Vorsitzende teilt mit, daas Herr Baurat Tono« dir
Gesellschafi em«' frünkische l'me, Herr Oolisy eine lothringische Silberniüiue
gcscheniLi habe. Die Versanuulung spricht ihren Dank fitr diese Zuwendunfen «m-
|K>ur l aiiriablp a* rueil fait à la Sucu'ir- à Sierck, puis pr»tpuhc l'admii^sinn lU-
MM. le baron de Geminingen, asseoseur i1o règtnff., i]i> Rk'hthnfen, insportrar
(les travaux d'amölinrations agricoles c) le docteur Witto. employé auxiliaire au
bureau de« Arrhives dôparlemciilalos, au nombre des membres de la Sociélt-,
Conformément au désir du Ferdinandeuii» dlnsbruck cl de la bociété d'IiisUme
d'ArfOTie, an échange de pnbtiration» arer re« deux Sociétés* est rrauieiiti. L'ou-
vrage: • Le pays de la Sarre ofTerl par M- Box (Thinnv)lle\ est arrepté aver
reconnaissance et connaissance on est prise.
M. le D»' Witte, à qui la paiule eal entin douuée pour cnlxelcnir la Société
dea < Allemands et des Celtoromains «m Lorraine >, donne à grands traits les faits
principaux qui font Tobjel de deux élndes qu i) a faites sur celte double queulîon.
S(m argumentation, en ce qni roncerne h- «ninmencemenl du moyen-âjie.
repose »urluul sur les aoma dea localités qu'il sulHiivise en trois classes com-
prenant: la première, les noms anlé-gerroaiiiques se terminant en — acum,
iacam, — dunum, etc. : la deuxième, les noms stermanique» en — heim. — injîcn.
etc.; la troisième, les noms posl-jîermaniqiies en vül.tic, - curlis, — ma.snil,
etc. En ce qui concerne la nationalité pntnilive des liabilanl» de ces localités, il
n*y a de doute pistsible <|u*en ce <(tti concerne les habitants des localités de la
tn)isième classe. Avec .\rnold. \\ avait été admis, jusqu'ici, que ces habitants
étaient d'orijrine allemande. M. le Wille m i,aita{je pas <'flle manière de voir
et prétend qu'à raison île la fréquence géottrapinque de ce» noms, de la manière
dont ils sont composés et des dénominations de liemx-dils f[tt*on rencontre dans
leurs circonscriptions, on doit conclure à une orijfine romano. Il résulte de là
qne les invasions n'ont amené dans les pays si» sur la rive jrauclie du Itbin
qu'un. luélantic de peuples parmi lesquels les éléments cello-rumains se iiuun-
timent assez longtemps, et qu*à la suite de la germanisation de ces éléments, il
se forma un pays de lanjiue allemande, avec des frontières neliement détachées
du pays de langue française, et qui. vers la lin du moyen-âge. comme le prou-
vent les noms des lieux-dits, avait poui- liuules extrêmes: Kosselange, Talonne,
Hcssange, Haboudange, Marsal, Donnelay, Réchicourt et St-Quirin.
.\près que M. le IK Widfram a épuisé le programme scientiiique de la
imirnée. en donnant quelques renseignements sur les monnaies trouvées à Ars-
Laquenexy, M. Tappermaan, maire de la vdle, se lève et remercie la Société de
sa Tisite, à ffom le Président répond par le rri TÎvement accoeilU de: Vive la
ville de Sierck !
A la sortie de la séance, la Société guidée par quelques tndif'^neb <ompé-
tenls, visite lu ville et la forteresse, et se retrouve liualement devant l'hôtel * A
la Ville de Metz» où elle boit avec cordialité un verre de bière. Départ d«
Sierck à 7*/« heures.
Séance du 24 wptemhre^ à 3 hettre» de faprRt-mtd/, à VMStél
de în Présidence du département.
Assistent à la séance les membres du bureau à Pexoeption de MM. le
banm «le Hammerslem. (lavillon cl Renoit, et IS membres sociéfa'ri"i
Le procès-verbal de la dernière séance lu el adopté, il est procetie a l'ad-
mission de nouveaux nicrahres: du R. P. Thiriot, religieux dominieain à Fiavigny-
sur-H/. 1 ain, de M.M. le Ü' Harre, directeur du (lymn&se de Sarreguemines, le
a* \Ve(nb«rger, niédccin-praticien, LuubarUj pitarmacien, et Proma, notaire îk
Hierauf iimuiit Ih. Wolfram ^la^ WnrI zu t'inem Vurtraiie über die Ge»U
p}MHca|M)ratn Metensium. Rin1«itend filhti der Redner aus, das« die tothrin-
gisrhc GcsrhichtaM^hreibunu tior Landesfrcschichte enlsprocheiul in zwei Pe-
riodr-n zpfffilll. eine reichsge^ hirhiUrhc iiml eine partiknlnri^lisr ho resp. lokal-
gesciiichtlir lH'. Die vrslere rialiert Uib zum Zeitaller der Mauler. die letztere bia
xani 16. Jahrhundert. Her Periode des tienchirhtenenfihlens fol^ sodann die-
jenige der üe!S( liiclitsfcirscliunc. in der sich vor allen IfeuriMne. P. Perry, (^mel.
Taboiiillol und F'ranrois» iliren Namen gemac ht haljen
Die reiehägebeUicItUiclieit Quellen »ind muslerliafl in 'Hunumenta üer-
roamip« ediert, die lolcalgeschtehlliehcn harren noch zum wettentlidien Teile der
HerauDfrabe. Aafitahe der Genellsrhaft wird eo sein, diese Arbeit in die Wege zu
leiten.
Eui eruter Versuch lat diu Chronik der Aleiser Husrhötc, sowen drehte
nicht unter dem Titel »Gesta episeoporum Metensium« in den Monnmenten Be-
rOcksi€hti<;uni; fjefunden lint. Der Vorlrajiende weist nncli, dass die ursprüngliche
V..r|M<»f> sei! 12(î(> in frari; r,sisrhf>r SprjH Îi. h. ,ti î i ifet wurde K^77 ist dann
ilii-ses WiM'k von dem ÜuunnikAher I5ertram von Koblenz laleiniscb frei behan-
delt und f. 1416 hat ein Unhekannter eine worttcetreoe Dbersetxungr in das Latei-
nische ausgeführt.
Den zweiten Vorlratr liai Ofu r'i ^m- I > iiii ^rii (?, S^arjiemûnd. übernommen,
um äeiuen i'lat»: -Die Herausgabe <ler lollirin^iisohen VVeistüiuer« zu entwickeln.
Itedner fahrt aus, dass die Krftfle eines Einseinen fBr diese Arbeit nicht aus-
reichen, dass vielmehr in den verschiedenen lo(hrin<;isrhen Landesteilen Mit»
rirlieiler Ihätiü sein miisson. I'nd t iIi ri Anwesenden erbieten sieb Dr. (îrotka*>
^Uudeiuaeliern^ Pfarrer l^uultis (i'uzieux) und Dr. Witte (Metz/ zur Unterslützuoit.
Schliesslich legi Pfarrer Paulas eine Reihe von rftmiscben Bisenfunden.
die bei Neuve vilif aus;ic;;rabcn wurden, vor und überreicht sie, ebenso wie einen
zu Tarquinpol ■gefundenen friinki''« In n Kainm, den Sammlungen der lîesellschsfl.
Die Verüaiutalung tsprichl ihren Dank bierfür aus.
Schluss der Sitzung Vhr. - Angeschlossen wird eine
Voratandssitxnng.
Pfarrer Paulus unterbreitet das Projekt der archlolofiscb-hiatoriscbpn
Karte Auf seinen Vorschlnn kommt der Vnisl.uid u fnî;|enden DeschlQssen:
1. Die Karte soll im Masstab von l : lUO,tK)ü herjjestellt werden.
2. In der Urundkartc sollen die Rodcnerbebungen mit eingeti-ai^en werden.
iL IMe Karte soll vorläufig fAr die prlhistorische und römische Zeil ent-
worfen werden.
4. Ks sollen diejenigen Zeu lien i>n;;. \v.inilt werden, die der Slockhulmer
inlcrnatioiiule KoiiKress vorgesdi lagen hat.
Dr. Wolfram bringt den Mitgliederstand der * Oeseilschaft zur Sprache
und teilt mit. dass ders«dbc seil i iniger Zeit nicht mehr im Zunehmen begriffen
litt, l'iii die Kntwu kclung wieder in Kluss zu bringen, wird Foli:! ml. > 1. <i hiossen ■
1. Ks sollen in den grösseren loUiringischen Orlen >eklionssitzungen statt-
finden, fOr welche, wenn einheimische Redner nicht vorhanden sind,
jederzeit einige Herren aus Meli Vorträge übernehmen werden.
2. Ks ist tTwOnseht. dass m Mols einige Abendsit2ungen gehalten werden.
L/iyitizcd by Googl
278 -
Sierck. î<p vice-pr^j«M«nt fiiîl !«av(>ir emntte qwe M, Tornow, conseiller dea tra-
vaux publics, cl M. T>oIisy ont offci l à !a Sorif'lé, le premier, um- unie franque. le
MCond. une monnaie lorraine on arnenl. et il exprime si s reinerciiiients à cet e^anl.
Ces coinntunicatiün» faites, M. lu I)' Wolfram prend la purule tti enlrt:lic'iil
la Société des * (iesta episrc^rum metemiuin ». Il établît d'abord que rhietorio-
graphie lorraine, romme Phistoire du pays elle-wiêine. eomprend doux périmiez:
l'une. <fni s'ocnipc plus partiruliArenienl dv Diisloire de ITmpirf et l'autre, de
« elle du pays et des lucaliti'H; celle-là s éleud jusqu'à l'époque des Hotienslaufen,
celle-ci joaqu^au XVI* siècle. A Tépoqne des récitii hjstoriqttes succéda celle de
riiistoire eniiipie, pendant laquelle Meuri^sse. V. Ferry, dorn Calmel, dorn Ta>
bouillol el doiii Kranc<^is se sont surtout distingués.
I<e» pieuveü de l'iiiätuire de i'Euipire ont été publiéeb, de nmiD de matin*,
dans les « Monamenla tiermaniae > tandis que celles de lliistoire locale attendent
généralement encore un éditeur. La Société aura à prendre l'initiative de cette
publication et üon premier essai sera rinipre-sir>n de la Chronique des évêquea
de Metz pour la partie qui n't;tit paü publiée daiu» k<:> Aluuuiueuta > äuuu le
titre de «Ch»ta episi uiiorain Melcnnioin *. fiC ronférenrier établit que le premier
manURCrit est érnl en franvais et (|u'il est postériei:;- à I2r»0. Kn 1377 <-elte
leuvre a été librciii' iil 'f uttfi'e en latin par le n li^iinx <ii>unnirain licrlram, dc
Coblence, el en 14iH un anonyme l'a traduite liiléralenieni eu latiu.
Le second conférencier, M. Lempfried, professeur agrégé à ï^aargeniflnd,
parlant de son projet de publier le^ reeordn de justiee l<»rrains. démonlre que itex
efforts seuls seraient iiiMirii^juts pour atteindre N L proposé ri ,|ii'i| aurait
i>ej*uiu de cuUaboruleurs pris dans le» difTérenteâ parties de la Loi iauie. MM. U*
D* GrotkasH tRodentachem), Panlu». curé à Pnzieux, et le D* Witte Metz), qui as-
Histenl h la réunion, se dérlarenl prêts à seconder le ronférenrier dans son projet.
Finalement. M. le ruré Paulus fait voir à la Soc lélé et lui offre un certain
lUiUibre d'objet» en fer de l'époque romaine trouves dauM les fuuilles laitets près
de Laneuveville, et d'un peigne de l'époque franque tniuvé à Tarqiiinpol. La Si-
ciélé exprime ses remercîments au dunateiir.
La séance eût levée h. Vt h. el est suivie d'une
Séance ân ^ireau.
M. le curé Paulun donne communication de son projet de carte archéolo-
gique et historique, et. sur sa proposition, le bureau décide:
!• Que la carte sera établie à l'éciielle de 1 :1(H),IX)0;
2* Que la carte primitive reproduira les accidents de terrain;
S)* Que proviaou^menl la carie ne cunqtrendra que lex époques préli»iiit>-
riquc el romaine ;
4** Ël qu'il n'y sera fait usage que dcH itignea pr(>it«>»(é>( au (^>n^rè.«i inter-
national de Stockholm.
M. le Wolfram, |tarlanl du nombre de» membren de la Société, déclare
que, depuis qiielfpie temps, ce nombre a cessé de ^'arcroltre. .\ussi, p*>ur donner
un nnuvel es^Mir au déveliqq>eiiient de la S<K>iété. il est décidé que:
1^ On créerait, dans les Itvralilés leti plus imp«>rian(es d« départent, de^
conférences de sections, qui seraient faites par des conférenciers de la
localité, on à leur défaut, par (plelques ronféreiK ii-rs de .Met/.
'À" tjuc imur .Metz I organirtation île quelques« «•anc«>s du »uir était à dtKire--.
m
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— 274 -
Silzunjï am 26. Okluber 1892, uachiuilta^r^ H l'hv.
im Stadthause zu Hetz.
Anwesend der Vorstand, mit Ausnahme Herten fi4>mpfri(>d, (lavilltin.
Benoil. und 1k Mitglieds.
NjmIi Vcrlosiinp iiml <icn<limi;fun;.' <lrs FrotDkolls »«-ill *lor Vitrsilzendt-
Ulli, duä» iiacliTulKenile Herren ab .Miti^lieder auyeiiidüet »inU: Major v. Heriniieii.
Ilieuze: Polizeidireklor Dali. UeU: NoUr Weller, LßrcbidKen; Amtarichter IrW.
Itttsch; Harrvr Knnr, ScUinfirn; Abbé Dorvaox. hier. Dieselben werden anfpo-
nommen.
()4>jiifniu^e»«ill&(-luifl lutd die >ladt[iihliuthek 211 Trier liaben .S-liritten-
nnslausch angeboten. Ea «rird darauf eingegangen.
l>r. Wnlfran berichtet ühcr einige römische Funde /u Diedenhofen. Die-
^sel) * ri fi t ! ) n au.-s ra. 18 Mdnzen. dem Torso einer Sandsleinstatue und etnein
rûuiiï<oiien >ch werte.
Hierauf ergreift Pfarrer Panluis das Wort tu einem Vortrag Ober «Le eatnii
pr^-liistoriiiue de Tini ry . Aü i' 1 Hand der von Hauinspektor Morlock gezci« h-
neten Phine beschieiht ih-r lte<hier l«ige und Uesehaffcnheil. Der Kingwall ^l*-
hürl, den Kuuden nach /.u urteileu, in die bleinzeit. Ob die Herren vun Tinery.
die der Vortragende xuiii ersten Male urkundlich nachwebt, im Mittelalter hier
eine Metentigung gehabt haben, bleibt unentschieden. — i)er Vortrag wird (nr
il»» JalirluK-h erbeten.
Darauf »prii Iii Lehrer Ijeruiid Julien) über die ioUinn^iüchcn Hoi li-
zeitsgebrftuche. An der Hand umfassenden Materials, das der Vortragende in
Deutsch* und Welsdilolhringen gesammelt hat. giebt er ein anschauhehrs Hild
der Vcriubong, der Vorbereitungen zur Horhzeit, der Hochzeit selbst und der
Naciifeiei*.
Schluss der Sitzun« 4*,'« Uhr.
Sitzung am 26. November 18V<2, nachmittaKS 4 Uhr,
im Bezirkspräsidiuni.
Anwesend vom Vorstand Frhr. v. Hammerstein, Dr. Wiohmann, Dr. Wolfrai»
und Iti Milgheder.
Nach Verlesung und Genehmigung der Protokolle werden nev aufgenommen
die Herren: Amtsnthtcr Veiter, Hauptmann ("rüger. I'i • hik i Ii' ut. nml Im > kt t za
Dieuze. Huchhändler Klingeheil zu Moirhingen. i^farrer Poirier /u l'ellre. Pfarrer
Petit zu Alarsal, Abbé (.lialer /,u .MeU, Uegierungi^tiet^äur Hruch zu .Metz.
Der Vorsitzende macht Mitteilung von dem Projekt einer Auaatelluog
üfimtlither auf Metz [»ezügliclier Karlen und l'läne. die im Laufe des näehslen
Jahres ^taltiimlt n ï<oll. Auf eine an den (.iemeinfirr 1I «eriehfele Eingabe hat
derselbe einen Kredit v«m itUO Maik bewiUigt und einen de«» Stadlliausc»
zur VerfQgnng gestellt. Die Portifikatirai hat sich bereit erUftrt, die Ulerea
PlSne ihres Arrhivs zu .\ussltdhingszwctken herzuloihen. Ks wird eine Kom-
mission zur Vorbert i'inii: der Angelegenheit gewählt bestehend an- fh n llrrrfn
Oberst Slrai^äer, Oberätiieuleuaut iluiur, ätadLbaumeiüter Wahn, MacittnhliuttieKm
Alfeld, Stadtarchivar Fridrici, Archivdirektor Dr. Wolfram.
Hierauf erteilt der Vorsitzende Herrn l'rof. Ur. Bremer in Slrassburg zu
seinem Vortrage über Cantiuncula (^tlhansunelle,) das WorU Der Redner «pncbt
Digm^uu L>y Google
— 275 —
Séanee Un 26 odoftre. à H henres de rapri^midi, à VBàid de vUk dv MeU.
Assisteni & la s(-mce I« bureau, à l^exceptitm d« MM. Lempfried, CaviUon
et Benoit, et 18 membres.
Le proc^s-vcrbal du la (temiérc séance lu et adopté, le Président fait sa-
voir que MM. le major von Herincen, à Dienxe, Dali, direeleur de la police k
Metz, Weiter, notaire à L«er<-hintjen. Irle, juge île paix à Bitscli. Ik>ur, cur«« ii
St ttin^pn, et Tubbé Dorvaux. à Melx. unt demandé à (aire partie de la Sk>u«U' vi
411 ib i>nl été adiiitd au nombre de üCü lucmbreü.
La Société Comenios et la Bibliothèque de la ville de Trêves ont demandé
à entrer 'H < <!i;a>;;c <!.■ iMiblications avec la Société, ce qui est accordé.
\f I. If Wolfram fait savoir <pi'i1 .1 •'•lé découvert à Thionville plusieun»
antiquités romaines : environ 12 monnaies, le loräe d'une ütatue en pierre ut
une épée.
Ces communieations faites, M. le curé Paulus prend la parole et entretient
la Société du camp préhistori ini- île Tincry. ;\ TaiHo des plans fournis par
Al. Morlock, iiuiperleur de» travaux publics, le conférencier décrit la situation du
ramp et «m mode de ronatrurtion. Le rempart d'enreinte, à en jvger par le*
abjet« tffâ y ont été trouvés, appartient k la période de pierre. Il reste h. décou-
vrir, si les scij»ncnr< itr Trucry, (|ue le conférencier mentionne lf< jiremier, ont
eu un château-ioii dans ce camp. - (.Uj memoire ücra pubiie dan» te Jalurbucli.
M. Lerond, instituteur à StnJulien, parle ensuite des neage» «uivia en Lur^
raine aux noces. .\ l'üide de renseignements rerueillis, tant dans la partie alle-
mande, que dans la fiarlie française de la lA)rralne. le conférencier donne ont-
idée nette de» tianvaitleü, deb préparatifs k la noce, de la uuce elle-nièuic vi
du lendemain.
La séance est levée à 4*/4 heure».
ISéance du M novembre^ à 4 Jieures de l'aprh-midi, à l WtUi
de ta Frésiâenee du département.
Âââistunl à la séance; MAI. le baron de llaouuerstem, le D' Wichmaun el
le De Wolfram, membres du bureau, et 16 membres sociétaires.
Il est procédé, après la lecture el l'adoption du procès-verbal de la der-
nière séance, à l'admission de nouveaux membres, i\ savoir: .MM. Vetter, juge de
paix, Clru^er, capitaine, Dycker, lieutenant eu premier, à Uieiue; Klingebeil,
libraire à M5Tchinfen; Poirier, curé àPellre; Petit, curé àMarsal; TabbéChaler.
à Metz, et Hruch, assesseur de réi^once en ladite ville.
Le Président communique un projet d'exposition, dans le courant de
l'année prochaine, de toute» les carte» et plans relatifs à la ville de Metz, (lon-
lorméraenl à la demande adressée à cet ét^ard au Clnnseil municipal, celui-ci a
alloué à la Société une somme de HIH) M. et mis à sa disposition une des salle»
de l'Hôtel de ville. D'un autre côté, les bureaux de la l'ortilualion se sont dé-
« Lirés prêt» à communiquer les plus anciens plaiu» de leurs archives et à goii-
sentir à leur exposition. Dana Tiatérét de Torganisation de Texposition une Com-
mission est nommée: lîlle se compose de: M.M. Strasser, colonel, Hohr, lieute-
nant-colonel, Wahn, architecte de la ville, .\lfeld, bibliothécaire de la ville,
Fridriti, archiviste dt- la ville, et l)"" Wolfram, directeur des archives dé-
partementales.
Digm^uu by <jO
— 276 —
iil»LT (lie Jugondjics« liJiLU', iiisbcsondcie den AufeuUiall nul der l'nivc-rsiUil Liivvcn
und Hie wtsssmscbafllichen Reztohongon. ilic r4inlianciila «iort angeknöpft Iwl.
Von l^öwpn isi ('.anliuncula narh Hasel pojîan^jon und hat (îori eine l'r<>fp*siu
iM'kleidc'l. Spiiter timlon wir ihn in Knsislifiin. Wu-n. Wetzlar ii. a Orlen. Stets
bleibt er in reger Vcrbiadutiji iiat Erasiau:» nnd Anunerbach; um lüüi) ist et ye-
Miorbcn. l)et Redner hiH ihn fOr einen der bedeotendsten Jumten des 16. Jahr-
luimierts. "^rMiH- -.pts li) der Vorlragende nixli die Verintili ti_ ni^
die Familie des (lanliuiinila iirspn"m<»lirh eine ctoiiLsrhe war und l.iedfl Inf«*-*.
Sfhlusî» «ler Sdzunjj öt i l'hr.
Sitzung am S. Dezember 1892 in Dieuze.
Die SUiung, zu der von den Vorstandsinilfltedem Oberlehrer Ur. Wich-
iiiann naeli Dioii/.c geganfjen war. wurde im Saale des Oflizierkaäinos vom inf -
ligl. No. 13(i unter zahlreicher lieleilignn;; von Herren und iJanien abifelialleii.
Kiozigcr Gegeiisland der Tages»irdamig war ein Vurlrag Dr. WiclunaniUi über
Decempain-Tarquinpol. Da derselbe [i. 116 znin Mmvk irekumnien i»t. braucht
hier nirht weiter darauf eingejranjcen an werden.
Silziiiig de! K(>iiini!~.- H'ti /,tir V(»r*bereitiinu pin«'r A ti'-'^fol I uf»*.'
voll l'läiicn uikI Ahhildiingcn der SlaHf .MtM/. atu Ï. Ilezember
1H92. na<-hniit laps 6 Ulii-, im I If/ii k -ai chiv.
Anwesend ttamtliclie Mitglieder. Zum Vorsitzenden wird gewählt Oberst
Slrasiter, zum t^rhriflführer Dr. Wolfram, zum Kassierer Stadtar<>hiTar Fridrtri.
zum Ipelinisclien Leiter Madtbaumeisler Walin.
Auf Vorsehlag des Voixdzenden sollen I'I.ii.e und Ansichten a'is::'f^tcilt
werden. Um uiüglicliüle VuUblkudigkcit /.u errt-Riicn »ullen die UibhuUiekeu
von Berlin, Strassburfr, HrüiMel CSTiltiniren, Heidelberg und Wien um ihre Beleih
lipnng gebeten werden, desgleichen wird Oberstlieutenant Kohr bei der GeneraJ-
mspcklion de.s Ingeiiieurkorps und der l'e:>tunireti Herlin die (."berlassung von
i'länen in Anlegung bringen. Mh /.eil der .\us:itellung wird die Mitle de» Monat:«
April in Aussicht genommen.
Weiler wird hesehlosseii, die vorhandenen l'liiiie /.uniichäl in einheilUcher
Weise zu regisfiM iii Das l!et:e.sl si»ll fidgeiule Punkte enthalten:
1. Die Onymal-Aufschrift des i'lunes. 2. .\ut(»r. 3. .\rt der iiersteiiuii|(.
4. Masstab. 5. Grösse. 6. Lagerort.
Die angefertigten Hegesten Kidlen, Um der Topographie und Lokal geiichieiitr
von Metz einen bleibenden Nutzen zu gewähren, im .lalirbuche zum Abdruck gfi-
langen, àundeiab^ûye sollen alt> KalHlo|( ausge^celwii werden.
Vüitilaiidssitzuim aio 11. Jaiiuur 1893. iiaciniiittag:» 4 Uhr,
im Bezirksprääidiuni.
Anweaend der Vorsitzende, Abbé CnvUIon, Dr. Wichmann, Dr. Wolftiun.
Vnn Oberlehrer T^empfried, RaargemOnd, i»t Mitteilung Qber GrSndung der
Ortsgruppe Saargeinünd eingegangen unter gleichzeitiger Mitteilung der Statuten
derselben. Der Vyrslaml i^jt der Ansicht, daa» für die Organitatiun der Ort*-
l
277
(lotir roininiHsion nniTiiiK'c. lo PiVskIitiI donne la pjirolr Rronicr,
prufetiseur à Strasbourg, pour la confrrcnor qu'il tioit faire sur r^intiuncula
f.Chamonmtte). 1> onnféfenoi^r parle d'abord d« la jpnncssf de CantittiK'nla et
Hdrtoilt <lo son s/'jf>ur ù i rnivctsili' «le Louvain el de?* relations qu'il a eues aver
les savants lir celte ville. IL I i üvain. il s'est rendu k Bâle, où il ixrupa une
rliairt;. Tlus tard nuii» le lrr>uvons à tn»islic»iii, Vieiuie, WeUlar el dans d'auUes
\illeB. Partout il reste en relations «nivieN aver Erasme et Ammerbarh; il est
mort vers 1555. i.e r «mff^reneiev lui asatKne une des premières places parmi leil
juristes du If!'' >i' rie et il termine son entretien en ^Vi<:\u\ <)u"il suppose que la
famille de Cunluinculu v»i d'origine allemande el qu'elle* porta le nuni de Liedel.
La aèance est levée à 6V< heures.
Séance du V â(rfmfn->\ à Dieuxe^
^eaïKf. pour laquelle M. le 1»' Wieliiiiann, professeur aj;ré;ié » f nu'nitire
du bureau «>'ct>t rendu à Dieuze, a lieu dan» la »aille de réunion du ('«i»inu de»
oflGciera du régiment d'infanterie au milieu dHme assistance considérable
d'invités des deua sexes. I*nc> seule (juestion «st à Tordre du jour: Une confé-
rence sur Dereinpaiîi-Tarquinpol. par le I)»' Wieliinann. ("oinme cette ronf< rmre
efd reproduite à la pajie llti du Jahrbueh. li est inuUle de s'en occuper plus
lonioement ïH.
Smurr (if (4f (kini mission il'otyttitisatinii tic rtx)n»sifioti des /tlmis t'f vues
de Metji, du ? dkanhre^ à ? A'viw t!>r soir, à l'Hùtd de la Fràtideiicc
lin dejH(rfem(mt.
Tous les uieinltres de la ''.Diinnission assistent à lit sèitnci-. SonI uoiiiin/'s :
l*ré»ideiil. M. le colonel >trus»ei ; secrétaire, M. le l)"^ \V«»Ifraiit ; trésorier. M.
Kridriri, arrhiviste de la rille : directeur technique, M. Walm. arcliHecle de la vilU*.
l/exposition. conroriiiément & ia propoaition qui en « si faite par le Pn-»i-
dent, comprendra les plans et les vues, l*<iur (|ue l'exposition soit aussi corn-
plèle que possible, les bibltothèqueâ de Ikrlii^ Strasbourg. l(rux.elU>!^, üütling.
Heidelberg et Vienne seront priées de vouloir bien y prendre part. De snn cAlé.
M. le |ieut(>nant-colonel liohr fera les démarches nécessaires auprès de l'Inspec-
tion [fénérale du f.orps des in^'énieurs et des places pour en obtenir la commu-
lucatioii de pliuu>. L'ouverture de l exposiiliun e^l lixee à ia nu-avnl.
Il est convenu en outre que les* plana à exposer seront inventoriés d'une
façon uniforme. L'analy-e qui en sera faite devra indiquer:
1" le titre primitif du plan: son auteur: ^ la localité un \\ a ete dresse ;
4" s»m échelle; 5° si* Kiaii'b'm" «** ^° b' b«*» "ù il est déposé. Atin d'asu^urer. dans
l'intérêt de la topographie et de l'histoire locale, la csonservation de ces analyHeK.
elles seront reproduites dains le Jahrbuch et Urées k pail sous forme de catalogue.
Séance du hunau >in 11 jaurifi /.S'/.7. ,) j inmis <l. / mins-midi, a ilLMcL
de la Pf snltiHT du tivjmi ieincid.
Assistent à la néanee: .M.VI. le i'réMdent, l'abbé (laviUon. le IK Wichuiaiin
H le W Wolfram.
M. Lempfrieil. pn^feHMfiir ayré^é à Snarüeinflnd, fait «avoir qu'nii riMiiîlé
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gruppen d^r Voratand nistindig wl nnd nnifri mrli whlienolkli »nf folffnde
der Oenpralversammhinji zu nnt^rbreitondo Vr)rsrhlä':<' :
1. Es könn«^ri Ortsirrnpppn crliil lrt w rnlt n. Dirwlbcn k<'>nnpn sich innor-
Imlb det» Haiiiueai« der <iesclisctialif!<tatulen eine beliebige Orgailii^Uon
Keben. ]ïcr Bereich der Ortsgruppen unterliegt der Genehmigviig des
V(»rstanik*s.
2. Die Gcscllscliaft gewäluf den Orlsgnippen für ihre Ik'diirfnisso von den
Milgliederbeitri^ea je 2 Mark für jedes der OrlsKruppc angeiiöfige
Mitglied.
H. Die Ortsgruppen verwalten ihre Angelegeilbeiten selbständig, hAbeftàber
von jeder Sitzung den Vorstand zeitig vorhrr in Kenntnis zu setzen
Jede.s Mitglied der (iet^ellscliafl ist zur Teilnntuue an den SiLzuiifeu
der OrtsKrnppe ttereehtiitl. AUjtfirlich hat die Ortsgruppe bis 15. Fe-
l)riinr einen ( u'scli.'insborlcht Ober ihre Thitigkeit im vergangenen Jahre
dem Vf>r-t.ind t i-i/ureiclien.
4. Der V'orsland resp. die Redaktionskommission belindet allein ill>er Auf-
nahme etwa von der Ortsgruppe al« solcher fAr das Jahrbuch einge-
reiehter Arbeiten.
Sitzung am 11. Januar 1898, DHcbiniUags 4Vt ülir,
im riezirkspräsidiuin.
Anwesi-nd der Vornitsende, Abbé l'AviUon, th*. WichmaQn, Dr. Wiilfrani
nnd lö .Milglieder.
Naeh Verlesung und Genehmigung der Fr<ilokulle werden fiilgende Herren
als n*-ue Mitglieder aufgenommen:
r>hcr<tli» nh nnnl \iomevf»r, Olu-fsiiabsar/.l Or. Kdli-r. Stabsarz* I'i" WIi lx.
liauptiiiann ftirliter, Hauptmann Hohnke, Oberlelirer Dubmen, Lieutenant draf
r. Straehwitz, Premierlieutenant v. Dewitz, Stabsarzt Dr. Werner, Lieutenant
Clevt", Hauptmann Zeldcr, Hauptmann Harbelin. Premierlieiilenanl Schlick. Lien-
Irnnct Klt«f«tii?»nn, l-iculcnan) ITafTeroll. Oberförster Zwilling -.iinlliili in Hieuze;
Architekt Her/.o<|(,StaatsiuiwaU Di . Itiiüint^, K<»nunun«lb«uinei:i(er Keil in Metz ; Pfarrei
Niederkom in St. Johann-Rohrhach bei Pltttlingen: Kauftnann Seichepine und
Hypotheken he wahrer Mcurin in l'hAtean-Salins . Joseph Itock. Bierverleger in Vic:
.bistizral Sf Inn iili i . F ikbesitzcr Dr. Kskales. Krei^haiiiuspeklor Hebberlini;,
Direktor «lor Aktieniirurkerei v. Mtincbbau:<eri, lUtlineisler a. D. Fabrinbacber.
Amtsrichter Traut, Notar Albert, »Bmtlirh zu Saargemflnd; Rittmeister a. tl.
V. (îraffenstein in Neunkirchen, (lutsbesitzer l'tzschneider in Neunkirchen, Vikar
Lev< III Herbitzheim, Wasserliauinspektoi' Sdiemmel in SaargemOnd ; Frau Wittwe
Heääe in Paris.
Nachdem sodann der Vorsitzende die eingegangoien Tauschschriften toi^
gelegt hat. erteilt er das Wort Herrn G)innaaiallehrer Dr. Grimme zu einem
Vi vtvriu* tiber: den heutigen Stand der Ifinnesingerforscbung, mit beaonderer
lteriirkäichti£un)( Eläass-Lotbringenü.
Der Redner geht davon ans, dass Metz bei den Hinnesingeni vielbeh er-
wähnt worden ist und rechtfertigt es so. dass auch die Minnesänger hier in
Metz einige Heriu kv't htigung linden. Nachdem er über dir bisherige Geschichte
der Muinesüugerfur&chuD^ referiert liat, gehl ur auf die t^uellen ein, die uns über
Digiii^uu L>y
— 27î) —
lucal a olO runstilut- ilan> cellr ville t-t il niiiiiimnii)uc le;* slatuls ^U^ cr roimlc.
Le bureau esf d*avra quMI convient de réglementer l'organisation de« comit^fi
locaux, et il tombe d'arcord sur les mesnrea suivantes qu4] sonmettra à Tappro-
bation de rassembitV ■i(''ne'rale :
l' 11 jjeul être crùù des louuU's locaux, do» luimtéa uduplutuiit, un lie
conforniani aux statafa de la Société, tel r^lement particulier qui
leur conviendra. I/<^lcndiU' dv leur ressort sera déterminée par le bureau.
2" La Société, alin de venir en aide aux comités locaux, leur accordera
2 Mark aur la cotisMilion de cliacun «lea membres desdits rou)ités.
.S^ Les comîtéa locaux s*admtnistreront eux-mêmes; néanmoins ils devront,
en temps utile, informer le Imreau de icurä séances. Chaque membre
(le la Société ))<»urra prendre pari aux séances d< s romités locauv.
Tous les aiu», avant le là février, les comités* locaux adresseront au
bureau un rapport sur leurs travaux dans le courant de Tannée écoulée.
4" l..e bureau ou bien la commission de rédaction décideront seuls si tel
travail présenté par le comité local doit être publié dans le Jabrbnch.
Séance (Itt 11 jaiu'kr löV'^J, » i iit ures et demies à l Uôtel de la Pré-
siâmcê âu âépartment.
Klaient (irésentû à la siéance: MM. le f'résideut, l abbé (lavillon, le
Wicbmann, le Wolfram et 16 membres.
Le procès-verbal de la séance précédente lu et adopté, il mi procédé à
ra<iinissi(»n de nnnvennx membres, savoir: de MV( Nifiitfver, lieulenatit-i oinnf !,
IK Edier, méJecin-major, Wirt/., uide-majur, Kuliter, capdaine, nötuike, capi-
taine, Dohmen, professeur agréiré. comte von Strachwitz, lieutenant, von Dewitz,
lieutenant en premier, Wemer, aide-ntajor. Cleve, lieutenant. Zehler. capi-
taine. ti.ii beim, capitaine. Scblick, lieutenAnl en premier. Kleemann, lieutenant.
l'faiVeroti, lieuleDUlit, Zwilling, ^arde général, loa* domicilié.s à Üieuze; Herzog,
arcbitede, Rnsing« procureur impérial, Keil, architecte communal, tous trois h.
Metz; Niedcrkorn. curé à SI-.lean-Hohrbftcli-lés-Pu1telanue : Seicbepine. néjroriant.
et Meurin. c<mservaleur des liypotliéques à Château-Salins: .losepli Hock, entre-
positaire de bière à Vie , .Scbueider. consedler de justice, 1)'' Escales», piopriélaire de
fabrique. Hebberling, tORénieur ri'arrondiiwemeni. von Münchhausen, directeur de
rimpriinene par actions, Kalirtnbaclier. chef d'escadmn en disponibilité. Traut, juj;«'
cantonal, .Mberl. nol;t:rc » ms de Sarre;îueiiHnes : von Graffenslein. < lie| il'cscadron
eu disponibilité à Ncunknchen, L'1/.schncider. propriélaue audit lieu; Lévi, vicaire à
Herbitaheim ; Schemmel, inspecteur dn service hydraulique à Sarregvemines ; Mme
veuve Hesae, à Paris.
Le Président, après avoir communiqué à la Sori»«té le« «Mivrast's <(ui iml
été uiTertü à celle-ci eu écUaoge de sts publications, donne la parole à M. le
\^ Grimme, qui rend compte, en accordant une mention particulière à TAlsace-
Lorraine, du n -ull;it iU»s recliercbes faites Jusqu'aujourd^huî «ur le» troubadours
Mllrmands. Partant de <e point que les troubadours allemands ont maintes fols
rappelé la ville de Metz, le conférencier conclut qu'ils ont dà y j<»uir de quel-
que considération, et, après avoir fait Thistorique des recherches Âiiles sur leur
histoire, il examine les doi iimenis ét rits qui peuvent donner de» reoveiRnementfl
sur leur vie. documenb sont : 1** le» pucaie» dctt troubadours qui, sous ce raptK>rt,
Digm^uu by ^OOgle
— 2W —
<ûiî> LelHüi lier ^li^lU'^aMül•^ /.ui Vorfiiguiig slt'lien. Ha»* sind 1. ilire Gediciite
sflbut dio sind in di«et<>r Rpzichnng yr«nif liii^»bi|( — : 2- die Urlrandenssiniii-
lon^pn. On ilif Minnfsnn^ifi zum mossnn Tei) von Rurg /n Hiirj; zopon. fdnil
sic Verl ii'lr i-'iniissiir si Hcn nrknndlirli fixiert und es wird mirli der Arbeit vie]f»i
Julire bedürfen, bis* «la» über ilas (tan/e Uebiut der deiiLsf hen Zunge xersUeult* ür-
kundenmaterial vollülflndig auNgenDtzt sein wird. Im Vordergmndp der Forsrhum:
»Ich! iie-ienwilrti}: die l'ntersu< luin^' des Stande-* der Minnesän^^er. Nach iler An-
>icltt d< v V«irtra;,'enden aÏmI n\ch die Annaliinr Schulles. wivnarli (fie H<-ididlM'rjjer
liandsclirifl in ihrer Anordnung zwischen Ministerialen und Freiherrn streng unt«T-
seiieidet. nicht aufrerlil halten lassen.
Hierauf interpretiert Aiiln- Korvaux zwei Inschriften der »Jlocke von Rie-
din;j und einer Steintafel aus d»>r Kirche von Oroîrseicli. hie Aasfährungen de»
itednerä werden vntii Vorsitzenden für da» Jahrbucli erbeten.
Sthliemltch crörlerl llr , Wolfram die Zeit der GrAndunir <ler vurrumaniitclien
Kathedrale und koimnt zu d«Mn F.rjrehnis, dass il i- dr ilorium S, Siepliani zum
ersl'-n >>nle unter Ihscliof I'etrus v iii Metz ica r)77--ô8(>i durcfi eine Biscbofîi-
kirchr ersetzt äei. Der Vortrag lüt p. 240(1. 2unt Abdruck gelangt.
Scfalnas der Sitxung 6i/* Uhr.
Sitznntr am 9. März 1893, nachmittag» 4 ühr,
im Stadthause zu Metz.
Anwetiend der Vontitzemte, Dr. Wirhmann. Benoit, br. Wolfram und 16
MilRliedcr.
Neu aufgeniHuuien werden die Herren Nolur .SitT in Ituüendorf, Major
Sarh« in Dieuze, KreiitdireMur Kiltinicer in IHedenhofen. Oberlehrer Saaerewi; in
Forhacli. Oherlelut-r Dr. (irintrne in .\h'tz. Ausfrctreten tat Kotar Wulff inSt. Avold.
Die ein;.'e<:anj:enen Tausejisrliriften werden vorgelegt.
Von Herrn ITarrer Schneider in Munlenuch Mnd der (ie:»ellschafl Sleui-
Hknlpturcn ans der Kapelle des heiligen Oyriaeuti in Montenacb mit der ItenteU
liint; des lotlirinj,'is( lien Herzn;;s Mathiuis und des heil. flvriarUH zuiregang«'!! :
die (îeselischaft s|)riclit dufn Mank dafür ans. lles<:loichen fiir die l'hnlogra-
|duen des Sliirniersclu-n Uautte» in der (iuldkopfsl russe, die der Besitzer, Herr
Stümier. überreichen MvtA. und eine bei Gennîngen aufgefundene Ifilnze de^
(iordian. die Ih-rr lurster Üucidiolz ein;:»-satid1 hat.
liiernach eileill der Vorsitzende Herrn l'farrer t'onier aus INdfic zu einem
Vorlrajie über die alt«> Pfarrei S. Siniplice ilas Wort. Herr l'oirier spricht zu-
nUchAl filier die Hedentnniî der Metzer Pfarreien flberbaupt. Auf S. Simpiice
idier;:ehend erfriert er die l'raiie nacJi dem .\ller der Pfarrei, Ix-schreilit ihren
rrnfan^. -/ifdil eine kurze tleseluchle der Kircdu". des Pfarrhauses, der Kapelle
des heilij^en .\ulur und schildert »udann diese Uebaudc. soweit sie sn li luich
dem vorhandenen litteraritichen Material rekonstmiren lassen. Interessant ist n»
rill(>m. dass die alle <Juelle iles heiligen Autor an der jeni'^'en Stelle die iler Keilnor
iK'zeiclinele ilurcli Nachu'''i'hun<ren wieder Ireiirelej:! worden ist /um Schluss
giebl der Itednei noi h eine kurze Notiz über eme m S. Siinplice vonzu;jeiie
Judentaofe.
Hiemach nimmt Herr l>r, Widmiann das Wort zu seinem IVrirhte id>ei
die tieue^len Ausgrabunj^en in Tarquinpol. Ih-. W îchuiann hat im lerganfenen
Digiii^uu L>y Google
— 281 —
«kmmrnt peu de r«n«etfmement«'. 2*1«» cIuiHe«. Comme le« ImubMlours (Msmidnl
d'un rhâlf'ini à l autre, il «'sl goniTaU-monl bien diftirile de leur a'^sifiner. au moyen
des érrils. nn doniinic fixe, et il faudrn cnrnrc ti-nn lU i numlin iT^nnAf"'. nvanl
d'avoir d^>pouillû archivtm dt;» pays il«* langue alleiniuide, qui peuvent iournir
lies renseignementti complets à l«nr é$»xû. Le premier pa» à faire par les cher-
rhciirii sera d abord de déterminer la ronditicm Talle aux troubadours. n"apr«"'s le
eonférencier il n'est pa.-* possible de se ranger à ropinimi de Sclmlli quand il
prétend que, dan» son ordonnance, le manuscrit de Heidelberg établit une distinc-
tion rigoareuse entre le» miniBlénaux et les barom.
M. l'abbé Dorvaux interprète ensuite deux inscriptions qui se trouvent,
l une sur la cloche de Hicding, l'autre sur une dalle en pierre de r<^glisr de
(irosseicli. M. le l'résidenl prie le conférencier de vouloir bien lui remettre son
travail pour qu'il paiwie #tre imprimé dan» le Jahrburh.
Kntin, M. le Wolfram cherche à préciser répuqae de la ranatruction
(If !;) f-atliédrale m''V(«vin«ficnne et vient à établir que l'oratoire tie Sf-Ftienne a
été remplacé pour la première fois> siuuh l évêque l'ierre de Metz ivers 577-ô8()
environ), par une église épiûcopale. Ce travail est reprodait à la page 340 ss.
La séance est levée à 6'/* heures.
Séance du Xif mars, à à heures de l après-midi^ à l'Hàtd de vilie de Mrix.
Sont présents: MM. le Président, le 1^ Wichmann, Benoit, le Wolfram
el 16 sociétaires,
Sont aUuii;» uu nombre des uiemlires de la Sociél»-; Alil. Mill, notoire à
ItuMendorf ; Sachs, major à Diemse ; Killingcr. directeur d^arnmdissemenl à Thion-
vdle ; s.meressig, professeur agrégé li Forbarh. et le D' Grimme, professeur agrégé
À Met/
\\. äclineidei, curé à Mon(cnat:b, a taiL parvenu à la SociéU^ de» pierres
sculptées provenant de la chapelle îteint-Cyriac de Montenach, parmi lesquelles
l'une représente Mathieu, duc de l.Mjrrainc, et sfaint tlyriac; la Société accepte ci>
dim avec ••ff<»Tuiaissance.
Klle e.vprinie de même >a if< onnaissance pour leiivtii qui lui a »'le uni par .
M. Stürmer, de photographies représentant la maison rue Fournirue dans laquelli'
il demeure, et p<iW celui d une monnaie de l empeieur (ioidoii. Imuvée pré» de
<»erm;»nt""- <ihi lui e^.! oflerle par M. \v ;/anle général lloucliliolz-
i.ii parole est donnée ensuite à M. l'oirier, curé de l'ellrc, poui lu le<luie
d'an mémoire sur Panciennc paroisse St-Simplire. Après avoir dit un mol de l'im-
portnnre des paroisses de Metz, Tabbé Poirier s'arrête à relie de Saini-Simplu i-.
discute son ancienneté, détermine ses iiimles. retrroc tapidemeiil l'iiisloire de
l égliae, du presbytère el de la chapelle de Saiul-Auieur. et décrit ces bàliuienirt
aussi bien que les documents que nous possédons encore sur eux permettent de
le faire. !,♦• conféreiirier ionslate ensiiile. ce qui esl surtout intéressant, que la
•"•intaino de Sainf-.Viili'ui a élé mise à déi nuvert ù r<'ndioil rpi il avait désijiné
j>our être fouillé, puis il termine sa conférence par le récit rapide de la «-éré-
monie d'un bapt<^me de Juifs à St-^implice. Le Président remercie au nom de
Tasser ! ■! > . pour celte communication plein d intérél.
A la suite de r ette l(>ctiiii'. .\l. le IT" Wicbmann prend la j .u l'r cl rend
» luiiple du résultat obtenu par kh ileniiere» fouille» faite» à Tarquinpol. L au-
— 2Ö2 —
Herbst den Wall an der Ostseite den Urtes unlersurbt und Uberraschenderweise
unter den AufaehAUiingen ein rAmisches Haus bloafeleft. Mit Hilfe einer Heihe
von Zeirliniinjien un<l Pliotojirapliien besohrritit ilr^r Voiiragende rla> H^sultaf
seiner Arboiten. — WirhliK i^t de» Weiteren auch die Hlosiegoigc der durch den
See fübrenden Stras^n. Undlich weist er auf neue Arbeiten hin, die erst in
den letzten Wochen an der aildlicben Amfahrt dea Dorfes onternummen sind.
SchloBB der Sitzanf 6 Uhr.
BibliuLlick LLiid Saraniluiigeii.
Ihe Hililiollick erfuhr Zuwailu» durch «he eingeKaogeneuTaiisrliärhritlcn
hiatorischer Vereine. In Tatischverkehr trat die Oesellsehaft im Laafe dea Jahres mit
1. der hiistorisclion Oescllsrhaft Hir den Kanton Aai^ian in Aarau;
2. dfT S»iri.'f(' Hrlfruinine dY*nuilation, Reifert:
H. der Société des sciences, lettres et arts, Har-le-l»uc;
4. der flommeniuageaellscbalt, Mfinster;
5. der Société N't ufi liùtcloise de gé(^aphie, Neufchàtel;
H. rl«*r Slaiitl)ihliiitljek zu Trier.
Ferner wurde der Gesellschafl vom kaiserlichen Ministerium gütig>t
Überwiesen :
Albrechlt Rappoltsteinischea Urkundenbneh, Rand 2.
l^t" Sammlungen wurden bereichert durch nachfüllende tJiesc henke odU
Krw erbuiigen :
1. Qefftsse aus ZilliBn^en.
2. Emaillefibol r^ r ir„i licht in Jahrbuch IV>). Geschenk des Herrn Kalirikbf-
sitzer Adl, Forliat b.
Ö. Uüniiüche Eisengeräle, ijefundeu bei NeuveviUe. tieschenk de^ Uerni
Pfarrer Paulus (Puzieux).
4. Kr.lnkischer Kainm aus Tarquin|>ol. von ilt iiis<'Iben,
i"). SlnhîPn nnd StnUietten des 14 —17. .labrhundorJ« \t)kaiif.
6. Kaininpluti«-!! von Herrn Ingenieur Ruch, Herrn Stürmer und Heri n .'nUm-m Ii.
7. Frlnkische Urne ans Sablon von Herrn Baurat Tornow.
8. Frftnkische Urne aus Château-Salins von Herrn Kreinnl Hr. Asverus.
Digiii^uu L>y ^OOgle
luiiinc ilcriiier, M. le D' VVichiuanii lit faire des fouilles clans le rempart du côté
«st du village et eOt la surprise rte mettre à nu les restes d*ane mMaan romaine.
Il rend compte, k l'aide d'une w/'rie do plans et de pliofographies, du résultat de
ses travaux, détermine, ce c|ui n'est pas sans imporlanee, la direction des chemins
à travers l'étang et ünit en disant que depuis quelques semaines il continue les
travaux de fouilles du côté sud, à la sortie dn village. M. le Président exprime
sa saliäfai tiiin et sa rccunnaisüance au cooffrender.
La séance est levée à 6 heures.
BibliotHèque et Musée.
!,a hiltiiothéque s'est enrichie des publication» des» société*" historique»
;tv«'c iesqitnilc« la Snciofo d'Iiisloire et d'arclic'olopie échanac so«; propres publications.
Dans le c-ourant de cette année elle est entiée en échange de publications avec-:
1* la Iteciété historique du canton d'Argovîe à Aarau;
2" la S)ciété Belfcfftaine d'émulation, à Belfort ;
M* la ^orif'-fA flf" sciencpe. lotlrr-s et arts, à Bar-le-Ouc;
4" la t>ociété <x)mniénius, à Munster;
V> la Société Keufchftteloise de géographie, k Neufehâlel;
la Ribliothécjue de la ville de Trêves.
Le Ministère d'Alsace-lx»rraine a fait en rmln- don à la bibliothèque:
Ih) 2* vulunie du carlulaire de llappultstem, publié par Albrecht.
Musée s'est enric hi de» objets suivants provenant de dons ou d'ar Iwts :
I** De vases trouvas ,à Zillinpen.
2* D'une libule (reproduite daas le voluuie IV ' du Jalirbuehj. tlle a été
offerte à la Société, par M. Adt, industriel A Porbach.
9* D'ustensiles romains trouvés près de Laneuveville. donnés par M. l'abbé
l'nnliis (l'uzieux\
V Wnn peigne de la période lranc|ue, donné par le même.
6** l)e statues et statuettes appartenant an XIV* siècle et provenant d'achats.
(>" 1*0 taquesderheminéesenferofîertepar.M Kuch.in^'énieuv.et parM.Stttnner.
7" O'une urne frnn<iTit\ provenant du Sablun, et offerte par M. le conseiller
des travaux publics lornow.
N" l)\me autre urne franque, provenant de (Uilteau-Salins, offerte par M.
le Asvenis, médecin d'arrondiisemenU
Verzeichnis
(l-r
Mitglieder der IMtecbaft tör lothringische tehichte and Altertamsbinde,
TABLEAU
HF«
urnnm de la suuétk d'hjstoikë et d akc'heülüoie lükkajnh.
A. ChrtiinKgliidsr. — MwibrM htMralrM.
1. Herr Dr. KiiAua, ProCeaflor an der Cniveraililt Freiburç. l
2. R. Hdbbr, Fabrikant, SaargemOnd. '
I
B. Ordentliche Mitolieiier. Membres titulaires.
8. Hen-AoT, Komnenieitrat} Forbach.
4. „ G. Adt, Fabrikbeâtxer, Forbach.
5. „ Dr. Albbrs, Oberlehrer, Mrtz,
6. ,. Albbht, Notar, äaargemünd.
7. », AtFUD, Stadtbibliotbekar, Metz. ■
8. „ Dr. Arackbr, Kreisarzt, (^ftteau-Saiins.
9. Dk. Atouf, fiymn,'!si,bl"lii rkti ir, Fnrhnrh
10. AuoBBERT, Vorstelicr der .Mittelsciuile, .\ii't/.. '
11. VOM BARDBLnsN, Ob«nt, Diatize.
18. „ Bacnbuii, Haoptmaim, Dieuze. |
18. HErKnr H(<'_Hrrnnj:Tn1 , Ntnl". !
14. Dr. Heckëic, .\rctu\Tat, Koblenz. «
15. „ ßiCKRRj BamiAteniehiner, Metz.
16. „ Rbcker, Prcinier-Lieutenantt Di^^uzf-
17. ., Benoit. lU-nlncr, ik-itlielmingen.
18. ^ Bs8UR, Uberlelirer, Forbach.
19. Herr ßiBcuoF, Notar, Diedenliofeii.
90. Bitscb, Rttrgermeislerei.
21. Herr Ru'MHAnnT. Haurat. Met/.
22. „ Jos. Kock, Vir a. d. S«iile.
28. ßoECKiifo, Krater Staatsanwalt, Saargemfind.
24. „ BoaHM. Trambabndirektor, Metz.
26. HöHMKK, Huiiptuiann, OioTijr
26. .. lioucHHOLTs, Fürster. Zemiiiin^ci).
27. „ RoOR, Pfaner, Settingen.
28. „ Dr. Brbmbr, ProfeBsor, Strassburg.
29. .. Britch, Urn-irrnn^sri'äso'^sor, Metz.
80. „ Buch, Ingcmcur, LoogevUle.
81. Dr. ßPftmc, Staalsanwall, Metz.
82. „ (lAiLLOttt», Kreisbauinipektor, Forbarh.
Digm^uu L>y Google
aa. Herr
f'.AviLLo.N, .\bl>i^. Slierinpcn.
àL ..
(liiALKii. Direktor iles œuvre fies ouvriers. Mel
Abbé r.H.VTKi.AiN. Profe«<sor, Ncuilly s. Seine.
aii ..
(li.KVE. Premier-l.ieHlenant, Dieuze.
3L ,.
( '.itC(;i:n, llaupl iiinnn. Dieuze
HK ,.
VON D.VACKK, Bejrierutijfs- uml Furslrat, Metz.
3iL .,
Dam,. Polizeidireklor, Metz.
iil ..
VON Dewitz, Premier-I„ieutenanl, Dieuze,
iL „
DiecKMA.NiN, Kreisdirektor, Korbrtcb.
Diedenhofen, Bürgermt* isk'r«M.
iïL üicuze, Bürgermeisterei.
ü Herr
DiTscH, Notar, Finstmgen.
àlL ..
DoRVAMX, l'rofessor ain Priesterneuiinar, Melz.
ilL ..
Dttjardin, Bildhauer, Metz.
iL
Ebel. Bürnernieister, Dieuze.
iü. ..
liiiERu.xtiD, Banquier, Nfelz.
iÖ, ..
Dr. Udler, Oberstabsarzt, Dieuze.
m ..
Du. Esr..\Liis. Fabrikbesitzer. Saurpeiuünd.
ÖL
Fahrmbacher, Bitlineister a. D.. Saarceinüml
02. ..
Floranok, Nuuiismatiker. Paris.
.").{. Fürbaeb, Bürgermeisterei,
üi, Forbacti, Pro}rymna.suui).
r»ô. Herr Du. Freiidenkelü, Bürperineisler, Saarjfemüntl.
Ljfi. Fridrici, Sladtarchivar, Metz.
.')7. Friese. Hauptmann. Dieuze.
.")8. ,, Freiherr vo.n Oaoern, Kreisdirektor, haurgeuiund.
■'i9. ,. Freiherr vo.n Ge.mmi.ngen, BegierungsassestH)r, .Metz.
»iO. Geppeht, Major, Dieuze.
liL ,. ülaijSeu, Bürgermeister, Pfalzburg.
Ü2. Gorze, Bürgermeisterei.
üä. Herr Du. Grav. rtymnasiallebrer. .Montigny.
VON Grafkensteix. Rittmeister /.. Neunkirrhen.
(jkenz, Beamter. Forbach.
VON Gri^v, Prem. -Lieutenant, Feld.-.\rt.-Bgts. HH, Met
Du. Griiime, Gymnasiallehrer, Metz.
Dr. Grober. Oberlehrer, Saargemünd.
Di:. Grotkass. Bürgermeister, Bodemaclieru.
Maas. Erster Staat.sanwalt. Geh. Justizrat. Metz.
Halm, Bürgermeister, (ieh. Begierungsrat. Metz.
Hamm, Justizrat, Metz.
Freiherr von Hammerstein, Bezirkspräsident, Metz.
Du. Harrf., (iymnasialdirektor. Saargemünd.
VON Hartlikb gen. Wallsporn, Bittmeister. Dieuze.
Freiherr von Haiiskn, Hauptmann z. D.. Lochwitz.
HEBBERLiNd. Kreisbauiiispektor, Saargemünd.
Heister, Bauunternehmer, Metz.
Heringk.n. .Major, Dieuze.
Herrmann. Lyi ealdireklor, Melz.
twi.
HL
12.
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— 286 —
8L Herr Dr. HEnzor., Vorstphev drr InnHw irtsrhnflliohfn Srhnlf Saarbnrjf.
82. ,. Hehtzog. ArrhiU'kt. Motz.
HS. Frau Witwe Hesse, Paris.
tii. Herr Hk^semanm, Krzpriester. Kr»rbacli-
Meydecgf.h. Haurat. Mc-lz.
HoKKMXXN. Kreishauinspektor. Saarbur«;.
SL ..
Dil. HoKFMA.NN. (jyinnasiallehrf'r. Metz.
öS.
HouvKHT. Hedakteur des «Lorrain», Metz.
äiL ,.
Hübsch, lîejjierungsrat, Metz.
DIL ..
J.\coT, Pfarrer, Ft^ves.
HL
.lEANFiKHitK. HezirkslaKsitiit^'lied. Falkenberji.
.loi)»T, Hauptmann. Metz.
m. „
Ihle, Amlsricbter, Hitacb.
K.\ncMEn, Hürpcrmeistcr, Jouv-aux-Arches.
îiLL .,
Kaysf.h, Kreisdireklor, Château-Salin».
Keu., Kommunalbaunu'ister, .Metz.
HL
KiLMNüEK, Kreisdirektor, Hiedenbofeii.
Ki.KF..MA.N.N, See.-I jeulenant. Dieuze.
a£L .,
Kli.ngkukii., Huehbändler, Mörchini;en.
100. ..
Knai'k, Oberposldireklor, -Metz.
IUI. „
V. u. Knk.sebeck. Uittiiieisler, Ütolp L V.
Freiherr vo.n KitAMKit, Oberrejiierunjisnil, Metz.
im. .,
Du. Kkomaykii, l^ehrer an der höheren Törbter?<< hule, Strassbury
U>4. ..
Kit«)MMKNACKKH, Hiirgeriiieister. Insiningen.
lüu. ..
Du. Kui;el, praktischer .Xrzt, Saar;:einünd.
lUlL ..
KCchly, Pfarrer, äaarburi;.
lüL .,
Lanique, GenieinderaUmitglied, Metz.
ma. „
Lakzberg, Amtägerichtsral, Vir.
m „
Larue, .Miltelschullehrer, Mi-tz.
im
Lazaud, Hankdireklor. Metz.
HL
I^EDUKiuiOHE, lU'gierungsassesüor, Metz.
112.
IjEMOink, Kreisschulinspeklor, ChAteau-.Sahiis.
m. ,.
LKMi'KitiKU, Oberlelirer, Suarjii'iniind.
m. „
Leiiu.no, Lehrer, St. Juhen.
m
Levi, Vikar, Herbitzheim.
niL .,
Freiherr vox Likbenatf.IN, Kreisdirektor, Saarl»ur{£.
HL -,
LuMBAKii. -Apotlieker, Sierck.
im „
LouKxz, Ingenieur, Karlsruhe.
112.L<>Ûirinjç«;r ZeiUmjf, Metz.
12Ü. Ht'rr Du. Kudkumg. Oberslabsarzl, Metz.
12L ,.
.Mols, Stadtbaumeister, Saargcmünd.
m „
Du. .Mauckwald, Stras.sburg L K.
12a. ..
Dr. Marti.n, Professor, Strassburg L K,.
121. ,.
.Math 13, Pfarrer. Kuhlingen.
125. ,.
Du. Meinel, tieh, Sanitätsrai, Metz.
12tL »Lc
Messin», Metz.
122. Metz. Bibliothok des Bezlrksarchivsä.
Motz, Hil)liotbek iles Hezirkspräsicliuiiiä.
— 287 —
12S Metz, nürgormoisforaml.
13a Metz. I.yreiiin.
läL Metz, Realüchiile.
132. »Metzer Presse«, Melz.
13Ü, Herr MKiriiiN. Hypntliekeiibewahrer, Château-Salins.
1H4 .. MoNTADA, Srimlinspektor a. D., Trier.
13Ô. .. .MoRLOK. Bozirksbauinspeklor. ('hftleau-Saliiis.
lH<i>. MüLLEii. .Mitglied des Kreistages, Dieuze.
137- ., vox Mi:\CHiiAi sBN, IHreklor der Akliendruckerei, Saarjjeinünd.
138. .. Neumax.n. Major. I'ionier-Hat. Metx.
läö. ., NiEDEHKoit.N. Pfarrer. St. .Johann-Pohrbaeli
140 NiGETiET, Seininardireklor, .Metz.
141. NiEMEVER, (}|)erstlieutenant, Dieuze.
lASL L)r. Osterkami'. Oberlehrer. Metz.
148. „ Paulus, Pfarrer, Puzieiis.
144. ,, Petit. Pfarrer. Marsal.
140. ,, Pfakfehott, See. -Lieutenant, Ihfuze.
14({. PomiEii, Pfarrer, Pellre.
làla „ Poplawski, Hankassessor, Melz.
148. ,, Proma. Notar. Sicrek.
hüL .. I!kmkoi>k, Major, .Met/..
IfiL Kki tek, Kominunalbauiiieiöter, Hol« ben.
1Ô1- lliciiARD, Areliivsekrclär, Metz.
läi .. ItiCHTEit. Hnupltiiann, Dieuze.
l.^M Kreibcrr vos Kichthokex, Melioratioiisbauinspektor, Metz.
154. ^{|^•^■, Oberförster, Pfalzburjj.
Ibh^ Hömich, Püstdirektur, Metz.
Ififi Saaralben, Kiirgermeisleraint.
läL Saargemünd, Bürgermeisteramt.
löH Saargemünd, Gymaasialbibtiothek.
IfiQ- Herr Sachs, Major, Dieuze.
IM. St. Avold, Bürgermeisteramt.
Itil- Herr Sanson, Pfarrer. Aulnois.
1B2. ,, Saurrkssio, Oberlehrer, P'orbacli.
1H8. VAN uEn ScHAAK, Haarlem.
1H4. .. SciiKMMKi,, Wasserbauinspektor, Saargt-münd.
1HÔ. „ Schlick, Preni.-l.ieutenant, Dieuze.
IttL Schlosser. Gutsbesitzer, Drulingcti.
Ifi". .. ScH.NKiDF.il, Notar. Saargeinünd.
IfitL .. ScHöpFLiN, Hauptmann. Diedenholcn.
Ifi9. Schräder. ,\pollieker, Mondelingen [Lolhr.L
170. ,, Du. Schrick, prakt. Arzt, Metz.
171. ,. Graf von der ScHijLKNBrRG-WoLFSBrnr.. Lieutenant, Diedenhofen.
122. . ScRiBA, HofbuohbÄndler, Melz.
173 ., Seichepink, Kaufmann, (Château-Salins.
174. ,, Sell, Pfarrer, .\r» a. d. Mosel.
175 ,, Dr. Sengel, praktischer Arzt, Forbach
17r»- Siti\XL. Bür^M rmeish'r, Mellingen b. Forbaeh.
1 <" llfii Dk. Si \on (ioLT/.iiEivi. (M iiklischfi Ai/t. l>ieu/.r.
17H. .. Stii-k. Nûlar. Ikiseiulorf.
17U. .. (iraf vi>N Stiiac:h\vi rz. I*it>ini<'i-Li<'ulenant, Dieiize.
IHÙ. .. Stiiacr. Hanktlireklor. Melz.
litL ?îtiiissl)Ui{j, Seiiiiiiiir Hir iieMchichU- ilo Miticlallei s ar- (loi I niviTsilâ!.
Hf'i r Strassku, (joneral major, Wvl/..
IH'A. ., THiMiA r. UlasinaIcT, Metz.
1H4 .. TiiiHioT, «les FrtTes-Préchoiirs. Mouleau Uintmlo;.
ISn. I>K. Tins, |{(Ntlscliullehrer, StrassLurt; l t..
18ß. ,, Thisse, hehriT. Kovilh-.
1H7. ., Thokkllk. FfarriT, Lurry-Mardittny.
1SH TiscHMACiiKii, Nolar, Koinbacli.
189. ,, ToKNOw, Hjiiirat, Alt;tz.
lÄI ,. TiiAus, Ainisric'htt'r, Saarjseinünd.
lâL UrzscHNKiDK», (iulsbfsitzer, Ncunkinlien.
DE VKRNtini,, KnMsta^'smit;;lied. FIcur \ .
ItM. VtTTEH, Ainlsrichl»'r, Dieiize.
lt>4. (îraf VuxKiis, Krcistlirektor, Bdlthen.
lûô. ,, VioLLANii, nezirkslni!»iiiili;liecl, l'ialzliurjî.
liJlL ,. VioN. Pfarrer, Haxoncourl.
laZ ,, Wahn, ätatltbauiiieisler, Mi-tz.
L1Ü Wandk-si.ehk.n, hcrgral, Melz.
lûâ. „ W'kbeh. Heifit'runjfs- und Forstrai. \l»-lz.
2Uli WhBEn. Manquier, liolchen.
•JOl. ,. Weil, Oherrabbint-r, ï^lrassburg l t.
'âïL ,, Dr. WKi.\"BKiuii:iî, praktisclier Arzt, Sier« k.
2ÛÎL ., Weltkh, Notar. I>örchmpen.
,. WKK.NtH. Stabsarzt. Diciizr
„ Dk. Wichmanv, ()bt.'rb;hrifr, AIctz.
2<>tî. Dr. \ViKr.A.\D, Arcbivdireklor, Slrassbiirg L K.
2<)7. ., Dn. Winckrlma.nn, Stadlarcbivar, Slrassburij L K.
2(t8. WiRTz. Stabsarzt, Dieu/.e.
2UJL ., Dr. a Witte. Metz.
iliL „ Wölk, Notar. St. Avold.
•211. Dr. Wolkram, .Vrcbivdircklor, MHz.
212^ Zkiiuvr. Hauptmann. Dicuzi'.
iliL .. Dn. Zkmv/.on, Oberlebrer. Metz.
214. ., ZwiMj.\(;. Obcrförstor. Dieuze.
Von den iri4 Mitgliedern des Vorjabres sind Hl ausgeschieden. Neu eiu-
jrelrelen sind 70. sodass ein Zuwachs von üü Mitgliedern zu verzeichnen ist
l/année dernière la Société comptait IM membres, sur lesquels 11} ont
donné leur déuiission. Depuis, ïû nouvelles inscriplion» ont eu lieu, en sorte
que cette anné*' le cliilTre des memlires est en avance de fîû sur celui de l'année
précédente.
Dei- erste Schriftführer — Le Secrétaire:
Archivdueklor Dr. Wolfram.
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