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Full text of "Annuaire de la société d'histoire et d'archéologie de la Lorraine"

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JAHR-BUCH 

d.-r 

Gesellschnft  für  lothriiHjischo  Goschi(*hte  und 

AltertuiiiskuiKle 

DRITTER  JAHRGANG 
d89i. 


ANNUAIRE 

SOCIETE  D'lllSTOlkE  ET  D'AKCHEOLUGIE 

LORRAINE 

TROISIÈME  ANNÉE 
189d. 


by  Google 


Jahr-Buch 

lier 

Gesellschaft  far  lothringisclie  Geschichte  und 

AltertQfflskande 


METZ 

VEiti.A(i  v«ix  U.  ScKiii.v,  Hoi-iti:riiiiÄM>l.Eli. 


HARVARD  COI  \  ror  i  ibraRY 

ocT  fis  l::.; 

HOHEÎSitOULF.nN  COLLtGTlON 
Ci;'T  GF  A.  C  COOLlIiûË 


,1  i^L-d  by  Google 


Tnlialfsiiltersidit 


—  Taille  (les  matières, 


Jnliann  Mirimel  Moscliprosrli.  Professor  lir.  Krnsl  Martin,  SJrnr-sburg  .  .  1 
i^>iif|iliu-H  lellres  t\c  (ieorjiiî  .loaii.  coinle  |inln)in  ilts  Vclrk-uz  et  l.iit/.olstcin. 

A.  Ileiioil.  Ik-rllioliiiingon   17 

Dns  StjuJlrerlit  von  S*  Avolil.    lU'/.irkspräsiilcnf  l'rlir.  H.  von  llaininoish-in, 

Melz   .i.l 

ArlallH-r».  »ischof  von  .Mclx.  929  '■M>2.  Ohinlihnr  Dr.  Wuliiii.um,  M»!/.  .  l>il 
llisloir«*  (lu  «  omtf  de  I '.r^lianjtc.    Professor  Abbé  Victor  (Jiatcll.iin,  Xeiiilly- 

siir-Sf  ine   1 7.i 

Lothringen  und  Htirainul  f K(n-t;<ely.iniî;)  Ohcricincr  l>r.  H.  Witt«-.  Ilationan  -'".2 
l.os  rclatifins  entre  Mel/.  cl  l.nxeiiibnr!.'  sons  le  n'-um-  de  Wrnfeslas.  mi  îles 

Itoinains  et  diic  de  l.iixeinbonr^r  (i:t>>:i    1  M9\  Prof.  I>r.  N.  van  Werveke. 

r.iixembur;;     ,  'jj):? 

Die  «rlieniali^e  Pfarrkirche  S'  («for;;  /.»  Melz.  Staillbaunieister  < '..  Wnhn.  .Metz 
N«-«U'  I  ntersncbunjien  über  das  Alter  der  ISeilerstatnelle  Karls  des  Grossen. 

Archivdirektor  Dr.  Wolfram.  ^U'\■/.  

Kvirail  et  K.slal  rîénéral  des  habitants  de  hi  ville  De  ,\tetz  <|iii  font  profi'Sriioii 

de   la   reli;iion   Prétendnë   UelTorméc.    Pt'arrnr  A.  ThoreMe.  Kurry- 

.Mnrdi^ny   .">4.') 

I>ie  K rfizkajielle  bei  Porbacli.    ••berleluer  .M.  Üf-^ler.  l'orbacli  :ts7 


Klrinirc  MitttilnuifH  und  BinulhnirhU'. 
Commitnimtiitiis  tli'n-r.sfg  rt   iroiiritilhs  orchrithiiji<iii€)<. 


/ttr  < iet<elii(  bl«>  des  Teni|>lerordens  in  l.otlirin-^en.    .\rrliivar  Ib  .  W 

/niflema. 

4(H 

Aiisjirabunsen  in  Tarqnuipol.    ObiMichrer  H     W  irliiiniiM       i  ■ 

112 

Aiii«;irabunj!en  vor  der  Kirclie  S'  [,ivier  in  Metz.  An  liivdirektor  Dr 

Wollram. 

Metz  

\\x 

Aiisyrabunjjen  anf  dem  .Marxb<'rsie  bei  Saarbnr^.  Areiiivtiirektor  Dr. 

Woliram. 

Metz  . 

HS 

lie 


Uitliringitielie  BîbliflKTUpIiie  (Kibli<isj(rtt|>hie  lorraine)  1890.  Dr.  Knu4 

Mnrckwald,  Slratubarf   .  ,  42H 


.lalirfwbericht 
üb«r  aie  Tliatigkeit  der  Getwllscliaft  (tkr 
lothringMche  G«(irhi«Me  uml  Altertmn»- 
kandc  \mi91  488 

Venseidmiis 
d«r  .Mitglieder  der  GeBclIveheft  für  tolh-- 
ringiticheGeMchîeltle  und  AJtortmnHkuiHle 

4r»t 


(Üoinpte-Tenclu  anniiet 
dcst  lra\'anx  d«>  la  Socii'l^  d*htH(oire  et 
d*ar<:hfn1(igie  lorraine  pour  Ictt  années 
INMl^Ji  4a9 

Tableuu 

des  nieinbreH  de  i*  Société  d^hietnirc 
H  d'an^liéologie  kirraine.   .   .  .  4ô4 


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Joüami  Michael  Moscheroscli. 

Vortrag,  gehalten  zu  Finstingeti,  den  17.  Juni  1891 
von  Emst  Martlfi,  Strftsslnirg. 

Das  Slätili,henFin.slingeii  1ml  Tür  die  deutsclie  Liltrrntnrjfsf  Iiiclito 
eine  b'  il» nt^niic  I'riiineniii«^  iiufzu\vei'<f'n.  Hier,  wo  so  viele  Bandenk- 
inäler  aut  eine  iln  (q'^^^rrp  VVir|iiiv;kMl  des  Ortes  hinweisen,  lehle 

vor  dritllialb  Jaliihuiiaei tt'ii  tiii  ilri  l-rhti  Sciuiflsleller,  der  ;Mif  seine 
Zeit  einen  grossen  Eiuiluss  geübt  hal  und  dem  uueli  wii' noch  gt-rn  unsere 
Âufmcrkaamkdl  zuwenden.  Jdiann  Sfidiael,  oder  —  wie  er  sich  in  deut- 
schen Sdiriflen  mit  Vorliebe  nannte  —  Hans  Midiel  Hoscherosch  hat  für 
den  Historiker  auch  dadurch  eine  hohe  Wichtigkeit,  da»  sich  in  seinen 
Schicksalen  und  in  seinen  Schriften  seine  Zeit,  die  Zeit  des  dr<>issi^- 
jährigen  Krieges,  freilich  in  scharfen  Zügen  und  mit  groUen  Farben, 
widersvüegelt. 

f ),  f  drr'issii^ähri're  Krieu  war  als  Rclitfionskrie^ï  bej^oTHim  wonlen: 
der  Stn  il  der  katholischen  nnfl  der  evanj^elischen  Kireht-,  dt^r  heicits 
in  Fninkreieh,  in  den  Aietli  liaikU  i»  heftig  «iewlitol  halle,  sel/te  nun 
auch  Deutschland  in  Brand  und  verwiLslete  das  deuLsche  lieich  so  gründ- 
lich, daas  stdlenweise  unsere  Tage  die  Spuren  davon  haben  tilgen 
können.  Die  oonfessonelle  Veranlassung  zu  diesem  Kri^e  bmdite  es 
mit  sich,  daas  auf  beiden  Seiten  nicht  blos  Deutsche  kämpften:  Eng« 
länder,  Holländer,  Dänen,  Schweden,  zuletzt  auch  Franzosen  fochten  in  den 
Reihen  der  Protestanten;  Ilaliener  und  S[)anier,  Wallonen  und  Fi!!.'?  -i^ch- 
lAiIhringer  -trin  li  ii  unter  den  Fahnen  der  katholisihen,  der  kai:?i;i liehen 
l^arlei.  Damit  war,  und  zwar  schon  von  Anfang;  an.  dem  deutschen 
nür';rprkri«'«/e  die  Rücksicht  auf  die  deutsche  Nationaütät  wesentlich  tre- 
noiiiiiien  und  ihm  vielmehr  da.s  Gepräge  eines  Sländekrieges  ;re}reben 
worden:  der  Soldat,  der  überdies  oft  seine  Partei  wecJiselle,  stand 
geradezu  dem  Landmann,  dem  Städter  als  ein  Fremder,  als  ein  Feind 
gegenober.  War  nun  schon  too  Anfiiog  an  der  confessionelle  Beweg- 
grund fttr  Viele  nur  ein  Vorwand  gewesen,  der  die  roheste  Selbstsucht 
verfaflUen  sollte,  so  entfaltete  sich  diese  bald  mit  riesengrossen  Zügen  : 

1 


1 


—  2   —  • 

der  General  strebte  danach,  sieb  ^in  Fiirstcntuin  ta  erwerben,  der  Soldat 
raubte  uikI  zerstörte;  ^(honungslos,  seihst  in  Freuiidesland.  Die  «jleiclie 
Wut,  mit  welcher  die  Parteien  sich  hekänipflen.  beseelte  .si<>  auch  nach 
dem  Sieffe  und  ri*  'iloto  eidi  ntni  'jr-jou  die  W'elirlo^cn.  Dïts  Soldalen- 
tnni  zeiifte  sich  in  scintii  Heklcngrosï^e  wie  in  seiner  tm  i  litl  arcn  Knt- 
artnnp.  Krieifshelden  wie  l*ap|)enheirn,  den  man  mit  scua  i  iinjretîtiimcn 
'I  apieriveit  als  das  Vorbild  für  SclüUers  Max  Piccolüiuini  ansehen  darl. 
und  anderseits  wie  Bernhard  von  Weimar  machen  diese  Zeit  zu  einem 
gOnstigen  Vorwurf  för  die  geschichtliche  Dichtung,  Tor  allein  für  die 
Tragödie,  und  wie  SdiiUer  zu  a&mßm.  Wallenstein,  so  hat  ihr  noch 
in  unseren  Ta{?en  Wildenbruch  den  Stoff  zu  seinem  «  Neuen  Ih'rren  ' 
entnommen.  Doch  die  Zeit  <^^]>^i  ist  eine  jrrosse  TrajrOdie.  sie  stellt 
den  Znsammejibruch.  den  Untergang  der  deutschen  Nation  dar;  nur 
dass  Nationen  gewissermassen  unsterblich  siti  l. 

Was  der  Soldat  in  jenen  .lahrf^n  »  r<treben,  hofFen.  zuweilen 
erreichen  k(mnte,  das  iiaberi  unsere  iieueret)  Dichter  geschildert; 
was  der  andere,  der  weitaus  grössere  Teil  der  Nation,  der  nidits 
zu  gewinnen,  der  nur  zu  VOTÜeren  hatte,  was  BQi^er  und 
Bauern  damals  erlitten  nnd  geftihlt  haben,  das  spricht  kein  anderer 
Dichter  oder  Schriflsleller  der  Zeit  so  lebenswahr,  so  tiefergreifend 
aus,  als  unser  Moscherosi^h.  Und  wenn  ^läter  Grimmelshausen  iu 
seinem  «  Sim|)licisHimus  »  noch  buntere  und  y.uw  Teil  auch  heitere 
Bilder  aus  tler  Zeit  ri^s-  dr(M««i'/ird)riircfi  Krieges  vor  uns  vorüber  führt, 
so  spricht  ^11  IUI- .M(»s(  hoioscii  umniltelijar  aus  jenen  Zuständen  heraus, 
so  orzählL  er  uils,  was  er  selbst  erlebt,  soeben  erlebt  hat.  Auch  will 
er  uns  nicht  unterhalten;  seine  Natur  ist  von  firund  aus  eine  ernste, 
ordnungsliebende,  arbeitsfreudigo,  vor  allem  eine  unbedingt  wahrhafte; 
ohne  den  Zwang  der  Not  hatte  er  wolil  als  tüchtiger  Beamter,  als 
fleissiger  Gelehrter  ein  stilles  Wirken  im  engen  Kreise,  nützlich  fftr  die 
Mitwelt,  aber  ohne  IJedcutung  fOr  die  Nachwelt,  geföhrt.  Für  den 
Litteraturfreund,  der  beim  Lesen  Cicnuss  sucht,  bieten  seine  Schriften 
keineswejrs  eine  anreizende  Lektüre  ;  aber  für  den  forschenden  Historiker 
sin»!  sif  eine  w;thrr  Fiuxl'/nibf  :  Ziislütide  und  Stimnuin'jfMi  jener  Zeit 
konuncn  uns  iuer  itiil  unHiiU«-U>arcr  Frische  vor  das  gcisligc  Auge. 

Ist  sonach  zur  Wiü-digung  von  Moscherosch  als  Schriftsl(!ller 
mehr  noch  als  sonst  <lie  Yerglcichung  mit  seinem  Leben,  mil  .seiner 
Umgdbung  notwendig,  »o  dOrfcn  wir  uns  freuen,  zablreidie  und  zu- 
verlässige Dokumente  über  seine  Lebensgeschichte  benutzen  zu  können 
und  diese  Dokumente  auch  viclfiich  schon  eingehend  benutzt  zu  sehen. 
Abgesehen  von  vielen  Andeutungen  des  SchriftHtellers  selbst  Über  seine 


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Lebensschïdraaie,  besitzen  wir  die  Trauerrede,  welche  fHbet  seinem 
Grabe  tod  dem  Wormser  Pfarrer  Mathias  Meigener  gehalten,  sichere, 
wenn  auch  in  den  Jahreszahlen  nicht  j?anz  richtig  hr n  (  lnit  tc  Nach- 
riehlen  cntiiiill.  Moscherosoh  hinlerliess  eine  zahh'ciehe  Fatnilie.  zum 
Teil  in  anseiKili.hcii  fj'liiiHsIrlliin'/oM.  d^reii  Tradition')  ancli  später 
n()eh  wertvolle  Ki^;iii/iiiii.M  ii  zu  ictin-  Ti.iiirrrodo  «roboten  hat.  Endlieh 
r^tpfîon  lins  aussei  nianthti h  i  ürit  len,  besomlt  i-  -MiN  lien  an  seine  jîe- 
leliflen  Freunde*),  noch  Urkunden  über  seine  (iesuhalbjUiätigkeit  zu 
Gebote,  von  denen  mehrere  zu  FinstinRen  ausgestellte  durch  Herrn  A. 
Benoit^)  verOffeotlicht  oder  verwertet  worden  sind,  andere  aus  dm 
Strassburger  Stadtarchiv  mir  dnrch  die  Güte  des  Herrn  Archivars 
Dr.  Winkebnann  za  Gesicht  kamen.  ^)  Wie  das  letztangeftihrte  Beispiel 
zei^t,  ist  die  Forrscliung  immer  noch  ni(;hl  völlig  abgeschlossen;  eine 
ausltdirliehe  Biojiraphie  fehlt  auch  jetzt  noeh^). 

Fol'/endo  Zü^ro  aus  seinen  Lebensverhältnissen  rniWon  hier  '/o- 
niijren.  Zunächst  über  seine  Absfnmmunjr  ilic  tui  ihn  hezeicluiende 
Thatsacl»!,  dass  er  von  beiden  Seiten  hci  aUrtländi.->Lht  Vorfahren  halle, 
aber  durch  seinen  liLiinatssinn,  vor  uUeui  aber  durch  seine  con- 
fesskmelle  Geberzeugungstreue  zum  besten  Deutschen  geworden  ist 
Seine  väterliche  Familie  stammte  aus  Aragon,  wo  mozen  (Junker) 
Titel  des  einfachen  Adeligen  war,  ros  aber  soviel  wie  <rot>  bedeutete.*) 
Der  Ahidierr  war  unter  Karl  V.  als  Fbuptmann  nach  Deutschland  ge- 
kommen, hatte  in  Aachen  eine  Braut  stefunden.  welche  ebenso  einer 
atlelijfeii  Familie  angehörte,  war  dann  aber  mit  den  Ihrigen  nach  Strass- 
fniru'  '/e/ngon,  um  cinr  n  hürgerlicheti  Beruf  zu  »  i'/rpifen.  Sein  Rnkc!, 
der  die  biäherige  I*lameul'unu  Miiäeuroäli  in  Moächeroäcb  umwanUulle 

1)  Benui/t  von  0.  Diliinar  in  ndoer  neuen  Amg nbe  der  *  GeBiehte  Phi- 

Utnders  von  Sillewald  »,  Herlin  1830. 

2)  Solche  lateinische  Brtofe  von  Motichcruäch  haben  nanientiich  Wirth  in 
d«r  QDteD  angegebenen  Monographie,  A.  ReUTencheid,  Quellen  xnr  Geschichte  dos 
gcistipfn  Lebens  während  des  17.  Jahrhunderts,  1.  Ilcilbronn  lH8i).  und  Witkowski 
in  der  Zr  itsf  h.  f.  dculdclie  Pfii'nlogie  XXI  (iKHi»)  S.  183  ff.  veröffentlicht.  An 
leUl>(uuanntem  Ort  feine  kurze  Aulubiugra,p)iiü  bin  16Ô2. 

*)  In  der  GemeiDdezeittmg  CQr  ClBase^Loihriiigen  (Journal  des  communes 
d'Alsace-Umine)  1888,  No.  »8. 
*)  «  d^n  Anhang. 

*)  h  ur  die  .lalu'e  102f>— 4iJ  giebt  jetzt  nälicrc  AuskuuTl  die  Dissertalion  von 
1...  Pariser,  BeitrSge  xa  einer  Biographie  von  J.  M.  Moscherosch  (Mftnchen  1991). 

")  So  deutet  den  Namen  überzeugend  Eberl  in  (Jotla»  «  üeutsehe  Viertel- 
jahröf  ltrifl  >  1857.  Heft  2,  S.  8'J.  Verwandt  ist  mit  span.  nio/o  das  franz.  mousse 
«  Sc  hifTsjunjie  ».  Die  iillere  Deutung  <«  Kalbskop!  »  von  futUX"»  und  hebr,  rosth 
•  llaapl  •  ist  eine  gelehrte  Spielerei. 

1* 


—   4  — 


und  weisen  Vermögensverhisirai  den  Ad^  ablegte^  war  der  Grossvater 
unseres  Schriftstellers.  Dieser  wurde  am  7.  März  1601  zu  Wilstiitt, 
nahe  bei  Kehl,  geboren,  wo  sein  Vater    als  Hanau-Ltohtenbergischcr 

Ainlmann  lobte.  Auch  Mosclieroscli  s  Muttor  .stammt«^  aus  oiuctii  all- 
adeligen  üeschlocht.  welches  aus  Därioinaik  nach  Doubchlaiid  </«^koinmcii 
war;  ihre  GrossiiiuUi  i  war  emo  Schwester  des  Feldherrn  dfr  pro- 
teslarilischen  Städte  im  limalkalUüächen  Kriejçe,  des  berühuUcu  Seherl- 
lin  von  Hiirleiibaeh,  «^H  we^eii. 

Muücherüsch  kam  frülizeitit;  auf  das  prultislanlüsche  Ciyiiuiasiuin 
in  dem  benachbarten  Straasbur;;  hier  beschloss  et  audi  an  d^  Uni- 
versität als  Magister  1634  seine  Studien  mit  Auszeichnung  und  pro- 
movierte noch  in  demselben  Jahre  in  Gent  Wie  os  die  2^it  verlangte, 
sodite  er  weitere  Au-sbildun;!  auf  Reisen,  wobei  ihm  besonders  Paris 
einen  ;rrr)-sen  Eiridriick  hinlerlicss.  1626  trat  er  zunächst  eine  Stelle 
als  Erzu  li-  r  bei  einem  (îrafen  von  î.einiMjren-DatîsbiirK  an.  verheiratete 
sich  102s  iiiul  zojr  1630  als  Amtmann  nach  Kriechintrcn  bei  Falken- 
berg. Hier  bmehen  die  Pranjisale  des  Kriejies  mit  voller  W  iu-ht  auch 
über  üin  und  die  Seiuigcu  herein.  Er  verlor  aciue  Frau,  un»l  als  er 
sich  wieder  verfaeiratet  hatte,  1695  aber  mit  seiner  Familie  nach 
Strossburg  fliehen  musste,  überstand  auch  die  zweite  Frau  die  MUhsale 
und  Sdirecken  der  Reise  nicht.  Noch  in  demselben  Jahre  trat  Mo- 
scherosch  wieder  als  Amtmann  in  die  Dienste  des  Herzogs  Emst  llo^ 
gislaw  von  Croy  und  Aers<;hüt,  des  Tilularbischnfs  von  Camin  in  Pom- 
mern, welcher  einen  Anteil  an  Finstin^[en  besass.  Er  verheiratete  sich 
zum  «Iritten  M;t!.*>  und  dic-^c.  aus  Finstint'cn  selbst  slanunendo  Frau, 
welche  sich  aucii  des  aus  ti(  i  ersten  Ehe  slammendtm  Kindes  liebevoll 
annahm,  hat  den  Dichter  überlebt.  Fmvhtbjire  Zeiten  übcrstandeu  die 
Gatten  zuäuiuiuen.  Fur  Mosclierosch  war  iiidil  minder  drückend  als 
die  Roheiten  der  Soldatcsca  der  Hass  und  Neid  seiner  Amlsgenoüifeii 
und  Untergebenen,  deren  Unrecht  er  selbst  in  der  allgemeinen  Auf- 
lösung aller  IftuMle  zu  steuern  suchte.  Bcgrciflidier  Weise  biiebcTi 
in  dieser  Zeit  Besoldung  imd  Gebiihren  aus;  ja  Moscherosch  setzte 

1)  Der  Vater  unseres  Schriastellers  war  gewiss  verschieden  von  Michael 

Mosi  hcriniïsdi  (so  ist  mir  die  öriireibuili;  Namons  von  Herrn  Ainlsriclih'r 
V,[>\u'\  in  Oberelinlieini  giili^'st  niityotoill  worden),  wflclier  Hil?  als  Slnillsclircilicr 
zu  Uörsch  Ucu  Itiuunen  vor  dem  dorUgfcu  ItaUiau.s  laut  In.schrift  hat  er- 
richten helfui:  8.  V.  X.  Krav«,  Knnst  u.  AHertnoi  in  ElMss-Lothriniten  I^.  vi» 
Obri>:t.nä  die  Kamen  nicht  angegeben  tiind.  Die  PomiJie  ist  noch  jetst  im  EIsdsh 
vertreten. 

^)  Cialunl  neuiU  er  am  diese  Zeil  »einen  Aateothallsort  Venuxtinga.  im 
SchluMWorl  xor  cent.  IV.  der  Epigramme. 


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't'-i  «f  'fu>r  Mil'Ilhiili'rkcil  von  seinem  eitrencn  Vcrin«)j];on  zu.  Er  jiewann 
meinen  Lehciwimlerhalt.  indem  er  fleu  IMlu^r  aufs  Feld  hejileitele. 
Scliioss^îewehr  in  der  Mfind.  auf  liem  iîiicken  und  im  Ciürlcl,  um 
lliiuber  von  den  Zugtieren  abzuiuülen.  Als  ein  Beispiel  der  furchtbaren 
Drangsal  führt  er  an,  dass  mnst  bei  einem  Lärm,  das  Städtchen  soi 
flberialleo,  seine  Frau  die  älteren  Kinder  flUditete,  ihr  jüngstes,  erst 
TiensehD  Tage  altes,  aber  in  den  Windebi  mitzunehmen  vergass. 
Schliesslich  wurde  cr?  ilim  doeh  zu  arg.  1642  zog  er  mit  .seiner  Fa- 
milie nach  Slrassburg.  Zunächst  fand  er  eine  Anstcllunjr  als  SlaaU- 
<■  kfpîiir  iin'i  Krip'/«rat  der  Krone  Schwodm  in  der  dam;di'ien  Festun;^ 
liMilVld.  Doeli  die  Bestatijfun«;  von  Seiten  des  Heifli-kinizlers  Oxen- 
slu  riia  Ijlieh  au.s  und  so  wählte  er  unter  verschiedenen  ihm  angeljolcnen 
Aomteru  eine  Anüleikuig  in  Sliu&sburg  das  allein  wie  eine  Febeu- 
iosel  inmitten  der  brandenden  Kriegsfluten  Sidierheit  gewährte.  Hier 
lebte  er  als  Fiskal  oder  Frevelrogt,  d.  h.  Polizeidirector,  von  1645 
bb  16Ö6.*)  Dann  trat  er  von  neuem  in  Herrendienste,  die  ihm  von 
Hanaa,  von  Kassel,  ja  sojfar  von  dem  katholischen  KurfUrstentum 
^ifonue  aus  angetragen  wurden.  '  )  Im  Begriff,  alle  .seine  Aemter  nieder- 
zulc'jen.  reiste  er  von  Schloss  Dhaun  im  N:d>ethîd  nach  Frankhirt. 
v:n  ciiitT  -l  iiK  c  Söhne  fiynm:(>iall(  lirer  war;  starb  aber  unterwegs  zu 
Woriti.s  am  l'ahn.Honnta|^.  den  4.  x\pril  1009. 

Als  Schriftsteller  hat  Moseherosch  sich  auch  in  dicliterischer 
Form  versacht,  aber  sein  Hauptwerk  dieser  Art  nicht  veröffentlicht*) 


0  So  schildert  er  eich  selbst  in  einem  Briefe  an  Gloner  1640,  der  öfters 

abgcilrui  kt  worden  ist,  ]m  Wiit'i  59;  und  s«  stellt  ihn  das  Hild  in  den  ^  Ge- 
richten. •  Hd.  II.  (1650)  S.  r>12  dar,  wovon  eine  photographisclie  Nacliliildung 
durcli  Herrn  GerscUcl,  Strasaburg,  Meisengasse  3,  ebenso  wie  das  unten  zu  er- 
wftlinende  Titelbild  der  hisomnis  cnni  Uluflich  zu  haben  wt. 

-)  Zu  Strn>  hn-p;  \vnl,nfr  •  r  1(^50  im  Henncnburgcr  Hof,  dunli  die  Güte 
von  Gustav  Selenus  (ist  der  Pfalzgral  Karl  Gustaf,  der  spätere  Kimig  von  iSchweden 
ftemeiDl?):  s.  m  Gnmpelzhaimer  Gymnasma  S.  66.  In  der  Pergamcntcrgu&se 
gelegen.  Lit  dieser  Hof  zum  ipXteren  biadiGlltehen  l*alaat  gexogen  worden. 


N'acli  den  Protokollen  der  XXI  auf  ilf  rn  Slrassburg<ïr  Sladlarrliiv  (s.  ii.) 


wurde  M.  am  16.  März  164Ô  zum  Frevelvogt  erwählt,  legte  am  22.  den  Kid  ab 
und  verzichlete  am  21.  Januar  1659. 

*)  Wenn  er  nacli  Diltmar  S.  XL  i^wolcher  Meißener  folgt)  bei  «  Graf  Cratsm» 
jri  Hi  nt  linhcn  so!!,  so  i-t  dii  -rr  X.iku«  im  Exemplar  der  Strassbnrgcr  I.'niversiläl 
und  Landcäbibliothek  von  uabekannter  Haud  verbessert  worden  in  «  Graf  Cratz 
von  Sebarfenalein  :  •  «o  hiess  der  Bischof  von  Worms  IttM— IflSS. 

*)  Vergl.  über  das  folgende  nieine  Fortselzong  der  Deutschen  Litteratur- 
gesr  hichtc  von  Wackornn^'ol  §  IHl.  Von  den  Gedichten,  welolie  Mohclierosch  nach 
d«r  Zeitailte  den  ßUcliern  seiner  Freunde  einpfelUend  beigegeben  hat,  ist  mir 


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Hs  ist  ein  iiniräiifflulics  stropliisclics  (î('(1klil.  in  welchem  er  seine 
Sor^ien  und  seinen  Trosi  in  den  vers«  hif'df^fi''fen  Lelien.shijren  ziis;un!nen- 
fassle:  auf  weni<ie  Zeilen  l<il-i  iinrncr  der  liefniin:  'So  ist  I'atienlia  als 
das  beste  Mittel  da.  »  Die  lrLil>e  StimmunK  ii!iorwie</t  und  die  l'hanlasie 
hftit  sich,  wie  bei  Moscherosch  überhauplj  an  die  W  irklichkeit,  die 
Pflidit  and  den  Glauben. 

An  die  OeffenfUchkeit  ^)  trat  MocM^herosch  dagegen  mit  lateiniw^hen 
Epigrammen^  anf  Grund  deren  er  sich  aucii  1630  um  die  Stelle  eines 
professer  poescos  an  der  St rassbiii^er  Universitüt  bewarb.  Die  Saram- 
hin«!  verujehrte  sich  bis  auf  sex  centuriae,  welche  sjchliesslieh  liW^') 
zu  Frankfurt  vereini|ft  erschienen.  Es  sind  w<'ni}rer  salirische  (iediehle 
—  persönliche  An^rifTf  hielt  Moscliornsch  von  vornherein  fiir  ver- 
werflich —  als  \\  ort-:pif|»'  li;iiiiilir->rt  Art  mit  allifj'uieiner  Rielitunir ; 
der  englische  Dichter  (.)wen  slaml  ihm  dabei  nielir  als  der  rümiäehe 
Epigrammaliker  Martial  vor  Äugen. 

1637  folgte  eine  Uebersetzung  von  framiSsischen  Dialogen  des 
Genfers  Samuel  Bernard,  worin  das,  was  ein  adeliger  Jttngltng,  be- 
sonders als  Student,  zu  reden  Veranlassung  hat,  gesprächsweise  zu- 
sammenirefassl  wird.  Ein  Freund  Moscherosch  s,  der  Strassburger  Jurist 
Schill,  hatte  diese  Dialoge  zunächst  in  das  Italienische  iibersetzl, 
Moscherosch  füpte  eine  deutsche  rebers<'tznnjï  bei.  so  flass  das  IJiich 
als  Manuel  de  Conver-sulion.  wie  wir  heute  etwa  .sajrcn  wiirflon.  ffir 
Deut.sche  in  Frankreich  imd  Halim  diriK n  konnte.  Der  ersten  anuiiymei) 
Ausgabe  füljile  eine  zweite  t  l  ilclausjtahe  .-^l  16-45,  von  Moscherosch  dem 
Sohne  des  württembergischen  Kommandanten  von  Bcideld  gewidmet. 

Mit  zwei  ähnlichen  Werken  schloss  sich  Moscherosch  an  einen 
Freund  Gumpdzhaimer  an,  dessen  lateinisch  geschriebene  Arbeiten: 
«Gymnasma  de  exercitüs  academicorum  »  also  Uber  dieUebimgen,  be- 
sonders die  Leibesübungen  der  Studenten,  und  «-Dissertatio  de  potttico», 
über  den  Staatsmann,  von  Moseherosch  1052  neu  liera usîre;îel>en  worden 
sind,  tnit  7;dtlrei»'hon  Kinscliiebseln,  insbesonderf»  Sprichwrirtern  und 
Aus.s}irüchen  berülunler  Miinner  in  ver«'liie«l(  iicn  Spr;icl)en. 

Auch  eine  Technologie  aiU  luandc  el  liuti<,ciii.t;  w  iiiI  als  Si  hrifL 
Müsclierosch's  angefülirt,  womit  eine  unter  ilem  Titel  :  M.  M.  M.  Kunst- 


vor  Kan«m  da«  vor  der  ITebenratzung  de»  Cid  und  »einer  swei  FortMetsungen 

von  Isaak  f^Iaus,  Slrassbtirjj  abtjedrucklft  br  Vmnl  gtnvorden.    Ks  sind  12 

sechäzeilige  Zeilen,  datiert  vom  t8.  dirislmonat  16Ô4,  übrigens  uubcdeutend. 

1)  Heber  Moscherosch's  geringen  Anteil  an  der  historiBrh-philoloi;iHclien 
Dbaertaticn  In  Soetonii  TranqailH  XU  Caesares  diatribae  XV.  die  er  ata  Magister 
16SS  verteidigte,  s.  ReüTenicheid  Qaellen,  Amn.  zu  Mr.  IfiS. 


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iiltü'  hr  \Vnrti«'1)rf^.  furtjresctzl  von  II.  C(a.sp;in  Hforrj^tann),  1Ö06  ver- 
üffeiiLltclile  ein  und  dasselbe  Werk  m  sein  seheint. 

Alle  die^^e  AtIk  ilrti  niôjîen  ftir  ihre  Zeit  Nnl/en  irehabl  haben, 
.sie  iiiOgeii  aiu  li  heule  wieder  dem  Spracliforsclier  aU>  Fundgruben 
älterer,  besonders  ebftsdsdber  Ausdrücke  interessant  sein;  f&r  Mo- 
scherosch's  Schriftstellenruhm  sind  sie  gleich^ltig.  Nor  der  pädagogische 
Sinn,  der  ihn  beseelte,  und  seine  ausgebreitete  Belesenheit,  seine  prak- 
tische Erfehrung  machen  sich  auch  hier  geltend. 

Ebenso  ist  es  wesenllieh  nur  ein  Beweis  für  den  deutschen  Pa- 
triotisniu.s  unseres  S<  lirtfl-t*  ll<  rs-.  wenn  er  älti  ic  SehrifXen  von  Eras- 
mus und  Wim|>r<  liiii:  \ (rolltiiUichl  oder  wieder  abdruckt,  in  welchen 
diese  Humanisten  .^Slra^sburg  ■^opriosen.  seine  Gf^schicliU  i  r<iitert  und 
insbesondere  der  leUljjeuannte  die  liiieiiigelUsle  der  Fiaiizo.sen  /,uriick- 
gewieseu  halte.*) 

E^entfimlichen  und  allerdings  vonsttglichen  Wert  haben  dagegen 
zwei  Schriftwerke  von  Moscherosch,  die  er  gerade  als  Amtmann  in 
Ftnstîngen  graduieben  bat  und  hat  erscheinen  lassen:  das  eine  ernst, 
das  andere  in  ir(»nis<'lier  Darstellung,  das  eine  ganz  selbständig.  <Mgent- 
licli  nur  an  .seine  nächste  Umgebung,  an  seine  Familie  gerichtet;  das 
rmde^e.  von  einem  littcrari'îchen  V(»rbild  aiisjrohentl.  nnil  für  den  weilen 
Kreis  der  Zeiîgendssen  bestinnul.  Ich  Ih-iuti  ht-  /iiihh  IisI  das  ernste, 
aus  der  tiefsten,  eigensten  L'eberzeugung  des  bchriit>-*leUers  hervorge- 
gangene, oböchon  es  der  Zeit  nach  später  ist  als  wenigstens  die  x\q- 
fönge  jenes  anderen. 

Dieses  Buch  ist  betitelt  Insomnis  cura  parentum  (die  schlaflose 
Sorge  der  Eltern)  mit  dem  deutschen  Nebentitel:  Christlidies  Ver> 
mfiditnis  oder  scjiuldige  Vorsorg  eines  treuen  Vatters,  Moschert)sch 
sehrieb  es  in  einer  Woche  während  der  furchtbarsten  Kriegsbedrängnis, 
als  er  seinem  Lebens  nicht  auf  eine  Stunde  sicher  zu  sein  glaubte,  im 
.tahre  lb41  ;  es  erschien  zwei  Inlirc  spfiter  und  wurde  noch  mehrmals 
wie<lerholt.  Das  Titelbild  stclll  diu  iJiihter  selbst  mit  seiner  Familie 
dar:  neben  Uun  seiuc  Frau,  duü  jüngste  Kind  auf  dem  Ai'm,  und  die 
übrigen  sieben,  alle  zum  Tischgebet  vereinigt;  über  ihnen  die  Bilder 
der  vier  bereits  verstorbenen  Kinder.  Gottes  Auge  schaut  auf  die  Ver- 
sammelten herab.  In  seiner  Schrift  legt  er  den  Kindern  Gottesfurcht 
und  Fletes  und  H&ssigkeit  ans  Herz;  aber  auch  bestimmte  RatschlSge 

>)  ÄUüiMir  dem  wa«  liiUmar  ä.  LXVil  darüber  angiebt,  verwt>b>e  ich  auf 
Puise»  DiM.  S.  8  Arnn.  4. 

■)  S.  meine  «GemMnia  von  Jakob  Wimpfellng*  Str.  t8B5,  insbeacmdere 
&  100  IL 


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priobl  fr  ilinon  uii<l  j^clit  «lie  l'Iliclilcn  lKi<loi'  ficschUchter  fiiin-li,  he- 
spriclil  tii«'  ciiizc'lti' n  H«'nil:<ni'l<'n  <\h'  sic  wiililfii  k(it!fî(oi!.  ]in  Fall 
«Icr  Verwiiisim^  bc^iuniii!  or,  dass  ste  in  fiüp  (icut.sclio  Hpiclisstjtdt 
zifhfn  sollen,  am  hest»  n  nach  Slra.ssliurjî  ;  können  sie  alxT  auch  hier 
ihrem  Ghiubeu  niciil  Ircu  bleil)eu,  weist  er  sie  nach  deiu  NorUen, 
naèh  der  Hebnat  smner  Vorfahren  mQtteriichersdts.  Nur  Tor  dem 
Westen  warnt  er  sie:  er  erkannte  wohl,  dass  Frankreich  die  dnitschen 
Protestanten  nur  so  lange  unterstätzen  werde,  bb  es  seine  Absichten 
am  Oljcrrhein  erreidit  habe.  Der  herzliche  Ton,  die  einfache  Sprache^ 
die  ernste  l  iesiituung,  alh'.s  dies  giebl  dem  Buche  einen  besonderen 
Reiz  auch  fitr  imsere  Zeil.  *) 

Die  ;rleiciie  (îruiKianschauuntr  durchdrintrl  auch  das  andere,  da.s 
\v(>il  berühmtere  Werk  V(»n  Moscherosch  ;  im<l  mit  gutem  He<'ht  warnt 
er  seine  Kinder  »Uivor,  wie  Andere  wohl  yeUian,  in  die.sem  nur  auf 
die  Spässe  m  achten.  Der  Name,  unter  dem  er  es  hatte  erscheinen 
lassen,  ist  eine  glückliche,  sich  sofort  einprftgende  Bezeichnung:  Phi- 
tander  von  Sittewald,  der  Menschenfreund  von  WiUstädt,  denn  Sitte- 
wald  ist  ein  Anagi'amm  auf  .seinen  Gobnrlsort.  Philanders  jupendliclH' 
L'nbe.<i>nnenheit  erhält  einen  Schfll^ier  und  Ix  iter  in  Experlus  Robertos,') 
eine  lebendige  Fijrur  an.stalt  de.s  ab.stracten  Nameu'^  I.e  delrnmpeur 
universel  de  toutes  choses,  den  Ah)scheros<h  in  seiner  Ouelle  vorfand. 
Derm  er  lejitc  das  Buch  eines  .Spaniers  zu  (îrnnde,-')  die  1»)28  n.  (>. 
wiederholt  erschienenen  Suenos,  d.  h.  Traume,  von  Don  Fi  uucisco  de 
Quevedo,  nur  dass  er  das  Origitud  nicht  selbst  benutzte,  sondern  eine 
franzfisische,  In  der  Passung  ziemlich  freie  Udiersetzung  von  dem 
Sieur  de  la  Geneste,  wcbhe  zuerst  1633  zu  Caen  gedruckt  worden 
war.  Sehr  bald  darauf  muss  Moscherosch  seine  Bearbeitung  unter- 
nomnirn  liaben;  denn  sie  erschien  zuerst  stückweise,  dami  vollständijr, 
zuniiclist  ohne  seinen  Namen  und  ohne  Datum,  mit  der  Jahreszahl 
aber  bereil.s  1042.  Briefe  an  seinen  lStrassbnr;rer  Freund  (lloner 
zei'veü.  tiass  der  Dru''k  der  crsfon  üer^mtuuägube  der  Ucberä^t^ung 
wulirt'iid  des  Jahres  1G4Ü  stattfand. 


1)  KrneueruHg  vou  Dilluiar  als  «  r^ijiegfl  der  allen  chiisdich-dculsclan  lir- 
ziehiuif  »,  FranJcfiirt  a.  M.  18.98.  Aaszuf  von  Aug.  StSber  im  <  Evang .-prot  Kirchen-> 
boten  >  1882.    Tehcr  Mosclierosdis  (JiiclU'n  s.  Pariser  S.  2()  ff. 

')  Zu  Grunde  liegt  der  iillere  Inleiiiisclke  I\'iniiniacus  :  Kxporlo  crede  Vlol)crlo. 

')  Vergl.  besondere  Joh.  Wiitli,  Müstheroscbs  (iesidile  IMiilandors  von 
Siltewald,  Verhftllnis  der  Ansgaben  zu  einandor  und  zur  Quelle.  Diaa..  Erlangen 
1S87;  dazu  Seun<  rt  im  Anzeiger  zur  Zeîtschr.  f.  Deutsches  Altertam  112  S.  96  und 
Wenzel,  ebend,  ä.  301. 


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Dioso  Aii.s|xa]>c  triijr  den  Titel:  Les  visioiies  <le  Don  Framesco 
(le  (^)iieveii()  Ville^^a^^^  oder  * Wiinderbalire  Tiuinnjiesidile  Verlenlselil 
durch  Pliilander  von  Sitlewald  ».  Später  fii<rle  er  weiter  hinzu: 
«Slrafseliriflen  Hans  Michael  Moscheroseh».  Das  spanische  Orijrina!  enl- 
liiolt  sieben  (iesiehte,  welche  die  Tliorlieiten  und  La.>>l<T  der  /eil.  he- 
.*otidor.^  ab(^r  «rewLsser  Stände,  der  Aerzte.  .hiristen  u.  w.  in  ihn^r 
kiniRiiien  Hestrafuniz  <lurch  Tod  und  Teuft;!  darstellten,  eine  Reih<' 
dunkler  Bilder,  etwa  in  der  Art  des  ulci<'bzciti<ren  holländischen  Malers, 
den  man  den  Höllenhreujrhel  naiuite.  Die  Titel,  welche  Moscherosch 
den  einzelnen  Stücken  «rab,  la.ssen  unjrenUir  ersehen,  was  der  hihall 
i.st  :  Schergenteufel.  Wellwesen,  Vennsnarren,  Totenheer,  Letztes  (J(>richt, 
llöllenkinder,  Hofschule.  Wie  die.>;e  Titel  nur  teilweise  denen  des  Ori- 
{îiiials  entsprechen,  so  hat  er  auch  die  einzelnen  Stücke  noch  freier 
behandelt,  als  .sein  französischer  Vort?ân«ïer.  Er  hat  z.  B.  anstatt  Luthers 
den  Henker  der  Niederlande,  Herzog  Alba,  in  die  Hölle  versetzt.  Kr 
hat  .seine  eigene  Rei.se  nach  Baris  zum  Faden  gemacht,  an  welcheuT 
die  Schilderutigen  zu.sammenhängen.  Die.se  Abänderinigen ,  besonders 
die  Eins(;haltungen.  nehmen  bei  den  späteren  .Ausgaben  mx-h  zu.  bis- 
besondere Iiat  Moscherosch  auch  erst  seit  der  Auilage  von  lf)42  ein- 
zelne Stellen  im  elsüssischen  und  in  anderen  sü<l-  oder  westdeuts(.'hcn 
Dialecten  eingellochten. 

Doch  nielil  nur  überarbeitet  hat  Moscheroscb  sein  Vorbild,  er  hat 
es  auch  fortgesetzt  und  sich  dadin-ch  auch  das  Verdienst  eines  Orijiinal- 
autorg  gesichert.  Den  sieben  Gesicliten  Ouevcdos  liess  er  zuerst  1643 
»md  44  s(?chs  neue  und  spät(;r.  KiöQ,  noch  ein  siebentes  folgen,  mit 
den  Titeln:  <  Alu  Mode  Kehrauss,  Hanss  hinüber  Cianss  herüber.  Weiber- 
lob, Thurnier,  Pflaster  wider  das  Podagram,  Soldatenleben  >  und  endlich 
<  Refnnii;iliiiii.  » 

hl  der  Reihenfolge  dieser  Gesichte  lässl  sich  eine  gewisse  Fnl- 
wi<-kelung  verfolgen:  es  ist  eine  fortlaufende  Kette,  welche  Pliilanders 
Schick.sale  und  Gespräche  bilden,  nur  dass  zuweilen  üi  anderer  Rich- 
tung die  Weiterfiibrung  erfolgt  und  im  (ianzen  erst  der  Scherz.  spät<'r 
alKT  der  schmerzlichste  Frnst  vorwaltet,  bis  das  letzte,  das  Schlusst;o- 
dictit.  wieder  umlenkt  und  den  Leser  mit  freundlicheren  Gedanken  entlässt. 
Die  Höhepunkte  bilden  das  l  Gesicht  und  das  VI.:  'Ala  Mode  Kehraus > 
und  «  Soldatenleben  ».  Auch  ist  gerade  hihalt  imd  Anlajic  dieser  Ix'iden 
durch  unzählige  Auszüge  bekannt  genug;  die  Anlehiumg  aber  teils  iu\ 
persönliclu;  Erlebnisse  und  Verhältnisse,  teils  an  litterarisclu;  Vorl>ild(^r 
ist  noch  nicht  hinreichend  erforscht  worden.  ') 

')  Auf  die  Uenutzung  Irenuler  Vorbilder  wcisl  besonders  Muntker.  Allj;. 
Dtsche  Biogr. 


1 


-   10  - 

Wonn  in  «Âlamode  Keliram»  Plnlander,  des  rnUbsoliorcn  l^ohons 
übcrdi  üsr^ig,  den  Wejî  auf  den  Parnaas  einsdil:i;?t.  au  ist  oiït^iilûir  der 
l)i«  liler  .selli.sl  {fciucinl.  Hör  aus  «1er  immer  lic  lrfrhlirlier  und  unei-lräfr- 
lichor  «i<-h  pestaltonden  Wirkliehkeil  sich  in  il.i-  Lm  l  der  Phantasie, 
der  Poe.sie,  dor  Studien  zu  reiten  wiinsclit.  Zniilrii  Ii  ;iher  erinnert  er 
damit  an  ein  auch  in  Dent.sehland  wohibeka unies  IjUenuisches  Werk 
seiner  Zeit,  an  die  «Kelalionen  aus  dem  Parnass»»  in  welche  der 
lialiéner  Hoecalini  seine  Satire  eii^kleidet  hatte.  Dass  Philandcr  nun  aber 
anstatt  auf  den  Pamass,  auf  das  Schloss  Geroldseck  am  Wasichen  gelangt 
und  dort  die  Helden  der  deulsc!»en  Vorzeit,  Ariovist  oder,  wie  er  hier  genannt 
wird.  Ehrenfe.st.  Wiltekind.  Köniy:Sari)  und  wie  j<ie  alle  heisscn,  vcrsanunelt 
findet  und  von  ihnen  ein  stren'/es  L'rteil  über  seine;  Modethorheiten 
erfÜhrl.  kniiiift  mîi  eine  V'orslellung  an,  die  soit  ririrh  von  HiiHcn  im 
10.  uiid  17.  .laluliundert  oft  wiederholt  wjmii  n  isl.  Dabei  jüebt  der 
Name  des  K«»ni'/H  Saro,  des  Vertreters  der  Saarlandsehaft.  einen  Wink 
über  die  ajigenonuuene  Oertüehkeit.  Geroldseok  ist  uieht,  wie  man 
nach  dem  Beiwort  «am  Wasichen»  glauben  möchte,  das  bekannte 
Scfaloss  bei  Hohbarr  und  Zabem,  sondern  dn  weniger  bekanntes, 
saarabwfLrts  etwa  eine  Stunde  von  Finstingen  gelegenes.*)  Denn  oft 
ist  die  Rede  von  der  Aussicht  auf  die  Saar,  und  andere  Merkmale 
stimmen  el)enfalls  ein.  Indem  nun  Moseherose!!  auf  Seblo.ss  (îcroldseek 
Phiiartilrr  wejjen  seinfi-  Atisländerei  in  Traelit.  Haar-  und  liarlsc  luiilt. 
in  (ïelH'rde  und  S|»ra<  lir  \»Tspoltt  n  nu  l  abstrafen  lässt.  vollzieht  er 
an  .sirh  das  l'rleil.  wt;li;li(  .s  er  idici  .sciae  jtesamte  Zeit  lallen  wollte. 
«  leli  sajrs  auch  mir  zuin  Hohne»,  so  bcscliliessl  in  der  ;?leiclien  Zeit 
der  edle  Dicliter  Plemming  ein  bitteres  Sonett  ilber  die  Namensdeut* 
sehen,  die  Uiron  Vorfiihren  so  unähnlich,  so  feig  und  sn  prahlerisch 
zugleich  seien. 

biegen  einen  bestimmten  Stand  rielilet  sieh  die  Satire  unsere» 
Moselierosch  in  dem  2.  (îesielit  bilans  hinüber  (îans  herid)er  ».  .Iifno 
Alamodeherren  wiiren  'mm  'juU>n  'IVtl  <j^('r.u\v.  unter  den  SludcMitcn  zu 
liiideîî.  die  im  Laufe  Ar-  l»i('i--iL;|iiliri;jen  RiHv^es  ihr  äu.sseres  Erscheinen 
ühci  liaiij^t  \vt;.sciiUi(  h  \  ('i  ;hiii(  i  i  li;jl»eu.  Stark  «r<;nujf  etn|»(and  man  hier  deii 
Abstand,  welchen  die  tji.-.  iluliin  als  Zweck  des  Studiums  geltende  liücher- 
;;elehisamkeit  von  der  ungebundenen  Freiheit  dos  Soldatcnstandes 
trennte,  und  man  suchte  jetzt  wenigstens  äusserlich  den  Soldaten  nat^k* 
zuahmen.  Hatten  bis  daliin  das  Buch  und  allenfalls  die  Laute  den 
Hausrat  des  Studenten  gebildet,  so  sollte  jetzt  Rapier  und  Reitstiefel 


S.  meine  Anmerkung  zu  Wackcrnagel,  Lit^scli.  jj  131,81. 


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ihn  schmücken.  Die  Zeil  isl  rcicli  uii  Satiren  üiif  die  Alaniod(>  mm- 
siors,  aber  wir  kennen  keine  früheren,  als  ein  1628  er><<'liienene.s  Lied.') 
welclie.^i  nn.'^trriti'^f  in  Sfni^shur,'  pnNtiniflon  j.st.  da  es  die  knf|i(T'^!>eriri-'flie 
[{auemarl  '/.\\u\  \'v\-^h'\r\]  lici-an/iclit  :  e.s  i.^^f  nnf  die  Sliulcnlen  ^t-iuiiuzl. 
du  vom  Üt  posilor  dif  iu  rU:  isl  und  ess;eradt  /,u  hei.ssl  :  Da  wir  solllen 
sluUicreu  Und  Ueissig  sein  zu  Haus,  Da  Ki^^ngen  wir  spazieren,  Vom 
Schmaus  wider  zum  Saus.  Ea  wäre  aoRar  nic^i  uomOgUdi,  dass 
Moscheroscfa  es  selbst  gedichtet  hiUte;  wenigsteiis  hören  wir  noch 
spater,  als  er  in  Straasburg  Fiscal  war,  daas  er  von  den  Studenteo 
durch  Veiniitllunn  von  Hector  und  Decanen  heim  Hat  vorklagt  wurde 
wehren  «  etlicher  Teulsehen  Vei-sch  so  er  wider  die  8tndio.so>>  ;jen)achl 
die  Kleidurifî  belreflend>.  In  dem  «i(  hl  «  Hans  lunüber  (Jan.s  herüher - 
i.sl  es  allcrdin^îs  ein  andpffr  Vfiiwiirt,  der  von  johcr  der  studierenden 
Jutçend  {reniachl  worden  i.^l  und  dessen  mehr  kniui.srhe  Hehandhmg 
Mo.schero.-5ch  sieh  augelegcm  sein  lässt:  die  Lu.st  an  Trinkgela{?en. 
W  ir  wohnen  einer  Schiiiauäerei  bei,  zu  demn  Dur:stelluu^  der  uralte 
Schwank  benuUst  ist,  dass  die  Trunkenen  glauben,  in  einem  Schiffe  zu 
sitzen  und«  als  es  aUzu  stCkrmisch  zu  schwanken  sdieint,  einen  vor- 
zeitig  unter  den  Tisch  gesunkenen  als  Opfer  Aber  Bord,  d.  h.  zum 
Fenster  hinaus  w<'rfen.  Nach  Mo.seheroseh  ist  freilich  /lüetzt  der  iran;îe 
Raum  des  Trinkgelages  iiberlhilel  in  einer  hier  nicht  ludier  anzu}:ebenden 
Weise.  Bemerkenswert  isl.  il  (>s  imti  i  den  wackeren  Zechern  sich 
auch  Fran/o.sen  heiitidr-n.  weiche  jiclini  i  h;iben  wollen,  dass  in  Deutsch- 
land ilas  echte  Tiinkci»  abhanden  t^rl.oiiinii  n  sei  luid  nmi  hendier- 
gekommen  sind,  um  ihrerseits  wieder  zur  Aulhi.->cliuii,i  dei  ulUn  üiauche 
beizutragen.  Wir  beünden  uns  eben  zeitlich  nahe  bei  dem  grossen 
Esser  und  noch  grösseren  Trinker  Gai^ntua,  dessen  Leistur^^en  Ror 
belais,  dann  Fischart  verherrlicht  haben,  imd  örtlich  nicht  fem  von 
dem  Sitze  der  berühmten  Trinkgeaellschaft  des  grossen  Horns  auf  Hoh< 
harr,  an  welclvir  ja  auch  SO  mancher  franzüsisclie  Gast  sich  be- 
teiligt hat. 

Hes.scr  widersteht  Mosi-herosi-h  dem  derbliisternen  Zug  d(>r  Zeit 
(teni  -p;i(er  (îrimmelshauscn  im  «  Simplicissimus  ^  .so  hreilcsn  Kaum  ge- 
geben hat.    Das  'S.  (jesicht  von  M(»st  li<  rosch .  das  «Weiherlob»,  ist 
eine  vielfach  zarlgefiiJille  Auseinanderselzang  der  vveihlichen  Trefllieh- 
keiten.   Freilich  fehlt  es  in  dem  Ciespriieh  daräber  auch  nicht  an 

J.  Opel  uini  A  >'o\in.  1^.  r  clreibsi^älirijic  Kne|j.  eine  Sainmlun«»  von 
kujstoriächen  (iedicblen  und  l'ron.-nlaislelluHgeu  »,  Italic  18Ü2,  S.  412  ff  (.s.  zu 
Wsckeniage]  §  114,2).  Fflr  den  «laisaischen  Urspraog  beweist  aneh  oiiiigermaiiflen 
der  Ansdnick  Haarigel  4,7}  aowie  der  lappiehte  Kragen  7,5. 


12  - 

einem  Widrrpoii,  und  die  Geschichte  der  Matrone  von  Ephesus,  ja 
eine  noch  viel  slärkoi«  aiis  romanischer  Quelle  werden  uns  Di(  lit  cr- 
spiirl.  Doch  liaüo  Mosdierosch  auch  im  «  Alnmodckehraus .  jicniliiiit. 
dass  Xieniand  clirbaror  imd  züchtiger  an  der  alten  Tracht  feslhalu^ 

als  die  Sfrasshurjïcr  Frauen. 

Pcr^öTilichon  Anlass.  dor  uns  Jcdocli  (Miljzeht.  uiaji  das  4.  Gesicht 
{îcliabl  haht'ii.  das  *  iliunm  ».  ia  wclclicui  der  alle  Adel  iu  eUvas 
rabuloüer  Krzälilung  gefeiert  wird. 

Ebenso  ist  das  6.  Gesicht,  «  Pflaster  wider  das  Podagram  »  nicht 
durdi  Originalität  ausgezeichnet  Uit  der  Üblichen  Iromc.  wie  wir 
sie  z.  B.  auch  bei  Fischart  finden,  werden  die  Vorteile  des  bösen 
Zipperleins  auseinander  gesetzt  :  wie  seibat  der  König  dem  armen  damit 
lieliafleleu  gestalte,  in  seiner  (u'jjenwart  zu  sitzen  und  das  Haupt  zu 
br'do'-ken.  wie  nbrr  muh  der  vom  P<ir1n?^ra  {repeiniple  !=ifh  fujlwendijr 
moraii>«  h  l  iuli m.  -i'  It  des  schädlichen  Zoruä,  der  verderblichen  Wol- 
lust enlwuhtieu  Hius.^e. 

Nach  allen  bis  daliiu  guten  Teils  aus  gelehrten  Quellen  zusaninien- 
geflossenen  Schilderungen  und  Ensfthlnngen  bricht  mit  UngestOm  und 
immo*  neu  packender  Gewalt  das  «  Soldatenleben  »  hervor,  der  Gegen- 
stand des  6.  Gesichts.  Moscherosch  mnss  wohl  inzwischen  Gelegenheit 
gehabt  haben,  i)ersöniicli  diese  Zeil|>la<!C  auf  das  ärgste  zu  empfinden. 
Zwar  die  Rolle,  die  er  hier  l'hilander  spielen  lässt.  kann  er  niemals 
selbst  übernommen  halten;  wohl  al>er  sehildcrl  er  (hunit  aller  \\':dir- 
seheinliftikoit  naeb  das  Schicksal  eines  seiner  bekannten.  iJass  wiik- 
liehe  \'i II Li  iii'i«'  -childerl  werden,  treht  schon  daraus  hervor,  dass  die 
lleldiü  des  .SuldaUnlebcns  mit  Nanuii  aui-ieliihrl  werden;  iu  den  älteren 
AuJlagen  der  «^(iesichle»  nur  mit  den  Consonauleu,  si»äler  voll  aus- 
geschrieben. 

Moscherosch  sagt,  warum  verrichten  gegenwftrtig  die  Soldaten 
so  wenig  Thaten,  die  man  preisen  kann?  und  antwortet,  weil  sie 
keinen  Sold  erhatten.  Jener  fürchlerliehe  finmdsatz,  den  Wallenslein 
zuerst  nackt  ausgesprochen .  den  alier  auch  seine  Gegner  sich  ailzu- 

schnell  angeeignet  halten:  der  Krieg  mnss  den  Krieg  ernähren  —  hier 
sehen  wir  seine  Ihalsäehliehe  ^Nusiiljung.  Fhilnndcr  '/präl  iu  die 
Hände  von  Maraudeurs  fbc  scheinbar  als  l'arteigaiiger ,  in  Walirln  il 
als  Räuber  leben,  (iliiekii». hei  weis(>  findet  es  sich,  dass  er  einem  jlavr 
Anführer  einmal  als  EÜchtcr  das  Leben  gerettet  hat:  er  wüd  nun  auch 
verschont,  muss  aber  nun  nicht  nur  zusehen,  wie  es  den  andern  Ge> 
fengeuen  ergeht,  sondern  geradezu  sein  Wissen  und  Können  den  Räu- 
bern zur  Verfügung  stellen.  Es  sind  schreckliche  Scenen,  die  vor  seine 


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—   13  — 


Augen  treten:  wie  <1ie  ßaui^rn  und  Kauflt  iito  gefangen,  fortgeschleppt, 

uepeiiii^t  und  tïeulîirtert  wonloii:  wie  «lein  pjnfn  oîn  Tîaar  durch  die 
Zunge  genäht  und  hinge  uuC-  und  ahgezo'/pn  wird,  bis  er,  zum 
Tode  gefoltert,  niedersinkt;  wie  einem  Andern,  der  seine  lirust  gegen 
die  FUnte  darbi<Het.  nur  die  KnicHcheilie  /.erschossen  wird,  so  dass  er 
elend  darnioderüegend  verschinuchtcn  luuss.  Die  gefangenen  Knechte 
schUessen  ach  den  Räubern  an  und  legen  an  den  mitgefangenen  Haren 
ihr  Probestöck  ab.  AUe  Listen  gelten:  die  weidende  Heerde,  der 
Schiffer  auf  dem  Rhein,  das  mauerumgebene  St&dtchen,  Nichts  ist 
si<^r.  Ja.  man  beraubt  dii  Freunde  wie  die  Feinde.  Eine  Abtei,  in 
welcher  die  Särs^e  der  alten  Hi  iligen  zum  Versteck  der  Schätze  gedient 
haben,  wird  leiehenschänderiscii  ilmvhwühlt.  Fnd  v.;is  dn«  Tnllstp  isl. 
man  verbindet  sich  hoimlicli  mil  di-ii  Soldaten,  welche  tiic  Sl-ultc  und 
Lanil.->ciialieü  der  ü(  ti*'ii|i;ii  Ici  si  hîil/ni  .sollen:  beiderseits  plündert  man 
so  ungestört.  VV'ie  der  Krwcib  durch  die  Gurgel  geht,  wie  die  be- 
tnmkenen  Genossen  sich  unter  einander  bedrolm  und  umbringen,  wird 
anschanlich  erzAhlt.  Natürlich,  dass  diesem  RäubervoUce  seine  Spione 
die  Nachrichten  auf  alle  Weise  zutragen  ;  ganz  besonders  dient  hierzu 
die  •  Feldsprache  »,  das  R<Uwälseh  der  (launer,  von  welchem  ein  Wörter^ 
buch  mitgethcilt  wird.  Audi  .sonst  sind  ja  die  Soldaten  die  Sprach- 
verderber.  Selbst  weim  Moscherosc!i  dir-  bessere  Zucht  auf  prote- 
.stantLseher  Seite  jnht .  so  lüsst  er  die  Kirchenlieder  doch  anch  hier 
îianz  umgestailcl  .•^utgca.  Ks  heissl  nicht  mehr:  Eine  feste  Burg  ist  unser 
Gott.  s{)ndern  :  «  Gott  ist  der  Christen  Hilf  und  Macht,  Eine  m  hte 
DtadeUe,  Er  wacht  und  schildert  Tag  und  Nacht,  ThutRond  und  Senli- 
nelle.  Jesus  ist  das  Wortj  Brustw^,  Weg  und  Port,  Der  refaite 
CoTporal,  Hauptmann  und  General,  Quartier  und  Corps  de  Garde.» 

Schliesslich  nimmt  freilich  das  böse  Thun  audi  ein  büe»  Ende.  Die 
Bande  gerät  in  einen  Hinlerhatt:  was  nicht  erschossen  oder  erstru  In  rj 
wird,  flieht  in  die  V'^ogesen.  Unter  den  Flüchtigen  ist  auch  Philander: 
mit  Müfie  errnifht  er  dodt  die  l'nterknnft  und  erlnngf  die  FreihfMt  /^nrück. 

Mehruials  iuaen  wir,  da-s  die  Hiiubersoldalcn  inuner  noch  An- 
spruch auf  Ehre,  auf  [■tepnlaliun  erhoben.  Si(;h  selbst  erlaubten  sie 
diu  ärgsten  Grausainkeilen  und  Treulosigkeiten,  aber  kein  böses  Wort 
wollten  sie  hören,  ohne  sofort  darein  zu  hauen  und  zu  stechen.  Mo- 
scberoech  muss  selbst  diese  Empfindlichkeit  der  von  ihm  Geschilderten 

^)  Aber  ein  1643  q.  5.  enchi«n«nes,  jetzt  Tom  «Allgemeinen  «leatsehen 

î^pra*  Ii  verein»  wieder  Äbgsdrucklfs  Uiulilciii  »Der  Vnarti;r  Tc'uts<li  :?|)racliYor(liM-b«r» 
rührl  nirlit,  wie  man  vormutel  hat.  von  Mosclicrosclt  lier:  s.  W'olt".  ilor  l'iirisinus 
in  tlt-r  LitU-ralur  des  17.  Jahrh.,  Slrassb.  Uiss.  iHHS,     40.    (Vgl,  «ucli  Wackeniagel- 
Ifarlin  $  114,4)- 


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erfehrcn  haben.  Er  erzählt  von  Drohungen,  die  gegen  ihn  wegen  seiner 

Schriftni  nii-iK  -tr>8son  wordoti  unt*  ri;  er  widmet  dèra  Urteil  über  die 
?e(ren  ilin  erliobeneii  Ankla>i:en  das  ieüste,  erst  weit  später  nachgetragene 

7.  (îr"iirliî.  flio  '  l^pforinntion  ♦. 

I'liihiini«  r  wird  vor  ein  Geriolil  jietuhrl.  «lessen  Diener  wie  desseu 
Hi»  lit(  !  siui<^^iüne  Abzeichen  trajren  (jieineinl  ist  die  Farbe  des  griincn 
Fap.)}jeiNj,  es  sind  dies  die  Abzeichen  der  Fruclilbringendeu  Gesellscliiift, 
die  damals  unter  der  Leitung  des  Fürsten  Ludwig  von  Anhalt  stand. 
In  diese  Gesellschaft  war  Moscherosch  1645  selbst  als  «  der  Träumende  » 
aufgenommen  worden.  Vor  so  hohem  Gerichte  nun  bringt  der  Dichter 
als  Zeu;r|iisse  lur  »^eine  Redlidikeit  alle  die  Zuschriften  vor,  welche  iiini 
die  «Gesichte»  eingetragen  hattm:  es  ist  eine  statilidie  Keihc  und 
unter  ihnen  «lohen  die  anjiesehen.slen  Namen  der  «ranzen  Zeit. 

Wie  fiic  l'riK  iillmngende  (îesellschnff  Moschcffv^tch  ircf  in  t  ImUe. 
so  waren  ihm  auch  die  Stifter  der  an<leren  Sprachticsdl^i  iKtlh  n  nulic 
beireundel,  Uarsdürfer  iu  Nürubei^,  Bist  in  der  Gegend  von  liamhuin. 
Auch  der  Schwabe  Joh.  Valentin  Andrea,  der  Heidelberger  Zinkgref 
standen  mit  ihm  im  Verkehr:  an  den  Apophthegmen  des  letzteren  hatte 
Moscherosch  selbst  mitgearbeitet.  Vor  allem  musste  er  ûch  in  Strass- 
hm»  in  den  gelehrten  Kreisen  heimisch  föhlen;  dass  hier  in  Sial- 
deutschland,  und  zwar  schon  vor  Opitz  —  dessen  Verdienste  Most^he- 
rosch  übrigens  nicht  leugnete  — ,  die  neue  Kunstpoesie  insbesondere 
von  W'ekherlin  begründet  worden  sei.  hebt  er  kräftig  hf'vvf)r.  Her 
jkin^cre  Dichlerkreis  an  der  Strassburger  ("niversität ,  Hnnipler  von 
Levvcuhail,  Math.  SdnicnUi  ,  Joh.  l'^rcinsheim,  verelirte  Moschert>sch 
lebluift  und  steuerte  Lûbgediciite  zu  seineu  Werken  bei,  Jiuiapl^  so- 
gar  Vôïnetten.  Aber  ohne  genOgenden  Grund  wird  Iiier  und  da  an- 
gegeben, dass  Moscherosch  auch  an  dem  Strassburger  Dichterverein 
der  Aufrichtigen  Taunengesellschaft  Anteil  gehabt  habe. 

Nidd  mintier  kräftig  zeigt  sicli  der  Einfluss  von  Moschero.sch  auf 
die  gleichzeitige  Littcratnr  in  dm  Nachahmungen,  zu  welchen  .'<eine 
Werke  anregten.  Hatten  sich  iln. d  dio  Nachdrnckf  r  sofort  auf  seine 
«Gesichte»  gestürmt  luid  sie  mit  uiucliliMi  Zii^ialnii  vimiiic(u*1  hi'i:in><- 
gegeben.  So  erscliicn  lü45  zu  Leidea  eine  bumialung,  die  von  2  iV  iltii 
bis  aui"  7  anwuclis.  liier  geht  Philander  ins  Kloster,  gewis.s  ganz  gegen 
Mosdieroschs  Plan;  er  stirbt  mit  erbaulichen  Betrachtungen.  Ein 
anderer  Buchhändler,  der  zu  Frankfurt  1648  einen  Philander  Infemalis 
veröffentlichte,  missbraudite  den  Titel,  um  den  blödesten  Ilexenaber- 
glauben  auszukramen.  Gegen  solche  Üntersehiobungeu  legte  Mosche- 
rosch VerM'uhrung  ein. 


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—   15  — 


Erfreuliclior  sind  die  Nîuhwirkuntron.  Der  Hanseal  Kimlermann  ^). 
lier  ZitUiiuT  Sdiulrector  and  Draniiiliker  (".hri.slian  \\  «mso  bpîititzen  Mn- 
si-hero.s<'h  ausiriebiji.  Noch  ('?*!S(  lii(»n  von  einem  /eilweilijren  Lehrer 
llairod<»rns  ein  ♦  Verniinftijrer  Tnunner  »  in  Mosclif^roselis  Art.  Einzelnes. 
lUinieiiLlicii  ilie  Vcrliiihnuiig  der  Auiländerci,  iand  auch  bei  KaÜioUkcn. 
bei  Klost^ienten  BeifiilL  Abraham  a  St.  Qara  und  Latmntii»  ii 
SchnQflis  reichen  sich  hier  die  Hand  mit  dem  eifrigen  Lutheraner.') 

Dtis  wollen  wir  bedenken,  wenn  uns  Moschcrosch  manchmal  allzu 
oiiiu  zii  stbreiben.  allzu  rüeküalllos  in  Gtaten  ZU  schweljten  scheint. 
Wir  dürfen  auf  ihn  das  Dichterwort  anwenden: 

«  Wer  den  Besten  seiner  Zeit  genu^  gothan, 
Der  hat  gel^t  fflr  alle  Zeiten.» 


ANHANG. 

Auszüge  aus  den  FrotoeoUni  dtr  XXI  auf  dem  SUtUisburger  Stadtarchiv. 

fnl.  ,  15  Martii.  lam  il;  inlc:  Frovclvogtdicnsl).  Dio  1111.  Pn'icov- 
Hichlrr  lassen  rclerioron  daszsie  anfz  doiycnigen  persohncn  ao  amh  viu  den  irevcl- 
togtdienHt  geschrilMn  geben  haben  Rinen  Aastchuts  gemacht.  Lafxen  denset- 
bifen  eruflrien  vnml  stellen  e»    u  M  f'.n.  im. 

Krkt;  Kleclus  llanfz  M'n  Ii,t  I  M  osciicrosch. 

ebd.  (foL  34j,  22  Marin  U>ib  ich  blclil  da  1Ü44J.  II.  liauTz  Michael  ilosche- 
rnsch  schwört  vlT  die  freveWogte-Ordming. 

164H  (fol.  Viô)  23  Dec.  H.  Hanfz  Michael  Moscheinsrh  öberreicht  . .  lacob 
Wympniingerfz  von  Srhletslall  zu  Khrn  der  SlaH  SUarzbiiij;  vund  dofz  Hitein- 
strojafz  vor  Vichlen  Jaluren  geschribcncs  Orijdnal  zusamt  oiaer  gowifzeu  Anzahl 
getrackler  Rxemplarien . . 

l->k.  Süllen  die  Verordnolnn  bedenckeD  waas  Uime  vor  sctn  gehabte  Be- 
mühung zu  verEhren  sein  wenll. 

1649  (fol.  16)  20  Jan.  In  Vurpllegungsschwierigkeiten  mit  den  ricluveden 
irill  man  MoitcheroBch  den  Amtleuten  adjungiren. 

r  'i  l.  (fdl.  20)  31  .lan.    .Mo.schcrosth  schwürt  vfl'  die  Poli/.t  yordnnn^. 

ebd.  ^fol.  92)  15)  May.  II.  Kedor  Decani  vnnd  vbrige  Fiollsîson's  vboi- 
retehen  vndiige  SnppUcatioD  v^i^verlus)  Juhan  .Michael  Moscherosrh  wogen  otiti  lier 
Tentuchcn  Vcrsch  so  er  wider  die  stodiovOH  gemacht  die  Kleidung  betreffend 
Prodaeiren  logleichen  waa  gedachte  H.  Sladioai  bey  Ihnen  vbergeben. 

*)  S.  an  Wackemagel-Marttn  ^  131,t8. 

^)  Audi  die  .Münchener  Jesuiten .  vvi'lclie  den  i'nroaSftlU  Boicus  hcratia- 
galM*Q,  citireu  Fhilonder:  Band  2  (inguhladl  i72H)  S.  198. 


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—   16  — 


Krk.  Ist  vor  F..  F..  R.alh  gowif/j  n  wor^lf^n. 

1650  (fol.  y2)  15  Juli.  LetelUer  bcriclit  ilz  montiicur  Aloschero&cli  seine  zu 
Metz  arreatierte  MoHliea  entschlagen  seyen. 

Krk.  Soll  Ihme  comiiiuniciit  werden. 

1651  (f.  Iß'J)  2*.»  Srr)t.  îrihari  Michael  Moscherosch  real,  schrbn.  Hugcn 
(i*)  reooDvcntioQ  Glag  bctt.  Inhalt. 

Krk.  Der  Farthey  oommimieieren. 

1652  (f.  laO)  21  Au-;-  Mii<<  liero«ch  siippl.  pro  Inlerrcss.  an  Graff  Johan 
Ludwig  von  Leininvpi)  wegen  2QH1M  il.  cap.  vnd  22ijährigcr  Zinsen. 

liik.  Ibt  gruliln  irt. 

1666  (fol.  tO)  81  Jan.  Der  Regierendt  H.  Amr  bericht  da  Joban  Michael 

Älo.sclicrnscli  der  frevelvogl  seinen  diensl  rpsignirt>ii  werde.  Oie  nothwendi>:keit  er- 
fordere dafz  »eine  nielle  we<jen  der  in(|ui;siti<)nen  nuderlich  widenim  erscUet  werde. 
Erk.  Soll  vir  den  Ziinlflen  umgekündet  werden. 

1656,  8  Mi».   Moflcherosch  versus  Kielbrunner  in  Sacbon  des  Grafen 

Lftiningen  . . .  I'xorio  nomine  habe  er  zu  fordern.. 

ebd.  (fol.  132)  Ô  Juli,  f  iidric  h  Casimir  Graff  2a  Hanau  wegen  Moscheroiicli 
u.  den  Kielbergisclien  [1.  Kilburgerifchen]  Erben . . .  will  nicht  Qbereilt  sein. 

Naehlriglicb  die  NoUa  anr  Familiengeschichte  nnserei  Seluriflslellers,  das» 
eine  Tochter  des  Amtnianns  Moh^clierosch  erwübnl  wirrl  nl^  vrmu'llill  mil  einen» 
liiiron  Sclicnk,  Neffen  des  Kür&lbischofs  von  Eiciuslätl  im  inventaire  dea  archive» 
ihi  itoi  zu  Metz,  2«  régistrc.  72  liasso,  fol.  465  n«  20.  Ilci  grote  [Fitainm-Tareln 
&  476  wird  u.  a.  Markwart  II  Sdmüc  v.Cast<  Ii,  Bischof  von  Kicbvtfidt  I6a7-16K5 
angeführt.  (Gütige  Mittheilang  von  llerm  Freihernt  dn  Frei). 


 • 


—  IT 


Quelques  lettres  de  'Georges  Jean,  comte  palatin 

de  Veldenz  et  Lutzelstein. 

Par  A.  Benoit,  livrtheluiiagou. 


Le  omnlo  pahitiii  rieorKf"^-.le,'«n.  dil  avec  raisim  riiisjt'nioiir,  est 
une  des  ligures  les  plus  syiii|iailiiques  de  son  temps.  U  nanuil  le  12 
avril  1543  de  Robert,  comte  pulalin  de  Veldenz  et  de  Lautereck  et 
dUrsule,  fdle  de  Jean,  Rheingraf  de  Salm  et  de  Jeanne,  comtesse  de 
Mceara.  Après  avoir  pris  un  moment  le  métier  des  armes  comme  lova 
les  princes  de  sa  famille,  le  jeime  comte  se  lança  dans  une  foule 
iretitreprisei^  commercialea  et  indu.*itrielles  qxn  donotenl  un  esprit  très 
Jiulii-ienx  et  très  éelniré,  mais  qui  tirent  bien  du  torl  à  aea  tinances. 
Nout»  allons  en  parler. 

Mais  avant,  disons  (ju'il  tut  mi  ar  ^icut  |ii  (>-('l\  le.  fm  i  uttaitlié  uu.\ 
(loftrnies  du  pur  évan}file.  Il  inlioilui.-il  ia  lUluinie  dans  le  ronité  de 
Luliiclslcùu  ;  il  fut  aidé  par  un  réfugié  tranvais,  sou  conseiller  intime 
nommé  Jean  Philloi  qui,  après  avoir  étudié  le  droit  à  Paris  et  à 
Strasbourg,  prit  te  bonnet  de  docteur  à  Heidelberg  et  fut  le  préoep» 
teur  du  jeune  fila  de  son  mattre,  le  palatin  Gostave^eorges.  Malgré 
son  jeune  âge,  —  il  avait  quatre  ans,  —  son  père  voulut  un  moment  le 
mettre  sur  les  rangs  pour  être  évèque  de  Strasbourg,  à  la  mort  A'Er 
msnu  (!(■  Linihnnr«/.  Ce  fut  encore  .lean  Pliillot  qui,  grâce  à  son  ami 
(>)nrad  àlartin  de  Strasbourg,  eut  de  celle  ville  les  miuiiitreä  néces- 
saires pour  le  comté  de  Lnt/.elstcin. 

Georges-.Iean  obtint  de  son  cousin  Wolfgang,  due  de  I)eu.\-Ponls, 
la  souveraineté  des  comtés  de  Lautereckcu et  de  Veldenz';  dont 
son  iM-a  en  mourant  en  1544  ne  lui  avait  laissé  que  Tapanagc.  L'é- 
lecteur palatin  Otto  lui  donna  aussi  le  comté  de  Lubselslcin.  Ce  qui 
lui  permit  de  paraître  en  1560  à  la  diète  de  Tcmpire. 


'  i  Hftvii're  rhAnanf  'Kii-><  l  i. 
'}  Vtmac  rhénane  i^lJenikastel;. 


I. 

î.;i  principale  <ie  sosî  cN'nlintiH-  c<i  |;i  ('nn«lruc'liün  <!<'  I;i  villr  ilo 
Plial.sbuurfr  en  reinplacciiKMU  du  (  liàlf.iii  t  l  du  vill;t<^o  (rKiuiu  l/ltaitstii 
situés  dans  son  coinU'  de  Lulzelslciu  sur  la  roule  do  France  en  Al- 
sace. Le  comte  Georges>Jeftii  avait  obtenu  de  Tempereur  Maximilien 
par  décret  du  27  septembre  1570  à  Spire  la  perroissioD  de  créer  la  noa- 
velle  ville  et  en  1666,  le  prince  fit  imprimer  la  charte  de  fondation.') 
Elle  devait  ^<e^viT  ilc  lieu  de  refuge  pour  le.s  réformés  allemands  et 
français  chassés  de  leurn  foycirs  surtout  du  duché  d(>  Lorraine  où  la 
nouvelle  rrli/ion  nvait  fait  de  grand»  proftr^s  maltcré  le  dire  de  quel- 
ques historiens.^) 

1,0  pMlatiü  doniin  h  la  tunivelle  ville  son  nom  PIiaMiourtf  l*fiih- 
himj  cl  en  même  lcnl|>^  hu  aicorda  pour  hiason  ses  lîiopres  armoi- 
ries 1  et  4,  de  saljle  au  lion  d  or  pour  le  palatinat  du  llliin.  2  el  H, 
losange  d'argent  et  d  azur  pour  le  duché  de  IJavière  :  sur  le  lout  d'ar- 
gent au  lion  d'asmr  pour  la  principauté  de  Veldenz,  La  l^ende  porte 
SIGILLVM  aVITÂTIS  PPALBVRGENSiS.  *) 

Dans  sa  charte  de  fondation,  le  palatin  se  montra  philanthrope 
et  administrateur;  il  veut  d^abord  établir  «un  bon  prédicateur  chré- 
tien et  exemplaire»  pour  les  réformés  français  et  les  luthériens  alle- 
mands: puis  le  service  de  Dien  .i<-nré,  il  sOccupe  des  écoles,  «  jardin 
très  excellent  au([uel  ou  sènu»  toutes  soi  tes  de  bonnes  11ein>s.  >  Puis 
il  donne  des  pln''C'<  à  bâtir  aux  habitants  nin^i  qiu  li-  t  ii  imp-  ri 
des  prés.  11  h's  dcclnre  libres  et  exempts  dr  < oi  véïs.  Il  cice  dans 
su  nouvelle  ville  deux  loiies  par  an  et  des  marchés  francs. 

En  1572,  il  y  établit  un  lir  public. 

Le  QomUi  Ged^es-Jean  résida  souvent  à  Phalsbouru,  il  demeu- 


0  Petit  in  4*,  6  feoillets  nou  paginés  Le  vono  du  premier  feuiltel  0e 
titre)  est  blanc.  Jnatifitation  160  sur  100.  A  la  Tin  du  dernier  feuillet  1568.  La 

vue  (jwe  l'on  voit  i\  la  première  page  est  trop  fant.iisiste  povr  i^!ro  TrT>r  uluite. 
r.ette  plaquette  ebt  Irèa  rare.  Le  W  du  second  feuillet  représente  GuilLaiina-TelI 
visant  ta  pomme  anr  la  tête  de  son  fils.  H.  I^iepage  dans  ses  C&mmmes  n  repro- 
duit une  IraducUoa  de  cette  charte. 

-)  Phalsbourp  a  loujours  «'lé  considéré  comme  élnnt  de  la  province  d'AU 
sace,  malgré  »&  réunion  à  la  Liorraine.  il  «Hait  du  diocèse  de  ï^lrasbourg  cl  du 
gouvernement  militaire  de  cette  ville. 

*)  Ce  sceau  existe  sur  une  lettre  adressée  au  magistrat  do  Saveme;  il  m'a 
été  rounnuniqué  par  feu  T>  Fi  f 

*)  11.  Lcpage.  Coinnnines  de  la  Meurlhe.  T.  II.  Kancv,  1853. 


-   19  - 

tait  danë  le  chftt«in  qa*U  fit  construire*}  à  gatiche  de  la  porte  d*Âi- 
sace  et  qui  fut  englobé  par  Vauban  dans  les  nouvelles  fortificatioiis 
(Bastion  n«  4,  du  château).  On  TalTecta  au  logement  des  officiers.  PtLt 
riMi|«rudeace  de  Tun  d*entre  eux.  il  fut  dévoré  par  les  flammes  en 
1714,  et  ce  (|ai  en  resta  servit  de  manutention.  C'est  un  pciit  bfiti- 
menl  i-ejiosanl  sur  des  saîle-^  vjùtées  et  h  roloimcs  Une  touielle  pen- 
Uigonale  sert  do  porte  d  *  iitn'c.  Sur  le  lyaipan  de  oelle-ei  l'ont  voit 
mutilées  les  armoiries  du  eonile  |>filaliti  et  de  sa  femme.  Siu  une  clef 
de  voûte  d  une  salle.  le  blason  de  Georges-Jean  H.  G.  H.  P.  iJltrUoy 
freorg  Uans  Tfubijraf).  Ce  petit  édifice  est  une  des  rares  curiosités 
de  la  ville  moderne. 

Lorsque  le  vendredi  9  novembre  1684  le  président  Alix  vint  au 
nom  du  dac  de  Lorraine  recevoir  le  serment  de  ndélité  des  habitants 
consternés  et  prendre  possession  du  château  et  de  la  ville  en  pré- 
«^nee  du  comte  palaliu.  celui-ci.  ;iprès  l;i  veuille  clefs,  demanda 
au  |)r<'-i<it  iit  la  pei mi-.sion  de  (■■tm  licr  curoir  un(î  nuit  dans  son  ha- 
liitntion  fav»»îite;  ce  <(ui  lui  lui  iu-cordé  à  char^re  de  reinlre  le^;  clefs 
et  de  ne  pas  faire  de  dégradations!  Le  président,  le  lendemain,  ins- 
talla, au  nom  de  son  maître,  dans  le  logis  six  soldais  et  un  capitaine 
pour  garder  le  passage  et  percevoir  le  péage  assez  important  sur  cette 
rottle  d'Alsace  |iar  la  crête  des  Vosg<*s. 

GetBTges-Jean  retourna  habiter  son  chftteau  de  Lulzelst(  iii  d.ins 
ce  pauvre  comté  de  la  Petite  Pierre  surnonuuc(;  la  Sil>érie  de  l  Al- 
stif^f.  Ciiif}  ans  après  la  vente,  le  duc  de  Rouillou,  à  !;i  tête  de 
troupes  pjoli  -tantes.  s"f>inpara  de  IMialsbourg.  Les  habiliinlâ  furent 
épargnés  parce  (|u  ilr,  éliticnt  de  la  «  reli^non.  > 

L'embarras  de  seü  liuances  avait  forcé  le  23  juillet  1583  le  comte 
Palatin  h.  vendre  moyennant  400,(XX)  florins  au  duc  de  Lorraine 
Charles  III  la  ville  de  Phaisbourg  et  quelques  villages  des  environs. 
Un  délai  de  rachat  avait  été  stipulé;  man  le  comte  le  laissa  passer 
et  lorsqu'il  voulut  ié(  laruer,  le  souverain  lorrain  réi>ondit  par  un  refus 
formel.  11  en  fut  de  même  pour  les  réclaraations  de  la  comtesse  de 
Veldenz,  l'cpouse  de  ricon/cs-Jean,  e1  ]iour  l'intervention  de  leur  cousin, 
Jean-Casinur.  le  du  1  lic  liaiides  alli  tnuud(!s.  Mais  la  Lorraine  ne  pos- 
séda pas  loufi temps  sa  nt)uvelit;  ac(|uisilion.  Par  suite  du  traité  de 
Itiül;  Phabibourg  fut  laissé  à  la  France  qui  en  jouit  en  paix  jusqu  en 
1870.  Les  années  suédoises  avaient  été  pour  beaucoup  dans  cette  fa- 
veur acoordée  à  Louis  XIV. 

i)  ilirlicl  Wideinau  lut  rarchiteilo  de  la  nouvelle  ville  el  ilu  château  (Ar- 
chive» ilfl  la.  Basaie-AisMe,  R.  149). 

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^  20  - 


m 

Nous  avons  trouvé  dans  la  coUection  Dufrasne  (de  Metz)  quel* 
ques  lettres  relatives  à  la  vente  et  an  racfmt  de  Phalsbouig,  nous  tes 
donnons  ici: 

«Monsieur  le  Présiiieiif ,  Xoii-:  nv.in-^  Innivr  bon  <]>■■  dfpnîpr  le  f'f«pi(;iinß 
Martin  présent  porteur  auprès  de  Vous,  \  ouä  priaut  de  teiur  la  inaiu  a  ce  (|u'il 
vom  dini  de  notre  put  el  d«  voidoîr  rescrîre  un  mot  à  moiu  mon  ronem  pour 
le  biet  que  troas  savez.  Le  service  4|ae  Vous  nous  ferez  en  cesle  endroit  ne  de» 
ineurera  sans  r/'comtiw  i™  :\  qimi  jf  f<  i  ii  lin  ;'i  rr.  ilc  nies  afTeclionnées  ro- 
couimandations  à  vos  bonnes  gruccs,  l'rixinl  Dieu,  Monsieur  le  Fréûitleut,  Vous 
donner  en  santé  et  heureuse  el  longue  Vie.  Donné  en  notre  ville  de  Pholtxbourg 
le  10*  d'apvrH  IfiSS. 

Votre  bon  ami, 

Au  (Iok:  Monsieur  le  Président  ù  Nancy.  GEORG  JKtlAN,  palatin  du  Rhin 

Duc  de  Raviére  M.  P.  >  *) 

Nous  George  Jehan,  {»hitin  du  Rhin,  dur  de  Ravière  et  romte  de  Wef- 
denbc,  «'le.  Confessons  avoir  receu  de  ^\nu:■.  li  Dm  de  Lorraine  mon  cousin  la 
somme  de  deux  millo  tlorins  en  déduction  ilr  .  i ut  mille  lloriiis  qu'il  nous  doit 
donner  au  terme  porleie  ditub  le  contrat  de  Phult/bourg,  laquelle  souiuie  il  mua  a 
advancé  et  dont  nous  noua  tenons  pour  content  en  témoing  de  quoi  avons  signé 
et  cacheté  le  présent,  fait  à  Lntzelstein  le  6*  jour  d^apvrâ  lâ87, 

GF.OUO  IKHAN.  Palatin  du  Hhin 
Duc  de  Bavière  M.  i'*  ,*) 

Après  ces  deux  lettres  au  président  Alix  en  voici  une  au  duc 

de  Lorraine: 

llonsieur  mon  Cousin,  jay  rcceu  Votre  lettre  datée  de  Nancy  le  '4  do  mai 
slile  nouveau,  touchant  le  rachapt  de  Phaltzbonrg  el  Noua  Vous  remercions  que 
pour  les  domaiges  convenues  desirez  convenir  et  accorder  avec  moy,  que  jaye 
occasion  de  me  contenter  et  niir  rnmilié  et  correspondance  qui  a  toujours  esté 
onlre  nous  ))ar  ry  devant  sera  continué  à  l'ailvenir  et  pour  ce  regard  jay  mandé 
mon  grand  liaillif  le  üiour  Weyer')  pour  ne  despecher  vers  Vuu»  pour  ce  même 
faict.  vous  dèclairant  plus  amplement  les  moyras  d'accorder  les  dits  pointa  le 
plus  raisonnablement  el  au  <-<mtontcment  de  tou«  deux. 

Tunchanl  nobostanl  le  faict  de  vos  Salines  puisijue  personne  .scait  la 
science  et  mes  intentions,  il  faut  nécessairement  que  je  me  trouve  à  Rozic^res 
pour  voir  et  accommoder  tout  et  marquer  le  Heu  le  plus  commode  avee  vos  dé- 
putés; dénrant  avancer  ledit  faict  le  plus  diligentemment  que  sera  possible  et 


*)  Le  sceau  manque.  Original  papier;  FUigrane;  les  armoiries  de  Stras- 
bourg surmontées  de  la  Heur  de  lis:  au-dessus  un  4  et  les  lettres  W.  R. 

Sronii  mrmpir.  Or.  Papier. 
*)  Didier  Weyer,  il  as^tista  à  la  prise  de  possesiiion  de  Plmbburg  par  les 
Lorrains  avec  Jean  Robert  de  Sccbach  mailre  dV)tel,  Pierre  Rberard  de  Raisl 
et  Daniel  Papua. 


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—  21  — 


(Miurt.tnt  jay  e^cril  à.  mun  ^rund  Unillif  de  se  trouver  ({iiand  el  (]untn\  à  Rozirr« 
le  20*  de  mai  selon  le  nonvean  cnlendrier,  ro'asseuranl  encore  que  prendre  le 
•éjoar  de  res  trois  junm  en  palienee  pnîûqve  pour  des  affaires  urfentes  pour 

rini'itTT'Ti,)«-  (le  !  Viîli  (Il  Sti.i^horirjr.  jnnt  en  donner  ori!r<*  no  |icut  parlir  «le- 
vant, el  que  ce  {tendant  iuoq  grand,  Baillif  aye  loisir  de  ac  trouver.  Kt  désirant 
discnrrir  »vee  Voin  comme  je  Vom  mande  par  cy  devant  des  choses  qui  Voos 
impartent,  je  me  poarni  transporter  encwe  vers  Vous.  Kt  par  ninhi  tinirat-je 
reste  lettre  me  rpromniamlnnf  h  Ycs  bonnes  grâces.  Priant  T)\pn  Vous  donner. 
Miiusieur  mon  Cousin,  en  paii.ute  santé,  très  heureuse  et  tré»  longue  vie,  de 
Lolzelstein  ce  7*  de  liay  !«ty]e  nnlique  Tan  1668. 

Votre  mil  ulx  et  très  AITeclionné  nniî 
P€wt  d«tum.  (ilLÜHG  .IKHAN,  Palatin  du  Rliin 

Duc  de  liavière  M.  . 

Monsieur  mon  Cousin,  comme  je  Vous  ay  écrit  dernièrement  que  jay  quel- 
ques choses  d'important  de  communiquer  avec  Vous,  dont  Vous  recepvre/.  con- 
tentement, l'itrffint  trouve  notre  convennemenf  porHonncî  f  at  nécessaire  après 
qu'uyen»  dépesciié  le»  aHairc»  icy  avec  vos  députés  p(jiir  ceble  égard.  J'ai 
lr«iQvé  le  meOlenr  pour  éviter  de  plus  grand  soupçon,  que  notre  assemblée  ne 
9c  iassc  h  Nancy,  mais  à  une  autre  proclie  d'iey  selon  vostre  bon  gré  et  choix, 
le  rtntf^ttrint  A  vostre  vnlnnfé. 

i  fxicUanl  le  chemin  el  jouruüe«  que  je  prendrai,  j'arriveriu  s'il  plail  à 
Dieu  le  vingt  quatrième  à  Raon  le  plat*),  !e  85à  Baccara  et  le  86*  à  Rosiers,  ne 
iKMivaiii  r.lire  plus  grande  journée  avec  ma  litière  à  cause  d'un  accident  de  notre 
corps.  D.itum  ut  altehs:  G.  J.  m.  p. 

l'ost  dale. 

Uonsieur  mon  Cousin,  en  confidence  et  selon  Tamitié  et  correspioiulance 

ipu!  je  Vous  porte,  je  V<ins  ni  \<>u]n  donner  cet  r  si-,       ;(rendre  garde  à  Vous 
et  a  Vos  afTairea  &  cause  que  des  troupes  s'avancent  pur  des;a*  0.  i.  m.  p. 
Ait  do9:  Monsieur  mon  Cousin,  Monsieur  le  Duc  de  Lorraine.  >) 

Voici  encore  uue  lettre  au  présideut  Alix.  Mallieureusemuut  elle 
est  incomplète: 

GBORGR  iBAN  par  lu  Grae«  de  Dien,  Comte  palatin  du  Rhin. 
Due  de  Raviére,  Comte  de  Veldent«, 
Monsieur  le  Président,  Nous  avions  donné  cliarge  à  notre  ('.onseiller  Taxis  ■) 
de  proposrr  de  notre  pnri  h  Mnn>i'nr  notre  Coxisin  le  Duc  dr  î.nrriiine  quelques 
|iuîaU>;  mai»  à  cause  que  mon  cousin  était  absent  de  Nancy,  n  avous  jusqu'ici 

1)  tîuon  l'Klape  iTosges). 
^/  Origioal,  papier. 

*)  Dieser  Michael  Toxiles,  «rar  aus  tiraubündten  gebürtig.  Doctor  der  Arx- 

ney  Kunst,  und  von  K.  Carl  V.  An.  154:1.  «um  Poeten  und  Comité  IVilatino  jte- 
macht.  Kr  stund  il-  stadi-Physiciis  in  ll:  ;r*'nau  und  hat,  nebst  andern  Schritsten. 
aber  TLeuprasluni  Paracclsam  geschrieben. 


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revu  nulle  n''p(inse,  ny  résolulion.  F.htant  doue  fort  jucsk'  dea  «.ndileufs  à  lu 
Chsmbre  Impériale,  toutefois  quelles  debtes  mon  dit  Cousin  a  accepté  de  tes 
cimtenler.  Vous  avons  voulu  |>rier  de  rémt'niorer  à  Votre  in.iilre  pour  obvier  aux 
inronvénients  proveoimt  de  cela,  mesmemcnL  aussi  de  remédier  aux  nouveautés 
qui  se  font  à  —  —  —  —  —  —   —   —  -~  —  — 

(ieorjxes-.iean  avait  époHsô  le  15  odulne  1508  h»  [»rinf^ss«'  de 
Suôdo  Anna  Maria,  flllo  ilu  r(ti  (îustave  Wa-sa  cl  de  sa  stH  umU;  tiinnie 
iMiiiiHiiente  de  Loholm.  Elle  ('lait  lu'c  en  1545.  Ses  deux  Ircres  Erie 
XIV  et  Jean  IH  furent  successivement  rois  de  Suède.  Le  roi  de  Po- 
logne Sigîsinonâ  mentionné  dans  la  lettre  était  son  neveu,  étant  fils 
du  roi  Jean  de  Suède  et  de  Catherine  de  Pologne.  Enfin  elle  était 
elle-même  la  tante  du  héros  du  Nord,  de  Gustave-Adolphe  dont  les 
troupes  firent  tant  de  mal  à  la  Lorraine. 

On  ne  peut  qu'admirer  la  noble  fierté  avec  laquelle  la  princesse 
écrit  au  duc  de  Lorraine: 

Nos  bons  services  et  tout  ce  qui  est  en  noire  pouvoir  de  faire  valoir  avant 
loutes  choses. 

Très  illustre  prince,  très  généreux  Oncle,  Nous  ne  pouvons  pas  céler  à 
Voire  Allessc  que  Nous  avuDs  Hé  informée  que  tous  les  princes  et  conilcs  pa- 
latine sont  résolus  à  venir  au  secours  de  notre  »eigneur  et  époux  en  lui  avan- 
çant Targent  néceasaîre  pour  le  rachat  de  Phalsbourg  ;  mais  comme  nous  avons 
a|)pris  que  Notre  seigneur  et  époux  a  acrcf  ^'-  do  lro|)  dures  condition»  (pii  ;se- 
roient  pour  Nous  et  nos  tJifans  une  trop  lourde  charge,  nous  espérons  et  nous 
en  sommes  sûrs  que  nous  oUitiidnMis  de  meiltonrea  conditions  pour  pouvoir 
réunir  Targent  nécessaire  et  Comme  nous  avons  toujours  vanté  la  générosité  et 
le  bon  co'ur  de  Votre  Altesse  '  <  quo  Nun-  cl  Xos  enfants  nVml  jamais  apjTouvé 
l'engagement  de  ce  morceau  de  terre  et  de  ses  habitans,  Nouk  vouons  comme 
Mère,  an  nom  de  Nos  Enfans,  Vous  supplier  de  consentir  au  rachat  non  pa» 
dans  un  an  mais  bien  dans  six  mois,  tant  à  cause  de  no'S  Knfans  que  de  Nous 
et  de  Xfi'n  nmitié  qui  n'est  pas  d'un  petit  poids.  Nos  Seigneurs  et  Frères  lu 
Hoi  de  bucdu  et  le  itoi  de  Pologne,  le  Iiis  de  notre  (irneioux  Frère  et  Nuire 
beau  frère  coitridéreront  la  condescendance  de  Votre  Altesse  comme  une  marque 
IHurticulière  d'amitié. 

Gomme  le  rachat  doit  se  faire  d'une  manière  ou  d'une  autre,  il  ne  peut 
guère  servir  à  Votre  Altesse  que  mon  Seigneur  et  T.poux  soit  dans  la  nécessité 
d'acce|)ler  de  si  dure»  coiulilions.  ("est  imurquoi  couiuie  c'est  lu  première  suj»- 
plique  que  Noos  adressons  à  Votre  Altesse,  Nous  osons  esjiérer  un  arcueil  fa- 
vorable. 

Klle  voudra  hien  réllédiir  qu'en  pareil  cas  (le  Tout  Puiss.mt  l'en  préserve 
long-  temps),  elle  aimeroit  que  l'on  traitât  de  même  ses  Knfans.  elle  préférera 
notre  amitié  ä  un  si  court  délai;  de  notre  côté,  Nous  serons  lr>ujours  prête  à 
apprendre  &  nos  hien  aimés  Enfans  tont  ce  dont  ils  vous  seront  redevables. 


—  23  — 


Telle  etd  la  siipplique  quo  nous  adresitoBB  à  Votre  AHosse  à  laquelle  Nona 

'■.nniiiir's  etitièrcmenl  dt'vouée  de  lotit   noire  vtviir  et  Nous  esptTons  ((ue  le  Tout 
l'uissiint  lui  procurera  ainsi  qu'à  isea  Knfom  loulus  sortes  de  iirospérilés. 
Donné  h  La  Petite  Pierre  le  IH  septcrobre  de  l'an  IôkS. 

ANNK  par  la  grftee  de  Dieu  comtesse  palatine. 

dnehe:j»(;  de  Havit-ro.  comtesse  de  V'eldentz. 
de  Suède,  des  Gollis  et  des 
Wendea,  ûèo  princesse  royale  de  Suède. 
ANNA.  pfaUffracin.  >) 

Au  don:  A  Son  Altesse  notre  très  cher  Oncle  Chartes,  Duc  de  Calabrc.  de 
Lorraine,  de  Mnr  et  de  (iueldru,  marquis  de  PonMirMousBon,  comte  de  Provence, 

Yaudeinonl.  Hlanionl  et  Zntjihen 

Ah  cermj  :  de  Mudatnc  la  (  i^jmteâse  de  La  Petite  l'ierre  du  13.  »tilo  uiivivn  : 
recen  à  Lonéville  le  1«'  octobre  88.  stilo  nouveau. 

A  cette  opoqiie,  la  doimoatioii  lorraine  avait  ndné  la  ville,  en 
refusant  de  recevoir  de  nouveaux  réfugiéi};  en  taissant  partir  beau- 
coup d'habitants  qui  ne  voulaient  plus  rester  sous  la  domination  du 
duc  Charles  111  et  enfin  {lar  suite  des  fréquents  passages  des  gens  de 

guerre.  Une  lettre  du  palatin  au  prcr^ident  Alix,  citée  par  Lepage,  dit 
que  la  ville  et  les  villages  valaient  50.000  florins  de  moins.  Quoiqu'il 
en  tn>it,  le  inonnrqnr'  lorrain  refusa  df  nmij^re  le  inarclié. 

La  derniric  Iclire  que  nous  dniuKuis  de  la  collection  niifrcsiic 
«'inane  du  cuinlc  |>alatin  .lean-Casiiuii  am)uel  le  prince  de  Coude  avait 
donné  le  gouvernciueut  des  Trois-Evêchés  dont  il  ne  put  Jamais  s'em- 
parer, n  était  alors  tuteur  de  son  neveu  réieeteur  palatin  Frédéric  IV, 
le  futur  fondateur  de  la  \ille  de  Lixheim.  Il  avait  souvent  parcouru 
la  Lorraine  à  la  tète  de  tsea  r^iments  allenands  pour  aller  au  aceoura 
des  Réformés  français.*)  Sa  mort  arriva  quatre  ans  après  eu  1592. 

Nos  gracieux  services  et  notre  bon  Vouloir  avant  louteâ  choses. 
•  Trè»  illostre  Prince  et  très  Cher  et  bien  bon  (^astn. 

Comme  nous  avnns  t'I/-  roijuis  et  prié  par  notre  Clior  et  bien  bon  cousin, 
fc,-  T~,  î'i  compère  le  duc  Georges-Jean  comte  Palatin,  noire  ngnnt  et  le  plus 
practie  de  le  faire  ui»i»isler  daaü  une  uflaire  inipurtaule  qu'il  est  inteutioiué  de 
traiter  et  qui  consiste  dann  te  rachat  du  château  de  la  ville  et  du  nailliage  de 

l'h.ilsbourg  |>;ir  l'un  de  Nos  (lonseillers.  Nous  avons  pjir  Commission  spéciale 
r]  ..'.-%(f  le  noble  et  bonorabb;  Jean  Ad.'ni.  seigneur  de  l'udiin.  Gelir;ird  l'utstor. 
docteur  en  droit.  George  Krasnie  Scliregel  et  Jean  Albert  Fruiss,  licencié  eu 

'}  Signature  autographe.  (Irigin;il.  papier. 

*i  f.cla  n'empêchait  pas  Charles  III  tle  Lorraine  de  recevoir  «tracieuseineul 
à  r<^«txicy  son  terrible  voi^iin.  Ku  157H.  il  lui  donnait  des  courses  de  bague  sur  la 
Carrière. 


—  24  — 


droit.  Nos  amés  et  féanx  cnoseillers  d'^Ire  nos  re|fre»entaiis  dans  res  négoeia- 

lions  et  Voulons  que  l'on  njoule  foi  /i  loul  ce  qu'ils  foronl  en  noire  nom  coniiiie 
il  nous  nièuie  et  ils  montreront  par  là  qu'ils  jouissent  de  notre  entière  et  pleine 

conlianee. 

Voilà  ce  q;«e  nous  sommes  tenn  de  fair«  connaitre  à  Votre  Altesse  à  ta- 
tjuelle  Nous  serons  totgours  prit  à  rendre  les  services  qui  pourraient  loi  fitce 

agréables. 

Donné  à  Heidelberg  le  27  suiilcmbrc  88 

JRAIÏ.  CASIMIR,  par  la  Grâce  de  Dieu, 
Honite  pn'rîlin  iIit  l'Iiin.  Tuteur  et 
Administrateur  de  TKIecteur  palatin 
Duc  de  Bavière 
/.  Oatimir  TfuUgn^f.  *) 
.1«  Vcrm.  A  Son  Altesse.  C.liarles  du*    de  Lorraine,  de  Calabre,  de  Bar, 
manjuis  de  Pont  A  Mousson  et  Notre  Qier  et  Uien  bon  Cousin. 

Un  atelier  monétaire  fat  aiuei  créé  en  1573  par  le  Comte  dana 
sa  nouvelle  ville.  H  fut  sous  la  direction  du  MunfzmeisUr  Hans  Keller- 
mann  qui,  d'après  un  compte  déposé  au  lYésor  des  Charles  ft  Nancy, 
n'aurait  frappé  que  des  demi  butss  au  coin  du  priiu c.  Mais  D.  FisrluM* 
araurff  <|u'oii  frappa  aussi  des  piôccs  do  *  Ik'I  et  bon  argent.  »  A  la 
vente  de  la  ville.  Hans  KcIIonnniiîi  devint  (lii(  (  iiMjr  de  la  monnaie  du 
comlc  d('  Hnnau-Liehtciilici^'  :i  WutUi  où  il  mourut  !o  14  juilU^t  KiOO.*) 

Gcortîv'S-.îean  toujours  à  la  reihcn  hc  de  l  im ninu  avait  vor.-< 
1570,  dit  D.  Fi.sdier,  acheté  de  ses  cousius  le.s  iiliih;imve.s  de  Salm 
une  source  d'eau  salée  qui  se  présentait  à  fleur  de  terre  près  de  Die> 
meringen  et  ayant  trois  degrés  de  sélênité.  D  Texploita  aussitôt,  mais 
les  frais  dépassant  de  jour  en  jour  la  recette,  U  dut  renoncer  à  y 
faire  travailler;  puis  il  y  avait  à  craindre  un  procès  avec  le  duc  de 
Lorniine  qui  prétendait  avoir  seul  le  droit  d'avoir  des  .^^alines. 

(Jeor^e-.Iean  p<vr!ail  le  litre  honorilicpie  de  roi  des  ccriicrs  d"Al- 
sace,  litre  qui  était  alTi;eté  à  la  branche  do  N'eUlen/.  On  ignore  en 
quoi  consistaient  les  avantages  de  ce  litre  pouipeux.^) 

')  Signature  anlograplie.  Original,  |»a|  ii  r 

Ln  devise  de  Jean  (Casimir  était  Bcuejketttia  et  Virtui  cuitodtitnt  Ivtfnn. 
'i)  CieorgesnJeui  avait  aussi  créé  vu  atelier  monétaire  à  Weinbourg  (canton 
de  Buschweiler).  M.  Arthur  Engel  dans  son  bel  ouvrage  sur  la  Numisnialique 

alsacienne  n'a  pns  connu  des  pi^-ces  frappée^  à  rh  i!>-l-.ntii  !:  ef  ;\  inlinitrj;  ; 
mais  M.  Jules  Fiorange  à  ilumeh  croit  avoir  trouvé  des  produits  de  ecs  deux 
ateliers  nuMiétaires,  Cela  serait  une  bien  intéressante  découverte. 

*)  M.  Ad.  Marcus  dans  son  bel  ouvrage  Les  Vrrreiies  du  Cotnt^  de  BtUÂe 
iv  cito  que  deux  verrcrii  il  m  comté  de  Liit/.elstein.  Winnen  et  Kalenburg 
(XVlll""  siècle).  Mais  sans  doute  li  y  en  avait  eu  d'autres  anléricureuieul  dans  ce 
pays  rempli  de  forêts. 


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-  25  - 


Au  moment  de  la  vente  de  Phaktbourg,  la  |iittfiresqiie  vallée  de 
LutzelboufK  était  des  plus  indu^lrieUes.  Des  réformés  français  réfugiés 
avaient  établi  inie  papftcrio.  une  fiinirio  i\e  niPulcs  à  moulin,  do 
pierres  de  taille  n  aitruist-r  et  à  polir,  dts  moulins  a  blé,  h  tlri  i  îc 
fil  rie  ffT.  H  laplnlir  et  à  lo  battre.  r\r.  '[■.uito  t-vW»^  industrie  locale 
déclina  vi.sii>lt  im  nl  sous  la  d«jminat!*Mi  Iduaine.  KHc  di<pnni!  cotn- 
plfMfniPiit  loi-s  (le  la  giienf  de  Treni«  Ans.  Le  »  *>ijjIc  palaUii  avail 
(  oii.-Lniil  à  ses  frais  un  moulin  à  poudre,  une  fabrique  danue.s  et  la 
papeterie  citée  plus  haut. 

Georges-Jean,  un  an  après  avoir  vendu  Fhalsboiii^.  voulut  agran- 
dir de  nouveau  ses  domaines,  il  acheta  en  1534  à  la  famille  de 
Ratxamhausen  mai  Stein  la  seigneurie  du  Ban  de  la  Rœhe,  située  en 
pleines  Vosges,  dans  un(>  contrée  <les  plus  rudes  et  des  plus  âpres.  U 
eut  bientôt  converti  les  habitants  à  la  nouvelle  religion  gràee  au  curé 
Papellier. 

11  lit  l'aire  th"*  sninhi.:«  -  et  établit  dans  sa  nouvelle  ac<jui.stlion 
des  forjies  qui  ne  1  cnrirhirciil  pas.  Les  archives  de  la  Has.'5e-Al.sice 
ont  de  ses  lellrcs  à  Maître  GuuiTeu,  niaitre  <le  forge  du  duc  de  Bouillon. 

Chose  curieuse,  le  due  Charles  111  songea  un  moment  en  seii- 
tembre  1580  à  hypothéquer  Phaisbourg  et  ses  environs  pour  une 
somme  de  60,000  florins  qu'il  voulait  emprunter  à  son  bcao-fr^re  le 
duc  Guillaume  V  de  Bavière  à  Munidi  (pii  avait  épousé  sa  sieur.  Il 
estimait  alors  le  revenu  de  la  sei^riuMu  ie  à  6000  ilorins.  *)  Malgré  qu'il 
eut  pi-oniis  de  respr<*fer  !:i  libe  l  lé  de  consoience  de  sfs  nouveaux 
sujets,  les  vexations  (lc\ inirnl  liiculöl  fie  plus  en  plus  fortes  et  à  la 
lin  les  habitant-  i<'tu;»ièienl  [tre.sque  tous  dans  une  petite  ville  al- 
sacienne à  Bischuciki  oîi  ils  fondèriMit  un(>  é'^lise  hauvaise.  Les  Lor- 
rains bûliient  une  église  catholique  à  Phalsbouig  en  1(308. 

U. 

Mais  ce  qui  rendra  le  nom  du  comte  |)alatin  tovôours  célèbre, 

ce  sont  les  travaux  hydrauliques  auxquels  il  se  livra  sur  les  cours 
«leau  vos'fiens  qui  avoi-iimient  les  comtés  de  Liït/.elstein.  Il  sOccnpa 
de  tout,  —  caualiaalion,  digues,  Uollage,  écluses,     Dès  lô70,  il  élu- 

1)  f-es  réfugiés  avnl«  ni    r  iislrnil  îles  temple»  à  Lulzclbonr^' et  :i  MiMchronn. 
»  .  lyollres  et  iostruclions  de  CJiarlea  Ul  relatives  aux  affaires  de  la  ligue. 
Nancy,  1864.  p.  194. 

^  V.  rimportant  travail  de  M.  rarcliiviste      H.  PbniMiutchinid  intitolé 

I  t'el)or  AUrr  li^r  Flni^FirTr-i  im  Gcbiclft  doïs  OhiTmi  I'Iumit'-^  rnff  h»"-on(lerer 
Beziehung  auf  die  Saar  und  ihre  NachbariHisse,  >  (UjJmar  18Ö1,  in  8",  Hi-'ii  ;  el 
Grandidier-Liblin  (T.  VI,  p.  365). 


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2»  — 

ditüt  dpjà  les  petite»  riviëreâ  det*  enviroiu*  qiii  traversent  la  chaîne 

Vosjics,  —  la  Zorn,  la  Zinzol.  la  Mdder,  afilaents  du  Rhin;  l^Eidiel, 
affluenl  de  la  Sane.  rivière  dont  l'eau  par  la  Moselle  va  se  perdre 
dans  le  Rhin.  Il  ('crivait  le  2()  avril  1573  à  lévêque  dr>  Sfra>hr>iir;î 
pour  le  llottasre  de  la  Ziu/el.  Il  intére^-^îiit  à  sa  rausc  i  riiijx  iciir  cl 
le  13  janvier  1070.  Maxiniiiion  nomniiiil  deux  pn >i niiiujrt's  chai*jst'h  de 
lui  rendre  compte  des  projeLs  du  palatin,  ie  eouile  i'Iiilippe,  comte  de 
Hanau-Uclitenberg,  conseiller  iropérialf  et  Jean  Stiaitt,  bailli  du  comté 
de  Saarwerden.  Mais  que  pouvait  faire  cette  preuve  de  biooveillanoe 
impériale  contre  la  mauvaise  volonté  ou  Tapathie  que  le  palatin  trou-* 
vait  en  Alsace?  Les  Etats  de  la  province,  assemblés  sur  sa  demande 
en  1574,  ne  comprirent  pas  Tuiilité  de  ses  projets  et  les  r^etèreot 
d'une  voix  unanime  comme  trop  di^pcMulieux. 

Georjres-.Tean  avait  aussi  écrit  au  duc  de  Lorraine  et  à  son  fils 
le  prince  cvrfjiic  ilc  Mt^ly.  et  de  Strasl>our^'  pour  rendre  non  .seule- 
ment la  Sarre  navi^jalde  avec  leur  concours,  mai.s  encore  alin  d'unir 
la  Moselle  à  la  Meuse  par  un  canal  entre  Toul  <^t  Fou;i.  C/ctail. 
comme  on  le  voit,  le  projel  préconisé  un  .siè<  le  plu.s  lard  par  Vauban. 

On  a  des  leUres  au  premier  de  ces  princes  datées  du  24  mai 
1576.  Les  réunions  de  rivière-s  au  moyen  de  canau.\  furent  le  rêve  du 
palaün  pendant  toute  sa  vie.  U  s'occupait  d^avoir  un  privilège  du  roi 
d'Ësimgno  pour  les  cours  d*eau  comme  il  aurait  voulu  avoir  sous  sa 
direction  les  travaux  du  futur  canal  de  la  Marne  au  Rhin  dans  la 
Lorraine  et  TALsace. 

Voici  une  de  ses  lettres  au  gouverneur  général  des  Pays-Bas: 

A  Moiisieiu'  mon  Cousin  I«  Duc  do  l'arme  Gouverneur  gônéral  des 
Pays-Bas  de  la  part  de  Sa  Majesté  du  Roy  <1  Espagne,  etc. 

Monsieur  mou  très  honoré  (dousin,  Ju  ne  double  nullement  qu'ayez  receu 
ma  response  snr  Tos  dernière»  Lettres,  que  m^aviez  envoyé  avec  nng  paase-porL 

par  mon  GenUIlioinrne  La  Fontaine  et  jiar  ma  dite  Lettre  entendu  le  retardement 
de  mon  voiage  vers  Vous,  comme  l'avons  désiré  et  dénironâ.  Nous  estan^i  donc 
à  ceste  beore  sovsvenu  de  luchcf  des  nonsvauU  ouipoücJiemens  par  ung  process 
dn  nue  Casimir  nons  auuons  trouvé  pour  le  mieul  d'envoyer  pour  l*une  des  ar- 
ticles prolitables  pour  rjivanccmenl  et  ruiilité  de  vostre  Gouvernement  den  l'nys- 
llaa  loucliant  la  navi}^alion  de»  rivières  selon  le  contenu  de  nos  Lellrcä  précé- 
dentes cest  Ingénieur  de  Liège  Maistre  Thomas  Tollet,  lci\ae\  comme  j'enlendu, 
Vous  a  servy  par  ci  devant  à  quelques  baaliments  de  Maestricli  pour  Vous  en 
(lArlnrer  rrininif  nniîs  lui  auons  monstre  les  'nm  i  ns  et  la  faton  et  aussi  les  cn- 
droicls  p«iur  coujoiucLre  les  rivières  ensemble  ci  les  rendre  navigables.  Gomme 
au-ssy,  nai;uères  avons  montré  &  JUcffliiieur  d  Augsbour^'.  Conseitter  de  Sa  Iftgeslé 
au  ps'fs  de  Luxembourg,  en  la  présence  de  cest  ingénieur  ta  façon  de  conduire 


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—  27  — 


1rs  .nui]c5"n><  (^■^^  f^his  hautes  montagne»  et  Ainsi  qoant  à  Tart  et  à  ta  pos- 
:«it^itil<'*  il  no  faull  oullcnient  doubler. 

fanant  aux  dépens  ila  seront  avec  Taide  de  Dien  faictes  dans  la  constance 
da  Roy  d*Kspaigne  moyennAnt  des  eoneessions  et  privilèges  comme  Vous  I*avon« 
niand^j:  rtt  ^mnicr  f.rîfrr^  et  pourront  cstre  arrordi'Z. 

^uant  au  sigul  de  ^oruco,  {'fj  nous  luy  avons  aussi  montiû  uuu  pari»;, 
comme  les  dâes  Moracea  on  penlt  mettre  «i  natare  des  prairies  et  terrea  des- 
quelles deox  artidea  tant  de  la  navigation  que  dn  morace,  le  pays  de  Yostre 
gouvcrnt'nKn»  ponrrmt  ffiinn»  cl  (pianl  aunsv-  Vostrc  armée  en  tirer  grandes  com- 
D)ilc>ii  «t  donner  occusion  que  le  pays  bas  Hoit  repeuplé  et  le  pauvre  peuple  uye 
moyen  de  gaigner  ((uclque  chose  des  entretenir  et  se  ramasser  et  ainsy  avoir 
moyen  de  respirer  s'entretenir  tant  plus  volontiers  l'ohéisHance  de  leur  Roy, 
coronie  i---  (îattMiris  \ilu^  amplement  -^i'wil  rr-i  id'cs  ,ui\  LcUn^s  pr'''*-('>d<>ntes.  Afin 
donc  que  telles  prolitnbles  aOaire  soyent  tant  plus*  tot^t  inb  en  univre,  avooä 
ponrtanl  envoyé  devant  nostre  arrivée  ledict  Ifùstre  Thomas  ponr  Vons  eselairer 
dn  Tairi  el  solliciter  lesd.  privilèges. 

',>mnt  atix  anlren  fsHicIe»  qu'avons  envoyé,  et  premier  li  >ît'niori  il  nous 
lî  t-nlreniettoroiu»  rieu  de  nostru  pari  de  les  mullre  tta  eQecl  moyennant  qu'ayons 
Vostre  Volmité  et  intention  et  advis»  comme  le  trouvez  bon.  et  puis  notre  voyage 
pourreit  encore  se  retarder  pour  quelques  semaines  etc.. 


Vu  an  uvaiil  sa  inorl,  nocugos-.loan  totijoiii-s.  de  plus  vn  plus 
|i»'î!<'trt'  (le  luliliU'  de  ses  pi'ojol«  de  caiialisatioii  et  de  llnftn^rc  à 
hùtiir.-î  perdues  des  forôts  «les  montagnes  des  Vospres.  éerivit  »  lunir 
à  son  j»ineiil  U;  urniU-  l'hilippe  de  Nassan-Saarbriuken,  seijjiienr  du 
comté  de  Saanvcrdcu,  petit  pays  arrosé  par  la  Sarre  el  sus  afllucnlü 
riiïch  an  Sud,  TBichel  an  Nord. 

Ueurg  Itanss  von  Uotte»  Gnaden,  l.*fat/.grauü  bey  Hbein,  HerUog  zu  liayero 
nnd  Grane  m  Veldenbt  etc. 

IJnsem  gtlnstigen  und  freiindlidien  grui^s  zuuor.  Wolgeborner  freundlii  her 
lieber  Schwager  und  <ieuatter.  Ir  werdet  olin  allen  Zwcîllel  noch  ingcdenek  sein, 
welcher  gestallt  Wir  von  wegen  der  äctiillart  der  äurr  (Zorn)  uud  der  Saar  euch 
vorgeschlagen  gehabt,  solche  anxnrichten  auf  eUie  Masnier,  dass  man  »ie  mit 
den  Waarcn  Sommer  und  Winter-Zeit  zu  den  gewissen  Messen  und  ,lahrm;ir(  kten 
?ii  Sfrnssburg  und  andern  Stetten  unucrlluiiil<  rt  gebrauchen  knn.ltr.  ;;iiirh  Keine 
Ehuden  nocii  Fischwuüscr  dadurch  zu  siciiadcn  gieogcu,  üundern  olin  schaden 
hieben  gebraoeht  konden  werden,  wie  Ir  dann  derowegen  aus  einem  gleichmos^ 
sigen  Privilegio.  so  Wir  der  Saar  und  der  Uhrt  halben  von  der  Kön.  Worden  m 
Iiispanien  erlangt,  zu  ersch^n  I  nht. 

Waji  dan  ein  landschaiit  nîrgeuLs  be^er  Kau  geuiehrl  werden,  uU  wann 
«oldc  KvmmecBchaflen  in  ein  Landt  gebracht  undt  enwer  Stadt  SaarbrQcken  ein 
fewalUge  Kanff-  Stadt  wurde  werden,  durch  das  mittel  Wir  auch  bey  andern  Qe- 


De  Lntzelstein  le  87*  jour  de  Jan  vier  lôH(i 


Voatre  mieulx  et  Ir^-s  aflectionné  Couhin, 
OKOIIU  JËÂK  l'alalin  du  Ithyu 
Duc  de  Bavière,  etc.  m.  p. 


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-  28  — 


n.nrlih.'Mlfn  frrn  f cix  i^lt  ii  wilk-n  bekiuiiiMen,  »las  Wir  .-Jidrli^  auf  rtiseie  inslen, 
}:cj>«>n  iMv.aluii;;  drr  Dller,  (Li  nia^i  die  ('.analen  1  in  fui  !  ii  ■  h  billiolier  orkannlnis 
vciorUnelcr  Commi'tsamjt  in  iedes  Herrn  Laii(i»t  iuilll.  nnriclilün  mögen  aucli  Ir 
hierbeynebeo  die  Frinteffia,  so  Tns  andere  gegeben,  zu  »ehen.  T*nd  dieweil  es 
xlembJirhcn  costetu  erfordet  und  Wir  uns  Milgemeincr  der  Kini^f  und  ires  iin- 
costcns  vorsicliern  liaWen  niuf^'sf  n  ;iuf  den  erlangten  Privilegiis  der  Saar  und  der 
I  rUi,  {Y)  und  dan  billigst  Jedennaii  zu  solchen  uiulichen  wcrcKcn  bcfurderung 
UiuDi  !M>ne,  so  vollen  wir  uns  versehen,  Ir  werdet  auch  ewres  theOs  solche 
punclen   billirh   ennessen.   und   diesolhij^en  ein  'in,  illi^en  eueli  mit  bcscliweren. 

Was  die  Saar  anlan;;!.  liaben  Wir  sehon  die  Hewillignng  von  dem  Hnrli- 
vvurdigen  Fuislcn,  l  usern  bcsondein  lieben  h'reundt,  dem  niücbuve  zu  Strasäburg 
gleicher  gestatt  bekommen,  Well  dan  Lottringen  vormals  auch,  so  wol  aaeh 
Trier  eingcwillijjet  und  es  norli  allerseidts  gern  sehen,  so  werdet  Ir  werhoffeiil- 
licli  auch  unbet-chwert  sein,  encli  ewres  thoUs  giilherzig  za  erkleren  ond  des»- 
vügen  mit  un.serm  angenaudten  Diener  zu  unterreden. 

Itass  haben  Wir  euch  also  freundtscliwegerlich  mit  wollen  verhalten  undt 
pteiben  euch  nüt  freundllichen  schwagcrlichen  willen  zugethan. 

Dalum  Lixelstcin  den        May  Anno  1591.  ') 

Lr.s  ilnix  (h'niiircs  Irltrci  ont  rte  tlrirs  (tu»  uKinit/f  prn  coiiimuii  I'türio- 
tiitvhifM  Archiv  J'iir  DfnUthlaud.  XU"  ntl.  Mtmnhrim  H  I.'ii>:iy,  dtrt  K-F. 
St^moH  et  G.-iö,  Ools^  i790in  s«,  ijui  n-n/iruu- jmife  là  i7ä:  Frajwente  rondt» 
Leben,  .Svhickganlen,  Abentkcure»  uni  Enäe  Herzog  Georg  UanteHs 
l'falzgraftn»  zu  Veldenz  etc. 

m. 

Notre  «'tudc  seniil  !ii<  (Mii|ilrt(»  si  muis  iio  [»ailions  p;(s  fh>  Tcs- 
prit  roliiriciix  el  pliilanUiiupimu'  du  cuiiile  palatin.  La  ("liai le  »tc  l«»n- 
(laiion  pour  l'halübourg  montre  .sa  bonté  cnvcr.s  ses  peuples;  le  code 
qii*ü  publia  et  qui  est  resté  manuscrit  dévoile  ses  connaîssunces  en 
droit  et  son  amour  da  juste.  A  la  fin  du  seizième  siècle,  au  milieu 
des  guerres  de  religion  qui  armaient  le  frère  contre  le  frère,  il  con- 
serva tonjouiiji  .son  cceuT  honnête  et  bon. 

Âmi  du  duc  d^Anjou.  depuis  Henri  III  il  lit  un  aeeord  avec-  lui, 
accord  (pii  fut  roni[)u.  C'est  ce  tpii  exi)li(jue  les  plaintes  du  palatin, 
Plus  tard,  il  erut  ra|)|>eler  à  la  vertu  ce  prin<e  f;tililo  et  drlinitcfiô. 

*  Que  Votre»  Majeslô.  dit-il,  vnyc  ;tv<H'  qtu'lle  zèle  vt  lioune  vo- 
lonlé,  Nous  eliereliuus  vulre  prulil,  liuiiiieur  et  trrandeur,  Nous  vou- 
drions qu'il  plut  à  Dieu  que  nous  ne  reçussions  jamais  denicir,  ny  dca 
dettes,  qu'on  m*est  dit,  ni  de  ce  que  nous  vous  prétendons,  et  que 
Votre  Migesté  voulut  suivre  bon  conseil  et  soulager  son  pauvre  peuple. 

')  Le  dottüier  des  divoni«t»  idée»  iiydrauliques  du  comte  palatin,  apri'S 
avoir  été  aux  archives  de  I^I^'v^Hihé  à  Saveme,  eA  maintenant  aux  ardûves  de 
la  présidence  A  Strasbourg. 


—  29  — 


«Nolls  ajoutons  aussi  un  oxoinplc.  ({ue  voyant  le  désordre  que 
nolif  bf'au  fivrc  le  R<»y  <h»  Suède  faisait.  Nous  l'avons  adnionei^té 
rif'iix  nri:-'  lipvant  sa  prison  do  loulrs  Ins  fntttc^  ([n'il  «  nmmcttnit  on- 
M'ïs  .suri  peuple;  lui  ne  v«>ulant  pîis  pirihlir  r;iiliiiniir.^l;tlinii  ih-  .siiivrc 
le  conseil,  tomba  dans  le  iiiêiiie  iiitHUivt  iiuiil  tjue  nous  lavions  nd- 
moneté.  Aprc^,  en  sa  prison,  il  a  bien  reconnu  et  plusieurs  fois  ré- 
péU^:  Ohl  si  j*eusse  reçu  le  bon  conseil  de  mon  beau  frère,  je  ne 
(nstsfe  pas  là,  ou  je  suis  maintenant  et  qu'il  connaissait  à  cette  heure 
quelle  différenoe  qu*il  y  avait  entre  les  serviteurs  et  amis  qui  ne  fai- 
saient qu'approuver  les  voinntôs  de  leurs  mattres,  fussent  boinios  ou 
mauvaises,  et  entre  ceux-là  (pii  avec  une  ferveur  disconsetlloient  les 
roauvatses  entreprises  de  leurs  maitres. 

<  Voicy,  :^ire,  comme  nuus  vous  admuDcstoua,  «t  prioim  bien  liuiublcmcnt 
pour  rhonnenr  et  la  gloire  de  Dien  de  prendre  ce  coneeil  à  evar  et  prendre 
Barde  à  votre  salut  et  honneiir  et  «n  bien  et  scalafomont  de  votre  Royaume.  Rt 
voulant  faire  cela,  Nous  vous  assisleions  avec  bnn  f  ')nseil  cl  tous  nuiyens  qoi 
dépeutlent  de  nous  et  des  nuLie»  et  du  non  amit^.  \mi»  uiisuraiit  ai  vuuü  voalos 
«nivre  coimeil.  de  vou»  mettre  hors  de  tout  vos  dangers  et  en  on  repos  idnl  et 
honorable. 

«  Prierons  Dieu  lout-puissaiit  d'avoir  jiiti»''  de  Vous,  de  Votre  Hoyaume  et 
lies  afiliji/'s  ut  foulas  et  Vous  inspirer  de  son  saint  esprit,  dont  faites  «'lat  d\'n 
porter  Tordre,  pour  effectuer  les  effets  et  vertus  du  Sikinl-hlsprit  Me  recomman- 
dant bien  humblement  k  vos  bonnes  grftces,  je  vous  assure  que  ce  qoe  je  Vous 
écris,  vient  d'un  bon  zMe  el  affeclion. 

«  De  LOUelsteinr  le  11  novembre  l'an  lôHi.  » 

t'ius  tard,  il  écrit  au  in^^me  princf  : 

c  .Noua  sommes  plutôt  pour  Vou:i  donner  le  bien  pour  le  mal  et  Vous  ad- 
aMnester  eomme  à  un  jeune  prince?,  do  de«x  rhosea  : 

«  L\ine  que  Vous  devriez,  comme  vos  prédécesseur»,  entretenir  votre  au- 
thorilé  tant  mven  h»  vOtres  qu'envers  les  étrangers. 

*  Pour  la  seconde,  que  Voua  voyez  que  Vous  êtes  mal  servi  de  Vos  Ser- 
vitr  nrs  et  ConaeiUers,  Vous  nourris»ani  en  telles  diBccturlobies,  ne  considérant 
4U<  1  t»réjudiee  cela  Von  portera. 

«  llaintenant  Votre  Majesté  si  Elle  a  un  ca>ur  généreux,  Elle  doit  prendre 
cela  à  eœnr  et  percevoir  cpic  les  <lisrourtoisies  et  mauvaises  mo  urs  n'en  re- 
viennent pas  à  personne,  plus  à  mépris  et  dommages,  qu'à  celui  même,  qui 
le»  fait. 

«  Votre  Majesté  considère  la  différence  des  Amia  et  Serviteurs,  que  je 
remet  pIntiVt  tout  le  profit  que  je  prétends  recevoir  do  Votre  Majesté  par  le 

dixi''tii~'  <Iii  |nu!il  (]r  l'iiivi-nfi^in  ^^v^■  rli>  Vmi':  rr^clier.  <r»mme  à  un  jeune  Prince, 
ce  qui  peut  Vous  préjudicier  ci-après,  si  Vous  ne  Voua  forrigé».  »  


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(li'i  les.  ce  langage  adressé  au  roi  Henri  III  n  ost  pas  celui  d'un 
llatitMii  .  ni  (1111)  .-nui  tirait  :  mais  hien  le  langafrc  d'un  honnête  homme 
el  il  iail  grand  honneur  à  George-Jean. 

IV. 

Le  palatin  George-Jean  a  publié  quelques  opuscules  pour  dé- 
montrer ses  idées  sur  les  <  <iur:^  d'eaii  flottables.  Ces  plaquettes  sont 

iiitt<inv:il)U-  ainsi  ijiic  i  r  (ju'il  lit  imprimer  pour  ses  nombreux  procès. 
:\iMH  avons  tioïkv/'  le  litre  de  deux  imprimés  rclatiiîii  à  la  paix  reli- 
gieust,  les  vuici  ; 

1.  «  Rnvoy  aax  Ralat»  de  la  France  désolée,  povr  la  paix,  afin  <|U(>  par 
«moyens  asseurés  h  IC-gilime»,  îrelle  paisse  avoir  repos  t«i  de  n-cliof  llorir  t-n  son 

pit  ini.  i-  (■>(!('  i  l  I  xi  i  llciili  iciKMnnHM'  «'1  que  le  s.lllj;  «les  Clin ii^  lie  soil  |ilu:4 
*  »I  ittiiuiiiuitieuical  t:.-.paiHiu  liu  Uiut  cmlè  Par  rKxcclleiice  du  duc  George  Jean, 
c  par  la  grâce  de  Dieu,  Palntin  dn  llhin,  Dq«  de  Ra\'ière,  comte  de  Veldenx,  Lut- 
cz«lsteîn,  Lautereck,  Gut«  iili<  rg.  Keinsherg,  Sleindal  etc.  l«ur.  II.  Mar.  (hmw 

r>  Liiiiitii  iit  >  '  (livisum  dci»olabitttr  &  domus  HOpra  domunti  endet.  MDLX.\XLX,  » 

11)    1"  :    1  frllillr^. 

Jl.  »  iMuyen  de  la  j>;iix  pour  Tl-lglise  cl  toute  police  chréliome  et  Civile 

<  pour  enlever  ton»  danj^cra  et  ramener  chacun  à  vrayo  foy  ehrélicnne.  vie  et 
«obéisûAnee  cccK»iastiqii>  '  i  politique. 

'  V<  ii  i|ii'<  Il  .  r>  Mi.;;<  derniers  rhneuti  veult  nvr^ir  k'  droit  et  c[iie  nul  ne 
«  jicuU  loiilnî  la  vénle,  ulm  d'y  bieu  aviütir;  car  Dieu  junte,  jugera  junlcnifiit  t-l 

<  en  bref.  MDLXXXtX,  »  in  4"*,  4  feuilles. 

Geofge-Jean')  mounit  le  20  mars  1592  à  Lützelstetn  et  fut  en- 

leur  'lans  le  caveau  temple.  Son  tombeau  |>oHail  sa  slutue  et 
celle  fie  sa  leinine  a;:rii. luillé.s  et  toui'ués  l'un  vers  l'aulre.  Ce  monu- 
inrnl  fnl  iléti  uit  en  1  T'.'.'i.  Sa  veuve  mourut  m  "-^oixanle-eiiKi  ans  après 
IS  ans  (le  venvauc:  elle  fut  eulerrée  au  Lleniigiuäbcrg  pri?»  lUu>th- 
bueli,  vei's  Kiisrl  :|{avitTe  rhênauej. 

On  peut  voir  un  purLrait  {jrave  du  prince  palatin  tjcorjie-Jean  à 
la  Bibliothèque  de  l'Université  de  Strasbourg. 

Son  mariage  fut  béni  du  ciel  :  ils  eurent  onze  enfants  dont  l'aîné 


ï)  Patriot.  Archiv  8».  87. 

Le  nom  «1<  Jn  ri  Hau»  était  enrore  po)iulriire  La  Petite  Werro  au 
X\  II1«Mè.îi  1.  Il  i  lS'  lU'H.  liO  coroK"  de  la  i'elile  Pierre  tenus  la  maison 
pal..liu(.'.  Uîciiic  (l'Al.^titi,  LShOj. 

La  deviae  de  ce  prince  était  /wrrâ  rhiuli  tmlta  rm,  celle  de  »on  frère  Gan- 
lave  SuHi  Deo  pforia. 


31  - 


Get^inro-ntislnvo  partagea  rhéritapo  pnifrnci  nvrc  «f  ?  donx  fifTo-  .Tran- 
AujiUî«le  «4  lieorge-Jonn.  r>lui-<'i  «lui  s»-  nuiUhU-i'  d  iiin-  (tension  I/;tîii»' 
éiKtiLsa  on  1602  ElisabcUi  «io  Bavière  dont  il  eul  des  eufanUi.  il  iiiou- 
nit  eo  1634. 

Jean-Auguste  mourut  en  1611  sans  poslérité  de  la  veuve  du 
landgrave  de  Hesse-Darmstadt,  fille  de  l'électeur  palatin  Frédéric  ni. 
Le  comté  de  Lutzelstein  tomba  à  son  plus  jeune  frère  qui  se  maria 
&  Suzanne  de  Bavière,  iwlat  i  ic  Snlzbacli.  Le  inallieureux  prince 
!*urvéc'ul  à  tous  ses  enfants.  Lu  (jualriènic  Iiis  Loui.s-Philippe  né  en 
1Ô77  mourut  d'un  coup  do  lancp  dans  un  tDiinmi  ]p  14  nrtolnr  IftOl. 

Le  fils  de  (îeorge-llustave  noninié  Léopuld-Louis  lurila  de  son 
oncle  Georçe-Joan  II  et  réunit  entre  ses  mains  tout  l'iiéritage  de  son 
aïeul.  S«îs  enfants  moururent  avant  lui.  Dè.^  qu'il  eut  le  comté  de 
Lutzelstein,  Léopold-Loois  s'empressa  de  protester  contre  Toccupation 
de  Phalsboui^  par  les  Lorrains. 

George-Jean  n'a  donc  pas  eu  de  postérité  masculine.  Deux  de 
»es  filles  furent  mariées;  Anne-Miin^uerite  au  comte  palatin  à  Sim- 
mem  et  ür.sule  au  eomte  de  Wurteinbci^. 

N(»  seniit-il  pas-  jusic  fjiio  >;i  statue  on  son  Iniste  décorât  une 
des  places  de  Phaisboui;;.  ville  (ju'il  a  foiidt'c  et  dont  il  ne  vonljut 
que  le  bonheur  et  la  prospéiiLr  V  <  (M(imiu:  (!(,'  la  IVtite  Pient;  «pi  il 
publia  et  qui  eut  force  de  loi  jusqu'au  nniieu  de  ce  siècle,  est  un  mo- 
dèle de  juri^radence  *)  qu'on  ne  peut  qu'admirer  et  qui,  seule,  mé- 
riterait de  tirer  de  l'oubli  le  nom  du  prince  qui  a  tant  de  motifs  glo- 
rieux pour  passer  à  la  postérité. 


APPENDICE. 


La  îîraviire  sur  bois  du  titre  de  la  eliarte  de  fondation  dr  ir)(>8 
représente  une  fviile  forteresse  de  forme  nnide  défendue  par  un  nnu' 
îi  créneau.x  llan((ué  de  (piatre  tours  rondes  &  U  laipielle  on  ac('è<le 
par  une  seule  porte  avec  pont-levis.  Ouehpies  maisons  et  une  chapelle 
avec  un  petit  clocher  sjnt  à&m  l'intérieur  de  l'enceinte  près  du  mur. 

>)  M.  Honvalot.  ancien  cnttMillor  ù  In  rour  de  Dijon  cl  <]ui  publie  nvee 
i.ml  4!o  surcrs  l<'s  .iii  il  nncs  oouliimc^j  irii'iliU's.  n.  je  rroiti.  Tînlonlion  do  duimer 
et  «locatm;i)l  îuiporûmt  qui  n'a  juinais  «-lé  iin^triniû. 


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riiis  «les  trois  f|uart.s  du  terrain  de  la  toileies''^'  sont  v:i?iîps.  On  ne 
peut  reciiiinaitre  daiis  ce  dessin  la  lour  et  le  village  d  Kniartzhausen. 

♦ 

#  * 

Si  Ton  veut  voir  la  ville  <\r  I'li:il>i>ouip  telle  (}ue  le  palatin  l  a 
construile.  il  faut,  je  crois,  consulu  r  l  atlas  de  Tassin  qui  en  donne 
un  petit  plan  in  8°  oblong  remontant  à  l'an  1G40  et  recopié  par  le 
S'  do  Beaiilieu  vers  1670  à  Téchelle  de  200  toises. 

Att  nord  il  y  a  une  citadelle  à  cinq  bastions  commandant  la 
campagne  et  la  ville  à  laquelle  elle  communique  par  une  porte  avec 
pont-levis  sur  le  fossé,  celle-ci  est  placée  entre  deux  crémaillères.  Des 
redans  et  des  bastions  entourent  la  lorteresse  dont  les  deux  portes* 
de  France  et  d'AlIcma'^'no  sunt  :i  la  même  place  que  maintcn;ui1.  [,e 
ch:"itr;ui.  lésideiice  du  comlt'  Cîustave-.lean  est  sur  le  buslioti  tiiluiué 
d  un  los.sé.  Le  faubourg  avec  église  s'étend  sur  la  roule  d'Alsace  à 
200  nièlres  des  remparts.  Kieu  de  plus  irrégiilier  que  les  rues  ilc  hi 
Wlle  <  dont  les  bastions  ainsi  que  ceux  de  ta  cîtaddie  n'étaient  que 
€  de  la  terre  élevée,  dit  la  légende  du  plan,  iHrète  à  revêtir,  ayant  été 
<  commencés  par  le  prince  de  Phalsbourg.  » 

Cdi  priiice  doit  être  Louis  de  Guise,  l'époux  de  la  belle  llem'iette 
de  Lorraine.  Il  a  dû  bâtir  la  forteresse  et  la  ville  serait  seule  l'ou- 
vrage du  palatin  V  (hioi  qu'il  en  soit.  IVcnvre  d<>  Vnolnni  cbangea  tout 
le  plan  de  la  luiieresse  et  en  lit  une  cité  nouvelle.  Un  sait  t\\\r  h  s 
piojcls  de  rillu.slre  ingénieur  ne  furent  pas  suivis  faute  de  fonds.  Un 
j^rand  ouvrs^e  devait  protéger  la  ville  au  I^ord  en  remplacement  de  lu 
citadelle  démolie.  Ce  fut  toujours  le  pinut  Ikible  de  la  défense  et  le 
canon  ennemi  fit  toujours»  d'affreux  ravages  dans  la  ville  en  attaquant 
de  ce  côté. 


-  8â  — 


Das  Stadtrechl  vuu  St.  Avold. 

Abdruck  eher  Handschrift  des  Bezirks-Ardiivs 
voo  Freihemi  H.  v.  Kramrvtain. 


VürbemerkuDg. 

Die  hier  zum  Abdruck  kommende  Ifondschrift  findet  sich  im  Lotb- 
rioger  Bessirksarchiy  (Serie  E  4.  communes,  No.  730)  and  ist  <St.  Avuld 
Registre  contenant  les  us  et  coulumes  de  lu  ville,  vers  1580»  be- 
zeichnet. Die  einzelnon  Blfittor  siini,  iiiif  No.  40  l^w^'prinnpnd.  bis  Nd.  102 
immerirt  und  zwnr  mil  andeirr  Tiiil»'  als  mit  welcher  die  :iu('  i'aj)ier 
in  Folio  gesi  ln  it  lx  ne  Handschiiii  selbst  gt  si  hrioben  isl.  Die  Hand- 
sM-hrifl  isl  von  detnselbeu  Sclu'eiber  bis  Hlall  lui  niedergeschrieben, 
uiUu-end  Blati  102  (der  Schôflen-Eidj  späterer  Zusatz  eines  andern 
Schreibers  ist.  Auf  der  leeren  sweiten  Säte  des  102.  Blattes  findet 
sich  der  Vers: 

Inn  Deiner  Juvenil  soltu  Di(;h 

Min  arbeilt  üben  fleissiglich, 

Hernach  mahle  gahr  sehwehr  die  Arbeitt  ist 

Wahn  du  zum  alter  kernen  bisa. 

Auf  etwas  grösserem  Papier  folgt  dann  noch  auf  2  niält'  r  i  eine 
am  Kande  verletzte  Kanzlei- Abschrift  einer  Ordonruuiz  des  Herzogs 
LuiUvi'/  von  LoUirinijon,  gegeben  /.n  St.  Nabor  am  20.  Oktfihrr  1005. 
über  Autlicbnnp  dt  r  Sdnildlinfi  iiiui  darnnler  von  anderer  Hand  eine 
Noti?:  Ql)er  Verkauf  hei  brennenden  Kerzen,  über  Minderung  der  ge- 
Imiuc-liUcheu  Wein-  und  Imbiss-Spcndcn  und  Ablösung  derselben  in 
GcAd,  bei  ausdrücklicher  Beatfttigung  aller  andern  alten  Gebräuche. 

IKe  letzten  beiden  Blfltter  schüren  augenscheinUch  ta  der  ersten 
Handschrift  nicht,  sind  vielmehr  wohl  von  einem  sinteren  Benutzer  der- 
.  selben,  und  zwar  die  letzte  Notiz  nach  der  Schrift  vielleicht  von  dem 

3 

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^   34  — 


Mt'islorsclii^fTpn  Wahl  im  .lalno  1038  liinziiu'ffiiirt  (vor'^l.  Hlall  77).  Das 
Blaü  71  fchll  und  72  ist  iinboscliric^hcii.  HIatt  70  ist  unriclilij:  zwi- 
schen 7*1  und  77  t'injieheftrt  :  flrttî  Inhnlh'  !i  rmisste  dnK  VAnil  79 
in  der  Mille  df>r  ersten  Seile  dt-  lihitd-  so  >i.  Ikii,  wiUimi-l  m<-!i  ini 
Texte  auf  IMall  81  diireli  (Ue  \\  inU  i  huluuji  der  rel)ers('hriii  des  In- 
halts von  Blatt  79  ein  Hinweis  auf  lel/tercs  lindcl.  Bei  der  Nunieric- 
riing  ist  die  Numer  88  vergessen,  dass  ohne  Lücko  im  Text  auf 
Blatt  87  das  Blatt  89  folgt. 

Der  Inhalt  der  HandstchrifL  besieht  in  einer  Beschreibung  der 
Uebräache  und  besonderen  Rechte  der  Stadt  St.  Avold,  und  zwar  enthalten 

Blatt  40  Verfahren  gegen  Aussätjnge, 
»    47 — ö2  rriizes.svnrschriflen. 

>  53 — 50  das  Verfahren  vor  (Jert'  lif  nnti  Sehfiffen  bei  hiaiH 

S|M*uehnahnie  vei  jdandeter  tiegcuslünde. 
»    57 — 58  Prozessvorsehriften. 
»    58 — ^59  Eheliches  (iüterieeht  und  Vcrjührun;?, 

>  60  ProzessrorschrifteD, 

>  GO — 68  Strafen  auf  Uebertrctungen,  meütt  naeh  St.  Aroklor 

und  Vicer  ReditsaprDchen, 
»   69 — 70  Stadtsaiznnix,  die  Tafel  genannt  ;  eine  Poti^seÎTeronl- 
nung  in  13  Artikeln, 

.    71  fehlt, 

»    72  nnbe'^r'hrif'hen. 

»  73 — 98  uacU  dem  Kali  iidrr  jit ordnet,  was  an  einzelnen  Ta^on 
jeden  Monats  von  Amts-  und  (ierirh Uweiren  zu 
geschehen  hat,  imt  einzelnen  Satzungen  über  Sleuetii 
und  andere  Emriditungen, 

»  98— 100  Ordnungen  (Ür  einselne  Beamte, 

>  100        Eidesformel  des  Meiers  und  der  Stadtknechte, 
»  101        Formel  des  Widerrufs  ]>ei  Beleidigungen, 

»  102         Formel  des  Sohöffeneides. 
Der  Ht  ?inn  *îfM  Nnmerierunj  mit  Blatt  46  und  das  Anf:m?s\v(»rl 
'  Item  »  bt'/tutien  tlie  CnvolLsländigkeil  der  Ilandsehrift.  welehe  m  l*  ^-(•n 
in  giüclilicher  Wt'ise  durch  einen  im  Stadlarchive  zu  St.  Avuld  belindJielien 

«No.  1.  A.  A.  2^ 

gezeichneten  und 

«Actes  constitutifs  de  la  commune,  lö50» 
überschriebenen  Band  filtere?  Handschriften  «gänzt  wird. 

Derselbe  ist  wohl  erst  in  diesem  Jahrhundert  und  leider  i^clfach 
in  unrichtiger  Reihcufolge  aus  losen  Blättern  und  Heften  zusanuuen- 


.  j  ^  od  by  Google 


—  âô  — 


gebunden  und  enthält  ifi  den  RhiUorn  118  bis  124  die  Bläller  1—8 
und  in  den  BlUllern  163—194  die  yiullcr  9— 4u  der  MeUer  Hand- 
.sc-iinrt 

Es  fehlen  somit  von  der  Handschrift  nur  die  Blätter  41—45.  Die 
in  dem  Stadtarchiv  vorhandenen  Blatter  1—38  enthalten  nidit  aus- 
adilieariieh  St.  Avolder  Recht,  vielmehr  eme  fl)r  die  Gerichte  de»  Met2er 

Bistums  allireineiii  gültige  Prozessorduun«^  und  eine  Aufzciehnung  Metzer 
('ivilreehts  überhaupt  und  zwar  wird  nach  einiizeii  allgemeinen  Be- 

iiici  kiiiiireü  rd>er  die  Gfrifiilshrihr'it  des  Hisehofo'^  in  Civil-  und  in 
S  traisachen,  über  deu  üiTeiiÜichcü  Glauben  der  Ueuiuleii  (bl.  1  und  2) 
verhandelt  iiber 


,    .  Blatt 

a— 5 

5—7 

7—8 

» 

Î) 

Gescblechlslüsungeu  (Wiedfieinlösuug  veikaufiei 

•  tiÜtlT)  » 

9u.  10 

10 

10 

u 

11-38 

•)  Per  Sf  Avr.lilcr  n.ui.I  besteht  ans 

1;  Copie  des  coutumes  de  rKvöcht*  de  Metz,  io  fraazüiüscJiei*  Spraclio  (Blätter 
1—25  voâenier  Nwneriemng).  nach  dem  SehlusMitze  im  Febmar  léoi  aiif- 
gcstellL  —  Bluter  26,  27  und  2K  >ind  leer. 

2)  ZusiimmenHclzHng  und  Gerirlilsforint  n  (Ich  ronsei]  (hi  l'.nillnj.'e .  in  franzö- 
Ktsciier  Spraclte,  lilälter  29-  40,  von  deniselbon  ?>(  lireü>t'r  wie  die  (Ujulumes 
geBchiieben. 

3)  De  la  qualité  des  Juges  inférieurs  et  n'  glcmenl  des  salaires  (Fol.  41 — 68). 
gesohriebcn  1G2Ö  von  demselben  Srfneih  r,  nnrli  einer  Aufstelinn?  von  !(W7. 

4j  Üie  Gemeine  Landbräuch  des»  Bistiiums  Metz,  in  deutscher  Sprache,  Hlätler 
63—79  ÇBUM  89  irrig  vor  Blatt  Kl  geheftet),  devtsehe  Aasfertigimg  der 
Coutumes  mit  kleinen  Aenderungen. 

Ô")  Finr  vielfach  falsch  geheftete  spätere  und  unvollständige  Abschiilt  der 
llaadschxifl  im  Bezirksarcliiv ,  itlatt  113  der  St.  Avulder  itaudächrill  cut- 
•  aprieht  dem  Schtnaae  dea  Blattes  46  der  Handschrill  dea  Bezirkaarcliiva, 
nach  deren  Inhalt  dann  die  Hläller  114—117  der  St.  Avolder  Hnndschrift 
zu  folgen  haben,  an  welche  sich  die  lilälter  80  bis  112  anreilicn.  Die  Ab- 
sclirift  ist  Wold  im  18.  Jalu-hundert  gc&cluriebeu.  vielfac-h  am  ilandc  und 
ob«!  b«Klildigt,  aber  von  Wert  zar  Vergleichong  und  KlaratetlnDg  von 
Schrtihfohlcrn. 

(•)  BläUer  118—124  sielie  oben  (Hlalt  1—8  der  Melzer  Handschrift). 
7)  Blatt  1S6— 162  ixt  eine  Art  Gerichtsprotokollbuch,  Kontrakten-  und  ilypo- 
Ihekenbach  einea  St.  Avolder  Gerirhtwsehreibera  von  läöO^lSBS.  eebr  an« 

leserlidi.  Hfliffor  IfîO— 1(;2  leer. 

blatl  1(>;4— 194  äichc  üben  (Blätter  9— 4U  der  Melzer  iiandachrttl). 

3* 


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und  /Av.u  iilirr  diis  Verfnlucn  vor  den  Nioder^erichlen .  dem  Bellis- 
(irriclil  (liaillajrc  :  und  vrir  dv  in  Lehiifrericlile,  mit  vielen  Ft)rinuluren 
lüi-  die  (1(  i  ir|iish'itiiii<i  und  die  Parteien. 

Auf  lîluU       Utl^l  dann 

Recht  des  Metzer  Bistums  über  ßftter,  so  zwei  Eheleut  iu 
zweiter  Ehe  erlcauffen 
und  ferner  (39  und  40) 

Gebrauch  und  Recht  im  Metzer  Bistum  uud  zaSt.Nabor, 
Kin.-(  l/iiui/  in  Ei-b<rülor  betrofToml. 

llid  IxLMtiiii  demnach  erst  die  Beschreibung  des  iseaonderen 
St.  Av'Odt'i-  Hcclils. 

Vnii  di(  som  li'l/lcrcn  feldon  nlsu  ln>ch>st(ms  5  Blätler.  Dor  vor- 
li;iud(  iH'  'jrny^>rvi'  Teil  h'wAei  uhw  lür  die  Lokalgeschiclile  so  viel  des 
liilero^sanlen,  du^a  der  Inhalt  derselben  auch  heute  noch  von  grossem 
Werte  ist.  Der  Verfasser  der  Handschrift  hat  sich  (auf  Blatt  99) 
gelegentlich  <  ich  Kreuzenadier  »  genannt  und  angegeben,  dass  er  nach 
Erwählung  zum  Schöffen  in  St.  Nabor  an  Stelle  des  ScMffienachmauses 
jodt'Tu  hi  iHVn  (  ine  Sonnen-Krone  pe*teben  liabe.  Der  Verfasser  war 
als^t  S(  luiü«'  licitu  Sladtjierif  lit  St.  Avold  und  ausserdem  (nach  I31alt  1) 
(M-.- 1 1  i<  Ii  (' n  ciu  Advokat,  darnad)  'louiflKon  Heliselithunif»  ^dUTnll 
Ti  iK  Ut  a lor  uud  eilt li< -heu  des  Uislhumsgi  iiciaU  Lieuttenandt.>  *).  Er  Ik  ;iiiinl 
mit  drin  Satz*'.  <(a:--  'Unser  {inädi'^^er  Herr  rior  lîis(  hofT  in  wellliiliiu 
rn';ii(  i  iuiLrs>a(  licn  üodachten  seines  liistliums  eiu/.iyci  Ib-ri-  und  Souverain 
in  Ivrafl  seiner  Begalien  und  Freiheiten  unter  d«n  hdUgen  Räch  »  sei, 
der  zwischen  den  niedern  Richteni  seines  Bistums  und  der  kaiser- 
lichen Kammer  zu  Speyer  mittdt.  Die  Vorschriften  über  das  Gerichts^ 
verfahren  giebt  der  Autor  «  beides  den  Practicanten  und  ihren  Clienten 
zu  Trost  und  den  F\i<  btern  zu  Krp;<Uzunyt  und  Fui  Hebung  vieler  He- 
sehwerden.  >  Rf  .'tinunle  Daten  finden  sich  erst  in  dem  zweiten  Teile, 
(k  ni  Ix  soiidi'tcu  St.  Avolder  Kerbt  «Melzer  Handsehrift).  in  doin  vielfac  h 
auf  ri  lfilc  des  Stadl;.'<  ncli(s  daseliist  und  des  Kanzlers  und  der  Ucncii 
des  Hat,-  von  Wii  Ii .  (aucli  Weich  =  Vie)  verwiesen  wird,  und  zwar 
auf  Ijtcilc  aus  den  Jahren  1584  bis  1592. 

Die  Handschrift  ist  demnach  keinenfalls  gegen  1580  vollendet, 
wie  auf  dem  Umschlage  bemerkt  ist,  sondern  zweifellos  erst  nach  1Ö92, 
voraussichtlich  aber  sehr  kurz  nach  diesem  letzteren  Jahre,  da  spatere 
Urteile  nicht  erwähnt  werden  und  das  Gebot  des  Herzogs  Ludwig 

>)  Vertreter  des  Gcrichtsherrn,  bailli,  welcher  schon  nicht  mehr  selbat  dem 
ddh  lif«^  \  Irland,  sondern  durch  einen  Kechtagelehrten  dos  Amt  an  ticiner  Statt 
wohmebmen  Hess. 


—   37  — 


vcHi  Lotliri(ig(Mi  von  IGOi")  besonders  licigehcfLel ,  auch  eine  süchliclio 
Âenderun;;  vom  Jahre  1607  Ton  anderer  IhtnA  nacl  iget  ragen  ist  (Bl.  83). 
Die  Handschrift  fällt  demnach,  waB  den  zweiten  Teil,  die  Metzer  Hand^ 
sehrift  oder  das  spezielle  St  Avolder  Recht  betrifft,  in  die  Zeit  zwischen 
I6î)2  und  1605.  Ob  iler  erste  Teil,  der  im  St.  AvoUpv  Sladtarcliiv 
aufbewahrt  wird,  älter  ist,  mag  dalmigestelll  bleiben.  Dafür  spricht 
allcrdinfr-.  da.'--  im  !)(  -()î)doren  Kecht  der  Stadt  8t.  Avitld  (Metzer  Hand- 
schrift) in'i  Ej'vvalniuu^  lies  Landefherrn  derscilic  meist  als  »unser 
^^n:idi<^^ster  Fürst  und  Herr»  bezeichnet  wird,  wiiliKud  der  erste;  Teil 
iSt.  AvoldtT  i\rchiv)  <  unscrn  gnädigen  Herrn  den  Hischof»  als  Souverain 
nennt,  stets  von  des  Bistums  Gerichten  (den  Untei^richten  gemeUten 
Hislliunns  sonderlichen  zu  Wich,  dem  obersten  Sitz  aller  Untergerichte 
und  von  dem  Bellis^itz  gedachten  Bisthmns,  welches  das  oberste  Land- 
gericht ist.  Hlatt  25il)  spricht,  und  dass  St.  ÄYold  im  Jahre  1572  von 
dem  Bischöfe  an  den  Herzf><i  von  Guise  und  von  diesem  1581  an  den 
H(  rzogr  von  Lothringen  abgetreten  wurde.  Es  ist  demnach  möglich 
iiikI  wahrscheinlich,  dass  dir  Aufzeichnung  des  Landreehtes  bereits 
il  über  begonnen,  aber  In  (hm  speziellen  Teile  dos  Sf.  .'Vvolder  Sladl- 
recht.s  erst  nacli  lö92  beendigt  ist.  Die  Aufschrift  uui  iJlatl  1  «Recht 
zu  St.  Nabor  1699  >  ist  jedenfalls  später  bin/ugelügt. 

Unsere  Handadirifl  endlich  ist  nicht  ein  Ori^uial»  s(mdern  eine 
Abschrift.  Gegen  die  Eigenschaft  als  Original  spricht  die  glddimässige, 
mit  wenig  V^besserungen  versehene  Sdirifl,  und  audi  das  Fehlen  d^ 
Unterschrift  Die  Eigenschaft  als  Abschrift  ergiebt  sich  dagegen  aus 
melireren  Gründen.  Insbesondere  ist  auflallig,  dass  eiinnal  (Hlatt  501) 
ein  leerer  Rnnm  fiir  fehletide  Worfo  '^rln-^cü  ist.  ;tl-'  oh  ricr  Schreiber 
hier  die  L'r-rlirill  nit  lit  habe  enl/ith.ia  k**iiiicu  und  ua.ss  vielfach,  sei 
es  durch  W  ledt  iiii>lung.  sei  es  durcli  Wegla.ssen  einzelner  Worte  (Hhitt 
75JL  Zeile  11  fehlt  das  wichtige  aus  Hlull  öTil  zu  ergänzende  Wort: 
Wein),  FlOchtigkatsfeiiler  des  Schreibers  vorkommen,  weldier  sich  der 
Autor  selbst  kaum  schuldig  gemacht  haben  würde.  Die  Abschrift  selbst 
aber  ist  nach  der  Randnotiz  auf  Blatt  83  jedenfoUs  vor  1607  und  ver- 
mutlich vor  1605  verfertigt. 

Da  vnr  es  also  mit  einer  Absclirift  zu  llmu  haben,  so  entsteht 
die  w*^itere  Frage,  oli  aiuli  di^r  Abschreiber  nur  ein  Original  abge- 
s'  hi  iclM'ij  hat  «..ter  nli  deren  mehrere  vorhanden  waren.  Es  wird  schwer 
sein,  hierübn  (  Ic  wissheit  zu  erhuiiren.  Ha  der  Autor  des  ei-sten  Teils 
sich  selbst  als  des  Bistums  General-Liculcnanl ,  d.  h.  allgememer  Ver- 
tr^OT  der  Amtndlnner,  BaiUys,  des  Blstunu  bezdchnet  hat,  so  ist  es 
auffallend,  dass  der  Verfasser  sich  in  dem  zweiten  Teile  als  Schöffe 

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des  SladtgerichU  St.  Âvold  nennt  Unvereinbar  sind  aber  bâde  Fiinktionett 
nicht,  und  es  ist  wùhl  mfigltch ,  das»  èst  rechtsgelehrte  St.  Avolder 
Bürger  Kreuzenacher  neben  seinem  Amte  als  bischöflicher  Prokurator 

und  Hülfsrichfer  im  Oborgeriehl  (  General-I^ieutenant)  zeilweise  auch 
i-'<  liitflr  Ix'iiti  St;iil!;:<'ri(  lit  St.  Avold  lliiiti}?  frewcsen  ist.  in  welcher 
Ki'^ciiscliiilt  {■[•  dann  die  speziellen  St.  Avolder  Keehlssprüchc  und  Ge- 
lniiiif  lu'  }.'<'n;in  kennen  u'elernt  liî^t.  Hio  Art.  wie  ruich  in  dem  speziellen 
'IVili'  des  Sl.  Avnldei-  lieclils  recht  lüinii'i  Ifdigiicli  .juii-ti-clic  Fragen 
tu »1  teil  werd'Mi .  I;issi  rnicl»  annehmen,  ila.s.s  in  der  Thal  das  {ranz<> 
W'cvk  mir  (  üien  Verfasser  und  zwar  in  der  l'cr^on  de.s  biücrhölliobeü 
Hülfsrichters  und  zeitweiligen  St  Avolder  Schöffen  Kreuzenacher  hat 
Dass  St  Avold  in  der  Zeit,  aus  welcher  die  Rechtssprüche  des  Stadt- 
gerichts und  des  Rais  zu  Vic  stammen  (1684— 1592)  nicht  mehr  der 
bischöflichen  l,;nide.  Imlieit  inil(  rw  orfen  war,  ist  kein  Heweis  des  Gegcn- 
Ifüs.  da  /\vi  itcHos  mit  der  Uebertnigunj;  der  Landeshoheit  an  die 
ller/ii^e  vcii  iii<^en  nicht  aiich  sofort  nml  ohne  weiteres  die  Ge- 
i  i<'hl>luitn(  n  und  der  panze  Pro/p«s^jfU!«i  ;?c:iniiei  t  wurden,  viehnehr  es 
hiei'in  Iiei  dem  alten  l'.echte  nml  l'ieehlsveri'ahron  genau  ebenso  verl)Heli. 
wie  liei  fi  iilieicn  Vei  selzunut^n  i^VerpIandungen)  dieses  Landesleils,  dei-en 
die  Geschichte  mehret  e  erwähnt  Vielleicht  war  auch  der  Verfasser 
bischöflicher  Beamter  nur  bis  zur  Abtretung  von  St  AtoIö  an  die 
Herzöge  von  Loihringen  und  hat  sich  dann  auf  seine  alten  Tage  in 
seine  Vaterstadt  St.  Avold  zurückgezogen,  hier  das  Schöffenamt  v«v 
sehen  und  sein  aü'jremeines  Werk  mit  Rücksicht  auf  die  besonderen 
Gehräuehe  und  lieehte  von  St.  Avold  vervolLständi^rf.  Hierfür  spricht 
in-beson<1ere .  ihiss  dei-  Verfa-'sor  Hlr  die  St.  Avolder  Rechtsliräiiche 
mir  r.c(  ht.s>|inu  bc  auä  doi"  2^it  nach  der  lianvcrleibung  in  Lolhringeu 
(1581j  uuflülal. 


St.  Avold  odei-  cichtiger  St.  Nabor')  war  in  alter  Zeit  ein  Dorf 
des  llislums  Met/,  umi  das  Plaupt  einr^r  itesonderen  Vogtei  (zu  der 
v(i;;o(li;/('  zu  Senl  Nai)ore  gehorich  als  Sent  Nabore  nnd  ander  Durfler, 
Weisthmii  von  1441  idier  die  Zugehörigkeit  von  Walnien  zur  Vogtei, 
in  ZeiLsclir,  d.  lleig.  iJesclüchtsvereius  VII.  Bonn  1871).  Im  Dorfe 
bestand  ein  Benediktiner-Kloster,  welchem  indessen  der  Ort  selbst  nicbt 
unterthan  war,  wenn  auch  das  Kloster  versdiiedene  Redite  nnd  namentlich 
den  Zehnten  besass.  Die  Voglei,  welche  von  ^n  Bischöfen  den  Grafen 

')  bei  Xuuie  Sf.  Avi'Id  ist  nur  durch  £ranzö»ische  Aussprache  ftos  St  Nabor, 
St.  Avor,  St,  Avold  tutstaudco. 


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^   30  — 


■ 


von  ?ii;ul»rik'kf'ti  leliiisweise  und  von  dieî^cn  als  Aflorlehii  ilcn  llorrcn 
von  Kriediiii*r(Mi  und  Boaucoui  l  iiherti'a<ren  war.  uinfa.s.sto  ciiniiv  zwan/.ijî 
(i(>inpind(Mi.  u.  a.  Walmon .  Machorn.  Teteivlien.  Kulanen.  Maxstadt. 
Kbersweik  r  u  s.  w.,  und  bildete  ciu  Hofgericht,  dun  grusscn  Hof,  dessen 
GevieiittfheiT  der  IKscbof  od^  an  dessen  Stelle  der  Vogl  war.  Abge- 
sehen ?on  diesem  grossen  Hofe  hatte  St.  Nabor  besondere  Rechte  und 
F^iheilenT  zoBoal  ein  ebenes,  nur  auf  den  Ort  besdirftnktes  Gericht, 
tien  kleinen  Hof.  Ausserdem  hatte  dann  der  Abt  des  Klosters  nodi 
ein  Spezialgenelit.  welches  indt'ssen.  wie  aus  dem  Namen  Stro-hirdiuff 
zu  sthlie.ssen  ist.  .sich  auf  die  Rejiclun-i  der  Zehnipflieht  beschränkt  zu 
lial)eu  scheint.  ZeifwfMhji  hatte  jedofh  dfr  At>1  als  Vertr^^ter  des 
Bisrhofs  dessen  houies-  und  bannherrlirhe  t  ier«  rlil>uuie  w'ahrzuuchmen 
und  iïehol  als  des  Bischofs  Vertreter,  während  in  der  Regel  der  obere 
biächöfliche  Beauile  .seinen  Silz  iii  dem  benachbarten  Homburg  hatte. 
Die  Einwohner  der  Vogtei  und  speziell  von  St.  Nabor  waren  nacli 
Person  und  Gut  unfreie  Leute  und  dem  Bischöfe  oder  Vogte  eigen- 
behörig.  Der  Ort  St.  Nabor  entwickelte  sich  allmählich  zu  einer  Stadt 
mit  mehr  und  mehr  l>esondereu  Hechten  vor  den  itbrijren  Dtirfern  der 
Vo;^lei.  \hi<  Ifofirericht  der  sUidtischen  Bür-xer  bestand  neben  dem 
\VnrlfM"?rrichle,  dessen  Silz  ebenfalls  St.  Suhitv  wnr  und  welches  in 
älterer  Zeit  aucli  «len  l^lutbann  hatte,  d.  Ii  iiltri  lieben  tuid  Tod.  iilier 
Frt'i  und  Figen  zu  urteilen  hatte,  später  indessen  zu  einem  Wald- 
frevelgerichle  herabsank.  Das  stiidtiäche  liofgericht  erltannte  dagegen 
nur  in  CivUsachen  Aber  Grund  und  Hoden,  über  Sehuldsachen  in 
geringem  Betrage,  über  Injurien  und  endlich  Ober  Einweisui^^n  in 
Grundbesitz  anf  Grund  von  P&ndsetznngen.  Das  Verfahren  war 
m&ndlich  und  hofrechtliih  in  den  Formen  der  altjrermanischen  Bechts- 
pfle<ïe  tlurch  SchiUIen  und  üesciiworene.  Der  Beamte,  Meier.  hatt(; 
nur  die  î.pitnnti  de-  Broze.ssos.  urfoiltc  :i!km  sdlt-i  nifht  mit.  hu  r.iodi» 
dfT  Jaliir'  iiidcvsni  drangen  Hechls.sälze  und  Fuiim'n  flos  i< imi-^rh- 
rc< lilliciu;!!  i'ruzt'?ises  mehr  und  mehr  ein  und  am  EiiUc  des  -\Vl.  .lalir- 
huiiderts,  als  die  vorliegende  Haudschriil  entstand,  war  das  V^erfahi'cn 
in  der  Kegel  bereits  sduriOlidi  mit  Klage,  Antwort,  Replik  und  Dnplik 
und  ktmnte  der  Verfasser  in  dem  ersten,  allgemeinen  Teile  seines 
Werices  schon  die  Übliche  Einteilung  in  actiones  in  rem,  in  personam 
und  mi.xtas  machen,  das  edielum  uti  possidetis  als  R(>chtsnorm  an- 
fîiliren  und  dergleichen  mehr.  Nur  für  das  Verfahren  bei  Einweisung  in 
frrirri  r.niiidbcyitz  wiinlr-  aii<b  damals  nni-h  an  den  altetj  deutsch- 
m  liLlielK  ii  FoiiiK  ii  re8lgelialt(m  und  die  v.r>rfli('he  reberlieferun<f  gerade 
dièdes  Veriahren.s  der  Eiüweiüung  in  verpliiiidele  Güter  iai  in  der  vor- 


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—   40  — 


lio'/f»ndori  HanH«fl»rift  von  bpscuidciem  Iiilorosso.  nio,soll)e  biotol  li^nior 
t'iiKii  pr\vim>(  liU  II  Kunuiiiutar  zu  dem  «Weistuin  von  Si.  Nabor», 
angeblich  vom  Jalire  1302,  welches  CreceUus  aus  einer  Abschrift  itn 
Archiv  zu  Nancy  im  7.  Bande  der  Zdtsehrift  des  bergischen  Geschichte- 
Vereins  vei^ffentlicht  hat.  Dieses  Weistuni  enthält  viele  Vorschriften, 
weldie  sich  auch  in  der  vorliegenden  Handschrift  finden,  in  Ictztwer 
aber  liilufig  mit  Aenderungen,  wie  solche  der  Lauf  der  Z<Mt  mil  sieh 
/II  bringen  pflegt;  insbesondere  sind  die  Sonderrechte  der  Stadt  t^hr 
erheblich  ^  ortnehrt  und  vergnissert. 

Die  Handschrift  ist,  obrn  weil  sie  d;i>'  iillcre  Weistum  ergaii/.l 
und  erweitert  und  um  euie  iMenge  von  Reclilen  und  Gebräucbon  «1er 
Stadt  St.  Avold  übt!i  liefert,  deren  Kunde  ohnedem  voraussichtUch  ver- 
loren gegangen  wäre,  und  endüch  weil  sie  das  altgermanische  und  das 
rdmische  Recht  eigenartig  vermischt,  der  Dmcklegmig  wert,  zumal 
dieselbe  meines  Wissens  bis  jetzt  nicht  veröffentlicht  und  nur  von  Ph. 
Bronder  in  dessen  histoire  de  St.  Avold  (Metz,  Nouvion,  ohne  Datum) 
benutzt  ist. 

Der  vorliegende  Abdruck  ist  indessen  zunächst  auf  denjenigen  Teil 
der  Handschrift  be.scliränkl.  welcher  im  Hezirksarchiv  aufbewahrt  wird, 
weil  «heser  der  fi'ir  die  I.oknl'/pscliichtc  interessantere  isf  und  der  Ab- 
drn<:k  <lei'  ganzen  Handscliritl  für  dieses  Jalirbuch  allzu  umfangreidi 
werden  würde. 

Die  unter  dem  Text  stehenden  Bemerkungen  sollen  einzelne  Worte 
und  Sätze  erUftren. 

Der  Heransgeber  fühlt  selbst,  dass  diese  Erklärungen  häufig  unvoll- 
ständig und  nngeni^end  sind  und  kann  sich  nur  daniil  cnt.schuMigen, 
dass  er  nur  Dilettant,  nicht  Fachgelehrter  ist,  und  bei  zaldreichcn  lîe- 
nifsgosrliîiflon  wenig  Musse  zu  eiript  liciiderer  i'rüfung  hat  linden  können. 
Wriin  derselbe  liof'/Hem  dif  Hriaii>;jMhe  der  Handschrift  unternimmt.  j 
so  will  er  damit  sein  trciH  -  hitticsse  an  der  Geschichte  des  Landes  j 
und  seiner  Bewohner  bekumU-n  und  gegenüber  der  (Jesellschaft  fiir  I 
Lothringische  Geschichte  und  Altertumskunde,  deren  Vorsitzender  zu 
sein  er  die  Ehre  hat,  der  Pflicht  selbstthätigw  Mitarbeit  entspredien. 

I 
I 

Rerftt  7.XX  S.tiitl  Xalor:  belanngen  einen  ITzselzigen  perschonen,  so  ; 
luit  dem  tilzi^atz  betleckl  ist;  >vie  man  sich  mit  einer  s>olclien  pers»chonim  m  \ 
{«IiaUenn  hab.').  j 

*;  Jbet  </er  Drucklegung  ist  die  alU:  Sdueibweise  hcütehaUein^  dtx  l'erntändmsisas  i 

luMer  nur      mä  da  die  JtUerpmtktion  wrvoRalämUfft  und  AjUtümmgen  j 

schrieben  ;  die  in  der  Handfichrift  rielfadi,  aber  ohne  jedes  Prinzip  benutstm  gro$9eil  \ 

Buduttüfcn  sind  mit  Auanahm  der  Jä^famamen  weiH  «(trcft  kleine  ertettt,  | 

i 
I 
I 
1 
I 

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—   41  — 


ItciTi  f«*;  (s(  Her  gebrauch  allhie  zu  Sanct  Nabor.  »^»»  >rwn  porscbon^-n 

verheuratlt  und  hufz  äctzUaHl  werden  luind  über  kurlz  oder  iam-k  einer  wuWv 
innen  beiden  mit  dem  otzsaU  der  maltzi^e  *)  durch  die  genadl  des  nlmechtigen 
Rottes  befleckt  unnd  geslraffl  wurde  und  vor  ein  solche  perschone  erkanndl  wer 
worden,  es  were  man  oder  weib.  so  vermage  das  recht  durch  die  oberkeit  des 
orits,  dos  man  solche  pcrschoncn  des  chcütandcs  und  von  gemeiner  burgcrschafTl 
abscliflill  und  vît  der  statt  inn  ein  besonder  behatusang,  welche  innen  iron  denn 
biirgerenn  gebauwen  wünll.  I'iiil  ^.i>  liinn  solche  perschonen  uf^furen  Ihut,  soll  man 
sie  mit  einem  [)frisler  ')  mit  bremienden  stangkerlzen  nnd  mit  ein  dottenkrcutz  und 
mil  glockeu  geleudt  sampt  allcmi  ccreraonien  aUs  wie  insm  eiuca  dotlcn  menschen 
pUsgt  zmn  grabe  zu  bestatten.  Doch  ehe  nnd  anvor  als  man  inn  afzfiirtth  sindt 
dir  l  iir-rrrschain  im  schuldig  zu  stellen  :  »  inkr  irfr.  ein  klapper,  ein  hielt;cen  flascli 
und  ein  hiellzenn  schüssel,  mehr  ein  par  hciotzschen  *}.  Und  so  man  in  solch« 
feliebertt  hatt,  so  hutlh  man  inn  ofa  der  stadt  wie  obgcmeldt,  und  so  man  bcy 
die  b^uarnng  kompl  wie  gsmddt,  so  braucht  der  Urehherr  all  ceremonten  wie 
man  einen  doUen  menschen  pflfjrt  ni  Ihun  als  man  innen  zum  grab  lrf,'ilf.  dan  so 
solches  beschehen  so  ums»  er  sich  die  zeit  seines  iebens  der  gemeiner  burger- 
stbafit  und  weltlicher  haimdtierung  enteossem  nnd  enthalten,  wie  dann  solchen 
perschonen  allen  gebärdt  za  thnn,  nnd  mnss  sich  der  alrnnssen  fromer  lenth  er» 
ncren;  unnd  t=;t  im  sein  weib  schnldif^  7,u  gebenn  da  sie  efnnndfr  mit  dem  kranlz 
genomen  und  zu  kirclien  gangen  smdt,  ein  betth  leillacher*)  und  ircs  hauTz- 
ladts  nach  irer  vermögen  naeh  der  billigkeit,  damit  er  sich  erhallten  möge  :  und 
«0  sie  inen  ein  nuül  begàbtt  hatt,  bt  sie  im  nachmalls  vonn  der  flberiger  tarentliab 
vonn  rechts  wegenn  nichts  mehr  schuldig  e«  wcre  dann  ir  freier  guter  will.  AI 
soll  es  auch  verslanden  werden  so  das  weib  von  ireiu  mau  ofs  gefurU  wurdl, 
imd  ob  er  weitters  vonn  seinem  weib  dw  nberiger  fahrenthaben  bagarai  wurdl 
und  sie  deren  halbeutt  mit  recht  an  nemo,  so  Tennage  das  recht  albir  an  Sanct 
Nabor.  dnf:'.  sie  im  von  rechts  we<renn  nichts  ;*n  {jnhonn  s<]uil(li|^  werr.  sie  lipflrn 
gleich  Kinder  oder  kein  kinder  inn  der  stehenden  che  bckomen  die  weil  sie 
ianen  ein  mal  anbbegabtt  hatt  wie  obgemcldt  ;  also  soll  es  auch  verstanden  werden, 
so  im  das  weib  durch  den  ttbsatz  ttfiq(6wissen  were.  So  aber  solche  beide  ehe- 
Ifudt  in  zweitter  e!ip  wercn,  so  muss  die  varenthnb  n^rh  innba11f  in  s  liimulir  Ii 
nj&rcktä  *j  verüieilll  werden,  all»  dann  mage  die  alzsetzige  pcrschoncn  ilir  antheil 
allem  geiuseaui  «nd  gebranehenn,  nach  irem  gefallen;  hett  aber  die  nfssetdge 
perschone  eigeolerbc  guter  die  im  zu  gehörig  weren,  mage  er  die  selbige  genutzen 
und  genOssenn,  verkanffen  sich  damit  za  erhalUen  wie  das  im  gefeldt  Und  so 
die  uliiseUuge 


Maitzige  (von  maladif)  =  KrankJwU,  ùubta,  ÄtmaU:.  Die  hier  /fcatihitdertm 
Formalitäten  der  Attuftütriing  der  Amstittigen  warm  im  M'ftt'hilfi r  in  ,lrr  fjanrrn 
ikristlidien  WeÜ  vcrhreüet;  die  kircMtchen  Ceremonten  der  septmitio  leiirosorum  sind 
Mtka.  isMAneAm  «t  ManUâembert,  Mrktire  de  Sl$.  EUaabtth,  chap.  34. 
*)  Pfrister  —  Prie-tter. 

*)  Eine  Knlcle  zum  Fortbewfffm ,  eine  KUtpper  im  Herammhcndc  auf  das 
Kmmten  des  Aussätzigen  at^merksam  zu  mae/ufit,  hOUcrnc  F  lasch«  und  höüteme 
Mm  JMsi  ÉWnnk*,  ew  paar  Bandtdtuhe  tum  Empfang  von  Almosen. 

•)  LeiUacher  =  IdMAsto-,  BeMwA. 
Meiratnatraget. 


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^   42  - 


tbiall  il}  ^tji'âtljoiieu  uni  imU  abhlürbo  i>o  weru  aile  falircnllmb  so  c-r  bc-v  iiii  im  gui  itaus»'^ 
luttl  dem  kirchern  verfalhon  ein  drilt  deill  und  den  hernn  im  dosier  zwey  deill*) 
abcr\x;:s  (j\^;r]il  (  i  i';:iit(  r  belangfi),  foldl  die  selbige  :  einer  neg.^rlit  verwandten 
frcnndUchafIt  an,  also  w4irdt  es  mit  einer  solcher  ufzselzi^en  perKchonen  gehalten. 

Recht  2a  Sanctt  N&bor:  so  ein  fremder  Qtxlendigcr  ein  notUg")  oder 
rcchtslog  über  nacht  bcgert  wie  man  sich  darann  zu  gehalten  hab  mit  recht 

li<  III  I  S  ist  ,1,1  yn'branch unnd  recht  zu  Sam  t  Xabur,  wan  zwene  iify.lendigor 
Ircniiler  ein  amkr  luit  urbt  arestiren  und  ihres  nulysels*)  Jialbenn  ein  rfcItiLsla;; 
oder  nnlUig  uIksv  nnciit.  cum  den  statt  mcigcr  bcgcrlttu  und  beide  ^aitigemi  das 
recht  mil  bürgen  versichert  hatten,  so  war  der  stattmeigcr  vonn  rechts  wegen 
M  iuifilii.'  iihfrii;;.  lii  lies  fiMilorn  Ings  ein  gerirhtlicben  rerhtstag  an  zu  setzen  uiï 
b(  id<  i-  |,;irtit;(  ii  luikubleiin.  und  welche  pnriiu  die  haubttsaeh  verloren  liatl.  wcre 
der  bulbjge  den  kosten  allein  schuldig  zu  bezaileii;  duch  feull  jjollcher  rechlstag 
angesetzt  werdenn  mit  vorwittsenn  und  willen  der  gcricht.  so  fem  die  gericht 
(l;ir  /II  \  •  1  :  tc^  lu.n  konin  n,  alls  dann  so  hl  der  nieij;er  schuldiji  des  lajis  zu  abendl 
uiiûtlelir  uiiib  (!;■  {  iilii  bey  guter  tagzeil  einem  iden  jîerichlsschaHen  sanipt 
dorn  »tatist iireiber  uud  beiden  vonsprechcnn,*;  soltben  nultag  durtU  den  Stall- 
knecht anzuzeigenn  unnd  in  zu  erltOnden;  und  in  verkündet  war^  und  beide  partigenn 
ImiM  l^  /n  ii  »  r  ;ii  avi  :  1  irllenn '^j  missels  zu  fridenn  w  irden  .  un<(  die  parli^enn 
dem  im  igi  r  d^s  aln  uh  d»  n  rechtstng  bey  puler  tag  zeit  mt  witier  abverkiindiget 
und  die  gericht  ulT  genaniiteiD  lag  zu  aamm  komon  waren  und  der  nultag  keinen 
vorganck  bette,  tso  wer  beide  pariigen  meiger  und  gericht  sampt  denn  voraprechenn 
dt'tiii  ku^l■■ll  s(  hiiltii^',  nml  sonst  kein  anilern  b>nn:  wo  aber  der  notlag  ein  vor- 
g;iin  k  Kiid.'  Hil  l  iIk'  gericht  zu  reclit  j.'eses-.en  weren ,  unnd  der  cleger  und 
betlagdUi  ila^  anlworlt  sampt  beider  parliguun  vorbringen  gchürtt  wordeiui,  und 
welcher  parligenn  durch  den  richler  kundlacbain  ta  orkandt  wen*  worden,  di« 

M'ilti;.'!'  ii^uliut'  wi-n  iiHVlundt  die  selbige  seine  kundbclialTl  vorzustellen  uud  den 
uiizug  Uli  die  kimen  ";  liiun  was  sie  dann  erkennen  !>ul[enQ;  were  daim  die  ciag 
Ufr  denn  eidt  gestellt  und  nit  uff  weisathamb,')  wem  dan  der  eidl  zu  erkendt 
wnrdl  derselbe  were  inn  auch  schuldig  zu  Ihiin;  ist  die  clag  schrilltlich  so  ktder 

clr^'êi  ZU  l>i.\vris>(  M  :  <  lm!dig.  ist  dann  die  clag  niiindlieh  so  ist  der  beclagdt 
schuldi;,'  /.II  l'i  \i  doch  nach  gelogonheit  de.i  jiroces  wiirdt  on'tm.ill^  dnreli 

Atw»««  üiuJi  (iiUicitU.  Ihis  Kruttkcniuiua  von  St.Avoid  war  daajet^igr  JJorJ  *.Si)ilf€h. 

*)  Ein  Driltteil  und  den  Herren  tm  Kionter  tnoei  Teil  int  »püterft  ZuMts  ron 
anderer  Ihtwl 

^1  Not  hl;:  /s/  -'ht  t(iix.srrordi'utftcher  (îm'chMay  ;  ilr>  i,ri><-sitf!''hn\  ({m'rht.s- 
»iUuiujtii  J'aitdtu  uräj^iiitufUclt  nur  an  den  uuycboUntu  Jardiwjen  dnimiü  im  Jahre 
9lütif  tipiiter  dagegen  auf  JedetmaUge  hadung  {gebotene  Tnjr)  re'jelmSxKg  Jeden  Dtemdag, 

*\  Miisscl       /inrtrfu'ht.  Strt'it,  IkrhtMrr't. 

*)  Vi»  Hpt  ci  lier  .-nul  die  JicchUniurdltt;  s.  lü.  Sil, 

6)  Zu  vir.itilaii :  h<  da'  Tay  Juieu  ccrkiiinUl  ,tft. 

')  gravestirt  =  beschwert,  in  der  Betàwerde  en^Ueit. 

•)  kuiu  ri        k'iai'lrn,  ZriKjen. 
''\  Wcistlium  tur  X'-iificnln  ird". 

'  JJte  IkyduiKj  dt-r  JkwfisUnd  mth  der  mitndliduiH  udir  ndti  ijUiihai  Form 
der  Klage  ist  origineli. 


.  j  ^  .d  by  Google 


—  43  — 


^••nn  rirlift  r  lif  iili-r:.(-Il-,  kuti<lt><-li;ifTI  ;'n  rrkfundl  argwnns  liallx'fi  Hcifr-n  nh^r 
die  pailigea  kein  kundsclmlTl  sonndcr  aich  dos  eidts  «rboUen,  cr  clegcr  wolle 
ber  Miami  «ydt  behattten  oder  dem  beelagdtenn  bei  Beinern  eyd  zu  behallten 
^eben,  m  were  der  beelagdC  denn  cydt  Hcliuldit; 
pbU  4K!  zu  t^iiin  nrlrr  er  beclagdt  miisstp  flcin  cl-'^tn-  di  rm  t  vdl  zu  las-senir  :  .ilier  bcidp 
l»arti|eim  ein  ider  sich  eines  eydta  erbyllicn  Uiel  zu  Uiiin,  stell  solchea  nacli 
eikeafto»  des  richten;  imd  welcher  parUiien  der  eidt  erkenndt  wQrdt  der  ist  inn 
KbnUif  m  Ûam,  und  da  er  sich  des  weigern  und  <l<  n  seihen  nit  tbnnwollt.  dor 
were  sfinr^r  ^f^^n  parüi^cn  aHon  koi>(en  nnnd  sdiadenn  abzutragen  nach  inn- 
li&ldl  der  clagen  oder  anlwortiä  achuldig. 

Were  aber  einer  partigeon  inn  obgemellten  rechtstag  IcandtachafR  *)  zu  er- 
kaondt  worden  TonniBlenen,  and  konnte  die  selbige  künden  dazu  mall  nit  gleich 
de*  tn^ps  lif'krirnr-n  ';oinon  jvrorrs  ilniuit  ^'u^i-liaUtfiin.  uinl  >i-ltii-  kundtsohalTt  ufz 
blieben  waren  und  sirh  eies  iieschwerll  beluHlt  utul  >>icli  vor  dem  rechten  erbielten 
Uwl,  er  volll  seiner  gegenn  partluen  denn  tag  abtragen  sampt  allen  kosten  so  des 
tages  affganen,  wer  dann  seine  kundachalll  äff  der  scheffen  uhrtels  im  umbmOglicb 
gewessen  Wf-r  zu  stollenn.  und  ein  nnHprn  rc(!,f?(n:r  begcrtt  unnd  seine  getr'^n 
(«itige  im  solches  mt  wollt  2U  lasgicn  und  iieidc  partbiemi  ein  rechts  satz  voun 
dem  riefater  begeren  wflrden,  darüber  so  bfirenn,  so  ist  der  seheffen  tu  erkennen 
sduildig:  cUeweil  der  beclagdt  dem  deger  oder  der  clfgt'r  dem  beclagdten  dam 
tag  verbesseren  will  und  den  Hf"HH;;onn  aîjtrn'^'t-n  wie  holn  recht,  so  liai)  der  <  lpf.'r>r 
dem  beclagdten  oder  der  beclagdt  dem  cleger  äolchs  zu  zulassenn,  des  anderen 
tiges  seine  kimdlaebalR  vor  m  «Mien  «nnd  das  bey  veriierang  der  hanpttaachen. 
Aiidana  ist  der  erste  tag  gehallten  and  haben  meiger  und  gericht  sampt  denn 
zweien  vorsprechenn  <<;)mpt  die  cleger  und  liedagdter  iren  kosten  and  die  beide 
vorspredien  iren  von  idcro  5  albus. 

thmd  ist  ein  ides  reditstaga  «n  bnfe  unserem  gened  igen  herm  gefallen  7  Vi  P*). 
l'nnd  vom  «hieni  iden  rechtssata  sindt  die  partigen  dem  stattschreibcr  schuldig 
12  ^,  nnnd  des  andern  tage«  so  h\  die  parli^'  dem  der  wif»ftim1)  :'.u  cikandt 
wonieno  schuldig  vorzustellcnn  und  sein  mntendit  oder  ollzug  uff  die  kunen  zu 


')  Kundschaft  =  Zeugenbeveis. 

-)  3  ^  Si  hiVinif.    Die  Münzen .  in-hlie  nt  lirr  /litndschrifi  erwähnt  irerdfv, 
md  »dtr  rermJùedemrtig,  Schäling,  Albus,  ifennig,  Heller,  Metser  Pfetmig,  rother 
Pfennig  loOrwger  MOmMi  Uttter  <H  P/to«^  fVanJbM,  CMdm,  Blmitàm, 
Stmetiknm.  NttA  den  Bl.  62,  6V>,  84,  S6  und  95  testoHd  «Um  folgaiie  Tmhrmg: 
I  1  Pfund  =  30  Schilling, 

1  Schnitt^  =3  o  P/emtig, 
1  rfemig  »  4  BOhr, 
lOrt^a  Heller, 

]  Alhm  =  «  Pfnnii'j  o<Jer  V  3  Schilling, 
100  Albus  =  3\t  Gulden  und  4  Albus, 
6  Sékmtg  s>  S  Atbm  6  Pfennig, 
10  Sdulling  =  7\t  Alban, 
30  Srhültnff  Albus  oder  1  lymidf 

m  Üchilltng  —  4ö  Albus, 

1  I\raKkjst  19  SehOHng. 


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—  44  — 


tliun  was  sic  im  t'ikrnni'n  i^olltn;  als  «Ir^nti  >^(>l(:lif;s  lu-  tirr;.  mi  «Ut  sfliofTon 
iiuiuii  zeyeiuj  eiiK-'i»  eydl  uff,  aJl»  werden  s>ie  /.üy^cu  vtrrhot  U  tiiiti  ir  wii»äes  ange- 
üagl  und  der  paiiliten  erluutdt  dem  rechlen  gemeb,  so  ist  der  riehter  Bclinidig 

cl«>r  verlustijter  parlliion  dun  li  recht  /u  zu  erkennen,  des  selbigen  zweigdlnn  tuges 
allenu  kosfenn  tfnd  ili/nlr; uren  wie  hobt»  recht:  und  haben  die  gericht 

sainpt  die  /.wenn  lorsprechenn  ir  koslen  und  die  vorsprechen  Iren  loa  wie  vor 
gemeldi 

Wollte  aber  ein  ufzlendijfer  frembder  ein  gerichllichenn  nottng  iifT  einen 
hnr^ier  machcnn  und  der  burper  sich  dr  •^(■hwerdl  helindt  nnnd  sich  nlT 
solcheiin  tag  nit  wollt  in  recht  inn  lassen  und  aich  be^hwerdt  wie  vorts^uieidl, 
int  der  riehter  denn  barger  nit  durch  recht  dahin  zn  bewegen,  dann  ein  idcr 
burger  hat  die  freiheit  das  man  inen  uff  seinen  ordentlichen  rechtslag  mit  recht 
ansprechen  muTa,  so  man  in  bnrger  der  Ursachen  nit  erlassen  wü. 

Hecht  zu  Sand  Nabor:  so  ein  clegcr  seine  gegenpaiihi» den  bcclapdtenn 
lag  bcsclu  i  l"  oder  vor  reclil  cilirU  und  der  bc<  l:i,r(it  crschine  TOr  recht  und  der 
clegcr  uU;i>l;c'he.  wie  man  sicli  (i«iia  zu  gelialltni  li.ib. 

Iten)  bo  ein  ckger  acin&u  ächuldner  vor  recht  cilirlt  oder  tag  be^cheil 
und  der  bedagdt  ersehien  vor  recht  und  der  deger  ofaMieben  war  und  der 

bedagdl  sich 

(ßlatt  4U)  inn  rnr»;!  vcrrlirift  oder  zu  recht  gestellt  uff  il<'  Hegern  citation  oder  tag 
be2>clieiden  unnd  der  cicger  obgemeldt  nit  crsichincn  wer,  00  wer  dcrä«lbc  cleger 
im  boclagdten  den  tag  seines  aorzbleibenns  abzutragen  schnIcUg  und  bt  er  bedagdt 
weitter  nit  vor  recht  zu  stehen  Bchnldig,  es  sei  im  dann  durcii  den  <  leger  ahgo- 
dtir;f-n  iTHfl  rior  lag  »seines  urzbleibemut  zuvor  bezaUt,  wie  den  im  85blat  im  B') 
^  wertlci  davoü  meidung  bescliiclil. 

Itcclit  zu  Sand  Nabor:  belanngen  caution  oder  bürgten  so  vonn  ires 

principalli!  wegen  zu  redd  cilirt  oder  lag  bescheidt  werden. 

Item  ho  ein  bürg  schuldenn  oder  anndur  ulirsaclioun  ehe  und  zuvor  ircs 
principalls  wegenn  durch  den  deger  vor  recht  citirt  oder  tag  bescheidt  wer  wordcm 
und  seines  principalls  haabc  und  guter  zuvor  nil  angriffen  und  e.xculierlt  woron. 
mage  >icli  der  bürg  ^-oîi  fn  r  rln^  ihirrh  exc  eption  o<ler  inrcde  ciif  >  In  idr  11 .  ilniin 
keiner  keinen  bürgenn  zu  recht  eitleren  soll,  er  habe  daiui  sein  pnnzipalie  der 
schnidenn  ersucht  seiner  bezallung  und  ob  er  nit  hett  zu  bexallen,  mOchte  er 
sein  gut  angreiffen,  wo  er  aber  kein  gut  bette,  alsdann  so  er  nit  vcrlieron  wollt, 
niöcht  er  »einen  bürgen  mit  recht  annemen.  (besiehe  das  Üö  ßladt  im  ß,  davon 
meidung  beschicht.J 

Recht  zu  Snnr!  Nabor. 

item  nach  besclicnner  recht  entfahung  mage  ein  gewalUiaber  onn  besondere 
ulirsachran  alt  widermtai  werden  und  wirdtt  ein  anevaldt  oder  em  momper*) 
dardurch  ein  Herr  des  rechtenns  und  der  rechtverttiung'),  also  das  er  ehi  andern 
.  n  rr  will      seine  stntt  setzen  voü  soinet  wegen  zu  procedieren,  die  weill  er  da« 

recht  entfangen  liatl. 

')  Vcrgl.  nioH  r,7. 

*)  Momper  =  Munlbar  (Anwalt.) 

*)  Reehtfertigung  s  JSMoiMM^  tatf  dm  iVocesa. 


^  .d  by  ClüOQle 


—  45  — 


Recht  AU  Sand  Kabnr:  so  eiii  burger  oder  rrßuider  einem  zu  Sanci  Nabor 
leiiie  habe  und  {Alter  inn  arrest  oder  alellung  that. 

Ilcm  es  ist  recht  zu  Sauiicl  Nabor,  so  ein  burger  oder  tretmier  einein  burger 
älhir  sein  |at  ine  stellniif  oder  in  arreat  Ihnt  oder  Inn  verbott  legdt,  so  mnss  derselbe 
dem  Stadl  dcgenn  ')  oder  staltkncchl  einen  gesessenen  genügsamen  bürgen  über 
soichenn  aresl  geben  ;  alls  dann  so  er  bürgen  entfangen,  so  stell  das  gut  in  arrest 
oder  in  sUllung  verpfenndl  so  lang  bifz  er  von  seinem  schuldtman  seiner  seliuldenu 
kaalh  in;  und  ist  derselbe  so  es  in  aiest  oder  sterling  that  ideemaU  von  ein  ider 
Hollüug  4  ii:;ir  \vi  in>  nntl  den  hcrn  t  in  bufz  7i,j  p.  Wikde  es  ulT  begerenn  der 
puÜueQ  ufzslund  ufl  geschrieben,  bieybtl  es  bey  derui  4  massen  weynns  und  dem 
stâdtsehreiber  ein  mass  vor  seine  belonung  idcs  mall  so  viele  mall  es  oiT  bcgcren 
der  fas^fnm  dff  geachriebemi  witrdt  und  hati  soonat  kein  andere  belonnng.  Wo 
LS  sht^r  frstcn  tagr-s  nif  nlTfrrsrhriobMin  wurde,  des  lages  rilfv  fs  vorm  il.  im 
(orttigCQ  ui  aresl  gelhan  worden  und  die  gericht  ufl  ein  andern  lag  derenlialbcn 
n  umen  kernen  solches  uff  zu  schreiben,  irere  man  den  gerichten  wiedemmb 
4  iBuaeB  weins  schuldig  vor  ire  gerechtigkeit;  and  so  es  also  nfTgeschrieben 
«Orden  u  fîrfit  i1om;>nigen  dem  das  gut  m^fhm^  durrh  brvelch  des  meigers 
dorch  den  stattdegen  oder  statUuiecht  vonn  wegen  unscrs  gencdigsten 
II  SO-  filn(eiiD  und  heren  wegenn  geholten  nlT  GO  ß  1  heller,  das  ist  4b  albna  1  heller, 
4tt  er  von  solcher  ulTgeschiieben  gnvestierlten  gnta  nichts  verkanfTe  noch  cnu 
eufisere  bis  ufT  weittern  bo^cheidt  der  obprkf'it;  und  so  »-r  solclies  geboll  nilt 
kütea  würde  und  davon  verkaufft,  im>  wer  er  die  obgenanndl  buss  4ô  albus  1  heller 
verfallen;  tnd  der  miches  gut  kanfll  hatt,  mnaa  solches  wider  restylniren  und 
vider  zn  rock  gebenn.  Wollt  der  so  «  s  kaudl  hatt  sein  ussgolcgdtcnn  gcidt  n^i 
verlieren,  mScbt  rr  ^r^inon  vcrkr.iiH'iT  finrntnli  r«ns'prp(  ln-n  ;  kcmc  al>'>r  ein  anderer 
ikfB  é&t  ofageuandt  schuldmcin  aucii  schuldig  were  unnd  tholt  solchs  gul  noch 
Mb  auch  inn  arest  oder  Stellung  und  wollt  diejf>nigen,  so  es  vor  im  in  erster 
Stellung  habt^nn,  olihehen,  were  der  selbig  aucli  genügsamen  burgenn  zo  gebenn 
»rhuldig.  Als  i?nnn  so  werf  fr  t«o  inn  b-l  ililtr  ;-tellung  hn'f.  dennon  ersfcnn 
»  es  vor  im  inn  erst  sleliung  habenn,  so  viel  ir  wercn,  irer  schuldenn  zu  erlcgenn 
■od  n  bezaltenn  sclraldig.  doch  mit  der  oonndition,  so  er  solches  gravestirt  gnt 
nl  tecbt  verthreiben  wolldt .  so  er  aber  solche*  mit  vorgemeldter  condition  nit 
Tfrthrciben  wy-ll  und  il>rh  in  letschter  Stellung  were  vor  seine  schulden,  und  kondte 
uch  diejenigen  nit  bcv.aUeii,  so  es  vor  im  in  Stellung  gehabt  haben,  so  möge 
er  die  seUngen  erst  mit  dem  stattknechl  ersnchcnn  und  erfollgen,  ob  sie  ires 
ïftiunnen  arest  guts  so  sie  inn  Stellung  habenn,  rnit  recht  verthreiben  wollen 
"ier  nit;  wo  si«>  im  dann  rnit  anttwort  br ;re;.'ni  I  tmd  sprechen  ncyn,  sie  wolU-nn 
«i  nit  vcrtlireibcn,  und  verllireiben  es  auch  nit,  als  dann  mage  der  so  es  ixm 
klicUer  stdlvDf  hatt  vor  seine  aoma  an  freier  Beulen*)  an  raffen  lassen  and  das 

V  A  Verden  sicei  i>kuiikncclUc  beateüt,  von  dmm  der  eine  dm  Ttiel  *JJi'gen*, 
der  Mdav  den  lUel  mMM»  hat  Beide  iind  OerielUf  und  Ajianïiiaicr,  âet  Dtgat 
Wirt,  r  rifach  £ur  Verteduimg  der  Enmakmett  und  Ätuffoben  der  Stadt  ah  Omeinde 
Jfr  Bürger  terwaidet, 

•)  Dm  SeiSohSetht,  toie  man  an  freiar  tSmUen  mit  Hecht  jtroeediri,  ii4  dm 
Bnk^nrfohrrn  bei  </*r  ijrrirhtUd^en  Inatvqtnuhnalme  und  Eig^ntuwm-f'eltertragimg 
Trr j)ßiuh-t^r  flritr,-.  />,(.  Vr)-f,, !,)■»■,!  Isf  alUjerinunixvh  nml,  wir  dir  llionlftrlirift  lirrntr- 
Mri,hufrichUich.  StJion  dm  W'iLituiH  mit  J^MtJi  migt,  ätm  tdle  nuk  recht  die  »idi 


—  4ö  — 


mit  recht  vor  seine  soma  oder  scJjoldl  verthriebenn  ;  und  so  er  es  also  verthrieben 
thet  wie  obgemetdt,  wer«  er  dennen,  so  es  vor  im  in  enter  »teUoDg  gebaM  niehte 
XU  geben  s<  Imldig,  dio  weil  er  sie  mit  dem  statttnecht  ersacht  und  lia  aolcha 
nit  wollen  mit  recht  verlhreiben. 

Recht  zQ  Saact  Nabor:  belaungeii  areetiertter  gflter,  w>  man  sebddt- 
habeim  darch  recht  an  freycr  senllenn  verCbreibam  wollt 

It«n  e»  ist  bobereebt  an  IMger  seyllen,  so  einer  erbgot  am  der  aeylem 

mil  recht  verlhreibenn  wc»lU,  inuss  dasselbgie  durch  denn  stnllknecht  drcy  fürzehen 
tag  nacheinander  an  freuger  »eüllenn  angeruffen  wcrdenn  vor  seine  srholden; 

were  es  aber  mobilUar  ')    l  nnd  so  der,  dem  das  älreittig  gut  zu  gchürtt 

zum  letaefatenn  tag  ehe  und  suvor  es  zum  dritten  angeruffen,  ersdûeno  und  amn 
Kill  mit  recht  von  der  seullenn  wollt  abnemen  und  dem  deger  genügsamen  bürgen 
williget  zu  gebenn  vor  geuiinte  seine  soma.  und  der  rieger  keine  bürgen  vonn 
dem  beclagdtcn  annemen  wollt,  und  beyde  parlliienn  deren  wegeun  ein  rechtssaU 
an  denn  scbeffenn  begertlen,  so  were  der  schaffen  dem  deger  schuldig  su  er* 
kennrn,  .in?  or  vonn  dem  hrrlni^dtenn  genugsnmr^  lifirfri  n  vor  sf  ino  sr!iolflf>ii  /.ii 
nemea  hat,  und  so  de»  wegenn  aiin  der  »eullen  ein  unkostenn  erwacl^on  wer 
des  selbigenn  guls  wegen  und  der  cleger  an  innen  beclagdtenn  begertt  zu  erlegenn 
und  sich  der  beclagdt  des  weigert  und  sich  beschwertt  und  beyde  parthien  tum 
schcfTfn  sf>f:rffn  ein  rerhtssalz  «înirhe?  iinknstons  liallM-n  darüber  rix  hnrenn .  so 
were  der  schetTenn  dem  cleger  denn  selbîgenn  unkosteu,  was  des  wegen  an  der 
seflU«!  nffgangen  were,  zu  sn  «rlwnnan  achutdig  bifz  in  ulztrag  des  procès  ver- 
mitge  hobs  redites;  unnd  da  der  beclagdl  im  cleger  bargen  gebenn  batt,  will  der 
cleger  du'  lumlillsoma  sampl  den  Unkosten  -f^o  an  »l*^r  senMon  nfT«.»nn^rn  nicht 
erlasscnn,  ist  im  dm  recht  vorbehalltenn.   Würde  dann  der  cleger  innen  be- 


(Blatt  61)  clagdteon  oder  seinen  bargen  mit  recht  insptachenn  und  die  haabttsoma  be- 


weisaen  dem  rechten  gemess.  das  der  beclagdt  die  hanbltsdma  schuldig  were, 

darvor  er  clever  fl.is  <lri üti«  gul  halt  Ia»scnn  an  der  scmüpti  :<nnjlTen  unnd  dan 
denn  selbigen  Unkosten  vorgenieldt  in  der  clageu  bcgerdt,  su  were  der  hclitcr  im 
cleger  denn  selbigen  dorcb  recht  wider  zu  erkennen  nnd  m  erlegm  schuldig 
sampt  des  letschten  unkostens  und  abzutragen  wie  hobs  recht. 

begebai  m  der  fagdien  rm  pende  (Ifimd)  weffemt  doee^beet  wUt  rttkt  «erfliwrt  werden, 

Vnsere  Handschrift  gil/t  auf  Blatt  40— '1  die  rechtltrhe  GrumHuge,  wann  die  Ver- 
treibuny  il.  i.  die  gerichtliche  Inaw>pruehiuihme  den  rerpfändetcH  Gutes  erfolfft»  darf 
und  bt»chreibt  auf  Blatt  5J — öü  da^  VerfaJireiL  Der  Amdruck  Sulreclity  Seiiietirec/it, 
OH  /reifer  SeuOen  i$t  wohl  dahm  tu  edàSren,  dae$  am  Orte  der  Oeridöaaüsmi^  eàie 
Säule  aufgericfitet  icird,  von  irelcher  aiuf  der  Buttel  die  beabsichtigte  InampruchnaJinie 
des  Pfandes  dreimal  mit  je  14t<\giyrtn  Zwischenraum  aiusrxtfe»  himäk  und  zwar  jedesmal 
auf  besomUre  Aufforderung  des  Klägers,  welcher  an  Jedem  GcridiUtag  (Blatt  U4l 
feigeni«  IforA  JkeiZer  sfänsie  ^rUM:  BiUel  Ir  verdet  eii^edenk  »ein,  da»  iek  mein 
anjitanndt  fürhe  und  threibe,  welchen  ich  ufl'  dem  und  dein  gut  gelegen  zwischen  u.s.ir. 
Ute  Betekhmng  freie  Stiule  ist  Gegenmt*  *m  dem  ebenfalls  Sut,  tiiiule,  genantitm 
l^tuiger.    Der  Anttbvck  Seutemrcht  für  den  Ifamirertrieb  kornnU  auch  m  dem 

HVwfHMur  ron  Homltach  Im  Pirmasens  com  Jahre  JSSi  (Qrimn  V,  683)  «r. 

1)  Hier  fehlen  einige  Worte^  für  ufelthe  in  der  Hemifdtrift  freier  Bmm  pe* 


la-<Hn  ilft. 


—  47  — 


Re.  'il    II  Sann<  t  Vnîinr:  beianiisron  dnr  arcsliening  oder  nidiemiif enn 

ttCtoWei  ulzlendigcr  pcrsclioiincn  sampt  d^ren  giu'Hcrri, 

os  îst  rcflil  zu  Sanncl  Xabor  i-o  ein  frcmbdor  ur/lcndijior  cinoin  biirper 
zu  ^aiuii  i  .\abor  sdiuldig  wchrc  und  mucide  nil  voon  iin  befallt  werdenn,  m  were 
der  karger  sdioMig  denn  selbigonn  seinen  tirholdlman  Tiinder  aeiner  oberkeit,  da 
•  r  wonnhafTt  ist ,  Keiner  bestallung  halben  zti  ersiu  benn  und  die  solbige  anza- 
faftlomn;  da  im  dann  die  selbi;:  ab;<c'H(hlaKt'nn  wer  wordon  und  )i  '  bekomm 
Bilchle  und  nacli  dem  der  selbige  ulülendigo  alUier  zu  Saniict  Aabor  au  keuic 
nd  der  Imrger  seine  bezollung  anch  an  innen  begert  und  die  selbe  auch  nit  be- 
li  iw/n  kCmlhe.  so  nia^çe  der  buiger  dem  meiner  oder  dem  s(atl  de;.'cn  einen  genug- 
ama  |e#esö«;nen  biir^ren  in  der  s^lall  gebenn  mit  erlaulinifz  des  meiRors,  !»o  mage 
H' dm  denn  »einen  srboldlman  mil  seinem  leib  und  giiternn  arestiren  und  die 
<tliii(ea  iim  »cherung  lassen  thon  und  behalten,  bib  er  seine  besalnng  entfangen; 
^<M•s  .aber  geiiscldiclie ')  oder  geadelte  persbonnen  »indt.  sn  kan  man  sie  vor  ire 
|*i^bfin  mit  dem  leibe  nit  aresstiren,  aber  an  iren  gutleren  was  inubilia  antrefl'enn. 
die  M]h\}c  kan  man  iiuien  gleich  wcUUicheii  perslionnen  woii  aresUcren  und  ver- 
whm  vie  vorgemeldt,  welches  allso  ronn  alitera  gehalten  worden  birz  inn 
-nno  ÎX),  nach  niaMs  ist  solclies  durch  die  niri;>l! fn  l'  abt:es<-haRen  worden,  das 
taaa  allen  geistlichen  und  welidlliebenn  perbhonnen  guter  oder  inobillien  zu  arreti- 
twfni  macht  Hab  aber  die  pershonnen  mit  dem  lefb  nit,  sonder  ire  guter  wie 
ebgeneldL  So  aber  awen  frembder  pershonnen  allhicr  r.n  Saonct  Nafaor  ankemen 
nnd  einer  dein  andern  sohuldig  wf  rf>  un^^  \r  oin-'r  dm  nn-frrii  lir^rrif  7n  arestiren 
uud  Jeni  slattmeigor  oder  dem  »laltkneclil  ilera  degcu  der  arcsticruug  genügsame 
caaiiMi  oder  bürgen  stellten,  so  mag  ir  ein  frembder  denn  andern  mit  leib  und 
^ut  are^iiercn.  wolUenn  die  parttigenn  der  arestiening  sich  nit  ledigen,  so  murx 

♦■liier  den  andern  hf-n'lnn,:  tliini  fder  ?«>rm;":nnii^  r-iulion  und  burp^'n  ;'r-b-  n,  bifz 
sie  àch  ixer  areslierung  verglichen  habenn;  und  gefeldt  unserem  genedigen  iieren 

«Her  ider  arrostierung  oder  sichemng  ein  buss    .  .  .  .  .  .  .  7*  't 

wer«  die  arot^'K  uiiL'  bcschehen  ulT  sciune  oder  srhcldlwordt,  kann  OB  ein  ander 

geben  nacli  gelegenheit  der  nbrsacbenn  als  obgcmeMI. 
Auch  gestattet  da«  redit  allhir  zu  .Sanuct  Nabor  nit,  dsm  man  einen  iiizlen- 
digcon  in  der  herrsehafit  oder  anderwo  so  inwendig  einer  banmeyll  wegs  won- 
'>sfTt  ist,  mit  deni  leib  arrestier,  der  biirjjer  habe  innen  dann  zuvor  hinder  seiner 
Oberkail  seiner  scholdl  lialbenn  mit  recht  ersucht;  wo  im  dan  die  oberkeit 
•nder  der 

RIatt  dfi}  er  9«Uiafl|  »t  zn  keiner  bezallnng  hielfR,  so  kan  er  innen  so  er  xn  Sännet  Nabor 

i'^mpi  uoll  mit  dem  leib  oder  mit  dem  gnt  arestieren,  welches  Ich  vonn  dem 
allteniimifj  Bolleiider*)  also  verstanden. 

Hecht  zu  Sanct  Nabor:  scbme  oder  scheldttwort  belangen. 

£ü  ist  recht  allhir  im  stattgericht  zn  Mannet  Nabor,  so  zwenn  burger  oder 

frendMier  zu  nnfriflrn  v.  r--(l<  nn.  .-^as  i^innv  den  anderen  an  ehren  :^<  s*  linlUen  oder 
'^^öhewort  zu  gercdt  hellen  und  im  »ulche  wordt  nit  m  leiden  geburlten  unnd 
l^^jljoleber  schmewordt  nit  nflstund  protestiertt  oder  mit  einem  uhrknndt  oder 

-i  Barn  BoBendfr  vrar  dumaitger  JfeiUmieft^«,  rei^.  IBeitt  A3;  im  Jnhrf 
m      Otter  XMendißffe,  rergl,  BlaU  BS. 


X 


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—  48  — 


gezeii^enn  befe^tigeU  inn  wendig  M  »tundt  oder  uSa  lengst  inwondi^  zeheo  tagen 
derowegeo  nit  vor  recht  tag  beschreidt  oder  dtirtt  vermüge  des  rechtenn  wie 
IweacMich  ist,  neh  solcher  sehaieirardt  zaTenmttwortteD  und  die  sehen  tag  ver- 

sdiicnnen  waren  und  nnrh  den  versrliirnnon  r^olirn  tiponn  kotnen  wolldl  sich  zu 
verantworiten,  wer  der  selbig  beclagdl  so  innen  cleger  an  ehren  also  ges>ciiolt«nn 
kein  anlwortt  schuldig,  denn  einer  eo  aim  ehren  geschoUtenn  ist,  moss  sich  inn- 
wendig 2t  stindl  oder  nib  lengtt  inwendig  sehen  tagen  TerantworUenn  und  die 
schmehe  wordt  vfr-iflicren  und  mit  rpolif  anhengig  machr-n:  wn  abpr  nb^Pin«  IMle 
zeit  venichienen  und  innen  niclit  mit  recht  veraicbert  hette  wie  ohgeweldl,  iMi 
kann  er  deger  den  lieclagdten  so  innen  geschoHten  ntt  mehr  mit  recht  aDnemai. 
dann  er  sein  recht  Tenanmbtt,  aber  so  er  solche  schmehe  wordt  verüchert  und 
innen  vor  recht  citirrt  h<^\\e  inwcnditr  ilor  '2i  s'nnilt  oder  zehen  tagen,  magc  er 
cleger  sich  verantworiten  mit  recht  innwendig  eines  jars  frist  und  da  das  jar 
verschiennen  were  und  Mch  der  cleger  solcfaar  aehmdiewofdt  nit  Teranttwordtel 
unnd  nach  versctiiennen  jar  komen  woUt  sieh  znverantwortten,  wer  der  ht-clagdt 
im  rlc^rf'r  ntirli  kein  nnttwortt  srhtiVli?.  dnnn  welcher  an  ehren  gesi  Ii mrlif  ist, 
manu  »ich  inn  eins  ^tr»  nul  l  etltt  vcranttworllca,  wo  nit,  nmas  er  abo  geädiolUen 
bteiboui  und  mua  sein  gegenpartlige  der  wegenn  mit  recht  wtasaen,  das  hatt 
der  canntaler  von  Wiehl)  also  erkanl  im  jähr  1589. 

(HIatt  5:t)  Seillcn  Itecht  zu  Sanct  Nabor:  wie  man  an  frcucr  sciillcn  mit  recht 

procedieran  mmd  das  wie  Hobs  RechL 

ErsUieh  stellet  sich  der  cleger  so  an  der  »eüUen  mit  recht  liandeln  wil  zn 
recht  nnd  ao  er  sieh  m  reeht  gestdt  hat,  soll  er  denn  meiger  vmb  einen  vor^ 

sprechen  bilfm.  der  in  sein  wortt  Ihu  und  das  mit  r^rbf.  unH  dnnn  f=o  im  dan 
der  meiger  einen  vorsprechen  zu  gelaiisenn  hatt,  ho  verdingdt^)  inn  daim  der 
vorspreche  inn  recht,  und  so  solclis  beschehen,  als  dan  so  erzelt  er  dem  cleger 
seine  dag  mändtlich  inn  gegen  werttigkeit  des  beclagdten,  ao  er  sogegen  were, 
ist  er  brrlau'ill  aber  nit  zugegenn,  so  wiinlt  <!ir  i  doch  /ugelaytiHnn.  iinil  sn  die 
dag  bcächeben,  will  dann  der  beclagdt  so  er  zu  gegen  ist,  hich  wider  den  clogcr 
nir  die  gethanne  dag  auch  zn  recht  alellenn  sich  uff  solclie  dag  m  anlwortten, 
wnrdt  im  za  gelassen,  und  so  die  antwortt  gebenn  ist,  so  begert  der  procnrator^ 
nn  den  meiger  das  er  innen  den  schaffen  lafz  weisaen  was  darin  soll  vorgehn  nnd 
das  mit  recht. 

Alsdann  btadel^)  der  mdger  den  scheffen  nff  die  erzellte  dag  wie  Tdgdl: 
Ir  adiaffen,  ir  gesdiwome,  gehet  afa  nnd  bringdt  mir  recht,  nffdaa  ich  vnserem 

1}  Vie  vat  mi«ft  BUtU  13  Sit»  eme$  OberperidU»  und  naeh  Blatt  SS 

tjlrifhzfitig  Si'ti  einen  l'Hiergcricht*  und  zwar  der  olierste  Sitz  aller  riitertferkkte  de» 
JiistJiutri'^.  T)ir  lüitu^-r  «inl  ihr  S'rN'rrtiifri-  Jr-;  TSnilly  im  f )firni>-rirhtr  fffrrfsrtf 
Mein.  I)(is  Obergeridtt  war  »iit  dem  JUadlif  oder  dessen  StiUrer treter  {lieutenantj  und 
einer  wibettimmten  AnmU  rtm  Beiritzem  be^eüt;  dem  VnUrgaidiU  êtand  der  Meier 
nir,  welcliem  der  Si  hiiffeu  zur  Seite  s(<aidni.  Jhr  lUdlly  sowohl  als  der  Mn'rr  huttni 
im  >1nit>rhr-  <htl>'fi'  II  T'-i-'i:-  --  »/cht  adbst  das  Vi  h<!  un!  :u  tinretitettf  mnder»  die 
1'rleHsJindunf/  den  Jiet.s'itZfrn  tmd  ikhùffen  zu  üfjerlasxeit. 

*)  verdingt  -=  rerirät 

*i  l'rociirnior  sr  Vontpreekerp  ÄHwalt. 

•)  beludet. 

9 
■ 

.  j        by  Googl 


i 


I 


I  •      _  49  - 

^nedigsten  ftirstcn  und  herrcn  ?pin  rfrhf  und  herligkeit  gchiicdf^n  '"i  und  gehandt- 
baben  küado  und  der  freigcr  i»eiilieti  kein  abroch  beachche  unnd  auch  der  porlhieu 
nit  unrecht,  was  uff  aolehe  geth«iine  dag  «oll  vorgehen  and  du  wie  hobs  recht. 

Dann  so  der  schefTenn  beladen  ist,  wie  obenn  gemeldl.  so  begert  der 
sctiefTen  ann  den  mciger  erlaubnnf:::  sirh  zu  bedenckcn  und  90  er  hedftclit  ist, 
bringdl  er  das  erst  ubrltel  wie  voigdl  und  spricht: 

M eiger  dâ»  ir  mmlz  beladen  bin,  das  wir  nlxgehn  und  macht  euch  weisse, 
Ufr  das  ir  unserem  genedigsten  fiirstenn  und  herren  sein  recht  und  herligkeit 
gehiedcnn  und  gchandt  habenn  künden  und  der  freiger  seüllen  kein  abruch  geschehe 
uud  dt;r  pariigen  auch  uit  unrecbt  und  begerrcn  vonn  uaiz  m  wiüsenn,  was  dos 
Mfst  hernach  aey  äff  des  degets  dag  und  bedagdteim  aniwortt  und  daa 
mit  recht. 

liann  ir  unfz  also  beladen  V  —  Ja. 

Dann  m  npricbt  der  scheflcn  das  erst  ulirtcl  wie  volgdt: 
b.'nivMtL»}        Daniff  habenn  sich  meine  gesellen  bedacht  und  ich  mit  innen  and  finden 

im  radt  unnd  begeren  von  nirU  zu  wisi^*  nn.  ob  das  streittig  gut  !iif  -/:a  tro.  .  ii 
i*t,  an  freiger  scöllcn  dreymall  angcrulfun  worden  wie  hobs  reclit  und  so  es  nit 
3  mal  angeraffen  ist,  so  soll  es  der  hott,  der  stattknecht,  dreymall  anoraffun;  wan 
vir  solehs  vonn  eaeh  verstehn,  so  soll  vorlümn  geschehen  was  recht  ist. 

Dann  si«  bf'/rrtt  îVr  prornrnîfpr  v.'iflfr  nn  den  meiger  znm  zwci^idfpnn  mall 
dus  or  den  schelTeu  belade  und  lasse  innen  durch  recht  erkennen,  dieweiU 
das  streulig  gut  zam  dritten  mal  an  freiger  settUenn  angeraffen  worden  wie 
hob«  recht  und  begeren  von  mufs*)  an  wissen  was  das  nedist  bemach  sey 
und  das  mit  rprl;f 
Alsdann  beladett  der  meiger  d<;n  schelTen  zum  ?.weiltenmall  wie  volgdt: 
Ir  sdieOenn,  ir  geschworne,  gehet  afz  and  bringdt  mir  recht,  äff  das  ich 
ooserem  genedigsten  herron  sein  recld  und  herlichkeit  geliieden  und  gelianndl- 
h?'h**n  ki'mde  und  dt  r  fii  i;;cr  seüllcn  kein  abroch  br  ^rlirJif  nnri  ant  It  dri  iiivrthien 
nit  unrecbt,  und  begeren  vonn  euch  zu  wissenn,  was  da»  ncclist  hernacli  sey  und 
das  mit  recht 

Alsihmn  bcgcnil  der  scheffeon  erlaubnurz  sich  ztt  bedendtttm,  and  so  er 
bcda<'ht  ist  und  widi  i'  kmnpt,  so  spricht  er  wie  volgdt: 
bolt  ä4i        Meiger  das  ir  unnlz  beladen  hm,  daa  wir  ulxgehea  und  bringen  euch  rocht, 
vtt  das  ir  onserem  genedigsten  fttrsten  and  heren  sein  recht  and  herligkeit 
gehieden  und  gebandlhabcn  künde  unnd  der  freier  eeOlIen  kein  abru<:h  be- 
•    scliche  und  iHir!i  .Icr  |iai  llii<n  nit  unrecht,  und  begeren  vonn  onofs  ZU  wissen 
durch  recht,  was  das  nechst  hcrxmch  !&ey  und  dm  mit  recht, 
Hann  ir  unnts  also  beladen?  —  Ja. 


*)  hitteti,  iraltren. 

8)  EtM«  BandiujUz,  naih  der  Sdir^i  rom  MeisUndiößm  Wahl  (lO^iSj  BiuU 
77,  tagf:  Dint  M  ia»     »irtM,  da»  andere  nmA  éie$em  muse  ßr  ffdut;  beùn  xwöten 

i'rtbeii  findet  sich  eon  derselbfn  Huml  die  Randbemerkwuj:  Dies  urüid  muss  dem 
erift€H  für  ijclm  und  Ist  das  erst,  dann  (die  znjtt  mxtss  der  richter  zn  foren  wisKeii,  ob 
tkr  UelUagte  uu  die  Jret/  seull  bendteytl  (beuhicdcii,  geladen),  wi«  bruuih  mtd  redtt  i/tt. 

■)  SO«  «MS  «rrfiUtsiMeA  fBr  von  euch  geneMebn*,  «m  /otgenden  Sait«,  wo  der 
Meirr  die  Schöffen  beladet  ist  «uns.  ffestrichrn  und  «euch»  dafür  §e»thri^H.  Der 
Verfatter  mir  etOnik  Schöffe  (Blatt  99),  daher  trokl  der  Fehler. 

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50  — 


4m  sir«it  nbcteL      DaruPf  habenn  sich  meine  gcsellonn  bedacht  un<l  irh  mit  inn<,'n  utici  linden 


im  rade  und  begcren  voon  euch  zu  wisseun,  ob  der  cleger  seine  gejicn  parthie 
den  becli^^dten,  dem  die  sadienn  nach  laudt  der  clagenn  berarth  wid  «ntrieOt, 

oh  in  lisser  lag  verkündi^'ct  uni\  fn^  hrsrheidl  ist,  wie  hobs  brauch  und  rnr  f  t 
an  frcigcr  seüilen  isl;  wann  wir  solches  veRilhen,^)  m  «oll  vorttan  gessciichn 
was  recht  ttit. 

^^pri(■ht  der  cleger  dann  ja,  bo  ist  er  das  uffstondt  mit  dem  stattbotten 

nfl(  r  mit  demjenigen,  sn  im  Jfn  <n;»  7m  wissenn  getlmn  hnhi^n.  :Mi  iK  wriv^cnn 
oder  bey  seinen  eydt  zu  behalUetm,  das  er  im  iwlchcs  itai*  zu  wissenn  geliiann, 
wehr  aber  der  beclagdt  oder  jemandta  von  setneth  wegeim  /u  gegenn,  so  bedarff 
ea  keines  weyf/thunibH  :  crscheindt  er  aber  nit.  so  begertt  der  voiaprech  Wider 
zum  drittf  nn  ntn'l  ann  den  n»eigcr,  wie  fnlj:,it 

spricht  der  procurator:  Meyer,  die  wciil  ineiu  haubtUnan^)  bcwissen  oder  bey 
seinem  eydt  bebaltenn  halt,  das  er  seine  gegen  parthie  den  beclagdten  halt 
wissen  lassenn,  dam  man  int  nein  gut  lieuiliges  tafces  an  Ihriger  seyllen  ver- 
thrcibenn  werde  und  nit  crscliinen  nuch  jcmandts  vnn  meinet  wegen,  ho 
lnäiuil  eucli  die  sckelTen  w  eisten,  was  das  uecl^l  liernach  sey  und  daa 
mit  recht 

Als  dann  beladet  der  mcyer  deim  schcn'en  wie  obgemeldt  und  als  dan  so 
er  beladen  ist  und  wider  zu  der  friiüfn  5.iim|i(,  spricht  er  wie  vf^t^ilt: 

Meier,  das  ir  uuTz  beladenn  îinn,  dus  wir  aufxgehcn  und  macliet  euch  weilz. 
nir  das  ir  unserem  genedigstcnn  forstenn  und  heren  sein  recht  und  herlicfa- 
keitt  gehie(ien  und  gehandthaben  loinde  and  der  freigor  seyllen  kein  ahroch 
bescholii  .  iucli  den  parlhicn  nit  unrecld.  nnd  hegerenn  vonn  unnTz  ZU  wissenn, 
was  das  ncclisl  herrnach  »ey  und  daü  wie  tiobs  recltt, 
Hann  ir  nnfz  also  beladenn?  —  Ja. 


dMürftttvbrllNL      Damff  habenn  sich  meine  gesellen  bedacht  and  ich  mit  inen  und  iindcn  im 


radc,  di  weil!  dem  beclagdtenn  disser  tag  zu  wissen  geUinn  worden  und  nit 
erschienen  inl  noch  jemandem  vunu  seinul  wegen,  »u  liaij  man  iun  alhie  drey 
mall  zu  raffen,  eracheindt  er  oder  jemandt  vonn  .seineih  wegen,  begertt  ir 
nachmals  weitter  vonn  nnfz  za  wisaenn,  so  wfirdl  man  euch  weilters 

weyssenn. 

iJis  uhrttel  würdt  gebemi,  so  der  bcciagdl  nit  crsclüencn  wer,  ist  er  aber 
zugegen  und  erschienen,  ao  bleibtl  daa  alurttell  und  wQrdt  nit  gebenn. 

/.um  viertten  begerrt  der  procurator  wider  an  den  nieiger.  das  er  innen  lasse 
den  scheffen  weissen,  die  weil  der  beclagdl  3  mall  gerulTen  worden  und  nil 
erscliienen  ist  noch  jemandt»  scineth  wegen,  was  das  neclist  hernach  s«y  und 
das  mit  recht. 

Dann  so  beladet  der  meyer  den  »chefTeii  wider  und  begertt  zu  wi«srnn.  die 
weill  dem  beclagdtenn  l\  mal  an  rechten  geruflen  worden  und  nit  erscliienen  noch 
jetnandts  von  »cinetli  wcgcnu,  was  da»  neclist  hermich  sey  uund  das  mit  recht- 
lind  so  er  also  beladen  ist,  so  begertl  der  schefTen  sich  zu  bedenoken  uod 
so  er  bedach*  i-l  vind  wider  inn  kompt.  so  spricht  er  wie  voll  '  U: 
Meier,  das  ir  unLs  beladen  liann,  da«  wir  euch  recht  bringen, 


*)  verstehen  s  er/dkm«. 

Iliiij'hnnnn  ^=  (lrrjftii{ti\  lahhcM  der  Yon^firrthrT  rertritt  umi  iMtheu  die 
Uau^adic  unyddf  hier  uinv  der  Kiâffer, 


1 


-  61  - 

tt^l  â6)  uff  das  ir  unserem  genetligslenn  Rirsten  und  Herren  sein  redit  und  herrligkeit 
fdiieden  und  geliandüiaben  kilnde  und  der  freier  seyllen  kein  abroch  geschehe, 
■och  dm  parttigen  nit  unrecht  tmnd  begeren  vom  annls  n  wünen,  waa  d«a 

necKsf  In  irnai  h  >py  unnd  das  mil  recht, 
Hann  ir  onnfz  also  beladen?  —  Ja. 

DaruII  habenu  sich  meine  gesellen  bedacht  und  ich  mit  innen  und  üuden 
im  rude,  die  weyll  d«r  deger  aolehs  sbreittig  gut  nach  inn  halldt  der  elageim 
?Tim  rlritten  mall  hati  lasFpn  -innirTf'nti  vor  die  snina,  sn  hab  er  cleger  solches 
m  beweissen,  das  der  becla^dt  im  cleger  solche  suma  schuldig  worden  sey,  alls 
daan  loH  vorttan  geaehehai  mw  recht  bt. 

Wo  aher  der  ch^;er  kein  knndtaehadl')  haben  kowidth,  so  war  er  aolehes 
bey  ^piT^^•m  eyrit  '^rhultlig  zit  hchriîlfcnn ,  t]r\^-  er  im  solche  i^nmn  srlitilrlij:  wer 
Vörden,  welclics  also  an  freier  seilllen  alt>o  crkandt  worden  iiu  jjar  15H9|  als 
laeol»  Zimerman  ninmpechaft^)  wcgenn  einee  Schwaben  alla  er  jnncker  Krantxen 
eia  golden  kopff  mit  recht  an  feeiger  senUeon  vertbrieben  hatt. 

Zum  funfflcnn  begertt  der  prnrnrnlnr  widf^rumb  ann  den  mcier,  das  er  innen 
lalz  denn  scheflen  weisseon,  die  wuU  seynu  baubttman  solches  bevryeaaen 
hatt,  was  das  neebrt  hernach  sey  vmA  das  mit  recht. 

JDamac-h  beladelt  der  tr.eyer  den  scheffen  wider  und  spricht  wie  obgemeldt.') 
Mover,  tias  ir  unf/.  Lolaclenn,  das  wir  ufzgehen  mul   mai  hl  l  urli  uoisse, 
o(T  das  ir  unnserem  gencdigslenn  furslcn  und  bercn  sein  recht  und  hcrligkeit 
gehiedenn  und  fehanadthaben  kOimde  und  der  freier  settUen  kein  abrorb 
beschehe  ancb  den  parthien  nit  unrecht,  und  bcgerenn  ven  iinrz  za  wissenn, 
"KAU  das  nerhst  hernach  sey  und  das  mit  recht, 
Uann  ir  uolz  also  beladen?  —  Ja. 
■  ;iltiil      Darnff  haben  sieh  meine  gsellen  bedacht  und  ich  mit  inmn  und  fUnden  im 
raade,  ee  hab  der  cleger  ein  kaoAnan^)  zu  stellen,  der  mehr  umh  das 
slrcntti?  ^nt  ^the.  dann      fno  an  freiger  seßllenn  angeruffen  ist  worden,  als 
dann  soll  vorttann  geschehen  was  recht  ist. 
Nachdoa  gehet  der  cleger  imd  stelleth  ein  kauffman  der  mehr  umb  das 
gut  giebet  alls  ea  ann  btücr  seylion  angeruffen  ist  worden  wmd  so  er  denn  kanlT- 
BHUm  gestelth  hrjlf. 

so  begcret  der  procuratter  wider  an  den  uieior,  das  er  innen  denn  sctiellVim 
lafz  weissen,  die  wefll  er  ein  kaulhnan  gestellt  hatt,  der  mehr  geben  hatl 
alb  es  an  freier  setlllen  angeralTen  ist  wordenn,  was  das  neehat  hermach  scy 
mmd  das  mit  recht. 


1)  Kondsebaft  »  Zeugen. 

-)  Mampschafl  =  AmcaU'irertreiung,  Monii  ff  —  Auwalt.  Jumh  Zinmfrtmnn 
Kar  Vor'prxJx  y  i'Ainr/'Hi  '  iiif^t  Klayern  am  Schwabe»,  mclcher  f/ff/rii  ikn  Juither 
Krttntz  iirn  gmchtiic/ifH  Verkauf  eitwa  Htm  rerpfäudetcH  güldenen  Köpfen  (etica  eiuei* 
Shtl^frifai,  helneb.  Eût  Wi^dm  KroM  ron  GeS^otdifimt  ee^neur  SHOimert 
Kur  jr,7v  conseiller  du  dnc  âeLomûw  WMf  hoSäi  4»  haitb'age  üAUemagiiff  der  Be^ 
Hafte  riellriiht  dritnen  Sohn. 

*)  liier  fehlen  die  Worte:  Und  so  er  also  beladen  ist  u.  s.  w. ,  spricht  der 
«rhUflle  wie  folgt. 

*)  Kaufmann  -=  A'dtf/er,  denébt  mm»  mehr  oh  die  Schuldsumme  geben.  damU 
Ac  Kotten  gedeckt  «erden. 

4* 


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—  62  — 


Daiiti  âo  beladeU)  der  roeier  den  scheflen  wider  wie  ot^emeldl')  und  spricht 

Wic  vulgdl: 

Meier,  das  îr  unnfs  beladenn  haim,  das  wir  nfsgehn  and  ench  durch  recht 

erkf'iincn.  uft  iIum  ir  unserem  genedigslen  fiirsfonn  und  herrenn  seynn  reclit 
iinini  lici  i  li;ik(  it  ^ohiedenn  und  i'ehandthabcn  konde.  und  der  freier  st  vllmn 
keiii  ai)iucli  jjo:>chehe  unnd  der  parthien  auch  nit  unrecht,  und  bcgereii  vonn 
onTz  ZQ  wissen»  was  das  neclwt  hemuh  B«y  und  das  mit  recht, 

Hann  ir  uni'/  also  beladen?  —  Ja. 

Itarull  lial>eiiii  sich  meine  gesellen  bedacht  und  ich  mif  innen  und  rrkrnneii 
durch  recht,  die  wvill  es  cygcDlherb')  ist,  &o  äoli  man  dt-u  kaunmun  inu  dem 
streitUgen  gnt  erbenn*),  wie  hobs  recht  an  freier  seullenn  vermag,  alla  dann  soll 

vortan  gt  Sic  lidh*  II  was  recht  ist. 

Wen-  I  S  alt«  r  tahrenthhab  so  bedarffc  es  keiner  erbung. 
Zum  sycLciuidcn  begcrtt  der  procurattor  an  den  mcicr  das  er  in  den  scheffen 
lass  weyssen,  wie  lang  der  kanJTenn  das  streittig  gut  Uber  recht  zn  halUenn*} 

hab  tnuul  fias  mit  iccht. 

Als  dann  hula  h  t  der  nieiger  <1on  schefifcn  wider  und  so  er  beladenn  isl, 
biuigdl  er  das  ulurthel  wie  vulgdl: 
Meyer,  das  ir  vxmSz  beladenn  hann,  das  wir  nÜBgehen  und  macht  euch 

\\  i  issc,  iill  das  ir  unserem  genedigsten  furstenn  und  heren  sein  recht  und  herligkcil 
geltu'dL'nn  und  ;;(dianndthaben  konnde  und  der  freier  scüUcn  kein  abruch  geschehe, 
auch  deu  |>arltigeuu  uit  unrecht  und  bcgercu  vonn  unlz  zu  wisücn,  wie  lang  dur 
kaulhnan  das  streittig  gut  Aber  recht  zn  halltefm  hab  und  das  mit  recht, 

Haini  ir  nnf/.  also  !ii-!;i.l<«n V  —  Ja. 

Ouruli  hubcnn  sich  même  gesellen  bedacht  und  ich  mit  innen  und  fmdcnn 
im  raade,  die  weiil  es  uygenterb  ist,  so  hab  es  der  kauffinan  14  tag  über 
recht  zu  halUenn;  wo  es  sache  wQrde,  das  der  beclagdt  kerne,  dem  das  eyenth- 
trl.'C  /iiiît-luMll  und  lieni  r]p';r-r  sein  ufzgelcgdlenn  geldt,  die  IjaubttMuna  saniftt 
■  Irr  lierPLti  hiisst-n  umid  allen  Unkosten,  so  deren  iuUbcnn  an  Ireiger  seüllen  ufl- 
gaugcn  iät,  cilegdt  iiuiwendig  den  14  tagen,  ao  soll  der  clcger  dem  beclagdten 
sein  gut  wider  zu  seinoi  hannden  stdlen  and  handtreichen,  wie  hobs  recht; 

werr  CS  aber  fahrnlhaVio.  sn  rrkenlh  der  scheffen,  der  clegcr  hab  es  lenger 
ml  ikui  a  lag  über  recht  zu  luüllen  unnd  so  dan  nach  obgemellten  acldagenn  der 
beclagdt  nit  erschiene  unnd  dem  eleger  seine  seholden  besallt  und  erlcgdt,  so  soll 
der  cleger  darnach  solches  gut  vor  sein  eygen  gut  behalltenn  und  damit  zu 
handli  ti  nacli  s.'ini-iij  wollgefallen. 

WüUlf  al>er  der  cleger  weitter  expens  oder  unkoslcun  rechnen,  der  aua^rl- 
halb  de$  rechten,  so  an  freier  seflllen  uffgangen,  wfirde  es  im  durch  recht  nit 
gestattet  noch  so  gelasaimn;  wollt  der  cleger  die  nit  verlieren,  möchte  er  den 
i  la^'dlen  d<  iM  liii^cnn  mit  recht  ansprcclienii ,  welches  vonn  denn  bereu  von 
Wicii  erkuimdt  wordeiui,  als  Jacob  Zimerman,  mumpsctuift  eines  schwabcfui  vor- 
gemeldt  also  durch  recht  erkandt  wordw,  «Us  er  inncker  Knnnzoi  dann  vwgnlten 
fcoplT  an  freier  seüllen  mit  recht  verthrieben  hatt  im  jar  1680. 

■}  Ile  ,  fehlen  dk  Worte:  Und  so  er  also  beladen  ist  u.  s.  w.,  spricht  der 
BchôRé  wie  folgt.. 

i)  la'.;fnU't  ln'  nn  Gegeiifut:  :iir  ftlii'  '»h  n  Ifih..  ii,il>,- -r,  ./j;,      (int,  GrumbUidi, 

•j  erbeii  ~  den  Jümfer  in  'hm  Etgi'ntnm  lits  (mU\  cimru^ru. 

*)  Ober  Recht  lialten  =  âm  frührrm  EigentOmer  ^wr  Vrrfiujung  halttu. 


i 


—    03  — 

[ 

Also  wrurdt  das  rerht  an  freig«r  seilllMtn  nrEgesprochen ,  so  der  beelagdl 

I        ml  ersriiieiiiien  und  ufzblieben  were ,  wo  er  alier  erschiennen  wer  nnnd  sich 

"  »eyenn  <l«iin  cleger  zu  recht  sielt,  sicli  der  clagenn  zu  veranfunrffnn,  möchte  M 
totlcRi  pruducierlt  wcrdenn,  uund  i&i  aliK)  erkanndl  worden  im  jar  löUB. 

I  Wciller  isl  es  hob»  brauch  aiin  fraifer  aeollen,  bo  der  meiger  mit  recht  an 

frviiger  scüllen  rer-litvertigen  will,  soll  das  selbig  ulT  cinenn  dienslag  umb  die  4 

I  oimnn  gesdiehen,  so  ist  er  srIiiUdij;  denn  {çerichtetm  sampt  denn  vorsprechen 
ie»  QooUgeii  zuvor  durch  denn  sLallhottenn  bey  guter  tag  zeit  vor  denn  4  uhrcnn 
gefieo  abmdl  an  m  zeigen,  und  ireldier  des  diemtags  bey  der  hallm  nmb  die 
4  ahr.  als  man  ptlrsidt  mit  n-rltt  vn  rrrhtverttigen.  nit  erschiene,  der  wcrc  ver- 
Ukm  isu  »Irair  -1  niassen  wein,  es  were  gleich  scheffcnii  oder  vorsprcch ,  und 
gpAOm  Ha  4  massen  wein  denn  gericliteun  allein  zu  und  habenn  die  vorhpreclienn 
Bfebta  davonn;  und  so  aie  mit  recht  an  der  senilen  rechtverttîgen  und  aich  die 
lartligen/.n recht  grptHlt  haben.  gefcMt  tinsci  cn  ;.'riH'(li'4enn  herren  ein  hnfz   .  .  7  '  jj, 

,  und  dean  gerichten  ides  mal  vonn  einer  ider  (jarthien  4  maiz  wein,  welche  der 
mlMtige  tiwill  zu  erlegen  schnldig^  und  ao  denn  gericliten  invetkOndiget  wehren 
n  der  «eollenn  zu  rechtvertUgenn  und  des  tage»  eri«hinen  weren  und  aich  die 
psritigcn  irea  miaaels  halbenn  vergliehemi  und  nit  vor  recht  kernen,  ao  wer 

^      mto  den 

htt  S7|  ftricklaiui  m  ire  gerechUgkieH  A  maCzen  wein  schuldig  und  denn  vorspreehenn 

TCO  loon  und  den  heren  kein  buTz:  so  es  uf/Jendige  pershonen  wcren,  sjndl  sie 
'ta  towprechen  dopel  lonn  za  geben,  >)  nemUch  einem  iden  6  Albus» 

Rcrht  zu  Sanct  Nabor:  so  ein  cleger  seine  clag  in  recht  übergeben  und 
iitgelegt  and  sich  iiberclagdt  hett,  ob  er  dieselbe  aeine  ciag  verwandeln,  mUnderen 

odw  uieliren  möge. 

Et  bcgicbtt  sich  zu  viel  mallen,  das  die  dagendc  pcrshonncn  inn  vor« 
briDgong  ir»  dagen  mereUich  iren  mit  deren  gestallt,  ao  einer  ein  clag  inn  recht 
überleben  und  sirl)  in  ilcr^-rlbiirnn  überklagdt  hatte  und  sirh  beschwerdf  1"  fin.l 
Bfti  et  deger  vor  dem  recblenn  begertt,  seine  clag  zu  endera  and  zu  verwaiidicn, 
*Mt  im  vermöge  dem  recht  zu  gelassen,  doch  moTz  solche  Verwandlung  bo- 
«cheiipn.  ehe  unnd  zuvor  der  beclagdt  sein  antwordl  übergeben  halt,  auch  ist  or 
tieger  ilem  l-r .  Ingdlenn  desselbigen  lagcs  der  vrrwnmlhinjr  und  cndcrung  der 
allen  unkoälen  wie  bülich  abzulegenn  schuldig  vermöge  dem  recht Aber 
iet  bedagdt  sein  antwordt  uff  die  clage  Übergeben,  die  und  zuvor  als  der 
'■k^m  btgertt  bette,  sein  clag  zu  verwandten,  zu  merhen,  zu  mi'mderen,  würdl 
im  ileger  keine  verwnnriltin!»  mehr  znjr-'b'-^en.  es  mage  auch  der  clegfi  -n'rlif 
ela|  der  rechlenn  äupslanU  und  uiu'saclienn,  darvor  die  clag  hcrüeust. 
^  nebr  vttWtiidDen;  wo  aber  der  bedagdt  sein  antwortt  Obergeben  hatte  uff 
liis  rlexm  dag  Und  das  recht  darüber  verfanngen  und  versichert  were.  auch  in 
'^^  lagdtenn  zu  cautionen  und  biirgung  gezungcn  und  der  (  1t  in  r  nach  mails  einige 
^^retuierong  oder  Verwandlung  seiner  clag  understunde,  »u  mage  der  beclagdt  in 
^  begeren,  dieselbige  nicht  xu  zulaseran,  sonnder  uff  die  inn  gefBrthe  dag 
^"1^  Tortb  zu  fabroi  oder  innen  bedagdtemi  vonn  deraelbigenn  museig^  zu 

*)  Am  Wort  schuldig  itt  eùmuekàttat, 

^  ZutaU  von  aiulerer  Haml:  Im  57  blatt  des  anderen  theyls  gerichlieh  pro- 

im  Berender  zu  crsheii. 
mumg  =  kdijf,  frei. 


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-   54  — 


erkennen').  Hein  so  «lor  clcpcr  in  seiner  klag  ein  iilK-rfonteninp  t;eUian.  so  ist 
im  unverwerlt  dieselbe  vor  befcsliiin'j  des  rcrhten  zu  anderen,  licite  er  aber  den 
krieg  oder  da^  recht  durubur  vcrfaiigcnn  und  befestiget  auch  den  bcciagdtcnn  m 
contioQ  md  verbOrgung  solcher  nberfordemiif  gedrangen,  m  verleQrth  er  dar> 
durch  niclit  allein  die  uberfni  .Ii niii.;.  mit  der  er  zuviel  begertt,  sonnder  aurli  die 
rcehlcn  scbuldt.  die  im  der  beclagdt  zu  bczallenn  scliuldi};  tçewcssen  webr,  dorli 
musse  solche  Überforderung  durch  denn  bcclagdtcnn  zuvor  rechtlich  beweiHseun 
werden;*)  wenn  aber  der  deger  in  der  andern  dag  oder  verendemng  der  «el- 
big''nn  nn  wcni^fr  snmn,  dan  in  der  rrstfnn  fnrilf  rth.  ist  im  /.ii  »lelassenn.  solrlie 
forderung  vor  oder  nach  befcsliung  des  rechton  zu  thun,  dann  die  mehre  sotna 
begreUn  die  weniger,  weidiea  aUiiie  zu  Sännet  Nabor  dordi  recht  erkanndt 
wordenn,  Annstien*)  Hellllinger  und  Slickel  Sebnmacher  im  Jarr  1687. 

Wann  ein  clegcr  seinen  sclmlduncr  vor  rechter  gcburlicher  friülonn  oder 
«eydtt  beclagdL 

Wann  aber  der  xei(  halber  ein  uberfordenuif  besdiidit,  und  der  deger 

•einen  Schuldner  an  fnn  ninxl  vor  der  bcdingt'  rui  rricstrnn  oder  ^onst  ordentlicher 
zeit  heclagdt,  so  wer«l« n  iN m  lu  rlrtwiitonn  die  bcstimptvnn  frieslenn,  die  er  zur 
bexallung  gohabl,  zweylach  gedopeil  unnd  ob  er  gluith  uacUmals  zu  recbler  zeytt 
(Blatt  S8)  durch  seinen  glaubiger  bedagiH  wOrdt  *) 

80  ist  er  borlagdi  im  cleger  dodi  nit  »chuldig  anlworlt  za  geben,  er  deger  hab 
dann  im  drm  bf^lnpflt^^nn  zm'or  nllenn  unkoslenn  voriger  erster  onzeittigen  kla- 
gen halber  eiliUeiUi  gaiUzlich  abgelugdl  und  bczallt'). 

Da«  nicht  in  allen  AlleQ  vonn  nd'then  aei  scbrielMich  klagenn  su 

Uber  g'  In  n. 

Item  so  der  beclagdt  einer  schulden  bckanndtlich  wehr,  ibl  ji'il  noüi,  dan 
der  halb  schridTilidt  noch  mundlidur  einiger  gerichtlicher  procès  f&rgenomen 
werde,  und  coli  der  ridiler  in  loldieni  fahl  ausser  rechtenns  bezallong  ver- 
BdiaiTenn*). 

Audi  ist  nil  noth  ächricITlUche  klagenn  Inn  cedtl  zu  ubergeben,  die 
scliuld^m  ander  filnfT  gnldm  oder  10  fhuicken  ist;  so  aber  deren  srlioldt  10 
locken  were,  ist  ein  ider  deger  schuldig  seine  dag  s<  liriel1l!i«  li  zu  nbergcbon 
und  so  rr  solrlips  nif  h!  fluni  würdp  und  sich  der  beclagdt  der  cl';:<  ii  lu  x  liwrrdt. 
so  würdt  (ier  clegcr  dem  beclagdtenn  in  die  oxpenfz  gefallen  und  ist  im  schuldig 
denn  selbigen  tag  abzntragenn  vermöge  hobsrechtenSi  welchem  alhie  ira  statl- 
rediten  ru  aanm-t  Nabor  vonn  aliter»  erkanndt  worden. 

Item  so  (}or  ticHn  dns  'üm-ii  oder  dag  SO  gar  ungesdiieckt  befindt,  mago 
er  das  selb  verwerten  oder  xun  tiUhsen  •)  '). 

')  Ziifotz  ron  awUrcr  lInmV.  Im  58  bladt  im  Herender. 

Annestirii  trohl  Aimitoisimi,  uln  Vorname  den  Kliiycrti,  wie  Ntvkci  t  >\  iAiilnu.si 
der  des  Beklagten. 

')  Vorl.  tcmJcrh.  würdt. 

*)  Zmats  fVH  anderer  hami:  m  ijö  blall  im  Bcnnätr. 
*)  Zmeta  «Of»  enienr  Hmd:  im  59  hfnât 
*)  zurreusam  =  mrti^^«». 

^  Z'^atff  fOK  attdtrtr  Hand:  im  60  bladt  im  and  theill  gerichtliche  proces« 

im  perender. 


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Recht  zu  Sanrt  Nabor  und  im  Mclzer  bisciilumb:  Eygentlierb  belangenn. 

Il<>in  (?s  ist  recht  im  Metzer  bisciilumb  und  zu  Sännet  Nahor,  so  zwey  ehe- 
tcHdl  Inn  sleliender  zweiter  ehe  ein  crbgut  mit  einander  erkauflenn,  es  xvere 
Imfi^  ecken  wiessen,  garten  oder  alles  was  eygenlerbe  geuandl  uiag  werden, 
und  Rie  Md«  ebelcnde  vonn  dam  verkanflér  durdi  meier  and  gericht  darin  ge- 
crbtt  worden  wie  liobes  recht  und  sie  beide  elieleiide  das  gcldt  uff  pensionn  dar 
zu  gelogen,  damit  sie  das  erbgut  erkaulTl  und  bezalll  hetten  und  sie  beydc  vor- 
geuicldl  iim  stehender  che  demjenigen  der  innen  beiden  da»  geldt  dar  zu  gclugcn, 
flolchiis  eriigat  vor  «in  onderpliuuidt  veraetstMUi»  und  nachmals  ober  kgrtx  oder 
l.mngk  das  weib  unndcr  iniirn  beidenn  sonder  irrr  bf^iderscits  leibeserbcnn  ali- 
ütürbe  unnd  die  obgenante  soma  gcldts  noch  schuldig  plicben  zu  bezallen,  und 
der  selbig  so  innen  eheleuden  dos  geldt  gelugeii,  wider  wollt  befallt  sein  vonn 
des  abg«Btomen  weibes  oiim  und  er  das  nit  tbnn  woldt  und  alles  dann  der 
das  i  rl  tjiif.  «er,  im  von  ffundt  oder  versetz  ist.  alls  sein  underpfnndt  mil  redit 
na  rreiger  :>ciUleiui  vur  »ein  uCzgelugen  geldt  vertbreiben  wolt,  dieweil  er  aichl 
konndt  bexallt  ««rden  und  dan  seines  abgestomm  weibes  nechste  erbenn  oder 
rreindlscballl  das  halbgeldt  erlegdtoi  sampt  derenn  halber  verstandener  jerlichcr 
pension,  so  vonn  ein  oder  mehr  jaren  vei'standen  weren,  bczalllen  und  das  halb 
gut  also  vonn  der  »eüUen  abnemeu  wie  hobs  recht,  so  were  das  selbig  balbgul 
dnrrh  recht  desselbigen  erbenn,  sonnder  aUer  widenred«  des  keftlfers  und  helt 
solch»  gut  ulT  stimdl  zu  geniessen  und  EU  gebrauchen,  obgleich  des  abgestornen 
w<'il)s  man,  der  l-.i  iifTi'r  in  sIclM'iiiii-r  vhc  mit  «'mti't  linn!";-.fr:itnv('ii,  dmiii  wer 
geerbt  worden  wie  hobes  reclit;  so  aber  der  kauffer  das  viel  genieldl  gut  nach 
seiner  haufsfranwen  tott,  ehe  und  zuvor  als  er  mit  seiner  haufofranwen  srbom 
und  freindlschafTl  inn  die  thcillung  geschritten,  solches  gut  von  ircr  tMÛâerseils 
mobilia  bezallt  helt,  so  hettf  rr  kaulTor  das  selbig  die  zeit  seines  lebenn?;  allein 
m  genüetfäen  und  za  gebrauchen  uud  uacb  seinem  todt  gehurrtt  das  seiuer  freiudl 
>?»U  59)  schall  aum  halben  und  das  ander  halb  seiner  abgestorbner  haurj:fraawen  freindt- 
schalR  und  nechätc  erben  ;  also  soll  es  auch  verstandenn  werden,  so  der  man 
zwi?.f  bpn  innf'ti  îi'  iiîm  <  h<  L  iiieiin  vor  seiner  haufrauwen  tod'  '_'r«forben  were, 
welches  also  ilurch  den  erbareii  raadt  zu  Weich  also  erkandl  worden  uud  aliüe 
ZU  Sännet  Nabor  durch  recht  ufzgesprochenn  worden  im  jar  92. 

Possession  im  Meitzer  bischtum  und  Sanct  liabor  belangen  eygendl  erbgüter. 

Es  ist  recht  itn  bischtiunb  Metz  uni  ti  Sanct  Nabor,  so  ein  burger  oder 
andre  pershonnen  lif^/r-nnde  erbgflotfer  im  I  tiinih  imd  Sanct  Xabor  .crkaufll 
liett  abs  nemlich  huiz,  gartlenn,  eckcr,  wicsseim  gründe  oder  andere  liegende 
guetter,  was  eygent  erbe  mage  genandt  werdenn,  unnd  das  selb  erbe  gut  zwantzig 
jar  und  einen  tag  rauwig,  ')  unangcfochlenn  einer  porshoiin  gebraucht  unge- 
nossen,5!)  so  ist  der  selbe  inn  voilkomlicher  possession  und  wiirdt  im  solchs  ey- 
gendt  crbgut,  duixh  recht  zu  erkandt,  obschon  bcwiessen  wiude  das  er  sulciw 
nil  erkaafll  noch  bezalH  hetle  auch  nit  were  wie  hohes  recht  darin  geerhtt 
wordenn.  dann  einer  der  ein  orbgul  zwantzig  jar  und  einen  tag  rauwitr  rrf  nn-^f  nn 
and  gebraucht  unangefochten  einer  pershon,  m  ist  er  des  selbigen  gutü  ein 

»)  rauwig  = 
«)  mtd  jwiwsMM. 


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~  56  — 


herr  unnd  ist  inn  vollkonilichcr  possession,  majie  (hii  rli  let  ht  «lavitn  nil  iibj^e- 
thriebeim  werden  ;  aber  der  besieUer  dos  guts  luuäs  die  posäcshion  dem  rcdilea 
gemerz  beweisBeim,  welclies  durch  die  lienen  des  nwdte  zu  Wich  aleo  ericandi 
woidenn  im  jar  91. 

Recht  zn  Sännet  Nahor:  so  xwey  ehe  leyde  inn  stehender  ehe  wholldt  mit 
einander  frrmncht  haben  und  ir  beider  frttt  nîlfs  mit  finnnflrr  vor  ires  iiianT/ 
tiodl  durch  die  scliolldner  mit  recht  verUirteben  uud  doch  nit  gcnugtuun  walir, 
alle  iie  schnldeim  absnbezallen,  ob  das  weih  die  uberige  scholdt  too  ires  abf  e- 
atarbnen  nanfs  wegen  m  bezallen  schuldig  sey  oder  nit 

Ks  ist  recht  /M  Sanoct  Kabor,  so  zwey  eheleyde  inn  stehender  ehe  ellliche 

schohlf  nn  mit  einander  gem.i'M  lif^tten  und  der  man  vonn  scinr  r  liniif7frnii\\  <  n 
entgangen  oder  gestorben  were  und  nadunals  ettlichc  deren  scliulduer  über 
knrts  oder  langck  ir  beyder  gut,  so  sie  beyde  inn  stehender  ehe  mit  einander 
crwuneni)  und  zu  Kamen  braclit  haben,  es  were  gleich  eygendl  erbe,  mubilia 
nichts  uszgescbiedenn,  so  innen  bcyden  7n?"f>linng,  alles  mit  einainl-  r  vor  ire 
scJioilden  augrieileno,  das  selbe  alles  mit  einander  mit  recht  vor  ire  äcliolldt  ver- 
threibenn  und  zuvor  ir  man  thodts  abgangcn  und  gestorben  unnd  des  selbigen 
guts  noch  nit  genug  wehr,  alle  ihre  scholden  abzulegen  und  an  bezaltenn  und 
narhdem  ir  h'J. Iir-r.  alles  vor  ires  manf/  todl  mit  r«  i  lit  verflirirbrn  und  ge- 
Qouien  wer  und  nachiiiub  sie  steh  über  kurtz  oder  lanngck  widerumh  mit  einem 
andern  man  Terhenradlh  and  inn  zweitter  ehe  were  und  die  ftberige  scholldner, 
den  ir  erster  man  noch  schuldig  plieben  wer,  die  weil  ir  gut,  SO  ir  durch  die 
d'Hic  scholUln»T  entzogen  und  mit  recht  vertlirifbonn.  nyl  genugsam  wäre,  ire 
scliollden  alle  abzulegen  noch  zu  bezalleon,  unnd  die  uberige  bcüuldner  naeh 
mais  kernen,  da  sie  sich  widenunb  mit  einem  anderen  man  verheuradt  nnnd  inn 
zweitter  ehe  were.  und  woUtenn  auch  von  ir  bezalll  scynn,  ob  sie  die  frsttw  oder 
ir  letsclder  hnuf/w  nrilt  rlir-^Hbircn  iih<*ri(f»'n  srholUU  âr-n  schuldeneren.  so  sio 
noch  schuldig  blieben,  sctiuldig  sey  zu  be/.allenn,  dicweii  ir  letschler  man  die 
sdiotdt  nit  hat  hellTen  machen  und  auch  seiner  liaufzfrauwen  gut  altes  vor  ires 
vorigen  ersten  manfz  todt  wie  obstait  durch  recht  verthrieben  wnrsb  nn. 


(Blatt  ÖO)  daruff  habenn  die  schefTen  alhir  im  staltgerichf   durch  recht  erkannt,  so  die 


franw  oder  ir  Ictschter  man  dem  recbten  gcutefz  bcweissen  kann,  das  seiner 
hauTzfranwen  all  ir  gut  and  fahronthab,  so  sie  mit  irem  ersten  man  zu  samen 

bracht  und  erwunen.  durch  die  scholdiier  vor  ires  crstenn  manfz  todt  alles 
durcl«  recht  verthri^^bf^nn  wor.b  nn.  kann  oder  bewissen  hatt.  so  ist  sie,  die  frauw. 
noch  ir  leUcbter  man  keinem  sdioldner  melur  zu  bezallen  schuldig  ;  wo  aber  die 
uberige  letschte  schnldener  beweiasenn  wurdenn  dem  recht«»  gemefz,  das  ir 
solches  vorgcmeldt  gut  nil  alles  durch  die  erste  Schuldner  verlhrieben  wie  ob- 
gemeldl  und  sye.  die  frauw,  noch  ettiichs  gut  hinder  halltenn  helle,  es  wer  gleich 
wenig  oder  vieil  und  so  es  uuhr  ein  sarwiatUe  oder  ziinenschusseil  *)  oder  was 
der  gleichen  sein  mag,  das  roubell  oder  hurzradt  roage  genandt  werdnu  so  were  ir 
lelschler  haufzwürdt  vonn  wegenn  seiner  haufzfrauwinn  alle  uberi^;c  <r!iuldner,  denen 
sie  noch  vonn  ires  ersten  manfz  scholchen  schuldig  plieben,  zu  bezallen  schuldig, 
so  lanng  ir  gut  zu  beidcrscytts  wem  *)  tUut,  bilz  sie  ücholdner  alle  bezallt  wereo. 


erwunen  ~  gewomen. 
^  Sarwialtle  md  zflnenschuseel     Bemà^uk  wnd  »kmem»  äUMssci 
^  wem  a  vMmn,  émiem. 


—  67  — 

Rerht  su  Sanc-t  Na  bor:  belanngen  so  v.in  ;;(-riclils(-lielT«'n  durch  befolch 
dps  ^tnttmeit'crs  vor  roclit  cilirlt  wer,  ob  er  darch  solche  citationn  so  etschiennen 

M-iiuliiig  aey. 

Es  ist  frlif  7.U  Snnnrf  Nabor,  so  ein  burgcr  oder  ufzlenrti;^i  r  mit  einem 
gcrichb>scliencnn  zu  Uian  hette,  in  welcher  uiiraaclien  es  wollt,  und  scino  gegenn 
I  paithie  innen  scheilbn  durch  befolch  des  stattmeigers  mit  dem  Stattknecht  dem 
hotten  doselbst  vor  recht  ciiliertt  oder  lag  besrheidt  wie  hobos  recht,  so  igt  et 
schcffenn  >(  hnldig  zu  erschienen  und  sich  deren  citationn  unfl  iilu  sai  In  n  rn  ver- 
anlwortten  ;  desgloichenn  ist  ein  slattscUreiber,  so  er  von  partigenn  vor  rcciit 
dltirrt  wer«,  xo  ersehenen  auch  sehnidig  und  batt  er  kein  andere  freiheit  mehr 
dan  ein  gerichtsscheffen  zu  sanct  Nabor,  welches  durch  die  herren  zu  Wich  im 
raadt  erkandt  worden  im  jar  1592.    Auch  !«t  ein  ider  gerichtsschpfff  nn  scbnliîi;' 

ein  uülage  oder  schctzung  ordinarie  und  exlraordinarie  im  jar  gelegt  werden. 
M  ist  ein  scheffen  und  ein  meiger  zu  Sännet  Nabor  gleich  andern  borgemn  so 
erlegen  schuldig,  es  wcre  d.inn  das  sie  durch  befolcli  unseres  gencdigenn  fürslenn 
und  herrenn  cxisempt  weren,  desgleichen  ist  auch  ein  statt.schrciber  an  alienn 
&atzung  exlraordinarie  schuldig  gleich  andern  bürgern  und  ist  dorarm  mehr  uil 
firey  dann  ein  geriektsscliell^  aber  die  ordinarie  sehetsung  ist  ein  ider  statte 
Schreiber  zu  Sanct  Nabor  frev  nnrl  kein  splmldit;  welches  durch  die  henreou 
des  raadts  jsa  Weich  also  erkanndt  werden  im  jar  läUl. 

Bussen.   Recht  zn  Sanct  Nabor:  ao  ein  barger  den  anderen  vor  recht 
citierl  and  nit  erscheindl,  wie  man  sich  mit  solcher  ungehorsame 

pcrshon  durch  recht  zu  gehalltonn  habe. 

Ks  ial  hobs  brauch  und  rocht  zu  Sännet  Nabor  so  ein  burger  denn  ande- 
rem vor  recht  dtiert  oder  tag  bescheidt,  es  were  durch  scholdt,  schme  oder 

'•choldlwordtt  oder  SOnusten  uhrsnchen,  wie  die  sein  mfigcn,  und  der  bcclagdt  SO 
citiertt  ungehorsam  wer  und  nif  i-i  >(  îiienr  ufT  die  f  it;if  i'in,  und  der  (  Ic^^f^r  innen 
be4:lagdtea  prociamiert  und  das  ein  mall  oder  drey  nach  einander  heschehe  und 
such  ides  mall  prociamiert  wordenn  und  lϔn  mall  erschinai,  ao  wer  der  scheffen 
den>  clegcr  sein  dag  ntt  den  nechstmi  reehtstag  nif  denn  ungehorsamen  bc- 
flajidten  in  rechf  inn  zu  legenn  zn  erkennen  sehnidig  ;  auch  soll  >)i-r  schefTenn 
durch  ein  beyuhrtcl  erkennen,  das  der  meiger  den  bcclagdlen  zum  uberilufz  zum 
viertten  mall  vor  recht  dtier  und  tag  bescheide  von  der  herren  w^n  und  dem 
cleger  uff  sein  citierenn  antwordt  gehe  und  das  bey 
,UiiÜ  «Ii  verlierung  der  haubtsachenn  ««ambtt  alienn  ufTcrlaulTen  unnkostcn  wie  hohes 
recht  Erschclndt  er  beclagdt  zum  vierttcn  mall  und  giebtt  dem  clegcr  antvvurll 
off  sràie  clage.  wol  gut  ;  erscheindt  er  aber  nit  zum  viertten  mal,  so  soll  dem 
I  leger  durch  recht  zugelassenn  werden  seine  clag  vor  dorn  rechtenn  zu  eroffnen, 
allsdan  solches  beschehen  soll  im  dieselbige  clag.  so  er  uff  den  beclagdtenn  ge- 
Ikum  durch  rcclil  zu  erkennüit  werden,  die  selbig  zu  beweisscnn  dem  rcclitcnn 
fsnelx  und  so  er  die  selbige  bewiesen  halt,  so  ist  in  der  sehelTemi  durch  recht 
zu  erkennen,  da>  iiD  .Ici  ungehorsam  beclagdt  ablhrage  nac  Ii  inl^ullt  der  clagenn 
^mplt  allen  ufleriaullnen  unnkostenn,  so  dero  wegen  im  recht  uügangcn  ist  unnd 
du  bey  gcmelltcm  tag  und  bey  sonnen  schein  >)  ;  und  wo  er  beclagdt  solches 


*)  bei  Sommstktm  d.h.  ehe  es  Abend  wird. 


■»  I 

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nil  (fiiin  «lirdf.  so  .-^nll  inn  der  riicî;;iT  (hin  li  j:<  t»*ill  tWr  oKcrki^if  dahvcn  lialUrn  'i 
»n  lanj^  bis  dtin  rlfgcr  abiiclragen  und  bezallt  isl  wie  IioIih  n  rhl,  weU  lu's  durrii 
die  heremi  de«  radl»  zu  Weich  erkandt  worden  jar  91  ;  und  ein  ider  so  vor 
rerht  riliert  wQrdl  and  ongehorMin  mb  bleibt  und  proclftiniert  wfltdl  ofuerin 
is«iiedif«n  beren  zar  banenn  veHktteim  ides  mal)  flO  M  ^ 

Boneii  Recht  xn  Sanct  Nabor:  so  ein  persbcMin  ey-nn  eydt  vonn  der 
obarkeit  eotbageim  and  seines  eydU  mufibondelt,  was  aolcliei- 
BiilfstheUer  vor  ein  Imss  verßdien  eey. 

Ks  isl  reell!  zu  Sariix  t  Nabor.  s(t  ein  oborkeydl  einem  bur^^er  oder  andt-re 
p«n«liofU)en  einen  cydt  ufDegdl  und  derselbig  dem  der  eydt  ufTgele^rt  isl  seinem 
eydt  kein  genüglieji  thcU  und  des  «:Ibigcu  müizhandclU  derselbig  isl  ein  buas 
der  oberkeit  verfallenn  nach  gelegenheit  der  feel  nnd  ftbertrettnng  aeines  mayn- 
«ydls,  nach  erkenufz  *)  des  riehlers. 

Rosaen.  Recht  au  Sanc t  Nabor:  ischme  oder  schcidtwordt  bclanficn. 

Ka  i»t  reclit  so  Senncl  Nabor.  so  ein  borger  oder  andere  pershonnen  einen 
ehrlirhenn  man  odiT  weib  oder  sonnst  erlii-iitc  mr>nsi-lienn  verleymden  and  nnn 

rlirr-n  «resi-bm«"-Vi<  tnif  8(  hmc  oder  srheMh^n  Henn  durch  zornn  und  unverplanndl 
<Mler  dun  I»  drnnrkentK'il  des  «eins  als  ncuilich  iM  bellui.  diep  tnier  iM»iuu<len  das 
einem  ehrlirhenn  man  nil  ta  ieydenn  were.  und  der  so  die  acheldlwortt  also 
durrb  unverstandi  und  durch  zornn  also  auE^egossenn  hatt  und  darulT  nit  ver 
linrcn  Ibet  und  im  h-ydt  were  und  ««'inp  ^»egen  parlbie  umb  verziegung  dtT  srhine 
"der  sclieldUvordt  luübenn  biUcn  Uu-t  und  im  verziegeu  würde,  üo  wer  der  helbi{( 
narh  geleg ennhfit  der  srheldtwordi  der  oberkeil  ein  barz  verfalbuin  und  8i<-h  mit 
dem  bernn  amptlman  der  bu^^•enn  balbenn  zu  verliiMgen.  wollt  aber  di-r  ampl- 
man  ein  uIxtIIuhsI;;*-  itnri  nn  rrl  iTticssig»*  buss  ford^rt-n  und  zu  vii'l  Ix-gcri-n  und 
«ich  der  buääenn  iiatbi-iui  ml  verthruj^en  kOnudUie.  und  die  parllbie  denn  ricbler 
damber  sarkennen  begertt  so  isl  im  der  srhefTenn  die  bafz  znerkenen  »rbuldig. 
lind  w.iü  der  srlieflen  erkanndl  halt,  ist  «lor  berr  amptman  dabey  zu  pl«-ihenn 
»«rbublig  unnd  ist  die  ordinarie  bufz  5  franek.  welr  b«  s  also  dureh  die  herrenn  zu 
Weicii  abo  erkendl  WiU'dcn  ;  aueb  bab  irh  soU  bes  vonn  dem  Bullender  abo  ver- 
standen. CS  were  dann  das  der  thetter  gar  gröblich  vcrbrocbenn  und  off  solche 
schtnewordi  vcrliarcn  wojit.  mu«  bt  ein  andrr  buEx  alfs  ob  Slalt  getaxiert  werden, 
»tehbt  soi<-l»es  naeit  crkonlniUz  des  richters. 

Recht  zu  Sanct  Kabor:  so  ein  enndtuhrtcl  vom  staUrerhtenn  appclUerl. 
\\i>  der  appelandt  seine  beschwerung  des  appelieren  vor  rocht  vorzn- 

brin;.'cnn  liab. 

Ks  isl  reilil  zu  Sännet  Nabor,  ïio  ein  parlhie  einen  procès  im  slnttrecliten 
volknudett  unnd  ein  endtuhrttel  darüber  vom  ri<  liter  enlfangcn  unnd  es  der  ver- 
lostigenn  partliten  nvt  gefallen  thett,  so  ist  der  appcllandl  das  uhrttcl  uff  stundl. 
nisballdt  es  durch  denn  ricbter  ufzfljesprûcbenn  unndl  erkunndt  ist.  an  din 
scheffenn  zu  bcgercn,  das  zu  appellieren;  und  so  er  appeüandt  das  bejceri,  nnl  im 

>)  MkiH  halten  «■  datu  «nhitten. 
^  «rkenoEz  s  EntemOmê». 


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—  59  — 


drr  "rî'i  fTi  rt  rut  nfv;(  |ilnjiciiii  sfiiricrn  ftâs  /'itî-s^rnn.  \\^•^  vrrn  tür  liatil»oiii;(  uImt 
funfîzehen  liuiuli-rl  fraiic-ken  anlrielTt  udcr  ehr  und  j^ltempft  bvlaiigiil  ;  wm  aber 
«Uder  faaffzcheiin  hondert  frttnck«iin  ist,  loU  der  mhter  nii  mlassen  »u  appe- 
]îer«D,  tinind  ist  der  appcllaodt  die  appellatioiui  inowendig  zehcn  lagen  ma  ort 
und  pntit      nnhon^rij'  711  maflu'n.  drr  ^'^bitrffh  :  \vn  er  diesolbi;:  nt*  um 

wendig  den  zcbcn  lagen  an  alls  das  ulirlcl  ufzgcsprochcnn  tiielt.  so  wer  die  ap- 
pelation  gefallen  and  wfirdt  im  nit  za  gdaaB«!  and  ist  der  appelandt  aeines  bè- 
schwerden  seinea  appelieren  tun  za  Icfen  adnddig  vor  dem  richter,  do  er  hyenn  *) 
appellieren  thut 

Baaaea.  Rccbl  za  Sanct  Nabor:  so  dem  meî(or  blot  and  anacbein^ 
vonn  denn  bürgen  oder  sonst  anderen  perahoncn  gcklagdt  wQrdt, 
was  ein  ider  der  oberkeydt  vor  ein  boTz  verfallen  aey. 

Ks  Ist  recht  zu  Sannrl  Nabor,  so  ein  burjjer  od»'r  fr(>inbdor  einen  inn  der 
st.'illh  bey  fnt:  7MI  geschlagenn  hell  uiiml  bliilriistig  *)  jremarlit  und  der  selb  so 
geschlagen  worden  dem  meiger  de»  orlLs  vonn  wegcnn  der  oberkeit  blul  und 
anscbein  klafcdt,  so  ist  der  meiger  dye  selbige  pershorai  so  altao  fr^ieli  gi- 
aehlafenn  liatt.  vonn  der  oberkeit  vvt  gf nn  vor  reclit  m  citiron  and  vor  zu 
ni'inen  Wrr  «  s  ein  ufzlendiger  so  ist  der  moiger  innen  schuldig  zu  areslieren 
vonn  der  begangnen  freiïels  balbenn  ;  gebe  der  selb  einen  genugsaaieu  bürgen 
der  arestation  halben,  mage  der  meiger  denn  bargen  von  wegen  aeines  prinsi- 
pala  wegenn  vor  recht  best  beiden»  kann  der  bargen  seinen  princtpall  obgemeldt 
nll  mit  rei  Iit  '!<  s  frefTcls  hallienn  verantwortfenn,  so  wer  er  unserem  jr*-n<'digs- 
lemi  hcrenn  y.ur  busseun  verfallenn.  es  sey  barger  oder  frciubder,  zchen  schilling 
das  'ui  Vi  Albas;  wer  es  aber  bey  tag  uff  einen  monlag')  gesrhelien,  so  ist  die 
bnfo  80  ß  1  heller,  wer  es  aber  eines  m«Nitap  za  naclit  ges(  helu-n.  so  ist  die 
bufz  zwevmni  (»0  ß  2  heller,  wer  es  aber  tiff  ein  -..''"nn^ine  naeht  iifzerlhalb  einer 
miinlagis  nacht,  i>u  ist  die  höh  60  1.  Würde  einer  gescblagenn  ufT  einen 
montag  afF  freiger  landtstraasenn  und  es  dem  meiger  alhie  zu  Sanot  Nabtir  ge- 
kingilt  würde,  wer  der  selb  so  allso  geschlagen  hilttzar  bafzenn  verfiillenn  zwey- 
mal  60  ^  2  h. 

Bassen.  Recht  au  Sanci  Nabor;  so  sich  ein  perslion  vor  dem  rocliten 
zu  recht  gestelt»  was  ein  ider  vor  ein  bob  verfalllh  ist. 

Rs  ist  reolit  allhie  zn  Sannci  Nabor^  so  zwo  partligvnn  ein  misset!  mit  ein* 

ander  haben  und  einer  den  anderen  ires 
iüall  ifii)  niisseîs  halb  vor  recht  rittirtt  oder  lag  bescheidl  und  sieh  der  eleger  ufl  denn 
beclagden  zu  recht  btelt,  gehet  durch  den  cleger  so  bich  zu  recht  geslelldt  ein 
boas  ofl;  thnt  Vjt  p  (thut  S  alb.  6  d.). 


<}  in  ort  and  mdt  »  am  HditiffeH  Orte  mit  rkàUffer  Eingabe. 

2;  hin. 

anschein     A.  no  gesrhUi§eHf  dtu»  ea  tu  Mhen  i$t, 

*)  rüstig  =  blutriüustig. 

*)  SdMgereim  am  JÊank^  mrdm  härter  deifruA  <wil  ^  Montag  «kr 
XnUtag  mt. 


.  j  ^od  by  Google 


—  60  — 


RuflBtn,  K'  <  M  zu  Sanrt  Nabnr;  so  oin  biiiger  od<-r  ficniMcr  bcyn.irht 
tifr  <l«'r  gasscnn  oin  narhlpesrliipv  n,\pr  ufTrulir  der  statth  gemarht 
lictl.  was  dorselbig  vor  oin  buk  verfallen  sey. 

Ek  ist  rccbl  zn  Sannrt  Nnbor.  sn  ein  burj.'er  oder  ufzlcndiger  fremder  bey 
nacht  nach  der  nacht  glorkenn,  alls  man  ave  maria  gcluudüi,  uH»  man  die  pforlth 
spertt  and  beschliaselh,  mnd  êin  nacht  geachrey  oder  anruhr  iim  der  statt  macht, 
das  die  burgersrhaflt  dr;r  dtirf  h  nffnil  r  ix  'i  wîirdcn.  es  w  ere  durch  srhlngcnn 
oder  durch  aberiiusstg  geticiirey  oder  dure  h  ein  hiofz  w  er  zucken  ').  wie  e»  dan 
bcsriwhMi  wer  nnd  es  dem  meiger  geclngdt  oder  vorbracht  wurde,  so  ist  der 
meigvr  denn  setbigenn  der  aolrhes  nachtgcschrey  allao  frelllicher  weifx  gemacht, 
vor  rf'fhf  -/n  r  iltieron  und  lag  zu  bescheidi  n.  iiiind  <■>  ^îi,  ):  die  sflbij.'«^  pf-i-^l^-'m 
des  begangnen  nacht  geachreies  lialb  nit  wie  recht  kmm  veianlworlten  und  cnt- 
schuldigenn,  i<n  ist  er  durch  recht  unserem  genedigsten  herrenn  zur  buBaMon  ver- 
Tallcnn  (iO  M  d. .  wer  es  aber  ann  einem  montagZtt  nacht,  so  bt  die  bttfz  zwey- 
mall  60  ß  2  d.,  weiches  allso  durch  die  scheffenn  zu  Saunet  Nabor  altao  cr- 
kaoudl  worden. 

Musen.  Recht  sn  Sanct  Nabor:  so  ein  burger  oder  andere  pershon  einem 
anderenn  inn  seyn  hanb  konpt  und  im  weih,  kindt  und  gesiendth  unwilliget. 

Iiem  so  ein  burger  dem  meiger  ktagdt,  es  werre  iin  einer  bev  tag  inn 
f^evnn  hauss  komen  und  hett  innen  und  «(»in  weib,  kindt  und  ;;esi«'rul<'  mit  un- 
williger wurtten  geiuiwilliget,  und  nit  ukdruckiich  &agdt,  waü  vor  unutzige  wurll 
er  Inn  zn  geredt  hett  und  es  dem  meiger  gekagdt  wordenn  und  der  meiger  den 
scibigenn  vor  recht  citirll  vonn  der  herren  wegenn  des  begangnen  frelTles  hal- 
benn  und  so'^  lif  p^rsh'm  sirli  wie  rerhf  ni!  enfst  hulriijrenn  kßndt,  so  were  er 
zur  husscnn  vertallen  unserem  geni^digstem)  lierreu  7'  «  j».  welches  der  scheflenn 
also  erlmnndt  die  weil  kein  andere  nrsaehenn  gekiagdt  worden. 

Busen.  Hecht  zu  Sanrt  Nabor:  sn  einem  burger  durch  befeUb  die  pfort- 
ten  der  statt  gebotteu  were  zu  verhuelleu  uü  einen  jaruiar«  kt  lag 
und  er  sich  mit  seinen  mit  ptortnerm  sehiagenn  thett,  was  solcher 
bnrger  seines  angefangnen  haders  vor  ein  huiz  vorfallen  were. 

Ks  ist  recht  zu  Sonnet  Nabor  so  ein  burgi  r  an  die  statlpforttenn  geliottentt 

wer  die  selbige  zu  verlnifften  und  sich  mit  seinen  mit  pff»rtleneren  sehiagenn 
Ihetl  und  ein  hador  oder  zonnck  mit  innen  anfangen  wurde  unnd  mit  der  werre  *) 
forderen  wQrde  oder  daa  werr  zuekt  zn  sehiagenn.  und  der  meiger  dem  Iiulbenn 
vor  rerht  citirt  und  sich  nit  verantwordten  noch  cntschnidigenn  kônndte,  sowcro 

der  schefTenn  die  Intf;'  m  erkennen  zvvn  ymaM  C,n  ^  2  h  :   were  es  nber  ulî  einen 
gemeinen  inontag  unnd  nit  ufi  einen  jarmarckl  so  ist  die  butz  tiU     1  h; 
(RIatt  64)  desgleichen  so  ein  burger  durch  liefehl  der  olierkeit  uff  einen  jarmarfct  tag  ann 

die  pfoi  lIciHi  geholten  wer,  dieselbige  ZU  verhuelt<'nn  und  dlBF  meiger  oder  ge- 

richtsM  Iii  Denn  an  die  pfiM  ltenn  keinen  7\\  hp^'\rh\i\fm\.  ob  die  pfdittm  i  lilr 
iranien  da  weren,  su  von  oberkeit  wegen  dalücn  gebotten  weren  zu  hiettenn.  und 


>)  wer  zucken  «  Waffen  adtnt. 
•)  werre,  wehre  =  Wi^e, 


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—   61  — 


deren  pfortlncr  einer  sich  gcgenn  dum  meigcr  oder  einem  goi-iditsman  utTkgen 
nod  vom  mit  tumnlzon  woriten  unwilligen  oder  mit  der  wehr  forderen  zu  sdilagen 
Qnd  der  selb  burfer  vor  recht  beclegdl  wurde,  so  ist  er  /.ur  bi^ssenn  unserem 
jron»  fîi^'sli  rill  licrfn  vt'rfaüenn  y.weymrill  i'f)  |j  2  heier,  also  soll  t  s  nui  h  vonn 
fremden  pershounen  versUmden  werdcnn,  »o  snlcheon  freffel  obgemeidt  begangen 
betten,  welches  darch  recht  alhie  zu  Sännet  Nabor  wie  obstatt  erkanndt  worden 
im  jar  lfi91. 

Bussen.  Recht  xa  Sanct  Kabor:  so  ein  kaoffinan  oder  kramer  wax  oder 
waxen  gespenen  0  Udit  so  falseh  wahr  erfunden,  was  der  vor 
ein  bofz  verCRllenn  isL 

Es  ist  recht  zn  SannrI  NaI>or,  das  der  kr.niHM  nu  isfcr  zu  Sannot  Nnhor 
idlcH  marcktagcs  so  ge»puner  wachsen  licht  nff  denn  inarckt  leüli  komplt  zn  ver- 
kaulTcn.  besichtigen  soll  ob  ea  afTrichtig  wahr  oder  pfcnwcrtt  *)  scy,  so  er  das 
atno  besehen  and  nit  nflUehtig  war  erfunden,  so  ist  er  acbaldig  solches  wachs 
Irrlif  ini(  r-inander  uITzulM'hcnn  und  tins  donn  krfmfr  tiTîidrrrn  vnr/ubringenn  zu 
besichtigenn  j  80  w  faUch  erfumlcn  and  vonn  den  bruderen  erkanndt,  so  ist  der 
mrîtfter  das  selbe  schuldig  dem  stattmeiger  an  nberlieherm,  alle  dann  ist  meigei 
den  selbigen,  dem  solches  fslsrh  licht  ttfügehoben  worden  vor  recht  zu  cittirai 
unrul  !:;jr  /u  hr«srh(  ir]('nn  schuldig,  sich  zu  vorantworttenn :  künn  rr  >\rh  nit  vcr- 
onlM'orlten  noch  enlschuldigenn  wie  recht  iül,  so  ist  er  zur  buTzctm  verfallen 
flO  ^  1  h.,  darann  gehörtt  nnnserem  genedigstenn  Iterstenn  und  herrenn  swey 
tbeil  der  biissenn  unnd  denn  kremer  hinderen  zu  Sanct  Nahor  ein  drittheyll  ver* 
inTtge  ires  zunlTl  hrielTes  :  imrid  >n  die  bufz  crlegdt  und  bezallt,  ist  df»r  !rifi;;ror 
iiu  da»  faleh  iidit  so  ufl  gehabcnn  wordenn,  wider  zu  geben  sdiuldig,  aber 
ferner  nit  au  verkanffen  vor  oflHchtig  pfenwertth,  welches  «Uso  hie  durch  recht 
«rkanodt  wordML 

Bussen.  Recht  zu  Sanct  Kabor:  so  die  becker  doselbest  kein  weyrz 
brodt  gebadcenn  zn  verkauffHin,  was  ein  ider  wey fzhedcer  dero- 
wegen  vor  ein  bnls  verfaU«!. 

F?  !■;'  rrrht  :-n  Sanncl  Nahor  das  die  wcifzbecker  dosi  lhst  sollenn  der 
statt  und  der  burgei-schaiTt  weifzbrodl  backen  uiï  den  stellenn  *)  und  der  statt 
einen  vollen  thun,  damit  man  ider  zcydt  umh  das  [GeldJ*>)  feyll  fünde  zu  kaulTen, 
and  so  sie  darann  saumyg  erfanden  werden  und  bey  aJlen  beckeren  keynn  weifz 
brnflf  fpyl!  u  ore  /u  knulTenn,  so  were  ein  ider  weyfz  becker  nnseroni  genedigstenn 
furittenn  und  heren  zur  bussenn  verfallen  7*  »  ^;  und  ist  man  den  becker  meister 
vor  alle  seine  zonlTl  brader  zu  pfenndcn  schuldig  irer  bossenn  halben,  und  ist  ein 
ider  becker  seine  bofx  dem  meister  wider  zu  geben  schuldig,  dann  ein  ider  seme 

gei.punen  =  gegpoimen. 

pfenwertt  =  pfeunigwerfk,  voUwichUg.  ohne  Tadel. 

R<i  be.-<tthen  nrr  Xi'ruftr,   ran   d,  ii'  U    die  >h  r  Kramfr,  der  Bfirhr  und  dct 
MeUger  erwähnt  «a-dcii:  der  Name  der  vierten  Zunjt  vst  nkJU  ersidiüic/i. 

4)  die  Boa«  tind  dk  der  Stadt  gdtùri^  Baekôfen,  nehm  dm  Weiitim  txm 
^  7  namt  die  drei  BamaftH. 

*)  rnU  t/enii'/'  ». 

•)  Uat  Wnri  Ihid  fehlt  uwi  ist  auu  der  Aimhrijt  in  St.  Aeold  su  erj/amcu. 


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—   62  ^ 


straiï  Btlber  eilluageiu»  muh.  So  ab«r  obgemelldte  bocker  nfi  den  stellen  ge- 
backeim  inuid  zn  licht  erfundenn  annd  durch  di«  birodt  wiger  >)  ufTgehaboi  und 
das  dem  meiger  geliebelt»  so  ist  der  meiger  den  solbtgemi  becker  vor  recht  zn 

(itfictrnn  und  vor  zu  nciiicn  schuldig:  kann  sirh 
^lilatl  i'töj  der  bttker  ml  eulbchuJdigfcim  noch  veranllvvorllen  mit  recht,  so  ist  er  zur  buüäeno 
Terfidlenn  V!*  9,  und  das  hrodt  so  za  licht  erfanden,  soll  man  den  armen  inn 
den  spiltall  g  e  beim. 

Wt  r  aber  ein  Inj«  ker  inn  In  yniisi  Ii  inU  r  iifziendig  so  hrodt  alhie  inn  der 
ütall  veikaufll  uud  ml  uil  denn  stallen  i;cbacken  wer«,  so  iuuen  durch  meiger 
und  gericht  gebenn  und  das  dem  meiger  geliebert  vnd  angezeifdt  worden,  üo  ist 
dci  raeigor  il<  i  1'  i  n  '  <  kt  r  vonn  der  lierrenn  wegen  vor  rocht  anyai/Jebenn* 
und  ^<>  er  si(  h  iiit  kann  cntschuldigenn.  wie  redil  i^l,  so  ist  er  zur  holzea  ver- 
fitlleii  IK)  |i  1  il.  und  da»  brodt  denn  armen  iun  den  t>piltall  verfallen.  *) 

Bussen.   Recht  zu  Sanet  Nabor:  so  die  mct/.inger*)  der  statt  St. Nabov 

nU  ^eiui<.'sam  fU  isdi  inet/.gen  inn  der  wochen  m  verkaulTenn» 
w  as  r^ie  iler  oheikeil  dardnrch  vor  ein  bufz  verfalkmi  »indt. 

Eh  ml  recht  zu  îSanucl  Kabor,  das  die  ractzingcr  doselbüten  der  borger- 
scham  inn  der  statth  nach  Umhallt  ires  zunfltbrieffiBS  ein  feiten^  fleisch  metziii- 
genn  sollen  zu  verkanfleiin.  damit  ein  ider  burger  die  ganntzc  wochenn  ufzge» 

iHuiu  n  denn  freitla?^  und  die  gebofnr*  fast'npr  flri^t  Ii  mwh  d.-is  ^n  ldt  bckninen 
i(i<i;j:en  :  uml  ao  ^its  das  nit  Ihun  wurdcnn  unnd  dos  dem  meiger  allât;  vurbracht 
iiihi  ^('kla^ült  Wörde  und  sie  der  meiger  dem  balbm  vor  redit  an/üge  und  sie 
metxinger  sieh  mt  v<  ronlwörtten  noch  entschnldigenn  konnten,  were  ein  ider  zar 

lid-^seiin  verfall«  n  T'i  ^;  und  wurdt  der  mclMntrr^r  n;ri«tpr  von  aller  nietzinger 
u  egeu  vor  diu  buiic  gepitjimdt,  aber  es  ist  im  ein  ider  mclzinger  sein  hntz  wider 
XU  gebenn  schuldig. 

Bussen.  l!e(  li(  y.u  Sanct  N.nlirir:  --o  rill  (<lnr  liu!|îi  r  inn  unseres  gene- 
digdletui  litiiileiui  und  hercn  jardingcn'^j  ait  erschciudl,  was  ein  ider 
burgor  vor  ein  bufz  vertsllen  sey. 

Es  ist  recht  zu  Sännet  Nabor  das  der  meiger  zn  Sännet  Nabor  im  jar  drey 
nmll  vonn  wegenn  unseres  genedigstenn  fDrstenn  unnd  herrcn  wegenn  pflegdt  die 

janlui^'en  zu  liallteii  als  nemlirh  7U  woinaelden,  osterenn.  ^^fing^1^  n  :  und  welcluT 
burger  da  ml  ersclaeuu  und  utz  bliebe,  der  wer  onsurom  genedigtilcnn  lieri'en  zur 
bufz  verfallen  7Vs  p. 


1)  </v/'  Brotln  li  ijci-  sind  1tf«oniJere  Äntjestellte. 

die  Straft  aar   1 102  nur  '       auch  danuU»  ic/tti»  wurde  Jm  amlfnoürU 

jji  bitcL*:)^  Jii  uii  4  diu  unneit  luden  »  geyclM'n. 

C'illoi  HciMlt,  (jriliKj'-luJ  Vlrisch. 

^)  7>/V  JtirdiiKj''  siml  die  vrd>'iillichen,  xiugrhoteiifn  Gerivht> .  tu  if  lrheti  alte 
(hridiùijijlidiliyfu  ersdiriucu  Mimen;  auf  deHnclben  werden  auch  die  aityt  meinen  An- 
geitgenheittn  {Wt^Ien)  erledigt  ;  jrâea  der  drei  JakrgmtMe  int  tmfm  (JSt  74,  82, 85) 
be^riehett;  nadt  dr,i,  W'n^Uim  nm  l'lO.'J  i:>  ].'>  hentande»  die  dfH  Jardingê  adton 
damal»  vwl  war  die  .bYro/«^  /wr  Nidttersdteiae»  5  f. 


Busî«enn.  iteclil  xu  Sancl  Nabor:  so  ein  burger  die  laimdl  u/T  einen 
raoDtag  hcy  der  hatl«im  mà  nft  dem  keefzmardct  abUnit  «onn- 
der  bcvekli.  was  ein  ider  lo  solche  handt  frelHicher  weib  «bthal 
vor  ein  buh  vcrrallenn  ley  mit  reeht.  *) 

Ks  ist  recht  zu  .Sanncl  N.ibor.  das  man  -/.wo  eysseren  bendt  hr^tt.  ein  vor 
lier  iiallenn  und  die  ander  uff  dem  keeliunarcki.  welche  beide  licndt  ides  monlait 
nffgetlcht  und  gesteltdt  werdeim  :  und  also  laniif  die  beyde  beimdt  tifTgestelU 
sichen,  SO  darf  kein  uTzlendigi  r  kein  k<  -  i/,  1  nii  i  ti.  konm  nodi  andre  fruchl 
k  iiifTi  Ti  ('^  were  dann  die  bandt  abgcthan.  Wunic  al  or  einer  ilii'  Laudl  abthun 
»'>nder  boteich  dessenn  dem  es  geburUi  xu  Ihun  und  es  dem  mcigcr  geklogdl 
«Ordt  nnd  vor  recht  tag  beacheidt  ond  sich  nit  wie  recht  des  wegenn  verant- 
wnrtten  künde.  SO  wäre  er  verfalleim  zur  busaemi  60  M  h  ;  es  wer  gleich 
welche  hanndt  es  were. 

t'ud  so  ein  freinbder  uDclendige  kornn  oder  andre  frucht  kaufit,  ehe  und 
zuvor  all»  die  hanndt  bey  der  haHen  abgethan  were  und  der  meiger  iimen  des 
wegenn  vor  recht  l)es«  lieidt  und  «ich  deraelb  nit  entachuldigenn  binde«  so  wer 
CT  zur  bnssen  verfnllrn  ß  l  heller; 
U  fiü/  di^leichtm  so  ein  burger  koitm  oder  andre  frücblcu  ufT  vorkauiT  kauITl  uiT  einen 
monlag.  ehe  tmd  luvor  die  handt  bey  der  hallen  abgethan  worde  onnd  das  dem 
meiger  geklajçdt  und  angezeyjîdl  wer  wordoin»  und  vor  recht  tag  bescheidl  unnd 
si(  Ii  nit  wie  recht  entschuldigen  köndtc.  so  ist  der  »lelbe  burger  unserem  gcne- 
(iigem  herenn  zur  bufxen  verfallen  HO  >  1  heller. 

BaBsen.  Recht  zu  San  et  Nnbn'-  n  rin'm  bur^rr  nfT  Hie  statt  mauer 
gcbotten  ist,  die  selb  zu  verwachenn  unnd  ein  nacht  geschrey  da- 
rulT  macht,  was  ein  solcher  burger  vor  ein  bufz  verfallen  ist. 

i*^  hl  recht  zu  r^annct  ^abur  ao  einem  burger  oder  inwonnor  dosulbst  ufl' 
die  statt  maner  gebottenn  were  durch  geholten  der  oberkeit  die  statt  zn  vor« 

wachenn  und  zu  verhietten  und  under  innen  weclilereim  ein  uneynijikcit  oder 
lucblgeschrey  beschehe  und  dem  meiger  geklagdt  würde  und  er  denn  selben 
burger  seines  freffels  halb  vor  recht  cilirel  und  tag  bcMcheidl  wie  i-echt  uitd  sich 
ml  des  halben  entschuldigenn  konndt,  so  wer  er  unserem  genedigsten  beren  zur 
bus.sen  verfaüMiii  weimall.OO  p  2  beller.  welches  hir  im  stattrecht  also  erkandt 
worden  im  jar  i)2. 

Recht  zu  Sanct  Nabor:  so  einer  ein  clag  inn  recht  legdt  ufT cigenfherbe 
guter  belangen  thnt,  wie  lange  der  beklagdt  dilation>)  halt,  soin  antwordl  daruff 

zu  gcbenn. 

ils  ist  recht  zu  Sännet  Nabor,  so  zwena  burger  oder  ulzieridiger  ein  misscll 
hettenn  oyentherb  gfither  belangen  unnd  einer  denn  anderen  vor  recht  dttiert 

und  der  cleger  ein  schriefTtliche  clag  uff  denn  beclagdten  thun  würde  und  der 
heclagdt  ein  coppie  von  der  clagenn  lH'g<'rtt  und  drey  für  z«'bn  tag  dillatiou.  sein 
anlwnrdt  uff  die  gethanne  rlug  zu  geben,  und  der  cleger  im  beclagdlenn  die  drry 

1)  Der  Gebmuch  den  Aujhnuytm  einemcr  liüink  auf  den  Märkten  «*<  nud* 
mtdtnceiUg  btkmtU,  tto  in  Snarbräetm,  an  nmlereti  Orten  gab  fin  Ohdlreiufkkat  den 
Xitftt^chHut  on, 

9)  Dilation  FriH. 


—   64  — 


für  zebcn  tag  niclit  wollt  2U  Iast»eiui  utmd  beide  parthicn  derolulben  ann  dcnu 
riehtcr  «in  lechts  vpnA  begerrten,  so  ist  der  riehter  sehnlcHg  durch  recht  dem 
beclsfdtenn  die  drey  nir  zehon  tag  dillation  za  suerkennett ,  damit  er  seiiies 
rechtetm  nnverlosUg  möchte  sein,  welches  im  atattreditenii  also  erkaadt  wordenn. 

Bussen.   Recht  zu  Sanet  Nabor:  wieder  statt degendmnangehoKanen 

bürgeren  /u  j;r!)ii  ffi  nii  hah  unnd  wie  man  sie  mit  gebott  der  oberkeil 
zwingen  und  gebycttben  soll  nimd  wie  die  gebotter  nach  einander 

beschchen. 

Es  ist  recht  za  Saunet  Nabor,  so  der  sUitth  dogenn  einem  barger  TOOit 
wegen  der  oberkeit  ein  gebott  thut,  i  s  sr\  gleich  was  ulireachenn  es  wolle,  so 
ist  das  erste  ?pbnt(  ?n  f>r  einom  thut  das  ist  ufT  5  ß,  das  thut  '^  AHjus  (>  ^  ;  i^t 
derselbig  dem  soklres  geholt  bcschehen  dem  gebott  gehorsam,  so  ist  er  vou  daa 
erstenn  gehoits  wcgenn  nichts  scholdig  ;  so  aber  der  degeim  im  dem  uhrsachenn 
halb  zum  an  li  ra  mail  gebürdlh,  so  ist  das  zweigdt  geholt  10  ß,  das  tliut  7  '  <  Albos 
iirmd  all^  im  das  zweydl  geholt  beschehen,  so  ist  der  dogenn  den  selbigenn 
Yonwcgen  des  er&teiin  gcbotts  der  o  ^  scbatdig  zu  pfenen  würde  im  zum 
drittemi  mall  gebotten,  so  gebfirdth  er  in  uff  ein  pftmdt,  das  thnt  90  ß  und  alls 
im  ufT  ein  pfundt  gehottenn  ist,  so  pfenndt  man  in  vor  das  zweigdt  geholt  «ier 
10  ß.  sr,  7'  j  AIhtw  Unit,  lind  so  im  gehottenn  wurdt  uff  (iO  fl  l  Jieller,  das  thut 
40  Albus  1  beller,  und  so  im  uJT  die  60  M  beller  gebotten  worden,  ist  der 
deg^m  innen  vor  das  pfvndt  zu  pfennen  sdraldig  ;  und  so  im  uff  zwey  mall  60  p 
9  beller  gebotten  wtrde,  das  thnt  7  Vi  (hwken  8  heller  und  alles  im  gebotten 
worden  uff  zAvey  mal! 

(iilatt  ü7)  (iO  ^  2  heller,  so  i8t  der  Stattknecht  der  degenn  vor  das  gebott  60  ß  1  beller  zu 
pfennen  [schuldig]  *)  unnd  so  im  also  gebotten  worden  so  gebeOrth  im  der  degen  der 
Stattknecfat  zum  lettstcn  uff  der  heren  ungcnade  :  nlls  dan  so  wflrdt  er  gcpfendt  vor 
die  zweymall  ♦iO  p  2  helh  r  tmnd  alls  dann  er  allso  grpfdidt  wordon.  ist  der 
degenu  iimen  der  ungehorsam  keil  halbctm  anu  zu  greiilenn  unnd  innen  dem 
meiger  zu  uberlyebeten,  so  ist  er  innen  schuldig  inn  ein  thum  zu  legen  ein  nacht 
und  des  andern  tagos  dem  hern  amptman  von  wegen  unseres  geni  di;;. n  fiirslcnn 
und  heren  wegm  gehn  HomlMir;^  :  u  liehern')  und  innen  gefL'Ugklich  zu  hallten, 
bik  seine  gegenparllüe  bezaJlt  wcrr;  allso  werden  diu  geboller  von  wegen  der 
oberkeit  durch  ^n  stattknecht  einem  idenn  ungehorasjnen  burger  gebotten  und 
also  gehallten  worden  von  allters. 

Bussen,  Recht  und  brauch  zu  Sännet  Nabor:  wie  ein  ider  hott  oder 

Stallknecht  die  geholter  uff  der  gassenn  durch  bcfelch  eines  nauwen 
erwelllen  meigera  ides  jars  uff  der  gassenn  pllegt  ufz  zu  ruffenn 
und  zu  gebietlen,  welches  ides  jars  ungefebr  nach  den  weina<  bt 
Hardingen  beschehen  soi. 

Bs  ist  recht  zu  Sännet  Nabor,  das  der  hetr  amptman  sampt  meiger  unnd 
gericht  v<mn  wcgenn  unseres  genedigenn  ftustenn  und  heren  ides  jares  ein  meiger 

t)  gfenen  =  pfänden  oâer  aif(A  tintfen}  die  AJbtdiriß  in  SIT.  Atold  hat  späten*. 

•)  F''h!t  tti  (h'r  Vorl(if/c. 

*)  «Sf7<ü«  mch  dem  M'eialum  vom  Jahre  1302  niud  die  Mi-ssciJuiter  utütreuä 
einer  NatM  tu  St.  NtAor  tu  Terwakren  uu«t  dm  atulttn  Tage»  nffcA  Uombwff 


^  .d  by  Google 


^  65 


UDd  ein  degc»  umi  eiii  hu<U  zu  zwei^cnn  slattknecbleiu  erwellhot  und  die  sclbij 
■il  ben  eydt  bestedifet,  w  nt  ein  ider  bodt  oder  aUttlmedit  durch  befrïcik  des 

neowenn  mcigcrs  des  andern  ta^es  di»se  naclivollgcnde  gebottor  vomi  anwni 
geitedigäten  lierenn  wegcnn  uff  der  gassenn  ufizurufTcn  wyc  volgt 

m«in  kerr  gcbûeth  idcrmann  uff  GO  fi  1  heller,  das  keiner  inn  denn  aiaii- 
fnbtam  gebe, 

ïQvin  ben  febiUh  idemun  vtt  00  9,  âna  kein  freniber  vS  die  stâtt 

maor  g'-lie, 

uir  60  (1,  das  keiner  kein  wehr  uff  der  gassen  traf, 

nff  60  ^  das  keiner  aonnder  lieht  nach  denn  9  ulnen  nff  der  gaaaenn  gehi^ 

uiï  f!0  ^.  das  keiner  irit  drm  lieht  in  iJt  n  s'nll  ^phc  ?nnnder  lantheren,  *) 
uff  60  ß  das  kein  würdt  nach  denn  5)  uliren  wein  uff  die  gasse  hellffe, 
off  60    das  kein  wördl  keinen  barger  nach  den  9  obren  inn  seiner  bchaussung 
aftmh  helldt, 

ufT  60      (Ins  kninrT  ilom  m'\>  t<::U  inn  soiii  garttrn  gf'hr-, 
aUe  dis6c  vorgeschrieben     Im. lier  ist  ein  ider  hott  oder  stattkneclU  des  anderen 
lagea  nach  denn  weinaci  i  j  u  dingen  nff  der  gassen  nfz  in  roffenn  schaldig. 

Bosaen.  Recht  zu  Snnrt  Nabor:  so  die  nipfzin^rfr  fleisch  im  keller  ver- 
kaoffcn,  so  ml  zuvor  ein  tag  an  der  banck  ieil  geweascn  ist,  was 
einer  tot  ein  bnfs  verfallen  eey  mit  re^i 

Es  ist  der  fd»nu»cb  nnnd  recht  zn  Sännet  Nabor  das  ein  ider  meiger  des 

anderen  lages  nach  denn  weinarht  jardingen  einem  iden  niolzinger  vonn  wcgenn 
der  oberkrtt  fîni  i  Ii  tîcn  statt  degerm  gebottenn  wünlt  uiï  HO  [i  t  lu  üpr,  das  kein 
mclzger  kein  lleiöch  im  keller  vcrkauff,  es  sey  gleioii  vor  ticisch  was  es  wolle, 
m  ley  dann  snvor  ein  tag  an  der  banck  feOl  gewease,  d&  man  aoleha  pflegdt 
reyll  za  hallten,  welcher  me(/.inger  sn1<  tir;»  thun  wttrde,  der  wer  tat  bnasen  vei^ 
ftüea  nnserem  genedigsten  beren  CO  M  ü>@ler 

htttt)        Stro^)  jardingen  im  doster belanngcn,  so  ein  burgerinnden  atro  jardingen 

nü  erschiendt,  was  ein  ider  burger  vor  ein  bufz  verfallen  sey. 

Ks  i>f  roclit  7.a  Sännet  Kabor  uff  donnerstag  nach  dem  wciu.h  lit  jar  marckl, 
das  der  erwirdige  herr  appt  zu  Sanuct  Nabor  piiegt  die  stro  jardmgenu  uander 
aeiaem  haw  tot  den  eloster  sn  hallten;  und  welcher  barger  nit  erschien  der 
vonn  rechts  wegen  zn  erscUeonen  schuldig,  der  wcrr  unnscrcm  genedigsten 
fün<tonn  nnr)  iterenn  mr  hii«senn  verüRÜen  5  p  nnnd  lult  der  erwirdige  herr  des 
golts  haulz  kein  tiieii  daran. 

Kechl  zu  Sanrt  Nabor  so  «  in  burger  denn  nnctrirn  In  srinf^m  jTnrft'"'n 
üdei  nibfeldt  fundenn  ettwas  zu  hellen,  was  solcher  burger  oder  frembdur  vor  ein 
hob  mfkllen  sey. 

IlecUt  zu  saunet  Nabor,  so  ein  barger  denn  anderen  inn  seinem  gartlenn 
od«r  nabefddt  finde,  ob  es  oder  rubenn  oder  ander  garttenn  gewechb,  darin  m 

Laterne. 

^  Der  Name  Stroh- Jardhtg  deiiift  auf  i  ln  Huitht,  irorin  ither  l'nregeiuuissiff' 
'  '  ..V  <ier  Li^enmg  da  Zdinten,  der  do<^  twbi  m  Oarbcn  bettottd,  v«r^ 
httHdtit  tcird, 

6 


IjoUeiui,  Iii»  wvr  buigcr  otlyr  seine  kiudt  und  gesindt  oder  durcit  frembde  per- 
shonnen,  wer  die  weren,  ettwas  heimlicher  weifz  damb  sa  hoUen  und  ra  enl- 
hind<,>rcn  unnd  dem  meiner  ^ekla^dl  würde,  der  wer  üDSeren  fMWdigVIlll  herai 
i^u^  busscti  verfallen  Gl)  ^  1  liellcr,  und  der  burger  so  innen  im  garltpn  odfr 
vubfc'ldl  fuitduu  und  dem  uieiger  vur bracht  hett,  dem  wer  der  .solchen  tretlel 
begangen  vor  seinen  lonn  zu  geben  schuldig  IS  Albus;  wer  es  aber  «in  geringe 
lic-liie  [lerslionn  so  nicht  vennugUch')  werc  die  bufz  m  gebenn  und  sotchenn 
frcftV  I  befraii;_'eii.  so  ^iuII  der  mci^'or  huicn  über  nacht  in  ein  thum  legen  und  des 
andtiia  ta^B  v(»rmilag  in  das  baJf/ieyäseu  vor  der  tuülaa  stellen,  damit  sioU  er 
seine  bufs  bezalU  habenn,  doch  steht  bacmliertzigkeit  bei  der  obwkeit,  welches 
hie  zu  sanct  Nabor  einem  jungen  k nahen  also  beschehen  and  dan  lor  pfortten 
ufz  gewiasenn  worden  im  jar  lö9Ü. 

Recht  cn  Sanet  Nabor  so  eine  inuwonner  der  itadt  einem  bnrger  ina 

sein  l)ehaujisini;j;  zeactit  das  zu  bewonnen  und  er  den  haufz  zinfz  nit  bezallt,  wie  sich 
der  baalzmann  dem  das  haufz  zugehortt  des  hauTz  zinlz  halbenn  zu  geballten  hab. 

ist  der  j/eluau«  Ii  und  vermag  das  recht  zu  sännet  Nabor.  so  ein  inn- 
wonner  oder  biir;ier  einem  mi  s<  iii  liidiaussung  zeucht  das  ZU  bewonnen,  so  ist 
dem  hülz  berrtiui  deui  diu  beluiu&sung  zu  gehörlt  alle  haab  so  der  inwoner  oder 
barger  iim  das  bsarz  bracht  halt,  ob  sie  schonn  kein  reede  davon  gebabtt,  vor 
denn  liavif/zinlz  vor|ilenndl  (liesidic  das  (i2  Iiladl  Im  Vt.)  :  unnd  ob  er  nach  ver- 
ï-eliieneni  jar  nit  wollt  anlV./ielien.  so  liatt  der  haui/.tjerr  des  liausses  innen  inwoner 
iflit  ^elxill  der  uberkeit  aulV.  zu  ^ebicllien  und  docli  die  vai'entliab  oder  mobilia 
im  baab  zv  behslUenn,  so  lanng  bis  er  seinen  hsnfzzinrx  entfangen  hatt;  wollt 
aber  der  haulV.inan  dem  die  itiul)iilicn  /ugelioren  die  selbigenn  nit  entledi;ion,  so 
ina;4  der  hauiv.herr  des  hausses  vor  denn  haulzzinfz  an  freiger  seiUen  wie  hobs 
recht  verthrcjbeu- 

Statt  Sanctt  Nabor  ordnnng  and  Satzung,  die  taffell  genandL 

Mir  nach  vollget  die  Satzung  vnd  ordenung,  so  die  erwivdigenn  betren 

deehanl  und  eapjMttel  der  KiieHi  Met/. *)  alls  disser  ssit  administrstores  der  ge> 
riiellter  sliefit  üesel/.t  und  ;;efndneth  habenn,  {îott  dem  allinèclifi^enn  -/n  ehren. 
2U  kimUli^u  borzlicil  zu  venueideu,  gute  ordenung  zu  haben  und  hallten,  unnd 
dem  geroeinen  nutz  zu  forderen,  alls  wie  hernach  vonn  arlickeU  vollgendt,  bei 
pehli  wie  her  nach  geschrieben  sindt  ! 

Zum  erv^tf  nn  d;is  iiieTuandls  inn  der  stall  Sännet  Nabor.  er  sev  werr  er 
Holl,  kein  kuro,  huheren  noch  aiidrc  fruchl  ulf  zu  schuetten  noch  ulT  vorkautl 
kftuflenn,  biss  zu  uss^anK  des  marckts,  wan  die  hanndt  bey  der  hall«i  abgethan 
isi.')  uiv  das  ein  ider  iriwonner.  der  es  notturfftig  ist,  umb  Sein  ^eldt  vor  ein 
biilielionri  ptenii:  haben  iJH»j;e  hev  der  lioster  bussen  ein  heller  nnd  60  f z  ; 

Zum  anderen  daj>  kein    willst  i)  oder  verkaulTer  weder  keesz,  eiger,  buUer, 

')  vcriuu^lieli  =  rrniiö'jat'I. 

'ij  JJie  {Jrduuny  sdtatU  »ur  Zeit  einer  Sedisracans  de$  Bisihums  erlassen,  da 
andanfant  Dedumt  und  Kajpitd  nidti  mttändig  ironM. 
*)  «II  vergleichen  Matt  C5. 

*)  Gremp  igt  AliMnäktf  hier  Kleinhändkt  dAeiftaiipl. 


—  67  — 

ajtpea,  ')  liöiier  noch  anders  der  gkichenn  esaennspeisz  usswendig  oder  Inû- 
veiidi;  der  riatt  Saunet  NalMr  off  marekttaga  ntt  kaiüTen  oder  bastollam  aoUen, 
mnàer  alles  mm  freigen  feyllen  marckt  komeo  lassen,  biz  ein  i^rlichcr  ioinroiier 
rersclien  hatt  und  die  handt  ufT  dem  keesäinarckt  ab^^ethaim  ist  und  der  marckt 
vergangen,  boy  pfen')  ein  heller  und  sechzig  scMlliiigi 

Zum  drittoi  das  kdaer  von  was  wessenns  and  Standes  der  aey,  kein  kom, 
laberen  nocli  andere  fracht,  keef/.,  ciyer,  battern  unnd  andre  essen  speiTz  ulz- 
irendig  den  orüenn,  SO  man  pfiicbt  solches  zo  verkaaffsn.  kanllen  bey  der  bnasen 
vie  Yorgemeldt; 

lam  Tiertten  das  kein  fiselier»  mélanger^  noch  andere  verkanflbr  kein 

Ü!fC\i.  üo  man  zu  marckt  bringdt,  kaufTen  dan  also  viel  er  in  seinem  hautz  be- 
darff  bis  zu  uf^t  nnrr  âcn  marckts,  olT  das  ein  iglicher  innwooner  nmb  sein  geld 
auch  uberkotnen  möge; 

Zorn  ftmfltenn  soll  keiner,  er  sey  wer  er  woO,  keinen  wein  zajiffen  sv 

janffenn,  er  scy  dann  zuvor  vonn  den  geschwomen  uffgelhan,  auch  Boll  keiner 
soinen  wein  felschen  oder  mengen,  sonder  den  lasscnn  ur^gan.  wie  er  dan  n*T- 
jethan  ist,  dergleichen  kein  anderen  weiu  uff  verkauf!  kauffen,  er  sie  dann  /u- 
lor  idwr  nadit  an  feyllem  kauft  geatanden,  hvf  der  boasMi  zweimal  1  heller 

Wä  sechzij!  St  Liniriü; 

Zum  sechsten  das  kein  würdt  oder  ander  inwonner  niemandls,  was  wes- 
Mims  der  sey,  nach  der  bubenu  glucken,  *)  das  ist  nach  der  9  uluren  iiui  der 
•Mint  in  seinen»  hantz  vlfenthaUt,  es  weren  dann  frembde  gast,  die  vber  veldt 

komen  weren,  die  soll  ninn  mich  hiHi^-keil  hallten,  vna  sich  (  hrrr  nru  h"]  jr'^htirl 
ud  sonst  keinem  übet  einen  irtten«)  borgenn,  er  wolle  dan  die  uberentzige  ^) 
mUeien; 

Zaan  s^ebennden  ist  in  aonnderheit  verbotten,  das  niemandta,  waa  Standes 

et  sey,  jdl  Icsterr-rin.  niirlienn  mli^r  sclnveren  srinc  wiinrlrn  nâw  mnrfter  des- 
llwtJjenn  der  mutier  gottes  und  andre  gotles  heylligen  frefTlich  schweren,  bey 
àtt  pefan  des  haUs  eyssenns  und  inn  der  Herren  straff  stehen  ; 

Jbun  adittton  soll  kein  wtlrdt  oder  Weinschenken  niemandts  mit  wOrfllen 
»*ler  kartten  m  spitli-n  ufTenlhallten  bev  >\v\-  pehne  der  lioger  bossen  wie  vor- 
teneldt.  so  dieck*)  sie  bruchig  eriundenn  werden; 

Zun  neonthen  das  keiner  afller  der  statth  nachts  nach  den  ba- 
koB  glpff^^iT  on^  liebt  gang  noch  degeim  oder  sunst  andre  waiTenn  trag, 
nüiHmmon  nmpüfndt  nm)  hiir^pr  flrs  »erichts,  ik's^'li  'ü  iiL-ii  ilas  sich  niemandts 
kf  nacht  vermummt  oder  verkleide,  bey  der  bulzen  wie  vorgenaudt,  und  were 
o  «eh  daa  sieh  begebe  and  die  ubertliretter  eritmden,  soUenn  sie  gestrafft 
«cHo»  nach  irem  verdienst; 


')  Capp**n  —  Kapnune. 

•)  pfen  Jur  pm,  pehn  =  Hlraje,  itoemx. 

*)  metzinger  =  Ibtagtr. 

*)  Rubenglocke  =  das  nocl%  vieler  Ortm  ÛNidie  GéUhÊle  bei  Jnimeft  der  Kat^t, 
*;  ehrer  nai  Ii  =  ihrer  Ehre  gemi^e. 
•)  irttcn  —  Essen. 

*)  Aberentztg,  ^Sbrnkurig^  «Im  flier  «ms,  Amt  flèer  ritte  MMuit,  MuanugOetide, 

•)  dick  —  oft. 
•J  on  =»  Ohme. 


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—  68  — 


^  Zum  zêbendM  éâa  tàÊmaaàt»,  «r  wy  war  er  woll.  mit  guneit  jag«n  oder 

/  imsscn    nodi  fiarh  willireth  8chte:«sen  auch  in  keinem 

(Blalt  ÎO)  (keinem)  wassj^r  mil  pobliejçrllcnn-)  gsri-^n  !r  rhrn  o<1t*r  .nuire  gescbiT  1*^^:  ^111  nn 
eriAubuufz  der  liereti  oder  awpU«;üd(,  doch  der  bturger  ureui  «üten  hurkumeu  un- 
▼erbittcMich,  bey  der  bosaen  obgeimidt; 

Zum  ellllenn  das  niemandla  weder  wflxdl  nocb  borg«  kdnen  uffcothallt, 
der  inn  den  ortteiiii  i^ewcsscnn  sey.  in  man  mit  der  peslillenz  stirbt,  es  My 
dsum  mch  d&a  der  itelb  vierzig  Ug  zuvor  davon  gewessenn  sey; 

Zum  xwelfflenn  dn  ein  igUcher,  so  viel  innen  benirtb,  die  gaeaen  aaaber 
nnd  rein  balldt,  nocb  k<Mn  dotfb  fiehe  nff  die  mOstenn^  werfT,  bey  der  boger 

busi^onn  oh^enanHl  ; 

Zum  drcyzehndcn  das  eio  igücher  meUinger  keinem  kein  lieiscb,  das  ann 
der  bancic  za  feuil  kanff  stehet,  umb  sein  geldt  venagenn  sonnder  sidi  gdim^ 
lieh  gegenn  menigUichen  ballten,  damit  dem  armen  aUo  woll  werde  als  dem 

rieichenn. 

Ale  artlueckei  vorgenandt  &oUon  geballten  werden  bey  dei'  peiin  der  hoger 
bossenn  wie  obengenandt  on  altein  die,  die  hSger  geeetx  sindt,  loltent  gehallten 

werden  wie  die  mit  ufzgedrucktenn  werften  aufzweissen,  auch  sollen  alle  amptt- 
leülh,  gerichts  leude  und  a'*!  'ir  o  denn  herren  mit  gclüebde  verwandt  sind, 
bey  iren  cydcnn  verbuadenn  seyn,  wie  alle  vurgenante  artickel  einer  oder  touhr 
stehendt*)  oder  h5rrenthen  brechen  mQIxbrauehten,  sehnidig  sein  anxnbringen; 
und  davon  soll  innen  zu  irr  m  arifbeill  gebüren  vonn  einer  idenn  bussenn,  die  er 
anbringen,  fünff  schilling  und  soll  dis  alles  durch  die  staltknecht  inn  bey  sein» 
des  staltballtcrs,  mcigcr  und  gcricUt  m  einem  frcigcn  marcktag  ulzgcrulletui 
werden  und  gdiittfaen,  so  hoch  meine  heten  zu  gebietten  haben  bey  dar  pohn 
hie  in  gemeldt. 

Blatt  71  —  fehlt. 

BbiU  7H  —  itt  unbetchricbfn. 

(Blatt  TS)  Gebranch  nnnd  alte  Ordnung  der  statt  Sännet  Nabor,  so  durch 

denn  herren  amptman  und  durch  meycr  und  gericht  das  ganta  jar  ufx  VOOn  einem 
idonn  monalb  zum  andern  geballten  würdt  wie  voUget. 

Zum  erstenn  i^t  der  gebrauch  in  der  statt  Saiirif  !  Xi!  nr,  dn-  ih  m«  1  unnd 
geriebt  eines  idcn  jares  vonn  wegen  der  ï^talt  drey  gulnaclit  wein  ulzgeben  alls 
nemKch  denn  kinigen  abenndt  nnnd  den  Calznacht  dinstag  za  abenndt  und  uil 
saunet  Merte»*)  abenndt  uff  diwe  dreytag  erweUenn  meier  und  gerichl  Inn  bey- 
wessenn  beider  banivn-  1-1' r  ides  tags  denn  str.ttwf  in; 

erstlich  int  Jiodt  unnd  degenn,  beide  stattknccbt,  iicbaldig  bey  einem  ideim 
«llrdi  au  Sanct  Hahor,  so  wein  zur  mamœn  verzapiTenn  mld  Terselittickenn,  ein 
halb  mafz  zu  hollenn  nnnd  demi  selbigenn  bey  einander  uff  die  hall  oder  inn 
dn  wQxdls  haufz  zu  tragenn,  weiches  inen  bevollem  und  benendt  wflrdt,  alls 


Otuéi,  JajfiLicug,  Buüwe. 
^  gebleit,  mü  Bki  betAwert. 
■)  todte»  Fiwft  auf  den  Mi.-<(. 

*)  vemhricfHti  fiir  seliendt. 
•j  iit.  Marlin  II.  ^'oattU/er. 


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dhnn  m  er  bey  «tuander  ist.  so  v«tsnc1it  meiger  und  gcridit  dan  Kibigcn,  und 

»eichen  vrein  syc  vor  den  hf<?ff»nn  orfinden.  würdl  dcrsell)i>f"  vor  Acm  ?'fiII 
sein  erweit  tun]  g«lialUen,  uimdt  würdt  der  slallwein  gemeiuigklich  umider  denn 
màm  ynàaea  erkRnnât,  es  were  dan  das  die  rotte  wein  besser  weren  alla  die 
wmwn  w«in  :  und  welchem  wflrdt  der  stattwein  erkandl  und  erweldt  ist,  soll 
mm  im  von  fieren  wcgcnn  durcli  denn  statt  dei^pn  holfon  werdenn  uff 
%  ^  1  das  er  keinen  wein  ufz  dem  selbigen  fasse  verkaatte  noch  verzapffe, 
«s  hab  liaiiB  ein  ider  bnrger  dem  «taftwein  von  dar  statt  wegen  aeinen  wein 
esotümgcn,  damit  dem  stattwpfn  ''  in  si  lbig^u  ttiîz  ein  vollen  geaclie  ver- 
mi'fc  slattschreibers  register  liiul  mimU  die  bauwineister  schuldig  einem  iden 
Iwger,  dem  stattwein  gebärdt,  ein  kerb  >)  zu  geben  inn  beywossens  dos  herm 
«Mbrbreibfln  und  ist  der  wfirdt,  dem  Aet  stattwein  erkanndt,  dieselbige  Inrwer 
von  den  bürgeren  zV  entfohen  schuldig,  welche  kerwer  die  baumeisler  von 
der  sstaü  we?en    bey   dem    wördt    lossenn*^    inni   bi -nlion  sampt  die 

ladbmassen,  so  die  statlkneclit  bey  allen  wurlten  liolll  tmhenn  alls  die  ge- 
fidil  dgan  stattwein  damb  erweelt  vnnd  werdtm  die  seibigenn  halbmaasenn 
Wzaül  von  denn  baomeistem,  wie  sie  durch  die  weinkilner  *)  uffgethan  und  ge- 
sthetzl  wordenn  ;  were  aber  eltlicher  nyt  uff  gethan  oder  gesche^'1  da  -nntnl.  sn 
«Äidt  der  selbige  bezallt  durch  vorgenantc  baumeisler  wie  der  sluUwem  uiï^t- 
ttm  and  gotlten  hatt;  was  aber  die  halbmafz  belangdt»  die  meiger  mmd  gericht 
statt  wein  erweilt  hatt,  sindt  die  baumeister  dem  wiirdt  nil  s(^huldig  zu  bc- 
ttilen  ufz  uh^^?arben  da»  der  stattwein  ide  malz  2  heller  mehr  {j'^ldt  dann  er 
Arth  die  weüiküuer  uffgethan  worden  ;  unnd  wann  meiger  unnd  gericht  idea 
mal]  (kn  slittwein  erwellet,  so  tbnt  man  ides  mall  ein  abendtgelaäh*)  uff  der 
ràikn  ixlêr  in  des  würdts  baufz,  da  man  den  wein  zum  -fi  tt  wein  erwelt  h:\U  . 
ofid  vaLt  hie  mehr  alls  die  halbmasscn,  so  bey  allen  win  lten  gehollt  wordenn, 
'nactoi,  öndl  die  baumeister  sampt  denn  Unkosten  des  abeutdruncks  zu  be- 
aD«n  schaldig  inmd  wBrdt  dem  wtlrdt  yùt  das  getach  umd  vor  den  nberigen 
*rin  so  viel  kfnvcr  gebenn  all»  bifz  da?  tr^ '"'^  h  bexallt  ist  uniul  ist  meiger  und 
imhi  äut\x  nichts  schuldig,  welches  uff  bannet  Merttes  abend  und  uff  fafznaciil 
'■"■(■f  allso  gehaUfium  wOrdt  wie  obatfttt  ;  unnd  so  die  stattknecbt  der  degenn 
^  lialkinassen  so  er  bey  d^m  wOrtten  ufzgenomen  and  gebellt  hat  bezallt, 
«  ertn  die  banmebter  vonn  der  statt  wegenn  im  das  geldt  wider  su  gebenn  schuldig. 

')  ifffc,  kertcer  =  KvrbiwUer,  Mdikvn. 

*j  weinküner  ttitul  die  amtlichen  SiMUcr  (h  s  Weins,  weld\e  den  Prek  hesitimme»,  . 
'i  Die  Situ,  bei  jeder  Geleijeii/ieit  mit  dem  amtliiltni  GrseJiiift<'  einen  fjemein- 
Iriwüfc       cerbiiuku,  üd  in  St.  ÄPuld  ffau*  biiivndcrs  ye^jUgt.    Wie  corstelit, 
»  im  Tàjfen  de»  Jtihrùi  tuid  mar  ai»  3)reikö»igea  {$,  JoMmr),  FaHtMàttf 
^»*t(ig  Hnd  Martini  der  jfotuen  Bärgmrhaß  ein  Abendtnink;  der  GttienodU-Wein, 
Mrier   und  Gericht   erhalten  ^«  Jeder  Gerivlttssituintj  vier  Ma.-<s  Weine.-:, 
ilorgenimbi^  und  Abendtrunk  oder  ducJi  wenigatena  eine»  der  beiden  Gc- 
^"frmii  i€hi*kSMfig  im  Lauf*  de»  Jtikre».  Die  Zm0»  leerden  einmat  im  Jahr»  mit 
^1  Mit^ii/ft^  selbst  die  Armen  tcerden  ein  tjtier  zn-eimal  unf  itß'entliehe  Konten  mit 
«1«/  TraiJc  gelabt;  die  Förster  erhalten  bei  jedftn  Waidgang  ihren  die 
^'^^'^  hei  JCiummmlung  den  Z^tUen  die  SladthudUe  ttiederhoU  Wein;  atuh 
0tt(iair,  JAencdeUer,  AiMeauUeiif  Bote»  «,  ».  w.  werden  nicAt  eergeneit. 


—   70  — 


(Naît  74)  Gebrauch  der  statt  Sanct  [Nabor]  i)  niï  wemachl  janlingen  oder  w«« 

ntcht  jaxmardtt    welchar  gebauten  wQrdt  äff  nunteg  nach  dem  20  tage. 

Es  ist  d«v  gebraneb  off  wainaelit  jannareli  eines  iden  iaies,  das  der  kramer  . 

meister  von  nlîtn  krameren  sn  zu  ?nnn<l  Xalidr  nff  g«nantcn  jarmarckt  des- 
gleichen uff  pfuigül  jarmarckt  und  lialbfa^ten  jarmarckt'}  ides  mal)  uiT  ttenannle 
drey  jatmarckt  tag  uff  den  marckt  nmgehn  mmd  den  ûrembden  »ampt  denn  inn 
heyinischen  krameren  allen  ire  gewiecfat  nnnd  allen  daixa  sie  wiegen  uimd  messen 
zn  YPrkmifTcn  tifRirbcnn  es  scyendt  glcirlt  wrnit:  mli  r  vio]  iinH  dns  seibiß  dem 
ineier  und  gericht  liebereon  zu  besiclitigcnn,  ob  das  gewicht  und  eilen  gerecht 
Bindt,  befindt  sich  das  ettliefaes  gewicht  zn  licht  and  etUiehe  «Den  zn  klein  nnnd 
unnrechl  erfunden  werdenn,  die  selbige  ist  der  neiger  im  haanden  7:u  I)elia1lten 
schuldig,  unnd  so  die  denn  nr/.lciuli-tii  kramoren  m  «rfhörcn,  so  soll  dor  meiper 
dem  statt  dcgenn  befellenn,  doä  er  sie  Uiu  zu  Sännet  Nabor  biergcun  und  sieche- 
nmg  geben  vor  irer  persbon  und  ist  der  meier  die  biergenn  vor  reel4  m  be* 
^(  In  iii<'im  nnnd  sie  des  freffels  halbeon  \  onu  der  oberkeil  wegen  an  in  aiehen, 
kan  sich  ein  idcr  vor  sein  pcrshon  mil  i<  rlit  •  ntschuldigen  und  verantworlten 
oder  bey  seinem  eldt  l>eliaUlen,  das  er  nichts  alhie  dar  zu  gewiegemi  noch  vei*- 
kanflt  halt  auch  nit  anders  gewisset  dann  es  sey  recht  gewesseon,  wann  ein  ider 
so  Ktraftfellig  erfunden  solches  beweissct  oder  bey  meinem  cidt  beheldl.  so  inlet 
der  bussen  ledig,  wn  .ilu  r  ni»  und  sich  einer  nit  wie  vorgemeldl  cntschuldigenn 
kann,  es  wer  ufziendtger  oder  inn  heimischer,  auch  nit  bey  seinem  eydt  be- 
haJltenn  will,  so  ist  ein  Ider  so  also  frefiUeh  erftmden  witrdt  zur  bnss^  ver> 
fallen  00  M  1^»  und  ist  der  kramermcistcr  einem  iden  kramer  uff  einen  iden 
jarmarckt  sein  fr»>w!c?i(  mul  fîl  »t  uff  gehaben  und  durch  mciger  xmd  gcriclit 
besichtiget  wordenn  wider  zu  gebenn  schuldig,  es  sei  gerecht  oder  ungerecht, 
davon  ist  ein  ider  kramer  schuldig  von  einem  iden  gewicht  und  von  einer  ider 
eilen  1  ^ii  welchs  der  statt  degen  den  gerichten  in  ire  gwecbligkeit  verechnet 
and  durch  den  kramermeister  im  gehebert  wttrdU 

Gebrauch  uff  mittwochen  nach  dem  wt^inacht  jarmarkl:  pflegdt 
man  einen  neuwen  nmer  and  ein  nenven  stadt  degen  omid  ein  hotten  zn  zweien 
stattkneehttti. 

Itom  es  ist  der  gebrauch  au  Sanne!  Nabor  eines  iden  jares  das  der  herr 

aniptl  voim  wegenn  unseres  genedigstenn  furstenn  und  herren  alhie  im  stattge- 
richt  clif  frf*y  jnrrlin^pn  pflegdt  zu  halltenn  ufT  miltwnrlifn  *i  denn  30  jannariis 
nach  dem  weiuuelit  jarmarckt,  so  erwellt  der  herr  amplman  mit  radt  der  gericht 


>)  felUt  in  der  Vorlage. 

*)  der  Jahrmai^  wacher  hier  ab  Jarding  butidmet  m'nl,  M  zw  Zeit  der 

Abfassumj  der  Handschrift  von  dem  «genÜUhe»  Jarümg  bereit»  laegtlöst,  Uber 
Metera  handelt  der  fohjeudr  JJi.^(tfr. 

*)  der  Oxter- Jahr  markt  ist  aiiyeimhetninfi  äu  erwühHcn  cerye^tucu. 

*)  die  hitr  fohjmdm  Worte       späterer  Zimbt  90»  äeredben  Sand, 

Ih,^  Wort  <  MÏMwoeft»  M  ZueaUt  am  Rmtdet  et      voM  hekuen  «  JWüN* 
«?ocft  *  md*  ikm  W,  Jamiar. 


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^  IX  — 


einen  nauwrn  niricr')  iinml  ein  ncawenn  stall  dcgcn  und  ein  hotten  zu  zweien 
^Laltkncchtetui;  deäseibigenn  lagcs  so  man  die  jardingen  hcldl  ist  der  hcrr  oinp'- 
inaii  Tonn  wefm  mmen  g«ii«]igBteim  herren  den  gerichtenn  sampt  d«iiiii  Ter>- 
sprechenn  und  zweigen  statt  holten  utnl  <  iite?n  glockner  das  morgenn  imbes  und 
ein  abendt  drunck  zu  geben  ;  di»  morgen  gelach  sampt  dem  schlaff  drunck  und 
daä  gelach  alls  der  allt  degenn  die  bussenn  vonn  welnachl  bifz  jolumois-)  vcr- 
Ndml.  mehr  ein  fèlftch  so  mnw  und  gerieM  hatt*)  off  den  faTznacht  dienstair 
TU  rcfhf  siclzt  und  recht  vertiget.  disse  drcy  ofclncher  oder  imbs  winlon  iilrs 
mall  anii  den  bussen  so  von  johanis  bis  weinacht  verrechnet  würdt,  dem  iierren 
amptman  abgezogen,  davon  ist  der  stattschrciber  dem  stattdcgcnn  vonn  einem 
id«»  gelaeli  ein  zettel  an  gebounsdraldig,  was  in  einem  idenn  gelach  off  gangwi 
ist.  damit  er  ufrznle^pnn  hab.  sn  er  Feine  rechnong  Uint  mind  et  dem  heren 
■oichea  aBn  den  bnsnen  abziehen  könne. 

Ferner  iat  auch  breuchlicb  nach  dem  ineier  und  gerichl  den  abenndt 
dnmek  ohgemeldt  gethana  batt^  so  gehn  die  gerichte  mit  dem  mef  er  heym  inn 
seine  belian'5s-nn?,  da  ist  rr  denn  freriditen  ein  abendt  drunck  schuldig  zu  geben, 
desgleichen  i^t  der  stalldegenn  und  der  stall  holt  auch  xu  Ihun  schuldig  des 
selbigea  abenfs.*) 

Diese  naclvrongenile  geholter  bt  ein  ider  nauwer  hott  durch  befelch  eines 
n-in\  on  m(>i;rcr?;  des  andern  tages  oftcht  den  weinaeht  jardingen  nff  der  gassen 
urz  zu  ruffen  wie  volgdl^: 
hlt  Ti)  mein  her  gebiett  iderman  uff  flO  jl  das  keiner  in  den  staitgraben  gehe,  uff  60  ß 
das  kein  firembder  dIT  die  slattroanr  gehe,  vff  00  M»»  keiner  kein  wehr  bey  der 
nacht  ulT  dor  i;n?sfTin  flirago.  uff  W  ß  dns  krinrr  s-nn(?rT  Ii«  lit  nncli  den  nhr 
des  nachts  uff  der  gassenn  gehe,  uff  öO  ^  das  keiner  mit  eim  licht  mn  den  stall  gehe 
Bumder  lanlem,  «ff  00  9  das  kehk  wttrdt  keinem  bnrger  nach  den  9  nÜr^  uff  die 
gab  helff;  uff  00  ß  das  kein  w&rdt  keinen  burger  nach  den  9  nhr  in  «einer  be- 
banmmg  affenthaUtt  uff  60  p  das  keiner  dem  anderen  in  seinen  gartten  gelie. 

Gebrauch  zu  Sanctt  Nabor:  das  der  Herr  amptman  sampt  meiger  nnd 

denn  g<>richtenn  die  busscnn  vonn  Johanis  bilz  weinachten  verechnet  «Iis  dan 

Icgdt  nK'iî*^  \m<\  ïerirhf  nnch  dir  rr^to  ranthen.  ^ 

Item  ungefclurUch  Türzehcn  tag  mu  h  dem  weinadil  jardingen  piiegdl  der 
hsrr  amptman  vonn  wegenn  unseres  gencdigsten  fiirstenn  »und  heren  die  bussenn 

')  IHe  ÄMitiueU  des  Meiern  iniä  der  iStadtktuchtc  ùfl  dcmmtdt  nur  emc  rin- 
ßikf^  md  tße  drei  Beamte  werdm  vtm  «Inn  hemt^oifÜiBhen  Ämtmtam  emaiwti 

ekentO  wer      »■.f/wn  :ur  Zeit  de«  WeisUimn  con  130:^  {Art.  :tO). 

*>  Tu  der  Handschrift      sjtäter  verbeaant:  tWM  Johaimis  bin  Weihaachtau 
*)  Ewnuschaltai  i^:  eo  cw. 

<)  Abo  mmOtM  Margmgàagef  dam  Abmdtmnk  mf  htmekaßliehe  JTdwteN, 
hetnaài  wtdtmah  Ahendtrunk  MwM       Meier,  ab  beim  2%eM  und  bei  dem  Eotte», 

*)  Vergleiche  Bhttt  67. 

6)  Jlier  fcldt  das  Wort  :  Weiii. 

^  Sente;  ihmA  dem  Weiebm  vou  im»  buUutd  die  Rente  am  IM« 

Htitht,  /  ^  Johonnix  und  einem  HoUbidin,  wrlclu'.i  dHtn<d-<  aber  nwh  niiht  in  (ichl 
eilfttdvâtti  Kar;  unter  HoUhnhn  m(  jedenfalls  icohl  nicht  ein  wilden  Huhn,  son- 
da» bei  der  unhen  Umgebung  der  Stadt  mit  Wald  ein  ituldies  lliJm  :u  cerstehcHf 
wdAee  da»  AUer  «rrriioM  hat,  um  im  lYeieH  eich  zu  bewege». 


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—   72  — 


voim  Tu! mis  bifz  woinaclilon  zu  vercrlmon,  ails  dann  lojrdt  mcitior  unnd  ^«Ticlit 
auch  die  vTsla  rannUsn,  welche  raunill  eia  Albus  tliut  und  lU  ^  vor  ein  holU 
hnn;  OAch  dem  die  bmsen  verechnet  and  die  rannten  gfilefcdt,  ist  der  herr  ampt< 
man  den  gcrichten  iiodt  uml  degm  sampt  dem  aUten  hodt  un<i  dc^en  allen  das 
morgen  gelach  zn  ^i  b<  n  -i  lnildij.  v.i  irli,  -:  nini",'fngelach  der  slaltdejuen  bezalU 
und  dem  bereu  amptman  an  den  busHcn  so  vonn  weinacblen  biiz  Joliauid  vor- 
fallen abgesogenn  ;  «nnd  bt  der  atattachreiber  dem  wirdt  da  man  daa  morgen 
imbs  gethann  vom  nanlen  gclach  ein  zeltel  zu  geben  scbiildij:,  wie  vil  vcrthan 
worden,  welchen  ür1  der  degenn  lössct  unnd  dem  heren  amptman  ttff  legen 
mutz,  won  das  gelach  abgezogena  wurdt  wie  obgemeldt. 

Gebrancb  zn  Sanclt  Nabot:  das  der  herr  amptman  dk  vertrege*)  ver- 
reduwt  eines  iden  jaxa  swey  mall. 

Item  es  ist  der  gebrauch  zu  Sännet  Nabor  eines  idenn  jares  ungefähr  (Qr- 

zehen  tag  n;u  Ii  dem  \v(  iii.icht  jardingcn  oder  wan  es  dem  herr«>n  amptman  zu 
gefallenn  ist,  das  er  vonn  wegemi  unseres  genedigateoa  furstenn  unnd  heren  die 
Terthreg  und  frelTel  «o  von  allenn  schmeworttenn  von  Jobanis  bifz  wetnachten 
verfallen,  YCi  reclim  t.  ist  der  herr  amptman  des  tage«  meiger  und  gerichtenn 
das  morgen  gelach  !<chuldig.  derzu  würdl  der  altt  meigcr  und  holt  unnd  dcgen 
such  beruiîeQ,  welche»  '  imbes  oder  geiach  ides  mall  au  denn  vertregenn  ai)ge- 
zogenn  wfirdt  mmd  ist  der  stattachreiber  dem  «rOrdt,  da  eolcbea  imbea  gethan  ein 
zeltel  davon  /.u  i;i  1  si  huldig,  wie  viel  verlhan  worden  und  den  selbigen  zeltel 
ist  ein  ider  degenn  bey  dem  würdt  .u  I.v-^-K»n  und  zu  bezallen  scliiiLli;;  iniinl  wiirdt 
der  selbige  zetlcU  dem  heren  amptman  an  den  verlliregeu  ides  mal  al>gczogean 
wie  obgemeldt. 

Gebrauch  zu  Sanrtt  Nabor.  das  meicr  unnd  gcricht  eines  idenn  jues 
14  tag  nach  dem  weinachl  janlinnpn  ire  perechligkeit''')  verrechnen. 

Item  es  ist  breuchlich  ungefähr  14  tag  nach  dem  weinachl  jardingcn  eines 
iden  jares  xu  Sanct  Nabor,  das  meicr  und  gericht  iro  gerechLigkcit  mil  dem  statl- 
degenredinen,  nnnd  nach  verschtener  recbnong  tbnt  meiger  nnd  gericht  gemeinigk- 

lich  ein  nliondt  u-  l.nîi.  wflches  gelach  der  stattdegcnn  zum  jar  zwcy  mall  be- 
zallt,  würdl  im  idcs  mall  inu  gemein  aim  der  gericht  gerechtigkeit  abgezogen  and 
wider  geben. 


Item  es  ist  breuchlich,  daa  meier  mmd  gericht  nff  fiminacht  dinstag  ein 
;!rrichllichenn  rechlstag  hallten  unnd  zu  recht  «vft/en  unnd  nach  vcf-Hiipnein 
rcciilätag  ist  der  herr  amptman  vonn  wcgcnn  unnäcrö  genedigen  furätenn  imiid 

L%  der  HanâMhrift  «rt  später  veränäeti:  Je^amm  hk  WeHmaiMen. 

Der  UntfrscJual  dieiier  Verrechnunff  von  der  roratchaiden  besteht  ircAmtliiA 
d4irin,  dms  ea  sich  bei  letstcrer  um  Straff/cider  iccf/eii  Ucbcrtretnngen,  hier  dagegen  um 
Gebühren  der  burgerlidien  Gerichtsbarkeit  und  tun  die  Bussen  bei  Injuricnklagen  handclL 
*)  Hkr  handéU  e»  «left  um  die  ChrieMhOMàrm,  an  uddien  der  JBbmdU^ 
em  AtUeü  mcht  autOL 


(BlaU  76) 


Braach  zn  Sanctt  Nabor  uif  faslnacht  dienstag. 


—  73  — 


lierren  lueigcr  und  gericliten  sjunpl  beidcnn  versyrechenn  unnd  einoni  slallbotten 
du  morgen  iml»  m  gebeim  seholdig,  welches  gelag  ein  ider  stattdegenn  beasalt; 

und  wann  der  lierr  amptman  sanipt  meiger  unnd  gericlit  die  bufzr  rin  vnnn  wei- 
nachten  bis  jolianis  Baptista  verrechnet,  wttrdt  es  dem  statt  degenn  ann  genannten 
buken  al}gczogenD  und  gut  gemacht,  wie  hic  voren  uff  weinachl  jardingcn  wcittcr 
meUang  geridtt,  doch  «oll  der  aiattecbreiberr  dem  wfbrdt  ein  zettelt  voimjBolcheni 

gelach  gebenri.  \\it  viil  dnzumall  ver/.erll  worden,  welchen  zefti  l  ,li  r  FtaldejrrnTi 
schuldig  ist  uf)  zu  legenu,  wann  er  dem  ampUnan  das  aelbige  gclacii  onn  den 
bi^cn  abrechnen. 

Gebrauch  uff  fr>stnr?cht  dinslag  zu  abenUi. 

liein  es  i.st  der  gebrauch  zu  Sännet  Nabor  eines  idenn  jars  Uli  fastnachl 
dioslag  za  abenndt,  das  roeiger  und  gericbl  sampt  beyde  baumeister  abermall  den 
Itttaacht  oder  statt  wein  erwellenn  und  in  aller  gestallt  uCzlbeiUenn,  wie  «ff  denn 

tinin^rn  alionndt  beschehen.  davon  weitler  meidung  bosrhirlit,  soll  in  aller  gestallt 
uff  obgemciten  tastnachl  dinslag  za  abenndt  also  gehalllcn  werdenn. 

ßranch  zu  Sanct  Nabor  nff  schurtag  oder  escbmilwochenn  eines  iden  jars. 

Uem  ufT  schurlag  nrler  (»■-'r1iTnift\vochf'nn  rinn  idrn  j;ir.--  ist  es  rior  '^royimnf  h  » 
aUiie  XU  Sännet  Nabor,  das  dte  4  /.unffl  mit  Iren  gewchr  unnd  rustung  durch  gebull 
der  oberkeit  nff  denn  Filschbcrg  ')  dehenn  mit  Iren  fliehenden  fimnen,  so  besteldt 
man  inen  acwenn  man  die  sie  furcn  und  in  ordenung  stellen,  giebtt  man  einem 
iden  vor  seine  hrlnnnn!:  mr  eins  jnr  VIII  allius:  iiimd  so  die  biirf^f-r  ilie 

vier  zünffl  unnder  der  hallen  bei  einander  versamlet  sindt  mit  irer  wehr  uimd 
rostong,  so  pficgdt  der  berr  amptman  oder  jemandt  vMa  seinet  wegenn  den  4  xitM 
meisleren  wegenn  irer  brader  vorznbflllten,  das  sie  iren  hi  n<i<  ren  ann  zeigen,  das 
sie  inii  irer  ordenung  ziehen  wie  vonn  alllers,  wîr  sii*  dann  durch  die  obgemclfll 
sweim  furer  iuu  ordenuDg  gesteldl  werden,  und  innen  gehorsam  sein,  alls  dan 
so  Ihnt  dar  statt  degenn  den  4  zQnfltaneisteni  wegenn  irer  brader  ein  gebott  vonn 
wq;»m  der  oberkeit,  das  keiner  kein  kugell  oder  bjt')  noch  lumpen  inn  seine 
buxsen  lade  umvl  !>■  iiici  im  anflfrcn  s^chedijje  noch  M  liiulfun  zu  tilge,  inn  woh-her 
gestallt  es  geschehen  roOge  unud  das  sie  sieben  wie  von  alltcrs;  unnd  so  die 
sBiiR  Tom  berg  herrab  komen,  so  ziehen  sie  alle  samen  nt  die  hall  mmd  vwan 
der  haU'  rill  vi  r  dem  wttrtzhaufz  ulT  unnd  abe,  da  im  iger  unnd  gericht  und  die 
oberkeit  des  tags  ir  morgenn  imliH  itm i-^i  tbann  haben,  alsdann  srli.nrkl  moiger 
onod  gericüt  innen  4  zünffteo  den  wein  vor  dem  »«Ibigenn  wiktiliaufz;  den  sel- 
bigen wein  den  die  gerieht  denn  genanlenn  zflnSlen  verschenckt  haben,  bezallen 
ides  jares  die  banmeister  unnd  Würdt  innen  inn  irer  rechnung  abgezogenn  und 
prt  gemacht.  w»»re  o«  «ach  das  ottliche  arme  leudt  nn  iMv  pfordtf  n  oder  vor- 
gemeldl  wUrtziiauiz  kernen  und  umb  golleä  willeun  ettwas  bitten  unnd  begcrlten 
und  innen  dnrch  beweich  meiger  and  gerieht  ett*)  bewilliget 
'^i'tt  fl)')  onnd  gcbenn,  würde  es  auch  zn  dem  obgenanten  wein  gerechnet  annd  durch  die 
bunneiBter  bezallt  nai  in  irer  rechnang  gut  genmcht  wie  obgemeldt. 

')  Drr  Fihhcrg  liriß  nimJUch  (U  r  Stadt  oht  rJiaJb  (hs  neuen  ISrdAoftt, 
*)  Für  84  int  icolä  M  ^emage  =  8  JMm  zu  k»en. 
»)  LoÜi  =  Blei. 

^     ditr  ir«Nbcftr^«  /ol^  Ater  Bta»  79,  «ebàet  warùM^  mtgehêflet  itL 
L  ..^^^MK^  Dlgitized  by  Google 


74  — 


6e brauch  nlf  donenUg  nach  d«m  eschmitwochen. 

Item  uir  donnentaf  nach  dem  Bchiirta|r  oder  esehtnitwochen  eines  iden 

jnrrs  i<=f  (Irr  ^rhranrh  das  mciger  unnd  gcriclil  das  aufzburjtrr  und  wcchlerjjcldt 
uff  die  aufzburger  und  innwonnor*)  heusser  iegdl  ;  alls  dann  so  snlches  besclielien, 
habeim  meiger  unnd  gericht  ein  morgen  inÜHis  darvonn.  Das  selbig  ünbs  wUrdt 
von  dem  selbigenn  uTzbiurger  nnd  werhtergeldt  abgeaof  eim  und  iat  der  stalt- 
srlireiber  srhuldi';;  dpni  wiirdt  rin  zi  tfi  !  vonn  genantem  gelaeb  zu  gebonn  was 
bey  im  verzert  worden,  welchor  zoUol  der  ^(attdegcn  bey  dem  wiirdl  Icsson  unnd 
beialett  iniifz,  wtirdi  den  an  dem  aJizburger  und  wechtergcidtt  abgezogen  wie 
obgemeldt. 

Gebrauch  ull  Sunlag  Invocavil. 

llf>rn  ufT  nlj;:<'n,(ntem  sonntag  ist  es  brcunlilirb,  das  die  peifTcr  knabcn  nnrh 
verëchienenn  danntz  ungefaitr  umb  die  3  uhr  die  fastn&clil  pilegenn  ufjs  zu  ruffomi 
off  der  hallen  dnrch  denn  «tattknecht  den  hottenn,  so  aolches  besrhéhen  sindl  im 
die  junge  gesellen  so  die  peuffer  besteldt  zo  gebeoD*)  achntdig  ein  mafz  welns 
oder  im  den  willen  daromb  zu  machen*). 

VR  äontag  Oculi  ist  der  gebraucli  zu  Sanct  Nabor  das  mcicr  unnd 
gericht  denn  bann  heller  oder  ban  wein  äff  steyung*)  anfo  giabt 

Item  off  sonntag  Oenli  iat  der  gebrauch  und  recht  zu  Sanct  Nabor  das 
meier  unnd  gericht  emee  tdenn  jares  denn  bannwein  oder  bann  holler  amnetzen 

und  uff  Steigung  nfzuebenn.  und  welcher  bnr^n  i!i  r  ila  steipdt  â>-r  >1i  ijilf  wi«  es 
durch  meiger  unnd  gericht  aungeselxt  würdt  unnd  ini  nngeset/t  worden  im  jar  84 
vor  4  Alfaua;  und  welcher  bmf  er  «o  dazumal!  gesleigdt,  derselbige  hatt  mit  6  ^ 
einer  mab  woins  gesteigdt»  welcher  vteyggwein  denn  bürgeren  so  gosteigdt  haben 
zum  bcstenn  linln-n  T\m  r»brndt  HnjnrV  nnnfl  d'w  lünibttssoinn  dm  hrrrrn  wif« 
voigdt;  üond  welclier  burger  lusl  liatt  zu  sleigenn,  der  inage  steigen  wo  er  will 
mit  demn  gestallt  das  dem  mtiger  vorbracht  werde,  und  so  ein  burger  genanten 
bann  heller  ateigdt,  da  meiger  unnd  gericht  denn  selben  angesetzt  habenn  unnd 
der  stey  wein  daselbstenn  verzertt  wurde,  wollt  der  so  gesteigdt  des  s.  Ibii^emi 
weina  mit  genibsen  oder  mit  drincken,  mage  er  sich  doseibslenn  linden  lasäunu, 
würde  einer  weitter  verzeren*),  ist  ein  ider  vor  seine  perahonn  zu  bezallm 
schuldig;  welcher  burger  aber  ausscrtthalb  des  selbigenn  ortts  steigdt.  alls  da  er 
anjTfs'  t-t  würdt.  den  s.  lliir;. n  htirgeren  ist  man  keinen  steigW'  îri  davon  srliiildi^i.  ch 
weren  dan  burger,  so  von  wegen  der  oberkeit  au  die  »lall  pturlleu  gebollen  wer 
au  verittletten,  denn  selben  ist  man  iren  sieygwein  des  setboi  tagn  so  sie  denn 
begeren  schuldig,  die  weil  meiger  und  gericht  noch  beysamen  sindt;  und  iat  solcher 


>)  Au-<btiri/fr  siml  litnijrr.  ireMir  <iii.i.srrli<tib  (kr  Mattem  wofmeu,  JikmcohHtr 
situl  XUJUbürger,  iceidie  innerhalb  der  Studt  tcohneH, 
I)  Vbri.  «diMefAolt  naek  téktMig:  zu  gebenn. 

Ilirr  fohft  hl  der  Ihtudsrhrift  ntu  !<}KÜrrfr  ScJin'ft:      ror  IcinjM  «l/ffffv/Kiffen 
Korücn  die  iccili  es  ijaiitz  untiodtitf  gftce»uien,  J.  HVi/i/,  tn.  ^.  monter  whöß'e  Jiülti, 
*)  Steiffcruiiy,  Meüitffdtot. 
*)  Mehr  rerreftren  at»  an  Ste^ein  imßoiimt. 


faum  heller  aiuusteigen  von  genuKlem  mmtaf  OcuU  hitz  denn  nechslenn  mil- 
«ochenn  nach  gemcltem  sontiig  iimb  4  nhr  gogenn  abcndt,  als  dann  batt  dis 

siciriin^  rin  rndc  nnrnl  woli  lier  btir^rr  flen  in  It'lsrhtee  ateigOUg  bleibtt,  dct  iflt 
schuldig  dem  slalt  dcgcnn  eineon  bürgen  darüber  zu 
Rliit  W)  geben  im  üah]  dft  er  den  iftlbigen  nit  bezallen  noch  erlegen  kann,  man  sich  ann 
dem  borg«!  zn  erhellen  h«b;  dann  des  anderen  ia;;i's  als  donnersleg  nacli  ob- 
trennnfrm  rnit\vo('!r»nn  i-f  inr»i<rpr  nnnd  pcridil  mil  d<:m  iingeldler,  so  den  ban 
heller  inn  lelschtcr  ijteigung  bekomen.  /.u  allen  würitcn  zu  Sanrt  Nabor,  so  wein 
nech  eller  heilligenn  tag  inn  keller  gelegt  znr  maîwxi  m  TenapfTean,  alliiehTeiben 
unnd  ion  kenrer  an  ädinciden  und  würdt  einem  iden  wywdt  dnrch  den  statt 
degen  vonn  der  oberkcit  gcbottenn  ufT  üO  ß,  das  kein  wyerdt  k«>in  wein  in  keü.^r 
lege,  er  jceyge  es  dann  dem  angeldler  zuvor  an,  damit  dem  bann  heller  ein  vollen 
geschehe  nnnd  der  nngeldter  das  nngeldt  davon  bekome;  und  iat  ein  ider  wltrdt 
■O  im  gemelten  jähr  vonn  alierheilligen  tag  wein  inn  gelegdt  vonn  einer  ider 
messen  so  er  verkaufft  schuldig  2  hellor.  al-i>  Innj;  il<  r  bannlieller  wcrff  xmä  da 
aber  ein  würdt  nach  alierheilligen  tag  wein  verzapirt  und  zur  zeit  keinen  wein 
in  kdler  legdt  zn  verkenflén,  alla  der  ban  heller  gehoben  wflrdt  nnd  im  dordi 
die  oberkeit  gebotten  war  worden,  so  wer  derselbige  wirdt  aich  mit  dem  ungeldler 
za  rcrthragcn  schuldig,  und  werclh  der  ban  heller  von  oh?enantenn  dönnr>r«(ng 
nach  Ocoli  ann  bis  donslag  vor  dem  palimtag  umb  die  8  utir  vormittag,  alls  dann 
galt  er  wider  ntz  deaaelbigen  tage«,  nnd  ist  als  dan  meiger  nnd  gerieht  mder 
mit  dorn  ungeldler.  in  gesteigdl  hatl,  zu  aUen  wiirdtenn  zu  gehn,  unnd  was  von 
wein  über  blieb**n  >o  nit  veizapfTl  noch  verschenckt  wordenn,  schneid!  dor  nn- 
geldter allen  wirtten  wxier  ufz,  und  ist  der  ungeldler  so  es  gesleigdt,  meiger  unnd 
geiichlenn  schnldlg  xwey  morgenn  imbes  au  feben  und  xn  heaallenn,  ein  iniba 
wan  sie  den  wein  anschneiden  und  das  annder  wann  man  denn  uberigen  wein 
wider  ufz  schnfidl  so  nit  verschenrkt  worden:  nnd  ^rf  li'nlt  der  vielgfm*'ldt  ban 
la-ller  zwcy  jar  imberem  geuodigütcn  furslen  und  herrn  und  das  dntt  jar  dem 
gnffenn  von  Nasauw  und  ist  der  meister  schaffen  der  vogdtien  den  selbigen  dem 
graSéo  zu  liebem  sdinldtg  nnd  ist  im  der  ungcldter  so  in  gesteygdt  nit  ehr  zur 
legen  schuldig  dann  xn  weinachlen  ungelahr.') 

*)  Ih  der  JUgrl  beskkt  diwt  E01M  des  BatmweitèeK  darin,  d<m  imterhalb  eiuer 
be$lmmtfn  Zeit  <(er  Berechtigte  tauKhlies/tUch  seium  Wein  jnm  Verkaufe  bringen 

lUtrf.  Ip  SL  AruUf  i\t  "hitf  ile\M')>  int"  i  !"(!'>  ciiwr  ftMlijvficUten  Zeit  an  Sullc  den 
Ätn^tidiaiikcs  citftHcn  Waiu-n  tinc  AbffoOe  getrckii.  tio  war  e«  achon  nach  dem  Weialum 
rm  1903  §  H,  nur  dam  damalt  die  Abgabe  nur  t  HeUer,  jetzt  aber  i  Hetter  für  die 
iÙMf-"  bftvinj.  Die  Dauer  di's  Banuirrins  icar  •«  Jùntr  den  16.  wie  JFU  Anfang  de» 
!f  JiiJ'ihiiHih  rt-  rtii:>lii,  'I'if/t .  Di''  Kiii^iehuiii/  wird  iiurli  tiHxrrer  JJattd«chrif(  dein 
mei'^tbifteiédcH  Burfjrv  ah  Liit/eidkr  libaUMscH,  Dtm  Meintgebot  erfolgt  in  der  Wewe, 
dam  Meier  md  Qeriekt  in  einem  oder  m^treren  Wtrtibämem  mdt  tB^ith 
OeaU  biM  zum  iuiclisU'n  Mittiroch  einfinden  und  Gcl/otr  <td(/e;/tiniehmcii ,  icrhl"-  i<<ir 

da»»  iji(ti(f  sind.  irf,:ii  il,  r  stri,;' ,-,,'lr  J]ih-'jn'  fitr  il','  S/riif- ,  i' iiihf.'"-fri>  ilfit   rni,  M.  ..r 

«uw/  GeridU  feftije'<et.:(en  iVcw  jur  eine  J/a.s.s  Weiiic.f  erlegen .  Dieser  sogen.  JÜteigucia 
Wird  ron  Meier  und  Cferitàt  altbtUd  an  <M  and  lH^le  getrunken  und  ewar  mit  dem 
Steiferer,  mut  derettbe  ÛMtetetul  {■-<(.  Afnresendr  Stritjerer  rrlmlten  ron  dem  Steii/ireiii 
»Ufr,  tertm  ine  ro»  Amtmrgen  zur  Brwadiung  der  Stadtthorc  h<f,,],t.,,  s.>»d.  Am  Miit- 
KOch  Abend,  wird  dem  Meiatiiktcmtcn  der  Ztmldag  erteilt,  ueUher  daitn  fidgeinlen 


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—   76  — 


Gebraneh  sn  Sanctt  Nabor  nff  )m1bfast«nn  montag. 

l-  lletn  es  Vil  der  gebraucli  ufT  lialblatstenn  nionnlag  eines  iUeii  jars»,  d&s  der 

[.  kramermeiater  voim  alleiin  krameni  so  bir  zn  Saimct  Nabor  fefill  haUteim  zaver- 

^  kaiifTcnn,  die  inheymische  allso  woll  ails  die  urzienndigcnn  ire  gewicht,  stein, 

pfundt,  hnibpfundt,  grofz  und  kl»  inf  flrr^in^i^  und  ire  ein,  d:»r:'u  sie  messcnn 
zu  verkaulTenn,  allesamen  vonn  dem  kramcrineister  uffgcliaheiin  werden  und  die 
neifer  mid  g<mcbten  nberlieberen  zu  beakbUgeim,  ob  aie  gerecht  aindt,  weittera 
verstanndt  wOnttt  uff  weioacht  jar  marckt  bievorn  gemeldt  weitem  beliebt  davon 
vememen. 


Ilff  Mittwochen  vor  halbCurteim  ongefabr  ist  der  gebrauch  daa  der  atatt 
d^enn  der  barg eraehallt  voon  der  bnrger  wegen  recbnumg  thnt. 

Hern  es  ist  der  gebrauch  etnea  iden  jara  an  Sännet  Nabor  inn  der  woehemi 

vor  lialbfastenn  ungefähr,  i\r\-  dor  statt  degen  n'üiir  vor  m>  ipor  minrl  ^.rrirliton 
votin  wegenn  der  bargerschaflt  seine  rcchnung  Lhut  vonn  allcra  seinem  inncmen 
amd  ufagebenn  vnd  wum  die  reehnung  beacheben  aoll,  ao  bamlR  man  durch 
meiger  nnd  geriebt  ettliche  barger  dar/u,  so  die  rechniing  an  hören,  als  nemlich 
in  der  «all  wie  volgdl  meier  und  gericlit  8  i^prsf-hnn. -■»>  d»T  allt  rm  i  >  r  1.  der  allt 
»tatt  degen  1,  der  allt  tilail  hotl  1,  die  4  zunUtmeister  und  minhu  em  ider  raeiüLer 
ehien  zmifRbnider  an  aicb,  thnt  8  perahan,  die  awen  acbltsaell  trcgcr*)  2,  die  zwen 
maurmci^ter  2,  ")  die  zwen  banmeistflff  8,^  gemeine  bnrger  ao  nit  in  den  zanfRen 
sindt  S  pcrslinn. 

(Blatt  80)  '}  linnd  nach  verschmerr  reehnung  thul  meier  unnd  gtirichl  sampl  vorgemellle 
bnrger  ein  roorgen  gelach  oder  imbs,  welrbea  morgen  imbes  der  stattdegen  bexallt 
nnnd  würdt  im  ann  seiner  reehnung  abgezogen;  von  solchem  imhes  ist  deratati> 
BChreilu  r  item  wyrdt.  'îrt  fsolrhos  mor'F'^n  gohirh  besehen  ist,  fin  zotlel  divnn  /u 
geben  schuldig,  wie  viel  ufTgangen  unnd  verzerl  worden,  welclien  zeltcl  der  degen 
zu  entfahen  iat,  ao  er  dem  wttrdt  das  imba  bezallt}  damit  er  nlllegen  rauge,  was 
▼erzert  worden  iat. 


T'HI""  tn'f  yft'rj-  ini'l  fît  I  Ii  Iii  nllr  \i'ii-hfi<"'^'''>'.  "''>  HV/;?  r^yn^iff  >r;rit,  n  iij':ii^ii"hri'  .wil 
den  JiihaU  der  i  'd.s.'^tr  ft>t;mkUeu  Itati  14  Id/jf  xjt<itcr  \  lk>ii)v  rMmj  vor  ViUinsiniHta^)  fo(tjt 
ein  sweiter  Viiiynny  zur  ErmitÜtm§  denjrttigni,  traf  jedfr  Wirt  veriapft  hat;  für  diene 
Miiiijc  mt  hUterer  2  llfllcr  fur  jrdr  Mnsy  zahlen  tdtulditi.  l><r  Erlös,  d.  Ii.  die- 
jeidfjc  Summe,  um  inji-he  der  f'iif/cidfrr  fh'p  Krh>f>unfj  ntu/esteitfrrt  hat,  fallt  »hoit 
nach  dem  Weütlum  von  1J0:J  -Va  drin  Lundr-'fierrn  und  m  i,»  dem  Vugd'  {Urufcn 
t<M  NmnaU'^emrbrüeken)  iu;  die  Teilni^  erfolgte  130i  ober  in  der  Wevif ,  dtmt  der 
ganxr  L'rUis  im        JuhreH  dem  ^in^e,  im  flriUen  Jahre  dem  Vogte  fuetand, 

')  Viertelpfimde. 

■)  EUetu 

^  Da»  OeridU  besidd  am  Meiert  ^«tttnekreiber,  4  StMffen^  Degen  md  BoiL 

*)  Vergl.  Blntl  S7. 
*)  Virgl.  Blnlt  80. 
*)  Vergl.  BlaU  öO. 

»)  Blatt  79  i»t  vorgtkifM,  rtr^eiAe  oben  zn  Statt  77.  Der  Likalt  deimdben 
folgt  der  Zeit  nodk  Jettt  und  ist  daher  hier  eingetAaUet, 


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—   77  — 


(Blatt  79)  Gebrauch  uff  pallmlag  unnd  die  selbige  ganUe  wochen  bifz  Uli'  den 

(Mterttf. 

Ks  ist  brendblieh  va  Sännet  Nabor  eine*  iden  jan,  das  die  borger  «od  bnrgerm 

sanipt  ireni  haus  gesindt  ulT  palm  sontag  unnd  die  selbe  jjanntze  wochonn  bifz 
uff  denn  ostertag  nnrh  c'mer  i<lpr  ftershonn  Gelegenheit  zu  dein  hoohwirdiKen 
hacramendt  des  alltars  geiin,  wie  da»  trumcn  christcnn  mcuKchen  gelegeidkeil  nach 
za  entfaheo  geburtt,  der  sich  dan  dar  zn  beteiltcn  and  scfaiedcen  kann  nach 
ordeuun};  und  bevelrh  der  christlicher  kirchenn.  wie  es  dann  der  herr  Clirislus 
in  gesetzt  unnd  zu  enipfahen  bevollen;  so  sindt  die  beide  seynier  zu  Sannst  Nabor 
so  die  UtSx.  seymen  oder  ichenn,  •)  allen  wein  so  der  kirch  bôrr  inn  der 
pfakrkirchentt  zani  heylligan  hoehwQrdigean  saeramendt  verbnmeht,  an  bezallen 
und  zu  Stelen  schuldig,  dargegen  ist  innen  beiden  seimern  ein  ider  würdl  zu 
Sanncl  Nabor  die  wein  uff  die  gassen  nach  aller  heyligen  tag  inn  ^«nnnnfcrn  jnr 
verscbencken  oder  zur  masäenn  verzapffeu  zu  gebenn  schuldig  ein  niai/,  wem 
nnd  bette  der  kircKherr  nit  genog  wie  obgemeldt,  so  weren  gedachte  aeymer 
den  uberigen  darin  zu  stellen  und  zu  bezallenn  schuldig  unnd  so  aber  wfin  iiberig 
blic^btm  den  die  seinier  inn  die  kirch  gcdragenn  und  nit  verbraucht  wordenn  wie 
obgemeldet,  wer  derselbe  überblieben  wein  innen  seymem  zu  gehörig.  L'nud  so 
sie  bdde  seymer  einem  barger  oder  frembden  ein  fob  seimen  oder  icbenn,  so  ist  ein 
■il-  r  er  sey  bürger  o«ier  ufzlendiger  vonn  einem  iden  borken*)  des  fasses  iiuien 
vor  ire  gerecht igkeit  zu  gebenn  schuldig  ==  4  heller,  dargegen  synndt  die  seimer 
auch  schuldig  das  olig'},  so  inn  der  kirchenn  inn  deu  ampcln  verbrendt,  zu 
stellen  and  darin  zn  liebem,  unnd  ist  innen  ein  ider  so  olig  zu  Sanct  Nabor  ver^ 
kaulTi  es  sey  burger  oder  fitembder  innen  seymem  schuldig  an  geben  vor  das  jar 
lang  ein  ider  ein  mafz. 

(Bku  80  Statt  gebranek  zu  Sanctt  Nabor  ange&hrlieh  denn  8  oder  4  ti^  inn 

FortseCzQBg.)  der  pallmwoclienn,  das  die  baumeister  der  statt  Sanct  Kaboir  ire  rechnong  thnn 
von  der  statt  wegen*). 

Es  ist  der  gebrauch  /.u  ?a!inct  Nabor  ungefähr  den  3  oder  4  tag  inn  der 
palm  woch^nn,  das  der  herr  aiiij  tinaii  namp'  ineip^rr  unnd  gericht  die  rechminw 
vonn  den  beiden  baumeistern  vonn  allein  ircm  innemen  und  was  sie  vonn  der 
Statt  wegenn  aûcgeben  und  verbanwen  haben  ;  nnd  so  man  solelie  recbnong  thnn 
will,  so  bemin  man  eitlich  burger  dar/u  inn  der  zall  wie  volgt.  erstlich  der  herr 
amptman,  meier  unnd  gericht  thnt  8  pershon.  der  allt  irifj^pr  1.  der  allt  statt 
degeu  1,  der  allt  holt  1,  die  zwen  baumeister  2,  die  zwcn  inaurmcisler  2,  die 


■)  «Mi««,  ikr  Ämbmdt  *9eymmt>  entaprUM  dm  cèerdetitteheH  ««hhmm». 
Barle  =  Binde,  «Ott  iwfcjker  dk  Beifm  «m  Fm  $eiui^eitei  Verden,  hin 
also  »tatl  ^lid/eH». 
•)  00, 

EtiH  ttidtt  «wT  £SdMh«ür  feetmufteBen,  trfZoAe  Muiahmeit  und  Au^tiben 

(irr  ,*^^^^f^^:■.7.'^l  fnhen  BlnttTS-SO)  ■  rnn  ,t,'r  hih'fi'y  icegeii*  und  i.rr!<:h>'  <lie  liatnnei»ter 
*con  der  Stadt  wecjen*  £a  besorgen  haben;  letalere  smdf  worauf  auch  die  bei  den 
eretertn  emtgewhUmene  Mitmrhmg  d»  hemckafttidieH  Amtmann»  hütdaUdf  wM 
aße  Eihnahmen  und  Abgaben,  weldte  die  Stadt  im  aUgemeinm  Landmnterem  be- 
lr^<M,  M^etlignnff  denken  wnd  dertfieiehen. 


.  j  ^  .d  by  Google 


—  78  - 


zweuii  ]H:liüik^llr&^üi-  2,  die  ^wuii  btailboltea  2 .  der  üegler  1  unnd  andere  burger 
so  nit  inn  den  züoiinen  und  %  perfthon,  alls  dann  so  solelte  redtnnnf  beschloBwnn 

unml  Ijesrhehi'U  tinml  ilmrh  die  (>Ik  rkcit  sampU  meicr  und  gcricht  andre  bauw- 
iiK-islcr  (  rwfllrt  niiil  diiri  h  il<  ri  cidl  tu-sledigel  liabenn.  s«  Ihul  der  her  ampt- 
luaii  Hauipl  meit-r  uud  ^ei  iclu  Mtuipt  vnrgemelUe  burger  i»o  dar  zu  beruITeu  eines 
iden  jan  «in  morgen  gelach,  welches  geiach  oder  imites  die  neftwe  erwellle  bao- 
meistcr  dem  wfiriii  hiv:d)(  nn,  nnnd  wtirdt  innen  zu  endt  des  jan  ann  irer  rotYf 
nun;?  guf  ;rr'iiin<:îit  und  ab^t  zo::eri  :  davon  i«?  di  r  staltsclireiber  d^m  wîirdf  ein 
^eUel  zu  jfèbfcuu  M;huldi|^,  vvclclieu  /elltl  die  baumeister  ulTlegeu  sollen,  was  uiï- 
gangen  ist  so  sie  ire  redmnng  thnn,  wlirdt  innen  abgezogen  wie  obgemeldL 

Qebraacb  zu  Sanett  Nabor  uS  karfkeitag. 

Item  «H  ist  der  gebrauch  alhie  uff  denn  k&rfreilag  eines  iden  jars,  da»  mcigcr 
nnnd  gericht  vonn  wegenn  der  statt  Sanrt  Nabor  allen  armen  menschen»  so  des 

lav'«'s  VDr  d«  r  >lnlt  t  rs<  Idiu  ii.  saiiii»!  den  innlendigen  d(  r  nllinn->fn  mcli  gebn 
uiuid  iie  brudt  im  elleuJt  uiub  Rulles  wilbmn  suchen,  gicbt  man  innen  allen 
samen  ein  Dörgen  essenn  nnder  der  Imlleii,  innen  zu  bereidt  ist  nach  der 
versehiner  pasionnfwedig  ;  alsdann  die  predig  beachehen,  werden  die  firembden 

ariiieii  so  nn  Ijcidcii  ■^taUplnriu  n  i  r^i  liiiicn  durtdi  bevolch  nieiger  und  gericlit 
durch  di^-n  blüU  dc^iu  und  hoUenu  inngelusäeu  uud  under  die  liall  gefarth 
»icit  m  disch  zu  setzenn,  alle  dann  gieblt  man  einem  idenn  sein  speife  onnd 
dranck,  damit  sie  armen  nach  noildnrfll  gespeisset  und  erseltiget  werden,  und  so 
sir  all*-  ^'csscni)  nn<\  die  iii;d/.<  it  v.  iscliinon  und  besrbdifn  ist,  so  sindt  bfMd»' 
sLatlknurltL,  liull  und  dci^ca,  »ampl  beide  baumeisler  schuldig  die  ufzleudige 
frembde  arme  pershonnen  wider  vor  die  pforttenn  ufz  zn  fliren,  nachdem  solches 
morgenn  essen  ohgemeldt  beschehcn  unnd  verriebt  und  wider  ufzgelürtUi  wordonn. 
so  ;.'t  iin  dit-  bciile  Itantncislcf  sruii|it  Itcido  staltkncchl,  boU  und  dr-prori.  und  der 
koch  sampt  die  jenige  so  demi  arititii  :in;;«  ri(  ltt  uud  zu  ettsen  geben,  imi  ein 
wnrtzhnrz  onnd  essen  auch  ein  tnorgen  supen; 
(Blatt  81)  nnnd  was  oberig  plieben,  so  den  armen  an  gekocbler  spoisson  überblieben  und 
d>  n  armen  ml  m  l"  n  udidin  an  lundi  l)it'r  unnd  andcrm  babcri  ^-n- rmtreger  zum 
bealen,  und  so  aie  iiucU  cm  gülden  oder  zwen  darzu  verzercn  nach  byligkeit, 
wflrdt  sotchs  zn  obgemelten  gelach  gerechnet  und  eines  mit  dem  anderen  bezalU  : 
und  was  solches  morgen  tmbc!»  kost  und  offgangen  es  sey  an  brodt,  wein,  bier. 
>-i\\\7..  Inillcrii.  lisrh.  sd >c k 1 1- 1  Ii  iiiid  jui  :.llcni  and^ii  so  darzu  komen,  bozallon 
mncp  ideuu  ja»  die  bäumeiälei  vuiui  dum  iunkümtnenTz  der  »laU  Sauet  ^iabor. 

Ufr  karfreitagi)  ist  der  gebrauch  zu  sanet  Nabor. 

iu  iii  es  isl  d.  r  iji  Iji.iui  Ii  ;u  SI  Nabor.  das  der  slaltdogen  dem  glockncr 
tili«:«  idt;ii  jars  tiu'j  mal/,  vviuis  j^icbl  \oun  der  burgcr  wcgcun,  die  allUir  ijui 
der  pfahrkircben  damit  zu  wasclien. 


Kin  <i'äterer  SSmatx  tagt:  gesdikAt  dm  grünen  Jhmmtag  (HatidMkrtft  det 

WaJit  Iii  nit  ::>. 


—  79  — 


Gebrauch  zu  Saaett  K«bor  uff  den  osteraheniU,  das  nieigcr  und  gericUl 
das  kalbflefiscli  nffHron  und  schebsen,  w«8  es  gelten  soll. 

Ks  ist  der  gcbraucii  zu  Sännet  Nabor,  das  mcigcr  und  goricht  eines  iden 
Jan  nir  denn  ostenbenndt  alten  irnihermiBchefn  melzingeron  in»  fleiaehwagen, 

damit  si«>  das  flrisrli  vrigen  7.u  verkaofTan,  und  ire  gewichtstein  besichtigen,  ob 
der  wajjenn  ^r  r .  .  Iii  und  die  gewichlstein  scdwcr  (tenugsam  »ind»  :  und  >io  a\v  nil 
redit  befunden,  so  »oll  der  slallmeiger»  den  selbigean  ujelziugen  gebilten  lasscnn 
durch  den  atattkneeht  off  60  ^  1  h,  daa  rie  das  selbig  liebt  gewicht,  so  an  licht 
befunden  worden,  gerecbl  machen  lassen;  da  aber  solches  gewich  ellwas  zu  lidit 
wert  das  meigcr  und  gericht  das  selbig  selbs  gerecht  macht  und  verbessern,  darff 
man  dem  selbigen  kein  gcbotl  anu  legenn;  desgleichen  soll  es  mit  den  fleiscJi- 
wagen  verstanden  weiden.  Kaeh  dem  solches  besehahen  so  soll  der  staltdegen 
dttrrh  hl  felch  des  meigers  allen  inn  heymisi  !;i  ri  metzingeren ')  gebitten  uff  60  ß 
1  Ii-,  das  ein  ider  mel/.inger  zu  Saimcl  Nabor,  so  kalblleisch  gestochenn  zu  ver- 
kaoflenn,  dassolbige  ann  die  banck  dragc,  damit  es  dui'ch  meiger  und  gericht 
beai«hliget  und  nach  malla  g«a«dietat  werde,  unnd  da  einer  nnnder  innm  metzing«r«n 
sein  kalblleisch.  so  i  r  L'f  *i(ochenn,  hinder  halllen  fhelt  unnd  daf;  ilmi  mi-iger  an- 
fezei^dt  würde,  »o  wer  derselbe  metzinger  die  obgenannte  bulas  60  1  k  ver- 
fallen; und  wie  es  da  zinnal  durch  meiger  und  gericht  geschetat  wttrde,  allso  soll 
es  durch  die  metzinger  Terkaullt  werden;  wo  aber  das  kalbfleisch  zum  nberflnb 
gestochen  nmi  ein  nhorflufz  vorhanden,  halt  meiger  und  gericht  das  sHhi^:  n  ider 
abzosclüagcn  gut  fug  und  macht,  desgleichen  so  es  niangel  werr  und  das  selbig 
den  meliingeren  nit  anb  genant  geldt,  wie  es  anfangcklicb  dnrch  Dietger  lumd 
gericht  gesehetzt  unnd  nffgethan  worden,  ▼erkanffen  könlhen,  so  soll  meiger  und 
;!t'rirht  ^nrtfn  das  ntifb  hö^'fr  srhrtzen.  damit  der  melzinjr«T  nil  im  schaden  sey 
und  auch  der  burger  unnd  der  arme  man  uit  ulierschetzt  werde  ;  desselbigen  tage« 
alla  neiger  und  gertdit  die  wagen  und  gewicht  stein  besichtiget  und  recht  ge- 
macht« anch  das  kalblleisch  geschetzt  und  ufTgethan,  haben  meiger  xmii  gericht 
ein  morgen  ^r-brVi  d.ivcjn.  solches  die  metainger  Iwi  dem  wQrdt,  da  ea  uff  gath, 
bezallen  sonndcr  zu  Uiun  der  gerichU 

IT  ff  oater  jarmaiekt  Qoaaimodo. 

It«n  oir  oster  jamarckt  Qnasimodo  bt  der  gebrauch  au  Sanct  Nabor  eine« 
iden  jares  das  der  kramcrmeisler  von  allen  krameren  ire  ein  und  gewichtstein 
n(r  heben  dif  srlhtTp  m  hf sirhtigenn,  ob  sie  »ypreflit  sindt  und  würdt  inufu  in 
aller  gcstalt  mit  getiandett  wie  uH  halb  fastun  montag  hievoreu  vcrmcidl,  wie 
dam  waitOeollier  bericht  darron  vomemen  wursi. 

Biattai)  Gebraurlt  nff  oster  Hardingen,  so  off  dinslag  den  achten  tag  nach 

Qnasimodo  gehalu  n  ^vtrden. 

Item  u(T  dinstag  denn  achten  tag  nach  Quasimodo  eines  iden  jars  ist  der 
gebrauch  zu  Sännet  Nabor,  daa  meier  unnd  gericht  vonn  wegen  unnaers  geno- 
digstenn  furstenn  unnd  hemn  firey  jardingen  halltenn;  so  ist  der  glodmor  uff 

*)  Akt  MMUmf  m  der  RmMtriß  die  erafe  Seät  des  üXstfe»  wtd  M  dmmtOer 

II»  drr  Form  einer  Ueherschrift  yrgdirifffen  «l'IT  piiliiitag  undt  Jir  sflbig  ganUe 
Wochen  wurstu  hie  vorn  berichl  finden»,  oteo  em  Huucm  a^f  BkUt  lü. 


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80 


genanten  tag  »cliuldig  drey  mall  oder  drey  jmîIz  ")  mit  der  gwhtet  glockenn  hm 
d«r  Diolerldrclien  *)  zu  landen,  als  dan  aoU  sich  «in  ider  Inirfter  vor  der  Long- 
felder*)  pforrtenn  xinnder  der  linden*)  crsclieincn  und  versamlon,  unnd  so  sie  bey 
einander  sindt.  so  ist  der  staüknccht  df-r  holt  tschuldi^;  einem  iden  hnrizpr  zu 
rufiVnn;  welcher  nit  antwordt  gebe  und  nit  erscliineu,  wer  dersolbige  zur  bugsüu 
den  bürgeren  verfonen  S  ^'),  und  so  alleo  amb  geroffen,  iat  der  neister  schefTenn 
schuldig  die  burjrerschafTl  bey  iron  eyd  n  /.u  rnanen,  ob  «ie  kein  wi^>'  im-  habenn, 
das  unnserem  genedigstenn  fnralenn  unnd  herren  alliie  zu  SanncI  Aabor  am  ban 
und  herligkeil  ein  abruch  bcächchcn  wcrc,  wer  gleich  an  wege  und  stcg,  an 
^'  «  nberstickong*)  unnd  was  dergteicherai  mehr,  so  den  bürgeren  ann  irer  alter  fr ey- 

;  ^  heil  und  gerechtigkeil  zu  wider  und  schcdlich  ist,  das  ein  ider  so  dessenn  ein 

r .  Wissens  hall,  das  er  solche«  bey  seinem  eydl  an  zeygc  ;  und  so  dann  eltwa»  vonn 

y  •  innen  bürgeren  angezeygdl  würdl  wie  obenn  gehörll,  so  ist  der  statt  »chreibcr 

!>''-  solches  sdinldig  nflbchreihen,  damit  es  dvrch  die  eberkeit  gehanndhabtt  verde, 

|.-  wir  vsiii  ri11tr  r>.  Alsdann  solclis  alles  beschehon,  gehet  man  samptHch  an  die  lloni- 

burger  pforlt  und  gebenn  meiger  unnd  gericht  zu  allen  drey  jaren  die  stock  cllcrn 
\  wiessen  *)  daselbestea  uff  sleyung  ufz,  desgleicltenn  die  schemel  ')  im  bruch  vor 

der  Longrelder  portenn  bey  der  mtlllen  gelegen  auch;  nachdem  erwellet  meiger 
und  ^<  rir}i!  zwenn  baimschutaen,  die  den  ban  zu  St.  Nabor  verbfltien  wind  wtrdt 
getialllenu  wie  voUgelt: 


Stock  Eueren  Wiessen  sampt  die  sehemell  im  brach  werden  an  aUen  drey 


L  jum  nf  Steigung  ulzgeben. 

Item  es  ist  breuchlich  uff  genandt  o«fer  jardingen,  das  meiger  unnd  gericht 
zu  allen  drey  jarenn  die  stock  ellem  schemel  oder  wissen  und  tViv  sriiemel  im 
bruclt  vor  Lungfelder  pforltcn  gelegen  sanipt  die  ßux  wiiisen  und  denn  Spiltel 
garlten  vor  der  Homburger  pfortten  uff  steyung  ur^gebenn^  wdcher  sie  steigdt 
vor  die  drey  jar  obgemcllt,  der  ist  die  grebenn  darin  alle  jar  acbttUUf  uff  zu 
hebcnn  unnd  zu  endt  der  jarang  also  ulTgehabenn  wid<>r  zu  lieberen,  unnd  ist  ein 
ider  burger  bo  solche  wissen  oder  sdiemel  obgemeldl  gesleigdt,  meiger  unnd 
geriehtenn  uff  slnndt  uff  iro  Steigung  bOrge  xn  gtdiemi  schuldig;  darnach  so  sol- 
ches also  beschehen,  crwellel  meiger  unnd  gwieht  ulT  genandte  osler  jardingen 
eine»  iden  jars  zwenn  ban  schnf m  wie  vnrgemeldl,  die  dcfin  h'xun  -/n  Snnnrt 
Pj/  Nabor  sampt  den  gärlten  und  rüebteUler  und  alle  andere  gebliimbUc  •'j  fruclil 

1)  Fefz  =  .SV/(%p 


*)  Mutlerkirche  —  Pfarrkirche. 
*)  Longfeldt  =>  IMn,  Lo*^erme\  8t,  Ävotä  halte  Hb«9lim$pt  mr  iwei  7%ore, 

einefi  ge<fen  Lubdn,  das  andere  yeffen  Hornburg. 

*)  SiJkiii  i!,t<  W'i^tum  ton  13(h'J  irnr  rmxl'-r  <h-\-  l;iii<htr>  i/i  ^j'ii"  hm. 

iJaa  M'ei-itiim  von  1302  seilte  auf  Ausbleiben  zum  Jarditiy  eine  Busse  von 
fSmf  SdmOmg  (g  15  tmd  84). 

*)  leUr-sikkuHff  ist  GrenzcerUUwug,  Veneliuug  de»  Stedten  des  Grcuzpfahls. 

')  TVioK«,  iBdcke  Uhren  Kamen  iroU  d^J^er  trugen,  da*»  eût  mit  Erlen  be- 
steckt  viud. 

*)  Sehemd  »  Bant,  mi  JVdme  för  ahffegrengte  TTinenfeff«  und  Wimn 


Ix  t^erltaujit. 

't;  i'n^t,  teelelK  blüht,  mm  (iegeumtu  tum  Walde, 

ff. 


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81  - 


rloselbi-t  sampi  denn  wiessen  gründe  vcrliiictlenn  sollen,  welche  hannsrliulzen 
be<'y<li^el  werden  durcl»  niciger  und  gcricht,  das  sie  solcltea  bey  iiem  gcllianea 
vxit  das  Mtb  jftr  {rclhreuwlich  wollen  verbflsUcn  und  versehen  als  innen  möglich, 
md  so  sii;  jeinîindl  inn  eimis  anderen  {.'ailtenn  odur  ruhen  fchlter  st  lien  etwas 
darin  zu  iiollen  oder  sehadenn  darin  zu  tlinn,  sindl  sie  bei  irem  eydt  dem  meij;er 
solclics  an  ^u  zeigen  und  vor  zubrinjjca  und  so  es  ûenibden  und  ufziundig  vvcreu,  * 
die  «olehen  freffel  gettian  helten,  were  der  selbe  dem  meiner  oder  dem  stattdegen 
fics  srlmdens  Jiall)enn  ein  burgenn  :  n  '  rbenn  scliuldig,  als  dan  soll  der  mei'icr 
den  biierjien')  pleirhenn  einem  burger  vor  recht  tiltieren;  kann  sic  h  der  selb  nit 
mit  recht  des  begangnen  CrelTelä  Italbenn  veranlworllen  noch  ünbehuldigcun,  wer 
der  selbe  unserem  genedigstenn  fnrslenn  mmd  herren  sur  bnssen  verfallen  60  ^ 
1  heller,  und  dem 

l.u  iiij  bannschülzenn,  so  innen  im  schadeun  fundeu  und  dem  ineiger  vorhracht  und  an- 
iKseigdt  hatt,  wer  er  im  vor  seine  gerechUgkeit  xn  geben  schuldig  12  Albus;  was 
aber  genielUe  banschûtr.en  »onnst  pfennen  im  blumscliadcn  alls  inn  geblnmten 

feldem  und  wi»*  -  «n.  i  f  ein  idcr  seine  pfcndt  von  vyehc*),  in  welciier  gestallt  es 
webr,  ion  den  zeugeP;  der  atail  m  liebem  schuldig,  und  dann  das  selbige  dem 
bsifer,  dem  der  sdiadœ  beaehehen,  solches  anzeigen  ;  unnd  ist  ein  ider  burger 
«0  durrh  den  ban  schfttwn  gepfendl  ist,  vonn  einem  idcn  stück  viehs .  so  er 
ï»'}M'ndl  liait,  vor  seine  anung*)  oder  beJouny  *)  ytliuldig  I  -Sj.  unnd  sindt  viel 
leoieldlc  banuücbuticeiui  ides  jars  allü  man  äic  erwellet  den  buigcruu  m  verzereu 
m  geben  schnldig  4  Albus,  damit  sie  den  bürgeren  das  jc^nige  was  sie  vonn  dem 
Vieh  i  fonndi  haben,  nit  bednrffenn  suverrechncn,  do  sie  sdiutzen  aber  di<} 
[ifendi  den  bürgeren  vonn  gemellten  jar  vern-chncn  '.vrden  sie  die  4  Albus  ol»- 
gem^ldl  nit  t>cbuldig,  dai»  liab  ich*')  ini  jai'  1580. 

Uff  SamMl  Jorgen  ')  tag  ist  der  gebrauch  ungefähr,  da.s  meiget  ttttd  gcricht 
eines  idien  jares  einen  spittallmeistcr  bestedigel  und  erwoUcU 

Item  es  ist  der  gebrauch  alhie  zu  Sännet  Nabor  eincä  idon  jars  ungefalir 
umb  sännet  Jorgcnn  lag,  dns  nieiger  unnd  gcricht  inn  boy  wessen  de^  ehrwir- 
digenn  hc-rren  obts  zu  Sännet  Nabor  sampl  ettliclie  darzu  berulTne  burgerr  einen 
aanwcn  spittal  sckaflkier  erwellt  oder  denn  alUen  wider  bestedigett,  welcher 
sdiiilTuer  denn  sj)itall  unnd  armen  zuverselien  tchuUiig  ist,  des  gleichen  alls  was 
dvr  Spital  inkomens  halt  zu  entfahcn  scliuldig  unnd  darüber  oder  dnrvonn  /.u 
todl  semcü  bedchehennoD  jars  vonn  allem  seinen  in  nemen  und  urzgebeu  crbaro 
lecbnnng  za  thon.  Unnd  so  meiger  lund  gerkht  vim  einem  spittal  schaJfticr 
n  r  hnang  will  thon,  SO  bemfll  man  ides  mall  ungefähr  9oder  lOpershonenundcr 

1)  Der  Bùrye  rtrd  ror  Oeriekt  Jadeit,  ire«t  der  TMter  «vl&vt  ab  IVemder 
dfm  Gericht  nicht  watent/At. 

■i)  Vuh. 

*j  Xinifd  Vit  vendit  kbtti  jfvur  Zu  cngcl  ykkh  Ziriiiycr  mitr  Vfüiahtüll  ;  ilic 
âhuétrift  V»  at  AeéU  hat  ^iUfeMjfétt». 

*)  Anting  =  Ahit)lutiff  oder  Strafe. 
Ikiohtitmij  den  BannwarU. 

■)  Da»  Foigemie  kt  hk  tur  Cnlcsei  Ucfddt  dnnhslrichen  und  lautete  mdi  der 
âhthr^  m  8t.  AtetdA:  «vom  alten  Hans  Bellender  verstanden*. 

'>  Gwrgidiagf  SS.  AprO. 

B 

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—  82  — 


fl»>r  burR«>rsrlialTl  «larzu,  ko  dio  rr-flinuii^c  mil  anliöion  ;  uiuUt  àou  so1b<>n  oî»fjo- 
nanlpo  bürgeren  erwellel  n)(>ig<:r  uiud  ^erichl  wider  ein  anderen  /.a  eiueui 
mmwcn  spHtal  srhftfthcr.  und  so  er  b6f»t<^i|[et  «nnd  den  eydt  darüber  cnlfanfcn, 
so  thul  nu;i?;cr  unnd  «^«Ticlil  sjiinpt  die  obs^emelltc  buiger.  ^lo  dar  zu  beruffenn, 
saîn'illllfli  nacli  vorsrliinir  rerliruius  >  in  morffcn  jielarli,  weUhos  g<'la(h  ein  id<*r 
«bpitlall  scbafOa^r  von  den  tspiuls  iimkommensi  bexalK  ;  und  luU  ein  idcr  spiL&l- 
seliaflhi»  »1  «fidt  seine«  besdhebnen  jaret  vor  seine  belonuniE  droy  pftindt.  wel- 
ches vom  ftpilal  inkomen»  auch  bexalU  wurdt. 

Znrn  nndf'ff>n' n  tmff  auch  den  ^'^chmiich  ;-ti  '^nnnrt  Nnhnr.  da«  meifjer 
unnd  gerjchl  idob  jare»  euicn  lapilial  rendl  meiätcr  erwcUel  und  bu&ledigel,  üo 
ein  readt  oder  inkomentt  extra  ordinarie  in  nymblt,  lo  der  erwirdigc  herr  aJ>t 
Johan  Thrier*)  zu  Sännet  Nabor  denn  armen  in  den  «pittall  geben  halt,  welcher 
spiltall  ii'tnihiM  i  fi  r  .ins  selbige  innkoniens  der  jelnlii  he  ■.'i'm^<  nrli  r  iiiitr.unji. 
so  der  er\vinii<.'e  lierr  darin  {jehen,  ides  jar«'s  ilen  armen  anlejjt-n  uond  damit 
traûcl^)  llueibcnn,  damit  die  »eibi{ce  isoma  lej^lich  und  von  jar  sa  jar  den  armen 
zu  irera  besten  nute  angewendt  werde,  es  sie  init  kaufTen  und  verkaoflen,  in 
welelier  j^estalU  es  myl  billigkeil  besclielicn  kan,  und  zu  endl  seines  besehenen 
jars  davon  erbaro  reclinung  thun  soll  vor  meiger  und  jjericbt;  und  würdt  sidclier 
rcnndl  mcister  ides  jars  un^enitulicli  be5.lediuel  ujab  sajicl  Jörgen  lag,  wie  dann 
der  objtemeldt  spittel  meister  erwelldt  würdt 

?:in<  {  Nabfir  ist  drr  ;:p brauch,  das  man  die  wicfz.  das  bruch  vor  der 
Lungteldcr  ptortcn  /.u  tiuU  und  treibet,  das  kein  liehe  darin  gebe  bir^  da»  diu  ntälict 
des  grafz  abgemehet  ist. 

Item  es  ist  der  gebrauch  zu  fiannct  Nabor,  dafz  mei|per  und  gericht  die 
wiesse,  das  broch  gennndt.  vor  Lungfelder  pforttenn 
(Blatt  84  •^^■]v'^ri]n  bey  der  millcn  uff  sännet  Jorjien  tag  Treibet  und  zu  thut.  das  kein  liehe 
dann  gehe  zu  weiden,  damit  dan  solche  wisue  ungefähr  14  tag  vor  anderen  wiü»en 
geinebet  und  das  hauw*)  darin  in  geftirtb  werde,  wo  vem  ea  wetters  halben 
beachten  kann,  damit  die  burgersrhafll  Iren  weidtstrich  desto  ehe  vor  anderen 
wissen  darin  pcni'»~'^f*!i  Tr:t''!i^n  unnd  wcirher  hnr^or  inn  genannter  wiessen  jtc- 
Kteigdt,  der  ist  die  greb  n  !>  i  seitn^en  »cheaiel  eiuea  iden  jare»  darin  uQ  zu 
beben  und  zu  endt  der  jiu  ua^en  uli  gehabemi  zu  lieberen  scbnidig,  mmdwwden 
aolclie  schemell  oder  brurh  wiessenn  platzer  zu  allen  drey  jaren  uff  oster  jar> 
diiijien  uff  sleyung  ufz  gebenn  ;  nu' Ii  ivi  ,1(  r  -'ntîdr^f^nn  eines  iden  jarcs  die  stnfx 
deren  schemel  zu  enlfahen  scltuldtg  uujid  den  bürgeren  zu  verrechnen. 

Gebrauch  zn  Sanctt  Nabor  inn  der  pfingst  wochenn,  das  meier  unnd 
geriebt  die  acbotmuitein  besichtigen. 

Item  es  isl  der  g«'braueh  zu  Snnncl  Nabor  eines  iden  jares  das  meiger  lumd 
gericht  sampl  der  statt  zweigenn  baumeinteren  zwey  mall  zu  Sännet  Nabor  in  der 

')  Am  Itniitti-  dir  1lnn(l<(hrif(  ist  ^pn(ir  tjimlirlihat :  NoUt  tiisxr  rrnndt  mrt'ttf^rfjf 
»>7  fliinh  mcit/rr  iiml  ijrrkld  im  jar  1007  dem  »pkifl  meitter  in  cerietbt  uronlen^  wUt 
ilrr  tipidel  au'inUrvy  xu  inredwii. 

*)  Der  Mt  Jo^n  b^tttf  im  Jahre  18JS  dm  tuugfHlaftii, 

')  ifauM. 

*)  MeH. 


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I 

I 

I 


—   M3  — 

datt  Dmbgeli«!!,  die  schornttMiie  tn  besiehtigenn.  ob  sie  zurbroclienn  oder  inaiifell- 

liafll  NÎMÎr  h.mU  das  feür  in  «ler  statt  keinoid  I  nr^er  schaden  thue;  iinnd  wo 
metgcr  iinnd  gcricht  dem  schornslein  ettliche  iVimien  so  znrbrochen  woren.  so  ist 
der  meiner  schuldig,  das  er  einoin  ideu  Lurgcr  dem  die  gebroclicu  schuriuisteiu 
z8  gthOrig.  off  atmull  durch  d«a  statt  def«iin  gebietten  M»  off  HO  schillig  ein 
lielVr.  das  ein  ider  die  selbig  verbesser  unnd  machen  lass.  damit  keinem  burger 
ü<Kh  jemamlts  dardiinh  ein  schaden  gesrliehe.  l'nnd  »o  einem  «Ins  geholte  be- 
srhelien  und  nit  gehorsam  were  und  jiieiger  imd  gericht  zum  anderen  mall 
wideromb  die  besichtigen  wfirdoi  und  die  selbigen,  d^  gefaotten  worden ,  nit 
gemaclit  noch  verbcsi^i  (  In  '[i  ii.  vm  r  ein  iiier  dem  das  gebott  beschehen  unserem 
?enodipsten  heren  die  obgeijjt  lili  l'iiTz  (îO  'p  1  heller  verfallen.  dn>  Ifnit  15  Albus 
1  1l  Xacti  dem  M^lclie  beäiclitigung  beäcUchen,  thul  uieiger  und  gericht  sampt 
teide  baameister  ides  mall  ein  morgen  inbee,  welches  imbes  tdes  mall  die  bau* 
liieister  vonn  der  statt  wegen  be/.allen,  davonn  ist  der  stattschreiber  eines  idflan 
inaüs  schuldig  dem  wierdt  ein  zellel  davonn  m  "rebcn,  darin  zursehehon,  was 
m  ides  mall  ulTi^angen  iüt  und  s>o  ^io  den  u  iirdt  i)exaIleD,  üiudl  «ie  die  /.eitel  zu 
begeien  und  xu  cntbhen  schnldig.  unnd  nach  irem  verschieuen  jar  so  sie  bau- 
mci^ter  der  oberkett  sampt  moiger  und  ßcrichlcnn  rechmutg  thun.  sindt  sie  solche 
zelio!  uff  /.H  lejren  schuldi;,'.  Were  es  sach.  dn -  ein  gerichtspcrshonn  die  schornn- 
i^iü  heil  lieltlenn  besichtigen  und  nil  zu  »okhcm  morgen  imbes  komen  möciit, 
«0  Ter  man  im  sein  gelach  inn  den  seckel  ')  za  geben  schuldig,  so  es  aber  der 
baumt'ister  einer  wer  und  nil  zum  morgen  iinbs  ersdüne  und  aufzblieb,  were 
man  in  î,  -_'  l:ii-h  iim  den  seckell  ■^u  gehonn  nil  schuldig  :  und  werden  die  schorn- 
jtt:ia  zu'cymall  iin  jar  besichtiget  einuial  achlag  vor  pliugsten  unnd  daa  ander 
acbtag  Yor  sanct  Lnxtag  -j. 

riT  i  riiL'sf^i?  f^'î'  i  in  ptiosHtwochcnn  besicliU{(et  mciger  und  gericht  ides 
jare»  da»  hemeltleiscii,  was  es  gellteim  »oll  und  tliuu  es  ides  jars  ulT,  so  es  zuni 
ersten  an  die  banck  feil  kompt 

Ueu)  es  ist  der  gebrauch  xu  sanncl  Nakor,  das  mciger  unnd  gcricitt  eines 
idenn  jarrs  inn  der  pfingslwochen  oder  welche  seil  das  hamell  Heisch  nun  ersten 
mall  ann  die  banck  feyil  kompt  zu  verkaufTen,  so  ist  dcrselb  melzinger.  dem  es 
/ugtluirll.  schuldig,  dem  mciger  'i'rl  >  >  v*m -nln  iir  i  ti  lui  !  flis  'leisch  nnn  die 
baoock  tragen,  damit  es  durch  meiger  unnd  gericht  bes^ichligi  t  und  geschetxt 
verde,  und  vie  es  durch  meiger  und  gericht  geschetct  und  ufrgethanwflrdt,  allao 
iiit  es  der  netÀnger  sampi  seine  mitgesellen  so  feytl  haben  au  Terkauffen  und 
3lk  zu  ^ebenn  schuldig;  und  so  es  die  metxinger  hQger  gebenn  als  es  geschetst 
und  uff 

^'>!  g^lh&i\  worden,  \v£re  derselbige  mcLzinger  unserem  gcnedigbten  forsten  und  herren 
atr  bUBsen  verfallen  flO  M  h.,  und  wie  das  rein  hamell  fleisch  uffgethan  wflrdt, 

allwc^ic  das  schaff  unnd  widel'^  Heisch  ein  pfenig  wollfeiler  und  weni«:i'r 
gciiltcn  alls  das  rein  hamel  Heisch.  Und  so  die  metzinjier  im  jar  ein  uberilufz  oder 
*in  Tolieu  luunell  lleisdi  an  die  bamick  luelzigten,  so  ma;:  maigcr  und  gericht 
àm  «elbig  wider  abschlagen  und  weniger  gelten  lassen  nach  gelogenheit  der  xcit. 

>)  Im  den  Seckd  geben  d  h,  in  battrem  GtMe  rergMfti. 
«)  LHrwéag  dL  t.  IH.  (Mrtober. 


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84  — 


damit  iler  nrmc  man  lût  nbersclietzt  werde,  und  }iatl  kein  metxin^M  r  kein  hnmeU 
lleisoh  l'he  zu  mely.injfnn  nnr-h  r>nn  die  bannck  m  -Ire  hi^nn  m  verkauffen  bis  iiiï 
unser  lieben  frauMcn  lieytnsuchung  >)  und  lenger  ml  im  gcmelleu  jar  hin  üme 
empfengnis  ^  and  welcher  daraber  thett,  wen  die  obgenandt  bnfk  yerfaUeim  und 
ist  das  fleiäcli  im  jar  85  ein  ides  pfundt  nß  getbaD  worden  11  muid  das  schaff 
uad  wideU  fleisch  idea  pfqadt  vor  10  i^. 

VoD  dem  boekneisch*). 

Item  es  ist  aaeh  der  gebrauch  alhie  m  Sännet  Nabor,  das  meiger  annd  ge- 

riclil  eines  iden  jares  das  bockllcisch  niïthut.  so  es  zum  ersten  ann  die  baiu-kl 
feill  KoiM|it  zuverkaufTen  und  w  ie  (i,:s  n  Im  -  l  iiillr  n  bockfloiseh  gesrlielzt  unnd  ufT^e- 
tlian  würdi,  soll  allweg  das  rt'idtbork  und  geissen  (leiuch  ein  pfunig  wuniger  gd!U-n; 
and  so  es  der  metzinger  hOger  verkaoift  alle  os  durch  meiger  unnd  gerichl  all 
gethan  und  cesrhet«!  wordenn,  were  der  zur  busaen  00  M  b. 

Gebrauch  und  ordenunj;  ufl  piinjisl  jarding  oder  jarmarckl. 

Itcm  cü  ist  der  gebrauch  ull"  pUngbt  jarmarckl  eiocs  iden  jarcs  zu  Sand 
Nabor,  das  der  krimermeistcr  allen  Trembden  unnd  inheymischen  krtoern  ire 
eilen  und  gewicht  Stein,  dantu  sie  wiegen  und  mes^sen  zu  verkauflenn.  uUhebenn 
und  sii-  ,]cm  mein;or  lieberen,  a'N  ilaii  werden  sie  ^luu  Ii  'ir  ii;  ht  besehen,  wie 
liirvurun  utl  weiuachl  jarmarckl  verraeldl  ist;  uimd  so  der  kramermcisler  den 
krämem  dioselbige  widerwnb  über  liebertt,  so  ist  im  ein  ider  krOmcr,  er  sey 
frembtt  oder  inn  heymisch  zu  geben  schuldig  1  ^ii  dasäelbi^  ist  er  dem  statt 
iU-^en  711  über  liebem,  welcher  es  meiger  unnd  gerichlen  inn  ire  gerechligkei) 
verrcrliiH-i. 

Gebrauch  und  ordenun^  ulT  pfingstjardingen. 

Kein  es  isl  il'  ;  «rebraueh  all»ie  zu  Sniinrf  Nabor  das  meijjer  UTid  {rericlil 
sampt  die  ganlzc  burgerscham  ufT  |)iin<!stjanlingeü,  welche  idc»  jares  ufT  dioslag 
den  achten  tag  mich  dem  pfing^i  jarmarc  kl  gehalten  werden,  so  ist  der  glookner 
uH  genannten  tag  8  mall  oder  S  pefz  mit  der  grosser  glockcn  Inn  der  matter 
kirchen  zu  laudenn.  al!s  dan  soll  si<  h  ein  iiier  buiyer  vor  der  Lungfoldcr  pforltenn 
under  der  linden  ersilieinea  und  daselbslen  bey  einander  vers>am!en;  uüa  daii  80 
ist  der  holt,  der  stattknecht,  schuldig,  einem  iden  burgor  mit  seinem  namen  tu 
ruffen,  welcher  nit  da  crschine,  wer  zur  busaen  den  bürgeren  drey  9*  und  so  allso 
unib  gcrufTen  ist,  so  ermanelh  der  meisicr  seliefTcnn  die  burjier  alle  allesamen  bey 
ihrem  «'vdi.  denn  sie  unnserein  jienedigslen  furslen  uud  herren  gelobfl  und  ge- 
iichworen,  das  ein  ider  burger  sseiu  wisscns  anzcyge  uud  vorbringe,  wo  sie  wissens 
hellen,  das  unserem  genedigslen  fursten  unnd  heren  an  seiner  herligkeil,  freyheit 
und  jicreelilijikeitcn  ein  abrueti  jzeseiiehen  were.  des  jrleiihen  denn  burjieren  ann 
irren  alUeu  treihcilen,  gerechtigkcilcn  und  poUericn,*)  das  sie  solches  boy  irem 

»)  :3.  Juli. 

»)  8.  Dczcmbrr. 

•)  Ziegenbock. 

«)  IMterim  i»t  tmtentântllidif  die  Äbsekrift  in  âSr.  Ärold  hat  dafür  PaUeiea, 
Hm  ebiii.so  unklar;  id»  rrrmufA^,  Am»  iu  der  Undtrifi  Prvlgkn  (FririXegien)  gr- 
$ta»d€H  hat. 


—  86  - 


eiiit  woürn  vorbringen  und  anzoijon.  os  soll  iiffj;rsrliri(  h»nn  werden  dtttrh  rleil 
slattsichreibtT  »innil  n'l  vi  tm  dn*  obcrkt'il  ijflinnndt  liah  wenUn  wie  von  nlltcrs 
m  riel  muglich.  ('nnd  so  et t was  voibractit  wer  worden,  hl  da»  der  statUclireibcr 
uff  n  flchwiben  sebnldi«;  nnnd  dcme  es  gebortt  vor  zubringen,  damit  es  gehsndt- 
hab  weide  «rie  von  alllevs: 

iRilltt)  dann  so  solches  n'^  i  1i(^srheh<>n,  i  I  1*  r  staltkne  I  t  <!<  Ii'ril  einem  idcn  biirper 
st  huidig  zu  gebieltcu  ufl  ä  Ji,  das  kein  burger  v<>nu  daiinen  gehe,  seient  dan 
Quen  genedigslen  forsten  und  bereu  frey  jarding  gehallten,  dann  «o  gebeU  meiger 
anut  g^dit  nod  die  ganlse  bargiavrhafll  alle  um  die  Homburgor  pforlten  und 
t^rvvcllcn  meijfer  und  periclil  daselbslen  buri;;er,  die  das  renndllloisch  ')  ulT  t)mn. 
ein  inrlzingcr  und  ein  andern  burger,  so  das  (h  isrli  daj^  ganntz  jar  laniig  idea 
mall,  so  eä  an  die  banrk  feiill  kouipU,  sebeUenn,  was  es  gellten  soll;  onnd  so  es 
ein  metxinger  hOf er  verkanJIt  alte  es  disse  zwenn  bnrfer  obgemelU  uiT  gethan 
worden,  der  wcrrc  unnsereni  genedigslen  herren  zur  bussenn  verfallr^n  60  Ii  1  Ii. 
I  nnd  so  disse  zwen  fleisrb  ulT  Ihiiemer  besliget  -i  und  enveUet  sindl,  so  erwellet 
niciger  und  gericht  noch  ^swen  burger,  die  das  brolt  wienexui  bey  allen  iuhey- 
nnchen  and  nÊElandigen  weifitbeckem,  so  weifobrod  zu  St.  Kabor  backenn  zu 
vcrkauffen,  ob  das  se't  i:!  t  nnlt  sein  recld  gewichf  hat  unnd  ob  es  ufl  den  stallen 

;  gebacken  sev.  den  sie  beckei-  vnii  den  gerictit' ii  il  iiiil  i  r  'nlfan_''»n  liaben;  finden 

Hf  broU  wiger  bey  den  beckern  brolt  so  Iirlit  unmi  nii  ull  denn  stalten  gebacken 
ùt,  sindt  sie  obgemeldt  dasselbig  brodt  nff  zn  heben  schuldig  bey  irem  eidt  und 
das  dem  ineiger  zu  oberKebf-rn.  welches  der  meiger  dem  spidelmeisler  in  iiünden 
|!!tbll  und  ".Tii  lt  den  armen  dureli  innen  geben,  unnd  weli  hom  becker  dem  das 
brodi  zu  licht  uflgebaben  worden,  ihl  ein  ider  uii»etein  geucdigslcn  hercn  z.ur 
Inaseiuk  7i/i  p,  das  Ural  S  Albus  6  ist  aber  das  brott  nit  nff  den  stallen  ge< 
kseken,  so  i»t  die  bufz  60  1  h.  Darnach  »  rwellel  mcijjer  unnd  gerirb!  im  Ii 
mn  buiger.  die  den  v  i  in  scbet/.en.  was  ein  ide  mal/,  gellen  soll,  «lie  ^  bige 
wftiü  kuner^;  »indl  keinem  würdl  xweigerlei  w^iu  einer  larben  ulT  iu  lliun  .'schul- 
dig, noch  ein  fkfz  so  nitt  voll  ist,  es  were  dan  das  der  würdt  einem  krancken 
oàar  «iner  frauwen  in  kindes  Döthen  ein  mafz,  zwo,  drej  darulz  ,  h  >!!fen  bell 
und  glanblich  wa  i  w-  rc  so  mögen  sie  den  woll  nff"  î'i'in  unnd  v.  Ii  li.  r  würrU 
K-mtn  wein  lioger  ecbetzll  und  verkauffl  alls  er  durch  die  xwen  vvcinküiicr  ulï- 
gethan  worden  oder  denn  selbigenn  wein  verendert  oder  schwecht,  wer  unseren 
genedifstea  fGrstenn  unnd  herren  zur  bussen  verfallen,  und  so  die  weinkflner 
»'i.*.M's  Iragen,*)  das  die  wurdt  iren  wein  verendert  lieltcn  oder  gesflnv»-rh«  wor 
worden,  sindt  sie  das  bey  irem  eidt  ilern  meiger  vorzubringen  schuldig.  Darruich 
nweikt  meiger  und  gerichl  noch  zwen  burger,  so  den  hier  schelzen  und  nJnhun. 
was  er  gdtenn  soll;  unnd  so  sie  vorgemellt  all«  samen  erwellet  sindt  wie  geW)rtt. 
sc  legdt  innen  der  meisterschelTen  im  stattgericbl  einen  eidt  Ufr,  das  sie  alle 
»amen  ein  ider  danu  erwcIlet  ist,  solches  geircuwlich  aufz  rieht  j  dan  hebt  man 
dtu  meige  zitilz. 


')  Hiadjlcindi. 

*^  WdnkOner  »  Wwàuwâi^f  WeimdUH»r. 

*)  tcaJir. 

')  Wissens  tragen  =  erfalirat. 


•     —   86  — 


VonprechcQ  20  Saimcl  Nabor. 

Item  OS  ist  lier  gebr&uch  uff  pfingst  jardiDgen  alliie  m  Sännet  Nr>bor.  das 
meiger  unnd  geridit  pllrgen  anrlro  vorj-|>rc'cl)f'iin  zu  erwcllfii  nnntl  bcsfcdinon.  «o 
die  noUurUt  erfurdt^rl  ;  welcltc  Yoräjiruclieun  vonii  elacin  iden  buiger,  dem  alti  im 
rerbtenn  das  wortt  thmt  zu  Ion  haben  2V«  Albus  und  von  einem  frembden  urx- 
Icndigen  8  Albus  unnd  sindt  solche  Torspredienn  aller  sacken  frey,  wie  «in 
gerichtspenhonn. 

Manrmeislcr. 

lies  gleichen  erwcllof  uK.ijier  iinnd  gerichl  uff  ohjjenandt  pfin^rsl  jardinj-'cn 
xweiin  tnuurtuuiäter  oder  bcsledigct  diu  alllcu  wider,  so  die  nuU  erfordert t,  welche 
beide  maurmeister  die  runde  uff  der  statt  mauren  das  ganntz  jar  ianngk  ein  idc 
nacld  7M  lliun  schuldig  siudt»  einer  vor  mitemachl  unnd  der  ander  nach  mit- 

nacht,  unnd 

(BlaU  87)  welcJjer  burger  nit  uil  der  rcnckniauren  ')  uff  »ciocr  wacia  erfundcnn,  sind  sie 
dieselbige  bey  irem  gethannen  eydt  dem  alattmeier  schuldig  an^uxeigei»,  und  ist 

ein  ider  barger,  so  nit  uff  der  maurodcr  uff  der  wacht  fuiideii  wiirdt.  den  bürgern 
zur  busscnn  idcs  mall  verfallen  3  f,  d:  s  ist  \2  wi  lchs  der  statt  dt-^'^nn  (!<  r 
burgersciialll  ides  jars  verreclinel,  und  sindl  die  obgeuieUe  bcitle  maurmeister  der 
wacht  unnd  des  pforltbQetten  freyge  und  haben  sonnst  kein  andre  bcloung. 

Scblissell  treger  der  pfortten  zn  Samict  Nabor. 

Ks  ist  auch  der  gebrauch,  da»  meiger  unnd  gerirht  uff  pfingst  jardinfren 
sweno  schtiesseU  tregerr  erwelloi.  die  die  schlieitselkn  der  slattpfortenn  ides  ta^cs 
das  ganlz  jar  allen  nx-trjrn  in  des  meiers  hausse  bey  irem  «gethannen  evdl  ni 
holleuu  Hcbuldig  unnd  die  selbige  aucli  »oiuider  einigen  »cbaden  der  slaL  wider 
im  ides  tags  zu  haurz  tragen  auch  schuldig,  welche  schlissell  treger  der  wacht 
uff  der  stat(manr  unnd  des  pfortt  hüettens  frey  sindt  und  haben  sonnet  kein  ander 
beloung  dann  eine  ide  gutnacht*)  giebt  man  einem  iden  ein  mafz  wein. 

Meige^}  /.lenlz  zu  Sännet  Xabor. 

Darnach  so  ubgeinellte  jdinjjsl  jardinjicn  ^.'ehallten  wie  vor  j:emelll  und  alles 
be»chelien,  so  entfahct  der  statt  degen  voun  allen  inheynnschenn  bürgeren,  i>ü 
ecker  oder  felder  über  der  milbarh  «um  filschberp  zn  tiegcnn  habenn,  den  meyge 
zinTx  vonn  iden  vier  ackerfeldts  ein  reder  *i  pfein^'.  was  aber  die  ccker  hiel>:*i 
der  Milbach  zu  lie^tenn  zum  Heitterber'^  und  zu  Walinen  zu  lietrenn,  sindt  dieselbi^'e 
ecker  küia  nieige  nixtz  »cliuldi]^,  welcher  meige  z.inf^  ides  jai:»  der  stall  degen 
unserem  genedigsten  heran  verrechnet. 

1)  Riuffmauer. 

')  Vn-j,!.  Bl.  7:1. 

')  Meiffceinje  itft  Mai'iiim  ;  die  GruHiktOffabuH  wurde»  deljttd*  im  Mm  erkobfn. 
*)  roter. 

*)  himeârl9f  dimtü». 


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—  87  — 
(îff  FfonlicliiuuMdf  zu  Saunet  Kabor. 

hem  es  bt  der  gebrauch  ufi"  lierrlirhnaiiistag  eines  idcnn  jarc*.  «las  der 
erwnâife  herr  aptt  %n  Sännet  Naltor  sampt  dem  ronvent  nnnd  dem  kircherren 
sampl  (1er  biirjjenjflialTl  und  jnnwnnnercn  der  straft  mit  dem  prorcs')  iniuvendi;; 
(1er  stall  liertmib  gehn,  als  dann  so  tragen  die  4  ^roriclüssscheffenn  alhie  zu  Sännet 
Xabor  ein  duch,  den  himel  gcnandl.  da  der  crwirdige  herr  aptl  die  munstnail^enn 
oder  das  iiodmirdige  saenimendt  nndertliTecdt,  bifz  der  nmbpanic  inn  der  ittatt 
In'sciiehen  :  alls  dann  so  halt  der  erwirdi»e  horr  npll  idcs  jares  von  alller!*  lierr 
meiner  und  jierichtenn  und  denen  so  /«  dem  stattjîericht  ^lehörenn  ,  ein  morgen 
imbs  im  Cluster  gebenii,  so  tragenn  meiger  und  guricht  mit  innen  ids  jars  4 
uaaeii  wein»,  welcheim  wein  in  ider  stattdegenn  bezallt,  wflrdt  im  widergeben 
TOD  der  getiebt  gerechtigkeit,  ao  dieselbige  den  gerichtenn  vwrecbnet. 

l'fl  Sonlag  nach  Johanis  BaplislaS)  erwellel  meier  unnd  perielil  unnd  der 
pfharherr  saiiipt  den  kirchen  scheiïeu  einen  nauwen  glockuer  und  einen  nauwon 
uymer*). 

Item  es  ist  der  gebrauch  eines  ideiu)  jares  uf  nech^ten  sonntag  uacli  »ancl 
Jobaaea  dee  teniTen  tag,  das  meiger  ond  gericht  mit  aamptt  dem  kir«h  herrenn  und 
kircbeo  acheffnui  nach  verscbiner  predig  inn  der  pfarrkirchenn  liindcr  dem  fron- 

alll.ir  einen  nrsnu-pn  ^-lofVnrr  umi  l  ia  nntTWPti  sorrnfr.  -o  dir  \voinfafz  irhfti  n.lrr 
»«ymen,  erwellen  otier  denn  allten  glockner  wider  hesierhgen,  »o  vern  es  dem 
Urrbherrenn  gefällig  ist,  welchem  glockner  alle  kirchen  gttetter  der  pfharkirchen 
iiin  banden  geliebert,  dieselbige  an  verwahren  und  zu 

haniiJn  nlien  und  am  endt  seines  besehenen  jars  zu  Hebern  unnd  r^*(;bnun•^  davon 
lu  gebenn  srhuldijï  :  und  so  sie  beide  erwellel  sindt,  ^;o  legdt  innen  der  meisler 
Mheffen  einen  eydt  uiï,  das  ein  ider  sein  iunpt,  dar^u  eyn  ider  erwellet  ist,  das 
Im7  iren  aellen*)  Tftrdamallfa  getrewlirh  versehe  und  anaricht  Und  giebt  der  statt 
(legenn  vonn  wegen  der  burjrersf  hafTl  einem  iden  «ilockner  vor  seine  belounjî  vor 
das  ^antz  jar  7  Albus,  mehr  von  der  freila^fs  jrlnckenn  zu  landen,  vor  das  jar 
S  MhQ&,  mehr  vor  das  gant/,  jar  ilas  weiter  zu  landen ,  er  das  allein  versehe 
3  Albus,  waren  ir  aber  «wen  wie  vonn  aUlera  besehehen,  gebe  der  stattdegenn 
einer»  iden  vor  »eine  beloong  1  '  'i  Albus,  mehr  giebtt  man  «lern  glockner  vonn 
den  ncunuhren  ■n^  lîinden  'A  Albus,  unnd  welcher  hnr^îer  denn  arker^ranck  branclil. 
Wiemblt  oder  sehet,*;  der  iül  dem  glockner  vonn  seiner  Frucht ,  so  er  gesehet 
faKtt,  ein  furw^  zu  geben  schuldig,  melur  m  der  kirch  herr  einem  bnrger  ein 
leel  nefk  von  wegenn  einer  abgestorbenen  pershonen  Ihet  unnd  der  glocknet  im 


')  Ptoces><ion. 
■)  M.  Juni. 

*)  Dil-  S*"i"  ,'  ,//|//  in  so  ftni  Kiivhvndiriicr,  als  sif  ifni  Altormfin  Hud  dùë 
(M  für  die  i  tm/,  Lojitj,-'  :n  V.rfrn<  l(til.>ii,  r,  f  i!.  Hl.  7U  und  hierunter. 

*)  Bkitt  tis  JeliU,  d.  h.  bei  der  Aalücimhrabmn  kt  HS  ieryc»ëcn,  ane  Lacke 
m  liatt  keM  nidU, 

•)  Seele. 

*)  Latidicirl^^aft  trft&t. 


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—   88  — 


aliiut  tliiiîcl,  '■)  wat  derötiibige  liurg&r  dem  gUickuer  vor  ädue  beloung  liuUli^ 
ß  ^,  onnd  ist  ein  ider  glockner  der  jarlicher  schntzdikg  und  aHer  burger- 
sacUen  frey. 

Von  deij  Stymeren  so  uff  sountAg  iwch  Jolmnis  emellel  werdtu. 

V<  i>!  1  in  idcr  bnrger  odor  ufzlamligor  venu  i-inetn  ifU-n  fafz  bodcn,  so  die 
^<  lüii  I  n  Im  rill  n<l.  i  sf'imrn.  srlinldi;;  vor  ire  b^  lounj:  2  alUcr       nmiil  siiidl  disse 

:^uiiiïi-i  dui  ili  da»  ^aiitilz  jar  uli^  abo  laiuig  sie  iroia^t  tra^cuu,  zwo  amplbii 
inn  der  pfltarkirc>ten  vor  dem  trannalltar  zu  belichtenn  sclialdig  und  das  AU  darin 
/  n  i;  :  ii;n  ^  <  II  ist  ein  ider  buriicr  und  nblendiger,  ao  bron  öU  zn  Sanct  Nabor 
|i  ill  'i.ill  V.W  VI  1  k;i;inc'im  zum  pfundl  oder  zur  mafz,  es  wer  wenig  odor  vifl.  ist 
ciu  idur  vor  ötuje  pershon  vor  eia  gaiiatzes  jar  innen  seiiueru  geben  schuldig 
ein  ntarx;  betten  sie  aeimer  nit  genug,  sindt  sie  das  nberig  darin  sn  za  Stelen  und 
zu  kaiilTt  II  linhliu'  unnd  !<o  das  jar  versi  liincti,  ist  ein  jeder  bur^er  innen  seimern 
-I  I  uMii:  .■>  Ul  li  ein  willfrauw  das  lialb.  lliul  1  '  i -v'f.welclH's  jreldl  sii;  kir<  lu-nn- 
^eldl  hüläfeiiii,  davon  gchordt  dem  glockner  das  lialb  und  doü  ander  halb  innen 
seimem,  unnd  ist  ein  ider  aeimer  sein  ampt  zwcy  jnr  zu  tragen  achuldig,  dem 
lialben  wilrdt  nuhi'  alle  jai  einer  crweHei;  was  dii  seitiu  i  1  Sir  zu  versehen 
schuldig,  findeata  hie  vom  in  der  paluiwochcn  vemer  bcriciit  davon. 

I  IV  .loliaiiis  }{aplis(a  oder  unn^efahr  14  tag  darnarli  pfle^dt  der  berr  anipl- 
man  die  bufzen  von  weiuachten  bifz  Johanis  so  verrechnen,  als  dan  Icjjdt  meijjcr 
unnd  gericht  auch  die  zweitte  rannte*). 

iieuj  ta  lat  der  gebrauch  zu  Sanct  Nabnr.  das  der  hürr  auiptiuan  vonn 
wegenn  unser«  genedigsten  (Qrsten  und  heren  aampt  meger  und  gericht  die  bufzonn 
von  weinachl' n  l  iis  Johanis  tiaptisla  verrtehnen,  legdt  meiger  und  {reriebt  inn 
bi  vwevtf  iitiN  des  Herrn  amplinans  aueli  die  zweite  rannte,  welcho  rannte  einen 
blaiickeu^j  lliut;  uaclulem  solche  bui^äenn  und  ronllon  gelegdt  und  vcrrccimet. 
ist  der  herr  ampttman  denn  geeichten  des  selbigen  tages 
(Blatt  90)  das  morgen  tmbs  srhuldig,  welches  imb^i  oder  mor^icn  ;!:elarb  ann  o));.a>ine!ten 
r.  :ilr:t II  saniplt  dem  morgen  {iclaeh  und  abend  Irunck.  als  ili  i  !i'^rr 
anipüinan  ^titpl  meiger  und  gerichten  die  weiuacht  jardingen  gebailtlen  und  ein 
nauwer  meicr  sampt  hott  und  degen  erwellel  und  bestediget  habenn,  dann  noch 
ein  morgen  gelach  alls  meiger  unnd  gericht  nlT  denn  farznacht  dinsiag  goDiann, 
ji^l:  rie  zu  ii  i  'it  ui'sessen  und  jî(Teclilvcrilit;et  haben,  welche  drev  imbsser  oder 
gciarl:  wcnl'  u  eiii-  s  iden  jare»  vono  dcn  buäsenu.  äo  von  weinachteu  bifx  Joliani;» 
verfallen,  abgczo^eun,  unnd  ist  der  statlschreiber  jedes  mall  dem  würdt  vonn 
einem  iden  gelach  oder  îmbs  ein  xettel  zu  geben,  was  uffgangen  ist  und  so  der 
-liiitd«  jt  IUI  ilns>f 'Ii  bezalll.  so  ist  er  denn  /.etlel  an  den  wiirdl  zu  begeren  unnd 
SI»  er  d'  III  ;i'ii;>li;ian  roelinun«;  thut.  den  solbijien  zeltet  ufizulegen  schuldig  und 
\^■^  i  ileu  all  duii  Lushciui  abgezogenu  wie  obgcmcldt. 


«)  Vcrg}.  Blatt  TS. 

*)  Blanken  ^«ksklbedeuteHd  mit  W&^i^emi^  oder  ASniê, 


Vu- 


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) 


-  89  — 

Dk'  vtTtrcjîc  rechnen  der  herr  amplnian  ungefähr  eine»  ideii  jnrts  14  tag 
nucli  sanncl  Jolianes  lajj,  so  von  weinachton  bis  Johanis  verfallen  sindt 

Item  es  isl  flf  r  ^rbraui  li  un^efehr  14  laj;  na<  li  .lolianis  Hapfi  fn  ;ai  Sam  t 
Xabor,  das  der  herr  am[»lirian  die  verllircge  vonn  weiuacliten  bis  Joiiunnis  Bab- 
fystn.  verrechnet  und  narh  verschynor  rerhming  ist  der  her  amptman  den  ge- 
r  I  f  «  -ri  ein  morgen  gelarli  zu  geben  schuldig.  R-elrhes  ^elach  der  slalt  degen  ides 
mais  f>czalU:  unnd  so  er  dem  iieron  amplman  die  vertre;;e  Hebert,  /.euclit  er  das 
{(lael)  ann  den  verllux-gen  abe;  lumd  ist  der  slatUchreiber  dtjai  würdU  da  das 
Itlacti  Terthan  worden,  ein  zettel  davon  zu  geben  schuldig,  und  ist  der  statt  degen 
den  ^eettel  dem  amplman  uff  zulegen  schuldig,  wann  er  in  die  vertreg  licbert 
Avili  su  ersehen  was  affgangen  ist. 

ITff  Johanis  Baptist«  oder  ungefehr  14  tag  darnach 

liem  es  ist  der  gebrauch  eines  iden  jarea  m  Sännet  Nabor  das  meiger  unnd 
firîclit  zwey  mall  im  Jar  mit  dem  staltdegenn  ire  gerechtiglceiti)  verrechnen  alle 

winliff   14  trv'  fnhnni'^  FiiVifi  t:?  unnd  zum  andertin  14  ta;;  nach  wcinachl  jar- 
togen  unnpofahr  unnd  würdl  ire  gereehtigkeit  vertheilit  wie  volgl  :  ersllidi  liabt;nn 
4iB  4  scheffenn  und  der  meter  äompl  dem  ^tatldegeiin  ein  ider  an  aller  gericht 
(«echt^lMit  ir  antheil,  nfegenomen  an  der  knndtsage  hatt  der  meiger  nichts,  die 
^t'ill  der  ineijier  keine  kunen  verhörd  ;  was  denn  stalt.«rlire'VH  r  bnlnn^'f.  hnff  rr 
mxn  «ler  ^tericlit  {forerhtigkeit  nil  mehr  dann  vonn  einer  ider  parthien  der  kundt- 
1  gülden;  uiuid  voim  dem  sigelgeldl,  so  meiger  uimd  gericht  einer  parlliien 
briofT  Tereiegeidt.  ist  ein  ide  parthieg  vonn  dem  sigel  verfallen  1  gülden,  davon 
Iwlt  rjr  r  :    f si  ! , i .  ilier  sein  antheil  gleich  meiger  und  gericht;  inelir  so  die  scheffen 
und  der  stattschrciber  einer  parllijren  ire  expens  so  im  rechten  uflganïît'n  taxierllen. 
«in  ide  pailtige  vonn  einem  iden  tax  schuldig  4'/2  Albus,  daian  hall  der  slalt- 
sein  antheil  aber  der  meigers  nichts  davon,  wmd  ist  ein  ide  parttige 
rorkn  einer  ider  kundtsag  verfallen  VI»  gulden,  davon  hatt  der  stattsehreiber 
Î  SuideQ  ,rie  obgemeldt 

(  fllalt  91)  ITff  Montag  nach  Jacoby^  erwellet  nnnd  bestedigett  der  herr  ampttman  vonn 

^^«Xkti  DUDsers  genedigsten  herren  einen  kaftmeigerV)  zu  Sanct  Nabor. 

Item  es  ist  brefichlich  das  der  herr  ampttman  uff  montag  nach  Jacohy 
if[,.„  jares  einen  nauwen  kafzmei^^er  eruellet  und  Im  hr  -1f  .Ii;;  1  mif 
»cnri         meister  seheffens  der  vo^digenn  sampt  beiden  lörsteren;  uimd  so  man 
denn  bestedigeun  will,  so  ervvelU  der  lierr  amptman  mit  wissen  und  radt  des 
^''^ftracheffen  der  vogtigen  2é  man  oder  onderthanon  inn  der  herschafft,  alls 

'j  Vtrgi.  Blatt  70. 
*)  /Moft*  ^  35.  JtOi. 

•)  Dar  Eiaf^mnei;  wcldtKT  unter  dickem  Namen  mir  wn»t  nicht  bekannt  ist, 
fT  r  „r-j,rû»>i}ifh  lier  Meier  ihr  innren  Vofftei  und  der  übcrsU  Yii^i-JBeamte.  In  dem 
M  tustum  cm  1302  üt  ton  ûim  yesagt: 

§  11.  item  macht  eyn  bisehoff  alle  jare  eynen  kassmeyger  ,  der- 
selbe hat  macht  alle  ander  vogdies  meyger  txx  maclien  und  hat  recht 

(1er  selbe  ka.ssmever  vrin  heden  herren  wegen  die  selbe  meyer  und  anderen 
zu  aeUeo  und  zxx  cntaetzca  also  dicke  {oft)  daas  not  gebuit. 

g  14. 


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—    90  — 


nemlich  mi  Suict  Nabor  und  in  der  vogtîgcnn  lampt  dem  hogerirhli),  welcbes 

(hi'f  'i  hrvcK  !-  rV  -î  lirrri  ii  •iinpllmans  chircli  <lie  förster  inn  {jeboltt'ii  werden,  nlliic 
zu  Sanncl  Nabor  nlT  ;!'-tianiilen  ta;j  zu  erscluenniMi  unn<1  nncli  vci  scliif  untT  in<^r;.'cn 
îmbes  so  rulTt  der  forster  einen  jeden  onderthunncn.  dem  inngebutlca,  mit  nainen; 
nnnd  so  also  umb  genifTen.  so  erwellel  der  Herr  amplman  einen  ander  innen 
zum  kaf/.nx'ier  und  besledigi'tl  den  se)bi}ienii  und  icgdl  im  den  eydl  ufT  unnd  hl 
ein  idc.r  kafzjneiger  »cliuMig  sampl  seinen  zwfien  forsleren  allen  laj{  unnsers 
gcnedigsten  fursten  und  herren  sampl  den  bürgern  ire  weiden-)  zu  verliücUeu 
nnd  zu  verwaren,  das  man  keinen  schaden  darin  (hu  noch  Itein  unnschedlich 
hoUb:  darînen  ahgehauwenn  werde;  wo  einer  d;:  '  eri\innclen  würde,  sn  ist 
einer  von  einer  iden  ktissen  oder  priinen  «;t';n;!f  ii  ><i\ry  l.num,  fruchlhnr  Imlt/. 
werc,  verfall&n  /.ur  buäsenn  60  j,;  wo  aber  tifoli  unnd  unlruchlbar  bollis  inn  weiden 
iUnden,  ist  einem  iden  bnrgèr  xu  seinem  hnfsstatt  erlaubt!  zu  hoUenn,  so  viel  er 

§  14.  item  sul  ein  grale  von  Sarbruckeu  die  Togilie  und  lugdieä  lüde 

sehyrroen  wer  er  zu  sehwach  sal  er  den  kassmeyer  anraeffen  myt 

des  Ibgdies  luden,  der  ^ial  yme  zu  hfiUfe  komcn  myt  syner  macht. 

§  IH.  item  ....  leget  der  lutssmeyer  der  herrm  schaff  {SleHtr)  mylxade 
den»  ioeislerscheüeu  ...... 

g  20.  item  sind  vier  wamundes  foerster  die  den  walt  myt  eynem 

kassmcvjier  luicdon  sollent. 

i;  22.  item  soUenl  die  vier  förster  dem  hoff  und  dem  kassmeyer  g«* 
iioi'äum  syn .... 

g  23.  item  ein  kassmeyer  mit  hûllTe  der  fSrsler  soll  der  herren  gälte 

nnd  zinnss  zwingen. 

>;  24.  item  »cliickel  cvn  bisrliofT.  .  . .  evnm  tnvsft»diî'»'n  mpn<^<'lifn  von 
Hornburg ....  so  sinl  schuldig  die  lursler  ine  zulueren,  dci*  kassmeyer  myl 
allen  fegdies  hétn  zn  geteyden  nniz  gen  Sant  Naboc  in  den  stock. 

§  34.  item ....  wer  es  sache  dass  eyniger  inb&rger  von  San  Nabor 
oder  ander  w«  die  sitzeiil  dio  Rani  SlelTans  frie^ul  fuerfnl,  dif  sin)  srbuldij.' 
drio  male  in  dem  jare  zu  koinen  xu  den  jardiogen,  zu  winachlen  zu  oslem 
und  2U  plingäten,  vor  den  kassmeyer . . . 
LetegoÊonHte  JahnÜHgg  werden  sur  SSeit  UMfrtr  HamMirift  ror  dem  »tOdti- 

KCiteii  yfrifr  iihijrluilteii  lanl  ilif  l'iitrifslc'.lnun  <lr<  Icf'li-rtii  und  ilrr  ainlrrnt  Orh- 
meicr  in  der  Vinjt'l  iinttr  dm  KtHMuuter  iM  Jurlgf^'ttUen.  LeUttrer  btxifht  aber 
iiudi  auji  thr  yuiaeii  Vuytei  niie  (ifhiihr  (rergl.  Statt  100t  und  64  i»  «^enttidien 
der  Fwi^eumte  der  Vtigtet  geirordeH  und  tfebfMteu,  Dan  dieHot  Atni  nwh  mhan  13(Ü 

riiiei)  Jtiiuiitifirldit  lifßi  'IVil  neiner  TlintiflliH  iniif'i.-:itr .  rn/icht  xit  fi  mis  drik  innilnjr- 
dntcktiti  Sti'HiMi  d'fi  WeiMiniix.  Ilmlisi  inihrsi  /iiinliih  eiitMaunnt  dirsnn  Xicrii/r  sfiuer 
TJtäUf/hil  auth  der  Same  Jüu>fiiiHiir,  du  «  kassu  »  icohl  riuen  lebenden,  nidit  uO- 
ffeKtorbettm  Saum  bedeutet.  I>ef  TeM  oben  mgt  da»  awdrätHkh  (kassen  oder  grünen 
stanjicn  oder  bauin  hO  fruchtbar  holtx  were  ^  und  schnn  dus  Wristnw  mn  si  td 

S'nit'i-  ron  (iO  ^  »von  evner  kas.sen  die  çeKianden  iictle  ►  is^  .'.'(h.  Der  Nnmi: 
•  Warnundes  livrbter»  baitlU  nah  auf  den  S'amai  da  Wäldes,  der  imh  heute  in 
Meinem  premthtchen  Te&e  Wantdtmdd  heiatt.  Orimm  führt  fin  e^etm  HVwdo»  für 
den  Warimntmdd  uti. 

'   7>o<  ffnehtjericht  stand  den  Yögteu,  Gnifeu  von  Kaxsau-SaarbriiekeM  tu  und 
umj'aaatc  dm  Gebiet  der  Voytei. 
«}  weiden  «  W&det, 


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—    Ol  — 


iùta  uniid  matt;  unnd  ist  ein  ider  kafaneiger  ein  jar  sdnildig  das  kafxmeier 

ampit        vorsei  rn  iin«l  zwcnn'i  forslor  zu  haben,  welrlie  (h'V  herr  ninrif  rinn'  <>r\vell«;l 
uiind    beätdiiget  unnd  im  y.n  geben  werden,  uiid  wann  die  »elbigc  for.ster  allen 
Ug  wie   He  dan  Bdiuldig  sindt  inn  den  waltdt  m  %ehti  d«nn  selbigen  zu  ver- 
hi«ten   und  iin  waM  feweiMmi  sindk,  ist  der  ka/zmeier  ianan  ides  mall  den 
morgen  kosl  und  so  es  gegen  abcndt  werre.  so  ist  er  im  ilrn  nnclil  kost  schuldig. 
Wer«  cliiäi  ein  burgcr  zu  Saunet  Xnbor  bauwholly.  notturtitlig  wer  zu  bau  wen  und 
dem  kafzineier  oder  den  iorsli-renu  erlaubnuk  fordei-tüi  unnd  dem  kaTzmcigcr 
«lockreclit  18  ^9^  erlegdt  und  gebe,  aoU  er  im  erlanbnarx  geben  zu  hanwenn  an 
■emem  baow  ao  viel  er  Tomi  notten  iat,  doch  nacli  dem  mAnsten  acbaden  hanwen*). 


l'iob  SaucU  iacubâ  Ug  umb  die  ehrnde^)  zcylt,  alb  man  das  kurnn  in  <ltc 
»chenren  aamlet.  erwelTet  tind  bestigen  meiger  und  geriebt  zwen  zeTinen')  ircger. 

Kein  es  ii>l  der  gebrauch  eines  iden  jares,  das  der  erwirdige  herr  des  gotts 
hàufr,  XQ  Sanact  Nabor  «wen  sehen  treger  ervellet  die  im  onnd  dem  kirch  herren 

(fpnn  zehnen  im  b.inn  Sjinrl  Nabor  in  samlen  und  ufTliebenn  uni  einer  iden  ptirt- 
ügcon  Keinen  thoil  behanndigen.  ncmlicli  dem  erwirdigen  herren  itii  clnstcr  zwei 
Ö>eil  miDfi  Je,,,  kirehberen  ein  diüllheil  ;  dieselbigc  zwenn  zcïmcn  trcger  ist  mcigcr 
gerichtt  scfanldig  za  beeydigißnn,  das  rie  der  borgerschafll  mehr  nl(  abhollenn 
»''-^  sie  Von  recht««  wegeim  achuldi^;  sindt.  all«  nornlich  vonn  aller  geblümbler 
fr^ciil  die  zehende  jrarhc  imnd  keifi'"*  tmi-fhienn  noch  nif  in,' iidl^  irnnrei  ^if  thun 
"™' «««  bey  verlhanifx^)  irer  seelen.  und  so  »ie  den  eidt  enllangon  iiaben,  so 

/^^r  erwirdige  herr  aptt  den  bürgeren  vor  ein  gerechtigkeit  Bchuldig  8  mafzen 
^^'n  Qrici  der  kirdiiierr  4  massen.  welcher  wein  den  bur;;eren  in  der  gemein 

serschafli  des  jares  durch  den  statt  degenn  verrechnet  wOrtL 

Blatt  98) 

'        ''^brauch  za  Sanctt  Nabor  off  BartholnmeT^,  das  meiger  ennd  geriebt  das 
•ctiweiii^Q  fleisch  so  es  an  die  Detschbanck  feit!  kompt,  schetzen. 

'tom  es  ist  der  gebranch  alhie  xa  Sännet  ^abor,  das  meiger  annd  gericht 

utt^jj  jares  uff  Barllliolomey  das  schweinentleisdi  mit  der  schwarttenn  s(  lipt:'pn 
'^'r   thui)  so  es  erslli(  h  an  die  Heisch  banck  kompt  zu  ?orkattffen,  unnd  wie 
es  «ta^Qi^  uieigcr  und  gericht  geschetz  and  uiT  gelfaan  ist,  soll  es  ein  ider  metsinger 
"^"^  ^«Uck  verkaalTenn  unnd  nit  hOger  geben  dan  es  uft  gethann  worden:  welcher 
'«r>.,r^y  ^^^^^       jjfj-  g^.f|,a„         ,]çf       (lif,  bufz  verfaHrn  f'O     J  I,  unnd 

^     ^''Hs  Schweinen  fleiscii  mit  der  schwartteii  gescliczl  ist,   sollen  <iie  me(/.inger 
'^îtehalicn  st  hweinen  fleisch,  so  vonn  hpet  k  uffgehabenn  worden     ein  pfenig 
..„.l^^^er  geben,  wdcher  solrhes  nit  thett  der  werr  die  obgenandt  bnfz  verfallenn. 

1)  Im  Jahr  1302  waren  t»  der  FônOer. 

'  ^  Webtum  ron  131^       §  3:i:  item  wee  do  boowen  will  za  Sant  Nabor 

4    ^   fcouwehfillz  in  dem  warnnn<le  begert,  s,i'  ih uti  k.i^-nteyer  und  den  förstercn 
siiockreciit  {liolfgeid}  do  von  geben  und  dann  bauweu  zu  dem  m^nslen 
schaden. 
«)  Brudte-Zeit. 
*}  Zelinen  =  Zé%nttn, 
äj  Vrriiammui». 

^}  St.  Barthotumeux  =  ^4.  ÄuymL 
')  Ken  «efcAesi  /jpeet  dbgoÈommtn  id. 


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1  lui  -^(1  i  in  ni<:/in;n  r  nucli  vonn  einem  Iialben  oder  {rantzen  scliwein  niiJir  einer 
spoiiiKn  in<  lir  oder  weniger  sperk  darvun  urhiiebe  oder  madile  und  so  er 

lias  uboiig  nach  lui-là  mil  der  schwarttcu  zum  piundt  vcrkauill,  soll  er  doiàselbig 
anders  nit  verkavfTen  dan  offgebaben  fleisch,  so  vom  speck  uffgehaben  ist  und 
soll  es  Iio;;<M  ml  Im/.iHl  nenien,  dann  ein  pfeni*;  weni;;er.  wie  dan  d:ss  so  inei^'cr 
uiul  tit  mil  (It-r  schwartten  uflgelhan  haben,  welcher  metzinjier  der  das  thelt. 
wuii'  mi:  hü^^ea  ohguD.,  uuud  sollen  diu  metzinger  nichl  ehe  scliweinsn  Uciäch 
ann  die  banck  stechenn  zu  verkanfl^ni,  dan  off  RarUiolomey  aiumf ahen  niid  lenger 
nit  zu  metzin;ri  II  (tun  btfz  ulT  Snnct  Jorgentat'  '  i  ;  und  wan  einer  Schweinen  fleisch 
h  <aiit  I  .Irn -oiiliii.'  ami  die  bannrk  siechen  woll  zu  verkaufTen  und  auch  nn 
der  biuick  vcikautU  wer  worden,  der  werr  zur  bitösea  verfallen  vermöge  ires 
metzingers  briiTs  >)  60  p  1  h. 

rir  >nrid;i^'  vui  Johanis  AdolOi^)  ist  eines  iden  jares  die  kirwig  oder  kirch> 
wiiuij;  /M  S.'iiinrf  Nahor. 

Iis  löl  uü  toimdtag  vor  Johaiüs  AdoKIi  eines  ideim  jar  die  kyrwig  zu  >ami[cl 
Nabor.  Allsdann  ist  der  meiger  alhie  zu  Saanct  Kabor  den  kirwon  tages  denn  ge- 

rtclitenn  die  rnor<:en  supen  zu  Rieben  huldig  als  vonn  alUcrs  besehen.  Desaelbeiin 
kii  vvi  [1  l.i;;es  so  (iir  juiige  knaben  .  Is  lHir>iers  .sonn*)  oder  sonnst  jnn^je  gesellen 
dauuU  liabeu  und  begereii  Ütelleu.  wereu  üa  ^clmldig  dem  meiger  ululaub  zu 
Torderen  unnd  so  der  meiger  innen  erlaubnus  gebe  unnd  innen  den  dantz  williget, 
80  weren  sie  dem  mei^'er  schuldig  vor  »eine  {jen-chtigkeit  vier  massen  wein*, 
lim  h  wert'  di  r  (  isl  danntz  des  ineiiiers  oder  wem  der  meiger  den  sch'^rn  mlpr 
verkaulK,  uiochl  der  aelbe  den  ersten  Uiannlz  Uiun,  oiivr  den  peiller  gesellen  den 
zu  lassenn.  Zum  anderen  ist  es  vonn  altem  her  gewessenn,  da«  man  vonn  kartz 
weil  unnd  freligkeit  wegenn  uff  denn  kirwenn  tag  an  der  Lungfelder  prorllcn  im 
kr^i'  1  >|iicl  ein  rp'i^*'  pab'"*!  nIT  ki  -dii  u'/.îiii  litt  und  sonn^^t  nndfTc  spiel  zeit  zu- 
verliueiLemi  daselbst  üudl;  welcJier  solclis  spiel  lialltenn  wollt,  der  wero  es 
umb  den  meiger  zu  kattfTenrf  schuldig  und  sich  deswegenn  mit  dem  meiger  %u 
vergleichen,  und  was  der  mcigor  vom  solchem  spiel  nnnd  vom  dantz  <1eK  kirwen 
l;i^s  minii  iia>  '^ant/  jar  ufz.  bckonipt  und  «.'ebcnn  wflrde.  ;'f  lir<rtt  i  ■  im  in  zu. 
derowegeaa  i»t  er  denn  gerichteo  des  kirwen  tages  die  morgen  »upenu  schuldig. 

riC  Hontag  nach  Johanis  Adolffi  ist  ein  jarmarckt  zu  Sännet  Nabor,  welchen 
man  ein  nauw  marckt  nendth. 

llmn  OS  i-i  <!<  r  gebraurli  alliie  zu  SannrI  Nabor  eines  idcnn  jares  u(T  monn- 
Lii^  nar  h  .lolirims  .\ilolfli  fin  marrkt  zu  Sanncl  Nabor  gehalllcnn  wür»U, 

wuli.lieii  luui'ckt  iiiua  deiui  nauw  marckl  nenth,  uimd  isl  dihser  marckt  aller  sachun 
frey  nemlich  drey  tag,  alls  montag  dinstag  und  mitwochen  ;  uiT  gemelten  freig 

jarm;i!(  kt  ist  k«  im  r  kein  zoll  noch  geleidt,  wi.-der  zu  arcätieretl  ßOCh  zu  pfenden 
Olim-  mit  icclil  altm'  zu  behalllen  widr-r  '  Im  r/.eltle  puncten,  es  werrc  rlnnn  das 
einer  das  leben  vtruiachl  unnd  verwurckl,  solche  pershoniien  »indl  ml  Jrey. 


»)  fi».  Geor/fi  ^  x'  i.  April. 
')  Laut  de»  Znnfthricjcx. 
»)  AMfi  =  i4.  tkjdcmhrr. 
«)  SSkne, 

ft)  Emen  Frei»  austätL 


—  93  — 


Uff  Rîmy  1)  beMichtigett  iim  dem  bnrger  weiden  zu  Sonnet  Nabor. 

Horn  uff  Mannet  Hyorm'rzla},'  isl  der  get  riun  Ii  t  Wies  idonn  jm  s.  il     il.  r 
k&UtneigeT  und  der  meiüter  scheQen  de»  grofzcn  liultcs  der  vogdUgeu  und  elüicli 
Jubsclielfen  genanten  hohes  und  meiger  und  gericht  zu  Sanct  Nabor  und  den 
zwet^en  waldt  fotsteren  die  weldt  zu  Sanct  Nahor  bcsir  htigenn,  ob  ecker  ^)  nies- 
siiug  «fnrinrn  seye  odor  üit.  nnnd  so  sie  die  weldt  besicliligel  li.inn,  so  ist  innen 
scltüiTexin  und  alle  deuiteu  su  im  walldl  gewesaenn  sindt  aampt  dem  hero  aupU 
mm  der  hnr  kalun«i|6r  ein  mo^en  irabes  zn  febraa  sehnldii  «md  ein  wflidt 
m  heateüen.  nnnd  so  ete  ecker  inn  denn  weiden  fanden,  wenig  oder  viel,  sindt 
sie  ?:<-1iofTen  warzpichenn  zu  briTi;^»  n  un  i  den  augenn  schein  nach  gesehenem 
morgen   imbs  dem  hern  amptman  und  dem  kafz-meiger  ufTzulegeu  und  den  ecker 
tey  iren  eydl  zu  erkennen  sciiuldig;  uud  da  siu  bie  tren  eidlen  ein  vollen  ocker 
erkantlien,  »o  ist  ein  ides  schwein.  so  im  waldt  im  ecker  gehet  zom  ecker  geldt 
oder  doinuth  schuldig  î\  ,^  und  denn  waldt  förstcren  1  hp\<-v  :  orkcnnen  sie  dan 
halben  ecker,  no  ist  der  demuth  von  einem  iden  schwem  1';«  ^  und  den  förstern 
1  beller,  erkcuncu  sie  datm  ein  dritUieU  so  i&t  der  demulht  1  s  heller  und  don 
aoch  den  forstern  1  heiter;  erkennen  sie  dann  ein  viettheü,  das  doch  seilten 
geschieht,  so  ist  der  denmth  3  heller;  erkennen  sie  nichts,  so  giebt  man  nichts 
XCûà  i«t  auch  keiner  nirlits  «rhuldig;  unnd  so  ecker  durch  die  scheffen  erkund 
veräen  wie  vorgemeldt,  so  wurdt  das  obgouieldl  morgen  imbcs  eines  iden  jars 
voan  dem  demoth  oder  eckergeldt  dem  berren  amptman  abgezogenn,  wttrde  aber 
Vcin  ecker  funden  noch  erkant,  so  wer  der  kafomeiger  vor  das  gelacli  zu  sprechen 
onà  denn  wördt  zu  befridigen;  und  »o  iifTs  nechts  zu  künfltig  jar  et  kr  r  inn  un- 
•ani  Weiden  erk^pdl  würde,  ao  were  man  das  vorgemeldt  gelach  sauipi  deifi  ge- 
^  ao  des  jars*\ür  gath  ami  dem  demnth  abgeaogen  werden  nnd  sollen  beide 
g^Aacher  allso  biiaUt  werden  nnnd  das  uberig  dem  hem  amptman  getiebert 
werden  ;  unnd  "-o  ein  burger  ?ii  Snnnct  Nabor  oder  ein  gemeins  man  inn  der 
^^i^en  &chwcin  kaulit  uacb  sännet  älefleus  lag  ')  im  üouier  iui  genauuteu  jar 
^"Ud  wont  die  selbig  inn  gemalten  jar  in  denn  walldt  seMagenn  an  eckem, 
würde  solches  keinen  zugelasscnn  noch  geetatteth  ;  hett  aber  einer  elttiche 
«i'wein  kaufit  vor  gemeltcn  slcflanstag,  mago  er  die  selbige  mit  and(  tu  Vur^iTs 
ïchwfituiu  weil  iou  die  ecker  mssung  schlagen,  ist  iin  zugelasseuj  solches  iiab 
idi  von  dem  allten  Oater,  merster  acheflén,  verstanden  im  jar  90. 


')  Rimy,  Bj/tmaiUig  —  St.  Itemiyius  1.  Octobcr. 

*)  Ecker  «  EididiL  Schon  mieft  dm  IFeiMMai  wm  i30t  war  die  ^Admatt 
Krcht  der  gamm  Vogtd  »mi  wie  folfft  geordnet:  §  33  item  won  ecker  jn  dcss 
Hschoffs  wehle  gefellet.  «f»  snl  der  mevstr  t Ii.  îTm  Tnyl  ellicVn  n  liofsscheffcn  in 
kitwéîien  fcvnes  kassmevgers  zu  recliler  stymonge  und  acht  setzen  dass  schwyu 
and  sollens  die  fogdicä  lüde  ir  schwein  dar  uff  schlagen  nnn  den  domit  be> 
'"Iwt  ds  daaa  von  altera  bete  komen  ist 

*)  St.  Stcpkeaau  Bffinduiuj  =  3.  Äwjmt  ;  der  Sinn  der  Beetimmung  ist.  ^-i« 
rfWefl.  «?,ivv  Ji-mnnd  irrtr-ttUnk  der  Ei'hiJmü-'  hf^her  S'rhwciiie  neu  an-nuiß't  :  If- 
Kdtigi  sollen  alao  nur  Sducetttc  iteiu,  welche  schon  zu  einer  Zcii  yeJiuUen  icunieii, 
A  die  BMck(t#MAe»t  der  Maa  «loeft  nieht  fetkUtiML 


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ITff  obgenandt  Remy  od«r  achtag  damac))  pflegdt  man  die  jerlich«  ordî- 
narie  schatxnng  zn  San«t  Kabor  eines  iden  jars  za  legen. 

ilciii  ulï  gcuuutcit  lu^  Uyiiiy  ial  es  breikhlicli  eiiius  itltnu  jarcs  zu  >aiiiH-t 
Nabor  das  meiger  unnd  gericht  vier  bnrger  erwellcn  tind  die  selbige  4  burger 

bey  îrtMi  rvdcn  zn  manen,  das  sie  die  ordinarrie  jeriichc  srliat/.un;;  ufî  dio  jranl/.o 
hnrg:eis(  h.-itl  li';:«  n.  oitn  n  iden  Inirper  nncli  ^einrr  veriitr.;;(M)li('i(  seines  guis,  unnd 
biüiil  diï>i>e  iiacli  vulgüiiUe  burjjcr  inii  disscr  ;;cliat/.UJ)^  liey  als  neinlicii  der  herr 
Staltschreiber,  die  bobschOffen  der  vogdtiegen  nnd  die  waldt  forsler  so  za  Sanct 
Nabor  WOnnbafA  sindt,  mehr  >!rr  ;<alt  hott.  /.wvn  strtlbotton,  zwo  lic  batiion.  <-iii 
Ilioni  u'cr-Jit*  r,  ein  klemcistcr,  disse  oh;:einoldle  sindt  aile  an  der  ordicnarie 
hclxaUuiig  trey  uiuid  iHl  die  }i;auüce  jerliclie  sc-baUun^  die  hUiiia  337  guldcn 
8  Albus.!) 

lU'tii  i.-<  isL  uiV  sanct  Lucaslüjj  eines  iden  jares  ein  jarmarckl  zn  Lung- 
l'uldeii,  dus  iu«jiirci'  Uieil  buigcr  SaJtucl  4^abui'  dahin  zu  iiiarckl  gehen, 
gtebtt  meiger  unnd  gericht  vonn  wegen  der  statt  an  ide  pforit  zwo  massenn 
wein  denn  pforttnern  und  den  selbi^zenn  burj^eren,  so  die  pforttonn  vrrhieUen, 
welrho  zwo  nias^cn  diu  liauineister  bezalleo;  würdl  innen  an  irer  rcchnang  ab- 
ge/.ogtun  vuu  dtr  hUi:  wej^enn. 

Uff  genanlten  Sännet  Loras. 

Item  es  ist  «1er  ^cbraucli  ungeTabr  14  ta^  vor  sanct  Lucastag  eines  iden 
jav<  s  vu  ?au(  [  Xabor.  das  nieiger  und  geriebl  sampt  ddin  yu  ci^rn  bauineisleren 
^weyiiiail  die  ticliuimleiu  beaichligeu  zu  i^and  Nabor  utmd  wiirdl  iu  aller 
stallt  damit  gehallten  wie  vorgeroeldt  in  der  pfingätwochcnn  vermeldt  ist. 

Uff  Hondttay  nach  aller  heylligcn  lag. 

lloni  e^  i^t  der  ;_'cbraiif  Ii  ntl  sonlaK  nach  an'  rli»'illi<ien  tn?  eines  iden  jnres 
dat»  lueigtsr  uud  gexidit  die  ungeldter  zu  äajict  2*(abor  auHeLzen  und  slei^uiig  ulz- 
geben.  Oanni  berufR  meiger  nnd  gericht  den  henren  amptman  und  eltliche  nach- 
voUgennde  burger  als  nemlich  wie  folgdt:  erstlich  4  «nnfllmeister,  zwen  manr» 

')  JiH  JaJire  1302  war  con  einer  jährlichen  Steuer  noch  nicht  die  Hede,  Hd- 
mdür  beaftmmte  der  $  13:  item  wer  esa  sache  dass  der  bischolT  ein  stuere  oder  schctz- 

nii;,'!'  Iiicsdie  jn  i!<  i  fVi^iilien  und  dass  die  arniclude  dass  bewiligelen.  die  stuere  were 
zw  t  \  teil  des  t)is(  Iioll;^  luid  eyn  dritlevl  des  fogdes,  aber  sie  sint  keyn  seliuldig  mit 
retlit.  Uic  SduiLuny  war  (Icuiiab  «tso  eim  fn-iicilHyc  Gabe,  Jiat  sidt  aber  seitdem 
«K  mer  itând^en  J^flieht  enbridteU.  Die  Höhe  der  Jt^retfuteuer,  «rdeAe  «lodk  dem 
Text  eim  Vcriiii)>/'  n<-it'  uer  iJ^t,  mit  337  Qtdden  (  i  t^cJn-iiit  luuh  Iwutiiffii  Vrrhdltni-'^fM 
luilit  f/rots.  7>  fiarf  uolrn^rH  iikht   rrrffffifcn  irenlcn,  lichen  dieser  Steuer  noch 

^aidfeiütc  umitiL  Abjaben   {JStleiijczmi,  Julu-dicnal/  beislandcH  u/ul  dass  die  AuJlageH 
<Hff  die  Cfewerbe  «Ar  matmigfaUig  «iNd>  ver^.  JBI.  94     ff.  Auuerdem  icar  der 
Zehnte  allgemein  un'f  <  in  i/io.xser  Teil  der  Giihr  mit  Jienlcn  hesthirert.  Den 
i''-ir],,-)i  nn  'I  f.rt''  >  rtrii/uiten  Jii'fninnijni  ron  der  Srhatiung  int  am  Handr  ron  j^pä- 
Unr  KkJinJ'i  nodi  bcii/ejüyt  ;  die  l  Gcrivhl^diitJ)iH. 
X)  iSf.  Imco»  »  18.  Octpfer. 


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—  95  — 


meisfer.  zwt-nn  bnurtu-istor.  zwcnn  sriiliossei  Ln-^cr.  -mon  vorspnclionn.  ^tWttnn 
s!;îlÛ>oUËim  und  uudru  cuiiifUie  burger  ungefalu*  ull  00  pcrälion,  welche  burger 
Btnpit  meîger  and  fericM  disse  ungeldlcr  lielffcn  anselxcn,  welche  barger  sampt- 
Ueh  des  ta^es  oin  rnoifien  ime«  Ihun,  welr  lu  s  (iclaeh  odsr  imes  der  rtattdejic  im 
frics  ja  res  bornîU  vonn  d'in  wi'inkaiif!  so  dcnri  btirjrcien  von  ^enantt-n  nnjreldfin 
gdailonn  :  was  der  uberrettt  d«'s  wemkaulTs  beianjidl  isi  der  slatt  deK<in  den 
b&nrem  verreehnen  schuldig,  so  aber  der  abpm'st  de»  «roiDkaoflk  mit  radth  der 
hiirsersi- hallt  verxerlt  würde,  \v«'l(  li('s  »»Iii  mall  lii'i^clu  l»'».  so  siii.it  die  scibi-ro 
wünll.  tlr  er  innen   verT-t-rlt    \Mtrdcnn.   tii<'i;(  r  umî      ri'  '  ti n  ili  ^  andern  na-'b- 
v«Uj{uudeu        ein  luorgeu  »upenn  zu  geben  schuldig  uU  »einen  koslenii,  wiirdl 
•bot  der  weinkavir  nit  verzerlt  wie  gemeidt.  so  kumpU  er  der  borgersctialFt  inn 
iren  nutz  zu  verbaiiwai^  dei  kii-clu-n,  bnmnon,  hirtten  heisser  ood  was  sielMirger 
voa  rechtswegen  so  banwen  sclmldig  eindt  '} 

(UUU  'A)        Wie  man  die  nngolder  nff  vorgemellen  tag  an  heben  nnd  was  ein  ider 
vonii  einem  iden  ungeldt  schuldig  ist. 

Uem  CS  ist  ein  ider  so  wein  verkaolft  vonn  iden  xweigen  amen*)  zwo 

uiissenn  schnldig  er  scy  gleich  innwonner  oder  ur/.leiidig;  item  oüi  ider  wollen 
wt'ber  ist  vfirm  ■  itu  r  \dpr  rlh  n  «-nlli  ri  n.li'r  lt  :nt  n  duchés  so  cl"  vrlcntilTt  srhuldi;i 
m  heller;  item  die  becker  so  lunwonner  sindt  ist  ein  ider  von  einer  bib: ') 
^nita  vom  einem  oflSenn  schuldig  zwen  metzer  pfeni;;  und  thnt  ein  metzer 
4  htAleir  ;  item  Tonn  komn  nnnd  aonnstenn  frachten  ist  ein  ider  von  einer  ider 
'ü'artten  scbuldiji  ein  heller  und  vonn  eitlem  idi-n  scbwi-in  und  von  einem  iden 
•"Jl»  und  schaiT  oder  baniel  ein  metzer  heller;   ilt  m  ein  ider  selt/.i  r.  •)  der  da 
konipt      marckt  mit  seinem  karn     sallz  zu  verkauffen,  ist  schuldig  1       so  er 
kein  kam  hatt  sonnder  nfF  dem  pferdt^  essel  oder  maulessell  oder  sonnsten 
'"1  halfz«)  bringt  zu  verkanfTen.  ist  sehuldij!  ein  lifller;  item  ein  ider  krartuT  <'< 
^datz  inholt  eines  iden  man-kt  la^es  ist  schuidi«  1  heller;  item  ein  ider 
Wlnchner  ist  scimldig  vonn  einem  iden  bellz  denn  er  gemacht,  in  welchem  ortt 
den  Terkaam,  1  heller;  unnd  von  gemeinigklichen  allen  dingen  und  modelt 
Ir'Uli'ni.T)  y^[f;  «iie  sindt,  aufzfrenommeii  dif  voren  erzelt,  welche  sunsl  in  der  slatt 
<)d(-r  zwisrhenn  drin   hrin  St.  .\';  bor  verfallt-n.  so  ist  der  verkaufîer  vonn  einem 
"Jtn  pfundi  vor  den  /.oll  schuldig  zu  befallen  2  nielzer       aber  vonn  den  erb- 
^'^^i^,  «0  verknnfft  wflrdt,  ist  man  keinen  zoll  schuldig. 

I'ss  profz  wem  unjieidll  geleilt  also 

Item  das  grofz  wein  ungeldt  gefehlt  also,  wi^Icber  würdt  der  slatt  Sännet 
ïlbof  Wein  zum  zapfien  verzapfll,  der  ist  voim  idern  fuder  den  er  verzapfft  z« 
""fcUt  Khnld^;  achzeben  messen  wein. 

'}  ull»  Munde  iet  von  sjxUerer  üdtrift  SHgeaetst:  schul,  badstub,  schaltiauä, 
lüen.  hebammenhaus,  gtttloithaus,  statlkellcr. 

*)  Ainen    -  Ohm,  'inii  'f)  Liter. 
*)  Hitz  =  Brandy  emtmtlvjes  l<'üUm  Jiuckojenti. 
*)  Seltzer  =  SaLtMtuUer. 
Kam  =  Karren,  Wagen, 
im  Habt  wM  «h  Tragtaêt, 
,      ,  ModoltgOter  mJA  xfriM  MtMgMttr  im  QegnmUt  f«  den  Erf^ûtem  oäer 


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-   Ö6  - 


Wege  migftlt 

Ilt'in  das  weg  ungcldl  {<of(!l«ll  also,  welohor  waficn  odtü-  kan  h  initwah-  r' 
oder  pfenwerdt  ')  durdi  die  stall  oder  neben  liieo  goiadea  fehrt  oder  faiireim 
will,  die  gebnm  an  der  pforttom  da  sye  inn  oder  ufx  fkhren  woUeii,  von  einem 
idcn  wagen  4     und  vonn  einem  karen  zwen  «j^  za  oiTtMittiûlItiing  der  weg e. 

,Mi  l/.iii;iC!  iin-ieldtt 

Itciii  der  mbUinget  ungeldt  gefuldt  also,  xs  elchcr  melzinger  der  da  uin 
rendt  sehlacht  und  zar  banck  verkaoRt  der  giebt  davon  zu  nngeldt  zween  ^  nnd 
von  einem  iden  kleinea  viehe  1  heller. 

Fronwag  ungelltl 

Iteiii  lias  ironinvng  unj^eldt  gelekil  also,  werr  zu  Sanct  Naimr  pfcnvvcrdt 
verkanlR  des  zor  wagen  gemessen  wttrdt,  der  ist  schuldig  vonn  sehen  pfundon 
ein  Metzer  ort»  das  ist  von  einem  zontner  fltoiff  pfenig. 

Fufz  ungeltt 

item  das  fufz  ungeldt  gefeldl  also,  wer  zu  Sauncl  Kabor  ist,  er  sey  burgcr 
oder  fremder,  uff  der  hallen,  danuider  oder  darambhero,  so  weidt  das  dach  oder 

Schopf!"  (Ut  hallen  hcjcrciin.  fcill  liclt  es  sry  was  pfi-iiwcrts  es  wollt,  der  ist 
si-huldig  vonn  iden  pllatz  eines  schues^'j  daruff  er  feill  hell,  vor  ein  ganlzes  jar 

vier  pfenig. 

(Blatt  96)  Kremer  ungeldtt 

Item  das  krrm<T  ungeldt  gefeldt  also,  wer  zu  Snniict  Xabor.  er  sey  burger 
oder  frerabder,  ulzw<?ndig  des  daches  feil  heldl  es  sey  was  pfcnwerdls  es  woldt, 
giebt  ein  frunbder  ides  mall  ein  pfenig  nnd  der  bnrger  1  heller  und  uff  die  jar* 
marckt  giebt  ein  ider  doppeL 

Wagner  nngellit 

Hein  das  wagner  uiigeldl  gefeilt  also,  wer  zu  Saunet  Xabor,  er  sey  burger 
oder  firembder,  der  einen  wagen  verkanffl,  der  gieblt  vonn  einem  iden  wagen 
denn  er  verkaulR  vier  mI^. 

Ellen  ungclldtt 

Item  das  eilen  ungeldt  gefeilt  also,  welcher  zu  Sanct  Nabor  dvch  verkaufil 

es  8oy  wollen  oder  leinen  doch  und  mr  eilen  gemessen  würdt.  der  ist  schuldig 
unnd  y'ivhi  von  der  eilen,  es  sey  burgcr  oder  frcmbdcr,  ein  Melzer  ort,  ist  der 
stalt  /.u  gehörig. 

Berker  ungelJ 

Ifein  das  hecker  ungeldt  vonn  den  weiTzhei  kern  zu  Sännet  Nabor,  weldies 
der  statt  /.ugclasiMiun  ist  und  ist  ein  ider  weiTz  beeker  so  iiuiwonncr  sindt,  ein 
ider  von  einer  hietz  brodts  vonn  einem  olTenn  schuldig  zwcn  Hetzer  pfenig. 

Waarr. 

«I  ]>fenmijic>'>lh,  d.h.  i^ii  iTur,      üfiei^aupt  ÎN  Otld  OMtwttMagat  int, 
■)  l'latt  eitle«  cH/iuAfA-  <i.  I.  i^uadratj'im. 


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Klein  wein  unpcU 

Item  dan  klein  wein  ungeldt  gefeldl  &\no,  welcher  zu  Sand  Nabor  wein 
Terkanfft  Tvm  vierlini^  oder  zum  amen,  der  nicht  anaen  g«nedigslen  fors! on  und 
hercii  undertlisn  ist  oder  biiriicr  /u  Sannci  Nabor  ist,  der  gieblt  von  idi  n  pfundt 
knulTgeldtrt  ')  sechs  pfeniir,  dnvon  nimpt  der  kamcrcr  zu  Sannrt  Nri>  or  iin  flosler 
ein  drittel,  der  herriii£er  <<j  ein  dritteil  uond  das  ander  driltlieil  ist  der  statt  za- 
gelassen  wotdea  ;  werr  ab«r  barger  m  Sanct  NaLor  oder  bocligedachts  «luera 
^enedigslon  ftitsteo  and  heran  hindertafz  ist,  der  giebtt  nicht  mehr  dan  das 
drittheü  der  statt  zu  geh&ri|f. 

Fftudtt  imgellU 

Item  das  pfundt  «ngeldt  gcfeldt  also,  welcher  zu  Sanct  Nabor  verkaaff 

pferdt.  kiehe.  sebwein  oder  ander  viehe.  dersgleirlien  stnal^  eiasenn,  woH  udcr 
ajider  kauiriiian  schätz,  der  ^{iebtt  vonn  ideni  pfundt  kaull'^cMts  sechs  pfenig.  die 
Uieiilen  »ich  iua  drey  tlieil  wie  iun  vorgenielleu  arllickel  vcrineldt  itit,  welcher 
aber  bniyer  oder  unser»  gened  lösten  fiirstea  und  herren  hindcraarz  ist,  der  giebtt 
lüt  mehr  dann  das  drittlieil  der  statth  va  gelißrig. 

Sester  *)  unpelll. 

hell»  da^  üeäter  ungeldt  gefelldt  also,  welcher  frucht  zu  Sanct  [Nabor]  *)  vcrkaufll 
und  mit  dem  scater  liebert,  der  nicht  unsere  genedigstonn  Kirsten  und  heren  hîiMler- 
safz  i>^t.  der  giebt  von  eiher  ider  quartten  ein  pfenig,  davon  nimbtt  der  kaincrer 
im  dosier  un<1  uic  Im  rinjior  ein  lioller  :  wer  nh  r  bur^icr  zu  Sännet  .\abor  oder 
hothgedaclits  untjers  genedigbtemi  (urütenn  unnd  herren  hindersafz  oder  der 
oepperigen  *}  underworlTen  und  iiall  habem  nlTs  schlofa  humburg  geben,  der  giebtt 
nicht  melir  dann  den  'heller  der  statt  gehörig. 

Kirschner  unjrelt. 

item  das  kirsclmer  ungeldt  gefeilt  also,  werr  zu  SaiUicl  Xal>or  verKaula 
heflde,  feel*)  vonn  kleinem  viche,  der  nicht  unsers  genedigsten  fQrstcnn  onnd 
heren  hindenafx  oder  liurger  xn  Sanct  Nabor  ist,  der  gicbt  vonn  idcnn  pfundt 

»)  Km  Pfund  i.si  t/lekh  -10  Schilliii//  [Iii.  IM). 

-)  Herrtiiger  ist  dem  Sittiw  nadi  der  Jicaiiitc  der  Ucnsvhajt,  das  Wort  selbst 
tieBekM  aus  *herr  Meiner»  «sMaiiibN. 

')  Settfr      GHreid'-mafs,  eitea  40  Liter  faiuend, 

*)  Fehlt  in  der  Vorl. 

•)  J)ic  Xe^^rei  ist  ein  laiukA/nniidieji  LcIkh  niit  der  Verpjlichtimg,  cem  Litii- 
tkKkemt  bei  dmen  Amoeêenheit  den  Tiseh  mit  TüichtHdt,  Uaudtu^,  Krügen  une< 
Gloscrn  zu  dedttn.  DmtWtktim  tmt  IHiyj  m(jt  daridtcr  .>;  iteni  hat  eyn  bischoir 
7M  Sant  Xabor  ex'nen  neppor  der  jne  imt)  f|p»in  di«'  Inc  jtno  hat  den  duseh 
decket  mit  dyschlache«  und  luit  hfailwclen  myt  eruseieu  ur>d  mit  g!cs>eru  und 
kmegen  nnd  hat  der  selbe  nepper  davon  eyn  leben  von  dem  stieffl  von  Metz  dass 

er  dan  Ihun  soll.    Dm  Nninfii  c  .Nei>|>er  »   leitet  Creeclins  ron  dem  frtiii::i irischen 
<  nappe  »,  Tisc^tturh,  td>.  —  Viellcieht  irnr  "'eit  LiO-i  nii  Stelle  der  Dien»Heudmg 
die  JÀeJaruMj  cou  liujer  auf  dti«  tkhhts^  Ho/iiti>iry  yHrt  tt  n. 
•)  BUhU  Hud  FeUe. 

7 


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—   98  — 


kauffgolds  sechs  jifénîg,  die  theülenn  sich  wie  obstatt,  wen  aller  baiger  au  Saunet 
Ma!)m  oik  r  iiDsen  gencdigsten  {QrsteQ  and  herren  hinderaafs  ist,  der  giebt  nit 
mehr  dan  die  awen  pfenig  der  statt  angehSrig. 


Kern  das  leder  nngeldt  gefeldt  also,  werr  za  Samict  Kalwr  verfcaoflt  hendt 

als  vijiin  rtsndern,  kelbern.  küolien.  |iferdenn  und  dergleichenn,  auch  gemacht 
Icdcr.  (la>  mit  lohe  herc  ir1l  duvon  geben  die  frenibden  von  pincm  pfundl  kaulT- 
geldlb  öt'clis  pfenig,  davon  nimpt  der  kaincrer  im  dosier  zu  sännet  fsabor  und 
die  herringer  ein  driUeil  mind  das  ander  driteil  ist  der  statt,  werr  aber  bnrger 
ZQ  Saimct  iat,  der  giebt  nicht  mehr  dann  das  drittlmil  der  statt  zu  gehörig:  ;  ako 
\v(  rdcnn  die  tuigelder  gehaben  wie  vorgemeldt  und  sind  also  gehoben  worden  iin 

llff  Sanctt  Merttins')  abendt. 

llem  uff  sännet  Marttins  abendt  eines  iden  jars  ist  der  gebrauch,  das 
1  iinil  gerir  frt  d^n  gulnaclit  wein  aofzlheillen  inn  aller  gestallt  wie  uH  den 

küiij^tuii  abendt  vcrmcidt  ist. 

i  n  Sanctt  Martinntag  oder  ungevahr  achtag  darnach  erwellet  Rietger  and 
gericht  andre  hiertlen  die  das  viehe  m  hieten  haben. 

Iti  III  CS  ist  brcüchlich  alhie  zu  Sännet  Nabor  eines  iden  jares  uff  sanct 
Stollen,  lu;; -)  oder  ungefähr  sechs  wochen  vor  den  weinachtenn,  das  man  nndere 
hicrllcii  bestedigcl  oder  die  alUen  wider  anniiupl,  daä  viche  uffb  zu  kunlltig  jar 
za  Metten. 

La  Weihnachten  ist  man  (tem  kircheru  seine  belouung  schuldig. 

Ilfiit  ufT  weinaclilen  eines  iden  jares  ii<t  der  gehrauch,  das  der  slalt  df^renn 
zu  S;iiiiii  f  Nabor  vonn  wegen  der  biu-gerschalTt  dein  kircb  herren  von  wegen 
der  sailvu  'j  vor  seine  belouung  giebt  4  Albus,  onnd  vonn  wegen  der  fromi 
fasten  messen  3  Albas,  mehr  giebt  man  dem  kireh  herren  das  er  eines  iden 
jin  i  s  (ii'H  krt'ssein*)  bei  dem  crtz  pribter  hollet  18  Albus  unnd  so  der  kirch  lierr 
<1k  null;);;  predig  im  closicr  tliun  würde,  so  gicbtt  man  im  vor  seine  belounj; 
cLUCi  idcn  jai-es  vonn  der  burgerächalTl  wegen  10  gülden  ;  mclur  gebenn  die 
kirchen  schSflTenn  dem  kirchheren  eines  iden  jares  alT  weinachten  kirchen  gddl 
HAlbu  -,  )  mehr  ist  der  horr  a|>ll  im  dostcr  eines  iden  jares  ufT  den  kahrfreilag. 
°o  I  I  !  II  I  IWier  den  passion  im  closter  prediget,  schuldig  zwo  quartten  weytzen  vor 
»eiiic  belouiig. 


')  St.  Maitin  3  11,  2fo'-.  nJn  r.  (Irr  Gutiiachhrrin  traf  uho  <im  10.  Xoreniltcr. 
-)  Sf.  Stcphanstfuj  versdtmüeH  fitr  äU  Maiiiwtag;  audi  dk  Abadtrift  m  Si, 
AfM  lud  demsdlte»  Fehler. 


'']  y  Alhit-i  7sf  .^j„Uer  irihfs.'iert  in  5  Gulden  0  Alhw<  uml  dam  gefduiebeu: 
und  ulV  julianis  bablibten  lag  7  tiulden  ;{  AUjuk;  die  AMurifi  tm  Ht,  AvoM  hat 
tickoH  iteide  Amientttgen. 


(Blatt  97) 


Leder  ungellt 


«)  Salve, 


99  — 


l'fr  StcfTany')  giebt  man  einem  spitUU  herren  so  man  eioen  im  apilai  hat 

vor  seine  beloniing  wii-  volgdt. 

Item  habenn  die  burgcrschafTt  alhie  zu  Sanct  Nabor  einen  spitnll  liorren 
oder  friuicsser,  der  das  jars  die  früche  messen  in  der  pfharkirchcn  llml  ;  dem- 
selben Spital  henn  giebt  der  statt  degen  von  wegen  der  teirgevschaflt  eines  tden 
jaies  vor  seine  belonnng  vor  das  jar  SO  Alb. 

l"ir  Sleffani  giei>l  iiuui  dum  Schulmeister  vor  btinc:  belonung. 

Item  es  habenn  die  burgcrschafTt  n]h]p  7.rt  Sännet  Nabnr  einen  Schulmeister, 
welcher  der  kinder  und  der  schulen  waritel  und  versehen  iliut,  dem  selben  giebl 
der  statt  degen  von  wegen  der  bargerschaflt  eines  iden  jares  vor  seine  belonnng 
vor  das  gantz  jar  17  golden,  mehr  von  wegen  den  sfillve  zu  singen  2  Albus 
iBtilt  S8j  unnd  ist  im  eine  ides  biirger^rhs  kiridt  so  es  in  die  schul  gehet,  vorm  einem 
iden  viertlel  jar  G  Âibus,  unnd  die  ulzleoudigen  kiuder  gicbt  ein  ider  vor  ein 
vierü  jar  18  Albus.*) 

lifi  älefiani  bestigel  meiger  nnd  gericht  andre  pforttner  and  andre  wechter.*) 

Item  CS  ist  der  gebrauch  alhie  zu  Sännet  Nabor  eines  iden  jars  uff  sännet 
Steffannslag.  das  meiufr  und  neridd  mit  radt  der  burgerschafft  neuwe  pforttner 
uud  »erraer*)  dcbgleiciieii  andere  wechler,  so  die  wachtenn  uil  der  mauren  ver- 
wacben  und  bey  nacht  verbüettenn,  oder  die  aUtenn  wtderamb  bestedigeui,  doeb 
ehe  man  andre  erwellet,  sind  die  alten  schuldig  iren  eydt,  so  sie  vonn  der  ober- 
keit  der  pfortten  und  wachten  enlfangen  haben,  dem  meiger  mit  ilt  in  liflm  wider 
uil  zu  gebeu  schuldig,  und  so  sie  ires  eidts  ealüdilagenu,  so  erweilet  man  andre 
oder  bcstediget  die  alltenn  wider  nnd  bestediget  sie  mit  dem  eydt;  vnnd  giebtt 
der  statt  degen  von  der  statt  wegen  einem  idon  pforlner  und  sarner  eines  iden 
viertel  jar<  vor  seine  belonnng  25  Alhii'^.  tli.M  rinc  rn  iden  vor  das  gantz  jar 
4  Oultien  4  Albus,  welche  belonung  der  stall  dogen  den  bauineislern '^j  an  ii-er 
recbnnng  von  der  statt  wegen  abzeQcht  ;  vnnd  gieb  der  statt  degen  eininn  iden 
wechter  vor  seine  belonang  vor  ein  viertel  jar  aö  Albus  und  sindt  derselbigen 
waclifcn  zu  verhüetlen  und  zu  verwachenn.  nemlich  seclis,  under  dissenn  sexen 
ist  der  erwidige  her  abt  zu  Saud  I^abor  schuldig  zwo  zu  verwaehen  und  wechter 
danifT  zu  Stelen,  ein  nff  dem  stall  md  die  ander  nff  der  pfostem^^  im  dosler; 
àxHue  zwo  wachten  ist  der  erwirdige  herr  abt  nlT  seinen  kostim  zu  bezallenn 
schuldig  aander  einiges  zu  thon  der  burgerschaJIl. 


•)  St.  SU'}Jutn  —  Dezember. 

*)  Die  heutigm  Lehrer  durften  mU  dienern  Lahne  nicht  ganz  atfrieden  m/i». 
^  JXe  ^Srtner  kütm  die  SUtéU  bei  Taife^  Abend»  leerdm  «ife  2%onteAlfii«w2  oft- 

gezageH  und  drm  Mein-  iiberliefert  (JH.  87),  Nadtts  hüten  dir  Wäifitrr. 

*)  Serner  oder  S<trner  i.'it  ein  mir  unbekannter  Ansdrnck  für  l'ßrlner,  nohl 
uui  Sur  —  Mästung  nusamnictdiüngcnd,  tcic  deiui  audi  diese  lieaniten  mit  einem  Hehn 
amgerMet  eitid,  de»  ne  hei  Ende  de$  ZMemle«  teieäer  tddiefem  mitimen, 

*)  Die  ßtnnnei.^ter  fidirtcn  die  eigrnttid^  StttM'tme,  der  liegen  die  Kaste  dir 
Bürgerschaft,  rergU  «.  a,  Bl.  HO. 


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lOÔ  — 


IJiï  SancU  Steffenstag  bezalU  man  den  Uiom  wechter  za  Sanrt  Kabor. 

Kern  CS  hatt  ein  Ihorii  wecliter  za  Sanct  Nabor  bey  mcnsolicn  gcdcchtnfifz 

nfT  dr-m  wci  i  (horn.  so  die  slatl  zu  tng  und  naclit  vprwrii  lit  iitifl  v(;rhielt,  welclioni 
wechter  «lie  Imumeister  voim  wegen  der  statt  eines  uten  viertel  jars  vor  seine 
bdonung  gel>en  10  gnlden,  thnt  vor  das  gnntz  jar  40  gülden. 

Uren  gevarter.*}  ' 

Uem  e»  halt  zwo  uluklocken  zu  Mannet  l\abor,  die  ein  uü  der  ptarkircheu 
oder  kirehenthom  und  die  ander  uff  Lungfelder  pforrten,  danm  hatt  moiger  mud 
gericht  erwellet  einen  burger  der  dar  Mlbigenn  varüt-t  und  uir  die  stundt  richtet, 
dem  ««Mhenn  gitîhl  der  statt  dogcnn  vonn  wcgonn  der  htirfinrscIialTl  eines  iden 
jars  von  dem  Inn  der  pfar  kircheiiii  6  gülden  unnd  vonn  dern  ufT  Lungfelder 
pfortten  6  gnlden,  thut  von  beiden  vor  das  jar  vor  seine  beloong  11  gnlden. 

Statt  Ordennng  zu  Sanct  Kabor  belangen  der  bonm  hOetter. 

llemeü  ibt  der  gebrauch  alliie  zu  Sonct  Nabor  eines  iden  jareti,  das  meiger 
und  gerielit  sn  einem  iden  bnnien  der  statt  zwen  bnrger  zu  bora  gewartler  er- 
wellen  und  vetordnent  die  brunen  tu  verhielten  damit  sie  nit  verunreiniget 

werden  und  so  sie  jomandl  ernchr  n.  es  were  fVembl  oder  innheimisrh,  jungk 
oder  alll,  der  geitaiuite  born  verunreiniget  oder 
(Blatt  99)  ett  was  unreines  darin  wArfTc.  in  welehcr  geatalt  es  were  und  sie  solrhea 
ersehen,  so  sindt  sie  brunen  liietter  oder  verwaUter  das  selbig  ides  tnah  bey 
irem  gelbanen  eydl  sctiuldiir  d»'iii  nn-i^er  yolches  an/u/.eigon  und  ist  ein  jder  ^o 
solchen  freflel  getiiaim  zur  buöt^enu  der  bürg  eise  Ii  a  fTt  verfallen  3  f,  und  so  die 
brunen  Meter  erwellet  und  bey  iron  eydt  bestediget,  so  thut  meiger  und  gerirht 
and  die  naaw  erwellet  brunen  hicttcr  ein  abendl  drunck,  Weichs  gela<)i  oder 
abendt  dninrk  bey  dem  wür'it  -:,t  n  sl.  licii  bli  iM  là'-;  das  jar  vf-r-i  hinen 

und  so  die  brunen  büeller  em  uler  nach  irem  verüclueneni  jar  nit  genugsaiu 
pfendt,  dem  meiger  vorbrechl. 

Ordennng  und  gebrauch  im  stattgeriecht  zu  Sanel  Nabor  under  den  ge- 
richts  scheffen. 

Item  es  ist  der  gebrauch  under  den  gericht  sehelTen  zu  Sanct  Nabor.  n 

ein  seheffen  doselbstenn  inn  gott  vonn  dieser  weldt  abstürbe  und  widcrumb  ein 
nauwcn  andern  scbeffenn  erwellcl  hetteiin  und  der  selbe  durch  die  böge  ober- 
keit  be»tediget  were  und  den  eidt  entfangen,  so  wer  der  selb  ueüw  emelll 
sehelTen  den  andern  schefTen  zu  Sanct  Nabor  allen  samen  ein  seheffen  imbs  zu 
geben  schuldig  oder  nrh  mit  innen  gericJiten  zu  vergleichm  und  zu  vartragenn 
und  hab  i<-h  K reützenacher*)  vor  mein  imbs  einem  iden  gerichts  scheffeun  geben 
ein  sonen  kroü. 


')  Wärkr. 

i)  Hier  urunt  mth  der  IVi/ann^  f/<r  llandiiduift  aU  drr  Sth/^fe  KrenUrmthet* 


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—   101  — 


Ordenang  ander  den  kirehen  schefTen  zu  Sanct. 

Item  es  ist  auch  der  Reichen  der  gebranch  zu  S»nct  Nabor  ander  den 
kirriii-n  scheflTen,  so  dcrscibigc  einer  abstürbe  und' sie  ein  andern  erwclleteit,  so 
der  selb  nainv  enveüct  kirrhen  srliofTi  n    l"n  andern  scheffen  8  imba  XO  ge- 
km  äciiuidig  oder  sich  mil  inneu  za  vertraj^cii. 

Ordenang  der  statt  Suict  Nabor  beiengen  der  hier  wnrdL 

Item  es  hatt  nnser  gennl  Ilster  fiirst  nnd  hf>rr  ein  gererlitigkcit  aüiie  zn 

.Nîibor.  so  ein  biermacber  Wer  im  j^rossenn  verkaufn  und  nfz  der  statt  ge~ 

fiirlli  n  ili  L  wer  der  sdbe  wer.  an  den  pforttt-n  sdiuldig  iinserm  genedigsten 
/ui^lenn  und  lierreo  von  eineiu  iden  amen  4      lotleringer  uiUnU. 

Statt  ordensng  zn  Sännet  Nabor  belangen  der  bom  gevartter.') 

Iteiu  es  isl  der  gebraucii  alhie  zu  Saruitl  ^labor  eines  iden  jares.  das  rneigcr 
«td  geriehl  so  einem  iden  bronen  der  statt  zwenn  bnrgcr  an  baren  gevartter 
erueilenn  nnd  verordenen.  die  brnnen  doselbstenn  zu  verhielten,  damit  sie  nil 
verunreiniget  werden,  und  so  sie  jeinandts  ersehen,  es  were  frcmbdt  oder  inn- 
Ueymisch.  jung  oder  alt,  der  genatjte  brimen  verunreiniget  oder  ettwa»  mueincs 
èaitt  wfirffe,  inn  welcher  gestallt  es  sein  möeht  and  sie  solches  ersehen,  so  sindt 
fie  biTjnen  gevartter  das  selbig  ides  mais  bey  irem  gethanen  eydl  schnldig, 
'oirhes  dem  mciger  anzuzeigen  und  ist  ein  ider  so  snlrhcnn  freflel  gethan  zur 
Luai>ena  der  burgei-scliain  verfallen  3  ^;  uiuid  so  die  brunen  liieller  crwellot  und 
bey  irem  eidt  bestediget  nnd  ein  eidt  damber  entrangen,  so  thut  meiger  nnnd  ge- 
riclil  und  die  nauw  erwellot  brunen  hielter  ein  abendl  drnnck.  welches  gelach 
o<lf  i  ab-  ni!t  tmnck  bey  dem  würdt  zu  bezallen  stan  bleibt  bifz  das  jar  ver- 
»rhienon  und  so  sie  brunen  gevartter  lüt  uacii  irem  verbchiiien  jar  uil  genug 
pfendl  gehaben  betten,  damit  solcher  abend  dranck  bey  dem  wOrdt  m5cht  be- 
zallt  werden,  were  ein  ider  das  si  u  l  iruff  SU  legen  schuldig  so  lang  biTz  er 
sein  antlieil  dar  zu  bezalî»  Imti  •  so  aber  einer  mehr 
»  l'M)}  $eial>en  bell  alls  er  zu  meinem  aoUieil  schuldig  were,  so  hellen  sein  andie  t>ein 
mitgeselteii  das  zu  irem  mlùuSl  wmn  besten,  betten  sie  aber  mehr  pfendt  vor- 
bracht  als  der  abendt  dranck  kost  zu  bezallen,  wer  der  statt  degen  das  nberig 
der  bargerschain  zu  verrechnen  schuldig. 

BottOB*)  belonnng  zu  Sanet  Nabor  und  was  ire  freiheit  ist. 

Iteo)  die  oberkeit  und  burgerscliaill  zu  Sauet  Nabor  haben  zwenn  statt- 
kottemi,  so  die  selbige  botten  versdiickt  werden,  ist  ein  ider  so  sie  verschickt. 

Uie  gatuc  OrdHuvi  i-<'  mU  AuHnuhme  der  HdUnnshoilimmimj/en  nur  W'mtkr- 
hnltutg  der  Ihntnnmardnit.uj  auf  Bt.  m  und  99t  diete  faut  mmitlelbat  ttttfdmnder 
folgernde  WiederMang  deutet  darauf  fun.  ft^iss  die  Hmtdtidiriß  tUcht  eitt  Originul^ 

tutden'  r-rtf  Ah^rhrift  i-.t,  i'n-ijf.  t!:'f  Voihc'iiwrkiiiiff. 

-)  JJag  Botvimml,  itr^cAe«  sich  zu  Jaur  Zeit  in  tlcè-  MdttZuJd  iler  ifmciwini 
vm  ehdtfer  Beieutumi  findet,  teird  in  St.  Arold  neine«  Urxpntng  der  im  Weietm» 
ron  j:}oü  f§  31)  MiiiidHrn  Vfri>ßichiiiii;j  nidiii>l.-eH,  trelfhe  tttuMt  item  sind  die  von 
ïml  Nabore  eyme  byschotT  schuldig  alle  bricfTe  bynnenl  cyner  bann  mylcn  zutragen, 


—    102  — 

vaan  einer  iden  meil  weges  vor  ir  betcmung  zu  gebenn  «ehuldig  4  Atbofi,  unnd 

ist  <  in  i(1(  r  >Ir.lt  Imtt  frcye  der  onlinnri..  ^cl^alzung  und  der  rantcn,  dt>s;:leicln?nn 
der  waciil  uiiml  piurli  hiettenn  und  der  fronen  unnd  Iiiibenn  kein  weiter  freylicit 
dann  wie  vorgemeldt  unnd  haben  die  botlen  ein  idar  drcy  jnasscn  wein  eines 
iden  jars  von  der  etat  als  uff  den  kiningen  àbvaât  ein»  mid  die  ander  ofT  faTz- 
nacbt  dicnsiag  und  die  drille  uff  Saunet  Mérites  abendt,  welches  man  gntnacht 
wein  nendUi. 

Gebrauch  eine»  Caameigers  der  Vogdtigen. 

llem  es  ist  der  gebrauch  zu  Sancl  Nabor,  das  ein  ider  C^aameigcr  der  vog- 
ligcnn  eines  iden  jars  vonn  einem  iden  burger  zu  Sännet  Nabor  umb  Marttini 
fordert  anrlcrtbalbeu  nauw  pfenig,  «reiches  man  jar  dienst  neneth  unnd  ist  meiger 
unnd  gericht  au  Sanct  Nabor  an  dissem  geldt  fre^'ge  und  geben  kein  jar  dienst^) 

Km  eydt  so  ein  meicr  und  beide  stattknechl  den  gericliten  schweren  und 
angeloben  so  sie  von  der  oberkeit  erwelet  sindt 

Kr,  N.,  meiger  und  ir  /.wen  stallkneclif,  dif  weil  ir  vonn  wegen  der  ober- 
keit erwellel  seit,  er,  N.,  zun»  meiger  und  zu  /^wcigcnn  slallknechlen,  auch  ein 
eidt  darüber  entrangen  und  an  gelopt  habenn,  ■)  bey  dem  selbenn  eidt  werden  ir 
mir  fttner  angeloben  und  bey  verdamüfz  euwer  »fllen,  das  ir  alle»  das  jenige, 
was  mir  geriebt  im  rande  beschlosscnn  oder  von  unfz  vernemon,  das  ir  solches 
irui  geheim  bey  euch  verschwigen  behaltcnn  wollen,  ch  sei  mit  bey  und  enluhrtcl 
und  aller  rechts  handlungwi  und  alles  was  durch  die  gericht  sampt  den  ge> 
zognen")  im  raade  beimUch  besdilossen  würdt,  solche»«  niemandt  anzeigen  noch 
zu  wissen  Ihun,  weder  onwer  eblichen  weibern,  freindtschafrten,  nocli  einigem 
menschen  wer  der  sem  uiage,  weder  mil  deultungen  oder  anzeiguugea,  tü»  sey 
dan  durch  den  richter  durch  recht  erkandt  und  utzgesprochen  worden,  und  ao 
jemandls  iÜl  ^triebt  iros  recht  Sprechens  verachten  thot,  es  wer  an  bey  oder 
enfîfiiliitb  1  (iiii  i  sdnnsl  in  allen  r»'i  ht«  üaolien,  ein  unroohlnics«i;L-r  rf»de  nach  ge- 
redt würde,  da»  unfz  gehchlen  au  iren  dragenden  eiapleren  und  recbl&prechens 
an  ehren  zum  nacbtheil  goreichen  Ihet,  das  ir  unfz  das  bey  euweren  eydt  wollen 
vorbringen  und  niemandt  darin  verschounMi  weder  den  reycheun noch  den  armen, 
damit  wir  unnfz  desscnn  mit  ehren  veranttworttcn  ;  nnnd  was  euch  durcli  radt 
der  gericht  von  wegen  univers  genedi<!hlen  herrn  und  der  burgerschailt  befotlen 
wflrdt  wegen  euwer  tragender  empter,  das  ir  das  selbig,  xn  ider  seit  die  noth 
erfordert,  getreulich  und  gchorsamüch  uTzriclit  und  das  bey  euch  verschwigen 
beballtenlt  und  niemandt«  urTenlhbaren,  aucli  solt  ir  meiger  kein  gemein  geholt  den 
burgern  machen,  noch  einigen  uieuüchen  sonder  vor  wiessen  der  gericht,  das 
werden  ir  mir  in  cidts  statt  also  angeloben,  dem  selben  also  nach  zu  komen. 


1)  Vergh  Bt.  91.  Der  «ogen.  Jahaiimst  btstand  schon  I  KiJ  und  ift  it*  dem 
Wciitidti  §  9  tri'c  folgt  eruHihnt:  item  bint  die  fogdies  lüde  zu  Sant  Kabor  allojafS 
schuldiclt  jedess  huss  drie  pfenge  jar  diesles  dem  voßt  allevn. 

*)  Ihr  EU  der  Obr^eit  d  h.  dm  Amtmami  gef/t  uührr,  war  àUù  diesem 
JSide  mÄon  rorftergegtui^n, 

Geaogentti  »  Sth^en» 


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I 


—  103  — 

Rin  wicicr  rtirr  einer  penhon,  wie  sie  den  »elben  vor  der  oberkeit  und 
ailxendem  geriebt  Uum  soll. 

Ers^tlicli  so  daa  uhrltel  über  die  per^slionn  ^ereldt  unnd  ergangen.  ^6Ü  der 
gegfcntheil  dern  die  repprrnüon  hc^i  holu  n  f-n)].  .m  denn  niciger  Vorsitzendem  ge- 
mhi,  da  das  ubrUel  geteldt  worden,  durch  .*<ein  prociualor  bogerrl,  das  der  be* 
clifdt  oder  der  deger  emdamiiûert  werde  nach  erkentnflfs  scbeiTeim  ahriels. 
und  so  die  perslion  zugegen  ist,  di<-  <l*  ii  widermf  oder  reperration  /u  ttian 
srhiddig.  er  I  '  im  ri  ist,  =n!l  rînrrh  seines  clegers  profurrafor  bepertl  werdten,  dis 
der  beciagdt  dem  der  widcrull  m  erkaimdt  worden,  vor  meiger  und  »itzenndein 
geriebt  and  der  oberkeit  zu  stehen  hab  mit  entdecktem  bloesen  haubtt  und  ein 
brende  Icertzeo  oder  fiickel  in  der  hamdt  hallt,  nieder  kniehn  nnd  verslendiglich 
und  öffentlich  uberlaudt  sag:  die  wortl  unnd  reden,  so  der  ersame  N.  N.  der 
cleger  inn  seiner  clagenn  wider  n)ic!i  beclagdtenn  gctiiau,  die  hab  ich  frefflich, 
ticbtverttigUcb,  ufz  angenomener  borzheit,  unbitich  geQebt  und  mit  onwarbeit 
geredt,  die  aelbyege  widerteden  und  widerraflé  ich,  bitten  gott  snvorderst  und 
meine  hoge  oberkeit  unnd  ein  ersame  gericht  umb  verzeügknnfz,  wir  dnnn  niir!i 
denn  ersamen  N  N.  den  cleger  und  ich  weyfz  vonn  im  nichts  uncriiclis  und 
LoJIt  iiuicn  vor  ein  ehrliclie  pcrsdiüim  ;  und  so  das  also  an  den  bcciagdten  bc- 
gerlt  worden  vor  silsendem  gerieht  und  der  beelagdt  sich  weigeren  und  nit  thun 
wollt,  werc  der  scheffenn  im  das  zu  erkennen  schuldig  ;  so  vern  er  die  wordl 
df-r  rr;>rrrrif it  n  inn  der  clagen  gemeldt  und  im  uhrltel  begriffen  worden,  wie 
cbsiatli.  hU  ilaau  ist  der  meisler  scheffen  des  gerichts  die  vorgemelllc  wortt  dem 
bedagdten  vor  zn  ballten  und  in  mit  beller  stymen  nach  au  reden;  was  die 
bnfz  belangdt,  hatt  die  hoge  oberkeit  zu  erkennen;  was  die  expenfz  Ix  langdl  ist 
der  scheffenn  die  selbige  zu  taxieren  .Schuldig,  so  vern  sie  von  «  leger  vor  dem 
reciiten  an  den  bedagdten  begerrt  werden,  wo  nit  üo  iät  im  der  scheffen  keinen 
«kosten  zu  eritenen  schuldig  ;  welches  durch  ein  vorsichtigen  raath  za  Wich  ei^ 
kindt  worden  wie  ohstatt. 


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Adelbero  L 

Bischof  von  Mrlz,  929— 9G2. 
Yod  Dr.  Wlehaam,  Metz. 

Ehe  Motz  die  inüchligc  freie  Reichsstadt  geworden  i.sl,  die  es 
wagen  durfte  Königen  und  Kaisern  zu  trotzen,  hat  das  Machtgehot  der 
verschiedensten  Herren  und  Völker  innerhalb  seiner  Mauern  gegolten.  In 
grauer  Vorzeit  von  keltischen  llediomatrikem  gegrQndet,  unter  römi- 
sdier  Herrschalt  von  knnstTerständiger  Hand  ausgebaut,  entwickelte 
sich  tiio  Stadt  zwischen  Mosel  und  Seille  ne})eii  der  Klii'iz^'ndercn  Kaiser- 
)  (  sid(  uz  Trier  zu  einer  an^resehenen  Provinzialstadt.  Tempel  schmückten, 
ilire  IMiilze.  I'heater  und  Büder  '^tiejyen  zu  stolzen  Bauten  in  die  Höhe, 
und  auf  lioeliraiîPnden  Bnjroii  -/litt  dn«  Wn^^rr  von  Gorzo  iiltor  don 
^^(^^'l^iu^^<.  Mit  dem  Siege  des  (ilui.-^ten^lauhen.s  über  die  Ciititi  r  Roms 
Iiiell  ein  Bisehof  seinen  Einzujr;  die  jBäulenportalc  der  lieidnisehen 
Tempel  musstcn  nun  den  Glockentürmen  clu'ioüicher  Kirchen  weichen. 
Aber  um  dieselbe  Zeit  brach  ein  Völkerstunn  herein,  der  die  alte 
Bildung  und  den  neuen  Glauben  zusammen  zu  vernichten  drohte.  Die 
trotzigen  Germanen  versuchten  ihre  Kraft  an  den  festen  Ifouem,  die 
wilden  Hunnen  drangen  überraschend  ein,  mit  ihnen  Mord,  Raub  und 
Brand  ;  eine  SUUte  der  Verwüstung  hlieh  zurück,  als  sie  verschwanden. 

Doch  Metz  überstand  die  grosse  Gefahr,  nur  »tolzer  erhol)  es  sein 
Haupt  aus  Schutt  und  Asche.  Fränkisclie  Merowinger  erwählten  den 
«ut  ^fol(>;.'c'ucu  Platz  zu  ihrem  Wohnsitze  und  !'olirrr?rh!on  von  ihm 
ans  ihr  aust";r-i^i'!i(»=?  Kiuiiiireich.  Karl  der  Grossi;  Imhmm  It  in  dorn 
Klfislcr  soinr',-5  l>i>ehi'lli<-hen  Ahnherrn,  dos  h<Mli'/en  ArauU'.  .-ioiiiLT  lieiss- 
;if>li(dtlcn  und  tietbelraucrten  Getuahliii  llildtjiaid  die  letzte  Buhestättc, 
ebenda  stand  Ludwigs  des  Frommen  Marmorsarkophag,  und  ein  anderer 
Sohn  Karts  waltete  als  Erzbischof  in  Metz  seines  hohen  Amtes.  Als 
bei  der  Teilung  des  Karolingerreiches  Kaiser  Lothar  L  von  dem  Lande 
in  der  Mitte  Besitz  ergriff  und  dann  dessen  Sohn  zu  dauerndem  Anfientp 
halte  wieder  die  königliche  Pfalz  in  Metz  bezojj.  da  jralt  die  nun  ihr 
Alter  nach  Jahrhunderttm  zäidende  Moselstadt  aueh  schon  lanjfc  fÜp 
eine  der  grösslen  und  reichsten  Städte.    Noch  dem  Tode  des  zweite 


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—    105  — 


\ 


Lothar  wurde  sie  der  vielumslrilteue  Sieyespieis  in  dein  Kaiiipfe 
»raschen  West>  und  OstTninken,  bis  endlich  der  Sachse  Ileinrieh  l. 
mit  ganz  Lothringen  auch  Metz,  das  bis  zuletzt  tapferen  Widerstand 
ireleistet  hatte,  auf  lange  Zeit  f&r  Deutschland  gewann.  An  die  Stelle 
<los  Königs  wnr  inzwischen  der  königliche  Graf  getreten,  ihn  verdrftngte 
''<?r  Biachof,  und  tiieser  wich  späler  der  Gewalt  freier  Biirjrer.  So 
hat  Alelz,  in  seiner  Enlwickelnntç  anfanjrs  ürh^aiis  und  Paris  ver<;leich- 
^^i*.  imlrr  driit-rher  Herrschaft  das  Schicksal  der  Bischofsslädte  am 
f^^^-ui,  das  Schicksal  von  Köln  und  Strassburg,  von  Speier  und  Worms 
l^t^iit. 

Zui'  bischöflichen  Stadt  liat  Arlelbero  I.  Metz  gemacht.  Das  war 
Mann,  stolz  untl  demütig,  leideuschaftUch  und  massvoU,  eiu  eilriger 
^^^Dd  und  Förderer  friedtichen  Klosterlebens  und  doch,  von  den 
^^t^  der  Zeit  in  den  Strudel  weltlichen  Kampfes  fortgerissen,  ein 
MSÜ^gsmann  zugleich  und  gewandter  Staatsmann,  anfangs  der  erbittertste 
Gegner  deutscher  Hensebaft  und  eines  der  Häupter  bei  der  Ver- 
Kbwdnmg  g^en  den  König,  SChUesslich  (un  aufrichtiger  Bewunderer 
Too  Ottos  L  Herrscliergrijsse  und  des  Kaisers  ergebener  Unterthan. 

Es  ist  auiïallend,  dass  dieser  Mann,  der  nicht  lange  nach  seinem 
Tode  der  grosse  Adelhrro  trciruint  i«f.')  niclit  das  Gliick  gehabt  hat 
in  einem  jtingeren  Zeiigeiutssea  <  in« n  liiugraiihen  zu  finden.   Das  war 
son.sl  damals  nichts  Seltenes,  wie  die  l.el)ensbeschreibungen  Brunos 
von  Köln,  Gcrlmrds  von  Toul  und  Adeiberos  11.  von  Metz,  seines  Neffeu, 
zeigen.  Ist  doc^  audi  das  Wirken  des  Abtes  Johann  von  Gorze  durch 
den  i^eicbnam^n  Abt  von  St.  Arnulf  der  Vei^essenheit  entzogen 
worden  und  hat  Adeiberos  unmittelbarer  Nachfolger  auf  dem  bischöf- 
lichen Stuhle  von  Metz,  Theoderich  I,  noch  viele  Jahrzehnte  später 
iîi  Sigebert  einen  berufenen  Darsteller  seines  Lebens  erhalten.  Den 
Zeilgenossen  hat  die  Krkenntnis  nicht  gefehlt,  dass  Adeiberos  Wirken 
und  Streben  ein  würdiger  (iegenstand  der  Darstellung  sei.    Der  Ver- 
fasser des  Wnnt!t'rli'!»i:iis  der  lieiligen  (llossinde,  der  ihn  nnrlt  per- 
sönlich '/okaituL  iial,  ^i'i  u  lil  sich  darüber  aus  und  sa<^t,  um  die  goUes- 
wimii^f  I!  niaten  diesem  lieiligen  Bischofs  zu  erzuhlyii  sei  ein  eigenes 
Werk  uuUuvendig;  es  würde  ein  L  iirecht  .^ein,  solche  Elrliabenheit  eiü- 
SMZwängeü  in  die  enge  Form  seiner  Arbeit      Aber  so  wünschenswert 
ihm  das  Werk  erschien,  weder  er  selbst  noch  andere  haben  es  der 
Nadiwelt  Überliefert 

Vit;i  Ailaibeionis  U  c.  l.  WoauiiifiUu  lu  rmaniue,  SciipluiCü  IV,  (>ô9:  Adalbero 
•MKlae  Mettis  venerabilis  praeaiil,  magni  Adottierafiis  fratroelis. 
*)  Miiacuhi  S.  Glodesindb  c.  46  M.  G.  IV,  288. 


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Wenn  es  Dun  auch  eine  LebensbeaclireilMinir  Addberos  nicht  gicbi, 
so  fiiessen  doch  andere  Quellen  jener  Zeit  verhftltpismgssig  rein  und 
reich.  Flodoard  von  Reims,  Widukind  und  der  Fortsetser  Reginos  sind 
in  ihrer  Art  vortreffliche  und  zuverlässige  Darsteller  der  Zeitgeschichte. 

Von  den  Interessen  seiner  Heimat,  seines  FQrsten  geldtet,  bmcbtet 
der  Westfranke,  der  Sachse,  der  Lothringer  gelreuli'  Ii.  was  er  hat  in 
Erfahrung!:  bringen  können.  Sie  nehmen  einen  Parl«Mslandpunkt  ein. 
aber  sie  wöllen  (Wo  WaliilH'it  lici iditen.  Zn  den  kiir/en  AnVahen 
dieser  l'.hrunisleii  uhev  kriegeiL-rhc  uikI  jMJÜtische  Hrei;jiiisst'  koiiinien 
die  mit  Lie})e  auspefiüirten  ScliiUlei  uiii» u  des  Abtes  Johaini .  (l«  r  uns 
einen  Blick  in  das  geistige  Leben  der  Zeit  erüflhet  und  den  13ischof 
wie  den  Mönch  vor  uns  persOidich  erscheinen  und  reden  Idsst.  Leider 
ist  das  Denkmal,  welches  er  in  der  Lebensbesehreibung  setn^  Freunde 
Johann  von  Gorze  gesetzt  hat,  ehi  Torso;  mitten  in  der  interessantesten 
Geschichte  bricht  mit  der  Handschrift  die  Erzählung  ab.  Der  Lombarde 
Liutprand  von  Cremona  bietet  einige  willkommene  Ergänznn{;en  zur 
Zeitgresehichle.  Manches  lässl  sich  auch  aus  späteren  SctiriftsteUem 
entneiunen,  so  aus  Sigebcrt  von  Genibk)ux,  doch  ist  Richer,  der  unzu- 
verlässige Nachahmer  Flodonrd?.  einer  der  schhnmisten  l'rtrfei^^cltnft- 
sleller.  Endücli  spricht  Adelberu  selbst  zu  uns  in  siiiicii  Ijrkunden, 
von  denen  zum  üliu  k  emijo  in  der  l'rscluifl  erhalten  sind;  er  Ihut 
es  selLsUiiidiger  und  eijieutündicher .  als  die  aktenmässige  Sprache 
dieser  wichtigen  Hülfsmitlel  der  Geschichlschrcibung  es  im  allge- 
meinen erwarten  Iftsst. 

Mit  HQlfe  dieser  Quellen  werden  die  Nachriditen,  wie  sie  Meu- 
risse  in  seiner  Geschidite  der  Metzw  l^iscbZtfe,  Calmet  in  dem  bftnde- 
/  reichen  Werke  (Iber  Lothringen  und  die  Benediktiner  in  der  Geschichte 

von  Metz  ihren  verschiedenen  Zwecken  (Mitsprechend  umsichtig  und 
sorgfältig  zusammengestellt  haben,  vielfach  ergänzt  und  zu  einer  Art 
von  Lebensbeschreibung  erweitert  weiden  können.  Wenn  (hhr-\  die 
D»rs'tel!ün;r  der  Zeitereiiini^iap  nft  du»  nun  igelnden  Nachrichten  id»er  per- 
simliehe  l"j  Ii  hnissc  ersetzen  tuus.«<.  sd  wu  d  auch  nicht  verkannt  werden, 
dasa  uiniiekrlni  eine  Gescliichte  von  Metz  lut  jenen  Zeitabschnitt  in 
der  Hauptsiiche  eine  Geschichte  Adelberos  sein  würde.  Wenn  iiber- 
buupt  das  Leben  eines  Bischofs,  der  dem  10.  Jahrhundert  angehört, 
zu  einer  Biographie  in  modernem  Sinne  schwerlich  die  Grundlage 
bietet,  wenn  vielmehr  an  die  Stelle  lebensvoller  Charakterschüderung 
nicht  selten  eingehende  Untersuchungen  und  trodcene  Äufzählungen 
treten  müssen,  so  ersdieint  es  doch  genide  bei  Adelbero  nichl  ganz 
unmöglich,  auch  Ober  seinen  Charakter  einige  Aulkl&rungen  zu  erhalten 


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und  so  ein  Bfld  zu  gewionen,  das  von  dem  Denken  und  Thun  des 
Mannes  nnd  von  seiner  Bedeutung  fär  die  Gesi^ichte  von  Metz  und 
jener  weit  zurQcUiegenden  Zeit  eine  annfthernd  Uare  Vorstellung 
geben  dürfte. 


I.  Adalbero  vor  der  Wahl  zum  Bischof. 

H^rknlL  Adelbcro  hfnmmte  nm  *<ohr  vornehmer  Familie,  königliclipr  Ab- 

kuriH  rühmte  sit-h  sein  Geschlecht,  Von  väterlUliei  wie  von  niülter- 
liciici  S(  itf  wurde  nach  alter  Ueberlieferung  sein  Stuiuiabaum  zurück- 
gefülirt  auf  die  Karolinger').  Denn  an  diese  ist  ohne  Zweifel  zu 
denken,  wenn  siiâx  auch  Näheres  Ober  die  Verwandtschaft  nicbt  fest- 
stellen IBsst*).  Nidit  einmal  die  Namen  von  Adelberos  Grosseltem 
siiid  bekannt  libn  hat  zwar  herausfinden  wollen ,  dass  der  Gross- 
vater Roricus  oder  dass  er  Hoaehrius  geheissen  habe*).  Aber  da  von 
diesen  Personen  sonst  gnr  nichts  fibo'liefert  ist,  so  bleiben  es  blosse 
Namen,  die  Sache  hat  nichts  gewonnen. 

*)  Sein  Zeitgenosse  Joliann  von  St.  Anmlf  sagt  in  der  vita  Johannis  Gor- 

siensis  c.  40.  M.  G.  IV,  'MS:  Adelbcro .  . .  cum  esset  regil  ijuidein  paterna 
fimulac:  rnptt  i  nn  ptirfi«  ]nr<:A  relro  usque  ab  hominum  memoria  sanguinis.  Vgl. 
ferner  Vita  Ailulbcronis  ii  [àna  Nefltn)  c.  1  M.  G.  IV,  (559;  gcnus  ab  atlavis  et 
«npra  nobiltssitnum.  Epttephiutn  Adalb.  IL  M.  6.  IV»  678  v.  6  :  Hic  civis  egregiaa 
regali  stir}  f  il<  roiiiH  I  pitaj  h  <li!ri  Kriderici  (des  Braders),  verfasst  von  Gerbcrt 
(^•ilvester  II),  Bouquet  ll'Uu  il  .1rs  liist.  IX,  103  :  iHn  m  proavi  fudere  duces  a 
sai3guine  regum.  Kiu  anderer  Hrudor,  Goziinuä  mit  ixnmcn,  wird  in  einer  Ur- 
kimde,  die  seine  Witwe  ansetelU  (Beyer,  MiUelrheb.  Urkandenbnch  I,  841\  be- 
zeichnet als  miles  quidam  ex  nobilîssîmis  regni  CSilotarii  dnccns  proaapiam.  FQr 
den  A'ifl  seiner  Familie  werden  anr-«»>rd«in  versohiedeno  artrli n  Z^upnisse  an- 
geführt von  Calmet,  IlisL  de  Lorr.  i,  »öH  (2.  Ausg.j,  von  den  Uenediclinern  in  der 
Hist  de  Mets  II,  13,  von  Wallz,  Jahrbttcber  des  deutschen  Reieba  unter  König 
Ufinrich  I.  .S.  136*,  3.  Aull.,  von  .i  i,  i  <  I  kt  i  l.i  Godfried  der  H&rtige,  GAttingen 
1867,  von  K>"pkr  und  Diimmirr.  K  i  i-ur  Otto  der  Grosse.  S.  95  ». 

*)  Wenn  in  einer  Urkunde  iMiraeus,  opeta  diplum.  U,  bOö)  Adelbero  von 
Kart  dem  EinlUligen  noster  nepos  genannt  wird,  so  ist  auch  dieser  Ausdruck  sv 
angenein,  als  dass  maa  mit  Calmet  (Notice  I,  ôôO)  Adelbero  als  Tochtersobn 
Karls  ansehen  dürfte.    Verwandt  mit  ihm  war  er  aber  jc^b  rif  i'.l«^ 

^)  Mit  Recht  wei^t  schon  Juerschkerjäki,  8*  die  Vermutun^j  Meyer 's,  De 
Bninone  1,  36  zunickt  dass  ein  Borich  der  Graesrater  gewesen  sei.  Die  Urkonde 
▼an  909  bei  Beyer  II.  Urk.  1,  218  verbietet  diesen  Schluss.  In  ibr  heisst 
Rorichs  Sohn  \Vi<|;ericns.  der  Graf  im  liedjiau  aber  Widricus.  Beide  können  liier 
niclit  ein  und  dieselbe  Person  sein,  wenn  nuch  soitël  diese  Naiiienfurmcn  nicht 
selten  verwechselt  werden.  Auch  die  jVnnaluno  E.  Sackur's,  der  Rechtsstreit  der 
Klöster  VanboH  «ndUastière  (Dentscbe  Zeitscbrifl  fiir  Gescbichlawisaensch.  1889, 
II,  288),  er  habe  Hoacbrins  gebetssen,  atttlzt  sich  nicht  auf  bessere  Grundlage. 


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V(»n  seinem  Viitcr  liinjjicixen  iï<t  Iw/.ouüi.  dîi.ss  er  eine  hem)rrafjen(le 
c»iwigerich  Stellung  eingenommen  hat.  Es  war  Graf  Wigerich,  der  in  Urkunden  von 
899 — ^916  Torkommt,  Im  Jahre  909  ist  er  Cirof  im  Bedgau.  dem  Gaue,  der 
7M  beiden  Seiten  der  Mosel  nördüvh  und  sfidHch  von  Trier  lai^,  916  wird 
er  als  Pfalzgraf  an  der  Spibse  von  13  Grafen  und  17  anderen  weltlichen 
Ratgelierii  des  Kr)nius  «renannl  ').  Er  diente  also  den  Königen  Arnulf  und 
Zventibukli ,  Lu<l\vi<r  dem  Kinde  und  dem  Weslfranken  Karl  dem  Ein- 
laltijren.  Adelbero  .selbst  riihmt  die  eindussreielic  Stellunjr  seines  Vaters 
am  künij.'!i(hen  Hofe.  wi(!  er  neben  den  anderen  Fiirsten  de?;  Reirbes 
sieh  au>u<  /(  iflincl  und  durch  künigüche  (inade  Macriil  utnl  lu  irhliim 
jxewoiiiién  hiüle';.  IJnler  Karl  war  er  l*falz}.'raf  und  nahm  als  solcher 
eine  selir  bevorzugte  Stellung  ein.  Denn  uulei  diesem  Könige  wird 
der  comes  palatii  ohne  Frage  ähnliche  Befugnisse  geliabt  haben  wie 
unter  dessen  Grossvater  Karl  dem  Kahlen').  In  der  Abtei  Harsteria 
an  der  Maas  südlich  von  Namur,  die  er  als  königliches  Lehen  besass*) 
und  auf  seinen  Sohn  Adelbero  vererbte)^),  ist  Wigerich  gestorben  und 
begraben.  Es  muss  zwischen  916  und  919  gewesen  sein.  Denn  in 
einer  Urkunde  seines  K(>nigs  von  919,  welche  wie  die  oben  erwfihnte 
von  91  ()  in.  der  Pfalz  zu  Heristal  au.sgeslelU  ist"),  fehlt  .sein  Name, 
und  schon  im  .lahre  92-?  stirbt  der  zweite  (îrmab!  ?ein<T  Witwe. 
Ciraf  Hichw in.  A<î<  !l h  ii »s  Mnttei'  iiiimlich.  tüe  tiratin  Kunigunde,  gmg  nach  Wi- 
gerichs  Tode  eine  zweite  Ehe  eut.  Sie  h'  iratcte  den  mächtigen  (irafen 
Richwin.  Es  ist  derselbe,  welcher  801)  uml  ÜIO  zusammen  mit  Wige- 
rich erwähnt  wird  iu  den  Urkmiden,  die  Zventibuleh  in  Trier  und 
Karl  in  Heristal  ausgestellt  haben').  Im  Jahre  912  erscheint  er  in 
einer  RulTacher  Urkunde  Karls  neben  Bischof  Drogo  von  Toul  als  PQT' 

•i  Beyer  M.  I  rk.  1.  212  zu  8i»0.  214  zu  \M\-2,  217  zu  i«l9,  222  zu  91(5. 

^)  Urkunde  Adelbero»  7,  v^l.  den  Anhang  :  qualiler  parenteä  uiei  in  palacio 
reKnin  ttuis  temporibat  exbtentiam  inter  primores  regni,  qui  virtute  ac  sapientia 
clanienmtv  Aierunt  sublirnati  ttl  qanmoclo  eorum  liberalitatê  maltaram  remin  ac 

prcdioriim  r.iixil'nnf"  âco  posscssores  ovliforunt  et  inacnani  in  rojino  di-rnitnlis 
gracioju  obtinucrunL.  Viulleicht  gehört  zu  den  parentes,  w«;nn  man  nicht  aunetuiieu 
will,  das»  es  der  Vater  selbst  i«t,  der  877  genannte  Graf  Widricas  (KaroU  11  coiir* 
venu  Caristac.  M.  G.  J^eg.  I,  539).  Es  werden  dort  die  Grafen  anf'^czälilt,  die  bei 
den  Köni'^'s  Solin  sein  solirn,  wenn  dieser  sich  in  die  Maas(:t'gcnd  hc":ieht. 

■'i  W.Tilz.  Verfas».  IV,  48Ô  11.  Sclirödera  iiehrbuch  der  deutschen  Rechl*- 
geschicldu,  171  f. 

*)  Miraens.  opp.  dtpl.  II,  806  lirk.  Karls  III:  abbaüain  nomine  dictam 
Uarstorinm,  (|uam  comes  WindricQs  per  praeceptnm  habebat  regale. 

")  Vrk.  Adelb.  7. 

Iteycr,  M.  I  rk.  1.  223. 
')  cb.  1.  212  und  222.  \g\.  aiicb  DQmniler»  Otto  d.  Gr. 


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bitter  fur  die  dortijrc  Kirche');  914  zeichnet  er  auf  der  MalstäUe  in 
Verdun  eino  I'rkinnlr'.  in  welcher  Abt  Wifiorich  seinem  Klo^lrr  Ciorye 
ver-schiedenc  I>»'sit;'iiii;2( n  in  dfr  Grnf*!f!i;iff  von  Verdun,  im  Mcl/tT  und 
im  Sf'i!Ie-fi;iii  üheriasäl  -j:  U18  unkr/eichnet.  er  als  Laienabi  von  St. 
h  ier  in  .M(  tz^).  Auch  war  er  eiuc  Zeil  lang  Laienabt  des  Klosters 
Hoyenmoutiei ,  das  auf  der  Westseite  der  Vugesen  nicht  weit  von 
Senones  lag,  hat  aber  diese  WQrde  schon  vor  917  seinem  Sohne  Otto 
Sberlassen*).  Döring  hehaiq»tei,  indem  er  sich  auf  die  Urkunde  von 
918  statEt,  dieser  Richwin  sei  Graf  von  Met2  gewesen,  Sanerland 
widersprichl  mit  Kechl  und  bezeichnet  ihn.  Gähnet  folgend,  als  Grafen 
von  Toul  ^).  Nach  der  Urkunde  von  914  war  er  Graf  von  Verdun 
(loch  ist  es  wohl  müplich .  das.s  er  mehrere  Grafschaften  in  seiner  Hand 
vereini'^'t  hat.  Sovioî  aber  ist  sicher,  dass  Richwin  don  HniipLsitz 
.'^(■iiitT  Mitclit  unti  [Iciisiiiaft  im  «üdlichen  Lothrin^'cii  luittc,  während 
Wi^tiii  li~  Inv-il/iaigen  zvviôcijcii  der  unleren  Maas  und  Mosel  lagen. 

In  Hidiwuis  Hause  liat  Juiiann,  der  spätere  Abi  von  Gorze,  ehe 
er  an  das  Klosterleben  dachte,  mehrere  Jahre  zugebracht.  Er  muss 
nch  dankbar  setner  erinnert  haben.  Denn  sein  Biograph  rOhmt  Rieh» 
«in  als  einen  einitussreichen,  mnsichtigen  und  geschäflskandigen  Hann. 
Auch  zeigte  sich  der  Graf  freigebig  gegen  Johann,  indem  er  ihm  die 
Mi  Kirdie  seines  Heimatsdorfes  Vinderia  sdienkte^).  Adelbero  dagegen 
scheint  dem  Hause  seines  Stiefvaters  fern  geblieben  zu  sein  und  eine 
neue  Heimat  in  demselben  nicht  gesucht  oder  nicht  gefunden  m  haben. 
Fi  war  fTir  drji  geistlichen  Stand  bestimmt  und  hat  daher  seine  Er- 
y.ieiiuiig  oliiic  /.weife)  in  einem  Kloster  genosstm.  Mag  mm  diese  b<'i 
dem  Tode  .seines  V-utt  is  ;:anz  beendet  gewesen  sein  oder  niciit,  so 
hat  er  doch  damals  vvuhl  txthon  in  einem  urleilsfäliigeu  Aller  gestanden. 

Ueber  die  Zeit  seiner  Geburt  ist  zwar  keine  bestimmte  Angabe 
fiberliefert,  ebensowenig  wie  über  den  Ort  derselben.  Aber  im  Jahre 
929  ist  er  schon  Bischof.  Und  wenn  nun  auch  feststeht,  dass  er  zn 
iNeser  Wfirde  emporstieg,  als  er  noch  em  Mann  in  jungen  Jahren  war*}, 
so  iQrd  man  doch  seine  Geburt  gegen  900  ansetzen,  sie  jedenfalls 

1)  Calm.  Ii*'  i7i. 

Ben.  lllb  5Ô  Aetiun  Virdimo  in  roallo  publice  eoram  Bicoino  comité. 

Ben.  lüb  .^6. 
♦l  Chronic.  Mediani  monasf.  c.  (î  M.  G.  IV  81V 

^)  Döring,  Beiträge  zur  ältesten  Geschichte  des  Bistums  Motz  Ü.  11;  äuucr- 
hnd,  MiUeihmgen  des  histit.  f.  (taterr.  OeeclL  VIII,  649;  Calra  IIb  171  Amn. 

*)  Düring  irrt,  indem  er  sagt,  der  Bechtsakt  sei  vom  Metxer  Bischof  vollzogen, 
't  Vit.  Joh.  Üorz.  c.  9  und  12,  M.  G.  IV,       wid  m 
•)  vit,  Joh.  üoiz.  c  55. 


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—  110  — 


nicht  aus  dem  ersten  in  das  zweite  Zehnt  des  Jahrhunderts  rücken 
dürfen,  hi  einer  IVkmidc  Knniiç  Karls'*,  rüf»  n:ifh  Miraeus  910,  nach 
Düininler  zwIücIh  n  1  und  ftln  au--t  >U'lll  i^l,  wird  das  Anredit  des 
Grafen  Wi'^'pricfi.  st-iin  i  l.jt;üiuliliäi  und  .seines  Sohnes  Adeibt  io  auf  die 
Abtei  llai.-îUMia  erwälint  und  auerkuuul.  Damals  war  sie  also  schon 
TOQ  seinem  Vater  für  ihn  bestimmt,  sie  ist  aucli  nachher,  wie  schon 
erwähnt,  in  seinen  Besitz  übergegangen. 

Nun  sprechen  verschiedene  Anzeichen  dafOr,  dass  er  mit  der 
Wiedenreriieiratuiig  seiner  Mutter  wenig  zufrieden  gewesen  ist.  In  dorn 
Leben  Johanns  heisst  es,  dass  AdeU)ero  zur  Zeit  seiner  Wahl  zum 
Bischof  nur  ein  geringes  Einkommen  gehabt  habcs  da  ilmi  infolge  der 
zweiten  Heirat  seiner  Mutter  ein  gro.sscr  Teil  des  Vermöjiens  entzogen 
worden  Schwieriger  noch  wurde  die  T.njrf  durch  die  grrosse 

aoaebwiüUr.  ~i  iiin  (To^rhwislcr.  AbtreHpheu  von  seinem  Stietbruder  Otto,  dem 
Soiuie  liu  hwuia  auH  ri  -h  r  lllie,  werden  fünf  Brüder  und  eine  liwé.ster 
;jçenannt,  Liutgard.  Heauicii,  Gozelin,  Friedrich,  Giselbert  und  Sigebert 
Von  diesen  slaminen  aus  der  Elie  Kuriigundens  mit  Wigerich  sicher 
die  beiden  zuerst  genannten  ^j,  wahrscheinlich  aber  auch  die  anderen*). 
Gozelm,  der  Adolberos  Lieblingsbruder  genannt  wird*),  ist  i.  J.  943 
mit  Hinterlassung  von  vier  Söhnen  gestorben*);  Friedrich  tffigt  den 
Namen  von  Wigerichs  Bruder,  dem  MOnche  Friedrieh  von  St.  Hul)ert, 
den  wir  später  in  d(!r  Umirebun«^  seines  Neffen,  des  junpen  Bischofs, 
ünden.  Sigebcrt  wird  der  jün^.ste  Bruder  '^^ewe.scn  sein.  Wenijrstens 
wird  er  in  einer  Urkunde  von  Go/.rlins  Witwe  l'da  an  letzter  Stelle 
jienH!i!)» ''V  Sf'iî!  Name  lindet  .'^ich  aber  bei  den  l^iter.schriflen  von 
Adelberos  Urknuueu  schon  int  .Idne  Adelbcro  selbst  war  ver- 

nuttlicfi  der  älteste.  Kr  fiihllc  ^l(•h  vcraul wörtlich  für  die  Zukunft 
seiner  jüngeren  Brüder.  Da  nun  sein  und  seiner  Geschwister  Vermögen 
durch  die  VermAhluug  der  Mutter  mit  Richwin  bedeutend  geschmälert 
worden  war,  so  wurde  es  ihm  nicht  leicht,  für  sie  zu  sorgen.  Noch 
als  Bischof  hatte  er  mit  Schwierigkeiten  zu  kämpfen.  Als  die  MOnche 
von  Gorze  um  die  Verieihung  eines  Kirchengutes  baten,  auf  das  sie 

Mlracus,  opp.  diplom.  II,  Öüä,  Duiiimh  r,  Ollo  d  Gr.  9Ô*. 
*)  Vit.  Job.  c.  40. 

»)  n.'y.T.  M.  I'tk.  I.  2r.fi  und  289. 

<  I*r  i  'z,  M.  (i.  IV,  318.  ncimt  nur  I  ricilrii  li  als  oclilt-n  Hnidcr  Adt'lbcios, 
Gozelin  und  die  anderen  hält  nr  lür  Söiuiu  i^ichizoä  (Koseiminu  für  JUchwiu), 
während  SauerlancI  (Immunitilt  von  Metz  S.  28)  j^radc  Friedrich  fQr  einen  Hallh- 
bradcr  orkliirl  und  Calmc-1  iP*,  2C)9  es  uii<-nlsrhicflpn  IftraL 

•■•)  Mirac  Gor-,  v.  U\  M.  G.  IV.  2il. 
Hüver,  AI.  l  rk.  1,  2il  und  272. 


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I 


—  III  — 

rechtliclirn  An*-pnirh  hätten.  w(i>orte  er  sich,  Pf  herauszugeben.  Als 
Grund  wird  ansdrückiich  ant!:ege!i<'ii .  Hh^s  iliiln  i  an  seine  Brüder 
gedacht  habe,  für  die  nach  Wunsch  zu  sorgen  ihm  bislier  noch  nicht 
möglich  gewesen  sei'). 

So  wird  begreiflich,  dass  er  ein  Freund  seines  Stiefvaters  kaum 
sein  komid'j  mö^cb  sogar,  dass  es  zu  einer  ausgesprochenen  Feinci- 
scliaft  zwischen  ihnen  gekommen  ist. 

Richwina  zweite  ^e  nahm  n&mUch  ein  ebenso  plötzliehes  Ende 
ms  die  erste.  War  die  frOhere  Gemahlin  auf  seinen  dgenen  Befdiil 
w^n  Ellebruchs  enthnuptet  wonlcii'i.  so  ereilte  ihn  selb«l  jct/t  ein 
gewaltsaTner  Tod.  Von  dem  Grafen  fJoso,  dem  Sohne  des  Markgrafen 
von  Burj^und,  wurde  er  im  Jnhro  0?^  frsehlagcn,  als  er  krank  im 
Bpttf  lag'"*).  Nun  hat  pir  li  laii^c  Zeit,  mindestens  10  .Tnhro  später  ilcr 
iMurder  gegen  Johann  von  üurze  dieser  That  gerühmt,  um!  nie  so  dar- 
scstellt.  als  ob  er  Adelbcros  wegen  an  dessen  Stietvatt  i'  Iii*  liizu  ilache 
geoomnieii  habe*}.  Ob  diese  Worte  iiueu  guten  Grund  gehabt  haben 
oder  ma  eine  Prablä«  des  trotzigen  Mannes  gewewn  sind»  dw  nadi- 
nuds  in  Feindschaft  mit  Adell)6ro  gelebt  bat,  das  Iftsst  sidi  nicht  mehr 
<!DtSGheiden.  Politische  Gegner  scheinen  Boso  und  Richwin  nicht  ge- 
*eseo  zu  sein.  Sie  haben  beide  der  grossen  Partei  angehört,  die  den 
Stnrz  König  Karls  herbcnzufiihren  suchte.  Denn  Boso  war  ein  Bruder 
des  späteren  Gegenkönigs  Rudolf,  der  damals  schon  fttr  seinen  könig* 
liehen  Schwiegervater  Robert  gegen  Karl  das  Schwert  gezogen  halte, 
und  auch  Richwin  war  von  Karl  «h'^cftsllpn.  Der  Köni'^'  war  daher 
i.  J.  921  gegen  ihn  zu  Felde  gezogen  und  hatte  mit  Sturm  einige  .seiner 
festen  PUil/.e  gpnonnnen.  Auch  im  folgenden  Jahre  war  fs  bei  der 
Verfolgung  von  Ilichwins  Sohn  Otto  wieder  zu  einem  lümlall  m  Loth- 
ringeu  und  zur  Verwüstung  des  Landes  gekommen*^). 

lieber  Âdelberoe  Jugendgeschichte  fehlt  es  im  übrigen  an  Nach- 
ficht^.  Aus  der  Zeit  vor  sein«  Besteigung  des  bischöflichen  Stuhles 
ist  nur  noch  ein  Vorfall  bdcannt.  Damals  war  sein  zweiter  Voi^gänger 
ffischof  Ton  Metz,  der  wie  sein  Vater  Wigericli  hiess.  Auf  ihren 
Plnnderungszügen  liatten  die  Ungarn  zweimal  I.otlniitgen  durchzogen 
und  auch  die  Umgegend  von  Metz  nicht  verschont.  Dazu  war  Trocken- 
heit und  Dürre  gekommen,  so  dass  die  ^ot  des  Volkes  wuchs.  Adel- 


1)  viL  Jok  c.  lia 

■)  Reginonb  ehronic.  m  883  M.  6.  I,  609. 

»)  no<Joard  M.  G.  Ol,  871. 

*)  vi!   ToTi  c.  105. 

»>  Flodoard  m  921  uud  922. 


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-    112  — 


bero  gehörte  schon  dem  Qwas  von  Metz  an,  war  aber  noch  jung. 
Erschreckt  über  das  Unglttck  und  Elend,  das  sich  rings  umher  zeigte, 
machte  er  sich  mit  viel  Volk  auf  und  waUfahrtete  barfuss  Yon  der  Stadt 
nach  dem  Kloster  Gorze,  um  am  Grabe  des  heiligen  Gorgo  zn  beten. 
Dort  ging  er  von  Altar  zu  Altar  und  fand  überall  die  beiUiien  Stätten, 
beschmutat  mit  Mist  und  Unrat.    XU  er  schües.slich  zum  Gral)e  des 
Märtyrers  gelangt  war  und  auch  diesen  Ort  entweiht  sah.  da  seufzte 
er  tirf  auf  und  wnrf  sieli  zu  Hoden,     Lnnje  lajr  er  unter  htMssen 
Thränen  betend  d.i.  liwiui  tUat  er  das  (.ielübde:  <  Allniiichtiiri  r  Gott, 
wenn  ich  jemals  wuidig  beiunden  werde,  das  Amt  des  Bischots  zu  be- 
kleiden, dann  will  ich  versuchen,  ilic»c  iSUitte,  die  ich  jetzt  verödet  und 
geschändet  vor  mir  sehe,  in  ihrem  allen  Zustande  zu  erneuen».  Das 
hat  er  nadihtf  oft  selbst  erzählt,  als  er  wirklidi  auf  den  bischöflichai 
Stuhl  erhoben  war  und  die  frühere  Zeit  des  Ruhmes  und  der  Ord- 
nung wieder  zurückgeführt  hatte'). 

Wie  er  selbst,  so  sahen  damals  wohl  auch  andere  in  dem  be- 
gabten und  vornehmen  Jüngling  schon  den  zukünftigen  Bischof. 

Wissen  wir  somit  von  Adelberos  .lugend  nur  wenig,  .so  sind  wir 
dor-li  iib(M'  die  Zeilvcrhrtltnis'-f  !nrirr'ii  l!f"'!id  nntcrrirhtrt .  um  über  die 
Kniwicklung  seiner  |>oiilisehen  » ie.«^innui]g  und  die  liituidc,  die  ihn  fiir 
einige  Zeil  iu  das  französische  Lager  getrieben  haben,  Klarheit  zu 
erhaltcu. 

irùlîijilrir  Was  man  im  10.  Jahriiundert  LoUiringen  nannte,  das  war  kein 
einheitliches  Land.  Es  reichte  von  dem  Sichelgebirge  und  dem  Hoch- 
land von  Langres  bis  zur  Nordsee.  Sonst  war  es  nirgendwo  durch  die 
Natur  begrenzt  oder  beschützt  ;  Rhein  und  Maas  und  Scheide  bildeten 

und  durchschnitten  mehrfach  die  (irenzen.  Nur  die  Mosel  war  von  der 
Quelle  bis  zur  Mündung  lothringischer  Flu—.  Hie  Einwohner  s]»ra(  Ijcn 
im  nordöstlichen  Teile  deutseh.  im  südwestlichen  französisch.  Wohl 
mocbt(^  man  sieh  in  den  :i!ten  Städten  von  gros.ser  IJedeutung,  in 
Aat  hell  ut;  1  Köln,  in  Trier  und  Motz  auf  altfränkischem  Boden  fiihlen, 
aui;ii  uiochte  die  trinnerung  an  tiit  Zeit  des  grossen  Karl  noch  wach 
sein,  doch  die  (îes(  hichte  Lothringens  war,  seitdem  der  Vertrag  von 
Verdmi  ein  eigenes  Land  aus  ihm  gebildet  hatte,  nicht  dazu  urigcthan 
gewesen,  auch  das  Volk  zu  einem  einheitlichen  zu  machen. 

Nicht  eine  natürliche  Entwidduog  der  Verhältnisse,  nicht  gemein- 
same Interessen  hatten  Tür  emige  Zeit  Friesen  und  Elsüsser,  Rhein- 
und  Moselfranken  zusammengebracht.  Fürsteninteresse  war  massgebend 

I)  Mir»«.  S.  Gorgonü  c.  8.  M.  G  IV,  241;  viL  Jolt.  c.  S9.  M.  G.  IV,  8411: 
ul  ipite  poülea  reforro  rraiaucverftL 


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—  113  — 


^vesen  l)ci  der  Hildiinn;  d<  s  I/iiide.s,  Fiirstenintorosso  halte  ZU  Kriegen 
und  Parleiunpren  jrcführl,  zu  Er<)lK;ruii^«^i'  ui"'  N  '  ilnsten. 

Nach  fh'Tti  Tndf  Kôîtii  f.oihnr'-'  II.  i  ,i.  rti'J  w.ir  zuerst  im  Westen 
Karl  (k'V  Kuhie  iiiii;i>l  iiiilut  lunclici)  und  halte  ?:ioh  im  Dom  zu 
Mc'l;^  vom  tti:«chof  Adverdiu.s  itu  i  lieh  /.uui  Köiiij;  von  Lothrinjren  krönen 
lassen.  Aber  gleich  darauf  hatte  ihn  sein  älterer  Bruder  Ludwig,  der 
Herr  dea  Ostens,  durch  den  Vertrag  von  Mersen  gezwungen,  in  &m 
Teihmg  zu  wütigen.  Doch  der  galt  nur  weuige  Jahre.  Als  wieder  der 
Westfranke  den  Krieg  begann,  zeigten  aich  die  SChne  Ludwigs  Qbei^ 
legen,  im  Jahre  879  war  ganz  Lothringw  fi&r  sie  gew<Hinw.  Aber 
Rnhe  war  dem  Lande  trotzdem  niclit  beschieden  :  Der  Regierungs- 
wechsel wurde  bestäridig.  die  Schwäche  zur  Regel,  Feinde  erhoben  sieh 
innon  und  aussen.  Dif  NonnnnüCMi  bra<ihen  raubend  und  mordend 
heran,  imd  'r]<Af-h7A'i\\-j  mactite  ein  Kari'liiiL'ischf-r  KöniL'«<oIiii  ilm  ver- 
irebliclien  \  (  isurli.  dem  Wege  der  Rmpöruiig  s^ich  die  lici  i-<  IkiH  zu 
ertrotzen.  V  ier  .lalue  laug  hülle  danu  das  ganze  Frankenreich  wieder 
eiücü  Herrscher,  freilich  einen  mut-  und  thatcnk)S(m,  Karl  den  Dicken, 
aber  es  folgte  neue  Trennung.  Der  wittenskrüftig(^  Arnulf  erhielt 
Lothringen  dem  Ostreiche,  aber  nur  um  es  seinem  leidenschaftlichen 
und  uiffihigen  Sohne  Zventibuleh  als  besonderes  Königreich  zu  überlassen. 
Nachdem  die  Lothrmger  in  einem  Aufstände  diesen  erschlagen  hatten, 
wurde  Ludwig  das  Kind  ihr  König.  Ruhe  und  Ordnung  kehrten  unter 
ibm  nicht  zurück.  Die  (îrf»s.'i(>n  des  Laüdes,  unter  .«5ich  uneinig,  einig 
ni!r  in  der  ünzufriedciiln  if  mit  dPi' Regierung,  fiolrtî  im  .Inhro  911  vi»n 
l>iidwl<r  ab  und  gingen  zum  Könige  der  Wcstfiaiikcn  uln  r.  >ic  thalen 
es  nit'ht  Karl  dem  Einlîilti^en  zuliebe  Das  Wohl  der  Fiu^U  ri  hatten 
siQ.  vcr;re.ssen.  das  de.s  Landes  nie  kennen  trelernt,  was  Wuuili  i.  dass 
âe  uur  an  ihr  eigenes  Wohl  dachten!  Bei  dem  Widerstreit  der  Inter- 
essen ging  ihr  Gedanke  dahin,  in  der  Mitte  zwischen  den  westlidien 
und  CstUcben  Kon^j^n  sich  möglichst  unabhängig  zu  machen,  indem  sie 
inkl  dem  einen,  bald  dem  anderen  Könige  halfen  und  kernen  zu  mächtig 
werden  liessen.  Als  nun  in  Frankreich  i.  J.  02S  gegen  den  rechtmassigen 
Herrn  sich  gar  Ciegenk(»nige  erhoben,  erst  Robert  von  Francien,  dann 
Rudolf  v(m  Burgund,  imd  zugleich  von  Osten  her  Heinrich  l.  heran- 
rückte um  die  Lnthrintrer  wiodpr  für  Deutschhmd  zu  gewinnen,  da 
hatten  dioso  mit  iN  i  Wahl  auch  die  (Jual,  die  i*art(>iuti!fen  unter  ihnen 
selbst  iiahuu  n  kein  Knde.  liOthringer  waren  in  allen  Heeren  zu  tinden. 
tJei  Soissuns  Imllcu  sie  fiir  Robert  gcslriUen  und  fiir  liail  Nach  des 
ersteren  Tod  und  des  zweiten  Gefangennahme  verbanden  sich  ein^ 
mit  dem  deutschen  König(>,  die  anderen  schlössen  sich  dem  Burgunder 

8 


—   114  — 


an.  Sie  hielten  auch  nicht  treu  zu  einer  Partei.  Nach  dem  augen- 
blicklichen Vorteil  wechselten  sie  die  Steilunp.  Giselbert,  der  Lolhi  injror- 
herzojr.  war  ebotiso  oft  (»in  Feind  wie  ein  Freund  der  Deutlichen.  Kaum 
hatte  er  dio  I'arlei  Ufinrich.s  erprilTon.  vorlinndoUo  er  schon  wieder 
mif  Karl  orlrr  mit  RiKlolf.  PnlM  i  tnjr  er  mit  seinen  Landsleuten,  ja 
mil  dem  eigenen  Ilriuler  hestätKÜir  tu  Stini. 

Niehl  viel  anders  als  die  weltlit  lK  n  Ihnen  machte  es  ein  Teil 
der  Geislliclikeit.  Es  pal)  Hisehöfe.  die  si(  h  an  all  diesen  Krieiien  uiul 
Fehden  mit  genau  derselben  Eiijeniuächtigkeit  und  Treulosigkeit  und 
Gewinnsucht  beteiliji;ten.  Sie  kftmpften  auch  nicht  fQr  die  Kirche, 
sondern  ycrsehleuderten  das  Gut  derselben,  um  sich  selbst  oder  Ver- 
wandten und  AnhitniKcrn  Vorteile  zu  verschaiïen. 
w^eh  Bischof  Wigerich  von  Metz  verfährt  so*).  Wie  viel  Nol 

9iMKt,  und  Miihe  koslel  es  später  Adelhero.  bis  er  das  zerstreute  uw\  <re- 
rauble  Gnl  den  Klostern  nnd  dem  Itislum  wiedergewonnen  hat!  Nach 
unsicheren  An;?aben  von  (îeburt  ein  Schwnl  o  nnd  früher  Mönch  im 
Kloster  zu  Hirsau,  vicdh^icht  alxT  doch  LuUu  iu^er,  besitzt  Wiirericli 
schon  als  Abt  von  Gorze  iilu mil  im  Lande  Grund  und  lioden,  an  tler 
Seillc  so  gut  wie  in  den  (iaueii  von  Metz  und  von  Verdim  Wenn  er 
ciucD  Teil  davon  seinem  Kloster  zu  gehen  verspricht,  so  weiss  er  doch, 
was  er  schenkt,  als  Precarie  för  sich  zu  verwerten,  so  lange  er  lebt  *). 
Im  Kampf  mit  den  Deutschen  ruft  er  Rudolf  herbei,  weil  er  aufZabem 
ein  Auge  geworfen  hat.  Der  Frankenkönig  belagert  das  Schloss  den 
ganzen  Herbst  —  es  hl  im  .1.  92B  — ,  endlich  gclin<;l  es  ihm  von  der 
Besatzun<^'  Heinrichs  Geissein  zu  erhalten,  dann  zieht  er  iieiin  nach 
Laon.  Sobald  aber  \Vi|ierich  Zabern  in  seiner  G<'walt  hat,  lässl  er  es 
von  Grund  aus  z. f^ttirm  ^\  Im  fnlircnden  Jahre  sind  dann  die  beiden 
KiHii'.fe  krank  nn<l  miisseu  liOihnu<i;cu  fci-fih!»^ihr'n*).  Aber  nnter  den 
(irus>en  des  Landes  tost  der  Kampf  wtUci  .  es  wird  trcj>liiiiderl,  {çe- 
brannt  und  gemordet,  man  schädigt  sich  gegenseilig,  so  viel  nutu  kann*). 
Endlich  im  J.  925  sind  Heinrichs  Bemühungen  mit  Erfolg  gekrimt  : 
Ganz  Lothringen  unterwirft  sich  ihm«).  Als  letzter  wehrt  sich  Wigerich. 

')  N?irh  Snuciland  S.  2(1;  t  rk  Herzog  Friedriclui  von  969  bei  Uts(|ten  lljb, 
73  larga  manu  auh  trtbucbal  li(iolii)us. 
*)  Ben.  mh,  5A. 

•'')  Flodoanl  z.  J.  d2X 
*)  Floiloard  zu  S»24. 

')  Flüd.  eljcnda;  Inl<  run  cnntcnlio  inlcr  Gibclbtrluin  et  Uaiicnerutn,  fjrntrem 
eins,  nec  minor  tn(6r  Bo6on«tn  et  Olhonein,  cacdibns,  inccndüs  ac  depraedAtionibiis 
Ulrobique  p.-ttüilur. 

•)  Fl«d.  /.ü  i>2t»:  lltiinrifo  »üneli  »n  iMhutU-nnf*»  «•oinmiltant. 


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115  - 

.\hn  -ior  «ip^rcii  hf  Könijr  rückte  im  Bundo  mit  dorn  Flrzbiscliof  niiotjror 
von  Tiiri  tind  dem  HfTZd?  Giselbert  vf>r  die  MaiuTii  von  Metz  und 
zwang  ilt'iT  lang;o  WidrisUebenden  mit  WalTeiiiri  walt  zum  (îehorsain  \i. 

Im  Jahre  927  i.sl  Wigerich  gcslurbcn.  Zum  Nacbf(>l};cr  bestimmte 
Mirich,  ohne  die  Wahl  uod  WQnaclœ  der  Einheimischen  zu  bcrück- 
sicbtigen,  einen  Geistlichen  aus  dem  Stra^burger  Glems,  den  Schwaben 
Benno,  der  in  dem  Rufe  grosser  Frömmigkeit  stand  und  in  den  Alpen 
cm  Eänsiedlerieben  gefiihrt  hatte.  Aber  Benno  blieb  in  Metz  ein 
Frern<ler.  Scbon  im  zweiten  Jahre  nach  sein«^r  Einsetzung  wagte  man 
luf  die  schändlichste  und  graoaamste  Wei.se  Hand  at)  d(Mi  fronmien 
Mann  zu  lejren.  Er  wurde  in  einen  Hinlerbalt  jjeloekl.  entmannt  und 
geblendet.  Natürlich  datiktr  rr  ;ib,  rüp  Fi!>kiinrie  einer  Abtei  wurden 
ihm  »berlaf^sen,  und  er  besciiloss  sem  Leben  in  der  Einsamkeil  seiner 
kùnatliohen  liergc 

Das  waren  die  Zeiten,  in  denen  Adclbero  Mami  wurde,  das  die  Ereig- 
oiase,  (fie  sich  in  sdner  unmittelbaren  Umgebung  abspielten.  Sein 
Vater,  der  lothringische  Pfab^praf,  war  ein  Aniiftnger  Katk  gewesen. 
^  Partei  dieses  Königs  gab  es  nicht  mehr;  Karl  selbst  war  in  die 
<^>ewalt  seiner  (îegner  geraten,  machtlos  verkümmerte  er  den  Rost  seines 
l^t^ns  in  Gefangens«  Ii; ifl  ohne  Aussii(  fii  ai  T  f!etlun«t    Adelbero.s  Stief- 
vater hatte  zwischen  den  Parteien  ';;e.seh\vjuikt  wie  die  aiKlen  n  Li>thrin;ier, 
hatte  Karl  im  Stieb  «jelassen  und  sieb  lîobert  anjiesi  lilossen  ;  dann 
war  er  plülzlieh  dem  MonT^hdd  eHe-^en.    Sein  Stiefbruder  'Mfo  h;>He 
'•'f'  Partei  Kudolfs  eiuf  itli  ii.   um  gieieb  in  das  La^rer  der  iJeulMchen 
ülM?rzus[elien Daraul   war  Atlelbero  Zeujîe  jj^ewesen  von  den  Ver- 
Mfchea  seines  Bischofs,  die  Sclbslündigkeit  zu  erringen,  batte  aber  er- 
kbeo  mOsBeD,  dass  jener  sich  dem  mächtigeren  Willen  des  deutschen 
beugte.  Nadi  der  Belagerung  und  Eroberung  von  Metz  sah  er 
das  Land  von  Feind  und  Freund  verwüstet,  die  Kirchen  und  Klöster 
'OD  Chmien  wie  von  heidnischen  Ungarn  zerstört,  sich  selbst  ohne 
^ilsprechendes  Vermögen.  h(!last<'t  mit  s(  lnv^  ren  Sorgen  für  das  Fort- 
l'oinnien  der  jüngeren  Gesscbwister.   Endlieb  kam  es  zu  der  fureblbaren 
Verstümtnelung   des   armen   Henun.    Anf  rlm  msfer  ibni  dieîundr'u 
tliKli  ;'  mcli  wenn  er  der  licu'rupartei  atiL'vhui  tc  und  sieb  scbon  ein- 
•^äi  Huitimng  gemacht  hnttr.  s(db.st  Bioihul  /,u  werden,  konnte  ein 
solcbcr  Vorgang  ohne  tit?ten  Knidruck  nicbl  geblieben  sein. 

C^ntin.  Re{î.  zu  OiJ  stall  zu  ir2i).  Waitz.  lioitiri.  Ii  I.  S.  7.^  für  crslores  .laJir. 
«I  ¥\oi\.  zu  927. 1>28.  Ü29;  Conlin.  Hejiin.  zu  \m  und  1»:.^7  slall  zu  <»27  und  92«. 
Vi  Jolu  c  40.  Mir.  Glodca.  c.  46.  Wail/.,  lleiiiricli  I.  iS.  122  uiul  1^0. 
PlodMtd  9:21-92». 


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U.  Adeibero  als  Bischof  unter  Heinrioh  I. 

WaU  m.  Nach  Bennos  Abdankung  ging  aber  in  der  Tfaat  Adalberos  Wunsch 
in  Erfüllung.  Er  wurde  vom  Metzer  Kapitel  zum  Bischof  gewählt,  und 
seine  Wahl  wurde  wider  Erwarten  aller  ^)  von  König  Heinrich  bestätigt, 
nachdem  auf  einer  Versaninilui)<;  /u  Duisburg  <li('  Urheber  des  rudilu.s(>n 
•gegren  seinen  Vorgänger  gewagten  Ueberfalls  in  den  Bann  gethan  waren  *), 
Freilich  scheint  diesmal  auch  mehr  Vorsicht  als  927  auf  lothringLschor 
■  Seite  angewendet  und  vor  dor  Wnhl  bei  dem  Kr»n!!i  angefragt  zu  sein 
Tinlzdcm  wild  dic-^rr  nut  nul  grossem  \Viderstret)en  der  Wald  seine 
Zuslinuiiung  gegebtii  habiii.  Es  war  eine  Frage  der  Politik.  Die 
deulächeu  Herrscher  haben  vor  ihm  und  nach  ihm  das  wankelmidige 
Lothringen  fester  mit  dem  Reiche  2u  verbinden  gesucht,  indem  sie  die 
erledigten  BistOmer  mit  Deutschen  besetzten.  So  war  schon  im  Jahre 
883  der  Schwabe  Ruodbert  nach  Metz  gekommen.  So  machte  Otto  I., 
der  am  sirengsten  diese  Politik  befolgt  hat,  den  Sachsen  Berengar  939 
zum  Bischof  von  Verdun.  959  den  Bonner  Probst  Evcrachar  zum 
Bischof  v<in  Lütli»  li.  el>enfalLs  einen  gelxtrenen  Süchsen.  In  VeTdun 
foltrio  961  der  Haler  Wigfrid.  9()H  winde  dem  allen  (iauzlin  von  Toni 
ein  Kidnnr  an«  vonudniirr  Fruniltf.  Namens  (îerh;<rd.  y.um  Naclifoltror 
gegeben,  un  i  i -twas  ^paUi  wiiidc  fiir  das  eigene  liisUim  Adeiberos 
nach  nu'lii jiilii  iiieüi  /«igern  ko\i\  (îeringerer  als  des  Kaisers  Vetter,  dor 
Sachse  Theoderii  h,  aiLscrseben.  .So  wichtig  erschien  gerade  dieser  Tlulx. 
Heinrich  selbst  gab  das  Erzbistum  Trier  980  seinem  Schwager  Rotbert, 
und  in  Metz  hatte  er  die  erste  Vakanz  benutzt,  um  an  Stelle  des  un- 
zuverlässigen Wigerich  den  Schwaben  Benno  dorthin  zu  berufen  gegen 
den  ausgesprochenen  Wunsch  der  Revölkening.  Jetzt  sollte  er  sich 
selbst  widers|)reclien.  indeni  er  eiinnu  Lothringei'  die  Macht  wieder  in 
die  Hand  gab?  Dieser  Lothringer  gehörte  einer  der  ersten  Fan)ilien 
d(-  I.nnde«  an.  die  im  Norden  und  im  Siiden  grossen  Anhang  lialto. 
Kr  war  jung  und  im^c  Ii.  edel  jf  -innl.  klutj  und  hochstrebend.  Unho- 
rechenbar  wai  s«  ine  ZukuuM.  i  icilieh  Heinrichs  erster  Versuch  war 
missgliickt.  Dtv  Frevel  an  dem  peisönlich  trefilichen,  aber  aufge- 
zwimgenen  Benno  wird  eine  Folge  des  politischen  Gegensatzes  gewesen 

*)  Vit  Joh.  c.  40. 

2)  Tontin.  Rrgin  zu  9-21  f-tnU  zu  9±l   Mirac.  S  fdodes.  c.  4ß. 

*)  Klod.  zu  1>27:  Iloiniuus  epit^ropinni  MeUeiisiiimcnntfinjita  ('l(>clione  ipsn- 
mm  . .  dcdit  . .  lîennoni,  Alirac.  S.  (ilodes.  c.  4(j.  il.  G.  IV,  2'M:  a  priocipi'  ulcc- 
tiooe  petita  et  impelrata  . . .  Adelbcronem  ha^c  sanctft  scdoB  adopta  ctit. 


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«m*j.    Welche  (Irïindc  nua  auch  den  Kuiiig  bewu^çcn  haben  mögen 
^  Wahl  nicht  2a  beanslanden  —  wenn  er  jetzt  einlenkte,  90  war  es  ein 
iwoer  Versuch.  Diesmal  siegte  die  Nachgiebigkeit 
tnZ^mfL      Ueber  die  Zeit  von  Adelberos  Wahl  and  ilber  die  Dauer  seiner 
j  en  Regieriing  lauten  die  Angaben  uns  alter  Zeit  verschieden  und 
daher  trehen  auch  heutijren  Ta?r  -  dio  Aii~i<  hten  ausehiander. 

NncI)  Flodoard  ist  Hisehof  Wi^eridi  927  jrcslorben.  ücnno  in  dein- 
^elhen  .lahre  sein  Nachfoliifr  geworden,  928  p;eblendet  und  !)2n  dun  h 
Adfdbcro  rrsclzt   Die  Angaben  dieses  ininier  ;rnt  nnterriehlelrn  (  Icwährs- 
iiwnrn  -;  vu'rden  besUilisl  in  den  VVnndei-jrest  liichlen  der  Iii.  Glossinde. 
èivu    Xerfasj^er.  niajr  es  nun  Johann  von  Gorze  gewesen  sein  oder 
Bichl      jedenfalls  ein  Zeitgenosse  war  und  nicht  hinge  nach  Adelljeros 
Tode  geschrieben  hat.  Er  erklärt  mit  Bestinunlheit  das  Jahr  951  für 
das  23.  von  Adelberos  R^erung.  Fiir  Benno  nimmt  er  in  Ueberein- 
slmimung  mit  Flodoard  und  Reginos  Fortsetzer  eine  Zeit  von  zwei 
iHliren  im*).   Den  Ausschhag  geben  aber  die  Urkunden  des  Bischofs. 
I"  <it*r  (iorzer  von  933  wird  dieses  Jahr  als  das  5.,  in  der  ersten  llr- 
kuiule   liir  St.  Arnulf  942  als  da.s  13.  bezeic!uiet*J.    Letzlere  ist  im 
Melzer  B^'zirksarclnv  iincli  in  iIit  l'r=--f!!nft  vnrhritiden,  an  ihrer  Echt- 
hcit  kann  ein  Zweitel  niclit  iii!t  k()iii!ii*'n.    .\(  lim  «liefen  Zeugnissen,  die 
all«"  itu!  (las  Jahr  929  fiihren.  konnnt  ilruini^- Kurtselzer  mit  den  Zahlen 
lur  W  igerielis  To<l  und  U27  hu  licuuos  Abdankung  nicht  in  Be- 
^«ähl,  da  seine  Zeitredinung,  ao  wertvoll  hu  ubnjren  seine  Naciirichteii 
Air  dieses  ganze  Jahrzehnt  grosse  Unordnuug  verrftt.  Noch  weniger 
^cksichtigung  Terdienen  die  spftteren  Annalen,  denn  sie  richten  sich 
Wwe^  nach  Flodoard  oder  nach  der  zuletzt  erwftlmten  Qironik*). 
Als  Todesjahr  geben  der  Fortaetzer  Reginos.  ebenso  die  Annales 

.  ,  VAm  ladciodc  Andcatiuig  über  c>cin  pciäüulicheä  Vt^rhaltcn  üudet  sich  nur 
■  ^*  Viu  Joh.  c.  4Ü. 

^     Sehnitx«,  Kcue«  Archiv  der  Gese11«cl).  f.  Sit  deatsch«  Gesdikhtsktinde. 

AM  ?t't-'cn  Joliann  ;  diosen  verteidigt  f.aj;t'r.  Die  .■\btci  Ooize  in  Lotliriogen. 

firflÜ*^'^  fi'i^  d.  n  Studien  u.  Mitth.  aus  dem  Benediktiner-  und  dem  datcrciensero 

'j  Mirac.  S.  (ilodes.  c  47  M.  G.  IV.  Anno  ponlilicalus  aui  23.  Cum 

'^^"^^J^*t-«iinttB  qiiiiU|«ageBiiniis  primas  dominicae  mcaroalioniB  ageretnr.  c  46 

'  ■  vixi|He  biunnium  in  s&oro  ordine  cxegisset  sc.  Henno. 

(jimi;!  11 /j  17K  und  W.).   t?ei  der  (ior/er  l  rkiinde  li.it  Calioet  irrtümlich 

^'  hiditlion  ansegeben,  im  (iotzer  Kartnlar  stellt  riclili;:  die  (5. 

'j  z,  Ii.  Annalibla  Süxo  M.  G.  VI,  iAUi  und  Annales  l".int>idlen.-ie»  .M.  G.  III, 
^th  R^gino»  Fortnetzer,  die  Annales  S.  Vinronlii  Meltpnn»  M.  6.  III,  1A7 
^  Jtt7  nnd  9». 


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Metanstcft  breviasiim  ^)  und  Sigebert  in  seiner  LebensbeschrcibuDg 
Theoderiehs*)  962  an,  die  Gesta  abbetum  Tradoneosiuin *)  und  das 
von  Meurisse  rcröftentlicbte  Bruchstack  von  Adelberos  Gorzer  Grab- 
schrifl*)  dagegen  964.  Flodoard,  der  mit  96d  schliesst  und  aber  die 

letzlon  Jnhre  kürzer  heriflifcl,  liissl  uns  hier  im  Stich.  Wenn  wir  das 
Aotriltsjahr  von  AtlellxTos  Nachlolger  Thco<lorieli  in  <hc  Untersuchunj! 
hinpinziohon,  so  gewinnen  wir  damit  nocii  kein  sicheres  EiiTf^bnis'.  weil 
fest.sfelit .  ilass  der  ))!-;c!}(>flij  }ip  Stuhl  einige  Zeit  leer  stand  und  H 
ErxJii-rlH if  Hnino  von  Kohi  währenddessen  das  Bi.sluin  verwaltete,  ohne 
dass  üIm  i  iibi  lUi  li  il  wäre,  wie  lange  das  der  Fall  war'').  Doch  kommen 
wir  .^o  wenigstens  einen  Schritt  weiter.  Aus  zwei  Urkunden  geht  her- 
vor, dass  966  Theoderich  sein  erstes  und  am  27.  August  967  sein 
drittes  Regierungsjalir  zählte*).  Er  kann  also  nur  in  der  ersten, 
grösseren  H&lfle  des  Jahres  96Ö,  aber  auch  nictit  ganz  zu  Anfang,  die 
Reiperung  angetreten  haben.  Damit  stimmt  diesmal  Retrinos  Fortsetzer 
fiberein.  Da  nun  dieser  fiir  die  spateren  Jahre  seiner  Chronik,  die  967 
abhriclit.  .selhsländiger  Herichlerstatter  ist  und  vortreffliche  fieziehungcn 
gehabt  hah'/'îi  rnuss').  so  wicficn  ipi'u»  Angabni  für  dit-o  Zrit  ircTtau 
so  schwer  wie  fiir  dit;  zwanziger  .Ijilni'  leicht.  Er  aber  ,s;i;fl  :  Adi  lhcrn 
starb  im  .lahn;  9()2.  Dagegen  ist  derjenige  Teil  der  ol>eiiei\v;diiitcii 
St.  Tronder-Chronik,  aid  den  e.s  hier  ankonnid,  zwai  auf  (irund  äUerei- 
Vorlagen,  aber  doch  erst  im  14.  Jahrhundert  geschrieben^,  und  jene 
Handschrift  im  Kloster  von  S.  Arnulf,  welcher  Meurisse  die  Worte  der 
Grabschrifl  entnommen  hat,  war  nach  seinen  eigenen  Angaben  in  einem 

j)  .M.  (;.  III,  1.-).-). 

2)  Sig.  c.  H  .M.  G.  IV,  4tiô.   DtiselJie  liai  in  seiner  Chronik,  M.  (i.  VI,  3o() 

{m  Tlicoderich  SJ04  aïs  AnliitbjaJir. 

•)  M.  G.  X,  878. 
«)  Meurissc  S.  3i6. 

*)  Stg«b«ii,  TiL  Deod.  c  H  M.  G.  IV,  465:  vaeabat  cathedra  sanda«  Metr 

lensis  aorclcsiao  proprir)  viilunf.To  paslore. 

1  ndaticrfc  l'rkundo  Thoodrricli.s  fiirVi^y,  l'i  sclirift  iiii  Mi-t/er  Mezirksarcliiv, 
Gall.  christ.  XIU,  3Ü2  :  . . .  quod  pus>t  obiluia  domai  Adelborouis  pii  dccessoris 
nostri,  dum . .  donnas  Brano  archîepMcopns,  in  qw»  regni  tune  procnratio  incum- 
bebat,  }-odi'm  vacuuin  lomporc  aliquanto  disimncrel. 

•)  Graf  Si;;eri<  li  Tür  V.'i  uavilU'  îMîfi,  Galotet  ILb  ä31->2BS,  Johami  von  S. 

Arnulf  für  Morvill«;  îHw,  lU'n.  III/»  7S~7î>. 

'')  WattciUiacli,  üeulschlaads  («usciticlibquellen  iin  .Midelaller.    .-i.  Aull.  260. 

KSpkc  M.  G.  X,  224.  Das  Chronicon  S.  Clementis  Mettenae  und  dio 
Ohropica  univeraal»  Meltcnsis  (M.  0.  XXIV,  49K  n.  510),  die  ebenfalls  964  li»ben, 
gehören  dem  12.  u.  13.  Jalirh.  an. 


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\ 

ZioUmde,  «lass  ein  grosser  Teil  der  ÜuchslabeD  auägolöscht  und  nicltt 
nwhr  zu  cnlzifi"<'ni  w:\t 

kh^T  mit  dt  III  .lahre  'ü&i  steiicn  \in  Wulcrspriu-h  <lie  NîK'lirK'liloii 
iiIkt  de  Ho<»ieriiriîîS(lauer.  Aflflhwi  soll  1]')  Jahre  0  Monate  2')  Tn<fp 
'àf.  Bkljûf  seines  Amtes  »icuülkl  luibt u^j.  Von  929  bis  902  würden 
aber  nur  33  Jnlire  zu  zählen  sein.  Zur  b^rklüruug  kuuulc  zweierlei 
aoKenonuiicn  werden.  Entweder  sind  die  Jahre  der  Sedisvakanz  mit' 
ümdiaet  oder,  was  wahrscheinlicher  ist,  die  beiden  Jahre  Bennos. 
Denn  id  den  drei  Metzer  Bischofsverzeichnissen'),  von  denen  das  eine 
nitÂdelbero  und  der  Angabe  über  die  Regieruugsdauer  und  setoi 
Tiidestii?  soliliesst ,  fehlt  Henno.  Das  wirft  kein  günstiges  Lieht  auf 
liie  Zuvoiliissiskeit  dieser  Verzeichnisse,  ntid  es  berührt  ei;ïenirinili(  Ii. 
'^eiin  man  sieht,  wie  der  llas^'  u'ftren  den  Fremden  das  Mitleid  mit 
'hn  Unglïu-klitîlien  so  vollsl-indiii  unlerdriiekt  hat,  dass  äüia  ^uiue  aus 
de«  Lislei)  einfach  «jeslri«  lu  ii  werden  konnte. 

Aul  die  Widerspruche  in  cler  L'eberiu  Ici  un;:  des  Todestajies  und 
<üe  müglidie  Verwechslung  mit  dem  Tage  der  Translation  weisen  sc  hon 
die  Benediktiner  hin'). 

Wir  bleiben  also  zum  Schluss  bei  der  Âunahme  stehen,  dass 
Addbero  von  929  bis  962  regiert  hal'^). 
'^^hSr       ^        ^^^^  leichte  Aufgabe,  welche  der  jugendliche  Bischof 
vor  sie))  sah,  wenn  er  nicht  inu-  in  dem  Kloster  Clorze,  wif  er  jrelobl 
liatle,  sondern  audi  in  dem  Bistum  Metz  die  alle  Ordnung  herstellen 

1}  Meufisse,  Hist  d«a  év««|tt«8  de  Metz,  S.jll6.  DioHiindBcliriflderAIctzcr 

Sladlbibliotliek,  corl.  62.  Antiquilates  Airiuirinao,  staniint  ans  dem  vorigen  iaht- 
hunèirt.        liat  das  Hriulistiuk  aus  .Mcurissc  cntlflinl. 

*)  AdelbtTO  opiiuilissiinac  sanctitatis  vir  ^anclequ«  luÜjjioni»  indefe»sus 
Qinqne  tefonnator  scdlt  annis  XXXV.  mensibtn.  IX  dies  XXV.  Obiit  Vi  Kalendaa 
Mail.  S<Ti(>s  rpiscoporiim  Mcltcnsium  —  iKt4,  M.  (î.  Xltl.  <îc«ta  episc.  Mct- 
tattiom,  .M  (j.  X,  542.  Meurissc  S.  «Mf)  nach  dem  Kairlular  voa  S.  Arualf; 
Waelli  ILS;  Vila  Kadclroac  c.  32  M.  G  IV,  4K3. 

■)M.  G.  Xltl,  906  r. 

*)  Ikti.  II.  ♦>K  und  MenrUse  S.  ;$!.').  Als  Todosla^i  jiiU  uncli  der  Clironik 
vofi  Troiid  dtT  2.H.  l'ehru.-.r,  nach  dem  Karlular  von  S.  Arnulf,  dem  Nekrolog' 
fcî  fcilliwiralc  (.MüUi'ti>sc,  Hlö),  dem  nUcliufsvciüeichma,  .M.  G.  XIII,  iUMi  und  den 
^  episc  Meli  M.  6.  X,  542  der  S6.  April. 

'i  Meurisse.  S.  »)l  n.  'AUy,  nimmt  Jiii  i>2i>-!Mi4.  cboriso  Calniol  I  858  ood 
li<'ned.  II.  l.l  u  H-^:  m\.  Hountll,  Anlïin-i' des  Karol.  Hauses,  5».  Kxkurs; 

''^-itei  Apr.  2G;  Waitz,  .lalirbiiclier  des  deulsclien  Itciclis  unloi  König  lleiunch  l. 
/^'tll  m*):  9ä9.   DOmmler,  Kaiser  Otto  der  Grosse,  B7r>>):  mS;  ^aerland. 
'^'^rammiitât  von  Metz,  2i):  Juli  928  -23  odoi  2(;.  April  ÎMU:  Dörinfi.  Heilriige 
i.  ülL  (h.s^(^  d.  Misl.  M.  lz.  s.  17  ».  21:  '.>2H-9<i4;  Wolfram.  MiUii.  d.  toalituU  för 
W  Im  hte,  XI,  H.  l  t;.  2U;  5*21*  -'J02. 


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—   120  — 


Sein  Oheim 
Frie<lncb. 


und  den  Glanz  der  Tage  ChrrxU^^raiijfs  wioder  um  sich  vcrl)roiU'ii  wollte. 
I>fi7n  \v;irfn  vor  allom  frip(!!if!if»  Zeiten  orl'ordcTlich,  dn('!i  sin  lajicn 
norli  l'cni.  Zwar  war  IvMii;;  llciiiri(*!i  ricr  aiuTkanntf  Tfcrr  im  Lande, 
aber  <■!•  woliiitt'  weit  umi  ist  um-  zwciniiil  itcclt  zu  kur/ci'  Ariwésen- 
iiuii  nat-l»  Lolhiiiij^eri  jrekoinmen,  in  den  Jahren  931  und  1)35.  Hier 
bestanden  die  Parleiuiigen  fori.  Das  Land  gchörle  nidit  mehr  zu 
Frankreich^  aber  war  doch  abhangig  von  den  dortigen  G^enstttzen; 
die  grossen  Herren  waren  stets  bereit  das  Schwert  zu  adehen, 
wenn  ihre  guten  Freunde  in  Frankreich  sie  riefen.  Denn  bei  den 
Nachbarn  war  auch  seit  Karls  Entthronung  nicht  Friede  und  Ruhe 
eiiviokehrt,  und  «^ar  zu  leicht  wurde  der  Kampf  von  dort  in  das  eigene 
Ijand  hinüberfiespielt. 

Von  diesen  Fehden  sich  fern  zu  halten,  stand  nicht  in  dem  freien 
Willen  des  Bisehofs  von  Metz.  Adelbero  war  nicht  blos  geistliches 
Oberhaupt,  er  niusste  fln«;  (ifMff  seiner  Kin  ho  auch  mit  weif lit-Virr 
Mneht  sehiilzen.  er  war  verpilichtet,  dem  ll<  rih;iiin  iles  Künigs  zu  folgen 
uiui  Vi'rlïiifte  dalit  1  iiber  Kriefisvolk  und  Kriegsuenit.  Damit  reeliiielo 
Freund  und  Fehul.  l<  üi  ihn  ia^  die  Frage  nicht  so,  ob  er  sich  über- 
haupt eü^  Partei  anschlieasen  solle  oder  gar  keiner,  sondera  nur 
welcher  Partei.  Er  allein  konnte  den  Frieden  nicht  sdialTen,  wenn 
er  ihn  auch  herbeiwünschte.  Da  war  es  schwer  für  ihn,  die  richtige 
potitische  Stellung  zu  wählen. 

Als  B^ter  stand  ihm  in  den  ersten  Jahren  sein  Oheim  Friedrich 
zur  Seite,  seines  Vaters  Bruder.')  Als  kleines  Kind  sdion  für  den 
geistlichen  Stand  bestimmt,  wnr  Icr  v  n  nrlnne  Knabe  nach  St  Hubert 
in  den  Ardennen  gebracht.  Aber  in  diesem  Kloster  herrschte  wie  an- 
derswo grosse  Freiheit.  Von  den  iiltcri'H  beeiidlusst,  war  der  jutige 
Mönch  gleichgültig  gegen  die  Vorschriften  d<^s  Ordens  gewonien  und 
hatte  ein  wellliehes  Leben  ausserlialb  des  Klo-d  i  -  iefiihrt.  Dabei  Ijatte 
er  aber  in  der  weciiselvollen  Zt  il  reiche  F>htlit  üng(Mi  gesammelt,  die 
er  jetzt,  als  hochbetagter  Greia,  in  der  l'mgebung  des  Bischofs;  gut 
vorwerten  konnte.  Thatig  und  umsichtig,  wie  er  war,  wurde  ër  ihm 
eine  wesentliche  Stütze.  Fast  nichts  im  Bistum  geschah,  ohne  dass 
sein  Rat  eingeholt  wttre,  und  nicht  selten  liat  er  mit  väterlicher  Strenge 
seinen  Neffen  von  imvorsichtigen  Schritten  zurückgehalten,  die  dieser 
in  jugendlichem  Uebereifer  zu  thun  im  Begriffe  war.  ') 


1)  Vif.  J,-:h.  55. 

2)  ebenda:  Auiraia  praelvrea,  ut  voie  paUuuä,  severiunbus,  a  pluribos 
quam  scpe  non  neoenarijs  iavoiilift  moliminR  revocabaL 


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-  121  — 


ßnfBon.        Adelbero  hielt  sich  zanächst  auf  der  Seite  des  Grafen  Boso,  des* 
aeiben   Mannes,  welcher  den  Mord  an  seinem  Stiefvater  Richwin  be> 
galten  hatte.  Desson  Besitzungen  If^en  zerstiout  in  Bur^nuid,  in  der 
Cbampegne  und  in  Lolhrinjxen,  und  er  war  liier  im  Süden  ein  ebenso 
unruliiîJ^r  nivl  -^treilbaicr  Heir  wie  ner7.og  (uselbert  im  Norden  und 
aiifl»     iür  (tie  Jii.-^chöfe  vnn  Mrt^^.  Ton]  und  Verdun  kein  hofjiiomer 
Nael'»l>ar.    Niehl  nur  Boho  ïmiU'  Ik'sitzunnfii  in  Li.lliiinu'i'ii.  sumlctn 
iimjrekclirl  auch  die  jrenannlen  Bischöfe  in  Fraiiki\tch.   Die  (iiiler  der 
Kiiclic  lagen  weil  auseinander.    So  besass  das  Kloster  Gorze  zwei 
Dörfer  bei  Victoriacum  an  der  Marne  (Vilr^-le-François),  dem  Schlosse, 
auf  dem  Boso  gern  weilte.^)  Dieser  aber  achtete  keines  anderen 
Recht  und  nahm  in  Besitz,  was  ihm  geßel,  als  wenn  es  sein  Erbe 
wäre.  ^1  Deshalb  war  er  sdion  vor  Adelberos  Wahl  mit  den  Bischöfen 
in  Stroit  geraten,  hatte  damals  aber  dem  Willen  Heinrichs  gehorchend 
aeincn  Raub  wieder  herausgegeben.^} 

In  Frankreich  sah  er  m-h  jetzt  in  einen  erbitterten  Kampf  mit 

"J  mächtij^en  Heribert  verwickelt,  der  /war  als  (iraf  von  Vermandois 

St.  Oijentin  sein»^n  Hauptsitz  h.itip.  aln  r  auch  in  der  Chainpnt.'ne 

angesessen  war  und  an  der  Marne  C!iAlr;i;i  Thierry  besass  wir  )î;iso 

Ks  war  <lerselbe  Graf,  in  des.-eu  tiefaiijrenschaft  der  uii^iltick- 

^  ^^nig  Karl  bi^î  /u  seinem  Tode  im  Jahre  92)  ue.schmaelitet  lialle. 

*       Kegen  König  Rudolf,  Bosos  Bruder,  hatte  sich  Heribert  schon 

aufgelehnt  und  sidi  in  diesem  Kri^e  sogar  mit  seinem  Schwager 

erzog  Hugo  von  Francien,  verfemdet  Auf  seiner  Seite  aber 

^;*'nprio  Herzog  Giwlbert  von  Lothringen.   So  war  Boso  Giselberts 

^         geworden.  Früher  hatte  er  zu  König  Heinrich  gehalten,  dessen 

_'-^*liî.m  er  als  Besitzer  lotfarif^isclier  Herfscimnen  war.  und  halte 

^'^^^Cîb  seine  Vermitllun<r  anfrcrufcn.    Da  aber  (îiselbert  Heinrichs 

I  ^  ^^"Uersohn  war  und  der  kt)ni<ilichen  IVsütik  in  Lolbrinjjen  die  Bich- 

. , •    *!?U.b,  so  brach  Jetzt  Bn^^l  mit  dctn  dcutsclicn  Köiii*;  und  schloss 
sich  • 

Ahf  *^*^"^  seinem  Brudcf  liudoll  an.  l>ic.■^er  im  Jahre  9.31  vollzogene 
.  ,  **  scheint  für  die  Bischöfe  an  der  oberen  Maas  und  Mosel  der 
well  "'^  gt^weaen  zu  sein  zu  einer  andm^n  Haltung  gegenüber  dem 
^^^'^endiscben  Grafen.  Sdion  im  Jahre  9^  lebt  der  kriegerische 
Bemuin  von  Verdun  in  offenem  Kampf  mit  Boso.   Sie  ver.' 

Ijjjj^  _  *)  Urk.  Adfll).  1;  In  [NtgO  Scadinense  viüam  <juae  vocatur  Wasnoiis  (Vanault). 
ipsu  pago  villatri  qua«  vocntnr  Arua  (nicht  Ana  wie  bei  Caimct;  Arrigay?). 
*)  Vit.  .loh.  f.  104. 
Flodoard  zu 


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lirorf'ii  jîogonseiti^  ihre  Hesilzungeii  mil  Feuer  und  SiîhwerU  Nun 
w.ti  nbor  Hornnins  Bruder  Adrlhert  Gral  im  Metzer  Gau  und  .il.-* 
liichtii^f  r  Kiicjisliclcl  fiir  Adclbero  ein  Mmui  von  Wichtigkeit.  Denn 
da  er  viel  Kiicliengul  voui  Bischof  zu  I.eheii  lialle,  8<>  wnr  er  diesem 
zu  Kriegsdiensten  verpflichtet  Durch  diese  Hezichuiigtià  mag  Adal- 
bero bewogen  sein,  die  Sache  Bosos  preiszugeben.  Auch  drohte  ihm 
Toa  Gisdbert  Gefahr:  JedenfallB  folgte  er,  wenn  er  sich  letzterem  an- 
schUws,  der  masagebenden  ParteisinlmaDg  und  hatte  damit  mehr  ge- 
womien  als  durch  die  Verfeindung  mit  Boso  verloren.  Sein  Uebergang 
wird  schon  in  demselben  Jahre  932  oder  in  dem  folgenden  vollzogen  sein. 

Als  nilmlieh  nach  der  Reform  im  Kloster  von  Gorze,  die  in  das 
Jahr  933  fällt,  der  nmtige  Münch  Johann  sich  auf  den  Weg  nach  Vitry 
gemacht  hatte,  vim  von  dem  stolzen  H  oso  jene  doî-  Aht(M  gehöriiron 
Dörfer  wieder  einzu(*»rdern,  da  wunle  ihm  .sein  .\nliegeii  rundwr;;.'  ab- 
geschlafren  Als  er  aber  unerschrocken  damit  diolite.  dass  man  sich 
klagend  an  höhere  und  mächtigere  Herren  wenden  weide,  da  ri(H  der 
Graf  voll  Hohn:  «Etwa  an  jemanden,  der  dein  König  ist?  Was  ist 
nur  dein  König  ?^)  Oder  an  deinen  Herzog  Giselbert?  Den  achte  ich  so 
wenig  wie  meinen  geringsten  Knecht  Elbenso  ist  es  mit  deinem  Bischof, 
Gerade  dem  hatte  ich  helfen  wollen  mit  aller  Macht,  die  mir  zu  Ge- 
bote steht.  Ich  habe  ja  auch  an  seinem  Stiefvater  Richizo  ihm  zu- 
liebe Bache  genommen.  Aber  weü  er  jetzt  mein  Feind  geworden  und 
zu  Giselbert  abge&Uen  ist,  so  mag  er  sehen,  wieviel  Nutzen  er  da> 
von  hat.  » 

Damals  also  hatte  Boso  sich  losgesagt  von  jeder  Verbindung 
mit  den  Deutschen. 

Der  Krieg  uaiun  einen  wechseUiden  Verlauf.    EjsL  war  Boso  im 

«)  Flo(loai  (t  zu  932  ani  F.iule  :  Boso,  fiater  rogis.  i-t  Hemninus,  episcopUft 
Virdimensis,  inccndiis  inter  te  (leprsedaliombuaque  bachanlur. 
*)  ViL  Joh.  c.  36. 

•)  Der  Graf  wird  sich  wohl  etwa«  derber  ansgcdrilckt  haben.  In  der  vît. 

Joh  c.  105  hoissl  es:  Nunr  ad  ie;^('iii  ncscio  quem  (iiiuu '?  In  deo  Mirac.  S. 
Gorgonii  c   1?   ^'   0.  IV',  21?:  In  v<  rifri'e  mihi  rcx  jno  iniiiiino 

*}  Johann  von  SI.  Arnult  tnzalill  niclil  nach  zcillicbor  Heihonfolge,  sondern 
nach  innerem  Zasammenliang.  Ea  folgt  unmittelbar  anf  diese  Geschichte  Bobob 
im  C  110  die  ErwLMbnng  von  der  Besitznnjt  dȟ  vri>ii,i bcnon  Pfalztrrafon  Hainir- 
((»■ns.  l»ifsor  starb  aber  fiTihosli-ns  9'14,  Boso  ist  b<  tion  935  gefallen.  Jcdinnn 
kann  nur  zwischen  üiW  und  935  luil  Boso  vcrhandt-U  haben.  Ich  verlege  das 
Gespräch  an  den  Anfang  dieser  drei  Jahre,  weil  die  Endlhlung  in  den  Mir.  S. 
Gorft.  c.  12  mil  der  Bemeikiiiii.'  schliesd,  da.ss  d<  r  durch  seine  wunderbare  Krank- 
heit und  Hf  tUnii  bekehrte  Boso  bis  an  sein  l^icbcnscndc  (uaque  in  diem  obttus) 
seinen  Verj>lhclilunjteu  jia»hgckoJiiu»en  ist. 


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J 


—   128  — 

lÛM^teil,  er  verlor  Vitry  und  Uomm,  und  Giselbert  Duhm  seine  Feste 

Dorofoslum.  ')   Nachher  aber  geriet  Heribert  in  Not,  Amiens  und  St. 
i^mstin  fielen  in  die  Hände  der  Gei^ner  und,  dn  ihn  Giselbert  im  Süch 
Hess.  au(;h  Château  Thierry.  Heinrich,  der  inzwischen  seinen  glänzenden 
StV'Z  nbor  die  rn^rarn  erfochten  halte,  wiirdo  jot^t  von  dem  hodrfinjiten 
fr<iui'.<"')>^i-^i-hc[i  (Irafen  als  VermiUlfr  iumcrntrn  iiiid  siiinüc  im  ,l;dire 
934  t  iLielheil  mit  Eberhard  und  den  lolhiinjfi.schcn  Ui.^i  lintrii  .-m  Koiii^r 
Rudolf.    Adelbero  int  von  Flodoard  nicht  mit  Namen  j^enunnl,  aher 
CS  Iftsst  sich  kaum  bezweifeln,  dass  er,  der  nachher  so  oft  die  Rolle 
des  Vermütlers  hat  Qbemebmen  mOssen,  hier  nicht  gefehlt  hat.  Die 
Gesandten  erreiehten  auch,  dass  mao  einen  Waflenstübtand  vereinbarte, 
dem  im  Jahre  935  eine  Zusammenkunft  zwischen  den  Königen  an  den 
Grenzen  ihrer  Reiche  folgte.   Es  kam  eine  allgemeitie  Versöhnung  zu- 
Stande,  hei  der  auch  Vlo^o  von  Ki'n.'vj:  Heinrich  >(  iiir  Lehen  zum  grossen 
Teile  zurückerhielt,  Lehen,  die  ohne  Zweilei  die  Lothringer  erobert 
hallen .    Abfr  j*oforl  la?  Tio^f>  wirdrr  itn  Streit  mit  seinem  Hnider 
^^te'*'n  des  Schlosse?  ni]i>ii,  das  ci-  in  l!f<itz  genommen  hütto.  und  aneh 
um  Si,  Ouentin  enlbiaunle  der  Krieg  von  neuem,  weil  die  l'i  ii  den.s- 
l*diiJ;jungen  nicht  gehalten  waren.    Die  Lotliringor  erschienen  wieder 
^  SToeser  Ueeresmacht  auf  dem  Platze,  und  in  dem  Kampfe,  der 
^  nun  um  Heriberts  Feste  entspann,  &nd  Boso  seben  Tod.  AdeU 
bero  s^ii       befreit  von  dem  unheilvollen  Einfluss  eines  Mannes,  der 
^  frUher  ein  lustiger  Freund,  zuletzt  ein  gefthrlicher  Gegner  gewesen 
Von  nun  ao  hielt  er  in  den  Fragen  äusserer  Politik  fest  zu 
^^^''^ob:  Giselbert. 

t^^twc^ftt.        inmitten  dieser  kriegerischen  Wirren  hatte  der  Bisehof  aber  doch 
Musse  poftinden.  anrli  den  inneren  Angelegenheiten  seine  Aiifmerk-^am- 
ziijîuwentlcn  und  der  Pihclüen  des  Seelenhirlen  zu  liedciiken.  Er 
sich  seines  Gelübdes  erinnert  und  mit  der  Wiederhei-t«  Hung  der 
^'"^^ïktiûerregel  in  der  Abtei  Gorze  .*:cine  grosse  Klostericluriu  l>e- 
Ä^^üeii.   Der  Gedanke  ist  uicIU  von  Adelbero  ausgegangen,  aber  er 
^as  unbestreitbare  Verdienst,  sich  an  die  Spitze  der  Bewegung  in 
Lottiringen  gestellt  und  ihre  heilsame  Wirkung  weil  über  seinen  Sprengel 
^^vis  verbreitet  zu  haben. 

^'icht  nur  an  der  Mosel  machte  sich  damals  das  Hediirfnis  nach 
einer  Hes.serun,r  der  sittlichen  Zustände  geltend.  Es  regte  sieh  im  Osten 
^  Westen  :  der  heilige  Udalrich  wurde  Bischof  in  Augsburg  und  der 

")  DwieB  Uarofostum  kaim  nicht  an  der  unteren  Mus  gelegen  haben,  wie 

H<'rau.s^eb«r  Klo^lonnts  iM.  S.  III,  H78)  meint,  sondern  muss  ein  anderes  als 
^  von  Kepno  zu  888  genannte  Durfos  gcwctien  »ein. 


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—   124  — 


heili<re  Odo  Ahl  in  (lliipy.  Die  wilden  Kämpfe  ohne  Ende  liiiüen  nicht 
nin-  die  Sitten  der  Fiirst(;n  und  des  Adels  verdorben,  auch  lUe  Biscliüfe 
\v;u'i  II  in  ili  n  Krif  ir  ic^'n'jHn.  und  dn  <=ie  leiilenschaftlicli  nach  denselben 
Voiieilcn  ^«'[ii^it  liaftcii.  >ri  wnivn  auch  die  ?1''ifhen  Xachhnle  nifht 
ausjreblielitn.  Meist  dem  liohen  und  liöehtitefi  Adel  anp;ehün;jt.  It  htt-n  sie 
mehr  wie  vomelitne  Herren  als  wie  fromme  Hirten  ihrer  Gcim  inde  *). 
Dazu  waren  die  alles  verheerenden  Eüifälle  der  Barbaren  j^ekommen, 
der  NonnanneD,  der  Ungarn  und  der  Sarazenen.  Städte  und  Dörfer, 
Kirchen  und  Klöster  lagen,  ihrer  Schätsse  beraubt,  in  Schalt  and  Asche. 
Und  wa3  noch  schlimmer  war,  das  unglQckliche  Volk,  das  von  allen 
Seilen  gedrückt,  verfolgl  und  geplagt  wurde  und  sich  freuen  mussle, 
wenn  das  nackte  Leben  (îrhuUen  bheb,  verlor  Liebe  und  Zutrauen, 
verlor  Sitte  und  Glauben  ;  diejeni^'en  aber,  welche  es  durch  gides  Hei- 
spiel lH*lipr)  und  durch  fromme  Worte  tr()sten  sollten,  die  (Vistlicben, 
.sie  verküiiniK  1 1(  n  in  deinselhen  Klend  und  lif-scn  sich  veriVilut  ii  xon 
iler  (ïcwall  schlechter  Leidenschaften.  Die  Üt^ein  Chrodejrangs  waren 
vergessen,  Zucldlosigkeit  und  (ienusssucht  herrschte  in  den  Stiftern, 
Armut  und  Uuorduung  m  den  Abteien.*)  Die  Einkünfte  der  Klöster, 
in  den  Iraur^n  Zeiten  an  sich  schon  bedeutend  gemindert,  wurden 
ihren  eigentlichen  Zwecken  entzogen  und  kamen  nicht  selten  in  die 
HSndo  weltlidier  Herren,  die  sie  entweder  mit  Gewalt  nahmen  oder 
von  den  Bischöfen  freiwillig  sich  abtreten  Hessen,  indem  diese,  um 
Schutz  und  ünterslntzunK  von  ihnen  zu  erhalten,')  sie  zu  Laienäbten 
machten.  Uor/jy^  (liselbert.  z.B.,  wie  vor  ihm  sein  Vater  Reginar, 
verfugte  iiber  die  Einkünfte  von  den  fünf  grossen  Aîtt-  ien  St.  Maximin 
bei  Trier,  Echternach,  Stahlo,  Malmedy  und  St.  Servatius  in  Manst- 
richt.^j  Ebenso  hatten  die  Bistümer  selbst  ungelieure  Eiubuaäe  an  ihrem 
Vermögen  erlitten.  ^) 

So  war  es  kein  Wunder,  duss  tiefer  und  besser  augelegte  Na- 
turen aus  diesem  unwürdigen  Zustande  hinausstreblen.  Erst  regte  sich 


')  z.  B.  ßcrnuin  von  Verdun  Vit.  Joh.  c.  38. 

'-)  Vil.  .loli.  c  20:  JUH-  ulliini  otnnim»  nionaslfrium  in  cuncti»  cisalpinis 
parhbiis  üüd  et  vix  io  ipsa  italia  audiebatur,  in  quo  re^ularis  vilau  diligiiiilia 
servaretur.  c.  34  :  a<teo  wcuU  macala  qoedam  cunda  ferc  coenobia  offoscaverat 

*)  Waitz,  Verfass.  VII,  8047. 

♦)  Wilticti,  t;>io  F.iitstcliuii";  dcH  II.'!/.o>:tuins  Lollirinj.'cn,  ftfiS  un.l  W". 

*)  Ik-ycr,  M.  t'iL  i,ilÜ,  l  ikuudc  l-'.r/.b.  Thooileiiclis  von  1)75;  Tyrannofum 
principuui  buccessione  tempore  GisaltK-Tti  duci»  scu  Gonradi  ab  invasoribus  cpi«- 
copîum  omne  dircpium  est  ;  ecclcsiae  de^trnctav,  posaossiones  snbreptae,  dei  eut- 
tus  iinniimidis  •  t  sin<>  rcapectu  divini  atque  imperialis  iadicti  matigm  eontra  ss. 
dei  nilebanlur  ccclesiaa. 


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—   125  — 


m  wenitrci  ■  Gewissen,  dann  mnchte  sich  in  iinnner  weiteren  Kreisen 
die  Sehnsuulil  nach  hölierer  Hiilfe  uml  die  Fnrcht  vnr  *î(»lUicher  Strafe 
SK^llend.  Ortnz  nnabhänjjinr  voti  drni  Finfln-sr  il«  r  Cluniaron?or  ent- 
wickelU'ii  sji  li  ilio  ersten  Anfanjic  der  l)»;\v< -m,H  ii,  I,olhriii^n'ii.  Hier 
s<-lilosaii  .~i<  Ii  <  iiiijiü  cUclgci&innte  Männer  ziisidiiinrn,  l>al*i  winde  ilujen 
die  Bewuiiileruniî  des  niederen  Volkes  /nted,  tiud  der  Heistand  des 
Buchofs  verschalle  ihrem  Vorhaben  einen  glänzendereo  Âbschluss,  als 
ne  je  hatten  bofièn  dürfen. 
Mm  Ein  junger  Geistlidier,  Namens  Johann,  aus  Vinderia  gebOrtig, 
ciom  Dorfe  im  Hoseltbalef  einige  Stunden  südlich  von  Metz,  *)  war 
<üe  Seele  der  Bewegung.  Die  cifrijîc  TMtigkeît  ini  Dienste  der  Kirche, 
ZQerst  bei  Toul,  dann  in  seinem  Meiniatsorle,  die  liebevoUe  Fürsorge 
ftir  seine  jungen,  der  Eltern  beraubten  (îescbwi.'^ter,  eine  mfihsaTne 
Pilj^erfalirl  nach  Horn  hatten  ihn  mit  wahrer  liefricdi^imtr  niclit  erfullf. 
I^er  EntschluF'î  mn  der  Welt  sji  Ii  /ui Vn  k/u/ii  licn  und  als  Möneli  in 
stiller  Frömriiiu'ki  it  zu  leben,  .sehitiu  ilitn  ubtj  nicht  leicht  ausfi'ihrbar. 
Denn  weder  iiüidlich  noch  südlich  der  Alpen  fand  ci-  cm  Kloster,  das  diu 
Strengen  l^egelii  beobachtet  und  seinen  Erwartungen  entsprochen  hätte. 
Eist  als  er  melirere  gleicbgesinnte  Männer  kennen  gelernt  hatte,  reifte 
in  Oiin  der  Plan,  mit  diesen  nach  Italien  zu  ziehen  nnd  dort  in  ein- 
auner  Gebii^sgegend  bei  Beneveht  sich  niederzulassen.  Ganz  zufällig 
erfuhr  hierron  Bischof  Adelbero.  F.iner  der  Beteiligten.  Bemacer, 
Gtistlh  Ih  r  ;in  der  Kriöserkirche  in  Metz,  s|>ra<  h  mit  seinem  Patron, 
einem  edlen  Herrn  Namens  Lantbert.  *)  von  dem  Tlane,  und  dieser,  ein 
vertrauter  Ratgeber  do>  Bi^f!K<f-.  ''i  hielt  es  fiir  seine  l'lliclit,  .seinen 
HMrn  fiavon  in  Keimluis  zu  selzeti.  (Im-s  er  (ielaiir  laufe  so  tüchtige 
Maiiurf  7\\  verlieren,  weil  sie  in  dem  lîislum  einen  pu.s.si:ii«lcü  l'latz 
niclit  laiitUn.  Durch  geschickte  Verhaudlimgcu,  indem  er  erst  den 
Bischof,  dann  Juhami  und  dessen  Freunde  auf  Gorze  aufmerksam 
nachte,  gelang  es  I^tbert,  die  frommen  Männer  der  Heimat  zu  er- 
Mten.  Nur  zögernd,  weil  sie  lieber  nach  Italien  gezogen  wären,  und 
in  tla  Annahme,  dass  wegen  der  eigentümlichen  Besitzvorhältnisse  das 
Kloster  ihnen  doch  nicht  eingeräumt  werden  könne,  erklärten  sie  sich 
^inveri<ianden.  Der  Bischof  aber  ergrilf  die  Sache  mit  vollem  Eifer, 
l^ie  Erinnerung  an  das,  was  er  vor  .lahren  an  dem  entweihten  (Jrabe 
<les  heiligen  Gorpo  jrrlobf  Imllr.  lir>'^-  ihn  in  der  jetzt  gebotenen  (ie- 
Icgtnheil  eine  Mahnung  (îolles.  nicht  nienscblielien  Ralschlui«s  erkeimen.*) 

>)  jeUt  VandièreB  zwischen  Pagny  und  Pont-à-MouBson. 
«)  Vit  ioh.  c  35. 

"  (')>.  c.  .H7.  omnium  apad  opbcopnm  comiHomm  intimas. 
Yi£  Jüh.  c.  dti. 


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—   126  — 


Er  bpsfhloss  dem  göttlichen  Winke  zu  rol^rt'ii  uihI  nllo^  zu  vci-suchcn. 
um  jeiit  11  frommen  Männern  den  Aufentliait  in  lior/r-  zu  <  i  iin»;^li(  licn. 

ZorfaaddM  f)^  ^vai  ireilieh  vieles  /u  thun.  Es  liandellc  f>icli  nicht  nur  liaiuni, 

die  verüUlenen  Gebäude,  in  denen  allerdings  noch  einige  der  {üten 
Mönche  ein  dttrftiges  Obdach  fanden,^)  wieder  in  wohnlicheii  Zustand 
za  bringen«  sondern  aach  die  regelmässigen  Einkünfte  éea  neoen  Be- 
wohnern des  Klosters  sicherzustdlen.  Von  seinem  Stifter,  dem  Bischof 
Chrodegang,  mit  vielen  Besitzungen  ausgestattet  und  später  oft  be- 
sdiciikt,  war  das  Kloster  früher  sehr  reich  gewesen,*)  aber  in  der  Zeit 
der  Kriege  nnd  Fehden  waren  die  Güter  von  Gorze  auf  demselben  Wege 
wie  die  andrror  Kiüster  in  die  Hände  von  Laien  iiher^ejrnnp'on  Auf 
Wi«rerirh  w;ir  sd^^ar  ein  Lfiirnai»!  ;:cfnl^t.  Dirsiiii  ia;:  wcni^f  an  den 
Mönchen,  er  uiitci  liess  es  [üi*  sie  zu  soi^fen.  sie  geiieti'n  iu  Armut  un<l 
Dürftigkeit  und  hallen  selbst  nul  ^vahrungssorgen  /.u  kämpfen.  Bei 
einem  der  letzten  ICinfälle  der  üugam  war  üu*  Kloster  gümslidi  "W- 
wUstet  worden,  nur  mit  Mtkhe  hatten  sie  ihre  Habe  und  die  Gebeine  des 
Heiligen  nach  Metz  gerettet') 

onr  Adalbert.  Den  grOssten  Teil  der  liegenden  Gttter  hatte  damals  Graf  Âdelbert 
in  Besitz*).  Dies  war  der  Sohn  des  Grafen  Matfrid^),  der  sidi  durch 
seinen  Sieg  über  König  Zventibulch  einen  Namen  gemacht  hatte.  Mit 
seinem  Hrnder  Gerhard  war  Matfrid  an  der  Blies  und  an  der  Mosel 
bei  Metz  und  Trier  begütert  wuhrscheinh«  h  ist  er  auch  königlicher 
Graf  von  Metz  ;:v\\o«pn'l.  Dieses  Amt  bt  kl.  i  lrtc  nach  ihm  wohl  ohne 
Zweifel  sein  Solni.  Am-  zugleicli  Laicnabt  de^  Klosters  in  Gorze  w'ar^). 
Adelhert  hatte  eiiillussreiche  Verwandte,  er  war,  wie  schon  erwüliiil, 
Bruder  des  Bisehofä  Bernuin  von  Verdun,  femer  Neffe  Bisciiof  Richars 
von  Likttich*).  Wild  und  gewallthatig  von  Natur«  stolz  auf  die  eigene 

1)  cb.  r.  44. 

2^  Gallia  chnstiaaa  Xlll,  87ö:  luiiun  c  dilissiuiis  ac  celcbcnlinis  non  lan- 
tnin  Arätranae,  8«d  e(  toUus  orbis  ChriatianL 

*)  Mirac.  S.  Gorgon.  c.  7.  M.  G.  IV.  240. 

*;  Vil.  Job.  c  36.  Poasessionum  qaicquid  exterias  faeral,  AdelberUia  coin  es 
. . .  lencboL 

•)  Gont.  Reg.  9U. 

Reg.       in.  aod  906  extr.  Wittich,  Entstehung,  Dl*);  Regin.  892  und 

WiUich,  59. 

Sauerland,  Milth.  d.  Inat.  f.  ösl.  Gesch.  Vili,  ü4H.  Heyer,  M  Urk,  l,  229 
Radinga  in  pago  Metensi  in  comiiatu  Malfridi.  Geftchtcl  im  J.  806,  bei  Karl  dem 
KinrüUi(r<>n  wieder  in  Gnaden,  xeichnet  er  in  der  Urkunde  von  Ileriitat  916,  Beyvr 
M.  tJrk.  Î5.  222    w;ni<  Ii,  84*. 

•)  IJen.  1116,  bü:  S.  AdelLwrü  seniuns  sive  abbaliö  i|iäiuü  ccnobii. 

»I  \     S.  m  Itcgin.  m,  Waitz,  lleinridi  I.,  S.  4a  Hod.  92t>. 


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^   127  — 

Hàcht  und  gestützt  nuF  die  Macht  des  ähnlich  gearteten  Bruders^), 
schien  er  in  der  Loge,  je«ler  Schädiiiunjc  seines  Besitzes  trotzig  ent- 
pejreiitretcn  zu  können.    Mit  seinem  Schwjiger  Lantherl,  dem  oben- 
ewöhnlcn  Vertrauten  des  Bischofs,  stand  er  sohh  i  lit  -). 
emh^  So  ist  es  begreitlich.  dass  Johann  und  seuie  i'reuiide  an  der 

*  Miiffliftiktil.  das  Kloster  (Ii  ii/.r  fur  sich  zu  gewinnen,  zweifelten.  Nichts- 

destoweniger ist  es  den  eiiiigen  Bemühungen  Adelberos,  den  weder 
Arbeit  noch  Verdmss  absclireckie,  gelungen,  die  Schwierigkeilen  zu 
fiberwinden.  Soweit  es  seine  Geldmittel  erlaubten,  liess  er  auf  eigene 
Kosten  die  Baulichkeiten  des  Klosters  wiederherstellen  und  wohntidi 
äorichten*).  Dana  hielten  im  Jahre  933  sieben  Männer  ihren  Einmg, 
an  ihrer  Spitze  Einold.  der  frühere  Archidiacon  von  Toni,  tmd  Johannes. 
Sie  vertauschten  ihr  geistliches  Gewand  mit  der  Müik  hsknllc  und  ge- 
lobten die  Regel  Benedikt"  7.n  halfen.  Als  Abt  wurde  n;M  h  iliicr  Wahl 
voll  dem  Bischof  der  ehi  win diu^r  b^inold  eingesetzt.    Arn  16.  Dec.  933 
ist  die  l'rkunde  in  Metz  aa.sgefciiigt,  in  wrl(  ht  r  der  neue  Rechlszustand 
für  ii<,ize  bestätigt  und  ein  Teil  des  fiühctcii  Besitzes  dem  Kloster 
"Wieder  zugesprochen  und  zum  Unterhalt  der  Brüder  bestimmt  wurde. 
^^'.uci^t       ^on  dem  bisherigen  Abte,  dem  Grafim  Adelbert,  wird  in  der Uf- 
.  rfk«i^    knade  nicht  gesprochen.  Johanns  Biograph  geht  mit  wenigen  Worten 
ihn  hinweg*)    Da  also  Ton  einem  Ihatsächlichen  Widerstande, 
deo  er  gegen  die  Güterentziehung  geleistet  hätte,  nichts  Terlautet«  so 
^onimt  Lager  ^)  zu  dem  Schluss,  dass  es  über  alles  Erwarten  leicht 
und  schnell  geglückt  sei,  dem  «unrechtmässigen  Besitzer»  die  GQter 
zu  entreissen. 

Aber  so  eiufach  iiiid  ^tltitt  kann  «ich  doch  der  Uehergang  nicht 
vollzogen  haben.  Denn  weil       Mitlcl  /um  Unterhall  nicht  ausrei*  hlen, 
^iclUeti  schon  im  folgenden  Jahre,  U;»4,  die  Mönche,  deren  Zahl  in 
Zunahme  begriffen  war,  daran,  das  Kloster  zu  verlassen  und  nach 
^^jjfciximin  laei  Trier  fibennisiedeln,  wohin  eine  Einladung  des  be- 

Vil.  Jt)li.  c.  ;)6:  ingcnio  fcrox  ac  violcalus.  cb.  c.  38:  magnilutlme,  po- 
tenlia.  ferocitate  cum  sai  tum  fratiis  Beraaini  Virduneiuis  epiaeopi,  »cerrimM 
pmter  mentis  viri. 

^)  c.  'Mi:  quibu8d<im  nnimo«i(ntil>ns  riissidpbrinl. 

l'rk.  Adelb.  1  :  moimsteniim,  in  quantum  ad  praesens  valuinius,  reslruxi' 
mus.  Vit.  Joh.  c  89:  nt  brevi  ex  illo  diidnin  aqua3ore  deterrimo  cnnct«  loci  iUii» 
liabvlacvi^^  in  novam  quandam  lucem  et  gratam  aspectibns  resplenduerint  ventt* 
sUtcTn.  eb.  c.  95:  nlimianidin  quidetn  opc  ein«  in  primis  sustentati  sunf. 

*)  Vit  Joh.  c.  iiH  cxlr.  Nuc  inulto  post  etiam  Ibrrant  cidem  Adelborto  sub- 
qw  res  nttqne  ad  vim  non  minimam  speetare  videbator,  Hcet  ei  prae 
wkfniiudine  dcvotionis  poslrcma  baberetur,  monachia  cx  intcgro  reddidit. 
*J  lagcr,  dip  Ablci  Uorz«,  2L 


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—    128  — 

fronndcten  Abtes  O?*'  «io  {jcriitcn  hatte.  Der  liiscliof  hn\\<-  ilmcji  /wnr 
;iiif';iri^!«  flurr'li  soiiM'  l!t  ilii'iir<'  d;is  I^'Immi  in  Gorzc  ci  »^-lirlil ,  war  aber 
;^«'ra<lc  iLiiiiaU  durcli  aiiUtie  »'^sui^trii  ^<ivll^ci!ll  ini  tjUcnbaf  .sein  Ver- 
liiilliiis  zu  Boso  uud  Giselbert)  Yüllstüudi;^  iu  Anspruch  geuommeu. 
Wenn  nun  Adelbero  in  der  Urkunde  nicht  weniger  als  8  Dörfer,  ausser- 
dem die  Einkilnfte  von  7  Kirchen  und  3  Kapellen  und  einer  Kirche 
zur  Hälfte  dem  Kloster  zosesprochen  hat.  so  ist  klar,  dass  die  Möndie 
diese  Einkünfte  in  Wirklidikeit  nicht  glàch  bezogen  Imben.  Sie  hätten 
sonst  auskoininen  müssen.  Das  ist  aber  nur  zu  verstehen  bei  der  An- 
nahme, das.s  Adelbert  wi  ni;j-!(»ns  passiven  Widerstainl  sieleislel  bat. 
Dazu  findet  sieh  auch  in  dein  Leben  .lohanns  eine  Steile,  in  der  aus- 
driu-klifb  borvor^Fohohen  wird,  <lass  es  tmeh  nirht  mr);rlich  gewesen  sei, 
von  den  in  wellli<  lir  Hände  trenilenen  lje.sil/jni'/"n  dem  Kloster  etwa.s 
znriiekzn^reben  *j.  Lud  wenn  aiu.h  in  der  Urkunde  der  Name  des  Grafen 
nicht  genamit  ist.  so  sind  doch  ohne  Frage  einige  Sülze  uud  Wendungen 
allein  gegen  ihn  gerichtet.  Adelbero  beruft  sich  auf  die  Bestimmungen, 
welche  der  GrCükler  des  Klosters,  Bischof  Chrodegang,  gegeben  hat, 
und  betont  besonders  die  Vorschrift,  dass  der  Abt  von  den  Brüdern 
gewählt  sein  mOsse.  Nun  ist  aber  Graf  Adetbcrl  natinlieh  nicht  von 
diesen  vorschriftsmässip  izewäiill,  sondern  nU  l.aienabt  willkürlich  ein- 
gesetzt worden.  An  Wigerich,  der  das  gelhan  hat,  denkt  Adelbero, 
wenn  er  s^ix^i.  dass  er  nichts  treinein  haben  wolle  mit  denjenigen, 
welche  den  Verfall  des  Klosters  verursichl  hätten.  W  eilt  i  lu  i^j^t  es  in 
der  Urkunde  mit  Bezug  auf  die  Wahl:  Wenn  sich  im  lvlo.~.U'r  kein 
geeigneter  Maim  linde,  .so  sc'i  von  dem  Bischof  anderswoher  ein  Geist- 
licher zu  berufen  (religiosus  monauhorum  alia  de  congregatione). 
Das  Wort  religiosus  steht  nicht  in  der  Urkunde  Ghrodegangs nach 
deren  Wortlaut  dieser  Satz  Adelbcros  sich  im  ganzen  sonst  richtet; 
dort  heisst  es  statt  dessen  abbas.  Die  Aenderung  hat  aber  iliren  guten 
Sinn.  Denn  wohl  war  Adelbert  Abt,  aber  er  war  kein  GeistUcher. 
F(!rner  ist  mit  dem  Satz,  in  weldicm  auf  die  Verpflichtungen  des 
Klosters  im  Falle  (!ines  Krieges  hingewie.sen  wird,  ein  Einwand  Adelberts 
widrrl<>nrt.  Lager  hat  den  Zusanniienhnnir  dir>«r>r  ^  eiireri'ünilirhrn  Be- 
stiianiuug»  uicht  erkannt^).  Adelbero  ordnet  keineswegs  an,  dass  der 

')  Vil.  Juli.  c.  îtô,  quia  necduin  faiultas  t-i  fiicrat,  ut  ile  pussfssionibus 
monaslorii.  qiiae  iam  abliinc  longi- retni  bcmMn  io  scM-ulariiiin  cfssciant,  eisnliqiiid 
rc'sUlut'iet.  Dieser  Salz  t,cliildcrl  den  thiiUäcJdiclHn  Zustand,  da«  «ex  iatugio 
reddidit»  im  cap.  98  (vgl.  Anin.  1)  bezieht  si«h  dagegen  auf  die  in  der  Urkunde 
aUHgesprortu  ne  Veilciliung. 

ï|  Bon.  1U6,  10. 

•'j  a.  22. 


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—  m  — 


Abt  iu  Zukunft  Truppen  zu  stellen  habe,  sondera  er  laachl  darauf 
aoftBeiksam,  dass  nadi  Gbrodegangs  Voradirift  dar  Abi  nur  dann  za 
deren  Stellimg  verpflichtet  w&re,  wenn  er  Qber  den  ganzen  Besitz  des 
Klosteis  verlilqse.  Habe  er  aber  weiter  nidita,  als  was  zum  Tische  der 
BrSder  gehöre  «  so  brauche  er  eben  nur  für  die  BrQder  und  (Ur  die 
Eleljgion  zu  sorjien.  Off«  iili;tr  bat  der  Graf  während  der  Verhandlungen 
ikbtf  die  Güterfrage  darauf  bingewieseu,  dasa  mit  diesen  Gütern  die 
Slellannf  von  Krienrern  verbinulen  sei;  würden  ihm  jene  '/onfimmen. 

branche  er  dir-=p  nicfit  zw  ^ff'llrn,  D^r  kliiirp  lîisrliof  hnt  'lunn,  weil 
er  Kl  jfgadit-usU;  AUi-iberts  nidiL  t;ntbehren  konnte,  den  Ausweg  ^e- 
sueiil.  dass  er  ihm  nur  einen  Teil  der  Kloslergüter  entzog,  gerade  so- 
viel als  zum  Unterhalt  der  Brüder  notwendig  schien.  Die  Urkunde 
sollte  also  die  Unrecfatm&ssigkeit  der  Ernennung  Addberts  zum  Abt 
nachweisen  und  einen  nidit  ganz  unb^p^ndelen  Einwand  desselben 


Wenn  so  der  Bischof  einlenkte,  so  hatte  er  doch  audi  darauf 

gerechnet,  dass  der  Graf  gleichfalls  etwas  nac-hgeben  würde.  Aber 
\  fcr  erreithle  seine  Absielif   nii  hl.    Die  Urkunde  in  der  vorliegenden 

I  Form  konnte  der  Graf  nicht  gut  unterzeichnen.    Wohl  aber  hätte 

Von  RcH'hLs  wegen  ohne  seine  Zn^titnmimg  die  Handlnrr^'  '/nr  nicht 
vollzi^ci,  wciilcn  diuicn.    Denn  erstens  war  er  bis  dalnii  der  Abt 
1  und  zweitens  als  Graf  von  Metz  Vertreter  des  Königs.    Unter  der 

■  Oikuüde  von  St.  Arnulf  zum  Jahre  912  steht  sein  Name  an  erster 

^  lütter  dem  des  Herzogs  Otto^).  Wenn  er  hier  fehlt,  so  folgt 
*^U8,  dass  der  Graf  mit  der  Sache  nicht  duTerstanden  war.  Er 
^  bei  der  Ansicht  geblieben  sein,  dass  er  auf  Grund  einer  btscfaöf- 
''^<«n  ErnennuDg  und  Belehnuog  der  reditmftssige  Besitzer  sei,  und  gab 
"^''(?î'  einen  Teil  noch  das  Ganze  heraus,  sondern  hielt  fest,  was  er 
^''®»  bis  zu  seinem  Tode*). 

^y*>h\  aber  erscheint  unter  der  Gorzer  IVkunde  zum  ersten  Male 
der  <  Îr-T'hichfe  ein  bi-^fliffflichrr  Pfnl/'^ri-if ,  und  /•\v:>r  nti  der  SpHze 
■w-T  WelUichen  Ijntersciu'ilten    Ks  ist  liantedcus.  von  (b m  -['illi  r  noch 
ReUç  spiu  wird.    Wnr  dieses  Pfalzgrafenamt  eine  Liliiuiuiig  des 
^^«»OfaV  Der  Titel  war  ihm  von  seinem  Vater  her  gut  bekannt.  War 
^  &iich  ein  Trumpf,  den  er  g^cen  den  Grafen  anspielte?  Wenn  dieser 
WoHie.  so  half  er  sich  mit  einem  eigenen  Beamten.  Das  war 

")  Calm.  i\h,  188-1110. 

*)  Diese  iVnsicht  fmdct  eixie  wciieutliclic  1'ulers.lützung  in  dcu  Wollen  der 
^'^?V'  ^-110  ezfr.:  plaribns  res  epiicopit  rotinentibiiH,  qnoe  privare  ncc  iutmcc 
«iMÎ^hkiQ  erat  —  tanto  robore  cx  »nperioribu»  cpi:»c«poniin  rebuit  rrnclîs  nîlebonlur. 


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• 


—    130  — 


dann  ein  Streit  zwischen  don  Bischof  und  dem  Grafen,  den  za  ent- 
scheiden nur  der  König  das  Redit  gehabt  hatte.  Wie  aber  stand 
Adclbero  mit  diesem,  wie  mit  Herzog  Giselbert?  Die  Partei  Bosos 
halte  er  damals  verlassen  oder  war  doch  im  Begriff  es  zu  thun.  Hatte 

CI-  aber  gleich  bei  jenen  so  '^Tossen  Elnfluss  pewoniif^n .  dass  er  dio 
Entscheidung  zu  soinon  Hunstcu  wenden  konnte  V  Erst  nach  zwölf 
.laliren  hat  er  eine  königliclie  BestiUijrun^î  der  Cior/.or  Ti.scli;;iiler  durcli- 
<icsc\/A.  Die  rrkunde  ist  auf  Fürbitte  des  Herzo^js  Konrad  von  I. 
nni  18.  Juli  945  in  Aaeben  aus^^estellt '  nach  den»  Tode  dos  (  .ralen 
Adeibert.  (legen  Ende  des  Jabres  944  war  dieser  ermordet  wuiUcn*). 
Nun  sind  alle  GiUer  in  den  Besitz  des  Klostors  gekoiiiuieu  ;  15  Dörfer, 
9  Kirclien,  5  Kapellen,  Terschiedcnc  einzelne  GrundstQcke,  der  Zehnte 
des  Weines  von  12  anderen  Dörfern,  von  4  der  Zelmte  an  Korn,  Heu, 
Lein  und  noch  weiteres. 
Die  M-.nchp  Myncho  woTcn  natürlich  unglücklich  darüber,  dass  der  Bischof 

auf  halbem  We^^e  sieben  blielj  und  nicht  für  die  slreufre  Durcbnihrnng 
der  Sliftunsjsurkunde  s(fr;rle.  So  erklärt  sieh  einfach  und  leicht  das 
•gespannte  Yerhidlnis.  das  in  den  niiehslen  Jalnen  zwisclien  ihnen  und 
dein  Hisebof  bestî^nil't  T.o(7t"rer  sah  die  Unmöglichkeit  ein,  d^  n 
München  auf  di(>  ^'ewiin-'  Ii  ''  \\  *  i-i;  zu  helfen.  Ihrem  Bitten  und  l>ian^t'n 
;rin;i  er  nach  Mrijjlichkeil  ans  dem  Wege,  drei  .iaiiie  lang  unterliess  er 
es,  das  Kloster  zu  bcsuciiea.  Aber  auch  die  Mönche  bliebeu  zähe. 
Sie  erwogen  zwar  die  Âuswanderung  nadi  St, Maximin;  da  aber  ihr 
Abt  Einold  widerriet,  so  blieben  sie  in  Gorze  und  warteten  bessere 
Zeiten  ab,  jedocli  nicht  ohne  selbst  thfiüg  zu  sein.  Waren  ihnen  die 
ßcsit;nmgen  Addbcrls  nicht  erreiehbar,  so  versuchten  sie  mit  Belmrr- 
lichkeit  andere'  Klostergiiler.  die  auch  in  Händen  von  Laien  waren, 
znri';i  k/,ugew innen.  Die  Arl .  wie  ihnen  das  gelang,  ist  füi-  sie  selbst 
nnd  nielit  minder  fiir  Adclbero  so  eharaktcristi.seli.  I  iss  liier  wenigstens 
vin  Vorfall  ausfidirlicher  erzählt  zu  werden  verdient, 
dem  1);)^;  Kolgdide  ist  cioc  l'ebersclzung  der  Ka|iilel  97 — 99  «ler  Leberis- 

c?'b7— «!.'  beseluc'ibung  Julianns.    Die  Geschichte  ist  auch  in  den  Wimdcrn  ded 


i)  Sickcl,  Diplomata  Oltonis  L,  &  149.  Der  Abdruck  bei  den  Ben.  III  6  ô9 
mit  der  Ja)ir«8»ihl  fKlß  bcraht  auf  einer  ispftteren  FUsctiung.  9iS6  halten  weder 

Itmno  noch  Willn  ltn  k(  lion  ein  Knsbislttin.  Das  Gorzer  Kartular  enthilt  die  Tr^ 
kunJe  in  beiden  Können. 

ü)  Cont.  nty/m.  »44. 

*j  Mü'.  t;.  Ciuig.  c.  1(1.  lani  uuiiii  Uaiiaaclis  liibua  ferme  aimis,  ex  quo 
cxMttin  habere  coopérât  eundoiu  locuin  adco.  ut  monaslerimn  salloin  videre  ac 
ipso»  fratrcs  faslidiret. 


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EGorgü  überliefert'),  etwas  weniger  ausrühilicli  uiui  mit  einigen  Ab- 
wéàmf&ù.  Beide  DorstelinngeQ  stammen  also  von  Zeitgenossen.  Diese 
kaonten  äiren  Bischof  gut  und  haben  den  Vorgang  sehr  ansdiaulich 
tieKi]ad»t  Es  bandelt  sich  um  WarenguâTiUa*),  eine  alte  Hesitzni^ 
des  Klosters,  welche  Goziin,  der  eigene  Bruder  des  Bischofs,  €  der  ihm 
lieber  war  als  die  anderen»'),  zu  Lehen  halte. 

*ia  der  Zeit,  als  man  im  Kloster  unter  dem  Eindruck  dn  Ti  iorer 
Einladiintr  und  der  unfreundlidien  Gosinnun?  Ap^  fit/eneii  Bi.sehotî,  stand, 
liass  diV-or  .lohannr>s  noch  Mftiz  rufen,  um  mit  ilim  über  einen  Mann 
ZH  V(  ;1i;hii1('1ii.  der  zur  Ablt  i  geborte,  aber  biseholliclip  Gp^îcbâfle  be- 
sorgte. Abi  iieaiiUliebeu  Worten  bat  zunäcbsl  der  liiöibuf,  .loharni 
iflüge  iliin  eine  Bitte  nicht  abschlagen.  «Eure  Bitte  ist  mir  Befehl», 
vnr  die  Antwort.  «Ueberlass  mir  jenen  Mannl  >  sagte  nun  Adetbero. 
Elvas  orregt,  wie  jemand,  der  gerade  das  Gegenteil  im  Auge  hat, 
IBib  der  andere  zur  Antwort  :  «  Dir  handelt  jetzt  wie  in  der  Erzählung 
Dav^.  wo  der  reiche  Ifaum,  um  seine  zahllosen  eigenen  Schafe  zu 
î^-lionen.  da.s  einzi|ie  Schaf  des  armen  Nachbars  fortnehmen  und  seinem 
(iasle  vorsetzen  lässt.  So  raubt  Ihr  trotz  des  unglaubli{?b  {^rossen 
IV! rrfl;!--^^(^  IUI  !,r'i!teTi  un.s  Armen  jet/t  diesen  einen  Mann».  Fin.ster 
Zu^jeiut  iic  Urnueii  zusammen  und  wandle  sieb  ab,  »aber  koin  Wort 
veitiel  sviue  innere  Erreirun^.  Dn  zog  sieh  Johaim  in  aller  Stille  zuiück. 

^  Gleich  darauf  Irai  iViedrieb,  der  M»)iich  von  St.  Hubert,  ein.  Er 
kannte  seinen  Neffen  und  wusste  in  seineu  Mienen  zu  lesen.  «  Wozu 
die  Brauen  wieder  so  tief  nach  unten?»  fragte  er.  Denn  das  war 
immer  ein  Zeichen,  daas  sich  jener  ge&i^^  hatte.  «  Dieser  Jobannes 
ist  toU!  Er  hat  mich  so  behandelt  wie  noch  kein  anderer.  Nicht  ein- 
mal  einen  einzigen  Mann  will  er  mir  abtreten.  So  wcni<;  gelte  ich  bei 
ihm».  Friedrich  wusste  um  die  Trierer  Plrme  der  Mönche  und  ant- 
wortete :  «  Wenn  du  nicht  besser  für  sie  sorgst,  so  wirst  du  sie  bald 
allo  verlieren.  Denn  \rh  weiss,  da.ss  sie  mit  dem  Herzog  und  dem 
Profwt  m  l'^nlerîjnndlunii  -telifu.  weil  am  bei  dir  zu  wetaji  Hülle  imden. 
Kacli  St.  Maxuiiiii  ^illli  -le  la.seh  über'jes-icdell  ».  Sofort  warde  .lobannes 
zurückgerufen.  Warum  er  ohne  Eilaubnis  fortgegangen  sei,  wuide  er 
angeberrscht,  und  als  er  in  seiner  Angst  kein  Wort  zu  sagen  wagte 
(das  war  derselbe  Jobannes,  der  jenem  grimmigen  Grafen  Boso,  dem 
Härder  sdoes  Wohltbaters,  die  mutige  Antwort  nicht  sdiuldig  geblieben 
var  und  spSäer  dem  stolzea  Kalifen  Ton  Gordova  so  unersclirocken 

»)  c.  lü.  M.  G.  lY.  241. 

^  VaruiftéTine  an  der  Meurthe,  15  km  oberiialb  von  Nancy- 
.Mirac  S.  tioq{.  «.  10  ante  tned.:  mm  fratmm  eiua  carior  celerh. 

9* 


—   132  — 


und  überlegen  eiilgcgcniral].  da  fiilir  der  Riscbof  fori;  *  Teli  liabc  dich 
iiit.  hl  für  so  bitzi^r  j^eballen  und  nicbt  prefilaubt .  dass  (bi  in  einer  so 
unbedeutenden  öuclie  so  viele  Sibw  ieri^ikeiteu  maeben  wüi'dcät.  Ich 
bitte  dich  also,  laas  mir  den  Muin  wenigstens  für  einige  ^t!  »  Jener 
überl^te,  was  anf  dem  Spiele  stände  —  es  handelte  sich  um  ein  Geld- 
gescliäfl  —  und  fragte  :  <  Auf  wie  lan^re  ?»  «  Auf  40  Tage  >.  <  Anf  ein 
Jahr,  wenn  Ihr  wollt  !  »  gab  jener  zurück. 

♦  Nicbt  lanjïc  nacblier  batte  der  Bisebof  einen  Traum.  MH  schrecklich 
drobender  Miene  trat  eine  (lestait  an  ihn  \\vvi\\\  und  sagte  mit  ernster 
Feierliebkeit  :  <  Gut  war  dein  lî(!}^innen,  aber  allzura-scli  bi.st  du  abgo- 
fnllon.    Hüte  dass  dieser  Abfall  nirbt  l'rsaebe  werde  zu  dntieni 

Sliu/.c  Î  Isiinm  wunler  auf.  was  du  I  i  l  imen  basf  !  Sonst  stiu/esl  du 
in  den  Abgrund'»  Da  waebte  er  aul  uml  ci  dacht(>  langem  naeb  über 
das  \\'erk  der  rcÜjjiiiseu  Ueform,  das  er  beguinicu  und  so  lange  Zeit 
vernachlässigt  hatte.  Tiefer  Schmerz  ergriff  ihn  und  er  erwog  die 
Bilahnung.  Dann  rief  er  seinen  Kämmerer  Matzilin  herbei  und  befahl 
ihm  so  schnell  als  möglich  nach  Gorze  zu  eilen  und  dem  Abt  Einold 
zu  sagen,  er  solle  sofort  ror  ihm  erscheinen.  Zuf&Uig  aber  hatte  dieser 
die  Nacht  in  Metz  zugebracht.  Bei  Mor  « n-iauen  hatte  ersieh  erhoben 
und  stand  nun  in  aller  Frühe  am  Stadttbore,  um  zu  warten  bis  es 
ge()fTiiel  würde.  D;i  traf  ihn  der  Bote  und  rief  ibm  nach  kurzem  Gru.sse 
zu  :  '  Eine  grosse  Aînlio  bald  Ihr  mir  orsparl  :  Ic!i  war  ausgescbickl 
Euch  zu  rufen.  Der  Herr  hat  betobleu,  üir  solltet  sofort  vor  ibm 
erscheinen  » . 

«Jener  gebt  gleich  bin  und  whd  angemeldet.  Der  liisehof  über 
das  unerwartet  rasdie  Erscheinen  des  Ablcs  erstaunt,  lässt  ihn  bitten 
einzutreten.  Nadi  gegenseitiger  BegrOssung  beginnt  Adelbero:  «Es  ist 
lange  her,  dass  ich  in  Gorze  war;  mancherlei  war  mir  im  Wege.  So 
Gott  will,  komme  ich  jetzt  zu  Euch  ».  «  Es  wird  uns  eine  grosse  Freude 
.sein,  Euch  ZU  sehen  ^,  wai*  die  Antwort.  «So  gebt  vorauf  und  kündigrl 
den  Tag  nieiner  Ankunft  an!»  K.s  sollten  aber  damals  die  Tage  der 
Quateiiil'i  i  l  isten  des  Februar  gerade  am  folgenden  Tag*;  beginnen. 
^>af■h  ilm  1  lîf>endigung ,  sagt(?  «t,  werd(!  <*r  >^('ine  Absielit  ausfVdu'en. 
«Aus  diesem  lirunde».  meinte  der  Abt,  «ist  ein  Aufschub  nicld  ni)lig. 
leb  werde  heute  vorausgehen,  und  morgen  zu  der  Stunde,  die  Ihr  be- 
öliiuml,  werden  wii-  Euch  erwaileu».  ^  Gut,  st)  werde  ich  um  3  L'br 
da  sein»,  antwortete  Adelbero*). 

«  Am  folgenden  Tage  machte  er  sich  auch  wirklich  auf  den  Weg, 

*Nadi  den  Mir  S.  Goig.  wai'  ca  der  AJ>1,         un  die  Fasten  eriuuerle. 
Ktt  «nii-iâe  ihm  abvr  dio  Antwort,  dasn  der  göttliche  Hofohl  k«iiicn  Aufschub  dulde. 


1 

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—  133  - 


iiîni  als  er  riidit  mvhr  weit  vom  Kloster  an  den  Punkt  pekonunen  war, 
(ier  «Am  Kreuz»  heissl so  stu'ji  er  vom  Pfenle.  zo^r  die  Selnilie  nii^ 
uixi  Ic'^to  diiri  IfM/tc  Stück  des  Wegt-s  hi^  zum  Klusler  barfusis  zurikk. 
iNtrl  anjrekoiu'iii  ii  ^\  ii  ft  er  sieli  nrn  h  der  ersten  .Anrede  vor  dem  ver- 
siiiiiniclten  Convi  nt  nieder  auf  den  UihIl'U.  khijft  .-fiel i  der  Naehlä.s<i;.'keil 

(Ion  Oidea  an,  versprield  Hes-serun;.'  und  bittet  deniiitijjt  nm  Ver- 
aeihuijg.  Man  beeilte  sich  zu  versiehern,  sei  ilmi  verziehen,  und 
noD  Ertrug  er  ihnen  soglei(  Ii  jeiies  Dorf,  welches  zwar  ein  alter  Be- 
vüz  des  Klosters  war,  damals  ahcr  sich  als  Lehen  in  den  URnden  Ton 
da  fiêidiofs  eigenem  Bruder  befand.  Den  Beamten  wies  er  an,  aUe 
EiokfiDfle  ungekürzt  dem  Abte  abzuliefern  und  drohte  mit  dem  Fluche 
Dalbü  und  Abiron.  falLs  ein  Betruj^'  oder  ein  Auswetr  ver;<uclit  würde  >. 

Solche  Vorgänjjre  wiederholten  yicM.  So  baten  nicht  huv^e,  nach- 
Ik'I'-)  die  Mönche  um  Longeville  und  Teile  von  Moulins.  Adelljero  aber 
wnlllc  nicht  zureden  lassen  und  blieb  standhaft.  Hnrt  wie  ein 
Stein,  syjften  .sie,  sei  .sein  nprz^).  Als  er  sich  al)cr  in  aiiniichcr  Weiöc 
wie  vorhor  von  Petrus  ((eiualml  sah,  trab  er  sofort  nach. 

Aber  trotz  der  guten  Vorsätze,  auf  wek  lie  sich  aus  diesen  Träumen 
sditiaseD  lässt,  kam  es  zit  einer  weiteren  Kîn^enreform  damals  nicht. 
Es  f^te  wohl  weniger  an  dem  guten  Willen  als  an  der  Zeit  und  den 
Sütlefai.  Die  weltliche  Stellung  des  Bischöfe,  die  kriegerischen  Ereignisse 
(rst  besonders  im  Westen,  dann  der  Thronwechsel  in  beiden  Ländern 
üiid  die  Aufstände  im  Osten  nahmen  ihn  viel  zu  .^<'hr  in  Anspruch  und 
feon  ihm  nicht  die  Musse,  deren  er  b<"durft  liätle.  nn?  s<'hon  jetzt 
jCfle  izcislijre  Bewe^mng  in  grrüs.serein  Mn-stabe  durchzutidiren  '). 
/  S-tt  AH' Ibero  von  Boso  abjrefalleii  war,  jjchörle  er  «Icr  B-irlei 
(ri.seln,.jia  an  und  scheint  mit  ihr  allen  Wandlimj:(»n  der  iollu'irj«»isciien 
I'oljtik  gefolgt  zu  sein.  Durch  verwandlsi  hafUiche  Bcziehuntfen  ist  ihr 
VertAltnii:  kaum  beeiullusöt  worden  Die  Aunaluue,  duas  der  Ilerzo«,' 
Adellien»  Grossoheim  gewesen  sei  },  muss  auf  einem  Irrtum  beruhen. 
1^  aus  den  alten  Quellen  ergiebt  sich  nicht  die  leiseste  Berechtigung 
n  solcl)6m  Schluss.  Âucb  das  Lebensalter  beider  Blänner  wäre  damit 
■ü^t  in  Einklang  ssu  bringen.   Als  Giselbert  nach  dem  Tode  seines 

*)  Wohl  am  Gemensdenkmal  Ober  Ancy. 

•'1  Vit.  Joli.  c.  10.). 

^1  Mir.      fiorg.  c.  11.  ut  sil>  <  in  '  imus. 
Vit  Joh.  c.  l>i>.  AUelbero  rc^no  tunc  divcisis  [lerlurbatiouiLuä  coaciUlo 
ûei  phiriinas  cvras  distentns  niiinis  eis  solito  prospicL-re  poferal. 

'i  S(i  viel  icli  yche,  crssrlicinl  dk-ae  ne)inti|ilung  /.mti  eitlen  Mali;  l)ei  Meu* 
fi  st-,  M.  '  tu  (  juolknanijabe.  dann  bei  den  Den.  IJ,  40,  die  sich  auf  ihn  besiehcn, 
Bud  bei  Saucrlaiid,  IminuuiUil,  S.  28, 


—   134  — 

Vaters,  wahrsdieinlich  915*),  von  KOnig  Karl  die  hersogliche  Würde 
empfing,  war  er  dn  junger  Mann  So  kann  er  etwas  älter  als  Adelbero 
gewesen  sein,  aber  nicht  viel. 

Von  (1cm  Iferzojî  Giselbert  entwirft  Richer*)  ein  sehr  unprnni?li;ie.s 
Hikl.  Seine  kricjxerisehe  Tuchlijrkeil  erkennt  er  an.  seine  Kühnheit  uml 
Krii  jKTkraft,  aber  rrnriint  ilin  unruliijr  und  leichl-irj^i^r.  vorschwenderisc  Ii 
iiml  [i;il).süeblig,  zweideiiUjr  und  liinlerlistitr  SriiM  Aiiuen  seien  î?o  unstäl 
fiewf  scn.  dass  man  ihre  Farbe  uielit  liabc  eikt  uucii  können  ;  an  Stroit, 
an  W'iiTxsair  und  Verhetzung  liabe  er  .sj'ine  wählte  Freude  gehabt. 
Der  parteiische  Franzose  bassl  den  Herzog,  der  von  Frankreich  abge- 
foUen  ist  und  Lothringen  an  Deutscliland  gebracht  hat.  Aber  auch  der 
gemässigte  Flodoard*)  spricht  von  Meineid  und  Wankelmut  und  von 
dem  Abscheu,  den  deswegen  König  Rudolf  vor  dem  Herzog  empfanden 
habe.  Jedenfalls  war  Giselbert  ein  Lothringer,  wie  sie  Widukind"^) 
schildert:  «Unzuverlässig,  an  Ränke  gewöhnt,  stets  zuni  Krir^ie  bereit 
und  auf  Neues  l»e(laeht.  •  An  den  Deuts<  ben  war  ihm  nielit  mehr  ge- 
legen als  an  den  Franzosen,  nur  der  eigene  Ehrgeiz  setzte  ihm  das  Ziel. 

Sein  Vorteil  verbanfl  ihn  damals  mit  dem  dnuf'-cben  K(>nig.  Fine 
Tochter  lit  inrichs  war  seine  Gemahlin,  s<'in  Wort  galt  viel  Ix'i  ihm 
und  sein  Ansehen  war  dadurch  in  LoUuiugen  bedeutend  gestiegen. 


III.  Unier  Otto  L  938-950. 

Hierin  änderte  sich  zunäf-bst  nichts,  als  Heinrich  1.  936  starb 
und  sein  Sohn  Otto  I  den  Thron  bestieg.  Den  neuen  König,  seinen 
Schwager,  empfing  Giselbert  mit  vieler  Tracht  und  unter  starkem  An- 
dränge des  Volkes  zur  Krüuuug  iu  seiner  Sladt  Aaeheu.  Die  Geistlich- 


»)  üiselbeiU  .MuUcr  Lies»  Alb lada ,  WilUdi,  ÜO'),  IJouqucl  IX,  666.  In  dem 
Verzeicluiis  der  Aebt«  von  Rchtemach  wird  R«gînar  als  Abt  bia  916  genannt. 
M.  G.  XIII,  7.W. 

l^icher  I,  M.  M.  ü.  III.  07!):  iaii»  f;ir'o  iuveni.  Mirac.  S.  Maxitnini  M. 
G.  IV,  281,  233,  c  XL;  cum  Giätlberluü  adiiioduin  iu  venia  dux  regiio  praeficeruluri 
c.  16:  ft  matte  invenis  dvcis.  WaiU:  nimmt  in  der  Anmerltang  xnr  letzten  Stelle 
üofiai-  an,  daas  die  llttttet  ffir  den  jungen  Giselbert  nmächat  die  Regentacbaft  ge» 
lahrl  habe. 

»)  1,  35. 

«)  Zq  924  extr. 

*)  It'äO:  quia  gens  varia  erat  et  artibaa  aaaueta,  bellis  prompt«  mobilisqne 
ad  reram  noritatoa. 


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1 

I 

I  _   13Ö  — 

I 

!       ïéi  war  in  grosser  Zahl  erschienen  und  alle  Herzoge  waren  zugegen. 

Sic  versahen  die  Hoßmler,  Giselbert  aber  leitete  da^  Ganze ^). 
^iiptt«:  Das.s  Adell)cro  sich  unter  den  l}i.s(  h(>ren  befand,  i.st  wohl  niitjfheh; 
I  überliefert  i^i  C'^  nir-ht  UcbfTlKinpt  läs:3t  sieh  nidit  fesL-^lellen.  wann 
l  er  zum  ersten  Ahü  ual  dem  neuen  Herrscher  in  Herijhrun^r  {lekoinmen 
bl.  im  foltrenden  Jahre  937  gelangle  Otto  wenigstens  in  die  Nahe 
rou  Metz,  als  die  Ungarn  einen  neuen  Kinfall  gewagt  hatten.  Adelberu 
boote  diesen  furchtbaren  Feind  aus  früherer  Zeit.  Schon  im  Jahre 
9ÏI  liatten  die  Ungarn  Lothringen  heimgesucht,  926  waren  sie  wiofler- 
gekehrt.  Damals  war  Verdun  in  ihre  Hände  gefallen  und  grau^uun 
Ausgeplündert  worden.  Die  Mönche  von  Gorze  hatten  mit  ihren  Heilig- 
(ümem  Schutz  hinter  den  festen  Mauern  von  Metz  gesucht*).  An 
n  brauste  auch  jetzt  der  Sturm  glücklich  vorüber.  König  Ollo 
'lehnte  die  Verfolgung  der  Ungarn  l>i?<  nach  Metz  aus'),  dann  lie.^.s  or 
«ie  flaeh  Knjnkreicli  ziolirn,  da^  sie  bi.s  an  den  0<'<'an  durchstreiften. 
,  _  In  diesem  Lande  liulte  aut  h  im  Jahre  9.'{))  ein  Thronwechsel  stall- 

gefunden.  Der  fünfzehnjährige  Ludwig  iV.,  der  Sohn  dos  unglücklichen 
Karl,  war  von  England,  wo  er  seine  Jugend  verlebt  liatte,  nacii  Uu- 
«Wfe  Tod  von  Herzog  Hugo  vou  Francien  in  die  Heimat  gerufen  und 
atif  den  Thron  erhoben.  Aber  er  hatte  sich  von  dem  lästigen  Einfluss 
seines  allzurnftchtigen  Beschützers  bald  freigemacht,  bn  Jahre  938 
^r  der  offene  Krieg  zwischeni  beiden  ausgebrochen  und  gleichzeitig 
^ar  en  im  Osten  zu  der  ersten  Empörung  gegen  K<tnig  Otto  gekonunen. 
Hii  halte  Herzog  Gi^ielberl  wieder  seine  Freude:  An  der  Spitze  eines 
Heere.«  unterstützte  er  die  Aufständisrhen  in  Frankreich  *j.  und  die 
I  Alwsindten  •=^einps  eigenen  Königs  empling  er  kalt  und  mit  Wr- 
I  luhtunü'M.  indem  er  den  Abfall  schon  erwog.  Er  wagte  ihn.  ;ds  im 
t  fot'enden  Jahre  K'mig  Ottos  Bruder  Heinrich  und  Herzog  Ebtihünl  von 
\         Franken  sich  mit  ihm  zu  eim-m  allgemeinen  Aufstände  vereinigten. 

Aa  diesem  nahm  auch  Bischof  Ädelbero  teil.    Die  LoUudnger 
bemfibt«!!  sich  alsbald  die  Unterstützung  des  französischen  Königs  zu 
^        ^Qnen,  gegen  den  Giselbert  noch  ein  Jahr  vorher  im  Felde  gel^n 
:        tatie.  Ludwig  wies  sie  zuerst  ab  wegen  eines  FroundschaftsTertrages, 
zwischen  ihm  und  Ollo  ges(-hlossen  war.  er  einigte  sich  aber  mit 
^Q.  als  sie  sich  in  demselben  Jahre  939  zum  zweiten  Male  an  ihn 

WiJukiiul  II,  2  oioiiiîi  piocurab.il. 
*)  Mir.  S.  Gore.  c.  7.  M.  G.  IV,  240. 
.        Annale.^  S.  Maximini,  M.  6.  IV,  7:  rex  Otto  Hnngru»  imiue  Mettis  civi- 
""«•n  [it-rscquilnr. 

*]  yUÀo&td  m  î»38. 
Widakind  U,  16. 


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—    136  — 


wandten.  Hêrw^  Giselbert,  dann  Âdelberos  Stiefbruder,  Graf  Otto,  und 
andere  Grafen  nntorwarfen  sich  freiwillig  der  Oberhoheit  des  Königs 
von  Frankreich.  Die  Bischöfe  zögerten  mit  dem  Verrat,  aber  nur  well 
König  Otto  Geissein  von  ihnen  in  Hftndcrj  hnlto.  Kr  rniiss  also  Adal- 
bero schon  vorher  nicht  trotratit  hahrn.  Als  aber  laidwig  mit  flceres- 
mat'ht  vordran?.  \vn  Av'  ^'uisti're  Gelc/enhoit  zur  WietUirorobcriinjr 
Lothrin^rt'iis  nicht  /.u  Vi^i-säumoii,  da  schlössen  sich  ifini  di*^  f^i^rlir^fp 
an,  sobald  er  don  Gnu  von  Verdun  b(;trat,  unter  ihnen  oIhr-  '/.wciUA 
auch  Adelbero').  Ludwi^r  rückte  vor  bis  ins  Elsa.ss.  aber  er  niachte, 
gerade  so  wie  sein  Vater  Karl  i.  J.  920 -)  und  sein  Vorgänger  Küiiig 
Rndolf  923")  Kehrt  ohne  einen  wesentUdien  Vorteil  eirungen  xa  haben. 
Dagegen  kämpfte  Otto  mit  GlQck  am  Niederrhein,  in  Sachsen  und 
wieder  in  Lothringen,  das  er  verwüstend  bis  Kievermont,  dem  festen 
Sdüosse  Herzog  Giselberts  in  der  Nfthe  von  Lttttich,  durchzog.  Dann 
lag  er  längere  Zeit  mit  irrossem  Heere  vor  Breisach.  Aber  hier  ver- 
liesson  ihn  viele  seiner  bisherition  Anhänjrer,  unter  diesen  der  Strass- 
bur^rer  Bischof  und  d«  r  Krzbischot  Fritvlricli  von  Mainz.  Der  letztere 
eilte  nach  Metz,  um  mil  Heinrich.  Eberhard  mid  (liselbert  zusamnien- 
zutrefTen.  Auf  do-  I'rin'cn  Anoi-dnuu}?  sollte  sie!»  dort  ein  grosses 
Heer  .'^aiiiiih.lu  'y,  mil  d(  lu  uiaii  ;4cjzen  den  Könij?  am  Oberrhein  zu  mar- 
schieren vorhalte.  So  war  also  AdeLbero.s  Stadl  zum  Miltclpiiukt 
einer  neuen  Verschwurung  ausersehen.  Âber  als  Friedrich  in  Metz 
ankam,  wurde  er  mit  dbr  niederschmetternden  Nachricht  empfangen« 
dass  die  beiden  Herzöge  Eberhard  und  Giselbert  am  Rhein,  Ândemach 
gegenüber,  von  den  verfolgenden  Femden  übcrfoUen  seien,  dass  jener 
im  Kampf,  dieser  in  den  Fluten  d<^s  reissenden  Stromes  den  Tod  <^e- 
funden  hiitte.  Sofort  verliess  er  die  l»ischofsladl  an  drr  Mosel  ,  in 
die  ihn  kein  Giiicksatem  geleitet  hatte,  und  unterwarf  sich  dem  König. 

Âdelbero  aber  dachte  anders  ;  er  war  entsddos.sen  den  Widersland 
zu  wagen.  Es  dauerte  auch  nicht  lange.  1 1  rr schien  Otto  in  Lothringen. 

Alle.s  unterwarf  sich  ihm,  nur  der  ein(?  Adelbero  nicht.  (îerade  so 
WTC  einst  Bischof  \Vi;zerich  vertraute  er  seinem  Irnl/i-jrcn  H*^r7on  wnd 
der  F<\stipkeit  seiner  Mauern.  Er  beschrankte  .scmcu  \\  iderstand  nicht 
einmal  auf  Metz.  In  [)icdeiüiolen  Hess  er  die  Kapelle  Kaiser  Ludvviprs 
des  Frommen,  wclclic  nach  dem  Vorbilde  der  bcrühiiileu  Aachener 


0  Flodoaid  Uäi». 

^  Flodoard  9S0,  Cont.  Kegin.  zu  923.  vel.  Wniüs,  Heinrich  I,  S.  49^ 

•)  Flod.  \m. 

^  Lmtprandi  ÂnUpodosis  IV,  31.  U.  G.  Iii,  326. 


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—    1»7  — 


Man«  •  iik;' [♦clic  Karls  des  (înisscii  bcfîoriiuii  war.  zerslorcii.  damit  sio 
nicilil  als  Festung  ausgebaut  wüi'de  und  den  Feinden  als  SUU/4»üiilil 
segnen  ihn  selbst  dienen  könnte 

Aber  sein  nnverzagter  Mut  musste  schliesslich  kühler  UebwI^ung 
Addbrros  \veicli€n.  Vor  der  Uebermacht  streckte  Adelbero  die  Waffeo.  Leider 
L«t«t«tffu<.  ^  ^  Einzelheiten  dieses  Kampfes  gar  nichts  berichtet.  Nicht 
einmal  die  Bedinjfungeo,  unter  denen  sich  die  Unterwerfung  vollzof;. 
haben  die  Chronisten  :!riup«ieben.  Der  Fortsetz« -r  liejrinos  be;2;nûîît  sich 
kurz  zu  sagen,  dass  der  ßisebof  von  Metz  nicht  so  sehr  lange  den 
Auräta.nd  hingezogen  habe,  duss  vielmehr  bald  dos  ganze  Land  zur 
alten   Treue  zurückgekehrt  soi^V 

Auch  die  Zeit  der  Tnlri  wtrfung  erscheint  also  nuhesUiiiint.  Zum 
Ende  des  Jalu-es  UH9  heutcikt  Flodoard,  dass  Otto  fast  alle  Lolhringer 
sor  Unterwerfung  genötbigt  habe').  Das  lässt  beinahe  daraaf  »eliUesiK^n, 
dass  Netz  sich  den  Wmter  über  gehalten  hat.  Die  Jahreszeit  war  ja 
auch  schon  weit  Torgeschritten  gewesen,  als  Otto  zum  dritten  Male 
in  diesem  Jahre  an  der  Spitze  eines  Heeres  den  lothringischen  Boden 
betreten  hatte.  Jedenftills  zeigte  er  tm  folgenden  Jîdire  seinen  Gegnern 
'•nter  den  Lothringern  und  Franzosen,  dass  er  die  Macht  habe,  das 
dewDnnene  zu  behaupten.  Rasch  und  siegreich  trug  er  seine  WafTcn 
iik  r-  ,lie  Aisne  und  Seine  bis  in  das  Hrrzogtum  Burgund  und  zwang 
den  Horm  fh>scs  Landes  zum  Fric  !«  n.  Ihn  begleiteten  auf  diese»n 
Zöge  Ovi  jüuge  König  Konrad  von  Liuj  und.  dann  der  Herzog  Hugo 
Francien  und  (îraf  Heribert  von  Vcrmanddis ,  die  inmicr  noch 
wen  ikren  Köm$  das  Feld  behaupteteu.  Wenn  ferner  Otto  den  durch 

^)  Eigenlömlichcr  Weise  vrird  von  den  Benediktinern  H»  48  die  äaeh«  SO 

^ët>Hlt»n{^  als  ob  nii^h!  flor  Bischof,  sondern  der  Könijr  die  Kapelle  zcr-'-  ii  fi-.bc. 

rufen  sir^li  dabei  auf  Sigebert  von  Geuibloux.  Dieser  sagt  aber  in  seiner  Übronik 
™'  ^*  Vi,  343}^  irrläinl  icher  Weise  zum  Jahre  945,  nichts  weiter  als  :  Otto  imperator 
/'^"^    Loüianngiam  stbi  sobinfavit  resittente  sibî  solo  Metteiui  «piscopo  Adal- 
fralre  ducis  Fridenci.    Sie  haben  ihn  wahrsclicinlieh  mit  dem  Aiuiu'ista 
_  ,      ^'fcrwecbsell,  der,  auch  zum  Jalne  94ii,  mit  unbedeutenden  sli'istisclien  Vcr- 
*^**gen  den  Vorgang  nach  Rcginos  Fortbclzer  bcrichleL  Der  letztere  sagt  aber 
^l4Ur  und  dentlich  unter  dem  Jahre  939  M.  6. 1, 618:  Omnibus  tamen  Lotharien- 
^Uj^    **Ubattis  aliqnanuliu  reaistere  eonalus  est  (  [»icopus  Met(ei\sis,  undc  Tbeodonis 
g.      *iä.)>i;liam  donini  Ludovici  \n\  imperatoris,  instar  Aquensis  iQceptam,  ne  pcr- 
aul  pro  muuimine  haberctur,  deslruxit. 

^>  In  nranitielbarem  Anschlnsa  an  das  Vorige  :  Nee  tarnen  diutius  in  huius- 

tejjjçj  j .  .... 

^      ^*    rebolliono  permansit;  statim  aittuidem  lotum  re^'num  veiut  ex  ipsis  lidei 
dr  .  {  ropitio  ad  regem  convertitar  el  extinctis  hostibus  pax  et  con- 

*y  Elodoatd  938  :  pene  conctos  ad  se  redire  eogît  Lotbarienses. 


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—   138  — 


Uernuins  Tod  erledigten  Bischofssluhl  von  Verdun  schon  im  Oegina 
des  Jahres  940  mit  seinein  Verwandtet),  dem  Sachsen  Berengar,  be- 
setzte, 80  fs»h  er  den  lotbrüigscfaen  Bischöfen  mit  einem  deutlichen 
Wink  zu  verstehen,  dass  er  sehr  verschiedenartige  Mittel  habe,  ednen 
Willen  durdizusetzen. 

Man  wird  es  daher  mit  Dunimler')  für  wnln-selieinlieh  halten 
dürfen,  dass  Adelboro  spölostens  i.  .1.  940  zn  dor  Krkennliiis  gekommen 
isl,  da.ss  jfdor  längere  Widerstand  nutzlts  oder  gar  verderblich  sei. 
Auf  keinen  Fall  ist  dieser  !>iv  7.mn  .l.ihic  ^'15  :ut-';:e(lohnt.  wie  Sauer- 
land^)  ineinf.  dessen  an'li  i(  r.<  li;iii|ilim;:,  dass  Adeiberu  «  mehrere  Male 
an  der  Spitze  einer  bewaÜiü  Itn  üppusilion  gegen  den  König  »  gestanden 
liube,  gleichfalls  auf  einem  Irrtum  beruht.  Nur  in  diesem  einen  ICrie^e, 
anfangs  an  der  Seite  Giselberts,  dann  auf  die  eigene  Kraft  altein  an* 
gewiesen,  hat  Adelbero  mit  Otto  gekämpft;  nach  dem  unglücklichen 
Ausgang  hat  er  sich  nie  mehr  gegen  die  Macht  des  Königs  aufgelehnt. 

Es  giebt  unzweifelhafte  Beweise  daHir,  daœ  er  roindeslcns  schon 
im  Jahre  942  seine  Versöhnung  bewirkt  halte.  In  einer  Trkunile.  die 
am  10.  Januar  dieses  Jahres'')  in  Frankfurt  ausgestellt  isl,  weist  Otto 
eine  Besehwerde  de  i  Kanoniker  des  Arnulfklosters  zuriick  und  be- 
stätigt die  Anordnungei!  <!(  >  öisehofs,  und  von  AdeU»ero  wird  dann  in 
einer  l'ikimde  dr»««*(>!heii  .lalnos*),  in  welcher  er  die  Vertreibung  der 
Kmiomkei  au.s  dem  Klu.sler  verfügt,  Otto,  ^  unser  Herr»,  wegen  des 
günstigen  Bescheides  als  der  weise  und  gerechte  König  gepiiesen'^j. 
In  dem  gleichen  Jahre  ist  Adelbero  mit  éem  Abt  Einold  von  Gorze 
und  seinem  Oheim  Friedrich,  der  inzwischen  Abt  seines  Klosters  St. 
Hubert  geworden  ist,  bei  der  Einweihung  der  Kirche  von  St.  Maximin 
in  Trier  zugegen und  wenn  dann  dne  Synode  von  22  Bisdiöfen  in 
Bonn  zusammentritt^),  während  es  im  ganzen  Reiche  nur  29  gab, 


1)  Dümifi1<M-.  Ouo  d.  Grosse,  S.  1081. 

Imiiumität.  29. 

^)  ^^lckol,  Dipl.  Oltonis  S.  liK).  Ko.  4».  äciiie  Üeuitiri(uii;j«a  zu  üo.  M,  S. 
121  lassen  keinen  Zweifel,  das»  941  ein  Fehler  der  linchrifl  ist.  DHnunlcr,  1(18* 
nimmt  noch  941  an.  In  der  rrkonde  heixst  es:  Qnalitor  Adalbero  Metcnsts  sodis 
antistes  vcTU  'nt'i'is  nostram  «uliil  sublimilatem, 

*)  lirk.  Adelb.  H.  l\s  f».li!t  zwar  (iit>  .Taliroszuhl.  atu-r  es  };<'nn<;c'ii  die  son- 
stigen Angaben:  imtict.  XV  coiicun-.  V  anno  Xili  a<lejitionis  eiiiscopatus. 

eb.;  quidam  eoiuin  adiennit  regtm  seniorein  nohlium  vidcUcot  Otloneui. 
Weiter:  illonim  florcipMidens  rationem  ut  sapiens  et  iustus  rex, 

(t)  Mrac.  S.  Maximini,  Acta  Sanctornm,  Mai  VII,  33. 

^  Gont.  Re^  9i9. 


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—    139  — 

.so  liisftt  sich  vcrmutt'U,  cUu^s  unter  diesen  dur  Mclzer  Bischof  nichl 
jfefelill  hat.*) 

H«wrO(iê>Ba         Nachdem  der  Friede  iin  Laude  heraeslellt  war,  rnusülc  Otto  damn 
fio-»u,  ^^tücexkj  an  Gisdberts  Stdte  eiim  neuen  Herzog  zu  ernennen.  Er 
scbefot  me  Weile  geschwankt  zu  haben,  wen  er  auf  diesen  wichtigen 
Vertrauensposten  berufen  solle.   Widukind  f^agt,  er  habe  Otto,  den 
Softn  Biebwins,  Über  das  lotharingische  Land  gesetzt  und  ihm  zugleich 
WUien    Neffen,  Giselberts  jungen  und  holTniintjsvollen  Sohn  Ihniirit^h. 
zur  Kr>:iehunjr  übersehen*;.   Aber  auch  des  Königs  Bruder  Hdnrich 
isl  "in    Jalno  040  im  Lande  peAveson.    Ehe  Otto  zu  seinem  Zu},'e  ;rey;cn 
Ln»lvv  ijjç  von  Krankrcif  li  Lolhrinjrrn  v(r!?o«^\  vprfrnnîr  f  r  die.ses  Land 
naeli     P^loduards  Anj^aben   .meinem   üiinltr   ,in.     I)eu.^cll)en  Ausdruck 
gebraLioht  Regrinos  Forlsetzer').    W  i  liiMn  1  ii\  29)  dnifc^en  w(;iss  nur, 
4iM    ci<3r  König  aus  Mitleid  seiiu  in  linitki  tini^u  .SUidlc  ül>erlaiiäen 
«nd  iHn  den  Aufenthalt  in  Lothringen  gestattet  habe.  Giesebreoht 
vodDllniniler*)  halten  den  sachsischen  Geediichtssctireiber  f&r  weniger 
unterrichtet;  mir  scheint  wahrscheinlich,  dass  der  König  mit 
^^^^  ClDtscheidung  zßgerte  und  zum  Herzog  zuerst  weder  den  einen 
mh    clon  tmderen  ernannte.   Nach  der  Vertreibunjr  Heinrichs,  welche 
uimiTriedene  Lothringer  schon  im  Jalu'o  940  veranhissten,  ist  dann 
Adelhercis  Stiefbruder  endgültio;  mit  der  lierzo«rhchen  Würde  bekleidet. 

TT  «eine  Ernennunfx  knüpft  nümmler*)  die  Vennutun«/.  dn'«'<  .sie 
f'^'^^t    55^.^  ,j„i  Adelbero  «im  Zaum  zu  iKilfen«.    Fr  «pHolit  von  dem 
^^«ilstiiz  der  pressen  lothrinjîisclien  Famiiieu  üikI  vuii  ilt-r  Feindschaft 
^^^^©iden  Stiefbrüder.  Diese  Vei  iiuUuni!:  scheint  aber  nicht  hinreichend 
^"^»»^«t.   Thatsache  ist  freilich,  dasa  Otto  und  Adelbero  Stiefbrüder 
Iw^*^'  Thatsache  auch,  dass  Adelbero  durch  die  zweite  Heirat  seiner 
Einkünften  für  sich  und  seine  Brüder  verlor,  drittens  dass  Graf 
^toh  Johann  von  Gorze  gegenüber  gcrOlunt  hat,  Adelbero  zuliebe 
^^^Q  Stiefvater  Richizo  ermordet  zu  haben.   Fol^rl  aber  aus  dies<'r 
^^J^^^^eren  wahre  Beweggründe  unbekannt  sind,  dass  Sohn  und  SÜef- 

.    *^  ^'enn  in  .\dtilberos  Urkunde  ö  die  ZiDiIung  nicht  falsclx  übeiLioferl  ia(, 
mûk  ««eh  vielleichl  mit  der  942  erfolgten  Vera^ang  erUftren,  dass 
^^^^  Von  Toni  and  Adelbero  neben  das  8.  Regieningsjahr  Ludwigs  das  1. 

•>  Viii.  Ii.  2<J. 

Flod.1MOpostined.:  fratri  »uo  regnnm  Lothariense  coinmUtit  Ocmt.  Beg. 

«(.'inrico.  fratri  regis.  Lothariensis  du«  atus  commiUilur. 
*)  Oiftsebiecht,  I.         Dnnunl*  <  !0»)2  lo?«.  Ucbrigcns  sagt  letzterer  S.  y« 
«^OÂàulig»  und  lOG  «in  agsserordenliu  lier  Weise». 
*)  DOmmler  S.  96  L 


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—    140  — 


9dm  des  Erschhtgeuen  17  Jahre  später  noch  in  Feindschaft  lebten? 
Selbstverständlich  war  Graf  Otto  ein  Ge^r  Bosos.  Denn  war  er  es 
nicht  schon  vor  der  Ermordung  seines  Vaters»  so  wurde  er  es  infolge 
derselben.  Zu  dem  nächstfolgenden  Jahre  1)24,  fuhrt  Flodoard  an, 
dass  sich  Bonn  und  Otto  durch  Raub  und  Mord  und  Brand  ^e^^en- 
seitiiT  zu  schaden  suclilen.  Daizojjon  war  At!ell>ero,  wie  aus  jener  Stelle 
von  .lohaims  Lrln  ij-^he?>clireibuti;r  liorvorjreiit.  eino  Zfit  larm  mit  IJoso 
verl'iKulpii.  AIm-i  ;it'ra(lo  von  (les.son  Partei  i.-r^t  er  ja  im  AnlaniJ  der 
liOer  .laii'f  /n  tl;-(  ll.erl  über'^'efzan^reii.  Das  war  es,  was  Boso  ihm  ?o 
iihel  genuiuiuiu  halle.  Zu  (Üselhert  abci  halle  Otto  von  jeher  gehalten. 
Schon  im  Jahre  922  werden  sie  zusammen  genannt.  Otto  hat  wie 
die  anderen  Lothringer  die  Parteien  gewechselt.  Von  König  Karl  war 
er  zu  Rudolf  ttbei'gegangen ,  von  diesem  zu  Heinrich.  Mit  Giselbert 
finden  wir  ihn  Anfang  925  wieder  im  französischen  Lager,  um  zu 
sehen,  wie  er  am  Schliisse  desselben  König  Heinrich  nochmals  seine 
ünterwiufun«;  anbietet.  Und  930  wird  er  als  erster  neben  Oiselbert 
genannt,  als  dieser  bei  <ler  Empörung  gegen  König  Otto  sich  an  don 
jnni'on  f.odwig  wendet,  um  sich  und  sein  Land  unter  Krankreiehs 
Obcriiuhcil  /u  .stellen').  Nach  (îisflhprt--  iinni  w  ml- tom  Tode  niaeht 
er  dann  seinen  Frieden  mit  dem  dtuUclien  K  mhu  un  i  wird  Jlerzog 
von  Lothringen.  Da.s  ist  all(\s.  was  von  ihm  übt iiiclLit  ist,  ein  l>e- 
sondcrer  Zug  seines  Charakters  wird  uielit  crkeunliar.  Selbst  ange- 
nommen also,  dass  er  früher  mit  Adelbero  in  Streit  gelegen  hätte,  von 
Spuren  desselben  lässt  sich  in  späterer  Zeit  nichts  merken.  Vermullicb 
ist  sogar  Ottos  Besitz  und  Vermögen  nach  seinem  Tode  an  die  Stief- 
brüder Obergegangen.  Friedrich  wenigstens  erscheint  als  l.^icnabt  von 
Moyenmoulier.  wie  vor  ihm  Otlo'j,  er  ist  Lai('nal)l  von  St.  Dié,  von 
Senone^  und  beherrscht  dos  Land  um  Bar,  das  Ottos  Heimat  gewesen 
zu  sein  sr  lipinl. 

Aui  !i  die  W'irk.samkoit  des  Herzogs  intd  do--  Hi-chofs  in  den  tum 
fol^»;ntl(.'ti  Jahren  lässt  auf  einen  (jeg<ii-il/  /\\i.M.:ht'n  den  beidon 
Hriidcrn  keineswegs  sehliess(>n.  Als  die  Kaiiuiiikei  von  St.  Aiiiuit 
ihre  Beschwerde  beim  König  einreiciilen,  hat  Herzog  Otto  jedenfiüls  zu 
Gunsten  des  Bischofs  gesprochen,  auch  unterzeichnet  er  nachher  dessen 
Urkunde  von  942,  welche  die  Austreibung  der  widerspenstigen  Kanoniker 
verfKgt*).    Frankreidi  gegenttber  verfolgen  sie  dieselbe  Politik,  943 

1)  Alle  Angaben  nach  flodoard. 

Ctirotiicon  .\r*Hliani  monasterii  c.  tt,  M.  G.  IV,  89:  Hie  »uccossil  Riqvinus 

sc(un<ius.  toifins  (Mio. 

*)  Sirkcl.  Ollonis  1.  S.  1:10:   lla;:ila(ionil»us  jirelibali  cpiscnpi  nostri 

celeruruinque  iideliom  noalroruin  f>blcni|>eranics.  l  rk  Adelb.  H;  cum  coQsensa 
ducis  noalri  Ottonia. 


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—    141  — 


fr.«cïicinen  sie  als  Vennitlier  in  dvm  Streit  um  fl;i-  trzbiütiim  Reims 
und  Aihren  (himil  {remeiiisam  <lon  llffelil  ihres  koiii;ilielien  Herrn  aus. 
rn^!lkfc.  ^  Frankreich  cUiuerteu  niiinlicli  die  Fciiden  zwiselieu  Ludwijç 

imd  den  grossen  Herren  fast  tinutiterbrochen  während  des  ganzen  Jahr- 
»hnt3  fort,  mtd  die  Lothringer  sahen  sich  wiederholt  in  dieselben 
terwiolLelt 

'JNkn  hat  so  oft  Ober  die  letzten  Karolinger  den  Stab  gebrochen 
und    ilmen  Unf&hi^keit  vorgeworfen.    Sic  sind  aber  nielil  selilechter 
als  i!ir-e  Gegner.    Der  einzige  Vorwurf,  den  sie  verdienen,  ist  der,  dass 
m  nic^liî  über  (Vu'  nnderen  hervorragen  und  doeli  eben  die  Könii^^e  sein 
vollcri  -    An  Eifer  und  Riihrijrkeit  hat  es  Ludwijî  ebensoweniir  'j'f'fcblt 
wie;  soinem  Vater  Karl.    Kein  Jahr  ist  verjranjjren  .  ohne  dass  dieser 
wler  joner  im  Streite  mutier  clas  Sehwert  gezo;reii  iialtc.    Den  Germern 
"Waren  alle  Mittel  rcclil,  wenn  sie  nur  nicht  beherrscht  wurden, 
^ex*n  selbst  herrschten.  Das  allein  war  die  Triebfeder  ihrer  Iland- 
lonperft..    Durch  Pflichten  des  Untertbanen  gegen  den  König  fählten  sie 
^  iii<At  gebunden,  sie  kannten  weder  Treue  noch  Glanben,  noch 
sie  die  Stinune  der  Verwandtschaft.  Der  machtigste  von  ihnen, 
Herzojr^  Hnjro  von  Francien,  der  Sohn  des  923  bei  Soyons  îjcfalleneu 
^'(pciitîLÔnigs,  ruft  den  jungen  Ludwig?  zum  König  aas,  um  durch  ihn 
iikr  F^r  inrn  Nebenbuhler  die  Herrschaft  zu  gewinnen.    Er  liejrl  ab- 
^e<'U.s«.>iiiy  mit  allon  in  Fehde,  er  kämpft  bald  cremen  soinrn  Sp}nv:uj'^r 
•*»i*)eT"t,  den  (jraicn  von  VciiuarKlois,  bald  gejzen  Köni^  llu"li>lf.  der 
ffeiclirt^lls  sein  Sehwa;?er  ist,  und  nachlier  ebenso  oft  gegen  seuic  kOnii^- 
r*"®'*    Schwäger  Ludwig  von  Frunki-eich  oder  Otto  vou  Deutschland. 
^  ^i<?he  Graf  Arnulf  von  Flandmn  Ijlsst  den  wilden  Normannenhorzog 
«helx^^  genannt  Lai^^sdiwert,  da  er  ihn  im  Kampfe  nidit  bezwingen 
lieimtfickisch  durch  gedungene  Meuchelmörder  beseitigen.  Und 
^'^  j<^ner  Heribert,  Aroulfs  Schwiegervater,  einst  durch  Verrat  den 
'  König  Karl  fiug,  der  *  einfältig  >  genug  war  y.n  ;.1iiii!)ru. 

'     ^^»n  Kide  schwöre,  um  sie  zu  leiten,  so  Hess  -ifh  Kr,Mi;:  [.u-lwi^r 
UvxTch  die  Normannen,  dann  durch  Herzog'  Hugo  liUisdien,  und 
^        *"iielit  sein  Schwager  Otto  für  ihn  riii'.^trctpn .  .so  würden  aus 
.  ^^«^"Iis  Monaten  seiner  Gefangenschaft  eiicnso  viele  Jahre  gewonlen 
"\v  i^.  [,(,\  seinem  Vater. 

î^€r  deutsche  König  aber  wini  in  diese  Wirren  immer  vou  neuem 
)ünelti|^^2ogen.    Sind  doch  seine  Sdiwestem  mit  den  beiden  Haupt- 
C^^n  yermAblU   Die  trockenen  Chronikberidttc  jener  rauhen  Keit 
vv-t\vt\Tiden  nicht,  ob  diese  sächsischen  Königslöchtcr,  die  an  dem  gritnen 
uufgewachsen  sind,  sidi  noch  als  Scliwosicm  fühlen  und  sich 


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—    U2  — 


gog<us('i(jg  il  11' Leid  klagen,  weim  tier  Kampf  \vie<ler  einmal  den  steilen 
Felsen  der  künigliclien  Feste  von  Laon  oder  die  herzogliche  Inselsladt 
Paris  umtost  hat,  oder  ob  sie  als  MttUer  tod  zukûnflîfKen  französiscbea 
Königen  die  stobse  und  feindliche  Gesinnung  ihrer  Galten  teilten.  Von  Ge- 
rahlen  der  Prinzetisinnen  wissen  die  Chronisten  nichts,  sie  melden,  wann 
der  Wein  nicht  reift,  wann  der  Hagel  mit  ciergrofisen  Sehlossen  alles  zer- 
8rlilii,;t.  >ir  l  iirliicn  auch,  aber  in  aller  Kfirze,  wie  die  Schwestern  wech.sel- 
sriliif  ihrni  Üruder  Otto  nm  Hülfe  anüelien.  Dieser  ist  in  den  Jahren  940- 
it;")!»  iiirlil  wenifçer  als  virrtiKi]  in  Person  mit  ^'rosser  rief*re«ninr"!it  zum 


K;imt>('  oilcf  an  der  S]'it/i- 


.[.{n^rrTOii  ( il  Ii m  l'riedlielier  l't!- 


lcrnM|iiri<^  itaeh  Fraukieicli  iiezugtü  uiiM  ciirnsij  oll  hat  er  den  LuLh- 
liiiyti  herzog  als  (iesaiidlen  oder  Ilcerhdner  dorthin  «resehiekt.  Das 
geschah  nicht  um  das  Nadibarland  zu  erobern,  sondern  um  Lotliringcu 
zu  sichern  und  die  feindlichen  Schwäger  zu  versöhnen. 

Hierbei  müssen  nun  die  Lothringer  helfen.  Âdelbero  ist  nicht  mehr 
auf  der  Seite  des  Feindes  zu  finden,  bereitwillig  gehorcht  er  den 
Winken  seines  Köni*rs.  Seihst  wenn  ihm  die  Wahl  noch  freifjtestandcû 
hätte,  konnteer  wirkli(;h  schwanken?  Sollte  ei-  Frankreich  seine  Dienste 
anbieten,  um  auf  der  Seite  des  jungen,  nach  Sell)ständi;jkeit  ringenden 
Ktini^-s  iiiUr  des  herrischen,  kampfbereiten  H«»rzn«rs  über  die  frucht- 
huicti  Felder  df's-  Metzer  Landes  wieder  Not  und  Klcnd  des  Krieges 
/u  biiM;/cn.  odci  w.n  es  nicht  besser,  dem  kniflvolicn  Herrscher  des 
UàlciUî  zu  lulgen,  der  zmu  Frieden  mahnte  und  dem  Bischof  die  Mög- 
lichkeit bot,  in  Ruhe  und  Sicherheit  die  kirchlidie  Reform  durchzu- 
fuhreu?  Die  Zeilen  des  Abfolls  und  des  Wankelmutes  waren  vorbei, 
streu  «mRflinu-  •  Adelbero  ist  von  Kön^  Otto  besonders  in  der  Angel^enheit  des 
Erzbistums  Rdros  verwendet  worden.  Sie  hatte  für  Lotliringen  und 
den  K  hii;:  Bedeutung,  weil  damals  das  Bistum  Catnbray,  obwohl  in 
Deutschlaud  gelegen,  noch  zum  Sprengel  von  l^eims  gehörte. 

Es  N\-nr  den  jetzt  einmal  wiedtsr  v(  r  lrimdeten  Schwägern  Hugo 
und  Hcrilicif  gelungen,  den  k<»ni'j<f reuen  Er/.biscliof  Artold  im  Jahre 
^)40  mil  \\';dr(;ngewalt  aus  seiner  .Süult  zu  verthäii-cn.  ihn  zu  eidlichem 
V<  r/.i<  ht  /.[[  bewegen  und  an  seine  Stelle  Ikiihci  ls  Sohn  Hugo  zu 
selixu,  der  auch  wirklich  vom  i^apstc  das  Pallium  erliiell.  liu  Jalire 
942  fanden  die  Aufständischen  die  Unterstützung  des  mit  einem  loth- 
ringischen Heere  herbeigeeilten  Herzogs  Otto.  Als  aber  ein  Jahr  dar^ 
aaf  Heribert  starb,  schöpfte  der  vertriebene  Arlold  neue  Hoffnung, 
sein  König  half  ihm  und  es  kam  wieder  zu  Kämpfen  mit  Herzog  Hugo 
tiiiil  Hcitu  ii  Neffen,  den  fUnf  Söhueu  Heriberts,  bis  in  einer  Zusammen- 
kunft y.u  CouipilignG  uuter  Vcrmilliung  der  Herzoge  von  Francien  und 


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Ix)fhriT>?rn  und  Risebof  Adelberos  von  Metz  die  Parteien  Frieden 
schloï-.^ii.    lliiu'"  li'  iiirll  soin  Er/l>isliim. 
KinraJ^Hrrw,  j^^,^,  üikUj,,  .sid,  al)(T  Por.soncu  und  VediaUmsse.  \Uv- 

mm.  Otto  starb  944,  gleichzeitig  der  junge  Sobn  Giselberts.   Da  über- 

tnig^    der  König  das  Herzogtum  keinem  Lothringer,  er  -wfihlte  den 
!  ftftnkischen  Grafen  Konrad,  dem  man  Hut  ond  Thatkraft  und  raschen 

j  BUcIc  Duchrühmte.  In  Frankreidi  aber  gelangten  infolge  der  Gefoiigen- 

I  naliTXie  des  Köni;,'S  des.sen  Gelmer  zu  solcher  Mucht,  dass  sich  OltO 

\  wranlasst  sah,  jetzt  für  die  unterliejiendc  königliche  Partei  einzutreten. 

\  bniSfwito.  Adelberos  und  Konrads  Vennitthnigsvorsuclie  haben  von  nun  an 

also    cîpfi  Vrrzirlit  v<ni  Herzo<r  Hiriti--  NdTen  und  die  Anerkennunjj  des 
•  ^■<'^ti'i€}ijeneti  l:j /M-i  Imt'-;  ArtoM   /iim  Ziel.    Der  deufsehe  Koni'/  or- 

I  überto  940  lleinia,  ili«  l»eiden  deuUchen  Rrzhisclmfe  lîoherl  von  Tri<'r 

Friedrich  von  Main/,  nihrtcn  Arlold  zurück  auf  den  erz))ischr»f- 
l^hen  SiUs,  während  sich  Hugo  auf  sein  festes  Sehloss  Mouzon  an  der 
Haas  flQcbtete.  Robert  von  Trier  erhielt  rom  Papste  den  Auftrag, 
(i^Ti  Streit  zwisdien  Artold  und  Hugo  zu  schliditen.  Zu  diesem  Zwecke 
drei  Synoden  gehalten,  an  denen  auch  Âdelbero  teilnahm,  zuerst 
in  Vo,  Um  947,  wo  Hugo  nicht  ersdiien,  obwohl  die  Bischöfe  von  Toul 
und  JVfeix  al)iîesandt  waren,  ihn  persönlich  zntn  Krsctn  inrii  zu  iiber- 
''''<len,  dann  im  Januar  des  foljjrendcn  Jahres  in  der  Peleiskirche  vor 
<leii  JVtnuern  der  Feste  Mouzon;  hier  verweigerte  Ilujio  den  l{es(-hlûss(ïn 
tlt'f  Synode  dm   (iehorsam.  gestiitzt  auf  ein  Schreiben  des  Papstes. 

er  sich  mit  lli'ilfe  einer  Fälschung  verschärft  Iiatte.  Die  dritte  Synode 
"Urde  am  7.  Juni  948  mit  pro.sser  Feierlichkeit  in  (le^ïcnwart  der 
^'^^gre  7on  Deutschland  und  Frankreich  unter  dem  Vorsitze  eines 
P^fMstlichen  Legaten  in  Ingelheim  eröffnet.  Nicht  weniger  als  32  Bischöfe 
waron  erschienen.  1)  Scharf  waren  die  Beschhlsse,  welche  gegen  die 
i'cicieii  abwesenden  Hugo  von  Franden  und  Hugo  von  Heims,  Oheim 
uTi<i    iSr^fTen.  gefasst  wurden.  Der  ersiere  wurde  mit  dem  Banne  be- 
falls  er  nicht  den  wegen  seiner  Königstreue  vertriebenen  Bischof 
''^jg^cilf  von  Laon  wiederherstelle,  der  an«l(^re.  wenn  er  nicht  bis  zu 
^jjpfflii  festgesetzten  Tage  in  Trier  zur  Kirchonbusse  erscheine,   fn  Ingel- 

klicim  war  (îs  auch,  wo  Acielbero  di<;  beid(;n  BcötätigUDgäurkunüen  für 
SL  Aniulf  lind  Scnones  von  Otto  erhielt.^) 
Da  inaa  ;ibcr  voraussetzte,  dass  ohne  kriegerische  Massnahmen 
die  Bcschlü.s.se  der  Synode  Eindruck  auf  die  Gegner  nicht  machen 


m 


'}  M.  (i.  I.,egoi>  II.  2\.  Ii  i  iii  rijien  rirhiel  sich  die  DarsU-lhin^  nach  Klodoard. 
-i  Üickd,  Dipl.  OUoni-s  l  iNo.  103  ui»d  lü4.  Calmol  11»^,  Ito;  ball.  chrijiU  Xill, 
^\  eb.  !Me.  Meumse.  906. 


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144  — 

worden,  so  beauftragte  König  Otto  den  Herzog  Konr&d,  mit  den  Loth- 
ringern den  KOnig  Ludwig  zu  unterstützen.  Während  nun  die  ROslungen 
zu  dem  Ileereszi^  schleunigst  betriehen  wurden,  weilten  die  beiden 

vci-(rioboiien  Biî^cliôfe  etwa  vier  Wochen  lang  als  Gäste  in  Metz  und 
Trier,  Riulolf  von  Ln  'ii  1'  i  Adelbero.    Kaum  waren  die  Hüsliingen 

beendet,  so  brach  da.s  Heer  in  zwei  Ableilui);ren  auf,  der  Herzog 
dran^  in  rlas  Innere  des  ft^indlirlion  I.niKles  ein,  die  loUtriii^ri^chen 
ni.sehöie  aber  rückb'n  vor  Miui/un.  da-,  S(1j1i)^s-  fips  abgeset/U-ii  llii;i;o. 
Adcihen'*  So  Stellt  der  biï^cliot.  den  wir  ciciioii  aU  kuluien  Verttidijit;!  von 

crfülircr  uiul 

Urüdtr.  Metz  keimen  «elernl  hüben,  jetzt  an  der  Spitze  einer  Krie;?.sniaebl  lui 
freien  Felde.  Von  den  Männern  aber,  die  vordem  seine  Truppen  an- 
führten, war  keiner  metir  am  Leben.  In  dem  Todesjahre  Herzog  Ottos, 
944,  war  Graf  Adelbert  ermordet  worden^),  gegen  946  war  des  Bischofs 
alter  Kri^smann,  der  Pfalzgraf  Hamedeos,  gestorben*),  und  schon  943 
hatte  Âdelbero  den  liefen  Schmerz  erlebt,  seinen  Lieblingsbruder,  den 
krietrstüebtitren  Grafen  (iozlia,  durch  den  Tod  i-ich  entrissen  zu  sehen.*) 
Fiii'  den  Krieg  von  iM8  werden  in  Flodoards  kurzen  Aufzeichnunffon 
Namen  nicht  genannt.  Es  leben  damals  aber  noch  vier  Britder  Adel- 
bero«. Heinrich.  Kri<'drich.  Giselbert  und  Sigebert,  die  mit  Ausuainiie 
des  tjislen  wiedc  ln  h  in  seinen  [Irkiindfn  zcioluien*)  und  bis  auf  den 
ji'mgslen,  von  dem  es  vielleicht  nui  zaliiUig  iik-[iL  üU'iliefert  ist,  im 
Laufe  der  Jahre  zu  Grafen  erhoben  sind.  ^)  Friedrich  wui'Ue  sogar 
Herzog  von  Lotbringen.  Diese  Brüder  mögen  den  alten  Hamedeus, 
unter  dem  sie  wohl  alle  das  Kriegshandwerk  gelernt  hatten,  jetzt  er- 
setzt und  die  Führung  der  bischöflichen  Truppen  übernommen  haben. 


1)  Conl.  Reiiin. 

Kr  zoicliiiel  zum  let^teu  Male  ia  der  GlussüidctiurkunUc  vou  U44-4r>.  hi 
«iner  Gorzer  Urkunde  von  946  (KartnL  Gor«.  S.  146  No.  101,  Sanerland,  46}  tritt 
sein  Sohn,  der  gleichfAlla  Uamedem  heisst,  selbstAmlig  auf;  dc-r  Name  desselben 
iindct  sich  (laiin  untct*  den  rnlorschriftcn  nuf  der  RQckseite  der  kfitÜgUcheU  I1r- 
kuildo  für  Senones  vom  .lahrc  V)4H,  Cfilmet  U'',  t!»i>. 

*)  Ueyär  M.  tirk.  1,  241.  Die  Verinuluug  von  Pertz,  der  in  der  vit  Job. 
M.  6.  IV,  3ßB  in  die  LQcke  hinler  germanus  den  Kainen  Go«iUan  aetst,  beruht 
rtlso  auf  ♦•iiii.'in  Trrtiiiii.  Ks  ist  der  Name  eines  der  anderen  Brüder  aup-refallen. 
Gü/.lins  Witwe  Ida  wird  als  Gräfin  bczoirlmet  in  einer  I  rlsiinde  von  963.  Iloyer 
1,273.  Daraus  geht  hervor,  das»  von  den  beiden  Hainen  Gozlin  in  der  3.  l'rkuiidc 
Adelben»  der  erste  mit  ilem  ZoutKe  comes  die  Unterschritt  des  Bruders  ist. 

*)  Fricdrioli  942.  9r.2  zutMinn!.  Giselherl  944.  5».-)-2,  Si-ebcrt  im,  944.  9.*>7 
U68.  lieinricli  ist  vielleicht  zu  erkennen  in  dem  Koinric  der  Urkunden  v.  Moivron, 
von  y42  und  944. 

lk>inrich  ist  Graf,  angesessen  in  der  Gegend  von  Trier,  nach  Beyer,  M. 
l'rk.  l.m  Krtotlrich  zeidmot  als  Graf  952  (Ben.  IIi>,  7(>),  GiKclbert  059  (Ren.  nh,74.> 


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—  14.') 


fbma  bai  des  BiscbolB  bewalirter  Hai;:«  Uer,  der  frnlicr  sehou  er- 
vühnte  Lautherl,  nn  seiner  Seile  wührontl  dieses  Kriege»  kaum  lüefeiilt. 
Auch  ilim  ist  mm  Lohne  die  ttrfiilichc  Winnie  zuteil  deworden.  \) 

Das  biflchoflidie  Heer  aUirmte  die  l^Iauern  von  Kiimssnn  und  zwang 
die  Besatzung  /.in-  Ueberyabe.  ein  Erfnlft.  welclien  im  Jalire  vorher  der 
frnt7n-;si'!ie  Könijf  verjrolipn^:  oisliv],!  lüitte.  Unter  Mitnahme  von 
(if*i>dn  zfUTf^n  sie  dann  (l(>in  Kitiiii/r  Ijhlwi-^  und  ilirom  IWizon  Kon- 
r.ul  naili  und  vcrfiiiiiton  -ich  tdü  ihnen  in  dn  flrj^oiid  von  Laon. 
Hier  krk-tetf  dio  F.mliriunfr  \mii  Mons-aculns  (>U)i)ii(i^iii  einisro  Zeit, 
aber  die  Stadl  wuidt'  jrenoiniiitin.  Daranf  lajfcilf*  das  Hcor  \ov  Laon. 
der  Sladl  des  Ivünijr.-^.  die  ixhvv  in  dni  llatidon  cUt  iM'itidc  wai'  nnd 
»MD  Grafen  Totbakl  tapfer  vertcidijrt  wnnle.  Als  die  Kiimalnne  uicld 
jiebng,  bannten  die  am  Fnstse  des  steilen  Felsens  von  Laon  in  der 
\^iK«iukiruhe  rersammelten  ßisehöfe  den  Verteidiger  und  luden  dureli 
einen  Brief  im  Namen  des  päpstlichen  Legalen  den  Herssog  Hugo  zur 
Bosse  vor.  Nachdem  sie  sich  darauf  mit  der  l  'ntcrwcrfung  des  Bischofs 
von  Soissnns  l»eunn<rt  hatten,  zogen  sie  ab.  Atif  dmi  Hikkniarscljo 
zewli'^rtt'ii  sie  di(*  lîtir^;  von  Moti/on  uini  lösten  dann  ihr  Fh»cr  auf. 

I)er  (ic/tirr  aber  fitliiîf  "-irli  wonin  bpsic<rt.  dass  er  jfU.'icli  nach 
tU'in  Ahmarscli  di<>  F('iiid.s<  li«ik«'ileii  w  iodor  anfriahni  und  di<'  Länder  nin 
Ik'ijiis  ar<r  vcrwiistolc.  In  TriiT  wni-di-  nun  auf  VtMlanjron  Kimin  Ottos 
vitii  dem  lùipslliclicn  U'galcu  doi  liann  itber  IJrr/o^  Ihijro  vorkümlol. 
Zu  dieser  Synode  waren  nw  die  Bischöfe  des  Spr«  ngel.s  von  Reims 
ersch^oen,  aber  weder  Adelbero  noch  die  anderen  lothringischen 
ßnchöfe.  Sie  waren  wohl  kriegsmiide.  Aber  der  Bnnnslrahl  war  nicht 
wirksamer  als  das  Schwert.  Wie  vordem  wechseln  Kampf  und  Witfleii' 
stnist;nii|  ab.  Otlo  hielt  sich  940.  nni  (h'in  S<'liau|)lat/.(>  näher  zu  sein, 
wieder  in  Lothrin</en  auf;  bei  dem  Reichstage  zu  Nyniwt^en  ist  auch 
Âdelbeio  zugegen. 

Zum  endgillUgcn  Friedonsseliluss  aber  zwischen  den  hartnäckij^en 
t»e</nerii  kam  es  erst  im  .l.ilnc  '.'.')(».  VV'ieder  Irelt  ii  ;ds  VerniitlU'r 
Adelbeiii  auf  nnd  Heizo«/  Konrad,  dazu  lJei/(t}i  ilugo  von  iJur- 
;îuiid  lind  IJisehof  Fidbert  v(»n  Candiray.  Auf  beiden  Seiten  der 
ilitrne  lagern  di«'  Heere,  zwischen  Köniji  Ludwig  und  dem  llerzo}; 
Ton  l"'raücicu  gehen  (Uc  Friedens^jliiior  hin  und  her,  und  endlich 
gelingt  ihnen  das  Versöhnungswerk.   Hugo  erscheint  vor  dem  Kunig 

^)  In  «iuer  uugedruckten  ('rkunde  de»  MeUer  ISeüirküaicliivs  voa  die 
tîuKa  QttferfaDscIi  ssivischen  AM  Anstcua  nnd  einem  Arenfrid  in  Iteisonville  lie- 
Jrilfl.  /(-'irhin'l  er  als  («li'f      drr  Spil/c  der  t^.tien. 

*)  Beyer  U.  Urk.  1,  m  ;  Mminler. 

10 

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14(1  — 


und  erkennl  Arlold  als  Erzbischof  von  Reims  an.  bn  übrigen  verlor 
der  vom  Banoslralil  {(etruflouc  Empörer,  der  Schwager  zweier  Könige, 
weder  an  Mach^  noch  an  Roi  hlen.  Seine  Tochter  Beatrix  veriobte  er 
im  Julirc  951  mit  dem  Grafen  Fri«'<lii(  li.  AiUHk'ios  BnuhT.  und  zu 
Ostern  (los.s('ll)cn  Jahres  foliric  er  der  Eiiilitfluiijr  Kiuiig  Oüos  naeh 
Aiirlirti.  Udohjicelirt  und  reich  he.scheiikt.  von  Herzo^i  Korirad  bis  an 
die  -Manie  "{lek'itct.  kehrU'  er  in  sein  Laod  zuriick.  Die  Vcrs-rylnnui^' 
war  eine  vollsländijjie.  Auch  Könifr  I.ii  iwi^'  erwies  sieh  <lein  VernnlÜer 
•jfefîillijf.  Auf  Adelberos  Ersuelieti  selieakle  er  nach  einer  am  23.  Mär/, 
950  m  Reiiuä  ausgeätelllen  Urkiuide*)  der  Priorei  Saloiinc^  an  der 
Sdlle  Land  in  dem  Dorfe  gleichen  Namens  und  die  Kirche  von  Vernv 
Salonnes  aber  gehörte  zur  Abtei  S.  Mthiel  an  der  Maas,  nnd  diene 
»tand  unter  dem  obengenannten  Grafen  Friedrich.*) 

IV.  Klosterreform. 

Diese  Urkunde  ist  nur  ein  zufftlljg  erhaltener  Beweis  dafür,  dass 

der  lÜM-hef  auch  im  Krie^t.slafrer  nicht  v(M'i:as.s  fur  die  Kirdie  zu  sorgen. 
Wohl  hatten  ihn  die  firanzosi-  '  i  Verwickelungen  häulii;  iit  Ansprudi 
«^enonunen,  ihn  zu  Reisen  nrrd  Krietiszii^ren  seinem  Rist  um  ent/f>*ren. 
H)>er  sie  fiaifcu  ihm  doeii  Zeil  jielassen  in  derjenit-'r'n  Angek'genheil 
ScIn-iUe  zu  Ihun.  die  ihm  damals  am  meisten  am  ller/.cn  lau.  L»»lhrinji;en 
und  mit  ihm  das  liisliuu  Metz  hatte  nnl(»r  Ottds  staiker  Hcirsehafl  ein 
l'riedlichcji  Jaluzcind  erlebt,  das  erste  iu  «Uesom  .l.duliuuderl,  und  iler 
Bbdiof  liatte  nicht  gesäumt  die  Zeit,  in  der  ehi  Äusserer  Feind  die 
Klöster  nicht  bedrohte,  auszunutzen,  den  inneren  Feind  zu  vertreiben. 
Er  hatte  seine  ganze  Kraft  der  längst  geplanten  Klosterreform  gewidmet. 
Er  bekatmte,  dass  er  nachUlssig  gewesen  sei'),  die  wiederholten  Träume 
zeigeu  deutlich,  welfhe  Riehl unu  s(;ine  ri<'danken  nahujen.  Kino  Stimme 
iiatte  er  ueghtubl  zu  hi)veti.  .iie  ihm  zurief:  «Gut  hast  du  zwar  l)euonneu, 
aber  nicht  ;reendet  '"}.  Oalier  war  jetzt  sein  «auzes  Streben.  da.><s  er 
am  Tage  de«  jüngi^UMi  (ierielil«  von  dem  Herrn  zu  Ijöreu  venlieiie: 


1)  l'lod.  Uül  aulf  xmii. 
I)  Bened.  lllb  67. 

•)  in  VcltTtu'jrio  ciulc. 

^)  Clitoliic.      iMiclKR'lis  . .  7,  M.  ti.  IV.  Hl. 

')  l  rkuiidc  vou  5)42.  qui  diu  tiiilii  coiniuissa  in  lorpoi  is  nc{dij4untia  «  uiu  Ui 
fluxerain. 

*>)  Mir.  S.  (iorg.  c.  11.  M.  U.  IV.  âti:  Itonum  cjuidom  coopiKti,  tH>fl  iiiiniiin* 
t>crfccif(i. 


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-    Hl  - 


'Wahriieh,  mein  gulcr  und  treuer  Knecht,  weil  dn  iibor  weuifres  treu 
jewcseii  buît,  Bo  will  ich  didi  über  vieles  selzon>'  i. 

Mit  um  w  uTös^rrcr  Zuversicht  konnte  Adelbero  von  iieueni  be- 
gmnon.  als'  or  kicIi  der  Untersliit/unir  seines  Kt /.lii-cliofs  und  der  anderen 
Risrlitife  der  Kircheniirovinz  sielier  wnssle.  l>ein  Beispiele,  das  er  selbst 
033  mit  (iorze  u'r^'^t  Ix  ii  hatte,  wnren  niimü'-h  034  llobert  von  Trier 
mit  S.  Maximin  und  iVM)  fianzliii  von  'l  uul  mit  S.  Aper  (S.  Kvre)  und 
(lern  Marienkloslcr  von  Huxeriiun  gefol^if'j.  In  Verdau  .schloss  sich 
nach  dem  939  eingetretenen  Tode  des  kriegerischen  Bemuin  dessen 
Xacfafolger  Berengar,  wenn  auch  erst  etwas  spätw.  den  Keformbestre' 
bongen  an  und  flihrte  in  S.  Vitonus  (S.  Vannes)  die  Regel  Benedikts  ein. 
So  hatte Âdelbcro  die  Freude  zu  sehen,  wie  die  Saat  auf  guten  Boden  fiel 

Er  selbst  warf  zunächst  sein  Auizeinnerk  auf  das  Arnnlfskloster, 
doch  sliess  er  bei  deu  Kanonikern,  welche  das  Kloster  bewohnten,  auf 
Widerst,! n  i.    Hiese  rielifoirn  schon  !nii<ro  iiieht  mehr  nach  den 

Hegeln  (  .hrod<  -.in'/«.  ~nii<i(  i  ii  fulirten  wie  weltliche  Herren  ein  Leben, 
lias  in  8<'!ner  hki  il   iiiui  u  selbst  nnirenehni.  dem  Ris«'hor  aber 

lasterhaft  und  ihri's  Standes  uiiwiirdiir  schien  •').  Vei-gebens  versuchte  » 
er  sie  in  Cißte  zu  einem  besseren  Lebenswandel  zu  überrtHlen.  Sie 
wiesen  den  Vorst'hlag  KlnsterbrQdcr  m  werden  und  die  strengen 
RefEeln  Benedikts  anzunehmen  weit  von  »ieh,  ron  ihren  Vorrechten 
wollten  sie  nichts  aufgeben.  Als  nun  Adelfiero  .sah,  dass  alle  seine 
Ermahnni^n  errolo^ios  blieben,  entschloss  er  sidi  andere  Mittel  anzii- 
wetKlcfi.  '  r  war  bereit  hü*  zur  VertnMbun?  der  Kanoniker  zu  gehen. 
Zuiiäciisl  setzte  er  im  Einverständnis  mit  den  Aebli'U  seines  Spiengels 
iiiul  aniresehcnen  Liiiei>  den  (iorzer  M«»n«  h  Heribert  als  Abt  in  S.  Arnidf 
(in.  im  hihre  \H2.  S(.l*;iM  die  Kanoniker  nxTklen,  <hiss  auf  diese 
\Vei.s<'  liiit;  Einkünfte  u''  tiiliuld  seien  imd  mit  iltii.^ellien  ihr  bislierijces 

'j  I  rkiuidc  von  U44  4.)  :  qualiiius  uuim|>uleutiH  i  miscmnli;  rirrtu'nti.i  in 
«•xtremo  cxaininf  UM'tuin  a  domino  inercnniur  andiro:  Kujn-,  nci  vf  bont-  cl  liilcli», 
qaia  snp«r  panca  himti  (utelist,  »upra  inalla  tß  constiluam. 

2)  Calm.  II''  178  \h:\.  Dio  ll(>ihcnfol;.H'  Ikm  Cjlmel  ist  v<Mk<  hil.  In  »1er 
I  rkiiiiil'-  ftt"  Mouxiörcs,  die  or  Î>H.">  ;ui.srtz(.  jicissl  es;  (|ui  ijttn  Ix  .  fi  A|.r  initnas- 
iehiuii  ...  in  prusliiiuiii  rcdux/MÜmi»  ätaluiii.  itt-ido  l'rkuiiden  sind  im  Juiirc  dos 
Kpiacopal«  ansgcaleüt.  QauzKn  Htnnd  aiw'h  mit  Am  (nuniareasnrn  in  Verbindang, 
t-r  isl  in  fVrsoii  n.acli  Klcury  nn  der  Loire  gercisl.  um  s\rh  von  der  \Virkun;i  der 
(lorligfn  lU'form  zu  ülHTzoug«'n.  Vita  S.  Gr-rardi.  M.  (i.  487.  Ilicsf  \iv- 
mdimigtn  crkUiieii  sich  aus  seiner  Vurg,ang('nhcil,  er  war  aus  voruühiner  inin- 
rilaiiielier  Familie  nnd  erzogen  am  Hofe  Karitt  des  KinflUtigcn. 

■)  Sick«  !  Dipl-Ott.  I,  S.  VM)  poslhabita  canonira  regitlae  cnnvers.nlionc  laico 
Tiiore  vivcrc  nialuoruni  ....  |»oliuü  expolli  quam  iohonosiam  inibi  dncero  vilam 
iletrcvit.    I'rkuiidt)  Adülb.  '.i. 

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—   148  — 

Loben,  so  1)esehlos.«on  auoli  sie  thalkrfiftig  rormig;ehcn  und  rcielitcn 

lici  Köiii;:  Ollo  ciiio  Boschwerdo  ft^lECIi  rtCtt  BistlioF  ein.  dor  wider 
alkw  Rwlit  ilinon  (icn  soziisairen  (-n«!-!)!«'!»  IJcsitz  (Mitziclic^)  Sio 
wiisstcn  sich  .«tark  in  «lein  (Icrühlc  der  Kini^rkeii  imd  iiioclitcn  darauf 
recliiK'ii.  da-><s  man  am  Ilnf  die  Irnf/i-io  Haltmi;:  von  Mfîz  wnln-rnd  il's 
•rrns.^cn  Aiifslandcs  nodi  nicht  vcrüo.-cn  halte.  -  'it  lcm  jciti  i;  Aulas-j 
«xejzen  den  hociimiiti^en  liof  v<»r/,n<^ehcn  \\  illkoiiuncn  hoisscu  w  uidc. 
Aber  sie  läuädilcu  äkh  grüiullich.  Adelbcro,  zum  lieiichl  aiifjfofordert,-) 
gab  von  seinem  Tbon  Rechenschall  und  übersseugte  den  König  von  der 
Lautfflkeit  sein»  Absichten.  Dieser  verwarf  die  Beschwerde  and 
bestimmte  in  Frankrnrt  am  10.  Januar  942  urkundlich,  dass  in  S.  Arnulf 
fortan  die  MOnchsregel  rieltun^E  habe').  Zwei  Monate  spüter,  am  15. 
Mär/  9i2t  hal  Adclbcra  ssu  Met/  in  leierlicheni  Akte  in  Gegenwart 
des  Her7.o<fs  von  Lothringen  und  des  Biscliofs  von  Toul.  von  54  Geist- 
lichen und  24  Laien  den  königlichen  rrleilssi)nich  verkiinfli<ft.  Die 
l.^rkunde.  welche  den  Ve'hHif  ficr  Verhandhmjr  hc^rhroibi.  ist  Tnslcr- 
/eichnet  von  allen  Auwe-^eiulen,  von  Gauzlia  und  Herzog  ütlo  an  der 
S|jil7,e  *). 

Der  erste  Abi,  Heribert,  cm  .Ui  liiu  her  Mann,  starb  schon  nach 
zwei  Jahren,  944.^)  Ihm  folgte  oin  aiulerer  Miinch  von  Gorzo,  Ansteus, 
im  Amte,  der  «seinem  bislicrigen  Abte  Einold  als  Dekan  eine  feste  SlQtze 
gewesen  war  und  sich  nun  als  Leiter  des  Arnulfsklosters  ganz  besondere 
Verdienste  erwarb.  Sein  Nachfolger  Joliannes  liat  ihm  in  der  Lebens- 
beschreibung des  Mönches  von  (îonîC  ein  schönes  Denkmal  ebicnder 
Anerkennung:  '^^eset/t/')  Den  Ta^'.  an  welclK'in  Austens  feierlich  in 
sein  Anit  (»intK^führf  wurde.  I»enut/te  der  Hischtd.  naelKlem  er  wahr- 
scheinli'^ti  schon  vorher  ein  Leiten  -ritte«  Krie'/stnruines  F'olmnr  im 
Cahnen/gau.  dem  Lande  an  det-  M*  iu  llie.  dem  Kloster  znrüekgcgeben 
halte "i.  da/u  duich  eine  Sclicnkim}.'  in  ^'rös.-^erem  Masstain-  den  He.stand 
des  Klosters  zu  sichern.    Zn  den  bisherigen  (Ji'ttern  <.'ab  er  demselben 

')  l  rk.Ait.  3:  quod  iniastt;  proprium  ubülulisücin  et  veluh  iiorotlilanuiii  locutii. 
«)  eb.r  cunH)U<>.  vA  ofnsm  ((îabn.  irrtilmlich  riicijint  i,  pracfnto  »«cniori  tottun 
indicsssciii. 

^)  l'rk.  (iHos;  inoiMchica  ibi  pcrpvtualilf^r  \ila  ducelur. 

ii'k.  Ad.  a. 

*)  Vit.  Joh  c.  «7.:  vir  e^r.  ^^iiu.  Ex  historiaS.  Armilfi  MeiloiMÎs,  H.  G.  XXIV 
r>42,  (Valmet  lit^  H7:  Isto  non  tenuU  nUA  duobus  annis  ccdesiain  paslornltaii. 

Diosc  (^uoll»f  liat  iitiri'^ius  nur  wenige  ><-ll>slûinIlge  Ati;;;iiM'ii.    I);is   iU^iipc  veii 
llcribcil  tit  sagU-  isl  al»{£t;.s<  lu  iclHüi  nun  tler  A.  Ilrkuniic  Ad<'llKT«>s,  ctas  Ansleus 
JiclrvfTi'nde  ist  ein  Auszug  au»  dein  Lu)H>a  Johanns. 
«)  €.  cn— «8, 
UrJc  Ad.  4. 


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—  149  — 


df  Griindstuitke  nüt  allen  Weingärten  in  der  l>mjKcbung  der  Abtei  und 
An  Zins  vom  Jalimmrkte  am  ArnuUsfestc^).  Ansteus  hat  sechzehn 
Jiihre  lan«r  mit  Geschick  und  Ausdauer  in  oft  schwioriizcn  Zoitcn  dem 
Üoüter  vorgeslaiulcii.  Seine  IkiinQhungen  snli  von  Erfolg  gekronl. 
Al>  or  im  Jahre  Ot»0  .starl»").  war  die  jj;eisti^i'  /ticlil  liersrc.'<fo!ll  und 
ilii-  iUisscre  Lajîe  de«  Klosters  lialle  sieli  /n  eiricr  -<  l'i  '^i'in«tii.'en  j;eslallct. 
Aiis(fMi.><,  der  ein  guter  LnmKvirt  war.  liesn  die  W't  iii^^ai î*  a  ordentlirli 
[ilioifOMi.  er  .sah  in  Feld,  Walii  und  Wi«^^^«'  «<^lh<f  na<  !).  wie  gearl)eitel 
irartlt'.  Daher  Uossen  die  anfangs  sehi  kiir^lu  lu  u  Liiiaahmen  bald  öeljr 
Richlich,  und  der  Abt  gewann  die  llittd  eine  lonfaugieicheBautliiLtjglceit 
ai  erOfIben.  In  vier  Jahren  waren  die  Wohnungen  der  Blönehe  roUendet. 
K  folgte  der  Bau  einer  Mauer,  die  das  Kloster  in  eine  Festui^  ver- 
vxndeln  und  in  den  kriegerischen  Zeiten  vor  der  Wut  des  Feindes 
Kfiützeii  sollte"^!,  und  sehliessHch  wurden  die  Ilcrber^rsräunie  erridltet*). 
^^^^  Kln.ster  lag  nämlich  ausserhalb  der  Stadl  vor  dem  Siidthore  an  der 
Iff-erslrasse  nach  Jony  und  Pont-a-Moui^sorrM  und  hol  .so  in  «.deicher 
Uei.<st.  fiiüden  Reisende?!  wie  don  feindUchen  An'^riflen  ein  will- 

koimiif»!^, .  /irl^V  Zu  <li(  -t  II  itiLsstjtnü<'nlliehen  Ausgaben  truir  .Adelhero 
*tets  Hat  h  Kiitùca  !u;i 'j,  luid  mit  (îenutrlhininiî  konnte  er  wahnn^hnien. 
^  ï^isefi  .seine  ^ule  Absicht  unter  der  umsichtigen  Leitung  dud^  Abtes  ia 
^'''^ung  ging.  So  hatte  er  nun  einen  Ort  in  unmittelbarer  Nahe,  an 
^'«'^-Iiei)  er  sich,  wie  er  selbst  sagt  aus  dein  aufregenden  Leben,  das 
^  Vu  der  grossen  Stadt  nie  erspart  blieb,  jsurûckzietien  konnte  wie 
\a  ^en  Hafen,  um  mit  den  Dienern  des  Herrn  sich  in  Gesprilcheu 
j,\>ev  das  ewige  Leben  neue  Kraft  zu  liolen.  Demi  Gorze  lag  weit  ab 
und  Metz  war  damals  eine  der  grOasten  Stftdle  des  Reiches").  Der 

'j  I  ik.  Ad.  ü. 

t  Vit.  Joh.  Gorz  c,  68  extr. 

5|  eh.  r.  67. 
I  rk.  Ad.  H. 

*,|  ^uf  dc-in  l'IuUu  iiiwiM'heu  Munliguy  und  di-r  LuiiuUe  d  Att^ua.  wu  ^vUl 
litirischen  Bkrackcn  »lehen. 

*'  I'rk.  .Ad.  H;  ijuia  ad  ipsiiin  moiiasli  iiuia.  iil|iolf  iitxlA  civilntcin  itO!<ilUJi). 
plo?  «jiiaiK  rilil>i  liospiUini  fiT(|ucntalio  conllufic  vi(l<  l).ittir. 

')  VU.  Juli.  «.  (>7;  0|ieiii  uudiquü  (»raidM'Ule  (nn\vtn  vciicralnli  iiouliiici'. 
I'rk.  AA. 

'   l  ik.  Ad.  (>  iiifd. 

*j  lUuilgi  T.  vita  Üranoiii.-^  c  24,  M.  G.  1\ .  'IHA  :  iu  Ik  u)  (»niilciilis-nnaiii. 
LnUj^iiUij.  Auiap.  I,  1««.  .VI.  (5.  III,  2Hi»:  «quui'  (lotciili.-^ätina  in  ti  put  l^illiarii  clait  t». 
«nUlt  tom  Jahre  »88,  i::cscliricbm  KwiK<'hen  (InM  wul  VitA  S.c:a<lroap  M.  G. 
nr,  4k\  TlKiodcrirnx  . . .  «ccnpatafi  «t^viti  mgnlm,  n<'niu>  pnii»  aliler  polornl  tantac 
coQsnlore  nrbi. 


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150  — 

fromme  BîsKrhof  mochte  ebenso  oft  die  ScliDsncht  empRodon,  »ich  ans 
dem  Gedrii^e  ihrer  engen  Strassen  in  die  Einsamkeit  dos  Kiosl<>rs  zu 
flächten  wie  aus  dem  (letricbc  clor  genilirlichrn  Imlicii  Politik. 

Wenn  Adelbero,  violleiclit  auch  mit  Hiicksichl  auf  dief^en  Zwec  k, 
das  Arnulf:<klü.ster  l)o.s<'nil(  i-^  hevorzujil  zu  haben  .scheint,  .so  hat  er 
doch  auch  die  anderen  nii  lit  vci-naf-hlri-^i'/t.  In-j  in  seinem  TMaiu- 
mo'^ht  li.sl  iii  allen  Kk>.-.(ern  int  -  S|.t('u«jel?s  die  Benedikt inerregel  hci- 
zustelleu.  Teher  diese  Ah.«!ielit  hitl  er  ."ich  seihst  ^eäu.ssert.  «la.sö  er 
sie  duichgefiilirl  hat,  bewujtl  der  Ahl  .loluiuncs  von  S.  Arnulf). 

Auaso*  den  Klöstern  von  Gonee  imd  S.  Arnulf  lagen  in  s<>iiiem 
Sprenget  die  Nonnenkloster  S.  Glosainde  und  S.  Peter  in  MetJE  selbst, 
vor  der  Stadl  nicht  weil  von  S.  Aroulf  die  Mönchsklöster  S.  FelLK 
(nachher  S.  Clemens  genannt)  und  S.  Sympltorian,  wahrend  S.  Vincenx 
auf  <ler  Moselin.sel  erst  imter  sieineui  Nachfol^'er  The<Klerieh  1.  «reyriindet 
worden  ist.  An  den  Abhang  des  S.  Quentin  war  «lie  Abtei  S.  Marlin 
?e])iiut^i.  in  grr>s.-<erer  EntfernuniT  von  Metz  la<ren  die  Klrt-tcr  S  Nnbor 
und  Long;i\ ifi  und  bei  S  AvoM.  nrnt  Ihtrnbach  in  der  heuti^in  rialz. 
Die  Nachrirlileii  ubei-  ilne  Üefonn  sind  sehr  imulci'-liartifî.  mir  wenij/e 
L  rlvundeii  .--iud  cilialli  ii,  von  einitfen  Kliisl<îrn  fehien  die  jMeldnnsien  «ranz, 
«ikwainde.  Der  (.llos.sindeiiublei  galt  seine  näch.sle  Sorge.  Nachdem  er  i,  .1.  944 
oder  i>45  von  einer  Reise  an  den  Hof  König  Ottos  sehr  befriedigt 
zurückgekehrt  war,  nahm  er  ihre  Reform  in  Angriff.  Das  Kloster  befand 
»ich  in  bösem  Zustande^,  es  war  seiner  Besitzungen  l>eroubt  und 
gänzlich  verarmt.  Als  Aebttasin  setzte  c>r  seine  Nichte  HiiniUrud  ein. 
die  ihm  nicht  nur  bhils-.  sondern,  was  ihm  wichlijrer  schien,  auch 
L'ci «îles verwandt  war|i.  llir  verfraut(>  er  die  strenjie  Dnrchfiihiunjr  der 
lîe^fel  Benedikl"-'  ;in  Tni  tlie  i(u.s.sere  Lage  des  Klttsters  zu  bessern,  nriter- 
stelll(>  er  demsciben  die  \  nn  -einem  Va  ter  ererbl(>  Abtei  Harsleria  im  lla.spen- 
^rau  an  der  Maas  und  heslälijfte  in  einer  l'rkimdc  den  «resanür»»)  rriiheren 
Hesitz.  Aber  auf  <lie  Wieder-gewinnung  der  ferner  liegenden  (iîiler 
ächeint  Adelbero  ziuiächil  noch  verziiihtct  m  haben;  alles  Aufgezählte 
lag  in  der  unniitlelbaren  ITmgebuug  von  Metz  und  bestand  in  der 

'j  l'rk.  ü  imai  in.  \  it  .lulu  c.  -kl  :  al  quecuiuquu  Uiüce^ii.  »uae  .suberanl 
.  .  .  Tcpilaxibiu  ilii«<-iplini>f  mldidrrit.  Mir.  S.  Glod.  c.  46,  M.  G.  IV,  83H:  ad  ciu« 
fxenipliii»  K>^Iiqii«  extra  \«\  inlta  viionim  ac  foutinarum,  n  ijaa  ctiaio  »üb  nomine 

cancmiconnii  ciaiii.  < omixisuii  t     ; -icii,'». 

3)  Mit  ilir  vetwecli.'^vll  UOriiig  l'Ai  dit;  iiiiicriialb  dur  .StudUnauiTH  ge> 
K  j^unc  Martinvkirche. 

*)  ITrk.  Ad.  7:  in  malin  actibus  diffainAtutii. 

*)  Mil.  S.  Gloil.  r.  M.  G.  IV,  fSSßt  iSanguinc  H  i|aod  inaiua  «al,  i^pirila 
tiibi  ^»ro|)in(]ua, 


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.  .   


—  161  — 

lluupUache  aua  24  Weingärten,  die  eine»  Ertrag  von  nicht  weniger 
aiU;  572  modii  lieferten  und,  da  sie  mit  dem  Etann.  d,  h.  mit  dem 
Heciit  Wein  zti  verkaufen,  voiüeliPn  wnifn.  eine  ganz  hclräohlUchc 
Eännahme  nißssen  al>}roworfoii  iiaben.    So  konnto  dio  A(>I>îis-in  naoh 
yvp.^ifjt^n  Jahren  an  den  Nrubau  ihres  Klostoi>>  denken,  welchen  das 
Aller  (1er  \fanern   und   die  Enge   der  Hrmtno  zn  fordern  nchienfn. 
Schwicrigkeilen  berpilete  \ve»>i;ror  die  <  M'IdlVa;»*'  als  die  Soi'^*   \\\w  die 
<«'l)eine  der  hl.  iik».-^iiitlf.  Nach  litu  k-piMclio  mil  F.iii'^ld  und  An.slcuri 
saglc  aber  Adelhorn  seine  Hülfe  'm,  und  nachdem  der  Bau  he.sciiluiäijeu 
Ue^iä  am  Tage  nach  der  Himmelfahrt  des  Kerrn  i.  J.  951  der 
IMof  in  Person  in  feierlicher  AmtahandlunR  die  Lade  der  Heiligen 
öflnen  und  ihre  Gebeine  in  ein  benachtwrtes  Haus  hinübertragen.*) 

Von  dem  Petraskloeter,  von  der  Einführung  der  Regel  Benedikts, 
^  der  Aebtissin  Hedwig,  von  dem  Besitz  an  liegenden  Gütern  meldet 
Dur  die  in  Köln  am  4.  Juni  980  von  König  Otto  unterzeichnete  Urkunde*). 
^^''>e  !?e}jwa(  he  Spur  der  nachher  auagestellten  bischöflichen  Urkunde 

*1h!üU  nf«  h  vorhand(Mi  zu  sein'*». 

Von  der  Keform  der  Abtei  S.  Kclix  udi  r      ülemen.s  hinjîe^ien 
f  lwa.s  mehr  bekannl  :  den  hl.  Kaflroc  hat  Adelhcro  für  sio  {rewonnen. 
\oii  der  Rros.sen  Frömniijj;keil  «lieses  weit  nmhertre\van<lei'len  Scholten- 
ûji'uches  war  ihni  .«.chon  viel  erzählt  worden,  und  schon  olt  tiallc  er 
mit  den  Aebtcu  Einold  und  Anslcus  erwogen,  wie  es  wohl  inüglich  sei 
^  ciffigen  Blann  nadi  Metz  zu  ziehen.  Da  kam  dieser  zufällig  zum 
des  hl.  Gorgo  nadi  Gorze,  und  nun  gelai^  es  ihren  verehiigten 
^'itien       2mj|  Bleiben  zu  bewegen*).  Kadroe  siedelte  i.  J.  940  von 
''^">  Kloster  Wauhort  an  der  Maas  nach  Metz  über  und  unternahm 
^"^        Abt  das  Kloster  S.  Clemens  in  denselben  geordneten  Zuütand 
'*Hiigey^  durch  den  sich  üorzc  um!  S.  Arnull  schon  anszeiclineten. 
suh  tiian  stall  der  v(;rfaUenen  (îebâude  ncMc  <\i-\\  mm  Erdboden 
^Jheh,.n5|  ,„^,1   fromme  Mönclie  von  Waulsort  ihren  Einzig  h;dl*Mi, 
«a<tr(K.  konnte  --irh  der  eifriy;en  rulcrsliilzun-/  Adeiheros  unti  seines 
'*f'>lv!crs  Tiieoiierich  erfreuen.    So  hei>sl  es  in  seiner  Lcbensbe- 
'f'"*ibuitg"j:  im  einzelnen  lässl  sieh  naih  den  Aufzeichnungen  uu.*< 
^""^^  Terkirenen  Urkunde  nur  ai^ben,  *lass  Adelbcra  i,  .1.  953  der 

'    Mir.  S.  «iloil.  c.  47.       (i.  IV.  -iliS. 

Sil  k»'!.  Diiil.  Olti.iiis  I.  S.  -ist».  MiiiristM.-.  WVA. 
^]  lltn.  II,  ü2.  v;;!.  Auhaiijt.    I  rk.  10. 

«)  Kx  vîla  Kiifir.  VL  G.  iV,  itöB  Anin.  Aeti  Sanct.  Marl.  [,  m 

<■.  2."). 
">  eh.  f.  32  S.  m 


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Ablei  die  nielit  weit  von  Uir  in  der  Richtung  nach  der  Seilte  gtUe^i^iK^ 
Andreasldrclie  ttberltess'). 

Die  Behauptung  einiger,  dus8  Kadme  auch  die  Leitung  des  Klottter» 
Symphoriun  Ohcmoninien  hahe*).  iindel  nirgendwo  ItesUltiguog.  In 

der  Lebensbcst-lireibuiiii;  des  heiligen  Mannes  sieht  davon  nichts  und 
in  •!<  1  Ur)<unde  Ottos  Iii.  von  993  wird  der  Ire  Fingenius  geradezu 
risicr  Abi  ui\c\\  der  l^efonn  genannt Wäre  niclit  an  anderer 
Sl<'ll«'M  l'utiiliiicu-: .  ilor  (irnn?~('  Ein«ild<  und  Jnliann^.  nl^-  itrosbiliT 
iitiili       Synipiinnani   f'\ira  pdrl.nii   iiilii-  nifi  Ix'/rirlinrl.  so 

will  de  rnan  iur  das  Vuihandenseiii  des  Kln.sters  zu  Ailtll'rn.s  /riten 
^ai  keinen  lîeweis  lialn'ii.  Ebenso  veijreblidi  isl  das  iM-rnuiit-ii  über 
die  Refurm  von  S.  Marlin  olwai«  Nälieres  zu  erfuhren.  Die  Benediktiner 
(II,  57)  irren  in  ihrer  Angalie.  Die  beiden  erhaltenen  Urkunden^) 
sind  in  der  überiieferteii  Gestalt  nicht  zuverlüsätg,  da  sie  mit  947  und 
050  sicher  unrichtig  datiert  sind,  und  bieten  ausserdem  fitr  die  Reform 
Adelberos  keinen  Anhalt  ;  sie  liefern  höchstens  den  Bewd«,  (Hiss  der 
Abt  Uertiard')  bemttlit  war  ftlr  die  Klostergßter  zu  sorgen. 

Von  den  flbrigen  obeiigeiumntcn  Klöstern  läs-^i  <'ivU  imv  ni«  hts 
sagen,  da^fe^^eii  lioueii  iiber  andere,  die  niebl  eij^entlieb  zum  Mefzer 
^|)reii,rel  ^ebürlen.  über  docli  von  Adelbcro  beeiuflussl  wurden,  einige 
Nachi  lobten',  vor. 

Aul'  der  Westseite  der  Vo«iesen  in  dorn  («(Im  i(>  lUt  oberen 
Mourtlie  liejzen  nicbt  weil  von  einamler  8.  Dié.  Moyeimionlu-r  un«i 
benuiies.  danial.s  S.  Deudali.  Mc<lianuin  monaslerium  und  Seiu)neö 
genannt.  In  dem  letzten  der  drei  Klüdter,  das  von  (lundelbert,  dem 
Bischof  von  Sens,  den  die  Bergeinsamkeit  anzog,  mst  gegründet  war. 
fanden  die  Reformliestrebungen  in  dem  Manche  Rembert  einen  warmen 
Anhänger.  Aus  eigenem  Antriebe  ging  derselbe  L  J.  936  nach  Ciorze, 
um^das  Gute  aus  der  Quelle  zu  schöpfen^.  Zurfickgekehrt  und  bald 

*)  tiuu  II,  ■><).  vgl.  Aoiiaiii;.    (  iL  U. 
>)  Calm.  I,  am,  GaU.  Amt.  Xlll,  Üh't. 
*)  Calm.  U>>  247,  Meurittc  8H8. 

«)  Vit.  .lüli.  r  :r?  11.  4H.  ' 
')  Ben.  m>'  80,  Calmet  IIb  SUS. 

*)  Ulme  Frage  donelbe  wie  der  von  Johanû  in  der  Einleitung  M.  0.  JV. 
337  genannte  Pater  Berbardaa,  also  nicht  mit  Calmet:  Gerhaid. 

')  Hictieri  goslii  e«  <  ithiae  Seiionif  iisis  II,  17.  M.  0.  XXV,  27!l.  Die  Zeitrechnung 
ist  b<ii  Hicher  ganz  tu  rnordmin^.  Auf  Abt  üt-inbert  in  der  Mitte  des  lü.  Jahrhunderts 
I&sst  er  Bercher  (f  1090)  folgen,  und  den  Tod  dieses  Abtes  jretzl  er  drei  Jalire 
vor  die  Wahl  des  Metzer  Bin-hors  Ste|i)ian  von  Itar  HUO).  BtmlieH  lebt  (Gr 
Bicher  im  11.  Jahibunderi. 


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—   153  — 

xiim  Abte  gewfthk,  versuchte  er  vergebens  in  seinem  Klcwtcr  dem 
O^te  eine  Sf&tte  zn  bereiten,  den  er  in  Ciorxc  kennen  «gelernt  hatte. 

Erat  nachdem  er  sich  an  Adelbero  gewendet  lialte  und  von  diesem 
wieder  an  Einold  gewiesen  war.  erreichte  er  mit  des  letzteren  Hülfe 
da^'  er~elinte  Ziel  Auf  Adellirin^:  X^TWf'ndon  hpstiHi'/'«*  K<>niu'  '^tto  in 
hi-f  lheiiti  am  11.  Juni  948,  an  demselben  Tuge  wie  für  b.  Arnuif, 
die  IJtsil/Ainjien  für  Sennnes'). 

Audi  auf  die  beiden  anderen  Vogesenklostcr  vereiuiijle  sich  der 
Einflnas  von  Gorse  und  Biletz.  Ädelberoe  Brader  Friedrich,  ihr  Laienabi, 
Hess  âe  durch  Adelbert,  einen  Mönch  von  Gois^,  umbilden  und  an 
Sidle  der  KaDoniker  Münche  einziehen*).  Mit  HtUfe  von  zwei  anderen 
Gorzer  Huncben,  Gundelach  und  BUdulf,  dem  früheren  Primicerius  von 
Met/^).  gelang  CS  Adelbert,  der  dann  Abt  wurde,  den  Wünschen  seiner 
boiieu  (Jonner  /u  cntspreclien. 

In  »rleiciier  Wei.se  breitete  sich  dieser  '^fffn^rcifho  Kitifliis.s  in 
^.  ii«ii«(t.  m'irdlicher  Rirlitunjî  ül)er  die  Clrenze  des  Melzer  iSpren^t'is  aus.  N',trli 
Stablo        \nti  (iorze  aus  Odilo,  der  früher  ifi  Vordun  diesellK-  Imlic 
Würde  Ix  klcuit  l  liatte  wie  IJlidulf  in  Metz  '  i.  utul  gewann  .seit  937 als 
Abt  dieses  und  des  benaehbarteu  Klosters  Malmedy  grosses  Ansehen. 
Friedticb  endlich,  der  Oheim  Adelberos,  der  sich,  von  dem  ruhigen  Lohen 
der  frommen  Mönche  angezogen,  in  das  Kloster  Gorze  halte  aufnehmen 
lassen  und  als  Propst  dort  einige  Zeit  geblieben  war,  kelirte  auf 
Wunsch  fiSsdiof  Richars  von  LAttich  in  sein  eigenes  Kloster  S.  Hubert 
in  dpn  Anlf  iinen  zurück  und  waltete  dort  als  Abt  I  is  an  sein  Ende. 
c\as  ihn  in  Trii  i  l)ei  Gele^i^enheit  der  Einweihung  der  Kirche  von  S. 
Maximin  i.  J.  942  ereilte 

Adelberos  pers<»nli(her  Einlluss  äus.^^erlc  sich  aber  anj  umiiiil»  !- 
^ar^iteii  iu  der  nordwestlich  von  Lüttich  jzelejteneii  Alitei  S.  Tiudoias 
(S.  Trond).  die  seit  ihrer  Grüniluiig  i.  .1.  (îô4  trotz  ihrer  entfernten 
l*ge  infolge  der  Ueziehungeu  ihres  Stüters  Trudo  zu  Bischof  Chlodulf 
nun  Bistum  Metz  gehörte.  Bei  allen  anderen  Klöstern  hat  Adelbero 
zwar  die  allgemeinen  Anordnungen  getrolfen,  er  hat  die  Regehi  Benediktit 
^oneschrieben,  hat  die  Aebte  eingesetzt,  liat  durch  Schenkungen,  durch 

')  Sickel,  Dipl.  Otlonis  1,  S.  185. 

r.'hroniron  .Mcdiani  monasicrii  r.  7.  .M.  6.  IV,  89.   1>ie  Jahreszahl  !M2 

ff  10)  ist  nicht  rirlilig:  Friedricii  ist  eist  O.VJ  Hcrzoj^  <^'t'v.-fîv'len.    Ric)>'>ri  -icsta 
eccL  iiakomcQäiä  II,  8—10  M.  U.  XXV'.  '<^74  Î.  ergänzen,  aber  wckhtn  auch  nh. 
^  ?it  Joh,  Gore  f  .  6». 
*)  Vit.  .loli.  e.  5«. 

»)  Annal.  Stahul.  /.a  m  M.  G.  XIII,  42. 
Vit.  Job.  c.  OÔ. 


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Unterhandlum^oM  niit  den  Inhiiliern  dn-  Lehen  seinen  Eifer,  diii-ch 
pers"iilirlirii  Vcikclir  s(Mne  Teilnahme  iK'wiosen,  genug:,  er  hat  mit  Rai 
iiml  Tlial  lioiuc.sUmden.  aber  iinincr  lint  er  die  Kinric1iliiiijj;('ti  im  rinzelniMi 
drii  Yni  stiinik  II  des  Klosters  id)erlM>-f'îi.  In  S.Trudo  dajïejren  wird  er  selbst 
iiiei  hcliehll.  liier  beauflratrl.  Inn  Imtil  <'r  in  Person  rnzufrieden 
iKHiilicli  mit  den  I,eistun»ren  des  bi.sherii^en  Abtes  Heiner  iumI  iil)erzeu'^l 
von  der  .Xulvvundigkeil  den  Ziirfland  des  verwahrlosten  Klosters  zu 
bessern,  übernahm  er^  ohne  die  grosse  Mnhe  zu  sclieuen,  i.  J.  944  die 
Geschäfte  und  wagte  den  Versuclt  mit  EinoM  und  Ansteus  wetteifernd 
Hand  ans  Werk  zu  l^en.  Schnell  änderte  sich  die  Zucht,  ein  grosser 
Teil  der  Güter  ginfr  aus  weltlichem  Besitz  Aber  in  den  der  Abtei,  um! 
unter  den  llünden  vieler  Werklenle  •  ilmli  sieh  in  kurzer  Frist,  aus 
Hausteinen  fest  {.'efiigl,  prächtig  der  Neubau.  Sehon  i.  .1.  î)45  konnte 
Adelbeto  in  Lebereinslimmun;j  mil  Bisehof  Hiehar  von  Lüttieli  vor 
ciiKT  /alih'cicti  herbei^eslrriiiilrn  Mcu^ (■lrnn!nfTi:rr>  für  Weihe  der  neuen 
Kirche  unter  «rrossen  Festli*  likcilen  voll/.iclien.  Dass  vr  (]abei  iiicb! 
unteilasst  n  tiat  vom  eijrenen  \'ermi)|.'en  zu  d(Mi  Kosten  bi  i/iistcueni, 
i^l  seibstvcrslaudlich,  wird  aber  auch  duruh  die  L'eberlieferun^f  b(!zeugl. 
Genannt  werden  als  Schenkungen  6  Weingärten  bei  Blanwen  (Hamern 
im  Nietgau?  Beyer  M.  Urk.  I,  266)  und  6  GnindstiVcke  mit  einem 
Hofe  in  Pomerium  an  der  Mosel  (Pomroerieux  an  der  Seille?^) 

Bei  dieser  eifrigen  und  gltkcklichen  Thäligkeit  nimmt  es  nicht 
Wunder»  dass  gerade  in  S.  Trudo  Adelberott  Name  besonders  hoch  ge- 
ehrt wurde  und  dHi<s  dort  der  Beiname  des  Vaters  der  Mönche  ent- 
weder entstanden  «ler  jedenfalls  i^iberlieferl  ist.  Aber  es  soll  nicht 
vei -eliwii'ijt  II  worden,  dass  ^KM^ade  in  Jenem  Klost<'r  inu  li  eine  wenijrer 
tiimstiue  lieuvleilun«!  sieh  treileitd  m:i<  hte.  Ks  <^u\*  eine  (le^fcnpartei.  di(> 
/.um  Ahle  lU'iner  liiell  imd  die-f  i-i  pmi  .lahihundert  naeh  dem  T(ule 
des  Abtes  und  des  Hisehots  n(»eh  /.ü  Worte  '/ekommeu  durch  ilen 
.Mönch  Sle|«'lmus.  der  um  l(>50  die  \\"uiideitr<'s«'hichU  fi  d<s  hl.  Trudo 
aufgezeichnet  hat.  Kr  behau|>lete,  «lass  Adelbero  dem  Ahle  Unroebt 
gethan  und,  durc:h  eine  Tnnnners4;heinung  des  hl.  Trndti  crsc-hrttckt, 
nachher  eingesehen  und  wieder  gut  genuuiht  habe.  Wenn  ferner  die  Ge««!» 


1)  ;ilil»;)lu)i)  Ti iiilcinuiisiiiiii  .^!.  <i.  X.  .'577  1,   Der  I  ei  1-etzer  d  i  'I  sla, 

vicin  <lK-:-f  liridilcn  vei(|;itikl  wci i|<'ii.  Iml  /.war  otsl  im  14.  .hilirli.  i;t'si'iirict>cii. 
abti  Ulli  Ciiumi  guter  (jui  lliu,  ur  bcuiil/,l  I  ikuadcu.  I'.r  fülul  /..  \l.  Ant'uiig  uiut 
Srhlum  zweier  lirktindeii  naa  <ler  Zeit  .Ndetliero«  nri  (S.  â7M.)  VvT$h  K6pke,  M. 
(.   \.  hir  KiliWLihiiii;;   la;i.l  schon  i»!.")  ^I.ill,  Iii«  1,1  erst  9J7  (\h-n.   II,  BS). 

Ii<  nn  91.)  I  I  lUclinr  gc^ülorlion.  I'm  folgte  ihm  $M<i— 1)47  Tgo,  dur  llelbnnator  von 


Dlgii 


—    155  — 


Tri]don<>i  isiuin  .sigcii,  ilass  AdcÜKuo  \ve;;eii  «Ut  Giiiist.  die  or  dcii  Môiirlicn 
frwie».  indot  moiiaciioruni  genannt  sei,  so  setzt  StepcUnuti  statt  desMcn 
in  (adelndem  Sinoe  die  Worte  Idn:  wegen  allzngrosser  Farsorge.  ') 
Auch  in  Metz  war  man  selbst  in  diesen  Jahren  grossartiger 

Rerofnil>estr€fbun^en  noch  keineswegs  in  Mönchskrcii^en  mit  dem  Bischof 

;i;inz  zufrieden.  Kr  selbst  wiiv  es  nicht,  er  konnte  .sich  niehl  Kennjr 
lliun  und  wurde  nach  wie  vor  durth  Träume  und  .sclilaflose  Niidite 
2CI>liiy:t.  in  denen  er  einen  Sporn  zu  neuen  An.slren<^nn)p'f  n.  nber  auch 
tüe  M;i }i  I  miig  7,iir  Nîïchjriehijîkcit  jreiren  (li(}  \\'iin--'<lir  «l<  i  Mtinchp  sidi. 

AI.-  .îf>r  alte  l'fal/^inif  Hamedeus  auf  m  im  iu  luilx'  beim  Klo-^U-r 
jetegemni  inile  sUirb  —  etwa  94ü  -  ,  da  belantl  .-^kIi  Adelbero  \iv~ 
fwte  in  Gorze.  Sofort  benatzte  man  im  Kloster  diese  jriinslige  Gelegon- 
l»«t  |ene  Besitzung  •)  zu  erwerben.  Vortrefflich  ist  wieder  wie  oben 
von  don  gleichen  Beriditerstattem^  geschildert  worden,  mit  wie  grosser 
Vorst«  itt  Einold  tmd  Johann  zu  Werke  gingen,  weil  sie  das  reizbare 
Jitmüt  ries  Bi.'îebofs  iHirchteten,  wie  aber  trotzdem  der  Slurm  losbracli, 
ï^obidti  ji^ner  ihre  Absieht  verslanden  hatte.  Packte  ihn  der  Zorn,  dann 
wurde  er  nicht  rot  wie  andere,  sondern  er  verflirbte  sich,  das  lilut 

ihm  ;in<  dr-m  (1  sif  ht  *  Ait  jenem  Abend  .s[»ra(;h  er  nicht  mehr 
nc'l  n.i^.s  liirlil  nn  lii  .  knii ln  ii.t  vm  Zorn  Icirfe  er  sich  ins  Retl.  WiihrciKl 
^•"i  Jf^ne.  untîli'h  kii.  li  nLn-  dvn  W  iluuï,  duii  .•^clli-iiiniilt  i  i-r-ben  Kîiiiuhcr 

Verehrleu  Herrn  und  den  eijzenen  Verlust  bekiaulcn.  wäl/te  er  ;>ich 
T"Mns  auf  seinem  Lager.  Zweifel  bemacbligten  sich  seinerSeele  und  Reue 
^f^^  ihn.  Da  erhob  er  sich,  um  in  nächtlicher  Stille  Tor  dem  Grabe 
'^^^  hl.  Gorgo  im  Gebet  die  Zweifel  zu  lösen.  Erst  nachdem  er  den 
'^^^'QHtab  zum  Zeichen^  dass  er  die  Schenkung  gelobt  habe,  auf  den 
Altar  nietlen/elejrt  hatte,  fand  or  die  erselmle  Ruhe.   Dann  w^inl  mit 

'^U-.uuatisf  her  Darslellun;  kraft  erzilhll .  wie  Johiuili  am  anderen 
"'•^«^'U  erstaunte,  als  er  statt  mil  SchnKduin<;en.  die  ri  furchtsam  cr- 
*^'tc'tfi.  v"Ti  dem  liisehof  mit  dem  15<>felile  eniiifnn^Tn  wurde  den  Stab 

^Vllarc  zu  holen,  wie  er  dann  den  In  rhcu  i.i  n  li  n  Bruder  «les  Ui- 
_J^^j^^der  .sich  aucJi  Ibilfnuug  auf  du^  Hut  gemacht  balle,  mil  List 

fgff^^,  (ipsla  abb.  Truik  conliu.  IH,  M,  (i.  X,  'Ml  :  >qui  ob  favorein.  «|iiem 
m^^^^^^^'ib  f-\ltibeb;il.  inoiioi  linruin  pater  <Mt  ^-^   mirnc.  S.  Tnnlonis 

u.  lOt'iü  uuct.  ^lcpt;linu.  it.  Ci.  XV,         ijui  ob  uitntum  cultum  de. 
I  rkvi        vielleu-hl  OnvUle  oder  Wa ville  im  Thalo  lîer  Ropl  <Je  Mad.  In  OWos 
*^»^it  \t.ni  Vi  .luli  ;>4.")  (Sickcl  S.  1-|!>)  ali!.  n  dk-  b.  iMtM»  (»tle  norli.  ahii- 

"^^"tiif  Abs«  hrifl  im  Gorxer  Karlular  S.  136  setzt  am  i<chluüae  CWonis  rillain 

•)  vil.  Joh.  c  110—114,  Mir.  Ä  Gotg.  c  15. 
Mir.  Gorg.  e.  15,  gleich  darauf  frendens  ira. 


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vor  der  Thür  des  Gemaches  au*  Umkehr  bowoi;  und  hinhielt,  bi»  die 

Si  h*  iikiiii}!  vor  versammeltem  Konvent  voUzogen  war,  wie  liieniuf 
Ädelbeni  den  stürmischen  Bitlen  und  lieft iirfn  Vorwürfen  der  8<'iiiigen. 
fi;i<>  er  >io  vorruK-liliissise .  wiihrond  dit'  Mouche  ;in  ;dl<'tn  (  ixTfluss 
li.illcii.  «'in  «ttnidltiiftf's  Nein  «'iitue^'ciisclzlp  und  «e-ldicsslicli  im  ("ber- 
diii.--!  (iii.s  i iesprarli,  wt'U-liO"^  uwf  dotîi  I I-  imw i'vjc  l"()i-ljj;es('lzl  wunlr.  mil 
dir  l)csliiriiiiteri  Krkläi-iin{,'  ahliiacli :  »Und  wenn  ich  da.s  halb»;  lîi.slnni 
den  Mönchen  gfschcnkt  liUlU!,  sîo  würde  ich  fuivUvcuen  doch  keinen 
Fuss  breit  Lande»  wieder  zuriWkuchmen.«  Der  Verfaaser  der  Wunder- 
gesciüehten  aber  fichltesât  die  Erzählung  mit  den  Warleu:  >So  »ehr 
hat  er  unseren  Ort  «eliebt,  dass  er  eher  die  Feindschaft  fast  der  ganzen 
Stadt  auf  sich  lud,  als  von  dem  einmal  fcefasslen  Beschluss  seiner  mild- 
herzigen Gesinnung  ablassen  wollte.  Wir  l>eteü  darum  Tag  und  Nacht 
zum  Herrn,  dass  er  ihm  die  Freuden  des  iiOcliülen  Lebens  erteile.« 

Für  allf  dio  besprochenen  Hefornien  fand  Adelbero  bereitwillige 
rii!çr?<tût/-unijç  bei  seinein  K<■lni}^e.  wie  di«»  vielen  in  ihrem  \V(»rtlaut  cr- 
li.dtcnen  Urkunden  beweisen,  welche  dieser  für  lothrin}:is«  Im  Klu-tcr 
;iii>ueslellt  hat.  ')  Den  schi'ollen  (ieiicft- t'/.  in  dem  eüisl  heid«  M  "«oer 
Lii'slanden  halten,  hat  das  (lefühl  uei^t  ii^eilitrer  Achtunir  verdi-än^i.  I  »er 
liiit  hof  luiterblülzl  den  Koub^  in  .'-einer  Politik  jro^'en  Krankreich,  dio.-^fi- 
hilft  Jenem  bei  dem  verdienstvollen  Werke  der  f-iulichcii  Hebunjî  und 
Besserang. 

V.  Unter  Otto  I.,  951-962. 

hii  Spalüüinmer  de.s  .lulues  951  unUauahin  Otto  .seinen  ci-.^icu 
Zug  nadi  Italien,  von  dem  er  nadi  der  Vemiflhlun^  mit  Adelheid  als 
König  der  Longohanicn  in  die  nachsiselie  Heimat  ziirOckkehrte.  Man 
nahm  frQhcr  als  sicher  au,  dass  auch  der  Bisciiof  von  Metz  im  Gefolge 
des  Königs  über  die  Alpen  geu  Süden  gezogen  sei.  Einzehic  Sehrill- 
nieller  Hessen  flm  so^^ar  narli  Rom  pelan-ren.  S<)  weiss  Meurisse  zu 
1k  i  i*  hten,  dass  ihm  Kaiser  Otto  I.  bei  Hritn  !  Anwesenheit  in  Pioni  *.>5l 
Klecken  utid  Schloss  Saarbrücken  verliehen  habe.  Schon  die  Uone- 
<lik1iner  '>  'U*  !tlen  ver<reblich  nach  der  Krktntilo  in  Vi(r,  auf  ilie  or  .<ich 
Ujiiüf.    Wenn  aie  voriiantien  war  und  wenn  ihr  etwas  ThalsäcliUelicä 

1)  Sickcl  l)i(>l.  ()tloni>  I.  Ml  lür  S.  M;i\inuii  mO;  no  70  ffir  fior/.c  945, 
ir  sl  urnl  H2  für  Waiilsml  uiul  (it'iiil>lMiix  '.M»;,  ii-  für  S.  Apor  947.  ri'>  lOH 
^euouut^  d-kH,  n»  104  b.  Arnull,  n»  III  Viinu  «4«,  n«  117,  118  und  122  Hornbach, 
Stablo  und  S.  kfaximin  tNiO.  m  140  S.  Vilonu«  in  Yerdon       u.  h.  w. 

*)  Mei)n)s><.-      :^12.   Ilm)  foi^t  nocli  Irol^c  den  IlcnedikÜitinn  de  Saulcy. 
Mémoires  de  1  :t(  ndt  iiiU'      MeU  ÜIW,  ö.  1R»H. 
U,  Ô6. 


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I 


—   107  — 

n  Gmiuie  l&jc«  wns  nicliLitnwabrsolieinlich  »ein  ma^,  so  i»i  doch  die 
[Hitieronjt  verkehrt  uik!  .  ^^ie  Verinuiunyr  des  Paler  Anselmus 
bert»oli%t.  dass  eine  Verwechsiuniî  mit  Otto  Iii.  und  Adrlboio  n.  vorlii^t. 
Denn  dicso  kinmon  zusninmcn  in  lîoin  yowpson  sein  -i,  Olto  I.  aber  \\i\r 
im  .T.  951  woflf-r  Kni-or  hikIi  iibri  lr.m;  !  in  lîom  anwesend,  da  sich  die 
I  nterijandlunjren  mti  dem  I*i»|»sl  bekanntlich  zerscldajzon  habe??  Auch 
von  (Hlo  am  21.  Januar  l>r)2  zu  Cuui>>teu  von  S.  Vannes  aus|festel!te 
Vrkuiide  fiihrt  nicht  zu  dein  siclieren  l'j<:ebnis.  dass  Adclboro  sich  da- 
DMb  mit  dem  Köuig  iu  l'uvia  aiifiçehallen  hat.  Es  werden  zwai-  Herzog 
Koorad,  Ensbischof  Robert  von  Tnet  und  die  drei  lotiiringiflc^eii  Bischöfe 
^  Metz.  Toul  und  Verdun  hIs  Ffirbitter  g«»nannt,  aber  es  ist  keines- 
aiisgeschtossen,  dans  ein  vorher  in  Lothringen  d^cfasster  Beschluss 
^  k^ltiigUchen  Urkunde  in  Italien  als  Vorlage  diente.  Zufälligerweise 
ïifbl  OS  auch  keine  andere  Nachricht,  welche  id)er  den  AufenthaU  des 
Ifehofs  von  Sept.  P5J  bis  Febr.  ^)'^2,  <lerZeit,  die  Otto  in  der  Lombardei 
7.uhrî\f'>,tf.  Auskunft  ;.''ril>e.  Fest  -îclit  nur.  dass  er  vorher  ilcn  Miriiinel- 
[uliiVs^;iM  in  i,  I  Kirche  von  r?,  dlossiiuh'  feierte,  watn-end  die  für 
S^viiuit  iibcrTil'i  und  Marieulle-s"^!  ;(inll..luli  und  24.  Nov.  9.32  ans- 
lf,«:^liiUleu  Urkunden  über  die  Endhi.-L  hinausreichen.    Die  Mr»}rhchkeil. 

'taw  Adelbero  den  ivouig  begleilel  liabe,  rauas  aber  hiermich  immerhin 

zufegeben  werden. 

^  Mag  nun  auch  Adelbero  mitge:;ngen  sein  oder  nicht,  in  den  nächsten 

^.^K  if^"  '  Jahren  hfllt  er  sich  wiederholt  in  der  Umgebung  des  Königs  auf.  Der 
fHlhere  Gegn^  hat  ach  in  einen  iler  treueslen  Anhänger  verwandelt, 
der  jetzt  so  fest  mm  Freunde  luelt,  wie  er  fHUier  hartnackig  gegen  den 

Feind  '^'estritteii  Jialte.  Es  bradi  nfimlicli  über  den  grossen  KiVnlg  die 
furchtbare  Prühnigszeil  herein,  in  der  Sohn  und  Schwiegersohn  wider 
ilin  die  Stinime  (hîs  Aufruhrs  erhohen  und  ahnUch  wie  in  Frankreich 
die  niiehsten  Verwandten  mit  dem  Sehwerl  iu  der  Hand  sich  g^eu- 
tiberstand(Mi. 

Noch  v«)r  Beginn  der  Feindseh}^keiten,  .sobald  d(!r  (Jesiensalz  zwi- 
i:dieuUllo  uii(i  dem  Herzog  Konrad  sich  sichlbar  verschärfle,  ci-schienen 
die  Lothringer  vor  dem  König  in  Köln,  um  ihn  durch  die  Versicherung 
ibier  Ergebenheit  zu  erfreuen.  Eifrig  ergrilTen  sie  die  Gelegenheit  gegen 

>;  Calmt't  Nolic*.'  (!'■  l:i  [.on  iiii.'  !I  Ii!'. 

Coaülaoliot  vUa  Adclberonis  11  c.  11,  M.  U.  IV,  ü(il. 
*)  «MfilhrUeh  Sick«!  Diplom.  Otlouis  1,  S.  m. 

0  Ken.  Ulk,  fi9:  Praescnto  venerobiU  Praesulc  Mineta«  M^Iviihik  «rdestinc 

dottino  A<lflbt;r<>nc>. 

Lrk.  Ad.  a 


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15« 


den  Herzojr  v<n'zii?f'li<'n.  rk  nii  sclioii  lan;.'r  ci  lrnircn  nur  wülcrwillijr 
rlio  Hcri'Mrhiifl  oinrs  M;miios,  dvv  iiirlit  iiiilcr  ihnen  '^cltnicn  war.  aber 
CS  vor-^tanfl  zu  Ix'lolilcn.  M  Auf  die  H:t!'imif  «les  Biscliofs  Molz  kam 
atn  nieislen  an:  anf  ihn  hatten  <lei  Koiiin:r;>(»hii  l.ndtiÜ  üihI  lffr?;<>ti 
Konra«!  «înisso  Monnun;j  ut'^olzt.  -)  Aber  Adelbero  cuU-chied  sich  im 
den  König;  er  kam  mit  den  »ndoreii  L()tbring««rn  moh  KcÜn.  Damit 
war  alior  fur  Otto  dasjenige  Woriofivm  (gewonnen,  da»  oiuât  hei  dem 
Aufstand  seines  Bruders  Heinrich  den  Herd  der  Verschwörung  gebildet 
hatte.  Ein  feste:;  und  daiierndeis  Band  vereinigte  ihn  jetst  mit  Lothringen. 

Dafür  hatte  dieses  aber  zunächst  furchtbar  unter  der  Rache  Kon- 
rads  zu  leiden.  ')  Mit  LOwenmut,  sagt  Widokind,  erhob  er  sich  gegen 
seine  F<>inde.    Zuerst  kam  es  an  der  unteren  Maas  zu  einem  heisseii 

Kani|>fe.  in  wokheni  Itejrinar,  (iisell>erLs  ßrnder.  wenn  auch  unter  gros- 
sem Veriu.slo,  tapfer  Stand  hielt.  •*)  Konrad  warf  sieh  naeh  Mainz  und 
.«^ehintr  zwfn  Monati?  lan;j[  im  Verein  niil  I,nf1"îr  «lU'ieklieh  die  Ati^rrifTo 
des  K<iiii;is  ab.  l\auni  aber  war  'ii-  ÜLlaiieinnji  aufgehoben,  so  rückte 
er  wieder  aus  zu  einem  neuen  Knjlali  in  sein  Herz'><itum.  Diesmal  war 
i'iu  Kachezug  ;jegen  die  Gejfuer  in  Metz  ^ej)ljuil;  in  raschem  Zugo  war 
die  Stadt  ereilt.  Es  änderten  sicli  die  Zäten:  939  hatte  Âdelbero  dem 
Könige  <1ie  Thore  geschlossen,  jetzt,  14  Jahre  spiitcr,  galt  es  den  Feind 
des  Königs  abzuwehren.  Dieser  .stürmte  aber  nicht  gegen  die  festen 
Mauern,  sondern  in  aller  Heimlichkeit  schlich  er  hmein  und  brachte  so 
die  reiche  Stadl  in  seine  (îewalt.  Schwer  üess  er  sie  lür  den  Abfall 
blissen,  bis  es  endlich  den  mahn4>nden  Worten  des  Abt(^s  EinolU  von 
Gorze  «relanL'  ilni  zum  Abzn;:e  zu  überreden.  Die  Mönche  von  S. 
Arnulf  hatten  «lainals  ihren  Mauerbau  fast  vollfMidet,  '')  sie  n)ussten  ihn 
unterbrechen  und  aiK-h  ihr  Kloster  der  feindlichen  IMünderimy;  preis- 
^tebcn.  Ob  umi  wie  Konrad  den  Maim,  mit  dem  er  so  oft  die  Unter- 
handlungen in  Trankreieli  einträchtig  geführt  hatte,  den  liiscliof  Adelbero, 
persönticli  hat  unter  dem  Übermut  seiner  plündernden  Krieger  leiden 
bissen,  ist  nicht  ftberliefert. 

■  i  Widtttciixl  III.  17  ;  nun  iain  nlini  oi  infosli  osscni,  (Ki  quoil  ducaluin  sapur 
iHi»  admirü»lrurt)t  ip^is  invitis. 
*)  Cont.  Regin.  (lûS. 

*)  Vil.  ßrunonis  c.  11). 

♦)  Widukiiid  III.  17,  FloHuartl 

*)  Ituotger  Vit.  liruiionis  c.  24  :  ita  ul  McUiiu,  ui  Ijcui  opulenUssiaiain  dolo 
invaderet.  Flodoard  0&3:  Meltensein  appctit  urbein,  qoam  tnfix  ftirtiva  pcrvadit 
iiTcptiono  . .  \ioA  non  modicam  ipains  depraedationom  liortatu,  ceu  ferinr,  Agenoldi 

abbati>^  re!i<|uit. 

Vil.  Joh.  c.  iü. 


i 

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-    151)  - 


^  %r"^         Derselbe  Konnul  aber  bahnte  im  Miirz  des  iiiiehHten.1iiliiei<.  mmss 
s^tîfinHei  in  seinem  Hiiss  in^nreii  den  einheiniisrlien  Widersaelier.  dem 
«ihrfK'klinhfilen  der  aas\vri!ti.i(  ii  Feinde.  *l<  'i  1  ML.irn.  ilcn  Wejr  in  sein 
(^nes  Ijand.   Er  fiUirle  ihn  tiber  «U  n  \\Uo\u  in  dus  debict  von  Mclz 
imii   weiter  iin  dir-  nntoio  Mn.i.-  ^rr^^en  t'ic^'inar.  Die  HiscliofssljKlt  «fctict 
tiif^ni.il  nicht  in  »lio  IImmH  '!f"--  IV^iulf^?.  ;ui<li        Klo.ster  von  Gov/c 
NMinlo     wie  durch  oiii  \\  luiuci   ^'crclU'l.    Wnlil  ritten  die  spiUicnci*'!! 
liijiiii  ii  lu'nin  bis  in  die  nii«  liste  Niihe.  aber  als  ob  sie  nicht  «ïeseben 
telten  ,  dass  eiii  Dritteil  der  Mauer  uiedergeris^eu  wai  und  die  neue 
MMiep   Adi  erst  eben  Ober  dem  Boden  erhob,  zc^n  sie  wieder  ab, 
oline   clen  Angriff  ^want  za  haben*).  Von  den  Ungarn  soUen  nicht 
«eii%oi*  als  22  Kirclien  des  Bi^'liofs  niedenrebrannt  sein.  Dieser  habe 
^>  s€>  heiist  «i«  bei  Calinet*)  naeh  der  Chronik  de  Praillon,  wieder- 
•iulhïinou  las-t  II  mi  l  /u  den»  Zwecke  auf  bestimmte  Einnahmen  aiis 
der  St.îidt  verziciitet.   \\  eiter  wird  erzidilt.  dass  die  F'einde  die  Kirchen 
von         Arnulf  und  S.  Peter  <.'e|)lündert  hätten,  dass  aber  Abt  An.slens 
Kt»nrad  die  IMf  ktrnh"  des  Hanltr>-  dti?f  h;fcs('tzl  habe  jregen  22  Mark 
liol«lc's    f(ii'  ilt'ii  l  tbei brintrern  euiiiehiindi'/l   wjii'en.    F>:inn  sei  n;ich 
aU  (lu>^5viri  l  liiiliu  k  ilie  IVst  iiber  das  arme  I.and  '^ekoiuaieii  nihl  liaU- 
in  einem  Jahre  allein  iu  der  Stadt  Metz  nicht  vveni^jer  aU  lOOOO 
UenHchenleben  tiefurdert.  Diese  Angal>en  lassen  sich  ztu'  Zeit  auf  ihre 
Bichtlglceit  nicht  prQfen^).  jetlenfalls  alier  sind  die  beiden  UnglQcksjulirc 
On3  und  954  nicht  auseinandergehalten.  Wenn  S.  Feier  ausgepliindert 
i^t-  so  kann  e»  nur  in  ersferem  Jahre  geschehen  »ein.  als  es  Konrad 
fe\v)n«r(>t,  v\-ar  in   die  Stadt  einzudringen.    Denn  das  Kloster  lag 
toiierUalb  der  Stadtmauer 
..icrwcrfniif         Konrad  kam  dann  noch  zum  dritten  Mal  nach  Motz,  bei  welcher 
._j^^^^...ML ^ ''-lege 1 1 ! lei t  wieder  das  Kloster  in  Hoi/p  bedroht  wurde. 'j  Im  lUie.Sjp^nu 
RcMnelinjr  <ii<||i(»h  von  Saarjremiind    -f  nnlf  ti  -ich  die  Meere  ^e<(en- 
üIxt.    fiiif  ilor  r'in*'n  Seile  dei-  frühere  Itcrzog.  auf  der  an<leren  der 
neue,    limiii,    d,  ..  Koiii<jrs  Bruder,  fier  iju  .lahre  953  Er/bischof  von 
Köln  gowuulcu  und  l»al<l  darauf  bei  Ausbruch  tles  Krie^'cs  trotz  seines 
jceulticlicn  Staude«  auch  mil  dem  llerzoglmu  betraut  war.    Iis  kam 
ahn  nicht  ssur  ScUadit.^)  Die  Aufetandisclien  legten  vielmehr  in 
dieaeni  Jahre  die  Waffen  Qberhaupt  nieder  und  unterwarfen  sich  dem 

')  Mirac.  S.  Gorgon.  e.  20  il.  U.  IV,  245. 
1,  h8ti. 

*)  Die  Handacbrifl  befindet  sich  in  l*'pinRl. 

*)  ilirac,  S.  Gorg.  2<t  exlr. 

^  (kntin.  lieg,  za  954.   Vgl.  DUmtiUer,  Oltu  der  Uroase,  2ä4i^ 


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—    160  — 


Köiiitrc.    Piiss  sie  den  LandosCeind  lH  il)ciV«'ruf*'n  Imticii.  war  Omen 
xava  VcrdeilxMi  «rcwnrdon.    Die  furdilbni-on  IMriridf'i'cif'n  tlcr  rnjjjnn 
i  liallcii  joilcniiiinii  <ii«'  Äußren  tr<'<>fi'rK'l  innl  df-iitlioli  '^i'/A'\'^\.  auf  \vel<-lier 

Seile  der  Voinit  nnf  wf  l'  licr  die  Hcttun^r  <i<'s  V;ilrrl;iivior<  zu  .suchen  sfi 
Wedel'  an  Ludoll  mu  h  ;u!  Komad  wüid  d:is  Her/.ofrliim  zurii'  k 
;rej?ebeii.  IJruiiu  luOiiell  Lolhi iiiu<ii.  Als  mit  diesem  Otto  in  Ki»Iu 
zusanmicnlraf.  «<la  wurde»,  su  sa;rl  Kut»l;(er.  »  eiii  slrmge.-  Gerieht 
Kehallen  über  die  ItTiKen  und  die  Ruhestörer,  den  Guten  aber  und 
Friedfertigen  öffnete  sieh  die  tnilde  Hand  des  Herrschers  und  spendete 
rcidien  Sejrcn,»^) 

ncu.hnu.i-  fjern  möchte  man  erfaliren.  worin  dieser  bestand,  womit  ira  be- 
AaeiiKir«....  Biaehor  Adelhero  für  die  unter  jrrosser  ei^renen  Gefahr 

bewiesetie  Treue  vom  K«»ni;:  belulitil  sei.  Kein^  I'i  Im  i  liffernnp  meldet 
davon.  Nur  einniiil  n<>eh  isl  üherhatipl  bezeuirl.  da--  «Min  urtft  Adalbero 
siel»  jrcsohon  und  jfesproehen  halfen.  Ks  war  im  Min/  in  Frank- 
furt, wohin  Adell)ero  den  spaniselien  IJisehof  geleitet  Italie,  der  im 
Auflrajîe  d(\s  Kalifen  von  Cordova  bir  den  in  das  ferne  Land  i^esendeten 
kiUuien  Münch  Johann  von  llorze  bessere  Bediugcunyen  holen  sollte.*^ 
Man  wird  awb  nicht  daran  zweifeln,  dass  Adelbero  nach  dieser  Zeit 
sdiweren  Leidens*  und  bewundernswerter  Standhaftig^keit  noch  grösseres 
Vertrauen  genoss  als  in  früheren  Jahren.  Aber  es  zeigte  sich  nicht 
mc]ir  bei  entsprechender  Gelegenheit.  Wenigj^leas  ii^t  nicht  bekannt, 
ilass  Adelb»'ro  nociunals  als  Vermittler'  in  Frankreich  aufiretreten  isl. 
Das  besorffte  jel/l  Hniiin  .selbst.  In  dun  drei  arifeinander  f<»l};endeii 
.lahren  958.  959  und  9«îO  isl  dieser  naeli  Ftfinkreich  iiczo^en.  zulelzl 
\vicd(>r  an  der  Spitze  eines  lothrinirischen  Heeres,  um  .«eine  Nefl'en. 
i\oniu'  Lothar  und  üerzo^r  Hujro  (^apcl.  di(^  sivh  trerade  so  bekänipflcn 
wie  einst  ihre  Vält  i  .  zur  Versöhtmnji  zu  mahnen  <tder  zu  zwingen. 
Wenu  ferner  Adelberos  üruder,  der  Graf  Friedrich,  im  Jalu-e  959  iu 
der  neuen  Wikrde  eines  Herzogs  von  Oberlothringen  ersdieint^,  indem 
ganz  Lothringen,  vorläufig  noch  unter  der  Oberleitung  Brunos,  zwei 
Herzogen  unterstellt  wunle,  so  wird  man  sicherlid)  darin  nicht  nur 
eine  Anerkennung  fiir  jenen  selbst,  .«wndern  ebenso  gut  einen  Gnad(  n-- 
beweis  für  Adell)ei<t  vprmiiten.  denn,  ganx  abtresehen  von  der  Freude 
■  über  das  Glück  des  Druders.  nach  einem  Uerzoji  wie  Konrad  ein 

willi«/or.  )  FreuTid  in  dieser  Stellung  zu  ^nuinen  war.  Aber  trotz 
ulleüem  wird  man  erwarten,  düsa  dem  Bischof  IVir  seine  wichtigen 

M"^ïïÛ  »iimoiiis  V.  m,  M.  0.  IV,  saeö. 

-1  Vi(.  Job.  c.  l:<0. 
I'  ^)  l-  luclüoid  Üüü. 


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-    16t  — 


Dienste  aucli  noch  in  anderer  Weno  jjrelohnl  ist.    Ks  lio^rt  nicht  feni 
an  die  Stcllunir  zu  denken,  dir*  rr  als  woltüf  hnr  Wvrr  einnahm. 
fà»i         Ibmi»  ist  die  wichti^rc  rireitliajre  hertihrt:    W  aiiir  !iat  Adelbero 
*  .lüilh  licri  Kochte  für  Metz  erhalten V    GeantwurU  l  i.sl:  9t>0,  945 
üid  .-s-hiwi  vor  Fast  die  i?anze  Rugie'iingüzeil  des  Bischofs, 

5^29—962,  ist  also  zur  Auswahl  freigestellt 

Eine  Verlèihungsurkunde  ist  nicht  auf  uns  gekommen;  die  einzige 
Angabe  Uterar  Zeit,  die  ein  bestimmtes  Jahr  nennt»  ist  in  ^er 
Qiromk  fdiertiefert.  die  bis  1497  reicht  und  im  17.  Jahriinndert  im 
Besitz  ^nes  Herrn  Pmillon  war,  weshalb  sie  heute  nach  ihm  noch 
Chronik  de  Praillon  izennnnt  wird.  Unter  Verweisung,     i'  sie  schreibt 
Meurisse  zum  Jahr  960'):    «In  diesem  Jahre  verlieh  der  Kaiser  dem 
Bi.«cliof  das  l.rltpn  der  Vo^toi  und  der  I  ntervojitei  uiul  die  (îrafschaft 
j      vt  î;  Motz  und  machte  ihn  auf  sol«'he  Woine  ziun  unnrnsehränkleu 
Ikiisciit  r-  dieser  Stadt.  >    Dass  die  (;iH*<»nik.  im   15.  oder  ,iahr- 
I      iiumkrt  jieschriehen,  das  Gewicht  einer  ursprüntrlichen  Quelle  uicht 
I     beaaspruchen  kann,  unterliegt  keinem  Zweifel.    Sauerkuü  war  in  Er- 
mangelimg  eines  Besseren  doch  ihrem  Winke  gefolgt  und  hatte  mit 
Xeuiisse  960  als  das  Jahr  der  Verleihung  angenommen.  *)  Ihm  erschien 
die  Uikmide  Adelberos  für  das  Arnulfskloeter,  welche  KUpffel')  in 
Verbindung  mit  dem  Tode  des  Grafen  Adelbert  auf  das  Jahr  945 
I     (tUirte,  zu  Terdächtig,  um  als  Heweismittel  dienen  zu  können.  Nun 
ist  sie  zwar  echt,  aber  so  wie  sie  ihm  vorlag,  war  sie  es  nicht,  (lerade 
di«i^ni?e  Strllc.  auf  die  Klipffel  fusst  un<l  auf  dir-  ;tl!cs  ankommt,  da 
ïuicii  ihr  .\il<'ll)er<i  dem  Abte  des  Klosters  den  lUulh;nin  nbertra?(!n  * 
haben  uüixle.  i-^t  spalcr  emgeschoben. *)    \)vv  Beweis.  Wi**  iiiii  Kliptfel 
lui'  »las  Jahr  945  zu  führen  sucht,  verliert  also  mit  ihr  seine  wichti^isle 
j      Stütze.  Sauerland  hat  später  das  Jtihr  9(30  aufj^egeben  und  seine  Zu- 
ilimmiu^t  zu  DOnngs  AosftUirungeu  erklftrt.')  Dieser  beliauptet,  dass 
I     «dm  Heinrich  I.  dem  Bischof  Adelbero  «  die  Erlaubnis  der  selbstän- 
digen Wahl  des  Stadtvogls  erteilt»  habe,  etwa  928,  mindestens  vor 
Das  Vorkommen  eines  fotsehötlichen  Ffabsgilifen  seit  diesem 
Jalire  ist  ilim  Beweis,  finr'  willkommene  l^estälij^iui}!  sehen  er  und 
i^fauerland  in  Heinriclis  1.  Urkunde  lUr  den  Bischof  Gauziin  von 
Xoul  vom  Jahre  927. 

Mcurisse.  314. 
Saiicrland,  ImniuaiUU,  M. 
*)  KlipfTcl,  Metz,  eilt!  episcopale  et  iinpértalet  21. 
4)  iahrbnch  mr  loütr.  Geichictite  II,  aU7. 

Döring.  HiMträtst?  zur  iiltostcn  GosrhirhU' von  Molx.  14  JT.  U.  tÄ).  SftttPf- 
UiüL.  MUUieil.  VlU,  iNU7  Ö.  046. 

11 

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u 

■'A 


—  m  — 

^uiiacliftit  ina^ï  foslpeslelll  w»  i  dt:i»,  dass  Diirinw       in  \  (m  si  liit  ilcneu 
Eiuzelljeilen  gein  t  1ml.  wa^s  nai  li  Sauerlaiid»  Kiiliit  iiiemandi'it)  aulMeii 
wird.  Er  hätte  j^ich  bei  Âufzâhlung  der  »eben  öffentlichen  Venamm- 
■    Itmgen  nicht  auf  die  unter  4  zu  950  angeführte  Urkunde  Qber  die 
^  Schenkung  von  Lay  beziehen  döHen.  Denn  wenn  auch  ihr  Kern  viel- 

leidit  edit  ist,  die  Datierung  ist  felilerhaft.  Ebenso  wenig  durfte  er 
boi  iloii  i'i  deiitlkshen  Gei  iclitstijjTon  die  058  apiid  Morli-smiiin  ausstellte 
Urkunde  dos  spilteioii  Reim-*  i  Erzbisrluifs  IJdalricli  benutzen.  Denn 
die  Ilundlunp  lindet  nicbl  im  Metzer  (Icbict  statt,  sondern  in  Moirmont 
bei  S.  Menelumld,  Döring  bat  ancb  iirspHinglicb  ';iar  jiirld  an  diese 
^  l'rknnde  ^cilachl.  er  wollte   zwei  •tutuliicu.   in  »Iimh-ü  der  Pfnlzm'al 

Teuli't'i  l  l.ciler  des  (it  ricbles  sei.  l)ei  hiluni  ist  «tllenbar  enUluiideii. 
indem  Dôriniî  das  am  Kunde  der  Henetliklinei-gesdücbte  III''  71  stebeude 
Datum  der  nur  im  Auszüge  angeführten  Reiraser  Urkunde  auf  die  darüber 
abgedruckte  Gorzer  Urkunde  von  957  bezog,  die  gar  kein  Tagesdahun 
hat  Denn  in  dieser  unterzeichnet  Graf  Teutbert  au  der  Spitze  der 
Schöffen.  Die  beiden  GcricfatsveHuuidlangen  aber,  die  Schenkung  von 
VitrenicurtiB  an  Gorze  und  die  von  MauriviUa  an  S.  Arnulf  beweisen 
überhaupt  ni<  li!  was  sie  nadi  Düring  beweisen  sollen.  Sie  sind  gar 
nicht  vom  Pfalzgi-afen.  sondern  v(»m  finifen  Teutbert  geleitet,  der  aU 
1^  Pfal/'/r.if  nur  oinmnl.  «oweif  hekünnf.  /oioliiiff.  und  zwar  erst  967 't.  Reidn 

Vcihandlungen  Imbni  fmicr  tiichl  an  Namen  des  nis«^bnr--.  sonderndes 
Köllig»  stattgefnnilcn -|.  beide  sind  niebi  im  iiau  v(Hi  M«;1/.  si»ndevn  in 
pngo  eteomitalu  Ndnensi.  im  Seillegau,  abgelialten,  in  villa  Dexlenai  a.  in 
Dcstrich  bei  Mcirchingen.  dem  Sitze  des  königlicheu  Grafen  vom  Seillcgau. 
was  Teutbert  damals  war^.  Dürings  BeweisfOhrui^;  zu  Punkt  4  ist 
also  verfehlt^  den  5.  Punkt,  dass  nach  918  kein  kj^ni^cher  Graf  des 
^  Metzer  Gaues  nachweisbar  sei.  hat  schon  Sanerland  S.  649  f.  widerlegt, 

und  femer  ist  bei  3  die  Behauptung  nicht  gerechtfertigt,  dass  öffentUcfae 
Veraammlungen  früher  auf  den  Donnerstag  beschränkt  waren  WAre 

1)  Ben.  Ittb,  79. 

")  967  irrtOmlich  imperator  genannt. 

')  Cnliii.  II''-  222,  rrkuntlo  v.  Vcr^nvi'l'^  ÎHUî;  in  comilntu  Df-.lnirh  nbi 
Teodebeiins  piac^iicU'l.  daim.  11  b  tMi  /.u  9Ui:  in  jmgo  äalnonsi  iii  cotnitatu  llo- 
sonis  ad  Ueslrardo. 

*)  Jak.  Grimm,  Dcntsche  KechtaaUcrthitaner,  819:  Ohne  Zweifel  konntea 
aber  csch  auf  jeden  anderen  Wochentag  vani  vor  alters  den  Soimtag  nicht  ansgC' 
nommen,  geholno  lieriihtc  anbevr»iitnl    tif«!         imbL&tliiilnkle^ten  Handlungen 
^  froimlitger  Uerichtsbarkeil  vorgentminicu  werden.  Wüil/.  IV,  373:  Von  dum  Vor%U{l 

^  eines  hestimmten  Tages  ist  nicht  geradem  die  Rede:  doch  scheinen  jeLit  ein- 

r  '  mal  Montag  und  Donner» lag  alü  besonders  geeignet  oder  gcwölmlich  angefOhit 


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—  m  — 


;il)er  der  Kall,  so  kiuuite  iiadi  Dorinji  se1h«t  i  siio  Ausiiiiluue  jro- 
Miii(h(  wmlen.  wonti  «  npi.KlIiohe  als  Parleieii  bi  N  iliu-t-  waron.  Nim 
sind  alw  ^lei^l)i^-•lle  Ik  i  iillfH  7  atiljic/ähltou  Yei'.saniinlnngnn  V>ctoilij;t. 
Wae  aber  <He  Toulei  Urkunde  rom  28.  Dezember  927  angeht, 
Int  Düring  und  nach  ihm  Sniierlanci  in  den  Mitfheünngen  Obenehen. 
«bas  der  wichtige  Satz,  welcher  die  Verleihttng  der  Gra&chaft  an  den 
BîMhof  von  Tout  enthalten  sollte,  nach  Sickel  gefälscht  Ist').  Wenn 
^  die  Worte  totuin(|ue  dinniiiium  cum  iurisdiclionis  honore  et 
{H)lcMate.  (lio  zwar  bei  lieiioil*)  stehen,  aber  in  beiden  Pariser  Hand- 
■«liriften  und  in  Ottos  II.  BestätignnKsin-kunde  felilen.  ausjreinerzt  .««ind, 
i^l  roTî  tipm  Köllig  nifht  dir  (lral':«chnn  vorliehen,  -nndern  nur  die 
st'äanite  Einnahme  des  (iraleu  an  Steuern  uud  Zöllen  iu  der  Stadt, 
nicht  im  Hau  von  TonP  i. 

Aber  doch  scheint  Döring  in  einem  sehr  wichtigen  Punkte  Recht 
m  behalten.    Die  Gorzer  Urkunde  von  933  beweist,  dass  Adelbero 
damals  schon  einen  Pfal/grafen  geliabt  und  gräfliche  Rechte  ausgeübt 
liaL  Aber  worin  bestand  die  Tbfttigkeit  des  Pfelzgrafen  und  wie  weit 
9DgeD  die  Rechte?  Nachweisbar  ist  jene  unter  Adelbero  nnr  in  den 
5  ersten  Reform-  und  Schenkung.surkunden  von  933 — 944  lör  die  drei 
Köster  fl-irze,  S.  Arnulf  und  S.  Glossinde.  Nach  (h^s  Hanie<len.s  Tode 
um  046)  hat  Adelbero  keinen  Pfalzgrafen  mein-  gehabt,  ein  solcher 
zeichnet  wcnier  in  dm  hfidon  t'ikiindori  von  1)52  noch  in  der  von 
9ô().   Erst  ini  .l;iiirt  9(17.  also  unter  nieodorich  I.  erseheint  wieder 
nu  Pfalzgi-af.    Eh   isl  dir  oben  erwähnte  Thrndclicrt.  der  ein  Jahr 
mvor  oodi  als  Graf  im  Seillegau  genannl  wmi.    iJann  konunl  iiber- 
lianpt  nur  noch  zweimal  ein  Pfalzgraf  vor,  wie  Sauerland  richtig  aus 
«lem  OoTzer  Kartular  festgestellt  hat^).  977  Immo  und  987  Zendebald 
imH  Zenzebald). 

loi  Range  ging  der  Metzer  Pfabsgraf  keineswegs  den  Grafen  vm*. 

''fr  alte  Ihnnedeus  zeielmet  bei  der  Arnutfer  I  rknnde  Ton  942  an 
''  Stelle,  erst  konnnt  der  Herzog,  dann  folgen  4  (irafen.  unter  ihnen 
Aiielbert  and  des  Bischöfe  Bruder  Gozlin.  Wenn  Theodebert  96d  Graf 

«^u  werden.  SchHkler,  Ijehrbach  der  deutscheo  liechtegeschidilc,  S.  16ô>*:  Da 
'1^^  üe  jälirlu  lu-  Zidil  lier  echten  Dinge  und  ungcffthr  die  Zeil,  ober  nwhi  der 
ruudoe  l'n(^  feslstaud. 

'}  ^Siékâif  Die  l^knnden  der  denlMchen  Kütiige  und  Kaiser  1.  bi. 

h  Kenoît,  l&tmn  de  TmL  «IS. 

'»  l>f*mr>nt?5irtHlienfl  hat  Wailz  in  der  H.  Aiitlage  soüies  König  Heinricti  I. 
s.  107*,  sgine  früher«  AuMchl.  Üc-uUcht!  Vcrf.jssiuiijsgi-scliifhto  VII.  2:u;.  berichtigt 
und  benchrlnkl  eiif  den  Ausdruck:  linaiuidllc  Heciilc  dei  (irarst  han  iu  Toul. 

<}  Kurt.  Uora.  n»  118  und  11». 

11» 


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164  — 


und  967  Pfalz^raf  ist,  nicht  nötig  anzuneliinen .  «lass  or  damit 

<'incn  Schritt  voi  wäi  ls  gothan  hat.  Kr  mag  die  l'falzgrafschafl  von  Metz 
mit  seiner  bisherigen  Stellung  vereinigt  hal)cu,  gerade  an  der  Seüle 
liegen  später  ausgedehnte  Besitzungen  dee  Bischöfe.  Ißetnand  wird 
aber  daran  zweifeln,  dass  der  Pialzgraf  in  allen  weltlichen  Dingen  die 
rechte  Hand  des  Bischöfe  gewesen  ist|  beim  Gericht  ifie  im  Kriege. 
Es  kommt  also  immer  wieder  darauf  an  zu  wissen,  wie  wdt  die  Redite 
des  Biscliof>  gingen,  wie  weit  er  sicher  vor  den  Eingrifien  des  ktoig- 
lichen  Grafen,  wie  weil  ;ihh;ingig  von  ihm  war. 

Dic.-o  ltl(  festzustellen  ist  keine^weg^;  so  einfach,  wie  Döring 
ineint,  fier  kiu/  cnli^phlossen  Hf»(t  91^  den  kr>nifflichen  Grafen  beseitigt 
und  an  seine  ^Stelle  den  Pfal/iiiiitcn  setzt.  Nicht  wenige  Grafen  au? 
jener  Zeit  sind  dem  Namen  nach  bekainit.  aber  es  i«!  nicht  immer 
.  möglich  genau  anzugeben,  wo  ihre  Grafschat len  hegen  und  wie  sie 
begrenzt  shid.  Ein  Cbu  konnte  in  mehrere  Grafedtaften  zerfallen,  du 
Graf  mehrere  Gaue  verwalten.  Adelberl  wird  Graf  im  Metsar 
Gan  gewesen  sein,  wie  sein  Vater  liatfrid  es  war').  Als  solcher  war 
er  dem  Bischof  gewiss  nicht  unterthan,  aber  er  hatte  auch  Lehen  vom 
fJisrlinf.  Da.s  fiihrl  auf  eine  neue  Schwierigkeit,  die  darin  besteht,  dass 
der  Umfang  der  biscbt^flichen  Besitzungen  nicht  bekannt  ist. 

Und  endlich  Lst  mit  der  Thatsache,  dass  der  Bischof  i.  J.  933. 
einen  Pfalzgrafen  hat,  noch  izar  nicht  b(»wiesen.  dass  er  giä fliehe  Rechte 
ausübt  auf  Griuid  einer  krinigHchen  \^Tleihung  oder  Bestätigung.  Kr 
kann  .«»ich  auch  ohne  '  ine  snl.  he  das  Hecht  angemasst  haben.  Döring 
aber  hat  ohno  woldn  jcni  n  .Schluss  gezogen,  weil  er  nur  eine  Art 
von  Quellen  l>ciiul/l.  So  unvollständig  aber  eine  licschichtsdarstelhniü 
wäre,  die  sich  mit  der  Durchforschung  ilcr  Chroniken  begnügt  luilic. 
genau  so  unzuverläss^r  kann  eine  Beweisführung  werden,  die  nur  mit 
Urkunden  rechnet.  Wenn  es  sieh  um  die  weltliche  Stellung  des  Bischofs 
von  Metz  handelt,  so  darf  die  cigentQmliche  iiolitische  Lage  des  Landes 
in  jener  Zeit  nicht  unberücksichtigt  bleiben. 

Denn  mit  den  übrigen  Lothringern  strebt  auch  dieser  Bischof 
nach  Selbständigkeit.  Wenn  jene  von  Ludwig  dem  Kinde  abfallen,  so 

fhun  sie  es  nicht  aus  Vorliebe  fin-  Karl  den  Kinlaltigen  :  wemi  während 
des  Krieges  zwischen  Karl  und  den  Gegenkönigen  Bischof  Wigericli 
von  Metz  sich  auf  Itndolfs  Seile  stellt,  m  hoiïl  er  dabei  auf  seine  Hülfe 
gegen  Zrtbfi  n  :  wenn  gleichzeiti'/  tlor  deidsclie  König  Heinricli  mit  flen 
Wulfen  »eine  Auäpriu-hc  auf  Lothringen  geltend  macht,  so  icislel  ihm 

i)  8.  oben  S.  m  tt. 


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—  166  — 

Wig^'h  nidii  Widerstand  aus  Treue  gegea  den  fraiusöaisdien  König. 
&  fehoreht  damals  niemandeoi  ;  König  Kari  iat  gefangen.  Rudolf  fern, 
Hnnrich»  Recht  auf  Hetz  erkennt  er  nicht  an.  Steht  kein  Köni<x  über 
ilim.  wozu  -soll  er  einem  (irafeii  izchorchen?  Soll  die  ktinigliche  PfalîS 
in  Metz  leer  stehen?  Wer  hindert  Uui,  sie  ii»  Besitz  zu  neinnen,  wenn 
die  Thorr»  dfr  Stadt  selbst  den»  Könitre  verschUes.^l?  Sanedaiui  \\:\\ 
f'iiK' rrkniiilc  \Viperif'!i«  'jov>'i^'<(^rm;"js-'f'Ti  wieder  entdeckt,  die  zwiii'  \n  i 
Ifeyer  aljtf«;tlruckl.  abei  nul  «Ici-  Jahreszahl  1011  fin  eific  -.iiiz  talsrlio 
Stelle  einjieschoben  ist.  lu  dei selben  sajît  dei  lii.^cliuf  vou  .seinem 
Vasallen  Adelbold,  in  welchem  Saueiluud  den  Grafen  Adclbert  zu 
Kfaen  geneigt  iat,  dass  er  unter  ihm  die  Zi^l  der  Regierung  in  Mets 
ftlve*).  Ganz  Uar,  dieser  Mann  war  die  rechte  Fland  des  Biscfaofif, 
«ber  gerade  durch  den  unbeirtininitea  Auadruck  wird  man  dahin  gef&hrt 
zu  fbuben,  dass  er  eine  allgemein  anerkannte  Stellung  als  Pfalzgraf 
Gnf  nicht  hatte,  sonst  würfle  er  doch  einfach  s<»  bezeichnet  sein. 
Nun  /.('\<f\o  es  sich  aber,  dass  Küni^  Heinrich  der  M&chÜgere  war; 
Hi^ic.ndi  mu.^ste  sich  ihm  ergeben.  Will  man  annehnion.  da.ss  er  für 
^'incn  Wirlerstand  liclolint  <c] .  ind"in  iltni  verliehen  wurde,  wns  er 
wli  angeinasst  iiatteV  \M  nicht  vielleicht  der  !iihi«jc  (Jan/lni  gerade 
im  (iejrpnsiitz  zum  kriegei  ischen  Wiserich  durch  Oewührung  eines  Teiles 
der  jjällii'hen  Einkünfte  ausgezeichnet  worden? 

Nach  \Vi;;ericli8  Tode  und  nach  tles  frommen  Benno  Vertreibmi;i 
vird  Adelbero  gewühlt  gegen  den  Wunsch  Heinrichs.  Scheint  es  mög* 
&h,  dass  er  gleich  durch  besondere  Vorrechte  ausgezeichnet  ist?  Aber 
keineswegs  wird  man  es  f&r  unmöglidi  halten,  dass  der  vornehme 
Uthrioger  im  Gegensatze  m  dem  demUligen  Benno  in  der  Erinnerung 
M  (lie  zeitweilige  Selbständigkeit  seines  zweiten  Voruänjiei  und  gestQtzt 
nuf  die  (îesinnung  der  Metzer  versucht  hat.  j-  n  •  M:iclit  wiederzngc- 
V  iri'ir'n,  Heinrich  weilte  im  fernen  Sachsen,  die  Kämpfe  in  Frankreieh 
Uilfcit  Anlass  genu}.'  zu  ehrgeizigen  fîcdankei».  freilich  auch  zu  (lef^liren, 
'Iii  wild  Adelberu  durch  den  \\  unsch.  das  Kl(»slei-  (l(»rze  berzti-lcüen 
and  aiiszu.*tatlen,  in  einen  Gegensatz  zum  (irafcn  Ad' Um  i  t  tiirbcu. 
Kun  erschehit  plötzlich  ein  bischöllicher  l'falzgral,  den  ludii  uugcudwo 
9angi  kennt.  Es  mag  ein  Zufall  sein,  dass  er  wieder  iiir  Jatue  ver- 
Khwiodet,  je<len{aUs  iHsst  sieh  nicht  verfolgen,  wie  und  ob  ein  etwaiger 
Streit  zwischen  dem  Grafen  und  dm  Bischof  vom  König  beigelegt  oder 
entschieden  ist.  Nun  kommt  die  Zeil  des  grossen  Aufstandes  gegen 
König  Otto,  Adelbero  ist  der  eifrigste  Vorkämpfer  auf  feindlielier  Seite. 

«I  Sauet land.  Mittail.  VIII,  «dO.  Beyer,  M.Urk.  1,8-H);  faiiiiliari  mixlro  Adel- 
aide labemaciila  prefate  mhi»  Çi,  e.  McdiomatricAe)  poül  nos  regcnti. 


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als  letzter  ergicbt  er  sich.  Die  BediDgangen  sind  nicht  bckanot,  aber 
der  Pfalssi^f  ist  wieder  da,  doch  nur  drei  Jahre  lanir.  Die  letzte  der 
Urkunden,  die  er  unterzeichnet,  ist  im  9.  Jahi  o  Köui?:  Ol  los  auî>}fcslellt'). 
In  ihr  sdienkt  Adelbero  dem  (ilossirulcnklostor  d'w  Abtei  Harsteria  an 
(1er  Maas,  welclie  er  von  seinem  Vater  geerbt  hatte.  Kr  war  per'^^Hilich 
am  Hofe  Ottos  gew<"sf»n  mit  '/ahlrfirhem  (Vfftliie  sriiKM-  Piilasllicninleii 
miH  lialtc  sielt  fin-  die  Met/.er  Kiiclic  Ih'.sÏI/,  jener  Abtei  beslitlijicti 
lassen.  iJas  ist.  wf  iiii  nniii  absirhi  vnii  ilein  Urteil  des  Königs  in  jenem 
Streit  mit  den  Kanimikcin  \un  ^.  Arnuli'.  der  erste  Gnadenbeweis,  der 
dem  MeUcr  Bischof  uaeli  unserer  Kenntniss  zatoü  geworden  ist.  Er 
war  über  denselben  so  froh,  dass  er  in  seiner  Urkunde  die  Worte  ge- 
brauchte: «  In  Gnaden  von  demselben  entlassen,  haben  wir  nach  unserer 
Rtickkehr  die  mitgebrachte  Urkunde  auf  dem  Altäre  des  hl.  Stephan 
niedeigelegt  frohen  Herzens  >. 

Damals  war  Graf  Adelbert  ermordet  worden.  König  und  Bischof 
werden  gevnss  die  Gelegenheit  der  p^sönlidien  begegimng  benutzt 

haben,  um  über  den  Nschfolger  zu  verhandeln.  Vielleicht  erfuhren  <lie 

Verhältnisse  eine  Nenordnunjr.  b»'i  der  ein  Pfalzîiraf  keinen  Platz,  fand. 
Wenn  der  Bischof  diesen  Titel  fallen  Hess.  s(i  btaueht  man  darin  fiir 
ihn  krinf'Ti  Nachteil  y.n  sehen.  \brr  (  i  -rhcmt  auch  nicht  wabr- 
scheiiilicli.  dn>-^  bf>i  dieser  (tele«ienlieit  dcr.-<ellje  Bisehof.  der  sich  schon 
id)er  die  l!csl;iiii»uii{f  eines  allen  Bcsilzes  so  froh  zeijrlc.  nicht  wcio^icr 
als  die  gau/.c  <îrafs(;haft  von  Metz  erhalten  hat.  Die  Touk-r  Ujkuride 
bat  lür  diese  Kraj^e  ihre  Beweiskraft  ganz  verloren,  und  die  zidilreieheu, 
von  Sidtel  jetzt  so  Qberstchtlieh  geordneten  Urkunden  Ottos  1.,  wie 
wenig  Anhalt  geben  äe  fl'ir  die  Erteilung  einer  Grafscliaft!  Vielerlei 
wiitl  den  l&lämern  gcsdienkt,  verliehen  und  bestätigt,  Gâter  und 
Abteien,  bnmunität  und  freie  Wahl.  Wildbann,  Fisch-  und  Marktreclit. 
Zehnten.  Münze.  ZoUbefreinnif  und  Zolleinkiinfle.  Utret'ht.  Cluir.  Maitrde- 
bur?  standen  in  hoher  Gunst  und  wurden  besonders  reich  besetu  nkl. 
ein  Kloster  erweiterte  sich  zum  Erzbistum.  ab«'r  von  (Irafschaften  i.<t 
;iar  nicht.  v(»n  besonderer  (leri<  litsbarkeit  selten  die  Rede.  Der  Bisclmf 
von  Chu!  riiii' It  OäH  die  halbe  Stîult,  der  von  Asli  962  die  «ranze 
Stadt  mit  den  da/u  gehöriiren  Rechten,  Ma^idebm-^r  91)5  den  Bann  m 
der  Stadt. -j      war  dus  also  eine  .sehr  seltene  Auszeichnung.  Sull  man 


>)  944  oder  946.  War  es  in  erstcrftoi  Jahre,  so  mag  Adolbcro  an  d«in 

groHMn  L'aul(a;.'(;  der  l.olhrin^rcr  zu  A.iclien,  wenn  945,  an  dem  Duisburger  t«U- 
graiomiHetj  liaben    I  itut.  zu  !)44.  Conl.  Reg.  X»  944.  Vgl.  aber  Dflmmler  I4îï*. 
»)  Dickel  b.  in,  364,  415. 


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virUich  glauben,  dass  der  Lothringer  Biachof  sie  steh  so  früh  vor  allen 

andern  veiviiont  habe? 

Es  MTuni  gut  sein  vftn  der  Vt>raiii<^ielzmijx  auszugehen,  dass  Adel- 
Imt"  flif^iKsn  wie  Wiiicricli  aiif;iti^]ii  Ii  einen  Hr'f  lil<;iii«prnch  nicht  anders 
'«'';.'rnn'itn  konnte  :ds  mil  Karoiiii^^or  Imnintiilät-iirkimilrn.  In  den 
Hzien  .laiii>  I)  -einer  Hegierunjï  war  daiui  sein  Ansehen  s*o  imiU  jie- 
>«tie<ref),  sein  Verdienst  dureh  die  tapfere  Haltung  gegen  Konmd  so  khir 
kwie^eu,  dass  niao  es  für  sachlich  begründet  hallen  wird,  wenn  ihm 
die  käufliche  Gnade  mehr  Rechte  yerlieh.  Nun  klingt  es  nicht 
mehr  unwahncheinlich,  wenn  ihm  die  Stadt  Metz  mit  der  Geriohls- 
lürkfiit  Qberlassen  wird.  Er  würde  imroer  noch  nicht  den  ganzen 
Heber  Gau  haben,  sondern  nur  die  Stadt  und  die  zerstreut  liegenden  Bc- 
fllzonsren  der  bischöflichen  Kinhe.  Das  Jahr  der  Verleihuti;.'  al»er  ohne 
Keiintnifî  der  Urkunde  oder  einer  gut  begründeten  IJeberiieferung  zu 
In-MimmeD  erscheint  niclil  inögüeh;  man  wird  sich  begnügen  m  sagen, 
lifiorflfr^  mil  Rück««ieht  auf  die  9b9  erfolgte  Ernennttng  von  des  Ki- 
M-kï"  Hrndpr  Fricili /uni  lln/ou:,  dass  manches  m  (liiii-ien  des 
bhix-s  '.'1)0  <iiri-(  lic.  Mass  ilic  poliij-clie  Lai<e  jedenfalls  nicht  wiilcispreche. 

Gan/  alailicli  liegt  es  nul  (icr  P^ra^çc.  wann  Adelbero  das  Mun/- 
nefat  bekommen  hat,  Auch  bierj'ehlt  die  Verleihungsurkunde,  aber 
Wbam  and  erhalten.  Uan  hat  zwar  früher  Bedenken  getragen  sie 
idelbero  l,  zuzuweisen  und  hat  an  den  zweiten  Bischof  dieses  Namens 
gedacht,  aber  schon  de  Saulcy  gab  diese  Ansieht  auf  und  nur  Sauerland 
/Tseifelt  noch,  *)  Schon  das  Gepräge  der  Mimzeu,  das  anders  ist  als 
W  Tlieoderich  1.  und  Adelbero  11.,  lässt  auf  ihr  höheres  Aller  schliessen. 
ak^r  der  längst  bekaimte  Fund  von  Ol>r/.ycko  im  Reirirrni>gsbezirk 
Posen  giebt  den  Ausschlag.  Es  wiirclon  driit  icjfMi  5(il»  iMün/ru 
'gefunden,  deutsche  ans  Lothrin;:!'!! .  I  VaiikiM!.  Si  liwalicn .  liaimi. 
WVndenpfennige.  einige  arabische  Miui/t  ii.  alle  derselben  Zeit  angi  litirig. 
zwei  alle  römische  Denare  und  ein  Denar  Adelberos.  Die  späteste 
aller  dieser  Münzen  stammt  aus  dem  Jahre  970.  Adelbero  II.  aber, 
der  Sohn  Herzog  Friedrichs,  ist  erst  984  Bischof  von  Metz  geworden. 
Es  müsste  also  ein  merkwürdiger  ZuM  gespielt  haben,  wenn  mit  500 
idterea  Münzen  rîne  allein  sollte  vergraben  worden  sein,  die  so  viele 
•Wire  jOnger  wäre.^  BisdtöfHohe  Münzen  sind  geprügt  in  Toid  zuerst 

')  Cai^narl  du  Öaulcy,  Keclierche»  sur  les  inonnaytfs  des  évéques  de  MeU, 
1^  «kl  Supplément  1835  in  den  MémoirM  de  riicadéinie  de  Metz  XIV.  «nd  XVI. 

Stterland  Immunität,  69. 

'i  Dann  iiti  rg,  Die  deulttken  MQnxen  der  sAchBischen  und  fHlnkischen 


—   169  — 


Ks  .sproclicn  ilanir  flir-rUrfn  (Iründo  wir  fiir  ciiir  späte  Vcrlcihiintr 
firr  ^fräfli'ln  n  fV>chlf»  in  (ier  SlrifU  Metz.  Kr«t  «oit  rlor  ^liifkliclien 
liiHinli^Ming  tU'i  W'inen  in  Frankit'ir-h  und  Liiteidiik-kunjï  dos 

AnlsUiinles  in  Deutschland  stand  Ad«  Ibt  ro  auf  der  Hr>lie  seines  Ansehens. 
Im  Kriege  wie  üu  Friedeu,  mit  Wullen  und  mit  W  orten  hatte  er  sich 
aiisgezeichiiet  und  zu^t  in  dem  Rdinser  Streit,  dann  dmdi  stàae  ent- 
schiedene Haltung  im  Kampfe  mit  Konrad  und  nicht  zuletzt  durch  die 
Reform  der  Kirche  den  Dank  Ottos  in  hohem  Masse  verdtent  Durch 
die  Heirat  seines  Bradera  Friedridi  war  er  auch  in  verwandtsdiaft- 
liehe  Beziehungen  zum  KGnig  getreten.  Friedrich  lialte  nämlich  die 
Tochter  Herzog  Hujros  von  Praticien.  Beatrix,  mit  welcher  er  seit  Oöl 
verloht  vvnr.  die  Nichte  KiMii^r  Ottos,  im  Jahre  954  als  seine  Gemahlin 
heimjreliihrt.  Otto  .selbst  <;jiel)t  dem  nahen  Verhältnis,  irt  welchem  er 
jetzt  zu  den  lothrinizischen  Brüdern  stftud.  Ausdruck,  indem  er  auf  den 
\Vuü.<5ch  , .seines  Verwandten  AdelU  io.  dea  licfTlichen  Bisi  liof»  V4>ü  Metz, 
und  seines  Bruders,  des  Herzujrs  Friedrich,"  OtJO  die  Urkunde  für  S. 
Peter  ausstellt'). 

RtickiiBeiu  So  gauz  hatte  sieh  das  Seliicksal  des  Lotliringers  gewendet.  Er 
war  aufgewachsen  in  französischer  Luft.  Mag  auch  säne  Wiege  an 
der  unteren  Mosel  oder  Maas  oder  zwischen  beiden  Flüssen  in  den 
Ardennen  gestanrlen  liiiln  n.  wo  das  Volk  in  deutscher  Zunge  redet 
sein  Vater  hatte  als  hochstehender  Beamter  unter  dem  westfrankischen 
König  jjedient.  .seine  Mutler  war  vielleicht  eine  nahe  Verwandte  eben 
dieses  Köni,!^  gewesen  und  er  selbst  b;dtf  in  dem  französisch  spre- 
chenden Metz  IViili  Aufnahme  in  den  i>lH(  Inn  Stand  jzefunden.  Wider 
Erwarten  halte  iUt  Kriep  ni-iuv  Heimat  nul  l)euLs».h la nd  vereinifrt.  unil 
nur  mit  Mühe  war  es  dem  vornelunen  JimgUug  gejjlückt  von  dem 
neuen  Landesherm  die  B^tSii^nmg  als  Bisdutf  zu  erhalten.  Zu  dem 
fem  wohnenden  deutschen  Konig  zog  ihn  nichts,  die  Neigung  sâner 
Landsleute  und  sein  eigenes  Herz  sprachen  fUr  die  Verbindung  mit  dem 
Westen,  und  daher  kam  es  bald  zum  offenen  Abfall  von  König  Otto. 

bei  dem  gaiizun  HiUU'  wie  bc'>*«indi;i.s  bui  ut.Jii  fciuvii,  barllosi  u  AjUlUze  legi  mir 
ZxfeiM  nahe,  wenn  irh  sie  verjrleiehe  mit  der  weit  gerinfE«»ren  d«B  bekannten 
F.lfenbeindcrkels  in  tier  Sjimruluiij.'  Tiivul/.i  zu  j\!;nlan<l.  auf  dr-ni  Olto  I.  mit 
(îpii)ablin  und  Solin  knircml  dargesloüt  i>t  (al  ji  liilil;  t  ii' ii'  rdin!:'-  lir  i  Hodc. 
(if.scliiehlc  der  dcutsclten  l'la»(ik,  12).  und  icb  Imdu  neuen  diund  au  Zweirdii 
in  dem  Umstände,  dsss  der  Name  de»  Riiwliofs  r1«  dritten  Bacli»tabon  ein  a  xeigt. 
lilsc»  Adalbero  tautet,  wälnend  in  den  I  rkiinden  nnd  auf  den  Mfinaai  des  ersten 
Adalbero  ausnalimslns  ein  e  sieb  lindi-l. 

•)  Dickel,  Üijil.  28U;  «-uiniialur  uosler  Adalbero,  ej^regiuti  videhcol  sanctae 
Mcttensis  aecrlcsiae  preanl  uns  com  gi-rmono  suo  Vriderico  doce. 


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—    108  — 

unter  Bnmi  (1026—51).  in  Verdun  untor  Haimo  (990—1024),  in  Trier 
unter  Tliooderich  I.  (965—977).  Vorher  haben  alJein  die  Könige  milnsten 
lassen.  Heinrich  1.  in  Hetz  und  Verdun.  Otto  !..  soviel  man  weiss,  nur 
in  Toul;  eine  Mttnze.  welche  die  AufHchrifL  Otto  rex,  aber  das 

Karolin^rerzeicheii  tiitj^l.  liäll  man  flir  lothringi^<-li.  ohne  das.s  man  sie 
Jododi  eiru  r  Ix -fimiiiten  MünzstäUe  zuweisen  könnte.^)  In  Nieilcr- 
!fif!irni'jrn  hat  Ott«)  I.  don  ni-r-liöfpTi  von  ('{irrlit  und  C.ambriiy  «Hion 
!i.">i)  und  *>41  dn^'  Miti]/.nclil  crlcill'i.  in  (  )|)ri  l(*tlii  ini^ni  al^îo  zuerst 
dem  lli-cliof  vmi  Mel/,.  diinii  drin  Trierer  L^izhisehof :  die  anderen 
folgen  vitd  sjmUa  .  Von  Münzen  Adelberos  sind  bis  jetzt  nur  solehc 
jïefunden.  weiche  auf  der  einen  Seite  die  4  liuclislaben  von  Ottos 
Kamen,  getrennt  durch  ein  Kreuz,  und  die  Umschrift  imperator,  auf 
der  aoderen  Seite  den  Tiersftuligen  Tempel  und  die  Umschrift  Adelbero 
mit  oder  ohne  den  Zusatz  pu  statt  presul  tragen").  Vor  962  kOnnen 
ï^io  also  gar  nicht  geprägt  nein,  weil  Otto  der  Grosse  emt  am  2. 
Fehniar  902  in  Horn  zum  Kaiser  gekrönt  wurde.  Da  nun  aber 
Adelhero  schon  am  Af>ri!  d<'<-f4ben  Jalircs  jrestorhen  i.st.  so  wurde 
ihre  Priijrezeit  überhaupt  auf  die  Monate  März  und  April  hf  srhränkf 

sein,  w^nn  frian  nic-ld  annahmen  will,  dass  (he  l'iit'jini';  not;h 

nacli  Adellieros  iode  in  den  drei  Jährten,  die  bis  zur  Ernennunjc  des 

Ußuen  Bischofs  vergini:en.  forlu'eselzt  ist. 

Sollte  nun  auch  ö|»üter  uoch  eine  Münze  Adelberos  mit  lier 

Unnchrift  Otto  rex  gefonden  werden,  so  wttrde  diese  dodi  nie  der 
Zeit  seiner  Regierung  (de  Saulcy  denkt  an  939),  sondern  mit 

der  Erteilung  des  Mlinzreolit»  fri'ihestens  dem  letzten  Jahrzehnt  zuzu- 

•''feiincn  sein.^) 

^)  Robert.  KludoH  iraiiüsinatitiaos  sur  une  partir  du  iiord-«Ht  de  la  France, 
IHÔ2,  s.        Tafel  XVH,  12. 

»}  Sirkel.  l>i(.loni.  S.  94  uml  124. 

Mintard,  licsrriplion  il'une  trouvaille  de  inonoaiei)  messincH,  Journal  de 
"  s^oriélé  d'arehéolofic  lorraine.  Nov.  IKH6. 

Anafter  di<H(en  Mdnzcn  und  xwei  Urknndi'D  isl  nach  meiner^AnHicht 

"i'lils  erlialton.  «las  den  .\aiiien  .\<!oll»i'ios  I.  mit  liectil  Irü^tc.  K»  y/vrü  froilicli 
^«îtzcr  Musrit  I  1  iîU'  KIfcnIx'iiiplant'  ;ujri)e\vnlul.  auf  wolclicr  nnn  iri  rinor 
'  .  *  <U*8  Saulcnso(  IvL'l»  unter  dem  Kreuze  Uiristi  da«  IVinKeüchDiUecic  Iku»lbUd 
ein.  «  ifanne»  erblickt  mit  der  rniMcliiift:  »Adalbero  crun«  Xri  serwa«.  Abel 
bild  de  la  Société  d'an  h.  H  A'imL  de  la  Mosollo  X,  253  mil  iruter  Ab- 

rita^*^^  gl'iid)!  zwjir  mit  dem  Hinweis  auf  das  ^k-'^i  l  <  inf  >  ribri|:«'tis  ;;»'fiUr.<  lit«Mi 
Und  "*^*^  beweisen  zu  tvnnnea,  dass  Ailcibc-ro  I.  in  ilii-sciii  Hitdo  (larjirsti'lit  s«m. 
i^i  s'^r*^**  Krati«  (Kunst  und  Alterlum  in  I^llningcn,  :S,  r)i>2,  audi  jnil  Abbildung) 

sdir  enslon  Itischof  diese«  Namens  fllr  denUcAteller  der  wunder^ 

'»K»n  Elfenbeinaclinitjserci  au  halten,  aber  ficbon  die  YortTvIllicbkcit  der  Arbeit 


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Nur  Zwang  uod  die  Erkenntnis,  dass  längerer  Widerstand  hoffnaogslos 
sei,  bracliten  den  kOhnen  Bischof  dazu  sich  dem  deutschen  Joche  wieder 
zu  beugen.    F.r  siiclUc  zunächst  Trost  in  eifriger  Sorge  für  die  ihm 

aüvcrtraulen  Seelen.  Da  hatte  er  die  Freude  zu  seher».  dass  ifim  das 
^\  rrk  d<'r  Reform  ^jelaiiu'.  er  sah  aber  aneli.  wie  die  Macht  und  die 
(iiKitle  des  deutsfhen  Kimi^rs  wf^ciif lidi  y.nm  Gelin<reii  beilni?.  So 
Ici'nlo  er  dnhcim  i'imi  S»'u'''n  l'rirdnis  schützen  nnd  zn^flcich  jmf 
sciruii  (  lrs;(i!(ll~rhall>rt  iö(;ii  und  Kri('^s/,ii;irii  (la.s  vim  ZwiiMraehl  /.ai  - 
ris-cne  Fraukii  it  h  hesser  keiuieii.  Daun  wurde  er  widei  VVillen  in  einen 
deutschen  Jjürgerkricg  verwickelt,  ziun  zweiten  Miil  geriet  seine  Stadt 
in  Feindes  Hand,  aber  er  verzweifelte  nicht,  sondern  gewann  nur  eine 
festere  Stellung  durch  seine  Tlreue  gegen  den  König  und  die  nähere  Be- 
rührung, in  <üe  er  init  des  Königs  Bnider,  dem  Erzblschof  von  Köln,  tmt. 

Es  laji  tùv  ihn  nahe,  die  ewi;r  feindlichen  Schwüger  und  Wtteni 
in  Frankreich  mit  den  beiden  eng  befreiuidcten  Brüdern  in  Deulsohhnal 
7.n  verjileiclien.  Jene  waren  wohl  streitbar  und  rühriif.  doch  erreichl(Mi 
sie  weniv  Tür  si(;!i.  nichts  für  ihr  Land.  Ol  In  und  Hruno  dagegen  waren  ob  ne 
/wciff!  dif*  5rrr»'jslen  Miiniicr  d*'-  .hilirinuiderls.  In  fast  wunder- 
hairr  Wei.sc  ('i;:;ni/.l(  n  -ic  sii  li.  Im nif  wîiren  edelfzesinnl.  jretvfht  und 
klu;;.  der  eine  aln  i  »  iu  Mitun  der  Thalkiidl  und  des  mschen  Etdsi  lilussos. 
ernst  uud  »toi/,  auf  seine  königliclte  Würde  ;  uian  bewunderte  und 
fürchtete  ihn,  man  verglich  ihn  in  seinem  langwaUenden  tiarto 
mit  dem  Löwen*)-  Der  andere  war  fein  uud  milde,  gleichmttssige 
Freundlichkeit  zeichnete  ihn  aus  uud  ruhige  Ueberlegung;  dem  fried- 
fertigen Geistlichen  brachte  man  Lielie  und  Verehrunjj  enlgejren^). 
Beide  aber  stellten  ihre  Tu^renden  in  den  Dienst  des  V^iterlandes.  Zum 
ersten  Male  seit  Karl  <l('iu  (îrosscn  vcieinit^tcu  sich  wieder  (îeislcsbil- 
«lun^  und  \V'afren<rlanz  an  cintnii  fiirsllii^hen  ll<if('.  Dir  K  ti-erkroue 
wurde  nur  das  sichtbare  Zeichen  dieser  machlvoilen  blelluiiu'.  Wie 
!)c-tiinden  neben  diesen  Männern  diu  letzten  Ivarolinjjer  und  ersten  Ku- 
peliiiger! 

Ein  Mann  wie  Adelbero  hatte  Verständnis  für  solclie  Giüsse. 
Er  war  gdstesverwandt  mit  Otto  und  mit  Bruno,  denn  sein  Charakter 
schloss  eigenUlmlidie  Gegensätze  in  sich.  Mit  beiden  teilte  er  den 
klaren  Verstand  und  den  fromme»  Gianbon,  wie  beide  war  er  beseelt 
Tür  alles  Gute  und  begeistert  ftlr  ein  hohos  Ziel.  Doch  war  er  rasch 
<  iitscidoasen,  zu  kühnem  Handeln  {?enei;;t  wie  der  ältere  der  beiden 
Brüder,  etwas  LeidensdiufUiches,  Gcwaitsanies  lug  in  ihm.   So  liocti 

VWinukind  II,  36. 

Huolger,  vit.  Brun.  c.  2  und  4. 


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—    171  — 

steine  Umgtbung  den  edlen  Bischof  verehrte,  tàe  lÜFchlelo  seinen  Jähzivn. 
Sie  sahen  nach  seinen  Mienen  und  wichen  aus,  wenn  Gefahr  drohte. 
fitjgriff  ihn  aber  der  Zorn,  so  wagten  sie  kein  Wort,  sie  wussten,  das» 
nur  die  Errejjjun'r  hätte  stttigem  können,  selbst  ein  so  kiilmer  Mann 
y«ys  der  Müncli  von  (unv.e  zitterte  vur  Adolbero.    Dui;h  es  folgte  die 
Heue  ;    nun  liindcrtr  ihn  ebenso  weni;;  wie  Bruno  .seine  vornehme  Geburt. 
mnc     lioho  Strüiin*/   ^ifh  selbst  zu  ornieHriiron   und   in  Demut  zu 
higTf'ii.    Mil  tlcm   liiii'^feren  der  jrro.s.sen   liriider  teilt  er  ferner  die 
-Neifruii^   zu   .stiller  Zuriickifezojrenheit  und  «rei.stijier  Tliiltigkeil.  Er 
«liute  sich  luiuh  der  lUüie  dea  Kloster:*,  lun  im  GespräeJie  mit  gebildeleu 
HoncHen  von  den  aafregenden  Geschäften,  die  das  Staalsleben  mit  «dch 
bnehte,  Erholung  zu  finden.  Er  hatte  ein  glaubiges  Gemüt  und  sachte 
Kne  Znveisicht  vor  den  Altären  der  Heiligen.  Mocht«  »eine  Seele 
«"n  Z'weifeln  ergriffen  werden,  der  feste  Glaube  half  ihm  wieder  auf. 

stolz  gewesen  im  Augenblick  ries  Erfol^rs.  das  lintiliick  sah 
ifin  nidit  kleinmütijf.    Vor  allem  aber  be.sass  er  mit  dem  klaren  Veiv 
.■'tunfio    auch  den  lUick  für  das  Krreichbare.    Sah  er.  dass  der  Weä; 
vom  y^iole  abführte    s<v  ziu/prle  er  nicht  ilin  ;fnfzti'/rl)0!i.    Zuerst  ver- 
?.i<-liteto    er  auf  den   scInMien  (itïdaiikcu    Aw  rielbsliUKlijikcit  .  fistnn 
'*'*'*îiniy;  er  .«;eine  alle  \  urli<'be  für  Fraukren  ii.  Denn  er  Yt*rkaiinU  nirht. 
tta*  itim  bei  dem  dauernden  (legeiksatze  zwischen  Kapctingern  und 
KïwAîngem  der  Friede  felden  würde,  den  er  brauchte,  um  (iie  Kirehen- 
tefoiTQ  durchzuführeti.  Er  beugte  sidi  vor  dem  deutschen  Herrscher, 
«'«^  er  seine  Grosse  erkannte,  gerade  so  wie  er  sich  demütigte  vor 
VOnchen,  weil  er  gelernt  hatte  sieh  dem  Willen  des  höchsten 
\\<^Trn  zu  unterwerfen.  Er  schloss  sich  dem  grossen  Könige  an,  um 
nicht  mehr  zu  verlassen.    Zu  einem  seiner  flbcrzeugungstreuesten 
Aohänger  «rewordeu.  halle  ei-  sieh  selbst  bezwungen. 

Das  mag  ihm  .schwer  geworden  sein,   al^eî-  mnn  fi;irf  nniielirnon. 
(lass  er  selbst  schliesslich  mit  dioso!-  \\ CiKltinn  /nliifden  wai.    W  rmi 
er  zurückdachte  an  die  krietfeiiöciic  Zeil  semei  Inu'  iul,  an  die  uniilück- 
Üche  Lage  der  Kirche,  an  die  .schwer  auf  ihm  lu.stende  Sorife  für  die 
Zakonft  seiner  Brüder  mid  daiiüt  verglich,  was  er  jetzt  sah  :  Flieden 
im  Lande,  Zucht  in  den  Klöstern,  Glück  ifiid  Ansehen  in  der  Familie, 
so  mnsste  er  sich  sagen,  dass  zum  grossen  Teile  erreicht  sei,  was  er 
âch  einst  als  Ziel  gesteckt  hatte. 

Wold  waren  ihm  Kammer  und  Schmens  nicht  erspart  geblieben. 
SeiDen  Lieblingsbruder  hatte  er  früh  \erloren.  Aber  knlflig  blühten 
>]e»»on  vier  Söhne  henin.  von  denen  der  (  ine  Godfried.  Stammvater  der 
üei2oge  von  Niederlothringen  werden  äuUle,  wie  es  des  Bischofs  Bruder, 


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—   172  — 


Ucnsojfi  Friedridi,  für  die  Obcriolhrioger  war.  Freilich  ;iiu^h  somt 
hatte  in  den  Kreisen,  denen  er  persönlich  nalie  stand,  der  Tod 
reiche  Ernte  gehalten.  Ân  den  Personen,  die  ilm  umgaben,  sah  er. 
wie  die  Zeit  sich  geändert  halle.    Fünf  lûinigc  hatte  er  in  Frankreich, 

vier  in  Deutschland  erlebt,  fünf  von  iV\v«^\  war  er  aU  Lothrin}fer 
unlorthan  <iewc.sen,  l'nter  ebensovielen  j^Jciz^L;«  n  luitu^  er.  von  Rojrinair 
jTiiuz  alt'jesehen.  «jesiamit'n.  unter  Giselbert.  Otlu.  Konrad,  lliiinn  uikI 
zuielzt  iniler  seinem  liiiuter  Friedrieh.  Wohin  waren  die  Zfiien  tie.s 
Bi.schufs  Witrerieh.  de.s  Grafen  Adelberl,  des  Pfalzjîiafen  HunitHleus? 
Auch  die  Heiheu  der  fromineu  Männer  in  seiner  nächsten  Umgebung 
lichteten  sich.  Im  Jahre  960  starb  der  ehrwürdige  Abt  Einold  von 
Gorze,  960  folgte  ihm  der  treffliche  Ansteus,  der  Abt  von  S.  Arnulf. 
Adelbero  selbst  leitete  die  Totenmesse*), 
Tod.  Das  ist  dne  der  letzten  Ifendlungen  des  Bisdiofs,  welche  die 

alten  Berichte  au.s  seinem  Leben  anfiihren.  \m  .lahre  962  reislo  er 
ciomal  wiedu'  nach  Niederlothrin^^en  in  sein  Kloster  S.  Trndo.  f  tort 
wurde  er  von  einer  Krankheil  erjirilTen  und  starb  in  kurzem.  Man 
bestatfolf  ihn  /unru  h^t  in  jener  Abtri  *  .  (lo<  !i  ffil'/tc  man  später  einom 
W  ini.schc.  «It'ii  er  schon  vor  lan^fer  Zeil  jfeausstTt  hn\\f\  nn<t  li'  it'  lilc 
seine  sterl>lieiieu  ürste  in  die  Al)tei  zn  Gnrze^).  Aus  welciieii  (u  inHien 
sie  später  nach  S.  Ainull  ühorffefuhrt  worden  sind,  Ist  nicht  überlieferl. 
Aber  im  vorigen  Jahrhundert*)  kannte  man  sein  Grab  nodi  in  diesem 
Kloster,  das  seit  1552  im  Innern  der  Stadt  lag. 
nmbtfrhriit  Den  Wortlaut  der  Gorzer  Grahschrift  liai  vor  m^r  als  260 
Jalven  Bisdiof  Heunsse  in  einer  alten,  arg  zerstörten  Handschrift  des 
Amulfsklosters  entdeckt  und  anfgezeiclme! .  soweit  er  sie  noch  entziffern 
konnte^).  Sie  beginnt  mit  den  Wollen:  ..Bischof  Adelbero.  der  Spross 
erlauchter  Ahnen,  {reschmiirkt  mit  h('n  li(;hen  Zeichen  weltlichen  Buhmes. 
aber  nneh  pflichl<relren  in  den  Weikci!  chri^flif^hei-  Liehe  und  Deum! 
hal  l)ei  dem  Bau  von  Klf^^-tt  ru  nnd  bei  K  i  LmlnliniUfr  der  heilijroîi 
Regel  dies(îs  Klosl('r  liurze  i;ranz  besonders  bevorzugt.  Kr  iint  c« 
aus  dem  Schutle  seiner  Mauei'u  erhoiien  mid  diese  stattliche  Zahl  von 
Stieitern  des  Herrn  liineingeführt  An  der  Stätte,  die  er  ^idi  selbst 
zum  Grabmal  bestimmte,  li^l  hier  der  Vater  der  Mönche  .  . 

In  einem  der  Metzer  Bischofsverzc^ielinisse  sind  zu  seinem 
Todestage  die  Worte  genetzt:  Adelbero,  ein  Mann  von  allgemein  aner- 

'I  Kx  liistoria     Aniulli.  .\l.  <i.  XXW.  r)42  uat  li  vil.  .li.l».  ••.  (iS.  M.  (i.  IV,  HiXi. 
^)  (Jcstn  al)l..  Ti  udoii.  AI.  ti.  X.  »78. 
*)  viL  Job.  <>,  3U. 
^  (Mmél  I,  887. 
*)  MeariftBC,  H15. 


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—  i7ä  — 

kannter  Heiligkeil  und   ein   unennikllicher  Relornialor  dos  lioiligen 

r.!iub(>n^'\  Sij!f'l>f'ri  liai  üin  den  clirisllielisten  nn<pr  dfn  Kdrln.  ilctt 
(^Irtclfii  ui!l(  1  lien  C.iiri^tcti  .jenannl -).  Ei-  siA\><{  al>er  be/eiclinete  sicli 
iu  seinen  likunden  aU»  den  niedrigen,  »len  unwiaxligea  liisclud". 


URKUNDEN  ADELBEROS. 

1.  für  Gofzc.    Adt  llieni  ordnet  die  Veriiältnisse  der  Ahfoi,  l»e- 

strdisrt  ihi-e  Vorieiliie  und  jriebl  ihr  einen  Teil  der  BeisiUuuijeu 
xiirüc-k.    ,,AilrUtero  diiina  omnijHjft'ntis." 

Âctuni  Metli.-^  publice  sub  die  XVU  Kai.  ianuar.  annu  ab 
inoarn.  domini  nostri  Jesu  Chiisti  933  ind.  VI  (Galmet  irrtamlidi  V), 
Regni  autem  gbriosissüni  regis  Heorid  in  regno  LoUiarioraiu  VIIL 
epificopatus  aatem  domm  Adelberonù  qui  hoc  scriptum  fieri  iussit  V. 

Gonscr  Kartul.  n«      S.  130.  Calmet  Jll)  17G— 178. 
t    \^or  Ui2  für  Götze.    Adelben)  jxiebl  das  Dorf  MohUmm  Vironis 
(Moivrrm).  bi^  d;ihin  ein  Lehen  Folinars,  der  Abtei  zurück.  „1% 
**ntiii  myotiü."    Uiui<;  Datum. 

Goiicer  Kailul.  iio  Do,      138—139.    lien,  lllb  üO. 
Di«  Benediktiner  setsen  »ie  in  die  Jaiire  996,  offenbar  aber  nur, 
Weil  .sie  mil   der  fal^<lion  Uer-Iäli^ungsurkundc  dos  Kiuiigs  von  diosoin 
Juhrc  reflinen.  in  dtT  Moivron  gcnannl  ii^l.    Die  echte  königliclie  I  rkmidc 
9-1Ö  ausgebtfclU  (Üickcl      1-19).   Die  Vcrglcichujig  der  riUersclirifleu 
«vgiebtj  dasB  die  bisdiöniche  vor  der  folgenden  lirkunde  aosgetitellt  ist. 
94:^  ßr  S.  Ärmdf.   Adelbero  verti^ibt  die  Kanoniker  und  ver- 
pniehlet  die  neueingefülirten  Mönche  auf  die .  Regel  Benedikts, 
»lirfi^.s-  onh  expcdit  (nqmfafls.'' 

Aotuui  Mcttis  publiée  id.  niart.  iad.  XV  conc.  V  a.  Xlll  episc. 
l  rschrilt  un  Melzer  Hezirksai  cliiv. 

Aleurisse  3m  f.   Üallia  clirist.  Xill,  38Ü.   Calin.  IIb.  188—190. 

4.  «III  Ma  för  8,  Armäf,  Adelbero  verleiht  dem  Kloster  ein  Gut 
>in  loco  Tcl  Gomitatu  Calvomonteiise«.  „In  nomine  9anét«  et 
inUriduœ  J^rinUaHa",  Ohne  Datum  und  Unterschriften. 

ftencd.  inh  6H. 

Ô.  1>I^!.  lüi^chof  Gauzlin  von  Toul  iinH  Adelbero  von  Mrtz  be- 
sUiuijieii  die  Vernichlun;r  der  Kapelle  m  Ma.siriaco  (  Muiserais  an  der 

'>  tx  bi»toi'ia  S.  ArnuKi.  M.  G.  XXIV.  0251.  nach  dem  ('.atnlop^  episc.  AI. 
0,  Xin,  30$:  Adelbero  opinalis^'inI!le  s;inctitati^  vir  ?^anct;R<|iie  leligionis  ubique 
roforinator. 

>)  iàiieb.  Vita  Wieberti,  M.  G.  VUl,  fm.  \  «rgl.  duzu  vila  iüidroae,  Acta 
^UKI.  Mtrt  I,  478:  Adelbero  praeanl  nobUUs  nobilem  Mctenaiuni  nobililer  guber' 
n^Ut  cathcarniii.   Vit.  Juli.  c.  35  episcopi,  tttaffà  poslrooduin  rcrum  divinaniiii 

Hcuj>ttalüri»,  Uuuiiii  AdeLbeiuoi«. 

\ 

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1 


—  174 


Rii|tf  <]o  Mad  sijdlirh  von  Thiaucourl).  „Ih  nomme  aalmtoria 
nostri  'fr<ff  Chrifffi." 

Actum  publice  in  alriu  S.  Marina  Aciaui'  villif  tEssey  bei 
Mniaerais  Xni  Kai.  Aug.  a.  VIII  regni  Lnrlovici,  a.  1  Ottonis. 

OaUi«  Christ.  XIII,  m, 

6.  ff44  fUr  S.  Arnulf  Adelbero  schenkt  bei  Gelegenhdt  der  Ein- 
ffthrang  des  Abtes  Aa«iteQs  elf  Grundstücke  mit  allen  Weinbetgen 

in  dei  l'iïiii^ebiing  der  Abt«i  und  den  Zins  vom  Jahrmärkte  bei 
S.  Arnulf.  ^In  nomine  dei  *ftemi  é  saicaUnîs  Noslrt  Jesu  Christi.' 
Ohne  Dalum. 

ZwQÏ  Nandacluriftea  im  Metfor  Hezirksaircliiv,  A  und  H,  letztere  ist 
die  limehfift 

.MeuriKse  lo7  (T.  (kilmel  IIb  IHTj  fl.  Gnllia  rlnl-  XIII  H87  f.  nachA.: 
Wichmann,  Jahrbuch  der  Gesellschaft  iür  loUir.  Ueschichte  und  AUer- 
tamskimde  II,' 906  ft,  nach  R. 

7.  9â4{45  ßr  S,  Gloftsinäe.  Adelbero  hestätiirt  der  Abtei  ihre  Be- 
sitisungen.  „In  mtaiue  sande  iudimdutqMS  frittHaHs."  Ohne  Datum. 

Absi  lirid  im  Metxer  Ttctirkiarrhiv ,  woM  aus  dem  11.  oder  12. 

Jahrhundert. 

Calmet  Hb  200  IT.    Wolfram,  llitt«ilun<r(  it  d.  Instilats  fOr  Gsterr. 

Gösch  M,  llcfl  1.  17. 

8.  9'>:^  für  S.  Arnulf.  Adelbero  Irifll  ne?slimmnngcn  über  die 
llerbertro  im  Klo.ster  und  çebenki  riie  Kirche  in  villa  Maceriola.H 
(Mui'ieulle.^i.    „///  notnni'  smuiiii  p<ih-(.^."  \ 

Actuju  MetÜs  publice  Vill  Kai.  de<*.  a.  952,  iiiil.  X.  i 
Boned.  IITb  69  f.  \ 

9.  »5H  für  H.  Clewen»,  Adelbero  schenkt  der  Abtei  die  nahe- 
gelegene Andreaskirche.  Urkunde  im  Wortlaute  niclit  beknnnt  Kk 
verweisen  auf  sie  Heiie*lik(iner  (II,  ÎHi\  uml  ein  Verzeielmis  im  Mclzer 
liezirksaichiv  mit  «k-n  Worten:  Letlrfts  patentes  (rAdelbero  I,  évêijuc  «1«; 
AIclz,  jirovetuinl  à  l'abbaye  de  tfl  -tiiénieut,  cüncenuait  Téglise  SL--Vaidti".  ji 
Die  Ursclirifl  befindet  sich  angeblich  in  der  Dafrcsne^schen  Sammlung.  | 

10.  9ß0  ?  ßr  S.  Peter.  Adelbero  bestimmt  die  Rechte  des  Vogtes 

und  Untervogles.    WarUaal  unbekannt.    Auf  sie  besteben  nlch  die  , 

I?ene»liklincr  II,  (52  und  verweisen  auf  das  Karlular  des  Klostors.   In  einer  ' 
Abselirift  dieses  Karlulars  aus  dem  Jahre  177H.   das  .sich  auf  dein  Metzer  ' 
Hczirksarchiv  befindet,  steht  die  I  rkuiide  nicht,  ebensowenig  in  eiucni 
ebenda  aufbewahrten  Verzcicbnis,  das  mit  den  ftltesten  Uriconden  des  ! 
K]o»tcr»  von  9U,  960,  977  und  993  beginnt. 

11.  at^ddiih  9,98^  ßr  Senoues.  Adelbero  bestätigt  die  Besitssungeii  ^ 

de.s  Klosters.  Gallia  chnst.  XIII,  4.")3.  Die  l  iileischriflen  spreclien  i?«'gen  i 
«las  Jahr  9:18.  Vorgl.  Jahrbm  ii  der  tie».  1,  lolhr.  (ieach.  11,  älO.  Vieilciclitlj 
ist  OS  eine  l  ikunde  Adelberos  II.  1 


Stammbaum  Âdelb 


mil 


Frifdrich, 
Abi  von  S.  Hab«rt  IT 
in  d«a  ArdanniB,  f9let. 


J^^elhcrn  I.. 
l*l*«s>»of  von  MeU, 
KW- SM. 


l.iutKaril, 
Tl.:  I.  Albert, 
8.  Ëbnfaud. 

fiUl 

BeyiT,  l'rk.!,  MC 

rt.  Miximin 
GfllM  in  MaiBorn  In 
Ntotfan. 


HehiTkl», 

B«T«r  I,  MB. 
Er  tehenlct  ui 

S.  Maximiii 
<  iUltr  im  Kifelgau.   Tbeodorich  I. 


Frii'<lri(  h  !.. 
BbfSOf  von  Dbrr-Lothrinfen  B&'J. 
«M  O.:  Beatrix, 
TochUhf  HiifM  v9a  FMndeB. 

Adetbeto  IL, 

BiM  hof  v.M<>t« 

!t»l--10(Ci. 


Herzog 
von  UWcr-Lolhr. 


Friedrich  lU, 
llenof 

von  Ohor-Lothr. 
loa  4— 103;«. 


Cio/rliii, 

■i  ;'t;«. 
U.:  L'da  camUI» 
Beyer  I,  «41,  K 

H<^iinlelu 


AdeUwro  Ut., 
BixrhefT.MeU 
lOM— int. 


AdeUy 
BLTlMir  V. 
485— t 


Saclisen. 


Krkoig  Heinrich  I., 

ms— m. 


Otio  t.,  4.  Giwra, 


Llodelr, 
t  W7. 


LiutgaM, 
t  \tù^. 
0.:  Koiii«!, 
llen«g  V.  Lothr. 


GArberi«,  liedwif, 

("..:  1.  Oi««^ll.crl,  llz-g.  V.  Ivlhr.,  <i.:  Ilu^>.. 

Kuiii)(  Ludwig  IV.  llofiiog  V.  Krall)  ii 


(4) 
ililarich. 


Karolinger. 

Karl  cl.  F.iiintlti|;< , 
Kg.  893— W». 
n.:  gcilweeter  AoUielKliut» 
TOB  toftmaA. 

Lttdwif  IV., 
irxm^niarinii«, 
Kg.  9Uii,  Ii  Jalir«  «11, 

it.:  Oerbecs«, 
Witwe  flfattbert'e. 


Lolliar. 
Kl;  AM,      Jahr«  alt. 


Kari, 

ll>'r/og  von  Niodet» 
LoUtringeii, 


Mnthildv, 
<;.:  K<inra<l, 
Kg.  von  liarg;un<i, 


Eapetinger. 


Bobort  d.  stark' , 
llenoB  von  Fnucien. 

(Mo,  ßoberi, 
Kg.  Kg. 

tu»— mm.  '.>2a-;ii:î. 


Hugo  '1.  Woi-«*!) 

od.  d.  Grosso, 
Hcriioie  von  Pranpb>a, 

•;  «>5<i. 

(1.:  Hf  'lwip. 


liUKa  K&pct, 
Kg.  W7. 


It<-atrix, 
•X>\  ü.: 
Friedrich, 
lf*Rog  T.Ober- 
Lotbringea. 


Vi.:  Horibei 
Gnf  vnn  V'erniti 

^    Erzliii«  hi'f  V 
Iteiiu» 
WO— 94«. 


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Histoire  du  comté  de  Créhange 


par  Victor  Châtelain,  Ncuiliy-sur-Seine. 


«  Et  piu8  c»t  p«lna«  facta  rcXerrc  bbor  > 

(Ovtdv). 


PREMFÈRE  PAHTIE. 

Origines  du  comté  de  Créliange. 


L.'aiideii  comté  de  Créhange  a  kamê  Jusqu'au  traité  de  Lunéville 
^  enclaTe  «le  TEinpire  dans  la  Lorraioe  aUen^de.  H  avait  son  dief- 
lieu  a.t2.  village  de  même  nom,  situé  sur  la  Nied  allemande ,  à  deux 
kiloti  litres  de  Faulquemonl  et  à  trente-trois  kilomètres  au  sud-est  de 

Mel>:.    Il  ji  lUmnê  son  nom  à  une  ancienne  maison  de  nom  el  d  arnu^s, 
>iu>  fut   une  des  plus  puissantes  et  des  plus  considéra hies  d<>  la  Lor- 
nme         du  pays  mcs!«in.  Los  annes  primitives  de  Oélianjje  élaieul  : 
^^^'9enf  ù      ffi.sre  dr  gnmks.  Le  cimier  portait:  uti  vol  d'argent  chargé 

fusie  dr  (ftttiih's. 

On  voit  encore  aujourd'hui  l  emplaceineiiL  tlu  iliâleaa  loiL  doiil 
W'geü  fossés  sont  restés  intacts.  Ils  étaient  remplis  au  moyeu  d'une 
^uduite  souterraine  qui  y  amenait  les  eaïuc  d*URe  source  située  à  une 
«996«  grande  distance,  sur  le  revers  du  coteau,  à  droite  de  la  route 
de  Faidqneinont  à  Fouligny.  Deux  autres  enceintes  défendaient  l'abord 
du  tibftteau:  la  seconde  est  encore  très  apparente;  c'est  un  large  fossé 
dont  la  direction  esl  perpendiculaire  au  cours  de  la  rivi(>re  et  abou- 
Ifesanl  au  clocher  de  réjrlise.  La  rivière  formait  une  défense  naturelle 
h  l'ouest.  Le  massif  de  la  forteresse  avait  en  plan  la  form('  d'un  rec- 
Uin<rlp  dont  If«  :m<rles  étaient  llanqués  de  quatre  tours  rondes.  Une 
chausrt'*'  i'tioitr  ^(HitciMif  [>ar  deux  murs  vf'rticMnx  v  tioiinai)  îM-cès  en 
imssanl  muih  Iv  fii^iijon.  La  tour  de  Taiii^le  üoni-t>u»>l  «  si  la  seule  qui 
suit  encore  debout.  Un  fnignient  de  nervure  de  l'une  de;^  vofdes  sem- 
blerait indiquer  l'époque  du  eommencemenl  du  !*eizième  siècle*). 

  la  fin  du  dix-sep  lième  siède,  les  possessions  du  comté  de 
Créhange,  énumérées  dank  le  dénombrement  de  Iti  comtesse  d'Oslfriosc. 


']  G.  Houlangi-:  Xolncs  nur  CréJuiiufc. 


^oinpioiiaioiil.  en  tout  en  parlio.  jilns  soixunlt;  villa^rc  -  C"('l:iienl : 
l"  1(5  château,  boiirjî  et  villaj^e  de  Cif'Jiniifit  ,  avec;  la  liaiilo  justic(;; 
2"  les  sei^^iicnrios  de  l'otititinrc  et  Biffim/.  avïc  l;i  haute  justU^e: 
3*^  les  üeijjiieiine.s  de  Ikntiiuj.  Mow'rsinifj  rt  .\><  ,l>  rti irsc,  ave» •  la  hante 
justice;  4"  ht  mairie  de  Trtiuf/,  eorupn mnit  l'iitug,  IaIUuij^  AiUtfj  et 
FdschinUti  ,  avec  la  haute  juslice  ;  TV'  la  mau  le  de  Ixinniiiff  et  Ftctucd- 
iioff.  avec;  lu  haute  justice;  tî"  le  château  et  la  sei^çueurie  de  Harre- 
leälongc^  avec  le  vili^e  de  HetSitteh  eo  dépendant  ;  7^  le  diftleau  et  k 
setgneutie  de  Piätthnge^),  avec  la  haute  juslû'e;  6"  la  mairie  û'CHter- 
sdbach,  IteisteeiUr  et  FitMeult^  dépendant  de  Puttelange;  9**  la  sei« 
gneurie  de  Bohr^eh  et  Weilar;  10^  la  seigneurie  à*Efalr<^\  11*  la 
mairie  de  HoUhii/,  et mn« )<('(>  dudit  Hidlinij,  d<'  Walmmister,  EbUwyc  el 
Bmé(fangm\  12"  la  luoilié  de  la  vouorie  de  i^U-ArM;  IT  l'ault-e 
moitié  <le  la  vouerie  de  Sf-ArohI:  14"  la  seîjîiieurie  vouée  du  ]i(iu-Sf- 
l*h-ryc.  ffniiprenanl  les  villa^r'  -  W'rn-ri'ntonf.  Sfot>ro»rt.  Aoiiry  ef  V'illfr: 
la  îseigueiiric  vouée  d('  Jiom  ia'iHini .  Iii,st' h  .  Pmreli  ttc .  et  (fhcn'  n  s'-: 
16"  les  seijfiieuries  vouées  <\'Elinii(/i'.  >'<tiitniiitiij ,  Vi^idiyutj.  Ilalkmiif, 
Altrtpi»',  Warshenf.  17"  des  métairies,  rentes  ou  icvuiius  à  ^rmv^cm/'i/y/, 
C/hakau-Bräiuiit  y  Mattil,  Hfconcourt ,  X'uiry,  Wuld-Us-Faulqttrmont, 
Htaäes-  Vigneides^  Bâsstë-  Vignenks^  Otwme,  Merten^  Vberhent  Seingbouse, 
Mdhrhig]  IB^  seize  nmids  de  sel  sur  les  salines  de  I>muie\  19"  (raïs 
foudres  de  vin  k  NUtd,  sur  la  Mortelle;  20"  les  arri^re-fiefs  dMrmDce, 
Jfetonfetft  EinéfieviUet  laUf  Los  SsUings, 

Mais  ces  biens  étaient  d^unc  nature  et  d'uite  origine  bien  dilTé- 
rentes.  (Vêtaient  des  fiants-alleux,  dos  liefs  de  Lorraine,  de  révî'clu» 
de  Mel/.,  du  comté  de  Sarrehruck.  ou  de  la  haronuie  de  FénétrangC. 
D'ailleurs  le  comté  tle  Créhange  ne  s'est  pas  liouvé  <  (>nslitué  tout  d  lui 
coup  et  comme  <l"uiic  seule  pièce  :  il  s'est  formé  p<'u  à  i»en  <  oninic 
toutes  les  choses  (jui  ont  un  commencement.  Dans  celle  prciiucre 
partie,  on  poiura  le  suivre  depuis  ces  premièri's  origines  ju.s<|u'à  st)n 
accroisseuieul  complet. 

Deux  familles  paraissent  avoir  oet*upé  i$u<jcc>isiveineut  la  »eigucurie 
de  Gréhange;  mais  la  seconde,  ijui  quitta  le  nom  de  Torcbevîlle  pour 
celui  de  Créliange,  au  comincuocnient  du  XVI*  siMe,  était  probable» 
nient  tasue  de  la  première;  et  toutes  les  deux  étuieut  certainement 
apiiarentées  avec  les  puissants  barons  de  Fénétitinge  qui  deHcendaicnt 
eux-mtMnes  des  anciens  sires  de  Malberg.  C'est  par  ces  derniers  que 

*)  PAttlingen,  tii»  Koàlerffuilt  oh  rul  th  CotttffM,  «nlre  Sarrebrnck  et  San e- 
lituis;  (ifsii^iK''  ;ui^^i  xouü  lo  nom  tic  ('jAliange^Puttaleiigc,  ou  l'etlclnngo^Iriliangft 
(curie  du  (iastiiui). 


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~    17?  - 


nous  ((nnnietu'ordn-  iin<s  reclHn'clu's  ;  car,  il  n'y  a  pas  à  eii  dout<'r.  U»s 

iiubk's  sires  dr  MjiIIktjî  oui  doiniiK'  en  maîtrci?  sur  let*  bords  do  la 

Nied  et  (1(    l;i  barre,  et  IraiiFini^  Utir  <'«  n  fasscé  à  plus  d'uu<;  famille 

(le  raïKioiiue  iu»blesi<e  de  la  Lurraiae  alleaiaude.  qui  tirait  d'eux  sou 
orijfii«». 


CHAPITRK  I*'. 

Les  «ndciui  dynaste»  de  Malberg.  —  Les  premieni  sire»      Pénétnuige:  nnini- 

lon  l'Il.HOt:  Mniniron  t-t  f'nii.  n.  tràrt's  (1147;;  MtTtxHtc.  premier  «ire  <lo  Ként^ 
Intaof  {1224)-.  fkjnon  t-l  Hriiniinn?  de  Fénéiraiigo.  rrrrot»  Jean,  airf  (Je 

K*Délran^e  (i2Hä;i  llcitri,  .sire  île  Kéûélranjje  ^lil3ü).  —  l^s  prcmiL-rs  Jiomnies  de 
fief  (le  FaulqnemoDt.  —  Les  vouée  de  Téting. 

î. 

Malberg.  ancien  château  fort  situé  sur  la  Kyll,  dans  le  j>;iys  do 
T^^•v(':^.  ('tnit  h  hm  oan  d'une  puissante  famille  de  dynastes  dont  Tori- 
5îiiit  reirumle  aux  pit  nnns  Iciiifis  de  la  ft'talalité.  -  le  conunence- 
ineut  du  XI*  siècle,  eu  lOiU.  appar.iîl  Haveu'/er  de  Malberjï,  au(|uel 
Mégiu^aud,  arche vêt|ue  de  Trêves,  accorda  des  terres  en  lie!  pour  pri.K 
«le  son  coDcours  couli-e  Adalbéron,  prévôt  de  St-Paulin,  qui  s'était 
mis  en  possession  d'une  grande  partie  de  rarchevêché.  Nous  trouvons 
ensaile  Adalbéron  de  Malberg,  cité  de  1042  à  1061  ;  Brunon  de  Malberg, 
('horérèqne  de  Tièves  en  1098;  Conon  et  Adalbéron  de  Malberg,  fibres, 
«le  1076  a  1107;  Gonon  et  Folcon,  Mn^,  en  1115. 

lîârsch  a  donné,  dans  VEiflùi  HÏHsfinfa.  une  généalogie  incomplMe 
cette  anti(|ue  famille,  qui  [)ourrait  bien  n'être  (|u'un  des  nombreux 
nuneaiix  de  l'illustre  maison  d'Ardennes.  Il  ne  fait  d'ailleurs  aucune 
inenlinii  de  réfnblisfîeMieut  de  <os  lejetons  dans  la  Lorraine  allemande. 
•Mais  il  est  <  <  rUiin  (|u  au  eommencetneul  clu  Xll*  siècle,  les  dynasle^ 
•le  Malljenî.  tout  en  mnservaid  une  partie  de  leurs  alleu.x  ou  de  leurs 
fiefs  primitifs,  ont  quitté  le  donjon  paUiuiuiiial  pour  remonter  la  vallée 
de  la  Nied  jusqu'aux  bords  de  la  Sarre.  Malberg,  Faidqueniout  et  Fé- 
nétrange  sont  les  trois  étapes  qu'ils  parcourent  dans  leur  marche  pro* 
jrressÎTe.  La  rapidité  arec  laquelle  ils  franchissent  cette  distance,  la 
positioi]  iffépondérante  qu^ils  aeqidèrent  bient&t  dam«  la  vallée  de  la 
Xied  et  de  fai  Sarre,  les  nombreuses:  terres  qu'ils  tiennent  eu  fief  ou 
comme  francs-aDeux .  enfin  la  considération  dont  ils  jouissent  aupr6s 
des  ahhayes  qui  les  choisissent  comme  voués,  donnent  lieu  de  croire 
i\n\h  n'f'taifnt  ]>eut-cfre  pas  des  nouveaux  venus  dans  nos  contrées, 
uuuâ  qu  iU  étaient  simpieiueul  les  héritiers  des  anciens  comtes  du 

4 

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KitacUowa  {imjtts  niie«m)  et  du  Snnicliowa  {mraermM),  Quoi  (ju'il  en 
9oil,  ils  jtarvl^rent  encore  au  drlà  .«iMo  leur  nom  primitif  <li' 
Malberg.  inconnu  dan»  lit  Lorraine,  et  iianiissenl  avoir  résitî^  Faul' 
quemont,  avant  ilc  s'établir  définitivement  A  Fénéirange.  Voici  les  do- 
cuments qui  mentionnent  les  premiers  rare«  de  Malberg.  établis  en 
L<»nniru 

Kn  n3<).  Alb»'roii.  iin  liov(*(|Uf'  <!<•  Tn'vos,  nVU»  un  (HIT»' rond  sj  11- 
vonn  (Mitre  l'jilibossc  <'l  rabbiiyt»  flo  lîoniireiiionl  ol  <  lîriniirhnnrm  nd- 
rtH-iititw  • .  toiK-haiil  le  (-li'oif  tl^'hiMir  nu  niairo  à  <  Phihsfhifflfi  ^ .  I.f"< 
léinoiiis  I  rtf'cord  sont  (it'-iar»l  cl  Waller  de  Montreuil,  paieiils  de 
larehevêtjUf.  L  iDlilulé  de  ce  douumeiil  daii-s  un  ancien  carlulaii-e  tra- 
duit «  FInlistilujis  >  par  «  Fen^f^ranffti».  I/iUustre  baronnie  de  Pénétrante 
n'a  donc  été  primitivement,  e(»mnie  tant  d'antres  t^eigneiirie?,  «{u'une 
simple  vouerie  d'^li*«*). 

Le  même  Bruni<>on,  voué  ^e  FenétranK^"*  était  wigneiu*  de  Faul- 
quemont.  et  possi'dali  pivs  de  eett<'  vilN'  \v  lief  <mi  la  censé  de  Bonne- 
hoUHe.  Il  avait  deux  fils  nommés  Hninicon  et  ('.(mon.  Dans  nne  charte 
de  confirmation  des  biens  de  I  abbaye  de  \'iiiers-l{elna(  li .  portant  la 
date  tic  11 47.  Klienne  de  Har,  évêtpic  de  M'  î/.  un  iiliotifu«  \o<  deux 
donations  -ni\untes:  1"  f^a  donation  de  1  .tUcn  lU-  iJounclion-i' ,  l'aile 
par  Hrunicoii  et  ses  deux  tils  Hninicon  et  ( 

Briniicho  d  aattr  rjm  et  fil.ii  iwtfin  liinukhu  d  Cdiui  in  B'miiau  vis 
di'âeritnt*.  2"  Ui  donation  de  Talleu  de  *Noäiliu^M*  fuite  par  Tépouse 
du  même  Brunieon  et  ile  set*  deux  lib  Brunicon  el  Conon  :  <  Alodittm 
âe  NoâUingût  qttod  aeqtmimtnt  eontm  nX'irem  domitti  Brmtkmia  H  fHinn 
fjm  Sruuicouem  et  Owounn,  Ha  tamt'u  Ht  iftsi  XXX*^  Uttra»  H  tyuum 
nnmt  et  paîefridinn  n  fmfrifm  aceeiterunt  •  - 1, 

Brunicon  l'aîné  était  donc  mort  eu  1147.  Dans  une  charte  .sans 
date  du  même  évê(juc.  Etienne  de  Har.  (jui  occupa  le  .siège  épiscopal 
de  Metz  de  1120  à  IKI.'J.  ^  Conon  dv  Moidtir  -  (Malberff  i  c>f  notnmé 
avec  (.onon  de  (  .réiianjç*',  André  el  lliebaid  de  MontK  inl.  parmi  les 
lionnnes  de  lief  de  la  terre  d«'  Sl-Fier  refotd .  »pic  U;  duc  tic  Lorr.iine 
avait  donnée  à  l  abbayc  de  Ste-Croix'j.  Le  nom  de  Conon  de  Malberj; 
reparait  souvent  dans  les  chartes  des  arulievêques  de  Trêves  et  dans 
plusieurs  diplômes  impériaux,  énumérés  {lar  B&rscb.  Un  diplôme  de 
l'empereur  Frédéric,  eu  date  de  1171,  nous  apprend  qu'il  tenait  la 
vouerie  de  Wittlich  et  ses  apiMirtenances  en  fief  de  Henri,  comte  de 

>)  Voir  IMècos  juvUfieatives»  n*  1. 

(nrtiilaire  âf  V^fn*-BetM^,  Arch.  dép.  de  Metz,  p.  tS8. 
*}  Archives  dép.  d«  Meta:  Älihe^  He  Sir-Croix. 


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—   179  — 


Namur  h  dt*  Lux«iiiltoiir},'.        hi  Iciiail  lui-uièuu  <lo  l'épcUso  do  Tn-vcs. 

lywl  désigné  ainsi  :  <  Cono  de  MuUtcnj  <iui  major  et  senior  upjM-Haiur  »  i 

^  1161  mCoM  de  Màhere-»  ost  cité  comme  témoin  dans  une  charte  ' 

^  Hugues,  comle  de  Metz,  portant  confirmation  fin  poids  de  la  laine 

à  la  MOéirialc  de  St-Thiébaut').  Dans  une  autre  charte  sans  date 

«Hûernw  de  Bar,  évdqiie  de  Metz,  en  faveur  de  Tabbaye  de  ViUete-  ^ 

B^fnacli,  noQfi  trouvons  également  *Cmm  d<  ^FnJjierch  *  partiii  les  i 

iinwins'').  R  ftouscrit  encore  deux  cliartes  do  Tliiorry.  ôvôque  do  ' 

Mrtz,  en  faveur  do  labbiiyo  do  I.ongevilUe  (lUî5  ol  1170).  Enfin  il 
noiiuné  pour  h  dcrnifTo  foi«  coniuio  léiuoin.  en  1181.  dans-  une 

^ii*«ctioii  eiilre  Arfiùld,  anîiiovêqiie  de  ïrèvxvs,  et  Arnold ^le  Valeüurl, 

*"  sujet  (le  Mt)nt<-liur. 

Coiion.  l'aîné,  surnommé  le  jjrand,  lîiissa  trois  fils:  Cunon.  Bru- 
flitOQ  et  Iflerhodo.  Conon  fut  d'abord  un  preux  chevalier  qui  se  dis- 
tiogoR  par  sa  valeur  ;  puis  il  se  retira  du  monde  et  prit  rtiabit  religieux 
Aina  le  couvent  d'Himmerode. 

Es  n9&,  <  JBntnieho  de  MaXberdt  H  Mefhoâo  f rater  e/m»  sont  cités 
ii>mii)e  témoins  dans  une  transaction  ontro  l'abbaye  do  Wndgassen  el 
buib.  cninlo  de  Saarwerdon.  iin  sujet  de  la  vonerio  do  Hohrbacli*). 
Kii  n04.  <  Ilritn'uho  <lc  ^TnVirrrh  '  p<»s«'d;>if  '■oniolntcmenl  avec  H<h 
<l"lj':i(  lie  Malhorjf  la  soijru(»uri<'  ilo  IJoliin^ron,  sur  hi  rniin.  Rodolphe 
'If  ibtll>ei)i.  de  lu  maison  de  Uiirof^lioini.  avait  épousé  Ida,  lille  el  héri- 
lii'ro  (te  Fulcon  <le  Alall»eru.  Ajrnrs.  leur  fille,  épouna  Thierry,  Iiis  de 
<î^tard  d'Are,  qui  fut  la  lijjte  d'une  .seconde  uiaison  de  Mîilberg,  dls- 
linHe  de  la  première,  ßmnictm  était  mort  en  1206,  laissant  un  Iiis 
Offlnmé  Firédéric. 

En  1206,  des  difficultés  sont  aplanies  entre  Tabbaye  d^Himmerode 
•iW  part,  et  Frédéric,  fils  de  Brunicon  de  Malberg,  et  Merbode,  son 

"Ode.  d'antre  part,  au  .sujet  de  la  vonerie  de  Hardt  et  de  Septfon- 
t»ini-ä.  ('.onou  le  grand  est  mentionné  expressément  comme  l'aïeul  de 

FK*fl»^rif  '.  Cono  cngnonicuto  maguvs  ifn!  nvf  pifkr  îîr'ntlmnis  rt  arus  « 
.^rij.'v  Fn({tr)rt  > .   r.nnon.  Hninicnii  v\  Ki  édéi  ic  ax  aitiil  élcxc  sncces^jj- 
^»'iiHtii  ùes  prélenUttu.s  rfur  la  voucéU'  dH.sdits  lieu.x;  mais  le.s  témoins 
'Ifclarî'rent  à  trois  repri.«^e.s  qu'ils  n  y  avaient  aucun  droil*).  Fiédéiit 
^  mort  en  1225,  en  lai.ssant  plusieui-s  fils  qui  ne  nou.s  sont  [mus 

')  KItester  :  fnrb'htirf  fl'f  Mof/en-Uhin,  II,  p.  40. 

')  HiiUoire  >lf  M't:,  par  lc>*  Héiii'ilif  tin<.  prftves. 

*)  Artliivea  »lep.  du  Melz:  ('oriiilatre  dv  \  illencJi^'ituH-h,  p.  liJU. 

*)  EltMtar:  OarttOain  ân  MoynhEktH,  II,  p.  187. 

*)  Idem,  t  11.  p.  m 

12* 

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180  — 


connus,  mais  dont  la  Mfpwie  se  retmuTera  »ans  doute  à  Torigine  de 
cfuelque»-iin«s  (ian  fainütc^s;  lormiucs  (|ui  ont  (»ort«}  Téeusson  fascr.  Il 
avait  ('('liiiiij:«'  en  «Iciiiicr  lieu  le  nom  (!(•  Mulbcpg  contre  i-eliii  do 

*  Valckt'nhf II-  .  looalif«'  (lu  KUrslcr  phicc  sur  \,\  Mcu-îc;  mais  il  y  a  plu-: 
df  vraisctnhiancc  <(iip  c  rlail  FauhjiuMnoiit  en  Lormino  nllctnande.  Kii 
1225.  «  Ilirhinthtsi.  nnhs  ih'  MocUmcli  »  ronoiicc  à  la  voutnir  ^r  •  Hum- 
hrtht  »  j  Hii|i|)pralli).  du  consciilcmon!  clo  nobh»  hoinine  *  Mn  lunljin  ih 
Mueihm  *  el  des  lib>  du  d<'funl  soigneur  Frédéric  de  Valeknilierc 


Et  Merbode  de  Malberg  qui  e^^t  mentionné  encore  comme  témoin 
dans  line  charte  de  l'empereur  Frédéric  II.  de  121Ô?  Il  est  cité  conimo 
le  dernier  de  aa  race  i>ar  BilrRch;  Schannat  dit  ox|itvssénienl  qu  il  m 
laissa  pas  dp  posiérilé  et  (|iif'  les  premiers  dynasles  de  Malberg  s'é- 
1ei;fnirent  en  lui.  M;ji^'  «•'ref  ]'\  mw  crvr'nv.  I,;t  vnucric  de  pénétrante. 
)»o«^édéo  par  -^cs  (ut  i'  i'i;^«'c  <'n  sa  lavciu  en  s«'i«îueuri('-tiei  *io 

l'aMiayc  de  iîeiuiirniont.  avant  de  devenir  une  baronnie  libre  el  imlé- 
pendaiiie;  el  c'est  là  qu'il  faut  cberclier  ses  descendants.  Merbnde  est 
le  premier  färe  de  Fénétranjte. 

Ouvrons  le  eartulaire  de  Tabbaye  de  Ilemiremont  C'est  encore 
de  *  Phifi^rauges  >  (|uMt  s  afrit.  mais  Tintitulé  nous  avertit  que  e*est  la 
terre  de  «Fene»tnin{(esi>.  Kn  1224.  Thierry,  im*hevAque  de  Trêves,  et 
X..  évé(|ue  de  Metz,  déi  lareni  que  l  ablM-ss«'.  la  doyenne  et  le  couvent 
de  Kemiremunt  ont  donné  à  sire  !\!erhode  el  à  ses  sueeesseurs  <âo' 
Mino  Mcrrftomh  <  f  onniUtns  ridcni  Jure  hcrnlttat  io  s/irci-dcntibus  * .  la  lent* 
de  -  PJn;7fstnti>*fi's  -  nvcc  tous  les  man:inf«  <'t  les  appendices,  consistant 
en  i>rés.  pMin niji-s.  cours  d'eaux,  ti  i  ii  -  ;iral»l«'s  et  niculfes.  pour 

les  tenir  à  pci  f^  tuilé  en  lief  de  l'aKIfayc  de  llciiiiiciuont.  MfulMulus* 
el  ses  successeurs  tjui  liendronl  ce  lief  après  lui  se  rendront  persou- 
nellement  h  Remireniont,  pour  prAter  hommage  &  Vabbess^e.  et  ils 
iwieront  u  l'ubbaye  un  cens  annuel  de  100  sois  messins,  en  recon- 
naissanc*e  de  »nn  droit';.  Voilà  la  eharte  d'oritrinc  de  la  seigneurie  de 
Fénétrange.  «Mei'hot,  aire  âe  Fettestrauge  »  est  encore  enté  la  niémc 
année  1224  cotmm'  téinohi  dans  une  cliarte  de  Gerlrude,  comtesse  de 
Metz  el  de  r);i;>b()ni'{X.  en  faveur  <le  l  abbave  de  Slurzelbromi. 

Merbode  lut  père  de  Conon  <'l  rie  Hruniqu«'.  En  1238.  *  le  lea- 
denuiiii  des  S'*  Imiocens  >.  Itrunicpie  et  Cotuni  de  Matd»erc.  frère<  n^- 
pitMuieul  du  duc  Mathieu  le  lief  de  Faulquemoul.  *  Les  trois  alcnoiis 

'i  KlU'sIcr:  Ciirtiilitire  du  Moi/ru- Tîh m.  l.  III. 

*|  Paris:  (ktrluhurf  tir.  liemiremunt.  Voir  Ptècea  juKlißmUrfs^  n«  H. 


IL 


''".ve«  ''«u  le  cavalier»*).  Ln  iiiômc  .mnéo.  €.[011011].  *  (hnt'mm  äe  Fis- 
^  ^  ;  îtllesle  que  llnirard  de  Ciéliaiiire  a  vendu  sa  pari  daus  la  dîmo 
'^^'^^inugp  à  labbaye  de  Loutreville  -  (^/'ciirs  et  Brttnilm.  fi-f  f's, 
MUpffti-ff  </(■  I')'nrMff'au'/rs  '  sont  encuie  noiium's  en  1250.  ^diiunc  .^ci- 
iriieiirt«  de  Fauk(u«>nionl.  Kniiii.  en  126H.  '  hriinchon  ih  Fiiitdnujn  r-\ 
eil«''  au  nombre  des  arbitres  qui  rèjilent  un  différend  survenu  entn- 
Isbbaye  de  Loiigeville  et  Goorad  de  Budreville.  Henri  de  Fénétrange, 
ilui  rni  archevêque  de  Trêves  de  1260  à  1286,  ^tait  le  parent  et  peut- 
être  le  frère  de  Conon  et  de  Branique.  Ces  deux  derniers  étaient  morts 
eo  1270.  Â  partir  de  ce  degré,  la  maison  de  Fénétrange  se  divisa  eu 
doux  branches:  Cnnmi  fut  Tautenr  de  la  branche  dite  ät  Bmeken^pf, 
qui  adopta  pour  linibr(î  de  ses  armoiries  un  beaiuue  couronné  et  siir- 
niunl»^  d  une  tête  de  chien  braciue  ;  elle  eut  l-'aidquemont  pour  apana{îe. 
Briini(iue  avait  épouse  Cnné-^'ondc.  (•fiintos-'^'c  f\p  La  Pelilc-Pierîc .  rlotil 
il  deux  !i!s.  Clonnii  d  Hugues.  |[  Ud  l'aiili'iii'  df  hi  lir;iiii  iic  l  adetle. 
ililp  ih  SchnanlHil-».  qui  .se  distinjçuait  de  l'aiiiéc  par  le  licaiinie  de  ses 
armoiries,  couronné  et  surmonté  d'uii  cul  de  eygne;  elle  eut  pour 
^l'iinage  Diemering. 

Conon.  rauteur  de  la  branche  uînée,  oui  un  Kl»,  nommé  Jean, 
cité  pour  la  première  fois  dans  un  documout  de  1270,  qui  le  qualifie 
«fils  de  feu  Conon  de  Vinstingen».  Eu  1283,  Henri  do  FénétraQgv, 
;irehev(\|ue  de  Trêves,  acipiit  le  château  de  Malbeiy  et  la  vouerie  de 
Willlioli  avec  louleu  les  déi>endunces  de  ses  deux  neveux.  Huirues  de 
l'Vwlrange.  chevalier,  et  .lean  de  Kénétranjj;e,  éeuy<'r').  Ce  n'était  pas 
:>  b  «Miff  rrim  tnariajr«'  '>h  fTini  en^ra<fcinPnL  rnninic  le  -upponc  Hîlr-'cb. 
"iiii^  Lien  roiijinr  liénhci'S  directs.  i|iir  le.s  su'es  de  Fénétrange  avaient 
(lions  -ur  Midliep/.  Nous  Irouviiuiis  Albertin  de  ^.réhanJ^e  et  .lean. 

ilk,  au  nuiiilirc  des  lu  les  de  lief  de  .lean  de  Fénétrange.  Il 

IKWPdbtt  la  âeijjrneurie  île  Faiilqueiuont  et  les  liei's  qui  en  dépeudaiciil, 
tels  que  Créhange,  Variée.  Vandonconrt.  Los  sires  de  Boulay  se  recon- 
naiataieDl  encore  ses  vassaux.  En  1299,  Jetm,  sire  de  Fénétrange  et 
dp  Paaiquemont,  truu?aut  ses  fiefs  de  Roubiy,  Ay  et  Trémcry  «eu 
«xinii^  mains»,  attendu  que  Goues  de  Hoiday  n'avait  laissé  que  tle»« 
filles,  prétend  d'abord  les  retirer;  mais  il  les  laisse  ensuite  à  Geoffroy 
de  Boulay.  qui  lui  eu  avait  fait  la  deinanile 

Jean  tl(^  Féuélranjre  él.iil  mori  en  l.'ÎKJ.  Il  vy\[  poui-  Iiis  Henii 
de  FéuéLi*au^c,  qui  juuu  un  rôle  important  daui$  les  guerres  d'AUemagiie, 

'}  Pnfoiirny:  Iiimilain-  ih:*  lifns  ih  f.oirainff  X.  114  (11411. 
'!  Hr(»w«'r  :  Aiiiinh-s  Tirrimixcs,  ||,  p.  1  <!.'), 

Dufourny  :  larcHimir  des  titres  île  Linruini.  Poulay. 


f 


—   182  — 

de  la  Lorraine  et  du  Westrich.  Il  prit  iwrt  à  la  bataille  de  Muhldorf, 
où  il  combattait  pour  la  cause  de  I^uis  V  de  BaWèrc.  Dans  la  guerre 

des  quatre  ^eijineurs  eoiilrc  la  eité  de  Metz,  en  132i.  il  fut  amené 
prisonnier  h  Metz  Henri  «le  Féin'tr.mjfe  possédait  toujours  Faulque- 
niont  el  fie  immbreux  liefs  dans  la  vnlK'o  de  la  Xied.  Il  y  comptait 
parmi  ses  vassaux  f.<tnp«.  sire  «le  H«>itl;iy.  t|u  il  appcllo  son  nrven;  Isern- 
bard  et  Henri.  de  iSinum  «leHeis;  (iuillamiif  ilt  Tnr<  lic\ ilU>  *•(  son 
cousin  Georges  de  Créliaugei  Coues  <le  Warnesperdi,  Heiui  et  Micolas. 
ses  entanl-s. 

Henri  de  Fenétrange  mourut  eu  1335,  la  veille  de  la  Nativité  de 
la  ste  Vierge,  ci  fut  inhumé  duns  la  chapelle  de  St-Léonard,  qu'il  avait 
fondée  et  dotée,  et«  où  l'on  voit  encore  son  cénotaphe,  décrit  par  L. 
Benott.  Ün  bas^relief  le  représente  &  genoux,  les  mains  jointes,  en 
costume  de  chevalier;  rarcatuie  e«t  ornée  de  l'écu  fiasoé  de  Fénétrange. 
Dan.s  un  antre  panneaUj  est  repré.-^entée  à  «genoux  et  les  mains  jointes. 
Walpui-j^e  (le  Horboiirg,  x'^euve  de  Henri  de  Fénélranîîe;  au-dessus,  l  éeu 
de  H«)rbt»uiy:  tViiryeuf  îi  fn  f'asrc  de  ijm-nles .  rf  m  rhi'f  une  ctmle  de 
s'nioplc  't  séni.'ffrf' * .  Vniri  ciicdi  e  nn  fa^tv  ijui  nous  met  sur  la 
Irace  li'uti  anli«'  i-.imcau  «le  rjnicii'iine  iiiai.-iori  de  .Malbenr. 

lltiiii  cal  pt)Ui  (ils  Jean,  Hurcurd  el  Olry  de  Fenélranjiié.  (pa  cua- 
tinuèreut  lu  lignée  el  jouèrent  un  rftle  considérable  dans  le»  évèncineaU« 
de  la  Lorraine.  Mentionnons  seulement  hi  lettre  suivante  de  1372,  qui 
rappelle  les  droits  de  l'abbaye  de  Reiniremout:  «Je  Ohris  sires  de  Fo> 
uestranges  fas  savoir  et  cognossant  à  tous  que  je  recognois  et  confesse 
pour  my  et  pour  mes  hors  que  11  terre  de  Fenestranges  et  les  appen- 
dises  d  icelle  est  dou  fiey  de  vénérable  et  religiöse  dame  madame  Tab- 
basse  el  «le  régli.sc  de  Heuiircmont  selon  ce  qu'il  est  contenu  es  an- 
ciennes lettres 

IIL 

Revenons  h  Faulquemont  dont  la  seigneurie  était  une  amnenne 
possession  des  sires  de  Fénétrange.  Nous  avons  vu  qu'en  1238  Gonon 
et  Brunicon  reprenaient  cette  terre  en  tief  dn  du«-  de  Lorraine,  nous 
lu'  savons  par  suite  de  quelle  eii-ciuistanee').  Il  y  avait  «l«''s  lor?  nn 
cliâlean  f«>rt.  entiairé  d  iino  enceinte.  Les  piemicrs  sires  «le  Maiberir  cpii 
vinrent  s'établir  en  I.nnainp  j>araissent  y  avoir  établi  d'jjbord  loin* 
résidence.  L«>rs{iue  leurs  de.scen<lunU  ae  furent  lixés  sur  les  bords  de 

*)  î*.  n«ioft:  Leu  j»#w»  th  Féu^mHgf  9H  commenttmfut  du  XIV*  itiMe, 

*)  Paris:  ('oriohiin  tir  Jh-wiinnout.  Voir  PÎTCr»  Ju^tifimtireitf  n*  U. 
■)  Voir  Piicim  Jnttifiratii  e»,  li*6. 


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—  m  — 


la  Sam.  ils  confièrent  la  garde  du  diftlenii  de  Faulqucmont  à  des 
msauK  auxquels  ils  accordaient  des  terres  en  fief  dans  les  dépendances 
(le  la  ae^eurie.  C'est  parmi  ces  lioinmes  de  fief  que  nous  trouverons 
nos  piemters  sires  de  Créhange, 

Un  document  saii.s  da  le,  portant  donation  de  quelques  biens 
#iUi('s  à  Vilft  (VijfncMlos)  à  rabl)rtyo  de  T.ongevillc.  est  alloslr  par  le» 
pinlions  (Ui  château  de  Fauiijueuîont  «  '/Vs/t.v  milites  in  ViOhnlnr(i  ufmqttr^ 
(ioth-friiliis.  Bnrcnrdtts.  Thi-othn-trns .  Jjtjdotrirus  rf  afn  «innw  jihtrin'i^. 
(^(Àrfnthia't'  <'"f»>i  s;ins  duufc  (T(>(i|Tt'nv  de  Torclieville  ;  liuiranhis ne 
)K'iit  ('tre  que  lîuicard  de  ( '.réliuiiut'.  qui  vivait  vers  1250;  li  la  iiit  iuu 
t'piK]iie  vivaient  Thierry.  Iiis  de  (.utuui  de  Homhoun/.  voué  de  Téliug,  . 
fl  Uuis  de  Berg  (Caslelberg,  ancien  lief  près  de  Lungeville)  *}. 

Eli  1250,  Jutta  de  Bettai^es  et  ses  enfants  acquièrent  de  Conon 
lie  YdtonUmnk  la  part  qu'il  a  dans  Talleu  de  Béttm^  et  de  CV- 
manges  ^Betting  et  Urning). 

En  1259,  huit  jours  avant  la  Cliandeleur»  «  Ck(eim  et  BrttnikWy 
frères»,  seigneurs  de  Féuéirange,  déclarent  avoir  donn»'  en  fief  el  eu 
llalDml^!e  à  seigneur  .Teufi-le-Grand  de  Haville,  dit  de  <  WnirHesjtaire  * > 
une  terre  au  ban  de  lùiuUjueuioul  La  i>ièce  suivant»'  concerne  aussi 
Kanl(|itonionl.  F*ar  utn'  Intlrc  dater  iln  lendemain  de  la  Nativid'.  131(1 
l^fiubard  et  Henri,  enfants  de  Simon  de  Heys,  reconnaissent  tenir  <  ü 
!ief  r-,Htr?»l  de  noble  dauHÙsean  llmji  de  Fcnétranue,  tous  les  l»icns 
iilliMÜaiix  iju  il-  lient  à  llvnnunsdorff  (ErstroITt.  sans  en  excepter  le 
vieux  lief  (te  cliàleau Les  sei-rneurs  de  Heys  formaient  une  brauehe 
<1e  la  maison  de  Ru  ville  (|ui  portait  troi^  dierrons  dans  ses  arnie^. 
Les  suivants  appartiennent  sans  doute  à  la  même  famille.  En  1307, 
Simon,  éeufer,  fils  de  feu  Isembard,  écuyer  *âp  FaqHemmit*^  assigne 
un  cens  annuel  de  quatre  quartes  de  froment  siu"  son  moulin  de  Vi- 
sneales  &  Tabbaye  de  LongevUle  pour  une  donation  faite  ptir  sou  lÀ^vv. 
cl  sa  mère  A^rncs.  Il  u.se  du  sceau  de  Henri  de  Fénétran}r(\  mn  sei- 
smeur*).  Kii  1351,  *  Isetdtaii  v*m  Vulh'itbcnj  » .  écuyer.  déclare  avoir 
relevé  en  fief  de  sire  Perrin,  seijrneur  de  'Porcheville.  des  cens  el  Kutcs 
dans  le  villa^re  de  Heiuun<r.  Les  lettres  sunt  -eellées  de  son  sci  itii  iiiii 
jwrte  trnis  chevrons •"•).  Eniin  en  \M1 ,  nii\  de  Fénélno)".'*'  n-rimnitit 
devoir  77  livres  tle  deniers  de  Met/,  au  ni>uvrl  autel  éi  iiré  par  l««u  Jean 

*)  MeU;  Altbafe  dr  J^ongenVe. 

Arcfiit  e-<  (le  IHiimich.  n"  4. 
'i  ihifoiirny:  Iurmtaire  (h-M  fittrs  dt!  iMrrainf,  Vil.  |>. 
*)  -Met/.:  AlAïuyr  dr  iMngniUf. 
*)  Jirkim  âe  Reiuarh,  a*  419. 


L 


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—   184  — 


de  Falkenheiy.  ôouyor.  (^t  Else,  sa  femme,  dans  léglbie  récemment 
construi'p  h  FalkriilKTU' 'V 

î,('s  (l('.-(cii<laiits  (1«!  Hiutaid  de  CnMian^çe  lurent  aussi  ;rHrdions 
(ie  Faul([ueinorit.  Nous  verrons  qn'Albertiii,  son  fils,  tenait  oonjointr- 
inenl  avec  son  pèi-e  «les  licf's  aux  hanj?  de  Faultiutiumnl .  Créliany;e. 
Varize  et  Vaudoncoiirt.  Ea  1299,  Vincent  de  Créhange  est  cité  parmi 
tes  hommes  de  Jean  de  Fénétrange  uni  prononcent  une  sentence  tou- 
eliant  b  seigneurie  de  Boulay. 

En  1324,  nous  trouvons  encore  <  Cum  d  ArUtruv  fratres  armigrrl 
de  Crehengîa*^  fidèles  écuyers  de  Henri  de  Fénétrangc.  En  1347  •des 
âmstagpH  mcl  Johauucs  âage  Batisten*,  Harliis.  écuyer.  frère  do 
feu  ConWMin  de  Falkenbercli.  reconnaît  avoir  reç  u  la  pari  lui  revenant 
de  la  succession  de  Jorio.  écuyer.  de  la  main  de  s^ire  Frédéric,  chi»- 
vnlier.  ^pijrnotir  flo  lîncourt*).  Le  sceau  d'Arthur,  apposé  h  res  lettrées, 
porte  «un  lion  couronné»,  les  armes  de  Bâcourt  et  de  VV'iirsberg. 

IV. 

Nous  indiquerons  en  (|uel()ues  lignes  la  succession  des  seii^ncutâ 
de  Faulqnemont.  En  1382,  Olry  de  Fonétrange,  |)ar  ime  clause  de  son 
testament,  donne  «  le  donjon,  chastel,  forteresse  et  ville  de  Fauquemonl 
avec  toutes  leurs  appartenances  »  à  Henri,  seigneur  de  Blâniont .  et  à 
dame  Walburge.  sa  feninie,  fille  du  testateur').  Kn  J396,  .lean  de  Fc- 
nétrange.  tils  d<'  Hunard.  se  plaint  de  l  e  ([ue  llem'i  de  Hlàmont  s'était 
emparé  de  sa  pari  de  Faulquemoot  avec  la  sienne,  et  le  prie  de  s'en 
déporter*). 

Far  h'  mariau''  '1''  Hlanf  hefU'nr  de  Fénétranvre.  so'nr  df  .T(»:ni, 
ri-<iessus  niciitioiiii(''.  .iw»-  Tlii*-iiy  liryer  de  Hdinmid.  iW-re  de  (Jluurad. 
évéquc  de  Metz,  la  Urre  et  .sei<rncurie  de  Faulijuemonl  fut  apportée  en 
partie  à  cette  famille.  En  1398,  Jean,  sei<rneur  de  Féuélrange,  d'une  part, 
et  Thierry  Beyer  de  Boppart,  d  antre  part,  concluent  un  houirgfrUd  pour 
le  chftleau  et  la  ville  de  Faulquemont  <|u*ils  tiennent  en  commun*).  En 
1464,  la  seigneurie  de  Faulquemont  était  disputée  entre  divers  sei- 
gneurs comparsonniers ,  d'une  part  les  héritiers  de  Thierry  Beyer, 
d'autre  part  les  héritiers  de  Fénéiraii};e.  Ost  ce  que  nous  apprend 
un  document  des  archives  de  Keinadi  dont  l'analyse  suit: 

Ardùce»  de  Udnadi,  n"  iHl. 
>)  Idein,  n*  361. 

')  Dttfoiiimy:  Inemtiùn  tie*  tim  de  Lomu'Wt  \%  8i.H. 

*)  Pufourny:  Ihidnu.  VI.  1«>0. 
*)  Af<kic€s  de  Bemadt,  Ui>5. 


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-  186  — 


«1464,  15  novembre.  —  Henry  Bayer,  chevalier»  seigneur  de 
«Chastel  et  de  la  Tour,  el  Radolf  ^yer,  frères;  Jean,  .«eigncur  de 
«  Créhanfes,  et  Marguerite  (l<>  Baucourt.  sa  femme  ;  Phi1i|)|>e  de  Lenoii- 
«  l'ourt.  IViiié.  et  Marguerite  Beyer,  sa  femme;  Perrin  de  Uaracourl 
«  et  Blaneheflor  de  Chambley,  sa  femme,  etc.  Jeanne  Bayer,  veuve  de 
«  la  Rouclie,  fille  de  i^ire  Thiédry  et  de  dntun  ni;inclio,  dcclarfiit  établir 
<  <le!<  pro<-nreurs.  pour  les  reprösenlor  >\i\nti  un  procès  devant  1«'  conseil 
«de  Luxeuibour/,  c»mtre  Sinum.  scijfiuiir  de  Kenestranges.  à  l'occa- 
•  siou  de  la  ville,  cliaslel.  forlere.s.'^c  et  sei«?n<  iuic  de  Falquemonl * 'j. 

Plus  tard,  la  seigneurie  de  Fuulqucmont  «est  eutrée  dans  Ui 
inaîsOD  d'Haraucourt.  par  le  mariage  de  Matguerite  do  Pénétranges, 
dame  de  Fauquemonl,  ßlle  unique  et  héritière  de  Simon  de  Fenestranges. 
latpielle  épousa  Andrf  dUarauoourt,  qui  fut  reçu  chevalier  de  Tordn' 
du  croissant  en  Tan  1462 >.  En  1606,  il  y  eut  un  «partage  de  la  terre 
(le  Fau(|uenKnd  entre  Fmnçois  de  TiOrraine,  comte  de  Vandénidnt» 
KNjmV  d'Haraucourt  et  Pierre  Erne.sl  de  Varnsperjr  ».  Fn  la  terre 

'le  Faiiquemont  fut  érigée  en  marcjuisat».  en  faveur  do  «Elisée  d'Ha- 
raufoiirt,  baron  de  i?auquemoQt  et  seigneur  d  Acraigne*,  par  le  duc 
Uiurle-^  IV. 

Kiifin  •  lH»nne-Maitruerite  <i  ilaiau*  uurt .  «  bitiu>inesse  de  Keinire- 
inont.  épousa  Jacque.<  de  Thyard,  niar({uiä  de  Bissy.  Iiujuelle  mourut 
en  («ouche  d'un  fils  qui  a  hérité  de  .son  oncle,  mort  en  1743.  Ce  fils 
était  Anne-Claude  de  Thyard,  dernier  manfuiiî  de  Fauipiemont  > 

V. 

L'abbaye  de  Sl-Avold  possédait,  du  <ôlé  de  Faul<juemont.  Ich 
vilbiges  de  Tétintr  f.clling.  Allin<r  et  Fnisi  bwillcr.  <f(»ti(  la  vfnicrif  ;ip- 
|>arlint  plus  tnr«l  inix  sin's  de  ( '.réhange.  L  n  ancien  nivcnlaire  des  titres 
(le  l  abbaye  menliuim**.  h  hi  date  de  1275.  'Ie>--  «  Lettres  de  transac  tion 
entre  un  abbé  de  Sl-Avuld  et  un  nomnié  riie(>dorie  de  (iréliange.  sei- 
peur  voué  de  Telting»  '),  I^e  document  original  n  est  pas  aussi  ex- 
pSctte  pour  le  nom  du  voué,  mais  il  est  assez  intéressant  ponr  être 
analysé  id.  A  la  suite  d'exactions  arbitraires,  Ijaurent,  évêque  de  Metz, 
ioterrient  ponr  régler  les  droits  des  voués  des  cours  de  «Tafôr^. 
Ikninca,  ['dstr'dn,  Aldiugn  et  Ldlht^*.  Ces  voués  étaient  pour  lors 
Thierry,  ebevalier,  et  Wailer.  écuyer.  Iiis  de  ('.onon.  dit  de  Hombourg. 
chevalier.        voués  se  contenteront  à  l'avenir  de  deux  cent  quarante 

1)  JMiirf*  4p  Heituu*,  n*  Vm. 

•)  Ikm  Cal  met:  Xotict  de  f^tmunf. 
•)  Pari»:  CoUfttioH  dr  Lorraine^  l.  721. 


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—  186  — 

quartes  de  blf ,  moitié  fiomeni,  moitip  avoine,  que  les  manaots  devron 

livivr  r|i:i<(iie  aniuV  au  iiouvoaa  cliàteau  de  Homboui^,  au  château  de 
W  iii  -^l^cry:.  à  f^aiTcbriick  ou  à  Metz,  ot  non  ailleurs,  et  qu'il  leur  s^ia 
loisible  de  ntcheter.  à  i-aison  de  trois  gros  de  messins  par  quarte  de 
froment  pI  de  douze  deniers  par  (juarlf  d'avoine.  Us  percevront  f  ii 
outre  sei/.e  livros  do  !nov-!in<<,  à  payer  (.-haciue  année,  di.x  à  lit  IVli  ic 
Sl-Heniy  et  six  ù  la  It  le  «le  l'àiiiir'*<.  î.o?*s([H'il<  se  rendrotd  daii.-^  ladiU* 
t  our,  ils  auront  encore  de  eliacjue  niciiagc  lai  .selier  d  avoine  à  raison 
ihi  droit  de  gîte;  de  plu»,  cliuquc  année,  deux  deniers  pour  le  serrice 
de  la  fenaison,  une  poule  et  deux  poulets.  Le  maire  leur  délivreni 
tous  les  ans  à  No^l  six  pains,  quatre  chapons,  un  setier  de  vin  et 
deux  sols  de  messins.  Ils  seront  invités  aux  trois  plaids  annaux  par 
le  forestier  de  la  cour,  qui  devra  les  prévenir  à  Hombourg,  et  non 
ailleurs,  et  ils  seront  lo<rés  {«ndant  une  nuit  par  le  maire  avec  quatre 
suivaids.  Kn  cas  de  for-fuyance  d'un  nuniant,  tou.s  .ses  biens  .seroiil 
conlisqu«'"-'  ft  iiarticiés  par  nioili»'  (ndre  l'abho  et  In  fonvent  f>f  l»»^ 
voués.  Les  (U  iinquanls  ne  [»oni  i'uit  être  arrélé«  qu  à  la  requcl«  ili 
l'abbé  et  devront  être  conduit-^  ihiis  les  ]»i  i-nu-  <le  l'abbaye.  Eutin  les 
voues  auiont  droit  au  tiers  lU'  toutes  les  amendes*). 

Cet  acte  \yei\l  être  considéré  comme  une  diarte  d'allrancbis,--c- 
nient  pour  les  .sujets  de  la  cour,  auparavant  taillables  et  corvéables 
à  merci. 

Lise  de  Tetingen.  saiiH  doute  fille  et  héritière  de  Thierry,  fut 
mariée  à  Tliierry  de  Malberg  et  en  eut  un  fils  de  même  nom.  Ces 
deux  seigneurs  étaient  sans  doute  encore  des  rejetons  de  rio>  ancioiis 
dynasles.  Ra|>peIons  seulement  (pie  dès  1165.  Cuono  de  Ma  Ibers  = 
apparaît  comme  témoin  dans  ime  cbarle  de  Thierry,  évèque  de  Metz, 
eu  faveur  de  l'nhhave  de  (..ouireville. 

Kn  1324,  TliK  i  i  y.  (ils  de  feu  Thierry  de  Malbec^.  chevalier,  re- 
coiiiiait  (pi'il  esl  d«'vciia  vassal  de  .lean,  conde  de  Saricl>i iick .  pour 
eenl  livres  dv  messins,  assis  sur  la  cour  de  TUdingcn;  le  comte  lui 
assigne  en  outre  une  maison  .située  près  du  diâteau  de  Sarrébruck, 
pour  on  jouir  apr^s  la  mort  do  su  mère'). 

En  1332  *m  Sanvte  VaUsntim  âage»^  le  même  comte  déchire 
qu'eu  raison  dos  bous  services  à  lui  remkis  iiar  Thierry  de  Malberg. 
écnyer.  Iiis  de  Thierry.  <-lievalier.  il  lui  fait  donation  de  la  cour  de 
Aiin»iih  et  de  celle  de  IUtnei'$b(wh.  ainsi  <pK!  du  bien  de  Junv.  détenu 
par  *Lise.  df  Tatinf/en*,  sa  m?'re;  .i]  poiumt  transniellre  ces  biens  h 

»)  Jhida»,  11,  436. 


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—   187  — 


aea  héritiers  mâles  Knfin.  eii  1840,  ^nùlwoch  wtdt  aller  Srf n  u  r/aj^*, 
Jean.  Bureard  etOIrydo  F('ii»HiiiH|rc.  frÎTfs.  n<  <  <inlf  nl  niielr^vedequalre 
semaines  ;^  ^  Lisen  roit  TnHimjcn*  cl  à  ïliiciry  de  MalI>ory.  .son  fils*). 

I, "analyse  fantivo  do  f  n  dpruier  doiîiimenl.  dans  les  an-hives  do 
Kt'Uiadi.  [x,»rti  le  nom  iU>  Lise  de  Crirlihujen  ;  ce  (jsii  a  fait  supposer 
à  un  ^lénoaloui-'t»-  t[tK'  Lise  de  Tétiiiîren  avait  t''|MHisé  sii<-cessjvHineiit 
Tliierry  de  Malbei^vr  t'I  un  seijnHMii  de  ('.lélian'fe.  Il  esl  plu.s  piubablc 
qu'elle  eut  ime  fille  de  même  noui  qui  fut  mariée,  eu  premières  noces), 
à  Jean  de  Hamberg,  et  en  secondes  noces,  h  Georges  do  GréhanfEe. 
Ainsi  s'ext^uenl  et  la  transmission  de  la  vouerie  de  Téting  ii  la 
maison  de  Gehänge,  et  la  part  quo  les  seigneurs  do  HAcouri  y  |)09s«- 
dètent  plus  lard. 


CHAI'ITHK  II. 

U:^  jin-iiiiurs  sin-s  ilc  (iréliaiigi;:  <k)n<>n  de  (W-hauge.  ll.'iO.  Ilurcard.  Pierre, 
Hcruianu  et  Bt  liram  do  (Iréiiangc,  frère»,  1231.  —  Albeilin  de  CieliaJige.  dil 
firudwscliMt.  1999.  ^  Jean  de  Créhange,  dit  rAUemand,  1907.  —  Les  premiora 

«ires  de  Helfédonge. 

L 

liC  premier  sire  de  Cn^liangc  ai>paialt  dans  les  documents  vers 
if  milieu  do  XII*  siècle.  L'histoire  ne  nous  dit  rien  de  sa  vie  et  de  se» 
Mploils:  mais  les  arcluves  des  abbayes,  longtemps  ensevelies  dans  la 
poussière,  nous  ont  conservé*  mm  nom  avec  le  souvenir  do  ses  pieuses 
lîbèfaKl^. 

h'.yn<  une  cliaile  sans  date,  dont  lOrinrinal  se  trouve  aii.x  arehives 
<!<•  Met/..  Ktienne  de  \V,\v.  rpii  nccup;!  I«'  <iè'/e  épiseopal  f|p  (  elle  ville 
'k'  1120  à  fonlirino  les  iaens  de  lahliaye  de  .Ste-(iri»i.\.  Nmis 

y  llson.s  que  lu  terre  do  Sl-Pierrefonl  itvmiin  de  S^^  JM  ri  fouie  ^  avail 
rte  donnée  ù  lubUaye  par  Mallneii.  ilue  de  Lorraine,  du  eon.senlenieiil 
du  comte  Siegeberl  d'Alsace,  de  C^onoii  de  Muulin  i  Malberg),  de  Qmmt 
Omimgefi  fCréliantte),  d'André  et  de  Kichard.  frère»,  àe  MtisteriA 
(Moatreoil).  d*Anioul<l,  .sémVhal.  et  do  sen  héritiers,  et  de  tous  oeu.\ 
<|iii  y  avaient  quelque  droit  et  qui  la  tenaient  l'un  a|>rès  l'autre  en  lief*). 
\oil;i  notre  premier  sire  «le  (Iréluinge.  Iiarmi  les  homniCîi  de  lief  du 
'liir  (le  LunaiiM».  Qiieli<'  était  «  ette  terre  de  Sl-Pierref(»ul  (|u  il  teuail 
dantn's  seisrneurs?  Je  rijçuore;  mais  ee  no  peut  être  ni  l'ierre- 
l^rl^tii  l'ii  i  reponl.  situé."?  dans  i'OniuLs  ol  dé[)endant  du  wtrnlé  de  Har. 

])  ArvUtcn      Uehuuk.  «•  21«. 
«)  Ibidrm,  n»  279. 

*)  Archives  dép.  de  Met«:  Àliba^^.8te-Vwke.  \<m  Pièce» JwftißatUre*,  n*S 

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-   188  - 


PeuUlro  laut-il  chercher  (  elle  localité  plu»  p^^»  de  FaulqiiemoTit,  aux 

environs-  Ban-St-PierreM. 

i)aiis  line  Hiarff  <]o  o(M»firmalion  «les  Uiem  de  l'aljbayf  de  VillfT'- 
Belnaeh,  ;i<  i  itnlt'c  |t;ii  le  iriënie  évt'que.  en  1147.  il  ppf  (|iu  stion  de 
ralleu  di'  l!oiiiu'ljt»iwe.  silné  près  de  Créhaii^'e.  el  (ituiiié  à  l  abhaye  par 
HÏre  Brunicuii  el  ses  deux  (ils  Brmiiron  et  Comm.  On  pourrait  rapporter 
cette  donation  à  Conen  <le  Créiiaiii^e:  mais  il  est  plus  vraisembiabte 
qu'elle  émanait  dos  sires  de  Malber<;,  seigiieurs  de  Faulquemonl.-  Daw 
la  suite  du  même  document,  «  Owo  de  Ctkin^  »  est  désiftné  plus  clai- 
rement comme  témoin  d*une  autre  donation'). 

Enfîn,  dans  une  bulle  du  pape  Alexandre  lU.  en  faveur  de  Tabliaye 
de  Wadjrîisscii.  cm  date  de  1170.  nous  trouvons  la  mention  suivante: 
*  AUodifim  in  Friiimadorff  'fUixl  Coitonta  et  Sophiar  ont  >^).  TYmu  rsthnf] 
c  est  Frenieslron",  aimcxe  de  V;dil-I.!ininijr.  sur  les  terres  de  l  abhaye  de 
îSl-Avold.  dont  les  sires  de  Crélianjre  ont  posscdé  la  sous-\ «uu  ri<  dan< 
lc<  siceles  suivants.  Daillenrs  la  donation  <le  l'alleu  de  I  n  nu-li  niT  à 
i  abbaye  lie  Wad^as.seti  est  rap|M'lt'e  et  <-otilirna'^  dans  le  dm  unieni 
suivant,  qui  nous  fait  connaître  les  successeurs  de  Couon  de  Créhange. 

En  1231,  Burctird,  Pierre.  Hermann-  ei  Bertram  de  Créhanit<!> 
fr^l'<ei«.  ^Etfo  Bwarûm  et  fratmt  met  seUicH  Färmt  et  Hermatmu»  H 
Bertnmus  de  Creeiujes  •  recimnoissent  que  leur  père  a  donné  à  Tabbaye 
de  Wadgasasen  une  censé  située  ä  Vmmend^  et  renoncent  à  toutes 
leurs  pi-étentions  sur  cet  héritage.  L'abbé  de  $i*Âvold  et  rarcln|>rêti^' 
de  IMiû  apposent  leur  sceau  à  cet  acte  <ie  reconnaissance').  Le  [icre 
de  nrK  quatre  seitriieurs,  (pii  n'est  pas  nommé  <lans  ce  doouuient. 
n'avail  lait  sans  doute  «pie  conlirmec  h\  donation  niilct  icure  de  0»non 
de  Créhanue.  dont  Üureiird  et  .ses  frères  ülai(;nt.  selon  toute  apparence, 
les  pelits-lils. 

Mais  quelle  était  donc  lorisfine  de  C'.onon  de  CréliuugeV  Quelle 
était  sa  parenté?  S'il  avait  vraiinoiil  BrunLcun  pour  p^re  et  un  frère 
du  même  nom,  h  défaut  de  preuves  plus  directes,  ces  noms  seuls 
sulflraîent  pour  rétablir  avec  quelque  probabilité  la  noble  lignée  d'où  il 
était  sorti.  A  cette  époqne  oü  Fiisage  ne  s'était  pas  encore  introduit 
de  dési<rner  les  seigneurs  par  le  nom  de  leurs  terres,  il  était  naturel 
qu  oii  ch(M  (  liàl  à  se  rei^onnaltre  en  a<loptant  dans  chaque  maison  deux 

')  f*e  bien  dont  il  ^'.i^iil  fnis.ûl  partie  plus  lard  du  prieuri-  (rOiUrenionl. 
J/évéqne,  apr^s  avoir  parlé  do  -y*  Petrifu»»,  ajoute:  *ShnilUer  iu  fodrm  terriUn-iu.... 
a  mmmitnte  mfmtùt  qui  est  nisus  Lmin  i\.v>»*ie)  iimine  nd  aitHOt  mOHtfm  fti  o4 

rffw»  TU  (Miirtliilv    Nok-  itm-  à  I  ..nrc  fk'M.  IVh  l.  ril./ 

An  liives  tl«>[î  <\c  Metz:  ('aiinluirr  dr  VUlcrs-Brinath. 
■*i  It.nllzor:  .\"f  "  <ii<r  VtihfHiyr  de 

*)  (.'ariniairf  du  Jlojfeu-IUntty  llij  p.  Hôl.  Voir  JPih*»  jiisiificuUcr*,  n**  é. 


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—  i8d  — 


m  trois  iin'noms  caractérifitiques  qui  se  leproWiiisaicnl  à  toule«  ICä» 
séa^Wttions.  Or  nous  tnmvons  lis  noms  <\v  ('oiion  ri  de  Hiunicon  <'r»n- 
Mifr<*».«^  dans  la  maison  de  Mall)OP^  H  ass-ociés  |)our  (lt'.sijriu<r  !o<  deux 
ftvre.*^  à  «jiialrc  on  f\r\<]  do^of's-  <MO(^<'Ssi(s.  Nous  ivonvon"*  en  eonclurt' 
que  C'onon  i\f  i\n'-\\uivjr  rUiil  piorii**  parent  de  Conon  de  Miilberg. 
i-M  jivec  Uli  dans  lu  [ueinière  charl»'  il  Kticnnc  Har. 

A  l  appni  de  cetlc  présomption,  il  eoiivieul  d'ajouter  que  les  barons 
(le  Fénéli-ange  Uraienl  leur  origine  <)e  Gonou  de  üfalberg,  comme  nous 
Tarons  étabK  par  des  documents  authentiques.  Or  la  aimiUtude  des 
«nnoir'ies  indique  éiridemment  un  lien  étroit  de  parenté  entre  les  tiR" 
roiH  <i«  Fénétrange  et  les  snres  de  Créhange;  les  armes  de  Fénétratinc* 
(tant     -md'oÈur  à  h  fasctt  tV^rg^nt*,  pt  celles  de  Créhange  *de  91^-9 

11. 

1*'  Burcard«  l'aîné  des  quatre  frères»  (V)ntinua  &  tenir  Créhungc 
comme  un  fief  cxstral.  pour  lequel  il  devait  garde  au  château  de  FunU 
(|uomont.  Nous  savons  qu'il  tenait  em-ore  d'autres  biens  en  lief  des 
.■*iivsî         Fénétrange  à  Faul(|uemont.  Vari/e  et  VaudoneouH.  Kn  12iJ8. 
(j)i  oii,         de  Fén«''traii;îe.  atteste  (pie  Bnreard.  *  miles  de  Crrhant^cs 
'lu  <*<»nyentenienl  de  sou  épouse  ef  fie  <e<  eoliéritiers  ;i  vendu  sa  part 
'lan.s        dîme  de  ('.n*han;re  à  l  aMjuye  de  St-Marlin  fie  ldaii*lit*r<'s  l'Lon- 
JïPnllç»  )    pom-  la  sonuue  de  dix  livres  de  messins").  Le  palrttnaure  de 
IcfÜMe    de  Créhau^e  appartenait  à  1  abbaye  de  Lungeville,  droit  qui 
avait   ^té  reconnu  et  ûtmfirmé  par  une  charte  d'Etienne,  évêque  de 
^l^o  &  la  date  de  1121.  Burcard  de  Crélianfce  est  un  des  preux  clie- 
vaiiei-M   qui  prirent  part  à  la  croisade  mallieureuse  organisée  par  le 
nimte  de  Bar.  11  est  cité  dans  un  acte  inscrit  aux  archives  de  Lorraine 
nombre  des  prisonniers  faits  k  la  bataille  de  tiaza  «où  ilyeust 
içraul   oriees  et  ;rrant  brairies  pour  eeste  doloreuse  adventure  qui  avinl 
a  la    l'iu^iit.iité  Ii  dimam-lie  après  la  leste  de  saint  Martin.       mois  de 
uoveiujj,^  1239»").  Il  ne  lut  délivré  (uien  vertu  de  hi  ea|»itulaUon  d«' 
uicuîii«j  de  ('(»rnwall.  père  de  Henri  lU,  roi  d'Angleterre,  et  put  rentrer 
dam»   Sa  i>atrie  en  12-lU. 

Deux  Iiis  de  Hureaid  non.-,  sont  eomiius:  Albertin  el  liaudoin. 
\Jt  P^mier  fut  siie  de  Crébangc. 

ï^ar  une  lettre  datée  de  la  veille  de  lu  Sainl-Matliieu,  évangéli:«te. 

****  GfwÄedki^*».  fila  de  Burcard.  chevalier  <lc  Créliango. 

Arciiivt»  M'u.      Wetz:  AU,au'-  >li:  LomiciiUr,  (\trt.  \),  u.  70.  Voir  iVécw 
^)  Mtrue  d'AttUrtuitt  tavnfe  1H40,  t.  U,  p.  188. 


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—   190  — 

reiiH'l  à  .Iciiii  «K'  F(Miélraiijî('  los  fiefs  quil  tenait  do  lui.  oonjoiiiU'inoiil 
avec  son  père,  aux  villages,  bans  et  finn^os  do  Vihelinjron  (Vaud<m- 
(H)urt).  Vibebddrrh  (Varîxe).  Valkemberg  (Kauhiuoinoiit)  et  Cféliange. 
Cette  résignation  se  fit  en  présence  dos  hommes  d'armes  du'ch&teaii 
de  Faulquemtmt.  et  il  y  fut  apporté  le  .sceau  de  Walter,  abbé  de  Saint- 
Martin  de  Glandi^re8,  autrement  dit  de  LonieeviUe-lès-St-Avold 
château  et  la  sd^i ucurit»  do  C-n'iianvre  seiaionf  donc  rotournée  dès  lois 
h  la  disposition  dos  sires  de  Fénélranjfo.  du  vivant  des  premiers  dé- 
lenteurs:  nnu»  \  verrons  bientôt  en  eilet  des  seigneurs  appartenant  à 
une  famille  dillérenle. 

lînudoin.  frère  d  Albertin.  osl  inontioiiiM'  d.iiis  iid  (liKumoii!  (|ui 
nous  montre  juscju'à  i|uel  deirré  la  sous-iulVMidulmu  ôUiil  pratiquée. 
itKatU  la  miUinire  rorroil  par  M.  et  (.'('  et  LVlll  ans  (1258),  Homtmt 
li  fih  Ho«iO(U  de  WaHm^»  rend  à  Vabbé  Gérard  et  au  couvent  de 
St'Vincent  de  Metst  la  part  ([u'il  avait  au  bois  de  Maisey,  c'^t-à-dire 
le  tiers  do  tout  le  boit,  et  plusieurs  quartes  de  froment  qui  meuvent 
dndit  bois;  *et  eeii  ail  fait  Ilouwins  |»er  lou  emnt  de  Weiriat  son  ne- 
vont  do  (.'uy  il  la  tonivcl.  cl  jier  ion  ornnt  F(>lippin  do  Morinville  de 
euy  Weiriîis  la  lenivet.  et  por  lou  crant  liaudowin  lou  til  signor  Brou- 
caiirl  de  (".rohnn'jres  de  niy  Folipins  la  tonivol  »  -| 

l'n  Imi-irmo  Iiis  do  Hiuvard  do  (Irélianiro  pantî!  îivnif  ôt»- (ionrad 
d»»  lîudroviilo  on  do  Ponlpinro.  Kii  12(>'î,  un  amuil  iiilorvieiil  entre 
l  ablté  et  le  couvonl  <le  Lonyovillo  d'une  part,  et  Conrad  (h'  Bufernlh- 
d'autre  part,  au  si^et  de  certains  d<»uunagcs  caust's  réeiproquenienl, 
d'un  fran(>-allen  sis  à  IVri^menirt^.  et  d'un  clmmp  adjaeent  à  Bnterrille. 
dont  une  partie  est  attribuée  &  Tabbaye  en  vertu  d'une  donation  de 
Baudoin  f  sans  doute  le  fr^ra  tle  (tonrad.  L'arbitre  de  ««t  accord  fut 
.lean  le  Loug  de  Warnesperdi.  Témoins:  les  noMes  clievaliers  Jean  de 
Kirkel,  Brunelmi  de  Fiiie»dhuiii.  (iitszort  de  Alha,  FrUhriw»  de  }i<Mr 
dluijit.  Vairinns  et  Joannes  dr  Bistrofp).  Conrad  eut  une  lille  nonunée 
Judith  <pii  ëpousa  \v  ohevalior  IMorre  do  Hettinjfon.  prôs  de  Ziminin^. 

*i"  Kn  1307.  '.Iran,  flîs  df  ffff  Alf'frfin  dr  ('rr/nini/e.  chendù'r 
rofonnaît  avoir  vomlu  h  .lean.  soiguoiu  'li  Icnrti.uijie.  chevalier,  tonte 
la  portion  que  son  père  pouvait  avou"  on  uik;  maison  assise  au-dessus 
du  château  de  Faulquenioiil  pour  inie  masure  située  au  même  bourjt. 
moyennant  la  somme  de  soixante  sols  messins.  A  ses  lettres  sont  np- 

')  Diifourny:  litrentaire  de$  tUrrt  tU  Ijnrraim,  t.  Vit,  j).  825.  Voir  i'ifnw 
justijkitlifiK,  u"  Ü. 

«)  Paris:  CaHulairt  de  tit-riHeettt,  p.  »3. 
Mets:  Abbiij/e  dr  Lmufer^e^  UasscM. 


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-  m  - 


pos^9  l€8  sceaux  de  Ferry,  abbé  de  St-Avold.  et  de  Henri.  Drditprèlrc 
(hinême  lieu*).  C'était  le  hurghatt»  m  la  maison  castrale  qui  retour- 
avec  le  fîef  à  la  disposition  de.s  sires  de  Fénélrange,  nous  ne 
«tons   par  suite  de  quelles  circonstances;  car  le  rAle  de  Jean  de 

Créhanjje  n'ost  |>as  fini:  nous  lolroiivoris  sa  Iraec  au  pays  roman,  ofi 
<in  lui  donne  le  nom  trAUomand.  En  1296,  *  .loan  de  C.rc'lianges  dit 

lAlleinand  déclare  être  devenu  lionnno-lijro  dr  tioble  et  lionorable 
h^unnie  .leofFrf  iy  scitrneur  d'Aspreinont  devant  toux  »  *\  I^nns  un  rôle 
vas^saux  du  l  umte  de  Mar  de  1259  à  1338  est  nitiitioruié  '  .Te;in 
•lit  r  Allemand  pour  r.hatnjH- » ')  ;  el  déjà  en  1284  *  Messires  Jehans  U 
almaiis  ehevalier.s  lions  iou  conlc  de  Lucembourc  » 

m. 

Hermaim,  le  Jsecond  frère  de  Bui-card  de  CIréhangc,  fut  la  lijîe 
^  preiniem  sires  de  Helfédange.  lldfêdange,  situé  à  droite  de  la  Nied 
iHiniande,  un  peu  aunlessous  de  Créhango,  était  au  moyen  Age  un 
<^leau  fort  et  une  seigneurie,  fief  de  l'évéché  de  Metz,  de  laquelle 
l  'i  ndaienl  la  Petite-Helfédangc,  Guinglange,  Hautes-Vigneules,  Vitrange. 
Ivfriing,  Fouligny.  Flétrnn^e,  nanihiderstroff.  11  y  a  des  ieltres  de  re- 
|)ib:e  <|e  1356.  par  lesquelles  il  est  reeoniiii  *  que  la  forteresse  de 
Hflfédatjjje  est  lief  rendable  et  reeeptabl<»  de  l'Kvesqur  dr  Met/.»  '*), 

Hermann  était  mort  en  1250.  laissant  d(Mi.\  Iiis,  Siim  lo  el  Jean. 
A  cette  date.  .Iae(pies.  évêqiic  do  Metz,  i  nii'ii  Mie  rét-hiinM,.  (jnf»  Simelo 
«le  Helfédange.  fils  de  seijiueui  llt  iiiiiuiit.        du.  du  tuusenleuu'ut  de 
Jean,  sou  frère,  fait  de  toutes  ses  pos.^essicms  au  litiage  de  Méfranu'e 
cl  Si  la  petite  Dalheijn.  eonlie  plusieurs  piècc:>  de  prés,  appaï  U  iiaul  à 
VaUtaye  sous  Helfédange ''j.  .leaii,  le  second  fils  de  Hermaim,  cooLiniui 
ia  descendance.  H  est  encore  uommé  dans  un  document  de  1294.  arec 
ses  trois  fib.  Wery,  Simon  et  Jean.  Par  des  lettres  datées  du  *  VmuJe* 
<"«'<n  (Je  la  ChanâéUmr*^  Tofficial  de  la  cour  de  Metz  constate  que 
*^^am  di$  de  HdfÊddmft  s,  eseuiers^  IVema,  Symons  H  Jétam^  witroi 
^1.  ont  recoruiu  qu'ils  doivent  le  conduit  de  leur  bois  qu  ils  oïd  entre 
gemécoort  et  Maisières.  à  noble  honune  seigneur  Henri,  comte  de  Bar; 

'>  Dufourny:  Inixntaor        /</rcs  de  J^nmut;  VI,  p.  Uii».  Voir  Ptrce*  jmji' 
tntitt»,  n*  12. 

l>ufouriiy:  Il/klem,  1.  I,  p.  3»1. 

Paris    f'.lhLfi'oi,  Ji  L<n  f<il,ir,  1   XX,  ii"  15, 
•)  t'aris:  Cartutfure  de  Sl-FienriMant.  p.  27. 
*)  Heurime:  UiBlotn  de»  Ecmi»es  tk  MeU,  p.  ôl4. 
*)  MeU:  CeirMaire  D  de  LattgeetUe,  p.  U9. 


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—   192  — 


ce  coiuliiil  |M  ni  cire  lar-licl«'  [umi  «luiiise  livrer  <le  me.^sins  j)ayal»le.H  ù 
cliiuiuo  nfMivcllc  (aille  M. 

1  \\ Ciy,  surnommé  Tnà^jin^.  lil?!  aîné  do  Jean  do  Ifelfédang^. 
çfil  déjà  nommé  en  1288.  H  était  Tliommc  de  plu»  d'un  seigneur  et 
possédait  différent^i  liefs  dan»  la  vallée  de  la  Moselle.  «  Kant  Ii  mil' 

Utmta  eortoit  par  mû  ce  n\j  ä  nii  ans>,  Henri,  comte  de  Salni,  dé- 
clare (jue  j»ar  devant  lui  c  Weiris  dii  Tm«#iii9,  mes  eh/^saHm^y  a 
reconnu  «ke  tout  cou  ({uil  tient  à  Haiey  est  drois  fielz,  et  lou  doit 
tenir  des  signoi^  de  Sancy  et  dou  duc  enthierremant  ....  que  tont 
ceu  qu'il  tient  à  Turey  devant  Mes  est  fielz  et  lou  tient  dou  eoml<!  de 
Lucemboiireh  ....  (|iie  ItHit  ceii  ((u'il  lient  à  Airs  e^sl  lielz  et  loa  tient 
«le  nostre  dame  rie  Verdun  »  O  n*«"=l  pris  loul  :  il  est  encore  va.ssal 
(lu  ((Milte  de  Har.  durjuel  il  dé(.lare  en  1294  avoir  repri"*  la  «}îrnin;fn 
de  (iruiiiniit.  Ic^- wain?ti;if!es  el  les  apertenances  d;-  ladite  graiufte,  pour 
sexanle  li\  i<  s  de  mt  < cti-^  .  En  1279,  des^  diflieullés  s'élaienl  élevée.-^ 
entre  l  alilK  cl  le  t-tunent  de  St-Vin<  ent.  d  une  part,  et  ♦  sio^nor  Warrit 
Troiexin^.  d  autre  part,  au  ^uj«'t  des  dîme.s  de  Tury.  l'^lle.s  domeuiTnl 
parlagécîJ  entre  l'abbaye  de  St- Vincent,  celle  de  Ste-CroLx  el  Wery*). 

En  1351.  l'ierre  Baudoche.  abbé  de  St-Vincent,  et  son  courent 
déclarent  que  les  héritages  qiU  sont  à  Maîzîères  ne  sont  pas  francs. 
Ces  biens  provenaient  de  la  succession  de  *  Jehan  de  Hè^eâenge,  fUif 
de  fett  WetrU  Troifxhi  »  Jean  de  Helfé<1ange  eut  un  fib  nommé  Si« 
mon,  (jui  est  le  dernier  de  celle  litiue  (|ue  nou.s  «  onnal^sions.  Des  dit- 
ticullés  s'étaient  ('levées  entre  lidibaye  do  §l-Viiieenl  et  »Simons  de 
Ifalfithingcs,  rheraliers  > .  an  sujet  de  la  terre  de  Maizière.*?:  ce  dernier, 
par  le  eon.seil  <\p  bonnes  <ren<.  ren<Mtca  à  ses  prétentions  et  reconnut 
ijjio  «reu  t|ue  ju  ai  a  MaiMcn*  -  d  «mî  l>an  et  an  la  ville  ....  eest 
a?avoii'  ceu  (jue  fut  JtJums.  </.  llnlfhlamjt's.  mon  peire.  et  eeu  (jne  fut 
siguor  Wenit  Tmxin  mon  a)tiil-.  il  doit  l«>  reprendre  v\  le  tenir  en 
fief  de  l'abbaye,  coumie  il  est  con.stanl  que  ses  ancêtres  l  out  repris. 
\a\  fin  de  ce  document  manque  dans  le  cartulaire,  ainsi  que  la  date  (ini 
floit  être  postérieure  à  13Ö0*).  En  1362.  le  même  Simon  de  Helfédangc 
est  encore  nommé  comme  coseigneur  de  Abiiey  (Méy)  avec  Jean  Bau- 

')  l'aris:  CnUcctio»  de  l.omihi' .  t  977,  ii"  10.  Voir  Fi'n  r.i  ju.illfiviüiri'i*,  n**  H. 
Anhicrs  ih-  Cln  mux,  ii"  Hî>.  -    .s<«iiu''coiirl,  Mauière»  Méy,  Tury.  Ars-tiur- 
Moiuille.  dam  rflrrondi»»«iQi-nt  «lo  Mt>i/.. 

•)  Paria:  ColteeHon  de  Lorraine,  t.  Oß?,  10. 

*i  Paris:  (\titiil(i'nt'  dr  Vouent. 
*)  An /lires       Clerruu.r.  n"  301. 
•)  l'ari.s:  i'uilulaiir  lU-  Si'Siuutuv. 


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1 


—  im  — 

doehe,  Wfllauine  de  Heu  et  Poincignon  DieuamP).  Nous  ignotôU8  s'il 
fiik  le  dernier  de  sa  race 

2*  Sitnon  de  Helfétlan}j:e.  fivro  do  Wery.  continua  à  tenir  le  lief 
piilernel.  En  13U).  il  est  qualifié  do  chevalier  et  achète  de  dame  Jeanne 
de  Fonloy  et  de  demoiselle  Ai^riès,  sa  lille.  les  h«Tita}res  qu'elles  avaient 
il  Biiff^hrf  v\  h  Kuui-fiforf  (alias  Bi'fftmrr.^forff'  o\  7'inirsfôrff').  A  la  [»riere 
<ie  (iame  Jcitiiiic  ri  do  la  deinoisellc  di'  Fontoy.  Ferry,  duc  de  l.nriaine. 
<le  qui  ce<  l)iciis  leiius  en  lid.  le  reçoit  en  foi  et  hnmm,i;_M'-li^re 
devant  tous  après  l'évêquo  de  Metz.  Les  lettres  d  ulleslalioji  poi  lent 
les  sceaux  de  Philippe  de  Sierck*,  arcli&liacre  de  PégUse  de  Toul,  de 
moinelgDeur  Brunick  de  Riste,  et  de  notre  chevalier.  Le  sceau  de  ce 
demi^  portait  <  imr  feuee  au  frmc  eeuOon  *  *).  Voilà  un  document  an- 
tbentique  qui  nous  ^t  connaître  Vécnsson  des  sires  de  Helfédange, 
que  portaient  probablement  aussi  les  ]  nu  tiers  sires  de  Créhange;  «une 
fiisce»,  c'est  Técusson  de  Malberg  et  de  Fénétrange;  «  le  franc  canton» 
tndi([ue  un  puîné  de  hi  famille. 

Siinnn  de  Helfédange  eut  un  fils  du  même  nom.  Fn  1350.  -  s'ifmons 
il>'  Jf  Ifi  tlniitfi >  rs'ffflci's  rt  ïlylnndc  sa  stfcr  inifims  tir  Motisignor  Symon 
dt  l[i;lf>'(]'tii;ii  <!  (j'il  fitf  ■»  déclarent  (prils  «  nmi  iii  les  douze  quartes 
de  froment  que  dame  Uilheriue,  leur  Uièrcj  a  tionnées  en  sa  devi.se 
à  l'abbaye  de  Villers-Betnaoh  en  douze  sols  de  cens  de  bons  messins, 
qnils  ont  assignés  sur  leur  franc-nlleu  *à  Met^remtujvs 
mokige»*  (Zimming)*). 

La  seigneurie  de  Heifédange  était  divisée  alors  en  plusieurs  parts» 
«RDS  doute  par  suite  d*alliaiu  (  Kn  t347,  Perrin  de  Toreheville  re- 
connaît être  homme-lige  d(>  1  évêché  de  McIt;  ]  nnr  les  maisons  de 
HelfÇdange  et  de  Guermafjge*).  La  seigneurie  de  Melfédange  passa  en- 
fniU"  h  la  mai.son  de  Craincourt.  Androuin  de  Watimont  et  Agnès  do 
Uod(  iidorf.  sa  femme,  mettent  en  uafre  à  .Tacqucs  de  Kaville.  sei«rneur 
de  Dagsloul.  et  à  Li.se  de  Lenoin  um  l.  .Nt  l'ciiimc,  leur  part  de  lu  place 
et  forteresse  de  Helfédanjre  En  1420,  la  moitié  de  la  forteresse  de 
Hèffîdange.  avec  les  appartenances,  acquise  des  héritiers  de  Simon 
Heifédange.  imr  Roiiin  de  Sarley,  et  Hillevy  de  Watimont,  sa  femme, 
est  vendue  à  Ckinrad.  év^e  de  Metz,  qui  la  transporte  à  son  neveu 
Henri  Beyer 

•)  Archives  de  CUrem»,  n»  804. 

■)  Dnfoiirny  :  InvcnUtirt-  dot  titres  de  ÏA^muiir.  t.  Vï,  ti*  0. 

Melz    f'urtuUüre  dr  ViUn-^  'ni'tmck,  p.  lût. 
*;  AiXhtcei*  de  Jieinach, 
»>  Idem,  n*  1766. 
•)  AnMte»  dt  Màt^  G,  I,  p.  172. 

18 


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IV. 

El  Fifi'it!  cl  nortrHiii.  les  deux  aiilrj's  firros  de  llurcanl  tle 
td'élmi);re.  uOnl-ils  pu^î  laiss»'  «le  de.^eeiidanceV  Ne  relroiiYerons-noii-^ 
pas  leur  noble  li'/tn'e  (h\n^  quelques-unes  de  iin<  vieilles  familles  lor- 
raiiKN?  Pierre  lut  peut-être  la  li;;e  des  sires  Ul*  r>;i-sy  ilîi'i  liyK  qui 
)>urluit'iit  line  fasce  dans  It  iu*  »Vussou.  avec  la  brisure  d  une  éloilc  eu 
chef.  Lu  Ï26d.  Pierre  du  liassy.  RoUou,  Girard  et  l*ienou,  ses  trois 
ÜI5,  rcuouceni  à  leiir»  prétentions  sur  le  moulin  de  Rodekele  au  ban 
de  Hdtimer').  Â  la  même  époque  rivait  <signor  Pierron  dou  Neuf- 
chaistel»  dont  le  Gis»  Henauld  de  NeufchestelT  prend  le  titre  de  sire 
de  Warize.  La  maison  de  Warize,  qui  en  est  issue,  portait  également 
nne  fasce  daas  ses  armes,  avec  la  brisure  d  une  clfüi  . 

Bertram,  le  dernier  des  frères  de  Bureard.  alla  s'établir  sur  le 
cours  supérieur  de  la  Sarre,  et  mourut  avant  1207.  A  cette  date,  il 
y  avait  un  dillcrend  entre  Tabbcsse  et  le  fouvenf  tir  He«e  d'une  part 
et  la  feînme  de  <^f)u  Tiffinnu'-it  df  Cniaiujm  *  i  t  ~  hénlicrs.  dantn- 
part,  au  sujet  des  liniilcs  de.^  diines  de  Hesse  et  de  Uehnauijin  (?).  d  un 
lief  que  lenaieul  messire  WuuUiier  de  Esheini  oL  Gérard  de  Hes:?e.  cl 
d*un  bois  appelé  Bruch  oîi  lesdils  héritiers  (H^tendaient  avoir  leur 
usage  et  le  p&turage  pour  leurs  b6tes;  enfin,  d'un  moulin  à  HfimiuyeniJ). 
Un  accord  fait  par  Wiry,  archidiacre  de  Téglise  de  Metx,  porte  que 
l'abbesse  prendra  les  dtmcs  dans  les  limites  fixées  par  l'archiprètre  de 
Bdthtgen(?)t  que  la  fenuue  et  les  héritiers*  de  Bertram  tiendront  ledit 
Üef  et  le  reprendront  de  Tabbesse;  enfin  qu(  l'iibbesse  et  le  couvent 
seront  teims  de  nourrir  et  d'élever  dans  leur  abbaye  une  des  lilles  de 
Uerlram  jusqu'à  ce  qu'elle  soit  eu  tVje  fl'étro  pourvue"). 

Nous  ignorons  quels  furent  les  hérilKU;»  de  Herlram. 

V, 

Après  la  résignation  du  fief  castrai  de  Créhange.  faite  par  Al- 
bertîn  et  Jean  dit  TAlleniand,  son  fils,  entre  les  mains  du  sire  de 
Fénéirange,  nous  trouvons  à  la  fin  du  XIU*  siècle  d^autres  gardiens 

investis  momentanément  du  même  tief  et  qui  en  premient  aussi  le  nom. 
Kn  1291,  la  Ires  nolile  dauie  SkU.,  dame  de  Créban^e.  veuve  du  che- 
valier Iî<'<  tnr.  et  Alixa.  femme  de  Reiner  de  3/''/0'0/'/'  Marany^eX  chtna- 
lier,  Siiiiuii,  écuyer.  Loui<.  Heetfir  t  t  <  hiiir  (oiidriil  un  annivei'saire  pour 
lequel  ils  donnent  au  ciia|jilre  de  liomboui'jj;  la  niél^tirie  d"iiwi<*r.v«ri/n  *'). 

1|  Ahbayr  <h-  Jjoiiiirrilfc:  C arMairr  1),  p.  155. 
^)  Dufourny:  Inventaire  des  titrra  dr  f^irmiur.  Vil,  p.  14fl. 
»)  Metx:  GtlUgiah  àe  Bombonry,  0.  lOK». 


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105 


Ell  1299.  Vincent  de  Créhange  est  cité  parmi  les  hommes  de 
^gj^  <iti  Féiiélrungc  et  do  Faulquemont  <itii  pinnoncent  «que  nntle 
^  *ioit  oslre  doun   <lt'<  [i(     <1o=  sgrs  de  Feneslranges  sans  leur 
^gtt^'  (>  juiff^ment.  appli(|U(''  «lans  la  circonstance  an  lief  de  Boulay, 
twnier  au^'^i  In  loi  fin  eomU'  do  Civlianjre 
Vji  1324.  ^  ui  (J'r  sfoifti  Mathie  ajmtoti*,  C.oium  of  Arthur  do 
*  Cnuo  li  Artui  as  fratre-s  iinnuferi  tir  (\eiii  iujm  * ,  reeoiuiais- 
senl  (jiie  tous  les  bioiis  uieubles  ol  iiuu»eul>le.s  que  ConsUintin  de 
(FrmiMgKi»  (V^irminji:).  leur  cousin,  possède  au  bau  de  Virniiug  sont 
aDodbnx  et  qu'il  peut  en  disposer  à  son  gré.  A  la  pri^  des  deux 
frères,  le  seigneur  Henri  de  Fénétrange  appose  son  sceau  aux  lettres 
lie  ses  fidàles  écuyers 

Vingt  ans  après^  Conen  était  mort,  mais  Arthur  est  encore  men* 
tionné  comnK'  «rardiou  du  cli{lteau  do  Faulqueuioiit.  d'autres  soigneurs 
>=p  Irouvant  définilivemout  investis  de  Ih  sei^rn'  in  i**  do  Créhange.  En 
l^i47,  ^(h's  il  'nistagcs  nar/i  Sf.  Johamu'S  (Jage  Battstm^  (26  juin).  Hart  us, 
«Vuyer.  frôro  do  fou  Cuueiuan.s  do  Falkonberch.  reconnaît  avoir  reçu 
la  pari  lui  revenant  de  la  Hucoos.sion  do  .lorio.  écuyor,  de  la  main  do 
Frédério.  chevalier,  soijiuour  do  HAcouiL  Lo  sceau  d'Arthur,  ajn 
pfisé  à  ces  letU-es.  perle  «  un  lion  cmi  omu:  »  c'esl-à-dire  les  armes  de 
ßftcoort  'j. 


CHAPITRE  HT. 

Kjres  lia  Torctievflle.  —  Geofliroi',  âU  de  Torchevtlle,  difttelatn  d«  Morspereh, 

12iV».  fli.il,  man  et  Rnh.  rt  de  Tordieville.  baitli  du  duc  if*'  T.ùi  r  iiric  1289.  — 
Gttiilaiime  de  T«»rfheville.  bailli  d««  révt(  li6  de  .Metz.  —  l'eirin  de  Torche- 

ville,  l'hevalicr,  132<î-13rj."{. 

I. 

Au  XVlb  siècle,  ios  sires  de  Créhange  se  qualifiaient  de  barons 

«le  I)<»rs\veiler.  Créhaujro  el  Piltansro.  en  faisant  précéder  le  nom  do 
Créhau^o  de  celui  de  Dorswoilor.  dononiiualion  allemande  do  Torchevillo. 

Torcheville  était  aulrctois  une  baronio  înouvant  (iu  lief  de  Lor- 
raine. Il  y  avait  un  chAloau  fort.  aiijnMrd  hiii  miné,  et  nïio  seigneurie 
«U»  Inquelle  dépendaient  les  villages  de  Doniuon,  IJide.^Uoir.  Liuinzolincr. 
Viilil.  Lhor.  Cuttinjjs.  Muiislcr.  Loudrelin«/.  liassing*).  Ce  lief  lui  louu 

Ihifourny:  IneenUtire  des  titres  ilr  Jjornùne  (Boulay). 
*)  Paris:  Carluluire  fie  LotuferUU^  p.  77.  Voir  Firce^  jnHificatiec't,  n*  11. 
^  AftMrt*  de  Reinadij  ifi  SlStl, 

*)  ArronduMCment  de  ChAteaii-SaUitn,  cantona  de  Dicuze  el  d*Albesti>oir. 

18» 


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^  196  ~ 


successivement  par  les  ^^iros  de  Dorsweiler.  Torschwiller  ou  Torc-Iie ville, 
puis  par  les  coinles  de  Ci  éiiango.  ((ui  l'aliénèrent  au  milieu  du  XVih  siècle. 

«  Les  Torscliwdler  el  les  Crélianste  passaient  pour  ne  faire  qu'une 
seule  famille  (ftii  nnrnit  sult-litttf'  !o  spccind  do  cc>'  nom<  an  premier 
vers  la  lin  du  Xlll-  .<iri  'c.  Ii<  iiurhupiit.  il  »  ;il  vrai,  It-s  mêmes  armes: 
uVaryeut  à  lu  (user  dr  tjKi  iiJrs  >  \  (.•ependaiil  on  Inmvt;  simultanément 
des  Torschwiller  el  des  Cn^hanjfC  au  Xlll'  cl  uu  XIV*"  siècle,  el  tout 
au  plus  pourrait-on  diie  que  les  seconds  formeut  une  branche  des 
pferaiers  »  M.  Prost  ^ute  que  les  Torschwiller  Quêtaient  peatrétre 
eux-mêmes  qu'une  brandie  des  Mofsperch,  cpii  portaient  également 
rêctt  fiisoé. 

Saluons  en  passant  Técu  des  anciens  dynastes  de  Malbergl  Us 

ne  sont  ])as  morts  sans  postérité,  comme  on  l'a  i  d  étendu;  ils  dominent 

sur  les  Imrtls  de  la  Snrre  avec  les  barons  de  Fenetranjie:  ils  revivent 
sur  les  bords  de  la  Nied  et  de  l'Albe  par  les  rejetons  (|u'ils  ont  laissés 
dans  les  maisons  de  Torchoville.  de  Crélian'^c  et  de  Morspereh.  Des 
documents  authciiliiiiio  iinn^  pta  ineflrnni  d  élalilir  que  ces  IroLs  ra- 
meaux sont  issus  de  lîtidenian  de  Torclicville  et  de  Inilicit.  s«>n  frère. 
Quant  à  l'origine  des  sires  de  Torcheville.  le  lien  qui  Us  rallachail 
certainement  à  la  souche  commune  nous  échappe  jusqu'à  présent.  Us 
ne  formaient  sans  doute  qu'un  rameau  de  l'ancienne  maison  d«  Grè- 
Itange*  Après  avoir  quitté  leur  nom  ]iatronymique  pour  celui  d'un  nou- 
veau flef,  qui  leur  fut  accordé  par  le  duc  de  Lorraine,  ils  le  reprirent 
en  rentrant  en  possession  do  domaine  patrimonial  à  la  mort  sans  hé> 
ritier  de  1« ni  (ousio  Jean  de  Créhange.  De  cette  manière,  la  seconde 
maisuti  de  Créliange  se  rattacherait  directenienl  à  In  première,  el  la 
même  fanùlle  aurait  fourni  pendant  cinq  sièclejs,  de  1150  à  1697,  une 
suite  non  interrompue  de  nobles  barons  à  notre  modeste  seigneurie. 

11. 

Le  premiw  sire  de  Torcheville,  dont  les  documents  fasset  men- 
tion, vivait  an  milieu  du  XIII*  siècle.  C'est  un  cartulaire  de  Tabbaye 
de  Longeville  qui  nous  révèle  son  existence.  En  1255,  Tabbé  et  le 
couvent  de  Mettlach,  au  diocèse  de  Trêves,  vendent  à  Tabbaye  de 

(llandières  (Lon^tevillc)  l  allen  de  Couture  qu'ils  tenaient  de  Geoffroy 
de  Mors|)r  rpIi.  .  hevalier.  dit  de  Tordieville  *Jo/friäm  de  MoMpetrit^ 
miles,  (Jicttis  de  Voisn  iln  *.  et  lui  en  garantissent  la  paisible  posses.sion 
un  an  et  mi  jour  après  la  mort  dudit  Geoffroy";.  «Suivant  Tusagc  de 

'>  .M.  l'rosl:  Moiwiroithie  de  la  dtôolleiiû'  >r Albfstroff. 
*)  Metx  :  ANfaye  de  lAMt/teiUt,  Cktrtalaiit  J),  p.  68. 


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—  197  — 


V«Vk\iu\  il  porlait  lo  nom  du  lieu  do  son  orijrinc  ou  (\o  sa  résidriicp. 
l\  élail  .seiirtipur  'lo  Ton  lirvillo,  (|u'il  tcMiail  en  fiof  «In  dnc  rlo  Lftrniiitp. 
el  simple  r-lmtelain  do  Morspen  li.  pour  Ips  comlcs  do  Deii\-I'i>nls,  (jui 
lenaiont  ô}|falemenl  alors  ce  chi'ileau  on  [iet  don  dues  do  Lorraine. 

Selon  toute  aj)parence,  Geoffroy  eut  pour  (ils  Godenian  de  Tor- 
(.•iieville,  Robert,  sou  frère,  et  aussi  WiWerrae,  archidiacre  de  l'église 
de  Metz.  Leur  mère  était  une  sœur  de  Jean-le^ustider,  seigneur  de 
Wamespercfa  et  voué  de  Ghaussy,  de  Tantique  maison  de  Raville. 
Godenian  fui  la  tige  de  la  seconde  maison  de  Gréhange;  les  descen- 
dants de  Robert  continuèrent  à  tenir  le  fief  de  TorcheviUe*). 

m. 

J<  an.  >ire  de  la  Neuvo-Warnespercli,  jnslioior  du  duo  do  Lnn  aiiK;. 
iiKiuiiit  vers  1285,  sans  postérité.  So.«?  po.ssossion.s  oonsidéiubks,  «-orn- 
posces  de  ûefe  el  de  francü-allcux,  furent  partagées  entre  ses  pai*cnls 
et  ses  neveux. 

En  1283,  *k  mmeây  demni  la  St-Otorge$  en  man*,  Jean,  sire 
de  la  NeuTe-Wamesperch»  déclare  que  par  devant  le  duc  de  Lorraine, 
il  â^est  dévêtu  dn  château  de  la  Neuve>Warnesperch.  de  la  cour  de 
ihm,  sise  sous  Warnesperch,  et  des  dépendanoes.  ot  en  a  saisi,  foit 

tenanl.s  el  prenant.s  «  ^es  ekera  coHêim  Boéniont  de  Sarrebrucljo.  ohlr, 
(lit  df  Gremberg,  ff  dodeman  de  TornlVur.  chlr,  et  Tlofx'rf,  son  fmr 
F-  iiy.  (\nr  de  îiOrraine.  donna  d  altord  son  airrément  à  oe  Iransiwrt; 
rtiai-  désirant  ensuite  s'a.ssur(»r  la  position  do  Warno.<ïporoli,  pour  en 
faire  lapanage  de  .^on  petil-lils  Malu  u.  il  oxerc.a  lo  droit  de  retrait 
féodal  el  dédommagea  les  héritiers  en  leur  accordant  d'antres  terres. 

En  1285,  *hu  Jora  de  la  fesfe  aaiiU  Thomea  lapontre*,  «Boemans 
de  Sarebrudie,  clieralierSf  et  Nicholes.  ces  fiks,  Qoâdmom  dis  de  Tor- 
rifer,  cMjv,  et  Mobers^  et»  frères  ».  prient  leur  cher  seigneur  Ferry,  duc 
de  Lorraine  et  marquis,  qu'après  le  décès  de  leur  «chier  oncle  Jelian 
ùgnor  de  la  nuove  Warnespech  et  vowez  de  Chanccy».  il  veuille  bien 
ilonner  la  voneiie  de  Glianssy  h  tenir  en  lief  et  en  bonunajjro.  à  sei- 
pteur  Xtiierry  de  Wamesperch,  chevalier,  à  Tliierry  et  à  .i^n,  frères, 

*)  U',  cariuliiirc  <Ic  l  ubhayc  de  Wiidgassen.  ijue  nous  avon«  consuUé  àCo- 
W<-nc«'  dp  inis  la  rédacli'iM  i1<   (■(•  rli.n|iilrc,  miffruu'  [  liijicurs  (luciiineiili;  concer- 
oaui  \ks.  Siros  de  Turthcvillc.  Vax  l^äA,  Jeoflruyj  i  liovalier  de  Murspcrch,  dit  de 
1ion*nler.  est  nommé  aree  son  épouse  Lorelte,  sœur  do  Jean  de  1«  Nenre-War- 
'•»perdi.  el  ses  denz  fils  *CMftiH  »nd  lioberl  ron  DorM^eiler :  (îodfrid  c'est 
*«*nnan.  -  (  fr  !  intéressante  notice  de  M.  t^oinpfrid:  Dir  CtmlMm'  Met».  Voir 

*)  nnfoomy:  Inrenlnirt  ttt*  Htm  dtt  Inïfmittf,  t.  IV,  p.  SBô  (64»). 


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—   198  • 


fils  f\('  fou  .h';\n  Hit  le  [innid  f*l  h  Ifiirs  h<»irs  «à  tcmz  jors  mais>.  Ces 
lrtirr.<  sont  sceiic'cs  du  »cel  de  Boémoufl  de  bai'rebruck,  chargé  duo 
sautoir 

Robert  de  Torchtiville  fut  iiouiim'  bailli  du  duc  de  Lormine.  Il 
apparaît  en  cette  qualité  dana  des  lettres  datées  de  1280,  *D»minm 
qua  carttaUtr  Ineoearif  me*.  Thierry,  dit  Potfie,  écuyer  de  *  Biches», 
déclare  avoir  vendu  Uius  ses  bieiu»  de  BrandeUngen  à  Thierry,  dieva* 
lier,  seigneur  de  Mengeu,  et  à  Jetin,  son  frère.  Os  lettres  sont  scellées 
des  sceaux  de  Thierry,  avoué  de  Wasscibcim  (Wasselonnp)^  et  de 
Robert,  bailli  du  duc  de  Lorraine,  Les  lîriix  sceaux  présentent  nu  ii 
fascé,  le  second  avec  une  bordure  engrelée  et  la  légende:  S.  ROb£Kïl 
\)Y.  TORVILLARI R<'niar(|uons  que  le  voué  de  Wass<»lonne.  en  Al- 
sace, portait  éjrat<MTi(Mif  Téen  THscé:  i!  devait  être  proebe  parent,  peut- 
être  frère  de  r»(il»('il.  r.c  dcniifr  nMHiiut  avant  1302.  A  cette  date, 
«//•/•/Vf  s>'xtn  luitc  limas  ».  W  illennc,  aiciiidiacre  de  Metz.  iJocniond  de 
Dnr.stol,  cbevalier.  (îodeiuau  dit  de  Tomrilcis,  clievalici,  et  Stébelon. 
iils  de  feu  sire  Robert  dit  de  T<Mrweilfr$,  oonflrment  à  Vabbaye  de  Lon- 
gcrflle  la  donation  du  moulin  de  Tuifhiga  rpii  lui  avait  été  &ite  ]mr 
feu  Jean-Mustteier,  L'original  portait  le  sceau  de  Will«rnie  pour  lui 
et  son  parent  Stébelon*).  Ce  dernier  n'est  plus  nommé  dans  la  suite. 

IV. 

Robert  tnit  un  autre  lib  nommé  Guillaume  qui  continua  à  tenir 
le  cbâleau  de  Ton  hcville. 

Kn  1313,  « /t  mercf'cthf  fiprrs  la  St-JiCinif  ^ .  W  illaumc  de  forsoUler 
cscuyer*,  reconnaît  cjue  l'en  y.  duc  de  LunaiiK!.  l'a  établi  cbiitehiin 
bérétûtaiiû  du  cliâteau  <le  Morspercb.  dont  il  était  déjà  ganlien,  en 
telb  manière  qu  il  doit  le  gai-der  bien  et  loyalement,  en  son  nom*  k 
ses  comptes  et  dépens,  y  mettre  portiers  et  guetteurs,  avoir  le  conw 
mandement  sur  les  gardiens  et  les  obliger  à  faite  leur  service  pour  les 
fiefs  qu'ib  tiennent;  en  récompense  de  quoi  il  reconnaît  que  le  duc 
lui  a  donné  en  accroissement  de  fief  la  grange  et  le  gagnage  situés 

')  Dufoumy:  lurmhiire  dm  ù'&m  4e  Jjurrninf,  l.  VI.  Analyse  rétablie  il  aprt'ü 
l'original  {Drémf  <te*  Vhartf*,  Fkfn  eu  Mrenfeu  ^ronfnr,  ä).  Ia  tectare  fautive 
de  c-G  (locuiiioiil  :>  r;iil  su|i|K)Sfr  à  un  auteur  que  Ho^'iim  iuI  (  lait  rr<<re  de  GchU> 
man  (Kolluer:  llistoirr  dr  Sfurebrucl).  (;rreur  reproduite  dans  ma  Notice  sur  les 
girot  tU  Wuraltcrg.  Mais  <  ce»  (rèri.'»  ^  couuiic  ^  ccü  lilz  >  üüI  uu  singuliur  ut  établit 
senlemeol  un  li«n  d«  fratemit«  «ntre  God«m«n  et  Robert.  D^aflleurs  Itoémond 
était  Iiis  do  Reiner  d<  s  1 1  >  1  m  k  «  t  portait  on  sautoir  dam  tM>8  arme«. 
Archiics  iti  H-  , ,111' h.  Il"  :V1. 


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^  199 


aa-dessous  du  cîiAteau,  sciixante  quartes,  moitié  froment,  moilié  avoine. 
h  pren'Ire  annuellement  sur  la  tnille  d'Amantro!^.  ft  onrnro  tout  le  lief 
(|iie  (lame  liizèle  de  Morspercli  tenait  et  <(ui  était  éetni  au  due  ApnV 
SI  mort.  rds  aîné  doit  être  liomme-lige  du  duc  et  eliàtelnni  héré- 
ditaire dudil  i  liuleau').  Par  des  lettres  en  date  de  1322.  '(rUiUuamc 
ât  Toisriller.  chlr  >  déclare  qu  ayaut  eu  plusieurs  différends  avec  le  duc 
de  Loiraine,  U  s'est  accordé  avec  ce  prince  ;  il  devra  être  tonte  sa  vie 
son  homoie'lige.  excefité  qu'il  pourra  le  devenir  de  l'évêqne  de  Mets; 
il  tiendra  du  duc  sa  maison  de  TorsviUer  et  ses  appartenances  «ay- 
dablea  et  Teceptables>  au  duc  et  à  ses  gens  h  tous  besoins;  enfin,  il 
quitte  le  duc  de  toutes  les  couvenances  précédentes,  et  veut  que  toutes 
lettres  en  soient  nulles,  ainsi  c]ue  celles  de  son  établissement  de  châ- 
telain de  Morsperch  '  i. 

En  1325,  *  le  hmdij  dti:<tiit  lu  si,  MargueriU- *  \'iUiitnm' de  Tors- 
r'dkr  chlr  fils  de  slfc  BiffMii  de  iot'srilkr  >.  étant  devenu  liomme-lijïc 
«levant  tous  de  l'évéque  de  Met/,  reennnait  par  le  conseil  de  bonnes 
'^em  qu'il  ne  le  doit  être,  mais  de  monseigneur  le  duc  de  Lorraine. 
Le  sceau  de  Guillaume,  appendu  &  ces  lettres,  porte  ««/m*  fasee  avec 
une  bordure  ettffr&ée  » 

GuiDaunie  est  encore  nommé  auvent  dans  les  documents  pen- 
dant le  premier  quart  du  XIV*  siècle.  Quelques  années  plus  tard  nous 
le  retrouvons  bailli  de  révêché  de  Metz;  il  tenait  en  cette  (pialité  les 
terres  de  Guerroange  et  de  Cliâtenu-\^)ué.  11  prit  une  part  active  aux 
jîuerres  des  seigneurs  du  Westri'  li.  *  t  Unit  encore  par  devcniv  feiiHa- 
laiit^  ftf>  Henri  de  P'énétraniîe.  Piir  une  lettre  datée  dti  1  {évnrr  1328, 
«  (lUtllaumr  (h  JJor.su  Hier  * .  clievalier,  et  bailli  df  1  r v("  (  hé  de  Mdz. 
déclarï'  que  pour  les  cent  livrt's  de  messins  qui  lui  oui  été  données 
en  pleiu  hommage  par  Hemi,  seigneur  de  Fcnélrange,  il  a  reprùs  de 
loi  tout  ce  qu'il  avait  aux  bans  de  KHttinge»,  LutMingen  et  Gmnxv- 
fingeii*).  En  1329,  <  GuÜUmm  de  TorriUars,  cMr,  ftatSy  de  Véeeedié  de 
Jtfefr»,  déclare  qu'il  ne  sera  feit  aucun  dommage  aux  habitants  d'A- 
menonemul  et  d'^^iey  durant  la  guerre  entre  l'évéque  Adémar  et  Henri, 
seigneur  fie  Hlàmont*). 

Par  des  lettres  datées  du  lendemain  de  rAsceni»ion  1333,  Adémar, 
('v»\|iie  de  Mffz.  pronief  à  Ha()ul.  duc  de  Lorraine,  de  ne  se  dessaisir 
de  la  texTc  de  Liuenuuuge,  ni  de  uc  qu'il  a  ù  Château- Voué,  que 

*)  DBfoamy:  IneeHtaiit  deg  titn$  de  LurrMue,  11,  p.  397. 

*)  Diifnnrnv    îhnU-i»,  p.  ."WK 

*,i  r>nlourny:  Jurentaïre  drs  tilns  ilr  iMirnine.  VI.  j>.  liti*. 
*)  Dufourny:  IbiOm,  III,  i».  110  ^173). 


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—   200  — 


Guillaume  do  TorcheviUe  tient  de  lui,  qu  auparavant  ledit  Guillaume  ne 
lui  ait  fait  satisf&cUoo  de  loua  les  dommages  qu'il  lui  a  faits  par  le 
passé*).  Vers  le  roftme  temps,  Adémar,  évêque  de  Metz,  Raoul,  duc 
de  Lorraine,  et  Edouard,  comte  de  Bar,  viorent  mettre  le  siège  devant 
la  forteresse  et  la  ville  de  Torcheyille,  <  pour  ce  qu'on  leur  avoit  donné 
à  entendre  que  ledit  Willaunie  avoit  dit  aucunes  TiUaines  paroles  conUre 
l'honneur  et  la  personne  dudit  seigneur  comte,  et  i>our  ce  qu'iU  main- 
lenoient  qu'il  avoit  pris  {plusieurs  biens  et  chaslels  en  leurs  terres^  et 
sur  leurs  hommes  dont  il  n  avoil  voulu  laire  récréance,  rétabUssemenl 
ny  raison  » 

Ciuillaume  de  Torclieviiie  mourut  en  1335  et  fui  inhumé  ilaa.- 
l'église  de  la  colléisiale  de  Minister.  foiuKe  vers  J260  par  Henri  do 
Fénélrango,  archevêque  de  Trêves,  (Vcst  ù  tort  qu  uiie  légende  CD  a 
attribué  la  fondation  à  notre  sire,  qui  n'en  fut  qu'un  des  bienfaiteurs*). 
Près  de  la  sacristie,  on  voit  encore  aigourd'huî  son  mausolée,  sur  le- 
quel refM>se  un  chevalier  armé,  accosté  d'un  fidèle  barbet.  Avant  la 
révolution,  un  écu  &8cé  et  déclûqueté,  et  cette  simple  inscripUon  in- 
diquaient la  dernière  demeure  de  notre  preux  chevalier: 

«  Hic  jacd  WUJuim  dominus  dr  Torsclmïïkr  d  miles 
Au »10  MCCVXXXV>. 

V. 

Guilbiune  laissa  un  Iiis,  nonmié  Perrin.  En  1326,  «ont  meniicmciés 
«  WiUamnes  âe  TorviUers,  Petrin  wn  fib^  et  Agnh^  ta  fmme,  (Sie  signor 
Ferry  âe  Sirk^  »  ').  Perrin  de  TorchevUIe  fut  un  des  seigneurs  les  plus 
riches  et  les  plus  considérés  de  son  temps.  H  prit  part  à  plusieurs 
guerres  en  Alsace  et  en  Lorraine,  et  son  nom  fi}rure  dans  un  grand 
nombre  de  documents  depuis  1320  jiisqu  en  1360.  Voici  quelques-uns 
des  plus  intéres.santjs.  En  1321).  (niillaume  de  Thnsu-eiler,  et  Perrin.  .son 
Iiis,  sont  en  guerre  contre  Jean,  comte  de  Sülm,  Simon  et  Nicolas, 
ses  fils  5). 

Eli  1335.  «on  deuic  Wnntrltf  Aheut».  il  y  a  arran^iiniiil  cl  ui> 
difTéreiui  (nitre  .lean  de  Sehoenet  k  et  Perrin,  seij^ueur  de  LhiiicUit. 
d'une  part,  et  le  maili-e,  le  conseil  et  lu  boui'geuisie  de  Strassbiirg, 

*)  Dnfdumy:  Itndem,  X,  p,  129 

')  Diifouiny:  Ibiihin. 

')  Henri  f,opr»go:  CimiHHOirs  de  la  M'urtkc,  ail.  Munxhr. 
*)  Metz:  Mcmoircs  île  la  ihiiété  d'ardiruhgic,  an.  1874. 
*)  Henri  Lepage:  Ihidm^  art.  (TotwWMtN^WN. 


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« 


—   201  — 

(l  autre  part,  au  siyel  des  doimnages  qu  iLs  se  «oui  faite  réciproque- 
ment*). En  1336,  ^mUttiodtm  na^  IßcAcfo  tage» y  le  mayeur  et  les 
ooDseÛlers  de  Haguenau  déclatent  s'être  entendus  avec  sire  Perrin  de 
Dorsweiler,  chevalier,  au  si^et  des  chevaux  qu'il  leur  avait  enlevés*). 
En  1336,  «WMfteft^  vor  dm  WmiiadaeH>j  Simon,  comte  de  Dcux-Poiits, 
scijrîieur  de  Bîtche,  Ottenian,  soijrneur  d'Oclisensteiii,  Jean  fie  Forpacli 
et  Gonraian,  avoué  de  Wasselnheim,  capitaines,  déclarent  qu'ils  ont 
accordé  une  Irt^ve  de  quatre  semaines  à  sire  .lean  de  Saanvrrden. 
chanoine  k  Spire,  et  h  sire  Perrin  de  Torneswilre,  chevalier,  el  à  leurs 
aidants').  Ces  trois  lettres  pnraissent  se  rapporter  aux  démêlé»  de  Jean 
de  Saarwerden  a\(<  llruri  de  Fénétrange. 

En  1389,  VaUraii,  (*>iiite  de  Deux-Poiils,  déclare  que  Pierre  de 
Torswiller  lient  en  sa  main  la  niai:5on  d'AllorH,  qu'il  a  mise  en  celle» 
do  duc  de  Lorraine,  le(iuel,  ixmr  les  accorder,  Vavait  reçue  et  la  lui 
avait  rendue*). 

En  1344,  mardi  aprh  laFeukcôte»,  Raoul,  duo  de  Lorraine, 
autorise  Perrin  à  chercher  une  fontaine  d'eau  salée  entre  Tarqaimpol 
et  Ouermange,  et  à  y  édifier  une  saline,  à  condition  de  la  tenir  en  fief 

de  Lorraine  '*). 

En  1.345,  * /c  dimanche  tïeraut  (a  fie  St- BenoH  * .  Adémar.  évcfftic 
tic  Metz,  déclare  que  sire  Perrin  de  Torvillers  s  csl  l  oii-titiu'  «  aiilion 
l^^nir  lui  envers  sfljjncm  Poinco  de  Vy.  citain  de  Metz,  poiu*  lu  somme 
de  400  petits  tournois Kn  1347.  ^  le  huidy  oprh  Ut  Pto  ifimlion  Xotrc- 
2ktme*t  le  niénic  évêque  déchire  avoir  lait  accord  avec  sire  Pierre, 
seigneur  de  Torvillers.  qui  reconnatt  Hrc  honime-Iige  de  révêché  de 
Heiz,  pour  les  maisons  de  «Helfedanges  et  de  Guerremanges > 7).  Kn 
1362.  •lendemain  dt  Poutine» le  même  évêque  déclare  encore  que 
Hire  Pierre,  seigneur  de  TorxiUers,  lui  a  payé  100  livres  de  messins 
qu'il  lui  doit  pour  la  «heisse»  de  Moyenvic  Enfin  en  1353,  ^smnnVt 
(H-attf  la  tî(jiUe  yi/tn-Datm-  m  mars*.  Adémar  déclare  avoir  fuit 
ajourner  à  son  hôtel,  à  Mar.sal.  sirti  Pierre  de  Torvilley.  chevalier,  son 
hnmnje  pour  aucunes  choses  faites  encontre  lui:  (juil  a  été  empêché 
par  ses  ennemis  de  comparaître,  el  que  divers  jugetuenlä  out  été  rendais 

'i  Arrfuce^  di-  Seiitadi,  n»  240. 
*)  idem,  a" 
*)  Idem,  9MB. 

Henri  Lepage:  OMNMifiie«  4e  h  MeurAe,  arL  Aitnff, 
")  Henri  Lepagc:.  IhitUnt,  art.  Ouermaïufe;  AnMres  de  Reinadtf  n*  307. 
*)  Arthirfif  tir  Htùnach,  n*  824. 

Idem,  n"  3â3, 
«)  Idem,  n*  328. 


L 


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202  — 


foiitro  lui  pitr  loa  liuinnifs  de  rrvêcW**,  qu'ayaul  cujnpani  plus  tard 
pour  s'excuiscr,  il  a  ôtc  iu  (iuillé  'j. 

En  1848.  «  fies  DmHersfagn  l'or  âcA  hfiligen  Cntct  a  tlayr  * ,  Uurkard. 
Heigneur  de  Fénétraim;e,  déclare  (ju  il  y  a  eu  un  différend  entr«  sirr 
Perrin,  seigneur  de  Dorswilre,  et  Hîre  Ysambard  de  Raville  ;  les  parties 
ont  nommé  des  arbitres*).  En  1349,  «^f»  danner^iag  nor  dem  PàlmeH' 
tttge*t  CoDccIiii  lo  Bederstorf,  écuyer,  déclare  avoir  été  &it  prisonniot 
par  les  jrens  de  siro  Perrin»  auquel  il  a  dn  payer  une  rançon  de  100 
livrp<  (|Tii  lui  a  l'U'  avancée  par  Vsarnl)ard  do  Raville').  Kn  1351. 
'Ysenbarl  von  Fulkciibfi^î  .  h-wwY.  snns'  doute  le  même  que  le  prf- 
«  édeiil.  déclare  avoii  ich  vr  en  lit'l  de  sire  l*erriii,  des  cena  et  renies 
dans  if  villîifre  de  Hemiiiig*). 

Tel  l  in  e.^l  encore  cité  en  136().  11  avait  tpou.sé  Aleyde,  lille  de 
Ferry  de  Croiienber^î ,  et  veuve  eu  premières  noces  de  Ilobert  de 
Mengen.  En  1378,  nous  trouvon»  Jean  de  Mengen,  le  Jeune,  écuyer, 
fils  de  Jean  de  Mengen,  chevalier,  et  «Marchai»,  sa  Temme,  fîUe  de 
sire  Pierre  de  Torviller,  seigneur  et  dame  de  Helfédange. 

Mai.s  en  1389,  Jean,  seigneur  de  Créhange,  et  Geonçea  de  Hâcourt 
sont  noniiné.'i  les  héritiers  de  Perrin.  La  branche  aînée  de  Gréhange 
iW  ixW  recueilli  la  s-ucces.«:ion  <ie  la  branche  cadette  de  Torcheville,  ai>rès 
1  extinction  de  celte  tlernière. 

VI 

Morsperch  était  une  forteresse  que  les  comtes  de  Deux>Ponhi  te- 
naient en  fief  de  Lorraine  à  la  fin  du  XIII*  siècle  et  qui  était  retouniée 
à  la  disposition  des  ducs  au  commencement  du  XJV*  siècle.  XL  y  avait 
des  olifttelains  qui  finii'cnt  par  en  prendre  le  nom.  Nous  avons  mcn- 

lionné  deolTroy  de  Torcheville.  châtelain  'le  Morsperch,  en  1255;  et 
(iuilluume  de  Torclunille,  établi  châtelain  héréditaire  en  1313.  A  la 
uicnie  éptH[ue,  sont  mentionnés  Gérard  de  Moersber^.  (|ui  niourul  après 
125^^.  san«  lîtisser  (Tenfants  de  sa  fenmie  Adélaïde,  cl  Alhoi  t.  «on  IVôrc. 
doiil  lf'>  riiliiiit.--.  à  savoir:  (iérard  Ho  M»><'rhor<î,  \\  aller.  Gela.  Adi'luïde, 
nuu.s  huai  t;«iuuiis  par  un  «iocuiin  iil  i  ii  ihitr  de  1269^). 

Eu  1345,  nous  Irouvon.s  (iuiUaiuuc  de  Morsperch.  Iiis  Uc  h;u 
llenneman,  écuyer.  Son  sceau  était  au.\  armes  de  TorebeviUe:  mi  êen 

1)  Ardtivett  ik  Jtcimch,  n*  4B2. 

2)  Iilrnt  Ti"  H(W. 
8)  lUfiiK  n"  ;-lS4. 
«j  Idem,  419. 


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—  208  — 


faseémec  hm  hordNre rnfffffet.  Légende:  S.  WILLÀME  DE  MORSPERG*}. 

HcBBeman  Mail  sans  doute  un  troinièroe  fibt  de  R(ri»ert  de  TorcheviUe. 
£1  1360,  U  déclare  s'ôlio  aecordé  nv(»<-  son  nevoii  sire  Peirin  de  Top- 
djevilie.  —  Slévflo  de  Morspereli.  «-hovalior.  of  W'cllcr  ilo  Morspereh, 
^yer.  sont  cUés  en  13Ö5  et  en  1360.  11«  porlent  ('«jalement  l  écii 
Ihseé.  Serait-ce  enrore  le  même  Slévelo^  fils  de  Robert  de  Toit-hcville. 
mentionné  déjn  en  1302  V 

Stévcln  (le  Morsjiert'Ii  \mssn  deux  Iiis  !(''^ituiu'-.  rniii<  i;;iii>n  et 
licrtraiii  de  Castel.  et  Simon,  le  InUurd  de  Laslel.  qui  liguretd  tiauî> 
un  docuinenl  de  1389. 


CHAl'lTi;!.  IV. 

liodc-tnan  «le  i  orclicvillc  :  ht-rilier  de  .li*an  île  Waniespeicli,  le  Justicier,  12^iô;  — 
vm6  d«  tioftaoncourt  et  de  Vannecourt,  1289;  —  chAletain  d'AIbestrolT.  1296; 
p«vetticar  du  temporel  de  Tivéché  de  Metz,  1S96;  —  au  «ervlce  de  ta  de 

Trêves,  Vm-,  —  mort  vers  1314. 

L 

Godeman  de  TorcheviUe,  flis  de  Geoffroy  et  frère  aiué  de  Robert, 

t^^t  indubitablement  l'ancêtre  des  sires  de  Créhange.  Après  lui,  tous 
W  Ip^tés  de  la  généalogie  son[  établis  .sm-  des  documents  auUientiques. 
^*  nest  pas  une  figure  sans  intérêt.  Quelques  do<.uments  nous  i)er- 
••^Uront  de  eonstater  qu'il  n'a  pa?^  j'Mié  un  rôle  .sans  importiuiw. 

Nous  le  trouvons  dabord  mentionné  mu  nombre  de*«  hciilicrs  de 
Jean  de  la  Neuve-Warnespercli,  justic  k  1  du  due  »lf  Lorraine  el  son 
oiH'le  maternel.  En  1284.  <  h/t  smitult  iqjti.-.  Uipptu  ttwn  nadrc  stifttonr  », 
^^^y.  duc  de  Lurmiue  et  uiaïquis^  iléclare  quapreü  le  décès  de  Jean 
^  ^  Keuve-Warnesperch,  son  hooune  et  son  féal,  il  ne  peut  rien  ré- 
<^oier  «en  la  court  de  Bonnpue  ne  de  Jöiste  ne  en  deyine  de  Oouitme 
'     «le  BMitttges  ne  en  Xietlemitve  ne  en  JJhäaugt^  ne  en  Momels- 

*  ^'"^f  ne  en  la  court  de  Chaueei  ne  en  Wmivul  ne  en  UaUerdmt^ 

*  ^  en  appendises  mais  que»  teil  hommatge  et  teil  servûte  coin  oeu 

*  ^îni  08l  (le  nmn  lié  de  ces  eliosrs  df  sus  dil(?s  ui<'  doit  ensi  com  mes 
* J^iros  .lehans  desus  dis  l'an  me  devuit  =  Ferry  avait  fait  U;  retrait 
féodiil  eliâteau  de  Warm-sperdi.  Les  biens  mentionnés  ci-dessus 
^^PJI^^îUtaieul  le  patnmoiiie  de  Jeun-le-Juäticier.  qui  devait  être  partagé 

Ar.l .h  Miu.uh.  n"  314. 

-IrcVine-^  d-  ll<  i,,(Hh.  n"  nimlysr  irtaldic  <i'a|irès  ruriu'ua'-  «lix 
U»r;vUU's  lU'^ig.,,,-.,.^  tlau^  ce  ilociiiiieiit  sont:  15ouf heporn,  Kitflen,  (ajiiine.  Ilûrinj 
'j^"H<î  i^ttttil âu-tlossiis  de  Clounie).  iNicdenvit  !;«'.  l)ciilin;j.  MomeratrolT,  (k>U(ccUci(- 
CmnoTt  Votmbaut  (^annexe  de  Viltoucuuil),  et  lialleiiiig. 


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—   204  — 


Cl  il  II'  ^f">'  fiPfitirrs.  «'Vsl-à-rlirf  "'n-s  icnrnt-«  flf  ?^nvill*>.  et  .sos  novcux 
lioeiiHHHl  'le  S.iri'fliiiK'k,  «lil  ilr  I)a;^-tfiul.  ri  t 'ioilrit);iii  dp  TorrltJn'ilIf. 
tijfo  dos  sirtw  de  (a'élmntre.  Nous  rctrouveroiiH  ers  dt^iiiors  en  posses- 
sion de  la  part  «le  (îodoinan, 

La  cour  de  Bouoheporn  et  de  Bisten  était  une  vouerie  de  l'abbaye 
do  Lonf^TÎlle.  et  par  conséquent  un  fief  de  l'é^Mié;  les  sires  de  Cri^- 
hange  en  possédèrent  plus  tard  une  partie.  Niederwiese,  Dentii^r  et 
KIoroerstrofT  étaient  sans  doute  d'anciens  francs-aUeux  de  hi  maison  de 
Ra-viUe  ou  des  fiefs  castraux  de  Waroesperch:  ils  furent  partagés  entre 
les  sires  de  Dn^stoul  cl  de  Gréiiange,  et  considérés  plus  tard  comme 
des  francs-alleux.  Jean  de  Wamespcrch  avait  donné  en  1280  le  palro- 
natre  do  Véjzlise  de  Beniujni,  près  de  Counie,  avec  les  dîmcf.  ù  l  ali- 
h;iye  <ln  Wad^rnsson.  <>unitt  à  In  vonorip  do  Chau.ssy.  fjni  était  un  fief 
de  Lorraine,  Boénioiul  et  iiodoiuan  |)i  ièienl  le  due  Fci  ry  de  la  donner 
en  fief  et  eu  liomniage  à  Thierry  de  Warnesper*-!».  clievalior.  à  .lean 
el  à  Tlaeiiy  de  Menpeu.  se.s  neveux.  A  la  veille  de  la  Révolulioii.  xi 
y  avait  encore  une  pari  île  Dagstoiil  et  de  r4rélianj;e  à  Momerstroff. 

II. 

Tiodeman  de  Torclieville  continua  a  tenir,  après  son  père,  de? 
biens  castraux  relevant  du  «  liideau  de  Morsperjr  (Mariuionl^  Nous 
savons  <|u'il  possédait  tlmis  ces  ci>n<liHons.  \\  titrevlf  liof  on  d  fii^^jinre- 
ment.  jIoït  liions  à  Ikspinjf  el  à  Maitcy.  Ir  hau  de  Kiielbach  »mi  (Juel- 
bacli  el  la  vouerie  de  Yaunecourt.  iiöi>eri(iant  du  prieuré  de  ^Salonnc. 

En  1293,  au  mois  de  mars,  un  accord  iulervieul  entre  Gtmiematt 
(fr>  Tütrüer.  ctieralier,  voué  de  Gcmmeourt  ot  de  Vanneoonit  «advo- 
ctttus  do  Gosaoncurin  et  de  Warnecuria»,  et  le  prieur  de  Salonne,  au 
siget  de  certains  droits,  justice^,  rerenoi},  coutumes,  etc.,  dans  lesdits 
bans  de  Gossoncourt  el  de  Vuniiccourt.  réciproquement  prétendus  par 
IcH  i^rties.  l'une  en  sti  qualité  de  priem*,  l'autre  en  sa  ipialilé  de  Toué 
desdits  Iirti\.  Cette  vouerie,  est-il  dit,  relève  en  lief  d'Evrard,  comte 
de  Deux-Pouls,  à  cause  de  sa  leiTe  de  Morspcpg.  On  |m ut  voir  le  iv- 
;:leinenl  des  droits  du  voué  analysés  in-rxfmsfi  dans  les  (Jonnuunts  fie 
In  Mf-tnHir.  fie  M.  Ilrttri  Lopniro ').  Notons  seuloni«M)t  un  dernier  détail, 
(îodetnan  roi  unuitU  devoir  aniuielK-nient  au  prieiué  d»;  SaliMuic  uu  iijui*.i 
d(»  vin  de  cens,  pour  tenir  lieu  de  la  dîme  de  cin<|  ar|)ents  do  vijriic 
öui'  le  ban  de  Vannccourt,  qu  avaicnt  arquis  injiistemenl  ses  ayeux.  Il 

')  i\.  Henri  l^t'pngc:  OMmHnm  Ht  la  Meuiihtt  art.  Vumtcvtirt.  —  l^e  prieuré 
lie  Sal(>no.  silué  y^ri^r^  de  Vie.  tat  toné^  au  Vlll*  siècle  el  nni  plaü  tard  à  PablMy« 

de  ?l-l)i'nis.  -    V;ii         uii   r.inlDn  (li>  CliiUrnu-Saliii-;  —     >^s(»iu«nji"t.  <noin(i*unt; 

localilö  t|Ut  existait  autrcloi:;  pièb  du  viilaije  ilv  Vaiuiecourl  et  qui  fut  probable- 
ment  déUniitc  pendant  tes  guerres  du  XVII*  stiele».  (U.  L.) 


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—  aoô  — 


h'étùl  donc  pas  te  premier  de  sa  fomille  &  tenir  la  vouorie  de  Vanne* 
comti  c'est  une  nouvelle  présomption  qui  nou.s  autorisée  à  considérer 
Geoifroy  de  Torcherîlle,  di&telain  de  Morsperg,  comme  son  p^re;  fait 
ftaUi  d'ailleurs  sur  des  documents  authentiques.  Deux  sièfles  plos 
lard,  Isi  vouerie  de  Vannccourt  appiirteiiaii  encore  aux  sircs  de  Cré- 
hang^  En  1500.  Jean  de  Créhange,  voué  do  Vanm'<;()iirt.  pour  terminer 
an  procès  élevé  aux  assises,  reconnaît  qu  au  prieur  de  Salone,  seigneur 
foncier  de  Vnnnorourî.  a|>p;uiifnl  le  droif  do  îiomnirr  rl  cnVr  lo  maire 
»/l  la  justice  diidil  li(  ii.  <1<'  «innatT  lu  but  heUe^  iosiguc  de  l  oflice  de  nmii'e, 
el  'l'en  reif  \  nii  le  seiinenl  'j. 

Le  ctiâleau  de  Morsper^r,  relevaiiL  du  duché  de  Lorraine,  était 
löiu  l'Q  lief  par  les  comtes  de  Deux-Ponts,  dès  le  couiiuenceiueuL  du 
ID^  âède.  En  1265,  Henri,  comte  de  Dcuz-Ponts,  avait  iait  .ses  re- 
prises pour  le  château  de  Morsperg.  En  1263,  il  avait  reconnu  tenir 
des  dois  de  Lorraine  Gemttnd  (Sarreguemines).  En  1269  0  associait  à 
nn  droit  seigneurial  ses  fils  Simon  et  Wabnm  qui  se  reconnaissaient 
fiornnies-lipres  du  duc  Ferry  pour  les  châteaux  de  GemUnd,  Morsperg 
'l  Lindres.  En  1297,  Henri  et  son  fils  aîné  Sininii  étaient  morts:  les 
'Ointes  Walram  et  Eberliard  se  partaȕ^reul  les  domaines  et  les  fiefs 
IwlerneLs.  et  Ehprlmrd  rr-rueillit  dans  son  lot  Moi^s-prrtr.  riomiind  et 
Limires.  Cettr  triple  eii;j;i;:ère  flovennit  pour  le  duc  de  Li>ti;n'ite  un(> 
servitude  pesante  iluul  il  iivait  liàlc  de  m  afTraneliir.  Aussi  en  la  même 
tonée  1297.  le  duc  Ferry  et  le  comte  Eberhard  cunvuueal  d  uii  échani,^e: 
Ferry  abandonna  le  château  et  hi  châtcllenie  de  Bitche  et  rec-iit  en 
^oQtr^édiange  le  chftteau  et  la  chàteUcnie  de  GemQnd,  Lindres  et  ses 
<l^pBiidances  et  le  coteau  de  Morspeiiç.  Eberhard  et  Agn^s.  son  épouse, 
"ttu^rsDt  à  leurs  «  féaux,  chevaliers,  oscuyers  el  wardains  de  Mors- 

*  P^.  Gemünd  et  Londres,  et  à  tous  leurs  siyets  qu'ils  eussent  à  entrer 

*  Hiommage  du  duc  Ferry  et  de  ses  hoirs  »  *).  Eberhard  ou  Evrard 
prit  dès  lors  le  titre  de  <d<minus  hiBïftis*,  et  fut  la  ti^'c  des  -ires 
<lt'  Bitchp.  de  la  maison  de  Detix-l'onts.  dont  la  lijrnée  s  éleignit  en  1570. 

Godemann  ito  devait  pas  tenir  à  entrer  en  riionmiafre  de  Ferry: 
•I  ailleur«  il  ne  (mrrait  p.i-  (|ue  cet  échaiitre  ait  mt>dilié  les  liens  de 
vassiditt'  lo  rattachaient  aux  forntes  de  l)eux-i*onts.  l/acte  déli- 
ïuUf,  qui  ne  iul  sijtné  qu'en  1302,  stipule  expressément  que  les  vassaux 
*P*i  ne  sont  pus  obUgés  à  la  garde  du  château  de  Morsi^erg.  ou  (|ui 
^deiit  en  dehors  de  la  ch&telleuie.  resteront  attachés  ù  Eberliard, 
^is  i|oe  le  duc  de  Lorraine  {toiura  racheter  les  biens  qu'ils  tiennent 

'j  il.  Henri  I^epa^c:  Communes  dr.  ht  Meiirütt;  ait.  VitHuavuft. 

*;  l.TlûlIoy  :  Ai/niK,  cùmteme  de  Iktaß-B(»U»i  dam  ât  Bikke  eu  1297. 


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-     206  - 


en  eogagcmciil.  (rétail  sans  doute  le  cas  de  Godeman,  qui  ost  men- 
tionné dans  les  tonnes  suivants:  '  l'ielerea  srienduni  osf  (pind  i\w\\\- 
^  Dnx  c';i  txiiKi  ([iittf  (l'iTiiinns  Godcuianus  a  me  lenel  iii  ioco  et  hanno 
<  (le  Uiielbuch  {>i<*  I  m  siiiiima  qua  ilU  oppjj^nürat^i  siuit,  redimeiv 
*  et  atl  se  lil»uerit  ictiMlu  tr  pulesl»^). 

(îodenian  contiinin  à  être  lionoix'  de  la  coiiliuncc  des  coiulcs  de 
Deux-Puut^.  iNoiis  le  voyons  en  effet,  en  130é,  choisi  comme  ai1)ire 
avec  Jacques  de  Warnespeivli,  Jean  de  Mengen  et  Frédéric  de  Gastet, 
pour  aplanir  un  différend  entre  les  deux  comtes  et  frères  Walram  et 
Ëbcrhard,  tnncliant  le  partage  de  1297*). 

m. 

j,os  ('vôfiuc"  do  Mrl/  jMi^'<;<'d;ticnl  alors  sur  les  courm-  do  la  Lor- 
raine ))ro]iri  iii('iit  diti'.  des  cltalt^lU'ines  et  de  noiniireux  liel:?.  <le  tout 
leujps  1  objet  de  i  Hulenle  eouvoitise  de  leurs  puissanls  voi^iii-s.  Le  due 
Ferry  111.  (|ui  cliereliait  à  arrondir  ses  Klais  da  côté  de  la  Lorraine 
allemande,  lit  une  «uerre  presque  continuelle  ä  l'évêché. 

Renaud,  comte  de  Castres  et  sire  «le  Bitche,  étant  mort  en  1274, 
sans  postérité,  Ferry,  duc  de  Lorraine,  s'apprêtait  à  recueiUir  tout  son 
héritage.  Mais  Laurent,  év^ub  de  Metz,  et  ar>rès  lui  Jean  de  Flandre  et 
liouchard  d  Avesne  revendiquj^rent  le  eonit»'  <le  Castres  eoninic  un  fief 
masculin.  Il  en  résulté)  une  ^riierre  à  hujuelle  fut  m«'l»'e  toute  la  noblesse 
(In  Westrich.  Henri,  (  (unle  de  Doux-Ponts.  d(''lit  les  troupes  lorraines  en 
1277  sm-  les  hauteurs  de  Watlweiler.  Ferry  subit  deux  nouvelles  d'- 
faites  au  })o*iffins  df  Morsperrh.  (Mi  1281.  et  à  la  sanglante  bataille  de 
JiftmKfft.s-sotis-Jk'haiiK  en  1288.  et  dut  renoncer  à  ses  prétentions.  Les 
hüsliUt(;s,  un  instant  suspendues,  fuient  encore  reprises  en  1293.  Gutle- 
nuin  avait  mis  sa  lance  an  service  de  révèdié,  sous  la  bannière  du 
comte  de  Deu.\-Ponts  ;  aussi  Bouchard  d'Âvesnes  ne  manqua  pas  de  ré- 
compenser les  sdrvices  rendus  et  l'honora  d'une  confiance  particulière. 

En  1294,  *memr(1i  nprh  h  fiste  St-Mathieu  Itipo^trr^  lîouchard, 
évf'(pie  de  Metz.  (U'clare  (jue  son  f«''al  sire  «Godemans  de  TorwiUeirs  » 
cl  sire  Jolîroy  de  Houlay.  chevalier,  sont  ses  eaulinns  (»n  divers  lieux  : 
il  leur  remet  en  iîaj^e  son  château  de  Ihunbourcli  et  dépendances,  et 
son  château  de  Caistrcs  aussi  avec  dépendances,  de  plus  hi  ville  fie 
Aubes  (Sarralbe)'').  Cet  enjia^ement  l'ut  retiré  (piel(|ues  annéis  |>lu> 
tard  par  le  succcs.seur  de  lioucimrd,  conniif  nous  l'apprend  1  acte  de 
rachat  de  1298. 

^1  i.  Xhilloy  :  loco  dUtio. 

>)  Lehnittim:  Die  Grafuchqft  IfatuM'Tjt'fhirmhftfft  t.  U,  ]Mrt.  I**,  p.  194. 
«)  ArMtH  de  JUinadt,  vfi  48. 


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^   207  — 


1296,  «Iptf  Lemâmain  de  la  fente  Ste-CatkerÎHf^  au  imom  âe 
•VM«M6rv>,  peu  de  temps  avant  -^a  mort,  Ir  mAme  fyêqiie  nomma 

Godnnaii  «^ouvorneiir  pônén»!  dv  toutes  1^  maisoni!  et  rurlerps^^es  do 
?'mx'h<^.  1,0  temporel  de  révôclii'  de  Met/  so  e(>in[>o.Hait  de  deux  imrties 
'iistiiK-tes.  du  domaine  propre  des  ovôqtios.  qni  romprenait  un  certain 
iiofubi-e  do  1  liàtcllonios  administrées  par  «irs  cliatelains  nommés  à  vie. 
^<i'uit  '^y.wni  tioiubre  dr  lief-  héréditaires,  tenus  par  des  vassaux.  Le 
•fccuini  ul  fil  (piestion  ost  iidéitÂ^aiil  pour  Ihistoiie  «le  révéthé.  parce 
nous  livre  pom*  celte  époque  un  inventaire  authentique  des  pos- 
sessions directes  des  évêques.  Les  maisons  et  les  forto^sses  qi  for- 
iiiueiit  alors  le  domaine  direct  des  éréques,  et  qui  forent  confié  à 
hmrde  de  Godeman.  sont  énumér^  ainsi: 

<  nostre  maison  et  mistre  fortere»)e  de  Vy . . . .  oostre  ville  de 

•MoyeriTy ....  noslre  maison  et  nostre  forteresse  de  Marsal  nostre 

'mai.soii  et  m>slre  chai-^lel  et  noslre  forteresse  d'HlspinaLs ....  nostre 
'maison  cl  nostre  forleres.«;o  »le  Hombourcli  .  .  .  .  noptro  ehalstel  et 
'liiistro  fortorf^^-e  de  Sarebourcli  .  .  iin^tro  maison  et  nostre  forte- 
•its.so  f|  I ludaiiïc^  ....  nostre  mai.~"ii  ri  iKt^tro  forteresse  de  Condcy 

•  uuslie  mai.->uii  t  l  nostre  &>rleress(  de  KrmUcrvilleirs  ....  nostre 
«nwi.soii  et  noslre  forteresse  de  Denucuvrt--  ....  nostre  mai.->(»n  et 
•MStre  forteres.se  de  Trukosteu ....  nostre  maison  cl  nostre  forteresse 

Lucembourch ....  nostre  mitlstm  et  oostre  forteresse  de  Herresteii 

•  et  quant  que  nous  avons  eu  la  ville  de  Nuewilleirs . . . .  nostre 
*  maison  et  nostre  forteresse  de  Aubes ....  noKlre  maison  et  nostre 
'  forteresse  de  Gaistres  ....  nostre  maison  et  nostre  forteresse  de 
'  ^'^(-tembercli ....  et  toutes  nos  autres  forteresses  de  l'Aveschiet 

Mes  >  ») 

A  l't'piM|ue  de  sa  réunion  à  la  France,  en  1(548.  l  évcclié  do  Metz 
»"Uiil  p(i(iyit  ^\^^  pi^is  ^\^,  moiiié:  il  no  iMmiprenait  plus  que  1<  -  i  hâtcllc- 
"i*"*  de  Vie,  HahfHidanpes.  RamluM  villoi.-^.  .\lbcstrnn'.  Lagardc,  I'i  iIm kii -, 
Htmiiiy    Moyen  et  iiacearat.  au.\(iuelles  on  peut  ajouter  la  mairie  du 

de  Metz. 

iV. 

^ns  rénuméralion  des  maisons  et  forteres-ses  de  révc(;lié  d(» 
eonliées  à  la  jçjirde  de  (lodeman  de  TorchcvilU".  il  uV-^t  |)as  fait 
"i^'uUon  (le  la  cliâlellenie  d'Albestroll".  C'est  qu'en  lii  m. nu»  année  121)(), 
^^'^''i^^luipd  d'Avesnes  en  avait  disposé  par  un  aclc  parti* uticc  eu  f'av»>ur 
de  notix'  sire.  Du  couseuteuieul  de  sou  chapitre,  il  donna  i»;  cliultau 

V  Voix  mm  jwiiifieaUtu,  n"  10. 


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Ol  la  viUe  d'AlbosIroiï,  «Uimaincs  do  fum  ('jïlisc,  rivr(  tous  les  droits 
et  dépendances  (|ui  y  appurlcnaiciil,  à  rîodcman  de  TorelKnillc,  clie- 
valler,  pour  les  tenir  sa  vie  «Iura ut.  à  ooiidilion  ((d  à  sa  mort,  l  église 
de  Mol/,  reiitreinit  en  leur  |>o«ise««inii.  l'îi  e:irtiilairo  de  révêehé  non- 
a  conservé  \v>  Icitrc-  irversales  doinH'-r--  j  reitr  m-cn^ion  par  Oodcmau 
de  Ton-lieville.  en  juin,  1296:  «  E^o  (luikiiuwums  de  Dnr-wilrc  nolum 
«  facio  ....  quod  ego  conülcur  ....  me  teuere  ....  ad  vilain  ineam  dum- 
'  taxât  Castrum  et  fortaUtîum  Tille  de  ÂtbestroflT  ijertioens  ad  eodesiam 
«  Meiensem  ».  n  n*y  est  rien  dit  des  causes  dî  des  conditioiis  de  celle 
investiture,  sinon  qu'elle  fut  donnée  à  titre  viager  ;  mats  il  est  permis 
de  croire  que  c'était  encore  Vacquittement  d'une  obligation  souscrite 
par  rév('(iue  ou  le  paiement  des  services  militaires  reçus  par  lui  de 
Godeman  de  Turelieville 

Celui-ci  jouissait  en  même  temps,  .soit  par  empiétement,  soît  par 
eoïK'ession,  de  certains  liérilajïe.s  et  droits  (jue  1  abbaye  de  Hesse  piw- 
.sédait  à  Albestrolï.  C'était  une  «  nur.  située  flevant  le  <  hâfeau,  avee  les 
édilices  et  les  terres  qui  eu  dépendaient,  «ieu.x  paiis  diins  les  dîmes 
avee  le  palionafie  de  léglise:  la  moitié  finiis  le  hnii.  dans  les  eaux  et 
dans  les  bois:  le  droit  de  faire  un  maire,  di  s  éi  iievins,  des  forestiers 
et  autres  oflîciers;  celui  enfin  d'exercer  une  juridiction,  de  soumettre 
certains  habitants  à  divers  services  et  corvées,  et  d*exiger  du  prieur 
d'bisming  le  gîte,  tous  les  trois  ans.  pour  l'abbesse  accompagnée  de 
treize  personnes  avec  leurs  chevaux*). 

Bouchard  d'Avesnes  mourut  au  mois  de  novembre  1296.  Godeman 
lui  survécut  et  conserva  du  moins  le  chfttcau  d'Âlbestroff  jusqu'à  sa 
mort,  suivant  les  mnililions  de  rinvestiture.  Nous  le  savons  par  une 
lettre,  attribuée  à  Ciérard.  évéque  de  MetÄ,  rialée  de  131;J  (n.  .st.  13J4), 
et  doîd  voici  l  analy.se  d  a|>rès  Dufourny:  «1313,  Vidimus  (ilu  9  jan- 
vier I41I4]  des  lettres  de  (lénird.  évêque  de  Met/,  que  comme  nagueire 
le  (  li;i>t(  an  d  Allieslrod'  soil  venu  eu  s<'s  mains  auquel  Taliiie^e  et  le 
couvent  de  liesse  préte!id<Mil  avoir  plusieur.-'  iacii.-^,  el  d  aulanl  que  feu 
Erdmau  île  Dorsewiler.  clili.  qui  tenoit  ledit  cliastcau.  jonissoit  desdits 
liéritages,  ledit  evesque  s'en  étoit  ini.s  eu  possession,  comme  à  luy 
appartenants;  mais  dei>uis  ayant  reconnu  qu'ils  appartenoient  à  ladite 
abbaye,  il  leur  avoit  rendu,  voulant  qu'à  l'avenir  ils  en  jouissent.  Fait 
la  cinquième  férié  apr^s  Eetuiniêeere»*). 


>)  .M.  Piost  :  Monographie  de  7«  tMteUenk  ^Albeetroß. 

üj  .M.  J'ro^l    7^,■'^  w. 

*)  Dufuuriix  :  Jnreiiftiirr  (Ith  Ulm  de  läOnuine,        p.  147. 


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—   20A  - 


l'nr  une  faute  <U'  copislc.  lo  nom  (rKirlnmn  est  mibsUtué  à  celui 

(te  Godeman.  Mai.*!  il  y  a  »Jans  l'original  inêinc  une  autre  erreur  tjui 
j'orte  !<ur  l'attribution  de  la  lettr(>  à  révêtjue  (îérard.  qui  était  mort 

Cl)  J2l>fî.  r'.onime  noflpinan  vivait  cncorf  fti  l'^II.  la  dnte  de  1313 
doit  ri  le  luaiiiU'iiuc.  mai-  i!  faut  cfiiaiiifuienl  .substituer  dans  le  titre. 
KJi  Kotii  de  Ciéraid  de  liéiauge  {fîerarJKs),  tîelui  de  son  successeur, 
Keiiaud  de  Bar  {Hcmikittif). 

V. 

NooB  trouvons  encore.  Godeman  de  TorclaeviUe  au  service  de  la 
«it^  de  Trêves,  dans  la  guerre  qu'elle  eut  à  soutenir,  en  ISOl,  contre 
Henri,  comte  de  Luxembourg,  à  Voccasion  d'un  péage  que  celui-ci  avait 

*'tabli  sm  la  Moselle.  Une  convention  passée  entre  notre  sire  et  les 
p<'heYi!is  de  Trêves  porte  <jue.  |)Our  les  services  rendus,  il  t()uehera  la 
mmnp'  (ie  tiiiq  cents  livres:  le  paiement  fait,  (lodeman  et  ses  héritiers 
ï<ii'ont  riloyens  de  Treve«.  Tel  était  l'usa/''  de  (  e  foirips,  dit  Pro\v(T. 
''t  après  lui  îiom  ('.altncl.  t>n  l'on  voyait  iles  sei«fneurs  de  première 
quaiiU'  recevoir  1«    lilre  1-  lnunv<  i>i-  de  certaines  villes,  à  cliar«fe  d(! 

proléger,  moyeuuuul  une  rélribuUuu  annncllu  dont  on  convenait  do 
f*ft  et  d'auli'e.  Celte  Convention  fut  mal  observée  dans  la  suite,  et 
ans  se  dédommagèmit  en  ravageant  le  pays  de  Trêves.  Brower 
Qoas  apprend  que  rarchevèque  Baudoin  mit  un  terme  ä  ces  incursbns, 
M  1383,  en  marchant  contre  les  sires  do  Torcheville,  qui  avaient 
sdopié  alors  le  nom  de  Crébange,  et  en  les  obligeant  à  réparer  les 
'lommages  qu'ils  avaient  causé».  *  Inde  ad  viudieandam  Dorswylereae 
flOÜits  üuniliae  <  (  in  Crikingensi  Stirpe  jani  florentis  ii^uriam,  sibi  cot- 
legioque  primario  irm^ratam  profectus  est.  (inani  '^ravibos  us({ue  delri- 
inentis  fatifnni«.  tandem  adduxil  ut  injuriam  beuefactis  compensaret  > 
A  la  même  incasion,  en  1323  (n.  st.  1324)  *      vrdsfinn  Dominirc  quâ 
fonlatur  h>>oiarif  nu  '.   Louis  de  Homboureli,  doytu  de  Téglisn  de 
Tivves.  cerliüe  une  convention  entre  les  échevins  de  Trêves  et  (iddcl- 
luaunus,  chevalier  de  Dorswilre,  arrêtée  à  Toccasion  de  la  guerre  entre 
Henri,  comte  de  Luxembourg,  et  la  ville  de -Trêves.  Pour  avoir  secouru 
Trêves,  les  échevins  ont  promis  à  Godelniannus  500  livres,  et  en  at- 
tendant le  paiement  de  cette  somme,  une  rente  de  cinquante  livres  par 
an-,  le  paiement  fait,  Godélmannus  ou  ses  héritiers  seront  citoyens  de 
Tiêres^j. 


'i  lirowor:  Annal.  J'irr.  11.  2<ri. 
>)  Arétivt»  de  lUimuA,  n«  171. 


-   410  — 


VI. 

I.a  iiuiiï^nn  liospit;«!!»^!-*»  «Ifs  rhcv ;ili«'fs       l'Ordro  lt  iiliMiu|iii-.  ri;i- 
»ur  Ii«  |>nroi«!--f  df  M-Ijm       i-  ',i  Metz,  possédait  «litlétciils  hwm 
rl  rovf'iiii?;  à  Virmiiitï.  Kiii'  lu  vili<  .  \  ilk'r  cl  Rerlranirc  Les  possossions 
(jii  eile  avail  «laus  les  tlcux  pn  iiti<'ivs  de  ics  localiU's.  |>i'(nen:iit'nl 
d  une  «luimtion  lailo  en  par  (iéniiii  de  Morsperch.  qui  mourul 

peu  aprèî»  sans»  laisser  d'enfants  de  sa  femme  Adélaïde.  Elle  romptnit 
également  parmi  ses  bientaitenrs  notre  sire.  G4>deman  de  Torcheville. 
et  äon  frère  Robert. 

Comme  ces  biens  étaient  «tués  à  diatancc  de  Metz,  d'un  trop 
faible  revenu  pour  constituer  un  prieuré  partit  ulici  .  et  <|ue  d*un  antre 
côté  leur  njonelleineut  préî^eiitail  det«  inconvénients,  le  roinmandeur 
de  l'Ordre,  Charles  de  Bellorl,  nommé  aussi  C.liarle.s  de  Trêves,  prit 
le  parti  !(  les  affermer  à  un  i<eigneur  du  i>ay8.  moyennant  une  rede- 
vance annuelle. 

l'n  document  en  «ImIc  <le  K>U5  ium.-?  appiemi  eu  effet  (|ue  ('ha ries 
de  Belloit  enjrafçeH  à  tuHlcman  de  Türcheville.  sa  vie  duiaiil  seuleuienl. 
les  biens  cl  les  siyets  de  l'Ordre  ilans  les  (iiuilre  villes  de  Weiler^ 
Wimiuff'u,  Ens^ieeilet  et  BertrinffeH.  Godeman  payera  une  renie  an- 
tnielle  de  20  livres  de  me.'tsinis  h  ta  maison  hospitalière  de  Metz.  Il 
s'engage  en  outre  à  protéger  fidèlement  tes  i^ersonnes  et  le»  biens  de 
rOrdrt'  et  h  les  défendre  contre  toutes  les  agressions.  Il  n  exigera  de« 
sujets  que  ha  prestations  et  redevances  ordinaires,  et  rien  de  plus. 
En  cas  de  négligence  de  sa  |)art  d'Hccpiitler  la  redevance  annncllo.  le 
commandeur  lui  retirera  la  disposition  et  la  jouissance  de  ces  biens, 
après  un  délai  de  ivois  mois.  Oodeman  ne  pourra  ni  acheter,  ni  vendre, 
ni  échan'/cr.  ni  enga'^'cr  eu  (jueltjue  nianicte  f)n''  ce  ^"nit,  tont  nu  i);M  tie 
de  ces  l»irii>.  Il  dédale  enfin  que  tous  les  biens  im  uMi  -  qu  il  hitss<>r.i 
dauïi  tes  villes,  tels  que  bardes,  ustensiles,  instrunieuL»  de  labourage, 
comme  aussi  les  élalflisscmenb  (ju  il  paurrait  y  faire,  notamment  de 
moulin.^,  deviendront  de  plein  droit,  après  su  mort,  la  propriété  de 
rOrdre.  U  donne  comme  cautions  les  nobles  seigneurs,  ses  parents. 
Boémoiid  de  Dagstoul,  Jeoffroy  de  Boulay,  Jean  de  Mengen,  Jacques 
ot  Jean  de  Warnesperch.  Ceux-ci  s'obligent,  dans  le  cas  oit  Godeman 
manquerait  à  ses  engagements,  à  se  présenter  eux-m^nes  à  Trêves, 
ou  à  y  envoyer  chacim  un  homme  ii  clieval  pour  «ervir  d^otage'). 

VU. 

Godeman  vivait  encore  en  1311  (n.  st.  1312).  A  celte  date,  «  Iom 
sameélgi  prccltien  ilentut  la  fetite  Mtut  Jienoit»^  «Godeman  de  Tor- 

1}  M.  Lempfried:  2He  C\mt«m  Mttt, 


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-  211  — 


TÜleifs».  GeofTroy  «le  Bouluy.  Jean  iU*  Hanibcreh.  Wem  et  Renier  de 
Fraslvoff,  ehevalieis  oi  Robert  de  Floningc.  (Viiycr.  snveni  tie  cau- 
tions ä  bambard  (lo  For|»iKli,  tuteur  «los  cnfHiils  d  Kiitn  i  y ').  r/é|>0(|ii(' 
précise  <\c  sa  mort  doit  ôlic  nippoiU'o  rûiinéo  l;{13  (n.  st.  1314). 
itinmc  il  ivsultf  (I  nno  antilysc  do  Dnfoniiiy,  nienticmnôo  ])lns  liaul. 

fîndoman  no  nons  osl  onnnn  (|no  sons  le  nom  dr»  Toroliovillo.  Il 
aait  l'pouso  Loretlo.  dnnt  nnm  do  faniillo  ost  iumnnu;  mais  il  y 
il  loul  lieu  de  oroin*  i|iu  e  ôlail  1  iiöiitiore  de  CiVjhaii^io.  puisfjue  ses 
deux  fils  ont  adopté  depuis  oe  nom.  Kû  1316.  Loiotlo,  vouve  de  Go- 
«ieman,  «'étant  remariée  à  Godefroy  de  Kj)pdnnt  (Ei)pen^teiu),  che^'alier, 
céda  le  fief  de  Muloey  à  Bumique  de  Bîate').  Godemaa  laissa  deux 
Iiis,  doDt  la  fiUation  est  certaine,  et  qui  prirent  tous  le»  deux  le  nom 
(le  Cféhange.  Ce  sont  <  Georye  de  Créhttnge,  emûer^  fXê  sigmr  Godeuwnt 
ie  ToràUfft  rhevaUier^  qni  fut*,  clt^'  en  1821:  ol  '  nohU  homme  Wert/ 
deCréheiiges,  escinn-.  fih  sit/nOKr  frodrmatis  de  TorriUcrs.  chh>^  en  1344. 
Il  faut  ajoutei'  probablemonl  un  tioisiètne,  nonnné  Ciodeman.  commo 
-iîi  Kii  1316.  Ferry,  duo  do  Lorraine,  ot  Hnrni(iue  de  Riste. 

"»iisenUn  iil  [\  ro  ((ue  rîndoman,  ohevalier  do  Dienzo,  raolielât  les 
héritages  de  Muleey  <iue  (iodeuiau  de  TorcheviUe  avait  en^a^és  au  duc^j. 


CHAPITRE  V. 

Im  Di  de  Godmnui  de  Torchoville:  George»  d«  Créhangv  (1331-194^);  —  Goerre 
'fc-  Me!»  (Ift24);  —  Wirirh  «le  Cr/'liange  (l;i;}l-tM72),  hoiniiie-lis!e  flo  divers  soi- 
inoBï»;  —  (Hierro  de  Verdun  {VXtH):  ~  Wirich,  bailli  d<.-  lev»'fli«-  de  Metz  (136*); 
Son  épouse  Saru  dt»  iluiiii)t}rch  et  »vh  fiifanlâ. 

1.  ' 

Georges  de  Gréliange,  Tatné  des  Iiis  de  Godenmn,  paraît  avoir 
stieoédé  aux  droit;*  de  sa  mère  dans  ta  seigneurie  de  Crèhange.  Il  est 

1)  .IrrAinw  de  Qenanx,  vfi  SA. 

■-'  Nancy;  Trfsor  </*•«  Chart*'".  L.  FénHraMgf^  1.  n*  -MK  Mentionnons  cncor«' 
»I»  aulrc  îîn(  um<  nt  <|iii  rnonln-  <|ne  (iodemati  avail  d»,'s  posM'S.Hioiis  à  liispiug. 
vdlage  qui  lit  plus  tard  partie  d«  lu  seiguourie  de  Këu<'(ran;;!c.  Vjx  129C,  !(,■  clia- 
pitK  de  Verdun  arail  vendo  *a  due  de  Ix^naino  tont  ce  ((u'il  possédait  àlMsping; 
^  doe  tyant,  à  «on  tour.  afTenné  les  illineH  nu  chapitre,  (iodeman  de  Torchovillc, 
'•n  -if^w  nom  et  en  relui  <\*'^  (mirs  de  son  frrrc  Robert,  protesJn  irt^tfrulnnf  tpie 
1<'  doc  leur  avait  fait  tort  en  agi^jMUil  nuns  leur  consentement,  et  il  rei^uit  Valerun, 
tmnte  de  D«Dx-Ponltf,  et  Hofoes,  aire  de  Fénétnwge,  d'apposer  leura  «ceauK  an 
bas  de  la  pirotestatkin.  Fait  Pan  1300.  le  merrredi  après  la  mi-car(me,  oo  moi» 
de  miM  (Dttfottrny,  t.  Il,  p.  886). 

14* 

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I 


—  212  — 

I 
I 

bomnié  danf«  plusieurs  dm  uiueiits  depuis  1321  .jus^iir«  n  1327.  En  1321,  ; 
«fse  ïitttff  cf  un  on  inois  de  Jam  ier'.  *Georffr  (h  CrrhdtKje.  tscitirr.  ßs 
aigmrji(xhman  dn  Ton  Hier,  ihfvallirr.  fftii  fnt^.  d(''clar<*  qu'il  y  a  en  | 
un  difTéron»!  entro  lui  ot  le  fniivPTd  do  St-^^;llIil)  ff»-  (îliimlifTi's:  \\m\-  i 
gevillo).  au  sujet  du  iifuiin  de  Budreville;  \\  nnotic*-  à  >i's  pivU'iilious | 

(îcorges 'jirit  mw  l'in  t  nr-live  à  plusieurs  {ruorres. 

Dans  la  -ruerro  <|iu  |»aiia«ea  l  Alleniague  euUc  deux  prélendants.  ' 
Louis  V  de  Bavière  et  Frédéric-le-Beau,  duc  d*Aulriche,  Henri  de  FA- 
QÔtrange  se  joignit  à  Baudoin,  archevêque  de  Trêves,  et  soutint  vigou-  ! 
reusement  le  parti  de  Louis  V.  Autour  de  lui,  dit  un  bistorien,  se  | 
groupaient  plusieurs  chevaliers  bannerets  de  TAlsace.  de  la  Lorraine 
et  du  Westrich,  tous  ses  feudataîres.  Au  ijremier  rang  de  ««s  feuda-  j 
taires  devait  =r  trouver  notre  sire  de  Ci-éhantre  avec  m\\  cousin,  GaUr  i 
laume  de  Torclieville.  Lu  l>ataiUe  de  Mûbldorf,  livrée  eu  Bavière,  en  1 
1322.  mil  lin  à  cette  ^»•uerro.  Le  vain(|ueur.  Loui^-  V.  n  oublia  pas  le 
sire  de  Fénétrangr.  rpii  lui  uvait  nmen«'  «ks  vassaux  et  prêté  îe  secours 
de  sa  vaillante  é|>'''"    "       ut»iuiua  l;iii<lvc»gt  d'Alsace  et  lui  donna  en 
ouUc  I OîTice  de  pn'vüt  impérial  de  l;i  ville  de  MaKiieuau.  et  ôOOo  livres  ' 
à  pitjudie  sur  la  nième  prévôté,  pour  l  iudemniser  de  ses  dépenses  ^. 
C'est  au  prLx  des  services  rendus  dans  les  mêmes  drcoostances,  que 
nous  pouTons  rapporter  l'origine  des  biens  que  nos  sires  ont  continué  , 
à  tenir  depuis  aunlelä  des  Vosges      environs  de  Haguenau*  En  134&, 
<  âeit  numâa^  nach  det  Hot^MUhe  itnsirre  From  <àge  $y  geboren  wart*,  I 
Simon,  chevalier  de  Hochfelden,  déclare  que  Wyrich  de  Crichingen 
lui  doit  50  livres  de  Strasbourg,  pour  lesquelles  il  lut  a  engagé  son  > 
moulin  à  <  Ilaguenauwe  ^  | 

Notre  sire  eut  ensuite  à  soutenir  une  lutte  inégale  conti »•  l.i  ville  ; 
de  Trêves.  ;m  sujet  des  arrérages  cle  la  dette  contractée  envers  son  j 
père.  11  fit  plusieurs  uicursions  sur  les  terres  de  rarcheveché:  mais  ! 
1  inlervciition  de  l  arcbevêquu  Baudoin  l'obligea  à  réparer  les  dommages 
tju'il  oMiil  càu.sés  et  Ix  renoncer  à  ses  |>rélentions. 

En  i;»23,  <  te  uiardy  a^mw  feste  St-Iîouief/  en  chief  d^octetuhre  », 
Jean,  comte  de  Sahn,  et  Henri,  sire  de  BlAmont,  déclarent  qu'une  paix 
a  été  conclue  entre  «larxevesque  de  Trieves»,  son  chapitre,  Jean, 
comte  de  Sarrebruck  et  leurs  aidants,  d'une  part,  et  «Monsignor  Wil- 
leme de  Torvilleir  et  Georges  de  Oehanges  »,  son  cousin,  et  leim  ai- 
dants, d'autre  part.  «C'est  assavoir  que  li  dis  arxevesque.  li  diapistre 

1)  Metz:  Abbatfe  de  IjungevUle,  CarlHltiire  D,  p.  15K 

t..  Beiloîi  :  T^^i  sirrs  tir  Frnrtfeatffr  au  rommeHftment  H«  XIV^  i>iMe, 
S)  Arehiee»  de  Brinaeh,  SSa. 


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—  213  — 


<  Ii  cooles  de  Sarbruche  d  une  pari  por  alz  et  |>our  lours  aidants  ont 
quileil  et  aquilent  lou  dit  Monsignour  Willanie  et  Georçe  son  cousin 
el  lours  aidan«  de  tntis  domaijre  dp  foufc  prizc!«      mort  do  liointBcs 

■  d'arsons  et  de  toutes  autres  choses  dont  daiiiai^»'  \i<\\v  inioiil  e^tie 
'  îâiz  de  c^st  jour  de  heu  en  h  vans  pour  raison  de  la  werit'  (luil  ont 
'au  asamble'.  Cruillaume  el  lîuorges  quiltent  dv.  nu' me  leuis.  adver- 
âRires  de  tout  dommage.     Ail  promis  li  dh>  ehapistre  d'osleir  lesdis 

<  mon  signour  WiÏÏBme,  George  et  lours  aidans  de  toutes  sentence  d'es- 
«comemement  qu'il  loor  ont  feit>  «Et  ait  anoors  promis  11  dis 

<  mmm  WiUanies  qull  anterait  en  la  prison  monsignoor  lanevesque 
«de  Trières  en  son  palais  de  Triebes  dedans  les  octaves  de  feste 

<  saint  Luc*  sor  Tordenance  cl  Ion  rewart  de  nionsifcnonr  Jdian  de 
«  Meiogues.  monsit-mniu  Jehan  de  Ravilic  el  inonsij^nour  Ârnous  de 
'  \Vis()uierkes  * .  Il  est  dit  enlin  i|ue  la  rupture  de  celte  paix  sera  punie 
'i'mo  nîiiMido  (!r^  f^Oi¥\  livres  df»  messins ,  et  (pie  doux  chcvaHers. 
Maraile  de  baricbruck.  cl  lleiiclielos  de  Murhange.  serviroul  de  caulioiiö 
poui-  tîuillaume  '  i. 

La  guerre  d  Alicmajfnc  fut  l'ori  ji-khi  d  une  véritabk'  »  oulilion  de 
piinces  contre  la  ville  libn>  de  Metz.  Kn  1524,  au  mois  d  aont,  Baudoin, 
itrdievèque  de  Trêves,  Jean,  comte  de  Luxembourg  et  roi  de  Boh^e. 
Ferry  IV,  duc  de  Lorraine,  et  Edouard,  comte  de  Bar,  firent  un  traité 
d'aJUanoe  pour  forcer  la  vitlc  de  Metx,  qui  tenait  pour  Frédéric  d'Au- 
tridie,  à  se  soumettre  à  Louis  de  Bavière,  ou  plutôt  pour  obliger  les 
riches  Meesins  à  abandonner  les  créances  ipi  iis  avaient  contre  les 
princes  i-onfédérés.  Henri  de  Kénétranpre  ^'enrôla  de  nouveau  sous  la 
bannière  de  rarehev<\pie  el  fut  su!\  i  il<  ses  vassaux  à  la  tele  desquels 
on  remarquait  te  sire  de  Créhange.  Mais  la  citt'  guerrière  se  défendit 
iivff  vi'^'iienr  coiitro  tant  d  enücmis  coalisés  pI  les  soldoyeurs  messins 
porlt'it'ul  le  -nr  leurs  Umu  n  l);m-^  nnf  de  ("Cs  soiMies  «  messin' 

Henry  de  FeuCsUaiiges  fui  priii-.  rcU  iiii  »•!  jme'ié  pri-minier  à  Mets; 
inaid  il  sceul  si  bien  tiivuUei  el  jav^ei  sjii  il  ut;  lui  jiuiiil  mis  en  prison 
el  fut  plesgé  de  lUx  mille  li\Tes  jusques  à  ung  jour  prin«...».  Dans 
<ine  autee  incursion,  le  ra\  âge  fut  porté  sur  les  terres  de  Faulqnemont 
et  de  Ciéhange.  Quarante  villages,  dont  Varize,  furent  brûlés  :  tout  le 
peys  <  fut  mis  en  feu  et  en  fumière  >  ;  on  n'y  voyait  plus  une  maison 
i'wUêre,  et  les  pamTes  habitants,  dénués  de  tout,  furent  obligés  de 
«hiwc\\ev  lui  asile  dans  les  bois*). 

•  Le  jour  de  TAnnonciation  Notre-Dame,  audit  an  1325,  les  gens 

*)  Coblence:  Carton  de  Orßumge»  copie  sur  papier.  —  (Original  im  Stualinrehiv. 
>)  K.  de  Bottteiller:  Poime  de  h  gtmre.de  MeUt  fH 


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—   21é  — 


(!o  pnorro  de  la  cili'  do  Metz,  à  i^on  de  lr<mi)»r»  >v  sont  as^oniVilés  cî 
sortirent  hors  de  In  fit*'  ft  ont  tiré  vers  Hollay  et  In  rivière  <le  Niinl 
et  Repal'lanue  et  eouiiiifnt  dans  pliiMenr.s  \iUa^e>  de  la  diiehé  df»  I. or- 
mine  qui  uppartenonl  aux  s'^  de  Sarreliruclie.  de  Feneslrange.  de  (  iv- 
hange  et  autres,  lii-ans  vers  Wairnesperch,  el  boutèrent  le  feu  èz  plus 
lie  L  vîUiiges.  sans  le»  gagnau«'^  (H  molÜDH  qid  fiirent  dmtruits  et  ik 
ramenèrent  «te  gros  butin  » 

Après  (te  longoe»  hoelSités.  la  p^ix  fut  enfin  conclw  le  3  mars 
1325,  selon  le  style  messin,  ou  1326,  selon  le  nouveau  style.  Mais  des 
l'éclaniations  réciproques  caus^^rent  plusieurs  guerres  particulières  enii-e 
les  seigneurs  du  Westrioh.  (|ui  nvaient  suivi  los  deux  partis.  En  KÎ2r>. 
par  <le:^  lelln  -  datées  de  la  veille  de  la  Si-Michel.  ,lean.  «-onile  de 
Salni.  Simon  cl  .Nicolas,  ses  Iiis.  d«Vlarent  (ju'au  sujet  de  la  gtierrc 
((u'ils  ont  Contre  (hilUfcnur  fh-  T)i)rs>trih-,-  <>t  (îrorycs  tiv  Ciranf/cs.  ils 
ont  promis  do  'j;tiaiili!  U-  Mlla'^r  de  ünlnbaeh  (!t  lo>  '^r]\>  dépemlanl 
<!<'  sa  niaiiic.  d*  iiit'iiit.  4|ii(>  Icuis  bt»Mis,  v\  lesdits  Guillaume  el  (ieorge.« 
ont  pareillemenl  gaiaidi  do  toute  hostilité  le  village  de  Gosselniiiigeu 
et  lei»  Rens  de  sa  mairie.  Dan«  uet(e  guerre,  ost-il  dit,  Porrin,  fils  de 
Guillaume,  m  fté  ccmtraire  au  comte  de  Salm,  parce  que  Simon  et 
Nicolaj),  se»  deux  üls.  f'taient  des  châtelains,  vassaux  et  honimeft-ligett 
du  comte  de  Saarwerden *).  Or  «Frédéric,  crimtc  de  Salldveme*, 
avait  servi  la*  dté  de  Metz.  «  lui  troisième  de  che^nUers  et  avec  vingt- 
un  oscuiers  > . 

G<'orgos  de  <'iéhange  avait  épousé  Klisahcth.  vouv<'  on  premières 
noces  de  Jean,  seigneur  do  Haud)erch,  mort  eu  l.'Ut».  En  1.-J27.  Elisa- 
hotli,  Ihmiim  d»'  ('rilin'ft  ff  de  Jhuihcrrh  .  fonde  un  annivors^in' 
dan.«<  l'abbjÉV*'  do  Longovillc.  poiu-  son  j'K  inior  nmri.  Elle  use  du  >ceau 
de  (joorges  do  Giéhango.  son  mari'i.  Ur  if  mariage  naquirent  deu.v 
lilies;  Lorelte.  morle  san.>  alliance,  l't  une  autre  (illo.  qui  épousa  Ferry 
de  Bftcuurt,  et  Itti  apporta  une  partie  des  biens  de  Créluuigc;  de  ce 
chef  les  seigneurs  de  Bàoourt  se  qualifièrent  dans  la  stUte  de  seigneurs 
<le  Gréhange  et  de  voués  de  Téting.  £u  1343,  cfo»  juieâi  âarmvii  frète 
St-Ma^ie  au  février^.  *Loratfe  de  Cr&toHges,  fille  Oevrge  de  Gréhanges, 
excHwlern  fini  fut»,  reconnaît  que  son  père  avait  contracté  beaucoup 
de  dettes.  A  la  prièro  (ludit  Gcori:r-.  -ire  Kerry  do  ilâoourt,  chevillter, 
beau-frèn^  de  Lorette,  a  vendu  à  Nic4)lle  Haudot  hr.  citain  de  Mct%, 
20  livrée»  de  terre  à  messins,  pour  amortir  lesdites  dettes.  £Ue  a  a»- 

»)  l'aiil  K<'n  \  :  Obtterrntiom  itêruhitrev,  II,  p.  58. 

2)  31.  Henri  Lepa;.'«':  Coitunuiicx  de  la  Mcui  thr.  ;ir(.  (ütmelmitiffm, 

8)  ileU:  Abbatff  <h  JjonffectUe,  Cartulaire  D,  j».  24jJ. 


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—   215  — 


audit  Ferry  «ÎPiix  livrées  de  terre  -nliiK'^  do  Marsnl  Etifin. 

(Hf*  |>rie  «on  <  lior  oncle  *Weiril  de  Créhanjçe.  escuier^,  qu'il  veuille 
mettra  son  5cel  en  ces  présenter»  lettres'). 

U. 

'^Virif•ll.  W  iiv  ou  Wry.  .second  iils  'k  liodenian,  MH  -  Adn  à  son 
frer«;»  «leorjîes  (M  lui  survécut  |»luf<  de  trente  ans.  Son  lunii  ainuiiiiît 
'Wttveiit  dans  les  diicunienls  depni.s  1327  ju.sqii  en  1372.  11  e.si  d0.signé 
*«ttlôt  sous  le  non»  de  Torcheville,  tantôt  sous  celui  de  Crébanfio.  En 
1339.  nous  trouvons  «  Wmeh  de  Dwntwïlrey  neigMttr  de  Ùri^hiyen  »,  en 

n  noble  home  Wery  de  Or&teng^it  ennrierSf  ßg  siffitour  Gedemans  de 

Plac^  ttux  confins  du  Westrîcli  dont  te  plupart  des  seigneurs 
''^<*ient  su  conquérir  une  certaine  indéjiendance.  nos  axr&t  étaient  eu- 
"^'^^\  tfop  faibles  poiu*  se  soutenir  par  eux-mêmes  et  ne  relever  que 
)î»r'*^"  et  de  leur  ép^.  Dos  liens  nndliples  de  vassalité  les  ratta- 
.  '^''^t  ;oix  premiers  princes  du  pays,  ils  lenr  prêtaient  honinmjre.  les 
>v\V\vv.\çiit  ;i  la  jrnepre.  et  recevaient  des  terres  à  tenii-  en  fiel  on  ré- 
vV)Tï\V^n><e  des  .service-^   rendit^.    Pnni-  nous  faire  inie  i<lée  de  cette 
^iiUuUioii,  il  suflit  d'énimiiii  !    Ii -  dillérenl.s  .seigneui*»  dont  Wiry*  de 
Civhan^re  se  reconnaissait  1  lioniine-lijfe^i, 

('rpli;iii<£e  n  était  pas  encore  considéré  comiuc  ini  IVaiic- 

iiileii,  celait  un  (ief  castra!  dépendant  du  cliâlean  de  Faitl<iuenioii(. 
L'n  document  d'une  date  postérieure  nous  apprend  que  Wiry  re|)ril  le 
château  et  le  faubourg  de  Crélian,;e  de  Bureard  de  Fén^trange  ou  de 
l'un  de  ses  IMres,  «  wie  die»  zugegangen  mag  sein  >  *). 

Wiry  était  vassal  du  duc  de  Lorraine  pour  plusieurs  tenues  (pi  il 
tenait  de  lui  en  fief,  et  sans  doute  aussi  pour  une  part  du  château  do 
Torcheville,  dont  il  portait  encore  le  nom.  Mais  il  ét^ut  avant  tout 
iHNnmo-Uge  de  Tcvèque  de  Metz.  Il  tenait  de  rév^hé:  les  voueries  de 
Téting,  LeUing,  Aling,  Folschwiller.  ^^ans  doute  par  héritage;  la  ville 
et  la  terre  d^Egelstorf.  que  TévAque  Adéniur  lui  avait  donné  pouvoir 

» 

*)  Arihievi  >ir  fteiMtfCSlk,  lï*  290. 

«■)  Itlfiri,  n"  ins  j, 

')  VfioHimof/e-liijr  ftbiij^enit  au  sei  vu  c  pursojiael  à  raruiéu  t* l  n«  laif^ait  \*na 
w  vmmI  I«  ^roit  iraffranchir  sa  perionne  en  renonçant  au  fief;  Fkommage  tàmpfr 
P^nnettait  an  vassal  Je  !se  faire  remplact  r  <i;iiis  le  service  milUnire  comme  auHsi 

de  lenonrer  aux  lii  ii<  il*  \;i--  iîi1'>  on  rciidaal  le  fief. 
*)  Ardm  c^  de  Jkiitadi,  u"  im). 


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—  216  — 


de  raclielfr  pour  la  tenir  en  fief*),  et  une  rente  annuelle  de  vingt 
livres  de  messins  sur  leî^  salines  de  Marsal*). 

Il  était  lioninie-Iige  de  Henri,  comte  <le  Hî«r.  bin  1342.  *  k  tmmh 
iipri'.s  Jfi  fes'.e  de  la  yatirifc  Noshr  Sit/nour  Henri,  (^onite  de  Bar,  dé- 
clare donner  }\  «  Wyriö  de  G'éhcngcs,  escuier  » .  ù  raison  de  ses  bons 
services,  vingt  livrées  de  terre  à  petite  toarnds.  à  prendre  en  la  pré- 
vôté de  Chaulcy  <  pour  lesquelles  vingt  livrées  de  terre  ledit  Wyri?  est 
devenu  noetre  home  lige  après  la  ligei  de  IVvesque  de  Metz  et  se» 
hoirs  qui  tenront  ladite  terre  après  luy  en  seront  aussi  home  lige»*). 

Il  élait  honinie-lige  de  Hujriies  de  Bar.  évcVpie  de  Verdun,  fivie 
<Ic  Henri.  En  135H,  th>u  h-inl'DKmi  de  ki  fisk  St-Lue  EcnngCUsk'. 
Hujrues  de  Bar.  ('vrcjiie  de  Verdun,  déclare  qiu»  <■  \wm  lions  (  i  ;iir- 
trréauble.s  Hei-viee:s  que  amé  el  féatil  r^euier  Win  il<'  C.n^lianjïes  nous 
a  fait*,  il  lui  a  a.s.<ij;fné  50  livrées  de  Icire  à  prendre  el  à  tenir  <  aus 
villes,  ban.-^  el  linajies  de  Mez  et  de  Brovilh'  et  les  appai  leiuuiees  > 

Il  était  encore  liunune-liije  du  Tliibaul,  siie  de  BlAmont.  Par  des 
lettres  dat^  du  vendredi  apr^s  la  St>Michd.  l.%2,  «  Winj  dr  Cimnges, 
eseuffet,  baiUif  de  Vév^hé  de  MeU^,  reconnaît  «comme  il  a  reçu  de 
Thibaut,  sire  de  BlâmonL  la  somme  de  300  noriiis  a  l'escu  vieil  de 
Philippe,  pour  la(|ueUe  il  ou  ent  devenu  son  homme  à  toigoors  aprfe« 
les  autres  .sei^jneurs  <ju  il  ji.  <>i  doit  reprendre  de  son  franc-alloeuf  pour 
la  valeur  à  raison  de  H)  livies  de  lexre  pour  100  livres  et  en  foire 
rassijrnalioii  proche  de  Bh'nnont  > 

Il  entra  enfin  flan<  l  liommiitre  'le  .lean  d'Apreinont.  sire  de  For- 
pacli.  En  1360,  <k  durmu  jour  dr  septcndur^  lean  d'Apreniont,  sire 
de  Forpacii.  «léelare  «|ue  poin-  les  bons  service.-»  lui  rendus  par  <Wiris 
de  Crébungcs  » ,  écuyer,  il  lui  a  assigné  quijize  livrées  de  terre,  mon- 
naie de  Metz,  ou  la  somme  de  30  florins  de  Florence  en  or,  à  pnmdre 
chaque  année  et  &  tenir  en  foi  et  en  hommage  i>ar  Wiris  et  ses  hoirs 
à  Rageeourt,  LeheviUe  et  appartenances*). 

111. 

r.e<  mnltiplo'  lietis  de  vîe^salifé  flevîtifiil  i-nliahier  notre  sire  dans 
bien  ilc<  (lilTiciilir-  r!  ilf'-  ^hi'itc-  dont  le  clét;iil  nnii«;  est  ineoimu. 
♦  Van  d(!  t  iréhange  >  est  nommé  une  seule  fois  dans  l  luslou^  de  Lor- 

')  Arehite»  de  Heinadi.  n'  »17. 

Idem,  n»  332. 
"i  Idem,  n"  290. 
Idem,  n"  484. 

Duloumv:  jHrcn(<un'  ik»  Utm  de  Lomim,  iJL  112  (176). 
•J  ArdUreide  Heiim  h,  504. 


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Tainf.  à  la  léte  d'une  année,  dans  la  {çtierre  que  Yolande  de  Flandre, 
veine  de  Henri  IV.  comte  de  Hor.  fil  k  Hu?ue«.  -ni)  beau-frère,  évêque 
(le  Verdun.  La  bourgeoisie  de  (ctt«  villf  (';ii>iiit  des  efforts  pnnr  so 
soustraire  à  l'autorité  épiscopale.  Yolande,  qui  in'Uiil  puj>  bien  diôpuîjée 
envers  les  évêques,  soutint  \m  ivvoilés,  et  engagea  dans  la  querelle 
Robert  de  Bar,  son  fils,  et  Wenceslas,  roi  de  Bohème  et  duc  de  Luxem- 
boocg.  Hogoes,  fofcé  de  se  défeodre  par  les  armea,  appela  à  son  ae- 
coors  un  grand  nombre  de  seigneurs  lorrains  à  la  tète  desquels  figure 
«Vary  de  Créhange».  Cependant  révèqne.  jugeant  Tannée  ennemie 
trop  Ibrie,  eut  recours  &  un  accommodement,  et  nos  Lorrains  se  re- 
tirèrent après  plusif  urs  esearniouches  et  non  sans  avoir  commis  beau- 
coup de  dégAt."*.  Ce  fut  sans  doute  pour  réconipen.ser  les  services  rendus 
•lans  cette  rircon^ttuK-e  (pie  Hugues  de  liar.  évi*'que  de  Verduo,  assigna 
à  notre  «iro  i4ne  pension  de  fiuquiiult'  livî•('^^. 

Le  nom  de  Wiry  se  trouve  Hjèiô  h  (juelques  diiïéreuds  de  moindre 
importance,  à  des  contestations  entre  seigneui*s  voisins,  suivies  de  prises 
d'arroes,  d'incursions  et  de  pilliiges. 

En  1337,  «Wyris  de  Crébanges»  et  «Pierre  de  Torviltey*  s'ac- 
cordent arec  Aideline,  reuve  de  Ferry  de  Chambrey,  chevalier,  et  Louis, 
WD  fils,  au  siget  des  dommages  qu'ils  leur  ont  causés  dans  leur  ville 
de  <  Grinanges  » '). 

En  1346.  il  y  il  eu  désaccord  entre  messirc  .lean  d'ApKîmonl. 
f=eigneur  de  Forpacli.  d  une  part,  et  *Wiry  de  C.i-éhanges  »,  d'autre 
l>Hrt.  pour  le  fait  que  Nicolas  de  Wintersperch.  Iiis  de  me?«ii"e  îSyvrel, 
•  iiantre  'le  Moustier.  fut  hnftii  et  (Jéro)nit  par  ledit  Wiry  de  (  ".i  i'h!nt«re  ; 
le  sire  d  Apremonf  en  reveixtiquail  la  correction  pnree  que  le  lait  s  é- 
tail  pass«''  en  sa  seigneurie  Tcan.  sire  de  FéinHiaiigc.  et  Simon  de 
Germiiiy,  écuyers,  uommés  aibilrcs,  accordeul  les  parties '^j. 

En  1351,  «Reinart  von  Heys»,  écuyer,  déclare  avoir  fait  la  paix 
arec  «Winch  de  ÛorswUre»  et  ses  héritiers,  et  renoncer  à  toutes  ses 
prétentions,  n  donne  pour  cautions,  Gérard  de  Wamespercli,  chevalier, 
GoUin  de  Utlricourt^  et  Reinart  de  Heys,  fils  de  son  neveu  Jean  de  Heys*). 

En  1353,  «Glawes  von  Goversheim,  .lacob  Kreist  de  Kirchhem 
et  KelKjlenbei'g  »  déclarent  renoiKer  à  toute  indenmité  pour  les  dom- 
mage* qu'ils  ont  éprouvés  de  la  part  de  Wiry  de  C.relianjrc  et  dp  ses 
aidant-.  r«t  pour  avoir  été  détenu*  prisonniers.  Ils  usent  du  sceau  «le 
Jean  de  Foipach,  chevalier,  et  de  Tliierry  de  Kerpen,  ("k-uyei  *;. 

•)  AiThicis  de  liemofh,  292. 
»f  Idem.  Il"  325. 
»I  Idem;  n"  416. 
*)  Idem,  n»  m. 


—   218  — 


IV. 

En  1362.  Wicv  fie  C.réliange  fut  nommé  bailli  do  l  ôvcclié  de 
Melz.  \mr  lï'vôque  .lean  de  Vienne,  el  il  conserva  ce.s  fonction*  }n^- 
qu  a  sa  mort,  arrivée  vpr«  1372.  Il  présidait  en  cette  qualité  les  assi.ses 
rte  révéché  ((ui  se  tenuienl  h  Vie.  el  uuis.sait  au  commandenjent  mili- 
lilaii-e  des  troupes  de  lévcque  le  rôle  de  haul-juslieier  dan.s  Wfi  lerrc-î 
de  l'évêché»). 

En  1372,  *U'  îttndi  e^treu  la  fa^  âe  Um  tcûw»^  Jean,  éT^ue 
(le  Metz,  donne  le  moulin  de  «  Cyetrail  •  en  fief  à  Viry  de  Créhange. 
bailli  de  l'ér^hé,  ainsi  qu'à  stes  hoirs*}.  C'eut  h  dernière  fois  qu'il  est 
fait  mention  de  notre  sire  (|ui  mourut  entn-  les  années  1372  et  1375. 

Wiry  avait  époiusé  Sara  «le  HamiKM'cli.  lille  de  Jean,  sin«  de  Ham- 
Ijercli,  et  (I  KIisabelli.  épouse  en  secondi-s  noces  de  son  frère.  (îeorjres 
de  C'rélian^te.  Les  sires  d«'  Hninl^rrch  (Houd)our^-sur-la-CaniKn">  for- 
maient mi  rameau  d<'  rancieiint'  juaison  de  Rn\ille.  La  terre  (ii  llani- 
hercli  avait  été  érigée  en  sei;jneuri(\  en  l'2lt*»,  en  faveur  de  Tliieny 
de  Waruesperch.  siic  de  Mengen,  qui  lu  lenail  eu  lief  du  du<;  de  Lui- 
raine.  £n  1351,  *de»  ât'Utm  âagtfs  uaeh  dm  heUiffen  ,,Jtt  daye  -  ,  Wiry 
de  Créhange  déclare  qa'il  renonce  à  toutes  aea  prétentions  envers  Jean 
de  Hanibercli,  évuyer.  son  beau-frère,  au  sujet  de  la  dot  de  Sara,  sa 
femme,  «rur  dudit  Jean,  qui  a  été  assignée  sur  YHbhige»  (Elvange)  et 
sur  uik;  cour  situé(^  à  Men^çen.  Il  a  soin  toutefois  de  réserver  tous  le!» 
droits  qui  pourrait  ni  lui  échoir  à  lui  «»u  à  ses  liéritici^.  du  chef  dp 
Snra.  sa  fennne,  dans  le  cas  où  .lenn  de  Handiereh  viendrait  à  mourir 
sans  posléiité.  Ce-  lettres  sont  s<'ellée''-  <\v  doux  ^ceanx.  f-ehii  de  \\"\v\. 
((u  on  ne  peut  distinguer,  el  celui  de  s(tii  ctiusin  îStehelou  de  Moräperch, 
qui  [>orlail  l  écu  fa.scé  de  Torcheville '*). 

Lii  dernière  clause  de  cet  accord  ne  resta  pas  U'itre  morte.  Les 
sires  de  Hambereh  étant  morts  sam  laiisser  de  postérité  au  degn''  sui- 
vant, la  seipieurie  de  Hamboume-sur-la-Canner  arriva  en  effet  à  I« 
maison  de  Crétiange,  du  eliof  de  Sara  de  Hambereh.  C'est  le  premier 
mariage  heureux  contracté  dans  cette  maison;  nous  verrons  dautre:« 
riches  héritières  apporter  avec  leur  main  une  dot  considérable  qui 
vaudra  à  nos  sires  un  a<  croissement  de  domaines  el  de  |)ui»sanoe. 

TiC  sceau  de  Wiry  .se  trouve  uppendu.  en  bon  étjil  de  coa-îier- 
vatiou.  à  une  (  harle  des  arcliiv«"s  de  Reinaeli.  Ce  sont  des  Ictîi  i  du 
12  octobre  I3Ö8.  i>ar  le^quelles  Coilignoa.  dit  Üyguis,  cituiii  de  Met/. 

M  Anhirt  s  ,1e  Jù  iiun  fi,  n"  'Ah.  Voir  Pffrfê  Jitêtifieittfvnt,  n'  18. 

-1  Aiillirfii  ilf  Hcinndi,  ftST. 
^)  Idcii),  u"  417. 


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—   810  — 


ncoDiiatt  devoir  à  noble  homme  Jean  de  Mengen,  chevalier,  la  somme 
dé  1000  écus  en  or.  Il  prie  «  noble  hoine  Domesoul  Wiri  de  Crehanges 
quB  son  saiel  y  veule  mettre».  Sceau:  un  cm  fa.scé;  dmier:  m  trww' 
mm  de  plumes;  légende:  WIRI  DORSWILLE'). 

Wiry  eut  trois  enfaut«: 

1°  .!«»nn  î"".  qui  lui  :<ucc<'(lji. 

•i»  \\  iry.  au  sorvico  fie  la  cité  de  Metz,  eu  1372;  U  moiu'ut  jeune 
Pi  SUDS  laisser  Ue  po.-tt'riU'. 

3'*  <  Ysabcl  <li  Kit//iaiif/i',  lai  fUlk  Wiri  de  Kryhangt'  .  n-lisrieuso 
tliiiiîs  labbaye  de  PYeislroff.  eu  1307.  Nous  Irouvoii;?  en<ore  vi\  1330 
*  BeuLlrix  de  üi-ehajiges,  éleute  el  admini^lrersse  de  l'abbayo  de  St- 
Piejrx^  des  Nonains».  et  en  1360  «Isabelle  de*  Créhenges,  abbesse  dé> 
missionnaire  de  SUPiem**.  Cette  dernière  ncsl  fieut-^tre  pas  auUtî 
quo  la  ülle  de  Wiry. 


APPENDIC. 


A. 

IMKCKS  .irSTlKlCAlIVKS. 

lUft-  I.  iSt'iftutttr  teiinr  aitaruwIiiM   liUiTamw         fwli'^imn   Jioinarirnu^riM  stirc- 

""^  supfr  ffi'udo  dt-  VluliitUtHiis  aliux  <ie  l-'cnrutrutufc^  meiHunwHi  facitHinua 

formam.  In  nomine  Sancte  et  Individue  Trinitatis.  ...l<eD*>  Ailolliero  I)ei 

j^^^*^    sjiiule  Irevereiwiii  KrrlsM«  Arcliifpisr  opn»  oflirii  nootri  nctoneiD  me- 

el  negî  ^i  11' innn)>  n"«'ranim  judin^in  Hciiin  inehn*iitos  )iro  ecclf'^it'-  Mohi^ 
iiulefe:fsaiii  sullK-iUuUnciii  liheitU'i*  ingvi-üiiui»  et  c|uunluui  (»ossiium-s  m 
î  d«  |»tovecttt  ut  ineramento  earuiii  laboranteü  impoetteram  per  rainistarü 
^f^ri  auctoritatcm  iioiuieiMioiiibiiii  caniin  laui  acquirandit«  quam  acquiüti»  pacem 
^fftftilitjWi'iii  providfiiius.  I  n  lf   i  1  "Ttiniuni  lidcliuin  pn-sencuiiii  videliret  a<-  fu- 
liiruruia  uoUoiam  [Hfrvcnirc  vohimus.  (Juod  in  ronlmversiii  <l<'  IMiilit>tin;j;is  ^U]«*r 
tpiibawlain  captlnliii  (ertninandiü  intor  lloinaricnnitciu  ecrkbiain  ol  KninichoQem 
adTocatam  iicpe  ot  dia  ante  ventilati«  diligenctai»  mttitam  adhibentes.  ronsitio  et 
nüi  ;o  Treven'iisiï*  ccclosit'  et  lideliimt  lain  rli-rirorum  (|aain  laycorniii  in 
causa  hei  aures  aiulieiiHi  ari  i'.ii'ihaiil.  licet  non  ad  ....  (|nin  o|»|ncsM>r  ille  qua**! 
tiifa  ttmjc^j,  ab  versurpacionü  (W<)  sihi  4  <nu>ucla  non  levitcr  juauus  (iulcrut  colii- 
bm.  Tandem  flncin  talent  araenau  ftari»  ntrinsquo  imiMMwiimia.  Recognovit  enim 
prcdictut*  Bruniihii.  ynnmt  etfii  dtssimiilan;!  ne<-  ante  i;.'norabat  iJUOd  in  pralhlii 
"iit<>  III  clbctione  villiri  de  Ii  ihn-  propositis  innis  de  tiilms  assonsn  tarnen  f^iio 
«lebet  «-ligi  t>i  tdecdiH  ad  Abbati-riain  irc,  et  <le  inanti  ipsius  invcsiliri,  el  de  «ei- 

"1  An  hu  r ^  <lr  Uthuwh,  480. 

*t  h  INI  i.«>ri.  iient-^tre  pour  lajtpa  oa  iilutOl  Mptt. 

fi  l  e  caiinlaiw  maiiQsrrit  potto  \npn Leo;  mai«  rVrf  f*vid«niniout  wie  faute 


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—  220  — 


vicio  qiiotl  pru  recupln  villi.  ;ili<ine  daret  villicus  duas  parles  Abbatissa  ol  ipsc 
Icrciam  essel  bnbituriis.  Kt  in  calogiis  id  f»s;{  nhiacionibus  ejusdem  villici  nicbil 
peniluâ  essel  arcepturus.  Porro  »i  qua  conirovorsia  sive  de  Jure  curli»,  sive  aliqua 
itant«neio  ooDtuetndiiie  oriretnr,  et  non  posset  ibi  diffiniri  et  referri,  ante  presen* 
cUun  Abbatisse,  et  judicio  et  consilio  fideliun)  Rotuaiiccnsis  Kccteste  deberet  ter- 
iiiinari  Hnjus  itaquc  pagine  seri<>iTi  -^labilienlcs  sigilli  iioslri  ÏTnprPssinn*»  si<rna- 
vinuifs.  Prccipientes  el  »ub  perpctuo  anathemate  omnibus  interdicentes  Xristianis 
ne  qvb  conlra  eam  venire,  impetere  Bive  destroere  presomaL  Sed  firm»  et  ia- 

i  nncussa  permanent  omnibus  ejus  anctoritate  omnipotentia  Dei  et  Bealt  Pétri 

A|>ostolonun  principis  el  nosli/i.  Qund  si  post  lot  «  t  f.mla  innximaruni  reriim  fir- 
inameuta  quisquoin  ex  hiis  aut  quid  deinere  vd  in  \>tntts  inutare  vel  acta  caaaare 
presurapserit  a  eommimioiie  1ui(N>Uee  Eecleete  ^egregatus,  cum  dialxdo  «t  ufelb 
eiiis  îgnibua  etetnie  craciandua  reservetur.  Ad  ampUoris  eciam  limiitaiia  inoon- 
f  rilrarinnotii  "ubnotala  sunt  nomina  lestinni  <|ui  buic  coinpoHitioni  inh-rfiioriml. 
Slcpliiinii:*,  nieiimsiä  Kpiscopus  .  (»otefridus  piepositns  maioris  ocricisie .  i  folinarus 
decanub  .  Ainulfus  Archidiacouus  .  Milu  Archidiaconiis» .  Wyiuiciui  inagisler  .  ErliarduH 
eantor .  Philippus  Melensis  archidiacouua .  Hufo  niagtster  .  Rertoiftas  abbu  Sancii 
Kurharii  .  Gerbaidus  prcposilus  sancti  Naboris  .  Layci  Nobiles  Kcnablus  couies» 
l.ufridus  do  Mandias  .  (luno  di-  |{uii>.se\  M«*rri<lii><  tnHiajjo  W.nUlierus  dt-  Korbasco  . 
lleinlierus  de  Auimu .  Sigmatus  de  Vale  .  MinisiiTiaies .  Ludovicus  cainerarius .  Hen- 
rieus  dapifer .  Engilbertus  et  frater  ejua  .  Frridcricue  Sijribalo  .  Radotfbs  de  Mer« 
cliico  .  Winbardus  .  Hcnricus  .  ISiircliaidiis  .  ï?toUei  icus  .  licrimaniia  dr  Orley  .  Heynio 
et  (iisilberUuH .  (ierardus  et  Wallf?ti<  <!<  \F(.n-1rn1  l-'t  rclori  tpiain  pînr>  >  df  familia 
ShucIi  l'etri.  Acla  Treviri» .  Anno  Doniiiuce  Incainalioms  milleaiino  centesuno .  Ui- 
ceaimo  sexto .  Indictione  tcrcia  decinia .  Rennte  I^otario  tercio  gloriosbstmo 
iinperatore .  Anno  regni  sui  decimo.  imperii  auleni  lu*  Pontifieatns  vero  nostri 
{|uinto  1). 

(J\irù<:  hibltoUii-qnc  nutiunttU-,  «w».  lui.  «"  l^iHHi.  —  Gir- 
fwtorre  rfff  Hmirem&nU 

2.  Kctniit  il'mir  ifioilr  <(' I-Uicuif  fl^  Ji'ir,  rrn/itf  <lr  MctJI  t l]JiO-lW3),  COH- 

finnaut  0/m  le^  bieiw  vt  jw>.vrj(*/oM«  dt  l'abbaïf'  de  Ute-Croix : 

....  Terrant  ([uoipie  de  S«  Pelrifonte  qaani  per  manam  noetrain  Mathens 
Diix  el  Manbio  l.otharingonnii.  nssciisu  comîtis  SigilieHi  de  Alsatia  «•!  nsiien>«n 
(\iuotus  (Ir  MtiiiOer  i-t  ('niniiiis  Hv  Cnifuiff^,  rf  Antlri^p  i-l  Hifhardi  fratrnm  >le 
Moslerul;  et  Aruuili  dupiferi,  ut  bereduni  riUOL-uin  et  uintiiuia  qui  aliquid  juris  iiti 
habere  Tidebantur,  quam  unns  |>osl  aKum  in  feodo  tenebant,  libère  vobis  in  per- 
petuum  tradidit  posatdendam .... 

(Met:^:  Anfiircx  de  h  Prf9idfHC€.  —  ÄUtdi/e  d<  Stf'Croix.  — 
Original  mir  ttorchemiti.) 

H.  UrquitHr  tenor  fiuanimäatn  atiarum  liUeranm  de  temt  de  F^ne^tra»ge» 
wencütium  plfniorrm  faciencium  de  rerio  ùd  terbum  irt  »equäur  mb  hoc  formt*. 

T)i.  Hei  prtnidctii  i;i  'rrfvcronsis  aiobiopiscopus.  (mm  htim  en  Idaiic)  Dei  srrtcia 
metensis  cpi^copu».  Umnibuä  piesentea  liltcras  iimpectaris  rei  ge»tc  noLiciam  lue- 

1)  Xom  itioiiM  omis  d'iudùiner  tdirrrmtiinii  du  Irxte  <"•'  1''*  '^t'''  f^tt- 
bliat  MMit  difßculteit.  Le*  jwintii  ....  ittäiquent  de»  mot»  omw  dum  ie  texte  mènu. 


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—   22t  ^- 

iiinrîi»  <'nTnm<»nflnrf*  OaoniaJT)  l;ipsu  IcrtipAnitn  <>(  itnmti'.-vcioM'^  jR'isonariiin  -nloiif 
a  comtnimi  iiioiT)on<i  deperire  que  liilehiini  sunt  ordinai-ione  disposiU,  propler 
fnoA  eariUtiaqu«  raatodiam  et  fuluronun  f|uietcni  srripto  debent  fideliter  ordi- 
Jiari.  Kotoin  sU  ifitur  l.am  (»ri-sonliUus  (juaiii  iuturts  (|iio(l  \ rnoriibilir:  Abbalissn  et 
»^»•raTirt  f(  f>fMivf>n!us      innricriisis  «iomino  Mfiol>oiuli)  ol  oinnilni.s  t*i<hMn  jiire  lio- 
fcdilnrin  sucrcdentibuii  lu  terra  de  l^iiyiesliaiigc»  \^^m  letrüm  et  lKimiü6ti  tbiiieiii 
rammoniite«  rnm  ooHiiliQS  appeiidicüs  «nis  ridelir«l  pratis  nemoribiifi  pasenb 
aqua  mm  decuraibtts  caini»ta  cultü  et  incaltis  roiice»s(?ruiit  in  perpetuam  posiü- 
({eiid.'iiii .  tali  Icnore  iidjf;<-to  i|uod  di«  lus  (toininus  Alerebontlus  ol  (|uilibcl  ei  in 
l<?rm  do  l'llyles(riUlge^^  siiccedt^iis,  ad  e«•(•le^iialn  Momaricenseui  prisimaliter  acccdel. 
^  ternun  predictam  cum  appcudiciin  sub  ab  Abbatissa  vel  a  sibi  »urccdente  in 
Widnm  raripiet,  et  eonventui  Romaricenat  lideKtntem  preatabit  interposito  Jura- 
iiii'ntr>.   Kt  nirhilomiiiiis  cciitum  solidos  mclonses  eideni  cinivonlui  in  perpetuum 
pro  reroftnilinnc  sui  .Iuris  apud  Hoinaricufii   inonlein  persolvet  üiinuatim.  Kl  si 
É"(c  ad  tarn  dicUim  lerratu  Abatissa  Homaricunsis  vcl  nuucius  <ouvcjUus  veuuril. 
iwwpxBor  ipaiiia  terre  xeioel  in  anno  tpanm  lumorifice  procurabit.  Kt  e  converao . . . 
AbbaliKtMi  et  ronredtlB  tnincillln  terroni  <)<•  l'liy|(>siraiiv'*'s  po^^^iili-ntis  ijunndo  pre- 
'lifbm    snmmani  apnd  Romarirum  montfin  aUulcrit.  <urri  ilnnlms  lanUmi  oipiis 
prorui'ubuiU  aiiQUHtiui.  Si  aulem  i)i  pn>dictn  [vAo  iicali  .Martini  laui  dicla  »uniiiin 
MD  (berit  pentohita,  ntique  ad  diem  (itiadrageaimam  expectabitur.  Kt  dnabua  qua- 
'ii^^enarita  ab  ipsi^  posl  primain  .sine  aliqua  dilatioae  «^xptclatis,  mî  ncr  tunt* 
"""'^"»m    roreperinl  supr-nli'  i;iin,  ]>ossessoi  -f-n  pn'.^pvKnrfs  ipsiii»  Irrrc  cxtunc 
'f^*  l'iclo        uexli^eiicia  vuicuto  erunl  excormiiuiucacioui:^  aiilriili.  Ad  quod  pre- 
'■'IK  donttni»  Merebondus  ae  spontanfus  et  ancceaftoroa  saos  obligavii  CmuamMli 
tMtcammuniracio  per  iioa  nne  diladone  quam  cito  l^ierinras  requiaiti  mandabihir 
wcuci»>iii    qnnd  r-v  cl  siiiccssori-s  rsuos  ^nrfitros  per  lilteras  !*uas  pateides  pn>* 
"US»»!.  Xer  aiiquatoiuis  absolvcnUir  donec  ceiitnui  .sulidu:^  incleiiüCä  i)ro  omenda 
^  vitmnia  solverint  supradiila,  cl  Abatinse  et  coiiventui  omni  subjectione  ex- 
hibita  HstiaCacerent  compétente.  Si  vero  qnod  a])8it  satisracere  eontempaerint, 
lociens  lorra  de  l'hylt'slranges  ad  Jus  el  pmpriolaJem  nt'c  non  possessioDeni 

'^^cleai«»  Hoinarironsis  redihil.   Kl  ipsius  terre  p«)»H<?»sor  aut  posfes^sore»  Jure  a<- 
'**'*'Bioiie  eiujMlem  lerre  sine  «pc  resliluliuuis  erunt  iu  perpcluuin  ipso  facto 
/^''"att.  In  pttdirtoram  autem  tealimoninin  ad  prerea  aepedicti  Merebondi  preaentinn 
P^^innrr,  nostroruni  mutiimine  sigillonim  dignum  duximna  foborandum.  Artum 
gl'aeie  millesimn  ducentesiino  viresimo  quarlo. 

(Pùm:  jbibliolfu'qMf  mtiomU':  «w.  lut.  n"  IJötUi.    -  Carfu/iiin' 
dr  X<fiMfVBioiii.J 

KV.  4.  Xoverint  prenontes  et  fuiuri  quod  eico  Uocardu«  et  Iratrea  mei,  acilicet 

Y*'lrns  et  lf>  iTnnnnns  »«i  Herlramus  de  Cr*  ont'ps  recognovimns  corain  abhale 
Saboris  «  i  roram  archipresbitero  de  Ikilai,  ijuod  paler  nosler  conlulit  erclesie  de 
Videgozinga  pro  aalate  anisae  «le  manaum  qtaoddnm  in  Framersürof,  nuper  (pio 
rontentio  vertebatar  inter  no«  ei  abbatem  de  Wadegozen.  Nos  etiam,  ai  aliqnod 
i'i  [iredifto  maiisi)  hrihtiinnijî.  pi-filif-to  rr<  lr>îr>  y.-;o  -nliito  animariiiii  tift«fra- 
nmi  contulimus.  jurHnn'tito  jirestito  [»romitlenle»  quod  nunquaiu  de  celero  ia 
nanso  aliquid  rcidaiiiabimiis.  in  ctüns  rei  testimoniom  et  munimen  pro- 
KDiem  eartam  aîgUlo  abbalis  Kaboria  et  ai^dllo  archipreabUeri  ferimu»  robo- 
»ri.  Adam  anno  Pomini  MCr.XXXI. 

((ktbknee:  ancien  cifrtuiairc  de  C abbaue  de  Kadgaa^en.  —  Im- 
jiràMé  «Anw  SUegter:  MlteltlUimêékêt  UrkunieHibiidt.) 


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—   222  — 


itao.  i'i.  Biirciii'l  il>  ('it-hnujr.  rhemUrr,  rrrni  m  /«ïr(  d^'  in  dimf  4e  Orthange  à 

l'iilflMi/r  lie  St~MarUn-ile-Gl(in(lihi-$. 

F.(co  C.fom]  domwit^  de  fViurf/xjw»  sirul  a  ino  inulanter  «ut  reqtti!»i(um 
j»i'r  Icnoroni  )irosencium  lidolc  tc^.-^tinioninm  pf>rhib<K>  vttrilati  «nu»«l  «ioininii»  liur- 
rlfh'/ii-  tii/lf-*  dr  ('rHiniijrs  ]i,irloiii  yiiain  in  clfcitna  iam  «liefe  panxhir  vrniirlit 
roiivoiitiii  Mui'liiii  Ulandarieiisiâ  pro  iiov<'iti  lihrih  luettiiisibus  «le  couseiisu 
nxorÎB  «ne  vi  omnium  roherednm  ip«hi«.  Ne  îgitnr  scriptum  hoc  a  pnsteri«  nlla 
emungi  posait  ralimiixiia  (-artulmi)  lianc  por  sigilli  inei  appoaïHonem  commoniTi. 
Achim  annn  Dotnittr  m"  < c"  \\\"  miii". 

(Md::  Arvfni  fx  île  (<i  l'i-r-^iilcinc  —  (  artnlaiic  tic  •Si-MartiH'dt^ 
isim.  Glamiihvti,} 

6.  *J^tre$  de  MaUUett  âne  de  Lorraine  qui  recomtoit  aroir  reçu  pour  stu 
hommt»  et  féaux  Ment,  Bruoique  et  Cunon  de  Maben;  fii^reg,  eomme  detenkieure  du 

Jiff  que  leiioii  Brunit/iK,  sirr  de  Paidquriunnl,  <hlr,  du  miKnifrnieul  dUcehiif.  à  coit* 
ilition  (jiit'  ledit  seiffiinir  de  lùniltjiiriitoid  retnuit  ii  mourir,  /f>  susdits  fri'rex  tiendront 
du  </mc  ledit  tief  hors  de  tutelle.  Fait  Pun  X.'.As,  U-  lendanuin  den  lunocciut.  Scellé  en 
rire  bhutthe,  ni»  homme  A  theral  rontoumé  h  huer  r^detire,  la  bandmdk  pamtnt 
audem»  du  tùiAre,  Pewu  aux  arme»  de  Ijnrmint^  nu  rerere  un  ewu  de  Lorraine» 

.Notiuu  ail  oinitibus  ijuod  •.■^o  .Muliit-us  dux  l^ihariiigie  cl  inaichio,  rcccpi 

in  hominaa  et  fidelca  mew  dominum  Branif|ue  et  ilominum  Cononem  de  Maberc, 

fralix's,  (anquam  de  tnniiuhurnia.  de  feotlo  «piod  t(>n<-hat  d«>  tn«>  ISrunikcs  doiniDUS 

de  Kniikeinonl.  Iniide  et  a^sensu  ipsius  dnmini  lliiniique,  «loiiiini  do  Faukeinonl. 

lia  t|uo<l  »i  dicUiiii  Itranique,  douiînum  de  ruvikemuiU.  muri  coulingcret,  prédit  Ii 

fratrea  Bntnikea  et  (kmo,  dtnuini  de  Ifauberc,  prctlirtum  feodum  plane  et  integre 

ex  tune  de  nie  teneanl  aine  inanabnmia  In  cigiiK  rei  teatimaniam,  «gÜtiun  meum 

pi'csonii  pagiiv  feri  ap|ieiidi.  Datum  in  erat^linn  aanctomm  InnorenKitm,  anno 

jjCratic  milleHimo  diiccnto>iiii()  hii  er-imo  orlavo  'i. 

{Aj-dùcea  de  Meurtfie-et-Mttxelle  ;  luyette  ;  Bitrhe,  dwtre"  ef  ,SV7i<i- 
xemiwnyf  nfiS). 

7.  1*  Jean,  sire  de  la  Nenve-Wamespercii,  iusticiAr  da  dnc  de  Lorraine, 
rôde  an  commandeur  et  aux  Irères  de  la  maison  tcutoiü(|ue  de  Lorraine.  toui> 

ses  droits  sur  les  biens  de  Memmeesbarne  tNarbéfontaine),  que  Rodolpbe  t\i-  Wol- 
ineringeii  teoail  eu  iief  de  lui  et  <|U  il  a  vuDduü  de  son  cousenlemeol  auxdits 
chevaliers  tentoniques.  Il  leur  cède  en  outre  le  libre  pâturage  dans  les  villes  de 

'Bei/fte,  U'etfine  et  Mommrrsiorf k  et  dans  toos  les  lieux  qui  toachenl  le  han  de 

Memnifr^>>ftrrir.  f't'H<>  (•(»■^-^ifiii  o-t  laile  du  ronseillemenl  de  Godefroy  et  de  Robrrf 
de  *ZhntC4Su:ilre»,  frères,  *conmnguincorum  uostrorum».  Les  lettres  sonl  scellées 
des  sceaux  de  Jean  de  WamespeicU,  Jean,  ^ire  de  Kén^lraiij^c,  et  datfe»  de  la 
veille  de  St-Nicolas,  198S. 

2*  Boémoud  de  Surrelmui-^  (îadefrof/  de  Torcheeille  et  Robert,  son  frrre  don- 
nent leur  consentement  à  la  eemon  fuif  por  leur  nnele.  Jeun,  sire  de  la  Xeure- 
M'arne«percfi,  ù  la  wai^n  teutonique,  det>  bit-nu  aituiv  à  %Meymersbourne*,  eu  date 
do  tm: 

*)  Ce  dmument  nom  recèle  l^xistenec  d'un  «ire  Brunitiue  de  Fmbiuemonl, 
gui  appariemil  «mu  doute  auiui  à  fa  famiSe  de  MaBmy.  Il  pouvait  être  fit*  de 
Frêdèrie,  dit  de  Valkeuberg,  fih  de  Bruuieou,  mort  eu  iUSS. 


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X»)s  Roeiimn<his  de  îSareponle  milen  diclTis  de  Grbnberch,  Uodefridus  lailen 
ilidiis  (le  l>(>r.'\s  ilii  *'l  n'il  i  r1n<  Iralcr  «'jus,  iiolnrn  l'arimiis  univorsis  pre^ontes 
liUens  iiiâ|Hicluri5.  ([uod  iiO!5  colliilioueiii  eeleiiinsiiic  i\mm  v»;nerabili»  ac  dilurtus 
miMatua  noster  Johannea  doininn»  de  novo  Warnisperch  et  advoratns  dp  (3ift- 
wtoerofavit  seu  dooavit  pm  sainte  et  remedio  nuime  suc  <■)  Mioruin  parentum 
rï-ligiosis  vii  i^  rnniitieiKlalfui  el  lra|riî,u-  Homu-  Tîiî-olonici-  iii  McvimTslKMii  lu* 
ijfnèaiiius  et  ronlirmamus  per  prescuics  :  ass«'reriles  Ikk-  rsse  facluin  |)er  uo.s- 
tant  volontalcm  liberam  et  cnnsensuin  :  promittente»  dtrtûi  fnitribns  Mtilitari  fîde 
■Min,  qnod  contra  dictam  oollalionein  rau  donalioneni  i>er  nos  vel  per  aliom 
sfo  alios  «uiiimuniter  vel  «livi-im  r-nrani  i|uo)_-ijiiu|ut3  judicc  iioii  vi-nircnius  vt-l 
venire  facienuis  ullalfTin-:  in  lutiiruiii.  Kl  i|uia  nos  iloinimis  (i.  el  II.  fraler  U(j}>l('r 
kDtedicti  üi^iliLs  carcinu:?,  .>igilliä  vencrahilium  virutuiu  vidclicel  dumuii  Jo.  dilccti 
awBcQli  noRlri  antedicU  et  domlni  Uoemundi  prefati  «ai  anmiis  in  hac  parte.  Kt 
ii*i>  (Irunini  prenotati  nostn»  ei  liredii  toriiin  nomine  t^igtlla  noslra  prescnlibus 
'liLxiiims  n;ipnFi'>fi(1r<.  l).niiim  aiino  duiiiitii  M.  i  .  ('.  orluageKÎtno  qninto.  feria  leriia 
Ml-  fcsluin  iiutivitatiij  Hcato  Marie  Viiginib 

H,  Xoii»  officiai/,  lie  la  <  «iurt  «le        et  i^>wi8.  arcediac  res  de  Vi  an  TégUoe 

imn,  H  err«*,  äyiitom  ei  JeJtaïui,  "m  trot  ßl,  ont  recogiiut  el  recK^iuiissenl  per 
laraol  nous  et  an  lUMtre  présence  qu'il  doiont  lou  conduit  de  lonr  boix  qu'il  ont 
m\xe  Seiiii-icourt  et  Maiaieres,  qae  siéent  deleix  lea  htn»  Tabbeit  de  Saiiil  Vin- 
rent df  Mi->i.  loutr  s  fois  «(uc  Ii  dit  tint-  -^f  ront  vtîudul  t-t  mis  à  lai'!'  h  iml  !»- 
ImwM!  sigDuur  lleiiri.  cniilr  de  liai',  atitrelcl  eùuUuil  cum  Ii  aulru  ïiOis  vesin  li 
<Im«iI.  El  est  h  savoir  que  Worrir,  lilz  Jehan  drwitis  dit,  per  lou  rrant  el  per 
l'oHrni  de  iehan  sou  peire,  di>  Symon  cl  de  Jdian,  freir<«ä  au  dit  Werri,  at  repris 
don  (lit  noble  liome  sijçnuur  Henri.  e(»nle  de  itai  dessus  dit.  In  ;;rain}i«;  de  (tru- 
"umU,  les  wainstnages  et  les  appert rn.nu  es  de  la  dite  mainge,  laquele  giain^re  siet 
•Ol»  le»  vigue»  de  ilés  el  la  giatnge  »iguüiir  lleiuei  de  Jeuiue  de  Mes,  et  l  ai 
Kfuia  en  fiel  el  en  lumage  pour  Msxantc  livrea  do  iiieeenit,  tesqudea  li  dia 
^^nrris  al  recen  dou  dit  conte  île  Bar  an  boins  deniers  nouibreiz.  el  des  qaelx 
'leniers  li  dis  Werris  se  tienl  pour  bien  soit  et  pour  bien  paiei ....  Kt  pour  cen 
lue  cen  soil  ferme  chose  el  eslauble,  uyus  ofliciak  do  la  court  de  Mes ....  cl 
non»  Lovii,  arcediacre»  devant  dis  à  la  requeste  de  Jehan  et  de  ses  anfima  de- 
vant nomineix . . . .  et  noua  Henris,  (  uen»  de  Bar  devant  dis  avons  fait  melhe 

noslre  sed....  à  ces  présentes  lettres,  en  lesmoignage  de  veriteit.  ''en  lut  fi.il 
läii  de  ip-ace  mil  dout«  cent»  quatre  vius  el  qualor/.e  atbi,  le  rondcuiani  d*'  la 
(IttDdelour. 

(l^ffû  .*  Sibliotheqiu-  naUoMlf,  —  Cotlettim  â»  Jjorrmnt,  ifi  97T. 
-  Or^kutl  «tfr  panhemm,) 


*)  Ce»  doue  chartes  ne  troupent  imprimée*  dnm  Jfmmu  Urkundenbuch 
du  äenttehem  Ordtn»,  II,  h*  381  et         Koiu  en  devo$»  la  «umaiumee  à  ta 

•^•mmtirtimfif^n.  obUyeatiU'  de  M.  LempfrUl,  proftf^feur  <tii  voUège  dt  Sarre<fuemîiie«, 
^Ht  arrive  ù  /«  même  i-ondimou  que  hoius  mom  exiMjgtt;  ù  mcoir  que  Uoilejroy  et 
•'ft**^  itoian  Mceux  dt  Jean  de  la  Ncuct- Wurnfspirvh,  pur  leur  mère  Loreitc,  cpou*e 
feoffrog  if  TvrtèevSk.  Vmw<  à  Bohmd  de  Sarrtbmek,  «1  Haït  fil»  de  Jteàter 
(ftnie  Mrtne  aoeur  de  Jea»  le  Ja^kieft  dont  te  mm  mon»  eut  me&nm. 


—   224  — 


ItÊb.  ^    \'''U<  <!'  St'Mut/n'cu  "/"'ihi  'ir'>;uif/,'lisfr  T,,  ffrc<  il' Alhirlin  <li)  H iti^<î'i ihii 

Jik  äe  ß'ii  Burtarii  <lc  f'réhangr,  par  lesqmiifS  H  remet  au  itoufoir  (le  Jeau,  urujnrur 
if«  FhHranf/e,  le  jief  tju'ä  tenait  df  hu,  m^fOmteiMni  nwc  Bwtttrd  mn  pfre,  et 
Und  encore  aut  tHJaget^  bau«  H  finale»  âe  VmiAaaeomif  Wtvritt,  FauXtp^wMA 
ri  Créli(i»f/e.  r rite  lësignatùni  faite  dcrtiHt  le»  fionime.s  du  château  4e  FatdqHfKUnit 
ftnrte  le  »ei-nu  (le   \'uftei\  ithl"'  St-Marthi-df-fîtiituh'teeK 

•Novt'iiul  Uiiivursi  jaoseiiU-s  litlcras  itisp(>(  (uri  yiiod  ogo  A)lM;rliJiUj>  diclus 
CraBe(>httc,  nali»  domini  Burcanli  miliiis  i|U(>ncl«in  de  Crichingnen  omnc  'feodnm 
qnod  jiirt'  f<-odaH  una  cum  prefoto  pair»-  mon  fi  sine  ipso  iciiui  et  adhoc  lenw 
a  nnhili  vim  lîoniino  mco  Johanne  (loiniiio  *lf  Vin-tininm  in  \ Ulis  r>\  f-nnfinii'  df 
Wibeliu^ucn,  Wibellkiiclifu,  ValkeiUicrg  et  C.ricliingcn,  bcii  iit>i(|ue  siluiit  fueril 
coitun  discretiH  viri»  videlirel  homlnibi»  caatri  do  Valkenberg  .spoulanea  vdnn- 
latfi  in  inanns  et  prnteslatcin  ilomini  mei  Johanni»  pmltcti  resigno  et  <onreMi. 
prr.iîiiltens  fidv  torpoiali  pu  stita  jx  r  pnscnles  quod  runtra  l)u]iisino<li  n-signa- 
tiuiiem  t<eu  collatioiiem  iii  juilîcio  vcl  extra  jiiilioiaiti  pei  me  v(>l  pur  aliom  wa 
voniam  in  futartnn.  In  cnjua  r«i  cvidentiam.  rum  xiftillam  pi-opriiim  non  habeam, 
aigillo  religiosi  viri  et  honesti  doniini  Galten,  Dei  srratia  abbatis  ecclesie  sanrii 
Martini  dicii  '!l.iii(1''ri«'nsis,  nrdiniH  >ian<  li  Hrnotli«  ti  iik  ti  iHi>i  dv«" csiï;  i\\yn<\  A 
prece»  el  requisitjonem  mcam  prosonlibiis  csl  annoxuin  prelibalo  domiiin  meo 
Jnhanni  pi-e»i-ules  Utlerai«  Iradidi  robofülitü.  Ht  nos  iniseraliotic  diviiia,  abbas  er- 
cleaie  predictc,  sittillum  oostrum  prcscntibdB  appoanbnuK  in  tcstimoniiim  pramiii- 
soruin.  Daluii)  anno  Uoinini  niille^iino  dttrcnlraimo  nonaj(fiiinio  qointOf  in  rigilia 
boati  Matbei  apontoli  el  cvangcUste. 

(Arehireu  de  ^ettrihe-ft-MoiieUe:  laydie  FetwKtf(uu/rji,  11,  1,1 

jjj^  10.  Nous  lioiu-hars  par  la  «iraire  de  Ih'ii  rvoskcs  de  M^-s  faisons  rognois- 

sant  a  loos  «pie  coin  nostr<'s  aineiz  cl  Hahlen  tJoidenians  de  Torrilleirs  chtralier:' 
uos  «iet  et  noslie  Evcsetiiel  de  Més  de  lonc  temps  bien  et  loiiUemenl  servit  et 
aieos  capronveît  son  loial  xerrise  en  plmorB  grans  bcaoignes  par  ixwtre  Eveachiel 
de  M<^3  on  li  devant  dit  Goidenians  ail  eut  plusurs  péril  et  plasors  domaiges.  en 
cors  el  en  bir  ri;;  il  oi  H  sien,  et  anoor  ait  Itien  la  volonlcit,  lou  sent,  lou  pooir 
el  la  force  de  dellendre  et  de  aidier  el  de  «ardeir  a«s  biens  et  les  bieus  de 
noatre  Eveschiet  de  Mes.  et  meysmement  no»  maisons  et  nos  forteresses  de 
Tavsschiet  de  Mes.  A  savoir  est  ke  non»  por  Ion  rommnii  profit  «1  por  la  com- 
mune saveteil  de  nos  et  <lr  tidstre  Kvesctiiet  de  Mes  ineypmcmenl  com  il  âoit 
tiosire  hom  ligeb  el  de  1  avescliicl  de  Mes,  avon»  mi»  el  melons  en  la  warde,  en 
ift  main^  et  en  la  deflcne«»  dondil  Goidemant  tontCB  nos  maisons  et  tontes  nos 
rorleres>-es  de  t  avescbiet  do  Mo.  (  'est  a  savoir  nosire  maison  et  nOstro  fortenssc 
du  Vy,  el  de  quanl  ipii  appmt  a  !:t  >nniric  de  Vy,  et  tout  ee  que  nous  avonfs  et 
devons  avoir  eu  la  ville  tle  Vy  el  ou  ban .  et  noôlre  ville  de  Moyenvy ....  Kl 
noslr«  maison  el  nostre  forteresse  de  Marsal ....  Et  nostre  maison  el  nostie 
(  haislel  el  no^tn-  forlereêse  iVEspinnlz . . . .  V.i  nontre  chaistel  et  notre  forteresse 
iti  Sarebourcli  .  .  .  .  Fl  iinslr^  inrii-fui  r-\  iîo<^frf  forli-resse  de  Hombonrrh  .  . .  .  Kl 
nosire  maison  et  nostre  forli  res$e  île  Haboudangef» . . . .  ÏX  noslrc  maisuit  et 
nostre  forierense  de  Condcy ....  Kt  nostre  maison  et  nostr«  forteresse  de  Rember- 
Tllleirs  —  Et  nostre  maison  et  nostre  forteresse  de  Dennenvres ....  Et  nostre 
inniüon  et  nosire  forteresse  de  Trnkesten  .  . . .  F.t  nosire  maison  f»i  nfi«tre  forte- 
resse dv  Lucembourch ....  Kt  nu«trc  inaisuu  el  nosire  forter«B»e  de  Herre^ten . . .  > 


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—   22ß  - 


ti  quant  k»  n09  avons  <  n  la  ville  tic  Nufvilleii  s  ...  Et  no^lro  maison  cl  no»tre 
fi/rlerpsse  de  Axibos  .   .  .  F.t  nosSro  maison  et  nn;.lro  forleress»'  de  (;.nislr('»  . .  .  . 
U  m>»lre  maison  et  noslrc  f(»rlei-B»t<e  de  liectcuibexcli . . . .  et  louics  nos  aulros 
fgrtereMes  de  ravetchiet  do  Uea,  of  de  kaut  ki  y  apant  en  keil  moniere  ke  e c 
Mit  el  Tan  meionn  maintenaiU  en    i-iiu;  et  rn  t«nnr.  Ki  vniuns  et  coirunondons 
a  (nuB  nos  finMi     nos  wardairs  des  tiiCfs  forlcrossos,  rliivclliors,  osniicis,  bor- 
jois,  et  a  louii  nos  autreä  liouie»  el  de  nut>trc  i'.^eächiet  de  Mch  kciU  kil  soient 
ton«  la.  kiialteit  et  sow  le  fanteit  kil  dolent  a  nos  et  a  noitrc  Kgline  de  Meii. 
^1  soient  obeyaaant,  aidant,  et  con<'ill»ru  adit  Qaid«  in,iiit    n  ci.inlz  kil  mettrai 
put  lui  enz  ditr-;  n)ni='>n'i  r<  en  dile!^   forteresses  <>l   .lillnrs   por  I'KvtscIiiel  de 
Mfs  .(lu      cf  mii,  lout  ansi  com  il  sont  et  doieiU  eslre  atdnnt  el  coiicillaul  n 
m»  et  a  TAveachiet  de  Mea.  VA  dnnoRji  et  otroUm  a  dit  Cmdemant  plaîn  pomr 
«'  platn  aoUioriteit  de  remuer  ef  de  oateir  \»ix  lui  et  per  autrui  cm  kil  worait 
iv>»tre  Imilly,  nos  prfvos.  tios  maisln-s  osriioviiis.  nos  inaiours.  ft  tiuis  ciaulz  ki 
p^irlent  nos  officen  scculeirs  keilz  kil  ttoient  cl  de  panro  ft  de  recevoir  romiies 
raisons  d'eaalz  de  ccu  kil  ont  (ait  et  pria  en  lor  offices ....  Kt  ebl  aucoi  a 
^voii-  que  com  noa  soiena  lentis  a  dit  (îMileinanl  en  plusors  dettes,  el  il  meiames 
endnlloiz  por  nos  envers  pbisors  aiiin  s  (leisoiies  ....  nons  volons  et  consen- 
^*^»  kil  tic^nel  en  su  main  et  en  sa  saisine  toutes  les  devant  dites  maisons  et 
feriercsscs  el  reu  ki  y  apanl  jusc  u  tant  kd  se  leiu'ail  a  Incu  paici  et  a  bien 
-  •  • .  Ke  fîireot  faites  roodeinaiii  île  féale  Sainte  Katerine  lan  de  graice  nostrc 
!'l||ly)r  mil. <1ooa.  cens  .  quatre  vins  et  se/e  .  ou  mois  de  iu>vend)re. 

(LHxemhçurg  :  Ardurrn  tir  Jtdmvii,  n"ûH.  —  iiriginal  $ur  panhemm.) 

11.  Ik  peur  itaer  QtnOHem  et  ArtMrum  dr  Critkiuffn  et  ContttantinHm  âr  attoiü» 

/(»  \\'riiu'n;j(i. 

Ngveiinl  luàvtMvi  prchcnfunn  iuspcclotes  quod  nos  Chuo  tt  Ariurm  Jnttrcs 
armigm  de  (h^engki  recofnoscimas  et  tenore  presenrinm  pmOtemini  (sic)  rynod 
'niinia  liona  mobilia  et  immobilin  quae  f^onslanlinu»  de  Wrminv'a  dileetas  noslor 
ctiiiwn|>iiiM>ns  îinni'^'T  (  t  tenet  a»'  pos^idet   in  villa  et  banno  de 

V^nsiii^ja  suai  nua  ailOilialia  vcia,  et  nuoti  potehl  libilc  el  ]iberu  ea  veadere. 
alienire  ic  eeîam  ccmferre  quibiiseumque  pereoois  a«(  quibuHniin(|ue  moiuwteriis 
^iiie  iio^itra  ant  aliqoanim  pcrsonarum  rontradietione.  Kl  (pind  super  Mis  non 
débet  de  jure  a  nobis  vol  alijs  fter^oiiis  impe<liri  In  rujus  rei  teslitnoniuni  sigillam 
nobiUs  viri  domini  Henrii't  de  Vmalingen  ad  pièces  nostran  presentibus  est  ap- 
pauou.  Et  nos  Henrki»  dominos  de  Yinslinga  prudictus  ad  preces  predictonim 
Konoiris  et  Arlorî  fratnui  armigeromm  noairorum  fidelinm  sigillam  apposîtum 
est  m  roLoreni  preniissrtnim  T»:itam  anno  IV>iuini  m"  iht"  xx«  un».  In  die  sanrfi 
Mathie  apostoli,  mentic  februani. 

CPnrî»:  mbJiàihhfue  iwtiounlr  :  Vurdilairr  ttr  St-Mnrlut  de  (flnii'ltirrs.) 

12.  La  troisième  firie  aprcA  h  dimam/ir  Jivmi  ni:icere.  LfUres  de  Jfiin.  fii.i 
df  /n»  Jftcrtîît  de  Crikmyt,  iatyer,  luir  lextiuelle«  il  remet  à  Jean,  aeigneur  tk  Fc- 
"^ivMaff,  tMte  ht  jiartiiM       «tm  père  pouvait  avoir  en  nae  «wrsMMt  eitui»  dam  reit- 

'^""(f"  'ht  diâtcHu  dr  Fiiulqticmont,  Cil  cchnn'je  d'une  nutsurc  située  nu  houiff  df  Ui 
me««  ^nu.  Heeaw  tie  Frédéric,  abbé  tle  iU'I^abor,  rt  de  liewri,  ardùprrtre  du 
Mise  Km. 

Keverint  nnivend  quod  ego  Johannes,  natu«  Abertini  armigori  qnondam  de 
^liangesf  tendîdi  et  per  présentes  vendo  nobili  vin»  et  tionetsto  domino  Miauiiî 

15 


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—   226  — 

militi  lir  1  inislranges  onmoin  pr>rlin}v»)i  (ninm  jtiiler  meus  bAtu*  niemnri»'  î'ff- 
(iir-tus  habueral,  scu  hubi-re  potuernt  in  iiuadaui  «lomo  mIu  inlra  caütelli  uiiibiturn 
de  Fakemontc  pro  ijuadain  lune  tnaKorta  in  borgo  Ren  civHale  de  Kakemonte  «la 
nna  pro  sexaginta  solidis  luch-nsibiM  denariorum  lioiioniui  <■!  lefaliam.  <)<'  <|iiibii(i 
recopi  (lundrno'inlji  solido-  in  [u  i  iinin  miiitoral.i,  vi^iidi  snlidos  veio  n-riidnos  lo- 
nebitur  luichi  pcrsolverc  ipiniido  piedùU.niii  maxcriiuii  iiii;  editicarf  conUgent, 
tr«tt9f«Tens  in  enndem  domuiutn  Johannpm  jam  dirliiin  onme  jua  val  domiûwn 
qnod  bereditario  nomine  nia  |ioterat  coutînftaro  vel  i!elK>l»nt  in  domo  prelacta.  In 
cujus  rci  trsliiiioiiitirti  iirosi-nlfs  lillrras  Ri;filli>  n-li^jinsi  viri  <•!  Ixiiicsli,  domini 
l'riderici.  palientia  ahbatis  mo  i»a>li'rii  saiirli  Nalntris  urdinis  »ancti  licnedirti. 
ac  disrreli  viri  et  lionesti,  dumiiii  Haiirit'i,  archiprcsliylori  ijiLsdi'm  loci,  sepedit-tu 
domino  Johanni  ttadidi  roborafaa  K(  nos  F.  ablia«,  nocnon  H.  arrliipreabylor  de 
sancto  Nabore,  antcdirli.  :id  peUlioiicm  hiiniitem  cl  sii|ipli(-a(ioneiii  inslanicin  uh*- 
tiiorati  Johannis  armig<Ti.  nosira  si;!illa  pn-sonlilms  duxiiniis  apprononda  in  tidom 
vuuditioui»  hou  pcrinuU.lioniä  prodicle.  Uutiuu  aiuu>  Unuiijii  inUle:iiiiio  Iroceatc- 
aimo  primo,  ferîa  tertia  poat  doDiinicam  qua  cantatur  liemîm«cc>re. 

{Artfiim  rfe  MeHrthe-el'Mo»eHr:  Lat/ffle  f^mtniHge»,  h  n»  2. 

1S0I,  l.H.  'Jeun,  l'crque  df  Mi'tz,  tlicUtre  aroir  rfii/ili  Wiri  <lr  ('rrhontfrs.  irutfer,  mu 

bailli  de  rérêché  de  McU;  tl  lui  ikmnrra  lUtuittc  ttnutT  ^kM)  Jlurim  de  Flormtt  en  «r. 

KouB  Jehana  par  la  grâce  de  Den  evernives  d(>  Me«<  folaona  tavoir  f>t  eo- 
gnoiasani  <\ui'  i  ominr  nous  aions  fait  et  l'ialilit  ll'/r/  df  (  WliiiHt/rs  rst  tiirr  no*lrr 
bniîli  df  l'arrsihiet  df  3ft'i  a<|u»'il  nous  avons  donm-v  f'\  drmnns  a  fau'-i  don  dit 
bailliagu  choscuu  an  <anl  cotinnc  il  boit  uo^lic  bailli  tant  :soulc>ntcnt  la  suinnu» 
de  trois  rem  ilorina  de  Kloronee  de  boin  ur  et  de  bttin  |hH8  tpie  noa  U  promet* 
tons  a  paîeir  h  moiliH  a  la  m  H< nun-  p  ui  ii  iin  •mi  nl  et  Tantre  moilict  a  la 
ppntlierosff  tantôt  ;iprfs  . . .  .  liipifil  Wiris  d'  il  i-in-  loy  rinquifiiu' de  ^'ompa^rnon 
d'arnicü  a  ces  frais  ai  luisbituiä  itu  alluJil  par  nostie  lenc  d«-  rave.-^cbiel  a  lausa 
don  dU  office.  Kt  on  raa  que  bosuing  koU  d'aucaiw  <'att  qup  porront  «nn'enir 
d'avoir  ]e  dit  Wiri  ptua  de  rom]»aignon  d'nrmra  que  los  «piaim  avec  tuy.  le  «or- 
plus  dr  (  rim)»ai}»iion  scntnt  ;i  nn  f!.  <|  i n  t  f  Tti-^i  in^  j'i  si  p.ic  numn*'  ndvn- 
lure  le  di>  Wiris  iiu  autun»  de  ï^cs  (•oiu[iai^nun.H  liiis»c-iil  pris  ou  w>unrissonl 
aaron  préjudice  ott  domaige  a  raotte  du  dit  nflice,  noua  lea  fninca  tenmia  i-i  pro> 
inetton«  de  delivreir,  de  rendre  cl  di*  re^ttabtir  lour  prejudira  el  domaige  enthiere- 
inent.  KnffT  rst  iissaxoir  nuv  li  «lis  ^Vi^is  et  «i-ji  »oinpai^jnons  doi<-nl  estro  rt 
HOnt  priiu>  uu  qu'il  vcnrout  eu  lai  <iu  nos  ....  a  nos  trais  despciis  et  Miissions, 
Totttea  reu  clioses  dcsus  dite»  avun»  nos  promis  et  |>roMiellous  allaire  et  atlcnir . . .« 
bone  foi  et  aus  l*obligatîon ....  dos  evesques.  Kn  tpsmoîgnajre  de  veritev  avuiia 
nous  fait  inatre  nostre  sael  i-n  <os  |nx's«'nl<!s  Icitns,  <|u<'  furent  fnit<>s  l"an  d«- 
nnslrv  sivnour  mil  troi.«  cens  et  ««exanlc  et  dotiti,  li  vanredy  londomain  dou  saint 
sacrement  d'autey. 

(LwembtHirg  :  Arrhirtê  de  Jteinnth^  n*  515.  —  Origmtii  mit  |nii^ 
fhemin.  —  Im  ntttr&Hê  marquén  par  tie»  jmmi»  »Mt  MrAAi  «flte'Méir.j 

W7a.  14.  Olrjf  de  lunrtritnge  ifjunnl  lu  iteigwurir  d''  l-'én^truiufr  ru  JieJ  d*'  »«r 

ft  de  Vè^itte  de  Jimimnont. 

Sequitiir  (nior  i/iuiniindam  alifirttm  littrninini  in  gattien  Ydiomale  eotuHrrifiUt» 
ntM  meucHuiem  de  terra  de  Feuetttrtmgett  faeieueium  m  Annc  madutm  : 


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—    227  — 


Jt  (Hrù  mrt»  tl^  feneMmngn  tas  mvoir  et  cog nosMUt  a  tous,  qn«'  je  re- 
cofooix  et  confesse,  pour  mi  el  pour  iitea  hor»,  «lue  In  Icrro  de  ffonestrungeH  et 

les  .niiiH-nclist's  iliffl!'  <  -l  Ji.ii  fii  \  do  vi-nerablc-  el  if 'i^'ifisr-  ilnmo  miidanio  l'ah- 
fl  de  l'église  de  iicinirt-iiiont  t^eUm  et:  qu  il  c^t  coiilenu     nncieiiucä  kllru», 
ltai|iMlk«  Bia  dame  t'abbaaao  et  li  convens  de  Tegliiie  de  iteiuiremonl  ont  de  la 
ditle  lenre  de  me*  predeersrouis.  Kt  ce  promet  je  en  l)oiie  fey  ponr  mny  et  pour 
mes  liors  {>.nr   res   piescnlCH  letins  de  paieir  dr  ri  fn  avani  a  tous  jinir»--  inrvix 
rkuirun  an,  eu  i-ecugiio»9)âuce  de  kiur  di-oil  el  dou  dit  liez  au  tenue  convenu  es 
•MameB  lettres  la  somme  de  «ent  soix  de  moMains  en  icellez  nommoc  sens 
ftavde  et  tans  barat>).  Kt  en  icstnoi^niage  de  vcritey  iai  mis  mon  seel  pendent 
en  CCS  présenter   lellres.  Ir?.  '|U(  I1'>^  Turf nf  fniff  z  l'nn  iio'^lrc  si'^nour  de  graro 
niurreDt  j»ar  mil .  truix .  cen;» .  äexauii-  el  douze,  le  joui'  de  la  feslc  Saint  Valenliu, 
(Atrpt;  BiNwtliliiiie  ntOioiMUe,  mannte-  tat,  »•  mflß.  ^  Car' 
tulaire  de  JiemiremoMt.) 


ai^^NÊALOGIEa 

Nous  avons  essayé  dans  les  tableau  solvants  de  fixer  la  généalogie  des 

anriens  dyna.<tes  de  Mall.i  i;;  (  I  relie  do8  preriuerM  sires  de  Fénétrange,  de  Tor» 
(h<  ville  <h'  f'.n'linn^e  et  de  llelfedange  (|ui  liraienl  indnbitableiiient  d'enx  leur 
crigjne.  La  première  généalogie,  celle  de»  promiei-»  seigneur»  de  Malberg,  plus 
•wte  et  ptoa  coraplèle  qoe  relie  de  BRrseh,  laisse  cependant  à  désirer.  Pour 
Ifti  foalrc  premiers  degrés,  l'cxistcnre  des  personnes  esl  (instante,  mais  leur  fi- 
liation *'sf  ulfiiienl  présumée").  (le  n'i  >f  <\u'h  pathr  du  cinquiéine  ili^rt'  «|U0 
ütMü  avons  pu  relever  le»  erreur»  eotnuuscs  par  Häräcli,  el  lélablu  tl  une  ma. 
nière  iiatislaisanle  et  en  nous  appuyant  sur  des  documents  anthenti(pieä,  d^ine 
part  la  deacendanee  de  Kuikon.  qui  ne  lalasa  qu'one  fille  wdqDe  comme  béritîère, 
'l'antre  part  !:i  ü^mk  i  de  Hrunicon.  premier  voué  de  Kénétrange,  f erlainemenf 
l'aBcélre  des  »ires  401  |>oi:lèrenL  dans  la  suite  ce  nom,  et  l'auteur  prétiUiné  de» 
niaiions  de  Torrheville  et  de  Crébange.  ^ 

Les  IroiH  tableaux  suivants  donnent  la  géanologie  des  premiers  sire»  de 
Kéiiétr:^.^,'^ ,  lii- f!i éliange  et  de  Tvrcln-villc.  pronvc^r  |i;ir  des  document^  mitlienli<jues. 

Menlionuoiui  encore,  coiame  issus  probablement  de  la  uiéme  touche,  le» 
TiHiéa  de  Waaselonne,  les  sires  de  Ilorboarg,  les  seicoeors  de  Morsberg,  Ick 
■ngnenis  de  Kaasy  (Béchy),  et  les  vou^  da  Kenf-Cbaslel  (St-Rlaise;. 

*)  bamt:  litige  «rontroverse. 

-)  Simon  et  Adalbéron,  i|u'on  trouve  au  4<^  degré,  ne  sont  mentionnés  qo^one 

fois  en  1107  (i  .i  llontlieiiii.  Il  est  probable  qu'uiir-  erreur  de  (ute  a  été  eoiii- 
iHüie,  ft  qu  ils  ne  isonl  pas  difTérents»  de  Cuho  et  Adailtet-o,  cités  auäüi  eu  11U7. 


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Lüthringeii  und  Burgiuid. 

(Fortaetzung.) 
Von  Dr.  H.  Witte,  Hagenau. 


VI. 

Die  Ernheniii;:  I.ollirinuftis  \v;ir  der  bcdciitriKl^tc  und  Ict/.to  Kr- 
h\a  den  Herzog  Karl  ernmgen.  Jetzt  erat  hatten  die  burgundisclieu 
Staaten  von  dem  Ziiydersee  und  der  Mündung  des  Klieins  bis  mm 
Rhonefluss  hin  Hall  und  Zusammenliang  gewonnen,  und  die  HofTnung 
war  nicht  unbegrAndel ,  dass  dieses  Reich  auf  friedliche  Weise  seine 
(Srenzen  bis  an  die  Gestade  des  Miltelnieeres  vorschieben  wttrde.  Der  alte 
König  I\en<'  von  Anjon  (Intf  von  Provence  wilnsdite  nielils  sehnlicher  ab 
das  engste  Bündni.-:  mit  Ihu-^Mintl  einzugehen,  um  den  Schutz  dea  mAchtigen 
ITerzofr.s-  jieiren  die  Liindnjrjer  Köni|f  Ludwins  zu  ei'laniren.  und  Tierzog 
Karl  dinftr  die  lloiïnuui;  hehren,  dermaleinst  sein  Erbe  zu  werdoM 
l  ud  die  Kioberun^f  vnn  liOthriniren  haUe  sicli  unter  solchen  I  iii-t;inilen 
vollzojren .  dass  der  burunndisclic  Fiirsl  in  der  Tliat  jflauben  diu  He. 
fur  alle  /eilen  Herr  <les  Lauilcü  ;ie\vorden  zu  sein.  I lei'/.o<f  Hené  halte 
sich  nir|(end«  auch  nur  einigemuissen  der  La^te  j{e\vaehsen  jrezeigt,  und 
die  GerimtacMlzung.  womit  Karl  von  vornherein  auf  seinen  Jugendlidien 
G^er  herabgesehen  Imtle,  war  durch  den  Lauf  der  Ereignisse  vollauf 
gerechtfertigt  worden.  1  tiller  lialte  der  jugendliehe  Fiirsl  seine  Ver- 
traiicuHsetigkeit  hnssen  (nris»eii.  Wie  konnte  er  auch  auf  die  Ver^ 
lieissungen  ehies  Nhinnes  wir  Lndwijf  Xi.  Iwicn*)!  Wenn  Eothringen 
steinen  Herzo«;  im  ^^li(  h  iieiassen  lialle,  so  halle  nicht  minder  Hei*zog 
René  seit!  I-and  im  Stich  ifclassen. 

Der  Adel  \v;ti'  llrr;");!  Kai-I  aid'  liall)enj  \\'(>'/c  enl}i<'^renj?ek"nun»Mi  ; 
selbst  ein  Mit^zlied  des  loliii  invMscIieFi  Hmuscs  der  Bastard  Johann  von  l.ntli- 
ringeUj  der  ruhnilo.se  Verleitli^jer  von  ^iancy.  halle  Frieden  mit  dem 

*»  KoHtPT-Kirk,  hhlovy  ùt  Charles  Uic  fiold.  TU,  217. 

^)  l>(M-  .M,-al:iii<U  v  <  icr^amltr  L'anigarnln  tin  «Icti  llor«^  von  Mailand,  dal. 
16.  Jau.  Ciin^ins,  Uep^dtcs  2iu. 


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—  233  — 


neuen  Herrn  irornjuht  :  Bttrger  und  I^uer  traiiortcn  zwar  um  dm  ver- 
lüipficn  Uebenswürdigen  neiT><  licr.  dessen  Anmut  alle  Welt  bezauberte, 
der  aber  nur  zn  weni<£  für  das  harte  Kriejrsj;eti'uuinel  {jeei^net  schien, 
lias  andern  StolV  erforderle;  ei-nsÜiehe  Hoffnunfr  jedorlh  ihn  jemnl<  aut 
lieimalliehcni  Hoden  als  LaudesRirsteu  wieder  begiiHsfMi  zu  kr>iinrn. 
(lurllen  am  h  -ie  kaniii  liejren.  Die  bur^rundisebe  Mim  Iii  w.w  rioi  li  zu 
furthlbar.  und  mau  hatte  keine  Vorslellun</  von  der  hennisclien  Kruft 
lier  Schweizer,  von  der  zähen  Keiudschafl  einer  Stadl  wie  Straasbuni. 
als  dass  man  iri^dwie  an  dem  Sieg  der  burgttndüsclien  WaHen  jre- 
mifelt  hatte.  Selbst  K5nig  Ludwig«  obwohl  er  bestier  als  jeder  ändert» 
vusste.  welchen  Gefehven  Herzog  Karl  jel2t  entgegen  gii^,  hatte  am 
liebsten  den  Ojahr^j^n  Waffenstillstand  von  Soleuvre  in  einen  ewigen 
Frieden  verwrindelt  oder  doch  auf  eine  längere  Reibe  von  Jaliren  er- 
streckt, nm  auf  alle  Fälle  sicher  zu  sein.  \) 

Am  11.  .Januar  war  Karl  von  Naficy  auf^iebrocbcii  zu  jenem  ver- 
liiliisui.svolleti  Frkizujr.  der  ihn  seinem  rnter</nn«/e  entjregen  flihren  .sollle. 
In  Jejui  dt  l^iubeuipré  8ire  de  Hievre.  lîitter  des  'goldenen  XHie'^se?'.  liess 
er  <l* m  Liimle  einen  Statthalter  zurikk.  wie  es  ihn  nicht  l>e.-?scr  wiin-cheu 
kfinnte.  Aulïallend  war  es  aber,  dass  der  Mann,  auf  den  Karl  vor 
allen  andern  Vertrauen  setzte.  <ler  Graf  von  Canipobasso.  srerade  jetzt 
^oh  von  ihm  trennte,  da  Herzog  Karl  neuen  Siegen  entgegenzugehen 
flefiien.  Bei  der  hervorragenden  Rolle,  die  er  hei  den  folgenden  Ereig- 
nissen spielt,  ist  es  unertasslieh,  auf  seine  Perstmlidikeit  nAher  einzu- 
d^en*).  Nicolaus  de  Montfort,  Graf  v.  Gamixibasso,  gehörte  zu  einer 
iwier  fmnzöäsehen  Familicfi.  die  unter  Karl  v.  Ai^ou  nach  Neapel  ge- 
konnueu  waren:  der  (Iraf  rühmte  sich  der  Stammvei-wandlschalt 

mit  ilcn  Montfort .  die  als  Herzô^fc  die  Bretagne  l)eherrschtcti.  In 
*'t  !1  K  i innren  zwischen  Aragon  und  Kimig  René  voii  Anjini  und  dessen 
bohti  .Johann  v.  r.îdabrien  hatte  der  (îraf  von  Ç.ampoba.ssr»  rlie  l*arlei 
der  Anjou  ertiiitleii  luid  mit  ihnen  ans  Neapel  weichen  müssen.  Arm 
ao  Hab  und  tiul  begleitete  er  Ktuiitf  lieué  lieimwilrls.  der  ihn  für  seuie 
Dienste  mit  dem  untern  Scliloss  zu  Coramercy  belehnte^').  Nach  dein 
Tode  von  Herzog  Nicolas  trat  er  in  burgundisehe  Dienste  flber,  und  tùr 
den  B^ensinn  von  Herzog  Karl,  der  keinen  itelbstftndigeii  Charakter 
ndien  sich  duldete,  war  dieser  aalglatte  Italiener  wie  geschaffen.  Indem 
er  auf  alle  (bedanken  und  Plünc  <les  Herzogs  cingii^,  gewann  er  dessen 

(iingins,  Dciii^clicH  \.  A.  O. 

-1  IHc  fin^elicndston  Narlirichleii  lirinyrt  Oimmines  hIxt  ilm,  (Ilt  in  dem 
trafen  t-in  Werkzeug  Gottes  sab,  lieitUinint,  Uorch  Koinon  Vorrat  don  konnelnblc 
.*«l-iV»l  an  Herzog  Karl  m  rtcheo. 

*}  r»i|ot,  bist,  d«  Lorraine  III.  Uil 


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—  234 


btincifc'î^  Vet  ti  ;iu<'!i.  w cIcIk.'.-,  tlurcli  \^  imiiiiitivn  vtw  at-iiiein  hiiilerhallijrrn 
("liarakier  nui  iiocli  iiielii-  hefeslijîl  wurde.  K.s  war  ein  Bt  wois  .sein»*? 
\rrlnuMMiï<,  wcmi  vv  vor  <ler  üelajjeriiin!;  von  Neusiß  den  arineu 
Abeiileurer  mit  ^000  Dukaten  luidi  It»Ik*u  saiidto,  am  dort  vipr 
Kompagnien  fitr  Um  anzuwerben.  Dies  Vertrauen  lohnt«  Graf  Campo- 
basso  in  der  Weise,  das«  er  Koni«  Ludwig  auf  der  Reise  nach  Italien 
anbot,  iiim  nach  setner  Rflckkehr  Herzog  Karl  in  die  Hdiide  m  liefern, 
und  dasselbe  Anerbieton  winlorholte  er  dem  franz<">.sis(  licii  Grsiindten 
in  Pieinoiif  Sjûnt-Priosl.  *J  Narh  Fruukreicli  zurricku^ekcln  t.  zei^lo  ci 
dem  König  eiiwn  uiidoren  Auswrtr.  wie  mnn.  ohne  das  G('lnis.>*i^e  Her 
Krinordun^r  oder  einer  vcrrälcri.srlKMi  (lelmijreiinahine  auf  sifh  zu  laden. 
<i(h  ilftiiii ich  l('i<-hl  des  1  I(tz(k<-^  futlcdiircn  könnlr.  l>ri-  fialtc 
nainlicli  di«-  (iesvohnlH'il.  tun  iiiiI<t  ^'eriiiirtM'  liodin  kun;;  hikI  h  ielit 
liewaffriet  die  rtn}fe<fend  /ii  hcHU  l(livr«'n.  wo  sein  Heer  Lajfer  tienunimen 
halle,  und  .-so  luitle  der  Kcinig  ohne  Si-liwierigkeit  .seinen  (îe;{ner  aus 
der  Welt  McliHflen  können.  ScliUessUdi  erbot  er  sicli,  im  Fall  einer 
Hchlneht  mil  seinen  beuten  zum  Köniji  fiberziigehen.  König  Ludwig 
war  nicht  spröile,  aber  in  diosem  Falle  mmihte  er  nircliten,  dass  am 
Ende  er  der  Verratene  nein  könnte,  und  zog  vor,  den  Herzog  vor 
seinem  getreuen  Diener  zu  wanien.  Bei  dem  berechnenden  Charakter 
des  K^>Ili:^-  ia.»ist  e.s  ^U  h  mit  (lewisslieil  aiitf  lnDm.  d:i.<.<  er  die  Wirkung 
di<'ser  \Vainnii;r  anl'  den  Hi'r/.ojr  vorau.s.sali.  Was  koinile  voiï  Kôiùg 
LudwiiT  (iulfs  komnu-n?  Kr  wollte  ihn  seines  besten  Dieners  herauben: 
nnd  so  s<-hiü/.te  Karl  flen  (irafen  hr.ln  i  uoeh  als  zuvor.  Wie  der 
CîniT  von  r'niMpohiisso  dann  das  JSeniiüc  <la/n  (hat,  nni  die  Helatferunjr 
voii  .Naut  \  III  die  Läntre  /n  ziehen,  isl  bereits  erzalilt  unnlun.  .let/.l 
.Sellien  er  in  ilei-  Thal  lîinnd  zum  Missverirnrijfen  zn  iialn  ii.  Die  vier 
Koniimgnien weiche  ihr  (liaf  in  Ilalien  angeworben  halle,  waren 
stark  zusanmiengesehmc»bsen.  und  Herzog  Karl  hatte  sie  daher  xu 
Nancy  in  zwei  Koiuiwgnien  zusntnmeiigezogen  und  mit  den  Leuten, 
die  dadurch  flber/tthlig  wurden,  die  übrigen  italienischen  Kumpngiüen 
verstärkt.  Tk^r  (îraf  fUlilte  sich  <hidurch  beeinträchtigt,  obwohl  Karl 
.M'iiie  beiden  Söhne  Any^el  nnd  Jeluin  de  Montf«»rl  mil  dem  Befelil  der 
beiden  Kompasinien  belrant  halle:  zndeni  eihob  er  <'rhel)liehe  St-huld- 
(ordenmjren  fiir  den  I  nlerhall  seiner  Lente,  die  Karl  entweder  nichl 
Hiierkermen  wollie  oder  niclil  berieliligen  kooolc.    So  bat  er  inù»- 


e  Tt  it;! "il]*  -  c  ,]   Mi<Mi;inil  !"]    .  I.ne  Dntiiiii  :  iiiis  dein /Uhaiiiiiiciiltan;;  g«lit 
«IttT  lier^Ki.  «ktr-    ih'M   ersten  l'.r*»ilnuri^'i  ii  in  ^la^  .lalir  1-174  falli'ii  iniKssen. 

"^j  Die  Oiiloniiaiizkdiuj^agniu  i^l  in  licr  1U'>il'I  /u  7Ù)  l'f»-iilcii  /.u  rocluiv». 


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-  235  — 


m^niigt  vor  Abmarsch  tle.-<  llerzojrs  »w»  n-Iaiil)  m  (öiier  Wallfahrt 
Oaüh  San  .Ingo  di  Coinpostella ')  und  erhidl  ilni.*l 

î>i>se  zwei  italienischen  Kompagnien  scheint  K;iil  /.m  üek!ielus.sen 
^(1  luiljfu;  dazu  kamen  noch  zwei  Kompa^tnien  Pienn miesen  unter 
.Wiaii    nnrl  Arne  de  Valin  rjra:  eine  Kompaj(nie  Knjrländer  unter  .h»hn 
3(ifkHt  •  Li>ii  und  die  Kompagnie  ßievre.  .scheinl)ar  eine  mehr  uis  aus- 
nichende  Truppenmacht,  um  die  Kulte  de»  LanrteH  auf  alle  FftJle 
aulKïctit  zu  halten.  In  der  Thal  regte  sirh  niemand;  nur  in  einem 
Winkel  des  Landen  flatterte  die  Lothrinfrisciie  Falme  noch  kühn  im 
\Yiiide  :  Saartm^'}  harrte  trotz  aller  Bitten  imd  Drohoi^n  unter  dem 
Schutze  einer  Straasburgex  Besatzung,  die  unter  dem  Befelde  des 
vaekeren  Hans  von  Ka<;ene(-k  stand,  bei  meinem  an!.'e:<lammten  Landes- 
lieiTU    «US.    Freilieh  halte  der  Herr  von  Kajjeneck  einen  sehwerea 
<:\i\nil    îîe'/<MiiihfM-  rh'ti  dher.slen  (iewalthaltern  der  Stadl,   die  nncli 
buntuinliseh  «ieworden  waren.    Seitdem  fier  Schultheiss.  lien-  jVriK  lt 
VMU  LiUzelburg,   Hanf^  Vohner  imd   andere   Hiiriier  wie   'lie  iilm-^e 
lntl»r\n«îi«î('li«>  Hitterrichafl  zn  Nancy  ihre  Lehen  von  llerzoij;  ivarl  cin- 
j)langen  hallen,  suclilen  sie  die  Stadt  in  hurKundische  Hände  zu 
firâc^n,  und  die  Straasburger  Besatzung  war  nieht  tdme  Besorgnis 
^  Verrat  Die  Bevrilkerung  war  in  zwei  Parteien  gespalten  :  die 
^i^ülttiaber  und  Beichen,  die  beim  Herzog  von  Burgund  um  HOlfe 
warbeo  wider  die  Gemeinde,  die  gern  ihrem  Landealierrn  die  Treue 
bevahrt  und  bei  Strassburg  ausgeharrt  hätte,  aber  dafitr  die  Mittet 
nicht  îmn)rin^en  konnte.    Schliesslich  schien  es  doch,  als  oh  die 
fiuriiiindlsche  Partei  siejreri  würde  :  deim  ef  l>edeulele  eine  ent.schiedene 
Ahscimenkiin?  von  der  hiîjheii^en  HalluniT:  wemi  nun  die  Stadt  eine 
(»esaiidtschatt  an  Herzo":  Karl  ahferlijrle,   um  von  deuiï^elhoîi  zu  er- 
laiiifen.  dass  die  Stadl  der  Kricire  hallt,    <  so  jetzt  seiiwclieii».  in 
Frieden  hlielK'  und  derselben  laiis-iu  <^'in>/«v  imi  nüt  Bischof  Rnprechl 
und  der  Stadt  Strassburj^  in  Freuiitlseliall  /m  veiliarreii.    Nach  Laj^e 
der  Verhältnisse  konnte  diese  Neutralität  nur  das  Vorspiel  zur  An- 
erkeonang  der  borgundischeu  Oberhoheit  sein^  zumal  wenn  nun 

'>  Molinci  (-(!.  i<u(  hon  I.  177,  dt  ii]  die  Eothnilangeii  von  Comtnines  an- 

l'^kanm  sind,  fassl  diese  Vcrrriiiideruiijc  der  Konnir>L'Tr!»Mi  nî^  Trsaf.he  dcx  spältMcn 
\vrraUsauL  —  Dio  SctiulUfunierun^vii  urwäluil  aucli  Olivici-  de  la  Marclio  éd. 
Mkbaiid  050. 

*)  t)er  Zeitpnnkt  wird  fes^esteUt  durch  den  erwilinlen  llerictit  von 

l*«niïarolii.  während  sonst  die  Hois«  durch  ein  MisKvcrsUlndmH  von  J«All  d«* 

Tn.ycs  in  Jen  verlebt  wird. 

*)  Narli  älrassbg.  St-A.  A.  A.  AiH. 


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—   236  — 


Slrassburg  seine  Hcsatzmiir  lU  r  Stnilt  zn;i.  \\n>  es  thatsäehlich  den 
Aiisclioin  Iial.      WcIcIk     Antwort    (iaraiif    von  l»nr*riiii(liîirlier  Seit«* 

crrolfft«'.  j«l  iiif-lif  ht*k;iiml  ;  utnin  llorzftu  Ivarl  sie  ci-lpiltc.  <»>  i-^t  k:\w.n 
aml«'i-  aii/iuuliim'nj  ab?  duss  vi  .sich  von  tlicstr  lUübhoU  nicht  sehr 
h('lri«Hli«ft  7.e\^\o. 

Slras.sbiir«î  halle  am  hchrjlcii  Suarlmr}?  in  die  ISinicrc  Vcreiuuiui 
aur)reiionimeii  wie  Mi'iiiij>el<jrart.  aber  der  Bund  hatte  an  letzlerer  Sladt 
itprade  geim;;  und  aus.'^erdeiii  sein«  tiiftigen  Grfinde,  »ich  zunficlist  mit 
lothringischen  Anjj^lejrenheitftn  nicht  7.11  befassen.  Wenn  Ri»oh<if 
Ruprecht  und  Strossburg  fiaher  diesen  wichtigen  Platz,  der  den  Eingang 
%ur  Zaberncr  Steige  belierrselite.  nicht  in  burgundis^ebe  Hftnde  wollten 
iEOraten  lussen^  so  bUeb  nichls  amhM-er^  iibri;;.  als  der  'gelda riuen  Stadt 
beizuspringeii  und  für  ihre  linaii/iellen  Verle«;enbeileii  aufzukomnien. 
Auf  diese  Weise  j/danu'^  e,<  nun  doch  noch  schliesslich  zu  verhiiten. 
dass  SaarlMir«/  aiil  burjnindi^«  Soilc  tiat.  kam  ani  20.  P'ebruar 
zu  <  ii)(  iii  .Mikoniuieii .  wona' h  Bi?<t  hol  iUiprecht  und  Stra.^sburp  es 
ühernuhiucn.  die  Zinsen.  \\  t  li  In  Saarbui«;  etlichen  f'ersonen  schuldijr 
war.  im  lielra-^'C  von  298  (iuld<  11  18  l'fciihijfcu  jälu'Uch  zu  zahlen,  so 
dmä  der  Hisehof  70  Guldcu  und  <lie  SUidl  den  Rest  auf  sich  nahm. 
Âiuuterdeni  hatte  Strasaburg  der  Studt  noch  200  Gulden  vorgestreckt 
7.m  Keschaffung  der  notwendigsten  Ausrlistung  für  den  Fall  finer  Be- 
lagerung, woHir  es  sicli  mit  dem  Saarbnrger  Zoll  bezahlt  machen  sollte, 
so  lange  bis  diese  Schuld  abgetragen  war.  Dafür  traten  beide  Teile 
in  den  Genuss  sämtlicher  Gorechtsame,  in  deren  IJf^sitx  Herzog  René 
früher  gewesen  war,  und  crsl  iHidi  Abl^sun^r  <ler  vitr^estrecklen 
Summen  sullle  dcrseilie  wicth-r  in  den  Besitz  der  Stadl  Lr''1:'ii'_'en. 
Nachdem  eine  solche  lle'/clunjr  trcli-ftlTcn  war.  --iuanlc  Stras.<l)ui 
selhsh (1  >l;iinlhi  h  nicht  .  den  \viehliy:en  l'üUz  jetzt  durch  euie  aus- 
reic!i(  ii'lc  licsatznnjr  zu  sichern. 

.\cl>en  der  Zabciiicr  Steijxe  war  (h'r  wichti-rste  Kinjiany  aus 
LoUu'in^ieii  in  das  (Tnterelsnss  der  Pus?$  von  f^itscli.  über  den  die 
Herron  von  UifHcli,  Lehnsmannen  v«m  Lothringen,  yerftigten.  stdit 
dahin,  ob  die  deutschen  E^andherren,  die  Grafen  von  Saarbrücken, 
Saar«'erden  und  Lciningen.  itîcii  dem  Huldigungsakt  des  h>thringischen 
Adels  in  Nancy  angesditinssen  halten.  JedenfalLi  ul>er  hielt  Graf  Simon 
Wecker*)  IV.  von  Xweibrücken.  Herr  v»iii  Kitsch,  mit  seinen  drei 

>  I  Im  .''^(rbgr.  :fL-A.  L  c.  Iieliodel  steh  mch  tlaii  Koncept  eines  Burghrieden!» 
mil  Sanrburg. 

S)  DieKcr  Knniilieiinonie,  «lor  aurh  bei  ilrm  lothrhi^iüichpn  2!woi|t  «ior 

I  (  nin^'i  p  vnrkoiniril.  ftlciilrt  in  den  fr.iii/.ösisflicii  (hielli  n  iiiorkwiinliif«'  V«m- 
bliiinnifluii;;(ji.  —  I  i!l»er  ilie  lirulVii  vhu  /ueiiuUrkcu.  Herren  von  Hilsrh.  vjil. 
l.ohiiiann.  tii>«cliirhte  der  Grarsehaft  Hatinu-Liohtenlierg. 


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—  sa"?  — 


^fîdeiTi  die  FaKne  des  Widorstandes  Intch.  fj*  wtvr  natQi^inAMfi. 
éuiS  er  Jelzl  an  <1cr  Nioilcrn  VereinuQg  einen  RQcklialt  ttiiclilo.  iitid  er 
<ellle  in  Slmssbitrg  das  Bf>grliren.  mît  sciiioii  droi  Hrndern  in  di^lbp 

"üfyronomineii  /.n  wonleii,    Stni^sbuiy  sclhsl  hatle  oiii  viel  zn  grossp<s 
Ifttor-os^o  fhimti.  dass  diosor  wiclitiiio  F.inlass  nirlil  in  l)nr<;nndiselie 
"in«  l    îicriet.  nnd  in'hii  wortok'  cifi  iV  s  drhf-'  .\n>iiiii('n. ')  Dio  Niodere 
it-reiiiuh}?  aber  /eivcU'  >^ivl\  !nor  ^oi-ad«'  su  ^inoiif  wie  s.'Oirprird)or  Saar- 
^""K-     Bic  f^ifahrnntfCMi.  dio  uiau  ini  von^anueiien  .laine  nul  Lolln'in^ren 
î!i!Wii.cljt  liatle.  waren  zu  l»ilU'r  jfcwesen,  und  zudem  mussle  der  Bund 
^  Macht  jetzt  zosanuoenfassen,  um  entweder  «lern  Angriff  Herzog 
Kvis  im  eigenen  Land  m  bejtegnen  nder  den  Schweizer  Bandesgenoeiteii 
»  Hau«  zu  eflen. 

Ilinjjejcen  «rftrlerlo  nun  die  Niefiere  Verpimin}!:  auf  dem  Tage  zu 
^^'^eh')  die  Frage,  wie  :«ic  i«icli  fAidofhin  zu  Lothringen  zu  Miellen 
da  es  nun  als  im  Besitz  des  Herzogs  von  ßurguml  befindlidi 
^  XHndliches  Land  geworden  war.   Ein  Kriegszug  naeh  Lothringen 
^Vte  (lein  Adel  im  ünterekwHs  nnd  im  Weslricli  nieht  nnangenehm 
ç^esen  bei  den  numni'd'ac'hon  Sli-citiu^keiten  mit  den  Intlirintriselicn 
Landheiren  mid  Rittern,  während  die  Nut  des  eigenen   l^nndes  sie 
knll  Hess.     Soweit   wollte  aber   die  Ta^'j^alzun^r   in  nr»'isncli  nicht 
jfphon:   -)f<   wurde   zn   Rate.    da<-   tiinn   zunnchsl    die  Diti/c  rnlien 
li«'Sï'«'.  1-  u.itc  denn,  t\:\^^  sich  (irle'^x'nlK'il  Imtc.   lolln'injri^clic  Sfftdti' 
uml  S< hl»».-.Hij  zd  tntb<  in.   Wfh  he  dann  ^el(io«  li»M)  nnd  jrejiliiiiili  rt 
werden  sollten.     Kinstweilen  wollte  man  sieh   darauf  bcsehriinken. 
jegHchen  Haudel^vcrkelir  mit  den  Lotliriiigem  abzubrechen  und  üinen 
(lea  freien  Wandel  ins  Klsass  zu  verwehren.  Das  waren  ßescldtisi^e, 
^  einen  entschieden  feindlichen  GeLst  atmen,  <ler  sieii  allerdings 
leicht  erkUifen  Iftssl  durch  den  Eindruck,  den  die  willenkKie  Tnler- 
werfung  Lothringens  unter  burguudisches  Gebot  im  Elsass.  wo  man 
den  Kampf  bis  aufs  Messer  zu  Ifthren  «redaebte.  n^tw.  ndi>j  hervorrnren 
iiiu.<:.'ste.     Es  mosste  sidi  nun  zei;;en.    oh  die   Vereinun«;  dieselbe 
llaltnn^r  einnahm,  wenn  Herzojr  l»ené  sell)st  kraft  seines  liimdesvertrajzes 
um  Hülfe  ninlinle.   oli  .sie  denselben   nocli   :ds   zu  Rechl  lip-tchond 
eraclilrlr  mli  r  oh  sie  i]ov  Meimui'/  war.  derselt»e  sei  diM'ch  die  !  j<  |h, 
nis.Ko  tcelosl  wurden,   iiii.  lideni  der  .jnnjre  Fiir«l  .sein  Land  nnd  seine 
Iiundesgenos.seu  im  .Sli<  Ii  {{(-lassen  hatte. 


*)  Auf  dem  Tag  zu  (kifanar  1476  Jan.  IH. 
S|  1476  Pebr  12.  r4>loiar.  St..A. 


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—  m  — 


vn 


Herzog  ReiK'  war  jelzl  ein  lämU  rlttsei-  Fiii-sl;  iiachdcin  vv  citie 
zeitlaii};  iinf  <lf»m  S<-lilt)s<('  Joinville  inmiffcn  ilor  \vfM>i<rpn  f h  troncu. 
<lio  ilni  ltf;f|<-ilct  liattrii.  vorwcilt  halle.  I>c;;ali  fi-  -ii  h  au  il<'n  Huf  dos 
Kouiis.  (1  liit'i-  iiiclu  ciniîic  Hiilto  m  st'iner  liosllo-t  ii  L  tge  erlansreii 
koiaite:  wiireii  es  doeli  dio  Verhoissunjîoii  Liidwi^r.':.  die  ihn  in  den 
Krieg  mil  Hurgund  ;çetriel)eji  halten.  Üeni  Könijf  wai-  selbslverständlich 
die  GegenwRii  seinc^R  Opfers  sehr  lästig:  mn  Aiddick  mnaste  seRist 
P\t  den  cynischen  Herrscher  ein  »teter  Vorwurf  sein,  aber  so  lange  die 
WQrfel  der  Entscheidung  xwiselien  Herzog  Karl  und  den  Eidgenossen 
noch  nicht  gefoUen  waren,  hütete  er  sich  irgend  etwas  ku  thon,  was 
den  Zorn  des  allmächtigen  Bnrjznnders  erregen  konnte,  wenn  er  auch 
mit  biilijfcn  Versprechungen  nieid  kar^le;  nicht  einmal  das  Herzogtum 
Har  gab  er  ihm  herans.  das  ei'  (}<m  Ii  nach  seiner  Hehauptun<r  fiir  Herzog; 
Henc  in  Venvalniin^'  ^T'nonuncn  'iati<'.  Pie  Hidlinire  lh;den  d;is  Ihnjfc.  dein 
jun^fcn  l'urstcu  den  Aulenl liait  am  llnfe  zn  veileiden,  i\\wr  Hené  hielt 
au«.  tr<)lz<iem  ihm  znletzt  uai  die  Millel  fehlten,  sich  nnd  die  Seinen 
ausserlich  so  zn  hallen,  als  e.s  seinem  lian'/e  jiCzicniU'.  L.i  war 
luilürlich,  dass  er  sich  in  seiner  Verla-ssenheit  der  Klsäs.«er  Verbündeten 
erinnerte.  Im  Geheimen  Ue^  er  an  Strassburg  gebunden,  wenn  die 
Niedere  Vereinuiig  ilim  ihren  Beistand  leihe,  wolle  er  sein  Land  wieder 
einnehmen,  und  Strassburg  berief  deshalb  die  Verböndelen  nni  25. 
Februar  zu  einem  Ta«  nach  Colmar  auf  den  2.  März.*)  Leider  ist 
über  den  Tag  nichts  liekannt,  aber  aneh  so  lässt  sieh  die  Haltung  der 
Vereinnng  gegenüber  einer  soKhen  Werbung  dentlicii  genug  erkenne». 
Zunächst  hatte  sie  sich  gegenüber  dem  Bniynnder  ihrer  eigenen  Haut 
zu  wehren,  und  finnn  !>iusste  es  unendlit  h  s*  Iiwieritrer  ersr  tieinen. 
Jely:l  noch  lien  Zäliiicu  (le--  Hnrjrunders  die  Ikiiti-  /ti  culici^.-cii.  ili(» 
Herzog  ReiH'  ihn  -i>  Icidit  halle  licwinnen  lassen.  Zudem  schien  sich 
das  Limd  ja  ganz  wulil  unter  der  Hen-sehafl  des  Amlreaskrenzes  zn 
bciinden.  Und  woher  wollte  der  junge  Fürst  die  Mitlei  nehmen  zu 
einem  so  weitausscliauenden  l'ntemehmen?  Es  hiess  dodi  zu  viel 
veriangen  von  der  0|>ferwiUigkeit  der  Niedern  Vereinung,  dass  sie  ihm 
sein  Land  zurfickerobem  sollte  auf  die  Gefahr  liin,  ähnliche  Erfohrungen 

>)  CoinmineM  107.  Jean  Lad  âô.   Ks  i»t  wahrscheinlich,  daas  d^rVerraaser 

der  C.hroniqHf  mi  Uialosni'  entre  .loaiuics  I.ud  ut  Chrétien,  seciélnires  île  Hené  II, 
>ur  la  Déf  iifi    î'  -  le  Téméraire  devant  Nam-y.  veniiiillieli  .lean  Lud  solb^st, 

dem  Herzog  luu  li  irankrcicti  jiclolgl  war.    Der  Dialog  ti»l  eine  (Quelle  erslcii 
Ranges,  dcmen  Wert  allerdings  dadurrh  bocinttächiigt  \nxi,  dans  er  erst  2H 
Jahr«'  nach  den  Kreijinisseti  (vv|.  I.iid  p.  4.'l)  abgefamt  wurde. 
*)  (k>tii)ar  St.-A.  Straaxb.  St.-A.  AA.  284. 


zu  machen  wie  im  vergangenen  Jahrr.  Pi^Uich  mochlf  Kerzofi  Hon^ 
auf  iten  Beistand  des  Königs  verweisen,  iiu4  es  lajr  ja  in  dessen  Inten  ss(>. 
ilem  BoFKiimlor  inuncr  neue  St  liwioriiïkcitcn  zu  crwfH-kcn  :  aber  eiiiniai 
halte  flic  Vereinung  sell>st  die  Treulr)si$(k(>it  ilos  Krmijfs  orfaliron.  und 
genule  jelzl  nuiclitcn  tlio  Kidirenoffton  ilicselbon  Krfnlirnnjren.  Sollte 
<lif'  Voreinnti'^'  jetzt  imfliin;il<  7H  einem  rnlernehtnen  rlie  \h\n<]  hiclnt. 
wolVif  llrr/o'^  lîi'ii"''  iiii  lit-  ;iii(lti('s  als  die  y:leissneris(4ifn  Worte  von 
K>»uij£  Ludwiy  ms  Feld  iiiliieii  komilp?  Vor  allem  alx  i  fehlte  iiot- 
\v(Midi|fer  Weise  das  Vertrauen  auf  die  l'ei'sonliebkeit  des»  Fürsten. 
Das  war  versclier/l  und  niiu.ste  er-sl  wiwiererworben  werden.  Herzojj 
René  mochte  das  selbst  föhlen,  jetzt  da  er  mir  noch  seine  Hoffnung 
auf  die  Deutschen  setzen  konnte.  Seinem  getreuen  Wecker  von  Bitseh*) 
hatte  er  die  Absicht  angekiindigt,  dass  wenn  die  «  Bandherren  »  bei 
ihm  blieben,  er  mit  1200  Glefen  naeli  Lothringen  kommen  und  sein 
Und  wieder  erobern  wollte;  ob  mau  aber  Misstrauen  zu  den  Walen 
habe»  so  wolle  er  (»ersfinlir-fi  ^en  Strassbnrsr.  Zabern  oder  Bitseli 
Vomiiien  und  40  oder  500(X)  Franken-)  mit  sieh  brinjren.  um  eitel 
Oeulselie  zu  bestelUMi.  tind  Rieh  in  allem  nach  dem  Kai  von  Hischof 
Ruproefit  und  dci-  Starll  Slras^lMii«/  iirhicn.  Der  neberbrinjfer  des 
Wmk'Ä  haüt>  dabei  (Mkliirl.  (Iii---  'Irr  lit'izo«i  von  Lothringen  niehts 
alleres  sage.  «  duim  das  er.  d\\  ilc  er  leb.  ein  Tulseher  sin  welle 

Di(>  Sehlaoht  bei  Granson  \ tiiindcrle  rlif  Sachla«re  mit  einem 
Sehla»/t'.  Zunäihst  wnnh'  das  kleine  liitsihei  Land  und  die  an- 
slossenden  Teile  «les  El.sas.<cs  vor  der  (u-fahr  des  Krieji;es  bewahrt. 
Setioa  halten  feindlidie  TmppenzuHanimenhflufungen  in  GeniOud^  und 
Saarnnsmingen  stattgefunden  zu  dem  Zweck,  den  Grafen  Wecker  zu 
fiberzbhen,  und  dieser  hatte  mit  Jorg  Herrn  von  Ochsenstein  liereiti* 
einen  Heerhaufen  zusammengebracht,  um  den  feindlichen  Angriff  ab- 
zuweisen. Jetzt  musste  burgundischerseilH  die.*ie  Absicht  aufgegeben 
werden:  Herzog  Karl  verlanyfto  uel'ieterisch  aJle  verfiijrbaren  Truppen 
zur  .Ncubildunn;  seines  Meeres.  .So  seliwand  aueh  für  das  L'nlerelsass 
die  tiefahr,  von  lombardi.^eben  und  envtlischen  SiWdnern  heini<resueht 
y-n  werden,  wühi-ond  imijxekehrt  (>raf  Wecker  d'Mi  l*l;in  fa-^oii  fliirfle. 
den  Krie'/  in  das  dautsehe  r,otliiin<ivi)  hineinziilia;.'tii.  IikIcim  iimi  die 
Streitkräfte,  iu  Lothringen  erhebiich  «(eschwäehl  wurden,  wneh.s  zuiçleii  h 

')  Sciir.  vuii  Jorg  l^lerrn  v.  OcliüeiHilein  an  Iti.  Ruprorlkt  dat.  invocavit 
(Alra  3;  7G  sirtjg.  St.-.\.  AA.  2HÎ). 

*)  Au)(en>clieinli(-li  lioudcll  es  a'u^U  da  um  Vcraprocliun^cn  dfs  KiVuigs, 
womit  dleifer  siirh  den  nngefttfimen  Maliner  vom  llaltie  »chatten  wollte. 
Saaifemiliid. 


—  :Î40  — 


flic  Aii.s,si('lil.  jfOtrfn  dio  in  don  onr/^'lnen  Pliil/XMi  zorsirfiulcn  kleinen 
|{esatznnj»fn  cfwns  Krî--prie>^«M(lK*--  iiiislVihren  zu  k«"innen.  Dn^  \v:ir  von 
liiii  >(i  tri">-^t  ji'i'  Ik'ikMiUuit;.  als  mil  der  Schlacht  von  (liiniM'n  .luifi 
<li(?  Fiiiclil  vor  dei'  hui-irnndis<-lien  Kriegsmacht  «/c.Mliwuiidcu  war  uud 
ÏD  <iem.s4^1bcii  Masse  auch  in  «leu  bruilercn  iSchiciden  der  Bevölkeruug, 
die  nieniBlH  »ufKelKM  hatte,  in  ScIiDsacht  ihres  angestaminteii  Hen^ 
HcJierH  XII  gedenken,  der  Wunsch,  die  burgundische  Herraeliaft  almn 
«ïhntteln,  immer  niehr  Boden  gewinnen  uiusste. 

Auch  bei  <1er  Niedern  Vereinung  liatte  «ich  jetzt  die  Furcht  vor 
der  rohen  Gewalt Ihäli^tkeit  (li(>ses  Mannes  jrele^l.  der  eben  ei-st  bei 
Oraiison  ein  ^M'ässliches  Zenjriiifi  abgelegt  lialte,  wie  jede  liejrmijî  der 
Menschliclik(Ml  in  ihm  erloschen  war.  Mit  der  abnehmenden  (îefalir 
wuchs  rinrli  hier  der  L'nlernehinimjrstreist ,  /.umal  ja  d<»rh  nicht  un 
einen  duin  i  iHi<>n  Krip<leii  zn  denken  war.  sc»  lan^e  Lollii  in;.'<  n  «ich  iti 
buruundis<'licii  lliuitieii  bcland.  llcr/og  Wow  durflj;  daliei  ji  l/l  .mï 
{tUn:5Ügerü  Aufnabuie  seiner  Anträge  reclmeu,  vurausgeiK'lzt  Ua;<s  iiiclil 
doch  nodi  ein  fauler  Friede  ssii  atatide  kam.  Uaraof  waren  die  eifrige 
Bemfthungeii  Toa  Kaüior  Friedridi  gerichtet,  und  Herxog  René  konnte 
wissen,  dass  flir  ihn  in  einein  soklien  Frie<len  kein  Platz  war.  Diese 
Besorgnis  war  es,  die  ihn  bewng,  Herrn  GeoÜroy  von  Bttssompierre  za 
der  Niedorn  Vereinuniz  zu  entsenden  mit  dem  Auftrajre.  besondeiv 
dahin  zu  wirken,  dass  die  Bitndherrcn  keinerlei  ilichtimg  mit  Herzog 
Karl  ein^'inj^en.  ohne  ihn  einzid)e;rrcifen.  sowie  er  selbst  sieh  auch  von 
den  DcMdschen  in  kein<'rlei  Wcîm-  trennen  wolle,  und  <Vw  (tcneiirthfit 
seines  Herrn  anszudriicken.  mi  Ii  m  njiciicr  Pri-on  iierzubci^cltfii.  linicin 
ilcj-zo«,?  Kenc  aul  den  lk;iataad  sun  Kuiu«*  I.ndwiji  zur  Wictit it iuluiuii;.' 
.seinem  Landen  angewiesen  war.  niu.'Jöte  er  zugleich  darauf  beduchl  sein, 
die  b()sen  GerQdite,  welehe  iofo^  der  zweideutigen  Haltnog  dett  Könige 
iiu  Umlauf  waren,  zu  zerstreuen,  und  der  (iesandte  sollte  daher  erklftren, 
wie  Herzog  Hené  selbst  dem  König  solche  «Rede>  vt»rg6haUeri  umi 
dieser  sieh  verantw«  riet  und  ilmi  in  seine  Hand  versprochen  liabe. 
dass  er  io  keiner  Weise  hciibsiddige,  Herzog  Karl  wider  den  Bund 
irgendwelchen  Zusehub  zu  thun. 'i 

Der  Gesanfite  erfreute  sich  eifriger  rntersliitzung  seitens  des 
Hischofs  Hujirecht  und  der  Stadt  Strassbnrji  sowie  des  (»slerreicliischen 
Landvo|!;les  Oswald  (iraf  von  Tiersleiii.  mn!  mit  t  uiem  'Vi\^  zu  Colmar 
sprach  sich  die  Niedeie  Vereimmjj;  jrrnnd.>al/.lit  Ii  dahin  aus,  dass  der 

B»'glaul)igungs''i  lit I  1Ï  en  rlat.  Lyon  147(i  Marz  10.  iin  l  iVio  «  Wt'ilning » 
de»  (icsaiittU-u  .SUbg  .Sl.-.V.  A.  A.  28/».  Vgl.  autli  Och»,  (ji-.-^t  tiiclile  der  i^ladl 
t)a»el  4,  m. 


i 


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Wcnoü  mch  in  der  Eiimntî  l)o<;riir(îii  -oi.  imd  nalitn  ziitflei<  lt  wcilom 
TaifC  in  Ati^sif'h!.   tin»  zu  hcnilen.   wi<'   luai)   ihm   zur  «  inbrin^uiiir 
sinor  laini.scluill  »  lullen  könne,    Hasol  war  auf  jenem  Ta;i  nielit  ver- 
vdlreleii  «lewesen  und  liatle  sich  nachträjilich  am  28.  März  nur  in 
sehr  bediugler  Form  mit  dem  Heschlu;»^  des  Ta;fcs  einverstanden  e.r- 
kftrLi)  Das  hatte  anch  seinen  goten  Grand,  denn  die  Stadt  lag  dem 
Schweizer  Kriegaschauplats  am  oftchsten  und  musste  daher  ihre  Kräfte 
beuammen  lialten.  Unter  diesen  Umstanden  liielt  es  der  Herr  Ton 
BksKimpierre  für  geraten,  sieb  selbst  oach  Basel  zu  beiEeben,  und  trug 
am  10.  April  dem  Rat  der  Sladt  seine  Sendun«?  vor.    Neu  war  darin 
die  Mitteilunjr,  dass  Her?;n<r  Karl  seinem  Gegner  Lothrintren  wieder  an- 
griragoii  habe  unter  der  Bedingunjr.  da.ss  er  ans  der  Vereinunjç  an.«!~ 
(r»'tp  mv]  ihn)  den  freien  Dnreliwe'^  (hu'ch  da.-<  f.;i!id  ifpslntte.*"^)  Solches 
liak«  aber  Herzojr  Mené  ai)<rescbhiy:en  und  er  s(m  der  Mt  iiitin^.  heim 
Huîi'l  zu  bleiben  und  dabei  Lieb  und  Leid  zu  tra<îen.  Ob  <!•  r  (icsandle 
Hill  «iie.-i  r  k  l/leren  Milb  iliiii:^  viele  (îlaubi^e  fand.  nia<i  billig  dahin- 
steheu.   Der  Hat  von  Ba^«el  jiuig  in  seiner  AuUvort  auf  die  Werhunj^ 
lûcht  ein,  sondern  bemerkte,  da  der  Auftrag  des  Gesandten  die  gesamte 
Vereinung  betrefie,  so  mOsse  der  österreichische  Landvogt  einen  Tag 
anseteen,  auf  dem  alsdann  eine  mündliclie  Antwort  werde  erteilt  werden.') 
So  geschah  es.   Graf  Oswald  von  Tierstein  uls  oberster  Hauptmann 
1111(1  Landvogt  von  Herzog  Sigmund  beraumto  nuf  den  18.  April  einen 
Tag  nach  Ensi.sheim  an,  der  enlî*preeliend  der  \Virhli«jkeit  der  Tajie.'^- 
'«>dnun;ï  zahlreich  besutlil  war.    Die  lothringische  liolschaft*)  konnte 
mil  dem  Bescheid,  den  <ie  erliielf.  /iifrieilen  sein:  ^)  '  Von  einem  Frieden 
iKl**r  B<»>'ljind  wissf  maii  iik  IiIs;  würde  davon  die  Knie  sein,  so  miis'^te 
/.uersl  an  die  Fiirsten  und  StÄdle  der  Veretuun^  gebraclit  werden, 
lu/.vviiichen  möge  <ler  Herz«)'/  versichert  sein .   dass  man  ihm  nach 
allem  Vermögen  getreulich  Ibnn  und  Einsetzen  werde  nach  Besag  dex 
VereinuDg.>  Freilidi  verwahrte  sich  Basels  Abgeordneter  Uenhart  Grieb 
xegen  eine  solche  Zusage  und  erklärte,  dass  seine  Stadt  die  Mittel 
dazu  nicht  hfttte;  aber  es  war  doch  m  erwarten,  dass  auch  Basel, 
wenn  die  letzte  Ents<theidung  günstig  in  der  Schweiz  ausgefallen  war, 
sich  nicht  weiter  strftuben  oder  von  den  Verbündeten  sondern  würde. 
Weniger  günstig  war  die  Antwort  auf  das  Anerbieten  des  Herzogs, 

V  Ötrbg.  ï^i.-A.  A.  A.  2H7. 

*)  ihm  (l.tH  Land  «in  seinen  Geschäften  ofltcn  halle». 

"]  (Jclis  \.  i: 

*j  YicUeichl  war  neben  dem  Horm  von  Rassompierrc  auch  (traf  Wecker 
tnf  dem  Tag  als  Gesandter  thftlig. 

(Ichsenbein,  die  ('rkunden  der  fielagerung  and  Schlaeht  bei  Marlen  lä6. 

16 


—  242 


selbst  nun  im  KIsjiss  zu  orsrlKMiKMi.  Die  Vcifiiiiin^f  k<>imlf^  sich  davon 
koincrloi  Vorloilo  vcrspfi^  lion  iinil  wuv  »Icr  Mfiiuiii'/.  ila--  1  Iciaoir  Hoik' 
sich  nivl  ilt  i  Vfroiniiii;:  iiii^;viiii-  int'hi  tiiil/,en  koiinto.  als  wenn  rr 
am  fraiu*<sis(  hi'ii  lli>li>  vi  i lilii  l"  .  <  >  wäre  dfun.  dass  l\ov  Köiiitf  ihm 
Hülfe  und  lieisland  loislcte  und  ihn  mil  Manu.M  hall  und  Ausri'islunsr 
versähe;  m  diesem  Kalle  wäre  es  gul,  wenn  er  «ich  heraus  veriügl«. 
und  die  VereiouDg  wQrdo  ihn  atsdann  jtern  sehen.  Als  diese  AntwoH 
erteilt  wurde,  war  noch  nicht  bekannt,  dass  Herzog  René  endlicli  aus 
setner  abwartenden  llaltuo^  herausgetreten  war  und  wenigstens  die 
Grafechaft  Vaudémont  wieder  sein  eqten  nennen  durfte. 

VIII. 

Herzog  Karl  hatte  einen  jfthen  Sturz  erlebt.  Vor  der  Schlacht 

von  Granson  halte  er  in  den  stolzesten  Entwürfen  geschwelgt,  und  er 
durfte  auch  hc^en,  sie  verwirkliehl  /u  sehen.  Savoyen  nannte  er  so 
•rut  wie  sein  eigen  ;  der  alte  f^ené  wollte  ilim  die  Provence  ribergcben. 
der  Herzo^r  von  Mailand  war  s<'in  Verhinuloter.  und  König  (.ndwi^' 
rûrchtele  hei  seinem  lM>sen  (îewissen  ni<  lil  ohne  (iruml.  das^^am  Knde 
auch  die  Schweizer  Frieden  niachen  kr»nnten  mit  dem  Ih  rzo^r.  Von 
der  Nordsee  i)is  zum  Millelmeer  hätte  er  geherrscht  und  l'iankideh 
wäre  vom  übrigen  Europa  uhgeschnillcn  gewcs(Hi;  wemi  der  Heraog 
es  nicht  wollte,  konnte  kein  Mann  aus  Frankreich  heraus,  nur  zur 
See  war  noch  eine  Verbindung  mit  dem  ilbrigen  Europa  möglroh.*) 
Âir  das  war  mit  einem  Schlage  vorbei,  und  Köu^  Ludwig  eilte  nach 
Lyon  in  die  Nfthe  des  Kric^ïsschauplatzes,  um  die  Früchte  des  Sieges 
der  Verbündeten  zu  pflücken.  Herzog  René,  der  den  König  nadi  Lyon 
begleitete,  mochte  .sich  mit  der  Hoflnimg  schmeit^heln,  dass  jetzt  auch 
seine  Zeit  gekommen  wäre  und  der  König  ihm  Truppen  und  (leid 
h'ihen  wiirde,  um  sein  Heil  in  Lctthringen  zu  versuchen.  Der  König 
dachte  nicht  daran:  er  l»n!(>le  sich,  irgend  etwas  zu  Ihun.  wic^  einer 
Verletzung  des  W'alTensUll^laiides  von  Soleuvre  gleichkam,  wodurch  er 
vielleicht  die  linrgumiischen  Wallen  auf  sich  gelenkt  hätte.  Mit 
iniiig.ster  Befriedigung  .sah  i'r.  dass  des  Herzogs  ganzes  Sinnen  und 
Trachten  auf  die  Neubildung  .«teiner  Armee  und  die  WIedorerdffnuDg 
den  Feldzuges  ging.  Glftnxendere  Erfolge  als  die.  welche  ihm  jetzt 
von  selbst  in  den  S(*hoss  lielen,  konnte  er  unmöglich  eriangen.  Zum 
erstenmal  war  er  Herr  in  »einem  Könisireich  ;  niemand  wagte  es  melir. 

')  ClomminfH  KU.  Si  rus  cliuscä  fussent  advcuue».  il  louoit  lia  pays  depuis 
la  mer  de  Panant  jonques  à  celle  de  LevanI  en  son  ol>ria«tance:  et  n'ooment  rei» 
<!<•  iKiïlic  ho<  Il  saillir  ftliion  par  mer.  m  ledit  duc  n'efil  voulo.  tenant 

bavo^-c,  l'roveurc  ul  Lorraine. 


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-   24?t  - 


Hein  Iliiiipt  wider  dfii  Ki'm'v/  /.u  (tIh  lu  ii  odor  scinrrn  Willen  zu  widor- 
.»prtvlicji.  '  t  rtijif  -irirl  konnte  (m-  Jolzl  .sfiiio  Al)sichl('n  zur  Aiisnilminjï 
liniiy:oii.  iiicminHi  lir.mi  litc  er  inclii'  zu  sdioncn.  D.i«  -•mHU'  in  .solir 
niiiinjrcni'hau*!  \\  ci-c  K»»iiiix  Hein''.  «Ici*  (liossvalcr  un-'n  -  I  h  r  /.oirs. 
crnilinMi.  Diiirli  iiiiftrcfiiii^tcne  HHo^cliaflon  hallo  Kotiij:  l.iulwifç  in 
ErHüiruuij  ^rebrarhl,  wa.s  /wisilirn  «lern  allen  Herrn  und  Herzog  Karl 
im  Werke  war.  Verwundert  braiK^tc  der  KöniK  dariihor  nicht  7m 
sein;  er  äelbsl  lialto  seinem  Oheim  keine  andere  Walil  gelassen,  als 
sich  dem  Buiyunder  in  die  Arme  zu  werfen.  Das  hinderte  aber  nicht, 
«lass  der  König  sidi  im  höchsten  Onidc  entrijstct  stellte,  obwohl  René 
T.Anjou  als  Graf  von  l*rovcnce  freie  Verfüjrnnj;  iiber  sein  liUnd  halte. 
Kreilich  konnte  er  ihm  von  dieser  Seile  nicht  heikommen;  dnOlr  hatte 
er  aber  eine  andere  HaiiHli:>r>-  -> 

Der  (îraf  von  Sl  -l'ol  liatle  die  unjfassendsten  (îeslânrlnisse  in 
s^  innn  Verhör  ahjfelejrt.  so  ninfasseiid .   fin^-^  man  i?!;nd»f»n  niikhle. 

»T  liidn'  auf  diese  Weise  llnche  ;in  dvm  Jvinii«;  nehnicn  wnIlcn.    Der  . 

Herrscher,  ih-r  nienunid  Treu  tiiid  tiianheii  liieM.  sah      Ii  mil  gleicher 

Münze  bezahil  uinl  aiil  ailen  Seilen  von  Verrat  unigarnl.  Durch  diese 

Gestindnisse  waren  auch  König  Ueno  und  sein  Neffti  Ivarl  v.  Maine 

sctkwer  bdastet.    IHe  Aussagen  eines  frfdiem  IHeners  des  Hauses 

A^jou  häuften  noch  aeliwerere  Ankhigen  auf  beide  Herren,  als  ob  sie 

ün  Verein  mit  Karl  von  BnrjQmd  den  König  unter  Vormundschaft 

^Ueo  nnd  sich  selbsl  der  He^^ierun^^  hällen  hemüchtigen  wollen. 

ROttksicliten  'brauchte  der  KOni^'  jetzt  nicht  mehr  zu  nehmen,  und  so 

rithlcle  er  am  (">.  Miirz  an  das  Tarlamenl  zn  Pari?*  das  riejrehren, 

seinen  (hikel  in  Anklaj^cshind  zu  -i  fzcn  :  flio^*"»-  faille  am  G.  April 

tin  Erkenntnis.  \v<iiiaeli  der  alte  Mann  nun  in  der  I  hat  wehren  cnmen 

liu'sae  niaiestati>  zur  Verantwnrlunji  ;fez<)i?e?!  werden  sollte,  wnhn  r« 

König  Ludwitï  iilicrlassen  blieb,  ob  er  den  i\ii<i**kla}rleti  verhaften  lunl 

in  Persou  dem  Parlaiiieute  zur  Vcrnehniunic  und  Uechlfertigung  vor- 

fidiren  lassen  wollte.  So  weil  gedachte  es  König  Ludwig  aber  doch 

iiidil  kommen  m  lassen,  während  auf  der  andern  Seite  auch  der 

alte  RcDc  in  der  Erkenntnis,  diiss  seine  bisherigen  Sthtzen  mehr 

da  mwrsch  waren,   seinem  königUcheu  Noiïen  einen  S<>liritt  eiit- 

tEüg^kam. 

V  Conmiiws  103. 

Vgl.  Lecoy-  ilo  la  Marche  1,  K>t  ff.,  der  .illeniings  solche  Absichlcn 
von  König  Rpn/*  in  /.vvcifi;!  /iclil.  I>ie  Dcpesclicii  der  Mniländer  (ieHandten  Ihm 
(iu^in.s  lièrent  aber  zabirciclie  Itolegc  lür  m-üic  Verbinilunt;  iiiiL  liarguuU  uuil 
änoyen.  Aa  tUeiier  i^telU:  kann  icli  natiirlioli  nirht  wsiler  darauf  cingclion. 

IC* 

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-  244  — 


Ës  ist  hier  nicht  der  Ort  auf  die  jetzt  Iteginnenden  Verband- 
langen  einzugehen  ;  da»  schliessltche  Ergebnis  war.  dass  König  Ludwig 
das  über  die  Herzojitiimer  Anjou  und  Bar  verliHnjfto  Sequester  aufliob; 
liinjregen  aber  der  Graf  von  Maine  luit  (îenehiniguu$ç  seines  Olieiina 
mit  KönifT  Lurlwig  einen  Vortrag  absclilnss .  wnnnrit  itn  F;U1  seines 
kinderlosen  Ahsterbens  die  Provenre  an  Frankr('i(  Ii  ("allen  sollte. 
Herzog  Hcm'  wjir  somil  bei  Seile  ;:es(.'lii^ben.  und  wem»  i-r  auch  beim 
Ab^îchlu-iri  dieser  Veiliandluugcu  nicht  mehr  zujrejfen  war,  so  halte  er 
doch  noch  nüt  verschränkten  Armen  zusehen  müssen,  wie  der  König  auch 
hier  alle  VorbereituDgen  traf,  um  ihn  matt  zu  setzen.  Das  erhOhie 
die  Unbehaglicbkeit  seiner  Lage  nur  noch  mehr,  und  schwerlich  konnteo 
ihn  die  Huldigungen,  welche  ihm  die  denlsclien  Kaufleute  in  Lyon  dar- 
brachten, dar&ber  trösten.*) 

Die  Messe  zu  Lyon  war  damals  von  deutschen  Kauflculcn  iiaitirnt- 
lieh  aus  der  Schweiz  un<l  Süddeulsehlanrl  sehr  stark  besucht.  Der 
Ge<fensal?:  zu  Deutschland  und  lînr/iuni  halte  sich  xntrespitzt  zu  einem 
(iejrensalz  zwischen  Deulschtiiin  und  Wclsebliirn.  und  wenn  auch  der 
Kaiser  seiner  P'andlieninlero<-eii  Imllier  Frieilcn  {.einacht  battis  mit 
Karl  von  Hurfrund.  so  bcliairtcit  die  \  «4kci  duiii  bei  ihrer  Feind- 
schaft. So  merkwürdig  es  erscheinen  niajî,  Deutsche  und  Franzosen  bc- 
tracfiteten  sidi  ab«  imtflrliclie  Bimdesgenossen.  und  so  erregte  nament* 
lieh  das  Schick.<wl  des  jungen  René,  wenn  er  auch  kein  Wort  deutsch 
sprach,  dennoch  die  innigste  Teilnahrae  der  deutschen  Kaufleute.  Als 
der  König  nach  Lyon  kam  und  es  hiess,  Herzog  René  wäre  in  seinem 
Gefolge,  da  warfen  sie  sich  in  seine  Farben.  Grau,  Weiss  und  Rot. 
schmückten  ihre  Hiite  mit  Federn  der  {.deichen  Farben  und  holten  mit 
den  anderen  Körperschaften  den  König  nebst  seinem  Gaste  feierlich 

')  Hier  sclzl  «lie  (  '.l»roni(|Uo  (h;  Loi  rainr,  deroii  Vci  fnsscr  sich  jcdcnralb  io 
rler  ringohiiii.:  lîr .  lii  r/r^jv  1>.  f;,!,;!,  niit  i)inT  fasl  dramalisch  ^etniUfiû  n  cin^i  ln mloii 
Erzählung  wieder  ein.  .Helten  alier  weiss  m&n,  wo  der  Hornau  hier  aufhört  und  die 
GeBChiehte  beginnL  Di«  ErdUilung  Reibst  enthftU  lich  faut  alter  chronologischer 
Anftaben,  and  die  wenigen,  welche  der  Chroniüt  gîebt.  Bind  UaA  ohne  Amnalime 
falsch.  c-r  r\iis  der  Krinneniiig  schrei!»!,  wirft  er  die  Tlialsaehen  vielfach  in 
heillotier  Weise  durch  eiuundor  ;  danach  ist  nun  auch  die  Darslellunj!  bei  CalweL 
Hugaenin  und  Dij^ot  zu  beurteilen^  die  ihm  iiauptsächlieh  folgen.  —  WerlTolle 
und  xttVicriSsfligo  Nachrichten  ftiebt  der  Dialogne  entre  Joannes  Lnd  und  CEbrétioi; 
aber  hier  und  sclbstversländlich  in  der  ('.hninique  de  Lorraine,  sowie  bei  den 
spülern  lothrin^rinchen  Historikern  sUdil  Herzog  liené  im  MiUelpunkl  der  Kreig- 
nisse.  Gerade  uingckclut  hat  es  sich  aber  verlialten  ;  llerzu;^  llené  stand  immer- 
hin bescheiden  nebenan,  und  erst  im  letzten  Abschnitt  des  groeson  Borgniider^ 
dramaH.  das  mit  dem  Tode  llcr/.oi;  Karls  cndot^  s|>ielt  er  zwar  keine  entscheidende, 
aber  doch  eine  herxorragende  liollc. 


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ein.  Als  der  König  vorbei  war,  fragten  sie  in  ihrer  Sprache,  wo  der 
Uenog  René  wäre,  und  der  treue  Jean  Wisse  von  Gerbewüler  zeigte 

ihnen  den  ju«;endli(  li( n  Fürsten  in  seinem  <lürfli;ren  Aufzug.  Sofort 
hejH'flsslcn  sie  ihn  elirfurchtsroU  und  ^eleileteü  Um  in  seine  Wohnung. 
Ihre  Aufmerk-sanikeil  gin^ç  nocli  v\o\  weiter;  .so  lanjje  er  /u  Lyon 
wHlte,  ersetzten  sie  ilim  da.s  fehlende  <Tpfoljrp  luifl  hPirlnilclcn  ihn,  wo- 
hin er  aucli  jirlicn  mofhlo.  Dn?  iconntf  immnliin  (icm  Hcr/nii  7.p\<!on, 
wenn  er  es  noch  nicht  \vii--U'.  wd  seine  Kii  wiidc  wuiea,  un(i  musste 
ihn  in  der  Absicht  buöläikfü,  dcuUchcii  lladoii  aafzusuehen. 

Auch  der  König  gewann  es  jetzt  über  sich,  Herzu^  i\ené  einige 
Unterstützung  zu  leihen,  und  man  möchte  gern  glauben,  dass  es  dem 
fianzösisdien  Herrscher  ein  HerzensbedttHnis  vrar,  an  dem  lothringischen 
Fürsten  wieder  gut  zu  madien,  was  er  an  ihm  gesQndigt  hatte;  aber 
läder  acheinen  es  doch  blos  politische  Erwägungen  gewesen  zu  sein, 
•lie  den  König  dazu  bewogen.  Es  war  immer  jiut,  mehrere  Karlea  in 
der  Hand  zu  haben,  und  wenn  das  Spiel  im  Schweizer  .Iura  fehlschlug, 
ein  anderes  in  Lothringen  zu  rersuehen.  Allerdings  durfte  das  nur  im 
(if-f^ton  neheifnrri*^  ?fes<-hehP!i.  um  ja  niclif  Herzo'j  Karl,  der  sich  bereits 
\\'i'-<]iT  (»benauf  fiilil!»'.  iri/ciul  <'incii  Aiilass  zu  geh<m.  seinerseits  den 
Waûeii.^lûlsland  van  boleuvre  /ii  l)r(.H  lien.  Zu  JoiiiviiU;  weilten  noch 
immer  die  l'arleigünger  des  lolhiingischen  Herzogs  vom  letzten  Kriege 
her:  der  Bastard  yuu  Yaudémont,  .leuu  de  Brou,  gcnauul  Petit-.Jean 
de  Vaudémont,  Grotten  da  Guerra,  Gérard  d'Avilliers,  Jean  d'Aigreiuont, 
die  Gd»rflder  von  Tantonville;  sie  aUe  hatten  dem  Burgunder  nicht  hui- 
djgea  wollen  und  brannten  seit  der  Schlacht  Ton  Granson  vor  Begier 
IcfäzuäcUagen  und  einen  Handstreich  zu  wagen.  Jetzt  lieh  ilinen 
der  Sire  de  Craon.  der  mit  .seinen  Truppen  noch  immer  im 
Herzogtum  Bar  stand,  unter  der  Hand  die  nötige  Anzahl  Truppen.*) 
und  so  erstiegen  sie  in»  Kinvet<tiindnis  mit  dem  Burgwart  das  feste 
V'.iiidt'mont  und  nahmen  den  HlatlhaUer  Aimé  ilf  V'al|Hr,r;)  mit  »Ut 
iiesalzung  gefangen.  Dessen  Bruder  Heinrich  de  \  iilpci;:;!.  .Statthalter 
von  Yézelize.  hatte  uichLs  Eiligeres  zu  tlum.  als  sich  nul  der  Besiitzung 

'  Die  LotliiiujnT  Uuellpn  wis-^m  nii  \  »  h  (!ir>scm  fr.m/rîsisclieii  Hcistrnitl  : 
«ach  ilinen  liaben  jene  .Männer  nus  cigttum  Millelii  und  auf  eigene  F'iiust  die 
Gn&efaafl  Vacdémont  erobert.  Die  enlgcgengcüct/.lu  Tiiatsadio  ergiebl  »irh  aber 
annimtOttGeli  tm  der  DepcHCbenMittiinUmg  v<m  CUngim.  Vpl. II,  22,  97  u.a.  A.O. 
Fosler  Kirk  II.  307  irrt  iiImt.  wenn  er  meint,  »1er  Site  de  C.iiHin  li;il)e  .nif  eijrene 
Fausl  jrehandelt  ohne  Vorwis.sen  des  Königs.  I>ie  Slcilcii.  «lie  er  .infülirl,  Ih- 
weisea  nur,  dass  der  KOuig  es  für  gul  fand,  diu  Tlialsaelie  ab/.uleugncn  ;  .sie 
wird  Amnerdem  be«UUigl  dnrrli  da»  t^chroibcn  duM  Schweiber  Diplomatcii  Jf»l 
voti  Sitenen  an  die  KidgenoMwa  bei  Oflisenbein  1. 1*.  125.  V|tl.  aurh  Ocliscnheiii  178. 


nach  Nantty  zu  füllen.  In  ni»clier  BeUiciifulgv  wurden  auch  Thelod 
imtl  Pont -Saint  •Vincent  gewonnen,  und  von  tctzlerem  Punkte  an« 
konnten  die  Parteigänger  bis  vor  die  Thore  von  Nancy  «ilretfen.  So 

war  in  der  IIaup:?a(!i('  die  Grafschaft  Vaudémoitt  zurückertiberl.  und 
die  Anzeichen  Kprrrln  n  ihifiir.  da^^s  diose  Elrfolgc  nicht  weni;r  dun-h 
die  l^evölkernnti  crieiciitcrt  wurden,  »lie  in  llerzoji  René  den  (irafeii 
von  Vaudéinonl  hi)lier  "-  liätr^on  nun  lilen  als  den  llerzojr  vcin  î.ofhrin^en. 
Der  Sire  de  Hièvre  ;feiu'l  tn  «/ro^se  rnrnlic:  er  wn-'«lf  imd  hr-iet», 
\vi<'  uiilü.sli:^  di«'  Masse  der  !o!hiiii>iiöi 'n  ri  llcvr>lkerun;4  dit;  biagutt- 
«ii.^i  lio  Ilen  -riiall  tilru«;.  und  uiussle  belurehlen.  dass  die  Bewe;;uni( 
weiter  um  sich  jjrifr  und  vielleicht  <Ue  Haupl^liidl  erfassle.  Die  Tfaire 
von  Nancy  wurden  geäclilosrte»  und  alle  Vorliereitimgen  «{etrofren,  >il» 
ob  jeden  Tai;  die  Belagerung  m  erwarten  wäre.  Zugleich  berief  w 
die  BttrKerscit&fl  und  stellte  jedermann  frei  zu  gehen  oder  tu  bleiben. 
Die  Lage  war  noch  zu  wenig  geklärt,  als  dass  viele  diene  Erlaubnis 
lx'inil/,1  hatten.  Jene  Bewejjrun^r  Idicb  auf  iiiren  Herd,  liie  Cîrafselïafl 
Vandéniont.  zunächst  iK  srhräiikl.  Das  franzr»sisi  li  redende  Lnlhrinjren 
rührte  sieh  nicht.  Anders  slainl  es  freilich  mit  dem  deutsclien  Loth- 
riiijren.  Ks  hediuOe  kaum  der  Eitdadim;r  de*<  }?nslards  v.  Vandémont 
an  Waller  v,  Tliam).  Hen  ii  /n  Snin-c-k  um  au'  li  pciiierseils  loszu- 
schlairen.  (iiiif  \\'e<-kcr  v.  Ii.  wt  irlier  sirli  <\vi  niarltti^jen  l'iilcr- 
stiitzuu'^f  seines  \a(  liliarn  in  Zweiln  ückcti .  des  c  srUwaiv.rti  llerzojjrs  » 
Ludwijxv.  Veldenz -j,  zu  erfreuen  halle,  druu;^  saarahwärb  vor,  eroberte 
Gemnud**)  und  dehnte  seine  StreifzOge  bii<  nucliSierck^)  an  der  Motiel 
ans,  da:«  er  mit  seinem  Bruder  Friedrich  im  vergangenen  Jahr  bis  zu- 
letzt so  tapfer  %'erteidigt  hatte.')  wfilirend  die  Slrassburger  Besatzung 
zu  Saarburg  auch  nicht  feierte")  ;  das  g(*sttnite  deutsche  LoUiringen  schein! 
bis  auf  <'iuen  ;:eringen  Hmchtcil  die  bunrundische  Herrselmft  abge- 
.schftllell  zu  haben. 

Hin  Trompeler  des  Sire  de  Hièvre  bnu  lite  die  Nachricht  von  der 
teberrumpclung  Vaudémoiiiâ  in  dius  Uiger  Herzog  Karls  nach  Lausanne. 

>)  I47(i  Apr.  la  A.  A.  \m, 

2)  Oiii-riiis  II. 

')  iriiinl.  n.  ranlale  ^.Mui  1^;  billet  Graf  .^imuit  Wurkcr,  ituii  öUO  Gulden 
yor9iU!<clHCfi8on,  da  er  Mangel  hat  an  Kcwt  iuhI  OcschSlz,  um  das  erobort«  Gemttnd 
in  guter  llul  /u  li.ilU  it.  aiil  ilass  it  ^iIi-sUt  bafz  ties  spils  iiHipfc  iir/zonvaHen  » 

*)  Knebei  IJI.  and  riionias  linsin  ed.  ^ichenit  II.  <)99  laitaen  den  Grafen 
dcbon  jetxt  fiicrrk  einnchntcn.  Der  l*l9tr.  ist  aber  noch  ün  Augiisl  in  bur((iin- 
diarhen  Händen. 

»)  Kncl)(,-I  II.  .•UM.    V-;!.  ;iu<  li  I.  (  .  Il'  J. 

Kncijul  II,  424.    Die  Aniucikujig  vinvcdiscll  Sauiburg  lu  der  Üheüi- 
provinsc  mit  äaarbarg  in  Lolbringen, 


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-    247  — 


Sie  war  geeiffnel.  ihn  ia  die  groMste  Unruhe  m  versetisent  so  lange  er  * 
iiieht  wuaste,  in  wieweit  dies  Unternelimen  das  Vorspiel  zu  einem  thS- 
tigen  Einû^reifen  des  Kovägß  in  die  Verliältnisse  bedeutete.  Keinen 
Augenblick  jsweifelte  er  daran,  das»  er  den  Verlust  des  Platzes  auf 
des  Königs  Reciinung  sol/^en  hatte.  I)a/.u  kum  der  Unmut,  als  er 
nun  sehen  mu^te,  wie  diV  Piovt^nce  vollends  seinen  HjuHlen  entglitt. 
IiKlein  er  nnler  den  vrrändeiten  l'inylanden  <len  Ix'idrn  K()nipao:nien 
(Ipc  SiWine  des  Grafen  Caiiip(>l«i.s.so.  die  er  \u  sein  Lajiei  riic  h  r<;ni«;mne 
hnlte.  rückjrän'/iiren  Hefeltl  *  rU'tlle.  sandte  er  /u^lcidi  den 
Sue  lie  Coulay  Ende  April  u:i(  !i  Lynn  im't  dem  iieiiu;.st>eiien  Aull lUîr. 
voll  dem  König  eine  Erklärun»:  /.u  vei  laiijieii.  ul)  er  den  WalTenstillstaud 
T«}nSoleuine  zu  lialten  isedachte  oder  nieht,  und  in  dem  «sterenFaU 
die  RQckgitbe  von  Vaudémont  zu  verlangen.  Zugleich  suchte  er  den 
Herzoft  von  Hailand  zu  bewegen,  an  König  LiKlwig  den  Kn^  zu  er- 
küren und  so  zu  verhiUen,  das»  der  König  sich  in  der  Provence  fest- 
>et/e.  Herzog  Kari  ahnte  nicht,  dass  sein  Verbündeter  seit  der 
Sclilaeht  bei  (iranson  alle  Hebel  in  Bein'ejrnnvr  setzte,  nm  den  Könijj 
Zinn  Lo»sehla|ien  witler  iin)  zu  bewejren.  Lndwip  fand  aber  bei  den 
(ilnvaltenden  Vorhältnis.seü  viel  zn  -efir  seine  Hechnnnj?.  I>ef  Herr 
von  Contjry  ciiiieU  die  amilirlic  Krkliinmg.  dass  der  Koni«»  mit  der 
KiiMKiiiuie  Vau(i»'iiiojjl  nuhU  /u  sehalTen  hätte.-)  und  sein  fer- 
uercs  Verhallen  schien  in  der  Thal  iliese  Eiklürnng  zu  reehlferti^ren. 
Herzog  Karl  muss  dann  uucU  vuu  den  Erklärungen  ûes  Köiii;{.s  be- 
friedigt gewesen  sein  ;  er  trug  kein  Bedenken  mehr,  dein  Heer  au.H  den 
in  LoÜiringen  zurückgelassenen  Slmtkrfifton  zu  verstftrken,  und  zog 
wenigstens  die  Kompagnie  det<  Angela  de  Canipobaasn  in  sein  Lager 
udi  Lausanne. 

LK. 

Hprz<»ir  Hené  vv;ir  diesen  letzten  Ereignis.scu  fern  geblieben;  eine 

Ti-aiierbi'l-.  Iiiifl  halte  ihn  nach  Elbieuf^i  in  der  Normandie  zu  .seiner 
iMM.hhelairten  (irossmutler  Mari«-  «rHarcourt.  VVillwe  des  Grafen  Anton 
V.  Vaudémonl.  };erufen.  und  er  kam  not  !i  i  oi  lilzeili«:  ^H'uujr.  <!ef  (•dien 
Knui  die  Aujren  zuzudrücken,  f^ie  siaih  iim  11).  Apiü^i  uii<i  liinlci- 
licss  ihm  eine  reit-he  Hiiiferla--«  ii- -lüifl .  welche  unser  (  iluoia.il  aid' 
200ÜUO  üoldUialer  ))eziilcrt.  Aul  alle  l  alle  war  sie  l)e<lent«'nd  ^îenuj;, 
itass  .-de  Öim  fTir  die  nüehäle  Zeil  das  nötige  Geld  ziu-  Anwerbung 

Gingins  II.  '.»H. 
->  Üiogiiii«  IL  179. 

>)  l4id.2i5i.  Ciiron.  dcTiOrraine.  iU'  aber  als  Woliiinrt  ïï<:hlo.Hâ  llar«  otiri  aaytibl. 
*i  DiCR  Üatdiii  bei  Digot  III,       allcnlin«:»  obn«'  ^cllonangabc. 

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—   248  - 


von  Söldnern  liefern  konnte.  Atts  der  Nomiandic  kehrte  er  Tormal- 
lich  nach  Lyon  zitrHck.  Wenn  er  i;eho(Il  hatte,  da&s  die  EiDnahoip 
der  Grafschaft  Vandémont  das  Zeichen  for  eine  Erhehiinft  des  ganzen 
Landen  sein  wiinlo.  so  hatto  er  sich  bitter  jrotänscht.  *  Die  L(»llirin<ior 
•îcliorolion  »lein,  der  sie  reitet  » ')  und  ein-^î weilen  ritt  noeli  Her/ojsKari. 
Der  Könijr  mochte  lieMenken  tnivrf'"  Hiieh  den  «Irohenden  Vorstellungen 
von  Ifer/^n^r  Knrl .  ifnn  noeh  ffrtier  A'<n-chub  zu  Ifi-ten.  So  war  er 
:nif  seine  rieiilsehen  Hiiii<l*'-.-('nosseii  .ni^M  wic^on.  und  er  konnte  schon 
wissen,  dass  weni^rstens  Hisehof  Uujuc.  hl  und  die  .Stadt  Strasshiir-i 
hereil  wanTJ  ihm  zu  helfen.  Ks  niajf  <lahinjjestellt  sein,  ol.  ihm  dir 
Enslsheimer  Besehlüssc  schou  bekannt  waren.  In  diesem  Falle  konnte 
er  darauf  hinwelkten«  dass  mit  der  Eroherung  ron  Vaud^mont  die  Be- 
dinganfc  fttr  sein  Encheinen  geieeben  war;  aber  auch  sonst  inusste  er 
auf  alle  Weise  sieh  bemOhen,  xu  den  Verbttndelen  zu  kommen*  D(»rt 
wurde  der  grosse  Kampf  mit  Burgimd  aiisgefochten,  und  Herzog  Renp 
Toeht  (Hr  sdne  eigne  i^che,  wenn  er  mit  den  VerbOndeten  Liebe  luid 
Leid  teilte.  Âlsdanu  durfte  er  hoiïen.  unt  so  eln  r  aueh  üiren  Beistand 
zu  erlangen,  wenn  es  galt,  dem  Hiuyunder  sein  Land  wieder  zu 
cntreissen. 

Scijwieri'^'  war  es  aber  hinznjielaniren.  und  so  wandte  er  sieh  an 
den  Koni^  mit  der  Bitte.  i!in  dtueh  eine  niisrrichende  Hedeekunp  hio- 
^releiten  zu  la.ssen.-j  Der  willfahrte  mit  Verj^nii^ren.  konnte  or  ihihei 
doch  mu"  gewinnen.  Fiel  llerzo^r  Hen«'  im  Karnpfe.  «o  war  er  einen 
lästijren  Mahner  los:')  pelanjr  es  ihm  aber,  die  Nicihn  Witiiiunjî  zu 
werkthätiger  lliilfe  zu  besfinnneu.  um  so  besser.  Karl  balte  dami  neue 
Vorwieklungeii  zu  erwarten.  Ho  unterstützte  ihn  der  König  berril- 
willigst  mit  Geld  und  bestimmt  4()0  Lanzen  unter  FQlirung  der  Herren 
fle  la  Piuaclic  und  d'Aubigiiy,*)  ihn  durdi  liOlhringen  nach  dem  Eiaa^ 
zu  geleiten,  gebot  ihnen  aber  in  strengster  Form,  sich  dabei  aller 
Feiuditeligkeiten  gegen  Burgund  zu  enthalt<M).  Ks  feldtc!  nicht  an  War- 
nun<;en,  als  ob  dem  Herzog'  ein  Cieschick  widerûdiren  könnte,  wie  dem 
unglückliclien  Konnetable,  und  man  spraeli  davon,  flass  er  von  Pflaliu« 
zu  Merodes  «lesebickt  wiirde.  Kené  kümmerte  sich  nir-lit  darum:  er 
durfte  in  die.seui  Fall  duniuf  vertrauen,  dass  saiii  Vorteil  auch  der- 

1)  ehr  a  ciii  U  ravales  wino  sabicrti.  Sn  bericlilel  der  MailflnderGessncUe 
i'anicharola  .•«einem  Herrn.   (iiii;.Miis  II, 

Lud  vcrif.'t  (las  \or  dio  IJoisc  naoli  Klboeuf.  In  diesem  F;ilK'  entaprichl 
aber  di»'  Kr/.äli!un;;  d<  r  (Ihr.  besser  dem  iialürlit lien  Ganji  der  lliiijiû. 

'j  Lud  2b.   (k>iiiminrB  107, 

*)  Ibre  Pvntüolichkcit  habe  irli  nicht  bOKliininen  können, 


—  249  - 


jenige  des  Königs  war.  Der  Weff  ftthrte  ihn  vielletcht  Aber  Joinville, 
wo  er  von  seiner  Mutter  Jolantha  ssartlichen  Abschied  nalim.')  und 
dann  Ural  er  jene  merkwfirdige  Reise  an,  die  ihm  Getoie^heit  j{ab,  das 
Teriorene  Valerlaral  wied^  zu  begrOsscn  imd  î^ich  den  Seinen  in  Er- 
innenmg  zu  brinfren.  Auf  kQrzestem  \\>ir  jrincr  e.s  über  Toul,  wo  die 
Bfir^er  aus  Furcht  vor  Knrl  vnn  Rnrtriuul  ihn  mil  den  Seinen  nur  in 
(Ifn  Vororten  anfTnincliincn  wagten,  nach  St.  Nifola«.  Dieser  Platz, 
ein  \\  (Mt  bokütuilef  Wallfahrtsort .  »nu.ss  in  jeiuM  Zeit  eine  besondere 
Anziehungskraft  ausjreübt  liabeii.  Die  Soldaten  dci  beuiu  libarten  (iar- 
ntöoneu  pflegten  dort  ilirem  Vergnügen  zu  leben.  So  lagen  hier  an 
300  Mann  aus  Nancy,  LunéyiUe,  Rozières  und  EinviUe,  und  die  Gefahr 
eines  Zusanimenstosses  war  nicht  ausgeschlossen.  TMe  Führer  er« 
innerten  sich  aber  des  königlichen  Befehles  und  liessen  unter  Trompeten- 
Kchall  Terkflnden,  daas  niemand  wage,  die  Burgunder,  sei  es  in  Wort 
oder  Thal,  za  beleidigen.  Die  Blitgondei-  ihrerseits  ersdir)pften  sioh  in 
Höttichkeiten  und  räumten  den  PVanzosen  ihre  Quartiere  ein.  Herzog  René 
-lietr  im  Gasthof  znm  Einliorn  al).  und  die  Einwohner  •j^uhon  trotz  der 
Hur^rimder  ihnT  Freude  über  die  .Ankunft  ihi-o«  nnfrrstaiiimtcii  Kiii-^ton 
Ausdruck.  Lct/Ici-c  aber  meinten,  ila-s  H(M/n;.r  ll»*nc  lollkiilm  finci- 
;rros.sen  Gefalu*  au.^setze;  denn  wu.-;  könne  er  wohl  in  einem  l,unde 
ausrichten,  dessen  Sprache  er  nicht  verstehe,  dessen  Kîiiser  auf  das 
engijte  mit  dem  Herzog  von  Uargund  verbfindet  sei?  Am  andern 
Morgen  besuchte  Herzog  René  das  Hochami  Wfthrend  er  in  Andacht 
versunken  war,  nahte  sidi  ihm  leise  die  Frau  eines  alten  BQrgers  von 
St  Nicolas,  namens  Walter,  und  rei(*hte  ihm  heimlich  eine  Börse  mit 
über  4D()  f1.,  wofÜr  der  Herzog  Iftcholnd  mit  einem  Kopfnicken  dankte. 
Das  Herz  des  gemeinen  Maimes  schlug  allerorts  für, ihn,  das  konnte 
er  namentlich  auf  der  Weiterieise  merken,  und  danuis  mochte  er  Mut 
<r-hnpfpti  7M  (\p\n  «chwercti  Werk,  das  ilitn  !invorsl<ind.  ^ring  weiter 
all  1  jiiir\  illr  \  m  liei  iiber  illi-r  nuch  Dciicnvrc,')  und  vun  da  in  d»M- 
Hichtiuig  aul  Saarburg.  Das  Lan<tYolk,  das  sousl  seiue  Hube  scheu  vor 

1  (î«  r.u!pzii  lörirlit  igt  es«,  wenn  dir  (  lir.  ii.  de  tjonftino  enEWdl.  dnss  eine 
(icsandt.scliafl  der  Kid^eno.sson  iiacli  Joinvillo  gokommon  wäre,  um  den  Herzo«: 
zu  »icli  einzuladen,  wenn  er  »ein  llerzoitlum  wieder  erobern  wollte.  K^s  war 
nicht  die  Gewohnheit  dn  Schweizer,  »ich  viel  um  fDMtlIcbe  Personen  za  bo> 
kürimiern.  und  was  soIKi-  iluion  am  Ii  dii  (M-jiciiwart  de?  lAnderlosen  Herzoge 
iiiilzeny  Ks  uinl  im  f.  rncrcn  Vcrli  uf  ii  i.  ii  .Ii"  Kcde  davon  sein,  wie  s«<*hwcr  e.s 
hielt,  die  Kidjieno.s»en  s|iiUer  um  hulies  (ield  zur  Hülfe  ku  bewegen.  Selbslver- 
«ttndlirh  winen  diefleichzeitiv^'n  <)ur>ncn  nichts  von  einer  solchen  GosandtKchiifl. 

-)  Hier  lilsst  Lud  die  I-'ianzoscn  umkehren;  die  Krzäliliinu  der  (llnitn.  do 
Lomine  ttber  die  AnfnAhinc  in  Saarburg  kann  aber  unmöglich  erfüaden  «»ein. 


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—  250  — 


fremdem  Kricgsrolk  zu  bei^n  pflegte,  strömte  ans  «Ion  DöiTcni  IktImm. 
lind  dys  Reste  her,  was  es  lialle.  So  führten  jene  Iranxösisulie 
Kriejîsloutf'  unl(M  \vogs  ein  li(»rrlii'lif's  Leiten,  und  sie  erfreuten  sich  vor 
allein  an  drii  KIsiis-oi  Weinen .  fUe  sie  jtar  jrerne  tranken,  ''s  !>f'i- 
ü;lünzen<]-sl»'  Kmplanjr  Vktinl*'  ilmcn  m  Saarhnr'/  /ii  teil.  Die  Grafen 
von  Leininu*'!!.  *i  Sanrhrücken  urnl  Saarwerden,  tlif  llt-iren  v.  Finslin^ren 
uimI  IJilscIi  waien  .sämtlicii  erseliienen  und  urltcilV  i  ieii  mit  den  Bürjiern 
in  den  Vorbereitungen,  den  Herzojz  mit  seuiein  Gefolge  moglielist  fest- 
lich zu  bewrirten.  um  ihm  zu  zeigen,  dass  hier  noch  treue  Herapn 
»chlogen.  Gro»sc  Vorrftte  von  Wildpret  und  Fleisch  aller  Art,  von 
gutem  weissen  Brot,  von  rotem  lud  weisHem  Wein,  sowie  von  Klaret 
waren  angehäuft^  um  alle  Anspräche  zu  befriedigen.  Dem  nahenden 
Merrsdier  zof^n  jene  Herren  und  die  Hürgorschaft,  sowie  die  Sirass- 
biiriîer  Besafzunjr  enljzevren.  Die  Schar  der  Heritlenen,  die  Herzog 
René  einholten,  soll  allein  800  M;inn  lietnt'/m  haben.  Der  Herxr^. 
die  finnzösisehen  Ofiiziere.  ül)erliaupt  all(>  Leute  von  Ati.szeiehnunir. 
wunlen  in  der  Stadt  unter<rebrachf .  wnlirond  für  Matnischnften  in  d<'u 
Ixïnachhai  ten  Dorlern  einla;rerten .  wo  .-«le  uieht  weni'/n  lin  rlirli  und 
in  Freuden  lel)t<»n.  als  die  in  der  Stadt.  Hiev  wurden  die  liaii/.o-i-t  In  n 
Gaste  naeh  deubeiier  Art  bew  irtet.  Das  war  t  in  Leben  in  Saii.-^  und 
Braus,  und  es  wurde  ebensoviel  gegessen  w  ie  geti  unken.  >»ichl  weniger 
als  fünfmal  am  Tage  wurde  ges|ieist,  und  die  Franzosen  fragten  sich 
orstannt,  ob  es  deutsdie  Art  wflro.  so  ofl  am  Tage  zu  essen.  Am 
dritten  Tage  schieden  die  französisdien  Gftste  und  ritten  zum  König 
zurück,  dem  sie  berichten  konnten,  wie  sehr  sie  als  Breiter  des  loth- 
ringischen Fürsten  gefeiert  worden  würen.  Ileizog  René  aber  wurde 
jetzt  von  den  Lothringer  Grossen  nach  Stnissburg  geleitet,  wo  er  um 


')  Lüs  Fiaiivoi>  . .  .  I)i-iirciil  tn-s  l)ieii  th-  i  i-s  vins  irAllciiini;:m'.  sy  ics  liou- 
voienl  volontiers.  Chroa.  tlo  1-onaiiie.      F.«  sinil  iialiirlich  Elsäs.scr  Weine  gumeitil. 

>)  Zu  Kixingeu  (Itéchiroiurt)  und  Dag^bui-ji  angesessen. 

*)  t.«B  <U(est  cotiitc»  trois  joun  ilurnnt  les  Franvot«  ftDUiyvx  à  la  tiiani^re 

dek  Allemands:  W  dejeunO.  !<•  diiié.  la  inaramle.  Ir  soupper.  lo  rcsdn^*  qa'on 
appelle  lf  vellali'tlincqiu:  et  di:  toiiles  viatulo  de  parrrliii.  fori  o  oli.ipons  vrnni 'nn« 
ilv  l<iuU>»  chaire  ù  platiU-  ;  luuä  coulx  (|ui  rs  villaiges  esttiiciit.  de  loiilcs  celles 
viande»  servin  estotont  et  d'aiilaiit  buvoil  1c  p<!lit  amtine  le  grand,  on  nV 
CH|)argnoit  rien,  on  Ioh  servoil  ft.  tontes  platU^x.  1^  Fram.-oiM  i  Mtoiont  tous  esba Iiis 
d'être  ainsi  servy  el  deinandoicnl.  si  c'esloil  1a  vi<'  «pie  les  Mlf  innii  l-  l  ii-oii nf 
de  luaiij^ier  aiii»i  üuuvciit.  —  Maiaiulu  kuintut  aia  li  im  l)eul»ehi-n  vor  ab  .Mcrfiule, 
Vcsperbrpd;  xellarettincquc  \»l  aus  dem  Ih'uischen  lierübergenoinmca;  dvr  ersti' 
Teil  des  Wortes  bodetttel  sicherlich  Srhlaf;  linrque  Ding?  Vat  inH  das  auch  jctxt 
iu)ch  im  KIbahs  Qbliche  Noimuhrbrot  am  Abend. 


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-   251  — 


den  21.  Mai  eintraf,  gerade  zu  der  Zeit  «lä  Üem  allentfaaUM'n  die  Ver- 
liöDdclen  mai  Kampfe  wider  Karl  von  Burgund  mainitc. 

Kl-  (and  in  Slrassslmi-}.' ')  eine  in  jeder  IJczii  tnni;:  /uvorkonimendo 
Aiiftmlime,  wenngleich  die  Ver?5fan«li}îiing  erlieblii-li  dadurch  erschwert 
\\im\o.  dass  er  kein  DoiiLsch  versUind.  Da  inussle  er  sicli  des  Rei- 
slaiids  seiner  pelreuen  f^p?leiler.  drr  riiafeii  Philij)i)  von  Leininjien 
iiimI  Wecker  von  Zweihrü«  kcn-Hit^f  ii  bedienen.  Was  ihm  al»er  (hirch 
ForUall  des  iiiüiKÜielieii  Veikelir.T  ab^injz.  das  ersetzte  er  dun  li 
«len  Zauber  seiner  persönlichen  Krscheinun^,  (Ue  (his  fngliick  noch 
»uiwidcrstehlicher  machte.  Strassbiu-g  beeilte  sich  am  22.  Mai,  einen 
Tag  filr  die  Niedere  Vereinung  auf  den  9.  Juni  anzuberaumen,  um  Ober 
das HOlfsbegehren  des  Herztjgs  zu  verhandeln.*)  Zuvor  aber  gedachte 
René,  sich  nun  auch  pers(»n1ich  seinen  Verbündeten  im  Obereisnss  auf 
fmm  Tag  zu  Gohnar  vorzustellen.  Vor  allem  aber  kam  es  darauf 
"II,  jel/t  mit  den  Schweizern  Ffthlnnu'  zu  -rewinnen,  damit  sie 
^ii-i)  bestiiniiien  liessen,  ihm  Sölihier  ankaufen  zu  lassen,  und  su}  bat 
«t  die  Eidjîenossen .  auf  den  .luli  zu  Luzern  zusammenzukommen, 
wo  er  alsdann  auch  erst  lifinen  würde,  um  über  »  etwas  trosterilirlt 
•su-lien,  dir  nber  teil  nil  ze  schribeii  iinf-lt  zu  eiil)ieten  siid  .  luil 
iliiien  zu  vi  i  li;)iuleln. 'i  Näheres  ist  übet  diese  numdli<  he  Vcrhaudlun!: 
iii<lit  bekaiHil.  So  lan<f»'  das  burirundische  Heer  noch  in  der  Schweiz 
«laiid,  küuute  ja  doch  nicht  von  einem  Beistände  die  Hede  sein.  NiU' 
Mdel  steht  fest,  ûass  Herzog  Keinhart  —  so  nunuteu  die  Deuhtehen 
ihn  —  zu  Luzern  bei  den  EidgeVio&sen  um  Aufnahme  in  ihr  Bßndnin 
mit  der  Niedern  Vereinunji  bat.  Die  Eidgenos$<en  nahmen  »ich  Be- 
denkzeit bis  auf  einen  neuen  Tag  zu  Luzern  am  17.  Juh  und  luden 
■iiui  die  Niedare  Vereinung  auf  den  24.  Juni  zu  einem  Tag  nach 
Oliernbaden,*)  um  sich  ttber  die  Antwort  zu  beraten.   Es  war 

*>  Möglich  iiil  CS,  dosa  Horzo;  Kcné  »clion  jetzt  verxuchle,  Fnsskncclile  an> 

/Uttc-rlien.  om  <Ue  Soincu  in  Lothringen  zu  verstärken,  und  (Irr  Kaiser  solrlu- 
Werlnini'fii  v<T'"itf  n  liai.  Harnul'  ite/.iolil  sir'  im  Stelle  des  Mcrielilcs  von 
jucharola  an  den  Herzog  vou  Mailand  vom  1:^.  Juni.  <  Die  Folge  würde  seiu,  da»» 
HetMf  Reaé  zu  Slramburg  bleiben  mfissu,  wie  ein  Kuclis  in  seiner  eigenen 
SciiIÎD<;o  ^clungeiL  Es  onclicine  »eher,  dass  der  KiOnig  ihn  nur  dt^sshalb  fort- 
geschickl  hnhp.  Mrn  h  -joincr  m  erle'li  '  n  ^  l*;iriieii;irol;i  berichtet  das  nach 
eiueiii  Shiullien  de^  Sire  de  Hicvif,  das  am  diene  Weise  roclit  deutlicli  die  Hotl- 
ttungen  d«r  Rnrgunder  wiedcrgiebt.  GiiiginH  II,  2öU. 

*)  Odiaenbein  212. 

«)  1.  e. 

*)  I.  c.  'Jl.'i.    I'ebi'r  diese  I  nlerliandlon^en  schweigen  die  (ollirin^ischcn 
Ijoellen  vollstütidig. 
^}  Im  Aargau. 


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—  252  — 

namenüicli  lîcrn .  das  su  Ii  auf  Prüügrn  Slrassbnr^s  dos  Flerzojrs  an- 
';ronnmnirii  Iiatte.  und  soitirrsoils  li;ille  Herzojr  Rpiv'  don  Horner  Ah- 
(*;e8andlen  vorheissen.  iiirer  Stadl  tür  den  grossen  Enlächeidongskampf 
luit.lOO  Spi>ssorn  /uzn/iolion. 

Herzo«r  iionô  kam  imfli  lucldzoili^  zu  dem  Ta;^  (1(m-  Niedern  \'or- 
oinung  in  Strassbuig  zm  ii<  k.  wo  nun  (îraf  Oswald  v.  liej^leiii  dii 
Sache  des  Fürslen,  detn  er  vielleicht  mehr  ersieben  war  als  seinem 
eigenen  Herrn,  nicht  wenig  förderte.  Die  Yerhandlungen  aber  eriitten 
einen  jftben  Abbruch,  indem  am  12.  Jani  eine  Mahnang  von  Bern  ein- 
tmf,  dass  der  Herzog  ron  Lausanne  aufgebrochen  sei  und  Murten  be- 
lagere. Jetzt  galt  e»  diette  bedrflngte  Stadt  zu  entsetzen,  damit 
die  Besatzung  nicht  das  Schidisal  der  Unglücklidien  von  Granaon 
erlitte.^)  Herzog  René  hatte  300  Reisijio')  zusammengebracht,  eine 
Hülfe,  die  den  Ridgenossen  um  so  angenehmer  sein  nuisste.  als  sie  der 
Reiterei  fast  panz  onlbehrleii .  ein  Mangel,  der  sich  in  dtr  Si  lihc-ht 
bei  Gnin-ou  empfiudlieh  jieräflii  hallo.  Hei  drr  ZtisamineidHinguti«.' 
seiner  Mannschaften  muss  er  .St  liw  icrijrkeiten  gehabt  liaben,  verrnutlioh 
wepen  der  j^old/ahlunir  *)  S«  kuuate  er  erst  am  18.  .luni  ausrücken 
uütl  musste  Tag  und  iNacht  reiten,  um  no<;h  i'echlzeitig  zum  Kampfe 
XU  kommen.  Rosa  und  Reiter  kamen  ganz  ersohc^ft  im  Lager  zu 
Gttmmenen  an.  Um  so  höher  rechneten  es  ihm  die  eidgenössischen 
FQhrer  an,  dass  er  die  Gefohr  mit  ihnen  teilen  wollte. 

Es  kann  hier  nicht  die  Aufgabe  sein,  die  Schkcht  bei  Marlen 
zu  beschreiben,  weit  Herzog  René  daran  teilgenommen  hat.  Nur  dem 
ist  entgegenzutreten,  wenn  nun  Lothringor  Historiker,  gleichzeiti<!f  ^) 
und  spätere,  bis  auf  unsere  'rn-^-^o  sieh  darin  gefallen.  Herzog  Heiiô 
einen  hervorragenden  Anteil  an  der  S<hlachl  zuschreiben,  Ja.  woh' 
irar  davon  roden,  als  (tb  er  den  Oberbefehl  in  der  ychlachl  goRihrl 
habe.  Nicht  liUxs  \vis«pii  tlio  massjiebendon  Onellen  nichts  darüber: 
es  .springt  auch  in  die  Augen,  ù&as  imeh  den  IhaLsttchüchen  Ver- 

1)  Colmar  A.  —  Slrbg.  A.  AA.  m  EidgenöiMisclie  Absehiede  U,  ööä. 

Knrlu  1  II,  :,. 

'■>)  Die  Zaiil  wu-d  viTäcIticiiua  uiji^e^chen;  unsere  ial  aber  verbürgt  durcit 
Knebel,  der  den  Herzog  am  18.  Juni  an»  Strassbarg  ansrllcken  sah. 

*)  Herzog  Ken^  iiiuks  nicht  aasreichend  duiiisclics  (idd  geiiabt  Jiaben. 
Sil  Iii  fi  iliiii  Str:;<s1jin iiif  UM)  Kronoi),  dif  Jol  nun  Wisse  gelicfml  liatle  ,  'WOn 
üuldon,  wurüber  dur  llcrzug  am  iî.  Juai  L'ikuiiilt;  uuüsteUto.   AA.  2ttä  conc  c\u 

*)  So  naraenflich  Pierre  de  RUrni  in  der  Nanceide.  xan  deren  B«mtxan{[ 
als  (irBcbichlsquette  icb  Qbrigenit  absehe;  auch  die  Rrzählung  in  der  Chron.  de 
l.ni  r.iiiic  1(  isici  dicfter  Anflhtfsunft  VonicUab.  Dijtol  ist!  derselben  bori'ita  enl- 
jccgcagelrcteii. 


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-  253  - 

lu'Utnisson  das  iilicrlnnnl  nicht  <]n'  Fall  sein  komilc.  Ehon-nwfiiî;^  li;i! 
limn«  Ren«'  vor  MIT  S<  lilarli!  (icii  l !it Icr-^dthi';;  aii-^ut'it^ill.  .soinU-rii  (Irat 
^*â'«uUl  V.  Ti('i--ti'iii  war-  r^.  ilcr  -^(iwnlii  den  Jlt't'zojr.  als  auch  viele 
nndeiT.  gejicii  8ü  an  di  r  Zahl,  zu  llillerii  sdilii^,  Aueli  Kené  mi\\i  den- 
selben darauf  an  Uun  Nalislehende  weiter  erteilt  haben.  Sein  Anteil  an 
der  Sehliichl  beselirftiikt  âch  darauf,  daas  er  mit  dem  genannten  Grafen 
die  Reiterei  des  ersten  TrefleDs  befehligte ,  ivelche  den  harten  Strauss 
mit  der  burgundischen  Reiterei  zu  bestehen  hatte.   Mannhaft  und 
tapfer  zeigte  er  sich  im  Kampf  und  sdieut«  das  dichteste  Kampf- 
gewQbl  nicht;  er  selbst  kam  dabei  ins  Gedräiiire  und  wurde  durch 
Herrn  Hans  v.  Hallwil  mit  knapper  Not  lîerettet.   So  war  über  seine 
HalturiK  nur  ein  Lob.  »mH  es  hedenfpfe  immerliin  eine  Anerkennung, 
wenn  tWt^  Kidgenossen,  die  d<'(  Ii  sonst  im  Sehenkcn  sehr  vorsichtig  zu 
sein  pllf;;t<i).  ihm  aus  der  ikniie  den  beriihmt(;n  Pavillon  von  Herzog 
Karl,  in  dem  dieser  auf  seinen  Feldzügen  zu  wohnen  |>llegte,  vorweg 
«djeukteii.   Das  hinderte  aber  nicht,  dass  der  beutegierige  gemeine 
Sdrareiter  dies  Gezelt  rein  ausplünderte  und  dabei  Herzog  Renés 
efeiie  Kisten  und  Kasten,  die  er  dorthin  hatte  bringen  lassen, 
«üfbraeh  und  ausleerte.    FQr  seine  Belebtheit  war  es  nur  zu- 
trfiglich,  wenn  er  das  lach^  und  ohne  Widerspruch  ertrug.^)  Mehr 
wollte  es  sagen,  wenn  die  Eidgenossen  ihm  nun  nach  der  Selilacht 
éttë  Vermittleramt  übertrugcu  in  ihren  Streitigkeiten  mit  Savoyen. 
F!«  WMf  dM>î  eigenste  Infens^e  des  Lothringers,  niüjilirhst  bald  einen 
friedlichen  Zustand  der  Din^ie  in  der  Srlnvei/  licr/n^lollon .  um  die 
öUcitki'iiflr  d'  i-  Verbündeten  für  .seine  t  i^iem  n  l  tilerneinnen  frei  zu 
beki)inineii.    l  niei   seiner  Vermittlung  und  tmter  Zulhun  des  öster- 
reichiscUeu  Fcldlmui>lmaims  llerrii  Wilht  lm  Ilerler's,  der  Grafen  von 
Leiningen  und  Zweibrficken-Bitsch  sowie  seines  getreuen  «ti^tscheii 
behife»  Johann  Wisse  bewilligten  die  Eidgenossen  am  29.  Juni  zu 
Lausanne  dem  Hause  Saroyen  einen  Waffenstillstand  bis  zum  25.  Juli; 
am  genannten  Tage  sollte  dann  zu  Freiburg  versucht  werden,  die  be- 
stellenden Irrungen  beizulegen.^)    His  dahin  rausste  der  Herzog  sich 
atich  bezüglich  seiner  eigenen  Angelegenheiten  in  Geduld  fassen;  er 
zog  es  daher  vor.  sich  nach  Strassburg  zurückzubegeben,  um  der  Et)t- 
wickehmg  der  Din^c  in  Lothringen  mi)gliclist  nahe  zu  sein .  während 
er  den  lirafen  l'hili|>|»  \.  Leiningen  zurückhess,  uu)  von  den  Kidii«- 
n<)s.seti  den  vtiheii.'ieueu  Lti.scheid  über  .seine  Aufnahme  in  das  lîiinil- 
iiis  der  Eidjrenossen  mit  der  Niedern  Vereiiuniij  cntgegeuzunehineti. 

>;  Debold  ï^cliilUn^  ÎU2. 
*)  Ocluieiibeiii  327. 


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W'pnn  Hov/o«/  Hon«'  crwîirlrt  iinil  vicllciclit  auch  mus  d»*m  i>f'r-r»M- 
lit  hcii  V'ci  kclii'  mit  dr-ii  lliiiipicrn  «Icr  Ki<l^onnssf'n  l'c  Ik  ! /-  liiiiiir^' 
;i(nv(Hui<*n  liiitlc,  »liiss  «licsclltcn  iiiiii  iii<'lils  Kilijrcrcs  lluiii  wimlcii.  al:^ 
seine  \Viiiiü<lic  m  erfiilleii,  so  liullc  ei  î<idi  uiy  geläuselil.  ent- 
sprach niclit  der  Art  der  Schweizer,  ohne  klingenden  Lohn  irpan^  clwas 
zu  thnn,  wns  viellciclit  Verbindlichkeiten  auferl^en  konnte,  und  nament- 
lidi  die  Lftndor  um  den  VierwaldsUldter  See  hatten  iregen  allejt.  was 
ilinen  nicht  unmittelbar  Nutzen  abwarf,  einen  schwer  zu  besicgemlra 
Widenvilleii.  So  s<'lieinl  es  auf  dem  Tage  zu  Lu/.eni  am  12  .lull 
über  jene  Frajie  zu  keiner  Kiiii<;ung  gekonunen  /ii  M-in.  obwohl  diis 
Hiindnis  in  keiner  Weise  den  Kidjieiiosssen  belastende  Verpflichtunpen 
anft'Ho^'^fr'.  sondern  nur  solehc  Punkte  fr-^t-rtzto.  dio  sioli  ei;ientM('h 
unter'den  obwaltenden  Verhältnissen  von  M'Wt^i  islaiuien  ;  es  h?in<lplle 
sieb  lediglieh  darum,  dass  die  Kidgenossen  flem  Herzog  in  .^riaen 
Kriegen  uiu  seinen  Sold  SiUdut-r  zuUiufeu  Hessen  und  dass  keiji  Teil 
Frieden  mit  Burgund  schliessen  sollte,  ohne  den  andwn  einzubc^reifen. 
Da  wollte  nun  der  eine  Teil  sich  auf  einen  freundlichen  Dank  für  den 
Zuzug  beschranken;  hingegen  betreffs  des  Bündnisses  meinten  sie: 
«Seine  Gnade  ist  uns  ungelegen,  und  wir  können  nunzumal  keine 
Kinung  mit  ihm  machen,  denn  uns  bedünkL  naobdem  er  mit  den  Fikr9leii 
und  Städten  der  Vereiniuig  in  Miindnis  steht  und  diese  mit  ims,  dass 
daran  genu^»^  ist  >  Von  anderer  Seite,  vernuitlieli  von  <len  Städten,  wnrdo 
dawider  ;:«'ltt'nd  gemaehl.  dass  dif  Ziigoluu'igkeit  do?  Herzog-  /ii  dci 
Isiedern  Vereinnng,  die  mit  Zustimnuinu'  der  Ei'l^iciKisscii  •■linl^i  ><  i, 
aueh  die  Aufnahme  in  «las  weitere  Hiiniluis  d*  i  XCn  nuiuy  mil  dvn 
Eidgenossen  beflin;,'e:  zudem  sei  das  Herzogtum  Lutiiringen  und  das 
Land  Westrich  den  Färsten  und  StAdten  der  Vereinung  wohl  gelegeu 
und  ein  rechter  Schlilssel  zum  Elsass  und  zu  den  deutschen  Landen. 
Ausserdem  handelte  es  sich  auf  dem  Tag  darum,  inwiefern  der  Bitte 
des  Herzogs  um  einen  Anteil  an  dem  bei  Miirten  eroberten  Gesch&tz 
zu  ent.sprcehen  sei,  unter  dem  sirh  aueh  lur^rül^lich  lotliringisdies 
hiTand,  <las  Herzog  Karl  hei  seinetn  Ausrüeken  aus  Nancy  mitgenommen 
halle,  wie  dir  heiden  Hombarden  Damvillers  und  Sevel(|uin.  Diese 
lütte  fanden  die  Kidifenr)>;«en  billi'j  nmi  roelil.  und  die  eidgenö^-^i'spheii 
Al)g(H)rdnelen  sollten  den  Herzog  ant  ilnn  Tag  zu  Freiburg  in  dit  ser 
Hinsicht  -billig  nsriohlen«  und  wej^en  des  Htiudniüsas  ailda  endgültige 
Antwort  gehen  ' j. 

Auch  die  Niedere  Vereinung  hatte  es  nicht  so  eilig,  wie  Herzog 
Hen^  wohl  wftnscbcn  uiticbte.   Ks  sc'beini  in  der  Thnt  nach  der  fun^lit' 

Klilj(L'll.  Ab;>4:li.  11,  Û9H. 


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—   255  — 


\mvn  An-piininiiiu  itHt^r  Kriiffo  oin  jiH-scilitifs  l'iilio1>oflüi'fnis  oinjfclrolon 
zu  sein,  iiml  nauit'iillidi  die  ()lK'rl;niili-rln>ii  .Sli'uU»*  Wiirpti  ki  inc-wrx/s 
horcil.  »It  in  liaslijjeti  Vunlriin^'cn  von  liischof  IJuproclil  uihI  *lri  Sludt 
Slrassburjç  /.u  folgen.  Mii«slicli  wai-  es  auch  für  don  Uoiy.utî  Ik'm', 
dass  zwischen  Ilerzoj;  Si{rnuin<l  und  seinem  Landroyt  Graf  von  Tier- 
sletn  w(^n  dessen  schlechter  Anitftf&hrung  Miashelligkeiten  atisgebrodien 
waren,  die  schliesslich  zu  dessen  Entlassunft  ftlhrten>  Auf  ciaem  Tag 
zu  Ensislieini  am  lÖ.  Juli  wurde  ullerdinits  ein  Jleerxng  nach  Loth- 
ringen be.selilossen aber  zunächst  wdllte  man  doch  den  Ta^j  von 
Freiburg  aljwnrfpii,  der  demnach  in  nllc  8ch\vet>euden  Fni{?en  Klärung 
!>nii»en  m»i.«s:5te.    l^i-  dnliin  Ix  ini'ilitc  su  h  Herzojr  Mein',  der  am  13. 

u'M-h  Strassburg  /urückiickcliit  Wiir.  Sivldnci-  ;iii/iiworhpn.  m'<\ 
ileiien  er  du'  llrueannj?.  welctic  |(  t/,l  emen  v;ro.-<ijeu  Teil  von  LuUiringoii 
ergriffen  liatte.  unlerslfilzeii  konnte. 

X. 

hl  «le?ii  M;is-c  In  Ii.  w  ie  man  <fhiul»en  sollte,  halle  Ahulcu  die 
OeiiHiter  lu  Lulhiingeii  docii  nicht  aiifjferiUlelt.  wozu  nicht  wenig  bei- 
lragen mochte,  dass  die  Burgunder  die  Betieulung  der  Schlacht  heral>- 
zumindern  suditen  und  gar  aussprengten,  dass  Herzog  René  unter  den 
Toten  sei.  Jene  knhnen  Parteigänger  halten  inzwisclien  den  Gegner 
fortwahrend  in  Atem  gehalten,  und  namootlich  Nancy  wurde  durch 
Kteinhami  von  Vaudeniont  von  Pont-Sainl-Vincent  aun  (onnlicli  in  Be- 
laiüenmjrszu.^land  jicselzl,  ohne  dar=s  der  Sire  de  Bicvn»,  der  in  Nancy 
:ielb9t  Verrat  befiii  f  htelc.  etwa.s  da^regen  zu  unternehmen  wagte. 
Ebenso  hielt  der  iJa-liiid  von  Vaudémont  die  4lX)  Mann  slntkc  lîc- 
»ilziin»i  von  Miiccourl  in  Schach,  während  e<  dem  wackeren  (iralien 
da  Ciupfni.  der  »ich  mil  «lern  lierni  Philibert  de  lirixey und  Jeiui  de 


h  Knebel.      und  84. 

Auf  6aal  MargKHiciiLag.  Slrmiübur};.  Archivchronik  im  Codo  historique  II, 
nt.  —  Knebel  pu  24  crwJUmt,  wie  Herzog  Kené  ara  6.  Juli  vom  KriegHachâupInte 

in  Rtuicl  eintraf  und  am  fol«C'nd<"n  Tago  im  Dnnn  ila-;  Itnrhainl  liörte. 

Dil'  fidgcnden  Kri'i;;iii:-'-i'  \\  i'i  <icii  m  ilcr  (  !hn»n.  dt  Lorrninf  înil  '.rrossor 
Auëfiihrlictikeil  and  io  gcwolinter  l,«!ln'iitiigkeil  eivühll.  Aus  einem  Vergleich 
■bH  den  Fachriehtoii,  welche  Knebel  bringt,  und  einigen  archiTalisdien  NachrichU^n 
>-r<!:i(  bt  sich  «ber,  à$a»  der  Chroniüt  àMi  Gang  der  Dinge  vollstindig  anf  den 
Ko|,f  jîcstelll  liai.  Die  Darstellungen  bei  Hugulin  und  Digot .  Avelclie  der 
(Uirunik  ausschltessiich  folgen  und  aucii  hier  wieder  di«  ilcUco,  welclie^dcr  (;hrr>ni&t 
wivn  Helden  in  den  3fnnd  Utgjt,  wArtItrh  fihcmehmfn,  hHm)  demnach  verfehlt. 

*)  Ans  dem  ßistnm  Toul. 


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Hasel li ')  in  der  lîiii'ir  zu  Kontniov -i  (i  -l'_'f'«f l/.l  liallo.  ;j:;u'  ;.'i  laiis!. 
fikh  mit  sciiion  tapfcni  (iascoi»iieni  (M»iula"villo's  /u  Ixuiiicliligeii. 
wutlun  h  ,n'l/,l  auch  Hif  Vorbiiifhiniî  zwischen  Nancy  uud  Toul  uuler- 
brochen  vviu'dc.  Mit  diesem  kecken  Handstreiche  wurde  9hee  nicht 
das  Land  beireit;  dazu  bedurfte  ea  äusserer  Hölfe"). 

Ein  einfacher  Bürger  aus  Braveres.  Marin  Doron,  der  Weibd  in 
dem  Geriohtsbezirk  von  Arches  war,  gab  dazu  den  Ânstoss.  Der  sah 
jeden  Tag  den  Schlosahauptmann  zu  Bruyère»  mit  einem  Tdl  seiner 
Leute  die  Messe  besuchen  in  der  seinem  Hause  gegenüber  liegenden 
Kirche  und  er  mdote,  es  könne  mdit  schwer  Men,  sich  des  Haupt- 
manns durch  einen  Handstreich  zu  heniächti^rn  und  .so  das  Schloss 
Zugewinnen.  Woher  aber  die  Leute  nehmen  V  Jene  Parteiorän^er  waren 
weit  entfernt,  und  auf  dieser  Reit«'  f.olhi  iiiffrus  re^rfc  sich  niemand. 
Der  Mann  wusste  Unt;  er  niacJite  ^irU  litiniliili  aul  naeli  Strassburg. 
wo  er  Herzog  H«>nc  antraf*).  Da  verhiess  er  ihm  nun,  dass  er  ihn 
niclit  blos  zum  II»  iru  von  liniycres.  sondern  auch  von  Kpinal.  Arche.s 
un(i  lieuureuiunl  machen  wollte.  Herzog  llené  fasste  Vertrauen  uud 
lie^s  den  Hauptmann  Rudidf  Harnescher'^)  ron  Thann  und  seme  Schar 
mit  ihm  ziehen.   Wie  Doron  es  rorausgesagt  hatte,  geschah  es.  Er 

')  \Vahrsf!'»"in1'rh  fin  Unidi^'r  dos  späler  /U  cru iiliiictidr-n  Siiffron  i\c  lla^clti. 
Kr  war  Grfind-Veneur  uml  (irand-Kau(«ninier  des  Herzogs;.  Vergl.  I.cpagc  in  den 
Mémoires  de  la  Société  d'archéoloine  lorraine.  A.  I. 

t)  Schwerlich  ist  an  die  Bnrg  Kontenoy  wntUeh  von  Flonbi^res  in  Obor- 
lolhringen  zu  denken,  die  sich  im  besitz  des  märhtigen  burgundisrhpn  fifschlccIiJs 
Xeufrluifcl  befindet  iin«!  riarli  der  IMiilipp  de  Fnnteimy,  älle:*ter  Solm  von  .lean  de 
Müiilagii,  ItiUcT  des  güldenen  Vliesscs  und  Hrudcr  von  Tlubaut  LX.  v.  Neufcluilel. 
Sire  de  lUamont,  den  Namen  filhrt.  Dieselbe  bbfindct  sich  auch  ansKerdem  spiler 
in  burgundisrhen  fliimlri). 

')  Ob  die  folgenden  i  nternelnmin^on  nn(  h  tirr  ^^chlacbl  bei  .Vlurten  fallen, dafür 
fehlt  jeder  chronulogische  Anhallspunkl.  \\  aiirsciieiiilichei-  ibt  es  sogar,  dass  sie 
vor  die  Schlacht  su  setun  »nd;  denn  es  ist  kein  Urund  vorhanden,  weshalb  jene 
Parteigänger  nach  dem  glQcUichen  Anfang  in  ihren  rntemehmnngen  inne  gehalten 
haben  sollen. 

*)  Aua  der  Ciegcnwarl  des  Herzog.'!  in  t^lrassburg  ergiebl  »ich  die  jidügliclikeil. 
die  folgenden  Kreignittc  chronologisch  xa  bestimmen.  Abgesehen  von  seinem  ersten 
knraen  Anfenthalt  verweilte  der  Herzog  nach  seiner  KQckkelir  vom  Tage  m  Lozera. 

<  fwa  vf.tn  S,  -  18.  Juni,  und  d;:r.iii1'  vorn  i;V  2*_'.  .Itili  in  Strns'^bitr^'.  f.ftrtfn'r 
Zeitraum  ist  ausjzeschlossen.  denn  alsdann  bärien  sieb  die  folgenden  Kreignisüe 
in  einigen  wenigen  Tagen,  bûchslcu:»  iut  Laufe  einer  Woche,  abgespielt.  DonMi 
muss  also  im  Juni  llenog  René  anfgesncht  haben. 

*)  Die  Persönlichkeit  dieses  .Mannes,  den  diu  Chronik  kurzweg  ILnrncvain' 
nennt,  wird  (ostgostr  lU  dnrrh  eine  Angabe  Knebels  Iii,  H?  und  durch  eine  Crkonde 
von  Herzog  René  bei  l.epage,  !,  c.  1,  4U.S. 


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—   257  — 


bndife  io  der  Nacht  <1ie  Deutscbeu  nnbemerkt  iii  seiu  Hau«,  und  oliitn 
SehwifriirkeUen  wurde  dann  am  folgenden  Tage  der  burgundlsohe  Haupt- 
mann mit  den  Seinen  in  der  Kirche  gefangen.  Tm  ihm  nnd  den  Semen 

lias  Leben  7a\  rollen.  blM  b  der  neäatzunft  nichts  änderest  übrig,  als 
4las  Schlot.«  zu  überjrel»en.  Damit  war  ;«iu'h  hier  ein  Rlützpnnkl  ge- 
woniien  fiir  weitere  riilernehinnngeti.  flie  ebenso  jTliKkbcli  verliefen. 
Sl.  Die.  Arches.  Ilemireinont  pfliinzlen  ehenfnll-  1  -  vaterländische 
li;^nner  wieder  auf,  und  su  wnr  dieser  an  den  ^uinlsfrui  und  das 
Ulnieisass  anst()S:?ende  Teil  des  Landes  wieder  frei.  Aus  ilankbarkeil 
witllte  llerzojï  l^enc  spater  <len  l»iedern  l^oroii  adeln.  Der  ab(>r 
lehnte  solche  Elu'e  ab  und  begnügte  sich  damit,  dass  s<'ni  Amt  in 
snner  Familie  fortdauern  sollte.  Woniger  bescheiden  waren  die  Be- 
wohner von  Laveltne,  die  bei  diesen  (?nternehmuiigen  wo8eutU€;,he 
Dienste  geleistet  tiatten.  Sie  wurden  sfimtlidi  geadelt  und  durften 
fliren  Adel  selbst  anf  ihre  Schwieger85hne  %TrerbenM. 

Die  Wahl  von  Harnescher  war  sehr  glAcklich  getroffen.  Er  ge- 
wann die  allgemeine  Znneigunî:  der  Hevülkenmcr  und  war  unermC\dUch 
in  dem  kleinen  Krie?.  Wertvollen  Jieisland  Ih  zo-t  w  dafUr  aus  dem 
Sund^au  und  Oberfdsass.  mit  dem  jetzt  die  Verbindung  wieder  olTen 
war.  und  so  beherr«chle  er  bald  vollständig  diese  Vogeseulandschafl 
mxl  marhte  namentlicli  der  Ho«atzimjr  vn  Fpinal  das  L^hon  «Buer. 

Von  grösster  Wicbtigktil  war  es  ihim.  weun  es  gelau;;.  l'4»uial  lUid 
.Mirecourt  zu  gewinnen;  nicht  nur  war  diese  ganze  Seile  der  Vogesen 
alwfauin  w^der  in  Ifilnden  von  Herzog  René,  sondern  es  konnte  auch 
Haroescher  dem  Bastard  von  Vaudémont  filr  fernere  l'nleniehmnngeu 
die  Hand  reidien.  Zuerst  fiel  Mirecourt.  Die  Besatzung  flihlte  sich 
durdi  die  unaufhOrltcben  StreifzCtge  von  Vaudémont  aus  so  bedrftngt. 
daas  sie  sdiUe^lich  den  Sire  de  Bièvre  um  Erlaubniss  l)nt.  den  Platz 
räamen  und  nach  Epitial  sieh  zurück/i*  Ik n  zu  dürfen.  Der  Statthalter 
sandte  einen  Boten  mit  dem  entsprefhenden  Befehl  an  den  Keldhaupt- 
rnanii  und  die  Obrigkeit  vm  Kpinal.  Die  Hesatvnn^r  brach  detugemfiss 
in  iiiltT  Slille  um  Mitlernacht  von  Miref>n'n-t  \\\\\  und  k;int  nrir-li  vor 
l«i^t'.-.a[ihiuch  zu  Kpinal  an.  wo  sie  uiitei'  Voi  weisuii-^  de>  IJeiehles  des 
Sire  de  Bi^vre  Kitdass  begehrte.  Der  burirundis<  he  Befehlshaber  in 
der  Stadl  wäre  gerne  bereit  j/ewesen.  sie  aufzunehmen,  aber  die 
HChrgetschaft  wollte  von  diesen  neuen  Ankömmlingen  nichte  wissen. 
Ihre  Obrigkeit  nia<^te  geltend,  dass  die  Stadt  ohnehin  schon  grossen 
Mangel  an  Lebensmitteln  litte,  da  seit  3  Wochen  die  Markte  der  Stadt 
nicht  mehr  von  dem  Landvolke  besucht  wDrdeu.  Der  Schlosshnnpimnnn 

>)  Lepage  1.  c.  366. 

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—   258  ^ 


>icl)lüöö  sich  diej><'r  Auü'it-^suny  an  iiinl  wollle  .-eineräciU  weuigsleusi  in 
das  Sdüoss  niemand  mehr  aufnehmeD.  So  wurde  die  Besatzmq^  ab- 
gewiesen; von  ihr  lagerten  nkh  nun  120  Engländer  in  der  Vwstadt 
Rnaknénil  ran,  während  Burgunder  und  Pikarden  die  Moael  uber- 
Kchritten  nnd  io  dem  Vorort  Âmbrail  vorerst  ein  Unterkommen  suchten. 
Vergebens  wurden  «lie  Leute  trowarnt,  sieh  nicht  die  Narhi  über  in 
dieser  aiis<j;es('lztrn  Hlellung  aufzuhalleii,  wo  sie  von  dem  alN-iilhalbeu 
umherslreifeiiden  Harne. sihcr  leicht  üherfallen  werden  könnten;  sie 
«rlanhten.  die  Wanmiitr  habe  blos  don  Zweck,  '^io  foiizubrin^t  n.  und 
blieben  daher,  errielih  ten  al)er  docli  für  <lie  .N.k  hl  einige  Sciiut/\v<  In  on. 
hl  der  Thal  war  HariK  -«  her  durcl»  da.s  Landvolk,  das  hier  wi«'  idn  iall 
gnl  lothringisch  war.  von  der  Sachlage  nnterrichtet  worden  nud  ge- 
dachte die  giin.'^tige  Gelegcnhcil  auszunuUsen.  Mit  einer  Schar  von 
etwa  1400  Mann  kam  er  in  der  Nacht  vor  Ambrail  hu.  Die  schwachen 
Verschanzungen  wurden  sofort  zusanimengesclio»sen,  und  nun  ergossen 
sieh  die  Lothringer  und  Els&sser  in  die  Häuser  und  töteten,  was  ihnen 
in  die  HHnde  fiel.  Nur  wenigen  gelang  c.<.  sicii  halbnackt  nach  der 
Stadt  hin  zu  reiten,  w«  .sie  jedoch  vei  i  Im ns  F<inlas.<5  bejrehrten.  Die 
l{e.'<atznn}<  stand  zwar  nnfcr  W'aiïen  inxi  hielt  die  W'idle  be.-setzt,  aber 
sie  wajrte  niclits  /in-  X'erteiihKnnjr  ihrer  Kainf<r;Hf'n  zn  unternehmen, 
anv  Fnieht.  die  Hih'üer  k<tnnten  die  Thore  InnUi  ihren  Kürkf^n  ver- 
.'-clihe.s.'^en  und  sie  anf  diese  \Vei<;e  zwisrhei)  zwei  iM-uer  kommen. 
Harncscher  durfte  zufrieden  sein;  zwei  \\  a^icn  lunsstvn  die  er- 
beuteten Waflen  Tahreu  und  200  Ffei'de  fielen  den  Seinen  in  die  Hände. 
Die  Englander  hiellen  sich  inzwischen  mäuschenstill,  und  erst  auf  dem 
Heimweg  erfuhr  Hamescher.  wie  ihm  die««  entgangen  wAren.  EUigsl  traten 
sie  jetzt  vereint  mit  denen,  die  glücklich  dem  Gemetzel  enirotmen,  den 
Marsch  nhor  ChAlel  nn  der  Mosel  nach  Nancy  an.  wo  sie  von  «lern 
Sire  de  Bievre  niifgenomnien  wurden*). 

'l  Von  diesem  roLeifall  lia(  ,iucli  Kn«be|  gehOit-  Kr  geilenkl  dci.sollM'11 
-'.«eiiiial  in  srinem  TiijifbiK  Ii  uml  /.war  oliiio  ;;L'n;iiH'  «  lirunolo^ische  Angabe  im 
Anfang  JuU.  24  erzuliU  er,  wie  die  von  Xliujut  im  KinvuriiliUldnis  uiil  den 
f)&r{(cm  von  Kpinal  liie  Boryuiifler  in  der  Voraladl  üb«rrallen  und  190  Mann  ge- 
lAt«t  haben,  deren  Pferde  sie  mil  der  lieute  nach  Thanii  bracliteii.  31  er/.ilhll 
LT  olTcnbnr  von  demselben  Kroigiiis.  «  den  Herzog  v.  \i.  nnrl»  der  ^•chla^bt  bei 
Âl(ul&u  üaiilrt^iciic  Miuuiärbaft  vurlie»»  und  auch  mcliieru  Uciüig«  nLun  Epinal  kamen. 
Auf  die  Knude  davwi  nachten  »ich  SflO  Mmu  ans  dem  Oberelsasx  aoT  und  Über- 
fielen diese  Leute  bei  Rpinal,  während  sie  npäi  bei  TîhcIi  MMsen  und  st-hlcclil 
Wache  liieilen.  Sic  bitclen  ;50  vi>u  ihnen;  der  Ue^l  IliUldele  unter  dl.  Mrniein  der 
MadJ.  Krbeutet  wurden  l.>0  sehr  werlvulle  Herde,  die  nach  l'lumn  geführt  wurden 
und  ron  denen  auch  einige  narh  GcbweUer  kamen.  —  Danach  iiA  die  RSnmani 
von  Aiireconrt  aucJi  in  den  Anfimi;  Juli  »u  verlegen. 


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Ebenso  thatkrftflifr  wurd^  iler  kleine  Kriefr  von  Viiudômonl  au.'^ 
Weiler  ^efülirl.  Immer  ging  es  dabei  nicht  so  (zlüeklich  ab,  und 
.Ulf  einein  Strpifziijf  ^reii  Villacouri  wunlen  «lif  I^othringer  von  den 
Hem'n  vnn  IlainiK  niirl.  dio  sich  voll-lflndi-  den  rîiir{înndoi'M  in  die 
Arme  «^eworteii  halten  und  in  dies^er  (li^rnd  Hnyon  besassen.  ^ow'u' 
voll  Mannschaften  aus  dem  ehen  so  eiln;£  burgundisehen  Châtel 
>oharf  verfolgt,  rtus^  sie  si(?h  in  den  Turm  des  Klosters  zu  Bukliaiui» 
lallen  inusslen.  Hier  wurden  sie  aiisgeräuclierl,  und  es  blieb  nichts 
anders  Obrig  hI;^  Ergebung.  Dass  nian  mit  den  Geselten  nicht  eben 
fümpflich  umging,  war  wohl  natürlich;  was  nicht  den  Tod  fand  wurde 
nach  Cbàtel  abgeführt  Dieser  Schlag  entmuthigte  nicht,  sondern  gab 
deoAnstoss  zu  einem  ersten  grossem  Unternehmen.  Den  ehrvergessenen 
Edelleaten  galt  es  zu  zeigen,  dasR  sie  nicht  mehr  ungestraft  Verrat 
üben  (hirflen,  und  der  übrige  Adel.  <ler  sieh  bis  dahin  teilnahmslos 
iteliallen  hatte,  sollte  aus  seiner  Gleichgültigkeit  herausgerüttell  werden. 
Es  kam  auf  eine  Kraftprol>e  an.  und  diese  wurde  bestanden.  Die  Ue- 
stlznnjîcn  aus  Vaudeinntit.  Mirefoiirt  nnfl  den  anderen  festen  Pliltzen 
der  (iinfsolinli  X'ainli'nioiil  vetviniglen  sich.  un<l  unter  Fiihrung  des 
HasUirds  von  Vaudénmiil  lagerte  «ich  das  Heer  in  der  Stärke  von 
2500  Maiui  vor  B;iyon.    W  as  bis  dahin  das  Schwert  für  Herzog  René 

in  diesen  Gegenden  geschwungen  hatte,  fiuid  «ich  hier  zusammen: 

GéBMd  d'Arilliers,  Grntieu  da  Guerra,  Pierre  und  Wnutrin  du  Fay  '  i. 

Inn  de  Bron,  Henri  und  Ferry  de  Ligiuville,  Herren  von  Tautonville. 

Gescfafttz  hatte  die  kühne  Schar  ninht  zur  Stelle  ;  sie  wagte  sofort  den 

Shum.  Leiteru  wurden  ungelegt,  und  ein  Gasragner  Abenteurer  mit 

dem  liezeiclmenden  Nnnten  Fortune  be>lieg  mit  den  Seinen  zuerst  die 

Mauern.    Vergebens  leisteten  die  Herren  I'errin  nnti  Kvrar«!  de  Harau- 

(••lurt  den  heftigsten  Widei'stand.  sie  selbst  wurden  gefangen  gennrnnieii 

1111(1  erhielten  rrr'!r'^»'pnheif    im  dunkeln  Kerker  darüboi-  nachzudenken. 

<!ass  dir  1*111  ^midisclic  Sunnc  verbliehen  war.  Das  Sellin--  ward  erobert. 

«lui  die  grosse  Heute,  deren  Wert  auf  lOOTKX)  (îiilden        liiilzl  wurde. 

liouult'  den  Wagemut  der  tapfern  Streiter  nur  noch  mehr  anfeuern-). 
Die  Folgen  dieser  Waffenthnt  waren  bedeutend.  Was  burgundisch 

seworden  war,  mnsste  zu  seinem  Schrecken  erkennen,  dass  die  ge« 

pricsene  burgundische  Macht  nicht  mehr  genügenden  Schutz  gewähren 

konnte;  diejenigen  aber,  weiche  ihre  Treue  fi)r  Herzog  Ren6  tief  in  ihr 

't  Vgl,  ülier  »it!  I^epuge  l.  c.  820. 

*}  DasErAigtttft  tlsttslcb  nicht  genau  «htonotogiitch  besliuimcn:  iln  alK>r 
h)ii  der  Küuuüune  von  Liuiéville  i»  Xmuinitienhang  «telit.  M.  ex  cbi^nfaUn  in  dm 
Aolaog  hüi  zu  verlegeo. 

17* 

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—   260  — 


lier/  eiii^teschlo.ssen  IiuLUmi.  wallon  Jet/.t  Fiirbe  /ii  beketltieil.  Wautrin 
\Vi!<se*)  ûbersal)  das  feslc  Rosière^;  Jean  uikI  .lacqiio.*  de  Savigiiy. 
riuillaunie  de  Thiiillirres  Siio  do  flardonioiil.  rmillannio  du  Châtelfl 
Sirr  flo  Sninf-Aiiiand.  Tiiif'baul  r|i  .Iu--\ .  n.iliii.i-in  mid  Jean  do  H;tu-- 
siu)villc.  ilir  (Icbrüdev  v.  Ciiois«. iil  Sirt'>  di*  Aititt  uiunt.  }]^'\\r\  de  (iirim- 
courl.  SH'  alie  schlössen  sirh  jetzt  ,jeii(>in  tapferu  lluulcu  an  und  vei- 
slärkleii  ihn  bis  uni  4000  Muiui.  Cleiiouüber  den  vurzetlelleii  schwachen 
burgundischen  Besatzungeu  Iiess  sich  mit  soldicr  Macht  sdioa  etwas 
ausrichten,  und  es  handelte  sich  jetzt  danmi,  wohin  man  sich  wenden 
wollte.  Von  grösster  Wichtigkeit  mussto  es  da  erscheinen,  in  unge- 
hinderte Verbindung  mit  Herzog  René  und  mit  Strassbuig  zu  treten, 
nnd  da  war  es  allerdings  notwcndi<i.  den  Burgiuulern  das  feste  Luné- 
WUe*)  zu  entreissen,  \vi  .Ii  lian  deCampobasso  mit  seiner  Konipapnie  als 
ßesalznnu^  lag^).  Das  l  nternehmen  war  ki'ihn.  der  IMalz  war  stark 
befestigt,  nnd  die  Lolhnnjjer  halten  D'h  Ii  innner  kein  Geschütz.  Es 
blieb  als»»  nie]it>J  übri^,  als  zn  stiirnieii.  ehe  noeb  eine  Hres<-be  «celeiit 
war,  wie  bei  lia\un.  Die  N.uht  war  «lafiir  di<  bi  inii  niele  Zeil;  das 
Cicschützfener  war  alsdainiani  weingsten  wirksam.  i)er  Anilunu  wurile 
imtornommen  auf  der  Stadtseite  zwischen  dem  Thor  Joly  und  dem 
Thor  Clianteheu.  Dreimal  erklommen  die  L(»tlmnger  die  Zinnen  der 
Mauer;  dreimal  wurden  sie  von  der  Besatzung  zurückgeworfen.,  Gl&ck« 
licher  war  eine  lotluingischc  Abtheilung,  die  das  Thor  Chant^eu  nebsl 
don  beiden  einfas.senden  Tiirnien  genommen  hatte,  indetn  sie  nun 
von  liier  aus  in  die»  Stadt  vordrangen,  setzte  ein  zweites  Thor  ihnen 
Schranken.  Hier  wurden  sie  von  einem  vernichtenden  Feuer  und  einem 
Hagel  von  Wiirf;rr'-f'lins-^^(  it  empfHUi^'en  ;  indem  die  I^clnperfe n  /ungleich 
die  hükmien  Bauiichkoilen,  welche  den  Raum  ciiiscUlosseu,  lu  Brand 

1)  Iiif  I  nniilic  lülirle  ihren  >k.ttiioii  narli  dein  Ort  Vuisse  iici  (^tiAlfau-^^aliii? 

2)  Die  Anjfalien  di-i  Cluoiiik  bewäiiriii  «ich  hier  in  keinen»  Punkte.  .Sii' 
lässt  die  Lothringer  am  14.  August  vor  liUnéville  rikkcn.  in  der  Nacht  dou  Sturm 
wagen  und  nachdem  derselbe,  wie  im  Text  nngegeben.  abgeschlagen  «*ar,  sofort 
nn* h  Sirnssburg  an  Hrr/.M^r  Hen^-  um  Hülfe  srliickcn.  Strassbinji  li;il>e  OOO  Mann. 
•J  grosse  Duinbarden  und  1(1  F  elds(  hlan;ien  ab'^'f -^cliirkl.  (ho  in  H  Tajjcn  nacli 
LunéviUe  kanten.  Nun  aber  beland  äioh  licr/.o^'  l»cné  damals  uiclil  in  Slras.^bur)^, 
Mindern  am  14.  Xapxnl  auf  der  RQckkchr  vom  Tag  m  Freiburg  in  Basel.  Di« 
Slras!?burger  sandten  am  10.  und  l(f.  Au;:usl  wohl  eine;  reisige  Setiar,  a])or  kein 
Fussvolk  mil  GesdnUz  ;tli.  iiiid  endlif  h  helufierlen  die  Lotliringer  damais»  nicht 
Lunéville,  das  nchun  iut  Ik-^t/.  war,  sondern  2^aucy.  Der  Fall  von  LunévUlc 
erfolgte  etwa  am  S2.  Juli,  nis  Hz.  Itrn^  i»ich  Hien  mm  Aufbruch  von  Strassbarir 
nach  Freiburg  ansrhickle. 

^1  Chronique  de  Jean  .\h)linel  cd.  Ihiehon  1.  2tNi.  Die  dortigen  Angabe» 
werden  ergäml  und  bestätigt  durch  Knebel  iiü. 


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—  261  - 


H'izlen,  blieb  ihnen  nichts  andeies  übri^'.  als  den  Rikkzuiz  anzutreten, 
nacJidem  die  çanze  Nacht  hindurch  ^rekiinipfl  worden  war';. 

Das  «rowonnene  Thor  wiiriio  bphaiiptpt.  aber  es  war  khn.  «la^^s 
'thiie  lie.schiilz  doch  nichts  aus/iuicliten  war.  So  enLsandlrn  ilio  lic- 
lagerer  Botschaft  nach  Stra.ssbnr}i  an  Iler/ojç  Kené.  Bevor  dcr-stlbe 
aber  mit  der  jçewiiuscljleu  Verstärkung  eintreffen  konnte,  scheint  sich 
das  Schieksal  des  Platzes  erfüllt  zu  haben. 

Der  Graf  von  Campobasso,  der  von  seiner  Wallfahrt  nach  San  Jago 
bU  Compostelia  zurBclcgekehrt  war,  und  sich  Jetzt  zu  Nancy  aufhielt, 
ma;  seinem  Sohne  wohl  einen  Wink  gegeben  fiaben.  dass  es  mit  dem 
fîliiek  von  Hiiryiund  vorbei  war.  Es  wurden  Verliandlungen  angekni'tpft 
unddie  Abjfcsandten  Imten  um  Erlaubnis,  nadiNaiirv  -^i  birken  zu  dürfen, 
lim  den  Sire  de  Bii'vre  von  Ihrer  Lajxe  zu  tnderriehlt'U  :  wünlen  .sie 
<l;?nri  nicht  binnen  8  'IVil'^'U  entsetzt,  so  wolllf'u  ^'w  drn  l'lat/  iiber- 
•„'•'t'Cii.  Die  Bitte  wajd  ihnen  «rewiihrt.  Dei-  Sitf  de  Bièvre  war 
iiielit  in  der  Laire.  tnistliclien  Bes<  lit  id  zu  <;eben.  Er  sah  <len  Aiif- 
■'taud  sich  laglit  li  weiter  ausbreiten,  ohne  demselben  Einhalt  thuu  zu 
könaen.  So  musste  er  die  Besatzung  ihrem  Schicksal  überlassen,  die 
noD  gegen  freien  Abzug  nüt  ihren  Habseligkeiten  die  Stadt  übeigab 
tmd  nach  Nancy  marschierte,  von  wo  sie  nach  dem  wegen  der  Ver- 
biniai^s  Luxemburg  jetzt  doppelt  wichtigen  Pont-ä-Moasson 

und  Dach  ConAù  verlegt  wurde.  Der  Fall  von  Lnn^ville  zog  naturge- 
»nSss  denjenigen  der  anderen  in  dieser  I>ands<  hafl  gelegenen  festen  Plätze 
\vit'  Eiiiville  um!  Baccarat  nach  sich.  Mit  Ausnahme  von  Epinal  gehorchte 
'■■•^^  ranze  lothringische  äeitc  der  Vc^e3eu  wieder  dem  ungestammteu 
Hen':^clier. 

l^z^vischen  war  die  Zeit  ^t:kuuinit  o .  dass  Mcrzo'^  Bt  iu'  sitli  auf 
<iPn  Tajr  von  Kreiburp:  bepreben  tuussle.    Bis  dahin  hatte  er  .sich  zu 
Stfassburg  aufgehalten,  rastlos  Ijemühl,  die  Mittel  des  Widerstandes  zu 
xammeln.  Man  sähe  ihn  allerdings  lieber  au  der  Spitze  Jenei-  Tapferu, 
Stock  fftr  StQck  sein  Land  wieder  erkämpfen ,  aber  man  darf  audi 
iwlit  gering  aber  diese  stillere  Arbeit  denken.   Alle  jene  Erfolge  gingen 
wloren.  wenn  es  nicht  gelang,  eine  Armee  aufzubringen,  welche  stark 
ini'uw^  war,  dieselben  au(^h  {jesren  Merzo«^  Karl  s(dbsl  zu  behaupten.  Bis 
ftzt  war  zwar  alles  nach  Wunsch  abgelaufen,  abei    Im  h  nur  deshalb. 
w«ii  die  lx>thringer  eä  mit  vereinzelten  Scliai'cii  z.u  thuu  Imiten,  die 

')  Kneb«!  erwSlint  die  Kelagcmiijt  von  Lonêville  p.  98,  olmt'  don  Xamoa 

i*'  *  ."»tadt  zu  II' um  n.  ^nwic  p.  ;U.  wo  er  sagt,  da>s  H/.  >{.  d'n'  Slaill  l-enstat  mit 
^lülfe  (jes,  nij^i  iiof.s  von  birasximrg  jfewonncn.  al)cr  l)eiui  Slurm  grosse  Vorluslc 
'ilillfj»  lialM*. 


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—   262  — 

zudem  unter  dem  Eindruck  <ic!'  Niederlage  von  Marlen  standen  und 
nicht  wnsslen.  wnnn  und  wolior  ihnen  [{ettiu)}.'  k«inmioii  würde.  Gejren 
eine  bursrundif^ehe  Armee  aber  waren  diese  tapfciii  l'urteitran^fer  Jelzt 
so  weni^  wie  friiher  im  Stande,  sich  zu  belmu-tlcii  Krsohien  Herzotr 
Karl  im  Felde.  wur  ailes  wieder  verluK  ii.  wenn  ihm  ruelil  i'in  Heer 
(»utgegentjesleUl  werden  küuule.  Ein  -solches  kunnlen  aber  uur  die 
Niedere  Vereinung  und  die  Eidgenossen  stellen.  Dns  hielt  Herzog 
René  in  Strassbury.  wahrend  er  in  derselben  Absicht  seinen  ge> 
treuen  Jean  Wisse  an  König  Ludwig  um  Beistand  gesandt  hatte.  Dhü 
»tog  ÜU1  jetzt  auch  nach  Freiburg,  lier  Weg  aber,  den  er  dorthin  ein> 
schlug,  fiiiirte  ihn  Uber  sein  Heimatland,  das  er  zum  grOssten  Teil 
wieder  r^ein  ei^^en  nennen  durfte. 

in  Be<rleitunir  jener  inzwi.st  hen  anj^eworbenen  Söldner,  wozu  liisclioi 
Unprecht.  win  es  .sciieinl.  soino  Hri-i'/fMi  hntte  slossen  la.ssen.  trat  er 
um  die  Zeil  des  22.  .luli  i)erum  .><cni«Mi  Marsrii  an.  «>hne  dn«s  man  mui 
sajren  könnte,  welehe  Kiehtun?  er  einschhip,  ob  er  übei  Zabern-Saar- 
bui'g  und  von  da  auf  St.  Die  zu  iiiar.schierlo  oder  ob  er  den  Weji 
über  die  Markirdier  Steige  nach  St.  Dté'.)  Vorzug.  Von  hier  •|[iu^  es 
M^'eiter  in  der  Richtung  auf  Epinal.  Unterwegs  stietts  der  Bastard 
von  Vaud6mont  mit  auserlesener  Mamischaft  zu  ihm.*)  Die  Stadt  Epinal 
befand  f^ich  in  schwerer  Bedrängnis.  Hauptmann  Harne^eher  luttte  ihr 
luirt  ZUgCSezt  und  ihr  die  Ziindir  ab<.M>s<  hnitten  :  die  lothringisdien 
Bauern  be.suehten  nicht  n)ehr  die  >Miirkle  der  Stadl,  und  die  Bürger- 
schaft selbst  wimschte  nichts  sehnlicher,  als  sich  der  burfruudischen 
Mesatzun;.'  zu  enlledijren  -nbrtM  sie  mu-  sicher  war.  dass  Wov/n-r  René 
sich  noch  unter  den  liebenden  l>efarid.  Das  war  der  CJrnnsi.  weshalb 
der  Fürst  pcrsöidicli  \ov  die  Stadt  znji.  '  hi  ih^r  Nahe*)  jrelaii^'  <'in 
wichtiger  Fang.  Fin  Bote  von  Herzog  Karl  wurde  niedcrjreworfen. 
Man  fand  bei  ihm  einen  Brief  an  die  Besatzung  zu  Epinal,  worin  dor 

')  Clahirat  II..  1040  crwälmt  sfilio  .NiiwcsLiiheil  hier  um  2d.  Juli.  Das  tniui! 
;iur  t'iiH-iu  biluni  I)inili<  ii.  tloim  ;irn  'i'».  .luli  lirlitutl  si<li  Hcr/n;:  llenr  /.wisrlipii 
liaml  uutl  Kreiburg.  Weou  lleiütjjt  Kwu«  wirklich,  wie  Caltnet  erwililt.  m  lU'r 
Kirche  von  fit.  Diè  auf  dea  Knien  vor  dem  Hochnllar.  luir  dem  dio  neliijuifii  vim 
St.  Dié  (iHebold)  layen,  dvn  Kid««hwiir  Icltslclo  al»  r^chubcberr  dor  Kirche,  ho  kann 
d:is  zwnr  nur  auf  rli(-<  in  Mjux  hf  ;;cs<hflii'n  atier  eiiii-^.'«'  Tn;rc  vurlifi. 

^)  knel>nt  HT»,    ïi'u'  .VngatH'U  dot  ('.hiouilv  crwcis.-n  sicli  .ni«  h  hit-i  in 
/eilailgabeil  flbvrall  als  hinfftUig.  wAltruiul  tiii  gcwis^jcr  hi.sloiisctuM-  Kern  «Ici  Ki- 
jsfthlunf  nicht  abtoaprechen  inl. 

"i  Knciiol 

*)  Hei  Kninbervillcis.  wu-  .lie  Clitoiiik  aiijci«bt.  Wenn  Ujeti-  It.  abft  über 
Sl,  Dié  luarm  luerk'.  war  da.-  uiujiôjsUlU. 


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—  268  — 


Ifenog  zum  ritterlidieD  Aushanen  ermahnte  ;  itrahlend  reriiOiidete  er, 
da»  er  30,000  Mann  bei  einander  habe,  sie  za  entsetzen.  Der  bur- 
gamUsdie  Bote  musste  allerdings  bekennen,  dass  Herzog  Kari  eine  Null 
m  TÎet  gesetzt  habe  und  noch  3000  Mann  erwarte,  und  war  ftlr 
Herzog  René  eine  trostreiche  Nachricht  bei  der  Gdegenheit  zuTemehmen, 
«tess  im  Heere  seines  Gegners  zahlreiche  Ansreisserelen  vorkamen.*) 
Inimorliin  aber  A%'ar  es  eine  bedeutsame  Mahnuii!/  zur  Vor^iichl  und 
V.üf.  Mirhr  demi  ]*'  inusste  er  sein  Au^re  auf  HCilfe  von  der  Niedern 
VfTfinuntr  und  dt  ii  Kid'/ciio'^^^cn  •ifrif-litet  halten.  Rpinnl  frpüjir  }!  machte 
kernt.'  .^Sfhwi«  rrjkcit .  Als  die  L>Li!-;^cr«fh!tn  dui-rli  ciin'n  Kundschafter 
von  (1er  Niiiii'  de»  Fürsten  unterri«  Iii»  t  uiudtn  wai,  zwangt  sie  die  Be- 
•^tzui^,  sich  gegen  freien  Abzug  nul  iluet  Habe  zu  ergebeu.  Der 
Beiiehlshaber  des  Schlosses  machte  anfiings  Miene,  sich  za  verteidigen, 
konnte  dann  aber  froh  sehi,  als  Herzoft  Ren^  ihm  die$(elben  Bedingungen 
brwiBigte.*) 

Wean  Herzog  Karl  seinen  Marsch  nach  Ij(>thringeu  antrat.  iMrar 
anzunehmen,  dass  Epinal  seinen  AugrifT  zuerst  aushalten  musste.  Des- 
Mh  legte  René  eine  Besatzung  von  400  l^b&ssar  Knechten  unter  dem 
BefeU  von  Herrn  Adam  Zorn,  Ludwig  v.  Kagene<*k  und  Caspar  Bau- 

iiicuin  in  die  Stadt,  wilhrend  er  das  Schloss  seinem  wadceni  Menant 
(la  (jticrr.i  mit  30  Ga.s('o</!i«>ri»  :inYertniute.  Fiir  ihn  wai-  keines 
Bleiben.-*  mehr  im  Land«'.  Was  ihm  von  verfhirbaren  Streitkräften 
fibrijr  blieb,  beschied  er  nach  >kaücy.  weiches  jeUsl  belagert  wenien 

0  Die  lothringbrhe  Itulüchafl  legte  am  88.  iuK  die  anfgefangcne  Hriefschaft 

nuf  .|(-iM  Tag  zn  Kreibitrjr  vor.  .Viu  li  di''  l  .liroiiik  ur-i^s  von  «liesem  fiolen  /ii  er- 
7i)iltMi:  tia.Ii  Ihr  f'iüi  ik'i-s.-lljf  dein  IJiislanl  von  Vati  1^'  miif  in  Vu;  llaiul. 
der  Urtib  bei  Kpinal  nii^tkutuniea  i«t  uiul  nun  itein  Herzog  i>is  m  diu  (iugeiiil 
roo  Rambmillcr»  entgegcmittht.  Ï  «ber  »lew  Inhalt  cler  aiif;;«  r;ui^Hnen  Briefe  sttfX 
sie  nirhtg.  ])&*  kMM  cinm  Iflnvemig.  wie  die  (Üironik  zu  nehmen  Weim 
in.in  iliRT  r.r/;ildiing  allen  inniaiiliarifu  Schimuk  .ilisfreill.  ^<>  il  '  <  Iti  \nsUt- 
JUM'lier  Kern  (ibriji.  wobei  <  s  frcilicli  iiniiu-r  /.wt  ilrUjaH  bicibl,  ob  der  Xusiiinmeii- 
liaag  mit  den  vorherjichciulcu  Kreignissun  richtig  ist. 

*>  LndwiiE  V.  Kafceneek  berichtet  an  den  AiniiieiKter  von  Stra^slmrg  am  24. 
Jnli,  wie  am  Moniag  zur  Veüperzeit  lUe  von  Spynall  il« m  Herzog  von  LoUiringi  n 
pnt«o;:ens<'iitl(;n  -iîi  l  und  den  \h  v/n<ji  für  dii-  Imr-iuodisi  lir-  hi  salzunii.  die  an  80 
ilanu  st«rk  i>t,  gebeten  lialien.  Daniuf  habe  der  Herzog  die  Besalzuug  udt  »hier 
llabe  abreiten  lassen  und  »nil  ander  Züge«  vor  NansB«  IxAchiedon  und  ttei 
M>lb»(  nm  Dienatag  Alietid  mit  seinem  Oesinde  geritten  jzen  1tymclsi>crgk,  um 
woitei  ;;tii  Freiburg  zu  reiten.  IKil.  nii.  .laeol).  .ibi  iil  7(i.  Wie  Starke  ih  r  He- 
i^Lzuu;;  -'hi'iiil  mir  zu  ^jering  ;niu'<^'}:ehon  zu  sein;  sonst  aber  wird  dieses  Sehiei- 
b*n  die  gaiue  Krzählung  dur  Chronik  iibcr  die  Kinnahniu  von  Kpiiial  über  den 
llanfea   AA.  292  ôr.  clt. 


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sollte:  or  selbst  ritt  am  23.  JuU  Abends  mit  seinem  Gefolge  gen  Re- 
miiemont  und  setzte  am  folgenden  Tag  seinen  aber  Thann  nach 
Basel  weiter  fort,  wo  er  nachts  um  2  Uhr  eintraf.  Um  7  Uhr  abendü 
brach  er  nncli  Freibur'r  uuf.  wohin  er  die  Grafen  Philipp  y.  Leiningen 
und  Siimm  Wecker  v.  ZweiforUcken>Bitsch  schon  roraus  entsandt  hatte. 

XI. 

Wfiiii  rutcli  (1er  Scliliuhl  bei  Marlen  /l  ihvrili^  ilie  1  loirnuiig  Ih'- 
>l}in<!t'n  luitto  jclzl  dw  Kriejr  ein  Ijuh'  liubeii  \vür(l(\  war 

ilirsoÜM'  (Inrli  It.iM  ui'-''bwHndeii.  Ilci/nii  Karl  wur  i*a?sil<i>  hfinülit. 
s(>iii  jif.-si  hlajiciu  Hih  i  wii  di  r  j<i  stami  zu  .setzen  und  (im*  Ii  Zu/.niî 
ans  seinen  Niederlanden  zu  ver.sliirken.  Zwar  kam  er  der  Kriedeii»- 
sehnäucbL  der  beiden  Landsolmflen  Burgund  insoweit  enl^^e^eu,  duss  er 
Friedensverhandlungen  nicht  gerade  verbieten  wollte,  aber  sein  Uocih- 
inut  wtir  womöglich  noch  grösser,  als  vor  den  Niederlagen  und  duldete 
nicht,  dass  dic:$elbcn  in  steinern  Namen  geführt  wurden.  Dabei  waren 
die  Bedingungen  derart,  duss  die  Sieger  unmöglich  darauf  eingeben 
koniiieii  :  H&ckgabc  der  l'landiande  oder  der  Pfandsuninjc;  Herdus^ia!"' 
alier  Eroberungen  im  Wuadllaiid.  '^  t  Ausschluss  des  Koni^rs  von  Frank- 
ri'i<'h  und  des  Herzogs  von  Lolhrin</en.  denen  die  lînn-ii  soroiiossen  auHi 
keinerlei  Heisland  leisten  sohlen:  endlicli  sollt«'  dem  llorzo'i  'etwas 
kenuijr  '  '^fesLlielien  um  den  Seliaden.  den  er  erlitlen.  »  aiiüe?«ei  lien  den 
nndwillen  ■  der  nnl  im  beuanvstn  wi  r^).  Ks  hHlti'  nur  no<;li  «refehll.  das^ 
die  iSiejicr  den  Her/.og  aueh  nouh  um  EnUehuUligun;?  hüllen  bitleu 
HoUen.  <lan\r  iXuss  sie  gewagt  hatten,  ihn  zu  besiegen. 

So  vfur  also  die  Lage,  als  der  Tag  zu  Freiburg  liegaun,  dem  mm 
Herxog  Reue  am  iH.  Juli  die  bei  Epinal  aufgefangenen  Briefsdtafleii 
vorlegen  liesH.  während  Berns  Statitsehreiber  ThQring  Fricker  über  jene 
Friedeiisimlrilgc  lieriehtete,  die  von  einer  Person  aus  Burgund  an  Bern 
gerichtei  wären.  Danaeh  niussle  allerdings  der  Herzog  von  Lothringen 
am  meisten  bedrolil  ur^üheiuen  :  es  war  vorauszuselien.  dass  Ilerzo? 
Karl  alle  AlUtei  in  Bewegung  nQlzßn  würde,  um  das  kaum  gewouoeoe 

1)  V;;!.  die  ^cn.iiH-n  .XiijüiIm-ii  hei  Kiifltcl  ',V,'>. 

*\  Ikrii  luil  seiuuii  \  erbütuletou  Italic  sich  d«r  HtisUzuiigen  ilu.s  liiUl!>e^> 
CliÄlüii  und  anderer  burgundisekei-  Gro^aien  ia  Savoyen  benifichtigt.  sowie  det 
WaadUande:».  welches  d4»ni  Waffonliruder  Herzog  Karlii,  Jakob  vonSavoren  Urafen 
von  Romonl.  jicliöi  le. 

Vi'hvt  <lou  Ta^  /M  Kn-iliuiiä  \^\  di«'  vidgcn.  Al»si  Ii.  II,  ^î^)H  11.,  »owie 
namenUidi  die  in  der  lieilago  zu  WUhehti  Vwcber's  AtHjrnbe  von  Knehol  III.  44Ô 
Y<*nliTenl)ichten  Hericlile  und  Akten. 


_  265  — 


Land  ihm  wieder  zu  entreissen  und  Nancy  zu  entsetzen,  das  man  nun 
eben  anfing  zu  t>elagern.  Um  so  mehr  drang  Herzog  René  aufHQtfe, 
und  er  Oberreiohte  am  30.  Juti  den  Vertretern  der  Niedern  Vereinung 
iten  Wechsel,  den  sie  ihm  zu  Enstslietm  auf  (tiefen  Tn^  uusgestetlt 

liaüeii.  Die  VeTcinuiig  war  wohl  bereit,  iliii  einzulösen,  but  aber  um 
Aufsclmb:  der  Tag  würde  sieb  noch  eine  Zeil  verziehen:  <ler  Herzog 
iiKH^e  daher  die  Dinge  bis  zn  Ende  iles  Tatres  ruhen  hissen.  Zum  Wr- 
ZUIÎ  liess  sieb  ;iHpHin«?s  hm:  «lenn  di(?  erwartefc  fraiiztHi^^clic  IîdI- 
schafl  wnv  iiwrli  uiiiimt  nn  Iii  jiimckotnnien.  und  oliin-  ^ic  knimie  die 
\vi(hti;iäle  An*i»'l<'i;<'iili('ii  Tages  lucld  in  Angriff  iffimtinncn  werden: 
der  Ausgleich  mil  Savuyen.  vor  dessen  Erlediiiuiiii  die  Kidtjeiio.ssen  für 
nicfab  anderes  Ohr  halten.  Inzwischen  war  Herzc^  René  um  eine 
IMbung  ftrmer  ge«'orden.  Jean  Wisfse  war  von  seiner  Sendung  an 
Kteig  Ludwig  zurück  gekommen,  und  was  er  berichtete,  war  nicht  ge- 
lade  sehr  triistlich.  Der  König  begehre,  dass  er  mit  den  Bundesge- 
nossen Fleiss  anwende,  dass  er  vrieder  in  Besitz  »eines  Land«  komme: 
wenn  das  gesohphen.  wolle  er  ihm  nach  allem  \'ernio^(M)  behOlflich 
sein,  es  zu  beliaupteu  ;  >dan  sust  r^o  uebnr  im  widei-  den  IViden.  so  er 
mil  dem  herzo<ron  von  Burirun  hab.  nit  zu  handien,  ')  Daniii  hatte 
König  Ludwi?  allerdings  sein  letztes  Wt>rt  noch  niehl  gesprf>chen,  wie 
Herzojî  Fiené  Imld  hören  sftlUe. 

Am  5.  August  liam  endlieh  die  »^rU  >  >\ i.^ciie  und  die  iiiiu'ciluMig  ei- 
waiUtlc  (ranzösisehe  lîot.sehaft  gliiekln  Ii  an:  die  letztere  enlledigle  sieh 
am  fülgendeji  Tage  vor  der  Versiiininluüg  der  Bundesgenossen  ihres 
Aoflrages,  wdcher  darauf  hinaus  lief,  dass  man  den  Krieg  wider  Karl 
Ton  Burgund  bis  zu  dessen  völliger  Vernichtung  weiter  filhren  sollte, 
(tu  dendbe  al«  ein  kriegbarer  Afonn  \tm  angeborener  Art  doch  nicht 
Ruhe  geben,  sondern  wenn  er  an  einem  Orte  aufhöre,  an  einem  an- 
deren wieder  anfangen  werde  zu  kriegen.  Die  gemeinen  Bundesge- 
nassen*)  möchten  daher  20.000  Mann  aufstellen,  so  wolle  der  König 
ebenso  viele  Imizustossen  lassen,  und  dieses  Heer  sollte  den  Burgunder 
von  Land  und  freuten  bringen:  tias  irfwonnen«»  (îebiet  wäre  dann  unter 
•lie  Verbiindf^ten  /n  verleilen.  Der  Kinwand  lag  nahe,  dîtss  Rerzo;: 
Karl  aiif^ehört  habe  gelUhrlieh  zu  snii-  (!eslt;iUi  wurde  mhi  ili  i  HdI- 
scliafl  das  Schreckgespenst  eine.s  eniim  lünvn  iii  liiiit'iis  d-  -  Huigimdets 
niit  dem  Kaiser,  dem  König  von  iJaneiiiaik  imd  anderen  Fui.-len  wider 
Frankreich  und  den  Bund  au.sgomall;  huchherzig  erbul  sich  der  König 
für  diesen  Fall  auch  noch  20,000  Englitnder  ins  Feld  zu  bringen  wider 

>j  FtiTK-hl  dv>$  Strasäburgui-  Ah|£e.sanilteii  lluiiü  v.  kagultuck  A.  A.  291. 
*i  Daninlet  lind  die  KU1g«ncw«en  und  die  Niedere  VenHnung  xu  vfi-stelK^n. 


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-   266  — 


den  HerzofT,  der  sein  Heer  täglich  verstftrke  und  sich  habe  verlaules 
lassen,  dass  er  am  let;Et('n  Aii<nist  wieder  m  [^iisannc  sein  wolle,  um 
SaToyen  einzunehmen.  Genf  zu  xerstnren  und  das  fibrige  Land  der 

Eidgenossen  zu  verderben. 

Für  Tlrrzn,!  riftir  konnte  nichts  îiîijcnehnH'r  sein,  als  wenn  ein 
.s(tlrliiT  \'ciiii<-litiiiiu-k;iin|>r  wiflor  'k'i-  Hiir;:uiifler  eröffnet  wüHe.  Die 
Eitlizi  ji<).N.-^eii  hIh'v  kiüHilen  ihren  k<tni;;li«  heii  Frennd  besî^er  und  wussteii. 
was  von  seinen  Vers])re<  hun}retj  zu  halten  war.  An  demselben  Tage 
machte  sieh  dann  auch  die  Ni^'der«'  Vereinnng  scldüssig  über  die  Aul- 
wori,  welche  aie  dem  Herzog  erteilen  wollte.  Sie  nahm  dabei  den 
Standpunkt  ein.  dass  noch  niemand  wissen  könnte^  wohin  Herzog  Karl 
sich  wenden  würde,  wie  denn  in  dieser  Hinsicht  die  Terscfaiedensten 
Gerüchte  in  Umlauf  waren.  Da  hiess  es  bald,  der  Herzog  wotte  noch- 
mals sein  Cdück  versneben  wider  die  Eidgenossen,  bald,  er  wolle  da» 
liistnm  Bft-^el  oder  Mümpelgart  Aberziehen  und  in  den  Snndjrau  ein- 
fallen: mid  es  war  daher  dir  M<'innn<i.  Herzog  René  möchte  zur  Zeil 
von  seiner  K'>rdernn^[  abstehen.  Die  Bundesgenossen  ^nhfn  aber  selbst 
Voraus  der  Fiir-^l  d:ir;tnf  ni<'lit  eitnjcben  winde,   zumal  sie  ja 

-I  ihre  VerpIliehtniiL:  /m  llulle  anerkannt  hatten.  Kiir  diesen  Fall 
«ikliulen  (he  Vertrclt-i  von  Herzog  Signumd.  Hi'=«-bor  Bii|ti(rhl  und 
Sli'assbiuj{,  Cuhnar.  J^chlett-sLadt,  ünen  Verpllu  lilaiij:eii  nachkommen  zu 
wollen;  JMïhwieriger  war  Btisel,  dessen  Biirgermeistcr  Herr  Peler  Rot 
erklärte,  dass  seine  Iferren  alsdann  zwar  auch  tiiun  würden,  was  sie 
vermochten  und  schuldig  wilren,  aber  er  besorge,  dass  dieHQIfe  klein 
würde.  Völlig  ablehnend  verhielten  sich  die  Abgesandten  des  Bischofs 
von  Basel:  ihr  Herr  sei  seihst  der  llrdfe  wider . Hurgund  bedürftig. 
Alles  in  allem  genonnnen.  kounlc  Herzog  Uciic  zufrieden  sein  und  er 
war  OS  aneh;  die  Füi-sten  und  Städte  "der  Vcreinun?  hatten  mil  einer 
einzigen  Ausuahmc  auMlriiekiich  zugesagt,  ihm  zur  Eroberung  seines 
Landes  ihr  gulc-  S<  hwcrt  leihen  zu  wollen. 

r^l)ens<i  'iiiiistiy  äusseile  sich  mm  auch  die  Stinnuuni:  der  KhIu'- 
iiossen.  Di«'  li.iii|>>saclie.  wesliall»  sie  gekonunen  wai'^'u.  iIi  r  Au.-^^ieich 
mil  Savoyen.  wai  u)  jeder  Beziehung  zu  ihre)-  Zuli  udetiheit  diucl» 
Herzug  Ben^i.  <lie  Abgesandlen  de«  König«  von  Frankreich  und  de« 
Hei'ZO)»  von  Ostreich,  sowie  den  Grafen  von  (îreyers  geregelt  worden, 
und  Herzog  Ren^>  trug  den  Nnlxen  davon.  Natttiiich  konnte  nicht  die 
Kede  davon  sein,  das;<  «lie  Bundesgenossen  dem  Antrag  des  französi- 
.schen  Königs  gemüss  den  Krieg  bis  aufs  Messer  wider  Bivgund  er- 
öffnet hatten;  sie  hatten  nicht  Lusl.  nodunids  filr  König  Ludwig  die 
Ka.slanien  aus  dem  Feuer  zu  liolen  und  slellleii  ihm  anheini,  zunilchst 


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—   267  — 

etmnal  selbcst  den  Krieg  wider  Barxoiut  zu  eröffnen.  Hingegen  ver^ 
scbkwsen  sie  nicht  die  Äugen  über  die  GefahreUf  die  iiinen  au»  den 
ROstiingen  des  Herzogs  von  Burgund  erwnciisen,  und  sie  Tassten  in  der 
That  einen  neuen  Feldzug  ins  Auge,  um  jene  Truppenansamnüungen 

in  der  Prandie-Comlé  auseinamlfi  /.u  ^prcn^/on.  P'ür  Herzog  Rem'  ein 
Ueschlnss  ton  grüsster  Tragweite!  Damit  schwand  die  Gerahr  flir  ihn, 
(iass  sein  Gegner  in  fier  Fi*anolie-(.'.onil(''  in  nller  (îemik'hUclikeit  ein 
[lefr  «annnf'ltp,  nm  Nanev  '/u  entsetzen.  ZtmHchî^t  ither  kf)nntf»  Hfrzo^r 
Kent'  sich  iliiniit  /.iifriedeii  ;.'fhi  ii.  liio  liundesixenosseti  es  mit  dcf 
«rrösslen  Scharfe  ruudwetj  iihirlinicti.  ir-ciidwie  in  Friedensverhamllungen 
einzutreten,  wenn  nicht  König  Ludwig  und  Kerzog  René  einbegriffen 
werden  sollten.  Dieser  güuätigen  Stiiuiuuiig  ent^^prach  es  auch,  dasij 
die  Eidgenoasen  nun  einersâts  den  Bitten  des  Herzogn  um  das  zu 
(îranson  und  Marten  erbeutete  lothringisdie  Geschütz*)  willfohrten. 
anderseits  ihre  Gene^heit  zu  einem  Bündnis  mit  Lothrii^en  aussprachen. 
Alle  diese  Fragen  sollten  auf  dnem  Tage  zu  Luzern  entschieden  werden. 
Herzog  René  seihst  hatte  das  Ende  der  Verhandlui^en  nicht  abwarten 
können.  15<>ise  Nachrichten  von  Xancy  hatten  ihri  abgerufen,  und  der 
'fpf>tïîni  llerz«>ir  war  •resehiedf  n  mit  dor  Ritte,  dass  die  Kidjrenossen 
ihn  für  f't!ij)fohl('ii  hicltfn  und  ilm  iml  liilfHchcn'  Andren  ansälveti  :  »er 
wolle  sich  des.sen  von  ihnen  gtitrOslcn  und  i\m  mit  Leih  und  Gut  ewig 
um  sie  verdienen.« 

XII. 

Hensog  Kart  rerschkiss  die  Augen  vor  der  Uefalir.  in  der  seine 
jnugste  Eroberung  sdiwobte;  Irug  er  sich  doch  mit  dem  Gedanken, 
die  Streitkrttfte.  die  in  Lothringen  staudcu.  noch  weiter  zu  ver- 
miiulei-n  und  den  grös.sei*en  Teil  der  Koui|>agnten  an  sieli  zu  ziehen 
nach  der  Kninche-Coinlé.  Er  redete  nich  selbst  ein,  dass  Herzog  René 
tinniüglich  izefithrlieh  werden  könne,*)  solantre  er  von  ilen  Sehweizern 
keine  Hülfe  erlangte.  Im  .so  grösser  wai"  die  Kiit!nn-f  Imn/.  als  er 
iiacli  dpi)  letzten  lierichten  des  Sit-e  d*>  iJièvre  und  des  («rafeii  von 
''.ani|ii)|i;i>s(»  .sieh  vor  der  j)i)seM  Tliul.-in  he  niehl  mehr  versehliessen 
kuniilf,  das.s  der  grüs-sle  Teil  des  J,an«l(\s  bereits  in  der  Hund  seines 

I  Knebel  cr/älrll,  wh-  «Irr  U(>r/og  von  r.otliriiii;«'n  niif  dem  Heimwvg  von 
tniliiirg  2  Homlt.'trtJfii  im  «icwiclit  \i>n  'Mi  ('.ciitner  roit  «ich  riiliilc 

'  V_l.  li  ii  licrifli!  M  ti  Piiiii;:.nn>l:i  an  lUn  Herzog  v.  Mjiiljuiil  iU»cr  ^fiii«; 
Ciiti-rrtfriiing  mit  Karl  zu  vom  ii..  51.  und  13.  Juli,    (iüigiii;«,  l)épè«  ho  2.041 

und  3ICL  Daher  schenkte  Herzog  Karl  «ach  mit  Uugier  «lern  (ier(lHi4  (ilaubeii. 
al»  ob  tlentog  ReuO  iii  I  nfritnlen  sm  den  PUilj^euiisticn  yuMi'hioilm 


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—   288  — 

riegners  sich  befand  und  dass  »selbsl  «las  lener  crkaufle  Nancy  in  G(v 
fahr  stand  verloren  zn  «jelieu.  Den  Niederlanden  wies  er  jetzt  die 
Aufgabe  zu.  Lothringen  7.u  vprtcirlii/cn  und  Iferznjt  René  wirdnr  hinaus- 
znvveifeu.  aber  hier  ernttHe  er  ilic  >^aat,  welche  er  seihst  ^^fsiiel  hatte.'' 
I>a>  X'eiiiiiUnis  des  bni*guridisiht  1 1  lit-rzoirs  zu  den  nördlichen  Provinzen 
war  doch  ein  anderes  als  zn  th  ii  allen  .SUiiuuilanden.  Das  Volk  halle 
ihn  gehassl  und  gefürchtet,  niemand  Ueble  ihn,  und  nach  Murten  hörte 
man  auf  ihn  zu  färchten.  Sein«  Mahnungen,  seine  Bitten,  seine  Dnn 
hungen  verhallten  in  den  Wind.  Seine  Lage  war  traurig  in  jeder 
Hinsicht;  abgeadinitten  von  jedem  regelmftssigen  Vericebrf  mussle 
er  es  dem  Spiel  des  Zufalleti  ttberlassen,  ob  seine  Befehle,  ob  die  Be- 
richte seiner  Beamten  ankamen  oder  ni<'ht.  In  diese  Schuh*  des  Un- 
gtficks  konnte  »ich  der  ho<-hmiitige  ^hinn  nicht  linden,  der  sich  einen 
eigenen  BegrilT  von  (ioll  und  d«  r  göttlichen  Vorsehung  in  seinem  Dün- 
ke! /ehildr  f  hait»-  Von  il(  n  Si  hwierigkeit<Mi.  wp1(  hr  <rine  Beamten 
jetzt  zu  l>cwaUigen  ti;)llni.  hkicIiIo  't  sir-li  keiin'  \'(ii>lclliiii^^ :  dass  das 
Begina'nl  des  Schrecken^,  woiauf  /tun  ^miIi  ii  'IVil  die  lim'<iunilis<  |ie  lle- 
gierung  in  «Icn  Nu di  riiinden  beruhle.  ni<  lit  mehr  vorhi<  Ii,  liaiaii  dachte 
er  nicht.  Fordern  und  nnmer  aufs  neue  lordern.  das  war  sein  einzig«'« 
Hei^entenkuiiststück. 

In  alter  wie  in  nenei-  Zeit  ist  es  iunucr  vcr-iiciii  wuiltii. 
Niederlagen  zu  vertuschen,  imd  s<,>  stellte  auch  der  Laiulvogl  \'>n 
llenuegau  am  1.  Juli  die  vernichtende  NiuderUigu  von  Murten  als 
eine  unbedeutende  Schlappe  dar,  bei  welcher  î)  Edelleute  nebst  dnigeni 
Fussvolk  den  Tod  gefunden,  aber  damals  so  wenig  wie  heute  lies:» 
sich  die  Welt  in  diei^er  Weise  läuschcn.  Die  beste  Widerlegung  war, 
dasa  der  Herzog  alle  Wehrpflichtigen  zu  den  Waffen  rief.  Seinen  Be- 
amten mass  er  die  Schuld  hei.  das^  seiu(>  Befehle  nicht  zur  Âusfiih- 
rung  'gelangten,  und  er  ii]>erliänfte  sie  mit  den  härtesten  Vorwürfen 
und  Drohungen.  So  schleuderte  er  in  einen»  Schreiben  vom  22.  .luli 
die  härtesten  Vorwürfe  foif  das  ilaiiitt  des  StalÜtaltci -  vnti  l.tixem- 
)»nrg.  Claude  de  Neutcliâtel.  Sire  du  Fay,  dem  er  die  S<;huld  Ijciiiiass. 
das.->  die  Dinge  su  schlinnn  in  Lothringen  standen:  während  in  Bur- 
gund jedermann  seiiK;  Fllicht  Ihne .  geschehe  in  den  Niederlanden 
(las  Gegenteil;  memand  habe  seine  Befehle  ausgcfiUirt,  obwohl  <h»ch 

lliiraxilL'-CiachiuU.  hi&l.  di;.s  (luc>  ilus  IJuurgo^uc  II.  020  H.,  uauieuUtcli 
auch  die  in  den  Anmerkungen  von  Gnchurd  veröffeiiUichten  I'rkuDdenattBzQg(^;  daso 
iliu  llclation  d««s  rlios^es  qui  pa^srn  iil  depuis  l'an  1472  jtis(iu"en  1471)  hi-i  (inchatd. 
CDlivctiou  ili-s«  documents  inétiilit  II,  ^Un,  sowie  Thomai^  liasin  II.  402ÏÏ. 


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von  König  Ludwig  iiichls  zu  {Virclilen  wäre.'i  Wir  liatlcn  hefdiilcii. 
iliiss  die  Koinpapnien.  Haim  und  Hinterluuin.  allo  anderen  Kriejisli  nlr 
uini  \v:i-  dir  W'.ilTt  n  ii.'i'/cn  kann,  zur  l^eüiinjr  Lotbrin'/tM!-  (ntl-.iiMit 
wenlei»  sullUn.  \ii  lit-  i-i  irpsclion.  im  l  ihr  sei«!  schnM  an  «It  i  »it'lalir. 
worin  l,Athi  iii,it  ij  Ii  jct/.t  ix'lnidci  uiiù  wenn  es  vciioren  i/eht.»  Weini 
or  (iaiiij  .^i  i«R'  (iebole  cTueuerlc.  -^o  liallc  er  in  Luxcml)in-y  jetzt  so 
wenig  Glftck  (laroU,  wie  im  vorhergehenden  Jahr«».  Nicht  viel  bC9Ker 
ftpaç  es  im  Hennenati.  dessen  Adel  er  auf  den  15.  August  gen  Thuin 
entboten  halte,  um  unter  Fi'ihrung  d<'s  Grafen  von  Cliimay  nach 
Loibringien  zn  ziehen.  Der  Landvogt,  Herr  Anton  Rc»lin  Sire  d'Aymeries, 
ah  ach  genötigt,  am  21.  AugUHi  dem  Adel  mit  Einziehung  seiner  Lehen 
zu  ilrohon.  wenn  er  dem  dehnte  nicht  folgte,  tlier  sowohl  wie  im 
Artoi.s  und  in  dei-  Picardie  war  der  sonst  so  kiieçîsinslige  Adel  des 
iniinnermordenden  Krieue>*  niiide.  Seil  2  .lahren  standen  si<'  \v\7.\  nn- 
uiiterbrochen  tmter  den  Wallen;  die  ./Kts-^len  iJesrliwerden  liaitin  sie 
ordiildel.  Hunjrer.  iJursl  nncl  Kälte,  »tie  >*  Itwt  rslen  Ni<'derla«en  erlitten 
olme  ihre  Sehnld.  durch  die  Sc-hnld  des  Herzo|^'s.  der  sieh  einbildete 
ein  Feldhert  zu  .^eui.  weil  er  einmal  einen  niiu  klielien  (ie(lunken  «jo- 
habl  hatte,  und  keinem  Raie  GehOr  gal>.  Immer  hatten  sie  ihre  Ptlieht 
jeettian  und  niemab  ein  Wort  des  Dankes  und  der  Anerkennung  gc- 
erntet;  ihnen  hatte  er  gerade  die  Schuld  seiner  Niederlagen  beige- 
messen. \Vaf<  Wunder,  wenn  auch  diese  Getreuesten  der  Getreuen  milde 
worden!  Die  Stftnde  waren  im  August  zu  Gent  wieder  zusammen  ge- 
treten und  fanden  jelzl  den  Mut.  anstatt  auf  die  Wünsche  des  Her- 
zogs einzui^h^,  aUe  alten  liesehwerden  zu  erneuern:  zum  Schlu;«« 
orklSHen  sie:  wenn  er  von  Sehweizern  und  Deutschen  so  eingeengt 
wäre,  das-  ri-  nicht  nacfi  Flandern  zurückzukommen  verrn*'>chte,  so 
>^olU('ii  -IC  Hai»  niui  (iiit  diiian  setzen,  nm  ihn  «ielirr  li<>im\\';"trl.s  zu 
ifeleilt'ii.  .-onsl  aber  wärou  >ic  oiit-clilub.-jen,  ihm  keinen  Alaun  und  keinen 
<lrosehen  mehr  fur  den  Kmn  /.u  bewillijren.  Den  Herzojr  ver.setzle 
«fiese  Antwort  in  rasende  W'ul  ;  Miincrn  und  Thore  von  Gent  wollte 
er  schleifen,  seinen  wadcem  Kanzler  Hugonet  und  meinen  Statthaltern 
die  Köpfe  vor  die  Füsse  legen  lassen  als  Verrfttern  und  Rebellen.  Aber 
viel  anders  wurde  es  dadurch  nicht:  nur  in  demjenigen  Landschaften, 
wo  der  Krieg  seit  langer  Zeit  handwerksmässig  betrieben  wurde^  wo 
unter  dem  Adel  die  ruhnneichen  Eriimerungcn  des  allen  Ritlertum.s 
wach  gelullten  waren  durcii  den  Orden  vom  goldenen  Vliess,  in  der 

*)  Bei  Baranle  unter  fhlscliem  Datum  vom  12.  ]ali.  Vgl.  Pablicalions  de 
h  Snüt;\i-  pour  In  . . .  cniwervAÜon  des  iitonam.  hbtor  dann  1c  Orand-I)ach£  de 
Loxemboarg  Iii,  196. 


IMciti-dic.  in  Artois  inni  llt'iiiicgHU  fanden  sdiiiesMich  die  MahniiDgen  des 
Fürslen  dtx  li  tKu  h  lîeliôr. 

WähronH  Wt-r/n-j  v*M>«n  filf.  Ah'  YXi^iqX  des  HosTiments.  (lie  ilm 
rlcc  Sclilnrhlcii'/i il I  nu-;  ilin  Hîindcii  «forissfii  liaHc  ferler  fleiin  je  aii- 
x(i/.ieli(Mi.  1k  iaml  sm  Ii  dei  Sire  do  Hièvre  in  <U  i  âcliliiimitUii  La^o. 
lii  rulugi'u  ZtiUii  halte  er  ?^eiiiet  Aufj^fabe.  den  reberganjz  von  einer 
Herrschaft  zur  aii<lern  dein  Lande  niöjrlichst  wenig  fühlbai-  zu  niaclieo. 
vorlrofflich  ^enii;;t;  der  schweren  Aufgabe,  vor  die  er  jetzt  gesteül 
war,  vermochte  er  nicht  gerecht  zu  werden;  er  konnte  wohl  Wunden 
heilen,  aber  nicht  neue  schlagen.  Sein  Pfliditgenihl  gebot  ihm,  auf 
dem  Posten,  auf  den  ihn  sein  Herr  ge9tellt  hatte,  auszuhalten,  aber  er 
besa.s^>  nie  hl  die  rasche  Rücksichtalosigkeit,  alle  Mittel  /u  gebrauchen, 
um  zu  behaupten,  was  noch  zu  b(>hanpten  war.  Ein  Regünenl  do.-^ 
Sehrcckens  zu  fühn-n .  war  er  nicht  der  geelgnrde  Mann,  und  der 
titdipilvollo  Cani)ioh;i^-n.  i\n-  \hm  jotzl  zur  Seite  stand.  wiH  durch 
."ciiie  Katschläge  dazu  beigetragen  haben .  dass  er  die  Dingt; 
hess ,  wie  sie  giii'jetK  und  mit  ver.schränklen  Armen  zusah,  wie 
eiu  IMat/,  nach  dein  andern  verh)ren  ging.  Fieilich  wussle  er  .selbst 
nur  zu  gut.  daï«s  er  »ich  in  Nancy  selb.sl  auf  einem  Vulkau  befand; 
wenn  irgendwo,  :io  sehnte  )$ich  Iiier  die  Bürgerschaft  nach  ihrem  an- 
icestammten  Herrscher  ssurilck  trotz  der  glänzenden  Versprechungen, 
die  Herzog  Karl  gemacht  hatte;  wenn  der  SUitthalter  sich  mit  seinen 
Slreitkrilften  herauswagte,  um  den  Intliringisclien  Parteigttngern  ent- 
gegenzutreten, war  er  nicht  sicher,  ob  er  in  Nancy  wieder  Einktss 
finden  würde.  So  wnsste  er  nicht.s  Bessere-'^,  »Is  wenigsiens  das 
Seinige  zu  thun.  um  (he  Hauptstadt  seinem  Herrn  zu  erhallen.  Er 
gehörte  yu  ienen  Männern,  die  «chon  längst  mil  geschlossenen  .\ugen 
jenen  Kui>-  initnuH-lilt^ii.  «len  iLi-  liiii  ;^iinfli-i  he  S<'hi(V  genommen  liatle. 
Den  Lauf  vcriuoililcn  <»■  nidii  /.ii  üiulcifi.  so  Ihaten  sie  iiuierbalb 
ihre?  Wirkungskreises  ihic  l'iln  ht.  über  auch  nichts  mehr. 

Nach  den  letzten  .Mahnungen  d«'-^  Herzogs  durfte  er  sich  der 
Jlolïnuug  billgeben,  aus  den  Niederlundi n  lield  und  Mann.sehaften  zu 
beziehen,  um  sich  in  Naney  zu  behaupten  und  deu  Lothringer  Partei- 
gängern Einhalt  zu  thun.  Zu  diesem  Zweck  hatte  er  nach  dem  Fall 
von  Liméville  den  rierrn  von  Crepionel  nach  den  Niederlanden  gesandt 
und  mit  dem  Grafen  von  Canipobasso  vereinbart,  dass  dieser  die  zu 
erwartenden  Streitkräfte  sammeln  sollte,  withrend  er  selbst  den  Anlauf 
der  Feinde  in  Nancy  abzuwarten  gedachte.*)  Zur  Verteidigung  »land 

')  .Moiim-i  I,  2<HJ, 


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~  271 


ihm  .seitH'  ci^rfMie  Koinpaifiiic  /u  (îcliute  snwir  ciiw  Knmp.i^nK'  tii^- 
liindpp  iiiiti  1  Oberslen  .lohn  Middlelon,   dnzii   "mh  -iossoî-  Teil 

jema  Stliartii,  dîe  suA\  vor  dem  Foind  ans  «Un  iluieii  anv(;iirautf'ii 
l'läUseu  ziirück;rt'zo}ieii  üdor  dieselben  jfegcii  freien  Abzuji  übergeben 
hatten. 

\m. 

Vor  der  Âbre^  vear  von  Herzog  l^eaé  Hiu^gemachl  worden,  <Ia9s 
!«ich  stitttliclie  %'er(&gbarpn  StreitkrAfle  vor  die  Landeshauptstadt  legen 
Mdftea.  Ans  ihrer  Vereioigiing  entstand  freilich  kein  Heer  weder  nach  Zahl 
noch  iwch  Beschaffenheit.  Die  «Walhen»  wollten  zu  den  elsSsser  Piisü- 
koeclilon  wenig  passen;  da«  alte  Mi>^strauen  wucherte  ungeschwflcht 
weiter  fort,  und  il»  r  Bastard  von  Vaudémoiil  war  nicht  die  geeignete 
l'erstinlichkeil.  den  heuUelien  Vertrauen  einznll(>s8cn  und  diese  widep^ 
•^Irfifcndfti  I{estandteil(>  in  Zucld  nnd  (Jrdnntti^f  vn  ballen.  80  wacker 
•  r  .<kIi  uueli  jrebalteu  halte.  s«'luverli<b  li;illen  die  Dent^fliett  ibni 
vergessen,  wie  er  ihnen  im  verj/angenen  .l;ihre  in  Epinal  jit  ^imiiber 
;,'elrpleii  war:  wnrde  noch  dazu  der  Sold  Ui»  Iii  1  cvelniassijr  iK/aldl 
und  fehlte  e.s  diei»eu  widerburstijceu  Gesellen  uii  (lelegcnbeil  zum  Pliin- 
dftn.  dann  gab  es  tUtortuiupt  kein  Halten  melir. 

Der  Tag  ISsst  sich  nicht  Ijestimmeu.  wann  sieh  das  bunt  znsaui* 
mengewOrfelte  Heer  vor  Nancy  legte;  es  war  Ende  Jidi.*)  Ehie  r^i^ 
rechte  Belagerung  vorzunehmen,  war  wohl  von  vornherein  nicht  die  Al>- 
äcfat;  dazu  fehlte  es  hu  jedem  ßelHgerungsgesehütz.  Es  handelte  aidi 
um  ein«'  Einscbliei^sung  des  IMalzes.  d;nnil  dr-rselb«»  spftter,  wcrm  erst 
.Slra5."<biirger  Gescliiifx:  und  Hundesiinlfc«  zur  Stelle  war.  inii  so  sriuieller 
einjreiKiriimen  werden  konnte.  Es.  winde  von  dem  Hastard  von  Vandé- 
itumt  nngeHibr  dic-ellx'  Stelluntr  (»c/n'^fcti  wie  ini  vcîtr;in?<Mien  .labre  von 
Merzoîî  Karl  :  ci  -rlli-t  uni  'Im  uti;irnaimten  loUii  in<4isclien  Prn  teiiîttnirern 
lagerte  sieb  in  der  .Kdianiiit»  1  kiimlliurei,  woran  sich  mil  diin  icebten 
Flügel  Herr  Wahher  von  1  Imtm  anscbloss  naeb  deii  Vurîîtâdlun  von 
SLThtébaat  und  St.  Nicolad  iiiu.  während  der  linke  Flügel  unter  Jean  de 
Broii-j  gegenüber  der  Vorstadt  St.  INzier  iiielt.  Uin  eine  vollstlliidige 
Eiosdüiessnng  vorzunehmen,  fehlten  die  nötigen  Streitkräfte;  mau 
moaste  sich  darauf  beschränken,  durch  fliegende  Abteilungen  zu  ver- 
hindern,  das8  Zufuhr  in  die  Stadt  kam.  Das  konnte  um  m)  leichter 

t'eliei  die  ilolagciuiig  selitat  liogl  Iciliglich  lii«-  KizühlUD^  iier  Cliiou.  de 
Lomâne  vor.  atlerdingfi  mit  durohAUs  falsrher  Zeitangabe.  Dazii  koromen  bp" 

richtigen  1  (  i ni?©  Angaben  hoi  Knebel,  sowie  ein  Schreiben  Friedrirha  v.  Flcrken- 

•leio  an  ï^tt.i-^->bMr<?  vom  \b.  August.    A.  A.  291. 

tr  \vi:^<t  nach  seinci  llerrscbaft  Seigneur  de  l'iencforl  genwinl. 


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—   272  — 


nrrirlil  wn-îlfi).  iils  die  Lut  In  iiij^cr  liahoi  iiiit  dif  froiwillijte  Milwirkun'î 
iU'i  Laiitlbe\ rilkf«ruu<r  in  linni  durflen.  So  liert. seilte  im  Lager  jrrosser 
I  pbcrlliiss  Hii  L(  hcu.-iiiitlelii  und  au  Wein,  während  «ioli  in  ticr  Stadl 
«ler  Miiiigel  in  cmpliudlicher  Welse  fühlbar  nmehle.  Es  fehlte  nicht  an 
kleinen  ZoiMininieDstöissen,  bei  denen  mit  grossier  Erbitterung  gekämpfi 
wurde.  In  jeder  Beziehung  fühlbar  machte  es  sich  bei  der  EinschUeü- 
»ung,  (1h8s  es  au  einer  geeigneten  und  durchgreifenden  Oberleitunjr 
fehlte.  IMe  einzelnen  Führer  verfuhren  eigenmächtig  und  handellen 
auf  eigene  Faust.  So  Imtte  eines  NachnHtta<;s  oin  dout.s<-1ier  Haupt- 
mann mil  •'einer  kleinen  Schar  von  40  Mann  seine  Slelhnig  verlassen  und 
sieh  in  der  Yor^hidt  von  Sl.  Nieolas  eingenistet  in  der  Nähe  >  Spi- 
f:il-.  Von  den  Wallen  an«  boiiierkl.  wurden  «in  vnn  2<)0  Burgundern 
lUH/tu^cll  und  nacii  ta|jli'rslfi-  (ir^mwi'hr  /üsaniniengehanen  Das 
konnte  geschehen,  ohne  das.«  e«  jemand  voji  <len  Belagerern  bi  uii  ikte. 
und  erst  (he  piiar  Leute,  die  eulrauueu.  bi  aehlen  die  Kunde  davon  ius 
Heer.  Bei  diesem  Zusammcnstosä  erzôhlt  der  Lothringer  Chronist  in 
seiner  lebhaften  Weise  von  einem  Kampf  zwischen  einem  Deutschen 
imd  Burgander,  der  uns  un  die  Kämpfe  der  Griechen  vor  Troja  oder 
an  die  Hiebe  erinnern  könnte,  wie  die  Ritter  der  alten  Zeit  sie  ans' 
zuteilen  pflf^téu.  Der  Deutsche  durchstach  dem  berittenen  Bui^nder 
die  l>eiden  Sehenkel  und  die  Flanken  seines  Pferdes,  so  dass  die  I*ike 
stecken  hheh;  wie  der  Bhtz  jagte  das  Tier  \m  zum  Thor  St.  Nicolas. 
Hier  stand  es  still;  die  hervorragenden  Knden  d<  i  Pieke  verhinderten. 
das<  Her  nui  seinem  l'n'^^e  fe^-l genagelte  Heiter  nni  seinem  Rosse  hin- 
dmeli  konnte.  Als  sie  ul);ie&chlagefu  Irug  da-  reiingatigle  Tier  seinen 
Meiter  noch  his  vor  du^  llau.s  eines  Büigers.  nameiiä  Pelgriu.  wo  pj* 
toi  daniederfiel. 

Durch  cnie  oft  gebraudite  Kriegriist  wossten  die  Bui^under  das 
Heer  zum  Abzug  zu  bewegen«  Ein  Bote  vmachte  durch  die  Reihen 
der  Belagerer  in  die  Stadt  zu  gelangen;  gefangen  genommen  sagte  er 
aus,  dass  der  Herzog  von  Burgund  zum  Entsatz  heranrücke  und  be- 
reits zu  NeufchAteau  stände.  Oluie  Erkundigungen  eiti/.uziehen .  ol) 
diese  Aussage  auch  auf  Wahrheit  beruhte.  hoi)en  die  Anführer  die  H<'- 
lagerung  sofort  auf.  So  iibercill  geschah  der  Rückzug,  dass  nicht  ein- 
mal Wn^roir  nnd  Karren  voll^tiinditr  wegi/eschalll  wurden,  und  ein 
l>iederer  Fnlirniano.  der  Ii  Karren  nut  gtiiem  F.lsässer  Wein  ins  Lager 
geführt  hatte,  zog  vor.  seine  Fässer  auslauten  zu  lassen,  als  dass  er 
das  edle  Xass  den  Burgundern  idjerliess. 

Es  war  in  der  Nacht  vom  10.-  11.  August,  als  das  Heer  sich  in 
so  k<^fbser  Weise  gen  St.  Nicolas  zurückzog.  Zu  spät  Ham  auf  diese 


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—   2t8  — 


WVisc  Horr  Friedrich  von  Fleekcnstein den  dir  Strn~=:hnrger  mit 
v'mcm  reisigen  Zn^  von  100  Pferden  am  10.  Augusl  den  Belagerern  zii 
HfiHe  jresehickt  hatten.  Das  Heer  lö.ste  .«^ieh  auf  und  vortoilto  sich  in 
die  festen  Plätze  von  Vnndi^rnont.  Rozières.  Gondn  ville  und  Luni'vilie, 
allda  die  Ankunft  \nii  Hci/o;/  lîciié  zu  erwarton  Bald  mns^tc  e.>^ 
'•ffenbar  weiden,  wie  ^^vhv  man  siih  liatte  täuschen  la."5sen;  von  Her- 
zog Kari  war  nichts  zu  hören  und  zu  sehen.  Der  Ungliicksbote  musste 
das  naiariich  entgelten;  Robert  de  Matbortie,  der  2u  Rozières  befehligte, 
liess  ihn  aufknüpfen.  Aufs  neue  vereinigten  sich  die  Tersdiiedenen 
Abteihuigen  und  rückten  gen  Nactey  vor.  Nur  wenige  Tage  hatte  es 
!Mma  gedauert,  dass  die  Besatzung  frei  aufatmen  konnte.  Der  Sire  de 
Bièvre  hatte  inde-s-^en  so  gut  es  ging  die  Zdt  auszuntitzen  gesudbt,  um 
Lebensmittel  in  die  Stadt  zu  schaffen:  aber  in  der  ausgesogenen 
l"mî!P«rcnrl  war  nicht  me1ir  viel  aufzutreiben,  und  zudem  sahen  sich 
die  Burgunder  auf  Schritt  luid  Tritt  von  dpii  «treifonden  Lothringern 
behindert.  Bei  (\om  Anmar^îch  aul  'ür  St;ult  oiütt  dio  Vorhut  eine 
kleine  Schlaj»|>e:  iudt'iii  einige  Wa^h;"d-r  <\*:\i  vur  die  Mauern 
gewagt  hatten,  wurde  üuien  von  den  Bui-iundern  der  Rückweg  ver- 
legt; die  nicht  getötet  wurden,  konnten  um*  mit  knapper  Not  durch 
Schwimmen  über  die  Meurthe  ihr  Leben  reiten.  Das  Heer  bezog  aber 
jeUl  lûeht  wieder  die  verlassene  Stellung,  sondern  lagerte  sich  zu 
NeuveriUe  zwischen  St.  Nicolas  und  Nancy,  um  hier  die  Ankunft  von 
Herzog  René  zu  erwarten,  wilhrend  wie  vordem  Nancy  so  gut  es  ging 

*)  Ans  MKAem  SchreilMn  ergeben  «ich  die  nolirendigen  chronologischen 
.Vogtben  lUr  die  Aufhebung  der  EinBchliusisang  ;  ansnahmsweiae  bestätig  cnd  ist 

•lic^mal  die  Cbron  .Jr-  l.nrraine,  w<  I(  lu  als  Dauer  der  Kin^HïliesMing  15  Tajic 
iuijgiebl.  Was  Knebel  über  ilt-n  Abzug  der  Hclageror  erzählt,  beweis»,  û&Hi  man 
in  Basel  der  mächtigen  Nachbarstadt  Straâsburg  und  ihrem  Kriegsmhm  nicht 
gmde  fOnatig  geaimit  war.  Es  heiast  dort  nimlieh,  dass  die  Besatsung  bereit 
gewesen  wäre,  die  r»tadt  gegen  frcirii  Abzug  mit  ilirer  H^he  7m  übergebf^n,  nher 
«ias  wurde  itinen  abgesclilngen.  Da  hätte  der  Herzog  von  liurgund  in  einer  .\acbt 
das  Geschrei  erlünen  lasseu  :  Viva  Iturgundi!  als  wenn  er  mit  vielen  Tausenden 
iierbeifekomroen  trire;  et  aie  lanlini  de  Argentina  timore  percussi  fugiebant, 
rflinquentes  onuMin  escam.  rum  magna  confusione.  Nur  schade,  dass  die  Stadt 
>lras.«iburg  bei  der  lîela^erung  iil>erhaupt  nicht  beteiligt  war.  Jener  oben  erwähnte 
ri'kiigc  Zug  war  die  erste  kriegerische  Hülfe,  die  ^^Iroäüburg  Herzog  René  für 
diesen  Feidrag  zu  teil  werden  liess.  Das  crgiebt  sieh  nnaweidentig  sieber  und 
klar  au.s  der  späteren  l  nterwei»>u)g  Slrassburgs  fiir  seinen  Feldhauptmann  Hann 
V.  Kageneclc  ïmm  Herzog  IN  ni'  Wenn  nun  aber  Kneb«'l  uns  eine  solrhf  nn- 
wahure  Xachricfit  in  gutem  UIau))en  und  halbwegs  voll  Kntrüstung  über  die  tiiö- 
riditen  Straasimrger  erzfthlt,  so  ergiebt  sich  daraus  ganz  natnrgenAss,  dass  man 
Mch  Aludiehen  Nachrichten  Knebels  gegenüber  sehr  misatranisch  verliaUen  und 
Venn  sie  Konsl  nirhl  iieglMibigt  sind,  dieselben  verwerfen  mass. 

IS 

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—   274  — 


(iuffli  stn'iO'nd''  Alttrilunjit'ii  iiiid  Fel(i\va<*h<'ii  vrtii  <lcr  Au^sciiwcll  al>- 
u't'st  hiiiUt  ü  uui«if.  Der  friilien'  ZiisUitid  dor  Diii^ic  Irjil  abïbiild  wumIci- 
vin,  im  Lager  wur  ein  LcIkmi  iu  Sau>  unU  Braus,  in  der  vielgeprüf- 
teo  Stadt  herrscht  druckender  Mangel.  So  standen  die  Dtnfcp,  iib  d(*r 
binf[  ersebnte  Herzog  Rm'  hei  den  Seinen  eintraf. 

XiV. 

)|f»i/(v/  René  witr  am  12.  Anjrnsl  von  Kroil)iir;r  na»'l»  \\n<(A  /ii- 
rik  kyekuiiHiH  !i.  liier  vei  weille  er  2  Tajfe,  die  er  wohl  dazu  verwen- 
det haben  ma;i.  nm  Ba?;el  ^ïûnsliger  /u  ï^limmcn.')  Indem  er  «lanii 
:^inen  getreuen  Landvo;.'!  Jdiann  Wi»«  zurOckliefts.*)  um  die  Mitglie- 
der der  Vereimmg  m  schleuniger  HCilfeleistung  anzuspornen,  ritt  er 
selbst  eiligst  weiter,  soda.ss  er  bereits  am  16.  August  von  Strassbuiy 
aufbrechen  konnte,  begleitet  von  einem  weitem  reisigen  Zng  der  Stadt 
unter  Fidiruiw  des  Grafen  Ludwiü:  von  Oetlinjren.^i  Unterwejis  lolinlc 
er  die  Treue,  womit  Saarburiz  bei  ihm  jiusjjeharrl  hatte,  diireh  ein 
wertvolles  PrivÜPL'iuni  *i  fii  •^■ava  IiOtbriii<ren  snlllcti  di*'  ]]rir"^er  von 
jeder  Abgabe  Irci  sein  und  kiiuii  o  nnd  verkarden  dinleii  wie  dnlieim. 
hn  Krieire  .-^oMfen  sie  den  Ehrenplatz  bei  seiner  Person  nnd  vor  allen 
andern  dçn  Vortrill  haben,  weil  sie  aneli  die  ersten  waren,  durch 
welche  das  HeTvogtun)  xiirftckerohert  wivde,  und  fest  blieben  in  ihrer 
Treue,  und  fhr  alle  Zeiten  mit  Wein  aus  seinem  Keller  und  mit  Vi»r- 
ritten  aus  »einem  eigenen  Hause  unterhalten  werden.  Zii  grösserer 
Eine  sehrieb  Herzog  Kené  diese  Urkunde  eigentifind^.  verbiîrgte  sidi 
mit  seinem  Wort  (nid  beslätifrte  znjrleirh  alle  friihetrn  Freiheiten.  \ne 
sie  in  der  Frknnde  des  Her/.öjfS  Johann  von  ï'alabrien  anfgezählt 
waren.  Von  da  'juvj:  ci  zu  d(>ni  Helairernrvj^slieev  nadi  Ntniev.  wHi^hes 
inzwischen  sein««  Auhteiluii-  veründert  hu\U'  mid  in  ilir  ;!ltrii  lichigre- 
i  inigsorte  vor  die  Stadt  /ut  iu  k;it.'kehrt  war.  Er  slic;:  m  <1»m  .lolian- 
nitcrkomthnrei  ab  nnd  nahm  noch  in  dersselben  Naelil  eme  umiassende 
Besichtigung  der  ßefestigungr* werke  vor.  Indem  er  sidi  geradmregs 
nach  der  Poterne  St.  Jean  begab,  erkundigte  er  sidi  hier  nach  einem 
rirtskufidigen  Führer.   Da  erbot  sich  der  Verfat^ser  der  Chronik,  ihn 

*)  Knebel. 

»)  Colmar  St.-A. 

A..\.  21)0,  J»ailiii(  h  wird  ge^ennbiT  Act  Cîhrno.  d<»  t^orraine  ein  »iclierer 
fliroiiologisclif r  .\nh;(lts{iuiikl  ;!e«oniien. 

*)  Hu^iuemn.  Das  Dalum  der  I  rkiuiilc:  le  premier  jour  «le  l'acquiUeinem 
i|ui  ext  aprè»  TassomptioD.  wonach  der  Aufenthalt  des  Herzogs  ui  Saerbarg  in 
die  er«len  Tam-  mcU  M.uv.i  lliiiimc'lfa)irl  lÄUt,  liaUc  Hugiu-nin  und  Dîgol  einen 
l'ingerzeig  geben  k{>iiii«u,  da^i«  ihre  Aufstellungen  falsch  sind. 


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—  275 


aboiall  hiiixunihreü  bis  zu  dem  Thor  In  (Üraffo  am  oiitgegeiigesebsleu 
Emle  der  Stadt.  Um  in  der*  Dunkelheit  der  Nacht  keinen  Fehltritt  xii 
()mn.  legte  Herzn?  IUtk'  die  Hand  auf  dio  SchiiUer  seinor^  Fiihrors,  und 
jîiii;r«'n  sie  von  Ort  /n  Ort.  So  mil  (Ut  nôlijîon  ( )|•t^^kt'ln1lnts  jiuk- 
,i<'nisl('f.  wie."  der  Kiirsf  d(M)  oinzelripn  Ahtfünnirf^n  ihre  8telinnj.'on  an. 
Ikrr  Walthcr  von  Tliann  -ollU'  mil  m»  i  Maimsthafl  Sh'llnnj.'  Ix'- 
zielien  vor  doni  Tlior  St.  Nu'«)ia?'  /.ui  ri»Urno  St.  .loan.  hici'  Uni- 
iicî-ciifr  sich  aii5chUt\"<scn  bis  /.uiu  TlK»r  Sur  und  die  Herren  voJi 
libihenstein ')  von  da  bis  zum  Thor  de  la  Craffe:  nur  die  durch  die 
Meurtbe  abgeschlossene  Seite  blieb  unbesetzt  Sofort  sollten  jetzt  die 
Belaiieniiigsarbeiten  beginnen  und  die  Laufgraben  möglichst  nahe  bin 
«D  die  Stadt  gefUIirt  werden.  Von  einer  wirksamen  Besehiessuitg 
knnnl<>  /nnächst  keine  Rede  tM>\n.  ^«olange  die  Strassburger  Artillerie 
liocii  nielil  zur  Stelle  war. 

Wenn  der  Herzoïç  in  den  Herlitz  .seliKM-  H;iM|>Utadt  ]iph\iv^('\]  \volH<>. 
s(t  niiis-ite  er  allerdin',fs  mit  der  jirr»-!!  n  ijn^rtrie  du  l>ni;ic  besehlen- 
iiijieii  oder  er  ^reriet  in  die  {{elalnüdist«'  l.a^re.  Zwai  (iurll«'  <m-  liotTen. 
«lusâ  Herüo}£  Karl  von  den  SeUweizorn  in  der  Franche-Comté  feslge- 
halten  würde,  aber  die  Aiuammlung  feindlicher  Streilkritfte  im  Her- 
zngtuin  Luxembafsr  und  dem  Bistum  Metz  war  nicht  minder  bedroh- 
lich. Daas  die  ihm  nicht  rerhSngnisvnll  wurden,  dankte  er  dem  Grafen 
Tainpobasso.  Dieser  batte  sich  auf  seiner  Wallfahrt  längere  Zeit  an 
•kin  Hofe  def  Herzogs  Ton  Bretajrm'  auftrehalten ,  mit  dem  er  -ii  !t 
nilnnlc  stammverwaridl  xn  sein,  und  di>rl  in  der  sehärfsten  \Vei.<e 
i'ilw-r  Her/(.,r  K;irl  .iii.s<res|>r(M-heo,  das^i  er  in  .seinem  toüen  Kijrensinn 
noch  um  Land  iiinl  f.'»nt(>  kummen  würde.*)  Diin-Ii  den  tiral^Mi  Ün- 
iKji.««  haUf  er  auf-  ii* m  mit  \\nn\u  Ludwig  anj^ekraij»!").  nnd  dieser  fand 
(•^=  jetzt  an  der  Zt-il.  dt  a  >i(  ap«iliiain'r  nidier  an  si»  h  /a  fesseln  ,  am 

II  Ohne  PS  zu  wif-sen.  giehf  il*  i  C.lironisl  Zoujjnis.  wie  mit  der  Ankunft  des 
llenogü  die  llollcuverteilung  tinc  gatu  andere  wurde;  die  lülhrmgi!>clion  luUrer 
tntcn  vollatSadig  snrflck.  Die  (Uiron.  nennt  al»  FQhrer  Seien  de  Honnestnin  ond 
HtTuard  dp  Konstenne.  t)or  Xaine  iK-zoielmcl  »nzweifclluift  das  unterclsässisrlif 
(iesrhltHrht  Hohenstein.  Den  Namen  .»^clon  vormau'  allerding?  nirlii  zu  deuten. 
Vielleicht  war  es  Anlon  v,  Ilolieiibteui,  der  iiu  vuriiieu  Joluc  kerne  selu'  rülualiclie 
Rolle  Hjuellc  ;  aasserdem  wird  in  dieser  Zeil  mrh  ein  Jakob  v.  H.  erwähnt.  ■ 
WnJther  v.  Tliann  isl  selntn  wiederholt  erwiiluil.  Kd'.  i  i  "  iloi  ihn  ^'••!fgenlli<  h 
•«'hmähl  als  aiiltqutiin  neijuam  pracdonein.  s<  lieml  ihn  jjietrnzuslellen  mil  jenem 
Walther  von  Tliauii,  der  .^ielt  «älircud  des  Arina<:iiakenkricgcä  hervnrlhat  und 
dann  mit  den  Grafen  \.  LfitzelMein  and  dem  (Irafen  von  Elierstein  in  den  lUnf- 
i'i'4vT  Jahren  die  l^andatrassen  unsirber  machte.  Dann  mfiasle  er  doch  sehr  all 
jewe«eu  :*ein. 

Jfbau  de  Truycs  324. 

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i 

—   276  — 

Ö.  Juni  (  rklärUi  er  sich  bereit,  ihm  eine  Pension  zu  ])«\vilU{i;en.')  In 
»lif»  TIHndr  flip.«ps  Mannes  war  din  Rollun^f  Lolhrinpens  für  Herzog 
Kurl  gelegt  wnrHon  :  denn  er  war  nun  mit  dor  Anfnrabe  beli-aul,  die  i 
niederlHndis<  lien  Streitkräfte  y.u  sammeln  und  zum  Entsatz  von  Nancy  j 

herhei/uniluen.  I 

I  nschfUzbar  war  jeJ/t  die  IriedTt  rU|;i  llidliiti;:  des  Königs  für  j 
ileizog  Kail,  und  die.ser  liaüe  ullen  Grund  riihnitjüd  darüber  au.«-  j 
zusprechen.  Nirgends  tritt  die  duppelzüngige  Politik  des  Königs  deul-  | 
Ucher  zu  Tage  als  bei  dieser  Gelegenheit.  Derselbe  Herrscher,  der  sieh 
zu  Ffeiburg  vernehmen  Iftsst,  dass  er  den  Krieg  mit  Hefxog  Karl  bis  | 
zu  desaen  völliger  Vemiditmig  f&bren  will,  sdiaut  am  entgegenge-  î 
setzten  Ende  des  Königsreicbs  so  friedlidk  drein,  dass  ohne  Bedritki  n  | 
die  beiden  Kompagnien  des  Grafen  von  Celano  und  des  Herrn  l'i(»laud  ; 
von  Hallowill,  die  bis  dahin  /.n  St.  Quentin  und  Abbeville  die  tramA- 
sisehe  tireu/e  beobachtet  hatten,  fortgezogen  werden  konnten.-}  ] 

Ari?«prdpni  war  verfi'igbur  die  Kompa^'nie  dor  Söhnp  dps  pipninn- 
tesischfii  drillen  v.  St.  Marlin,  welche  im  llriv;(»;:linn  (icldcrn  -taini  ; 
ilazu  kamen  die  beidt  a  Kompagnien  Arne  uud  Jelian  de  Valpcrga  und 
eudüch  die  von  Jehan  t.ampübasso ''j,  sodass  also  dem  Grafen  v.  Caui- 
pobasso  von  vornherein  6  Ordonnanzkompagnien  zur  Verftlgimg  standeu. 
die  in  kurzer  Zeit  sich  vereinigen  konnten.  Diese  Kompagnien  waren 
von  den  Schlagen  bei  Grannon  und  Murten  versdiont  geblieben;  es 
steht  .somit  nichts  im  Wege,  för  dieselben  die  volle  Kriegsstärke  von 
705  Pferden  anzunehmen.  Das  ergiebl  eine  Summe  von  4230  Pferden  ; 
bringt  man  fiir  die  Kompagnie  die  101  Pagen  und  101  Trossknechte 
fiir  dfn  f^hcr^ion  ufsd  dif  hrminic-'  fTarmes  Jeder  Kornpa^nio  in  Abzut'. 
So  ergiebl  .-iidi  liu'  die.-e  Ö  Koüjp;(;>iii<'U  eine  Kri«v;~>l;tikr  \<n\  ^ 
Reisigen*).  Mit  ««iner  solchen  Streilniaeht.  vor  allent  nul  »  in« m  milchen 
Uebergewicht  an  ileiterei,  konnte  der  Graf  das  loUuingisclie  Het^r  ahn-  j 
lieh  in  Belagerungsznstand  halten,  wie  dieses  Nancy  selber,  bis  dann  das 
adlige  Aufgebot  und  da»  Fu.^svolk,  welches  die  Grafen  Engelbert  v. 


')  C.ommint's-Leiif.'let  III.  484.  Das  Sclireiben  des  Köni^is  isl  niclil  ileuUifli 
gehalten,  es  heussl:  <|u'il  fusf  voulcnli"  ri'ostre  dc^  miens  et  soy  déclarer  entièn-- 
inenL  —  Der  Graf  Danois  .-iland  in  nahen  liezieUunjsen  zum  licrzofi  von  llrelagne. 

«)  Motin«t  I,  206. 

"i  Vgl.  Molinot  I.  210.  sowie  die  RttgefObrle  Relation. 

*^  l'fiber  die  bargundi-«  Ii.-  Krie^smaclil  imtmirhtfn  âu^  Wrrkp  vnr,  <iuil- 
laume,  histoire  de  l  organisation  niililaire  nous  le»  ducs  de  Bourgogne  in  deu  M»^ 
inoim  courooiiés  par  rAcaâémic  royale  de  Belgique  XXU,  sowie  La  Chaavelaya. 
les  années  de  Hharles  le  Téméraire  dans  lea  deux  Boargognes. 


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—   277  — 


Nassau  und  Pbilipi»  t.  Gbimay^)  aammelu  ssolUen,  herankam,  und  dann 
mit  sicherer  Âunicht  die  Stadt  entaetzen,  wenn  nicht  schon  vorher  die 

Belagerer  durch  Mangel  gezwungen  wurden,  die  Belageninsr  aufzuheben. 
Der  Anfang  wurde  gemacht.  Der  Graf  vereinigte  sich  mit  dem 
von  dem  Stallhalter  von  Luxembniv.  Sire  du  Kay,  auf^rfbrachlen  Kriegs- 
vnlk.  und  einp  Abteilung  fiberschntl  bereit«  am  2Vl.  Aiijrusl  die  Mosel. 
Uli;  Siffck  ^11  liil-etzen.  Oer  Grfif  folgte  mit  den  übrigen  StreitkiHflen 
tiacii  uud  fttaiul  Anfang  Sciitcinbt'r^'t  im  Thal  von  ^^et/^,  gvloidtni  und 
unterstützt  Vi>n  liiav^iior  iicuig  uu(i  der  Stadt  Melz.  Herzog  ilené  be- 
fand sich  demnach,  noch  elie  die  eigentliche  Belagerung  begonnen  hatte, 
in  bedenUtcher  Lage.  Die  von  der  Niedm  Vereinung  verheissenen 
Trappen  waren  noch  gar  nidit  voUztthl^;  eingetroffen,  und  schon  sah 
er  aidi  unter  diesen  Umstftnden  genötigt,  um  31.  Augost  seine  Bundes- 
jK'nosseii  2U  bitten,  ihm  mit  ihrer  ganzen  Macht  zuzuziehen*). 

Lrâder  sind  wir  ttber  die  Rüstungen  der  Niedern  Vereinung  nur 
sehr  dOrflig  untivrichtet  :  wir  wissen  weder,  in  welchem  Umfimg  Herzog 
René  za  FVeibuiig  Hülfe  /n;:*  <a'^M  w.jnlen  ist,  noch  in  wie  weit  diese 
Zn.«jo<fen  eingehalten  sind.  Jedenfalls  waren  die  Leistungen  sehr  un- 
gleich. Slrassburg  war  eifrig  wie  inmier;  e?  ï>andte  am  26.  Augn«t  M 
300  Fussknechle.  zumei.st  Büchsen.schützpti  ab;  die  Zahl  dpr  Rt'i<i^^ell 
wurde  tuif  4(ii)  ^^cltrncht.  und  dazu  Htrlltc  es  das  IVii  ilic  Üchiu^erung 
iiotvvfiiiliu'«' (  H'-'-liril/ :  12  Sehlangen  uipI  2  llanj»tlMi(li>('ii.  *it'n  weil 

und  breit  beiübmten  btrus  und  den  Huimnel.  Die  yaii/.e  Sli  l  iliiiac  lit  wurde 
unter  den  Befehl  des  Herrn  Hans  v.  Kageneck  gestellt,  der  von  Saar- 
burg her  mit  den  lothringischen  Verhältnissen  wohl  vertraut  war  und 
^fidi  eben  ^t  bei  Murten  rOhmlich  ausgezeichnet  hatte;  unter  ihm  be- 
fehligte Herr  Friedrich  v.  Fleckenslein  über  die  Reiterei  und  Bechtold 
Offeobufg  vermutlich  ttber  das  Fussvolk.  Bisehof  Ruprecht  hatte  bereits 
eine  namhafte  Anzahl  Leute  beim  Heer,  ilie  jetzt  weitere  Verstärkung 
eriiielten.  sodass  er  beim  Beginn  dei"  Belagerung  700  Mann  P'ussvolk 
imd  fiO*^)  Reisige  dort  stehen  hatte.  Die  oberUindisehen  Heichsstädte 
wai-en  am  26.  .\u'/n«t  unter  V^orsit/.  de-  bisherigen  Lnndvogts  (7iraf 
Oswald  V.  ïiersteui  noch  einmal  m  Biisel  zusammengcticlen.  um  über 

*)  An»  dem  llmm  Cror. 

^1  Uiron.  de  .Motz  428;  si  ine  <Uciliiia<  lit  vltd  hier  nuf  SlIlK)  Mmn  iMÛlfert 

<:oimar.  A.  ^^Irassburj.'.  St.-.\   A   A  2Mr,, 
■♦»  ModL  V.  Adolf.  Sehiller-Kiiiiigshelen  37ü. 
^  Smi  Berichte  (A.  A.  S91)  bflden  (i»m«rhm  eine  Haaptquelle. 

Knebel  44  epricht  von  160  Pferden;  unsere  Angtben  sind  den  Uerichlmi 
lUifenecb  entoommen. 


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—   278  — 


don  Hoeroszujr  gen  Nancy  /u  hoiiilon.  n<T  AiHmürsc  !t  yiT7/vTnr\.o  siili 
jofîooli  :  Hîfol  sandte  erst  am  2.  September  50  rei.-^i^ic  S»»ldner  ab. 
und  el)<'ii<<j  inihnien  die  übri^ren  oberländisehen  Hei(hs!«!j'ulle  siel»  Zoit 
lind  SI  lik  kU'U  zu  grucsisem  Aergcr  SlrassburjfS  in  iiiiiiden  i  An/ald. 
ilaupläüchlicli  störend  aber  war  et*,  dass  die  östreicbische  Landvogtei 
noch  nicht  wieder  besetzt  war.  Der  unverträgliche  Tierslein  hatte  airb 
mit  jodermann  (Iberworfen.  un<l  es  war  oatflrlieh.  dass  seine  (tebiite 
jet2t  keinen  rechten  Gehorsam  fanden.  So  kam  es.  daas  der  Hmsag 
von  (istreicli.  der  den  gröbsten  Zuziiir  leiste»  sollte,  aufiings  nicht 
mehr  als  80  lieisi^n'  im  lollirin^risrben  \.:v^or  balle. 

So  lan>re  «lie  elsiissisoben  Streitkräfte  ikkIi  niebt  zur  Stelle  waren, 
batte  -il  11  dn-  IU;er  anf  hln<-e  Kin^ebliessim^t  von  Nan<'y  beseliriuikl. 
Ilerzdi.;  \U-\\r  -rib<t  war  /.eiUveilitr  abwesend  </owe.<en  und  ritt  cr^t  am 
1.  SepteialH'i .  Aljends  8  L'br.  mit  HOfi  reisigen  Pferden  und  400  ]ru&>- 
kueelilen  in^;  l^igor  wieder  ein.  aber  nur  um  sofort  mit  dieser  Truppen- 
inacht  und  104  Strassburger  Reisigen  nnter  Kageneekn  Fßhnmg  wic- 
rler  aufzubrechen.  Bs  handelte  sidi  darum,  dem  Grafen  Campobaaeü» 
den  Weg  moselaufwilrLs  zu  verlegen  und  sich  in  Besitz  der  festen 
riät/e  an  der  ^Io.*el  zu  setzen,  soweit  sie  sieh  UDch  iu  borgundischen 
Händen  befanden.  So  '/eilaelile  er  Seliloss  t'reny  zu  iiberraseben.  das  aiii 
Ifttigsten  dem  Hursrnndei-  jretrolzt  balle.  ;dier  jetzt  ancb  am  läiiii.^len 
aii^-liif  1(.  Mor^'en"^  friili  kam  dio  S»  liai'  an.  alter  «ferade  reelitzeitis  war 
die  JH.-a(znn^r  vn-iuikl  W(»r(ien.  imd  so  wunle  di(»  AiitTttrdernnjr  zur 
l'ebery:al>e  zniiiekjiewiesen.  Von  da  wandle  sieb  Herzog  llené  «(egcn 
da.s  wiebtige  Ponl-à-Mons-sun,  das  eine  Besatzung  Lombarden  von  der 
Kompagnie  Jelian  (.ami>ui)itö.'io  hatte.  Die  Stadt,  zum  HerzogtiuD  B»r 
und  :»onnt  dem  alten  König  René  gdiörig.  verweigerte  den  Einlas:«. 
Nach  näherer  Besichtigung  .«f^hien  der  Sturm  allerdings  Aussicht  auf 
Krfolg  zu  verspn^hen,  aber  in  dem  darauf  gelialtenen  Kriegsrat  wurde 
die  lierürebtung  laut,  dass  die  deulselien  P'usskneeble  alsdann  auch  die 
Bürger  niebt  scbonen  und  die  Stadl  in  Hrand  steek(>n  würden,  wo- 
dureb  der  Zorn  des  ungnädi<f<'u  <trn-^yva!of-'  tioeb  niebr  erretrt  werden 
nuissl»«.  der  in  der  Tbat  in  Herzog  Ken«-  weniger  den  Solm  >enier 
Tüdili  i ,  als  den  Enkel  seines  verbasslen  Nebenljublers  Anton  v.  Van- 
démont  zu  erblicken  «chieu*J.  Es  scbeint  darauf  ein  Abkommen 
in  der  Weise  erzielt  worden  zu  sein,  tiass  die  burgundischen  Söld- 
ner abziehen  und  die  Bßrger  Herzog  René  einlassen  und  sieh  halten 

*)  Ks  nmss  Jicrvoigehohen  wcrdt-u.  U;ujs  Ut-i  ullu  lient',  dor  uacli  iln  Aus- 
ttOhmuig  mit  Kttnig  Ludwig  wieder  in  Hesitü  de»  llenogUiniti  Rar  leolsnirt  wnr, 
si'inem  Knk«l  keinerlei  l*nter»t(ltziing  m  T«tl  werden  Ues». 


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<n!Uen  wie  vonlem.  ehe  *;ie  burgimdiscli  wupIou  Kurz  ti;i>  lilicr  be- 
iiinii  t  -ic'li  die  Stadt  wenigstens  in  lotlirinjriM'lKi  Tu  wall,  und  die 
Coiiiiarer  Mannseliafl  ward  als  Bcsitziniiï  hineingelegt.  Herzog  Hein' 
^clzte  sieh  darauf  mil  den  Seinen  wieder  zu  Pferde  und  ritt 
heiittwflrte  ins  Lager.  Herr  Hann  r.  Kagcncck  berichtete  Ober  die« 
l'nh'mehmen  nach  Strassburg.  and  der  Rat  der  Stadt  mag  ebenso 
wie  wir  erstaunt  gewesen  sein  Aber  die  Leistutigsfthigkeit  toii  Mann^ 
^haften  und  Pferden.  Da  heilst  a».  dnss  si(»  nii  lit  aus  dem  Sattel  ge- 
kommen wHren  von  Sonntag  Abend  H  l  In-  bis  Montag  Al>end  0  Tbr: 
iiiigleieb  gri)s.=îer  ihk-Ii  nuiss  da  die  Marscbràbigkeil  der  Fusîjknechlo 
gewesen  sein,  dass  Mo  es  init  tiffi  Pfpi-rliMi  anfnnbnien. 

.telzt  aber  koniib»  li<  ^  hu  :^sutiü  von  Xancy  beginnen:  das 
Slrassburger  Lîe.SL'blil/.  belatid  sidi  zur  Stelle.  Herzog  Kenö  brauchte 
nur  zu  befelileu.  aber  tierzog  ileué  iKtfahl  nieht  :  er  wollte  die  Haupt- 
stadt seines  Lande:«  schonen  und  erweckte  damit  bösen  Geist  unter 
mnen  deutschen  Tropiien.  Die  mcMthten  ««agen:  wenn  die  Bürger  von 
Nancy  etih'as  Besseres  wollen,  s»  sollen  sie  die  Besat^sunp:  zur  Ueber- 
i.nd)e  zwingen.  Gross  war  îJmî  Zahl  nicht  ;  im  besten  Fall  zählten  sie 
13(X>  Mann.  L)ageg<Mi  lie^:»-  sieh  etwa*  aufriehten.  znmal  die  Freunde 
V(tr  den  Thoren  lagen  und  bereit  waren,  die  Hand  zu  reichen.  Slalt 
dessen  hnn^rrlr-n  Bürger  von  Nancy  mit  den  Hurumidern.  wie  sie 
voitlem  nid  den  Lolhritigern  geliungcit  halten.  Iiizwisdien  huigerte 
«las  Heer  untliälig  vor  der  Sladt,  und  (;s  wueliscn  uiclil  ran-  die  Aus- 
lagen für  den  Sold,  den  der  Herzog  nieht  Ijezahlen  konnte,  .««ondem  in 
demselben  Mass  steigerle  nich  auch  die  Znchtlosif^keit,  wie  es  niclit 
anders  sein  konnte  bei  einem  Heere,  das  m  bunt  iiusamniengesetzt  war. 

IMe  Stärke  des  Heeres  Iftsst  sich  nicht  feststellen.  Dafltr  ist  Herr 
Haas  V.  K^neck  ein  zuverlässiger  Zeuge,  welcher  «n  Strassburg 
üchreibt,  dass  niemand  des  Herssogs  von  Lothringen  Streitmacbi  nber- 
sehlageti  kann,  da  -  sie  nield  an  einem  Kiid(>  bleilien  und  ein-  inid  aus- 
œileu'  :  nber  wenn  ihre  Zahl  nwh  imch  so  gross  gi'w<  -i  u  wäre,  es 
fehilc  jetler  inuere  Halt.  B(n  dem  Ai»sclieu.  den  die  deul^clieii  I  ruppen 
allgemein  gegen  die  der  Sodomiterei  ergeben(Mi  italienischen  Soldaten 
hatten,  war  es  zum  mindesten  unbedacht,  dieselben  in  Dieusle  zu 
nehmen,  wie  Herzog  Ren*'  gettiau  hatte;  nidil  viel  geringer  war  der 
Gegensatz  zu  den  «Walhcn»,  dem  Frunzitsisch  redenden  Teil  der  Trni>|>eu. 
Wenn  das  Misstrauen  gegen  Herzog  Ren^  auch  erloschen  war,  gegen 
diese  besiaiul  es  bei  den  Deutschen  in  voller  Kraft;  sie  gaben  den.selben 
Schuld,  als  ob  sie  im  Herzen  lnugnndisch  gesinnt  w&ren  W)<\  ein  Ent- 
weichen der  Besatzung  begfinsligten.  Es  ging  sogar  die  Rede,  ab  ob 


—   280  - 


die  WaUicn  in  der  Schlacht  iiidit  stand  halten  würden;  dazu  kam, 
da09  nm  auch  die  Beschaffeaheit  der  Tnippea  viel  zu  wünschen  Qbrig 
Kess.  Jene  kecken  Parteigänger  waren  für  den  regelmässigen  Kriegs- 
dienst  wenig  geeignet  ;  das  eintönige  Lagerleben  entbehrte  aller  Änregiing 

und  jedes  Anr(  ize>.  Oie  douisclien  Bundesgenossen  schdnen  bei  der 
Auswahl  ihrer  Truppen  auch  nicht  sehr  bedenklich  gewesen  zu  f^eio; 
es  war  doch  vielfach  zusammengerü fîtes  Volk,  -öde  Kiicf  hto  und  armn 
♦  puren*.  Solche  verschiedeuaiti;.'-*'  Oo^^tundleile  /.u^ainnifu/iihiilton  fv- 
furdcrtc  ciiH'  eiï»erue  Natur,  und  dic-c  l>e?a«<  Ilt  r/HM  |'u>iu'.  uithl,  und 
wenn  ei  sie  besessen  hätle,  so  konnte  er  tluch  nk-ld  (iurchgreifcn  ;  er 
luusste  eben  überall  Uücksicht  nehmen.  Allgemein  wurde  es  ihm  übel 
genommen,  dass  er  nicht  mit  grosserer  Thatkraft  der  Stadt  zu  Leibe  ging 
und  von  seiner  Üebermacbt  keinen  Gebrauch  machte.  So  entwic^dt« 
steh  im  Lager  ein  Leben,  das  jede  DiszipUn  untergraben  musste.  Der 
Würfelbecher  und  lose  Dirnen  mussten  die  Zeit  vertreiben  ujid  der 
«riifion*  ')  und  Ihirenführer  waren  so  viel  hn  Lager,  «das  ein  lit  Ii 
fromme  Mann  nit  frölieh  tarf  zü  inen  reden,  dann  wann  man  nit  i-el. 
(Ins  inen  gevellel.  se  wöllent  (Mnon  rr^techen».  Mancher  bicdeiv 
Bürger  wünscht  sich  fort;  und  der  .St  lilellstadler  llanplmann  Hans 
V.  Stein  nieinle;  vvenii  er  den  handel  gewusst  hätte,  wie  er  ihn  jetzt 
wüsste,  er  wäre  niciü  nach  Lothringen  gezogen.  *Es  gehl  wU«l  durch- 
einander; Gott  wolle,  dass  es  wohl  gerate,  wir  bedürfen  seiner»'). 
Oer  Wadidienst  wurde  unter  diesen  Umständen  sehr  nachlässig  gehand- 
habt  und  das  nutzten  natOrtich  die  Betagerten  aus:  sie  machten  häuflg 
mit  GlQck  kleinere  Ausfälle,  und  einmal  gdang  es  ihnen  gar,  2  Sdilan- 
gen,  mit  denen  Harnescher  die  Stadtmauer  unter  Fnu  r  nahm,  za 
nehmen  und  in  die  Stadl  zu  bringen.  Die  scherzhafte  Art  uthI  \\>isc. 
wie  Herzog  René  den  Vorfall  aufnahm,  indem  er  iji  Rrw.irliuiig  der 
baldigen  Uebergahe  meinte,  flie  Belagerer  hätten  ihnen  lianut  nur  eine 
Arbeit  erspart,  das.s  sie  ilio.'.ellttu  hineingebracht  hätten,  beweist,  wie 
sehr  er  Kücksicht  nehmen  mussle  auf  seine  deutschen  Truppen. 

Unterdessen  stand  der  Graf  v.  Campobasso  noch  immer  im  Metver 
Thai  und  regle  sich  oicbt.  Anstatt  seine  Reisq^en  auf  die  Belagerer 
strafen  zu  lassen  und  ihnen  die  Znfuhr  abzuschneiden,  bedrohte  er  das 
deutsche  Lothringen,  und  die  Herren  Ton  Bitsdi  hatten  mit  300  Fuss- 
knechten und  40  Reisigen  das  Lager  vor  Nancy  verlassen,  um  ihr 
eigenes  Land  zu  schützen.   Im  abrigen  schlug  der  Graf  die  Zeit  tot 

*)  Das  Woii  vcriniig  icli  niciii  recht  zu  deuten:  e:»  kOnule  Mordbrenner 
lieUsfü    Itoiv  Dr.  Wolfram  gibt  die  Uoutnng  Hurenwirt. 
Colmar.  St.-A. 


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—  281  — 


mit  Beratungen*),  welchen  Weg  man  am  besten  einschlagen  könnte, 
um  Nancy  su  entseüten.  Da  nach  dem  Fall  von  Pont-à-Hous9on  die 
Moeeletrasse  versperrt  war,  ({elangte  der  Kri^rat  endlieh  zur  Er- 
kenntnis, dass  unter  diesen  ümsitänden  die  Strasse  im  Thal  der  Seille 
Hufvvai  ts  für  den  EiiIsmI/  am  jreeitrnelsten  wäre.  Dazu  bedurfte  es  aber  des 
Durclizuges  durch  <i;i>  «lein  JJischof  von  Metz  uffbörifre  Nomeny,  und  der 
Graf  V.  Campohasso  wav  [ilot/lich  so  ^ewis.senlial'l  jreworden.  da^^s-  er  iiichl 
etwa  kiir/,(M-  Haiul  >i<  ii  Hcn  Weg  bahnle.  was  dem  liur^imdcrfreuiMl- 
lirlicn  lM*f  wolil  am  liebsten  gewesen  wilre.  sondern  die  uusdrück- 
lii;i)e  Lilaubuis  des  Uischofs  begelirte.  So  offen  Farbe  zu  bekennen 
durfte  der  Prtlat  dem  wegen  seiner  Haltung  sdion  sdiwere  Vorwurfe 
von  den  Bundesgenossen  gemacht  worden  waren,  doch  nicht  wagen; 
es  entspannen  sich  langwierige  Verhandlungen,  und  was  für  den  Grafen 
V.  Campobaseo  die  Hauptsache  war,  die  kostbare  Zeit  ging  verloren 
und  der  Hunger  wütete  immer  stärker  in  Nancy. 

Die  nähern  Bedingungen  der  Vereinbarung  zwischen  Hensog  René 
und  dem  Grafen  Campobasso  sind  ebenso  unbekannt,  wie  der  Zeit- 
imiiki  wann  dieselbe  in  Kraft  getreleti  ist  ;  jedenfalls  Ist  sehr  un- 
wahrscheinlich, das  Herzog  René  dem  rankevollen  Neapolitaner  die 
<>nf>«  li;irt  Vnndf'trinnf  al-  ncliilinmitf  ztifresichert  hat^).  Das  ;ran7o 
Verlmlteri  des  tirafeii  wiilucnd  dieses  J^'cM/uges  lässt  aber  keine  iiiKicic 
Deutun«/  zu.  als  eben  liir.  dass  er  scIjou  damals  die  Sache  semes 
llerni  scnak'ti  Italie,  und  unschätzbare  Dienste  leistete  er  Ib'rzojr 
Heoé;  indem  er  nicht  nur  seine  eigenen  Truppen  in  Untlmligkeil  liiell, 
sondern  auch  den  bevorstdimden  Zuzug  aus  den  Niederbinden  mög- 
lichst hinge  aufhielt  Zuletzt  fireilich  musste  auch  er  seine  Unthätigkeit 
ao^elien,  um  sich  nicht  aUzusehr  blosszustellen,  aber  bis  dieser  Zeit- 
punkt eingetreten  war,  konnte  Nancy  ^mn  längst  verloren  sein,  und 
Herzog  Ken^  erhielt  Zeit  sidi  nach  Hülfe  umzusehen.  Sein  Mahn- 
schreiben  vom  31.  August  hatte  nicht  viel  Erfolg  uehabt.  Strassburg 
konnte  mit  Recht  darauf  hinweisen,  was  es  bereits  gethan  iiw  Ver- 
linltnis  zu  anderen  Vereinungsmiljrliederu.  die  mehr  vermöchten,  als 
die  biadt  :  das  einzige,  wozu  es  sicii  bei  der  Geldnot  des  Herzogs  ver- 

1)  MoKnet  I.  207. 

Sj  (ionnninos  widmet  «U'rii  Verrai  vcni  ('.;iiTi|)ohasäO  ein  eigenes  Kapitel,  t^a^l 
nltcr  über  die  Haltung  ile:s  Grafen  wälireiirl  der  llelajjerun^f  von  Nancv  dureli 
U«m>g  Itcué  nichtn;  aach  die  übrigen  ^^lellen  schweigen  darüber  und  ur^âiilvii 
Ton  dem  Verrate  «Ich  Keapolitaacn  eml  hei  ilem  rtitergaog  Herzog  Karl». 

*\  GoUut,  Méin.  bist.  éd.  Ihrremoy  1907,  Jedoch  ohiie  Quellenanf abe  :  tioin«> 
Xacbrichten  »ind  aber  in  der  Regri  gut  beglanbigt. 


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—  282  - 

stehen  wollte,  war,  daäs»  et'  ?-t'ine  Reisigen,  dii-  /.um  Teil  von  Rpiw 
unterhallen  waren,  jetzt  jran/  in  eigenen  Sold  nahm.  ')  Dabei  verschloss 
('S  .sii'h  al)ei'  nicht  vi>r  der  (1c)])jK'lten  Gefahr,  die  dem  Be!ajrenin{r.'?heer 
drohte,  indem  Nachricht  einjrelanfen  war,  dn^^^  llerzojî  Karl  .«^ich  auoli 
an-sohir-ke.  autzubreehen  und  ixcn  Ldlhriiiiren  oder  vor  Mömpelyart  nixl 
von  da  ins  KIsas.s  zu  /.iclien;  es  jjah  dahei"  Herrn  Hans  v.  Kajxeneck 
auf*).  Herzog  Uené  zu  veranlassen,  noehmal.s  die  Mit«iliedcr  der  Vcr- 
oinuug  in  Kraft  der  Einung  und  der  Freibnrger  Zusage  um  H&ife  »i 
mahnen  und  ziigleîeh  die  Eidgennssen  an  ihr  Versprechen  zu  erinnern, 
ihm  in  :«oinem  Sold  merkliche  llnlfe  yai  i<chivken.  So  geschah  es. 
Aufs  neue  wandte  sich  Herzog  René  am  8.  September  in  den  driiig- 
lichsleii  Ansflriirken  an  die  Mit<rlicder  der  Vcreiming.  dass  sie  ihm  mit 
ganzer  Macht  zuziehen  unn  hlcu.  <lii  di<'  Hiu'jiuuder  an^  ohern  und  nie- 
dern  I.anden  sich  häuflen.  nni  Xnv  v  /ii  rutselzen  •')  :  zu  y:leiclier  Zeil 
fertigte  ci-  den  Slrassl»urjr«'r  Iv'in-tuiiiM  Ik'rnhard  zum  Tiühel  und 
Heiurn  Ii  S<  Udiic  aus  Dicuze  aul  dt  ii  zum  14.  Septeinher  nach  Luzeni 
angesetzten  laJ^  •icmeuici  Kid^tenossen  nh*).  Slrassburji  aber  bedieale 
.sich  noch  eines  anderen  Mittels,  um  die  sAumigen  Bundesgenossen  aiif- 
KurUttoln:  es  beschwerte  sieh  iiber  sie  bei  den  Eidgenossen,  die  gern 
dem  Wunsche  der  Stadt,  einen  moralischen  Druek  auszuQbeu.  nach- 
kamen  und  am  14.  Se)>tember  besonders  die  zögernden  Reichsslädl«* 
ermahnten,  den  i'reil»uru''r  Zusaizcn  naclizukommen.  ^)  Da^  kostet«- 
nichts:  hinjfejren  beschlossen  die  Kidy^eno.sseu.  nachdem  es  nun  feslstand. 
dass  HerzofT  Karl  ;ille  Absichten,  nochnial-  sie  o<U'r  Savoyen  zu  iibt-r- 
ziehen.  aufiiejicbeu  liatle.  den  zu  Freib>u<r  in  Aussicht  jrcMionuueneii 
Keldzu;i  nach  der  l"iaiu  lie-( lomté  in  Rulie  zu  stellen  Kür  Herzoji 
René  war  das  lolgeuächwer.  Sein  Gegner  konnte  jetzt  die  Krancbe- 
Comié  sîdi  selbst  überlassen  und  mit  allen  seinen  Trui^pen  den  Marwli 
nach  Lothringen  antreten  ;  die  Gefahr,  die  hin  dahin  leeres  Gerücht  ge- 
wesen war^  wurde  jetzt  greifbar.  Wehe  dem  lothringer  Fürsten,  wenn 
Karl  seine  Vereinujig  mit  den  niedei-läudiscben  Trnppen  erzielte  uod 
ihn  dami  im  F^ager  vor  Nancy  aufsuchte,  bevor  diese  Stadl  gp- 
fallen  war! 

1   A.  .\  2.S.'». 

sluni.H'11  iuir.  als  <l<>ren  er«le  dw  VMlwnAunf  Fl^ckensteti»  mit  IM)  Reistgni  •m 

U.  AugUi>l  i-ix-licinl. 

")  hu  ^sUassli.  Sl.-A.  Kupit-ri  tlicNOs  ScIuiiLiuHs  au  lleritog  r^i^iiiuiid. 

den  i)iiM;hof  von  Rai*cl,  l'^linar,  SrbloUstadl,  Ol»ernelmb«ini  und  Kaisenherg  vitr. 

*)  Rt'ulT'i''        -<hi»il»«ü  vom  Î).  Se(ilemb.  im  LuKern.  A. 

')  tlohnar.  S't.-A. 

«;  Ridgeu.  Atjs<  )i.  IL,  014. 


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283  — 


XV. 

Im  EUtass  erregte  die  Mahnung  van  René  boees  Blat;  war 
ein  Widerspruch,  wenn  der  Herzog  die  IfQl&miltel  seiner  Bundesgenossen 
in  soldier  Weise  in  Anspruch  nahm.  wAhrend  er  von  seiner  Ueber^ 

niHchl  vor  Nancy  in  keiiu-r  Wei-îc  (u'hraiu-h  niiK  lilo  und  nichts  dazu 
Ihat.  (IfM)  Kall  der  Stadl  zu  hcscliieiuiigen.  Basel,  das  namentlich  über 
Stnjssburjîs  Schritt  l)ci  deti  Kid^roiiosscii  erbittert  war,  wie?  den  Herzojr 
dartnif  h'w.  wi(»  pine  Zusendung  von  weiteren  'f'nippen  zwecklos  wäre, 
."n  liiii^zc  er  nul  der  lii  l.i^f^ennj};  keinen  Ernst  niin  lilc  '*  |li<»  olsässi^cheM 
Kcrch-s.städte  <;ri(len  ihrcr-rits  zu  dem  hewitln  trn  1 1 iil!-iniltt  l.  -irli  /u 
einen)  'lai^c  in  SchlelLsladl  am  lÜ.  Se|tt(Mnb«-r  /u  v»  rciiiijren.  nm  über 
den  Fall  zu  benilen.  Die  Zustände  im  Liigcr  vur  Nancy  kamen  hier 
xiir  Sprache»  nnd  die  Stimmung  wurde  nicht  verbessert  durch  das 
Schreil>eu  des  Sehlettstadter  Hauptmanns  Hans  v.  Uatsamhausen  zum 
Stein,  der  sich  hierüber  in  ernster,  fast  dflnterer  Welse  auitsprach  und 
aehliesidich  die  Stadt  crmahnte,  doch  Ja  ilire  BAi^er  zu  sparcu:  denn 
andere  Leute  beheiren  sich  <vast  mit  Oden  Knechten,  deren  viele  im 
Lager  da  sind.»  Nur  wenn  die  Eidjrenn^-cn  kamen,  morbte  Schletl- 
stadt  aiicli  seine  Bürger  hersenden.  Wir  sind  hier;  iîotl  geh  uns 
tilüek.  ^) 

So  mi-->ui  -linunt  aber  die  VcrsiUiiinlnn^  über  den  srl)le|>(>eiitien 
(ianii  <ler  Hclnjicrmitr  sein  inorhle.  .s<»  bcs«  bloss  sie  doch  eine  uw^- 
reichendo  Verstärkung,  die  am  2 1.  September  zu  liaccarat  übci na«  lil< n 
«tlUe.  deren  Stftrke  sich  uDerdings  nicht  fesblellen  Ub.sl.  Strassbui'i 
ging  am  h  Jetzt  mit  einem  guten  Bei.spiel  voran:  ex  stellte  am  20.  Se|>- 
lenriier  aufe  neue  1000  Mann,  und  Bischof  Ruprecht  blich  hinter 
Strassburg  nicht  zurück,  während  Basel  sich  b^uttgtf^  am  â4.  Se|)- 
lember  160  Mann  zu  schicken.^)  Graf  Oswald  v.  Tierstein  endlich 
verhiess  ri'ir  llerzo;;  Si<fmnnd  1000  Mann  zu  Fu^s  und  zu  Hoss.  die  am 
17.  September  zu  Kienzheim  lairern  um!  von  da  ihren  Wcitermarsch 
anlrelen  sollten.  Auch  so  blieben  die  I.eistunfren  «I(M'  Verbimdeten 
tiiit  Attsnahnie  von  Hischof  Uuprecht  ntrd  der  Sladt  Strassburg  weit 
tuiilrr  ihrTiii  Vcniin'/t  ii  /.iiiiick.  mid  Hci'/n-/  liciii'  wnr  nicht  xveiii'/  im- 
ireiiallen  «lar  i'iln'i-,  [)ciiin»cl»  jilaubte  er.  wenn  diese  \'ri>lai  kiiii'^rii  iirlt-t 
1<KX)  Schwci/.er  Kiicclilen.  die  er  suiwerben  lassen  wollte,  anjickoiiniu'ii 
wären,  ge^ren  den  noch  immer  in  der  Metzer  Ijandsciiufl  hallenden  Feind 
einen  Hatipfschlag  aiisOihren  zu  können.  Die  Probe  blieb  ihm  erspart  ; 

it  KnelK'l,  .02. 

*j  l^>liuar.  ^^l.-A. 

•)  Ktiftttftt,  68  uml  ft5. 


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—  m  — 


<ler  Graf  von  Cainpoba^so  wich  plötzlich  bis  jren  ßi)l(>hen  zuriu-k  nn- 
'^fpbüt'h  um  -if*h  mit  rlrn  Tnippcn.  die  jetzt  aas  dea  Niederiandeu  her- 
angezogi'ii  kamen,  /u  \ crciiii;:*'!!. 

Um  (In  scIIk'  Zeit  w  ie  die  Niederf^  Vercinunir  liaUe  sieh  Herzuj.' 
lieiié  auch  auls  neue  an  König  Ludwig  inu  Hülfe  gewandt.  Herr  Jeau 
Wisse  traf  zu  Tours  bebn  Künig  gerade  dne  Sdiwelzer  Gesandtschaft 
2um  Horgemmbis  geladen  an.*)  Rechts  und  links  vom  König  sasaen 
2wei  Herren  aus  Lusiern,  Caspar  v.  Hertenstein  und  Albin  Sitenen. 
Solche  Ehre  ward  nicht  dem  burgundiach^i  Gesandten  Herrn  v.  Ckmtar 
zu  teil,  der  an  einem  Nebentisehe  sitzen  und  mit  anhören  musJ^te,  wio 
der  König  sich  erzählen  liess  von  den  Niederlagen  der  Burgunder  hei 
Granson  und  Murtrtr    .letzt  nui.^^te  dfr  sieh  zu  dem  Ge.sandteii 

setzen  und  .sich  mit  demselben  überiiiüt.  -o  all«'  lirut  n  konnfen, 
von  den  letzten  Ereijfnissen  in  Lollirin'/en  unterhalten.  Nach  dem 
Essen  verhörte  der  Könijr  den  Hellis  und  beschied  ihn  auf  die  Nacht 
zu  sich.  Da  erhielt  er  denn  gute  Antwort  :  der  König  wolle  dem 
Herzog  so  viel  Gdd  geben,  dass  er  den  Krieg  wohl  fOhren  könne,  und 
zwar  soUe  dasselbe  am  24.  September  ausgezahlt  wo^en.')  Zugleidi 
liess  der  König  öffentlieh  ausrufen,  dass  er  allen,  die  Herzog  René  zu- 
ziehen wollten.  Trlaub  verleihe.  Das  war  schon  mehr  als  eine  Er- 
laubnis: das  kam  einer  Aullordermi;:  gleich,  sich  dadurch  beim  König 
in  fJim-<t  zu  setzen.  Von  den  Scliweizern  muss  l.ndwi^r  dnnn  auch 
{.'ehört  li;ilii'ti  fln-^s  es  mit  der  Hela^rermiji  von  Nancy  niclil  recht  vor- 
wärts ginjf;  ci  Ii-  , SS  daher  dem  Herzog  <:e/en:  er  solle  Nancy  auf  das 
ernstlichsle  vornehmen,  dass  (t  es  gewänne:  damit  Ihue  er  ihm  =eiu 
gros»  Gefallen'  uiid  wenn  er  die  Slaill  gewonnen  hätte,  .so  wolle  er, 
der  König,  ihm  Stadt  und  Land  wolil  belialten. 

Der  König  that  aber  noch  mehr.  Angesichts  der  Gefalir,  die  dem 
lothringischen  Fürsten  von  Herzog  Karl  drohte,  liess  er  durch  den 
Bastard  von  Bourbon  hei  der  eidgenössischen  Botschaft  anbringen: 
wenn  der  Herzog  von  Bui^und  sich  vor  Nancy  legte  imd  der  König 
in  dgener  Person  mit  jranzer  Macht  jreuen  ihn  zöy:e.  <»b  die  EidgC- 
nos.sen  ihm  <lann  mit  etwa  .'iO.OOO  Mann  helfen  wollten,  den  Herzop 
von  Nnnc\'  /n  vertreiben,  und  falls  der  Herzog  dort  nicht  "«tand  hielte 
und  diu  Eidgenosse«  den  Krieg  nicht  lortzusetze»  gedächten,  ob  sie 

1)  IJcriclil  v(»i  Ka<»cn<'<  k. 

*)  Kill  in  den  Han|ilsarli(!ii  ^k-ii  lilauli  iKii  r  lloiii  lil  von  Ka^ieiicck  an Slrar^-ä- 
iiarfj^  von  dcni  lia.*>elvr  l'ultlliauptiiianu  \i«lltn  v.  .NuiicnsU'iii  an  Ilaüol  ilber  «liest: 
Sendimg  b«i  Knebel,  p.  30. 

*)  Ob  es  gescbub,  steht  swhr  dahin. 


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ihm  dann  SO-- 25,000  Mann  in  seinem  Solde  ttberlassen  wollten,  um 
den  Hensog  zo  verfolgen  und  ganz  zu  vertreiben.  Die  Gesandten 
kcMmten  mit  Fug  envidem,  dass  sio  darauf  zvl  antworten  keinen 
Befehl  hättpn.')  Des  Königs  Versprechen  war  jetzt  so  wem^c  wie 
m  Freiburg  ernst  m  nehmen,  aber  auf  «ler  andern  Seile  konnten 
sie  doch  auch  sehen,  wie  viel  dem  Könis:  daran  gelegen  war,  dass 
KäH  nicht  auf'«  neue  Lothringen  gewann,  und  diese  Einsieht  kam  Herzog 
Ûené  spälti  iiiehl  wenijr  zu  statten. 

Bei  den  Eidgeuu.süeu  i>landen  nämlich  rli*'  Din^ir  fin  Lolhriiigen 
iiuht  mehr  .so  günstig.   Die  friedlichen  iNeigungen  ubcrwogon  ;  da.s  lmtt(» 
sich  schon  darin  ausgesprochen,  dass  der  Fehlzug  nach  der  Franche- 
Comté  aufgegeben  war.  Dazu  kam,  dass  nun  von  allen  Seiten  ge- 
scfaftft%e  VermiUler  sich  um  den  Frieden  bemOhten.  Wenn  die  stolze 
bargundische  Ifacht  in  TlrOmmer  ging,  wie  es  allen  Ânsdiein  hatte,  so 
mnssten  die  grOssten  staatlichen  Umwälzungen  entstehen.  Da  war  der 
faplere  König  Mathia.s  Corviruis  von  Ungarn,  der  in  Karl  den  Bundes- 
genossen  gegen  den  Kaiser  nicht  missen  wollte.   Da  war  flei*  Kaiser 
selber,  der  für  den  eigenen  Sohn  Maximilian  das  burgundische  Heich 
<Thn!tcn.  da  endlieli  der  Pnpst.  fier  sich  in  Karl  den  Ihütijrcn  Bundes- 
^r.'tiossrii  uegen  König  Lii'lwiu  hcwahren  wollte.     Alle  waren  darin 
eujig.  (i<  II  Rurgimder  müylich.-l  /m  schonen,  und  es  lag  nur  zu  nahe, 
da.'ss  Her/og  Ueiu'  alsdann  die  Zeche  bezahlen  nuisste.    Es  war  ein 
Glück  für  den  jungen,  allem  in  der  Welt  dastehenden  Maim,  dass  alle 
diese  Freunde  Burgunds  die  Rechnung  machten  ohne  den  Starrsinn 
und  die  Verblendung  von  Herzog  Karl.  Auf  dem  Tag  zu  Luzern  am 
^3.  September  erkltlrten  sich  die  Eidgenossen  auf  das  Anbringen  des 
ungaiischen  Gesandten  Herrn  Jörg*s  v.  Stein  und  Horm  Wilhelm  Her- 
tels, lier  im  Auftrag  von  Herzog  Sigmund  sprach,  wie  Dr.  Hobler  als 
ein  Legat  des  Papstes  und  Kaisers  an  ihn  geworben  liabe,  den  beiden 
H.liiptern  die  Friedensvermittlung  zwischen  flen  Herren,  Städten  und 
i.anderi  der  Vereiniinir  und   dem  Wor/jyx  von  Burp^iind  m  gestatten, 
herrit.   niif  rii-in  nächsten  Tage  /.u  (.uzern  hi  Vci'h;iii(lhiiigcn  einzu- 
ticicii,  iin<l  Ilf  r/Dg  Sigmund  wunie  gebeten,  dem  papstlichen  Legaten, 
der  sich  zu  Metz  aiifliieit,  zu  schreiben,  dass  er  .«ich  nähere:  man  sei 
in  der  Hoffnung,  dass  er  gütlich  wenle  gehört  werden.  Selbst  Herzog 
Kari  sdiien  sânen  stolze  Sinn  gebeugt  zu  haben;  er  gab  seine  Ein- 
wUhgung  zu  Unterhandlungen  über  einen  Waffenstillstand,  damit  man, 
wenn  einmal  der  Krieg  gestillt  sei,  von  einem  ewigen  Frieden  reden 
könne.  Die  Bundesgenossen  trauten  allerdings  diesen  Priedenschalmeien 

Kidgen.  AbMh.  II,  623. 


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—  286  — 


uielit  TQvht   Üiß  Eidgenossen  ftirchteten  nicht  ohup  Crnnid.  dut»  dichte 

Vorhiimllun^'pn  keinen  andcirn  Zwrrk  IiäUf-n.  als  Mi~-tr;Hieii  beim 
Köniff  r.udwijr  zu  eiT('<.'f'n.  als  ul»  vipllcichl  oiiisoili;r  und  ohne  ihn 
Kriffk'ii  mil  linrj/und  scliliojiscn  wollffu  und  Itcoillon  -ii  li.  <\>  \i 
Kim'vj:  iti  »Ito-fr  Hinsicht  zu  In  i  jiix.p  j|,i-e  Wirkunir  vcrletiltt-n 

solche  Irii  dliclu  ii  Aussiehleu  d<n  h  nicht.  W  ie  im  ver^rangencn  .lalirc 
wurde  das  Schwert  noch  ehic  zcitlauir  in  der  J^cheide  gehulleu;  «lio 
meislen  Mitglieder  der  Niedern  V'oreinung  »alinien  jetzt  den  HQlfentf  des 
IlerjEogs  von  Lothringen  sehr  gleichmütig  hin.  und  ebenso  beeilten  sich 
«luch  die  Eidgenossen  nicht,  die  Wunsche  des  Herzogs  zu  erfüllen.  Du 
liandelte  es  sich  einerseits  um  Abschlieäsong  des  Bündnisse«:  einige 
Orte  hatten  zustimmende  Antwort  erteilt:  *ltf  fîoten  anderer  Orte  aber 
hatten  keine  Volhuacht.  und  so  wurde  die  Krledijruntz  dieser  Sache, 
sowif  der  Hitlc  de<  llerzojrs.  ihm  <et\va  vih  Ge-HIeii  zulaufen  ZU 
luî<st>ii.  an!         iiiiciislen  Tnn  zu  I.n/i^ru  versehoticn  'i. 

l'iu  llt'jz(»«f  llene  w;tr  dii-c  li  t/lc  Ta^rsatzunii  vnm  7.  Uktober-j 
von  höchster  Bi'deulun»;.  i>ii  klaileii  sich  die  Diiiye.  Tm  dieselbe 
Zeit,  r]s  Herzog  Karl  aufs  neue  ilic  lothringisohe  liaiiptsladl  bedrohte, 
gilben  die  Eidgenci«»en  mit  Horz(^  René  fhr  die  Dauer  seiner  Einung 
mit  der  Xie<lem  Vereiimng  nun  ihrerseits  ein  Freundsdiaflsbnndiiii<i 
ein,  das  zwar  in  seinen  Kestimmungen  sehr  liarmlo«  erschien,  insofern 
<lie  Kidjrenossen  kein<'rl<>i  Verpflidilungen,  wie  snldie  zwiHClicn  ihnen 
und  der  Niedern  V'ereinunjr  i>estanilen,  auf  sicii  nahmen:  die  einzige 
in  die  Aujïen  s])rinjrcndc  Wohlthal,  die  llprzo<r  René  ans  <lieseni  Ver- 
tni^re  er\vMelr~ .  war.  >h\^<  die  Kidirenossen  sich  jetzt  vertrajr^inässijr 
vei plltchlctt  u.  khui  .S*ilfiiici  in  .sciiit  ii  Krieiren  zulauren  zu  lu.-.^cn.  l)enno<?h 
war  der  Vertrag  eine  be<leuti>ame  Kiuidjidiuup:,  du  er  gerade  in  dieser 
>^it  erfolgte,  und  zugleich  die  wQnw!h(«swnte  Eigäoxung  zu  dem 
Bündnis  Lothringens  mit  der  Niedern  Vereinuog.  Die  Eidgenossen  er- 
klärten sich  öffentlich  als  Freunde  des  Fürsten,  den  Herzog  Karl  aufi» 
neue  von  Land  und  Leuten  jagen  wollte.  Im  engsten  Zusammenhat^ 
damit  stand  es  nun.  das^  die  Ei<i^n08sen  sifh  vereinbarten,  zwar 
Friedensvorschlä'/e  von  Bnrjrund  anzuhören,  aber  ohne  die  Feind.selig- 
keiten  währenddessen  einzu-^l^'Uen.  und  ausdrücklich  wurde  fc^tt'esntzt, 
da.ss  niemand  vom  Frieden  ausgCM  liKi^-en  werden  sollte.  iJannt  naluni'n 
die  Eid<renossen  rien  Slaudpinik!  nn.  il*  i  .-ich  vertrairsm;issii>  jiebülu  tc. 
und  Herzog  lieaé  halle  die  ljoriihiy:uu}i.  duss  der  VertrajZ  von  Sülouvn« 
keine  neue  Auflage  erleben  wUrde. 

*)  Kidgen.  Ab»eli.  11,  tili  fl. 
^  Eidfen.  Abscli.  II,  621  ff. 


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—   287  — 


In/wLsdit^n  hatte  sicli  das  Vt^rhftnjenis  von  Nancy  t'i-rùllt.   Es  war 
ilic  höclislo  Zeit.    Noch  cinijff'  Tav'O.  iiikI  llorzuji  René  \vär<>  in  flic 
vhliininsle  Ltvj.i'  {rPialcn.    Ks  war  ';rf  vvi-s  vcrzeilili'  li.  Avciin  s<'in»' 
Undeslmuptsladt  schonrii  wolllo  in  »U'i  Krwarluiijr.  <la-s  die  liesatzun<f 
'loch   bald  vom  Hiniger  ;i*'/wnn^en  sein  wiirdc  sich  /n  ergehen.  Des 
lirafen  von  Cainpobiisso  wai  er  ja  .sicher,  uud  vom  Herzog  lüirl  tjlauble 
ff  einstweilen  nichts  bofiirchteii  zu  hrancheii.  Dem  wackern  Haas 
X.  jEa^Deck  war  es  beschicKleii,  ihoi  ilie  Âutren  zu  öffnen.  Strassburg 
btte  tfeineni  Feldhauptniann  den  Âufbrui*h  von  Herzog  Karl  gemeldet, 
und  diefier  danach  dem  Herzug  Ober  die  Lage  <  gerefendirt  ».   Da  gab 
»aber  etliche  «  .<champ|)cr  >  Herren  ans        innren,  welche  die  Köpfe 
msamiiienslccklen  und  redeten,  er  hiitle  solches  erdacht.    Herr  Hans 
zi«  <lon  }Mvf  der  Stadl  hervor  nnd  las  ihn  vor  \V»>r!  fitr  Wort.  vv<\ 
in  Deuts«  h  und  d;oMi  irt  Wd-^rh.    Die  Knnd.sclinfl.  \vr|i  lie  lii  r  llcr/uji 
«■'iizoii.   I>e:xtiiti^lc  \olliithalUicli  dtc  von  Siiden  luiiirinli'  iii  fidir.  .letzt 
Wurde  mil  der  Beschicasung  Ern.-;t  j/eiuacht.    Der  ilaupiahj^iitr  richtete 
^  wie  im  vei-gangenen  Jabi-  i^egen  lUe  Seite  der  Stadt  von  la  grosse 
^Hir  bis  zum  Thor  St.  Nicolas;  lüer  kamen  jetzt  den  Lothringern  die 
^^c^erung8a^beiten  der  Burgunder  vom  vorigen  Jahre  zu  statten.  Die 
^Q^u%abe  fiel  nalui|(emllss  den  Slrassburgern  zu,  die  wegen  ihrer 
^firtrefOichen   Artillerie   weithin   sich    des   vortei4hafteslen  Hufes  er- 
freuten. Sie  irrubon  sich  in  nächster  Nahe  des!  Feindes  ein.  .sodass  die 
l'usskm'ehte  mit  ihren  Spiessen  w.u-h  den  bun^undiscluii  Ver-*  luinzungen 
//efübenviclKMi  kniini.Mi. ')   Aiifiiiiu's  war  da.s  Feuer  nur  sehwucli  weg;en 
Man;£els  -aw  Mundion.    Ah  dieser  (  belstatid  aber  l)eseiti*!;t  war,  wurde 
ein  fiu-  (i'Uiialigc  Zeil  äusserst  hefligca  lie^hül/feuer  erölltiet,  nament- 
lich auft  jener  Batterie,  welche  die  Strassburger  auf  der  angegebenen 
Stadtseite  enrichfet  hatten.  Die  Geechtttzmeister  brachten  es  in  ihrer 
(iesdiicklichkeit  so  weit,  dass  jede  der  bei<len  hier  aufgestellten  Bombardeu 
tilglidi  21  Schosse  abgab.   Die  Wirkung  blieb  nicht  aus:  ein  Thor 
wurde  zn.si\mmenîieï?cho.ssen  untl  ein  Stück  der  Stadtmauer  niedergelegt, 
soda.";!:  ein  Sturm  mit  sicherer  Aussicht  auf  Erfolg  hätte  unternommen 
werden  kömien.*) 

Der  Herr  von  Bièvre  befand  sich  in  der  schUmnjsten  Laj;e.  \\';e^ 
in  der  Au.ssenwelt  vor^rinj.  davon  hatte  er  keine  Ahnung».  Anlaut- 
halle  er  ab  un<l  zu  Üiiele  von  Herzojf  Karl  eriialffMi.  worin  (iieser 
ludich  Entsatz  verliieö.s.    Da.s  wirkte  zeitweilig  ennuligend  auf  die 

Kjif«iu!ck.  Vgl.  auch  Knebel  ô3. 
*)  Molinet  S(». 


1 


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-  äeft  - 


Besatzung  etwa  wie  die  Tnisluiiyioii  dor  En^el  Huf  die  armen  Seelen 
im  FefffeifP!' >y  nhoi  dr  r  Fnfsalz  kam  ni^^hl;  die  Einschliessimp  wurde 
immer  enjrer,  i!«  i  \'t'i  kein  mil  der  Aussenwelt  hörte  aair/  und  der 
Himjîer  uiijrle  imiiiei  mein  .  Die  Stimmung  der  Mannschatl  wmdc  lun-h 
ver^îchlechtert,  da  der  Sii'e  de  Bièvre  nicht  in  der  Lage  war,  den  rück- 
ständigen Sold  zu  zahlen.  <)  Da  die  Besatzung  nicM  beritten  war,  bot 
das  Pferdefleisch  zunächst  noch  einigen  Ermtz»  aber  es  Uisst  sich  denken» 
dass  der  Reiter  nur  sehr  ungern  sein  Roes  hergab,  selbst  wenn  es 
beinahe  am  Verhungern  war,  und  das  Beispiel  des  Herrn  de  Bievre,  der 
seinen  besten  Renner  töten  und  das  Flei?»cli  unter  die  Hauptleute  ver- 
teilen lies«,  nützte  in  der  Hinsicht  nicht  viel.  Die  Leute  erkliirh  ii.  nic  ht 
gewohnt  /ii  -ein,  von  Pferde-  und  Himdefleisch  zu  Irbcn.  Dazu  kam 
die  Haltung  der  Bürg<  i>f'hafl,  die  «uis  ihici-  Feindseligkeit  jct/cl  .so  wcniu' 
wie  vordem  Hehl  maoli(e.  Es  war  zweilellialt.  welcher  Feind  dv.i 
gefahrUehcre  war,  innerhalb  oder  ausserhalb  der  Stadt.  Gegenüber 
den  meuterischen  Pikarden  waren  es  bis  dahin  die  Engländer  gewesen, 
welche  dem  Statthalter  durch  ihre  brave  Haltung  ermöglicht  hatten, 
sich  zu  bdiaupten.  Es  war  ein  herrorragender  Ftthrer,  John  Gohin,  *) 
welcher  diese  Truppen  zusammenhielt  Als  er  al  i  r  durch  eine  Kugel 
das  Leben  verlor,  wurden  die  Engländer  von  demselben  meuterischen 
(ieist  ergriffen,  und  der  Oberst  .lohn  Middletou  vermochte  die  [.eu te 
nicht  /n  beschwii  hti?cn.  Sie  wuixlen  it  tzt  dio  Fnhr<*r  der  Hewcmmg. 
von  der  die  «/Hnze  Besatzung  ergrilVeu  uui  ,  und  i  rklin  U'u  dem  Statt- 
haller.  wenn  k'V  nicht  mit  Herzog  Heue  Verhandlungen  wegen  der 
Übergabe  anknüpfte,  so  würden  sie  selber  es  thim.  Kniefällig  beschwor 
nr  sie  bei  ihrer  Liebe  zu  ihrem  König  Eduard,  seinem  Ordensbruder 
vom  goldenen  Vliess,  Geduld  zu  haben;  Herzog  Karl  werde  sie  sidieriich 
entsetzen.  Soviet  erreichte  er,  dass  sie  noch  8  Tage  warten  wollten; 
aber  die  Zeit  \  erstlich  und  kein  Retter  nahte.  ^)  Jetzt  gab  es  kein 
Halten  mehr.  Der  Besatzung  stand  die  Erstürmung  der  Stadt  als 
Schreckgespen.st  vor  Augen,  und  .**ie  war  tlimîh  Hun^r,  Nachtwachen 

*)  (lommcs«  Ich  nnge«  r^ronroriral  aulriine«  tttw  ]«»  «mes  de  pnrfcatom*. 

Moliiiei  I. 

-'i  Der  Herr  v.  Ocjiidm  l  haUo  tu  *ti'ii  ^vicderlanden  ilas  Geld  aufgebracht, 
um  den  4  lolhriugisthon  Kompagnien  eLueii  Sold  \on  4  Monaten  auszuzahlen, 
kam  aber  erst  zurfick,  ali«  Kancy  bereil«  eingescliloasen  war.  UoHiiet  l.  c. 

•1)  So  nennt  ihn  (kmuninpfi  110.  der  ilm  oelbsl  in  burgnndiselien  Dienst 
jtexogeii  balle. 

*)  Es  ist  Ittr  die  Ktitik  der  <^liroii.  de  Lorraine  vun  Wichtigkeil,  du»i>  ihre 
Enlblung  von  der  Moalerei  der  Beiialzung  in  der  Hauptsache  mit  derjenig«ii 
von  Molinet  und  Coniuiiiies  tibereinstinimt. 


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I 


unri  Ki-nnktif'it«'ii  so  hf rnntrrjrokdtnmon .  f!as=  sio  -fliwei-lioli  in  M<'f 
Lagr  war,  den  slünnciKien  Feiiirl  /nrin  k/iiwi  i  ft-i)  ;  danii  abfi  wnreii 
sic  aile  verloren.  Sie  mfwhten  es  der  lîiii  k-ii  lil  Mrs  Herzojrs  aui  seine 
gelreiieii  Büi«ier  ditukeii,  liie  schwerlicli  \on  d»'ii  slin  inondon  Deutschen 
Tencbünt  gebUebe»  wflren,  dttss  er  den  Sturm  noch  nicht  angeordnet 
hatte:  galt,  diese  Gunst  des  Glttckes  m  benutzen.  Dem  Statthalter 
blieb  Dichts  anders  abrqn,  als  dem  Drängen  der  Leute  nachzugeben, 
uni  Schlimmeres  zn  verhüten;  zuvor  erkl&rte  er  jedoch,  dass  <>r  nur 
lezwungen  und  durch  ^ic  •rodriitifrt  die  Stadl  überfrühe. 

Es  war  ani  5.  Oktober 'i.  dass  «ich  auf  seinen  nefelii  die  l)eiden 
Anfiihmr.  .lohn  Mi'iillclou  und  Hutin  de  Toulon,  diedt  ni  TIifM  St,  NirnliH 
VMri!('la;:crtr'  Ba^tiiui  Ix'stiegen  und  den  zunächst  ui  den  l.aul;:i;lh<  n 
i«*liiiiiliriieii  Leuten  (ion  Wunsch  erölTneten.  in  Verhandlungen  eni- 
zuth-len. 

Für  Herzog  René  konnte  es  keine  angenehmere  Botscliaft  gehen. 
Seine  Lage  war  hOchsl  bedenklich  geworden,  und  es  war  ein  GlQck 
fbr  flui.  dass  die  Belagerten  keine  Ahnung  davon  hatten,  wie  nahe  der 
Entsatz  war.   Eben  schickte  Herzog  Karl  sich  an,  lothringischen  Boden 

zu  betreten,  und  der  tlraf  von  Campobasso  hatte  seine  Vereinijruni.' 
bewerkstelligt  mit  den  niederländisdien  Völkern,  Es  wnren  ,01  5  — tiOOO 
Mann  zu  Ho.«s  und  zu  Fus.s.  welche  der  '  ri<'h  1  .ta(  Kiiu^f  Hk  1 1  v  \;ii-;iM 
and  Phihpp  v.  ('roy.  Graf  v.  Qnniay.  herheitreführt  hatU'u.  Freilich 
war  die  Stinnnung  unter  diesen  I,euten  in  jeder  He/.iehiin;!  schlecht: 
alle  waren  des  endlosen  Krieges  uiiide,  und  wenn  man  auch  von  dem 
Adel  erwarten  durfte,  dass  er  brav  wie  immer  fechten  würde,  so  war 
das  bei  dem  Fussvolk  mit  nichten  der  Fall.  Diese  Mannschaft  setzte 
sich  zum  guten  Teil  aus  Tagedieben  und  Trunkenbolden  zusammen, 
welche  der  Sold  verkxiki  hatte.  Mancher  von  ihnen  war  bereits  da- 
lieim  fortgelaufen,  und  dte  bei  der  Fahne  geblieben  waren,  denen  Stack 
•1er  Schrecken  von  Granson  und  Mutten  in  den  (iliedern;  sie  jammerten. 
da«K  audi  «ie  auf  die  Schlachtbank  gefî'rîirt  wcrd'ii  >nlllen.  unfl  zudem 
l)')t  dt  1  Kiie;z  in  dem  aiisjiesogenen  Lolhrmgcn  kciiu  iici  Anndunlich- 
keileii.  .S<»  stimmte  die  &cliiiockenhafte  Art  und  Weise,  mit  d<'r  ^kli 
der  Graf  von  Cumpobasso  vorwürb  bewegte,  mit  der  allgemcmen  L  nlust 
der  Leute  überein;  aber  immerhin  näherte  er  sidi  Nancy  mehr  und 
mehr,  und  sdne  Reiterei  that  den  Belagerern  jetzt  vielen  Abbruch, 
Angesidits  dieser  drohenden  Gefahr,  vor  Nancy  von  zwei  Seiten  gerasst 

Kugent'ck;  uLso  uicht  uiu  (i.  Oktubcr,  wie  auch  der  CJirou.  de  l.orr,  !toli:st 
■Dgcgebeti  «ird. 

<)  über  die  ätiinniuttg  de«  II««r«s  vgl.  MoHnet  208  und  Ba»iii  U.  41U. 

1» 


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—   2Ö0  — 


/M  vvenlc'ii.  wandle  i^wU  Ilerxc;;  Ucii»''  \viw1«^Hi()lt  m  <itu  tiiiiitrli<  !i>ltii 
AusdriK-ken  an  die  Niedore  Vereiuiuig 'j  uni  Huile,  und  diesmul.  wo 
die  liclahr  aiigcnscbcinlicli  war,  beeiferlen  Sficlj  die  Verbündelen,  von 
allen  Seilen  ibni  zu  Hülfe  zu  zielien;  aber  es  war  nur  tUe  Frage,  ob 
fliese  Trui>pen  noch  zeilig  genu;,'  eintrafen.  Der  loUiriogische  Knegs- 
rat  hatte  den  Plan  gefasst,  um  jeden  Preis  die  VereinuDg  der  nieder- 
ländischen und  oberlindischen  Streitkräfte  zu  hindern,  und  zwar  bestand 
die  Absicht,  den  niederUlndisdien  Streithaufen  zuvor  anzugreifen.  Gross 
war  die  Zuversicht  aber  nicht;  nach  den  vorliegenden  Nachrichten 
\\  rtr  der  Feind  an  13000  Mann  zu  Russ  und  zu  Fuss  stark,  und  HeiT 
Hans  von  Kageneck  meinte.  .>^ie  würden  zwar  thini  als  fromine  Leule. 
n\iVT  die  Ln<l  sei  ibnen  zu  «f-hwer:  dio  'jr(>--o  Freude,  die  ^io  irrlcibl. 
w  iudr  sich  in  Leid  verwandeln.^)  Ault^  tn  ur  uük  ii  e?;  Disebol  Kupiedit 
uiiil  ilic  Stadl  Sfnrs-^bnrg.  auf  deren  sHilruni;:»'  lliille  man  baute,  imil 
Iku  ri'lti  .Stlioil,  .sirast<burgs  uU  ht-wülirlci'  Annneisler,  balle  m«i 
2.  Oclober')  Herrn  Haus  angezeigt,  dass  die  Ilu'en  in  merkliciier  Anzahl 
m  Ross  und  zu  Fuss  mit  etlichen  Streitbüchsen  am  4.  Oktober  aus» 
r&cken  wQrden,  um  zu  Oim  zu  slossen.  Herr  Hans  befahl  densdben 
darauf,  zu  Dieuze  s^ner  weitem  Befehle  zu  warten;  denn  es  bestand 
die  Absicht,  mit  ihnen  dem  Feinde  stracks  entgegenzuziehen. 

Jedenfalls  aber  war  die  Aussiebt,  dem  Feind  mit  geteilten  Krftfleo 
entgegenzieben  zu  mOssen.  nicbl.s  weniger  n!^  erfrculirb.  mid  so  kam 
die  Bolsobafl  aus  Xaiu  y  zu  gelegenster  Zeil.  Herzog  René  beeilte  sieh 
der  Besatzmi'/  „'jWene  Rüekzug-^brit'^kon  zu  bauen  iin<ï  bewilligic  <Ii'in 
Sire  dr  Ri^  N  h  alles,  was  er  n;n  h  Lage  der  Dinge  überbau|il  nur 
tbrdern  konnte.  Montag,  den  6.  (Jklulx'r.  wurden  die  VerbandUingeii 
abgescblossen  :  ni<  bt  blos  dei'  Besatzung,  sondern  aucb  allen  Bürgern 
von  Nancy,  die  sieb  mit  den  Burgundern  zu  lief  eingelassen  hatten, 
wurde  freier  Abzug  bewilligt.  Klerus  und  Adel,  soweit  er  mit  der 
Besatzung  die  Gefahren  der  Belagerung  geteilt  hatte,  sollte  sich  auf 
seine  Besitzungen  begeben  und  ungekrftnkt  wie  vor  der  Eroberung 
durch  Herzog  Karl  nach  den  alten  Privilegien  leben  dürfen;  demjenigen 
Lothringern  aber,  welche  zur  burgundischen  F'artei  gehörten  und  vor- 
zogen, ihr  Vaterland  zu  verlassen,  wurde  einmonatlidie  Fi  i^t  bewilligl, 
um  ihre  Angelegenheiten  zu  ordnen;  ihre  Besitzungen  sollten  ihnen 

')  Am  27.  und  80.  Sejjt.  aii  Coluiar.    Colmar  Sl.-A, 
*)  Kafeneck. 

')  AA.  280.  Gleichzeitig  Bischof  Ruprecht  und  scIdeUstadt  an  die  zu  Luzern 
veisummolten  liidgenor,sen,  dass  sio  wc^en  Rüstungr-n  zu  einem  Züge  nach 
Lülhriiigcu  dcu  T;i^  nicht  boudicn  künucn.    l*uztru.  A. 


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Tcibleîlien.  nur  dos«  die  auf  denselben  rahenden  Verpflichlnngen  geg^i' 
Aber  Herzog  René  aack  fernerhin  erf&lll  werden  müssten.  Den 

Bewohnern  von  Chaligny,  die  sich  nach  Nancy  geflftdttet  hatten,  wurde 
freie  Rürkk  '  i'  in  die  Heimat  gewährt,  ohne  dass?  si^  ihre  Anhänglicli- 
keitandeu  llci  zojî  von  Rurgund  hii-ssen  sollten.  Kranke  und  Verwundete 
'lurfien  bis  /u  iliic  r  (iciiosnn?  in  Nanev  hleihnn.  Die  Soldaten  sollton 
ihre  Beute  lu  lialieii.  und  Herr  John  Muldietou  durfte  so<îar  da?;  Lüat - 
geld  fiir  einen  liefangenen  ein;{iehen,  den  er  selbst  dem  Kricgsvolk  zu 
N'nDcy  abj^ekuufl  hatte. 

Als  die  Verhandlangw  abgeschlossen  waren.  bez(^en  zunftclist 
300  ICann  aus  dem  lothringischen  Heer  das  nacli  Pont-à-Monssou 
fdegene  Thor.  Wfthrend  der  Verhandlungen  fehUe  es  nichi  an  gegen- 
seitigen  Höflichkeitsbe^eugnngen.  Der  Sire  de  Bièvre,  dein  es  daran 
lag.  Yor  aller  Welt  olTenbar  zu  machen,  dass  er  aufgehalten  solange 
wie  es  nur  inöglieh  war.  übersandle  an  Tierzog  Hené  als  Beweis  des 
Mangels  den  sie  erUttett.  f  ine  grosse  niif  l^ferdelleiselï  gefi^lHe  l^astele 
zu  Mittag,  welches  Cîesehenk  der  Herzog  seinerseits  mil  ausgewählten 
Leciiet bissen  und  vorzüglichen  Weinen  erwiderte. 

Aui  7.  Oktober  morgens  begann  der  Abmarsch  der  Bui'guuder 
durch  das  Thor  de  la  Craffe.  Die  ersten  Abteilungen  wurden  von 
den  Deutschen,  die  ungehalten  waren,  dass  ihnen  die  Beule  enlging. 
aosgeplQndert;  davon  in  Kenntnis  gesetzt,  gebot  der  Herzog  bei  schwerer 
Strafe  Einhaltung  der  Abmachung  und  nahm  selbst  mit  seinem  Gefolge 
beiiu  Thor  de  la  Crafle  Aufstellung,  um  jede  Zuwiderhandlung  zu 
verhüten.  Das  liebenswürdige  Wesen  des  jungen  Fürsten  zcigle  sich 
bei  dieser  Gelegenheil  wiefler  in  wohltlniciidcni  Tto^cnsatz  zu  dem 
ri»hen  Hochmut  de>  l!ui;iiiiiders.  .Ms  der  .>ip'  i\>  liu  vre  vorbei  reiten 
wollte,  stieg  René  vom  l'terde,  legte  die  Hand  aa  dvn  llul  und  verneiirte 
«ich  vor  dem  alten  lirieger.  Üievre  wollte  absitzen;  der  Herzog  litt 
es  nicht  und  dankte  ihm  für  die  Milde,  womit  er  Lothringen  regiert 
und  viel  Unheil  verhütet  hatte.  Diese  BegrQssuiig  unterschied  sich 
merkUcb  von  derjenigen,  womit  Herzog  Kaii  besiegte  Feinde  zu 
enp&ngen  pllegte,  und  der  Sire  sprach  sicherlich  aus  dem  Herzen 
seiner  rni^'cbiiiitr.  wenn  er  in  seiner  P'rwiderung  dem  Wunsch  Ausdruck 
verheb,  dass  Herzog  Karl  diesen  Krieg  niemals  begonnen  hätte. 

Nach  de?n  .Ahzn?  der  Burgunder  wtirdo  Ifcrzn?  René  feierlich 
V  'ii  (1(1  Üürgerschalt  der  vielgeprütten  ^5tadl  eingeholt:  aber  senies 
Bleiben.-^  war  nicht  lange  dort.  .Jetzt  galt  es  die  eben  yrewonneta^ 
Stadt  zu  verleidigen  und  aut  alle  Weise  die  bevorstehende  Vereinigung 
der  Ober^  und  Niederlilnder  zu  verhüten.   Viel  Mtthe  kostete  es  da. 

19* 

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die  deutschen  Passknecbte  aos  Nancy  fortzabringeo,  dîe  jetet  von  des 
MOhen  der  Beb^;erttng  ausruhen  wollten;  wie  denn  ûbertiau|>l  jetzt 
ein  schlechter  Geist  sich  unter  dem  Fussvolk  oOcnbarte.  Auf  der 
anilern  Seite  war  es  am  Kmle  natiirlicli.  daijs  die  I.eiite  heimwärts 
bei^ehrlen.  nafhdem  sie  -/.um  jrrö.sseren  Teil  beinahe  2  Monate  vor 
Nancy  !?ele<rftii  iiatlen.  und  tlas.s  sie  nur  widerwillig  in  citirin  aus- 
•resogenen  Lande  /u  lui^rünstiger  ,lahres:zeit  einen  neuen  IMdzu^f  mit- 
machten. Am  9.  Oktober  marschierte  Herzog  Hené  aus  Nancy  ab 
nach  St.  Nicolas,  wo  er  reichlichere  Nahrung  für  sein  Heer  fand  und 
HUtiK  am  besten  die  aus  dem  Efsass  heranddienden  Veistärkungeo  an 
sidi  ziehen  konnte.  An  demselben  Tage  kam  die  Nachricht,  da» 
Herzog  Karl  mit  4000  Mann  zu  Neufchftteau  stände,  und  in  dem  darauf 
abends  gehaltenen  Kriegsmt  begehrte  Herzog  René  von  den  deutschen 
Ilauptleuten,  dass  ><ie  ihm  nach  der  (Irafsobafl  Vandémont  folgen  sollten, 
um  Kart  anzugreifen.  Darüber  waren  die  Herren  nicht  wenig  betrolTen.  da 
•<ie  nioht  nnder.s  wu.ssten.  als  «lass  Karl  Uber  eine  Armee  von  12 — 14000 
Mann  Ncifiigte.  8ie  nahmen  îsieh  Hedenk/eit  bis  y.wm  folgenden  Tn^e 
und  Nvuitlen  «  voti  der  tutsehen  nacion  t'inlirlliciicn  ein*^.  »  an  dem 
urspriingliehen  Beschiu.ss  re.^tzulialteu  und  die  Nicrlcrhiiider  iinziiu'reifen. 'i 
war  zu  .spat.  Der  (Iraf  von  (larnpobasijo  liaUe  /uleUl  mit 
sdnem  Heere  zu  Magny  in  der  Nähe  von  Metz  gehaUeu.*)  Hier 
hatte  ihn  der  Sire  de  W^vre  mit  den  Seinen  vorgefunden.  Es  war  zu 
heftigen  Auseinandersetzungen  gekommen,  und  der  Sire  hatte  sidi 
nicht  gescheut,  dem  Neapolitaner  das  Wort  Verräter  ins  Gesicht  ni 
schleudern.  Was  geschehen  war,  Uess  sich  nicht  rQckgängig  macheD; 
jetzt  handelte  es  .«lieh  darum,  einem  AngrilV  seitens  Herzog  Kené  auszu- 
weichen und  sicli  mit  Hcizog  Karl  zu  vereinen.  Noch  immer  ohne 
Nachrielit  von  ihrem  Herrn,  wurden  die  Füliicr  dahin  einig,  dass  der 
Graf  von  Cntnpobasso  und  der  Sire  du  l''ay  mil  (  lidomianzkninpa'^iin  H 
nnd  der  Heilciri.  die  der  Graf  von  <  liiinay  iierbeigeführt  iiatle.  luicli 
dem  Barrois  ab.seliwenken  sollten,  um  in  Burgund  oder  wo  es  sein 
mochte  sich  mit  Herzog  Kail  /u  vereinigen;  das  neu  ausgehobeue 
Fussvolk  hingegen,  das  noch  wenig  felddienstfühig  war,  sowie  die 
Besatzung  von  Nancy  sollten  der  Graf  von  Ghimay  mit  den  IlenvR 
von  Groy*Aerschot  und  Barbançon  nach  Diedenhofen  fUhreii,  wo  vor 
allem  die  beiden  Kompagnien  Bièvre  und  Bliddleton  ihren  rüclstandiged 
Sold  erhalten  mnssten.') 

n  Nach  AA.  292. 
3)  Diese  Xoliz  Imi  Hugaciim  172. 
Molitiel  210. 


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—  293  - 


Leb  relalioüs  eutre  Metz  et  Luxembourg 
BOOS  k  règne  de  Wenccslas,  rei  des  Romum  et  dac  de  Loxemboorg 

par  le  Hr.  N.  van  Werveke,  Luxem  Ihiui'||(. 

Ims  n^lalions  ciitro  M(;l/.  ol  Luxembourg  fiiiviit  de  lout  tomps  les 
plus  iiiUmes.  liieu  qu'elles  ne  rii.>isent  pîi.s  toujours  fort  cordiales.  Le 
premuT  coinlo  de  Luxembourg,  Sigefroid.  fuf  fils  de  Ricuiii.  cnnitr^  de 
l;i  MoseÜMH»':  l;i  «-athf'ilralp  do  Metz  fut  fuinlée  |»ai-  nti  rvrfjiic  is.-^u 
lie  la  famille  eoinlalc  de  1  ,iixf^iiil)nurg,  et  (|UH!»d.   \('r>   ir  ticizii-iue 
siirle,  le  Luxembourj;  se  développa  toujours  davauluge,  bieu  «les  nobles 
mesüiiis  deviiirenl  vassaux  de  uos  comtes;  ils  reprirent  d  eux  eu  lief 
leurs  terres  situées  dans  les  prérAtês  de  Luxembourg  et  de  TlikHiTille, 
(luo  dans  le  pays  messin.  Dès  le  commencement  du  quatorzième 
àède.  le  territoire  loxembourseois  s'étendait  jusqu'aux  portes  de  Ifetx, 
oii  PlappeviUef  Hemy  faisaient  partie  des  domaines  de  nos  comtes. 

{'(•s  rrlalions  s'aceenluent  davantage  surtxjut  sous  le  règue  do 
J«a  rÂ?eugle,  roi  de  IJoliême  et  comte  de  Luxembourg,  ainsi  dans 
la  preIni^^o  moitié  du  quatorzième  siècle,  et,  vers  la  lin  du  même 
siècle,  sous  celui  de  VVencc^lns.  roi  des  Komains  cf  diK  rl^«  Luxembourg. 

En  examinant  les  do<'unu'nts  conservés  aux  aicliives  de  Metz  et 
fie  LiivPî>tboiny.  un  ot  frappé  de  voir         prcs^jne  tous  i oiKcnu  iit 
"Il  la  gdfire  ouverte  »»u  les  courses  (d  dépiédaliou.-*  sur  les  leriiUtiies 
ffeîpectifs.  Le  moyeu  âge  qu'où  aime  tant  à  vanter,  s'y  monli-e  sous 
le  juur  le  plus  défavorable  possible;  ce  ne  sont  que  guerres  et  rapines, 
meurtres  et  incendies  qui  font  le  fond«  je  dirais  essentiel  de  cette 
fpoque.  Et  comment  pouvait-il  en  6tre  autrement?  D'un  cAlé  une  ville 
fNitasante,  fière  de  son  indépendance,  de  ses  richesses  et  de  sa  force, 
de  l'autre  côté  des  gentilsbonunes  batailleurs  (|ui  toujours.  Tépée  à  hi 
iiwin  ou  la  lanee  en  arrêt,  chercliaient  à  s  em  ichir  aux  dépcMis  de  leur» 
voisins  ou  défendaient  à  outrance  leurs  droits  el  leur  juridiction  (pi  à 
tort  ou  à  raison  ils  croyaient  menacés  par  le^  Mo^-îiiî-;.  vovons- 
nous  tnnfôt  lu  ville  de  Metz  réclamer  à  (pielque  seigneur  luxeinbour- 
geuiä  la  restitution  tle  ce  qui  a  été  (îulové  à  ses  su^jeb  el  lii  luise  eu 


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—   204  — 


lihcrU''  de>-  prisonniers.  Uintôl  «jiiolqnf  jicnlilliumme  du  Luxembourg 
élève  les  niêiiieî<  prélenlions  n  1  «  ;j,ard  d<'s  Mesj?ins.  Il  tK»  ^e  pa«?i<' 
u'uère  d  annéo  que  ceux-ei  u'aietil  maille  f»  |>arlir  avec  l  un  uu  l'autre 
de  leui's  voisins,  pas  de  ces  ;ruerre^^  où  lu  ville  de  MeU  devait  déployer 
toute:»  ses  forces,  pour  ëauve<;arder  son  indépendance,  mais  des  course;* 
(^linuelleH  qui  n  en  ravageaient  pas  moins  les  villages  et  minaient 
les  paysans  aussi  bien  que  la  guerre  la  plus  formidable.  Et  combien 
(le  fois  l'innocent  ne  doil-il  pas  pftUr  pour  le  coupable?  Que  de  foiii 
les  soudoyeut-s  messins  oti  les  nobles  luxemboun^^eois  ne  pillent«4ls  pas 
de  pauvre»  serfs  doul  le  seigneur  nu  pas  déelaré  la  jriierre.  niinenl 
les  moisson-*,  enlèvent  ou  tuent  le  bélail.  d«*trni<enl  les  maisims  cl 
ImMit  nti  maltraitent  les  innlIiem-eMN  pavi^nn'-" 11  bien  ei'oire  que  le 
-iililiii  n'y  ie«?prdail  p.i-  >\v  liim  pir-  ri  piviuiil  ^oii  butin  un  peu 
pailoiil  oti  il  le  irouvait.  tt  les  ré<lamalious  évfnluelles?  (^)uelque- 
fois,  mais  o'ef>t  rare,  Icä  prisonniers  sont  remis  en  liberté,  le  butin 
remlu;  bien  plus  souvent  les  parties  répondent  ipie  les  gens  aecuséit 
«ravoir  ainsi  butiné,  ne  sont  pas  leurs  justiciables  et  e<m^ra'mäaUe9,  et 
<}ue.  si  vraiment  le  dommage  a  été  fait  par  des  gens  umnt  et  rentrant 
de  Metz  on  de  ipielque  chAteau.  eeln  n'a  pas  eu  lien  de  leur  aveu  et 
(  nnsentemcnt.  que  de  telles  actions  leur  déplaisent  au  contraire.  l.e 
petit  bobereau  de  oampajrne  qui  reeevail  une  réponse  pareille,  devait 
s'en  contenter,  snnf  ;î  -^c  rtittnti'oi  p!n-  tnrd:  mais  s'il  s'n'/i«<ai?  il*^  !;i 
ville  de  Met/  ou  <k  iincltpie  î^eigneui  puissant,  coinnir  les  de  lÙHie- 
mack.  d'Autel.  <le  llaville.  de  Hoursebeid,  d'Orley  ou  de  ("réanpie.  lu 
guerre  ne  mauquail  pas  iréclalcr  avec  toutes  ses  fureurs,  tluraiil  piU"- 
fois  deä  années  entières. 

D'un  autre  côté,  les  mêmes  seq^neurs  luxembourgeob  qui  portent 
.•«i  souvent  les  armes  contre  la  nlle  de  Metz,  entrent  parfois  à  son 
service.  I.e  noble  lu.xembonrgeois  était  trop  batailleur  de  sa  nature. 
I»0ur  qu'il  eûl  pu  laisser  pas-.ei  mie  ocfrasion  quelconque  «l'échanger 
des  coups  d'épée  et  de  lance.  Dans  aucune  des  grandes  jîuerres  que 
.Met/  eut  à  s'Milciiir,  les  I^uxotnlioui ^rcois  ne  tirent  défaut,  (juand.  eu 
K^r>l  et  ô2.  1'  -  -Messins  soûl  en  jiucrre  avec  la  ducliessc  de  I. ni  raine. 
iiitu>  voy(»ns  a»  «  uurir  de  toute  j)art  nos  preu.x  clievaliei  - .  --i  nl-  I  •> 
documcuts  encore  conservés  iiu,\  archives  de  la  ville,  nionticul  pies 
de  200  chevaliers  et  écuyers.  entrant  au  service  de  la  puissante  ix^pu- 
blique.  C'est  que  l'amour  des  armes  probablement  ne  fommit  pas 
le  seul  stimulant;  les  Messins  étaient  riches,  ils  payaient  bien  et  les 
documents  prouvent  que  chaque  chevalier  ou  ééuyer  recevait  en 
moyenne  une  somme  de  trente  livres  de  Metz  à  son  entrée  au  service. 


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-    295  - 


el  une  solde  de  25  à  50  suis  par  semuitie.  sans  compter  la  pai't  du 
Ifutin  et  des  rançons. 

Le  tableau  que  je  Tiens  de  tracer  à  grandes  traits,  s  applique  éga- 
IcmeDl  an  règne  deWenceslas,  roi  des  Romains  ot  de  Bohème,  voisin 
de  ia  république  messine  en  sa  qualité  de  due  de  Luxembourg,  c'est- 
à-dire  aux  années  1383  à  1419.  La  ville  de  Metz  fut  plus  d'une  fois 
Ml  guerre  ouverte  avec  ^es  voi?«iu.s  du  Luxernbour^r.  taiilot  avec  de 
•^impies  genlilshonuiies.  tantôt  avec  le  durhé  lui-même.  Je  chercherai 
il  raconter  sommairement  les  principaux  faits  qui  se  rapportent  à  cette 
période 

\\'*-iic"ê«!H55.  roi  des  lliini:iiii>  v.l  de  IJoliriin'.  depuis  1378.  liéiilii 
m  138'i  lu  duché  de  Luxeud)ouiy  et  du  (;omté  de  Chiny.  tenu.s  jus- 
que-ià  i>ar  son  onde  Weuecslas,  duo  de  Luxembourji  et  de  Hrabant. 
Ws  l'année  suivante  il  se  rendit  dans  le  Luxeuibour«^'.  moiuä  pour  re- 
cevoir le  serment  de  fidélité  de  ses  nouveaux  sv^is,  rpu  i  >  >ur  diercher 
à  vider  la  grande  querelle  qui  divisait  la  chrétienté,  la  lutte  entre  le» 
papes  de  Rome  et  d'Avignon,  les  Urbanistes  et  les  Clémentistes.  Nous 
savons  qu*il  ne  fat  fMs  heureoz  ;  il  avait  eu  de  bonnes  intentions,  mais 
il  Alt  trahi,  oomnio  ;<  1  ordinaire,  par  sa  nonchalance,  sa  paresse  et 
son  amour  immodéré  de  la  boi.sson. 

La  lutte  entre  Urbanistes  et  Clémenti^5k'<.  à  celle  époquo.  ;u/ilait 
également  In  ^^llo  «le  Met/..  Sous  l'infltiriKo  du  cardirirtl  A i'^ic feuille 
nui  V  était  vciui  en  ]'M9.  |trpsqnc  tdiit  W  fU-ig»'  ^'t  tnit  déclaré  ptjur 
Qeiijcul  VII.  le  pa^K;  d  A  vi'/nuii  ;  el  t>ien  <(ue  le  roi  Wenceslas  eût 
menacé  des  mc^sures?  le.s  plus  rigoureuses  les  partisans  du  pape  fran(,ais. 
les  Messins  reçurent  à  bras  ouverts,  après  la  mort  de  Thierry'  Bayer 
de  Boppart,  le  jeune  Pierre  de  Luxemboui^-Ligny,  désigné  évéque  par 
aêment  m 

Peu  de  temps  afHrès,  Wenceslas  arriva  dans  le  Luxembourg;  il 
fit  valoir  partout  son  autorité  et  rétablit  Tordre  et  l'a  sécurité  dans 
son  duché.  Les  Messins  n'osaient  résister  ni  se  montrer  ouvertement 
hosliles  au  roi  ;  ils  envoyèrent  une  ambussiule  à  Luxembouî^.  pour 
présenter  à  Wenceslas  leurs  respecls  el  pour  terminer  (piel({ues  que- 
relles, probnblement  de  frontière  ou  de  juri^tlif  tifm,  (pii  pendnient  in- 
décises entre  les  deu.x  püyx.  Os  and>assinl<  ui  -  u  'étaient  Xicole 
Knin<;ois.  Jehan  le  G«»in naix.  ArtmuM  Baudinjln..  .kiian  Guenetel. 
Olry  de  Féneslranjte  el  Henri  ilc  .M.u.intrej  réussirent  à  atteindre 
le  but  désiré.  Ce  fut  à  celte  >  occasion  peut-être  que  Wenceslas  fut 
invité  &  venir  à  Metz  :  il  s*y  rendit  le  13  novembre  1384,  accompa<rné 
du  dne  Przeniisl  de  Teschen,  de  révêqne  Lambert  de  Bamberg,  chan- 

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^  296  — 


ff  lier  du  roi,  et  de  plusieurs  nobles  Aeigneun»  de  la  Bohème,  pArmi 
if^sqneUt  Pothon  de  ('hastalowiiz.  le  futur  ciapitaîne-trénéral  du  duché 
de  Luxembourg  et  voué  de  l'Alsaco.    Il  avait  dans  son  onltuutigp 

oncnro  nn  autre  f«'rsonnasrr>  important,  «•était  Thilnian  Vuss  do  Dot- 
icniboiir?  <}ui  î^  intiiiilait  depuis  quelqnp  temps  d'élu  de  Metz,  le  rival 
f'I  adversaire  de  Pierre  de  î,uxpniboiir;j 

Le  nom  de  cet  homme  a  été  mulilé  jjar  tous  les  historiens:  les 
elironiqueui'^  du  moyen  âge  le  nomment  de  Woise,  de  Voise.  de  Wisse, 
(le  Bonsâe;  M.  Liodoer,  dans  son  hifttoire  de  Wenceslas.  le  uomme 
Fuchs  von  Dettenlieig,  M.  Clouet,  dans«  son  histoire  de  Verdun,  le 
mnfond  avec  un  membre  de  la  famille  Boos  de  Waideck:  seul  M. 
We^tphal.  l'auteur  d  ime  histoire  de  la  ville  de  Melz.  a  été  tf>ut  pK*!* 
de  la  vérité,  en  <  lu  i  hant  son  origine  dans  les  environs  de  Tliionville. 
Il  était,  en  efTet.  de  la  loealite  lu.xendjoursreoise  de  Hellembntnn-'.  •«i-*' 
à  p<'U  pn'>  à  nii-ronte  enln*  Luxendxinnr  et  Thionville,  et  appartenait 
à  mie  famille  nf)ltte  (pn  piutail.  romme  armes  parlantes,  d'argent  à 
im  renard  de  -îneules.    Sous  l  évêque  Thierry,  il  avail  été  princier  <le 
in  cathédrale  de  Metz;  immédialement  après  la  mort  de  révèque.  il 
ehereha  à  s'assurer  le  siège  épiseopal.    Déjà  le  23  janvier  1384.  il 
conclut  une  alliance  formelle  avec  plusieurs  de  ses  parents,  avec  sud 
onch?  Pierre,  seifmeur  de  Cronenburg  et  Neuerburg  ou  Neufehfttel  pr^^ 
de  Thionville.  et  av<'c  s(»s  beaux-frères  Guillaume  et  Jean  d'Oriey,  ce 
dernier  étant  prévôt  de  I^uxembourg.    De  concert  avec  Jean  et  Bar- 
Ibélétni  V.ii-*'  >\v  Hettembonrg.  ses  frères,  il  promit  à  ses  parents  de 
leur  faire  rritHltic.   flè«  qu'il  am*ail  obtejni   l'éveebé  de  Metz,  un, 
deux,  trois  ou  (»lusu'ur.-»  ehâleaux  qu'ils  pourraient  ;/ar(lt"r  eux-mêmes 
o»i.  s  ibs  l'aimaient  mieux,  engager  |)our  une  somme  de  4ôUU  florins  de 
Mayem-e  «pi'il  s'engage  à  verser  là  oîi  ses  parents  le  voudront,  dan.* 
un  mois  apr^s  qu'il  sera  devenu  évN|ue.  Il  faut  remarquer  qu%  cette 
^*pnqiie  Thilmann  se  nomme  seulement  princier;  nous  dévrons  donc 
admettre  qu'il  ne  fut  élu  qu'après  le  mois  de  janvier  1384  par  les 
rare<  partisan-    rrilniiii  qui  se  trouvaient  eneore  ä  Metz.  Depiûs 
lors  Pierre  de  Lu^t-mbourg  avait  été  reçu  à  Mets:;  il  iiv  iit  su 
bien  vite  se  ruiKilit  i  l'amimr  de  tous  par  ses  vertus,  sa  <'liarilé.  si 
piété  et  sHfi  Inmiililé.  d«'  ^dj-'c  ijtic  Thilmann  ne  pouvait  '.'uèn'  -!on?er 
à  occuper  dt   l  itvr  !i   -n'^^c  t pi.-jcopal.  Il  jtouvait.  ii  e.si  vrai,  «'umpter 
sur  l'appui  de  W  enceslas.  mais  eelui-<  i  était  presque  bmjoui's  en  Bo- 
lièinc,  son  autorité,  surtout  aux  frontières  de  la  Lorraine  el  de  la 
France,  était  à  ]>eu  près  illusoire,  et  il  était  à  présumer  (pie  tout 
avantage  remporté  ne  serait  qn'éphémère. 


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—  297  — 


II  on  fui  ainsi  à  Meiz.  Wcnceslas  fu(  ro(,ii  avec  les  pins  ;n-;ui<ls 
hoiuienrs.  Lo  niaîfrr-rriifviii.  .Icrin  lif  Warisc.  les  Troizo.  les  l'arai- 
•ros,  une  foule  innonibiahle  île  (»eiiple  alli'rent  à  la  reneotUre  fin  roi. 
L'orateur  de  la  ville.  IlerinanTi  fie  Hurv.  assura  le  roi  du  dévonefiient 
des  Messiiis;  le  niaîU'c-échevni  lin  [ursenta  une  coupe  dorée  remplie 
de  florins  d'or  de  Metz  et  un  sen'ice  complet  de  table  pour  la  reine. 
Wenoeslas  fut  fort  réjoui  de  cette  réception  brillante.  Le  quinse  no- 
vembre, le  surlendemain  de  son  arrivée,  le  mattre^hevin  et  les  Treize 
reconnorenl  Wencestas  comme  roi  des  Romains  et  jurèrent  de  Tassister 
contre  tous  ceux  qui  voudraient  se  révolter  contre  lui  ou  Ini  faire  la 
guerre;  le  roi  de  son  CH>té  continua  les  privilégies  de  la  ville.  Le 
elerjré  enfin  s'oblijfea  à  reconnaître  l'rbain  VI  comme  pape  léjrilinu' 
et  à  ;i<liiii'ttif'  au  sié«/p  épisct )])■,)!  'j'Iiilnian  Vnss  de  Bettenihoui''/ ;  c>s1 
du  nioiius  i-i-  i|ir;i-.-iiit'  mi  i  ln i mi.nitMir  n iiiinnpurain ,  bien  que  nous 
doutions  fort  t|u  une  [>runtcs?>c  loinaUc  ail  «  lé  faite. 

Somme  toute,  le  résultat  de  la  visite  royale  à  Meli5,  aalisfaisanl 
en  a|>purence,  ne  le  fut  pas  en  réalité.  Pierre  do  Luxembouig  resta 
évfque  de  Metz,  le  ]>arti  clémentiste  conserva  le  dessus  et  Thilman 
Vuas  resta,  jusqu'à  la  fin  de  sa  vie,  simplement  évoque  élu. 

Néanmoins  il  n'abandonna  pas  son  projet  ;  (piand  Pierre  de 
Luxembourg,  en  1H85.  ent  renoncé  à  son  évêclié,  Thilmann  renouvela 
ses  prétentions.  Dès  Tannée  suivante  nous  le  trouvons  parmi  un 
'/rottpp  f|c  plur^ienr-  sci<fnonrs  pnissanls.  ennemis  do  Metz.  (îérard  de 
lilaukcnheini.  si  i^iu  ur  (te  Cast(>lber^.  le  fine  «le  Juin  rs.  le  seittnenr 
de  B<uilay  et  le  coinle  fie  Nassau.  L<'s  chances  de  la  «^nierre  fnrenl 
inégales;  les  Allcman«ls.  dont  les  forces  sont  évaluées  à  700  lauces, 
brAlèreot  Hauooncourt,  iSey,  Loogerille  et  plusieurs  autres  villages 
des  environs  de  Metz:  les  Messins  de  leur  côté  prirent  et  détruisirent 
en  1386  le  Neufdiàtel  devant  Thionville,  propriété  de  Pierre  de  Cronen- 
bourg,  oncle  de  Thieiraann  Vous;  en  Tannée  suivante  Us  prirent  Het- 
tan;;e,  Luttan^re.  l*»ettembour</  même.  (|ne  les  cln-oniqueurs  de  répo<|uo 
appellent  Witemberjf.  et  ravagèrent  le  comté  de  Konssy  ;  ils  y  bn'dè- 
rent  Mondorf  (Mnindori.  cinq  autres  villages,  et  battirent  les  gens  de 
Kemieh  (Rommisi  ijiii  rtai«  ut  venu«;  '-e<  iMirs  de  Montlorf.  C-e  ne  fui 
qu'en  1388  que  la  paix  lut  trtncluc,  Lliu  hiiann  y  renonça  à  l'évcclié: 
niais  il  continuait  à  porter  le  titre  d  évêqne  élu  de  Metz  et  ne  cessait 
de  nuire  aux  Messins,  partout  et  quand  il  le  [>ouvnit  Le  39  septembre 
1391  fut  conclue  la  paix  avec  Henri  d'Orley,  écuyer,  seigneur  de  Linster, 
qui  avoue  ouvertement  avoir  fait  la  guerre  aux  Mci^sins  ptmr  îa  ntiam 
de  ceu  , rpt'U  crooieiU  en  pape  Clcntetdy  prenant  ainsi  fait  et  cause 


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pour  Thilmann  Vouss  do  Bel  tcinberg  ;  en  la  même  année  Pierre,  seigneur 
de  Cronenboiirjr.  l'onrlc  de  Thilmann,  entra  au  «ervice  des  Mes.«ins 

Néanmoins  la  gucrtt*  i l  i  nmmpnf;':!  :  quoique  iihiiiidonnés  de  leur^« 
anciens  alliée.  Thilmann  of  purlorenl  de  nouveau  leurs  armes 

rtmire  les  Messins.  Mallit  uit  useineiit.  nous  scjunnes  fort  mal  renseignés 
Kur  celle  période;  le  seul  document  qui  soit  conservé,  e^l  une  trêve 
conclue  entre  les  imrties  le  16  novembre  1393. 

Vers  cette  épo<]ue  la  ville  de  Metz  fiit  impli<juée,  devant  le  tri- 
bunal de  l'empire,  dans  deux  prod^s  dont  le  second  do  moins  eut  un 
grand  retentissement.  Par  une  sentence  du  18  mars  1393,  la  Cour 
aulique  adjuge  à  Gilles  de  Guirsch  une  somme  de  mille  mares  d'or 
qu'il  pourni  lever  sur  Ions  les  biens  quelcon«iur>  de  la  ville  et  des 
citains  de  Metz,  en  ordonnant  à  un  jjriiind  nombre  de  princes  de  l'em- 
pire, de  nnM(>^  ci  rie  villes.  d  ai<ler  Gilles  à  recouvrir  cette  somme: 
ce  sonl.  outre  les  princes  do  IVninirr.  «nrtfnit  de--  nf^Mf*  va-^-^anx  du 
Luxembour/.  les  de  Blankenheim,  de  llo'lcinarhfi-.  r|c  Dauii,  d'.'  Cp'Ii-mi- 
bourg.  de  Boula  y  et  d'Autel  et  les  villes  de  Luxeuiboiirg,  Arlon  et 
Tliionville.  Les  termes  de  la  .'<enlence  prouvent  que,  dans  cette  instance 
Roan  bien  que  dans  celle  dont  nous  allons  parler,  la  viUe  avait  df- 
ctiné  la  jurisdiotion  do  la  Cour  aulique  et  avait  été  condamnée  par 
contumace. 

Le  second  procès  appartient  à  Tannée  1394;  il  s'agit  cette  fols 
d'un  marchand  de  Francfort,  Fritz  Hofman,  qui  avait  fsâi  citer  la  ville 

de  Met?:  ili  vauf  I;i  Cour  aulicjue  p(»nr  «  ortaine  somme  d'argent  &  lui  due: 
la  ville,  déclinant  la  juhdieliou  de  la  Cour,  ne  comparut  pas,  et  (ul 
condamnée  par  contu:nace.  Le  17  novembre  1394.  Emich,  comte  de 
LinanîiP.  «ic«jp;inl  au  lieu  du  roi  Wcnfoslas,  confisqua  au  profit  du 
demandeur,  pour  une  somme  de  2<)llU  marcs  d'or,  tous  lo.«  biens  de« 
Messins;  le  19  du  même  mois,  la  ville  fut  mise  au  ban  de  l  empire. 

Sous  un  autre  n;ine.  ces  deu.x  sentences  auraient  pu  devenir 
pernicieuses  aux  Messins:  sous  Wenceslas  il  n'en  fut  rien,  Quoique 
mise  au  ban  de  Tempire.  la  ville  de  Metz  jouissait  durant  les  anné<« 
suivantes  d'une  paix  presque  absolue  :  seules  les  difficultés  avec  Luxem- 
bourg avaient  recommencé,  bien  qn'elloA  ne  fussent  pas  de  nature  à 
créer  aux  Messins  de  sérieux  désavantage;:.  Il  s'agissait,  comme  tou- 
jours, du  payement  de  dettes  conti-aclée§  par  des  Messins  et  des  Luxem- 
boun^eois.  de  (pieslions  de  juridiction  et  do  gagères  faites  dans  les 
localités  des  deux  teiritoircs.  Nous  ne  tnaivons  nulle  pari  que  ces 
(Mierelles  aient  pris  nu  caractère  fr^«-sérieux.  tuni^  clle^  devaient  né- 
cessairement augmenter  le  resi^enlimeul  de  W'encebla;^  contre  cette  viUe 


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—   299  — 


qui  ne  voulait  se  soumettre  à  sa  juridicLion  et  osait  s'attaquer  h  son 
dflché  de  Luxembours:. 

En  1398.  \e  roi  Wem•eslll^  vint  (h-  iKnivr.ui  h  F.uxfMnbour}.' ;  il 
lieviiit  \h  se  reinJiv  à  Reinij?  à  lUU'  «-iilitvm'  avcr  (Iharle.s  VI.  roi 
(le  Franco;  il  .sagnssail  uvaul  toul  <le  rendre  la  paix  h  Itlgli.-îP  ot  do 
mettre  (in  au  sdiiîfuie.  La  ville  de  Mcte  résoM  de  profiter  du  séjour 
du  roi  à  F^uxembourg.  pour  rentrer  dans  sen  bonnes  grâces  et  faire 
lev^  le  ban  sous  lequel  elle  se  trouvait  toiiyouii^  Elle  envoya  des  df- 
pâtés  à  Luxembourg  qui  probablement  ne  furent  pas  trop  mal  reçus, 
(■nr,  sows  In  date  du  2t  février.  \\>n(C:^la.s  acearda  sauf-conduit  h 
Thielman  Vuss.  pour  les  reconduire  à  Metz  et  poui-  les  ramener  ver« 
lui.  partout  où  il  s^o  trouverait,  ou  à  leur  défaut  d'autrps-  ppr^nnups 
<|ue  le  tnaître-éclievin  et  \viAyo  de  la  villf  PîivprrsiK'ni  viax  lui. 
Pour  le  moment,  il  était  dilti«  Ue  d  obtenir  nn  arrauji,»  uHMit  (|uelcon(|ue  : 
Wenceslas  ne  séjourna  que  peu  de  jf>urs  à  Luxembourg  et  il  est  pro- 
bable qu'il  renvoya  l'aU'aire  à  une  autre  untrevue.  Mais  la  ciroonstanoe 
que  Thidman  'V^uss  reçut  Tordre  de  reconduire  les  députés  messins, 
prouve  que  Weooeslas  voulut  profiter  de  cette  occasion  pour  lui  as- 
surer le  siège  épiscopal  que  Thielmao  ambitionnait  depuis  si  longtemps. 

Wencestas  revint  à  Luxembourg  vers  le  15  avril;  il  y  séjourna 
probablement  jusqu'au  25  mai.  Fendjuil  ce  temps  les:  iHV'oeiations  furent 
repri.se.s  par  le.s  Mossin.s:  Tbielman  d  Eidelinf^en.  abbé  de  Miin.sler  h 
Luxembourg  intorcédn  m  leur  fa\eur  auprès  de  Nifv»la^  évArpip  (le 
Nazarpfh.  (  MiiiV^snir  liu  un.  et  do  Weneeslas.  patriareh*'  d  AiiIhk  Iic.  .son 
cliantelior.  Ia'a  art  liivc»  de  la  villo  do  Metz  eonscTvcnt  t;iu oie  queUpie.s 
document.*»  relalifs  à  ees  négoeiation.s  ;  toute  la  correspondance  échangée 
à  cette  époque  n'est  pas  conservée,  mais  ce  qui  en  reste,  suffit  à  feire 
connatire  tes  principaux  faits.  Sous  la  date  du  25  avril  1398,  Tabbé 
Thflman  de  Munster  écrit  à  maître  Hermann  de  Bury  qu'il  regarde  Taffibire 
des  Messins  comme  terminée,  si  \e»  seigneurs  de  Metz  voulaient  écrire 
en  toute  humilité  ;m  roi  (jiril  daigne  ftter  d'eux  i=;on  indijjnalion  :  il  re- 
commande de  faire  écrire  par  les  Messins  h  ilement  (ju  ils  ne  puls-sent 
f-fro  j»rin<'  oii  p!tfole.s  >.  et  d'envoyer  à  LuM  tnboup^'.  au  cuufes.seur  du 
loi.  1111  r«*lîgit'n\  lionnélo  cl  «p»'i*ot  11  demande  surlnnl  lo  ^orret,  rar 
il  iMjurrait  eiKomii  <\r  ;.'!.(inls  |>éri!.^.  ot  rocommaii<ir  il<'  lnûler  sa 
lettre').  Le  même  juui,  lo  confosseiu  du  un  adre-??3«'  à  iieiuiann  de 
Bury  une  lettre  semblable,  en  prote.staut  qu'il  travaillera  de  toutes  ses 
Ibrces  dans  Tintér^t  des  Messins;  il  prie  d'envoyer  chez  lex  Cordeliers 


')  Voir  i»ii«e  jwÜJicAttv«  ii*  1. 


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—  300  ~- 

lie  f.nxcnihoiir?  nir<«ap^pr  (ion»  |kuIi  ralihô  'l'hilmann  clans  sa  loltrr, 
de  lo  faire  ilornjuvlcr  n'  h  inriit  et  de  iiàter.  La  colôi*e  d*»  W(mi- 
cf^lfix  confro  les  Mi  >-ius  tlevail  r\rv  tr(*s  irrande,  car  le  eoiites-^cui  du 
nti  itjoiilti  t'jüaleincid  lu  reconiiiiatidation  de  leiiir  secrètes  ces  ni-go- 
cia lions  et  de  brûler  sa  lettre,  #a  qu'elle  serait  lue'). 

Deux  jours  plus  tard,  Ifennann  de  Bury  répondit  à  NiooUut. 
^tvêque  de  Nazareth,  et  à  Tinlmann,  abbé  de  MQitster.  Après  les  avoir 
remerciés  du  isMe  quHls  déploient  dans  l'intérêt  des  liessins,  il  parle 
d'une  iiégoeiuUun  antérieure,  d'une  proposition  faite  jadis  dans  la  ville 
ilo  Metz  par  l  abbê  d<!  Munster,  pnipositiou  qu'il  (jualilie  (U\  trop  ri- 
jîiiureuse,  oulrepassati?  loittc  nic-'iirr  fnimi^-'  ritrorosa.  dit-il.  excessive 
onernsa.  niensuraiii  ei  luoduiu  transirredieii- 1.  tcllcincnl  (|U  il  n'ose  en 
parler  <le  nt»uv(»au  à  ses  seitîneius.  Il  les  pri»-  de  trouver  plutôt  (pK'li|ue 
autre  vitie  et  de  hi  lui  écrii-e  sci  rctenicnl.  a|>rès  ((uoi  il  pense  pouvoir 
faire  envoyer  sans  retard  quelque  reli;ïieux,  couujie  ses  correspondants 
IVmt  désiré  <). 

Les  difficultés  touchées  par  Hermann  de  Kury  furent  bientôt  lo- 
vées; car  bientôt  après,  probablement  le  2  ou  3  mai,  le  mattre-échevia 
écrivit  au  chancelier  du  roi.  le  patriarche  d'Autioche.  pom*  le  remercier 
(le  son  intervention  près  du  roi  (!t  pour  le  supplier  de  finir  son  œuvre 
de  pitic  et  de  la  conduire  à  bonne  lin.  Il  lui  annonce  en  même  temps 
qu'il  envoie  vers  lui  le  père  Martin,  professeur  de  tl>éo!o<fie  cl  «'vêijin' 
de  (iabuluche.  p4»ur  lui  exposer  de  vive  voix  I  lunoccnn  de  la  ville  el 
de.s  Messins  et  la  Justice  et  rai^son  de  leur  cause,  pour  lestiuelles  le 
roi.  de  bon  droit,  devrait  se  montrer  gracieux  envers  la  ville.  A  tinit 
par  la  priftre  d'écouter  favorablement  leur  ambassadeur  et  de  lui  dire 
ce  qu^U  y  aura  à  foire'). 

Le  cinq  mai  Wencesla.*<  d'Antioehe,  cJiancelier  du  nn.  répomlit 
à  celle  lettre.  (|ue  révê<jue  de  (Iabuluche  lui  avait  présenté  celle-ci, 
ainsi  i\\\h  Jean,  duc  de  Tropj»au.  et  à  tJuillaïuiie  llaze  d(î  Uohème. 
couseillersi  du  r(»i.  et  expU(|ué  .sajzeiuent  et  dilijrennnent  robjet  do  son 
ambassade,  l.e  chancelier  protesta  (pie  lui  el  ses  eouipajçuons  ne  co.-^^f'- 
raient  de  travailler  pour  <|ue  le  roi  les  i*ecût  en  grâi'e,  et  conseill  i 
poui'  ce  motif  aux  Messins  d'envoyer  inuuédiatement  une  lettre  au  loi 
et  de  le  prier  qu'il  daignât  envoyer  à  Metz  quelques  ambassadeurs, 
poiu:  traiter  en  son  nont  au  sujet  de  la  grâce  royale  à  obtenir,  moyen- 
nant une  certaine  somme  à  payer  au  roi.  Et  ainsi,  écrit  le  chanœllor. 

')  Vuir  jm-ft'  juslilualivc  ii"  2. 
»)  Moï»,  n«  ». 
»)  Wen»,  n*  4. 


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nous  espfron.«<  que  la  disiîr-jK-o  set  a  levtV  à  votre  profit, .  comme  niessire 
Martin  vou.s  le  dira  pins  nu  lon;r'). 

Il  rnsnlte  d'une  lellrc  non  dalAp")  du  PiM-e  Martin,  (pu-  le  than- 
(('lioi'  et  les  antres  cofivfül.M  >•  dd  n»i  (|tii  l'avaient  rluu^r  ilo  lenr  lettre 
pour  |p  nvaîlrf-f'rliovin,  Ini  avaient  re»-"nimandé  de  leur  (une  j>nrvfMiir 
ÜI1«  lépoii-f  !«■  plii--tôl  possible,  et.  si  t';iir('  ponvnil.  le  |"ur  même 
lie  son  n  Umi  à  Mol/..  i.ela  ne  fut  paü  taisahlo  ;  ci  pendanl  le  nmître- 
échexiii  répondit  déjà  le  8  mai  au  chancelier,  mais,  tout  en  le  remer- 
ciant, il  déclam  que  la  ville  de  Metz  ne  pouvait  suivre  le  conseil  à  eHe 
donné  dans  la  dernière  lettre  et  pria  le  chancelier  de  .s*en  rapporter 
à  ce  que  le  Père  Martin  lui  exposerait'). 

A  partir  de  ce  moment,  len  an^hivcs  de  la  ville  de  Metz  noiu»  font 
défont,  mais  le  peu  qui  est  consené  sert  h  retracer  à  ^nds  traits 

rhtstoire  des  n^pciation^.  Vn  premier  essai  de  rentrer  dans  les  boniu^s 
iriTiees  n'avait  pas  réussi;  des  ouvertures  faites  plu.«i  lard  aux  Messiiut 
pur  Thibnann.  abbé  de  Munster,  n  f^ut  enl  |>as  un  ni<>illeur  su(•l•^s.  parée 
(jiie  les  condition^  pro]H).sées  send»laienl  trop  lourdes  aux  Messins.  I/en- 
lreuii.se  de  Heriiiaïui  de  Bury  et  du  eonfe.«senr  du  roi  ük  nt  «/ajrner  à 
la  rille  le  chancelier  et  deu.x  de  ses  «•onseillers.  le.s  plus  iidhu  nts  .sias 
doitte  de  tous  ceux  qu'il  avait  amenés,  mais  les  Messin»  ne  purent  se 
rendre  à  écrire  au  roi  les  humbles  lettres  que  les  i^inseillers  voulaient 
avoir.  II  y  avait  en  eflet  anguille  soils  roche.  Les  Messins  devaient 
offrir  une  somme  d'argent  pour  prix  de  la  paix;  peut-être  s'agissait*!! 
OTif-nvo  fie  (lôfloiiitn;r;.M'i-  j'Ht/  flofmann,  les  (»fticiers.  les  sujets  et  le  duc 
de  Luxembourg  lui-même,  et  l'tui  no  iKMivait  guère  savoir  oîi  s  arrête- 
rait Weneeslas,  s'il  avait  cru  pouvoir  rançonner  les  Mcs-in«.  Il  était 
ttaijours  à  court  darjïeni,  eu  ce  moment  plus  [»oiil-rtie  que  jamais, 
et  il  était  certain  <ju  il  proliterail  d<»  eelte  occa-sion  pour  uUéjjer  un  j»cu 
les  colTres-forls  de  Met/,  la  Biche. 

Les  c<>nseillers  du  roi  cédèreid  .suis  doulc  uu.\  repn'senlalious 
du  raaître-échevin,  aw.  bien  que  la  ville  île  Metz  adressât  dan^  la 
suite  an  roi  une  lettre  Iri^  hiunblc.  mais  trt's  adroite'),  dans  laquelle, 
sans  avouer  qu  elle  edt  eu  tort,  elle  demandait  le  pardon  ro\-al  el  ac- 
créditait près  de  Wenceslas  TévOque  de  Gabuluohe:  il  n'y  est  plus 
question  d'argent. 


')  Voir  pirre  juritifiCAttve  n'ô. 
*j  l(tcin,  u"  Ij. 

^  Idem,  n*  6. 


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^  m  - 

Maltfr*'  \v  -/.v\v  i\w  les  t'iivoyés  ine^^ins  et  cnpspülers  «lu  mi 
iipportrrenl  à  celte  nlTaire.  elle  ne  hit  terminée  qu  un  :m  |iln-  lanl 
I.e  23  mai  1B99.  Weiieesla^s  .ifeoi-flû  à  In  ville  'le  Mtl/  !»"tti<'s 
«rabolitioti  iHi  !*ijjtl  (le  se.-<  (I^hh-I/-  asce  le  <lnché  de  Luxcuibunig,  le 
leudemuin.  (l  autres  lettre.^  paiiille.-  aa  sujet  de  ses  démêlés  aveu  FriU 
Hofman;  le  4  juiii,  le  ban  de  l'empire  fut  levé.  ville  en  firt  quille 
}i  payer  au  roi  la  somme  de  18000  floriog. 

Quelques  aooées  plus  lard,  <le  nouveaux  dangers  siurgireal  du 
e6té  de  Luxemboiui^.  Déjà  à  Tentrevue  que  le  roi  Wenoeslas  eul  à 
Reims  avec  le  rui  de  France,  en  1398,  des  pourparlers  avaient  été 
commencés  entre  Wenceslas  et  le  duc  Louis  d'Orléans  au  siyet  de  la 
cession  du  Luxembourg;  en  1402,  oe  pays,  lenu  jusque-l^i  en  engagÎTe 
IMir  Josse  de  Moravie,  fut  cédé  au  même  litre  au  duo  d'Orléjuis  qui 
ne  manqua  p;is  do  s"(  ii  mrttu  iiiitnédiatemeiit  en  pns?rs»;inn  II  avait 
échoué  dan-  .-'m  dc-ssciii  île  IViiidci-  un  Klal  indéiiciidaiit  au  iinnl  de 
l'Italie,  à  Imslar  de  celui  le  duc  de  HoMrv'<>*ïnc  avait  créé;  il 
rejeta  donc  sur  le  Luxeniboup^'.  C<"  duché  u  élait  pas  riebe,  mais  ü 
était  grand  et  le  duc  d'Orléaus  se  llalluil  île  1  espuii'  de  Tagrandii"  aux 
dépens  des  pays  voisins.  Araiii  et  après  h  prise  de  possession  il  ne 
cessait  d'attirer  à  son  service  les  seigneurs  les  plu^t  puissants  de  VAU 
sace,  de  la  Lorraine  et  des  Pays-Rhénans:  Everard  de  la  Marche,  sei« 
gneur  d'Ârberg  et  de  Neufchâtel  en  Ardenues.  Pierre,  seigneur  de 
CrODCnbour}?  et  de  Xeufchâtel  devant  Tliionville,  Jeun  de  HarIT.  Jean, 
seigneur  de  Ueilîerscheid,  Renaud.  Iiis  «le  Juliers  et  de  Gueldres,  Jean 
de  Sehoenvorst.  seitrneur  de  Montjoie,  (îéranl.  seijïueur  de  B<iulay  cl 
dX'seldange,  Hamman.  (nante  de  Dcux-I'ont^  et  seijrneur  de  Bitche. 
Jean,  coude  d(î  Salm.  Jean,  comte  ili'  Linaiiui'.  Bernard,  nuirqni*  de 
Bade,  Fircléric  Iiis  aîné  de  Moers  vi  <  »ui!«'  <lc  Saarwerden,  eutrèrenl 
en  son  honnnage.  promirent  de  le  secourir  contre  ses  ennemis,  et  furent 
même,  en  partie  du  moins,  nommés  conseillers  du  due.  Gnice  à  ses 
richesses,  aux  secours  que  lui  devaient  ses  nouveaux  vassaux  et 
Vappui  du  roi  de  France,  il  devait  devenir  pour  les  Messins  un  ad- 
versaire bien  plus  redoutable  que  ne  Tavait  été  le  roi  Wenceslas. 

Bientôt  les  démêlés  commencèrent:  s'autorisant  du  tort  que  les 
Messins  devaient  avoir  fait  au  pays  de  Luxemboui^,  il  demanda  resti- 
tution des  dommages  causés;  pourtant  ra(Tair(?  en  resta  là  pour  le 
moment.  D'autres  jfuerrcs,  contre  l'archevêché  de  Trêves  et  le  comte 
de  Virnenboursr.  rnrcïipnirnt  Iclh  inont  qu'il  ne  put  son'/or  h  une  ^uen'^^ 
ouverte.  Il  se  (imit  nta  pom  le  ntomenl  des  excuses  que  lui  tirent  U-^ 
Messins;  ceux-ci  invoquèrent  eu  leur  faveur  les  lettres  de  réniL^siuii 


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803  - 


(jue  Wenceslas  leur  avait  oclroyérs  lo  23  mai  1390.  avot  faut  de 
succès,  que  lo  duc  dOrlean.«*  renonça  à  sc^  prétentioiir,  par  au  traité 
fin  7  novembre  1403,  remarqual>le  ßurlont  ]mv  h  manière  dont  il  ré- 
glait les  relations  futures  entre  Metz  e!  i.uM  ialjourg.  Toute??  les  difli- 
cultés  qui  iiuilroul  eulrc  les  sujets  ou  les  communauté.-?  des  deux  pays, 
devront  6tre  soumises  à  la  décbion  de  la  justice,  et,  si  un  aceord 
aimable  ne  peul  être  obtenu,  à  celle  des  journées  d'étal  ou  de  marche. 
Le»  sujets  de  Metz,  vassaux  de  Luxembourg,  s^adresseront  par  rioter- 
médiaire  de  la  justice  de  Het2  aux  officiers  du  Luxembourg,  |>our  avoir 
le  payemenl  des  rentes  féodales  qui  ne  seront  pas  payées  à  leur 
échéance;  si  eri»on.laat  ils  ne  peuvent  avoir  satisfaction,  ils  pourront 
procéder  par  gagère,  sans  pour  ce  enoourii*  l'indignation  du  seigneur. 
De  même  toutes  les  c<»ntestations  (pii  pournjul  naître  au  -iijot  soit  de 
la  propriété  d»«  ftpfs.  soit  des  revenus  de  ceux-ci  on  d  aiitrc-  biens 
lenus  par  ilr-  i  iiuins  de  Met/  seront  -Dimiiscs  h  la  décision  des  juges 
et  des  oliicurs  aiTérents  f,*'  dut  d  (}lléull^  uidouue  en  même  temps  à 
tous  ses  siyels  et  ollii  iers.  de  se  confoi'iner  stricleinenl  ù  cette  or- 
donnance et  leur  défend  sous  les  peines  les  plus  sévères  de  faire  da 
toit  à  la  vüle  de  Mets. 

Ce  traité  n*empècha  nullement  le  duc  d'Orléans  de  recommencer 
bientôt  les  hostilités.  Le  13  février  1406,  quatre  seigneurs  allemands* 
qui  depuis  peu  de  temps  avaient  déjà  fait  la  guerre  à  la  ville  de  Metz: 
Philippe,  comte  île  Nassau-Sarrebriick.  Fivdéric.  Iiis  aîné  <le  Moers  et 
lomle  de  Saarwerden.  Jean,  comte  de  Salm  et  Gérard,  seigneur  de 
Bonlay.  fireid  contre  elle  un  traité  d  allianee  avec  le  duc  d'Orléans.' 
1^  prétexte  éfnif  ftturni  p.'tr  le-  torts  prét^Midn-  que  lo-  Mo«-<ins  au- 
raient cau.««és  à  vv<  i|ti;itif  -i  i^iieurs  et  an  duché  de  LuxeniliDUi II«; 
'j'engacent  à  ne  fane  la  pai.\  ni  trêve  avec  leurs  ennemis  sans  le  con- 
sentemeni  de  leur  nouvel  allié,  niais  ils  .se  réservent  la  libre  disposi- 
tion des  prisonniers  qu'ils  avaient  faib  jusque-là.  Les  quatre  seigneurs 
allemands  s'engagent  à  tenir  à  leurs  frais,  sur  les  firontières  du  pays 
messin,  1Ö0  hommes  d'armes,  le  duc  d^Orléans,  de  son  côté,  foumiia 
150  bonunes  d'annes  et  50  hommes  de  trait,  ou  plus,  si  les  affaires  le 
requièrent.  Si  les  alliés,  en  chevauchant  ensemble  contre  les  Messins, 
font  du  butin  ou  des  prisonniers,  le  tout  sera  divisé  entre  eux  pnH 
portionnellement  an  nombre  d'hommes  qu'ib  auront  eus;  mais  ce  c]ui 
aura  été  butiné  ou  par  les  quatre  seigneurs,  ou  par  les  gens  du  du<' 
d'Orléans  seuls,  ne  .sera  pas  partagé.  Si  quelqu'une  des  parties  perd 
des  prisonniers,  ni  paix  ni  trêve  ne  pourront  être  conclues  avant  lu 
mise  eu  liberté  de  ceux-ci. 


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304 


(lélnil  ('vitlemiiicii)  pour  (acililcr  jiii  »lue  d'Orlô;ms  la  ('ou(|U('U' 
(In  pays  inossiii  (pK'  colto  alliiinrc  fui  conclue:  nous  ou  lrfMivrMi><  !;i 
pronvo  siiffisai.lc  dans  celte  «  nnuistaiioo  que  le  duc  promet  à  ses  alliés 
une  somme  do  6<X)0  fraucs  à  litre  d'aide. 

La  guerre  prenait  ainsi  un  uspect  nienavaut  pour  Metx:  elle  de» 
vint  plus  dangereuse  encore,  [ors(|ue  le  due  de  Bar  s'allia  ^yalement 
avec  le  duc  d'Orléans;  le  traité^  qui  esldaté  du  3  mars  140ß,  sUpnbiit 
à  peu  près  les  mêmes  conditions  que  celui  des  quatre  seigneurs  alle- 
mands, sauf  que  le  duc  de  Bar  ne  devait  fournir  que  50  homme» 
d'arme^^. 

La  ville  de  Met/,  peu  de  temps  avant  >  <  -  deux  traités,  s'était 
alliée  do  son  enté  à  Haoïd  d(î  Coucy.  é^•(*t(tio  de  Metz,  et  Charles,  duc 
'le  l,()rr;iiiic  (1401),  '2  jinnior);  mais  elle  n'éluil  ;:iirii'  en  cl;il  d'onlre- 
pieudre  ijuel(|ue  choisc  de  .séri<Mix.  Elle  a\;iil  vu  siir^ii  d.in^  si'ii  .-ein 
une  de.s  guerres  civiles  si  noud»reu.ses  en  ce  Iciiip.s;  le  peuple  avuil 
chassé  un  grand  nombre  de  Paraiges.  uii  nouveau  jjouvernement  avait 
été  institué  et  à  l'heure  où  les  quatre  seigneurs  allemands  et  le  diu* 
d'Orléans  se  liguèrent  contre  la  ville,  les  Paraiges  étaient  encore  à 
Tcxil  et  la  Jacquerie,  comme  on  nommait  le  parti  démocratique  vain* 
queur,  dominait  toujours.  Aussi  la  ville  et  le  {lays  eurent-ils  beaucoup 
ù  soufErir;  les  chroniques  estiment  leurs  pertes  à  300000  francs,  somme 
énorme  pour  oe  temps,  tant  en  dépenses  (|n'en  dommages.  Cependant, 
maltfré  le.s  ravajres  tjue  liront  les  alliés,  ils  n'osèrent  s  atta(p«er  à  la 
ville  elle-même,  biou  que.  de  jour  en  jour,  leur  véritable  but  »e  des- 
sjinût  toujour.s  davanta;ze. 

A  l'Aseonsion  de  l'année  1400.  le-  l'iiraiu'''^  ronlrèreid  .\îotz: 
ils  rétabiiicnl  raiK;ieniic  lorme  du  ^duvernemenl  et  liieiil  cxéeulcr  cl 
buuiiii'  un  grand  nombre  de  leurs  adversaires.  11  paraît  que  ceuxni 
s'adressèrent  aux  ducs  d*Orléans  et  de  Bar,  en  leur  offrant  de  leur 
livrer  la  ville,  sous  condition  qu'elle  ne  soit  i>oitit  courue  «en  espéctal 
sur  le  commun  ne  sur  les  gens  d'e^iise  »  0es  paraiges  donc  n*y  étaient 
pas  compris);  que  le  droit  de  l'empire  demeure  intact,  enfin  que  les 
deux  dues  d'Orléans  et  de  Bar  aient  cliaeuu  la  moitié  de  la  ville,  pour 
eux  et  les  leurs.  Par  lettres  datées  du  9  et  du  14  février  1407,  le  duc 
d'Orléans  et  Kdouard  de  Har.  man|uis  du  Pont,  s  enjrajrèrent  à  observer 
les  articles  proposés  par  les  Mr->ins.  Ces  nétfoeialions  n'eurent  pas  de 
suite;  los  Messins  qui  s'étaient  efi«îii^é.-  à  laii-o  romotlro  leur  ville  aux 
deu.N  diK  n'y  parvinrent  pas.  nm\<  leurs  manu'uvres  cngajièrent  le 
loi  iîiipre»  hl  d  écrire,  .sous  la  date  du  7  mars  1407  (n,  st.),  à  la  reine 
de  France.  Isabeau  de  IJavière.  jiour  la  prier  de  détourner  le  due 


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'itirk'iiii-  'lt  ftiUepiitrOs.  Il  est  prohahl«'  ([nv  ro  fut  cotle  (l«'mnirliu 
(jui,  loin  ti  iirn^tfr  le  diu*  d  Orléan?.  If  fit  (H)n<  liiro  fif  noiivoniix  UaiU's 
«vec  st-s  allié.s  eonlio  le  duc  do  Lorraine  el  les  alliés  de  œlui-ei;  par 
ttn  Inîtés  datés  d'Epemay,  8  mai  1407.  le»  dnos  d'Orl^ns  ot  de  Bar 
et  les  quatre  seigneurs  allemands  s'engagèrent  h  fournir  ensemble  850 
lances  et  100  hommes  <lo  trait,  et  eonTÎnrent  dii  partage  aussi  bien 
«les  c(MiquMcs  cfue  du  bntin.  en  maintenant  en  Wgueur  le  prmiier 
Imité  conclu  eoiilre  la  ville  ilc  Metz. 

Kntretemps.  la  lettre  du  rni  Ruprecht  avait  produit  son  eiïcl  ;  sans 
iloute  le  fin»'  do  Bourgogne,  l'ennemi  acharné  du  <h\r  d'Orléans,  rher- 
"hail  à  fiiiiMM  li(  r.  nou  pns  h\  ?nern^.  fuai-^  la  tru()  jurande  extension 
que  le  pouvoir  d  nriéatï.<  nieiiat,ail  dt  piendie.  I.e  2  uotû  1407.  le  roi 
<W  France,  jto/o-  n-  que  nous  et  tia^frf  fif'?i-diihe  H  améc  compaigm  la 
nyHe  arm9  latiaif  désir  (f«  mettre  ixcr,  nuKwr  «f  »neorde  au  d^xtty 
aeoorde  «tauf-oonduit  au  dne  de  Lorraine  jusqn'an  premier  septembre, 
pour  lai  et  lâO  personnes,  parmi  lesquelles  25  députés  de  révéque  et 
la  ville  do  Metz:  le  2t>  aoAt  il  renouvelle  c«e  »auf-conduit.  parce 
<\w  les  débats  n'étaient  pas  eneon»  t(M»ntnés  H  est  h  croire  que  le 
•lîsr  fl'Orléan.s  entravail  les  nôço<  iations  autant  (jue  possible;  de  non- 
veaux  projets  furent  formés  par  lui  et  alliés  »oulre  la  ville  de  Metz: 
il  .•''a<ri.s.'?ai(.  celt«-  Iims.  d(>  prendro  la  vill<?  par  escalade.  i.Vnfreprise 
fut  menée  |)ar  Robert,  manpiis  do  l'ont-à-Mousson.  et  Huhard  des 
Arniuiies,  accoQipai;nes  d'un  certain  nombre  de  réfu^ié.s  messins;  mais 
Hle  avait  été  concertée  avec  le  duc  d'Orléans  qui  renouvela,  le  7  sep- 
tembre 1407,  rengagement  qu'il  avait  contracté  avec  son  allié,  le  duo 
(le  Bar,  sous  k  date  du  9  fémer  de  ta  même  année.  Ce  nouvean 

I  traité  difTéraît  en  qpielque.s  traits  essentiels  de  celui  du  0  février;  celuî- 
H  stipulait  le  partage  do  la  ville  entre  les  deux  ducs  poiir  le  cas  oh 
Iii  ville  de  McU  serait  baillée  et  délivrée  au  duc  d'Orléans  par  ceux 
'les  hrrfiitnnts  qui  s'étnienl  mis  en  relations  avec  lui.  faiidi<  f|iif  dans 
W  leitres  du  7  septembre  il  s'agit  du  cas  '  oh  l,i<lit'  ville  <  t  sei- 
gneurie de  Metz  sera  conqui.se  par  le  moyen  du  duc  ilc  Dur  et  du 
marquis  du  Font  »  ;  le  due  d'Oiléana  s'engage  à  supporter  la  moitié 
des  frais  qu'il  y  aura  à  faire  pour  cette  conquête,  mais,  ce  qui  est 
l^Qs  remarquable,  le  duc  de  Bar,  tout  en  devant  obtenir  la  moitié  de 

I  la  ville  et  setgneurie  de  Metz,  en  denendra  homme-lige  du  duc  d^Or- 
l^ns  et  lui  en  fera  foi  el  hommage,  ce  qui  n'était  nullement  indiqué 
flaos  les  lettres  du  9  février. 

Le  nouveau  projet,  auquel  se  rapportent  les  lettres  du  7  sep- 
tfHuibre,  échoua  complètement;  les  troupes  barroises  arrivèrent,  il  est 


vrai,  devant  la  vilie  de  iMt  t/,  mais  des  disciissicms  sQiyirenl  entre  lef» 
Rarrois  H  leurs  alliés,  la  iiiiil  s'écoula,  et  les  geus  du  duc  do  Bar 
s'enfuirent  en  toute  hftte. 

Pen  de  temps  après,  le  23  novembre  1407,  le  duc  d'Orléans  fb< 
assassiné  à  Paris;  la  ligue  dirigée  contre  la  ville  de  Afetz  fut  ainsi 
dissoute,  le  duché  de  Luxembourg,  à  cause  duquel  le  duc,  comme  il 
disait,  avait  entrepris  la  guerre,  revint  ù  Josse  de  Moravie,  et  la  paix 
ne  tarda  pas  h  être  conclue  entre  les  di!TrMcnt>  adversaires.  Le  trait»' 
conclu  entre  la  ville  de  Metz  et  Josse  de  Moravie,  administrateur  et 
«rouverneur  ircnérnl  du  Luxembourg,  est  daté  du  26  décembre  1407 
(pêut-élrc  NOH  .-'  i;  .Tos^o  renonce  toutes  les  prétentions  qu  à  un  utiv 
quelconque  il  pouirail  élever  contre  la  ville  et  règle,  suivant  les  cour 
tûmes  anciennement  observées,  les  relations  (uilre  les  deux  pays. 

l*eu  de  temps  après,  Josse  de  Moravi<'  mourut;  le  pays  de  LiLxem- 
bourg  revint  donc  au  roi  Wenceslas  qui  profita  de  cette  drconslanop 
pour  le  donner  en  dot,  à  deux  reprises  différentes,  à  sa  nièce  Elisabeth 
de  GH^rlits,  d'abord  lors  de  son  mariage  avec  Antoine  de  Bourgogne, 
ensuite  à  Toccasioa  de  son  second  mariage  avec  Jean  de  Bavière.  De- 
puis ce  temps  les  hostilités  entre  Metz  et  Luxembourg  n  >-r  rent;  il  y 
eut,  il  est  vrai,  encore  des  démêlés  peu  sérieux,  mais  Elisabeth  de 
Görlitz  tenait  rester  en  bons  termes  avec  ses  voisins  et  la  paix  ne 
fut  plus  rompue  jusqu'à  la  mort  du  roi  Wenceslas. 


1.  —  (1398,      avrilj  Trîrrs.  —  Ldtrc  de  Thielmann  iTEiddii\gm 
abbé  de  MUntkr  à  Luxmibtmrg,  à  ffemann  de  Burjf. 

JrAive»  de  la  vOk  4e  UeU,  limite  SO  (US,  m,  13).  Draduetiem  camtfmpenht 
J^im  origàud  tdUmemd, 

Emincns  mnsfrr  rf  nmis  !it-s-chicT.  1«  vous  fciil  pour  salvoit,  »y  plall  If/ 
seigneurs  de  Mes  esrnvoienl  liumbh'incnt  à  Aloii»''  qu'il  veuUeul  osleir  d'eulz  süß 
jodignalioa  et  qu'ilz  vuull«nt  poursuire  et  penscir  qu'ilz  puissent  venir  «d  m 
graice  ete ,  ensi  eom  tous  le  sktm  nraelz,  et  escripveicent  teileraent  qu'ils  ne 
]aiis-rnt  cstre  prins  en  parolles,  et  envoieissont  ung  messaigc  honeste  el  secrol 
rolifjioul,  si  corn  vous  vairez  cxpédiens,  au  Ion  cl  ad  ronfossour,  ^i  cum  il  vou? 
ail  escript,  et  procurciz  ceste  chose  cslre  faite  par  ceulz  que  vous  û&vex  et  qu'il 
«e  ftioet  tost,  et  demmiroicet  en  secreit;  car  j'en  pooroie  enooune  trèe-ftuide 
indignation  et  péril;  et  roste  lettre  loute  c'om  Tardaicet  Tait  en  J6su  Cri^i 
Escript  à  Triève,  le  jour  de  S  Marr  éwnngelisto.  —  Et  esrriveis  la  responce  qu*- 
nous  nous  sachiens  gouverner  sur  ce»  chobe».  —  Thilleinan  vosire  aiiiiü  etc. 

A  maatre  Herman  de  Bnrc.  son  ami  o«p^ctal. 


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I 


-  30t  - 

2.  —  (ÎS9dj  Jêô  an^)  j!V^.  —  Lettre  de  l^tedas,  évéque  âe  Nàtare^j 
fOHffssemr  äu  roi  WenceslaSf  à  nmttre  Hermann  âe  Bvry, 

Afdiire»  de  ht  r9ie  à$  MeU,  carUm  50  (S2,  167,  lî*).  Tradu^n  roniemporaine. 

Chescnnnez  choses  lesquelles  je  puix,  devant  mises.  Ifaistre  et  seigneur. 

iaix  apperccnt  par  l'abbeit  <lr  riiromboin-  nolt  1-  1  ions  de  vostre  personc. 
pour  laquelle  ihofie  jp  voulroic  sinpuR'reinent  taire  pour  vous:  et  ronseille  que 
voua  couseilUez  as  bignours  de  Mes  que  à  noslrc  s""  le  roy  dcz  Hoinains  es- 
rripToisaeiit  plux  homblement  qv'ilz  puéent,  ensi  euro  H  devantdis  s^  l'abbeit 
vous  aTiserait  muclz  par  ses  lettres.  Saichoeis  on  vérileit  quo.  en  lanl  com  jo 
[Kmlraiz.  pour  vnstro  chose  publique  je  ln!<nrcrntx  de  foules  mes  forcoz  ;  el  vostre 
luessaigiez  avec  &ett  lettres  viguel  à  Lno/.einbourji  as  freire/.  preichoura,  en 
denuidaiit  poar  moy  secrètement  et  qu'il  se  faieet  briermenl.  Vatt  et  tous  lex 
voàlres.  Kl  en  teil  manière  mo  fie  que  vous  le  lenio/.  secreit,  cl  la  lettre  lente, 
ki  Tari  m' .  Escript  le  jnnr  de  S.  Mnrc  ewangéliste.  —  Niculai»  évesques  de 
Xazarethenn.s,  coufossour  ilc  nosire  sgr  le  roy. 

3.  —  (J398,  S7  avril)  Met».  —  Lettre  âe  Hermann  âe  Bury  à  Nieohs, 
M9119  de  Nazare^  et  confesseur  du  roi^  et  à  J^ilmann^  abbé  de  Münster 
à  Luxembourg, 

Arrbiwt  ée  In  ritte  de  MeU^  eariOH  SO  (SS,  î,16,  Sj,  Copie  rontemporaine. 

Reverendi  patres,  domini.   Litteras  ex  parte  vestra  miobi  prescntatas  ime- 

«•*pi,  prnnf  H»>''i!it,  revcrentor,  ef  »-x  ennim  tf^norc  depreliciHli.  fjiuililor  vos  cl 
uterqae  vcstrura  bono  zolo  zclamini,  ut  serenissunus  ac  exceileniissimus  pnnceps 
doiiÂnis,  dominus  Wenceslaus,  Romanomm  tcx,  semper  augustus  et  Bobemie 
texilHisirissimas.  indignationem  suam  a  civitate  Metenai  avertat  et  eadem  civitas 
régis  gratirrrn  ronsequatur.  Ft  ad  huiusmodi  zolnttTm  cfTectuni  rumsequendum 
suasislis  uncin.  quatenus  dominis  Metensibus,  doniinis  mcis,  suadercm,  ut  ipsi 
»uper  premissis  régi  bumiliter  scribcrent,  et  nuiicium  honc^lum  secrelarium  ad 
TOS,  leverendnm  patrem  dominum  episcopum,  transmutèrent,  a  vobis  in  domo 
fratrum  prediratonnn  in  I.m  »  inburgo  secrète  intorrogaudum.  prout  hec  in  pre- 
ilictis  veslris  lillens  vidi  plenius  contineri.  l'ro  quo  i)uidi!rn  paterne  ac  couimen- 
daade  maguificencie  caritatis  nji[ui]slerio  ulrique  vcsUunj,  coniunclim  et  divisira, 
gittiaa  refero  moltîformm,  et  demum  reverendissimis  patemitatibus  Testris  tenore 
presentioin  reseribo,  quod  cum  illa  vin  (|unm  vos,  révérende  pater  dominus 
ablias,  nupcr  in  tivitale  M^tonei  npfi  ui.tis .  fuerit  nimls  rigorosa.  excessive 
ooerosa,  lueosurani  el  modum  transgrediens,  nou  audeo  super  illa  materia  quid- 
fuiQ  dominis  meis  Metensibns  iterum  explieare.  Verum  propria  ymaginatione 
vmagmor  expediens,  quod  vos  seu  alter  veslrum  micbi  aliquam  mm  gratiosam, 
rationa^ilfnt  el  predirlis  dominis  mois  folerabilein  d»'Tiin>  -ipcriaiis  liîfi  rrîtorie 
ui  archams,  el  lali  graciosa  via  uiiclii  aperla,  spero  me  procuraturuiu,  quod 
e&fiâ»  relifiosiis  soerelarius  secnndum  formam  superius  descriptam  sine  more 
dispendio  transmittatur,  dum  tamen  sibi  Httere  de  salvo  condnctu  antca  concc- 
Hanlur.  Quocirca  suppüco  reverendissimrîs  pnt' rn^t  nies  vesiras  quatiiiu<  dignemini 
meun  ymaginalionem  predicUun  excccutioui  mandoi'e  el  dare  opcm  et  operam  ut 
ceptQin  per  vos  eantalis  officium  elTectum  celebrem  féliciter  sorciatur,  nt  proinde 
pnetcreteme  retribotionis  preminm  bomanaruro  laudum  prsconia  reputelis.  Al- 


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_   308  — 


lissimus  dipnelar  vcslras  ogp'i.'ia!'  iiersonas  in  prosporo  slnhi  «■on!^orva^;  !on;i(  vi> 
tcmporilnifi.  ila  om.  Srrifitum  Molis.  V.  kl.  iiiaii,  VI.  itiHictione.  V«>sler  HcnnaniH 
de  liurc*.  Itevcreudis  iu  C.liristo  {lutribus  doinijiis  dominiâ  ^'icolao,  episcojMi 
NasaMtheno.  r»ino  confcMori.  et  ThîlmËimn.  nbbnfi  liUcemharjtenfii.  dnminis  ineb 
gratiosiit. 

4.  —  {13[fs,  rtv.v  îr  :>  ou  .V  mai).  -  Leittr  du  maitn-rcJici  iu  di  Mdz 
h  Wenceslas.  patriarche  d^Antiothf.  tAancdier  dtt  roi  âe$  Scmaitut. 

Arthir^  de  1«  rillf     Xete,  atrtoi%  SO  f$S,  13«,  70  f.  TVwfwcfMm  fontemponnit. 

TrèB>Térérend  peirc,  signoar.  Vénérable  pcïre  «<'  Thieleinan,  abh^z  de 
Lucembourjr,  nous  ail  rapporteit.  cofniiieiil  vostrc  tii-s-révércnd  paferniloit  «ait 
l'utreniis  par  jjraciouîsç.-  parollez  ad  re  que  liés  serains  et  In  s-cxceUeiil  prince 
t't  signour,  s'  Wfneeflm,  ruy  dez  Roniaios  adez  accroinsans  et  roy  de  Boem. 
très-illustres,  dingneit  advertir  8«  indignation  de  la  oitcit  de  Metz,  pour  lequeik 
gracioulx  <'l  dehonnniro  minislcin-  nous  rondmis  moiiU  de  tracez  :i  voslre  n^véreni 
paternitoî'.  f\  supplions  atlonlivenicnt  à  yrcllc  vosiro  Irès-rév^-renl  pati-rnileil 
que  vous  digiiicz  li  euvrc  de  petiot  aiomejui^-  parfaire  et  niiséricordomeiil  de- 
vrair  à  elfort  désiriez.  F.I  en  après  aoofrde  à  vostre  présence  patentai  révérmt 
peire  a'  Martin,  profe>^t'  on  sairx  ie  lliéologie,  ^'vesciuez  de  Gabuluchr  pour 
expozer  de  vyvo  voi.x  à  vi>.>lro  ln">s-rc^vf renl  paforiii(cil  ri^'io-^f  -iHc  tî'  la  dev;iiit- 
dile  cileil  et  dets  siens  et  juate,  cfliciul  et  raisonnable  et  loyaiii  rau/i-.  l'nur  Ic^ui-ilx 
li  roy  se  exhiberait  de  mérite  à  la  dite  riteit  et  à  i^iens  fïracioal,  propis  et  bénîgnr. 
et  supplions  à  vcoUo  vostre  trrs-rôvéreul  patcriiili'it  (\m  vous  dijrnioz  ycettoi 
inons''  rèves»|uc<  de  cl  sus  ]<!  devant  dis  lait  de  réconciliation  en  l;i  faveur 
d'j'celle  citeit  oyr  et  fuvurablement  acertetr.  Li  Irès-liault  digueiüöe  vostre  liaulte 
peraone  bien  ehuronsement  ronscrvoir  par  loiny  temps.  R^criples  ft  Mes  etr« 
Li  maistre  escheving  etc. 

A  (rf'«-révérent  peire  eu  ièm  ('.hrif»tc  t't  h'  h«  W.  patriarche  d'AnihioeJir, 
cliancillierz  de  la  saile  royal. 

5.  —  (1398,  5  Mai)  LuxmtHntty,  —  Héponsr  de  WenerMaitt  chanùAier 
du  m,  à  la  leUre  préddenie. 

Jrdtvm  de  la  rißt  de  MeU,  nrton  60  (32^  156^  2).  Traduction  tunOmpomM. 

Honorablez  très-rliiera  amis.  Nous  avons  receul  (gracieusement)  amiable- 
menl  vostre  lettre,  jiar  vous  à  nous  envoii^-,  el  par  vénérable  peire  s''  Martin 
professeur  en  théologie,  évesque  de  Uabulueiie,  piébcntée,  et  ravons  diligeDusuol 
oyée  et  clerenent  entendue;  lequeil  ansi  nous  avec  itlnstre  prince  s'  Jehan,  dox 
de  Trappowc  et  lionorable  Willame  le  Hase  de  Habengne,  j)révos  do  Heleslameu. 
lez  consillours  dou  rov.  avons  oit,  lifiuoil  s»^  Marlins  tant  coin  très-boins  amans 
i't  (autour  de  vostre  citeit  ait  saigemcat  et  diligemment  à  nous  exposcit  sa 
légation  et  est  à  recoroinandeit  de  sa  fiableteit  et  diligence.  Et  ne  désisteos 
point  tant  coin  nouspoons,  de  labourer  adceu  que  nostre  signour  li  roix  conw- 
toigset  son  couraige  ad  vous;  pour  reu  vous  conseillons  nous  en  bonne  fnv  quo 
tanlost  cee  présentes  vcliue^  veullez  envoier  vos  Uumblez  lettres  à  nosirc  sgr 
le  roy,  en  lui  priant  plus  instamment  qn^îl  dignet  envoier  briefinent  ad  vous  ses 
certeins  ambassadeurs  à  lui  plasans  et  feablez.  Iez(|ucilz  poulr(>nt  en  son  non 
traitier  et  fineir  aver  vous,  sur  sa  graicc  régial  debvotr  obtenir,  et  xur  une  souiine 


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—  809  — 


dehvoir  ù  lui  donneit  Ei  pu  ceu  nuus  avons  cspércncc  que  la  displaxance  qne 
nostrr  <jr  Ii  roix  ait  a  vnm.  nouh-rt'V.  e^tri'  ilH-fruile  el  iiii*ffM/.  ;iu^'réablez  vous 
en  pouiront  venir,  lesqueik  tourneront  à  vostre  profeit,  et  procureront  ayde  de 
paix,  ensi  cam  sur  ces  choses  K  dis  s*  HwCïnB  «n«  eheseotme  choM  tous 
liécluereît  plus  plennement  de  bouche.  Donneit  à  Laczembovrg  le  Y*  jour  de 
msr.  —  W.  i»alriarche  d'Anthiodie.   clnnri  Hier  <lo  la  saule  rôgiaul  rommaine. 

A  honurablcic  et  huruuie/.  le  iiiai»tro  eschaving,  lez  trezes  joreiz  et  la 
rommonalteit  de  la  citcit  de  Mes.  no-^  très-chiers  amis. 

6.  —  {13;)8,  6  ou?  iirat),  Metjt.  —  Lettre  de  frère  Martin  tVAnumee, 

^rfqi(p  (fr  GahulticJw.  Uli  (Jidlicdier  du  roi. 

Arcfute.<  de  tu  rilh:  de  Met:;  rarto/i  '><>  (■'yä,  l'Ai,  Ht.  Miiiitte. 

Mevercndissimc  pater  et  domine  veiicrandi^simc ,  promissis  cum  débita 
mcrencia  et  humililate  premitteiidis.  Ad  beneplucitum  et  bunoreui.  Noverit 
restni  peteniitas  venerandft  quod  hodie,  hora  oetava  orelogii  ante  prandium 
afilirui  Métis  nim  liitora  vcsira  bonijfna  tpiain  civibus.  ad  quos  pertinebaf.  indilaie 
l>resentavi,  >c-d  quia  lalibus  et  lalibn:.  dirijieliatur .  non  fuit  possibile  nec  esl 
in  dicta  livilate  cunîiuetuni  quud  anleduli  dicta  die  pos:»eut  eungrcgari,  nee 
rredenda  aodîri,  et  saper  eadem  delibenri,  sed  en»  expedientnr  predicta,  domino 
coacedente,  et  Deo  plaeeat,  i^nod  ad  utilom  eircctinn.  Verum,  domine  mi  reve> 
rendissinie.  quia  michi  imposuislis  t|uod.  -i  lifri  pyssi>t  bonomodo,  bodie  baberetis 
responi^ioneui,  boc  civibus  intravi,  .sed  quia  lien  non  putuil^  obslanlibus  aute- 
diclis,  responcio  plena,  portitorem  presencium  ordinaverunt  festinanter  et  per 
me  restrum  servitorem  fererunt  resrribi  (pu;  sont  prescripta.  Quare,  domine  mi 
rcverendissiine.  Iiumiliter  sii]i|ilii n  u!  rli  fns  rives  una  mecinu  babpi'»  vi  lilis  super 
ântediclis  excosatoä,  laburando  prout  rrtniiduut  cl  egti  t»ingulariter  coulido  propter 
vcrba  vestra  seriosa.  Iicnigna  atque  graciosa,  quod  sancte  per  vos  concepta  «tileni 
Mvriantur  effectam,  quia  bona  (sic)  sont  inchoata  principio  et  quia  vos  teneo  före 
fbrtiirri  [iriiH  ipiiini  ''-;ir  .  lirmiter  "^iif'Vfi  qi^irl  n!t!rtn  pf  honorabilem  titicm  s-orriontiir 
<  iviurnque  nietensium  deliberacionein  habebit,  quamcicius  poterit  ticii  bono  modo, 
et  ego  raciuoi  diligentiain  ej^aclain,  quia  »ciu  quod  pericnlum  est  in  mora.  Valeal 
patemilaa  vestra  et  dominacio  reverendîsssima,  prout  dictum,  oro  toto  corde. 
Scriptum  Mefis.  die  etc.,  bora  orologii  undecima.  Homilis  orator  vester 
fr.  Martinus  de  Ainanoia,  episcopus  Ciabulensia  indi^nus.  — 

Uevereudissimo  in  fUu-isto  patri  dno  dno  W.  jhitriarcbe  Autbiocenu,  regalis 
aale  eaneeUario,  domino  sno  Teoerandissimo. 

7.  —  ^  /.V.'As.  s  mat),  Metz.  —  Lettre  du  maUie-iclwcin  ci  des  Ircuc 
de  Metz  au  chancelier  du  roi. 

Ankives  de  la  rille  de  Hiit?,  carton  '/O  {3:,',  15ii,  4j.  Mmute, 
Uererendisaime  pater,  domine,  humili  recommendatione  premissa.  £z 
teuere  litferamm  veatrsium  per  revercndum  patrem  donunum  JI&rfamHH»  sacre 
t';fM,;o|.[r.  prnre-;'--nr(nn  '■pi-rripTJm  rintmliciicfiii .  i.nlii-.  Ii  ii(.1i<nrnm.  quoniam  ex 
eiusdem  doinini  episcopi  reladone  pleno  inlelleximui*  quod  icvcrcndissima  pater- 
nitas  ve»tra  necnoa  îllustris  princeps  dominas  Johannes,  dux  Oppavie,  et  venera- 
läKsWilhelmus  Hase,  preposilnsBoleslaviensis,  consiliarii  serenissimi  ac  iuTictissimi 
Allissimique  principis  domini,  domini  rcfns  Romanomm  semper  augnsti  et  Boemie 


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—  310  — 


régis  illustri>-:^Imi.  iic^  i.  ia  rivitalis  Metensis  benigno  favoro  prosecunlur.  Iendente> 
ad  viam  pacis  et  concordie  salutareai,  pro  quo  quidem  beniguitatis  b«&eûcto. 
r«v«reiiidittii»e  pater,  ve»tr«  necnoo  predkti  domlni  dacis  nobilîtati  ar  pmdidt 
prepositi  circiiiii8pec(i<ȟ  tot  el  tantas,  quot  et  quantas  poaanmud,  ^aaiiarum 
referimus  aclionctj.  Et  demum.  roverendissime  palcr,  vestre  ar  prr  iK  t';  ilonimî 
(lucis  nobilitati  et  prcdicti  preposili  cirtuiiispeclioni  ^upplicamu.s,  qiiaienus  (iijiW- 
luini  cepluiD  favoris  opus  cuDtiuuarc  opcinque  ferre  el  oporain  daxe,  ut  pnbta 
négocia  ad  felîcem  terminum  dedacantnr.  Prefalus  dominas  episcopua  ad  vcatiam 
prescntinm  ex  parte  nostra  iteruiii  accedciis,  vive  vocis  articulo,  reverendissiino 
patr  r.  m  iet  et  polcrit.  dco  daiite,  causas  proptcr  qua>  senleiiciain  rnn«!lii  jift 

veslras  palerruu»  lilteras  nubis  rescripli  exequi  commode  nou  possuuuis  

qnesumus  quatenns  dignemini  in  hiis  que  idem  dominas  episcopus  super  premiaMs. 
excellenliBsinie.  reverendissime  paternitati  vestre  exponet.  hac  vice  fidein  credulain 
rxUubere.  AUissimus  (iij;ni-lur  vestrain  ntinnm  personam  Ion;;evis  tein|)oribuT> 
ieliciler  lonservurc  ibcriplum  Meliy,  die  octava  lucusii»  maii.  -  Magister  st  abmu.-. 
tredecim  jnratt  et  commonitas  civitatis  Metensis.  — 

Reverendissimo  in  Christo  palri  domino,  domino  W.  palriarclie  .\ntliioc1i., 
regatis  anle  cancellario. 

8.  —  (JS96).  —  Lettre  du  eJeryé  de  Metz  oh  roi  Wenveéka,  mmàe 
au  eonseiî  de  h  ville  de  Metz. 

Anhiccs  (le  lit  riUc  de  MeU,  carton  'ß-S  i.7;.*,  10'.!,  14 1  Mimtlr. 

Screniî-ïiimt'  el  gloriosissime  regiiin  et  principuui.  Cum  plus  quaui  uiaiii- 
festam  sit,  uc  cvidetis  cl  uolorimn,  quod  anliquissima  el  famosissima  cirita» 
MetensiK,  qac  et  caméra  imperialis  nedam  sUa,  sed  erîam  ricro  et  fideli  popdo 
neciion  sacrorfanclis  0(  t  b'siis  locisque  piis  el  relijçiosis  alque  aliïs  edibus  vcnus- 
tissiine  insignita  fiieiil  ot  ^il  ab  anliquissiinis  ^eculis  iiiter  alias  livilates  imperia- 
les, Dei  cl  sue  bacralisüiuie  Icgiä  divine  cullrix  dcvotissima  iiaturaliiuTKjue  et 
moralium  preceptonim  ac  iurium  canonieoram,  et  legalinm  sanrtaniraqae  sancti» 
moninm  (?)  civilium  et  iu^ticie  observatrix.  propttt*  qneincUlus  ille  et  Irinmrntor 
maximus  Karolus  Magnus,  Francio  re.x  el  Homanorum  impcrator,  et  precipuc 
dive  inemorie  clu'ihlianit>»nui  el  üereuiäsiuii  progeuitorcâ  ve^lri,  videlicel  Heoiicu» 
rester  proavns,  Jobannes  rester  avus  et  Karolus  genitor  vester.  eam  singnlaritcr 
dilexenint  et  quamplurimum  bonoraverunl  ;  fueritque  tiicla  oivilas  Metensis.  ?n  ul 
el  oi^\  et  ^emper  eril,  licet  in  liiiiilibus  exiierni  ;  -;if  ri  iiiiperti  romani  sita  con*ist«i. 
eidcm  «acro  impcrio  üdeli:»»iniu  eiusque  uecnon  eciam  vestre  regio  inaie^Ulü» 
fervida  zelatrix,  in  taniom  qaod  non  est  in  secnlo  avditnm  per  ipsam  ciritalen 
Metensem  vel  eins  cives  aut  habilatores  contra  sacrum  romaoum  imperium  auf) 
iuiperatores  vd  re^es  roinanos  quidquam  ^i;',i?truin  vel  perversuin  ?e-*tuin-)  vel 
procuratuui,  ymuio  ne»  quovisitiod«  co^'itatum,  sed  pocius  in  zelo  plorie  <t 
.  honoris  ipsius  sacri  unperii  impcratorumque  el  regum  romanorum  eam  »emper 
ftiisse  studiosam,  avidam  et  ferventem,')  ac  diclo«  împeralores  et  reges  rominos. 
precipue  illos,  de  quorum  sanctissima  et  serenissima  jrencalogia  Iraxistis  origiuein. 
lideliler  dilexissc  et  posselenus  li-  norn  -f .  ^-ir-ut  bene  novcral  et  novit  prefalu* 
divc  mcmorie  sereiussimus  cl  chn^iiuais^nnu»  geuitor  vester  Karolu»,  Romanomni 
imperator,  ac  plures  atii  principes  eciam  viventes  simillter  sciunt  et  noreninL 
Inde  est,  gloriosissime  et  polenlissime  regum  et  principnro,  quod  nos  ddeoles 

^)  ac,  tt.  ^  factum,  «.    *)  fcrvatdam^  %. 


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—  811  — 


non  äufürimus  admirari,  uode  et  qoaliter  cebitodo  vestra  regia  contra  eandeiu') 
dtritatem  metensem,  et  no»,  eiw  ây»  et  habtetOM«  innosioB  ^  îniioeMltM 
vestreqv«  régie  maiestatîs  fidelissimoe  sclMoreB  càiuam  habnerit  taliter,  ut  didtor, 

indignandi  et  nostras  excusaliones  légitimas  iualasqno,  htimilop  rf  dovntas  hnctenus 
non  daxeril  acceptandas,^)  nisi  forsan')  hoc  proce^^'CI  it  ad  »uggeätionem  sinistram 
«juonuQdaui  noslrorum  emuloruiu*),  qui  aos  non  diUgunl^). 

0  regia  pietés  clementiseima,  cur  non  oonndens,  qaod  dicUe  emnloram 
non  ni  eredeadtUD  ?^)  Cur  non  habcs  pre  oculis  fidclitatem  et  affectioncm  qua^ 
fh-itas  ip?u  Metensis  et  eius  cives  et  habitatorcs  ab  antiquissimis  lemporibus 
romauo  impcrio  ac  iuperatoribus  et  rcgibus  romanis  inviolabiliter  et  irre- 
pielwuibititer  obeervarant?  Gesset,  îam,  ceseet,  glorioBiseime  potenlisaimeqne 
iCgam»  indignacio  veltra  conlia  civitalem  metensem  et  nos  cives  et  habitatores 
eiusd«'m  proul  intclleximas,  sngesta^,  (lunniam  innocentes  «ennuis  et  innoxii  de 
et  super  delatis  per  entulus  nobtros,  ut  credrnius.  ad  aures  vestre  régie  maies- 
iiatii  et  super  (|uibaB  eanaamar  apad  ipsam  re^iam  potestatem*).  Noiite  ifîtur*), 
pofenliflsîine  principuui.  noiite  contra  nos  et  dictain  civitatcm  metenerai  veatrun 
ro«ia,„  polenciati!  oui  innala  ust  clemencia,  l!^•lnnn^ll are,  qnoniam  «emper 
fuunus,  prout  et  sumus  et  perpetuo  eriinus,  sacri  romani  imperii  et  eius  ac  un- 
l>eratoniin  et  regvni  romanomm  feltcis  status  fidelissimi  faotores**)  et  deTOtisaimi 
lelateres.")  Qnare  eidem  vestre  régie  maiestati  clemeotiwime  hnmlUter  et  devote 
'Upplicamus.  quateiiu'-  ipMi  di  uif  iiti;i  vestra  dignelur  excii«atinnea  nostras  légiti- 
mai, alias  ad  vestram  regiam  cebitudiaera  traosinissas,  pie  admitlere  et  acceptare, 
«as^e  rata»  et  gratas  haiiere,  oetdos  iadignatioiiiB  vestre  eontra  nos,  nt  didtar, 
esneeple,  pie**)  et  benigniasime  avertendo  noaqae  devotissimoB  oratores  Teatroe 
et  fHeli  Mtnos  /.elalore»  seniper  in  vestra  benivolencia  et  gralia,  prout  decel 
regiam  inaiestatem,  et  ut  scmpcr  vestri  scrcnissimi  prcdecessores  et  progenilores 
habacruni,  pie  et  favorabiliter  retincndo.  .Supplicamus,  inquum,  gloriosi^sime 
pnoeipnm,  eidem  régie  maiestati  vestre,  quaro**)  sinceria  nentiboa  diliginras  et 
quam  -icmper  optamus  fore  nobis  propiciani  et  benignam,  quatenus  dilecluni 
virumi<)  revercnduin  [latrcni  (îominum  Martinum.  ^acre  théologie  profo-sorem. 
cpiâcopuiu  Gabulenseiji,  quem  ad  presenciam  vestram  causa  nostre  excusuiiuui» 
et  imiooeacie  plenius  exponende  Iranamittimna,  eaden  vestra  pietaa  regia  dignetar 
de  sua  sotita  clemencia  favorabiliter  exaadire,  at  pro  fclicissimo  statu  vestro 
regio  et  eius  încrenienln  ornre  propensius  Icneamur,  qnem  omnipotcns  Dous 
rcgna^ire  vc^trn  [x  rpi  tua  [ncttM  iniiic  rii-iuoiat,  gloriosissirae  reguiii  et  pnncipum, 

^1  contra  nos,  eiua  ctces  et  habitatores,  a. 

-)  non  —  «et.,  ^;  rmmttm,  et  pois  non  acceptando,  «. 

*j  forte,  a. 
*}  em.  nOHt.,  a. 

^)  %  a\  ail  encore:  H  q/ui  nobk  «ttat  maxima  dampm  et  ipravimma  fitri pro* 
nfarmtt  ft  fe^erunt. 

•)  a  a  encore:  (W  non  advertis  quml,  ut  prudeiUmimi  viri  cl  sanctisaimi 
patm  tradiderunt,  nuUa  jMrftt  fßcoeior  ad  ftotendim  qumn  familierit  iitmicui? 
^)  concepta,  a. 
•i  maiesUttem,  a. 
*/  «0^.  igitm  nofcte,  a. 
**)  fUL  tétatorê»,  «. 
"1  î  iijantf  «ifr  In  lù/tte  :  cat(VK 
**)  Jucoral/iliter  avertendo,  %. 

qttam  semper  ab,  a. 
'*)  takM  etc. ,  a;  revemukm  —  GaUui^  } 


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—  312 


Bomanonim  et  Bobemie*)  rex  «emper  augavlUB.  reulve  Herenwsîme  et  gloriosÏMime 

inriif -fati'j  régie  huiiiiles  »rt  ilcvotisï^iini  oratores.  magisiler  scabinus.  tredcrnr 
lurati  parentelequti  el  tuta  coiumuniUii  civiUtie  M«ieni«u<,  hacri  impeni  ronani 
fideli>»tttiui  zelaiores. 

Serenisainio  et  invicli^itimo^)  ac  preceUentismimo  rejcum  et  principaiit  dorninn 
«lomlnu  Wencei^luo.  Dei  gralia  re^i  iUiinanoniUi  inclitb>çiroo  t<eiuper  ai^pluto  «( 
tiohemie  régi,  glorio^i^^!^imo  triuiii|)haton. 

Aa_do2«:  Ultera  lOiifecta  per  clerum,  mi.vsa  lejii  el  UaOMvil  per  tonMimm 
mctenae. 

it. —  C'est  (lu  la  lellri'  île  la  paix  «l  oiilre  inoiis'' d'Orléans  e(  la  eUé  de  MeU. 
BMùttititiue  de  la  n'ilr  de  McU,  uutnwicrit  n°  ö4,  ^.  l7Ü—lti<i. 

lioyB.  filz  de  roy  de  France,  dac  â^Oriéans,  à  tous  ceolx  qve  ces  présentez 
lettrea  verronl  et  oyront,  salut.   Scavoîr  faisons  (pic.  comme  ad  cause  du  feo- 

\  ornement  «[ue  nous  avons  du  duc-liieil  d«;  Lucembouri-h  cl  conlc  de  C.hynev, 
nous,  par  tuforinaciou  de  pluseurs  ofiicieü  «iud.  duchivf  eL  coalei,  et  au^si  pu 
plttieura  aaUrex  personnes  noblen  bourgois  el  aultrez  gens  fuit  vemu  en  noslre 
eognoiscencc,  coinment  lez  citoicns.  inanans  et  babitans  en  la  cilé  de  Met2  on 
ffmp<»  passe,  avoicn  par  force  d'artnez  fait  (fol.  171)  on  pav<  lu  î  ilu'  iii?  file  Lucem- 
hourch  pluseurti  gros  cl  grief  dompinagez,  laut  nur  lez  proprez  doniuiaiuc£>  et  geigtio- 
riez  dttd.  dudiiet,  comme  aussy  sur  ptuseurs  aullrex  personnes,  ai  tcomed'oinmez  tacs, 
feuz  boutés,  fortercsscz  abatncz,  arses  et  rux^iées,  bestes  et  anltrez  Wen»  présms  el 
corps  d  ominez  ransoniiLS,  de  toute/ lcs(picllez  <  lH)?icv.  nous,  rtfl  mn^^c  dudil  gouvoni''- 
ineul,  faiüicui»  poursuites  el  demandez  au/di»  cyluycns  et  quénens  que  restitucinu 
et  satisfacioh  fuel  faicle  k  nous  des  cas  dessusdis  avec  telle  aniandise.  comme 
nu  cas  appartient:  et  Icsd>  citoiens.  en  ce  gracieusement  respondnnt.  disant  que 
il  n'csloicnl  en  ce  à  riens  tenus  par  phiseuis  raisons  ijue  il  odroient  à  do^clairier 
souftizainiiieul.  tant  par  lellrez  patentez  de  Irèb-illuj^tre  prince  et  Lics-hault  imi- 
seigneur,  nostre  très^chicr  et  tr^ssimé  s'  et  cousin,  mons'  Wacelaus,  roy  dc^ 
Romains  et  de  Bohemroe,  adès  accroissent  (sic),  comme  auU rement,  nous  suppli^oi 
<|ue_^icelle/  leurs  cxcu^itin"  :  nous  pleut  vcoir  el  oyr  et  iocllez  rcccpvoir  et  avoir 
pour  aggréablez.  l'.t  nous  considéraiil  ce  que  dit  est,  par  niehiur  (hic)  délibéractou 
et  par  le  conseil  du  (duseurs  noblez  et  auHrez  dud.  duchiet  de  laicemboiirg  et 
nos  consiliers.  et  comme  celuy  qui  toujours  sommez  et  \  oalons  estre  désidérai» 
fie  venir  ;>  rni^r.n  ff  à  justice,  avriti-.  îil. Tué  ad  ce  (pic  les  excusacion=  Hf^^i'is 
cytoiens.  jm  iiMi-tl  iiahitans  avec  leurs  consors  (/o/.  i/6j  avons oyées  el  receues  potif 
agréables:  pour  (pioy.  considérant  ce  que  dit  est,  dès  mainteiuuit  pour  tousjourstmaix 
nous  dcüparlon»  cl  désistons  du  tout  de  louiez  et  quelconques  péticions.  poursuiior. 
•pierellez  et  demaiulcz  que  nous  leurs  avons  faitez  cl  pouvren.s  frirt   i(  tnii   ]<•  »«!n'>- 
pa»sey  el  jusquuxau  jour  de  la  coufecciou  de  cesprésenlub,  ud  cause  du  gouverneincn< 
dodit  dttehiet  de  Lttcemboorcb  et  contey  de  Chiner  ne  aaltrement.  Et  pour  tant  qu« 
nous  sommez  désiderans  de  noirir  (^k-)  pai.x  et  amour  entre  nos  xubgés  et  leors 
voisins,  affin  que  gracieusement   et  aiinahlcnient  lez  ung  j)uis:  ent  procéder  avec 
lez^aultrez  par  voyc  amiable  de  tlruile  el  de  raison,  el  pour  dorénavant  escUcvir 
toutes  manièrez  de  rigours,  do  courout  et  de  discorde,  et  ausvy  pour  guarder 
les  coustumez  rt  usagez  qne  w)»t  anciennement  esté       et  que  «uasy  smiI 


*)  foA.  et  iTow.,  a. 


foiitiei/  en  droit,  raibon  et  équitey,  avoni^.  général  gouverueur  et  piain  adiutnis- 
irateur  de  Ift  dnchiet  ei  coateî  deventdite,  hit  «t  fitinnii        ««h  présentez, 
nambonr  et  gouverneur  général  dnd.  durhié  de  Lucemboach  (sic)  et 

ronlev  de  Clnney.  dfdaracion  de  phismiirt  arliclcz  c\-apr^':i  >-p^-cifitz  et  escrijil 
'esquelles  nous  voulons  est  tenus  et  gardeiz  |tar  les  uükiex.  honiniez;  et  subg«» 
àesd.  payé,  duchiez  de  Lucembonrch  et  contpr  de  (Siiney  et  (|uc  aolcvnement 
ib  ne  BoienI  enfrains  contre  {foi.  i/7>)  lad.  cité  et  rytoyens,  ne  leara  tweremonni 
i  tousiourmaix.    Ht  pareïUenient  les  «loient  garder  et  tenir  lesdis  «:ytoiiens. 

I^emier  nous  voulons  ({ue  de  toute/,  entrefaitez  qae  ofüciez  et  aaltrex  noble/. 
H  nonnoblez  desdis  pays  de  I^ucembourcli  et  conté  deChinf  potnoient  avoir  ontre- 
ftrins  Mcontre  lad.  citey.  de  quoy  la  rauae  ne  wroit  enror  déterminée,  que 
vcelz  officiers,  noblez  et  nonnoblez  soient  on  'rains  et  les  oonstraindrons  pour 
venir  à  raison,  et  pour  faire  en  oullre  ce  que  au  ca^  appartanral  et  parellemenl 
le  debveront  faire  leid,  rytoyens.  Kt  »e  il  CHtoit  aulrun  uoblex  on  nonnoble/, 
bonigois  on  anltve  dudit  dacbiet  de  I^ncembonrcb  et  conté  de  Chiney  qni 
demandait  ou  voulcisi  demender  aulrune  rlio«;i  ,ivi<d.  rytoyens  en  <  rMinnmis  <m 
en  particuliers,  cchiy  ou  ccuL\  (|Ui  voiroit  ou  voirient  i^sic)  poursuir  ou  demander, 
comme  dit  c^t,  hc  faicc  preniièrenient  requérir  par  leuru  »ottverain»,  e^péciaie- 
ment  par  le»  prérostcx  ou  offidee.  en  quelque  juriadietion  il  serotent  demonrant 
ou  subgés  :  cl  ipie  snr  ce  In  justice  de  lad.  citr  teinsscnt  et  beusscnt  leui"H 
»ubgex  à  telz  comme  pour  venir  c<  obiMr  à  raison  on  de  amener  et  tenir  à  jour 
et  à  droit  joui'néc:^  aniiablez  eu  lieut«  conipétaii»>.  Kl  ce  amiablement  ne  >«« 
pouToit  trouver  acord,  de  venir  à  journée  do  droit  d'estaU  ou  de  marcbe,  se  le 
<  as  le  désiroit.  selonc  l'u-  ir^'o  et  coustume  du  pays.  »  '  on  a  aultresfoix  n 
entre  les  pay«  dud.  duchiri  de  l.iicemhourrti  t  fol.  JSf))  et  de  la  dite  cilé,  et  que  encor 
à  présent  fÉiict  lad.  cité  contre  l'évesdiié  de  Metz,  les  pays  dez  duchié^i  de  Uiherenno 
et  de  Bar.  Et  pareîUemenl  se  fcroit,  se  aulrun»  on  pluKOuni  des  cx-toiens  de  lad.  cité 
\ouloil  ou  voloient  demander  ou  poursuir  nulcnns  dud.  ducbiet  de  î.ucembourcb  et 
conté  de  (^iney.  Et  se  il  et»toil  aulcuns  de  lad.  eilé  que  demandait  ou  vuulcist  de- 
mander au  s'  dud.  duchiet  do  Lucembourcb  et  conté  de  Cbyney  ou  pays  ad 
raoae  dudit  s'  ou  aultrement,  qu'il  debvroit  premièrement  btre  requérir  par  la 
justice  r!r  Mrfz  au  seigneur,  au  scncschal  ou  au  gouverneur  dud.  pays,  et  on  ly 
debvroit  de  fait  faire  satifacion  et  (sic  ~ai?j  m  dite  demande  >*elon  raison,  prouveu 
que  il  debvroit  soolBsamment  faire  apparoir  la  cause  et  titre  de  sadite  demande.  Kt 
se  on  ly  estoit  de  ce  relisant,  il  pouroit  den  dtms  en  avant  faire  gaigiére,  pour 
venir  à  journez  amiablez  de  droit  d'estals  ou  de  marchez  en  lieu  compélant. 
romnie  dit  est.  Kt  se  d  estoit  aulcund  (  iloiens  de  lad.  ciley  qui  lenisi  terre 
nionvant  de  fiedx  dud.  duchiez  de  hucemboureh  ou  ronlei  de  Chiney,  et  icelle 
terre  se  paiast  par  la  mam  dn  on  des  officiers  et  lc«  terroex  auqnela  lad. 
terre  se  debv^rnit  pivrr  f-t.iii  nl  escheus  et  passés  et  11  dis  fetidey  n'estoit 
paicz  de  md.  terre,  d  poIroU  faire  roqu^'rir  par  la  justice  de  Metz  à  (fol.  iblt 
l'officierz,  desouhz  cui  sad.  terre  scroîl  as^ize  ;  cl  un  ca;«  quo  ied.  officiez 
ne  ly  feroil  satidncîon  et  paiement,  le  dît  fbedés  A^*  dons  en  avant  poiroit 
faire  gaîjrier.  comme  de  ses  moblez  et  chaiteiz.  tous  çsclieus,  sans  riens  en- 
courrc  l'indiKnalion  du  iiei;i;neur.  Kt  se  il  cätoienl  aulcuns  ou  plUHeurs  citoieus 
qui  teuist  ou  teniraent  de  fiedz  dud.  dacbiet  d«  Lucembourch  ou  contey  do 
(Uiîntty  héritages,  comme  terrez  errables,  proiz.  gerdins,  massons,  granges  et  Ioh 
semblent»,  letl.  fendés  debveront  dcusonnier  le^d.  Icrrez  et  tcilz  routez  dcbin  U\r\ 


—  314  ~ 


comme  alles  debveroient  au  baiïn  et  aaz  lieu:»,  ob  ellez  Beroient  cääizcz  et  qr- 
toées,  n  comme  on  a  bit  on  temps  passey.  Et  se  aukuis  derà.  citoiens  oo 

pluseurs  de  lad.  cité  tonoit  héritage  movant  de  ficdz  dud.  duchiet  oi'  conlô  «l*- 
('hiney.  et  aulcuns  débat  ou  controvorsie  fuit  de  la  propriété  dud.  liéritage,  de 
la  coguisccuce  eu  debveroit  veuir  et  vearoit  devant  les  seigucurs  ou  devant 
rofficters  «n  eui  jvrîdiciton  de  lad.  terre  seroit  essize.  Et  quant  est  as  chateU 
el  bien  crus  sur  lad.  (erre,  sc  débat  en  estoit.  ycelluy  débat  se  debvroit  déter- 
miner et  détermineroit  par  devant  le  juge  do  celuy  qui  auroit  et  seroit  trouvé 
eu  la  possession  de  lad.  propriété.  Kt  üc  il  e^loit  aiu^i  que  aulcuns  ou  plus«(ir« 
rytoyens  de  lad.  eilé  demandait  au  sigeur  (mc)  dud.  duchiet  ou  oontey  on  4 
communultey  df  ville  ou  privée  perhonne  par  vertu  de  letlrez.  yceliiy  ou  cyaJr 
demandeurs  se  debvroit  faire  rutiuérir  pai'  la  justice  de  la  citey,  comme  cy- 
dcssus  est  e:«cript  ;  et  pour  ce  il  eu  conveni»!  tenir  joarncc  amiable  ou  de  droit, 
yceloy  demandeur  seroit  (/b{L  ifii^^enu,  à  lad.  journée  de  fere  oatention  de  ces  dites 
lettre/  ou  de  vidimus  dic«>lli;z.  de^oubz  scel  ultiintiquc,  et  feroit  fuid  (jue  ces  principale 
lettres  seroieiit  en  arclie»  d'amant  de  Metz  et  que  ycellez  il  feroit  apparoir  en  lad.  cilé. 
et  de  ce  ne  le  pourroieul  refuser  ciaU  qui  ?eroicnl  obligiez  ezdites  letlrez,  pour 
tant  que  on  (n^  a  pas  coustume  de  pourter  hors  de  lad.  cité  nulles  lettres  que 
soient  en  nrrhez  d'amant  de  Metz. 

Et  pour  tant  que  nous  voulons  que  louiez  les  i  lio-sez  des(su8;dite  soient 
gardées,  teuuez  et  observées,  nous  «  omiiiu  mumbouis  et  gouverneurs  général 
dud.  duchiet  et  conter  de  Chyncy.  donnons  et  mandons  à  tous  les  oflfiden 
prèsens  et  advenir  dud.  duchiet  et  roiiley  que  loutez  lez  i  ho-ses  dessusditc 
(ien;!nent  fermement,  sans  enfraindre  ne  aller  encontre  en  aulcune  manière; 
maïuions  et  requérons  à  tous  noblez.  non  uoblez,  bourgois  de  bomies  villes  el 
à  tous  anltrez  dudit  duchiet  et  rontey  que  contre  les  choses  dessnsditte  ne  anl- 
cunes  d'icelles  ne  vuellent  aller  ne  l'aire  ;iller  par  aultre  en  recoy  ne  en  appert; 
«•t  deffcndons  et  expressément  commaiidons  à  tous  les  hommez  et  subgés  dud. 
Uuchicl  et  couley  de  Cbiuey  que  dés  or  en  avant  ue  lujisenl  i^ue)  ne  sotiiTrenl 
estre  fais  œuvre  de  fait,  geuere  (sic!  guerre)  ne  aultre  comptant  contre  lad.  cite 
et  citoyens,  leurs  hunimez  et  soliiietz,  leurs  tenez  el  biens  ne  aulcunemeut  pro- 
céder que  par  voye  de  justice  el  de  raison.  Kl  qui  de  ce  seroit  rebelle  ou 
désobéyssant,  uous  le  pmiirieus  et  lerieiis  puuir  de  corps  el  de  bieus  et  tous 
les  biens  qu'il  aroit  èsdis  pays,  nous  appliquerions  à  nous  el  en  ferions  vendage. 
|K)ur  faire  satifacion  el  reslitucion  à  (fui.  celuy  ou  h  ceulx  qui  avçroit  ou 
avcrient  esté  dompmagiez  ou  aulcunemeut  molestez  contre  nostre  coounaodement 
et  deffeucez. 

Toutes  les  choses  dcssusd.  avons  nous  Lowis,  duc  etc.  prominses  en  bonne 

foy  et  vraiez  parollez  de  prince  tenir  et  faire  tenir,  garder  et  enseueuir  (sic). 
Kt  pour  tant  que  nous  voulons  que  ellez  soient  tenuez  cl  guardez  inviolablement 
à  tousjour  malx,  nous  ou  nom  de  très-haull  nostre  seigneur,  uostre  Irès-chier  cousiu 
JoiAre  (ùe),  duc  de  Maraugne  (ou  MaratiffHe).  à  la  cause  duquel  nous  aTons  le 
jiouvernement  dud.  duchiet  et  contey.  comme  mambour  et  gouvemeur  desdis 
pays,  en  tant  comme  il  nous  touchent  et  poulra  tou'  her  on  temps  advenir,  car 
et  (sic)  en  signe  de  vérilcy  avons  fait  mettre  nos-trc  grant  sécl  eu  ces  présenle.- 
lettrez.  Données  Tan  mil  IUI«  et  trois,  le  VU*  jour  du  moix  de  novembre. 


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^  315  — 


Die  ehemalige  Pfarrkirche  St.  Georg  zu  iMetz 

vuu  C.  WaiiH,  Metz. 


Die  bftoligen,  zum  Teil  tiefeinächneidenden  Umwälzungen,  welche 
die  Stadl  Metz  im  Laufe  der  letzten  Jahrhunderte  erlitten,  sind  nur  von 
wenij^en  jener  zahlreichen  Baudenkmäler  aberdauert  worden,  welche 
dem  Reichtum  und  der  {»If^fv/enden  Machtstellung  der  mittelalterlichen 
freien  Rct(h=-ir(df  »Motz  hi  lirlir».  sowie  der  Mildthätigkeit  und  dem 
rfli^rin?0!i  Sinn  srmei'  l'.rwnliiu  i'  ihr»-  Knt^toliiing  vei*danken.  fm  w(f- 
senllielien  .-îiml  nur  tlii'  Kathedrale  und  die  grössere  Znhl  der  getjen- 
wärligen  Pfarrkirchen,  welche  dem  Besucher  bei  oherllachlicher  Be- 
trachtung als  die  einzii^en  Ueberreste  aus  dem  Mittelalter  sich  dar- 
stellen. Indessen  existieren  ausser  diesen,  unmittelbar  von  der  Strasse 
aus  in  die  Augen  feilenden  Bauwerken  noch  eine  ansehnliche  Zahl  von 
Resten  aus  jener  Blütezeit  der  Stadt,  welche  der  gftnzUchen  Zerstö- 
rung zoiAchst  noch  entpran;« n  sind  und  die  entweder  von  \nr;f<>haulen 
ifiluserfronten  g:ilnzli(  li  venicrkt  oder  derart  nm}fel)aul  sind,  dass  ihr 
nr?<|>rün2licher  Charaktt  r  f,t~t  vnll-tändig  verwischt  ist.  Zu  d<'n  W'tz- 
tf  n  u  -«'hört  die  cliemali^'c  Plankirche  St.  Georjf.  eine  jener  Kultus- 
r.l;itti  ii.  welche  zur  Zeit  der  grossen  Hevnlnlion.  als  die  Zahl  der  Pfai- 
reien  um  mein  aU  die  Hällle  vermindert  wmdc.  liircr  bibhcrigeu  Be- 
stimmung entzogen  und  verftussert  wurden.  Sic  liegt  in  der  St  Me- 
dard^trasse  nnd  dient  heute  einer  Bierwirlschaft.  Im  äussern  verrät 
der  Bau  seine  Herrkunft  nur  durch  meiu^re  in  die  Strassenflucht  vor- 
springende Strebpfeiler.  Nur  das  Schiff  der  Kirche  ist  noch  erhalten. 
Von  diesem  jedoch  ist  das  liniere,  wenn  auch  sehr  verwahrlost,  doch 
nocrh  gänzlich  intakt.  Vermöge  der  später  cingerüglen  Balkenlagen  ist 
der  Bau  in  allou  fir>hen  bequem  znL'ntnrlieh.  Die  Aufhchun«/  d('-=  con- 
strnkiivcii  /us;iniin<Miti;uvjf>  zwischen  Mittel-  und  Scilenschilfen  durch 
Be»ciligunj4  der  Sltel.>(  !)H;^(  n  hat  die  Slandsicherheil  <lcr  Säulen  und 
Umlas5ungs wände  unteigiaben;  der  gänzliche  Buin  des  Monuments 
steht  daher  in  absehbarer  Zeit  in  um  so  sicherer  Aussicht,  als  die 
rotiw  Linie  des  städtischen  Alignementsplanes  quer  hindurch  lührt  und 
etwaige,  zur  Erhaltung  notwendige  Arbeiten  verbietet.  Dieser  Umstand 
allein  lässt  es  schon  gerechtfertigt  erscheinen,  dass  das  Bauwa>k  im 
Nachstehenden  vor  seinem  gänzlichen  Untergänge  einer  näheren  Bc- 


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—  3ie  - 


trachlun^î  imlerzogeii  wird.  Zwar  isl  es  niclil  ein  Werk .  wek  iies 
durch  seine  räumlichen  Abmessungen,  durch  den  Reichtum  seiner  for- 
malen Gestaltung  ein  besonderes  Interesse  herausfordert;  in  beiden 
BeàdiuQgen  hält  es  sich  in  bescheidenen  Grenzen;  indessen  sind  sein 
Aufbau  und  die  Dotaibusbîldung  seiner  architektonischen  Formen  gerade 
in  ihrer  Einfachheit  von  durchaus  edlem  und  charaktensliï^ohem  Ge> 
präge  und  la n  aucli  in  dieser  Hinsicht  ein  näheres  Eingehen  auf 
den  Bau  wolii  aiv^eze'\<i\  erscheinen,  um  so  mehr,  als  ihm  seitens  der 
I.nicalforschung  bislier  anscheinend  nur  wenig  Beachtung  geiwhenkt 
worden  isl. 

Da^^  auf  die  (ieschichle  der  Kirche  heziigliche,  uns  zugäugUche 
Material  liefert  eine  nur  magere  Ausbeute: 

Die  Benediktiner  in  ihrer  Histoire  générale  de  Hetz  erwfthnen. 
dass  1199  der  Graf  von  Saarwerden  den  Domherren  von  St.  ThiélmuH 
das  Patronat  der  Kirche  von  St.  Georges,  située  dans  un  des  fau- 
bourgs de  Metz,  erteilte  was  von  Bischof  Bertram  in  demselben  Jahre, 
von  Kaiser  Phihpp  If  im  ,l;ilire  1207  ratificirt  wird.  Dom  Calmet  er- 
zählt, dass  im  Jahre  1227  IJitter  Ni(,'olas  Uemy  dem  Kapitel  von  St. 
Thiébanlt  zwei  Drittel  »Irr  ihm  auf  St.  ("por/e*^  zustehenden  Zehnten 
üherln*-.-!.  Dieudomié.  18.  .lahrh.  }?iebl  Kolgendes  an:  'Celte  paroisse 
est  jolie  t;l  voûtée,  elle  a  deux  coliatérau.x.  ses  vontes  sont  soulcnnes 
bur  (juatre  piliers  de  chaque  côté.  Un  voit  en  entrant  à  gauche  à  la 
chapelle  des  fonts  baptismaux  la  figure  d'une  vierge,  (lui  était  autre- 
fois placée  sur  le  pont  (St-Geoi^es).  Sur  le  tambour  de  relise  est  lu 
statue  équestre  de  grandeur  naturelle  de  St-Georges.  Le  dioeur  était 
oii  se  trouve  la  |)orte  d'entrée.  Celte  église  appartenait  autrefois  à 
rabbaye  du  Pontiiïroy.  ordre  de  Citeaux.  Il  ne  reste  d'autres  vestiges 
de  labbaye  attenante  à  l'éprUse  St-Georjies  (|u"une  partie  de  cloître 
or-mpée  i>;ii'  'Ir^  particuliers':  le  ]>vv:\\\  e*t  jardin.'  In  Beziehunjj  zu 
der  Ijeuieriiung  Dieudoimé  s.  tiass  der  Qmr  sich  ehemals  îuî  Stelle  des 
Einganges  befand,  steht  em  im  lothrinjrisehen  Bezirksarclav  iwüudlieher 
Antrag  der  Kircheufabrik  von  St.  Georg  an  den  Bischof  Camboul  aun 
dem  Anfong  des  18.  Jahrfaund^:   disant  que  comme  con- 
struction de  leur  égUse  paroit  irregulière  par  rapport  à  son  entrée  qui 
est  à  costé  du  dMsur  et  au  détour  qu'il  faut  faire  pour  le  voir  et  y 
entrer,  ils  souhaiteroient  avec  l  a^trement  de  son  excellence  de  faire 
bâtir  un  autre  chœur  <'t  sa  sacristie  auprè.s  dans  un  petit  citnetière 
qu'ils  ont  à  l'autre  bout  de  lenr  'Ût*  éirtise  d'en  elr-ini^^r  les  autels  et 
ti  en  mettre  le  portail  ou  est  mainteiuml  le  ehoMir  iititi  de  voir  en  y 
entrant  le  sancluaii'e;  ce  quils  se  ûalleul  de  pouvoir  exécuter  sinon 


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''>ut    à  Iii  fins  du  moins  ppu  à  peu  ft  «mi  pi'<nH»iUuuiiaül  de  lellt*  ma- 

"ièro  l'ouvraiîf  aclurilmient  résolu  du  chœur  à  ajuster  au  dodaiLs  de 
'*^Srlî^  près  la  muraillo  «tu  «terrier  qu'il  n'y  aura  au  temps  de  sou 
^A>ncement  dans  le  pelit  cimetière  qu'a  enlever  le  maistre  autel  pour 
^'  f>1aoer  et  ou  sera  deja  la  sacristie  battîe  d'un  vmsié  h  pouvoir 
'^^^«i.vœr  dessus  tant  qu'on  voudra  avec  une  itorte  d^attente  outre  celle 
<^-otmiiuîiii|iiri;i  d'abort  A  l'église  »    Diese  Einffabr  wurde  ge- 

**^ii;;t  ini  .laluv  ITl-*^  Aïs  weiU'ic  ini  Molzcr  Hezirksarcliiv  vor- 
^  ^*  l<:z^ ne  Dokumente,  wek-he  uusern  OeK'Mistand  l)elrefren.  kotnmen  eine 
Uj^**  I  il  von  !{aurecljnun{fen  :mi--  doiti  1«.  .lalirli.  in  Retrachl,  welche 
3    **      Ziluiiiei-  und  DMf  hde(k*M,ti lu  ifi-n  Intiiliten,  die  am  -clocher» 

»  •  V  irclie  ausgeführt  winden.  Zum  SchluÄs  isl  der  im  Mety.er  Stadl- 
,vl^^^^  befindliche  grosse  Stadtplan  aus  dem  Jahre  1738  zu  erwfthnen, 
^^^^^  die  Plangestaltung  von  St.  Georg  zu  jener  Zeit  erkennen  Iftssl. 

^  ^opie  des  betreßenden  Theiles  dieses  Stadtplanes  isl  auf  Tafel  I 

\j&Kt9»tellt. 

Zar  näheren  Baube.schreihunvt  überfrehend  verwei.-^eu  wir  behufs 
besseren  Verständnisses  auf  (he  in  d(;n  angehänjjlen  'J'afeln  dargestelilen 
Aufnahmen,  welche  den  heutij[en  Zii-tninl  mit  Hinwcfrlrtssnn«/  der  nicht 
ziigehöri«ren  Kinbauten.  aber  au' Ii   »Itnc  lim/.ulügun^  solcher  Bau-  und 
Architekturteile,  welche  zerstfirt  udci  xrislmmnelt  .'sind  ni>H  doron  Form 
mit  Sicherheit  ans  dem  ikm  selbst  nicht  Uài  hi  uli^clcilcl  werdt-n  k«»iinle, 
wiedergeben.  Das,  wie  schon  erwähnt,  einzig  noch  erhaltene  Langhaus 
bestdit  aus  drei  Schiffen  von  je  filnf  Jochen,  Ein  Quorschiff  fehlt.  Die 
Ungaadise  des  Gebäudes  verliufl  annähernd  von  Nord  naeh  Süd.  Die 
Gesamtbreite  im  Lichten  beträgt  rond  16  m,  die  Länge  20  m.  Das  an  die 
SL  Medardenstrasee  grenzende  Seitens<-)iifl'  verengert  sich  in  der  Rich- 
tung nach  Norden.    Der  Aufbau  des  Schiffes  ist  basilikal.  niedrige 
Seitenschiffe  mit  nbtnhölitt'ni  Mi!tcl«('hiff ;  -^nmmtlichc  SchifTc  <ind  mit 
massiven  Kirii/tfcwDllM'u        Hruclisteincii  übci'iici  kt.    .Alle  liotrcn  sind 
iiu-Söchliesshch  S|!it/.bn;„'(  ii     Die  die  Arkadenmauern  tra;>t'iid(Mi  SchifT- 
säulen  sind  einfache  llundsaulen,  deren  Kapitale.  Basen  imd  Sockel 
gletcbfalls  rund  gebildet  sind.   Ueber  den  Kapitälen  legen  sich  im 
Mittelsdiifi  den  HocJischiffmauern  dreiteilige  Runddienste  vor,  welche  die 
Gurten  und  Rippen  der  Iiittel8Chi%ewöU)e  aufnehmen.  An  den  Aussen^ 
mauern  ruhen  die  Ri{^n  und  Gurten  der  Seitenschiffgewölbe  auf  Drei- 
Tiertelwandsäub  n.  dt  rcn  S($ekel  und  Kapitale,  abweichend  von  denjeni- 
gen der  Mittelschitfsäulen  die  tirundform  des  geraden  bezw.  übereck- 
gestelllen  Rechte  ks  besitzen.    Ueber  den  Anschlüssen  der  ehemaligen 
ôeiteuschiiîdiàcliûr  au  das  MittebchüT  siud  die  iMuueru  das  letzteren 


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—   3l8  — 


durch  spiUbogige  gekuppelte  noppelfcnstor  diuvlibioelit'u.  lu  deii  Sciten- 
schiffinauern  befanden  sich  zwciieilige  Fenster,  deren  Spitzbogen,  so- 
weit noch  feslgestelU  werden  konnte,  durch  einen  Kreisbogen  als 
Masswerk  gefüllt  wurde.  Rippen  und  Gurten  «ind,  den  Schiffen  nach 
von  einander  abweichend,  unter  sich  gleichgebüdet  und  «eigen  ^n- 
fomi.  Omamentales  Blattwerk  ist  in  verschwindend  geringem  Masse 
vorhanden  und  beschränkt  sich  auf  einige,  mit  Blaltknollen  verzierte 
Kai>itä]n  in  den  Seitenschiffen  und  einen  mit  Blattwerk  vprsc!iPnen  Ge- 
wöll)eseidussstein  itn  Mittelschiff.  Dir  frt'ilif^i-  unter  den  SeitenschüT- 
düchern  liegenden,  den  Seliub  di  i  Mitw  IseliiUgewölbe  auf  die  äusseren 
Strebe[)feiler  übertragenden  Strcbcliugeu  sind  nicht  mehr  vorhanden; 
von  Endigungen  der  kräftigen  Sti'ebepfeiler  sind  nur  nocli  ein2elne 
Spuren  sichtbar,  'Traufgesimse  sind  gänzlich  verschwunden.  Die  Jetzigen 
Dädier  shid  nicht  mehr  die  ursprünglichen  ;  Andeutungen  einer  früheren 
Turmanlage  sind  nirgends  gelben. 

Eine  \  t'i^^leichende  Betrachlmig  der  Hauplteilungen  des  Grund- 
risses und  des  Aufbaus  liisst  das  Bildungsgeselz  erkennen,  dessen  der 
Erbaner  sich  wohl  bedient  haben  könnt«*.  Die  Grundla';ro  desselben  ist 
(las  Quadrat:  die  (iewölbejoche  drr  Seil(ii<(!iifTo  i  |undra  tisch  ;  die 
Bieile  des  MittelscliilTs  beträgt,  das  Doppell*'  rinei  Quaiiratseile  des 
Seitenschiffjüehes.  Die  Höhe  der  Seilenschiiïe  hat  das  zweifache,  die- 
jenige des  Mittelschiffs  das  vierfaclie  dieser  Quadrat^itc. 

Als  bemerkenswert  ist  noch  hervorzuheben^  dass  die  ndrdliche 
Quermauer  in  der  Breite  des  Blittdsdiifis  und  in  gleicher  Höhe  des- 
selben von  einer  BogendiTnusg  sich  durchbrochen  zeigt,  In  deren 
Spitze,  an  der  Aussenseite  sitzend,  ein  Schlussstein  mit  vier  nadi 
auswärts  gerichteten  polygonal  angeordneten  Rippenansätzen  sich  be- 
findet und  welcboi-  nnH^^^ntcl.  da^s  hier  ehemals  ein  chorartiger  Aus- 
bau «ich  bpfnnd.  F.ine  Inschrift  in  diesem  Schlussstein  giebt  als  Bau- 
jahr dieses  zerstörten  Bauteils  1748  an.  womit  auch  die  Gliederungen 
des  Bogens  und  des  Scblusssteins  übereinstimmen.  Die  Anschlüsse  der 
Umfassungsmauern  dieses  polygonalen  Ausbaues  an  das  Afittelschiff 
mit  Resten  von  Fenstergewänden  smd  gleichfalls  noch  sichtbar.  An 
der  südlichen  Querseite,  an  welche  jetzt  ein  Privathaus  unmittelbar 
sich  anschliesst,  ist  im  Mittelschiff  eine  ähnliche,  jetzt  vermauerte 
BogenöfTrmng  festzuslellen.  deren  Formen  jedoch  mit  denen  der  Kircbe 
in  Uebereinstimmnng  sich  befinden. 

Aus  vorstehend  zusammen?e«îtpl!tpm  Material  ergiebf  ?ich  zunäcbsl 
die  Thalsache,  dass  eine  Kirche  Sl.  Georg  bereits  im  XII.  Jahrii.  und  wahr- 
scheinlich an  derselben  Stelle,  wie  die  heulige,  exislierle.  Da  jedoch  der 


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—   319  ^ 


;rpsr^'nw artige  Bau.  nndi  ilcn  Baufoimou  /u  iirltMlt  n.  keinesfalls  bis  auf 
diese  Epoche  zuriick^jchl.  so  darf  wohl  anjienoiJiinen  werden,  dass  letzlerer 
an  Stelle  eines  ûllurea  errichtet  wurde.  Aus  den  Mitteilungen  Dieudonué's 
und  der  Eingabe  an  Bischof  Cambout  geht  ferner  hervor,  dass  im  An- 
fang des  XVin.  Jabrh.  der  frühere,  seitlich  Tom  Chor  belegene  Hauptein- 
gang der  Kirche  in  den  bisherigen  Chor  verlegt  werden  sollte,  bezw, 
verlegt  wurde  and  dass  an  der  entgegengesetzten  Seite  der  Kirche  die 
Errichtting  eines  neuen  Chores  beabsichtigt  war.  In  volbter  Ueber- 
einstimmung  hiermit  befindet  sich  der  Plan  von  1738  nnd  der  Orts- 
hefund.  Der  erstere  S^ft  vais^  den  Eingang  in  einein  gegen  die  heutige 
Friedhofstrasse  gelegenen  rechteckigen  Ausbau.  Das  Langhaus  Ifii 
drcischiffig  und  besteht  nm  fimf  .loflion.  Ein  Onpr:=5chiff  ist  nicht  vor- 
liandoii.  ebener»  febll  der  C'.hor.  Der  Hauptaltar  ist  an  der  nach  Hor- 
den  belegenen  A udüc; use iU;  des  Mittf^lsehifTs  angedeutet. 

Hiernach  wurde  also  nach  dem  .luhie  1718  der  Altar  an  die 
nördliche  Querseite  des  Langhauses  verlegt  und  der  alte  rechleck^e 
Chor  als  Haupteingaug  ausgebaut  {Zustand,  wie  ihn  der  Plan  von  1738 
zeigt).  Gegen  1748  erfolgte  die  Neuanlage  eines  polygonalen  Chors 
an  der  Nordseite. 

Sowohl  der  alte,  wie  der  neue  Chor  sind  alsdann,  wohl  nach- 
dem die  Pfari  iieinoinde  aufgehoben  woid*  n  war,  abgebrochen  und  das 
bestehcnbleibende  Langhaus  zu  profanen  Zwecken  ein^richtet  worden. 

Die  äussere  Erscheinung  des  Bauwerks  bis  zum  Beginn  des 
XVIH.  Jahrhundert?;  haben  wir  uns  als  ein  einfache«  Lnnphaus  mit 
niedrigen  Seitenschiffen  vorzustellen,  welches  ans  tTuil  Jo«  hen  bestand 
und  dessen  Längsachse  annährend  von  Nord  nach  Süd  gerichtet  war.  An 
die  südliche  Querseite  .schloss  sich  ein  rechle<'kig  geformter  Cliur  in 
der  Breite  des  Mittelschiffes  an.  Die  nördliche  Querseite  war  gerade 
geschlossen.  Der  Eingang  befend  sich  neben  dem  Chor,  wahrschein- 
hch  in  dem  ersten  Seitensclii!(|Och  nach  der  heutigen  Hedardenstiasse  hin. 

Ein  besonderer  massiver  Turmbau  scheint  nicht  vorhanden  ge- 
wesen zu  sein  und  es  darf,  unter  Heranziehung  älterer  Stadtan* 
richten,  angenommen  werden,  da.ss  der  in  den  ßaurechnungen  des 
XVlll.  lahrl).  erwähnte  «clocher»  ein  in  der  Mitte  des  Langhauses  be- 
findlicher, schlanker  Dachreiter  von  massigen  Dimensionen  gewesen  sei. 

Die  Frajrc  ob  St.  Georg  ehemals  eim  Cisterziensenkirche  gewe- 
sen, wie  Diendomié  angiebt.  soll  hier  nii  hl  weiter  erörtert  werden. 
Doch  mn<r  tiicht  unerwähnt  bleiben,  dass  da-  IJauwerk  in  seiner  äus- 
seren Ersciieinung  vielfach  Züge  besitzt,  welclie  es  den  typischen  Bau- 
ten jenes  Ordens  verwandt  erscheinen  la.ssen. 


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—   320  — 


Bezüglich  der  Datining  unseres  Moniunentes  sind  wir  num^ls 
jedes  anderen  historisdien  Nachweises  lediglich  auf  die  aus  den  For- 
men und  dem  Baucharakler  desselben  zu  ziehenden  Schlussfolgerungen 
angewiesen.  Die  Gesammtdisposition  und  die  dem  Aufbau  zu  Grunde  lie- 
genden Konslniklitinsprinzipien  gehören  berriL-*  der  entwickelten  Pe- 
riode (1er  fioiliik  an.  Pfeiler.  Widerlager  und  Gewölbegerüst  sind  enl- 
srhiofloti  lind  kriit'lip  oidwickoll.  wäliroinl  dio  1 'jnf:i?siinirswände  nur 
noch  als  Fidliiii;irn  dienen.  Dit-  ^^täikf  dt-r  lel/.lci«'ii  ist  sogar  in 
riolitiger  Krkcniilnis  ihroi-  P'iniktinn  auf  rin  Mindestmass.  O.Hö  in. 
herabgedi'uekt.  eine  SUirke.  welche  wir  uns  hei  liruchsleinniauerwerk 
brate  nur  unter  ganz  besonders  gü listigen  Umständen  auszufahren  ge- 
trauen würden. 

Dieselbe  Torgcsclurittcne  Entwickelung  sehen  wir  in  der  Detail- 
gestaltung der  Hausteingliederungen  und  des  spftrlichen  Ornaments. 
Ihr  Vergleich  mit  den  gleichartigen  Formen  anderer  Raul* n  lassen 
den  Schlu.s.s  berechligl  erselieinen.  das»  wir  ein  Werk  aus  dem  Knde 
des  XIII.  odoi'  .Anfang  <les  XIV.  .lalirh.  vor  nn-  haheii.  Iii-besondere 
wird  diese  Ansieht  hestiitigt  dureh  die  Aeiiiilii  tdieit.  welrlie  /wischen 
den  Fornien  unserer  Kirche  und  (lenjeni^eii  anderer  -^h■lzer  Kirchen, 
der  Kathedrale,  .Sl.  Viueciiz.  Sl.  .Segoleiia.  vielfach  sich  naehwei.sen 
Iftsst  und  deren  Entstehungszeit  gleidiialls  jener  Zeit  angehört  Na- 
mentlich mit  der  letzteren  Kirche  zeigt  St.  Georg,  sowohl  im  Aufbau, 
wie  in  der  Detailgestaltung,  die  weitestgeliende  Uebereinstinunung. 


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Neue  Untersuchungen 
über  das  Atter  der  Keiterstatuette  Karls  des  Grossen. 

Von  Dr.  8.  Wolfrsii,  Metz. 


Die  KoitersUituelle  Karls  'les  (irosseii.  die  elienml??  der  Katlieclpnle 
von  Metz  augelidrte  und  nach  uiutinigrachen  Seliickfialcu  im  Museum 
(lamavalei  zu  Parb  endgültige  Aufstellung  gefunden  hui,  ist  duich  die 
in  zahlmchen  fllustrierteii  Gescbiohtswerkeo  ▼erbreiteten  Abbildungen 
an  bdnumt  geworden,  dass  man  auch  in  weiteren  Krdsen  mit  der 
Vorstelhing  vom  grossen  Karl,  wie  sie  nns  Dürers  Bildnis  Qber&efert, 
jwbroclien  und  jene  energische  Retterfigor  ihr  2u  Grande  gelegt  hat. 
Das«  die  Statuette  in  »o  zahlreichen  Publikationen  als  gleichzeiti^is 
Portrill  des  FrankenkOnijrs  Aufnahme  tand.  war  einer  Arbeit  vun  Aiism 
Weerth  zu  danken,  iler  mit  guten  Gründen  darKethari  hatte ^J,  dass  jener 
Heitel  siiiauii  nnrh  seinen  Zii<icn  und  seiner  Haltnn^r.  naeli  Tracht  und 
tietgaben  dun  haus  ilcm  zt'ilj<eui)>sis(  lien  litteraris(  Ikmi  l'oi  trüt,  wie  es 
Einhard  von  liarl  gezeichnet  liat.  rulspreelie.  und  «Ici  weiter  der  Mei- 
nung war.  dass  die  Ausführiuig  dt^s  Üildwerk.s  enier  audereu  Zeil  alü 
der  karoUngiâcheu  nidit  wohl  zugeschrieben  werden  könne.  Die  Un- 
tersncbangen  Ansm  Weerths  hatte  dann  Giemen  in  einer  Arbeit  Ober 
die  Porträtdarstellangen  Karb  des  Grossen*)  neu  aufgenommen  und 
in  ihrem  ersten  Teile  wesentlich  vertieft.  Für  die  negative  Seite  der 
erstersehienenen  Studie  war  er  freilich  ebenso  wie  sein  Vorg&Pger  den 
Beweis  schuldig  gebUebcn. 

Eine  weitere  schwache  Stelle  beider  Arbeilen  wjir  der  Versu(;h, 
ilie  technische  Ausführung  des  Werke?  mit  den  sonstigen  kün>tleriselien 
Leistungen  de»  karolingi^hen  Zeitalters  iu  Lebereinstimmung  zu  bringen. 

')  Bei  vorliegender  Arbeit  hat  Herr  Dr.  E.  Marckwald  in  Stnusbarg  den 

ViTfasp«r  durch  zahlreirhr  XnrlifnrsrliiiriHrn  riuf  der  î^anrk-bibliotliok  \vf>>rntliche 
Hüb;  fdeblet.    Ich  »agc  ihm  auch  an  dieser  Stelle  den  verbindtich»len  Dank. 

*)  Die  Reiterslaluettc  Karls  des  Grossen  ans  dem  ttom  zu  Metz.  Jalxrbikcher 
des  Verein»       Aitertmnafreniideii  im  Rheinlande,  Hell  78.  Bonn,  UM,  p.  189  IT. 

Cleinen.  die  Purträtdarstellungen  Karl's  des  Grossen.   Zeitaehrift  des 
Âarbeaer  (iearltichtavereioü,  Band  LI,  L8ô  ff.  Band  12.  1  IT. 

21 


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1 


i 
I 

I 

-   322  — 

Ausm  Wf'crth  wio  Clfiiicii  imis.stcn  zujïfslclioii.  dass  tlieser  Ensgu^tü 
«einxi;;  m  -vwwv  Ar!>  Tür  das  9.  .îalithiindeil  daslelic. 

Kino  i\ach|»riifun;ï,  dr-r  i<-li  di<'  Ai  hi  iU  ii  der  bridon  Kiiii^tlii.Hluiikef 
iinU'i  wail.  braclilo  denn  au«  1»  t  in  duixhaus  ahwoiclu  nde.s  Kesullal'i; 
die  von  einer  küu.stlei  ischen  Würdigun^j;  zuiiäcli.sl  absehende,  leiu  liist»>- 
rische  Untersuchung  ergab,  dass  das  Werk  im  Jahre  1507  vom  Gold- 
schmied François  zu  Metz  luiter  Beirat  einer  Konimission  von  Domboren 
iiadi  dem  in  der  DombibUotbek  vorhandenen  gleichzeitigen  Porträt 
Karls  des  Kahlen,  das  man  irrigerweise  als  dasjenige  Karls  des 
Grossen  angesehen  hatte,  verfertigt  scL  Der  Gang  des  Beweises  vrar 
folgender  : 

Ans  den  Hildweiken  der  Kaiser  nnd  Knniy:c.  die  das  9.  inid  die 
f(»!geiK](Mi  .InhrfimHl'Tlo  iiborlif^frif  haben.  er<fah  sich  ebenso  wie  aü< 
den  liUi  1  ;ii i.-?*,'hen  Zeuuiii-xii  jt  iici  Z'mI.  d;i-s  der  lU-it.hsapfel.  wie  iliii 
der  Heiler  »ler  Slalut;üe  [nhrl.  ei'st  st.a  DIU»  lU'in  (irossen  nU  hisi^iiie 
oder  aucli  nur  einfac  he!  Beigabe  der  denbeheu  Kruiiize  erscheinl  *j. 

Wenn  Aiism  Wcerth  der  Meinung  war,  duss  den  direkten  Bezie- 
hungen Karlä  des  Grttssen  zur  Metzor  Kathedrale  die  Statuette  zu 
danken  sei,  so  liess  sieh  nachweisen,  da.ss  die  Figur  im  IB.  Jahrhundert 
im  Dome  noch  nicht  vorhanden  gewesen  ist.  Ueberhaupt  Iteginnl  dk* 
Vcrehnuig,  die  <Ue  Meister  Kirclic  Karl  dem  Grossen  zu  Teil  werden 
lilsst.  erst  mit  d(in  J4. — 15.  .lahrliunderl.  nnd  seil  iheser  Zeil  siulil 
eine  jnnjre  Tradition  dathneh.  dass  siv  kirehhehe  Gewänder  nnd  (ienilf 
sowie  vrnnze  Hauleilc  der  Kalhedrah'  mil  Karls  N;inien  in  Verbindiiii;; 
bj  in^rt ,  <He  en'^'eîi  Ueziehun^'en  des  j/rossen  Karolingers  zum  Dunif 
•  h'in  ehrflirehli^eii  Sinne  der  Zeilgenosseii  ghiuhhaft  zu  nuK'lien.  Al> 
liesliUigimg  der  Miehligkcil  (heser  Sehhissc  hnul  sieh  in  den  (loiiriu- 
slones  capiliili  zum  Jahre  1007  folgende  wichtige  Eintragung: 

Item  Ion  a  ordonne  a  ceux  ijni  par  (  ydevant  ont  eu  commission 
de  faire  fiiiro  Charlemague  quitz  concordent  avec;  Franeoy  h>rfevre  pour 
la  façon  et  (juil  soy  paye. 

Und  ein  Bkitt  weiter:  Die  Martis  septima  décima  ipsius  mensirf 
tiuvembris:  on  a  conclu  de  iiayer  a  François  lorfevre  pour  la  façon 
tU>  Charlemague  et  que  Ion  prengue  largenl  en  la  volte. 

Die  lioittrstatuctt«  Karls  des  (h-o-^scn  «as  (1er  Kath«dmle  zn  M«U. 
Slrasshurg.  l^<îK).    Vurlag  voii  Karl  .1.  Trilbiu  r. 

*)  Nur  K.irl  ilur  Kaltlb  i»i  Ht}imt  Eitelkeit  uud  rralüüUcUl  ealâpreclienii  mil 
dem  Retchsai'iel  uemaU  worden.  In  meiner  ersten  Arbeit  glaubte  ich,  daas  das 
xwei  mal  gDächehen  «ei.  \vii>  icli  jot/t  l>oinork(>,  habe  ich  mich  geirrt.  Im  Cod. 
V m  S  ûiiiiiM-raii  ist  <lcr  K Mi:;  oluic  Atiril>iit<'  wiedergegeben.  Sonaeh  bleibt  alito 
nur  uucli  ein  Bild  mit  dem  ltctclti»äpk4  übrig. 


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Eine  Schwierigkeit  galt  es  noch  zu  beseitigen.  Nacii  den  Zeiig- 
niaaen  des  17.  Jahriiunderts  besass  die  Kathedrale  zwei  Statuetteoi  eine 
älberne  und  eine  bronzene,  àema  «ne  Nachgus.^  der  anderen  war. 
Von  welcher  ist  nun  in  der  Notiz  die  Rede? 

I)a  man  1Ô67  den  Sflberscbatz  der  Kathedrale  verkauft  hat, 

inuss  die  silberne  Fi<rur  nach  dieser  Zeit  enlslaiiden.  die  broiujene 
also  die  ursprüngliche  sein,  Audi  das  weitere  Bedenken,  wie  es  denn 
1507  mô{çlich  gewesen  sei.  das  Kostüm  der  Reiterligiir  so  zeilgetreii 
zu  IrofFcn.  Hess  sirh  rihorwiiidfii  :  Im  Uomschalz  exislirle  eine  kanv 
lirigtscht-  liilx'l  lind  ein  l'sallci  ;iu-  derselben  Zeit,  die  beide  bildliclie 
Darstelluii^t  jj  Kai  U  de^  Kalileii  mul  semer  Uiuîçebuni;  enlhielten  :  unter 
dem  tairai  der  ICapitelkommisäiün.  die  in  deu  Gemälden  Karl  dun 
Grossen  zu  sehen  meinte,  wird  der  Goldschmied  nach  diesen  Portrftls 
üeartiäiet  haben;  jedenfiills  sind  die  Aeiisserlichkeiten  der  Statuette 
ainmitfich  ans  den  Bildern  zu  erklären. 

Die  vorstehend  skizzierte  Untersuchung  hat  vielfach  kritisdie  fie- 
riicksiehligung  und  b  den  meisten  Pfillen  Zustimmung  gefunden.  So 
iwhiiessen  sich  LQbke';  und  Kraus*)  meiner  Ansicht  mit  dem  Bemerken 
an.  dass  sie  schon  immer  die  kleine  Figur  der  Renatssanc(f  zugeschrieben 
bätten,  resp.  zu/nsehreiben  geneigt  gewesen  sei<m.  v.  Schlosser ')  und 
Bourgeois*^  treten,  der  eine  in  dei-  Zeits(;hrirt  des  Instituts  für  öst- 
reichisehe  (ie<r  hiohtsf(\rsehMng.  der  andere  in  den  Annales  de  l'Ksl 
gleichfalL-  diu  Ucsullaten  meiner  Unter^iu-himg  bei.  ebenso  i\n««sern 
sieh  dt  r  nntrenannte  Kritiker  <Ier  Hheii)i<.  heu  .liiluhüeher'^)  und  dic- 
jciHyeii  /.iliuoicber  T;i|i(.'.shlall*'i-  (lui-ctiiin-  /.iisliminend. 

Nur  drei  Be.sprechungen  sind  iiiii  /ai  li»  >u  hl  j^ckuniiiini.  riic  unicr 
Abweisung  meiner  Resultate  die  karolinglsehe  Provenienz  der  Figur 
iHic'b  weiter  zu  verteidigen  suchen.  Es  sind  das  die  Anzeige  eine» 
Anonywius  in  der  Revue  critique ''j  und  diejenigen  von  P.  Clemen  im 
Repertoriom  fttr  Kunstwissenschaft')  und  der  Zeitschrift  des  Aachener 
(îescliiobtsvereins 

Boi!;i;if'  cier  Milnrlu  ni  i  Zeitiing. 
'O  Hepcrloriuiu  für  Kuiiälwiääeiuichaft  Xlll,  H  umi  Dcuihchc  Lillcrulur- 
Zrilnng  vom  17.  OkL  1891. 

7^itechri<lde«ltiBU(alsror  jMreichbcheUeschichtofomhunf  t890,p.843IT. 

\'  Jahrgang  1890.  p.  616. 

Heft  89,  p  24a. 
«>  JanTier-Fevrier  lö9Ü,  y.  22ü. 

vxm,  6. 

t)  Bind  XJI. 

21» 


Da  «lie  KiiiwinKlc  Ar<  Fiaiizuscn  auch  hei  (.li  incii  wirdn  kehren, 
die  An/.ci'jrc  im  llc|u'iloriiiin  Icfli-jlirli  ein  verkür/tcr  iiiul  vcr^Mtihcrlcr 
Auszug  aus  (loi-  Aachener  Zoil^elirifl  isl,  so  kann  ich  mich  in  nieiiier 
F^rwideniug  auf  dio  Ansfilhrungcn  des  rheinûehcn  Blattes  lienchrftiikeii. 

Die  »achlichen  Gcjtengrnnde  Oemens  wenden  si(th  }:anjlcli.st  g^n 
die  Behaiiptunfr,  das»  der  Reichsapfel  f&r  die  Zeit  Karls  de»  Grossen 
ein  Anachronismus  sei  «Der  Einwand,  der  sich  hiorau.s  gegen  die 
Z(  ilstellong  der  Slatuetle  orgicht,  wilre  richtig»,  sagt  Giemen,  «wenu 
<h"e  Voraii^sclznii?  »stimmte.»  Sehen  wir.  was:  er  «rejren  flie  Vorans- 
«cl/im.;  v(»i iii^fcn  weiss,  h»  6  FäUeu  gluubl  Cllcmen  einen  Reiclis- 
aplel  iKn  li\v<'is(>ii  /u  koiiiiiMi. 

1.  Auf  ciiK  r  Elleiibciniiy.xis  des  7.  Jah.rhunderLs.  (Abb.  bei  Juhii. 
Fiinf  Elfenbein}reni.s.se  S.  14) 

2.  Im  Utrechtpsalter  Fol.  IIa  uml  der  Kopie  des  Britischen  Mu- 
seums.  CckI.  HarL  603,  Fol.  10b. 

8.  Im  Cod.  364  der  Bibl.  comm.  zu  (lanibrai,  er  «ist  in  den 
letzten  Jahren  des  8.  oder  den  ersten  «le.s  9.  Jahrhunderts  in 
Tours,  also  mitten  im  Herzen  des  Karolingerreichs,  geschrieben 
vvdrden.» 

4.  Auf  (Ici  Mns;iik  der  Kanxcl  vmi  San  V'ilale  in  Kaveinia. 

h.  Auf  iln  kiiinliii-/.  Mosaik  der  Ku|X'llc  cies  hl.  Zeno  in  San 
Piassedc  /.ii  lioni. 

(>.  Auf  dvv  Kuppelniosaik  im  Aachener  Milnster. 

Was  den  ersten  Fall  anbelan^rt,  so  kommt  er  hier  fiberliaupt 
nicht  in  Betracht.  Giemen  .selbst  nennt  die  Py.\is  «wahrscheinlich 
raeroviugisch»  und  lässt  sie  im  7.  Jahrliundert  entstanden  sein.  Ich 
habe  bereits  in  meiner  ersten  Arbeit  ausgefiUirt,  dass  der  Rt'iciisapfel 
ein  byzantinisrlics  Syniltol  war.  also  zugegeben,  dass  er  der  byzanti- 
nischen Kunst  .schon  früher  ^rcläuli«  jrewesen  ist.  Ilior  komnit  es  aber 
Icdi^ilich  ;iiif  den  Itcwcis  an,  dass  die  k a  r o I  i  ii  i  s cli  c  Knnsl  das 
Ponnnn  kennt  und  da  ist  eine  «  wahrscheinhch  im  7.  .lahrlnnidcrl  ■  cnl- 
slandene  Kigm  nicht  als  Ai^gunient  zu  verwerten.  Ks  konunt  hinzu, 
da.ss  man  bezii<;licb  der  Hcrkimft  dii.'ser  friilion  Elfenbeinschnitzereien 
noch  sehr  im  Unklaren  ist,  die  Pyxis  also  recht  wohl  aus  Byzanz 
selbst  importiert  oder  von  byzantinischen  Hftnden  gefertigt  mn  kann. 

Ein  Hauptgewicht  legt  Giemen  auf  die  Figur  des  Utreehtpsalters. 
Ich  lialtc.  wie  Clenjen,  Gclejrenheil,  die  Kopie  desselben,  die  etwa  im 
11.  Jahrhundert  jrefertiirl  ist.  gleichzeitijr  aber  auch  die  IMioto'/raphie 
«les  Ori^riiials  im  Hrilish  .Mnseiun  einzusehen.  Oü  war  min  aileidin«rs 
in  der  Kopie  ein  prächtiger  ki-eisruiuier  iieichäapfel  rot  eingezeicUiiet. 


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—  325  — 


Wie  «tand  es  aber  mit  der  Photographie  de»  Orunnals?  Slntt  do» 
Reichsapfels  fand  tch  einen  unförmigen,  oben  eingedrfickten  Klumpen, 
der  wohl  ein  Pomum  vorstellen  konnte,  aber  dmchaus  mVlit  m  n  s  s  le. 
Weiler  erjrab  sk'h  jibei*.  dass  die  Kntii<r.<li"/nr  in  dcrscIlxMi  Hand  ein 
laii([(>s  Slai)S<H'ptfr  hielt!  Dass  dicsf  Eiifonliinditliivcilfii  iiiflit  dem 
Phol(>}rra|)lieii  zur  Last  falU'n.  dafür  kann  i'  h  niicli  auf  den  Rciclis- 
areliivar  Herrn  Dr.  Müller  in  Clrechl  Iternlcir.  itacli  desHcn  ffeinidliciicr 
Mitteilmiiî  die  IMiotojirapIlie  vtilLslündijr  y.uverlii^'.'^i^î  So  uniiesdiiikl 
kiiroliiigi.schc  Künstler  an<^li  sein  niö};en,  sie  wissen  dodi  recht  wohl, 
was  physisch  möglich  ist  und  was  nicht.  Wenn  ul>er  ehie  Königs* 
iH^talt  ein  klar  und  deutlich  gezeichnetes  Scepler  filhrl,  so  ist  es  uusge- 
stchloiisen,  dass  sie  in  dersellien  Hund  den  fteiehsttpfel  liSlt.  Bei  Yer- 
pleicliiiDSî  <ler  zalilieichen  nl»ri'/en  im  l*-;il!ri  verstreuten  Krinijrsfiiînieii 
er;r;d>  sich  des  weiteren,  dass  keine  einzijr«'  das  l'oininn  führt.  Wahr- 
si  lifitilieli  ist  (las.  was  Clernen  für  einen  Heit  h-;ipfi^!  !i;ilt  ein  perspek- 
tivi-c|i  v(>r/eicbnf>ler  IlfH-krtritiel  Zu  vfillfi-  Klmlieit  wird  man  hei  der 
llrutiii^en  Aiishiltruhji  ><.h\\«r  kommen,  (>ii<^inal  hat  keine  Farlien, 
liie  Siclifrheit  jjfelxMi  wünlen;  iihcr  das  eine  stelil  fe.sl:  ein  Keii  h.'*- 
apfel  ist  das  nicht. 

Die  llauptstntze  seines  ßcweises  ist  fîlr  Giemen  der  Cod.  3(U  der 
Kblüthck  von  Cambrai:  Durch  die  beiden  hier  ge«;ebenon  Koiiigs- 
bilder  mit  Pomum  glaubt  der  Kritiker  dits  Symbol  «zeitlich  und  örtlich 
iKH'h  viel  Gronauer  für  Karls  Ilevtiermigsxeit  und  Heicli  lixiercn  /u 
können.»  I^eider  kcMine  ich  die  Bilder  seihst  nicht  nnd  kann  iiiehl 
tiaeliprüfen.  oh  Clenion  i'ichti^r  ^'c.t  lu  îi  fial.  \),t<  \<\  aher  hier  zum 
(lliick  am  Ii  iii'  iil  nöti^f.  Professor  .l;iiiil-<rliek.  <'inci  I  ■:  bi -len  Kenner 
karolin^fist-hcr  Buchmalerei,  hat  die  1  laiidselnift  unl»  i>uchi  und  sajrl! 
'I)uneu.K  Datierung'  auf  tlas  10.  JahrJmndcrl  ist  falsch;  schon  nach  den 
ornamentalen  Motiven  (ter  Bildumnihmung  —  falls  dieselben  mit  an- 
nithemder  Treue  wiedergegeben  —  niu.*is  auf  die  ?!  weite  Hälfte  des 
9.  Jahrhunderts  als  Eutstehungsmt  gesclilos^en  wenlen.> 

Ich  habe  frQlier  auitgef&hrt,  dass  allein  in  der  Zeit  Karls  des 
Kahlen  der  Keichsapftîl  auf  einer  Ahhildnn;i  he^re^nel  und  diese  Ersc'hei- 
iiunjf  mit  der  Eitelkeit  und  Prahlsncht  jenes  Herrschers  zu  motivieren 
U'csnclit.  Hun-h  .lanitscheks  Xnrlnvr  i-  erhält  di'  ^r>  Aîinalmie  eine 
neue  l{4'stäti^rM?i'/  für  den  (^lemcnschcu  Versuch  verliüroii  ahei-  diu 
Ahhil'luntren  jt-dc  l>cvvi  i-ki.ift. 

Da  in  deutschen  im<l  Iranzodischcii  Handschriften  weitere  Koiiig.s- 
bilder  mit  Reichsapfel  nidit  zu  Tmclen  .<timl  wird  <lie  italienische  Kunst 
bemngeiEogen.   Der  Versuch,  aus  italientsdicn  Darsiellungen  fränkische 


—   326  — 


Sitio  bpwfispji  zu  wollon.  iniiss  von  vdrnliprcin  zunickyrewieson  wj'rdrn. 
vor  alli^ni  iti  Hie-sem  Falk^  In  Italien  der  F.itiflti<-  von  Hyrnnz  noch 
massgebend,  laer  stellt  nian  also  Kaiser  dar.  wie  luan  sie  vi  m  d'>i  l 
aus  kennt.  Ks  k(»mnit  aber  liinzn,  da.ss  andi  hier  wieder  die  .iahr- 
hiinderte  von  Giemen  nicht  auseinander  gehalten  werden:  San  Vitale 
in  Ravenoa  ist  dn  Werk,  da«;  zwischen  526  und  &47  entstand  Wa« 
soll  das  hier  beweisen? 

Endlich  ftthrt  Giemen  noch  die  Kuppeluiosaik  ûm  Aachener  Mün- 
sters Jsam  Beweise  dafTir  an.  dass  das  Pomuni  karolin<;i.s(  h  sei.  ist 
mir  nichl  gfinz  verständlich,  was  diese  Bii  lt  i  hier  zn  thnn  haben: 
schreibt  doeh  Clcnipn  auf  einem  friiheren  Dhitte  .selbst*):  «Motren  nun 
in  der  Pfal/.küjH'Mc  unter  don  Karolin^rorn  Gewölbe  und  Kenstcrbriis- 
lun-^PTi  einen  nialen>e!ien  t»der  niti-ivi-^ehen  ^ehnmck  eilialltn  hnbfn 
oder  mcht.  ein  Forlrät  Karls  beland  .sieh  nieht  danmter.  Wohl  n\m 
durften  unter  Otto  lU. .  der  wuhi-^eheinlieh  WJ  die  vcrursaditen 
Sdifiden  aasbessem  and  was  noch  mangelte,  an  malerisctan  Schroudc 
hinsafitgen  liess.  die  Figuren  des  Papstes  Leo  und  des  Kaisers  Karl 
eingesetzt  sein,  auf  deren  Vorhandensein  ein  von  P.  Â.  Beeck  nütge- 
teiltei-  litnlns  mit  Sicherheit  schlie>>'  ti  lässt.  >  Erst  zn  einer  Zeil  als«», 
ITir  die  ich  selbst  das  Voi  kmnnit n  (h's  Heichsapfels  nachgewiesen  liabe. 
sind  diese  Bilder  entiîlau'ien  W  as  will  also  deinen  hier  daraus 
.•;<  hh'e<sen  V  Und  wenn  es  nur  wenig.stens  siehor  wilre.  (\:\<<  die  Bilder 
auf  Odo  in.  zurüekfrehen  :  Dohme.  dessen  Kritik  sicli  «iui  t  h  keine  l^- 
yei.slertuiji  lK\slechen  li'issl.  erklärt  die  Abbii<iun;ien,  <li,e  von  jern'U  an- 
gel)lichen  längst  zu  Grunde  gegangenen  Gemälden  iu  moderneren  Werken 
vorhanden  sind,  f&r  Fäischnngen  des  Italieners  (^amptni*). 

Die  Mosaik  von  San  Praasede  in  Rom  scheint  nach  alledem  die 
einzige  Darstellung  zu  si»n.  «lie  thatsRchlich  in  die  erste  Hftlfle  des 
λ.  .Tahrhnnderts  gehr>ri.  S  hade  nur,  dass  das  Bild  in  Rom  ist  und 
nicht  in  Tours  oder  Crui  l 

Clemens  Fiinväiule  <iikI  .-onaeli  .sämtlich  hinfiUlin  nnd  da  ua<li 
seinem  ei;.'encfi  Zugeständnis  (he  Frage  über  dfni  Heie!i<iaptf'l  tin*  die 
/eitstelinng  der  Statnelte  ent-scheidend  i.-i  .  kannte  irh  jetzt  (he 
Akten  scidiessen.  Buch  CUcmen  selbst  hat  mit  der  Volleiiduij«r  seiner 
Arbeit  über  die  Porträtdarstellungen  Karls  des  Grossen  weiteres  posi- 
tives Material  beigebracht.  tUw  die  Richtigkeit  meiner  Diirlcgnngea 
wesentlich  erhärtet. 

')  lUhu.  Ituvciiiia.  eiiiu  kuit.Hl{^c>«rttiehlü<-iK'  Studie. 
*}  p.  44. 

Dohioe.  Üenvh,  (l«r  d«ut»cheii  Kaukuibd  4Sti, 


k 


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—  327  — 


Die  Portrâtdarslelluiuren  Karls  jserfallen  im  Grossen  und  Gttnten  in 
zwei  Gruppen.  In  den  alteren  hat  »ich  eine  gewis-Me  Tradition  eriialten, 
deren  letzte  («rundlage  Portrillversuclie  sind,  die  zu  Karls  Ld)zetten 
»der  kurz  iiiK-h  st-inem  Tode  enisianden.  Seit  ficin  12.  Jahrhundert 

niaflil  sich  uIkt  alliuiililicli  eine  (iiircliiiii:«  neue  Aulîassiinjî  von  Karls 
IVrsönlirhkrif  I''  n<l.  die  auf  der  Scliildeiiiii^r  *!i  i"  <n.rf«ii:tniiti  n  Cliroiiik 
des  'riii  iuii  iMTiiht  und  lialtl  (Mil.s|)n'clieiidf'ii  Nk  Mci -diluji  in  Maloroi 
und  l'Li-tik  •reftiii  icii  luit.  Die  ällereii  Darstellini-i»!!  -^in*!  <iiir<'li\ve<i 
nii/escIiK  kl  utui  kt  iin-  ist  an  sich  ireiii'ijrend.  eine  V(>i*slelltni}f  von  dei" 
l'ei-sunliclikeil  IvarLs  zu  jfcbeu.  ein  Vergleich  aller  mit  eitiaiider  zeijfl 
aber  (tewisee  gemeinsame  Merkmale,  die  redit  gnt  mit  der  Schilderunx 
zui^Hmmenzureimen  sind,  wie  sie  ntis  Kiiiliard  von  tieinem  Herren  Itin^ 
trrlasäen  hat.  «Ohne  realintisnlieii  Ein^çehen  auf  Einzelheiten.»  ho 
««•hüeH^t  Omen,  «weiss  die  karolingische  ^it  doch  die  HauptzQge  der 
•  ij'slall  klar  wiederzu};eh<Mi.  hloibl  über  bei  eitier  äusserllehon  (Charak- 
teristik slolien.  Üemzufolire  ist  sie  hei  <ler  Zei«  lnninj  des  Kostüms  und 
Sihninckes  viel  einifehender  und  auch  realistischer  als  hei  der  Wieder- 
Uiihe  de>^  Koni'^'s.?  Nun  wohl,  waa  knnntf>  sidt  ileti  /»Mlfrenossen  leh- 
Iiafl*  I  <'n)<^'f  j(ra<rt  lialn  ii  iil»^  di»'  Syndiolc.  die  iir\-  Koiw^  als  Zeichen 
seiner  \\  aide  zu  Uiigeu  iitlejfle!  Sehen  wii'  also,  wie  diese  darge- 
slelU  sind. 

Das  iUUvsU^  Bild  Ivarb  ist  uns  in  einein  Codex  der  KtoHterbthliuthek 
S.  Paul  in  Kftmthen  aus  den  Jahren  817'-823  ^)  nlierliefert.  Die  rechte 
liand  des  KOn^  ist  leer^  in  der  linken  hHU  er  den  Stab.  Zeitlich 
nahe  :ttelien  diesem  Bilde  die  Portriltversuche.  mit  denen  die  SehreilH 
Hhibe  der  Fuldaer  Klosterschnle  unter  Leitni^  des  Lupus  die  Codices 
der  lejres  barhaioruni  illustriert  hat.  Wenn  auch  di<'  zwischen  820  inid 
832  entstandenen  Orii/inulhandschritten  /n  (îrnndi>  <:ingen,  gule  Kopien 
liali^Mi  ihren  hihalt  doi  h  auf  uns  }re])racht.  So  zei'jrt  uns  ein  Modciu'scr 
r.4nle\?j  (ItMi  ^'ros-oit  Köni'i  auf  dem  Throne  sitzend  die  Kî*itrf>  auf  dem 
Haupte,  in  der  linken  I  laud  da^  .'S*  «  ph-r.  die  leere  licriitr  jc-t ikiilierenri. 
.\ikIi  vier  weitere  Köni«rshilder.  die  die  wertvolle  llandM-lndt  hrinpt. 
lialien  al.s  charakteristisch«»  llerrseherheijçahen  lediglich  das  Scepter. 
Ebenbllt  auf  ein  frühkaioUngischrs  Manuskript  der  Volksrechte  gebt 
eine  (iotbaer  Bilderhandschrift  zurück 'j.  König  Karl  mit  der  Keifen- 
kroue  geschmnckt  hat  die  rechte  Hand  (rel^  wührend  die  Unke  dus 
Scepler  nmfasst.  Wichtig  fi\r  Metz  ist  ein  Codex,  der  im  VhuHniz- 

(JlerrK-ii.  1.  c.  2>Ai. 
*)  Kbendft  ä&B. 
i)  Rhena«  miL 


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—  328  — 


Kloster  un  Anlunpr»  des  10.  JahrhunderU''  enlsl;iii<lni  ist 'j.  Dein  Zei'  hmT 
mussie  j<Hl«Mif;ilU  tlie  kostbare  Bronoedar^lellunic.  wie  sie  angeblt«  li  du 
Kathedral(  btsass,  bekannt  sein:  er  aber  gab  sciueui  gekröutfu  Kaii 
ledigUcli  das  Scepter  io  die  Liake,  die  Reclile  behtolt  der  König  frei 
Ganz  entsprechend  zeichnete  der  KOnstler  einer  Londoner  HaaA- 
£<cbrift  (aaev.  XI.)  den  thronenden  KhiI  lediglidi  mit  dem  Scepter  in 
der  Linken"). 

Um  das  Jahr  1000  entstand  ein  reicbilluslrierler  Codex,  <1e$sea 
BUdersdimuck  auf  die  karolingische  Zeit  zurückgeht;  er  ist  heute  Be- 
sitztum des  Klosters  Trinita  dolla  Cava  im  P'ürstentuni  Salerno"').  Das 
Bildnis  Karls,  das  darin  ontliallen  war.  ist  leider  ausgeschnilten.  aus 
den  Darstellungen  Koni«?  Lothars.  König  Ludwigs  und  Kmig  Pippin.-^, 
die  alle  nur  das  Scepter  hallen,  werden  wii-  aber  aul  enie  entsprechende 
Wiedergabe  Karls  mit  Sicherheit  achliessen  dürfen. 

Auf  keinem  Portrttt,  das  der  karoUngisdien  Zeil  entstammt,  oder 
anf  karolingische  Vorlagen  schliesslich  zorttckgehl.  ist  sonach  dem 
Könige  das  Pomum  gegeben.  «Bei  der  realistischen  Wiedergabe  Ton 
KostOm  und  Schmudc«  wie  -ic  ji  nein  Zeitalter  eigen  ist,  wird  man 
mit  Recht  aus  die.«>er  Thatsaclie  schliessen  dürfen,  das»  der  Kdnig  den 
Reiclisnpfe!  überhaupt  nicht  geführt  li.il. 

Kür  das  späferf  küii'^dcvi-^i  hc  Pmlral,  wie  es  naili  <h-v  lillerari- 
schen  Schilderung  Turpuis  die  >fcli.--»;lien  Eiirens»  )iaften  Karl>  maleris<li 
wiederzugeben  sucht,  ist  es  von  voruherem  wuhrsclieinücl»,  dass  der 
Reichsapfel  als  Ausdruck  der  wettbeherrschenden  Stellung  des  Franken- 
köuigs  bald  begegnet  Ueberraschenderweise  ist  jedoch  diese  Annahme 
falsch.  In  Aachen,  wo  die  Karls-Tradition  wohl  vor  allen  Stedten  dfs 
Reiches  lebendig  geblieben  ist.  wurde  im  Anfang  des  13.  lahrhonderl« 
ein  köstliche^'  Schrein  gefertigt,  cler  die  Cebeine  des  grossen  Könijr.": 
aufnehmen  sollte.  Die  Aachener  Künstler  verfehlten  nicht,  Karls 
Bildnis  in  getriebener  Arbeit  darauf  an/ubrinpcn  und  die  Gcsiclit^fonii 
spricht  deotlieh  daHir  dass  man  <\<'h  bei  der  Darslelluiitr  an  äUerc 
Vorbilder  gelmltcn  luU'  i.  Was  hat  luau  nun  dem  Könige  m  die  Hände 
gegeben?  Die  Linke  umfasst  das  Scepter,  die  UecJite  trägt  das  Doni- 
modell.  Ganz  ent^iecbmid  ist  die  Wiedergabe  des  Kaisers  auf  dem 
fast  gleichzeit^;  entstandenen  sogen.  Iforiensdireine*). 

'i  AU  Paris.  Iiibl  u;il   nt  WhS.  i'.Utmen.  p.  iöS.  8M. 

*j  {mû.  Md.  ol  Ayscough  ö-ill.    < '.leinen  2ï>â. 

S)  m. 

*)  .\t)tji1<iuiig  boi  T.  Kalke,  (fMchichte  d«)  doutuchen  KtuwlgawerlMs  AO. 


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Doch  auch  da,  wo  Bilder  ftiterer  Zeit  nidil  vur^'ele^en  liabcii, 
wird  der  König  lediglich  mit  dein  Soepter  dargeatellt;  so  auf  dem  aus  dem 
13.  Jahrhundert  atammenden  Teppiche  des  Domes  zulblberstadl*).  Nicht 
anders  wird  der  König  in  Frankreich  aufgefasst.  Das  älteste  Bild,  wie  ch 
<lic  Glaagenjälde  von  S.  Deiiys  (von  1140)^)  übcrliofert  luiheii,  /.eijrl  den 
Könii;  nur  mit  dem  Sct'iiter.  -  Wenn  man  bedfiikt,  dass  seit  Otto  I.  die 
Kônijîsbilder  auf  Siegel,  Münzen  und  Kloslerix^rgument  das  ronium 
tülireii,  so  ist  die  Weglassun';'  dfr  Insi'/nie  hei  den  Darshllnntrf^'ti 
Karl-«  f'ifio  -/enidezu  aulîallendf  Kix  în  iimut.'  Sie  lässt  sieh  nur  so 
ei'kliiiei»,  diis.s  aueh  da,  wo  das  lu  iii  iitstaiulene  Bild  des  12.  .lalirlinn- 
dert.s  zur  Dar^stellimg  gelanjft.  do<h  der  tuiUusri  ilei  aUtjn  TtadiUon 
lK>/ijigiich  dieser  augeQräl%en  Aeuäserlit- likeit  so  ttiüchtig  ist,  dass  man 
im  Gegensatz  zur  Sitte  der  Zeit  das  Felden  des  Fomuin  geradezu  ab 
ein  Diarakteristikum  des  alten  Kaisers  ansieht.  Erst  ganz  alhualilicli 
rerbhisst  die  Erinnerung.  Im  Aachener  Stadisiegel*)  scheint  die  neae 
Zeit  zum  ersten  Male  das  jQiigere  Symbol  deutscher  Königslierrlichkeit 
auch  Karl  l»eige}fel)Cii  zu  haben,  dann  l<UKbt  e?>  hier  und  dort  verein- 
zelt auf.  bis  endlicli  im  1.3.  .lahriiuiidert  die  ÜarslcUimg  des  Kaisers 
mit  «lein  l'umum  zur  nc^rd  wird. 

Dio  îtbcrmaUge  Priitun-r  doi"  Ki-nirc  hat  sonach  zn  demselben  Ke- 
siillatc  wie  die  ersto  riitci'-iiii  liung  geführt,  ein  Krgrbnis,  das  durchau.s 
mit  den  Iieri<;lili;ii  «It  i  (juullrti.  die  vom  Pominji  für  di(;  kandingi.sche 
Zeil  niehl.*?  wissen,  übereinstimml.  leb  braiuln.'  hier  die  bezüglichen 
Steilen  nicht  uoeii  einmal  aufzu(iiliren  ;  nur  auf  ein  Moment  möchte 
ich  hinweisen,  dan,  wie  mir  scheint,  eine  g(«wisse  Begründung  dafür 
erhrii^t,  dass  Karl  trotz  seiner  Kaiserkrönung  von  der  altfränkischen 
Königssitlc,  die  nur  das  Scepter  resp.  den  Stab  ab  Insignie  kauntc, 
nicht  ubgewiehen  ist.  Das  Pomuni  ist  das  Symbol  der  Weltherrsdiaft 
und  da  eine  solche  wenigstens  theoretisch  von  Byzaius  in  Anspruch 
genomnieti  wurde,  .^o  gab  man  dort  dieser  Auffassimg  eiit.>?[)reeliendeu 
Aiisdriifk.  Als  Karl  nun  gekrönl  wonh'U  war.  erklärte  er  bekanntlich, 
ilci  N;iiiic  Kaiser  und  Augnsht«  sei  ihm  d(»r;iif  zuwider,  dass-  er  die 
Kux-lïe  niclil  t>elr(  Icii  hätte,  wemi  ilim  die  Ab-iclil  Leos  bekaiinl  ;ic- 
wesen  wäre').  Der  Ahn  m  h  von  S.  (lallen  Itigt  dem  die  Erklärung  bei, 
Kai-1  habe  die  Mis.sguu>l  und  iM'iiid.schan  des  l)yzauUuischeu  Kai:jer- 
bofes  gef&rchtet      Die  UogrQnduag  wird  richtig  sein,  da  sk  durchaus 

^)  (Siemen,  j».  7U. 
^  Eb«nda  94. 

•)  Kbenda  44  IT. 

*1  Kinlmrdi  vila  i'üT.  cap.  ÔB. 

^)  Mon.  äangall.  ca]>.  2ü. 

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liislorisclicn  'r!i;il-;i(  ln'ii  cnlspriclit.  Ni*  mui  iiiinnicr  wird  iii;in 
tiami  aber  aiiutluncii  «iiiilcii.  <lass  *\or  «ît-ossc  Franke  an-  kU'inlulicr 
Kilcikcil  diiroli  oiii  Symbol  AnspnïclKî  zum  AiisdriH-k  hiarlile  o'hr 
auch  nur  den  Vordachl  aufkuiunu-n  lics-s,  als  traite  er  sieli  dauiil.  die 
clcm  grossen  Zii^  t^einer  Politik  direkt  zuwideriiefen. 

Die  liiclt%keil  ili&Kor  ErwHifuiui  iindet  eine  direkte  ü^l&ti^j^unu' 
flurcli  eilten  Bericht  Einhanli}.  «Auslflndif^che  Kleidung  wies  Kart  xn- 
rück  lind  ties^H  sie  »ich  nienml»  aole$seu,  nur  zu  Rom  kleidete  er  sieb 
einmal  mieli  dem  Wunttelie  des  Pufidte!«  Adrian  und  ein  zweite«^  mil 

iiiiT  ilie  IHtlo  von  dessen  Naclifol^rer  Leo  in  die  laii<:e  Tunika  und 
C.lilamis  luid  zo«;  auch  rümisclte  Soliuhe  an.  li(M  fesllichen  Gelejion- 
lieUf'M  seluill  er  in  einem  mil  lldid  dureliwirklen  Kleide  und  tnit  Fdi'!- 
sli  iiK  ii  hesetzlen  Si-liulien,  den  Mantel  dm'<-li  einen  <,''»liKiit  ii  ll.ikeii 
/ü.-ammenjieliallen.  auf  dem  Haupte  ein  aus  (îold  uini  fc^delstfiiit  a  ver- 
ferliglcs  Diadem  einher 'j  .  Wenn  irjrendwo,  .so  liälte  hier  der  IJiograjili 
{«ieher  des  Pnmmns,  diesem  auslandischen  Symbols,  Erwahnunfi  gethan, 
falls  Karl  es  Jemals  gefufirt  hiltte. 

In  der  rechten  Iland  fuhrt  der  Ueiter  cler  Statuette  ein  ge\vnlti|ie:< 
Schwert.  Ausm  Weerth  wie  Giemen  sind  der  Meinung,  das»  dies  eiu 
späterer  Ersatz  fur  das  ursprün^dich  Iteigegebcn  gewesene  Scepter  sei. 
Ich  habe  bereits  in  meiner  ersten  Arb»t  gezeti^t.  dass  diese  Annahme 
zu  vei*werfcn  ist.  Aueli  von  der  silheitieu  Slatuetle  wird  /mn  Jahre 
H)H2  herielilet,  dass  sie  einen  De^ren»  ^tetrajren  habe  und  nichts  Im-- 
reeliliiîl  zu  der  Annahme,  dass  aiM-h  hii'V  ein  Wechsel  »Icv  Symbols 
statt<refunden  hat.  Einmal  wiire  es  doih  mci  kwiu-dijt.  das?>  bei  Ijcidi  u 
Fi^'uren  'gerade  dieser  'J'eil  zu  Schaden  <rekommen  ist.  Sollte  dus  aber 
ge.schelicn  sein,  dann  \sl  es  durchnus  nicht  glaubhaft,  dass  man  beim 
Ersatz  ein  derart  ehrwürdiges  Denkmal  so  wiUkQrlieh  in  seinem  Aenssem 
jseflndert  liut.  Mit  demselben  Rechte  liesse  sidi  der  unbequeme 
Ileiclisapfel  als  s))Htere  Zuthat  beseitigen.  Wenn  ich  frOtier  weitere 
Sehliis.se  aus  der  liei'^'abe  <li(  scr  Iiisi^nie  nicht  gezt^n  habCr  so  kann 
ich  heute  auch  hiermit  meinem-  I3e\veisfühi-un^  eine  neiMS  Stütze  geben, 
/nu  n  li-l  I  hliessl  die  l.än^fc  des  Schwcrles  aus.  dass  man  es  hier  inif 
eiiicfii  l'iiKliikl  der  Karoliit^ferzeit  zu  llnni  IkiIk'ii.  Vielniclir  dcnlct  die 
unv(^i ltailtiis.-.iuiissi;ic  (Irossc  auf  ilie  Zeil  i|»  -  -inh  ii  ii  Millcl.illi  rs.  Ich 
habe  .schon  in  nieinei'  ersten  Arbeil  aus^cspuK-iit  ii.  dass  dem  tiold- 
schmied  wohl  dassellie  Modell  vorjrcschwebt  hat,  nach  welchem 
A.  Ddrer  bei  seinem  Bilde  Karls  de«  (irossen  thataachlich  arbeitete: 

')  Kinli.  Y  IIa  rar.  caiu 


—   331  — 


(las  ReichsM'hwerl.  Immerhin  ist  ja  nicht  au^gesehloHijeji.  dasi»  die 
ln.<i<rni('  iti  ^\'w^^n'  Liinixc  oin  lu-spi  iinglicli  kOrzeres  Schwert  ersetzt  httl; 
Sdien  wir,  ob  «Ueae  Annahme  lialüar  ist. 

Es  rniijr  von  vornlieroin  als  sc^lhslvcrsliiiidlicli  <TM(  li('iiKMK  «Ijiss 
»•in  (U'nl.schor  Kötii«;  zu  allen  Zeilen  das  Schwert  ppfiiliH  }i;ilu\  Orwi^-^, 
Aber  es  frajïl  -h  ii.  irïv/i  «ler  Kt"tiii«r  «las  .Schwert  auch  als  lii.-i;,niic. 
wenn  er  mit  den  Abzeielien  seiner  Winde  dartîeslellf  wird.  Tnd 
da  eiyiebt  sieh,  dass  es  sieh  mil  dem  Schwert  iihnhch  vci  liuU.  wie  uiil 
ilem  Reichsapfel;  der  karoliniiische  Köiiist  fülirL  es  aiif  bildlichen  Dar- 
stellungen nicht  als  SymlK>l.  wenn  es  auch  bereits  zu  den  Reichsinsignicu 
j!erechnet  wurde. 

k^h  ziehe  zunüchst  wieder  die  Berichte  zcitgenössisclier  Schrift- 
Hleller  an.  KOnig  Ludwig  empfängt  ))ei  seiner  Krönung  vom  Vater 
di(  k.ii-erliehe  Krone  und  das  Seepier'  Er  sehreitet  nach  dem  Be- 
ri*liie  Thegana  bei  feierlichen  Gelegenheiteii  einher  cum  ensc  aiiro 
ful|ienle  .  .  coronani  aureain  in  eapite  ^restans  et  haeulnni  anreum 
in  manu  tenens').  eine  eharakleristis(-he  Stelle:  wohl  lr;i<fl  der  Kiuii^' 
das  Sehwert  an  <!f'r  Seite,  in  der  llatid  aber  fidirl  er  d;H  Seester. 
Oie  A(|uilatier  sclzcn  Karl,  den  Solm  KavU  (U><  Kulilcti.  /um  Ivuiisfo 
ein  «conmani  re;çni  imponunl  sccplt  um(|uc  alUdjuuiiL ').»  Die  Annales 
ßerliuiaui  berichten  zum  Jahre  87lj:  Piaesentala  sunt  impernturi  ab 
apORtolieo  transmissa  dona,  intcr  quae  fueruni  piai  cipue  sceplnim  et 
baeulus  aureus.  Ebenso  vcrwebie  ich  wiederum  auf  die  alte  Krönung»* 
formel;  nur  Krone  und  Soepter  finden  Erwähnung*).  Dem  stehen  ja 
uun  allerdings  eine  Reihe  von  Berichten  gegenüber,  aus  denen,  wie 
aus  dem  f'.ilale  Tlieirans  la'rvoriielil .  dass  man  da.s  Schwert  zu  den 
Insi^rnien  rechnet.  So  der  Bericht  über  die  Einselzunt:  Lothars  I., 
laut  welchem  Ludwiji  seinem  SoIum-  Krone  und  Schwert  id)er.><endel 
Kben«(>  in  der  \'ilsi  fl(>«  Wala")  und  in  dcti  .\tin;ilr^;  Hertiniani  nur 
von  Kn  )iit'  umi  Si  Ii  wert  die  Kede  Ahersclmnan  -  ilim  1  icnihle  des  Annales 
lierÜHnihi  In  zur  (îenfiiie  hervor,  dass  d.-is  Sccpu-r  in  erst«»!-  I^inic 
als  Symhul  der  Königsgewall  in  Uelraclil  käme.  Das  wai  auch  zu 
oalürlich  :  i^l  es  doch  dieses  allein.  da.s  gerade  den  König  aum'icimcl. 
ein  Schwert  zu  filhren  stand  je<iem  Manne  m.  Denieutsprechenil  be- 
gegnet denn  auch  auf  den  bildiichcn  Darstellungen  das  Scrhwerl  wohl 
an  der  Seite  dos  HorrHt'h»n<.  in  fier  Hand  aber  (llhrt  er  das 
Scepler.   Ich  vervehiR  in  dieser  Hczichmig  wiederum  auf  die  Portrilt- 

'  )  .Ann.  I>aiuit.s.  min.  M.  (t,  S*^.  1,  121.  ^]  TlK>J;anu^,  v.  hudovict  inii».  M. 
«i  SS  il,  595.  »)  Prudentii  Trec.  an».  M.  (I.  SS.  44».  *)  M.  G.  d.  i1.  l  sVM.  »)  VUft 
Liidovict,  M.  C.      11,  (>47.        U.  SS.  11,  064.  ^)  AI.  <i.  SS.  1.  n04. 


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—  332  - 


clarst^'lliiiiiicn  Karls  «les  (Intsscii  seihst.  Soweit  tücsc  srleîchscUiK 
siinl  «mIoi'  Hilf  ttleicli/,(,'iti</('  Hikicr  zurijfkifehcii ,  /cijfcii  sie  uns  den 
Küni;r  mit  Stab  '»»Ifr  •^t  cptcr.  nie  mit  dem  Srli\\,-rt  in  dor  FlaiuMj. 

Kiitsprecliciiil  i.-i  >\\r  I  »arslclliin^r  des  K(iiii;i.s  aul  den  ;ilte«ten  Bildern 
fn'ier  Krtiiidiin^r.  Aul  «Um  llalberstädtor  Toppieli.  auf  dem  Fenster  von 
S.  Deuys.  auf  ileui  Karls-  und  Maricusehruiu  /.n  Aaelieu  selu-n  wir  iiiehU 
vciii  oinem  Si'hwerl.  Ja  itelhnt  die  frQlif:»ten  Bilder  mit  dem  Pomum,  so 
fias  Aachener  Stndtsiog«*!,  die  Wandjreniftlde  /u  Münster  in  GraubQQden 
ein  Relief  xu  Fulda'),  die  Selieide  des  Reiclisscliwertes*)  geben  den 
König  mit  dem  Soepler  wie<lor«  Zum  ersten  Male  ftUirt  er  das  Schwert 
in  Ii  i-  Skulptur  des  Fraukfurler  Miitislerporlals .  dir  /wi-ehen  1346 
lUid  13.')!  eut-standen  ist  '».  Daun  briujrt  ilui  mit  diesem  ki  ie,iet  is<  Iieii 
Atlrihul  der  Zeielnier  d«'s  ältesten  friiir/(»<iselieu  Kitilenspiels  von 
13^2").  Oefler  «flmn  stellt  ihn  das  15,  .l;tlii imiid'M-l  mil  dem  Schwertt' 
dar  und  aid  diu  liddern  imd  Slntut^n  des  Iii.  .laluluuiderlsi  wird  das 
Seeplur  Husl  jiHU/  verdrüii;:!. 

Aach  dici<ei<  Moment  veäri'  in  Anbetracht  der  Tlnkiache}  daäs  die 
älteren  Darstellnnicen  auf  jrleiclizeitige  Portrftts  ssurfick^ceben,  bei  Auf- 
kommen de:<  jOnjceren  Typna  alier  sieh  unlTallende  Aeiisserlichkeiten 
aus  der  eralen  Periode  hindberjrerettet  haben,  an  sieh  dafUr  beweisend, 
(lass  (>iue  Slaluette  Karls  mit  dem  Srhwerlo  in  der  Hand  fiir  «las 
karoliii^fisehe  Zeitaller  ein  l  udiuji  ist.  Hi«  h  es  wird  /mv  Koidnde  des 
;r('\vonuenen  lùyehnis.^rs  jrnt  sein,  aurii  andere  llerrseherhilder  in  ^>■n 
Kivis  der  lietraeldimir  /n  /•«•Ip  i».  Da  stehen  wieder  die  präcliti<ien 
litheiiiialereien.  die  l.utli.ti  'i  mid  Karl  den  Kahlen")  dai-st(>llen.  im 
Vorderjînuuie.  Aid'  keinem  iler  vier  Hilder  fidn  I  der  K'imj:  das  Schwert, 
aber  re(*lit  bezei<'hnend  Int  es.  t]fi»s  auf  Ijothar»  Fortritt  wie  auf  dem- 
jeniiren  Karls  in  der  ViYianni<bibel  hinter  den  Königen  besondere 
Schwerttrlljrer  eingemalt  mv{.  Die  Titelniiniatur  eines  Evaiigeliencodez 
Am  dem  Ende  des  10.  .lahrliunderts  bringt  ein  Portcflt  Oltcjs  HI*;: 
der  Koni;:  tiiiyt  Reiehsapl'el  und  See|»l<'r.  und  ebenso  ist  ihm  auf  dem 
Deckelhild  des  Krhternaeher  Kvair/elienhuehs  der  Konijjsslah  in  (U<» 
lanke  ^regehen '").  Ileiniii  li  IV.  wird  in  Kkkehard's  Chronik  mit  deti 
^sUüeheu  Svmholou  ilai';ft'><(eilt       und  nielit  anders  fiihrt  «les  Kömjrs 

')  irli  mhre  /ta  im  vinzelocii  niohl  wiodur  auf,  na>  lulein  ich  »ie  in  der 
rntiTPnclinng  Qlwr  tivn  Hcichsapfol  tronaimt  Imbc.  *)(ncmen,  p.  )>«}.  ')  Kbcnd«  a». 

*)  .Mjliililiing  Ix-i  ili  iiiif  am  lîliv  n.  Kullni;:i  s<  h.  il.  doulsclien  \  olives  I  2^4. 
*)  KI)«'ih1:i  72.  'i  .MiliiMiiiiv  bei  ChjirK.ii  1"JU.      .lamtM-lit^k.  «ienh.  d.  Malerei,  p.  ;U. 
*i  Kin-mla,  y.  II  niiil  Cahioi  iioimaux  iiiclaii«/fs  tlartlK-nlngiL'. 

JiuuU»cUciv,  I.  I-.  p.  Vi.  Auch  liicr  slohen  iiintor  dein  KimtK«  der  Srhvrert- 
unil  (1er  I<anzonlril(fer. 

i"i  St.ni-kr.  ileul^che  (iVM-h.  2«K 
J-Jjwidu  37U. 


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—  33|J  — 


Cioirnor  liiidolf  von  Sc*hwiil»eii  auf  «Icr  cltouK  ti  (îialiplîilto  iin  Doino 
zii  M<'r^ohiiri:  f'nîntnn  und  Slal)'».  lui  <  .iiiiiiridüCrfKlPN  r](>s  MimicIis 
Kkkeii;*!  '!  /vïvlmoi  dor  S( 'irfiltcr  KtWit'j  Hfiiii  it  li  V..  wir  or  \  '>\\  PwchuVn^ 
<lic  R(Mi-!i-iij.si<.Mii(M)  (>tJ!pr;iii^'t  :  il.i-  i-t  Scrpici-  inul  l*oinuii>*V  1  tic  Midiucls- 
kiivhf  ui  Ilildosliciiii  liai  juiithliHi'  l)«\k*it<inu;il«l(  au.>  i ouiaiiisolicr 
Zeit;  auclj  zwei  Kniji^fs|)ild('r  vcrscliöncru  da.s  Gultesliau-^  und  bride  fiiliron 
Apfel  unil  SIhI»^.  Die  Kloî<>h7x>itig('  PortrAtskulptur  Friedrichs  I.  auf 
ilcm  Ecksteine  de«  Klosterfensten  Ton  St.  Zeno  in  B&ieni^  bringt  den 
Koni«  mît  den  alten  Attributen  and  der  Enkel  doa  llotbarts,  Friedrich  II.. 
wird  in  der  Handschrift  des  liber  de  arte  renandi  cnm  avibuii  nicbt 
anders  dm -!<  Iii*).  Audi  die  ru>;i(Mikriiii'4e  des  Ictztoron,  Ileinricli 
Ra?!»*»  und  Wilholui  von  Holland,  eis«  iH  iin  ii  aiif  dem  riralisldiu'  des 
Krzbischofs  Sisrfriod  von  Mainz  mit  drm  SccpkT  in  dor  Hand')  und 
«•bens«»  wordot)  Hoinrifli  VII..  Ludwi;/  derHaior  und  .loliann  von  H<>hnifMi 
auf  dem  Dcnknude  I*lr2ii>iâcliof  l'elers  vtni  Mainz  mil  Apfel  und  Stab 
wieilerjîcgnben  '  |. 

Nur  wenige  liilder  !uu<  tinlii  rcr  Zeit  weit  lit  u  von  die??er  Tradilion 
ab.  Als  erstes  finde  ich'eine  Darstellung  Heinrichs  II.  in  einem  Bum- 
berger  Missale:  der  König  ist  hier  mit  Schwert  und  Lanse  abgebildet"). 
Sodann  giebl  die  Minialnr  einer  BrQsseler  Handschrift  ein  namenloses 
KGnigsbild  mit  Scepler  und  Schwert').  Keine  Darstellung  aber 
begegnet  vor  dem  14.  Jahrhundert,  dio  den  König  mit 
Schwert  und  Apfel  zeiebnel. 

Aelmlicb  veibiUt  es  sieb  mil  den  Münzen.  W'u  der  Kimiii  das 
Poininn  h.ilt.  i-1  ihm  nls  fieijensliK  k  das  Seepter  «revreben  :  so  auf  den 
Hrdklealen  Friednebs  I.'").  IMiilipps  von  Sebwaben"),  Ottos  IV.''). 
Konnul  III.  trahît  allerdiuirs  das  Sebwert als  (t^^v'f^iHtiu'k  ftilirl  er 
al>er  den  Malerfi«;n  enLspurhead  eine  Fabuenlaii/.i;.  Zum  eisUu  .Male 
Irin  uns  îSdiwerl  un<l  Apfel  am  Ende  des  13.  JjdirlmnderUs  ünlge^sen: 
Rudolf  Ton  Hahsburg  ist  anf  einer  SUbennünze  mit  diesen  Attributen 
datgesteUt*«). 

Das  wertvollste  Beweismaterial  liefern  auch  liier  wieder  die  ofU- 
deUen  Siegelbilder.  Soweit  wir  solche  aus  karolingischer  Zeit  besitzen, 

wird  lier  Kiuiiir  mil  Si  Iiild  und  Lanze  darge^lelll.  eine  AufT;i--iinjt,  der 
auch  der  Stempeischaeidcr  Konrads  I.  treu  geblieben  ist.   Erst  Hein- 
is Kbenila  37M.     Khemla  il89.  *)  Liibke  und  l.iitzuw,  Uviikinâlor  der  Kiuisl 
0a.  *)  Stwke  457.  *)  Rbcmla  4»4.  *)  Sfacke  512.  Die  andore  Kami  ilcr  bohlen 

«fit/.l  si<  li  auf  da-  SrtnveH.  Kbcnda  öHl.  «i  Starke  2H,').  ».  I'rutz.  Sl.Kiten- 
fCM  liiclitf  des  Ainnill  in.l,  Slacke  43».   ")  Etienda  483.  "j  Kbcntla  4H(i. 

**}  EUiuda  4  LH.    '*j  Kbcnda  û<i2. 


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rieh  I.  fiilir'  diis  Sccpicr  und  ilijs  l-*oiimtii  ol<  rtc/cn-ilnrk  kniniiil,  wie 
ich  schon  li  iih(!r  ;iiis«;:cfnhr(  !mhc.  erst  mil  den»  Kai.-?ciiiun  Ol  tos  I.  in 
Aufniihnio.  Während  H«  -  j-Aw/.on  10..  U  ,  12.  und  13.  .lnhi'hundpr!< 
Ijleibt  man  bei  der  allen  licuohitht  it  :  Sceplor  und  lleich.>a[4cl  sind 
die  üflioiellen  Köniji;sattribule.  Zum  ersten  Male  lindel  sieh  eine  Aeu- 
derang  auf  den  Siegeln  Karls  IV.:  der  Könij;  trägt  in  der  Linken  deit 
Apfel,  in  der  Rechten  liAlt  er  horizontal  in  Oberschenkellifthe  das  grosse 
Reichsscliwert  *).  Wcnicel  war  liereiis  einmal  mit  gesjcliultertem  Schwerte 
dargestellt,  auf  einem  anderen  Stempel  ist  aber  sein  Bild  wie  da^nige 
des  Vaters  mit  horizontal  gehaltenem  Schwerte  einfrosehnitlen.  Nebim- 
her  bleiben  innner  die  alten  Matrizen  mit  Apfel  nn<l  Scepter  in  (ie- 
braueh.  Auch  Knpreiht  Iräjft  das  Schwort  qucrtiher  und  erst  seit 
Sijrisnunid  liejic^nel  rin  K<itii'jsl)ild  mit  frei  Mnfirerichlefrni,  iiit'bt  «ri-- 
.sclinU»Mtefn  Schwerte,  ähnlich  wie  es  die  Sliilin  lti'  liictd.  Kciedriehs  III, 
Siei-'el  Innigen  last  durehwej/;  Milder  mit  .\ptel  und  .Sre|»ler:  da  wo  ep 
das  (jner  ^relmltene  Schwert  Irüift.  entspricht  diesem  Symbol  in  der 
anderen  Hand  das  Seepier.  Erst  unter  Maximilian  und  Karl  V.  über- 
wiegen die  Stempel  mit  Apfel  und  aufrecht  gi  tragenem  Schwerte, 
verschwinden  jedoch  nach  dieser  Zeit  vollstHndig  gegen  Scepter  und 
Pomum. 

Das  ErgehniH  dieser  Uehersicht  ist  äusserst  charakteristisch.  In 
Plastik  und  Malerei  ist  eine  Königsfigur  mit  Schwert  und  Apfel  vor 
dem  14.  Jahrhundert  nicht  naeliweisl»ar.  «fanz  vereinzelt  erscheint  dn^ 
Schwert  als  einzijres  Symln»!  oder  als  (lejienstück  zur  Lanz<î.  Enl- 
-pt  «  chenil  veibält  es  sich  mit  den  Münzen,  das  erste  Beispi<'l  eines 
Kl »iu;.''-f>ildes  mit  Scltwerl  und  Ai^fcl  hißtet  eine  Hrakleat  l'ndolf--  von 
llab>bürjf.  Lniileich  conservalivcr  sind  die  oriicielli'u  Sie;iclbiUici .  Ki>t 
mit  König  Si^i^uunid  brin^jen  sie  Darslellnn^ien,  die  in  Beijrabe  iind 
lialluug  der  lusignien  dem  liabilus  der  Stjituelle  eutspreeheu  und  — 
was  nicht  minder  wichtig  ii^t  —  diese  Darstellungen  werden  im  letzten 
Viertel  des  15.  und  <ier  ersten  Hälfte  des  16.  Jahrhunderts  die  bevor* 
zugten.  Bei  einer  V^leichung  dieses  Ergebnisses  mit  den  Ausführungen 
iXher  die  PortrSts  Karls  des  Gros.sen  seihst  ergiebt  sidu  wie  das  schon 
bezujrlich  des  !{eichsapfels  zu  konstatieren  war.  dass  auch  die  Schwert- 
insignie  schon  längst  auf  den  Bildern  anderer  Ifcn-rlier  be^srnot.  als 
der  Frankenköni;!  noch  iunner  mit  dem  altmodischen  Sce[)ter  erscheint, 
wicrlcniiii  ;il-n  ein  Hcw*  i~.  th\-<  (Wv  Vurstellnnjr  der  ZiMtjrenos^en  nnd 
Machlebenden  einen  Karl  den  iirossen  mit  dem  Schwerte  als  Ki)nigs- 

')  IlcntUT.  «Iii.'  «l<'Ut^(•^n.•Il  KaiNor-  und  K>"nii.'«sie<.'el.  'laf.  iX,  HH,  Ö.  au(  den 
litl^eiuleu  Tafeln  auch  Ute  übrigen  Iiier  utt^olttliiien  .Siegel. 


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—   335  — 


svînhol  niolil  «ickamit  liiil:  dio  On  rs  t  ollii ii<;  oiiios  Könijrs  mit 
au(}^eriehlel(Mn  Schwel  l  in  der  Hand  isl  für  die  kaiolingischo 
Zeit  ein  Anachronismus.  Diefco  Auiïaâsung  ûtt  orst  dem  Renaia- 
sanoejseitaUer  lïelSufig  geworden. 

Bevor  ich  ilie.«(en  ^MMtiliven  Hinweist  fUr  dio  Zeitätellnnj;  der 
Staluelte  weiterrerfoUEe,  Tühro  idi  no(4i  einige  Momente  an,  die  die 
kjintliiiîîisehe  Provenienz  <lcr  Kijrm*  iins-i  <i  lilussen  erwheincn  la^^sen. 
Ausni  Weerlli  hatte  die  Ansicht  ^rrfuisserf.  dass  nur  der  Aachener 
(!ir-~hrittc.  die  mit  dem  Tode  Karls  \vnhr-f')ipinli<  h  oirifir'^innfrpn  ist. 

Ivuii-tlci-lun^  wie  Modelhrnnjr  und  (iuss  dci-  K<üciii-tir  /nudnuit 
utideu  kumi.  ('.lernen  hat  sich  nicht  so  enjr  sebiaulcii,  iiiiuu;iliiii  er- 
giebt  sich  aber  aus  seiiiem  Beweise,  das^  er  dm  Werk  nicht  über  die 
forste  Zelt  König  Lothars  hinaus  zu  datieren  wagt.  Meines  Erachtens 
kann  bezüglich  der  Zeit  der  EoLttehuiig,  wenn  man  Überhaupt  eine 
birolingische  Provenienz  annehmen  will,  mir  Ausm  WeerÜis  Ansiclit  in 
Betracht  kommen,  ("lernen  Iftsst  dio  Möglichkeit  ofT<>n.  dass  die  Figur 
ancli  einen  anrieren  der  ersten  Karolinvtcr  darstelle.  Welcher  sollte 
(las  sein?  Da  der  Verfall  der  karolin-risclien  Kunst  nach  cUmii  Ableben 
K;nls  nn*^serordenl1iili  >(finell  eiulntt.  -o  ist  es  v(tn  vi irtihotciii  im- 
\viiin*schemlich,  ila.ss  ilie  ;.'l;iii/.t  iidsk*  Lcistniiy  der  Zeit  ui  cnici  l'criodc 
des  Nieder'/an;<s  entstand,  ('.leinen  selbst  Ist  auch  der  An:<ichl,  da:>s 
eiijige  Merkmale  des  Keiterkostiinia  «mit  vt)lUtäudi;^er  Sicherheit  vor 
die  Zeit  Lothars  und  Karls  des  Kahlen  zu  verlegen  sind»  und  an 
i<p&terer  Stelle  äussert  er.  dass  «dun^li  gewichtige  GrQnde  die  Möglich- 
keit einer  Datierung  auf  die  Zeil  Karls  des  (îrossen  und  Ludwigs  des 
Frommen  eingeen^ft  ist.»  Sona<-h  kouunen  auch  für  ihn  nur  noch 
Kitrl  der  Grosse  und  Ludwig  der  Fromme  als  Vorbilder  der  Statuette 
ernstlich  in  Betracht.  Nnn  «a«.d  Ludwins  Uioirrapli  von  seinem  Helden, 
derselbe  habe  nur  «eine  in  i-^-ii  hohe  ( W^tnll  •  ' »  ;rehabl,  die  Keiterliizur 
zei}ft  aber  eine  i'er.si)iilirhkeit,  denn  (if <.--(■  id)er  das  j^ewöhnliclie 
^\üu>s  hinausjtelit  ^j.  liei  d(M-  ziendicli  irenauen  U  ieder^çabe ,  die  der 
ausführende  Künstler  vor  allem  der  Aeusserliclikeit  der  Figur  hat 
angedeihen  lassen  —  ich  spreche  immer  im  Sinne  Clemens  — 
bleibt  sonach  nur  die  Möf^chkeit  offen«  dass  Karl  hier  porträtiert 
worden  ist.  Nadi  des  Königs  Tode  kann  das  Werk  nicht  entstanden 
Hein.  StShsi  die  begeistertsten  Bewunderer  der  karoUngischen  Benais- 
sance  werden  den  Künstlern  der  Zeil  ein  Porträtieren  aus  dem  tie- 
düchtois  nicht  zutrauen  wollen,  um  weni^teu  die  retru.«3pcktive  Dar- 

')  Thcg.imis.  \  ita  Liuiov.  cn|h  Vi. 
*)  UIcincu  22». 


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Hlt'Uuntf  eines  Mïintie.s  Iii  jiniyeron  .l.ilir-en,  der  ihiioii  nur  als  tirois  vor 
(1er  Soele  stand.  Kino  sol«  h  i  im  k>*  liatu  iide  Kimsl  imisslo  al>er  anj.'«'- 
nommcn  werden;  denn  die  Fi;^iu-  d(!r  SlalueUo  z<'i!;l  einen  Mann  in 
be^totn  Alter,  keinen  72jfltirigen  hinkemlen  Greis.  Zny^enehea  also,  die 
Statuette  wftrc  karoUngisch,  so  könnte  sie  thalsäehlich  nur  ein  jdeidi- 
zeitiges  Bildnis  Karls  des  (îrossen  sein.  Nun  besitzen  wir  jene  so  be- 
Reistorl  gescliriebene  Binj^pbie  des  grossen  Königs  aus  der  Feder 
seines  Scliiit^üngs  und  Freundes  Einhard.  Alle  Kunst  der  Darstellung 
bietet  der  V^erfasser  auf,  nm  uns  ein  lel)ens\\ahres  Bild  seines  eben  ver- 
sohiedenen  Herrn  zu  /pielmen.  Er  äussert  selbst  in  der  Vorrede,  dass  iliin 
vor  allem  d;iriini  zu  llniii  «ei.  *  fin??  Andenken  des  trr('>sslen  und  vortreff- 
lielisteu  Mannes /.u  wahren»  und  nichts  erscheint  ilmi  fin  diesen  /we<-k  zu 
}j;erinpni}îiîî .  ])is  auf  die  Binden  der  Sehuhe  erstrei  kt  sieh  «lie  ein- 
jïchcnde  Schilderun},^  Tnd  hei  diesem  heissen  HeniiUien,  eine  (îeslalt 
nach  dem  Leben  zu  schaden,  sollte  Einhard  eines  Kunstwerks  vergessen, 
das  besser  als  alle  Federn  der  Welt  das  getreue  Bildnis  des  grossen 
Karl  der  Nachwelt  nberliefem  konnte! 

Es  kommt  hin^u,  dass  Einhard,  ganz  abgesehen  von  der  Persön- 
Itehkeil,  die  die  Statuette  darstellt,  ftir  das  Meisterstflok  der  Metall- 
ai'beit  an  sieh  «  in  ^anz  besonderes  Interesse  haben  mussle.  War 
Einhard  doch  der  laTvorrairendsle  Konner.  vielleicht  sofiar  seihst  ein 
îfewandter  IMoi-fpr  auf  dem  (îebiete  der  bildenden  Künste.  NiMit 
nur,  dass  ilnn  die  Olieraufsicht  über  die  Aachener  Hauten  von  Karl 
übi  r  lraueu  war.  .-^ein  Beiname  I3eseleel  das  ist  der  Meisler.  »welchen 
der  Herr  erHillt  hat.  künstlich  zu  arbeiten  in  (Vild ,  Silber  und 
Erz«';,  deutet  direkt  darauf  iuii ,  dass  er  gerade  auf  dem  (iehiele 
der  Metallarbeit  sich  hervorgothan  hatte.  So  ist  os  denn  auch  dieses 
»ein  Interesse,  dem  wir  die  Kunde  von  der  Anfertigung  der  ehernen 
Thtiren  am  Aachener  Münster  m  danken  haben.  Und  der  Hann  sollte 
kein  Wtai  Bbrig  haben  für  die  liöeJhste  Leistung  seiner  Zeit  auf  dem 
Gebiete  der  Metalltechnik!  Das  Ar<ruuu^ntiun  ex  silantio  ist  im  Allge* 
meinen  gewiss  (im  lahme  Krücke,  hier  aber  es  anzuweialen  gebielcl 
sich  von  selbst,  luer  steht  <'s  dem  positiven  Beweise  gleichwertig  zur  Seite. 

Iv-'  *--oi  mir  «/'"'■''attet,  an  dieser  Stelle  ein  Ciufarlden  de-  Metzer 
l>onil)auniei.-li  r<  Tni  iiinv  711  verwerten,  «las  um  so  scliwerer  111  die  W;)'/- 
schale  rfillt.  aLscs  .>ichaiit  »la.'^l  i  teil  'hervorra'/i 'in  1er  Kunsthistoriker'  AuUl. 
Tornow  berichtet  untei-  dem  12.  Mai  188.>  ioljii  udi  ruiassen  an  Seine 
Exoellenz  den  Slaal.^sekrelär  v.  Ihtfmaiui:  Inzwischen  darf  ich  juuiehmeu. 
dass  es  Ew.  Excellenz  interessieren  wird,  schon  jetzt  zu  erfahren,  dass 

1;  2.  -Mus.  .Hl  V.  2. 


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i 


aitf  GruDd  von  Mitteilungen  iiielii-ei-er  hervorrouender  Archâulogen,  dio 
«uf  Wunsch  des  Herrn  Profesnors  Aium  Weerlh  bei  deren  gelegenüiclier 
letzten  Anwesenheit  in  Paris  eine  Besicht^ing  und  eingehende  Prüfung 
der  Statuette  bereits  vorgenommen  haben,  kaum  noch  der  geringste 

Zweifel  «lanihor  obwalten  kann.  «lass.  obzwar  «lie  Figur  de? 
l'fcrdcs  mit  Ii  öchster  Wahrst  Ii  •  i  n  1  i  -  hkeil  einer  jüngeren 
K|>o(lic  cnlfstamnien  möchte  al-  ilic  Keilorfiirnr.  dennoch  die-*' 
<clltsl  chcn^^owohl  eitio  .\rl>oit  ans  kaiolingischer  Z(»il  als  auch  beson- 
•lei"?  ein  Poitiiilbild  des  Kaisers  flarst(dlt.> 

Also  auch  Tornow,  der  in  Deulschlanil  zuerst  auf  die  karoin igi-sche 
Herkunft  der  Figur  aulmerksam  machte,  kann  sein  erstes  Gutachten 
nicht  aufirecbt  erhalten  :  das  Pferd  wird  preisgegeben  und  einer  späteren 
Eolst^ongsperiode  zugeschrieben.  Damit,  meine  ich,  ist  das  Urteil 
Ober  die  ganze  Figur  gesprochen.  Wenn  eines  feststeht,  so  ist  es 
dies,  dass  Pferd  und  Reiter  derselben  Kunstepoche.  demselben  Meister 
ihr  Dasein  danken.  Auch  ein  Laicnan-re  erk. mii  l;iss  \ye\de  Figuren 
in  völliger  Slileinlieit.  mil  j.'If'iiher  Nntnrwahrht  it  ;ieschalTen  sind,  und 
om  eine  F.inzelheil  in  der  Tcclmik  anznfVihreii .  «he  Fallen,  rlie  der 
h'nke  Vorderfuss  des  l'ferdes  heim  AidlielM  ii  bildet.  >iiid  in  «renaii  der 
ahgeruudeleu  etwas  versohwomnieneu  Form  ^'ejielieu,  wie  sie  der  Mantel 
des  Reiters  zeigt.  Noch  ein  Weiteres  kommt  in  Betracht:  wenn  sich  schon 
eine  Erneuerung  des  grfissten  Teils  der  Statuette  nAtig  machte,  dann 
war  es  gewiss  leiditer,  das  ganze  Werk  nadizubüden,  als  dass  man 
sieh  die  MOhe  nahm,  dem  Reiter  ein  Pferd  unter  die  Schenkel  zu 
jrie«>en.  Entscheidend  ist  aber  das  Frteil  liarbediennes,  «des  Iiihaberî< 
der  berühmten  Fironcowork.^tillten  in  Paris.»  welcher  mit  ileni  .Metall- 
abgu.ss  Her  Stalnetle  fiir  d<'n  Dom  /.w  Mel/.  helraid  war.  über  die 
Metanmi.schung:  11  m  a  semlili-  (|ne  le  pei-onnajre  et  le  cheval  sont 
«Je  même  nalnre.  c"e<t-à-ilire  allia^'c  île  niivi-e  et  d  étain»  ').  Die  ein- 
heitliche [.egicrung  lässl  mit  Sicheriieil  schliessen,  dass  lloss  und  Reiter 
gleiciueeit^  entstanden  sind.  Ist  das  Pferd  nieht  karoUngisch,  so  kann 
es  die  KAnqjsfigur  auch  nidit  sein. 

Es  hat  sich  m  der  bisher^n  Untersuchung  nicht  ein  Moment 
eii^ben.  das  den  Resultaten  meiner  ersten  Arbeit  widerspräche.  Im 
GÖtenteil,  die  I^wAnde,  die  dag^en  erhoben  wurden,  haben  sich  ala 
Unfölli?  erwiesen  und  gleichzeitig  konnte  neues  .Materi;d  beisrebracht 
werden,  das  die  Hichtigkeit  des  früheren  Ergebnisses  bestätigt  liat: 
KaroUngisch  ist  diese  Statuette  nicht. 


ij  Auüiii  Wecrtii  lüU. 


28 


W'f'lciicr  Zeit  nhcv  t.'«'!i()rt  sic  an? 

Das  Hôsiiiik'.  «la-  itii  Kiuj^angt^  dieser  L'iilersiii-lmiit;  gegeben  i-^t, 
fajisl  die  Erwägungen  zusammen,  auf  Grund  deren  die  ModelUrung 
des  Rciterbildes  der  Renaii«sance  zuge»ehrieben  werden  musate.  Gemen 
hat  diesem  Versuche  xunftchst  einen  durchaus  subjektiven  Einwand 
entgegengesetzt.  Kr  sagt:  «Liegt  einem  Archivar  eine  Notiz  vor^ 
(Inss  itn  IT).  .Talirliiiiideil  eiiif  vila  KaroH  geschrieben  sei.  und  er 
luil  eine  Handschrift  d(^s  gleielien  Inhalls.  «>  isl  dcKli  das  Xäehsi- 
lio/rndr  f!on  TihIox  '-olh-f  ilher  .<ein  Alter  zu  ht-fi-agen.  Wenn  alit'i- 
etwas  ni  fietreli  dei-  Slalueüe  niif  doîi  f*r-ten  Uliek  nnum.str)s>i|it'h 
stehl.  so  ist  es  dies,  dass  sti  kein  \\  <  ik  der  beginnenden  dentseti- 
fraiizösisclien  Renaissnnee  .sein  kaiai  »  Das  ist  ja  sehr  schön  gesagt, 
ich  v<ü>weise  aber  auf  meine  sclion  oben  g^  gobene  Mitteilang,  daas 
Kraus  und  Ltlbke.  denen  Giemen  ja  hofTentiich  auch  ein  Urteil  Ober 
Kunstsachen  zutrauen  wird,  ausdrücklich  erkiftrt  haben,  dass  sie  schon 
immer  die  Statuette  ftir  ein  Renaissaneeprodnkt  anzusehen  geneigt  ge- 
wesen seien.  I'nt-preehend  sagt  \ .  Sehlnssei  :  l'-eiheif  der  Dehandlung, 
Kaltenwurf  und  Anatonue  des  Pferdes  weiset!  lieiUiit-b  uiif  <\'u'  Uenids- 
siinee.  Für  niunnstössUeh  gilt  demnaeh  Clemens  Urteil  in  den 
IvivLsen  der  Kiuisthisl<>riker  vnrlänti'j'  nndi  nie'ti 

Von  saelilieh(>n  (îeg«'ngriinden  bemerkt  ! '.leinen  ziuiiieltst  :  ilie 
Figur  Karls  sei  zu  Kultuszweeken  bestimmt  gewesen,  ein  reitendes 
Heiligenbild  sei  aber  imerbort.  Giemen  kennt  die  Geâchicète  der 
Kathedrale  nicht,  sonst  würde  er  wissen,  daas  gerade  hier  ini 
scharfen  Gegensatz  zur  Abtei  S.  Arnulf  Karls  Heiligsprechung  niemts 
Anerkennung  gefunden  liat^).  Wenn  aber  seine  Bemerkung  ta  ftvem 
allgemeinen  Teil  rieldig  ist.  dann  bestätigt  sie  liie  Annahme,  da.-^s  das 
Domkapitel  In07  eine  Heit<'rlignr  bestellt  Ii.tl;  der  angebliebe  Grün- 
der der  Kathedrale  ^nflfc  gefeiert  werrlen;  ein  Heiler  auf  dein  Altare 
stellte  es  ansei'  Xweilel.  tlass  »Ijo  Verehrmig  ni(  hl  einem  Heiligfen 
galt.  Weiler  eilirt  (demeti  die  Arbeit  eines  Engländers  C.  G.  Adams, 
der  naehgewiesen  hat.  das?  die  iienaissanee  ihre  Figui'eu  in  einem 
Stück  zu  giessen  jillegte  und  sditiesst  auch  hieraus,  daas  diè  StatoMia 
nicht  in  das  16.  Jahrhundert  gehöre.  Ob  Adams  durchvreg  RuditrjjWl^; 
kann  ich  nicht  nnchprltfen.  Aber  ist  denn  sein  Resultat  Mw  ■  ijjiif  ' 
haupl  anwendbar?  Wir  hal)en  en  hier  mit  zw^ei  Figuren  zü  thaii^.^^riji!^^ 
i*ferfl  imd  einem  lieilei-.  ^' 

rngleieh  wiejitigei-  als  «liest' Kinwände  sind,  i^=t  der  Hin  weis  (Menicns, 
dasä  die  iienaissanee  von  Ivarl  dem  Grossen  eine  durofaaQiv.i|jgdore 

<j  néoéd.^  hül,  de  Metx  1,  bid. 


Vonteilung  gehabt  liaho,  al^^  «io  sich  in  dfr  Stall ictlc  wiedt'ispicjielc  un«l 
dass  eine  bezüglich  der  Auffassnnjr  dor  [Vi'.-r>iilichkwl  tind  der  W'ipflci  - 
pihc  des  Kosiiims  retrospektive  Konslniktinn*  im  Itt.  .labrhuudert 
keiiK'  Parallel»'  IkiIk'. 

Die  WieilcrlH'Iciiuii;:  de-  klassischen  Allcrlnrii-  iial  si<  li  ;iiif  dem 
(iebiele  der  dairslellen<leii  Künste  am  si(.litl)aist<'ii  in  den  [{aalen  «les 
15.— 16.  Jahrhunderts  geäussert.  Aber  wenn  in  Malerei  und  Skulptur  der 
Brach  der  Tradition  mit  der  vorausgehenden  Zeit  auch  weniger  scharf 
bemerkbar  wird,  so  ist  der  Einfluss  der  klassisohen  Errungenschaften 
auf  diesen  Gebieten  doch  nicht  minder  bedeutend.  In  erster  Linie  ist 
OS  hier  die  AusdrucksfiUiigkeit,  der  sie  zu  Gute  kommen.  Während 
die  Kunst  des  ganzen  Mittelalters  ?ich  in  festen  cnnvenlionellen  Formen 
bewejrt.  die  durch  die  ('cl)crlicforini?  Itcdin^M  sind,  scli/tpri  die  l'cnais- 
sanco  wieder  an- doni  rrqncll  aller  Knnsl  :  sie  eopiert  dii'  \atin\  Dieses 
Streiten  naeli  Walirheil  äiisseil  sich  aber  niehl  ihm'  in  Koiin  nnd 
Farbe,  lier  Kiujstier  versucht  auch  da.  wo  er  l'ersünlielilveilcn  ver- 
gangener Zeiten,  beispielsweise  de»  Uassinchen  Altertnms  wiedransu- 
geben  liat.  diesen  eine  Haltung  und  ein  Kostnm  ssu  verleihen,  wie  es 
der  Zeit,  in  der  sie  gelebt  hahen.  entspricht.  Da  wo  mich  Zeugen 
joier  vei^ngenen  Jahrhunderte  in  die  Gegenwart  hinttlierrageu  und 
der  tastenden  Hand  de^  Ktinstler.-*  lebendige  Vorbilder  werkten,  in 
Italien,  findet  diese  Wiedei^be  nnlurgemliss  am  rriihcsten  -^latt  nnd 
;:e)in<rt  am  besten,  h-h  nenne,  nm  dm'ch  Anr/;ihlin>iren  niehl  /u  er- 
iiiiirlen.  nnr  Manteniîas  jrrossarliîron  'l'i  iumph/n^M '.äsai Die  kla-sisclu  ii 
Arehäölo'^'eii  werden  nicht  all/n  viel  an  der  /eit<îelrcuen  V\icdergal>e 
n'injischer  Figuren  auszusetzen  haben. 

NatQriidi  ist  es  dem  deutschen  oder  framsösischen  Kfinstler  uu- 
glddi  ^hwieriger  gewesen,  in  der  historischen  Treue  ilirer  Figuren 
dem  Italiener  gleicfaznkommen.  Das  Vaterland  ftelh:«t  bot  die  Möglich- 
keit nicht,  klassische  Gestalten  zn  copieren  und  ao  konnte  nur  derjenige 
die  Italieni.sche  Vollkomineuheit  auf  die.sen  fiebieten  erreichen,  der 
entweder  selbst  jenseits  der  Alpen  .seine  Studien  .reinachl  oder  weniirsten.s 
indirekt  die  pj-zeugnisse  der  italienischen  Kun.«(t  auf  .nich  liuttc  wirken 
lassen  küinicn. 

Aber  die  Krkenntnis.  ilass  die  Mensehlicil  nicld  allezeit  die 
Scfaaube  oder  den  Turnierhelm  getragen  liabc,  war  <la  ;  .schon  durch 
die  neu  orsebeiiienden  litterarischen  Zeugnisse  aus  klassiscJien  Jahr- 
hnoderten  war  sie  geweckt  worden.  Als  eine  Frucht  dieser  Einsicht 
und  der  durch  klassische  Studien  errungenen  Fähigkeit  ihr  Ausdruck 
zu  geben,  nenne  ich  beispielsweise  Holbeins  Begegnung  Sauls  und 

28* 


340 


Samuel«*).   Du  alte  HebrSer  nicht  nicfa  (rleiclixeitigen  DftislelluqgM 

wieder/U'îelxMi  wnrcn.  Avählt  llollx-in  für  seine  FijrarPn  da»  üUcsle 
Koslüin.  (las  iliin  erroiclii  .i!  i-l.  dus  römische. 

W'w  die  Philolojîio.  tli««  IJahülu  t  rîioriii  des  lluinanisinu.s.  die  klas- 
.si.selieii  Autoren  in  neuem  Gewüiiilc  luiL  ersclieineu  lassen,  .so  sind  jiar 
bald  aueli  die  hislori.sclien  Sclnilblcller  der  deufsohoti  V^er<jîin<fenlieit 
aus  iinen  .'staubigen  Geflin^niissen  hervorjrehtill  und  aü  ut.m'iii  Leben 
geweckL  Man  hatte  erkannt,  duss  die  KuuipUatioueti  des  bpftteren 
Mittelalters,  denen  man  bisher  die  Kenntnis  der  Profengeschichte  ent- 
nahm, nur  trQbe  Quellen  seien  im  Vergleich  zu  jenem  klaren  und  durch- 
sichtigen Born  gleichzeitiger  Htsloriographie.  Otto  Ton  Preising,  Ba- 
gewin.  die  Ursperger  Clironik  sie  "WiUfden  jel/l  y:edru(kt  uni!  ^'i  lc-rii 
von  Cleisllieben  wie  Laien:  selbstverslandlicli  blieb  das  prächtige  Werk 
Einliards  in  df  i  \\'(  i  f^cbälzuntj  «1er  /eil  hinter  keinem  aiifleren  zuriiek. 

Kin-  dir  Knust  Ireilieb  war  es  ein  sehwierijres  iJing  auf  diesem 
W'ejfe  zu  f(«l<:cii.  Wie  ein  alti  r  riniiit  i  ausgesehen  hatte,  da.*  kiindeteu 
in  Italien  DrukiUiUer  von  Hrouee  und  Stein,  aber  Karl  der  tiro.sse. 
Friedrieh  Barburossa  und  all  die  heimisohen  Hcldeu,  wo  kuunle  (uao 
ihre  gleichisdtigen  Bildnisse  finden?  Im  Allgemeinen  hig  ja  das  Be- 
dnrfnis,  sie  darzustellen,  nicht  e1)en  dringend  vor.  Phistik  und  Malerei 
standen  nocli  immer  vorwiegend  im  Dienste  der  Kirche,  hjkihstens  war 
PS  gerade  Karl  der  Grosse,  der  dureh  den  .Myrllienkranz.  der  um  seine 
Stirn  i'rslrahlte.  und  die  gleirhzeilige  Eigenschaft  als  Heiliger  vielfach 
zur  Darstellung  mil  IMnsei  und  Meissel  herausforderte.  So  hat  der 
•jfös'^lf  Kfinsllor  der  /<•{(.  Albreehl  Dürer,  im  Auftrage  des  Katr--  v^n 
>,iirnbt  i  :i  !•  n.  s  Idealluldiiis  Karls  ge.schall'eu.  das  in  Ireiïendster  W  i  i.-»' 
«lie  Chatakt('jeigens<  l»<dU  II  des  ^'rossen  Mannes  wiedergiebt.  Ks  i.sl 
ein  gewaltiger  Abstand  zwischen  den  Bildern,  ilie  bi-sher  in  dui'chaus 
conventioneller  Art  Karl  dargestolll  haben  und  <liesem  schönen  Greisen- 
köpf,  aus  dessen  Ziagen  gleichzeitig  Klugiieit  und  Herzeimgüte,  ms^ 
slätisdie  Hoheit  imd  rücksichtslose  Energie  zn  uns  sprechen.  Wenn 
wirklit-h  das  (lesiuhl  eines  Zeilgenossen  Dürer  bei  seiner  Arbeil  vor- 
geschwebt bat.  so  kann  man  das  Krgebnis  seiner  KiULStlei.«ilung  jcnent 
liKcrari^'clii'ti  Potti-il  aus  Kinhards  Keder  vergh'ieben.  das  Irol:^  der 
<lrin  S;illii-i  rntiMiiun-  iKMj  Ausdrüeko  Karls  f'ers'"»nliehkeii  inrrkw  iirili^' 
licUciiil  Lit'^eichnel  hat.  Ihnpis  (lemäld«'  i-i  ih  r  orsle  die 
wirklich  historische  l'cr.sönlielikeil  Karls  /.u  erlas..seu  luid  iusolern  kann 
man  seine  Wiedergabe  recht  wohl  eine  retrospektiTe  nennen* 


*)  Jamtschek,  Ocscli.  der  Malerei  443. 


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341 


Wie  aber  ist  mil  «lern  Kustiiin?  Karl  träv't  <l;i?<  Kaiserornal,  wie 
es  im  16.  Jahrhundert  zu  Niniilx-i^r  ininx'wiiliit  wurde.  Man  w  inl  ^  ori  vorn- 
lieroin  •fonoi<rt  <ein.  in  «Ici-  licnut/mi;:  ilirscs  Habitus  uicht.«?  aiiiieros  zu 
sehen.  alï>  «'Immi  ilas  äussoiv  ('.liariiklcristikuni  Karls  uU  Kaisers,  l'nd 
doch  vorliäil  es  sich  aixlrrs  (imnit.  Seit  .hilirhiiinU'rlfU  ist  iikui  der 
Jieinung  jje\vt':5tn.  diese  Kroue.  dieser  Maulel,  dieser  lluiidsciuih,  das 
Schwert,  fier  Reidisapfel  und  was  nodi  alles  zur  feierlichen  AusrttsUii^ 
^h&rte,  slamme  von  Kart  dem  Grossen  selbst.  Und  diese  Auflassunjt 
hat  DQrer  geteilt.  Cnter  die  Qmatstudien,  die  er  mm  Hlde  geniaclil 
liat  sehreibt  er:  «Das  ist  des  heiligen  {^rossen  kaiser Karols Habitus»*). 
Dus  Bild  selbst  al)er  triipl  die  Untersc  lu  ifl  : 

Dis  ist  <ler  jïestalt  und  Itiltmis  •rieieli 

Kaiser  kailiis.  der  da<  lieini-eli  reich 

l)eu  'l'<'iits<  lien  uiiilerleni,:  iii;i<-ht 

Sein  krou  uud  kleiduii^  huch  j^eaelit 

Zeigt  mnn  zu  Nurenberg  alle  jar 

Wt  andern  haltum  offenbar. 

üb  nun  das  Ornat  thatsftchlidi  karoUi^pscIi  ist  oder  nicJit,  thul 
fflchhs  zur  Sadie.  DQrer  jedenfalls  hat  geglaubt,  das  KostQm  de« 
Kaisers  vor  sich  zu  haben. 

Wir  besitzen  von  Dftrer  noch  zwei  Kaiserbilder,  diejenigen  Si- 
üiinnunds  und  Maximilians.  Dir  1  »ar-^lelhnijr  Maximilians  kann  zur 
Vprjrlcielnuiyr  nicht  horan'/ezu'reii  weiilen.  Da  es  eiu  '^rlr-ieiizeili^cs 
l'tirträt  ist.  entsclii<>d  der  Kaisei-,  nicht  rjer  Kiinsllei-  iiher  das  Koslinn, 
Anders  ist  es  aher  mit  dem  Bilde  Öiui^^iuumls.  Ks  wtu'de  zwar  dem 
eben  geHilirLeu  Nachweise  keinen  Eintrag  lliuu,  wenn  aueh  Sigismund 
in  Karb  Ornate  gemalt  worden  wflre,  sehen  wir  aber  —  wie.  (bis  that- 
ü&chlieh  der  Fall  ist  — ,  dass  der  Maler  fllr  diesen  Kaiser  ein  anderes  Kleid 
newlhlt  bat*),  so  spricht  auch  das  entsdiieden  dafür,  dass  die  liistorisclie 
Treue  hei  der  Wahl  der  Ornate  fin  Dürei  ma.'^sgebend  gewesen  bt. 

Die  reirnspektive  Darslelhm-  ili  r  Mrl/rr  Statuette  stellt  sonuch 
uielil  ohne  j'aralli'le  da.  Dass  da:^  Met/.i  i  l'nrlriil  din-cliaus  anders 
iuislicl  ;ds  das  Nürnl)er>/er.  lie;;!  in  der  .\;iIlh  der  Verhältnisse.  A\'ie 
Diirei-  lîilihiis  nirtrends  anders  .ils  in  Xiunher^j.  dem  Aulhewahruii^rs- 
'•rle  (Iis  Ki<tiiiiM;;s()rnats  eulslelieii  konnte,  su  war  auch  einzig  ein 
Metaer  Künstler  in  der  Lage,  die  Statuette  zu  scluiiïen.  Nur  hier  in 
Metz  gab  es  Portrftts  aus  karolingisclier  Zeit  DQrer  wie  François  sind 
bei  Ihrem  Schaffen  von  durchaus  derselben  Idee  geleitet  gewesen. 

*)  Janitschek,  tiCHch.  <1er  Malerei  852  Anm. 

^  Vgl.  V.  Riehl.  DQrer  und  Wohlgemol,  Blatt  <Vi. 


—  342 


Damit  sind  Clemens  Eiiiwam]»'  Iii— oilijzl.  Mein  Hiinvei-.  «la;*.-*  die 
Stn luette  vor  dem  13.  Jahrhundert  überhaupt  nicht  in  der  Kathe- 
»Iralo  jrewe-^eii  stMii  kann,  ebenso  die  weitere  Bemerkun*».  dass  ein 
KuUns  Karls  sicli  erst  im  15  Julnliunderl  in  der  KMlhodmlo  ontwickolt 
hat.  !-•(  unhcanstaniit  I  ^cblli  btMi.  IH»«  Nf-uaiifnalinn'  dfi  riitt.'i>uehnniî 
hat  biitits  oben  eiiieü  w liieren  (iruud  im  die  l'H  iiais.-aucepiuvenien/ 
«elieferl  :  l>ie  Hei^fahe  von  Sehwert  und  Apfel  aut  Kai.sei  tlarslelinngen 
l>etpnniit  in  veieinzelteii  Heispielen  mil  dem  14,  Juhilmndcrl,  wird  aber 
lyifisdiGä  Motiv  mit  der  zweiten  HftUle  des  fünfzehnten.  Bei  Därer 
und  François  zeigt  sich  sonach  in  gleicher  Weise  die  Sitte  der  Zeit. 

Doch  noch  ein  jtositive««  Moment  spricht  für  die  Einrdhung  des 
Denktualä  unter  die  Werke  der  Renaissance.  Ich  habe  sdion  frOher 
darauf  hini.Mnviescii.  dass  tias  Pferd  mid  di(^  Hallun<z  des  Keilen*  der 
Man-  Aurel-SlaUic  naeli'/ebildel  sind.  Hier  wie  dorl  das  ruhig  aus- 
schreitende. >larkkn(»(.hi<ie  Thier,  das  <len  einen  Vorderfuss  und  den 
Pi)!(_ro<jii);:('sol/Ieii  lünloffn--;  /Hin  Sfliritto  hebt.  Auf  bi-eitciii  Hal-»\ 
von  dfui  «'ine  lockijre  Mätuie  liera!>llit---l.  si(/,t  der  etwas  seitlich  u,.- 
hallene  Kopf,  iel/lercr  bei  beiden  ThiLicn  trezierl  von  t  inciii  aidreebt 
stehenden  Haarbüsdiel.  Die  Beine  des  H(."iters  sind  vom  -Maiilel  nicht 
bedeckt,  der  Fuss  hüngl  uline  Steigbügel  frei  in  der  Luft.  Der  linke 
l-ntoranu  i»<t  mit  nncti  oben  geölTneter  Handfläche  fast  rechtwinklig 
nach  vorn  gebogen,  der  rcclilc  ist  auf  der  römischen  Statue  hinweisend 
vorwärts  gerichtet,  wahrend  ihn  tler  Metzer  KQnstler  zur  Haltung  des 
Schwerte.«*,  ilns  auf  den  Kaiscrbildern  des  16.  .lahrhunderts  in  Sehenkcl- 
hfVhe  gefasst  wird,  weitci-  nach  unten  niodidlirl  hal.  Die  Anlehnun;i 
an  die.se:i  klaä^isdu!  Vorbild  slehl  nun  aber  in  dt^-  Metzer  Figur  nicht 
einzifr  da.  Verocchio  hat  zu  si-inem  (".olleoni  in  Venedi«/.  Donalello  zu 
-f  ineni  (ialtana^lala  in  Padua  don  Marc  Anr»='l  al-«  Vorbild  '/fnommen. 
t  hl  IHK  .-iiitj.  wie  mir  Direktor  j»u<lc  y:iilii£sl  nuMeili.  f<|er  Heiler  auf 
<icr  l'iazza  de  la  Si</noria  von  (liovamii  di  Fiolo^na  un<l  andere 
Keiternmnumenle  aus  dieser  Zeil  offenbar  von  Mare  Aurel  becin- 
llusst.«  hl  Dresden  fmdei  sich  eine  kleine  Kopie  des  römisdien  Denk- 
mals, die  Kilareti  (c.  1450)  gegossen  hat;  doch  sie  ist  nicht  die  eiuzigt*: 
nach  briefllicher  Aeiissorung  Bodes  sind  diese  Nachgttsse  im  16.  und 
16.  Juhrhundert  «hftufig.»  AVenn  .sonach  die  Marc  Auretetatue  den 
Künstlern  der  Rcnaissaucczeit  das  typische  Vorbild  fiir  lleiterfiguren 
gewesen  ist.  so  eiyiebl  <i'-h  daraus  ein  tjrund  mehr,  auch  die  Metser 
Hmntx;  <ler      ml'    1.  ~  l  ">   /nin  1<).  Jahrhundert  zuzuweisen. 

y.u  alledem  konanl  umi  Ii  die  urkundliche  Notiz,  ilas^  fla~  Mt^tzer 
Uulukupiiei  im  Jahre  1j07  einer  Kuinmissiou  meiner  Mitglieder  AufU-ag 


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—  843  — 


jrab.  eine  Statue  Karb  de.s  Grossen  vinn  fioKhchtiiRMl  Fnmçow  anier^ 
ligen  zu  lassen  und  eine  weitere  lii«ii<l?iicliriftliclH'  Ikmerkung.  da»* 
François  tlmt^âchlidi  seinen  Aiiftn»!/  !ni«i;ofiîhr{  hat. 

l)iej=e  Nachriehl  ist  this  ^^i(•her.sle  ?5t  lilu!>!>«j!ln"(l.  dar?  fin- «ür 
ketle  iloiikbar  i?5t.  (".lenien  uiacht  jedncli  den  Yer.-^uch.  den  Zu.^.nuiiu  n- 
liuDjî,  der  sicli  zwLsdieu  diesen  l'rolokollhes«  Idiisj^en  und  den  vorauf- 
gdheoden  Ârgiimentea  von  jtelbst  ergiebt,  xu  leugnen.  Zu  diesem  Zwecke 
Stiebt  er  der  Stelle  eine  sonderbare  Interpretation,  bei  deren  Deurteilunt; 
man  an  der  bona  fides  des  Kritikers  fast  zweifellialt  werden  könnte. 

Die  Notiz, so  schreibt  Giemen  im  Repertorium,  «besagt  nichts,  durcln 
ttutf  mchts  weiter,  alsda.ss  1507  François  Torfevre  eine  façon  de  Charlc- 
inagne  gefertigt»  hat.  Und  in  der  Aaehener  Zeilschrift  IVi-rt  er  hinxu: 
Die  Kommission,  von  der  Wolfram  .spridil.  verdankt  einer  zienilicli 
froicn  rpher-ofzunir  d;js  Leben.  Wahraelieinlieh  enblandcn  im  lü.  Jalir- 
hundert  sehr  viele  iiiMci  Karls,  die  un."?  incht  erhallen  .siuil.- 

Meines  Kraohfen-  iK  sa^fl  die  Sielle  doch  etwas  mehr.  Wenn  es 
iK'isst:  'ceux  i^ui  jjar  c^dovant  <»nl  eu  (  nnnnissiou  de  laire  lauc  (,harle- 
mague*,  so  sind  das  Uondierren,  die  den  Aiiflra;?  haben,  einen  ivurl 
clen  Grossen  madien  tsu  lassen«  Eine  derartige  mit  einer  Aufgabe  l)e- 
traute  Hehrheit  von  freuten  nennt  man  aber  heutzutage  «Kommission.» 
Ich  begreife  recht  wohl,  das«)  diese  Kommission  Giemen  unbe(|uem  ist, 
denn  das  Studium  von  alten  Bachern  und  Pergamenten,  wie  es^i  för  di<> 
Ausflihniii;:  des  Bildwerks  notwendi«:  war,  ist  nicht  Sache  otncs  Gold- 
si'hmieds,  wohl  aber  darf  man  das  den  feinjrebildeten  Domheneu  des 
l^i.  Jalirliunderls  zutrauen.  Doch  die  Konnnission  isl  luni  eirjmal  tla 
und  Giemen  wird  rnit  ihr  rcdiiicn  Tuüssen.   wie  ich  mit   ihr  rechne. 

F!<  er/ieht  ilr-  Weiteren  aus  dem  l'rulokHlll>('--i-hln<--.  driss 

dip  {;c.-iclliin<r  iitil  (  ine  rav«)n  de  Charlemajine  nicht  in/ciiduo  m  l>c{U>cli- 
laiid  aulgejiehcn  uin'de,  sondern  in  Met/  und  zwar  uichl  vmi  einer 
unbekannten  Korporalion  odei-  iVisöidii  hkeil.  sondern  vom  Kapitel 
derjenigen  Kirche,  in  der  üieh  die  Slatuetle  lliatsächlicU  bis  vor 
100  Jahren  befunden  hat.  Die  Arbeit  ist  femer  nicht  nur  angefertigt, 
sondern  thatsllclilich  geliefert:  sonst  wDnte  selbs^il  das  reiche  Domkapitel 
sie  kaum  bezahlt  haben. 

Sodann  ist  es  doch  auch  von  einer  y;ewisscn  iiedcutuntf.  dass  ein 
Gol d  ~  c  Ii  mied  vom  Kapitc!  mil  Ausführnnjf  des  Werke-  Im  (iiHi  nud 
war.  Bei  einem  (idldsehnded  beslelll  man  kciii«>  llolzskulplur.  kern 
Sicuiwcrk.  keine  Mfdf'ioi.  <nitf)ern  eine  Arbeit  in  Melall.  Was  lleir 
l  iaiK  'ii^  liefeile,  iim->  aU«»  ein  IJüdwerk  in  Silber  iwler  Brone(;  jre- 
wesen  sein  und  ein  solches  steht  heule  vor  uns. 


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—  344  — 


Dil--  «Uli  IH.  .lahpliuiiderl  \vahr?*dieinlicli  reclil  viele  Hilflcr  KarU 
des  Grossen  eiiUlanflen,  die  im»  nicht  erlialtcu  sind,  ial  eine  Vcr- 
muUing  Qemens,  gegen  die  ich  iiiciits  einzuweDden  habe.  Hier  li^i 
aber  die  Sache  so:  das  Donikapîtet  in  Meb:  besitzt  16B4  zwei  Metall- 
liguren  Kark  des  Grossen,  das  Domkapitel  in  Metz  hat  sich  im  Jahre 
1607  eine  Metallfigur  Karls  das  Grossen  madien  lassen.  Da  das  Dom- 
kapitel nicht  mit  Metalinguren  Handel  treibt,  Metallfi^nren  —  am 
wenigsten  >;oleho,  die  in  Kirchen  verehrt  werden  —  aiu  h  nidit  ver- 
loren zu  ?ehen  pfle'^^en  wie  Strrknadeln.  -^o  /ielit  der  «iosinido  Mensichett- 
verstaiiil  den  Si  liluss:  hie  eine  tlci'  liridfii  Fij-uren  wird  mit  «i*»!' 1507 
in  neslellun;.'  ;ie^el»eiieii  ideiili-rli  .sein.  W'eini  ieh  daini  weiUi  wahr- 
scheinlich niaclien  kaiui  —  und  da:*  ist  unbcaiuitaudcl  geschehen  - 
daas  die  silberne  Figur  erst  naeh  1Ö67  entstanden  ist,  so  kommt  fUr 
1507  nur  die  zweite  bronoeue,  die  wir  nodi  heute  besitzen,  in  iBetrachL 


—  846  - 


■i 


I-xtrait  et  Estât  (îéiiéral 

Des  habitaatB  De  U  ville  De  Metz  qui  font  profession  de  la  religion 

Prétcfldaë  Kefforméé. 

Comniimiqné  par  M.  A.  Tkorell«,  do  Uiny-Mardixny. 


Le  t;il>loau  ci-doi^soMs.  drossô  on  raniM''e  1684.  rsl  lirr  diin 
iiiaimscrit  conserv)'  rlifitcau  de  .Mardi^rnv.  Nous  avtnis  duiinr.  à  la 
IWiîC  !^()  du  1'  "^  volume  du  .lalii  ltiicli.  un  soinnmui'  di':>  iiialH-ivs  cuii- 
lenues  dans  cr  laanustTÏt  si  inU''rt'.s.saul. 


(A.  =  hoiiiines.    /.  ai  feinine>i.    '/,  'li   II  a.     -  ;_'iiii.inis  :iii-<k>>siis   <lc  11  ;ins. 

tiU,  fit  Iv'  «I.  =  [ûloA  êXhàcsnus  (!<•  12  aas.   y  </<•  //  <*.  =  «urriMis  uu-«tc»âou;«  de 

14  ans.  ßtt,  de  14  a.  ^  filles  au-deKMoo«  de  12  nus.   r.  ss  val(4i(.  a  a  w 

vanleü.  w.  s  noiiibroj. 


PAROISSE  S»  JÂCQUfiS 
xoHsntiuAUTis: 


liii. 


Hue  de  la  ileUe  Tuiipe 

1  lioaiti  Dalençon,  confiMenr  .   .  . 

2  Paul  Derlon,  lingor  

3  Henry  Manfieol.  uicrrier    .    .  . 

4  Jean  Hugueny,  luercii'r  .... 

Bue  dee  Cleret 

But  de  la  bonne  Budle 
Une  de    Vielle  Botidkerie 
il  Jacob  Mangiii,  boucher  .... 

6  Abraham  Ramé  père,  boacher  . 

7  baac  Moriaa,  boucher  .... 
K  .M»raliaiii  Ii'anjo.m.  Imiuc  li<;r  . 

a  La  vef  l'ierre  Kaudouin,  bouchère 

10  Abraham  Bantié  Uls,  boucher . 

11  Ksticnne  Figuier,  boucher  .  . 

12  l<.'ia'-  lîtirlin,  boucher  .  .  , 
1.)  i'aul  petit  Jean,  boucher  .  . 
14  Daniel  Hyan,  boneher   .  .  . 

Rue  du  Parte  Rueigne 
\■^>  Hanii-I  I.an^Inis.  ineiinsier  .  . 
Hj  .Siimiel  Uui  ios.  iiilvocal.  .  . 
17  Ix>uis  Tresnoy,  rentier  .  .  . 
Vt  Gédéon  Le  Bachellé,  advorat 
in  Haphael  Lcpallé,  mercier  .  . 
21)  Pierre  .Monlc^u,  mercier  .  . 
21  Jean  ISagut,  cordunnicr  .  .  . 
Kern  Rosé,  chapelier  .  .  . 


1.  MIL  e. 
de  üo  «U 
lia.  lia.  Ha.  Ita. 


». 


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31  Ksliciiin'  Miilrlianl.  banquier  .    .  . 

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dSi  Jean  Malchard  frère,  banquier  .  . 

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34  M'  Paul  Jollv,  ministre  

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SA  M'  Joaii  fionslte.  iniiiialra  delîouiv 

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316  Jean  Vigy,  mardi.  inagaxîni(>r   .  . 

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87  Jéréiiiie  Hniirioli  (oiiiu'iicr  .... 

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3K  l,a  vef  Juan  .larciiicniini  chaudeliorc 

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39  Jean  l.ainv.  l>oinTipr  

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Jiue  (le  la  Checrf 

•Hi  rwm  MicnoiAi,  inarcn.  mercier 

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41  La  ver  uédéon  Toii->aint.  renuero  . 

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42  rrtin»;'»!«  Marmn.  ni;iti  l;i>si<M- ,    .  . 

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^wo  iM  vei  r#9iiciuic  MicuiLiieif  o«i^v*ieiiiiiie 

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44  Jean  Anthoine  père,  boalanf  er  .  . 

t  1 

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46  Pierre  Bocque,  ('i»r«li>nnior  .... 

1 

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4A  Le  s'  Jacijuc  de  itoclx'fort.  <°i-dov. 

cap*^  au  régiin.  de  Hourgogiie 

, 

, 

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47  Zaeharîe  Gratillet.  tailleur .... 

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48  Pierre  Langlois.  cordonnier       ,  , 

, 

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49  Paul  Itenellc.  M"*  des  coche»    .  . 

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I{i4f  lit  foiiriiintr. 

M  David  Uirard,  marchand  meiner 

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61  La  vef  Jérémie  Levert,  mareliande 

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i)2  Lh  \i  f  M.tvid  Cirry,  orphevra.  .  . 

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l,n  \ef  .Modéra,  remierre   .  . 

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04  i>a  >ei  1  luiippc  itier},  cortioiuneic 

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hR  Pierre  l<haillier,  marchand  drappier 

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67  Pierre  Lecler<\  i>rpliôvre  .... 

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58  La  vef  Jean  Kaudesäon,  inarcliandi* 

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(M)  Aliraliam  liaucaire,  armurier .   .  . 

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tt  HauT  Toodenr,  dianiaetier  .  .  . 

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rt4  Jean  Cjignel.  m^*  <1escolle  .... 

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tô  La  vef  Kaniel  Höver,  tailleur     .  . 

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66  Paol  Seichehuye,  luarchand   .   .  . 

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67  La  v«f  Jae<iiie  Ledere,  orf^ovre  . 

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fiS  Christophle  Eournery,  cordoonier  . 

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(59  F-ouis  >fonlc!:n.  orphevre  .... 

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70  U"  Krauvoi»  liuiicelin,  ministre  . 

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71  Daniel  Cagnel,  taillenr  

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7t  Daniel  Marion,  marclintul  .... 

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IS  JoBué  Kistaine.  clutussetier  et  por- 

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76  Danii-I  IIikuiI.  conlonnier  .... 

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77  David  Bernard,  orphevre  .... 

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79  Le  Tef  Iiuc  Jaasoy,  rentierre   .  . 

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82  David  Coolléz,  marchand  .... 

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S3  Paul  Chardin,  Maier  au  baiUaice . 

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M  Paul  Hancclin.  marchand  .... 

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HT)  Pierre  Dubois,  marchand  .... 

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86  Pierre  Jacobbé,  nurehand  .... 

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8B  David  Gufrrard,  perrnqniiT    .    .  , 

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Hur  (le  1(1  (  Our  (U  Humirre. 

89  La  vef  Jean  Cattesoulz,  couseuae  . 

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90  Pierre  Ckuune,  coatelier  .... 

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91  Uanif]  .loMnjoaii.  tailleur    .    ,    ,  . 

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Sfci  äainuci  (  iar(|uel,  coutcliur  .... 

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68  Jean  ]<a  I<alicome,  coutelier  .   .  . 

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Vi  nerre  AMnoine,  eomener  .... 

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96  Jean  Marron,  cuvilonnicr  .... 

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Uiif  det  Botté  Ik^antit. 

Mue  dr  la  Tegte  d'Or. 

9S  Jean  Anthoine,  bonlanfer  .... 

1 

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97  Samuel  Vrv.  conlier  

1 

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98  l.a  vef  .lacnh  Daijsillicrrc  .... 

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99  Pierre  Lecocq,  urplU'vre  .... 

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102  Jean  Hillaire,  porteur  du  »  haines.  .  i 

loa  David  Gonllet,  rentier   i 

104  Itenirirnin  Hottdter,  procureur  à  la 

r.our   ^ 

U\n  f^e  B'  (le  Flavigay,  cap^  au  régiiii. 

de  Turenoc   _ 

10(f  lA  vef  Gande  Saraxin,  vivant  ma* 

jjisirat  

107  Juaii  ISaïuiossoii  pire,  rentier.   ,   .  l 

106  Werre  Claude,  cordonnier  ....  i 

109  f'ierre  Simon,  passementier  ...  t 

fiur  tir  Stiin/-S,ii'r, 

110  l'aiil  Itarliollé.  marcliatul  ma.^intcr  t 
JJouti^u&t  uUetuuit  l'i  St  fitmreut. 

Ptœe  S*  Jactiue. 

m  Jean  Évotte,  cordonnier   i 

112  l.a  ver  l'ierre  Xoiré.  mardi,  lingore  — 

113  Lii  vof  Seicliehaye,  passeiiienlierc  .   

114  La  vef  Jacub  Tuvcniu,  potioro  desl.  — 

115  Etienne  Mangin,  marchand ....  l 

116  l.a  vof  1. archer,  rentiere  .  .  .  ,  _ 

117  ÏAiuh  (î<»ullpl.  marcliaiid    ....  l 

Jtuc  iIk  Plut  Vcaltn'ii. 

118  Jean  (^rita.  apulicaire  et  »apablo  .  l 

119  Nicolas  Pasqoin,  cordonnier  ...  1 

120  Jean  Dcsneria,  orphevre    ....  i 

121  Jlajuf'  l!au<l(>ssiori.  nrfntirier    ...  1 

122  Jean  .Noiré,  pa.sseuK'imor  ....  1 
138  Jean  IMerre  Pexquin.  cordonnier  .  l 
124  Samuel  rieiseur.  niarriiand   ...  1 

12Ô  1         5îi>dera,  mphrvnî   j 

121»  Salomon  Marlin,  marcliand    ...  i 

127  Abrahatit  Hliilippe,  graveur    ...  l 

12«  Jean  r,ornn«"I,  mnrcliaml    ....  | 

12!>  Daniel  No!ilM>i<,  maicliand  .    ...  1 
130  liuuii*  Haucelin  vl  son  Fn-ie.  marrli. 

181  Charlo  Bracuiuiier,  médecin  ...  l 

132  Jean  de  ftousc,  peintr«   | 

Jean  floidléz.  matcliand     ....  I 

134  -M"  David  Anoillon.  uiitiisUe  ...  1 

136  J»aniel  Xaudé,  mercier   l 

13»  Claude  OoRin,  adrocat   i 

137  M"  Gédéon  U  Üncbal,  Con"  h  la 

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13.S  Jamuc  Monie^u,  mercier  ,   .   ,   .  l 


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139  Âliraltatii  Maiiio.  Uugcr  ..... 

IW  Dtniel  Gomaret,  linger  

TnUil  Général  di's  l'rélendus  Ref- 
fonnés  Ile  la  Par*     Jaci]iie8  11 


PAROISSE  S'  SIMPLICE: 


141  La  veK-e  Abraham  Honton,  tapissier 
112  Anlhoine  Mario,  inasM(>nr   .  . 
llij  La  ver  Uardpierre  coiuoycur  . 
144  Jacob  Bertrand,  tanneur.  . 
UÖ  Isaac  Kertrand,  t:iniiour.  . 
140  Jéréiniti  Baudoniii,  tanncnr 
Ul  l'lùiiii|Mi  (ÀU(tti)e,  laïuieur  . 
14H  Ijom»  Morisot,  tanneur  .  . 

1-N  Pierre  De1av;ardc,  tanneur  . 
l')<>  Jean  Simon,  tanneur  .  .  . 
l.'il  Abrtlinin  Caldey.  taiHeor  , 
Mai  UauiL'l  .\LartLu.  tanneur  .  . 

155  Panl  do  Chambre,  tannrar. 
LVl  Jean  Manal,  tannear.  .  . 
I.w  Jean  l»cüca,  tanneur  .    .  . 

156  Jaujut*  Hrarunniei ,  tanneur 

167  Jean  l'iùlippe,  iaïuteur  ,  . 
1SB  Jean  Willamne.  tannear .  . 

David  llnucliard,  tanneur  .  , 
IMl)  Keqjainin  H'  TtfH-quin,  tanneur 

Ttttr  iIh  l'ont  ffitiilh/. 
ICA  l^a  vef  Isaar  l'icr^on.  chirurjiien 
lü2  1^  vef  Uanicl  l'aynt,  nien  ierrc 

168  Daniel  Schottanbe,  bouclier  . 
I(i4  l'ierre  Philippe,  mercier  .  . 
I<!ô  Abraham  Alexandre,  marchand 
lOO  baue  Jacob,  Lanceur  .... 
167  Jaeque  Chriatophie,  mercier  . 
1<»K  fsaar  Uergor.  cellier  .... 
U'M  î*;iri!  Viil.  tnuttt.  pâtissier    .  . 

170  l'aui  l'y  vol,  mercier  .... 

171  Léonard  i^^lisée,  tanneur    .  . 

172  Jéréinie  liouclion,  tanneur .  . 
178  Samuel  Marclirin  l,  tnrmcjir 
174  La  vel  liauiel  l'hilippe,  bouchère 


s.    tili.   r.  nii. 

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177  lia  vef  Daniel  SchoRaobc,  boucher. 

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Jîfl  Paul  Le  fïoullofi.  bf'iirlHT  .... 

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IMO  La  vef  Jéréinic  l'hiliniic  ..... 

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1M1  Jnfln  fiflitlftFfi  tMiM^h^r 

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Hue  dn  Chtatge. 

\M  Simon  Maresclial,  chapelier    .    .  , 

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IKô  Louis  Ilouilictto,  cUandelier   .   .  . 

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IH6  Isaac  Nouricicn,  ceintaricir     .   .  . 

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187  I<a  vef  MatUen  Peliljeaii,  mtirr  . 



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188  l.a  femrnc  Louis  I.ojennf   manh.  . 





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18»  Paul  de  i*'  Aubin  di-  Cheminot,  «  y- 

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190  Paol  Alexandre,  confiaear  .... 

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191  nnni)>l  Didelol,  inarchanil  .... 

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192  Adain  Houpcrt,  pcllior  

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198  l.a  vef  Pierre  Pochol,  urphevio  .  . 

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104  fi»  vef  d'Abel  Veloime,  tanimir.  . 



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195  Louis  Li'rocq.  orphevrc  

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196  La  vef  Andrö  Uuiurd,  rliirurgien  . 

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197  J.a  vpt  .\braham  Kalon,  chaujwclier 

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Vtm  



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SIVi  Jean  de  Monacy,  cy-dcvanl  «•oni»'*  ih-s 

poudres  entendu  t-onnaii^seur  et 

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805  I<onb  CKierrc.  m**  <fai  poida  do  la 

ville  

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2U(i  l.a  vef  Daniel  Heinfou»,  marchand 

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207  Lonia  Jaaaoy,  marchand  magazinier 

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208  La  vef  du  î»'  de  f'.henevix,  noble  . 

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210  Le  a'  d'Éply,  cy-devant  cap"*    .  . 

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2U  (W>«ard  Hou»tiel,  boulanger  t^t  aat- 
ireant  de  villr  

/(  ■.  iii  i'iilil\  il<    In  i>i  lift'  jiliur. 

212  i'aui  Minon,  ciiausseiicT  

213  Stlomon  Figuier,  chtosiietier  .  .  . 

214  Abraham  Roussel,  apolicairo  .  .  . 

215  Pierre  Martin  fils,  chnuaselicr    .  . 
La  féme  du      La  Hoche,  curncdu 

dans  lee  dragons  Daafeld    .  . 
217  Jacciue  Lechaunois,  manenvie    .  . 

21H  Daniel  Roussel,  peltier  

219  Ab«l  Ladrague,  chaussetier  .  .  . 
290  l(Me|»h  Tondeur,  chatiMetii^r  .  .  . 

221  David  Genol,  drapier  

22*2  Isaao  Nniidê.  clinnsselicr    .    .    .  . 
as  Paul  La  Lirornc',  cordonnier  .   .  . 
2U      vef  Inaac  Gutiennc,  couMUfC' 
225  Jean«Hennequin.  ehannelier  .  .  . 
Abraham  Kalon,  chausselier  .    .  . 

227  Abraham  Haïub-sson,  lingcr    .    .  . 

228  Daniel  Gutienne,  tailleur  .  .  .  . 
2tt  Jean  Grandidier,  marchand  .  .  . 
290  W  ilillaire,  cy-devaitf  «m**  de  la 

<"our  

231  La  Vft  Daniel  (iréus,  couturière,  . 

232  Ahraham  de  Onnblea,  drapier  .  . 

238  F.lisnbetli  Leserrc  lille,  coutni  it-re  . 
234  La  vef  l)avi«l  Danonl'.  mai cli  iiiil 
2^  La  vef  Daniel  (>lau!s»<-.  rhniisselior . 

286  Paul  Hedier,  aveag te  

237  Philippe  ('.Ufline,  jardinier  .  .  .  . 
23«  La  vef  Daniel  Hohinef  nKin  hand  . 

239  Jjaac  Fa^quiu,  cltaujisctier .  .  .  . 
210  Qiarle  Woir^ard,  bonneUer   .  .  . 

Ul  Jean  Guerre,  linger  

lM'2  Annr'  <\r-  \V\'^f  lille  ,  

243  Daniel  Jirandmaire,  passeiiu-utier  . 

244  Louis  Roussel,  pelelim  .  .  .  .  . 
816  La  vef  Daniel  Seichehaye,  'paaaem. 

246  Pierre  Martin  père.  eha>issetier  .  . 

247  Isaac  Martin,  chaussetier  .    .    .  . 

248  Paul  PilloD,  linger  

HS  Jaoob  Fïançois,  chaiwsetier  .  .  . 
2Ô0  Jean  Couvanne,  chausselier  .  ,  . 
2d1  La  vef  Anne  Louis,  lavandière  .  , 


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l'icrn?  Simon,  rliaussi-tier  .... 
I  .1  V  f-r  l'iorrc  Si  mon  |)i'io.  rliaussol  irn- 

.lacquc  Goyer,  pelticr  

La  ver  Jacob  Martin,  rhan«H«HArc  . 

.I<  ;ut  1>U|)I\ .  esn  ivain  

Suzanne  Isnard  (illf.     mluii^ro  .  . 

Jeaii  Louis,  cbausselicr  

Paal  Mathias,  pcUier  

JiiH  lie  lu  Cherrr. 

La  vof  Jeaii  l'ierroii,  rotisseu.se  . 
Daniel  ('«nverS)  tonnelier  .  .  . 
l'icrro  I<a;jarde,  tonnelier  ,  .  , 
Isanr  Kin^ii.  (•«•ronvrrur 
David  «te  (l<imbles,  drapier  .  . 
Daniel  Kobert,  cordonnier  .  .  . 
l'aniel  SiMcholiaye.  tintuncr  .  . 
.Ii'.tn  («rasscl  clc  1  ndvoral . 

Jaciiue  Âlorré,  cordonnier  .  ,  . 
Moyen  Thiebeaa,  )iasMmcntier  . 
La  vcfnc  (i^rard  l'a.sqiiin.  pauvre 
Jean  Iterlran«!.  vendeur  de  b<iis  . 
l'hilippc  liteau,  porteur  de  chaises 
1^  vef  8arra  itonsaelf  jardini^^re 
La  vef  (ïray,  mancwre  .... 
Marguerite  du  CIoiix  lillo  ,  ,  . 
Jacol»  Tarron.  tonnelier  .... 
Jacob  Dorron,  pauvre  .... 
Jaaeph  Ancilton,  advorat  .  .  . 
La  vef  Nicolas,  pauvre  .  ,  .  , 
Isaac  Gavelolle.  tonnelier  .  .  . 
iJaiiiel  (luny,  tuiuielier  .... 
(Jiarle  Watrin,  chanflooinier  .  . 
Jean  1«e  Roux,  aman  .... 


H^e  du  Grand  CVi/. 

284  Daniel  llyon,  marchand  .... 

2Hi'y  Daniel  Xoael,  marebaïKl    .   .  . 
2Htj  La  vef  l'i/Tr^  Kroincnl,  fontttri^re 
2H7  Jean  Orry,  notiaire    .   .  . 
28H  Pierre  (Mlignon,  tonmour  . 
28B  Kranvois  Hi-rnelin.  marchand 
20((  IMerrr  lî.i 1 1i*'  r.  <  lianr--i  (ior 

291  Lüui.H  Tuiideur,  «'liauäüelier 

292  David  Hennetiain,  chABSMtter 
898      vef  Paul  Koufl,  pauvre 


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l'aul  DcCage.  huillior  

295  La  vef  huitel  Gustine,  jardinier 
iW  1^  ref  Paniel  Kriderifh,  f^TCnd" 

297  Abraham  l.i.  ni.,  rcllif»!-  ... 

l'ierre  5»en-|ichayf,  tintiiriiT  .  . 
fHè  Ta  vef  Isaar  Ifwmîer,  mercièn» . 

Lt  vef  Abrafiam  Braconnier,  merr» 
■''Il  iVi^  id  l*i  t  l  ii^nnri   inrtn  h;iniî 
■l»«  David  Marmoidi»,  nassemeiiticr  . 
*I8  Pierre  Bomelle,  boaMier  .  .  . 

Jean  llesgranges,  boolanper  .  . 


Sou»  Un  iii'fttlilfi  //»/  f'hniHfj  u  S('illr. 

2(15  Jérémie  Grandjainb«,  aman  .  .  . 
3MI  la  vef  DaTid  Evrard,  merciM>  .  . 

3»>"  f»aîiif?|  Pillard,  inassnn  ..... 
^•8  Jonas  Ayni/'.  rharpcnhor  .... 
9(iü  La  femme  l.a  UuchcUe,  cavaliid  . 
91«  iacob  du  Boia,  lieatonant  de»  Katdes» 

du  gouvonieinent  

;ni  Jacoli  Hinnicqnin,  Ixmnpfif^r  .  . 
312  Itarbc  Guerrard  et  sa  s<pnr,  j)jin\  rr  vef 
813  Jander  Durand,  mennisier  .... 
iU  SI»  Desiren,  cy-dev.  Colloin*!  d'nii 
ff'/iuii-td  de  cavaleri<'  .... 
31Ô  La  vet  iean  Ualeii^ou,  viv.  aman 
ttlft  Jeremie  Ifanrük^  tonnelier    .  . 

317  Daniel  Vry,  mercier  

vef  David  «!<•  Vij;in  iill.-.  march. 
aii)  Maillet  Du  Buy,  man  Uand  .    .  . 
aiO  Paul  Le  Gonllon,  garçou,  marchand 

Abraham  Pülaid,  eharpentier .  . 

hnHr  Kr.intpau.  ronlonnier     .  . 
323  Fran<;ois  Lallind.  vit;ii<Ton.    .  . 
8W  Ia  vef  Jacqae  Peitljean,  pauvre 
3tt  ïjk  vef  Marc  Moqay,  pauvre  .  . 

Rmmarif  Bmt  à  Setllr. 

Stt  Jodith  Adam  fille,  merderte  ... 

S27  Pierre  Fabure,  roanenvre  ....  l 
388  Louis  Uaehot,  laniwnr   1 


p    tili,   r  nii. 

I.     f.     do     àf>    a«    4c      v.  s. 
II».  ItM.  14«.  lia. 


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Stm  im  awwU*  49  la  Münte  Sriffr. 
32S  I.H  vef  Passavant,  pauvre  l 
3HU  Daniel  (inerre,  jardinier    ....  11 


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îlîl2  Isflîic  Morot,  vi^noron  

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Lu  vef  Jeanne  I.cioiuru,  pauvre  . 

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itaO  Ml  «91  SWFTB  rBUITlvC      •     .     .     •  . 

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Rue  de  la  Mimaye. 

888  Abraham  Msntiin.  cy-dev.  nflifier  au 

rf«;im'^ii(  OP'^tiff  

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837  1«!  vcf  Annis.  «•oulurièrc  .... 

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HSy  I<:>a''  Martin,  pauvro.  . 

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840  i<e  s"^  Lebauine,  ry-dev.  oapit*»  de 

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811  \a  ver  Le  Raehellé,  rentifre  .  .  . 

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2 

Mue  du  Coin-Lt'i  eMjiu: 

342  Samuel  Faumec,  luaucuvrc    .   .  . 

1 

1 

2 

H 

7 

Total  Général  des  Prélendua  Itef- 

formés  de  la  Par**  S*  Himplico 

140 

187 

51 

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105 

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PAROISSE  S*  MARTIN 


Rue  de  Vieüe  BoutHerk. 
843  l^ierrc  Diivivier,  matteavro  .  . 
.'W4  \hi\\i\  r.lausse,  mercier  .... 
84Ö  ï^amuel  2i4athteu,  cordoimier  .  . 
B46  Elisabeth  Franqnin  Me  et  sa  mieiisv 
;U7  Saloinoii  Martin,  boucher  .  .  . 
34H  I»aa<:  l-a  Mans^p,  hourlier  .  .  . 
349  l'aul  Mansa.  buuchcr  .... 
?tôO  Daniel  Jansoy,  bonclier  .... 
;I51  l.a  vef  l'ierre  Pierson,  boucher  . 
852  isaac  ^)uic-lic\  messager  de  ville,  et 

iH>n  père  ....... 

858  Jean  Mansa,  boucher  .... 

:i')4  Ahrahaiii  Itenaud,  boucher  .  . 
.H55  l'ierre  Louiat  Oa»té,  boucher  .  . 

Rur  du  Ztaueifu, 

Sôl!  l'aul  .Teanjcaii.  l>ouchor  .... 
3ft7  Loai»  l^'armcntier  


lim  de  Chapelertte. 

.408  M'  flIn'iK'vis,  ancien  con**  de  la 
(iuur  .  


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-  355  - 


Sùa  l'iern-  biinuii,  chapelier   1 

aSD  Bcnjuniii  F«rri«t,  ancien  esciievin  1 

Ml  M**  Abraham  de  Combien,  mintatre  1. 

MB  Joané  Lonta  chapelier   1 

JbMr  de»  JVnMieraMM. 

4*3  Pierr«'  F.e  (locq,  orjthevfe  ....  1 

•y&i  La  vff  ('..II  I  it  .   n  nlierp  

365  David  Ueiiiiiui,  \  igneroii,  pauvre  1 
aWLaa  ffllea  dv  a»  Yifnevlle,  virant 
méilecin.  i-t  un  Irt  if  .... 
A^'t  Lfs  lilleti  (lu      iiaiirelin,  rentierea  - 

'MiH  l'aul  Joly,  drappier   1, 

881 U  dU*  Bneomiier,  rentière  ... 

U»u  utr  le  Ckmn  S'  MartiH. 
S70  La  Ter  Jean  de  Ris,  rentiere .  .  .  — 

liiti  ilrs  IIuillierK. 

871  La  vef  .Marville,  pauvre  

Sn  Pierre  Renand,  toomenr,  pauvre   .  1 

Hue  du  Qtiartemi. 

871  Céiaid  HBlâire,  chirurgien    ...  1 

874  Daniel  Henriot,  lodiielier  ....  1 

m  Cbarie  Clerfer,  drappier   ....  1 

ihUe  de  la  Bue  de»  iVaadkcreaw«. 

876  Ifad«  de  Boccangf  — 

877  Louis  Ityon  M'  du  Jeu  de  panne 

chalin   I 

818  La  vef  QolBa,  vivant  mainatrat  .  .  - 
879  Ilavid  Malehard,  médecin  ....  1 

Sue  dee  PamenUen.  •  • 

m  Daniel  Mogé,  chirurgien    ....  1 

l'ierrc  ('lioiié.  rordonnier  ....  1 

La  vef  Saloinée  Bertelas,  pauvre  .  — • 

818  lean  Bottron,  tisaeran   l 

8M  Ptod  de  Moatigiif,  ey^devant  cap"* 

au  r<^«;imenl  de  Turcnni"  ...  1 

886  Les  ülles  Gachol.  rentières    .    .  . 
8H8  IxNiis  Le  Bachelé,  enseigne  des  gar- 
dée de  govvemasMnt  •  *  .  . 

887  11*  Jacque  DUerhin,  con«  de  la 

(k>ur   l 

8IÄ  Jeln  Val,  mercier   l 


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AudrC-  ladrague,  uiercior  .... 

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David  RerlraiHl,  boaHier  .  .  .  , 

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l'aul  Guerre,  honrlier  

La  vof  l'crrin,  revendeuse  .... 

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Maurice  Doriaoy,  cordonmer  .    .  , 

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894 

Istac  Mabière,  prieur  d'entorrem.. 

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1^  vef  Daniel  Thiriot,  revendeuse  . 

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I^a  vef  Henry  .Mangin,  renliiMc  .  . 

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Jcou  Mai'tiu,  inarcliaud  

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898 

M*  Hftchiconrl,  noble  ..... 

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lacqne  Jarqoe,  marchand  .... 

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.lacob  George,  iiinrchand  .... 

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S 

401 

Abraham  îSarre,  cordonnier    .    .  . 

l 

1 

S 

408 

l<o     Daval,  cap"*  an  reKinient  do 

l>anguedo«-  

l 

1 

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r; 

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Ln  vef  (irosdemek,  rentière   .  . 
Total  Général  des  l'rélenilus  lîef- 

l 

fom«s  de  la  Vwfl^  S*  Martin 

44 

M  IL 

81 

4t 

24 

40  m 

llom  fet  tunââit  Ai  Champ  à  Snlle. 
KéanI  


Ulli'  (iii  Cfrisifr. 
L\ti  fit  Ötuii  iiiiru  i  /t*  Anguslitis. 
Jiuf  dt  C/HtuhtreUc, 


PAROISSE  S»  VICTOR. 


Jlur  (le  XcMnu; 

404  Daitial  Byon,  M^*  du  Jeu  do  paume 

du  Roy   1 

Jtu*  anx  Oitrê. 

Sne  de  la  Pierre  Hardie, 

405  Abraham  Bartel,  cellier   1 

40«  Jean  Faquin,  mercier   l 

407  l.a  vef  Kstiennc  .Malchard.  b;ini|ni<'r  — 
4(>K  La  vef  .Jean  Guenon,  liuilic  re     .  . 

Jiue  sous  .Shi«*  AfHuuid. 
Au  gwirt  du  Moife»  Flaut, 
m  Charl«  Friatd,  apoticairc  ....  1 


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—  3Ô7  — 


Haee  4e  Chambre. 

lin  Abrahnm  Xonël.  ballelier  ....  1 
411  La  vef  Jean  Granisset,  ('.lere,  du 

pftlftis  

•112  Samuel  Dinan.  recoavrenr  ....  1 

413  C.pzard  Oollignon,  arlifu-ier     ...  l 

414  La  vef  David  NoUaire.  Inurncur    .  — 

415  Duiiel  ConniM,  iMrclmnd  et  roce- 

preor  de  rhostel  de  ville  ...     1  • 

Buf  tat»  Qtm. 

Smr  Uf  Eixalkn  4e  In  Grumle  läglitr. 
Hur  dn»  Jtoehnt. 

Sm  tir  hl  J'urtr  iiii.v  Chevaux, 
Uli''         Im  Moulhtx. 

416  Abrah&in  Mathieu,  messager  de  ville  1 

Total  Général  des  Prétendus  Kef- 
formés  de  la  Par*  S*  Victor  .  9 


t.     fill.     B.  fill. 

4«   4*    d*  d« 
U«.  Ma.  14 a.  ita. 


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PAROISSE  S'  ELgi  AIRK. 


417  I,a  vef  Ourand  Hcliii.  niercière 

418  André  Houillelte,  cellier    .  . 

419  Jean  Bouton,  boorrier  .  .  . 
4»  David  Tékmne,  eeerivain  .  . 

Um  du  Champé. 

421  Xatbanaél  C'^llin,  taraiear  . 

422  Daniel  Hunilx-rl.  tainnMir  . 

423  Isaac  Schouaube,  lannenr  . 

424  Daniel  George,  maueuvre  . 
m  Jean  Maapieard,  manenvre 
42fi  Jacque  Mirhelel.  tinlurier  . 

427  Jacque  \A>nis,  vendeur  de  Ixus 

428  Kathan  NonSl,  tonnelier    .  . 
489  Le    de  Faüly,  ancien  magistrat 
480  Dianid  Daragon,  maneuvre,  pauvre 
4SI  Pierre  Genis,  vigneron  .  . 
488  Jean  Aroould,  vigneron  .  . 
488  La  vef  Daniel  RoUin,  vendeniie  de 

jioisson  

an  André  Vongcin,  Laïuiear.  . 


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—  338 


h.  f. 


4;i5  Marie  .lassoy  fillf  ..... 
486  La  vef  Fraoçois  Marry  .... 
437  hue  d^Élisée,  UilIeDr,  pauvre  . 
4vJ8  Jacquc  l'ierdeau,  bonnetier  .  . 
4.1Î)  Suzanne  Di-rman  filIc  «outuu'iere 
44Ü  Pierre  Champion,  Inppier  .   .  . 

441  La  vef  Jean  Ùmme  

449  Fnnçoîa  Pannentier,  maneuvre  . 
44B  Abraham  Jf*anjpart.  charpentier  . 
444  La  vet  Frud  homme  

446  Les  filles  àa    Bonésine,  ey-df  vani 

offi«-ior 

ni)  Tcun  Didier  iiKineuvre,  pauvre  . 

447  l-ouw  Vry,  jardinicT  

448  Jean  Hauehard,  tainienr    .  .  . 


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tli^  AUi  ii"!) 


449  äamuci  Hitroiï.  mercier .    .  . 

4dO  Jean  (%odeeq.  rordonnier  .  . 

4r>l  (Ihodecij  Hls.  curdoiimer    .  . 

4.*j2  .I«'an  Queiilleur,  huulang*>t  .  . 

4ÜH  Kerry  liachetlc,  corUoni»i«'r  . 

4&4  Imac  Collignoii,  «ergeni    ,  . 

i'}î>  .If.m  Moncé.  chapelier   .   .  . 
4'tii  Pierre  Hennc(|nin.  fannt-nr 

4ô7  liUuiit  Laliierro,  charpentier  . 

468  Jean  MaÜiia,  pauvre  .... 
i.~>*.)  T'iuil  Lödiardr  mareschal  .  . 
4<îO  La  vef  Qoanfin.  cordonnii-r 
4lil  I<a  vef  Ruzé,  vendeuse  de  fruit 
462  Abraham  Fraiiqaiii.  tailleur  . 
4«»,H  Charit*  Humbert.  chapelier.  . 
4tf4  Iflaac  i<e  (îoinle,  armurier  .  . 

Prtii       de  Harg  Bue  dt»  Aliemam. 

4»».'i  La  vef  Lachapcllo.  pauvre.  . 
466  fA  vef  Uranisset,  pauvre  .  . 

Sue  de»  AHemata. 

Ài'û  Isant  Morisot,  tanneur  

4()8  T,a  vi  f  Jpromic  lilaisc,  ruIiit^eUM'  . 

469  Jean  (.imtelain,  cordonnier    .   .  . 

470  Daniel  BomMt,  suisiie  

471  La  vef  du  s'  de  Solel,  vivant  major 

472  PhilipiK  Ouien,  aman  

47a  l'ierrc  Sarre,  clumdelier  .... 


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h.     f.     «1«    de     de    de      v,      s.  n. 
U*.  ItK.  Ua.  »«. 


4T4      vof  n«vid  .fa.ssoy,  apotirairo  ..  —  l   —  —  —  —  2  H 

47ô  La  vef  Itoullel,  conlonnicre   ...  —  l   —  —  —  l  2  —  4 

471  Jean  Convers,  coutelier   1  l  —  —  l  1  —  ~  4 

477  Uaniel  (.avalle,  lonnclior   ....  1  1    —  —  H  -  1  1  7 

478  Ji'ui  Frère,  fordonnier   1  l    —  --  H  1  1  —  7 

479  Jean  Kiucé,  fondeur   1  i-,  —  —  _._  j» 

■im  L*  Tef  Jonas,  revendeuM  ....  i 

M  David  Lavalle,  tonnelier   1  i—  — .  —  —  1  —  A 

4^<2  René  tîreslon,  manciivro           ..  1  1    —  [  . —  —  g 

4J0  CJaude  Kauquiguon,  i-hariienluT .   .  l  l    —  -  1  2  —  —  S 

484  Jetn  des  RoLnons,  nordonnier  ..  1  i   —  jl 

48."»  Paul  .Modéra,  mercier    .....  1  1-  —  —  —  1  A 

4Si;  Uiir  Curi''   havfti<'r   Il  1  -■  —  H 

U^'i  Iji  vet  Huory,  lavandiei'u  i    —  ^  ^  —  —  1 

4N8  Ptid         cocdcmnier .....  1  —  __  i_  n 

4H9  Joseph  T^adrague,  maneuvra  ...  1  l—  -  --  -  —  2 

490  M'  l>e  Mniitvnnv.  rv-iinvnTit  üftilrn 

collonel  du  repiiiK-nl  do  Tnrcmu;  1  \      1  t\  -  -  -  1  H  10 

491  Abrabaui  Marry,  cordonnier  ...  i  i   —  —  --  —  —  ^ 

492  Sitneon  Atunenav,  charpentier  .  .  1  i  —  —  h 
4tt  Paul  Huusacl,  cordonnier  ....  1  1  —  -  -  —  2  —  -  4 
494  La  vi'f  Paul  Itoticliard,  tiianfiivrc   .  1    —  I  --  X  — ■  •  -  3 

4H.J  baac  Adam,  iiuillier   l  I—  -  —  —  —  2 

4M  Pierre  Dalen^n,  mercier  ....  Il—  l  —  113 

4i»7  Jean  Itaudouin,  mercier   11  21—  IB 

49K  La  Vf  r  I>ehise.  rlnnirgien  1      l  L  I  1  «'» 

18S  Abraham  Mollet,  ntarest  hal   ...  1  l    —  —  H  2  l  H 

âfWDiniel  Vry.  jardinier   1  1     l  i  ----  -  4 

iVH  David  Jii('i(uemiii.  jardinier   ...  1  l   •  •  —  —  —  .  -j 

Daniel  Vf\    hnnchf-r   I  1  ...  —  •>  1  1  H 

îiH  liaslien  Maujean,  niai-cliaiid   ...  11—  -  21117 

diu  Jacob  Rarillet,  tort  cadni^ue ...  l  i_  —  -~  2 

fiW  ^^aorael  Vonil,  boulanKer  ....  t  i  —  —  —  —  —  2 

i{ur  «lerrirr  le  Iahi/i. 

&•  Isaac  iHiaipeiilier,  charrûu    .   .   .  l   —  —  -  —  —  —  1 

ai7  Üaniel  ülanboia,  roullier   ....  1  1     .  ^  ^  ^  ^  -  2 

•"*w  Daiii»;!  Lavaile,  vigneron   ....  1  1     2-'--  —  -  —  4 

â»»  Daniel  Melaire,  lisneran   l  i-...  2  —  —  -  4 

Ulf  étrOre  la  jMtrome  St  En^uuire. 

"dit  I..I  vef  (Jnuîiiii.  panvre   l  l     -  -  —  —  2 

âU  La  vef  .<ej>r»ol7,   —  l      l—  l  a 

Sli  Jean  Maogeot.  vigneron   1  1   —  1  —  —  —  — 

ils  Abraham  l.<efebur»i,  vigneron  ...  1  1  l„_-  —  _2 

r»14  Ijh  vef  Daniel  Voirin,  pa«vro ...  -  1--  -  -  —  —  l 


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_   360  — 


Rur  Mabülf. 

.îlô  Daniel  Kstionn«'.  brandevinior 
018  Abraham  Derlon,  vigneron.  . 
:)I7  Taul  l'onlov,  jardinier    .    .  . 


Htw  lir.rrih-r  let<  Minimes 

N^«anl  

Tolal  (iénéral  tiva  Prétendus  Hef- 
formés  lie  la  l'ai-"*"  S»  Kui|iiair(' 


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l»An<>ISSK  S«-  CROIX. 


Hht  Sur  Irr.  Murs. 

ôl8  Jean  Sal/.er.  aman  .  .  . 
ôlt»  David  Hedler-'m"-  desrolle 
')2()  Jérémie  Converx.  tonnelier 
.Vil  Paul  Velonne  tanneur    .  . 

522  Pierre  Mnntetiu,  armurier  . 

523  Jean  Kistenne,  seroricr  .  . 

524  Pierre  Toussaint,  revendeur 

525  Daniel  Jallau.  pauvre  .  . 
52(i  Kmnie  Payemal  

Uni-  lies  Chutirrs. 

i'i27  Le  s""  baron  Davaney,  cy  dev*  oflieier 

528  Jean  Jarque  père,  arnnirier 

529  Jarque  llenrion.  armurier  . 
5;U)  Jean  Jaeque  fils,  armurier  . 
i'tvil  Jean  VirtuI,  lisseran  .  .  . 
532  La  ver  Baupré,  pauvre  .  . 
5H3  C.liristopble  C«)rbé.  serurier 

534  Jean  Herlrand,  senirier  ,  . 

Hue  de  lu  Cour  de  Vilirr. 

535  David  Bastard,  m"'  du  jeu  de  paumi' 

du  Kaal  

Ö3(>  Jarob  Leipin.  routelier  

Hue  'Ir  lu  Triuilr. 

537  .M'  .Mathieu  d'ilorte.  nobb* 
r»38  M'  t'.harle  île  Dompiere,  nobl 
.'»39  Daniel  Vairoy.  mercier  .  . 
'»40  Daniel  Bohin,  eordonnier  . 
.'»41  Mad'  la  présidente  de  Blaire 
542  Daniel  C.lausse,  menuisier  . 
Ô43  La  vef  Loui»  Cullel.  viv'  mareliand 


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544  Alexandre  Diidos,  advot  al .  .  .  , 
040  (Ittarle      Bachelé,  médecin  .  .  . 

Rur  de  Taimn. 
ô4<5  I'aul  grandjaiiifio.  niKm  af  .    .    .  . 
»47  Mad*  Uiüudick,  son  iiiaril  Ikip**« 
SnisM  

518  Jeut  grandjambd,  rentivr  ,  .   .  . 

519  I  n  Yi  f  Dm  tinf .  rcntierre    ,    ,    .  - 

äöO  Jean  llagol,  tonnelier  

5Ô1  Jean  ThoinaBBÎn,  quartier   .   .   .  . 

Ilitiit  'Ii  ru€  dti  J"i>        L  loiiittc 

.'».Vi  David  Kaucaire,  arpenteur  .  .  .  . 
563  Paul  Vliiao,  rentier  

;V)4  l.'>ui-  I.egoiillun,  jsrenelifr  de  In  ville 
ûôô  I,e      defouna«,  •«•ip»«  au  regiineiil 
de  (lliampagne  

Jtctuur  r»  ruf  de  Tainon. 

âôO  .\ullioine  prés,  tioulaiiger  .  .  .  . 
1)57  Henry  préez,  botttoniner  .... 
.'»58  Pavid  La  l.icorne,  espinglier  .  ,  . 
£69  Les  lilles  Gnenard,  (aiaeoae  de  san- 

ciüsea  

GM)  IflBte  Brodequin,  paavre  .  .  .  . 
081  liaAc  (îoflètier,  pemquier  ,  .   .  . 

lie  Tokon. 

äßti  Qaude  Robert,  eordonier  .... 

563  \a  vef  .lacque  Kodéz,  tailleur  .  . 
5(î4  Josué  («Hin,  passementier  .  .  .  . 
5(>ô  M»*  André  l'ei-sod,  Con'?''  au  bailiage 

ôM  Moyse  Snart,  vitrier  

.'Kj?  Paul  Kistenne.  cellier  

668  Morse  Voiriot,  boatonnier  .... 

Une  de  fviiniinte. 

'itî\)  La  ver  Diiiiii'l  Sii<licli;i vf.  marrb.  . 
ô70  Lovda  V  igneulle,  marchand  ,  .  . 
571  Moyse  ConniCI,  marchand  merrier  . 
57'i  Jean  Kergnla.«,  cordonnier  .... 

57H  Jean  dub-as.  iiii  ii  ior  

574  La  vef  l'aul  unoliel,  renlii-re  .  .  . 
67ô  IhniA  Jasaoy.  apoticaire  .... 
Ô76  Jean  l*oirette,  fourbi«4Beiir  .... 
577  La  Tef  Ahrabam  ^iimon,  fanliere 


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—  362  — 


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lis.  Uft.  14%-  iiii. 

57A  Jacqne  Joudreuille,  brodeur  ...    1     l  —  —  _  i  3 

570  Jean  l'asquin,  cordonnier  ....111  —  l  —  4  19 

:m  l'aul  Bertrand,  hanclfur  ab»  ...           1    —  ^^—1  * 

.">81  Paul  Le  BachelK-,  advocat  ....     l     1   —  -  —  —  l  d  h 
582  Mad*  Ta  Molhe  dargeloa  «on  marit 

Capne  au  regiin.  de  f^iiguedoc              1      -  —  1  l  'A 

r>K{  Abraham  (îuerre  «•ha|>eli«'r  ....      1      l    —  •  -  1  l  l  —  ô 

.')84  Adam  Houpert,  pellitT  1     1   —  _ .  „  _  \  —  3 

aSb  Samnfl  Noaël,  monteur  dames  ..    1    1   —  —  1  1  —  —  4 

ôH(!  I>avid  Haudcsson,  cordonnier  ...     1     1    18  l  —  » 

r»S7  Pierre  Rancelin,  or|tlievre  ...         1      l    —  —  1  —  4 

.">«H  La  vef  l,aclüche,  renlienu                      l--  1—  —  —  —  2 

589  larque  Guerrard,  cordonnier  ...11—  -1—  1  —  4 
.*>9<)  Isaac  Itaucaire.  armurier  ....Itlliil  18 
.')91  Salomon  l.eclerc,  orphevre  .  ..  1  1  1  1  1  1  7 
092  Paul  Surel,  coiiliseur  1     1    —  —  1  2  1  6 

Daniel  François,  chauseetier  ...11—1  —  —  14 

.')94  .Mathieu  Kviillc.  mercier     ....     l     1     -  —  13  —  1  7 

.')9r»  AbraliamHefa}:ü.ortdiovre  et  sunpcre     2  -  —  —  — •  1  :l 

590  Dauiel  Tirou,  (Coutelier                       1      1     1-  —  —  —  1  -l 

ôe?  Kiie  tinyol,  rhinirgien  11^  a  128 

nOB  Abraham  Des  granges,  l)oulajiger   .11    —  -  1  1  1  ô 

!t&9  Jean  Toussaint,  dro^uisse  ...Il  —  —  —  215 

tîUO  1^  vel  (louvaime,  inercierre   ...           1--1-  —  —  —  8 

H«l  André  Alathiai,  ]>eUier  1    l    -  —  -  —  1—  9 

m  Paul  Lyot,  chauKietier  1     1     -  -  1  3  —  1  7 

Ifuê  *ie  •/uruf. 

flUSl  lA>uiD  Vignolle,  tn(«  descolle  et  mou 

p«re  2     I  -  5  2  —  —  10 

Wi  Daniel  l.agard<    tonnelier    .    ..         1      1—  —  8  —  ■ —  4 

(KJô  .Marie  .MuiUc^^u.  vieille  lille .              —    —    —  1  —  —  —  — ■  1 

006  t'ierre  Rancelin,  ancien  magiatrat  .    1     1  —  1  —  i  —  16 

(i(»7  Au5!U»le  de  Moiiligny.  I^nnirnii-lill.  1  1  —  -  22  118 
WW  M''  d«'  la  t  lMi  tic.  ancien  iiiinislre  de 

VUry                                             l    —      -  --  —  —  1  * 

ffllB  M'  de  CUimatCt  cy  de\-a*  V<»\if^  an  re- 

gim.  dn  lloy  1     1    -  —  -  —  1  ^5 

Uni  dm»  HeeoUfz. 

(>H)  W  du  Vivier.  advo(  al  1      1  -  •  1  1  1  —    .fi  i 

lill  1^  vef  du  S'  >■  tn.tise.   viv,  ('ntp'"' 

au  rugim.  de  louquici-t*  r«uu  iils  y  '.i<'  '^ 

Mrvant  presenlenicnt  —    1     1  _  —  —  —  l-.<tf*J 

Total  Général  des  Prélendu.s  Ilef- 

forméH  du  1«  Pat**  S*«  Croix  .  78  82  22  M  56  64  64 


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PAROISSK  S*  GORGON. 

Jltii'  «le  Chrrfcmunt. 
Uni  flu  foni  de  Cloùtrc. 
iMim  le  Cloistre  de  l'i  i  'ittlutlratle, 
Sur  In  Phre  'I' Anft€M. 

612  Uuules  Müntegu,  orphcvre ....  1      1  1 

<tt  Jem  Radot,  advoeat —  —  1 

tit4  Daniel  Le  (.omte,  lilwtir«  ....  I 

^lî  Jf'sn  RufTet,  orloger   1     1  l 

()li>  Jncob  KüUeime  üls,  libraire    ...  1 

Kl  lioob  Rstiemie  père,  libraire  ...  1    1  —  —  1 

tut  IkmA  Ajthtft  oriof  er   1 


Bue  de  la  Ptinarie, 

l.a  Ter  Vilkame,  drogninee.  .  .  .  - 

'iSl  Jean  (iutieriTu  ,  taillcTir   1 

*äl  La  v«f  L6coc4|,  rcuticrru    .  .   .  .  — 

HS  ]t«Dé  Itevidf  |iio«Bt«iar  de  U  Cjom  .  1 
ttS  La  vef  peraod,  rentiarre 

tu  Abcaham  tßotf»,  menoÎMer    ...  1 

Mue  de  Taimm. 

62^1  l'nul  itlanvalet,  cliauilruimier  ...  l 

öä>  Jeaa  Ailaiti.  escrivain   1 

V7      vef  Jacob  Moiuou,  reulierrc  .  . 

^  Jvan  Vallor,  orloger   l 

'^^  Jo-sepli  (...Koii,  tailleur   1 

fljo  /.snar  Houclion,  orplt«  vrr-     ....  1 

ti^i  AnÜiomu  gutelan.  iws.süihciU.  .  1 

»saac  Pantaléon,  graveur   ....  1 

Lu  vef  hurtau.  iieiiâlon*  de  la  (kwr  - 

Jacque  lUtdés,  Inillfiir   1 

^  l'ierru  Claudu,  Houianjfcr    ....  1 

^  ^niel  Handeeson»  annnrier  ...  1 

Jiue  Je  FoHriiirur. 

^  François  .^ehinlt,  droguisse    .  .  . 
®^  Anpisie  Kriar».  peruquier  .... 

W(|ue  Vidal  (lit  l.an;jui>fî(i(  t;tilleur 
La  vef  Kliu  llazanl,  droguisse  .  . 
Wl  Klie  Hasard  fils,  droguiwe  .... 

''^^  Jacqiie  l»eHre,  apollcairc  .... 

^  »>avid  (3ïery,  tonnelier  l 


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(Wl  Jean  Hmé,  ronflseiir  

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Bne  de  Nexmte. 

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Hue  ^  Viera. 

Tulal  (iéuéral  des  t't'i'leiiUu.>  Hcl- 
forinés  de  la  Par*  S*  Corgon  .  . 


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42  47   la  22  44  37  M 
PAROISSË  S*  MÂXIMIN. 


Xtêe  a  Maeelle, 

'^>t  Daniel  Ho'^f f^lriin.  (  ludnnnier 
(3ti5  Jean  Gouu'tail,  liuillicr  .  . 
006  Pierre  Perin,  taonear  .  . 
061  Jean  Lamblet  «poticaire.  . 
&iH  l-a  vf'f  Montegii,  nienifre  , 
Öü^  Uaac  Mouzoïi,  tanneur  .  . 
670  La  vef  Heman,  ülleuite  .  . 
<)7l  Daniel  Greinecier,  soldat  . 
fu'J  vef  l'ni!  (iiiyot.  viv'  chirorKien 
1)73  Jean  Lacohtc,  chirurgien    .   .  . 


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—  366  — 


(i74  Jean  il'Iii^eiüieui.  advocat  .  . 
4S7ft      vef  Samwl  michel.  icolien» 
67S  Jean  de  Vandreuilie,  rentier  . 

♦>77  I  ri  \  f"f  fiivrv.  renlKTo 
lilH  M'  l-Vrry  <le  Maimeily,  nol»lo  . 
879  Ijouis  Maillut  de  Uuy,  am  icii  uflir 
an  regim.  île  I#a  lérté.  .  .  . 
I.rt  vef  Samuel  Marchaml,  rentiere 
La  vef  l>eiray,  rentierio 
l>antol  Keiiaud,  rcalior  .  . 
La  vef  Lednchat,  rent^erre  . 
i»K4  f.a  vef  ;jo<k']in.  rentiere  .  . 

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1^1  îemiiie  l>aniel  l>csmeny,  >old 
La  vef  Pierre  Uanibert,  Itoalanitpre 
Abrahnni  (jaoliol,  chapelier 
M»  DepoinUlareKf,  cy  dev^tînii"* 

regiiii.  des  vnis.^aux    .   ,  . 
rJzard  Ronaael,  tuasoyer  .  . 
Daniel  iloDin,  tanneur    .  >  . 
La  vef  Moyse  Odin,  rmlirrro  . 
Les  cinq  sœura  DavûI,  houillnn 
La  vef  laaac  dobois,  renlierrc 
Jeanne  Dudion  fille  et  ses  «œura 
Paul  Vitli  riionf.  vigneron    .  . 
Jean  Marquetle,  masson .    .  . 
Llisaljclh  el  Judilli,  Mpurs  vef. 
PanI  Gnyot,  médecin  .... 
Isanc  Xlousnn,  masoyer  .    .  . 

vef  Pan!  Mnfhi»>u,  ri'nli<TO 
Daniel  (xiliiii,  tonnelier  .    .  . 
Pierre  ManriUe»  tonnelier  .  . 

vef  Abraham  Colai,  rentiere 
Auguste  Du  Vivier,  rentier  .  . 
Afr  de(it8tütou,  Cap"*  des  greiuuiier 

dn  refim.  de  Navarre.  .  .  r 
W  r.harle  CumH  dn  Vivier,  (Vw^  no 

haillage  

badard  de  S'  Aubin,  rentier 
Daiii<rf  Vignau,  rentier  .  . 
Mad*  Dadinceurt,  vef  de  ('«n»  de  la 

fiOTJf  

M'  de  Bomy,  (Jap««  au  tegim.  de 
<:ondé  de  Cavalerie    .  . 

M*  de  Uteme,  cy  deva*  Cap*^  an 
refim.  d'Orléans .  *  .  . 


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—   36ë  — 


719  Abraham  (V>lliii,  tonnelier  .  . 

714  l,a  vef  demaroHcs.  rr-ntier«;  . 
71Ô  AbraJiam  llumbcrt,  niarcliaiid . 

716  Daniel  Aubry,  cordonnier  .  . 

717  Abraham  Moral,  Cordonnier  . 
71H  Paul  Melin,  loiirneur  .... 

719  Isnar  HmiilleOi',  iiianeuv'   .  . 

720  Abruiiairi  Blanbois,  quailicr 

721  Paul  Mathieu,  nordonnior  .  . 

722  Abraham  Mangin,  niasson  .  . 

723  Abraham  ümiilfUe,  Hourlier  . 

724  Abraham  Humberl,  cliapelicr  . 
786  David,  qnellear  messager  a  flnmcforl 

lean  Mollet,  tailleur  .... 
727  Lea  filles  .Michelet,  viva*  <Jol«'  de 

la  milice  

7iH  M'  de  Montt^ny,  Cap"»  an  regim. 

il.ilsacc  

72J)  l'ierro  l.a  l.icornp  < Cordonnier 
Tàû  Abraham  KvoUe,  buulauger  , 
781  Ilairïd  Baodeiaon,  merder  .  . 
7â2  Panl  Renand,  mercier  .  .  . 
7H3  l,a  vpf  Abraham  .hirob  .  . 
TU  M'  degault,  «  y  dev*  (l{»p"«  au  regim 

de  Ijk  ferlé  

785  M*  delagirardiere,  ey  dev.  (^apv  au 

reiiim.  d»>  Monsci*!.  le  dauphin 
7iMî  lia  vef  .-Nbraham  Hnffuenv.  reiitierr 
737  La  teiiimc  pierre  .Modéra  cl  ses*  lille« 

788  David  Richard  

7H9  Paul  (Inny,  mrdonnier   .   .  . 

740  La  femme  a  Ucrlhe,  soldat 

741  Isaac  .Sauvage,  pauvre   .   .  . 
143  Pierre  Hugo,  manottv'  pauvre 
74:1  Isaar  HnuilIcUe,  Hiiillier    .  . 
744  l,a  vef  pierre  anthr»inc,  manoyere 
74Ù  La  vef  frideiick  pauvre     .  . 
748  Isaac  t>ayot,  mercier  .... 

747  .h'an  Dauouë.  rentier  .... 

748  .lean  L*  t^mtx  anrien  cschevin 
74Ü  l)avi<l  Tribou,  pauv.  .... 
760  ijà  vef  ImOaiDiB  (V>iretier,  boulanger 
751  Simon  do  Roin,  herboriste  .  . 
75?  I.ri  vf^f  jraul  Guerre  .... 
703  Suzanne  (iuerre,  vefue  ,  ,  . 
l&i  Ijt»  tilUä  Pierre  Brunelto  conlurie* 


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—  367  - 


tf.    itii.    e.  lîll. 
h.     f.    ni'     <1«    d<-  lie 
lia.  18a.  i«a.  laa. 


Rue  AffitttJte. 

7.V1  Jean  Hobtrt.  tailleur  .  .  . 
IM  David  Fenevil,  cordonnier  . 
W  Pierre  Boalli«s,  lailUmdier  . 

Ji'iii  ilis  f'hnronn. 

75Ö  Unvicl  L>esiûeny,  clturpenlter 
fSP  baae  choné,  eordonirier .  . 
7()0  Samuel  Foôs,  brandevinier 
Ttîl  Henry  Marlin,  cordonnier 
762  Le  S«^  LegouUon  de  Régnier,  1 
76S  La  v«f  Jean  Perin,  renlierre 
7(î4  Daniel  Claude,  taimeur  *  . 
"io  S.TiKiit'l  Vry,  lanneur     .  . 
/•ki  i'aut  Quien,  drappier  .   .  . 
767  Jean  Baudouin,  drapier 
7ß8  Abraham  Alexandre,  bourliet 
7(î!'  l'iiileniont  rirtnsquin,  rentier 

770  Jacob  -Morré,  mercier    *  . 

771  Angnste  Jollagc,  cordonnier 
778  Abraham  GondreuUle,  cordonnier 
77S  Abraham  Ballon,  taillenr    .  .  . 


enlic 


Rur  fin  Granit  Wuiir. 

779  Jean  Fièrent  in,  boulanger  .  , 

780  Paul  domay,  tonnelier   .  .  . 

781  Daniel  fieor<;i-.  iunnelier    .  . 

782  I^a  vpf  prnil  S<iniit.«ur,  pauvre  . 
7fl8  Pierre  Zuinba,  i  liar|ientier  .  . 
781  Ia  femme  Jean  Jullien,  maaoyere 

786  Paul  RavenA,  mnBoyor  .  .  , 
7H6  Pierre  Voirin  Sîivrtirr.  pauvre 

787  La  vef  Thomassm,  jardinière  . 

788  La  vef  Daniel  <V)l]in,  manev*' . 
7H9  Jean  FtalloD,  charpentier    ,  . 

790  Jean  Sarre  vigneron  .... 

791  Daniel  Franqutn,  mancuvru  « 


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774  Paul  Cayartj  tigneron  

7^  La  vef  da  S«  Jolly,  vir»  (km«  au 

bailla  ' 

776  Pierre  Herr  y,  vallel  ,  1 

677  Abraham  Hiberdoia,  Uaaeran  ...  1 
778  Jhmîel  1w4inrent,  charron    ....  1 


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798  Rarlhelemy  LaroRM,  drapier  .  .  . 

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Total  Général  des  l*re1endax  ItefT. 

de  la  Paroifiite  S*  Maximin  .  . 

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l'AllOISSK  S* 

Jkili'    tlâ*    i/t      \'i/litf     si  >é#Vk/i/tf 
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79ô  David  Grosdeinek,  tanneur .... 

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7M  Jean  AwKMrtm.  maneuvre  .... 

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797  Thobic  Saunier,  innnoivre  .... 

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798  Tsanc  Kresd,  inciuiisi«'!-  

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7i)5)  Jacob  Purin,  tnfliieuvn'el  Jean  Bourry, 

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MO  U  vef  Mirliol  Didier  

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HOl  Dnniel  Diinu-snil,  rliarpfiilier  .    .  . 

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8()2  Abraham  Mah-t.  «•har|R-iilK'i   .    .  , 

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H(IH  Daniol  i.iol,  chau!sscli«;r  

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HOô  Jean  (.îciiot,  vigneron  

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806  Jacob  Bamlesnon,  tailleur  •  *  .  . 

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H()7  Paul  Collignon,  charpentior    •  •  • 

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Tolal  General  des  PretendoeK  Reff. 

de  la  ('arni»8c  S*  BaUenne  .  . 

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PAROISSE  S" 

SEGOLENNE. 

Mue  fkrin  MouUn*. 

81)0  Kierre  Jondrenitle,  rhimrgien    .  . 

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HIO  Pierre  Lcolorc,  <  liarjtentier     .    .  . 

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Hll  David  Thiry,  drapier  

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«12  Kslienne  Morin,  savetier  .... 

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818  Pierre  Hnétte,  npotiraire  .... 

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J{ii'-  (lit  pitiit  ,Sï  (ivnrijf. 

814  Pierre  Lapuinte,  mercier  .... 

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A16  Salomon  Salomon,  boucher    .   .  . 

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8lfi  Jaeijue  lieiiaiid,  boucher  .... 

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bL7  Jeau  BitrofT,  buucher  

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818  liaviil  (loiissdl,  huillior  .... 
H19  La  vef  ï^alomiui,  buucherrf.    .  . 
ffiO  baar  Figoier.  bcmcher  .... 
liil  Paul  Raillnn,  boaeher  ... 
MS2  Je«n  GrosdfiiM'k,  mcs»nger  de  ville 
HC3  Üavid  Hcriiiuii,  boucher  .... 
H24  I<a  Tcf  Pierre  llnbert,  booriierrc . 
JfiJ5  l'aul  Gucrlange,  hourhcr     .    .  . 
«•Jfi  La  vef  Pierro  ItaudesHon,  b(iu<'lu*re 
H27  Samuel  BilrofT.  boucher  .... 
8âK  La  vef  Bertrand,  bonrherrc    .  . 
K29  Samuel  KrndiMiuin.  bourhcr    .  . 
H3<)  Samtiol  (llauscinin.  hmiclu-r 
ViW.  Abrattaiii  llyan,  boucher  el  hon  guidi 

«cachant  Irea  Man  lea  chemina 
KU  Uaar  Payen,  aergant  de  ville  .  . 

I,a  vcf  Ja<  <ib  Fr:in<,oisi  rhnuMCliorrt>, 
H.i4  Uaoiei  l^v«>t,  iiienuisitif  .... 


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MAS  (lande  Robert,  natmisier  .  .  . 
836  La  Tef  eheriUi^,  rentierre  .  . 
H37  Iji  vpr  (taillaainc  el  «a  tanlo 

W  l'aul  Ki  rrv .  am.-Mi  

(Iharie  .\lexaudrc,  advocal  .    .  . 

M40  Jean  Priant,  rentier  

H41  l..a  vef  Daniel  Henry,  brandevinierrc 

l.a  fille  ln.><ij!ii<>n.  ronliirif'Tf 
H4.S      vcf  grandjainbe  viva*  antaii  . 
Ht4  Lomitii  Randontn.  tannear    .  .  . 

Sue  tk  Barttdi» 
S4.*)  l'i<  rn-  Guemwd,  cordonnier  .  . 

H4t;  Alir.-iliniti  rioi'Mit.  taiiiifiir  .  .  . 
H47  l.a  ve(  Dunicl.  pauvre  .... 
SIS  Oiarle  Groademek,  tannear  .  . 
Hü)  I.a  vef  Abraham  Maarire,  m(>nai«i<> 
8."i<)  r>,iriiol  l,a(|uianle.  taiiiK'ur  .  .  . 
Hài  Abraham  I.,oui!!>,  louru<>ur  .  .  . 
862  hwac  Slorisot,  rooroyeur  .  .  . 
8S3  Gninasme  Aiaonld,  maaoyer  .  . 
H;)4  Abraham  Baudouin,  tanneur  .  . 
t$ûl>  La  vef  Jarob.  ouvrière  .... 


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—   370  — 


Hue  de  Baim  tîatwerie 

Uhu  Henry  Jacob,  chaudronnier    .  .  . 

HôT  Jean  lUîTinud.  chaiulroimier    .  .  . 

HÔ8  Im»  filloâ  durlonx,  cootiimreR  .  . 

Mue  de  la  Bam  Seilk, 
Mtte  de»  Grand»  CameH. 

860  La  vof  Daniel  ftasiar,  mailrewe  da 

petit  Jeu  (le  (»anmc  .... 
^MJO  La  vef  Bailhelcmy,  pauvre     .  . 

861  La  v«r  Josné,  pontoy,  jardinierre 
8ii2  La  vef  Mailk-ror,  Itlattchiaseune  . 
S(i.J  La  vef  (iroinorir  ..... 
i^'A  Géduoii  Mi(-he!el,  rentier  .  .  . 
8(15  La  vef  du  8'  paal  de  Monti^ny  vira* 


r.np 


Hf)(i  M'  (les.'ill<|Mebre,  dap"*  suisse 
H(>7  David  Gcrbé,  sergent  suisse   .  . 
HR8  U  vef  Le  Rachellé,  renlierro .  . 
HiV.\  M"  Jean  Le  Hacl>elléCoiis«'aubaiUia< 

M7i  Luui.-?  .Monsul,  cellier  et  sou  beau  pen 
H73  La  vef  Isaae  Jacob,  rentierre .  . 

.S7H  Paul  (Uiillel,  fondeur  

H74  Paul  Guerrard,  savetier  .... 

Am  de  Chéeremont, 

Total  Général  des  l^rétendus  Bef- 
fonnés  do  la  Pat**  S^Secolenne 


I.  nu   f.  liti. 
h.    r.    di»    4*    <K»  V. 
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PAROISSE  S»  LIVIEH. 


Jiue  de  ta  Orow  mire  Moeelle. 

875  Ckark  de  IWgy,  ancien  maeÎHtrat  .  1--    1    8  ~  —    1  2H 

•  K76  Abraham  Houperl,  incrcier    ...  1    i^--^  |  .*t^    l  7 

Rh?  de  VinceM  rue. 

«77  Jean  Lavalléé,  tintnricr   i  —  _  i« 

H7S  David  Naudé,  drapier   l     1   —     1  —  —   —  ^  t 

«7!»  l'aul  NatiflA.  îmivliiina   1      1—    —  »  1-       l  7 

^WO  i'iiilip|>e  Xaudc,  liuluricr  l     i    —    —  —  —   —  i;{ 

K81  Zaeharie  filanbois,  tinlorier    ...  1     1  —  —  1  ^  ^  1? 

HK2  Joseph  f-lpùer,  drapier   llltfl  —  llH 

Louis  .Marlin,  linlurier   1      1    —    —  l  1  4 

JttU  Isaac  lirodiur,  drapier  1     1    —   —  —  t     1—  j 


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ItN^  M»  pottt  iferwM. 

Vinrent  ntf. 

].:\  vf-r  l'aiil  AiilHTtiii,  «Irapicro 
Daniel  cltarlon,  diupier  .   .  . 
La  Y«f  Jmieph  ilgaier,  drapier« 
Sioyvo  Mou/nn,  maneuv«  . 
.larqiii-  .lai  nh.  jTiin  on  cflUer 
^«aniuel  Lippe-,  tondeur   .  . 
Bwrlbelemy  Imc,  tondeur 
Pierre  MeÙn,  rharpentier  . 
TliiiiM>ili('-  r.nusas.  tonnelier 
\a  vefue  léOuin  ..... 
Imjic  Be««cliainpH,  esUpier  . 
Pfen»  Qoerrwrd,  tondeur  . 
Daniel  Ganthi^/..  maneuvro 
David  Qaien.  soUicilcur  «le  pnK-é»*  . 
lie  s'  VV'gre  cy  (1«>va"*  rap"«  suisse 

Hue  de  Friinviihnie. 

\m.  ref  Bonnet,  inerrierre  .  . 
La  Tel  deamnlles,  rentierre 
David  philipin,  so  nu  in 
Abraham  Thomnssin.  j.iniinifr 
David  Gaspard,  drapier  . 
La  vef  baac  Raadeawn .  .  . 
Jacob  Preslp  boulanger  .   .  . 
Jean  Charton.  drapier     .  . 
La  vcf  marie  Wathn,  pauvre  . 
baac  Wfllanme,  auuMttvre  paavre 
r.a  ver  Derlon,  pauvre  .  .  . 

l'aiil  Derloii.  mnnfuvro  .    .  . 
Daniel  Thuinassiu,  vigneron 
Daniel  Garce,  Inandevinier 
\jBi  vcf  Jean  Gaspard,  drapiere 

Isaac  Yaillc.  mari  sclial  .    .  . 

Daniel  Philpin.  charron  .   .  . 

baac  Philpin,  charron    .  .  . 

iMiac  Amould,  drapier  .   .  . 
Jainie  Willanme,  merci»-! 

Jacob  Lecocq,  chirurgien    .  . 

I*ierre  Sarre,  boulanger  .   .*  . 

üar  darier  la  paroim  8^  Lirier. 
Rae  ntr  le$  MotMu  du  Terme. 

Abraham   Raudnr,  drapier 
David  Malgallé,  vigneron  .  . 


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I*icrr«  J^poitu,  Jiiancuvix'  pauvre 
925  Paul  vivant  fossoyeur  du  Tcmplo 
üiB  Ui  vef  Ammild,  pauvre  .... 

927  Ja<<|U'^  (!riliifij  tondeur  .... 
9^  l'ierre  Dnubin,  tondeur  .... 

Jiue  th-  Ht  ViiKTiit. 
Jtmllf  jHtiUc  iiutiUe, 

Uitelle  Jr'oiirqurKc. 

Total  (teneral  des  Prolondaa  Reff, 
dû  la  l'aruitMMt  .^^  Liviur  .   .   .   4H   4i>     7    \2   21   M     9  M 


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PAROISSE  S*  OKOlUJE. 


Une  tili  l'ont  St  (itorgr. 

tô9  La  vef  Woirgard,  couseuso 
aw  David  Jotlitti,  «ordoonier  . 


-  1  —  1  — 
1     l   -   —  1 


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9.48 


J?H«  de  Chamibierre 

Jndilh  Vorry,  mercierrc  et  ann  pen>  1 

.loromic  Mitalat,  arponicur  ....  1 

Jercmic  Milalnt,  di  ii  i.  j   1 

.Muiilaubaii,  vieux  )iiat|Uiii^iloudesto(^  1 

Jacob  CotIi;;noii,  peschenra    ...  1  1 

Jacob  üay,  rnaneuVTO   1  1 

La  vr-f  Ik-njaiiiin,  nmni  iivro  ...  —  1 
Ln  vof  Abraham  Kstitiuiu,  brandu- 

vinieM   —  1 

Total  General  dea  Pretendos  HefT. 

de  la  ParoÎHDe  S*  George  ..79 


1  —  —         1  — 

1  11- 


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PAI^UISSK  S»  MAUCEL. 


Jdtr  ih:  Vitueiit  nû. 

9M9  Abel  Cliarlon,  drapier  

'.MO  l'hilippc  Uuitton,  boulangi'i     .    .  . 

Ml  Jean  Pinette,  vigneron  

942  Pierre  lliigueny,  drapier  

IMH  Nartr  Vn-_'fMn,  vij/neron  

944  .lean  i'ierrol,  drapier  

945  La  vef  Dayid  JMaîhomine»  drapiere  .  - 
94i>  Paul  Cogin,  passementier  .... 
947  Jean  Haudoin.  inaneuvre  .... 
Ü48  Pierre  Alichulet,  tiulurier  .... 


111 

_     2    -  — 


l     1   —  — 

-   —   —  2 


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-,  .1 

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1  5 


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il; 


—  373  — 


949  Philippe  CoUel,  maneuvre 
9Ô0  Jacqae  Boadot,  rentier  . 
961  Estieime  Noofil,  dnpier  . 
ÎV)2  Paul  Figuier,  drniiiiipr  . 
9ÔS  Jean  Didelot,  rnaneuvri'  . 
954  l'aul  (^uien,  drapier  .  . 

966  Henr^  Hian,  drapier  .  . 
%()  Jacob  Seichéhaye,  tintvrier 

967  George  Genot,  drapier  . 


Bue  Ba^Htêe. 

96B  baac  JoIUen.  vigneron  

'M  MalUs  Phnipin,  manenvre,  ab.  .  . 

'.•61)  f,fs  vcf  Pierre  Hussnn  et  Sarra  Jullieti 
i'icrre  Jnllien,  garçou  nianeuv'^  et 

sa  Bcrar  

988  Pime  Pemet,  maneaT"*  


1 
1 
1 

1 
1 
1 
1 
1 
l 


]{lir  ifililfr. 


963  riavid  Le  duchal,  recepveur  des  <U)n- 

signalkaB  1 

'■^^  [,a  vff  Daniel  Jullien  etuscrarvef  — 
m»  Jean  Boollat,  vieux  et  paav>* 

Vue  de  la  Haife. 
966  Charie  Friarl,  apoticaire  . 

Uur  du  l'ont  <l»s  Mitrtit 


967  Jean  .Michel,  <-!ia|)clii'r 
688  Adam  Willaumc,  mercier 
966  Paal  Phflippe,  aman  .  . 

"70  l'aiil  liaudcsson,  mercier 
'••71  l'aiil  liiibanic,  l)o(ilan<;er 

ToUil  General  de»  Prétendu»  HeIT 
de  la  Par*     Marcel .  .  .  .  2i) 


{.  iiii.  t.  nu. 

r.    M    4«    de  d« 
14«.  Ita.  U%.  lia. 


1 
1 
1 

1 
1 
1 
1 
1 
I 


1 

1 
8 


1  1 


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1  1 
1  l 
1  1 


V. 


—  1  -  1 

—  24-1 
1  1   —  —  — 

l  —  -  —  1 


—  —  1 

—  là 
1  —  — 


—  22 
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—  2 


1  8 


-  7 
1  7 
1  6 
1  8 

-  8 


H4    11    1(»   13    1«   -     0  122 


PAROISSE  S*  GENGOULF. 
Mue  de  la  OrHe. 

978  La  ver  dn  a'  de  Vivier,  viva»  advocat  —    1—    1  —  —  2 

Tillf  iieiifi  V. 

Total  (jieuerul  des  ['retendus  KoJT 

dft  la  Pai«  S*  QengoQir  .  ...—  .l.  —    1   _  _  —  3. 


Digitized  by 


—  374  — 


PAROISSE  S'  JËAN  S'  VIC 


h. 

Huf.  df  fa  Haute  Pirrre, 

Hue  drs  ClfU-*, 

97iî  Paul  du  Vivior,  advoi  nJ  .....  1 

374  C.harlc  Am-illon,  advcu-al     ....  l 

976  Les  filles  du      FierroUt's,  rcnliurus»  — 

976  David  de  Montignyï  rentier    ...  1 

977  Le     lluiu  elin.  cy .  dev.  Cap'*  au  re- 

gim.  do  l'irardio  — 

978  Paul  Jallou,  médecin  el  ses  stitur»  .  — 

979  î<a  ver  Anrobeqnem  et  les  fille»  Colltn 

t't  le  diichat,  anciens  Ireizes  . 
1)H()  Jar<|ue  I.«'  hucliat  fils,  advoi-ut  ol 
ses  iitrur.s  

Hne  de  ta  Bonne  Bullte. 

DHi  Sloyite  odîlle,  maHMin   t 

ÎW2  Paul  Morn'-.  vigneron   1 

!(S,H  Ordi^nn  Mîion.  finrif»n  niaji^tiMt  1 

ÜH4  La  dame  df  Lorry,  viva'  noltk-iiienl  - 

Jtue  MUT  PKyikmade. 
fm  l4i  ver  Elisabeth  Le  duchat,  viv>  adv<-»i  — 

Total  «icneral  H»;»  Prftendtt»  HclT 
de  la  l'ar«    Jean  S»  Vir  .   .  6 


f.     Ml.  |. 
t.    St    4»    M  à»     w.    K  t. 
Hi.  Isa.  i**.  izt. 


1  ._  _     1  - 

l  ^  2  1  - 

-  -  H  -  - 

l  _  l  l  _ 


-  —    1  ;i 


112  — 


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■2  n 

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i>     a    là     M    m     1    Iti  ï4 


PARUiSSE  S»  FKHROY. 


ht$e  rfw  PùHt  S*  Gtforge. 

itH6  Samuel  Su»unno,  buuchc-r  .    .  . 

9H7  Pierre  Trocbard,  boucher,  abs.  . 

9H8  Paul  (toerlange,  boucher,  abs.  . 


-  1-14 

-  1    -      1  n 

-  Il-» 


liuf  KHI  If  Uuiwftort. 

985'  Itaiiirl  liiitiqiii'  faiseur  de  Imtlaux 
yjK)  Hanicl  Sihouäubc,  baUelier    ,  . 


1  1 
1  1 


12-16 
2    -  1^3 


Rué  den  Juif», 
991  Daniel  Gauthier,  dia^^picr  .  .  .  , 


1  ~  -    2  —  - 


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(t.  G1L  t.  va. 

h.    f.    dé   de    d«   d*      T.    «.  'S 
Um.  it«.  14«.  ntL 

llur  lira  frnitt'l^  f'iinm'it. 

962  Oiarle  Grandjainl><'.  mitior     ...     1     l   —     1     1     l    —  l(} 

Total  General  des  Prekmdus  Keff. 

cle  la  Par^  P»  Fenoy     .   .    .     ß     7     2     l     ß     ß     2     4  :« 

TuUil  General  des  habitants  de  la  ville 
d«  Metz  qui  font  profession  de  la 

religion  Prétendue  Refforméé  .  .  TfiO  916  816  418  660  601  a77  64»  43H1 


Quelf|iies  uns  dus  nous  de  ceKo  I 
<i  ceux  '11'  1;i  li.HiP  Générale  de  tons  les 
HK-nl.  \uici  les  variaoles: 

Nu.  ÜÜ.  Genêt. 

Micitellet. 
Fislenne. 
(k>uIU'l. 
Gantinne. 
La  gerde. 
Taul  S*  Aubin. 
I.a  vff  Onnic!  '■^niiik'. 
„  21^ ^bä)  Daniel  Guilleniinuiercier(oai)i) 
M  909.  Pierre  Bonnet. 
Faure. 

Isuac  Ht  niitit!  dit  l<eblliune. 
M'  de  Ghenevisu. 
Habile  la  me  ear  les  Moulins. 
„  415 (bin),  iacob  Gers,  dit  Fltalien  Opu- 
ntenr  (omia)habite  meKeafve. 


isie  m  soni  pas  oxa'  lemeni  conformes 
habUanls  de  Metz  de  même  recense^ 


40. 

TA. 

H2. 
147. 
149. 

1H!>. 


„  327. 
413. 


^iü.-154  (bis;.  GIcmeut  (Claude  (omis). 
„  641.  Omis  dans  ta  liste  Générale. 
665.   Non  indi{|U«'  cornmo  réformé 
dans  la  liste  générale. 
„  ôiiH.  Viiol. 
„  670.  de  Vignenlle. 
„  695.    du  Guyon, 
.,  734.    de  (iaut. 
„  791.    Daniel  Fauquingaun. 
„  798.  Frosel. 

,.  7Ü9  (bis).  Jeanßoiirrf,  charron  (omiR). 
..  S42.    T,a  lillo  ''^  imsim  Hinselin, 
„  S47.   La  vel  David. 
„  8)U.  Non  indiqué  comme  réformé 
dans  la  liste  générale. 


1.  F,es  Numéros  tl  Hi  dre  <|ui  préi  édcnt  les  noms  nV'xistonl  pas  dans  le  manu- 
scrit; lis  sont  ajoutés  pour  le  service  de  la  table  alpliabéliiiue. 

2.  Les  noms»  des  rues  sont  tirés  de  la  liste  générale  ;  ils  n'existent  pas  dans 
la  liste  des  réformés. 


—    376  — 


TABLE  ALPHABÉTlULE.') 


A 

Itarli;!,  Abraluuu  .    .  . 

.     .     .    .  4I».'! 

Adam.  Isaac  

.  .  406 

A<}ruii.  

.  .  iy-m 

Hfi  1  lli'  li  Tny.  vof.  .    .  . 

.   •  .  t  HM) 

Adriiii.  ludifh  .        .    .    ,  , 

.    .  H2fi 

Uassf.  Abraliam  .    .  . 

.    .   .   .  fi 

.MexaiKirc.  Ahrahaai    .   .  . 

.    .  hiô 

Has.Hi".  Abiabaœ,  lilh  . 

.      .  .  in 

Al<*xandrie.  Abnihaiii   .   .  . 

.   .  768 

Alexandre,  (iharlo    .    .    .  . 

.   .  KW 

Haslax.  Daniel     .    ,  . 

.   .   .   .  83Ü 

.Mf\ainli'r,  l'aul  .    ,    ,    .  , 

.   .  195 

HatK-aire,  Abniliaui  .  . 

.  .  .  .  m» 

A  11  ion,  (ieiieoi)  

.    .  »84 

Ancilloti.  Clhsrto  

.   .  974 

AncîHon,  Josopli  

.   .  277 

{{aiidax.  Abrnbatii    .  . 

Ancillon.  Havld  .    ,    ,    .  , 

.   .  tH4 

|{aiidi'^>on.  Abrabani  . 

.  .  ,  .  W 

Amiiä,  vcf  

.    .  337 

.  ...  121 

AnUioiiiL',  Jean  

.    .  44 

....«:« 

Anlholne.  Jean  

.  .  m 

Alilhniiic.  Pierre  

.    .  "U 

naiiflcsson.  David    .  , 

.  .  .  .  Tîll 

Aiilhoine.  l'ierre.  vef.  . 

.    .  744 

....«» 

Arnoiilil,  (iuillaunif  .    .    .  . 

Huudt'yMon.  Jacob    .  . 

•  •  «  > 

Arnoald,  Isaar  

.    .  »tH 

KaudeHwm,  Jean.  v^n. 

.  .  .  .  1« 

Arnould.  Jean   

i^•> 

Arixt'iM  ve|  

.    .  Ö20 

.  .  .  .  »î« 

Ai'i'obecjUeiH,  Mit  

.   .  »7» 

Aiibortîn,  Abraham  i  i  .  . 

.   .  .^1 

.  .  .  ,  m 

Aub»'rliii.  Paul  

.    .  HH.') 

Aiibrv.  Danu'l  

.    .  7Hi 

\iibrv   David  ...... 

Itaiidoiiin,  Jean    .    .  . 

.    ,    .    .  'J4T 

Anbnrtïn.  Jeu)           .   .  . 

.   .  796 

Itftildouin,  Jen^Riic  .  . 

.   .   .  .  tIR 

Autncnau.  SinM^oii   •   .    <  . 

Itaudouin.  I^oiiifi  .   .  . 

.   .   .  .  K14 

Avm^.  JnittB  

.  ,  ao7 

liandniiin.  l*ierrc.  vef. 

.    .    .    .  f 

B 

hachei;.    1'  11!  

.  .  no 

\U'\iu,  Durand,  vrf.  .  . 

.   ...  417 

Haillon,  l'aul  

.    .  S2I 

.    .   ,  IW 

Hallun,  Ahraliam  

.  .  77a 

Henelle.  Paul  .... 

.    .   .   .  «I 

Itellon,  Jean  

.   .  7«» 

Rancelui.  KraiKoi»  .   .   .  . 

,   .  70 

Hanc^lin.  Louis  

.    .  l'U) 

Meriior.  Isaar  .... 

.   ,   .   .  IfiK 

Ikucclin,  l'aul  

.    .  84 

.  .   .    .  77 

itancelin,  IMerre  

.    .  61)6 

Itanceliti.  Pierrr  

.   .  «VÏ7 

Uei  ieta«.  Saloin^p.  v*f. 

•  .  .  .  m 

Itancelin  lille»  

.    .  »»'.7 

IJertIie  

.   ...  7*1 

itanceim  

.    .  977 

1tarbH>r.  INerrc  

.   .  2R» 

.    .   .   .  14.-» 

Harittpl,  Jacob    .   .   .  .  . 

.  .  m 

1)  Cell«  lable  n'existe  ptoi  dan»  le  manuscrit. 

Digitized  by  Google 


lU-rlrnnii.  .It-nn     .  . 

Ik-rtraii^l.  Jean     .  . 

licrtraiiil.  Paul     .  . 
lU-Hratid,  vt't.  .  . 
lU'schntniis.  Isnai- 

ÜitrofT.  Snmufl    .  . 

r.islinfT.  Jean  .    .  . 
HislrofT.  SnmiU'l  . 
Illaist',  Jcrvmie 

UlanSois.  Abraliaiii  . 

lilanbois,  Daniel  .  . 

nianbois,  Zarharif  . 

Ulanriict.  Ksli«'nn<'.  vc 

lllanvaict.  Paul    .  . 

lileaii.  Philipp«-    .  . 
Itlérv,  Pliilippc.  vot. 
l!<niHU'.  Pi(,'irf 

l{<>plhv.  I'ii'iic     .  . 

lioniiet.  Ilaniel    .  . 

Monnc.t.  v<'f.    .    .  . 

lionnpito,  Pierre  .  . 

Ilottron.  Jean  .  .  . 
Itoiieiianl.  Paul,  vcf. 

IfOnrhoii.  Isaac    .  . 
lUHK.lion,  Joreniie 

itoiidainc  filli-:s    .  . 

llnnrlicr.  Itenjaniin  . 
Bfuidiil.  Jarquc  . 

Ikjiiillifr,  Pierre  .  . 

Iloiillal.  Jean  .    .  . 

ifetillfl,  vef.    .    .  . 

Üoiirv.  Jeaii    .    .  . 
iJoulon.  Abraham  vef. 
lioulon,  Jean  ... 
Ifrnconnier,  Abraliain 

Rraronnier.  Charic  . 

Itraronnicr,  Jacqiie  . 

Itraronnier,  !)"•  .  . 
Itresc.  Jean 

Itritiqne.  Haniel   .  . 

Hro<i(Mjuiii.  l.-^an.  .  . 

llrf»d«.Ktuin.  vel     .  . 

lirodier.  Isaac .    .  . 
Hruiiflle.  Pierre,  liile 

ftiiffel,  Jeaii     .    ,  . 
Iturl.ui,  vef.  . 

Iliirlin.  Isaai    .    .  . 

Hvon.  Daniel  .   .  . 


377 


22Ü 

Itymi,  Haniel  

82S 

8!».') 

(lablay.  .\braliam     .    .  . 

.   .  IM 

m. 

Ca^nel.  Daniel  

.   .  II 

817 

('ri^iiiel.  Jean  

.   .  ül 

827 

Caillel.  Paul  

,    .  87.{ 

Jr..>i 

Carrita,  Jean  

.    .  118 

72«  t 

("arrila,  vef  

.    .  iJ<ll 

;V»7 

(■.ai<piel.  Samuel  .... 

.    .  112 

Callesoul/.  Jean.  vef.  .    .  , 

.  .  m 

M 

(hIUsuü.  Tliimotiie    .    ,    .  . 

.    .  8î>.i 

62.') 

(lavarl,  Paul  

.    .  774 

iii 

(lliampion.  Pierre     .        .  . 

.    .  üü 

öl 

Khanüii,  Paul  

.  . 

dhiirpentier,  l^iiac   .    .    .  . 

8l:t 

(lliarirtn.  Abel  

.  .  Ii  i'.i 

470 

C.barlon,  Daniel 

.    .  8H() 

•  Ibarlon,  Jean  

.    .  !»07 

Châtelain,  Jean  

.    .  iliU 

H83 

C.benevix  

.    .  Üjtt 

494 

rJiery.  David  .    .    ,    .    .  . 

,    .  ÜiÜ 

(t:{0 

Chevillière.  vel'  

.    .  8illi 

lü 

Chevinel,  Jean  

.    .  tMiH 

üü 

(;hoc(j,  David  

.    .  Uik 

Uli 

rhoileei|,  Jeail  

.   .  läU 

(Ihodecq.  lib  

.   .  ilM 

1hl 

Choné,  Daniel  

.    .  àU 

9<>5 

Choné,  Isaac  ...... 

.    .  V*} 

47."i 

r.lioné,  l'ierre  

.  .  aüi 

7'.»!t 

r.houdit'k  

.  .  h  11 

LU. 

('lirislopble.  Ja(  (iue  .    .    .  . 

.    .  IUI 

liü 

Claude.  Daniel  

.    .  7«U 

21111 

Claude,  Pierre  

.    .   (i  ä 

131 

Claude.  I'ierre  

.    .  lüü 

l.'>i; 

Claiis<{uin.  Pliilenumt 

.    .  7<!M 

ikÜi 

Clausciuiii.  Saiiiui'l    .    .    .  . 

.  .  am 

<U>1 

Clausse,  Daniel  

.    .  2Üä 

ü8y 

Claiisse,  Daniel    .    •    .    .  . 

.  .  :>42 

Clausî<e,  David     .    .    .    .  . 

.  .  Ml 

M2!) 

Clau^^e.  Pieire  

.    .  liü 

8S4 

Cler^jt-r.  Cliarb'  ... 

H7."i 

7.)» 

C.jiMiot.  Abraham      .    .    .  . 

.    .  84ti 

C.o!Telier.  Iteiijanun  .    .  . 

.   .  Triit 

CnfTeti<'r,  Is.iae    .    .    .    .  . 

.   .  älü 

Li 

Cot/iii,  Paul  ..... 

.  .  94<; 

2üa 

Colas,  AbraJiam  .... 

.  .  un 

i 

I 

I 

! 


—  378  - 


Collet,  Louis  .  . 
CoHel,  Philippe  . 

Collijfnon.  Tezard 
(rfiUignon,  Isaac  . 
r^illignoD,  Jacob  . 
Collignon,  Paul  . 
Collignon.  rre  , 
(kdlin.  Abraham  . 
<!oIiin,  Daniel  .  . 
VAAlin,  Daniel  .  . 
flollin.  Danii'l  .  . 
r.ollin,  .lacfiiK? .  . 
Cullin,  Joäuö  .  . 
('«Hin.  NaUiana«! 
r.ollin  lilles  .  . 
(V)ntô  Démange  . 
CoQvaiino  .  .  . 
flonvers,  Daniel  . 
•  ".niivcrs.  Jean  .  . 
Cnnvers.  If  rtMirit- 

i'mhi',  (Uinsloptic* 

(V>nraPI.  Daniel  . 

(>»iMu«"l,  .k-an .  . 

(V»rnu»'l.  Moysc  . 
(ioullet.  David 

OouUet,  Jean  .  . 

(>>avanDe,  Jean  . 

<'<réus,  Daniel  .  . 

(•rnsne,  Jean  .  . 

('ony,  Daniel  .  . 

(luny.  Paul .  .  . 

Cur»''.  Is;k;(  , 
dustiri«'.  l'liiii|i|ic  . 
Hustijie,  l'Iiili])])!' . 


620 
553 
949 
4i:J 
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2.H1 
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äHO 
739 
484; 

147 

237 


Dacliicouil.  M*" 
Dadincouii.  M",  vi-f. 
Dalen^n,  Jacque 
Dnlem.on.  J«!aii.  vcf. 
Dalcni.on,  Louis  .  . 
DaluiKjou,  l'ierie  .  . 
Damien,  Henry  .  . 

Daniel,  vef  

Danouë,  David  .  . 
Daiioul',  Juan  ,  .  . 
Daragon,  Daniel  .  . 


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«48 

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747 

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Dardpit  rn^j  veî.  .143 

t^argfeloa,  Ta  Motbe   ofB 

Dassillierrc.  Jacob   ^ 

Daiihin.  Vierre   901 

Davaiicy,  baron   flR 

David,  René   612 

Debise   M 

Deoray   Wl 

Dcfago.  Abraham   695 

Defage,  Paul   2B8 

Defounau   556 

Délisée.  Isaac   4SI 

Delagardo,  Pierr»>   149 

Deleau,  Duniel   6K 

Depointdaretto    .   .   .....  fiU 

Derlou,  Abraham  ôW 

Derlnn,  Paul   "i 

Durlou,  Piiul    .    .    .    ......  9U 

Derlon,  vef.   910 

Derman,  Suzanne   .  .  .  .  .  ,  41V 

Desra,  .lean   Vir* 

Desgranges.  Abraham   â'J>* 

Desgrangca,  Jean  

Desmeny.  Daniel.   .   .   ,   .      .  ßBB 

Dt  -tni-oy,  David  

Duämulle»   W 

Desneria,  Jean   10* 

Dt'strcn   Äta 

De  Vi^tnculle,  David    .....  919 

De  Hit^e,  Anne   249 

De  Blaire,  prévidente   ôtl 

De  Boceange,  M*   379 

de  Dorny   7U 

lie  Bouse,  .lean   Ml 

de  Buy  Maillet,  Louis  .....  «79 

de  Camaa   9(19 

de  Casiillon   Î06 

de  r.linmbre.  Pierre   1.t3 

de  Chenevix   3ôH 

de  (Ibenevix,  vef.   909 

de  Citerne   71Î 

de  (ioinbles,  .^brnhrvfn   232 

de  (  Combles.  AbraJiam   3<U 

de  Combles,  David   289 

de  Doinpierre.  Charle,  noble  .   .  ô9H 

de  Faitly,  Jean  Grasset  ....  286 

de  KaUly   49V 

de  Elavigny   t9l> 


Digitizedby  Google  I 


—  879  — 


de  Gault   TM  \ 

ét>  la  6ir«nli6re   TSB 

«le  Cnloiielle,  Friedrich  ....  24  ' 

.1.'  In  Clorli.-   Hl)8 

de  Ijovt)',  daine   ilH4 

4e  Malnnedy,  Fenr)%  noble  .  .   .  678 

lie  Marollcs   714 

«k-  Monnri.  loan   304 

de  Monligny,  Au^Ufl  *   G07 

de  Montigny,  David   970 

do  Monligny,  l^aiil   384 

de  Moritignv,  Paul   KlJâ 

de  Monligny   728 

de  SIcHitTaia   4ilO 

d-Eply   m 

de  Korli<-rort.  .(arque   4(î 

de  Roin.  Simon   7ôl 

de  RQgr,  Charte   87d 

de  S*-Aubin  île  CJieminot,  Panl    .  189 

'h'  s»-Anbin.  Rdooard   7<JR 

de  .S'-HIaiso    .........  «U 

de  ^ltrei|aebrc   868 

de»  ßniBMins,  Jean   484 

de  Snl.  l   171 

df  Vaudrcuille.  Jean   iilH 

de  Vivier   972 

d'Herhin»  Jacque   887 

<t'l<ori)>,  Mathieu,  noble  ....  587 

Didcli.l.  Daniel   1t»l 

Didelot,  Jean   ^»(>3 

Didelott  «Ican   87 

l»idi»T.  Jean   44fi 

niWier.  .Mif lit!   m) 

d'Ingenlieni,  J<>an   Ii74 

INnan,  Isaac   282 

Dinan,  Jean   2(K^ 

Dinan.  Snniiu>l    .   r   412 

IHjnnoy,  .Mauri<-(r   898 

Itorron,  Jaoob   276 

lloaet,  Jean   im 

l>tizanrï«'   ;^f)-j 

l>uboi»t,  l.suuc  ........  liiH 

Dnboifl.  Jarob   8110 

Ihibois.  Jean   A7H 

Dubois,  Pifirc   86 

Uubuy,  Maillet   8t9 

DMihat   Ô49 

DoeloB,  Alexandn   hU 


I  nucloM.  Samuel  .......  18 

I  dv  Clotix,  Mariruerite   274 

'  Durloux  lilles   HôH 

Wudion,  Jeanne  cl  ses  su-'urs  .   .  üH.') 

Dnmay,  Paul   780 

Donesnil,  Daniel   801 

Dnpiv,  Jt'an   255 

Durand.  Jeivler   812 

Durand,  l'ierre   <>44 

Daval   402 

Du  vivier,  Auguste   ......  7()ô 

Diivivier.  ('.oxUH  Charle    ....  707 

Duvivier,  Pierre   M'^ 

Davivier,  M»   610 

Duvivier   978 

S 

Klisnix  Ih  et  JuiUth,  MPOm,  vcf.    .  «'«H 

VM»(-v.  {..onard   171 

KiiUenne,  Daniel   ôlô 

Külienne,  Jacob,  t   816 

Eütiennef  Jaeob,  p   ^>17 

Fstioniic.  .Mirahnin  v  

Kvotte,  Jean   Hl 

Kvotte,  Abraham   730 

Kv<iU<-.  MalliitMi   iîOl 

Kvrard,  Daniul,  v   805 

F 

Knbure,  l'ierre   327 

Karron,  Jean   (iôt) 

Katon,  Abraham   226 

Kalon,  Abraham,  vcf.   197 

Fnumar,  Samtud   H42 

Kaumac,  t>arra   H8ô 

Fauquignon,  Claude   488 

Kenevil,  Daniel   7r)(i 

Kerriet.  Hcnjamin  

Ferry,  l'aul   4öh 

Ferry,  Paul   888 

Ferry.  Pierre,  vet.   25 

Fi«uii  r.  Kstionnc   Il 

Fi^çaiei,  läaac   M20 

Figuier,  Joseph   882 

Figuier,  Joeeph,  vef.   887 

Figuier,  Paul   U52 

Figuier,  Salomon   213 

Fislaino,  Jean   ('i28 

Fiataine,  Joaué   78 


Digitized  by 


—   380  — 


Fiülaine,  l'aul  

.   .   .   ô<»7  , 

Girard,  i»aviil  

7 1\ 

.    .  w 

Rerentin,  Jean  .... 

.    .    .  779 

roSs,  Saniiiel  

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im  1 

Foiinicry.  (llirislnphlo  .  . 

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<  ïoriin.  (Claude  

ti-aD(;oih,  IHuiiel  .... 

.    .   .  693 

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rrançois,  Iwvid  .   .   >  . 

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rrançoiB,  Jacob  .... 

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Fianrnis,  .lacol)  .... 

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(loicsan,  Jean  AnLnome  .  . 

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y  laiiquiri.  Ahrnliaiü  .    .  . 

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Kraaquin,  Daniel  .... 

,    .    .  791 

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Franqmn,  Muftbctli .   .  . 

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I- i-anl<':ui.  lïsnac  .... 

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Kn-sel.  Isaac  

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Kriard,  Aujju^lu  .... 

.    .    .  (nÜH 

rnard,  tJmrm  .... 

Âittk 

l  iiard.  (.harle  .... 

.     .     .  •»<)<» 

drandjambi',  Jean  .... 

.    .  o48 

Kriard,  Jean  

.    .    .  840 

ürannjainue,  Jcrenii«^  .    ,  . 

rndericli,  Daniel .... 

.    .    .  2'J."» 

Kriderieh,  vef.  .... 

.   .   .  74«> 

A  J  «1 

Froineiit,  Pierre  .... 

.     .    .  2S;*i 

l'are,  Jean  

.    .    .  478 

(iranisxet,  Jean  

.    .  411 

(JacliL'llc-,  Kerrv  .... 

.    .    .  4.")8 

Ctaoliol.  .\braliain    .    .  . 

.    .    .  (>S8 

Gachot,  Louis  ..... 

.    ,    .  .H2Ö 

Gacliot  niies  

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.    .    .  9no 

Gaillard.  -U  au  

.    .    .  181 

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dreslnn,  Kene  ..... 

.    .  482 

Oarse.  Daniel  ..... 

.  .  .  i'in 

(ii  '  i-iii  iiick.  Cltarlc  .    .    .  , 

.    .  84« 

(iasfiard,  David  .... 

.    .    .  904 

(ins|),'ird,  Jean  

.   .   .  914 

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Gastp,  Pierro  l^uiti.   .  . 

.   .   .  om 

(irosdRmcK  ....... 

.  .  4m 

♦  irMtdrin.  v<>r,  .... 

.    .    .  olO 

(tiierrard.  liarbo  et  isa  üanir 

.  .  ;41 1 

(taiiUii)'-/.,  Daniel  .... 

.  .  .  öy? 

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üuurrard.  David  ..... 

.    .  88 

Gaulhiéz,  Daniel  .... 

nul 

.   .   .  99L 

Gravelotle,  laaac.  .  .  . 

.    .    .  879 

L»*t  1 

(lav,  .Ijicol)  ...... 

.    .    .  .lob 

tl  IB. 

(Jayet,  l'.iul  

.    .    .  bl 

Guerrard,  Pierre  

(icneltc,  Jean  

.    .    .  aa 

üuerrard  lilles  

.    .  55!) 

Uenot,  i>avia  

.     .     .  Bfil 

G«'tiol.  Ceorge.   .       .  . 

...  967 

«ienot,  J<'an  

.    .    .  805 

241 

Ueny,  Tiorre  

.    .    .  431 

.    .  205 

George,  Abraham    .  .  . 

.  .   .  684 

.  .  »kl 

George,  Daniel  .... 

.    .   ,  781 

'ioorn«',  Daniol  .... 

.    .    .  424 

Onerre,  Snzanne  

Lieorgc,  JiKub  

...  400 

Guerlangc,  l*aul  ..... 

Gcrl}é,  David  

.  .  .  m 

Gnerlange,  Paul  

925 

Digltized  by  Google 


GugnoQ,  Jean,  vef.  .   .       .  . 

.  408 

GdUanme,  vef.  «(  «i  lanto  .  . 

.  «37 

Gaitfnn.  Philippe  

.  iMO 

ün^iiiir.  ri.mii'!.  vef.    .   .   .  , 

.  2!)4 

Gulteiitie,  Daniel  

.  22K 

Gnliepne,  Im«c  

.  824 

tiuticnner  Jean  

.  <i20 

Giiyot,  Klic  

.  .o«>7 

Uuyot.  Paul  

.  «172 

(jiiyot,  Paal  

.  m 

K 

Harre,  Pierre  

.  473 

Uaucluird,  David  

.  159 

Haaehard,  Jean  ...... 

.  448 

Hazard,  K)io.  f.  

.  n4i 

Ilazard.  Klie,  v  

.  «40 

1  ledler,  Paul  

. 

Heimeqain,  Bei^jamiti  .  .  .  . 

.  160 

llcrinequin,  D.tvid  

.  291 

Henncquin.  IncnU    .    .    .    .  . 

.  310 

henuequin,  Jeaii  

.  225 

Henneqtiin,  Pierre  

.  4fifi 

lifciiriol.  Daniel  

.  374 

H<  ir.  !■  f.  .k-rcinie  ...... 

.  37 

Hetuiul,  JajC<[ue  

.  020 

Henry,  Daniel.  

.  841 

Henry,  vet  

.  4H7 

Ilorman.  Dnvid  ...... 

.  823 

llerm^i,  vef.  ....... 

.  ii70 

Hemelin,  PraiHois  

.  388 

Helteler,  IMvid  

.  .  619 

Hian,  Henry  

.  9.% 

llian,  Paul  

.    .  (.47 

liiberduis,  Abraluiui    .   .  . 

.  777 

Hillaire,  Cezard  

.  .  378 

llillair«^,  Jean  

.  102 

Hillain-  

.  2;i0 

Iktiitcluiii,  Danicrl  

.    .  iHÜ 

Honillett«,  Abraham 

.  .  m 

HMuin»  (l.  .  André  .... 

.    .  41K 

llonillcUe,  Isaac  

.   .  719 

liouilletle,  li>a9.c  

.   -  74H 

Iltmiltelte,  David  

.   .  804 

llouillclU',  Louis  

.    .  ISô 

Houillon,  David,  ô  ^œnrs.  . 

.  .  <i»a 

Uuard,  iJaoiel  

.  .  7G 

Uuguf  ny,  Abrahana .... 

.   .  786 

Hugueny,  Pierre   B42 

Iluguenv'.  Jean   4 

Heugo,  Pierre   742 

Hiînibrrt.  Abraham  ......  724 

llumbcrl,  Abraliam   715 

Hnmbnt,  Chatle   488 

Hnrabert,  Daniel   422 

Humberl,  Mnv-^r  .......  'VÎ 

Humberl.  Pierre   (i^l 

llusson,  Pierre    .   960 

Uyan,  Abraham  .......  781 

Hyan,  Daiüel   14 

I 

Imbarde.  Pant   97t 

Insignon  (ille  ........  H42 

Isnard,  Andrr   IVH» 

board,  Suzanne   2ô6 

J 

Jacol).  Abrahaii)  .......  75 

Jacob,  Abraliam   2UÜ 

Jacob,  Abraham                      .  733 

.lacob,  Henry   85«'» 

.Irii  nV'.  Isaac"  KM! 

Jacob,  Isaai:    ........  872 

Jacob.  Jacqne   888 

Jaeob   8ß5 

.htcc'iVH'»  l'iern;  .   ,   80 

Jac(|uc,  .>ao(|U('   äd9 

Jacque,  Jean   498 

Jac(fiie   480 

Jacquernin.  David    ......  501 

.lactiueiiiin    h  .nn.  vef   ;iö 

Jallon,  Paul   998 

JaUan,  Daniel   685 

Jansoy,  Daniel  .350 

Jassoy,  David   174 

Jassoy,  üavi<l   575 

Jasaoy,  laaac  ........  78 

.lassoy.  Isaac,  ver.   79 

.las:*oy,  Jean   019 

i&äso)',  Louis   207 

JasBoy,  Marie   436 

Jassov.  Paul   74 

Jean  de  Ris   .370 

Jeanjean,  Abruhaui  ......  8 

Jeai^can,  Abraham   44.H 


—    ;{8^  — 


.teaiijcan,  Daniel   1)1 

.Icanjoan.  Havid   SOS 

Jeanjean.  l'aiil   :V>(y 

-leanjcan.  Pi«'rrc  .......  <»Hô 

.iolingc.  Aiigiisto   771 

Jolly.  l'aul   M 

•lolly,  Paul   -mi 

.l«»lly   775 

Jonas   im 

.londrcville,  Jacqiio   578 

.lomlreville,  Pierre   SOI» 

.lullien,  Daniel   aiû 

•liillien,  Daniel   '.»64 

-lullien.  David   5)30 

JuUien,  isaac   !»5S 

Jullien,  .loan   7H4 

.lullien,  Pierre   îHil 

Jullien,  Snrra   IM«) 

La  Itausse,  Isaar   Mh 

La  chapelle,  vef  

La  r.lnche,  vef.   ôKS 

Laoosle.  Jean   <î73 

Ladrague,  .^bel   ilîi 

Ladraguc,  .\ndré   HSl» 

Ladrague.  Joseph    4S9 

Lafosse,  Marlhelemy   7!)3 

Lagarde,  Daniel   604 

Lagarde.  Pierre   '2<>1 

La  Licorne,  David   ôôH 

La  Licorne,  Jean   *M 

La  Licorne,  Paul   2'2:> 

La  Licorne,  Pierre   721) 

Lapoinle,  Pierre   M 14 

i^aporle,  Pierre   î)24 

Laquianlc.  Daniel   SôO 

Laroche,  f.  .    .   2U) 

La  Hochelle  f   ÜÜÖ 

Lavalle,  Daniel   ôOS 

Lavalle,  Daniel    ......  ill 

Lavalle,  David   481 

Lavallée,  Jean   K77 

Lavot,  Daniel   8:^4 

Lahiaire,  Louis   Iû7 

Lallind,  François   .'t'2:< 

Lainherl,  Jereniie    2ü 

LaiiiideL  Jean   r><;7 


La  m  y.  Jean  

.  .  an 

Langloi.'i,  Daniel  

.    .  là 

Langlois.  Pierre  

.    .  48 

Larcher,  vef.  

.    .  Uli 

Laurent,  Daniel  

.    .  778 

Le  Itachelh'',  Charles    .    .  . 

.      .  Ô4.T 

Le  Hachellé,  'îedeon    .    .  . 

.  .  la 

Le  Itachellé,  Louis  .    .    .  . 

.  .  2a 

Le  DachelK'.  Louis  .    .    .  . 

Le  Dachellé,  Paul    .    .    .  . 

.    .  581 

Le  Hachellé,  vef.     .    .    .  . 

.    .  8IMS 

Le  DacheIK',  Jean    .    .    .  . 

.    .  8(>i) 

Le  Hachellé,  vef  

.    .  Mi 

I,ebaume  

.    .  MQ 

Le  C.liaunois,  J.injue    .  . 

.    .  211 

Le  (llerc,  Jaci|ue.  vef.  . 

.    .  ü2 

Le  (ilerc,  Pierre  

.    .  810 

Le  Clerc,  l'ierre  

.    .  ai 

Le  Clerc,  Salomon  .    ,    .  . 

.    .  5Ml 

Le  Comte,  Daniel    .    .    .  . 

lili 

Le  (.onile,  Isaac  

Lec^ici],  Isaac,  vcf  

.   .  âû 

Lecoct(,  Jacoh  

.    .  5»20 

Le«oc(|,  [.ouis  

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iiecoc«|.  Pierre  

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Lecoccj,  Pierre  

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Lecoc<|,  vef  

.    .  «21 

Le  duchat,  David    .    .    .  . 

.  . 

Le  duchal,  Klisaheth   .    .  . 

.    .  !)8ô 

Le  duchat,  (îedeon  .    .    .  . 

.     .  Lil 

Le  duchal,  Jac<|ue  .... 

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Le  duchaL  vef  

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f          1        1  1 

Le  duchat   

.    .  t)7i» 

Le fe bure,  Abraham  .    .    .  . 

Le  Goullon,  Louis  .... 

.    .  554 

Le  Goullon,  Paul  .... 

.   .  aiû 

Le  (ioullon,  Paul  .... 

.  .  lia 

Le  Goullon  de  He;:niei     .  . 

.    .  7«î2 

Lejeune,  Louis  

.  .  lan 

Lepallé,  Raphael  

.  .  Iii 

Lemaire.  Jeanne  

.  .  aaa 

Le  Itou.x   . 

.    .  2Ki 

Le  Houx.  Jean  

.    .  748 

Lcserre.  Klisaheth  .... 

.  .  23a 

Le  Vert,  Jeremie  .... 

.    .  ni 

Lei  pin,  Jacoh  

.  .  mi 

Leonard,  P;iul  ...... 

.  .  üü» 

I.'huillier.  Klie  

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Marlin,  IsJi.'ic  ...... 

.  .  247 

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umis.  Abraham  .... 

.  .  851 

Martin,  Jean  

I^)UÎ~.  ^n^ué  

.    .  3(52 

Mnrfiii.  t'ierrc  ..... 

.   .  216 

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Marville.  J<'rt'Tiii('  .... 

.  915 

M 

Mnilléfer,  vi-f.  ...... 

.    .  H<)2 

MaisuTc.  I'<nr>*-  

.    .  H94 

Malclkard.  I>avi<l  

.    .  37î» 

jNalcDard,  htienne  .  .  .  . 

.    .  31 

X  t    a  a_ î           M  ^  a_  

Malchard,  Ktioniie   .    .   .  . 

.    .  407 

Matliieu,  l'uni  ....... 

.  721 

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Malchard,  Jean  

.    .  32 

M.'ilfiii  ii.  î'nTil  

701 

JaaJet,  Abraham  

.   .  802 

HalCané,  David  .  .   .  .  . 

.   .  923 

Mjuhomme,  Dand  .    .   .  . 

.   .  946 

tf  II 

Mangeot,  Henry  

.    .  3 

Maj^eot,  Jean  

.    .  Ö12 

■ungin,  Abraham    .  .  .  . 

.   .  728 

.Mangin,  Abraham    .   .   .  . 

.  ..  B36 

Mnn';iii,  Kficnne  .    .    ,   .  , 

.   .  llô 

iMangia.  Henry  

.    .  39(5 

Htngiii.  Jacob    .   .    .   .  . 

.    .  f) 

Mangin,  Louis ...... 

.  .  64(; 

Manio.  AbraJiaJïi  

.    .  13» 

iiattsa,  Jean  

.   .  :i')3 

Mansa»  Paiii  

.    .  349 

Marchand,  Samuel  .  .   .  . 

.   .  173 

Alarchand,  baiimcl  .   .   ,  . 

.    .  ()«0 

MareHchal,  binum    .    .    .  . 

.    .  184 

liaricm,  Daniel  

.    .  72 

Milalal,  l'aiU  

Ü2 

Marion  François  

.    .  42 

fti     a  ^a 

Mario,  Anthoiniî  .    .   .    .  . 

.  .   14  .; 

Mitdera,  Isaa4î  

125 

Marmorn  t,  David  

.  .  ;k)i 

Marquette,  Jean  

.    .  (J97 

Modéra,  Hanl  

.  4HÔ 

Marmi,  joan  ..«.,. 

Modéra,  Pierre  et  aea  Hllea  .  . 

IST 

Murry,  .\braiiam  .   .   .   .  . 

.   .  491 

Marrv.  Krant,oi.s  

.  .  43r, 

^^Ol1ol•a.  v(T                       .  . 

53 

Marry.  Kraj»soin  

.  380 

Uinai,  Jean  ...... 

.  .  164 

.  D70 

U&rtiii,  Daniel  

.    .  152 

.  49» 

Martin,  Henry.  .  .  .  .  . 

.   .  701 

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~  384 


AioTice,  Jean    *    •    •  • 

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Morret,  Jacque    .    .  . 

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Hnlipp«,  Pteffn>   1(17 

Hiitippin.  I)a\'i(l  .902 

l'hiiipptn,  Mathi»   959 

l'hilpin,  Daniel   Ulü 

ndlpin,  Imuic   917 

Cierdean,  JMqnr   438 

Pierron,  Scnn   259 

Pïprrot,  Jean   i)44 

Pimottes  fille*   975 

Pwrtflné,  Sanael  .124 

l'ii»rson  Isanr                              .  Ui\ 

l'iorson,  J'icrre   3ôl 

Pitlafi,  Draiel   HOS 

l'illard.  Abraltam   821 

l'iüoii,  t'.iul   24« 

ISiuHte,  Juau  .   »41 

l'ointte,  Jean   ft76 

FoQlof.  Jomé   861 

Pfniloy,  Paul  ........  517 

Prcsie,  Jaroli   ÎKX> 

Préx.  Anthoine   âô6 

Vfhi,  Henrr   U7 

l'rin,  Jean  80 

t'mdhonnnc   444 

>.>iiantin,  ver.   4lî() 

<h:f!l»'nr.  Iprrn   452 

*^»uc-ileiir.  David   725 

(^ich^,  Isuc  et  nm  père  ...  359 

i^meUt  Philippe   472 

Qiiien,  Paul   7filî 

umeu.  David  ,   Hi*8 

Qaien.  Pua]   954 

R 

lini  lot,  Jeaii   Ü13 

liajiot,  Jean  91 

Kegol,  Ji>au   âfiO 

Havoné.  Paul  ........  7Hn 

lleinfoiisse,  Daiiiel   206 

Kemion,  David   965 

Henand,  Abialuitn   954 

lienaud,  Daniel   «89 

i'enaud.  Jac<|ue   H16 

Kenaud,  JeaJi   Hô7 

Renand,  PnnI   799 

RMWod,  Pierre   872 


Rirhard,  Darid   79H 

Robert,  fJaudo   835 

Robert.  r.laudo   562 

Uoberl,  Daniel   264 

Robert,  Jean   756 

Robert,  Pierre   824 

llobin,  Daniel   540 

Kobinel,  Daniel   238 

Hod^s,  Jacqae   dTO 

Modes,  Jacque  •   .    .  684 

Rolliu,  Danifl    4.13 

Ropert,  Adam   584 

lloupert,  AbraKam   876 

Roupi'rt,  Adam  192 

lîiiupfit,  .lo-f>pb  .    ,  55 

Rossel,  Abraham   914 

Rouaael,  Géaard   680 

Roaaael,  Céiard   911 

Roussel.  Daniel  .918 

Roussel,  L(>ui.H   944 

Rouäsel,  Ifoub    .......  658 

Ronwwl,  Paul   .  498 

RouKHel,  Bari-a     .......  979 

Iloyer,  Daniel  vef  66 

Royer,  Jean   6ô4 

Rnzé,  Abraham   lOO 

nu/.^S  Jean  !..  479 

Kuzé,  Pierre  22 

Iluzé,  vef   4(51 

H 

Salomon.  Salomon   H15 

:5alomou.  vef.   HLU 

Sàlser,  Jean   518 

Sanaisin,  Claude   IU8 

Sarre.  Abraham  ■  401 

Sarre,  Jean   790 

Sarre,  Pierre   991 

Saunier,  Thobie   797 

Sauv»{!e,  Isanc     .   541 

Schiiiit,  Franv'ui»   887 

Schonaube,  Daniel   990 

Schimanbe,  Daniel  ......  16H 

Sriiouaube,  Daniel   177 

Scbouaube,  Isaai-   499 

Schuuaubtf,  ThoniaM ......  855 

Seichehaye,  Daniel   945 

Seicbehaye,  Daniel   286 


95 


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\('lonn«',  d'Ahel   .    .    .  . 

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Tlioiiiassiii,  Aluîihaiii 

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Tondeur,  Joscpli  .    .  , 

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—  B87  - 


Die  Kreuzkapelie  bei  i  orbach. 

Von  M.  BMltr,  K(»rbftrJ). 

  • 

Auf  einem  Abliaii;.'!'  lies  eWa  1  km  von  l"oil»uch  eulfernU-ii 
Kix-u/.l>ergC5<  erhebt  si<  h  .  ;inf  dem  gewachsenen  Fels  jçegrQndet,  in 
n'izender  Lage  ein  aninulijfe.s  gotisches  Bauwerk,  diu  Ivreu^ikapellc, 
Tuti  dfr  der  Berg  den  Namen  trägt.  Sie  wird  auch  Annenkapelte 
gonannt  und  ist  ab  Walifehrtkirchlein  in  der  jçansen  Gegend  bekannt. 

Trotzdem  sie  ein  hohes  Alter  aufweist,  sind  dodi  nur  wenig 
Nachrichten  Aber  sie  erhalten,  und  von  diemn  sind  die  meisten  von 
nur  genugeni  Werte. 

Zuerst  findet  sich  (Ue  Kapelle  erwilhnt  in  einem  l^iicle  «len 
Bischofs  Ademar  von  Met/,  an  den  Dekan  und  das  Kapitel  de.s 
Iii.  Slephaiui'*  in  Ober-HniülMu y.  In  diesein  Sfhreiben.  f^iriPiii  Perga- 
int'iit-^tik-kchen  rtu.s  dem  Jahic  l^i'6t>.  das  sich  im  Kaist  rliclicti  iîc/.irks- 
Arehlvc  in  Metz  findet  und  aus  flem  Seminar  Saint-Simon  in  .Metz 
(Aivhivts  ecclésiastique?» ,  (î.  n"  ll.^H)  stammt,  wird  sie  gcuuaiit 
<  capella  Sancte  crucis  juxta  Forbachum  ^ .  Diese  I*ergameulurkuiide, 
die  als  Brief  gefaltet  ist  und  die  Aufschrift  trSgl:  «de  sancta  cruce 
in  Forpach»,  sagt,  dass  ein  gewisser  Nikohius,  Priester  und  Kapellan 
der  Kapelle  zum  hl.  Kreuze  bei  Forbach,  dem  Stifte  in  Hombuig,  dem 
dte  Pfarrei  Forbacb  unterstand,  jährlich  10  solidi  schuldet  als  Abgabe 
ron  den  eingebenden  Opfern  (oblaciones).*) 

*)  «  AdeRMrin»  Dei  et  «irastolire  siedit  m'atia  Meteniiis  Episoopu«  Vataeni« 
H  Sîngidis  .  .  .  saloteai  in  Donnino.  Noueril  Vniv«mtM  vestra  Nouerint  que 

«imiics  et  singuli  t|Uo<l  Inpvi'seniin  l»ili'r|i  rl  tiilclis  .  .  .  vicniii  nosiri  gon^ralis 
.  .  .  Dominus  nicolaus  presbyler  cappcllanu.'«  Capelle  Sctc  nucis  juxla  Korbaohum 
iHMftre  Melenu«  diocesi«  recopionit  et  sponte  Ronfes»us  b«  .  .  .  efficadt«?  oblt- 
^:ituni  esso  ad  Holiietiiiutn  per  fidetn  Miam  in  inanihu«  Dii'ti  vicarii  nostri  corpo- 
i  .illfii-i  j»rai-sti(.iipr  sTih  [irnrt  csrnininiiuH  atioiii»  i't  nblifrntionit*  omnium  bonorum 
Mioruiii  inobilium  et  iinmobiliuiii  ...  a<i  <jue  k«  spoiilao««  ubh|(at  ei  !»ubuiisit 
«Ulis  singulis  In  Kesto  .  .  .  brati  Stt^pbnni  Decano  et  CjipifQto  Ecdesie  beati 
î^ephani  ile  homlturgo  itt  Mmma  decem  solidoraui  ■  ■  <>i  DecaBiis  capollam 
sttc  crnfis  )«'ncbil  .  .  .  el  nn''ifii»>  pnç«;ir|rhrt  pro  oblaciotiibus  pf»rnfnit  iilibiis  ait 
«lirtain  cape|lam  vi  luHpi><-liiratn  .  .  .  mnoniroruiii  K.xigeiitibus  qiiu  quidein  obla- 
ciuitiä  ad  Diclo»  Decanum  et  capituiuiii  specUuU  et  apectare  debenl  novlre  paatorie 
4«  Forpacho  enivii  quidein  |iwilarie  Dicti  Decano*  et  capitnluin  Veri  et  legitlirni 
sunt  pastores.  Datum  »üb  üigillo  nu^tro  nd  canins  aimo  Domini  MUlesioiO 
trecentesimo  trice«iiiio  octauo  »abbato  aulu  i-aiiiuü  palmaruiu.» 

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—  -m  — 

iii  i\v\w  rfnin(l»'nr('<rislfM-  des  Bistums  Metz  iPouillé  de  l'évèché) 
nus  dem  Jalir»*  1600')  wird  die  lûifK'lIc  ohne  woitcMe  Aii^aWe  'Oher- 
kircli  »  irciiimiil.  jodeiifïdls  /uni  rnlerschicdo  von  der  ?pbn>liiTii<kapp!!f' 
in  der  Stadt  Forlmuh,  aji  demi  Stellt»  später  (HTOj  die  er^le,  »lic 
uUe  Kiiciie  trat. 

Kill  bt'liiifl.sliuk  des  Forliaelier  Areliivs  aus  dein  Jalne  1618. 
das  allerdin^rs  nicht  inelir  vurliandeu  ist,  aher  vou  Uüuleiller  (diction- 
naire topo^a-aphiquo  de  runeien  département  <le  la  MoseUe«  Paria  1874. 
p.  62)  erwfthnt  wird,*)  nennt  die  Kapelle  *  Chapelle  Sainte-Croix  ». 
In  diesem  Jaturc  teilten  Ludwig,  Graf  von  Leiniogen-Westerburg,  und 
Johann  Jakob,  Graf  Ton  Eberslein,  die  Forbach  gemcioschafllich  be- 
sasscn.  die  llerrscliafl. M  Nacli  einem  alten  GriMizsteine  zu  schliesseii, 
der  im  KU'inAviildrlKU  in  dei-  XiUie  des  Korhaelier  Schlossher^es  steht 
und  auf  der  S\V-Seite  das  Zeich^'U  K  ( Kherslein).  auf  der  NO-Seile 
das  Z(;iclien  L  (Iieinii)}.'en)  in  einem  Wapp<'n  fiihrt.  hat  di<>  Kaiwlle 
xuin  ?,''inin}îisi'heu  AnleiU'  gehört.    Wir  werden  \\\<'<  iii'  lit  lehlgeheu. 

wir  die  Erwülinnii^:   der  Kapelle  aus  (tiesem  Jahre  auf  tlie 
I  eilimsi>îUi  kiuide  l»ezieheu. 

EhenfalL-i  «Cliapelle  de  Ste-Cr<)ix>  wird  die  Kapelle  genannt  in 
einer  denlschcn  Urkunde  vom  19.  Sepl<>nihpr  1A30,  die  sidi  im  Archive 
der  Familie  de  Wendel  in  lI»yin9R?n  bethidet  (Archives  de  Wendel  à 
Ilayaiige,  Section  I.  Li»$«He  B.  Cune  No.  1.  11.  do&iierK  deren  der 
Verfasser  nicht  habhaft  werden  konnte.  Wahrseheinli<'h  enthält  diefie 
Tikunde  ein  (iidcrvcr/.eirlmis  des  ;ienannten  (îrateii  von  Leininjfcn- 
WeslerhuriT,  der  ]621>  schon  ein  Verzeichnis  hatte  aufstellen  la.s<icn 
von  den  (iefällen  der  ll<'rrschaft  Föritz  Ii.  ((Jr.  VVesteibur«ri<^her  An- 
scldatr.  Korl>achiäclier  Herrschaft,  und  doiaelbeii  tlefiilleu.  Auuo  l(i29.  — 
Itezirksarchiv). 

hl  diesem  Familieiiarchive  zu  Uayaiiicii  luidil  sich  ferner  ein 
lA'liensrevers  und  ein  Verzeichnis  der  Lebeusgüler  der  Herrschaft 
Forbadi/j  a us-^t  stellt  von  dem  damalijEen  ilerm  der  Herrschaft,  dem 
liarone  Karl  Kaspar  von  der  Leven,  den  13.  Februar  1084  (Aveu  et 

»;  Xo.  12M67  <i<"r  l;it.  .M;imi>kii|)le  in  <lci  SlaittbiliUotliek  in  Melz, 

-)  \  ielleirlit  biliuiiol  sich  die  L'rkuudc  im  Lüiiiiugischtiii  tksilzc  oder  sa- 
üp^t  iD  ilor  Ribliotli«k  de»  Alten  Ix>m-rc  in  Paris,  wohin  nach  Kremer  (g«nc«- 
|fi«!ii)che  Cicsclin  litc  <ic'.'  ailoji  ardfimiMlieii  (ieschlerhl^;,  Frankfurt  und  IjCÎimcîJ! 
17H5,  I.  |i.  IJtt.  4.)  I'ot Ijacliiscli«?  Ai<  liivsliicke  ^'ekoniiiien  sind. 

^)  Aluii,  Die  Gcschiclilc  »lor  frühc-üii  llernicliaXt  l  orbacli.  .Saarbnu-kt-n 
1877.  Pr(»|;rnininal)}uuid1nng.  Ko.  414,  p.  Itt. 

V  Arrhiv(>M  ilv  WemM  à  llaynngo,  St'cUon  1.  IJoiwp  II.  VäKf»  No.  1. 
2».  diMisier. 


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—   889  — 


dénombrement  de  la  Seigneurie  de  Forbach  donné  par  Charl&s  Gaspard 
Iternn  de  la  I^eyen  le  13  Février  1684).  In  dictera  Rcversie  erklärt 
lier  Raron:  «Je  ictutiois  et  confessf'  tenir  du  Roy  de  France  la  terre 
(H  Seignoiirie  «le  Forbach  avec  les  appartonaiic^'s  rt  tlojMîndaiM'Os 

rlio<  «>îîo  de  Mol/.  jay  la  dispusition  de  deux  «  hapollcs  au  «lit 

Korharli  la  cliapollo  do  st  Soba.slioii  et  re\U'  df  Sff  Croix  do^-quollcs 
le  droit  de  patronaorc  in'appartioti.  >  Daraii.s  !i'  i  \iir.  \\u.->>  damais 
(las  l'ahunal  iiUr  die  Kreu/.kiipelle  der  Banui  umi  iivv  Leven  lialle. 
wie  vielleicht  H»18  schon  der  (îraf  von  Leiniiigeu-\Vc;>lerburg. 

Dttrival  l'aîné')  nennt  die  Kapelle  1779  «Ste  Croix»  und  (tigt 
hinzu:  «chapelle,  autrefois  couvent  de  Filles  à  un  quart  de  lieue  de 
Forbticb».  Diurch  diese  Worte  Durivals  iflt  die  Âosicht  enUtandcn, 
dass  diese  Kapelle  der  Rest  eines  Nonnenklosters  sei,  eine  Ansicht, 
dio  sieh  bei  Abel  in  den  Bulletins  de  la  société  d*areliènlo<:i(  ci 
d'histoire  de  la  Moselle,  III.  IKfK),  p.  15(5,  findet,  wo  die  Kapelie 
genannt  wird  la  Chapelle  de  Sninte-Croi\,  débris  d  un  ancien  couvent 
de  nonnes»,  und  die  auch  in  andern  neuern  Beürbeitiin'/f'n  Itfrvor- 
trill.  so  bei  Li'|>;i:ie  d'ancicti  diocèse  de  Metz  el  [Mtiiilles  de  ce  di(u;èse 
in  den  M^-iiinl!!--  do  In  Socicu'  d"ar<-héolo;fie  lorraine ,  Nancy  1872. 
II.  .série.  \i\ .  MÀ.  p.  der  sie  -chapelle  de  Sainte-Croix»  nennt 

und  sie  zu  den  «  établissements  religieux  supprimés  =  zälilt. 

Âuf  Cassinis  französischer  Karte-)  hdsst  die  Kapelle  <Hermila({c 
Sainte-Anne»  und  auf  der  alten  französischen*  Generalstabskarte") 
«Cxeutz,  Chapelle  Sainte-Anne.» 

Thilloy^)  und  Bouteiller  (in  dem  oben  angegebenen  Werke  p.  02) 
iHüinen  sie  « Creutzbei-g >  und  föjten  hinzu:  «cette  chapelle  remonte, 
dit-on.  au  dixième  siècle.  » 

Tbor  die  Kapelle  haben  kleinere  Arlieitcn  verfasst  d'Ibiart.-'l  Veron- 
iiaiii/'j  der  aut ilHuart  fiissf.  Lan<r.^)  Dupriez.^jder sie  «lu  Chapelle  Sainle- 

*)  Durival  l'aillé,  D«$rci()(iuii  Ue  la  Lorraine  cl  Hii'  Bacrois,  À'anvy  1779, 
(unie  111.  i».  1()3. 

*)  rarU»  de  la  Franco  0«  Canaîni,  17»»-1?89. 

')  flartc  do  l»  France  ân  dépôt  de  la  guerre  par  les  ofiiriors  Av.  TÉtat^major. 
<'  Tiniioy,  Dictionnaire  topographtquo  de  î'arrondiasement  ilc  Sarregue- 

lUUie»^,  lH»n.  |i.  29. 

*)  Notice  sur  le  coinié  do  Forbach  ot  le  iloiiiaiiiu  dv.  Dit»cliwillcr  in  den 
Mroioireif  de  racadéitiîc  royale  de  Metz,  tome  X\11I.  '  184S,  p.  116  f. 

.\nriuair*'  liisloriciuc  sl;ilisti(ju<>  otc.       la  Mordit'  \)i>nv  1840    lH4t>.  |i.  :!70. 

')  Uollelins  d«'  la  Sofif'-l'-  irarcWologie  et  dhistoire  de  la  Moseik,  lomi'lV. 

Jh61.  |),  2.  ('('.Iiajicllc  Sie  Croix  J.  , 

*;  Duprirx/  l*rf>meiiadea"arcîi^lnglqu('8  aux  «nvitons*  i1<«  Forbncli,  '  M<'lx 
1«77.  p.  13.  •  ■ 


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—  390  — 


Anne  du  Creulzberjr  »  nennt,  und  cndlieli  Kraus:')  »Jie  beiden  lotzlrm 
haben  die  Ka()ellc  vom  kunstarchäolo^fischen  SUindpiinkto  betrachtet. 

Aus  diesen  Angaben  er-«phpn  wir,  lim^  dtf  Kapelle  erst  nach 
der  Mitto  des  18.  .lahrhuiuici  t<  drr  hl.  Anna,  der  Mutter  Maria.s, 
gewt'iJil  wurde  und  ihren  iNuuu'U  anauhin. 

Die  Kapelle  soll  uach  VeroauaU,  dem  iricii  Lang,  ThiUuy,  Bcmtetller 
anscliUessea,  im  10.  Jahrhunderte  erbaut  worden  sein,  naeh  Lang  im 
Jahre  968  dumh  einen  Grafen  %*o&  ZwetbrQcken  bat  einer  Urkunde; 
(loch  einen  Beweis  f&r  die  Walirheit  dieser  Ansicht  hat  er  nicht 
gebracht  Zu  der  Annahme,  dnuss  die  Kapelle  im  10.  JuhrliundertCt 
ja  dass  sie  im  Jahre  958  gegründet  äein  soll,  ist  man  divch  «he  im  Thi'ir- 
tfturze  der  Einganjfslhüre  angebrachten  gotischen  Ziffern  (vergl.  Plan  VI.  7) 
gekommen,  die  man  ntlschlich  für  die  Jahreszahl  {►58  angesehen  hat. 
während  «ie  doch  die  Jahreszahl  1458  bedeuten,  wol)ei  die  1  wetr- 
gelassen  i.st.  Die  erste  ZilT«»i'  ist  keine  '■.l  sondern  eine  4.  Ks  kam 
oft  vor.  «lîiss  die  Tausendzahl  weggelassen  wurde  (Leist,  l'rkunden- 
lehre),  und  liier  ist  der  We^jfall  leicht  zu  erklilren  uujs  llrüudeu  der 
Symmetrie,  da  jedesmal  eine  Ziffer  unter  einer  der  Kleehlaltformeii 
des  aber  der  Thtkre  als  ThOrsturs  angebradilen  gotischen  Dreipasseti 
eingehauen  worden  ist  (vergl.  Plan  VI,  6). 

Richtige  Ânsiehteu  über  die  Zeit  des  Baue»  dieser  Kapelle,  die 
aus  Clior  und  Langliaus  besteht,  oder  einzehicr  Tlieile  derselben  geben 
d'Huart«  Dnpriez  und  vor  allen  Knius. 

über  die  (îriindung  der  Kapelle  g«'ht  eine  Sage,  «lie  im  Volke 
bekannt  ist.  Sie  hat  d'fhiart  in  ilrtii  (»ben  ;r('nannl(Mi  Auf-al/e  iNcf/!. 
Anfnerk.  r>  S  389)  lebhaft  und  anziehend  Umi^i -t«'llt  und  linn  ist 
Verrontiai-  ^'ditl^rf.    Der  Inhalt  dieser  Satre  oder  Lejicude  ist  folgen<l<'r. 

ïheudencli  v«»n  \Ver«i  (VV«jrth  an  der  III).')  Sohn  «les  Land- 
grafen des  Unterelsasses  Sigubert  III.,  Gruf  von  Kixingen,  der  sicli 
1241  und  1257  Herr  von  Forbadi  uennt,*j  hatte  eine  Tochter  von 
bezaubernder  Sch5nlieit,  Alice  mit  Namen,  die  jedocli  sehr  gefalteilcbtig 
war  («une  gentille  demoiselle  avide  de  gloire»).   Zu  derselben  Zeit 

1)  Kraus,  Kunst  uuil  Alterlhuni  in  L.otliringcD.  .^tnutsburg  IKHH.  p.  951  f. 
^  Atotf  a.  a.  0.  S.  4f. 

Kreiner  a.  a.  0.    So.      u.  (.«ni.  p.  lU».    Tlieodericli  lu-nnt  sicIi 

bclbsl  hier  in  eiiH-r  rrkuiulf.  durch  <\u-  <*r  12Ô7  »ein  l*atronatsr»'chl  über  <iie 
Kirche  zu  Kcrbach.  zu  der  bis  xuin  Jahre  1770  Forbar.h  j»ehörlc.  dem  Slifle  in 
Homlnirg  flb«rli««R.  Herr  von  Forbarh.  In  <lii>s<>r  rrirand«,  die  artptflnftirli 
lateinisch  verfnssl  war.  ilic-  aber,  wie  Kromfr  sagt,  nur  noch  in  franzOsichcr 
i'b^'n'f^tzttng  vorhanden  war,  hebat  ea:  «Je,  Tbéoderic  comle  ile  Récbicourt, 
äire  de  Fuibuch,  »  .  .  . . 


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—  301  - 


k'btpii  auf  dein  Siersborjro  (Riiino  in  (Ut  Nähr  d<'H  Ziisainmenniis.si's 
der  Nied  und  der  Saar,  heute  Siersdorf  —  cfr.  Durival  a.  a.  0.  II.  p.  282) 
und  in  Frl^bf^rg  (heule  Filsdorf  bei  Wiillerfan^f»!!)  zwei  Brüder,  die 
auch  von  der  jfro.ssen  Sehöiiheit  der  H^rrontm^htt  r  m  liAtolaine^  gehört 
halten,  aber  .•^ie  «reflissefUh'-h  iniiiipii,  .It-tloeh  b*.i  ( ielegoiihiil  »inor 
.l:i<rd  Ir.ifen  .sie  in  dem  Walde  hei  hubach  mit  dem  Fräulein  zu.saimiun 
und  verliebleii  sieh  beide  in  sie.  Die  Eifersucht  machte  sie  zu  den 
(^itterlalen  Feinden.  In  der  Ebene  bei  Walierfangen  machten  m 
änen  Gang  und  fielen  beide  tfidlich  getroffen.  D'Muart  ers&hlt,  dans 
man  zu  .seiner  Zeit  bei  Beaumarais  (bei  Walierlangen)  neben  einem 
Kreuzwege  einen  breiten  Stein  gezeigt  Imbe,  nnter  dem  die  Gebeine 
der  un<îlûcklir-hen  Hrüder  ruhen  sollten.  Durch  diesen  trajçi.sdien  Aua* 
fM\<i  fàa^  AUee.  die  d<M)  Herrn  von  Simbei^  wirldich  lieb  gewonnen 
liatte.  in  sieh.  V^on  (lewissensbissen  gepeinigt,  .sagte  .sie  der  AVeit 
Lebewohl  und  trrnndete  an  rlor>elben  Stelle.  \v<»  sie  ihn  zuerst  gesehen 
halte,  euie  Ka^H;!!»-  mil  ciiifin  Kloster  /.utii  hl.  Kreuze  (  <  prieuré 
lonveiituel  .«ow  riiir"< ((/><, n  »/».s  ('roix>).  Darin  besehloss  sie  ihr  Leben 
unter  Weinen  und  (jebcl.  Soweit  die  Sage.  —  Dupriez  —  es  ist  un- 
klar, worauf  er  fusät  —  weiss  K)gar,  dass  die  Büsserin  unter  dein 
Altare  der  heiligen  Jungfrau  in  der  Kapelle  begraben  liegt.  Was  diesen 
Punkt  betiilTt,  so  geht  darObcr  folgendes  Gerede:  In  den  fünfziger 
Jahren  dieües  Jalirhundert«  war  ein  grosser  Stein  vor  dem  Allare,  der 
einem  Giabsleine  älmlicJi  sali,  geborsten  und  hatte  stich  get»enkt  Eine 
dem  Hau.se  de  Wendel  verwandte  Dame  habe  nun.  nach  Entfernung 
aller  andern  Zeugen  ausîîer  einigen  lîeistliehen .  durch  Maurer  den 
Sil  in  lieben  lassen.  Man  habe  ein  (irab  /rfniul*  ti  mit  dcîn  f.oiehnam 
«im  -  Wf'ibc'-.  fier  ein  fîebetbjicli  in  den  Handm  ;,'rli;ilN  ii  hiitle.  Dar- 
auf habt»  iii;m  d;i-  (iiidi  wi«'<ler  geschlossen.  Man  venmite.  «lass  die 
Tote  die  tnündeiiu  dt  i  l\.a[K'lle  gewesen  sei.  Diese  geheimnisvolle 
{inibi*.<>üirnung  sei  durch  die  damalige  Klausnerin ,  eine  «  Welsche,  » 
Iiekannt  gew<»r<len,  die  durch  eine  Öffnung  oben  im  Kreuzgewölbe 
der  Kapdie  den  ganzen  Vorgang  mit  angesehen  hülto. 

Dass  nun  wirklich  hier  ein  kleines  Frauenkloster,  ein  Bethaus 
mit  einer  Klause  (oraloire.  prieuré  conventuel),  neben  der  Kapelle 
bestamlen  Iiat  —  ein  grosses  Khwler  dürfte  es  nicht  gewesen  sein, 
denn  dazu  ist  der  Raum  zu  klein  — .  dafUr  ist  kein  gescliirhtlicher 
Beweis  vorhanden.  Durival  ist.  wie  schon  gesagt  wurde,  der  ct-;|c. 
der  flie-i»  T!ints;irbo  erwälud  :  ihm  --ind  in  dieser  Ansicht  d'lluart. 
Vt'iuiiiiais.  .Miel.  I.nii';.  I. ('liage  gc!i)l;ii.  Uanz  abzuweisen  aber  diirfle 
«liese  Aunahme  nicht  seni,  zumal  da  sich  nordöstlich  tuilerhalb  der 


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—   392  — 


Kai>*'lle  im  Walde  eine  iti  Stein  trefassl«-.  fihn w.illiic  Ci.-lerne  nodi 
liailet.  die  im  V'olkî<mnnde  «  der  Nonneiibi  uuiif  u  liois-i.  Steher  ist 
ferner,  dass  an  <ler  iiurdwesUi<ihen  Seile  des  SchifTes  der  Kapelle  BesU- 
Yun  Gemächern  sich  finden.  Schhesslich  erwäbneD  d'Huarl  und  Verron- 
nais  —  allerdings  ohne  einen  gesdiichUichen  Beleg  dafOr  zu  biiniien  — 
dassdas  «Kloster«  (le  monastère)  im  Jahre  durch  die  Schweden 
zerstört  worden  ad;  ausserdem  lebte  Durival  in  einer  Zeit  (Mitte  des 
vfHigen  Jahrhunderts),  in  der  sich  recht  gnt  glaubwOrdige  Nachrichten 
i'tber  das  Vorhanden.<^>in  eines  Klosters  erhalten  haben  konnten.  E» 
>iii(l  wirklich  Anzeichen  vorhanden,  dass  sich  auf  dem  Sandsleinfelsen, 
auf  dem  die  Kapelle  ruht,  ini  Nordwesten  im  AiiseliUisse  an  das  Laii;r- 
haus  der  Kapelle  Gemächer  befanden,  und  zwar  ui  zwei  nif^driq^en  Stock- 
werken, die  allem  Anscheine  nach  srewallHam  zersltirl  worden  sind; 
dai>  ina^  in  der  Sehwedenzeit  jjcseliclH u  sein,  and  zwar  im  .lalm' 
1635,  während  dessen  die  Schweden  ni  unserer  Genend  ttausteu. 
Dupriez^)  nftmlidi  erwfthnl  eine  PDlnderui^  des  iQosters  Lübeln 
(Longeville)  im  Juni  1635;  die  lateinische  Chronik  (Sbnuskripti  de? 
Ffarriierm  Henry  Champion  aus  Boldien  (f  1695),  von  der  Aus- 
zug in  der  Austrasie*)  von  Boulangé  vetOffentlicht  worden  ist,  erwähnt 
Zttge  der  Schweden  in  un.serer  Gegend  in  den  Honuten  Juli,  August. 
Oktober  1635.  Im  An;.nist  «lieses  Jahres  waren  sie  nach  dem  Rhein 
ïrezogen,  Anfang  Oktober  kehrten  sie  zurück.  L)einna«  li  ist  anzu- 
nehmen, dass  '^io  itn  Okiober  an<  }i  in  der  Nähe  von  Korbach  gehaust 
haben  und  <iic  K;i|K  lit'  oder  vielmehr  dus  Anwesen  /er«:! ort  hrihf»n: 
denn,  wie  schon  gc.-^;ijfl.  auf  gewaltsame  Zcrsloriiiiiz  il<  iitcii  die  Spure!» 
von  Wohnrilimien  im  iNU  der  Kapelle  und  die  M"i  trl-piu*  ehies  alU  a 
Dachgiebels,  der  sich  im  NO  an  den  Bau  des  Langiiauses  über  dcui 
Chore  aiddinte.  wie  man  auf  dem  Speicher  der  Klauauerwc^uiig 
(Plan  VI,  1)  wahrnehmen  kann.  Das  Vorbandensein  eines  Anbaues  an 
der  NW-Seite  erheltl  aus  einem  ein  SUx^kwerk  hohen  Bewürfe,  ans 

1;  Üuprte/..  »Übe»  rügulioi>  du  ninua.-tèrt:  dv  Luageville-lès-SL  Avolil. 

M«lz  1877,  |).  m.  ».  V.  Pratic«rà  Thiorry.  «bl>é  UWft— 1651):  ««7.  Jaid  USO. 
IjM  Suéduols  pillfnt  l'abbayc  de  {x}nKevillo.  •  •  Kraus  «.  a.  0.  |>.  888. 

S)  I/Austt;i-ic    II   Mtai.'«.  Met/..  WA  p  Mf'lnn^cs  d'arfliéol<i»ii».' 

d  histoire  par  BouIuug6.  jj.  8:  ...  circa  juliuin  meiisfin  reliqiiiac  snl>  duw 
Horaardo  Weimar,  omaitun  bip«duii>  ticelerattsstina  tolluvic»,  evocala  a  XuIkk 
renstlma  ronira  ohsidioDeiR  Nicolai  Maillard.  i|Qi  nrbem  dure  I^othariiiftaf 
)>ostu1abat.  posfr.n  li.  fr nfi  i^ro  salvo  condiir  tu  prinripiiin  Sarre-pontani  el  Bipontaiii 
^eUs  venus  iniscrruiium  iii  inoduin  d«  pi«edata  csl.  »  —  p.  9  .  .  .  .  »  rardmalis 
de  ht  Valette  copiis  coju  duce  .Weimar  fx  Suocin  au^^u^to  Hliciuuu  (ii-Ueral.  (la- 
leiMbs  oclobribtts  revertiintiir. 


1 
i 


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einer  zwei  Stockweikc  hohen  lîniulbr><;pnnisoIiP .  uns  /w(n  klcitH^rni 
Ni>i<'}if'n.  juis  einor  in  Hcn  lluiitn  der  K:i|>pI!(  IViln  civlcn ,  jetzt  ver- 
inaiierlen  Tliiire  VI,  J.        aus  einem  riuiranjrelslciiif  nut  Luch, 

aus  Mörtel,  riei  aiil  ciiun  Daeliansat/.  hinweist,  ans  einer  uitixehcl- 
f4)miig  gehauenen  Vei*tiehnï;r  in  eiiH'in  iieivorstehenden  Felsslüoke. 
ans  GebäUdüchern  in  der  Mauer  der  Kapelle  für  Daehbalkeu  und 
all»  Gebftiklöcfaern  im  Felsen,  die  wohl  teil«  zur  Aufnahmo  hnizerncr 
Strebepfeiler  ssur  StQt^se  des  Uber  <}eu  Fels  hinausragenden  Aussen- 
banes  gedient  lutben  mOgeu,  leib  zur  Äufnahme  von  hölzernen 
Stufen,  die  xu  der  Eingangsthfire  %u  diesem  Aussenimue  fährten,  deren 
Bogenansatz  man  noch  deutlich  wahmdimen  kann  rM<  iDirisse  der 
eben^enannten  vermauerten  ThQre  kann  man  aueh  im  Inneren  der 
Kapelle  erkennen.  Sieher  ist  au<'li  die  Kapelle  unterkellert,  wenn  man 
ancli  h<ntf  beim  ersten  l'lirke  nichts  davon  wahrnehmen  kann  Siehl 
man  aber  da.  w»  der  .Vusx  nban  anün^j.  tii  iiiiiicr  /u.  so  erhlickl  man 
neues  (ietnanci  in  <  incm  Ki  lsspaltc  tiuteli  da.s  wahrseheinlioh  <lei  Lm- 
irang  in  das  Kellerjj;i'vvollH'  al>geöchlossen  winde,  möglicherweise  m 
derselben  Zeit,  wo  ilie  obenerwähnte  Vermauerung  dc;i  entdeckten 
timbra  in  der  Kapelle  stattfand. 

In  dem  erwfthnten  Briefe  des  Bistihols  Ademar  aus  dem  Jahre 
1338  ü»t  von  dnem  Kloster  bei  der  Kapelle  keine  Hede;  es  wird  bloss  ein 
Kapellan  genannt«  der  die  priesterlichen  Funktionen  in  der  Kapelle 
ausübte  und  daneben  seine  Wohnung  liattc.  Ans  den  im  Plane  VI,  1  er- 
.•«ichlliehen  Mauerreslen  geht  nun  hervor,  danH  das  ganze  Anwesen  mit 
«'iner  Maner  inn^rcben  war.  so  dass  rin'/-  um  die  Kapelle  ein  zwinger- 
at ti;:<'r.  ireier  Kaum  sich  befand,  der  diiii  fi  eine  der  SiKls[iitz('  der 
KajMBlle  beginnende  Mauer  in  einen  westlichen  uml  <)>lli(  In  n  I  i  il 
getrennt  wui-de.  An  dieser  Südspilze  führte  eine  Pfurli-  (l'lan\l.  Iii 
biuab  zu  der  VViesenlialde.  au.s  der  der  tebs  einporsU  Der  Ansal/. 
des  BogeiH  dieser  Pforle  ist  in  der  Nftlie  des  Eingangs  zur  Kapelle 
noclt  deutlich  wolirnehnibar.  Diese  Umnmuerung,  femer  der  vorhin 
erwähnte  Anbau  in  NW,  sodann  der  ebenfiills  schon  angedeutete  An- 
bau in  NO,  dessen  Gtebelansatz  durch  eine  Mortelspur  erkennbar  ist. 
endlich  knnstli<-he  Abplattungen  in  d(M-  Nlilte  der  Khtnsn(>rwohmmg, 
Wo  noch  im  Kechteck  Ifelutueno  Felsstücke  /u  .sehen  sind:  das  alk^ 
deutet  anl  ein  grits^eres  Anwesen,  als  es  dif  W'  ihnung  eines  Kapellans 
ist.  ;dso  viclleichl  auf  ein  kleines  Kloster.  <las  entweder  vor  oder  na<  h 
l'.VAH  lM'-;|;iiidrn  hat.  in  dem  oben  erwfilinfcti  l.chensreverse  des 
iJitions  \un  der  Leven  aus  dem  .lahn'  l(j.S4  ist  zu  ersehen,  da.ss  da- 
mals um-  noch  die  liapelle  ttesliuid. 


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-   394  — 


\)vv  Nfliciibaii  an  «It-i-  Kapelle  (Wolinliaus  uml  Wiitschaflsgebäiido 
für  (Ion  Klausner  — Jel/.l  Klansnorin  —  (  vop/l.  Plan  VI.  1  .  win  or  heuto 
m  «cIkmi  isl.  ist  nicht  alt.  Nach  Duprie/,')  J«<>ll  er  1H20  jiciianl  wordon 
>ciii  liir  ilen  ITintiMT.  Der  Hau.  «lor  aus  <lon  Trüniniern  dos  au 
.seiner  Stelle  |ie.-^tau«leiK'H  trülieren  Anbaue.s  lieiiiiluen  mag  —  wozu 
eine  niii-sehelfctrniiit  vertiefte  Nische  zur  Aufnahme  einer  Heiligenfigui-, 
(iir  über  dem  Eingaiige  zur  Klaivsnerwohnung  sich  jetzt  befindet,  wohl 
»chörte  —  ist  teilweine  um  den  Chor  herumgebaat,  hat  mit  diesem 
dan  Dach  gemeinsam  und  lehnt  sich  unmittelbar  an  das  Langhaas  an. 

Den  einzigen  Anhalt,  das  Aller  der  Kapelle  zu  bestimmen,  giebt 
miH  (las  Hauwerk  äelbät. 

Dupriez  .sa«rt,  dass  inehreie  Hi^iorikor  —  erseheint  auf  Veronnais. 
Lau«,'.  ThillDV  und  Bouleiller  anzns|>ielen  —  die  (Iründung  der  Kapelle 
ins  10.  Jahrhuudcrl  ^n-^cl/t  halten:  cini'/e  hätten  'je^ntrt.  es  könntr-  ja 
sein,  dass  fiiilicr  -cIhih  eine  Kapcllf  liier  uc-^tiiinlcn  li-itlc.  und  dass 
i\w  heutige  liii  r  ;uiC  dicaei  Stelle  jichaul  wordcn  wiiic.  «der  dass  — 
w  ie  Verronnais  anhilii  t  —  die  alle  Kapelle  von  dei  Tochter  Theoderichs 
von  Word  wieder  instand  geseizU  und  dass  neben  ilu*  eine  Klauî$e  von 
ihr  gebaut  worden  wäre:  doch  das  sei  wenig  wahrttciieinlich;  denn 
das  massige  Fundament  (das  etwas  l'iber  dem  Kapellenbau  hervorragt  ) 
»ei  ans  demselben  gut  behauenen,  roten  Sandsteine,  den  der  Berg 
gdiefert  hal>e,  aufgefiihrl  wie  der  ()l>erlmu,  zeige  denselben  festen 
Mörtel  wie  der  obere  Teil  (der  im  SO  hei  manchen  Steinen  die  Spuren 
der  [febezange  zeijxli.  Somit  sei  die  lieulige  Kapelle  die  ursprüngliche 
und  stehe  nicht  an  der  Slelle  einer  andern;  sie  stamme  ans  einer 
Zeit,  wo  der  ;rolisclie  Uauslil  schon  ^c!ir  l>o!icM  ^'owc-^cn  sei,  aus  dem 
13.  .laliriimMlortc.  mit  Ausnalune  eines  Icilcs  des  lianjiluuises.  des.sen 
^iros.ser  Mittel|»ltiler  in  eine  andere  Zeit  jrehore.  Eine  fast  «rleicho 
Ansicht  äu.sserl  Iviaus,  der  den  tlljür  ins  Iii.  Jalirliunderl  setzt,  da.«* 
Langhaus  aber  der  ^»tjAtgotischen  Zeil  zuweist,  dem  15.  Jalirhunderte  ; 
und  d'fiuart  sagt:  «erst  un  gracieux  édifice  du  quinzième  siècle.» 
Alle  drei  Darlegimgeii  sind  richtig,  und  doch  irren  sie  auch  wieder, 
allerdings  nur  teilweise  inbetrelT  des  Chores,  teilweise  inbetreff  des 
I.ianghauses. 

Der  aus  den  dü  i  Srilen  des  Achtecks  ge8Cllios.sen(?  Chor,  dem 
ein  lleehteck  voiircla;j:ert  ist,  mit  seinen  einfachen,  jedoch  mit  gutem, 
gotischem  Masswerke  versehriien.  ;il>«*r  schon  ziemlieh  .schadhaft 
gewordenen  Fenal^ru  und  seinen  seeiis  kleinen,  mil  Basis  und  ein- 

')  Diipriiv;  n.  n.  0.  p.  IH.   <  Vur»  1K2<>,  on  y  Ajouta  an  potil  U-llimcnt  fionr 

lo^tii'  lo  gardicu.  * 


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—   3ÖÖ  — 


fachen  KeldikapilflleD  ven^enen  abgerundeten  Ek'ksttalchcn  wrisl  uw 
13.  .Talirhunderl,  als«  wohl  in  die  Zeit,  in  die  die  î^p^Mido  rlic  Gründung 
der  Kappllr  verk^,  etwa  in  das  Jalir  1260:  in  dieser  /eil  etwa  ist 
Thi  'iflfn  irh.  Herr  von  I'nrliacli.  «reslorben.  Das  diirfle  der  irescIiiclitliclK^ 
Kein  <l<  i  Sage  sein'  i  ('Imr  ist  ans  nnreitelniässi<ren  Hausleinen  er- 
richlel  iiikI  an  der  cnwig  siciitl*aren  NW-Seile  mit  Hewurf  versoliffi. 
Der  8-t  .it««ral>schlnss  Irup  nrs|iriinj£li(  lf  drei  /ieiliclie  Fensler.  vt»n  dnifii 
daj5  miltlere  (Plan  VI.  jetzt  vermaut'rt  ist,  die  beiden  andern  sind 
Kwe^teteilt  und  eudigni  je  in  zwei  Dreipftsse.  worüber  als  Krönung  Je 
einVierpasR  im  Kreisrand  steht.  Das  auf  der  linken  Gliorseite  befindliche 
RundboiEenfenster,  unter  dem,  von  aussen  siclitbar,  ein  vermauertes  Kpitü* 
bmeeoreoster  noch  im  sehen  ist,  ftchtVt  einer  ganz  s|)&ten  Zeit  au.  Ihm 
jtejreniiber  He^en  Otiereinander  2aUcNls(  lieii.  von  denen  die  untere  spitz- 
ho^rige  dem  eben  genannten,  von  aussen  sichtbaren.  /.n<remauerten  Spit^ 
b«H/enfen.'!ler  entsprielil  und  eine  alle  Thnre,  die  in  die  Klansnerwnhmintr 
rührt:  rdMT  ilir  belindel  si<'h  eine  Kni|>()re  mit  (  ini  in  An -uMn/f  in  den 
ersten  St<»<l;  der  KlaiHin  i  wohnnnir  (l)eide  aus  m  ueuM-  Zeil)  und  mit 
eineiTi  /.icinlirli  i  ilidliti  ii  Aii^i/aic^fp  in  das  Lanjrhaus  der  Ka|»ell<'.  Der 
Cliui  .  »U*r  jt'l/.t  «*in«'  tiache  lUrkt  Inijft.  jfinji  fri'dier  in  ein  l\r«  ii/.Ke\vülbe 
aus.  wie  die  sechs  Ecksäulcben  bezoutreu.  deren  eine  noch  einen  Gewfilbe- 
amtatz  zeigt;  er  war  das  ein/igt;  Heiligluin,  halte  kein  Langhaus,  wie 
jetzt,  und  stand  durch  keinen  CliarlHigcn  (Triuniphb(»geni.  wie  heute,  mit 
dem  jetsigen  Laiigiiause  in  Itozit*hung;  denn  an  der  Mauer,  wo  der 
(3ic  »rix  Igen  sieh  befindet,  sieht  man  deullicli  Spuren  von  einer  naeh 
der  Mille  des  (üiorinnern  znjrehendrn  Wölbun;.'.  die  heiltl»  abgeachlauen 
wl,  ein  IJeweis  dafür,  «lass  der  Chor  in  siel»  abges(  îiîn^-cn  war.  l)as 
Kreuzjrewülbc  b^t  entweder  infolge  «tes  Atters  eingeslar/.!  oder  ch  ist 
zerslorl  worden. 

Da^-  heiifi'/e  i.an}fliaus.  das  lief<'r  licjït  als  der  Chor,  aus  dein 
iii^in  in  (lasstÜM'  flni-f-h  i-iiien  s|Ml/bo<^rivr(.||  Triuinphbotfcn.  der  mit 
«-mini  Î5ims  versehen  isi,  u"'lnn;îl.  ist  im  Ciejfen-'nf/o  zmu  Chore  aus 
put  lit.'hau»  iH'U  Sandsh  iiuju  t  riichlef.  Ms  macht  von  aussen  imt  seinem 
wucliligen.  auf  Fels  jjeyründelen  Fundanicnte,  dem  steiidiarlen  Mörtel 
und  seinen  teilweise  verwitterten  Steinen  einen  ebenso  alten  Kindnick 
wie  der  Chor,  wenn  man  ab.<<ielit  von  der  Wölbung  im  Innern,  v<m 
dem  spfttgoti9(*hen  Pfeiler  in  der  Mitte,  von  drei  grossen  g«)tis<;lien 
Feostern  mit  Hohlkehlen,  dem  gfitisehen  Thfti'slurifie  im  Innern  in  der 
Hohe  <1er  NO-Wand  und  dem  gotischen  Thtlrsturxe  RIkt  der  Eingangslhtlre 


*)  Atorf  a.  a.  0.  p.  ô. 


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1 


—  396  — 

mil  der  .Jalm-s/alil   14öH  (vcrgl.  Pliui  VI,  5  n.  ü).    Dioso  l'insUinde 
wei^on  in  sitâtRolisclic  Z(Mt.  in  die  Milto  di'»   l").  .lalirhiifidrTîs.  wie 
«Inn  li  «lio  Zahl  hostälijrt  wird.    W  otni  man  diesen  Hau  hetiachtol.  um 
den  etwa  2.5  m    iber  der  Krde  eni  wajrereelit  horvorra}ronfler  ^\m< 
sich  /iohl.  .SU  k«>nitnl  man  /,u  dem  Sehlns.se,  dass  die  (lotik  erst  iiaeli- 
Inijîlieli  angebracht  Ist,  und  das.s  er  urspriingUch   nicht  kii-chlichtii 
Zwer^ken  gedient  hat.  Zuiiflchst  entbehrt  der  Bau  der  Sirehepfeiler,  die 
dm;h  sonst  bei  trotiwhen  Kirclienbaiilen  nicht  fehlen  —  der  Chor  nur 
hal  einen  solchen  im  N  —  sodann  finden  sich  auf  der  SW-Seite  unter 
«lern  Smaft  zwei  vermauerte,  vicrepk^tc  Fenster,  auf  der  NW-Seite 
eins,  anl  der  SO-Seile  Aber  dem  Simne  oberhalb  der  EingangjjthQre 
ftbenfalls  ein  viereckijfes.  vermauertes  Fensler.    Ternor  sieht  man  in 
den  beiden  (iiebeln  je  2  kleine  (also  vier)  vermanerle.  vierekige  Fenster. 
Heaehtel   man   diesen  Tni-t^nd.   -n  kann    m;in   si<h    de«  <led;Hik'>!is 
nii'hl  erwehren,  dass  ilie-cs  (  u  liiinrl*'  IViilici'  i'iii  lirwulniic-  II;iiis 
mehreren  Stockwerken  war.  vielleicht   mil    <1ifi  Stot-kwerken.  UWi- 
halb  des  Simses  linclen  sieh  iibei-  den  vermaiu  i  Icn  Fenstern,  mit  A\\»-  . 
nähme  des  Fenslers  über  der  Eiiigangsthüre,  in  dem  eine  Statuelle 
des  heiligen  EUfdus  steht,  der  mit  seinen  Attributen,  Ifaimmer  und 
Amboss.  versehen  ist.  nun  noch  Fenster  mit  gotischem  Masswerke.  Die 
liekleidungen  dieser  Fenster,  die  da,  wo  sie  an  das  Mauerwerk  an- 
Htnssen  starke  Risse  Tseifcen,  imd  nicht  in  die  Fugen  der  fortlaufenden 
Steinreihen  i)ass(M).  maclieil  den  Eindruck,  als  ob  die  Fenster  nacli- 
träyrlich  ein^'csetzt  .seien   ntid  i^war,  wenn  wir  die  Synniielrie  znr  Hülfe 
nefimen  ;nt  Stelle  soleiier  kleinen,  viereckijïcn  Fensicr.  wie  sie  i'l>oti 
ei\\;iliiil  w  iinlf^n.    Dass  der  Hau.  dcc  lieiite         l.;ni'^'han-=  der  K;i]>t'ile 
bildet.  all<i  i-l  als  di<'  (iotik.         -n'  mis  bcnle  im  hnieiii  t  iil_M"^en- 
Irill.  die.  wie  die  Zahl  des   jedeulalls  auch  später  einjresel/lci)  Thnr- 
^^llu•/.es  zeigt,  in  die  Mitte  des  15.  .lalnlamderlü  zu  setzen  ist:  das 
lieweist  auch  ein  SteniHu>tz;scichen  im  Kähmen  des  über  der  Eingangs- 
thflre  vermuucrtcH,  vieruktgen  Fensters,  das  dem  13.  Jalirhund^e  an- 
gehört (Plan  VI,  8    während  Sleinmetzzeichen  an  den  grusseu,  gotisclieu 
Fenslern  (Plan  VI,  8')  dem  lö.  Jahrhunderte  zugewiesen  werden  müssen. 
Von  den  vier  mi^  gotiijchem  Maa^werke  versehen<'n  Fenstern  ist  eins  eiu- 
leiiig  und  eudigl  in  einem  Dreipass  (  Plan  VI.  ;^).  widirend  die  drei  andern 
zwei}.'eleill  siml  mid.  wie  die  zierlichen  Fenster  des  Chors,  je  in  je  zwei 
Dreipässe,  von  Je  <'incm  Vierpa.sse  <j«'ki(iiit.  nus^rdien  ilMan  VI.  2'.  ma- 
nnt (h'ni  I  titerseliiede.  dass  bei  zweien  von  iIhm  n  ficr  Vi(  t|M---  in  l  incia 
Vierspitze  liegl.  w;dii<'nd  ei'  beim  diitlen  l'"eii.*-lej  in  eiiu  iii  Ki ci-niiKle 
ilMan  VI.  4)  ruhl.    Die  F«'n.-^tcr  des  (ihures  .sehcüieu  sonnt  das  M«nlell 


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fftr  diese  Fenster  abgegeben  m  haben.  Daaa  das  Haas  ein  Wohnhaus 
mit  mehreren  Stockwerken  war.  das  bewoisi  iim  li  iiudi  «lie  mit  späl- 
et«)tischem  ThArsttinse  vcrsolicnc  Tliuic  im  der  NO-Srito,  die  sich  etwa 
'^  m  ril>oi"  fleni  Krdboflcii  iti  <lor  Wand  botiiidot  und  nacli  dor  Kmpor*» 
im  f'.hiirc  fi'ihrt.  Wie  «AI  oiiio  Tliiiro  In»  Ii  fïhcn  in  fitic  W;ind 
kommen,  wenn  Mv  iii<  hi  \im  ciiicîii  ludierea  btfK-kweike  ausgeht  V 
Der  S|»jU}rolis<  he  'rhüi>lur/.  iit)er  dic>^«'r  Tfiiire  tut!  Dreijtass  und  fi'inf- 
biiitterigcii  li<»>('Ui'ii  (verj:!.  IMan  VI.  o)  kann  ttvhl  ;iul  erst  spitlci hin  seine 
Form  erhallen  haben.  Nach  allen  diesen  An/eichen  diaften  wir  nicht 
fehl  gehen,  wenn  wir  sagen:  Das  mehrere  Stockwerke  hohe  Hms 
wurde  in  der  Milte  des  15.  Jahrhunderts,  im  Jahre  1458,  wie  die  Zahl 
andeutet}  seiner  Stockwerke  beraubt  und  in  eine  sweiscliiflige  Kapelle 
lungewandelt  ;  die  Wohnnlurae  wnnlen  ausserlialb  teils  auf  dem  Felsen 
im  iV\V.  teils  im  NO.  an  den  Chor  anprelehnl.  anüpl>ra<  l)l  ;  /u  ihnen 
fiUirten  ThiinMi.  die  jetzt  vermauert  siml  (  verirl.  IMan  VI.  1 .  >  i.a  ).  —  Daaur- 
spriuijrliebe  Dach  d<'s  I.aniîhanses  scheint  ebenfalls  /,erst(>rl  worden  zu 
sein:  denn  d;t.  wo  (he^  ?ii>nti<:e  Dach  mil  ^eincïn  kleinen  h<")lzernen 
< iliH.-keinürniein  i)  ohne  jt-ilm  ("berjranjr  aut  der  oln-rslcn  SIeinreihe  auf- 
sitzt. zci<ft  SP  Ii  k'  in  Sita-,  wnv  :in  der  Hslspitze  kann  ukui  noch  einen 
krajrsleinahiiliehi  Ii  (lesimsbltH  k  mU  dt  i  Hruslti^fnr  eines  die  Hände 
kreuzenden  iManues  erblicken,  der  vielleicht  als  Triiitt^r  eines  Waisaer- 
speiers  gedient  hat.  Dan  Langhiiu:«  bot  in  unruhigen  Seiten  Sehnt;:, 
und  die  Nische  der  Eingaugsthürc  war  im  Innern  so  eingerichtet,  dai«s 
sie  mit  Balken  verrammelt  werden  konnte,  wie  ct^  die  noch  erlialtenen 
EinsatzUk'her  darthun. 

Da.H  Ituiere  des  zweischifliii  ii  l.an^djauses  weist  seiner  «ganzen 
Bauart  nach  in  die  Mitte  des  15.  .)ahrhun<lerls.  Im  Durdisclmitls- 
punkte  der  Diajronalen  der  dem  t^)uadrate  sich  nähernden  (Irnndfliichc. 
die  mil  kiriiien  renientplaHeti  belejit  i^^t.  f^rheltl  sieh  jiul"  jirhicrki^'er. 
liolter  l!.i<is  eine  schlanke,  nnide.  kapilallose  Säule,  wit^  nur  der 
Spatj^ulik  eijrentümlich  ist.  Aus  dem  ol)ern  Knde  dieser  Säule  enl- 
wickehi  .sich  acht  abgescluäjrle,  in  Sj)itzbo<çen  auslaiilcnde  Hippen,  von 
denen  sieben  »ich  auf  KelchkapitiUc  von  s(*blanken  Eck>  und  BiGttel' 
wandsfliden  stützen,  während  die  achte,  nach  dem  Cliore  sich  neigende, 
nur  auf  einer  itber  dem  Qiorbogen  angebrachten  Koasole  ruht.  Es 
entsteht  somit  ein  zweisdiiffiger  Bau  mit  vier  Kreuzgewölben.  Von 
den  vier  Scblusssteinen  dieser  tragen  zw  «  i  Rosetten,  einer  ein  Veronika- 
bild, einer  das  Bild  eines  bärtiiren  Mannes,  vermutlich  (luisü. 
Der  Triu?nplilM)gen.  «1er  durch  einen  iiber  ihm  ruhenden  Spitzboj<en 
gesichert  ial,  wie  man  auf  dem  Speicher  de»  ülauiiueriiauses  au  der 


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—   3fl8  — 


Wand,  «lie  noiiorcs  Gciniiiicr  zoijtl.  w^lien  kann,  ist  zu  (li>s<'r  î^eil  ilfs 
Hiiuos  j(Ml<'iifalls  fi">l  '/clintim  wordt'ii;  «loiiii.  wio  wir  olîon  -nfu'ti.  \\:\v 
«Icr  C.lior  in  sich  al)jî<;srlili i-^m.  mit  cinfr  \\<»lliiin;;  n;i(  li  Iiiim  ji  viuri 
Triiim[»lilu)'^eii  ans  «.'cliaui  wnidcn.  Wäre  'Nt  'l'niiinpliliu^^fij  von  Ari- 
UniiH  an  yrcwcsiiti.  so  liätt«'  lutiiial  liu  \\*»lliuii;i  iiit  (.hon'  wejrbloilx'ii 
miliiien.  smlaïui  Iiütte  der  li(i*!eii  in  der  Milte  des  Qiores  sieben 
mßHsen;  er  isul  iibernnrh  redits  Terijchoben;  atisflerdem  h&tte  die  nadi 
flcm  goUselien  Bfitreii  von  dorn  Rnndpfeiler  aus  sich  neigende  Rippe 
mit  ihrer  Konsole  gerade  Uber  der  Spitste  dieses  Bogens  ruhen  müssen; 
Hie  ist  aber  auch  nach  rechts  verschoben.  Daraus  gdit  ebenfalls  hp^ 
vor.  dass  das  T^angliaus  urspriin<;li( -h  nidil  als  Kapelle  diente,  nnd  dass 
<'iii  TrinniphbügtHi  anfaiiu^  iii<'lit  vorhanden  war,  höchntens  vielleichl 
ein  kleiner  Kiniranjr  von  dem  Lanjjhauso  ans. 

N'acli  di<'s<'n  Darle'/mi^'fn  konnnen  wir  zu  <leni  Krjrei)nisse.  da.-!< 
«lerCJnir  ins  13.  .lalirhnntlert  /u -<'t7en  ist.  ebenso  die  äii.sseren  Wände 
des  Laiijihauses.  während  d<'r  iimete  Aushau  des  let/tern  «1er  Zeil 
der  Spätgotik,  dem  15.  .lahrhunderli'.  zuzuweisen  ist.  Dem  äüuuiit 
auch  Kraus  bei,  nur  mit  dem  Cnlerschictic,  dass  er  auch  den  AusMen- 
bau  des  Langltauses  ins  lö.  Jahrhunderl  setxt.  Was  hat  aber  dann 
bis  m  dieser  Zeit  an  der  Stelle  dieses  gestanden?  Dupriez  setzt 
den  ganzen  Bau.»  auch  das  Innere  des  l.jinghauses,  in  das  13.  .labr- 
hundert.  d  liuart  ins  15.  Jahrhundert. 

Wie  der  C.lior  ins  13.  .lahHnnirlerf.  -o  \vf>isl  <1ie  llestauration  der 
Kapelle  imslreiti^r  ins  15.  .lahrhundei  ts.  Das  Innere  des  l^anjrhau.ses  ist 
ein  hof|iiiiîerr--^:itit(  r  Hau,  der  in  Lothrinppij  seines<r!eicf»en  nur  hnt  in 
dem  K(  !leiife\vi>llir  <ii  s  alten  Sehl(.>ssf"<  l-'"iba<'h,  das  vielleiclil  «la-  .Mixicll 
Zill  l\;i|>elle  .muI  di  in  KreuzlKM'ue  iH'j^t  tîeben  bal  :  son-t  limleii  sieh 
tl*  lai  liuf  liauhii  iiu  wi  -lUt;hen  Deutsrldand  um  ut>cli  an  der  mittieni 
Mosel ,  und  zwar  sind  e.s  liier  nur  Kirchen  kleinerer  (ieineindeii. 
Johann  Muas  hat  in  mein  Aufsätze:  ^  Zweischiflige  Kirchen  an  der  mitt- 
leren Mosel  worauf  Herr  Baumeister  Witllenweber  zu  St.  Johann  a 'S. 
den  Verfasser  anfiuerksain  geniaehl  hat,  solche  Kirchen  in  an- 
ziehender Weise  Ix^liandelt.  Er  setzt  derartig  gebaute  Kirchen  der 
kleinern  GonH'in<len  in  der  rnijreijend  vf>H  ri()cheni  an  der  Mosel  in 
die  spfitgotisehe  Zeit  und  sn^'t.  der  (irund.  diisK  man  in  diäter  Gegend 
gerade  nur  solche  iJauarl  uewähll  habe,  sei  znin  Teil  der.  dass  die 
auf  tmfh'^fle^rnfn  l'tuikten  in  der  Hejxel  befindü«  he)i  Bauplätze  selir 
beseluaiikl  waren  niid  eine  Krweilerun«^  zu  dtei.^i  lalli^eu  Kirchen  ni<^ht 
zulie.ssen.    Man  leu^l««  hiher  dem  llau|»Uaniue  der  Kirehe  ein  Quadrat 

Vorg).  (  4;ntraiblall  Uur  liauverwallang,  iHBi,      7,  p.  67  f. 


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zu  Gninde  odfr  weiiigstfns  ('in  von  deni-Sflben  nicht  vifl  abweuiiort- 
(les  Hf^clilook  und  untcrsliilzlo  die  D<'('k('  durcli  eine  Säule  in  der 
MilUdlinir-  des  Hauo.s.  Der  r.lior  \u  der  ]Vlill<ï  des  IJaues.  Mit  Auf- 
nahme «ter  letzten  Hf!r.tnptim<i  -tnunil  nl!»»-;  :inlT;d!f>nd  zu  den  Verli;ill- 
nis«e?i  der  Kreu/k.ipi  lie .  «leren  i\\un'  inehl  in  der  .\Uüe  luiiii.  em 
lleut  iö  datiü.  da.-.<  *ias  I.an^rhaus  nrsjniinjfheli  mit  <'iner  Kap«dle  nichts 
zu  Uiuii  halle.  Dass  die  ;iülisclie  Kinwülhung,  wie  gesajrl  war.  er.sl 
später  in  der  Mitte  des  15.  Jalirhunderls,  also  in  der  Äu>sgan<;äcpoche 
des  gotischen  Systems,  stattfand,  dafttr  dürfte  eine  Äussening  Franz 
Kuglers  in  seiner  Geschidite  der  Baukunst^)  massgeliend  sein,  der  eben- 
foUs  die  eben  besprochnen,  kleinern  Kirehenbaaten  an  der  mittlem 
Mosel  bespri<  ht  und  dabi^'i  ?a<ît.  da^-s  die  Neta^ewölbe,  di(>  meistens 
diese  Kiretien  haben,  von  Bedeutung  «  i  n.  namentlich  bei  Überwölbong 
nllerer  Kirchen.  ï'l>erwôlbungen  also  kamen  vor,  jranz  be.^ondcrs  in 
je?ipr  Zeit  :  ;d-n  tint  auch  eine  (  herwöthuntr  des  Langhauses  der  Kreuz- 
kup.  llr  diiichiiiis  nichts  anfTallendes.  Sniclie.  der  Bauart  «1er  Kreuz- 
kapelle iilmliclien  Kirchen  an  «1er  niiltieia  Mosel,  die  in  (lern  kleinen 
lîebicte  von  einigen  QnadraliiKïilen  liegen,  sind  die  Hospitalkindie  in 
Cues,  die  lürciien  in  Hreinui,  Zelliiigen,  Traben,  tJclmen  (1538  einge- 
wölbt) und  Driescli  und  cndlicli  in  Hatzenport  an  der  unteren  Mosel. 
Besonders  ahnlich  der  Kreuzkepelle  sind  die  Kirchen  in  Bremm  und  in 
(«ues,  nur  dass  sie  ein  reiches  Nets^ewölbe  haben.  Die  Hiispiialldrche 
in  Cue.s  ist  s«)gar  in  de?nselben  .lahro  gebaut  worden  wie  die  Krtuiz- 
kapelle  (Sehiffj,  im  .lahre  14")8.  Auch  in  der  Zeit  des  romanischen 
Itaustils  kommen  zwei.^cliiflig«'  kirchliche  IJaulen  vor  mit  (|ua«lratischer 
Hasi«.  einer  Säule  i?i  der  Mille  und  vier  < te\vr>lben.  «las  waren  aber 
Heitenheilen.  un«i  zwin  linden  si<-h  uidei'  ihnen  nur  Krypten  iwier  .Stliloss- 
kapellen.  Ein  bez«  u  linen<les  Beispiel  li<'fert  «lie  l)o|>pelkapell«'  «1er 
t  Neuen  Burç»  in  Kreibnrg  a.  d.  Unslrnt,  aus  dem  .lahre  1227.*) 

Die  (iründung  der  Kapelle  lallt  also  der  böge  wie  der  Bauart 
nach  in  die  lütte  oder  den  Ausgang  des  13.  .Tahrhunderh*.  In  dieser 
Zeit  war  The(»derich.  Graf  von  Rixingen,  Herr  von  Forbach.  Derselbe 
übo^iess  dem  Stifte  von  Homburg,  das  der  Bischof  iakch  von  Metz 
1254  gegrOndet  liatte,  dan^i  eine  tJrkunde  vom  18.  Febraar  1257  das 
Patronatsrecld  Ober  die  Kirche  zu  Kerlmch,  zu  der  Forbach  bis  177(1 
als  Filiale  gehörte.')  Daher  macht  denn  auch  der  Bisdiof  Ademtu*  iür 

')  Kugier,  Oeschiebte  d«r  BatikuiiHt  III.  n.  DIo  gothischo  Raukniuit, 
Staltgart  1861»,  p.  377. 

8)  HcMitrich  UUc,  UcächicUte  der  roiiuuii)»chen  Itaulcansl,  Leipzig  1874.  p.  705. 
Âturf  a.  a.  0.  p.  5. 


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—   4<K)  — 


das  Kapiid  in  Homburg  133A  die  Redite  auf  die  Kteuzkapelle,  die  zu 
Porbach  getiArte.  tielleud.  Bei  dor  AuflösuniE  dfs  KoUegiatotinfs  von 
Ober-Homburg,  da»  don  5.  Oktober  1743  dem  Seminar  St.  Simon  zu 
Metz  einverleibt  wurde,*)  kamen  die  Akten  des  Stiftes  naeh  Metz. 
Daher  fuiid  der  Brief  dos  Hist  liofs  in  der  Hibliolhck  des  Seminar:* 
St.  Simon.  Das  Dalronat^i'echt  stlieinl  dem  Kapilel  in  llonihurg:  aber 
sclion  früh  slreili^r  jicmaflit  wonlrn  y.u  '^cin.  vioüpifhl  -rlum  iiTitor  der 
HerrscbalT  Arnolds  von  Sii't(  k.  -Ici  den  ■Jl.  I"i-I)iii,ir  I  lotj  mil  der 
llerrseliaft  Forbacb  dureli  ileii  iier/,o«f  l{enatu>  IhIcIuiI  wurde.  Dms 
F.,ehen  wurde  1400  in  ein  erbliebes  Besil/tnm  verwandelt.*)  Inlulge 
dessen  bat  walu's>ebeinlicb  schon  iViiiold  sein  Hecht  als  l'atrou  «ler 
Kapelle  geltend  gemacht  und  sie  1458  umbauen  lassen;  sicher  ist,  wie 
ijchon  oben  erwähnt  wurde,  dass  1684  der  Banm  Karl  Kaspar  von 
der  I^eyen  das  ulieinige  Recht  des  Patrons  fur  sich  in  Ansprudi  nahm. 
Das  scheint  dann  bei  der  Herrschaft  geblieben  zu  sein,  bis  die  letzte 
Gräiln  von  F(»rbaüb.  die  HemabUn  des  Herzogs  Christian  von  Pfabs- 
Zweibrücken.  den  Neujahrslajr  179.']  vor  den  nabenden  Révolutions 
trnppen  die  Fluehl  eijjriiï.  Die  lleirsebafl  wurde  iSationaleijientum, 
Slaat-sbesil/.;  dtnli  wurden  die  Walduit^reii,  in  deueti  dir»  Kapelle  Heut, 
1814.  waluscbeinlich  von  Ludwiii  .Will.,  lim  Kiik*  l  <l<  i  (IrtUin  zurück- 
;ic}:eben,  des.^on  Krben,  Krnst,  Harun  von  l Iraveiuculli,  un«l  Atdi.n. 
tiraf  von  Ue(  hi»ei'/,  diese  den  27.  Septendier  1H24  dem  lleirn  l  umçois 
de  Wendel  in  liayingen  vorkauflen,^;  mit  ihnen  die  Kapelle,  die  Jetzt 
ntxih  im  Hesitze  der  Familie  de  Wendel  ist. 

Die  Kapelle  mit  ihren  eigenartigen,  graziösen,  unmutigen  Formen 
verdient  erhalten  und  vor  dem  Verfalle,  der  bereits  aussen  zu  Tage 
tritt,  geschützt  zu  werden.  Das  einzi<;e  Mittel  liierf&r  ist,  dass  sie 
unter  die  Zald  der  klassierten  Rauwerke  Lothringens  aufgenommen  wird. 

1)  Kraus  a.  a.  0.  p.  3ä9. 
«)  Alorf  a.  a.  0.  p. 

')  Rinc  Kopie  des  Verkaufsaktes  i^l  iin  KorJoadicr  Sladtarrhive  vorhandiMi. 


—  î=«l=^  


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-  401 


Kleinere  Mitteilungen  und  Fundberichte. 


LotfariDgiache  tiiockeDgieflser  in  Deatschlaod 

von  E.  WémMM.  Iiobiiq. 

Dass  dio  (llockengiesser  des  Mittelalters  bis  weil  ins  XVl.  Jahrli. 
hinein  ihr  Kunsthandwerk  mci^t  im  l^nihrrzifhcn  lto!riohen.  i'^l  b'^kaniit 
—  v«î!.  »)ttf .  Cilockfrikimdi'  i2.  Aull.)  S.  8<i  f.  Mit  (U-i  Einn<  liUiiit:  privüe- 
jjierttr  fiirstlicher  und  audi  -^hidtisclicf  i ii("-sci('iHH  ii>ft»lg«'  des  Aiif- 
kotnmeii.s  der  schweren  fief^cliülze  iialiiii  dann  der  Gesehältshelrieh 
eine  andere  Gestalt  an.  und  die  ini  Umherziehen  arbeitenden  Giesser, 
die  ans  da  noch  begegnen,  siiul  metet  mittellose  und  auch  technisch 
«IQrftige  untergeordoete  Existenzen.  AufIftUig  ist  unter  ihnen  die  grosse 
Zahl  aus  Lothringen  stammender,  die  wir  um  die  Mitte  des  XVO.  Jabrh. 
in  allen  degenden  Deutschlands    antreffen,  und  die  zum  Teil  nicht  zu 
*!cn  schlechtesten  Verlrefern  ihrer  Kunst  pehüren.    Lothringen  ist  von 
niler  Zeit  her  dio  Heiniat  tüchtigen-  un«l  heriihniler  (îlockengiesser. 
Kerdinand  Farnicr.  dor  derzeitige  Bc-*itzcr  der  (fiessemen  m  Rnbé- 
<  <>urt  und  Vré<  onrt.  sagt  in  seiner  Notice  historique  sur  les  cloches  etc. 
1882.  S  HO  u.  40     I^othringen  ist  die  Heimat  fast  sämtlicher  beriihmtesten 
tilotkeugicsser.    Die  dort  einhennischeii  Familien  haben  sich  in  ganz 
Eurofw  verbreitet   Schon  eine  alt<'  Glocke  uuf  dem  ächiefen  Tui-iue 
zu  Pisa  ist  von  einem  Lothringer  gegossen...  Die  Gemeinde  Breuvannes 
(dép.  Ifoute-lbime)  hat  mehrere  Jahrhunderte  hindurch  die  berühmtesten 
hervorgebracht.  Die  Brocard,  die  Bolide,  die  Mutrel,  die  Monteau  haben 
wftbrend  des  XVI.  bis  XVllL  Jahrb.  ganz  Frankreich  nach  allen  Ecken 
UUfl  Enden  mit  ihren  Erzeugnissen  ernillt.    Die  von  den  Brocard  ge- 
gossenen Glocken  sind  fast  alle  Meisterst iukt^. . .  Die  Robert  haben  sich 
•jf'^c-u  lööO  in  nobf'rdiji't  fdep.  Vosges!  nieder<rclns«cn.  Aus  dieser  Ge- 
uit  iiMle  sind  au<îh  die  Antoine,  die  Messniînui  und  die  Loisean  hervor- 
negaugen ...  Die  Gie«ser  verliessen  ihren  Wohnsilz  am  Aschermittwoch 

'j  Rille  AUiamlluiig  ttbei  loUiringisehe  (îUMrkdDfieascr  in  llotland  von  de 
Marsy  im  Journal  de  I«  Société  d'arehéotogie  lomune,  Xancy  1886^  iüt  mir  nicbl 
xotäuglich  gewerdeo. 

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—  402  - 

lind  keliHen  K^en  Allerheilig(Mi  zuriick.  Sic  zif/cn  von  Kalhodrale  zu 
Kiithedralo,  von  Abtei  m  Ahlei.  Waren  sie  in  einem  Kloster  einsre- 
Hchlel,  so  führten  sie  dort  einen  jfuten  Tiseh.  wnhrend  do-^  Trocknens 
ihrer  Formen  jringen  sie  auf  die  .la^d.  lisclitcii  m  den  Teidu  ii  n.  s.  w. 
Ihr  I  landwcrkzeujr  war  soin-  ucnitr  /.alilicii-ti  :  ein  Zirkel,  ''in  klciiies 
IliclitHrlieil.  ijfiiaiiiil  bnn^helU*.  etlit-iie  Formen  fiir  die  Ornainenle  uiid 
rlie  liuciislitU'ii  iler  Inschriften  —  das  wai  iiir  ganzes  Reise^epäcL 
Nach  dem  Tode  eines  Vaters  benutzten  die  Sdhne,  die  seine  Wissen- 
schalt  geerbt  ^hatten»  lange  hinaus  dieselben  Gerfttt»,  l>aher  6ndeii 
wir  Inschriften  mit  gothiachen  oder  Renaiasance-Budistaben  in  Zeiten, 
wo  diese  Sdireibweisen  Ifti^gst  nicht  meitr  in  Gebrauch  waren.  » 

Dies  prall  in  Lothrin<ren  also  auch  noeli  für  die  spütere  Va-H.  HIp 
grosse  Ziihl  lothrin^dst  her  (liesser,  die  wir  grade  um  die  Mitte  des 
XVll.  Jahrh.  in  Deutschland,  wo  sie  mis  sonst  nnr  vereinzelt  begegnen*), 
antreffen,  und  -/M'nr  nicht  nnr  vorühergcltend.  sondern  /n  dauerndem 
Aufenthalt,  bedarf  aber  Wold  einer  bcsond<  ivn  Krklärnng.  Zu  bemerken 
ist,  dass  fast  die  sänitlicheii  lottn  in^i^t  ln'O  Orte,  ans  denen  bekannte 
Gluckengiesser  stammen,  Bieu vannes,  CliampigneuUes,  llnilU^'oui'l.  la 
Mothe,  Levücourt,  Üutremecourl,  Robécourt,  Komain-s.-Meuse,  Sie-Marie. 
VréoDurtf  auf  einem  sehr  kleinen,  höchstens  15  km  im  Durchmesser 
haltenden  Gebiete  am  Nordabhang  des  Plateau  von  Langres  und  der 
MontA-Faudlles  zu  beiden  Seiten  des  obersten  Laufes  der  Maas  nnd 
der  grossen  Landstrasse  zwischen  Neufchftteau  und  Langres,  etwa  halb* 

1)  In  Daalsehland  fest  angeüedelte  l^lhringor  finden  »ich  TcreimeK  schon 

im  XVI.  Jahrii.  Zu  ihnen  gehOrt  der  \m  Ode  S.  18<>  crwälmle  Iturfürstliclic 
Stiicljgiesser  zu  Uerlin  N  i  r  n  n  s  0  i  <■  t  <■  r  i  r  ti .  iler  I-Micmann  der  unter  dem  Nanu'ii 
der  «schüucu  üiesseriii  >  ln-Kimnien  knnkubine  des  Kurfürsten  Joaciiim  II,  Aniia 
Sydow.  Da  detMlbe  mtfh  1959  gelebt  haben  rousa,  ist  keine  (Jfsache«  die  seinn 
Namen  tragenden  Glocken  in  der  Mark  Itrandenbur;;  (eine  in  Siethen  v(MQ  IfäH 
ist  auBdrücklicf»  hezeiclinel  «  Nirkel  nifri'  îi  nus  I.ulrinj;  soinfm  !?lf iohnnmigf« 
Solme  ünuusclueiben.  Audi  der  Claude  A  übe  vi  (auch  Aubarth  und  Auworl  ge- 
«chrioben),  der  lft02  die  erzhcneogUcIie  Gieaeliaite  xo  GracU  in  Steiermark  eriiielt. 
nmt  1Ä38  starb  (vgl.  Mitl.der  k.  L  Centr.  Kommiss.  et«-.  Neue  Folge  XV,  87  f.)  iriid, 
obgleich  sein  lleiinalsnrt  nitld  ani'^'Tfhpn  ist.  ein  Lolbringer  ijewescn  sein,  zu 
dun  in  Uomatft-a.-Meu»«o  licimiüclien  Auboris  ^01  le  ï>.  IHl)  gehörig.  —  D«r  Ctauär 
Broehar^  der  1629  als  Qieaser  der  xa  Kidda  in  der  Wettemu  gegossenen  6loek« 
der  i  liem  iligen  dortigftt  Johanniterkirche  nnd  auch  auf  zwei  etwa  gleichzeiCige» 
(iln<  kl  (1  (Irl  ilmü^i  II  Stri'Ukirclic  vorkommt,  i-M  \\<'u\  oliii.'  7\v*-ifi't  ciii  Glied  der 
:^u  lireuvunne.s  hcnniüchen  Familie  Brocard  und  nicht  in  Deutücldand  ansässig 
gewesen.  Die  Pfarrkirche  ztt  Thun  in  der  Schweis  besan  bis  iTfO  eine  daseliist 
1427  geg()s<;ene  Giopke,  als  deren  l'rheber  «Vory  DièMI  voH-Ryben«tl  bri 
Neuenbürg  in  Lothrin^ien  »  l)ezeu  hne|  wini  —  ilae- ist  Vf«hl  das  8  km  sAdlieh  von 
2ileufclutleau  gelegene  Uel»euviUe. 


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-  40»  — 


Wegs  zwischen  diosen  beiflcn  Städten  diclitj;edr8n)rt  zusammen  liegeti. 
Der  nöTdUdisle.  Ontromécourt,  liegt  15  km  sddltoh  von  Nonfchàteau 
am  Nordnhhnnge  eines  aus  dem  Mouzontliale  sich  erhebenden  561  m 

hoben  lanjrscstnH  kloii  fîcrirrih  kriis.  clor  die  «zàii/o  L'iiifjogpnd  dominiert 
lind  ehetloin  die  lK'festi<.'to  Stadt  la  Mollio  Inijr.  ])iv<o.  zu  den  slärk.ston 
Fpstnnjïori  dos  (;;ur/<>i>  ioüiringiseiHMi  Ii!iiid(;.s  jichiirpud,  wurde  in  dctn 
lanif\vieri?(nj.  dein  uiri--i;i|;ilirifTf'n  [KH-allelon  Krio?  ■  Fmnkreieh'^  «îejîon 
llcrzojr  Karl  IV  \ou  Lnlln  iniien  zweim  d  behv/erl  nu  l  cndxTt,  das  (tsIo 
Mal  nnlor  Ku  helieu  16.i4.  das  /woile  Mal  unter  Mazaiin  KUö.  Nach 
dieser  zweiten  Eroberung  wurde  Stadt  und  Festung  gänzlich  zerrftürl, 
die  Einwohner  zerstreuten  sich  in  die  benachbarten  Ortschaften,  und  mit 
den  BauRUiterialien  der  zerstörten  Stadt  wurden  die  am  Fusse  des 
Berges  gelegenen  Dürfer  Outremécowt  und  Soulan<xiurt  zum  Teil  wieder 
ao^ebaat.  Auf  dem  Berge  selbst  geben  nur  noch  apärliche  Erder^ 
liöhungcn  und  Mauertrümmer  Zeugnis  von  der  ehemals  hier  geslaiidcneu 
Stadt.  Die  Annahme  licyl  nahe,  dass  diese  Ereignisse  und  Ver^ 
Wüstungen  die  Auswanderung  der  lieimalios  und  brotlos  (reworrlenen 
Glcïckentriesser  iti  weitere  Fernen  veranlasst  haben  werdi  n. 

l<-h  stelle  im  Fol'ienden  eini^rc^  bis  jtîtzt  von  mu  j.'esamnieite 
Nachri(  iitni  iiber  solche  (îiesser  zur  Vervollsliindi}run«î  des  in  Ottes 
Glockenkunde  Gebotenen  znsnnnnen.  Wenn  erst  die  bivenlarisation 
der  Denkmftler  in  ganz  Deutschland  durehgeführt  sein  und  gleiehmäs- 
Aiger  als  bisher  auch  die  Glockmkunde  znvorlMg  berücksichtigt  haben 
wird,  werden  sich  gewiss  noch  bedeutende  Nachtrüge  ergeben. 

Aa*f  ia  Mothe  selbst  stammen  die  de  la  Paix,  von  denen  bei 
Dtte  S.  205  eine  »nnze  Anzahl  Mitglieder  aufgeführt  sind  und  ein  Ni- 
colas zusammen  mit  Ktienne  Mere  schon  \'y2'\  zu  Monde  (dép.  Lozère) 
vertreten  ist.  .lean  de  Iii  Pai.\,  der  dort  ah  zu  Arnsl>er{r  ansässijr 
mit  (llrK-ken  vmi  Kiôô  bis  l(i()5  erwähnt  ist.  konunt  !ion  1B49  zu 
UM  \«»;filande  vor.  wo  er  mit  .lerni  ^litiMard.  iu-ide  als  -ans 
LnlliiiiiMcii  he/eiciuiet.  auf  dem  Hole  dt  -  M,il/,li;iiises  eine  Glocke  fur 
die  tiuili<A«;  J»-)liauuiskirche  ^desst.  Noch  friila-i  kuiuint  er  mit  dcni^tjUjen 
in  Thiiriujron  UU5  zu  üesterbehrinjten  (die  Namen  sind  hierPay  und 
Mealard  geschrieben)  und  1647  zu  Schwarzhaiisen  (ehemals,  die  Gtoeke 
war  in  Sflttelstâdt  gegossen)  vor.  Genauer  bezeichnet  als  Jean  Gérard 
in  Gemeinschaft  mit  einem  Bruder  oder  Vetter  Table  imter  Angabe 
des  Heimatsortes  hi  Mothe  erseheint  er  dann  1652  in  fiechf^emßnd, 
und  nach  Stei<'hele  (Histh.  Au^fshu^xi  kommen  die  Ijeiden  in  ilen  Jahren 
idetdi  nach  dem  dreissijyähriiren  Kriege  in  Süddetifsehhuid  h;iii!ifr  vor, 
iiestimmte  Orte  und  Jahre  habe  ich  aber  uoeii  iiidil  weiter  augelroifen. 

2«* 


—  404  - 


Ihn'  Aiiswaii<U'nii)j:  \vir<l  alsn  wohl  iiarli  der  ZerAtijmng  von  la  Mollit' 
eifol^rl  sein.  Kit!  Zweiji  der  Kamilic  ist  naclilier.  wie  aus  Ollo  (Tlielll. 
in  VVoslfaloii  ar'.sässif;  <r('bli('lM>n  Dor  (î  d«'  la  P..  welcher  dort  in  (ic- 
iiiiMtischafl  nul  Charles  mil  rilockrii  von  1745  h]<  17»)7  erwähnt  ist. 
wild  der  Johann  (îollfried  ans  .Nk  ln-na  '  j  lui  U.).\lt v  wilrlier 
iKTcits  17.'U  drei  (ilücken  der  Stiriskirche  zu  Fi.s('hb«n  k  \>vl  Hameln 
uiiigegosy^on  liat.  Charloä  gie-ssl  noch  1773  eine  der  Cilocken  zu 
Drifouig.  Dass  ein  anderer  Zweig  der  Familie  in  Lothringen  zurück- 
geblieben ist,  erhellt  aus  den  weiteren  Notizen  l>ei  Olle.*) 

Der  gleiclien  VerantasHung  dOrfte  die  Âuswanderong  der  a.  a.  0. 
genannten  Gebrüder  Paris,  welche  s<*iioD  etwas  früher  in  Westfalen 
auftrett^n»  zimiBchreîben  sein.  Die  beiden  rdooken  für  Ahsen  1643 
hat  .h)lmnnos  allein  ■re^rossen  und  zwar  auf  dem  Kin  hhofe  im  Armeu- 
haus(!  zu  Waltrop,  die  drei   zu   Freckenliorsl  Antonius  alleii». 

auch  im  .selben  Jahre  ilie  Aiunndir-'/lnckf^  zu  Datteln  bei  Dorlriuirui. 
Woher  die  Nachriehl  stammt,  dass  .lohanit  ein  I'ran<'isk,m<'! -Laienbrndcr 
;iewesen  .sei.  weiss  ich  nicht  —  1(580  j.">ss  ein  coi  délier  frère  Je^ui 
ThiebaulL  deu  gnisseu  bourdon  der  Notre-Daine  zu  Paris. 

Ob  die  bei  Otte  208  erwähnten  Rozier  (auch  Roner  und 
Kossier  geschrieben)  eigentlich  auf^ewiinderl  sind,  nnd  wo  ihre 
itpecielle  Heimat  gewesen,  erhellt  nicht.  Honoré  R.  kommt  in  Ge- 
metnsdiaft  mit  Johann  Richard,  mit  dem  er  1637  da»  Gel&ote  zu 
Einsiedeln  jfoss.  audi  1642  in  der  St-Geor^'sikirche  zu  Dinkelsl)nhl  vor. 
denn  d(T  dort  genannte  llonoraUis  IJosier  ist  oflenbar  nur  ein  Schreib- 
fehler und  Johannes  lleicliard  t'der  ebenfalls  dort  als  Lothringer  Ih^ 
zeichnet  wird  inid  auch  in.'):'  nlU-in  eine  (îlot  kc  (Tir  Mariaekappol  im 
Oberatitl  rratl-<!i<MMi  nml  Ïi'}ît4  (Vir  rütcnmii'tV.irli  in  Miltelfranken 
begossen  iiao  i>l  ollcuitar  mil  lîic-liani  nl*  nli-i-!i.  .loimnu  {{osier, 
der  WM  und  1(')92  zu  Strassl)urjj:  v(.ikuinni{  (Otte  S.  hat 
1694  mil  Josoph  .lu  Iii  en  die  vier  Cilocken  zu  Wiesensteig  im 
Uberamt  Geû»Ung(Mi  ge<<<>s.<<en,  und  wird  1704,  wo  ^  zu  Vaihingen  a/£nz 
2  Glocken  iUr  220  Gkl.  giesst,  als  «zu  Rottenbnrg  a/Neckar>  be- 
zeichuei.  Der  Jo.  R.,  von  dem  eine  Glocke  zu  Haselwangen  im 
Oberamt  Balingen  von  1760  vorhanden  ist,  ist  jedenfalls  ein  ^teres 


'i  In  Xii'lii'iiii  f^flifinl  si  lion  «  lier  eine  züTilrciclicro  rim  ki-ninoduktion 
Jit  iiiiiMlj  ;;«'vvebcii  m  .sein.  17l>H  weihte  au(  den«  ilorUg«n  Kirchhofe  (U-r  Abi 
Augustinus  7  Glocken  auf  einmal,  daranfcr  5  für  anst^'irliKe  OrlKchaftfin  (Zeitsohr. 
r.  Altort.  Woj^ir.il.  ii>  187a  11  S.  45.) 

*i  .Ans  )a  MiiIIk  stain?)ileii  aiiili  hon  Cii,  'n<t  nii  )  MtiiÜ»  Jtôlii»,  welt'lu'  164U 
ilie  grl>^)^(■  Cilock«!  der  tMarrkitche      Näiels«  un  Kanton  Cilacu»  ^eguûsvn  JiabeiL. 


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—  405  — 


;:leirhnaini^ps  fUic«!  «if^r  Fiiinilip.  Mil  dotn  genannten  .Itwtcpli  .îiillim 
identisch  wird  der  «  .losopli  Julius  ein  Ilali<Mier  »  soin,  ûov  nach  Woiss- 
bf'i-k.  i-  ir.87  die  1010  Pftl  -rhwprc  Flir^'lorko  fnr  das  Hnthhaus  zu 
l{t»thenbur}£  ob  der  TmiiIh  i  ,:r^',is>i  ii  li  d  W (•i>.->beckers  Angaben  .sin«l. 
wir»  naohlif'!'  nnrh  ein  Fall  x*M«f<Mi  wml.  nu-hl  {îaiiz  zuverlässi«/.  1728 
ivuiuinl  /,u  Knu'sllall  iin  Obcrainl  Halingen  nngohlich  ein  ^  Hossier 
CîiasdriUien  »  vor,  was  die  Oberamts-Bcsolueibung  —  «  von  Caudry  im 
Honneftau  •  nelunen  will.  Die  richtigere  Deutung  ergiehl  die  Nachricht, 
das«  die  ZwöUührglocke  des  MAosters  sniKolmar  1741  von  Nicolaus 
R.  Im  Verein  mit  M.  A.  Claude  und  J.  Ciiudrillier  grossen  int.^) 
Kin  Florian  Ludwig  R.  kommt  1701  zu  Streichen  im  Oberanit 
Illingen  vor.  .fcdenfalls  blieb  ein  Kluplz\i'fig  der  Familie  in  Loth- 
ringen zurück,  in  neuester  Zeit  bcsass  Rtmier-Marlin  die  Giesserei  zu 
Vréc*ourl  bi-  187<).  wo  er  sie  an  die  Farnier  abtrat. 

(lonau  im  .litlirf  ItUB  bf>'/f>'^riieTi  uns  zneist  die  nach  Nnrd<leulsc|i- 
land  verschlagenen  (vvalii.srliemli<  Ii  (iebriider)  Yoilo  oder  V'oillo. 
WoiUo.  Wolle),  denn  das  ist  alles  ein  und  derselbe  Name  (Olle 
S.  214  ntiil  Claudius  W.  kommt  zuerst  allein  1045  als  G iesser 

einer  Olftcke  m  Dykliausen  in  O^itfriesiand,  mcher  lf(4(l  mü  dem  sonst 
nur  noch  1650  zu  Uttum  rertrelcneu  Gottfried  Bau  lard  zitsanimen 
als  Gie$iser  der  Taufe  zu  Kngeriiafe  vor.  Daä^  er  die  Glucke  von  1C50  zu 
Haren  im  Amte  Mep|>en  geg0!*:«en  habe  (Otte  S.  214)  ist  bei  MitliofT.  Kiui.st* 
denkmale  VUS.  50  nicht  angegeben.  Sl effen  W.  kommt  zuerst  allein 
1649  vor,  wo  er  für  S<  hln--  Pti»rii  .  ine  Cilocke  zu  Harpen  im  Kreise  Stor- 
marn  iriessl.  bereits  im  folgenden  lalire  an  demselben  Oi  te  l»eim  (iuHse 
einer  (docke  für  Harn Ijer^^e  und  seitdem  in  zahlreichen  lîeispielen  bis  zum 
.lahre  UllWi  in  Vfi biiiliiirj  mit  Nieolaus  (iaga.  der  auch  Gage 
und  Gagel  gescliiu  bcn  lunt  in  inannigraltiger  ( )i"thographie  h!s  aus 
IjOlruin  >  .  mius  Lolterinjje  » .  *  aus  Luttoringen  -  bezen  bui  l  wuti. 
In  der  Mitte  der  rünfziger  .lahre  nitisscn  sich  beide  in  Lübeck 
uiige^ieilett  liaben,  wo  sie  nidi  trotz  d{>s<  l*rivilegiuins  des  Hatlisgies.ser- 
metstenf.  der  allein  Glocken  von  nlx'r  200  Pfund  (lowiehl  giensen 
durfte,  etabltrten.  Sie  durften  daher  sielier  nur  kleinere  Schelten 
gie&ten  und  mitsslen  sonst  auswärts  arl>eiten,  wie  wir  sie  denn  auch 
meistens  finden,  z.  lt.  Stellen  1055  zu  nordeshohn  ausdiücklich  bc- 
•/cfi'/t.  H)5(i  und  5S  arbeilen  sie  Ith-  die  Sl.idlkirche  zu  ISalzeburg. 
WuUo  kommt  noch  WSi)  zu  BorslletU  im  Kreise  Sleinburg  allehi  vor, 

'i  Dieser  letztere  <!<irno  idciUiHcl)  M*in  mit  dem  J.  Vhm^rütirr,  «Ivr  1716  in 
Xniriiiont  .lio  zwrito  Cilorkc  lU'r  Pfnrrkirche  xii  (!ourtHary  im  KaiUmi  Hern  «m- 


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—   406  — 


s<licint  (laiiu  aber  ««'•'^lorberi  zu  soin,  dfiin  1670  iLetisalni  imd 
Xeukirchcn  iin  Kreise  Oldenburg  \}  orscheint  Nie.  Gage  ullein,  bis  1674 
(von  16Ö0  an)  iiis<(c.samnit  auf  15  Glocken  in  Schleswig^Holslein.  In 
LQ3>eck  wird  er  noch  1676  erwähnt. 

Noch  höher  hinanf  nach  Norden  kommt  t>ereits  1637  (nach  Nyrop) 
in  der  St.  Mortenskirehe  zu  Kanders  in  JtiUand  ein  Mikel  Lotha- 
ringus  vor.  Niibcres  über  ihn  habe  ich  nicht  ermittell.  .lodoch 
gehört  eine  Familie  dieses  Naiuons  ebeufalls  dem  iu  Rede  .siebenden 
]Ieiinnti)ezirke  :tn.  1775  j^iessl  ein  damals  zu  Sauvi^rtiy  (d«'p.  Meiw, 
linlbwe^rs  zwischen  Neufeliâteau  tmd  Vauet»ul«'nr-<^  iuisässitfer  François 
Karnier  die  «grosse  Gloeke  fiir  Munliiiiiv  bei  Vaneouleurs  im  Verein  uiil 
Martin  Miehael  aus  Romain  sur  Meuse. 

Zu  den  in  F(»lv[e  der  erwalniten  Voigänjre  ausjjrewanderlen  Lulli- 
ringem  mögen  auch  die  (hn*cb  ihre  (îlockeiispielo  berilluuleu  Gebrüder 
Frans:  und  Peter  Hern  on  y  gehören,  d^  zuerst  1641  m  Deutsehland  ^ 
scheinen  und  von  1645  an  ihren  dauernden  Wohnsitz  in  Zûtphen  halten 
(Otte  S.  52  u.  193) Peter  Hemony  (in  den  bezi)glichen  Kontrakt  ist 
der  Name  Knioni.  in  der  Uiiterächrift  Hemon,  auf  der  Glocke  selbst 
Hemont  gesehrieben)  komm!  jedoch  mil  seinen  «  Coiteorlen  »  Blasius 
H.  (er  unler-(  liit  ibt  JJIaisious  Ilemon.  vielleicht  der  Vater  der  GehQder 
Franz  und  IVlerV).  Stephan  Heinrich  (llcnrici)  und  Nicolnus 
rKinion  als  Tiir-^^fn-  von  iMlIm  kcn  der  Marliiiskir<  he  /ii  Braunsclnvei;,' 
1(524  xor.  In  »  iiicm  im  stadtischtii  Archiv  zu  Rj  inn-cliw eig  noch  v«ir- 
han<lenen  Akltu.^luck  ii))er  die?(»n  Guss  vom  11  Dezember  Hi24 
werden  sie  als  <  Erngeaclite  mmd  kunstreiche  Meister.  sembUich  aii&s 
Lothringen  von  Lerecourt»  bezeichnet,  sclieinen  also  damals  ihren 
Wohnsitz  noch  in  der  lotbrhigischen  Hamat  geliabt  zu  haben.  Die 
eine  noch  vorhandene  der  beiden  Glocken  trägt  unter  Anderem  als 
Giesserzeichen  des  Peter  H.  einen  Sdifld  mit  einer  Gloeke  und  den 
Initialen  P.  H.;  Bhisius  H.  und  Nicolas  Gomon  sind  mir  bis  jetzt  nodi 
nicht  weiter  begegnet. 

Wiederum  im  ScWeswigschen  linden  wir  ebenfalls  .schon  otwa.s 
früher  die  Rrüder  Franz  und  Magnus  Breutel,  auch  Rrülel  und 
Rreuteli  geschriebe!».  die  zusrimmcn  eitic  nicht  mehr  vorhandene 

Glocke  zu  Neuenkirehen  im  kreide  Uiünai'.sciicn  1  '/oss(mi  und  Ifiiîl 
ein  Giesshaus  in  Flensbuijx  errichteten,  wo  sie  nai  h  i  im  m  ihm  h  vor- 
haudeuen  Konlrakl  für  die  Marienkirche  bescliäftigt  waren.  Magnus 
kommt  allein  1B30  zu  Bleckendorf  im  Kreise  Floen  vor  und  wird 
wohl  auch  mit  dem  Magnus  Üroedler  identisch  sein,  der  den  hfiss- 
lichen  Taufkessel  zu  Hohenaspe  (Kreis  Steinburg,  Abb.  Haupt,  jScfaleswig- 

')  Sie  kotnmsn  aber  schon  1640  m  Wankinn  Kr.  Qoldem  vor. 


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—  407  — 


Holstein  H.  474  Fig.  1400)  mit  dem  Metall  eines  1630  von  fîen 
Kai:<erliclieii  /erschlagenen  älteren  neugegosscn  hat.  Auch  wir«i  wohl 
Franz  Bp.  mit  dem  bei  Olle  S.  210  genannten  François  Br.  Cousin, 
der  roit  Thomas  Simon  1617  ein  Dreigeläut  Jftr  Bischofrode  (Kieis 
Wotbb)  getiefert  hat,  identisch  sein.  Den  Franz  Bmlet,  der  16Sè  die 
146  Gtr.  echweie  Glocke  im  Dome  zu  THer  gQgo89en  hat  (Otte  S, 
184),  kann  ich  midi  aber  nicht  entsdiUeasen,  mit  ihm  zu  identifl» 
deren,  wie  Biematzki  (bei  £btnpt  a  a.  0.  III,  33)  geneigt  ist.  Achnlich 
klingende  Namen  kommen  in  der  bezüglichen  Gegend  vielfach  vor, 
z.  B.  ein  Fran(,ois  Breit  aus  Oulremécourt.  der  mit  seinem  Landsmann 
l::ri.  los.  Thouvenel  1708  zu  Neuville-en-Hez  (dép.  Oise)  vertreten  ist, 
I  in  Kr;iii(.'>is  Hnrel  phetinils  /ii  Mnltalnf'onrf  fdôp.  Vosges)  1723. 
wiUirend  ein  Jean  Hin  »  !  1747  mit  Jean  Jiiârbier  die  grosse  Glocke  von 
St.  Fpvre  zu  Nancy  uifigies^it.  Kine  aus  Lothringen  stiimmcnde  Familie 
Uuret  ist  in  den  ersten  drei  Jahrzclmten  des  XVII.  Jahrhunderts  mit 
drei  Slitpedeni  zn  Ronen  aneftsaig.  Zu  der  Familie  Skrutel  gehört  aber 
sehr  wahrscheinlich  audi  der  Johannes  Bieutelt,  der  1675  zu  Gross* 
Garlz  im  Kreise  Marienwerder  vorkommt. 

EbenfoOs  einer  etwas  firOheren  Zeit  gehört  Franz  Ragle  oder 
Rade  »  von  Lotharing  »  an,  dem  wir  10)24  zu  BaÜQgen  und  1626  in 
der  Marienkir«  he  und  Wolfgangskirche  zu  filUwangen  begegnen.  Später 
liat  er  sich  ebenfalls  nach  Norddeut-schland  gewandt  und  scheint  sich 
(nach  Biernatzky)  gleich  den  WoUo  und  Gage  in  Lübeck  nif»iieiye!a.'ssoii 
und  von  dort  au«  sein  (  Icschäff  im  ITmhcrzn'hi-u  betrieben  /.u  lialini. 
lüHG  kommt  er  mit  einem  siMi.^t  iiiil)ck;innlfii  Vollemot  (tullb  iiiiitcr 
lÜescni  nicht  bereiU  eiu  VuiUo  .-.leckt;  zu  Jr  vcnstcdl  im  Ki-eise  Rendsburg 
vor  und  1634  zu  Selenl  im  iü-eise  Ploen  {^Vr.  Fracle>  geschi'ieben)  mit 
einem  sonst  ebenfoUs  onbekannten  Nc.  Clause  (die  Lesung  ist  nach 
Ifaupt  a.  a.  0.  II,  166  nicht  sicher,  ihn  aber  der  Husumer  Giesserfamilte 
Clauasen  oder  Asmussen  beizulegen  geht  nidit  an,  da  er  durch  die  In- 
^(  hrin  ebenfalls  als  «Lotharingus»  bezeichnet  wird).  Von  Racle  allein 
soll  sich  eine  Glocke  von  1659  zu  Tosen-  in  Oldenburg  beOnden. 

Weiter  nach  Osten  hinauf  tinden  wir  einen  Franciscus  Du» 
boi.«  [.othrinirins  boreits  lüHO  zu  Danunlang  im  Kreise  Detilsrli-Krone. 
dann  in  i'ommern  lü49  zu  Wusterbarth  im  Kreise  noluaiH  nnd  1652 
zu  Parnow  !>ei  Köslin.  1659  wieder  zu  licnlsili-Kione  selbst  in 
der  katholisditii  Kirche,  16(54  in  der  kallinli<rheii  Kirche  zu  Flalow 
uud  1672  Uüch  einmal  in  der  katholisclieii  Ku*  hc  zu  i)eutscb-lu une. 
hl  Lothringen  selbst  und  Frankreich  konuuen  Glieder  der  Familie 
Dttbois  im  XVIL  und  XYIII.  Jahriiundert  vielfacli  vor,  zum  Beispiel 


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—  406  - 


Joaii  I  ).  jrrnnnnt  Mabit'  l(i05  unt«r  den  (iiesflern  des  letzlcn  L'mgiiSKes 
der  berühmten  MiitU^  zn  Motz. 

Nacrh  Siiddeulschbnil  fiilircn  uii>  noi  h  einmal  ilic  N;iin»'ii  rclnis 
Bulevilius  und  Caspai-  Delsuu,  HMcii  WeissbeektT  ;i!s  'ilt>  Hulte- 
ï'orius  in  LotUaringia»  bezeicluiet,  welche  1626  auf  cleni  alLen  .luden- 
kirdihofe  ni  Rottoibmig  ob  dfv  Tauber  die  6  Glocken  der  dortigen 
Jakobflldreiie  umgössen.  Hulteoorius  ist  skdierlich  Terschrieben,  oder 
auch  nur  verlesen  für  das  oben  genannte  HuiDécourt  dicht  bei  Romain 
sur  Meuse,  die  Heimat  der  im  XVIII.  Jahriiundert  viel&dt  vertretenen 
Familie  Hanriot  oder  Henriot  nnd  des  Perrin-Marlin.  der  seit  1847 
die  187B  an  die  Farnier  ab«,'etrelene  Giesaerei  in  Hobécourt  leitete. 
So  mag  «lenn  auch  die  Richtigkeit  der  Lesung  iler  Personennamen, 
die  mir  sonst  noch  nicht  begejrnet  sind,  und  von  denen  der  Bulox-ilius 
den  Verdacht  erweckt,  ei«rent!ii  li  [{(mvillers  zu  hci.s.süit.  vorliliifi^'  «laliiii- 
gestellt  bleiben.  Da  es  sicii  hier  um  Schreib-  oder  i.*^.sof(  lil(  i  du  idi' 
\yei  (ilocken  ;<ehr  leicht  und  gleich  m(">glich)  handelt,  so  uK»chtc  i«  h 
zum  Schlüsse  bemerken,  dass  auch  der  «Gaillot,  Abraham,  von 
Flamersheim»  ron  1614  bei  Otte  S.  188  auf  einem  solchen  beruhen 
dOrfte.  Abraham  Gaillot,  «von  MeUs»  kommt  161S  zu  «Heimersheim* 
im  Ahrthale  vor  (Lehfeldt.  Reg.-Bez.  Koblenis.  S.  58). 


Zar  Geschichte  des  Templerordens  in  LothriDgen. 

Von  Dr.  W.  ZsMmm,  Herzogenbnsrh. 

Als  ich  im  Metzer  lie/jrksarchiv  den  aus  dem  Kevoluluuissturnic 
herül)eigeretteten  Rest  des  Archivs  der  Johanniterkommende  daselbst 
dnidiforschte,  fand  ich  zwei  Sehriftstllcke,  auf  Pergament  in  gew<ibn- 
licher  Schrift  der  zweiten  Hälfte  des  Mittelaltern.  die  sich  anf  den 
Templerordeu  bezielien  und  deren  Abdruck  hier  folgt 

Das  erste  macht  alle»  Glftubigen  kund,  dass,  wahrend  lienihard 
von  Clairvan.x  da.«  Kreuz  predigte  und  Konnid  al.'^  Kaiser  i*egierle 
(also  wohl  1140  (»der  anfangs  1147i.  die  Hrüder  (ierard  und  Gnatio 
von  Bouzouville  iinv  Allodi:i  dft-plh^l  und  in  Hispa  dem  Sclmlz 
Templerordens  befohlen  und.  auf  den  Fall.  <l:is>  sie  vuin  Krcn/zu- 
nicht  zurückkehren,  ihm  gesehenkt  haben;  keinen  al>ei  lieide  ndcv  nur 
einer  von  beiden  zurü<'k.  .sd  ist  die  Schenkung  »lichlig.  Es  fol'jrn  lie 
Namen  der  Zeugen,  in  erster  Linie  der  Herzog  (von  Lothringen  münr- 


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—   400  — 


lidi)  und  der  Graf  von  Vaiulomoiit  nebst  xwd  Söhnen  nud  »odann 
piti  Voi-zoi<  hni.s  der  Dienste,  welolio  die  lolTenbar  Imlboipeneii)  Leute 
dieser  Güter  dem  Herrn  ssn  IcLslen  IwImm»'). 

Dios  wHro  nun  »^ine  </nr  sclnuir  Ki  wcitcriiii};  nti-^^-n'^  so  «liirfti'r«'?» 
Itc'^ifzo«  an  Teniplerurkundpu  aus  <l»>m  /wölftci)  .liilirliuixlcrl.  und  so- 
•^fli  irli  (  in  iiMr  tnOitrrr  H<'\veiy.  dass  (iiescr  t  lnit  u  schon  damals  weuijri^lcns 
in  den  lireiiziiiiid»  in  def^  deidyt'lien  Hoidis  l>t'<.Miloi'l  «lewe.scn - 1.  weiui 
sich  nicht  h»e«l«'i»kcii  gc;ren  «lie  Ei  lilUeil  erhöben.  Der  Form  iiacli  ist 
es  gar  keine  Urkunde:  die  Sehenker  sollten  von  sich  seibat  in  erster 
Person  reden  und  die  Zeugenliste  um  Ende  des  Contextes  stehen,  dem 
ein  genau  bestimmtes  Datum  und  wohl  auch  eine  Schlussformel  folgeu 
sollte.  Iiiimerliin  könnte  man  es  noch  fiir  ein  Concept,  oder  mit 
bressUu^j  zu  reden  einen  Akt.  also  dodi  (Ör  die  VoHa^e  einer  ver- 
lorenen wirkliclieu  Urkunde  gelten  lassen  wenn  <iie  Zeugennanien 
richlijr  wHren  oder  auch  nur  sein  könnU'ii.  Dem  isl  aber  nicht  so  : 
'Irr  damaütie  WorAoir  von  Lofhnniren  hiess  latiMtii-di  MattlifMis der 
zweite  iiiul  /ii^'lt  H  h  jun^fstc  ftohn  des  Orttfeii  von  Viiudcmout  Llricus^). 

Also  i.-'L  ('•>  l  ine  FälschuiijrV 

Das  mix  lile  ich  doch  nicht  bcsdiiiml  behaupicn.  Ein  Eillscher 
würde  ja  ;îerade  die  herküiaiiiUche  Urkuiidciiform  besser  gewährt  und 
namentti<^h  ein  genaues  Datum  angegeben  haben.  Indem  er  elien  einen 
beliebigea  Tag  aus  dem  Jahre  1140  resp.  47  aufgriff.  Vielmehr  denke 
ich  mir  die  Sache  so:  die  Schenkung  war  vor  Gericht *j  vdlbnicblnud 
auf  der  Stelle  ein  «Akt»  darfdwr  aufgefasst,  der  nur  das  Faktum  und 
die  Initialen  der  Zeujreimamen  bcwahrle.  In  der  allgemeincMi  Aulre- 
gunjjf  mtd  Vielbeschiifti<funtr  bcint  Anibruch  zinn  Kreuzzu^f«'  unterblieb 
die  Aiilci  liiTtin^i  der  r»ein-(  In  ift  :  und  als  lautre,  Yielleic!tt  ctsl  srhr 
laiijic  Hill  lilici  —  denn  'lie  Sdintl  kann  iranz  jiut  dem  IH.  .lalirlninilcrl 
un<(ehureu  —  die  S«  liciikuii;:  oder  dei-en  l  uifanyr  anu'elochU'u  wni  li'. 
wiisstc  man  su  ii  iiii  la  amiers  zu  helfen,  als  indem  man  nach  n  ucm 
Akt  oder  vielleicht  nach  eineni  Carlular.  in  das  er  unterdessen  noch 

i|  InttTi'ssaul  ist  dabei  «.'in  iiiillellntfiniM'lus  Wmi.  Ihican/f  und  scim'ti 
Korlüetzeru  eulKaugea:  laarcuusis;  Uier  mit  |h»i-<  u.->  vcibiuDk-ii.  Ix-zcii-huel  es 
«ndiMckeinlirh  ein  Ferkel,  das  die  marcacan  (Uauvr)  8<  hun  busil?.!. 

«)  Urau«rl  im  III.  Th.  il«r  .Xrrliiv.  Zeitschrift.  S.  297  ttf^. 

'^i  rrkuncicnlelire  üiv  Duiits«  lilniut  imd  Italien  I.  S.  fföä. 

*)  I/Arl  (!<•  vcrilier  le»  »latcs  III.  44. 
Kbenda.  40. 

•)  Uaruf  deute!  die  Menge  der  ZcuKcn  ohne  Titel,  alnn  Ministerial>  «mUt 

Gfiii('iiitifi(Mi.siaii<les.  iKH'h  mc'lir  alwr,  dass  von  dm  Sehwifct'rn  in  drillpr  l'ertioii 
gvredel  wirdi  s.  Hresalan  a.  W.  S.  ({«Vk  Xo.  4. 


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I 


—  410  — 

kn;tp]H'r  iükt  mW  h]u7,u<!c<('Mvm  Vorzeiihiiis  dor  Ij'isliingen  oingo- 
tratjen  war,  unser  Sliick  «xanz  übernalim.  re.sp.  die  Leislungt  M  \  orzoichnolp 
wie  sie  vom  Herknnimeii  bej^liniint  waren,  das  Dalum  auls  rnircfahr 
andeutete,  die  Iiiiluden  teilweise  unriehti^  aiisfttllle  und  eint'  taliler 
qualiter  volLsländigc  aber  durchaus»  fornüose  »Urkunde»  hei-ausbradile. 
MahentB  bs  man  fiUüehlidi  flir  Matheus.  Der  fifins  Hugo,  wie  in  der 
Vorlage  steht,  entstand  aus  der  Initiale  H  fttr  Httlricus.^ 

Weiss  Jemand  eine  besfmre  Erklftmng,  so  steht  ihm  allerdtogs 
frei,  das  Urtel  zu  schelten. 

Das  zweite  StHck,  teilweise  unleserlich,  französisch  abgefiisst  und 
vom  22.  September  UBi  datirt,  besagt,  dass  Odéliate,  des  Thiebaut 
Hataille  Weib,  mit  dessen  Einwilligung  ihre  Güter  innere  und  a1lsse^ 
lial)>  M-\7.  unwiderruflich  dem  Hause  des  Templerordens  daselbst  rer- 

macht.  Zu  bemerken  ist  dabei,  dass  hier  offenbar  ein  Frauenzimmer 
Uber  liejxend(^  (iüter  verfiigt.  also  eine  [M-rsünliche  (lewer  daran  hat 
—  da.s.s  .sie  ihres  Mannes  Kinwillifrun«  bedarf,  spricht  nicht  da^fo^^f^n; 
ei-  ist  ja  ihr  Vormund;  —  inwiefern  »lies  dem  Keiuior  des  alten  lolh- 
rin«jer  Uechles  aMfTàlli^î  ist.  wei.ss  ich  freilieh  nicht  zu  sagen. 

\h<  VV'n  iiti'/stf  n\m'  an  beiden  Sfi'i<-ken.  und  was  das  iillcstc 
oben  noch  wuiilij»  {iCMU«/  machen  wiinlc.  wenn  c-  aui-h  eine  Kiil-i  liiinji 
wiire.  ist.  da.ss  ilu'  Dasein  in  der  .lnli;iiiiiilci kouiiuciidc  Arcliiv  den  Lclwr- 
^'ang  der  belrefrenden  üülei  uu  Dic^c.  (h)ch  wohl  bei  der  Vernichtunir 
<ler  Templer,  ziemlidi  schlagend  darlut.  V<m  diesem  Uebergaiig 
namentUoli  ist  mir  sonst  weder  in  Metz,  in  Gobnar  noch  in  Strassburg 
eine  Spur  begegnet,  wcim  man  wenigstens  nicht  als  solche  ansehen 
will,  dass  ein  gewisse»,  den  Johannitern  gehöriges  Gut  der  Tempelhof , 
und  «lesaen  Verwalter  der  Templermeier  hies«;  am^  liai  Herr  Archivar 
Dr.  Pffiniienschmidt  bei  -rincît  Spr/iiilli.ischungen  zur  Templergesdiidite. 
wie  er  mir  sa^de.  niclMs  der  Art  ^'efunden.  Man  könnte  also  zweifeln, 
ol»  nicht  etwa  tlci-  licrzo^i  iiinl  andere  ^rewaltige  Herren,  wir  ja  auch 
.•^ouslwo  ;£e.s(  Im  Im  lt.  den  .iuliannitern  im  KKass  und  Lolhnngen  die 
■ranze  päpstii«  lt-k..ni^Üche  Schenkunj;  vorwc;4gcnommen  :  fiir  die  he- 
ti'eft'euden  liesil/.im;?en  wenigstens  sind  wir  jeUst  <lieî>cs  ZweifeLs  ent- 
hoben. 


'i  Voraur^^c x-lzt,  dii>s  I  liii  Ii  ilaiii.ils  in  Lolhringcn  liicss  oder  lifisseii  künilti?: 
Huuldrii-Ii:  frt'ilicli  sind  liie  Angalieii  der  .\rl  iïh<-r  dfc  Vaudeinf>nfs(  hm  Urflder 
wollt  niolit  gai»z  /uvcclääbijt  ;  deiui  sie  iieiimMi  deren  Mutier  «Adulinc  ou  Au^eliuc 
und  die  Fr«a  dvn  AelteMten  gar  «Aicide  dite  auitei  tierlrude»,  mniMten  «Iw  «i» 
teilweise  sifh  «-ident)»rerheii<len  (^llen  goschnjtft  sein. 


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j 


—  411  — 


Xiduin  sit  oinnihus  fîdrliluts.  Abba(«"  hnrnanlo  «litre  \allis  prcdiraiilo  ox- 
eriitum  xpi,  conraiHo  exislenle  iiniH'ratnrir  toiilijrissr  fralics  bosaiii  ville  viilelicel 
jierardum  fralrvmque  suuin  ^uarinum  allodium  rispae  necnoii  et  bosani  ville 
ronmendaBse  ctfto  inilitibiuqae  templi  dotnini  ierusatem,  sii  uiteiii  re^erit  anuii 
vel  ambo  atl  alodiuin  redire  cerluin  sit,  ni  aulem  non  redierit  aliqui-  rnruni  vol 
anibo  cerlifieelur  dono  dédisse  .  (estanlibus  illis  ([Xii  ibi  praeseiiles  fuerxml  .  vidc- 
iicut  niaberuâ  dux  hugo  comeü  vuadammonUä  cuut  Uliiä  suis  gcrardu  cl  hugone  . 
pialterus  spinotemtb  et  filîas  saiiB  guaUecus  nutolplmii  et  filq  soi .  alberlv«  pro- 
icsilis  tbeoderinis  non^'villc  ;it  iiriicu,-i  fraler  suiis  t  l  ricardus  oliamceenstT. . 
VHjardus  raborvilK"  renaMus  emln'rti«  nurii'  ,  renardus  de  lirtuiî.if"^  cl  filius  suus 
;iuiUennuä .  oricuä  de  tilu* .  armtlfus  de  »anclo  lirmuiu.  In  aituliu  rispae  »unt 
xxzi  qnarterii  terne .  qui^quo  qoartenis  îiii  mmunoi  débet  maio  mediante.  In 
rilin  debent  omnes  qui  morantur  inalodio  illo  pro  posée  nio  ter  in  anno  aratruni 
.id  arai»dum  .  et  duminiis  dr  lu  t  |innf>m  nrrtntihti-  ef  horreain  domini  debent  onin*'»; 
praeparare  prêter  ligna,  et  (lui.sque  quarlerus  laicein  débet,  cl  cuuducere  fcnuiii 
în  horren .  et  omnes  aiti  forcam  et  faïcein  ad  segetem.  Ad  fc^lum  aaneti  remiKÜ 
qiiî»ii|Qe  «iHarlrrus  débet  inodiuin  spelli  t  ;(o, 'i  Ad  feslam  sandi  marlini  niodiimi 
anorie  .  et  viii'tfTi  '  nnifn'^crc  si  tuerit  si  niitein  vr'i'iiu  non  fiieril  tii' I  ii  dabuiit ,  ad 
oativitatem  domini  in  feblivttale  saucLi  tttuphani  quisqiie  «iiiaiterui^  tk-bol  porcuui 
et  iiU  placentae  et  nnmraum  vel  doodeeiiD  nummos  quud  dominus  voluerît .  cl 
hoc  in  eadem  villa .  et  dominati  eorum  débet  convivium.  In  alodio  bosanevillae 
sunt  quarterij  xiij  el  qui  possi  !'  iif  iUos  aralra  debent  ad  jn:  ti  lnm  tor  in  anno 
pro  posse  mo  .  al  dominui«  pnnem  .  el  talcent  farcam  vel  iHuiiiiiutn .  in  maio 
nicbi] .  et  cetera  nt  in  alodio  riHpne.  in  fesli vitale  sancti  remigii  quis<}uc  quarterua 
débet  modieni  spellpcae.*}  In  fusdivitale  sancti  marlini  inodium  onnone .  et  vinum 
fondueere  vel  duos  nunniios  aut  obnluiii.  In  nalivilale  doniitn  in  feslivitale  saneti 
steplinni  porcmu  et  iiii  fdacenlas  et  uiuumuin  vel  \ij  nuninir>s  qnod  doininns 
volueriL  Ad  pascba  ({uisque  oilus  galliiiain  el  quinque  uva  .  et  si  purci  currunl 
glanditti  eommuniter .  «pù^qoe  porcu»  otunlis  débet  dttot<  nirnimos  et  marcensni 
obolum  .  de  extranein  qnartani  partem.  In  ecrlesia  traeturuin'»i  et  de  alodio  suo 
liabent  dnas  partes  de  deeiini-  '-t  -;ir(  i  !  ten  iani  partem.  Iloinines  saneli 
pelri  cliufii  sunt  iu  eustudio  lioniiu  uuoruin  fraluiu  el  curuiii  qiUbus  couinien- 
dantar  hec  omnia  snpradtcta  et  dunü  partes  de  derimis  babent  cum  ceteris.  In 
alodio  lH)>..ni  viliae  <|iiii  UMqiic  de  famiUa  coruin  »it  in  quocunqve  loco  extirpa- 
vent  débet  m.'mipuluni  de  decein. 

Atif  Prrr/ament  ;  ein  l'^ief/el  liiuiyt  imiit  un.  JMtvh  btJimU'H  sidt  iui  sdiumkn 
Bug  Slrtflstre{fem9ehHUte,  nWfrÀcM  »püter  gemttdtt. 

Btfirhardup  MeU,  «Fonde  de  Malto».  Liasse  B.  com.  UonisonviUe. 

a  sept.  12t.  (kmae  chose  soit  a  toz  ke  odeliate  H  fenime  thiebaut  ba- 
taille ait  fait  sa  devi/.e  an  son  boin  san  el  an  sa  bonne  meniore  an  tel  manière 
ke  se  <lcns  faixail  «It  Ici  sa  Ijounr  vo' iflr  r  ....  elle  donnet  por  den  el  amoinc 
a  la  luauun  duu  ....  tciuple  de  uma'  tout  M)n  eiilaigc  ....  que  elle  avait  au 
tou«  >  ...  on  qu'il  soit  au  mez  et  fuers  de  me»  ....  ne  puel  ne  ne  doit  cette 
derâe  lapelleir  ne  autre  devi«e  faire  ke  coûtée  pnist  aucombrcir .  et  cen  ait  elle 


')  m»,  «porto  ;  cf.  Dur.  L  \.  spoliera, 
•j  Urtio  iBMrta. 
1 1.  btelBUi  ? 


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—  412  — 


rrank  il  j>ar  la  fuis  ateair .  ci  cosU*  drvizo  ail  clU-  fait  i»ar  Inu  i  rant  de 
thicbniil  fon  maril.  Cosle  dcvîze  fiil  fnilc  londeinen  de  foitte  s.  iDatlneu .  tt* 

.\.\ 

poulie  qiiunl  11  mil  rorreil  jier  m.  el  ct\  ol  liij  et  ij  mis. 

(nnten:)  Iianris  delaitre  lescrit.  (RöckMit«  :)  donation  tju«  odeliate  la  fetnin« 
lliiobant  bataille  fil  de  lou»  non  berîUiige  (Hand  doK  15.  Jahrlinnderts  :)  <|od  a 
tant  a  met/,  (pn!  on  d'autri's  cndroicts  vie. 

l'rrfutment  o.  S. 

Begt'rtuoftMr  MfU,  <  Fnndä  de  Malte  »,  [.iaiwt*  IK 

Xatiitrâiftidir  Bemerhtnif:  dm  fVA/rii  Hrr  B^ù^unff  «^kkt  Atrckant  niebt 
gegrn  «lie  Kihthrit  mtMicr  Siii(f.r;  l  icfme/ir  Kûrde  «te  rfew  äüere  mt  rffkî  vrrdätkUg 
mach  fil.   «S.  Breit4ua,  a.  M'  /.  H.  ïi;iT. 


Ausorabungeii  in  Tarquinpol. 

Von  Dr.  Wiolimann, 

Vur  150  Jalireti  ist  ssum  ersten  Maie  die  Auftncrksamkeil  d<*r 
AUeriiiinsriii'îRrher  durch  de  la  Saurag^r«'  auf  die  römischen  Spuren  in 
Tarquiupnl  jKeienkt  wonlon,  vor  ô(t  Jahren  hat  Beaulieu  in  zwei  Au5- 
iKrabungsherichten  die  Oberzeueuntr  ausgesprochen,  dass  dort  ain  Linder^ 

«ce  und  uwhl  in  Dien/«'  dif  UöimTsUnll  D('(('in|)iitri  iroslaiideii  liiiltc. 
uikI  seitdem  ist  dnrcli  Aufsätze  in /eilsdiiifl«^n  utid  durch gelejîentli(  ln- 
Kunde,  unter  denen  die  Säulenstiieke  und  .Skul|iluien  im  P;irk  von 
Niederlinder  und  die  ziddreirlirn  Trümmer  v  in  Sloin-^rtr^^en  im  Melzer 
Mti<f'iiin  liei  \or;;eli()luMi  zu  wi-rden  vt>idn'iirn.  witn!»  r  und  wieder 
kiriii«   l.)lluiii!/is(  he  mit   dem  s«tnderl)iiren  Nann  n    in  Krijiueninj: 

;nlii;ulit  Avorden.  ;iher  doeli  ist  es  zu  einer  plannias-iijit'M  jturcli- 
forsiliun;:  des  ;;aiizeii  Oebieles.  zu  einer  genauen  Anfsseichnung  der 
FiindslcUeu  tnid  des  (iefuiiden<'ü  und  /u  einer  nbersichtlichen  Dar- 
ieguiig  des  aninnihliekliehen  Standes  der  Streitfnige  immer  mich  nicht 
gekommen. 

Diese  anztelieiHle  Antgabe  hat  jetzt  die  GesellMtbafl  fttr  Iothriii<riäclie 
(  -^  Iiichle  und  Altertumskunde  zu  <ier  iln'i<ren  frenuicht.  I'nter  I-eitun« 
ile.«i  Kreisbauinspeklors  Y(hi  ClifitiMU-Salins.  Herrn  Mo^l<'l^.  -ind  im 
N'nvendier  1890  die  Ausy;ralHni^sarlM'iii  n  hej/onneii  und  mil  l  iil-  r- 
lirpfliniijî  bis  O-tfin  18':M  forltr^Trilu  i .  J.nni  -^itHi  <ie  itn  ScitU'mluT 
imier  llinzu/iclimi^  d«'s  I Ji  i n  liUTstalU  i witMlt-r  aulüvimmmtMi  und.  als 
die  vom  Vei-ein  und  Hi-ziik  /tir  Verfiiirmitr  yestelllen  »irliimillel  .iuf;r»^ 
brauclil  waren,  im  Oktober  v«irlä(Ui;f  eintreslelll  worden.    I  ber  den 


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—  41B 


Ërfollt  soll  dieser  kurze  Berieht  «Ho  erste  Awkunfl  ^^ben^  ein  iiu.>i*- 
ll\hrUcher  winl  mit  den  nutweniligeii  Pliliieii  imil  ZeieiiniiniEen  im 
Dftchi<teii  Jahrbiiclio  UA^vn. 

Tarqnirifiol  ist  trotz  soiiu's  ?!l<»l/kliii^n'nti«'ii  Nainriis.  doii  rs  orM 
H'it  (lfm  17.  .Talirliuixlf'it  Otltrl  ^\iill^('n(l  vorher  in  wrrli'-t'lndcii 
Können  Taekeinbac  inid  Teclicfui'fnl  m  (îf  hnnu  li  waren,  nin  l  in  ;ii  hk  ~ 
uiian*ehnlielips  Dorf  mit  etwa  IfH)  Kiti\s u!ii»»i n.  Ks  lie<;rt  (i  Kiloin.  .«^ud- 
(»ciüieli  voll  Dieii/e  uiiI  einer  sehmal  l»e^iunei)don  und  hreil  auslaufen- 
den Halbinsel  im  Süden  des  Lindersecs.  dessen  Abfluifs  die  bei  Metz 
mOndende  SeOle  ist  Die  Halbinsel  erhebt  sieb  mit  ihrem  b4k^hsten 
Punkte  im  Nordwesten  nur  6  m  aber  die  Wasflerfiftche  des  Sees.  Dort 
liegt*  500  m  vom  Dorfe  entferat,  ein  Onindstiick,  vieux  château  genannt, 
auf  dem  sehon  von  Keaulieu  einige  korintliLsetio  Kapilälo  imd  aneli 
Basen  TOn  Doppel.'^iäuleu  gefunden  sind.  Er  hatte,  wohl  nielit  mit  Un«- 
rpchl.  aus  diesen  TriinHiiorn  auf  einen  Tempel  <^e.'<ehlossen.  Kines  jener 
Kupitäle  nnt  einem  olipfcn  Durch me.-^ser  \<»n  05  em  imd  einer  llnhf« 
von  43  em  lie^l  im  (»arten  des  lothrinirischen  Mn.^euujs  zu  \u\\r\ 
Iki  den  jetzigen  Nnehifrahnn<reri  ist  ein  ehensolehes.  nur  weniger  jiul 
erhallenes,  nebst  jrrossen  ljiuelislin  keii  eines  40  cjo  starken  Ziejfel- 
ostridis  zu  Tage  gefordert.  Vor  einem  weiteren  Krjiebnis  nuijjstcn  hier 
die  Arbeiten  einfcefttellt  wejxlen.  weil  das  Grundstitck  wieder  beackert 
werden  sollte. 

Sie  wunlen  fortiieisetzt  in  den  Gärten,  die  unmittelbar  hinter  der 
nördlichen  Häuserreihe  fier  Dorfstrattse  liegen,  und  zwar  zunilchst  auf 

I  innn  f  Jnitiilslüek.  das  seil  lanirer  Zeit  mit  dem  oben  erwähnten  ili 
den  Händen  einunddesselben  Besitzers  gewesen  ist.  Hier  stiess  man 
seiu'  hald  in  der  Tiefe  von  2  m  auf  mehrere  Stücke  von  llalbsäulen 
un»!  Hunflîîâulen  und  einijie  Meter  von  diesen  enlfernl  auf  eirn'U 
Zieiielestrich  der  l.Hn  mid  .'{..'{o  m  .'>edenlän";:e  hat  nntl  von 
Mauern  ein'resehlo-~(  u  i~t .  di(;  noch  n.lin — m  ho<  h  «-lohen. 
Sie  snid  ,ni>  bchaueiien  Kalksteinen,  mil  denen  /.uucilcu  /leticl  ali- 
wechseln,  in  der  Stärke  von  52  ctit  auf^eridu-t  und  Inigen  auf  der 
Innenseite  einen  rötlichen  Mörtelbewurf.  atLS  dem  kleine  Ziegelbrottken 
scharf  hervorstehen.  Der  Ausgimg  befindet  äieli  auf  der  Westseile» 
eine  dort  anstossende  Mauer  Iftufl  noch  beinahe  zwei  Meter  lang  fort, 
dann  ist  sie  Hbgebro<  lien.  Das  Hau»«,  dem  dieser  Raum  angehörte, 
ist  in  nord<)stUclier  Kiehlun*;  einuestiir/t.  Zwischen  dem  Sduiti  von 
Steinen.  Mauer-  imd  Dachzi^in  wurden  viele  Stücke  zerbrochenen 
Clf^flfhirr«  von  jrelbeuj.  .schwarzem  un«l  rotem  Tfion  verschie<lenster 
(jüte  gefunden,  (ilassciierlieu  von  (îcfibjâen  und  FcnâlerselieUjcu,  liesle 


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414  - 


kupferner  Kessc>l  un*!  Drckfl.  |{iit<>o  uivl  Bänder  ans  EL-^cn,  Teile  eiiier 
eisernen  (littertliür.  heinornc  llaarnaiU'In,  ge^en  20  niiinsolic  Kiipfep- 
rnfin/.on  aus  rloin  2.— 4.  .Ialirl)iiii(lei  t  mil  oiiiem  Anloiiiaii  «les  C.lautlius 
iiiul  andere  Kleiir/kciteu,  *\w  keinen  Zweifel  darüber  Hessen.  (1:1-=^  !n:in 
auf  d(^ni  Borltii  eines  allen  Ktinierhaiises  arhpilclr.  |{r.iihls|iiii.!i 
waren  iibontU  sielilhar  in  der  Korm  von  verkuhUen  Holzstiieken. 
)(pschwarzten  Steinen  nnd  anjresetijflen  Rindj<hörneni, 

Neben  ilen  merst  entdeckten  SätilensUicken  fanden  tskth  nach  und 
nach  mehr.  Sie  lagen  von  Schutt  bedeckt  zu  unterst  auf  natürlichem 
iktden.  £s  sind  10  halbrunde  gleicher  Art,  etwa  1  m  lang  ood  75  cm 
breit,  einen  Ansatz  von  8  cro  zu  beiden  Seiten  mitgerechnet.  Die 
Rundsftolen  haben  verschiedenen  Durchmesser  von  32,  42,  49  cm. 
ihre  Kapiläle  und  Basen  jjeliören  aber  alle  iler  rt>mi.seh-(iorisehen 
Ordnung  an.  Im  Ganzen  sind  bis  jet/t  27  grossere  Steine  «rcfunden. 
unter  ihnen  zwo!  Arrbitravsfücko  von  1.40  m  f.ünjre.  Die  nicislen 
sind  ;nis  weissem  K;ilk-Ieiii.  der  in  Tiiiery  bei  Dehne  gebrooheu  wird, 
einige  Uund-iiiil'  U^tiickc  ;iiis  rotem  Vogesensandstein. 

Das  (ulniude,  m  dem  diese  Säulen  }^eli<»rl  imben.  isl  eb*jiiiîdls 
nach  Nordosten  cingesliirzt.  Es  hat  auf  dem  benachbarten  Clrundslücke 
gestanden.  In  der  geringen  Tiefe  von  0,40—1  m  kani  dort  ein  Zievel' 
estrich  von  grosser  Ausdehnung  zum  Vorschein.  Da  er  an  den  RSndem 
rings  abgebröckelt  ist  und  nur  noch  auf  einer  Seite  an  die  spfirlichen 
Reste  einer  Aussenmauer  grenzt,  so  lässt  sich  Aber  seine  ursprüngliche 
Grösse  eine  bestimmte  Angabe  nicht  maohen.  .letzt  misst  er  etwa 
18  m  im  Geviert,  aber  er  wird  unterbrochen  dureh  ein  4i<0  m  langes. 
80  em  breites  und  40  <  ni  boehstehendes  Mauerstik-k.  Dieses  teilt,  in- 
dem es  8enkre(;hl  zu  der  erbaltenrn  An--rMiinniirr  slclil,  aber  7.40  ni 
von  ihr  enffcT-nl  abbricht,  den  Kslri(  Ii  in  /ut  i  nn^^l-'icln'  Hälftefi  vh?i 
6  un<l  ]2  III  DnÜc.  An  dem  Fusse  der  (Jui  rmaner  beliiidel  .-^ii  li  i m 
Kesl  der  allen  Wandbekleidung,  ein  sebiäji,  aufsteigendes  Stüek  nul 
roter,  das  .senkreclite  darüber  mit  wefesgelhlicher  Farbe.  Der  au? 
Mörtel  imd  Ziegelbrocken  fest  zusammengcstampno  Fiissboden  hat  eine 
Stärke  von  14  cm.  er  nilit  auf  einer  Lage  von  schrflggestellten  Kalk- 
steinen.  Darunter  folgt  eine  Lehmsehicht  von  25  cm  und  unter  dieser 
noehmals  eine  Steinlage.  Das  Ganze  ist  92  cm  stark.  Spuren  -ven 
Heizanlagen  waren  nirgendwo  m  erkennen. 

Die  Aussetiniauer  durehsebneidel  in  spitzem  Winkel  die  Grenze 
beider  Grundstüeke.  Sie  bat.  wenn  mau  eine  Lücke  von  3. HO  m  init- 
reflin.'i.  jetzt  eine  Läu'/e  v<i?i  1H.70  ?n  ist  an  liotflin  hlndt-n  :ibt'*'- 
broelieii  und  erreicht  nur  eben  die  ilolic  des  Fussbodeiis.    hieben  liir 


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416 


lagen  die  meisten  der  grossen  Steine.  Über  dem  Estricli  üit  ausser 
einigen  MQnzen  nichts  gefunden,  was  an  die  alten  Bewohner  erinnerte. 
Leider  ist  frülier  clor  ;ranzr'  (iailcn  als  SU'inbrii<h  aus^onutzl  und 
•rrûrnîlich  (liirrlisurlil  wonlen  Ohdalior  über  die  ehemali^je  Venvendunji 
des  Gebäude.s  spätere  Nachgrabungeo  AuCschtiiss  geben  werden,  bleibt 
zWeifeUiafl. 

Ktwa  ô<i  III  lia»  Ii  <  fgien  zu  hat  parallel  mit  der  erballenen  Aussen- 
tiiaiK-r  ciiic  lomi-^flK.'  Strasse  vorhf>i?pfîihrf.  Sif  i>l  an  zwei  125  m 
a useiiiamk'ihfgeiulen  Stellen  aurgeiie<:kl  wurden,  i.sl  4  m  breit  und  hat 
nordöstliche  Richtung. 

DarfÜber,  daas  man  auf  den  TrOnunem  einer  römischen  Nieder- 
lassung stand,  konnte  ein  Zweifel  nicht  bestehen.  War  es  aber  das 
gesudite  Decempagi?  Eine  Inschrift,  die  Uber  diese  Frage  hätte  Auf- 
klärung geben  kOnnen,  war  nicht  gehuiden.  So  mnsste  von  dem 
Einzelnen  der  Blick  auf  das  Ganze  iterieblet  und  untersucht  werden, 
ob  sid)  (  in  <i(  lierer  Schiuss  aus  der  Lage,  der  ÄusdeliniiTi^'  und  Uin- 
^ebun«;  des  Ortes  gewinnen  Hess.  Vor  altem  war  festzustellen,  ob 
dieser  an  der  Römerstras^e  von  Metz  naob  Stnissburjr  îr^'legcn  hatte. 

Ileaulieu  war  zu  <l(  ni  Kifiebnis  ^ekuininen.  dass  die  Strasse  (juer 
diux'h  <k'H  See  und  an  dem  i^inzijren  Thore  der  Siarlt  vorbeige^anjren 
sei.  das  er  im  iNoidwcslt  ii  der  rniwallung  annahni.  Die  höchst  un- 
ToUkommene  Skizxe  auf  Tafel  I  .«spricht  nicht  gerade  fOr  die  Genauig- 
keit seiner  Untersudiungen.  Nun  sind  in  einiger  Entfernung  ron  Tar^ 
qninpol  Strecken  der  Strasse  seit  langer  Zeit  bekannt,  und  mit  HiWe 
Ton  Ortskundigen  war  es  nicht  schwer,  sie  im  Mühlhard-  und  im 
Mürsagwalde  auch  jetzt  wieder  aufzufinden.  Von  beiden  Seilen  her 
Uiufl  sie  in  w(»stöstlicher  Richtung  j^erad«  auf  da»  Dorf  zu.  Es  kam 
darauf  an.  sie  in  unmittelbarer  Nälic  dfs.selben  zu  entdecken. 

Dazu  bot  sich  eine  iJ^Cmslige  (iclejrenhoit.  .M!o  drfi  Jahre  wird 
nunilich  des  Fiselilanü«  -  Wf/cn  fias  kiinstliclt  -laulc  Wns^or  des 
Sees  ab^elas««en.  lin  t  nit  n  Si »nnner  verwandelt  .sidi  dann  dio  weite. 
622  Ii  Ix'iln  kriHlr  \\  a.-s.->ciliiu-he  in  ein  wojrendes  Ährcnfeld.  (»erade 
in  diesem  .lalut'  lix'^  der  Boden  des  Sees  wieder  trocken,  somit  war 
die  Möglichkeil  ^ze^ben,  da  zu  graben,  wo  birii^  nodi  gar  nidit  nach- 
geforsdit  war. 

Die  ersten  V^rsuchsgräben,  die  östlich  und  westlich  vom  Dorie 
geaogfin  wurden,  hatten  sehr  bald  den  gewünschten  Erfolg.  Schon  in 
der  Tiefe  von  wenigen  cm  stiess  man  auf  den  alten  Strassendarani. 

Er  tiiiït.  anders  als  Beaulieu  voraussetxii'.  fa-t  -^romiu  mit  dem  Ost- 
ende  der  jetzigen  DorfstraMse  zusammen,  durcitöchneidet  also  den  Ort, 


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îlhor  wif  es  sclK-inl.  nicht  iii  ^eniHcr  Linie.  Wenitislons  er  aiuf 
(Icr  jimlercn  d(>s   Dorfes   zucrsl    in   stid westlicher.    daiiD  in 

mndwesllichcr  lîichtiin^j  his  /.nr  Noid.spil/.e  der  Insel  TripoU,  die  frdher 
iibrijiens  den  einf;i<  lieren  Niinti'ti  !.:»  Folie  truy,  nrn  von  dorl  «rerade  anf 
diis  erste  nn  Morsa^rwaldi-  lH'k;iuiile  Stin.*k  cier  Slj.i^sr  hinzuweisen. 
(^)uersehnitte  er^^aheii  eine,  nalunlei  zwei  La^en  itrusser  Bruchsleine, 
«iarilber,  docli  nicht  ilhn^iU,  eino  La$(c  klein  geschlagener  Steine.  Die 
Breite  srbwankl  zwischen  7  und  8  in. 

Die  Versuchsgraben  hatten  an  verschiedenen  Stellen  auch  Mauern 
bluägelegt.  Einige  denselben  im  oalUchen  Seearm  wurden  weiter  ver- 
folgt, und  es  gelanyr  so  den  (irundriss  eines  Gebäudes  /n  ;r(;winneii 
von  nicht  wenijrer  als  41  m  Länjre  und  13'/«  m  Hreite.  Ks  ist  in 
.secfis  Rrmme  «releilt.  deren  jirössler  von  21'/«  m  Liinue  die  ;ran7.e  Breite 
in  der  Mitte  des  (îehiuides  einnimmt.  IHe  Ait-<etimniierti  von  95  eni 
Dicke  sind  ans  behanetien  Kalksleinen  /ienili'  li  i t'/elin,i>siL.'  ;iiilV'i^ridirr 
Der  Fnssbod(>n  scheitd  lan*  ans  rest!jestaiii|»lli  iii  L.clini  ItL^tiindcii  /.u 
haben.  Doch  lässl  sieh  darül»cr  Sicheres  ni*  hl  .^aJ^en.  weil  das  .schon 
bei  70  cm  eindriiijüende  Grundwasser  liefen«  Graben  ersHiwerte  und 
bald  unmc'htlieh  machte.  Der  Mauersrliutl,  untermischt  mit  reiciilichen 
Hrandspuren,  lag  ebens(»  wie  auf  den  anderen  Ausgrabuiigsplfttzen  in 
norvlöstlicher  Richtung.  Man  darf  <Uilier  annehrndn,  dass  die  ganze 
Stadt  l)ci  starkem  Südwest  ein  Raub  der  Flammen  geworden  H. 
Trunuiier  der  Dach/iejrel  bedeektcn  den  Boden  w<'ithin.  ebenso  Scherben 
von  Thonfrefiissen.  \\  a.s  an  KK'ini;ikeiten  -/efunden  wurde,  war  un- 
bedeutend, dabei  nur  dr(M  römische  ]\lihizen.  iMitleler/e  aus  flrin  1. 
inid  "i  .1;ilirhinir|ort  n.  Chr.  Mit  der  siidliHirti  Sr  lnnnl-^eilc  kam  das 
Im  Iii  Ilde  der  btrasse  bis  auf  2  m  nahe.  Ks  ma^  id>  ^jpeicher  gedient 
baiien. 

Die  Nachgrabuni^en  im  See  berechtigen  m  verschiedenen  Schlüssen: 
Zunächst  ist  bewies^en,  duss  der  See  2ur  römi^clieii  Zeit,  wenn  Oberhaupt, 
<locli  nicht  in  .««einer  jetzigen  Ausdehnung  vorhanden  war,  zweitens  dawi 
die  römische  Niederlassung  an  der  Htiuptstrasse  von  Divodurum  nadi 
Argentoratum  lag,  also,  da  von  Dieuze  nicht  dasselbe  gesagt  werden 
kann,  fin-  Decempii'/t  gelullten  werden  muss,  feruei*  dass  sie  von  dieser 
Slntsse  durciisflinitteu  wurde,  also  mehr  als  ein  Thor  hatte,  endlich 
dn.ss  sie  sich  nicht  nur  nai  h  Norden,  sondern  auch  nach  Gilten  und 
Westen  iilrcr  Hie  l^ere^^Ii'iun^r^si-n'f'nzc  liiiiati<  nn^^'oi leimt  Iiat. 

r>iesc  l.iclcsiijiiuisi  tritt  nocli  dt-ullieh  {fciui"  i(er\or.  liai  al  ni  nicht 
ihr  ursprüriixlirlics  Aussehen  bewahrt.  Die  Reste  der  ;dli  n  Sladlmauer 
öind  nämhcli  jetzt  den  lllu  ken  »;nl;iugen,  weil  sie  von  euiem  lù'dwiUl 


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—    417  — 


ttmliQllt  werden.  Aber  untpr  diesem  sind  an  verschiedeuen  Stellen, 
wenn  auch  nur  im  Sßden  und  Sfidweslen  den  Dauern  gewaltige  Mauer« 
raassen  bekannt,  die  sie  wegen  ihrer  Pesligkeit  «roches»  nennen  und 

mit  Pulver  haben  sprenu'cii  inAtssen.  wenti  sie  zu  f! 'ni^oihnnten  Steine 
aus  ihnen  herdusholen  wnilU-n:  aiieh  Imt  Beatilieu  im  Nordwesten,  da 
wo  er  das  Thor  annnhiu.  die  Hesle  dreier  Huiidliirme  jre.-ïeheii.  Die 
Mauer  bildet  aber  kein  Fiinfe<  k.  wie  !;t  S;<Mv;i<r*'re  meinte,  und  rtnrti 
kein  Seehsef-k.  wip  es  Heanlieu  schien,  sondern  «  in  Oval  von  etwa 
IKK)  ni  l  infaijg,  das  im  Norden  auf  einer  Streckt-  von  2(^)  m  in 
gerader  Linie  abge.schnilteu  ist.  l>cr  Zti^  des  Wulles  erinnert  also  an 
die  von  Hettner  im  3.  Heft  der  We»tdeiitsclien  Zeitschrift  von  1891 
beachrieltenen  rOmiacfaen  Befestigungen  von  Neumagen  und  Bitborg. 
Diesem  Walle  galt  der  letzte  Yerstueh  der  diesjährigen  Âusgrabongen. 

Didit  neben  der  Strasse,  die  von  Süden  in  das  Dorf  f&hrt,  tiegt 
zur  rechten  Seite,  12  m  vor  der  Kirclihorsmauer.  einer  jener  >  Felsen». 
Vor  konsem  hatte  man  ihn  noch  als  Steinbruch  benutzt  und  zu  diesem 
Zu'ecke  von  ans.«<>n  her  in  den  Wall  eine  kleine  H<'>hlun^  gemacht, 
.let'/t  ist  die  Erdo  oben  nbjje trafen  und  die  innere,  der  Kirche  zii'^fc- 
wandle  Seile  i^an/ iVci^M  lr'^l.  so  ist  aus  dem  Felsen  ein  Turm  gewni  ih  n 
mit  einem  viere»  kijtiMi  I  nlerban  von  1.25  m  Höhe,  der  die  l'/^  m  lioheu 
Heste  eines  runden  Vr»llturnies  Iriiîrl.  Die  aufgedeckte  Seite  des  Vier- 
ecks misst  7,46  m.  Die  (inmdlage  haben  Quadersteine  vou  mehr  uU 
Meteriftnge  gebildet,  sie  sind  aber  grösstenteils  von  unten  und  aussen 
herausgeholt,  so  dass  die  game  si^hwere  Mauermasse,  auf  einigen  Eck« 
steinen  ruhend,  jetzt  flach  unterhöhlt  Der  massive  Kern  besteht 
aus  gebrochenen  Kalksteinen,  die  mit  Mßrtel  und  kleinen  ZiegelstQcken 
7.11  einem  festen  Gestein  zusammen^rewachsen  sind.  Die  Hekleidungs^ 
steine  sind  regelmässig  behauen  :  bei  dem  Mundturm.  1(> — 17  cm  lanjr 
und  8 — 9  cm  hoch,  bei  dem  Vii  i  r  r  k  11  im  hoch  und  hi<  /u  âO  cm  lang. 
Sie  «ind  auf  der  einen  Seite  duit  liwi  u  hiI  den  beiden  austos.senden 
Seilen  uher  nur  um  die  Ecken  hciuiu  l.H.)  mid  1.8H  m  weit  erhalten. 
r)ei  Lehuibudcn.  dci  sie  betlcckli*,  war  so  festgestampft,  dass  die  Hacke 
ntir  mit  grosser  Mühe  eindrang.  Vielieichl  ist  er  aufgeschüttet  worden, 
ab  vor  vielen  Jahrhunderten  der  drtuid  llQr  die  nahegelegene  Kirche 
auqgeschadilet  wurde.  Der  Turm  scheint  wie  der  von  Hettner  be- 
Hohriebene  in  Jftnkerath,  dessen  Breite  genau  dieselbe  ist,  das  Süd- 
ttinr  der  Stadt  auf  der  rechten  Seite  des  Angreifers  grachQtzt  zu  haben. 

Bei  weiteren  Ausgrabungen  wird  es  die  erste  Aufgabe  sein  ihn 
gßnz  freizulegen  und  den  Lauf  der  anslossenden  .Mauer,  wenn  diei»c 
noefi  erhalten  ist,  zu  v(Tfo!'/oii  Ks  Hp<ïI  im  FMaii  die  Arbeiten  wieder 
aufzuueiuiicu,  sobald  genügeadu  Ueidiaitlc;!  vorhuuiien  sind. 

  87 

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41Ö  - 


Ausgrabungen  vor  der  Kirche  S.  Livier  zu  Metz 

am  21.— 22.  März  1891. 

Bei  Gelefcenheit  eines  UmbaueB  der  früheren  Pfarrkirche  S.  Lirier 

fand  a\ch  vor  der  Ostseilo  in  der  Tiefe  VOn  Ca,  1..50  m  eine  jrnisse 
Zahl  menschlicher  riel)eiiie.  Du  dieselben  ausserordentlich  diclit  über- 
und  nebeneinander  lajren.  llesle  von  Särgen  aber  oder  irgrend  weldie 
Beigaben  sich  nicht  vorfanden,  so  war  anzunehmen,  dass  der  Kirchplalz 
in  Zeilen  der  Pe.st  oder  eines  Kiif  tics  /u  einem  Massenlic^iiilmi?  hf- 
nutzt  worden  war.  —  Als  die  ArheiU  r  weiter  in  den  Bodtii  cindiaii-rii. 
sliessen  sie  iu  einer  Tiefe  von  2,40  m  aul  einen  monolitJasclten  Sleiu- 
sarg  ;  derselbe  war  2  m  lang.  0,71  cm  hoch,  0,55  cni  breit.  Die  Dicke 
der  Seiteawflnde  betrug  0,10  cm,  die  des  Deckels  0,15  cm.  —  Auf 
Veranlaaaung  der  Gesellschafl  ftir  lothringische  Geschichte  wurden  die 
Nachforschungen  fortgesetzt  und  es  fanden  sich  dicht  neben  diesem 
B^übnis  nocli  4  weitere  SArge  von  denselben  Dimensionen,  teils  van 
0  nach  W,  teils  von  N  nach  S  gestellt,  der  eine  ruhte  sogar  auf  EWä 
anderen.  Bemerkenswert  war.  dass  der  Deckslein  des  einen  aus  einer 
(ïn«snias.se  von  Cement  und  kleirirn  Zioirel«tnf  ken  bestand.  In  den 
Sülsen  .selbst  wurde  mil  Ausnahme  eines  broneeiuMi  (  ii'trtelheschlag'« 
keine  Beigabe  '^criiiiilen.  Die  Gebeine  waren  in  (IcnisellKMi  Zustande 
wie  die  obei  hall*  gescliichleteu.  In  der  zwischen  dm  Sürgeii  liegenden 
Erde  fand  sich  eine  kleine  Kupfermünze  mit  der  Lwischrifl  GÖNS  ... 
anf  dem  Revers  eine  stehende  Figur  und  links  davon  XVI.  Ebenda 
lag  der  Rest  eines  Glasgefftsses. 

Nach  meiner  Ansicht  sind  es  Grftber  aus  römischer  Zeit,  die  hier 
gefunden  wurden.  Dieselben  lagen  an  der  Trierer  Strasse,  die  hart  am 
Fundorte  vorbeigefllbrt  hat.  In  mittelalterlicher,  vielleicht  nudi  noch 
neuerer  Zeit  bat  man  den  Begräbnisplatz  anderweit  in  Gel)rauch  <ro^ 
nonnnen  ;  als  man  auf  die  Sargkiaten  stiess.  wurden  die  Gebeine  heraus- 
gehoben, ilio  Beigaben  (tifuonimen  un<l  die  Säf/o  von  neuem  benutzt. 
Was  nicht  in  die  Slemki-slen  ging,  wurde  darüber  begralx  ti. 

Wof/nim. 


Die  Au^yialjiuigeu  auf  dem  Marxkiye  bei  Saarburg. 

Gel^entUch  eines  Kasemenbaus  auf  dem  llbrxberge  bei  Saarbuif 

stiess  man  auf  die  Triunmer  einer  Kapelle  sowie  auf  zahlreiche  Einzcl- 
fundstücke  aus  römischer  Zeit.   Leider  war  es  mir  nidit  möglich,  die 


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-  m  - 


•jTfhnue  Auriiiilmie  «les  Fiimlos,  <\\v  Herr  llauinspoktor  Andersen  in 
StrHS^^bn^^r  «rcMnaclit  \m\.  ffir  i\u<  .Inlirhin  h  /.u  orhnlfori.  Glücklicher 
war  «lie  (îesellscliafl  heziijilicli  <1<  i  Kiiii(lsiin  ke.  Durch  Vennilteluntï 
fies  MinisteriiuDs  isl  «1er  GesaintlM  >l;iiiif  i\or  Altertümer,  die  bereits 
den  Berliner  Museen  id>erwiesen  wan-n.  zurnckge<ieben  und  der  (îeseli- 
wliaft  Obarwiweii.  Ich  beiMthrftnk«»  midi  voriäufig,  da  dtie  wtoen- 
scfaafttiefae  Bearbeitung  der  (tegenstAode  Rpäter  erfolgpn  vrird,  auf  den 
Abdruck  des  Inventars.  Herr  Dr.  Honsoie  in  Saarburg,  der  den  Aus- 
jmbui^n  dort  init  regem  Interesse  gefolgt  ist,  hat  mir  bereitwillig 
eine  kurze  Auf/eidinung  über  die  P^undstfitte  auf  meine  Bitte  zur  Ver- 
l&gung  gestellt,  die  zur  Oi-ienlieniiig  hier  vorau^eschickt  wird. 

'l'nweil  vom  Mihtärla/areth  wurde  /iiersl  ein  viercekises  fiebäude 
ntis,îeprîiben .  in  wp}p|iem  meist  nur  Si'herbeii .  Knnrben  und  Münzen 
.lutu^rfmiden  wurden,  dann  winde  aut'  <lei'Mell>en  liiiustellc  ein  runder 
liiiu  au.s»ietfrHl>eii.  in  dem  dann  die  meisten  'ropfereicii  uut  erhalten 
wattM»  und  woaiuh  die  zwei  Terrattottali^'uren  jjeIVmden  wurden  sind: 
an  einer  dritten  Fundstelle  war  kein  Mit uer werk  mehr  gefunden,  dafür 
aber  wiedemm  viele  zerbrocliene  Topfereien,  etliche  Münzen  nnd  wohl 
«nlRe  Fibeln,  die  vielleielit  Jetzt  verschleppt  sein  dürften;  ich  habe 
éetea  nur  eine  einzige  zu  Gesicht  bekommen.  An  der  höchsten  Stelle 
Am  Berges  wurden  dann  die  niHih  ziemlich  hohen  Grundmaueni 
der  Kapelle  romanischen  Slyls  entdeckt,  die  keine  andere  sein  kann, 
als  die  urkundlich  nach^sewiesene  Mar.xkapelle.  die  erst  gegen  Ende  des 
vorigen  Jahrhunderts  verschwand.  Diesp  «tand  dicht  an  einem  alten 
Fus^w ctrc  der  von  Saarbur^r  nach  BiUd  geführt  hat,  luid  in  der  Haupl- 
^cbc  jetzl  noch  benutzt  wir»!. 

Die  Fliesse  sind  nach  Ivanonikns  Straub  aus  dem  15.  .laluhundci  t 
uud  wurden  links  von  der  Fiuslinger  Strasse  au  einem  Orte  gefunden, 
wo  die  MiKtlrverwaltung  die  Dampfmaschine  der  Garnison- Wasserleitung 
angerichtet  bat  und  die  im  Kataster  znm  Weiherstein  genannt  ist. 
Dort  stand  ehedem  ein  Frauenkloster  zum  Wmherstetn  und  von  dem 
Estrich  dieses  Kkxiters  stammen  wahrscheinlich  auch  die  efwahnten 
Fliesse.  Wann  dies  Kloster  ge^rründel  wurde,  ist  unmöjrlich  zu  be^limnien, 
aber  in  der  zweiten  Hälfte  des  XUl.  Jahrhuuderta  wird  es  als  schon 
exi-tierf^iid  in  mehr(;ren  Schenkuufrsurkunden  erwfihnl  ;  es  war  ein 
Frauenkiiisici  der  Auguslinern'jiel  unter  der  <'>!>Hervanz  der  Dominikaner  : 
man  nannte  sie  darum  auch  <\iv  Prefli'if»riiiiH'ti  /nm  Weyerstein  (1270). 
lin  Jiduc  l.'UM)  wurde  das  Kl(»sler  dun  h  die  .Saai  laujrer  Bürger  in  einem 
iCri^'  gegen  Heinrich  vtui  Lülzelsteiu,  Vo'^l  «les  Klusler.s,  zerstürl  uud 
Dicht  wieder  hergestellt,  die  Nonnen  zerstreuten  sieh  und  1427  war 

27« 


—   4âO  — 


iiif  l<  i/,tp  ausife.-^lurbeii.  daraufliin  sj-lieiikle  cier  Bischof  von  Metz  die 
Gebäude  und  die  nicislen  GüU^r  von  Kloster  Weyei'slein  der  Saarburytr 
Ötiflskirche.» 

I.  Verzeichnis 

Mf  im  Mttxkeqi»  ki  Sufliif  L  L  M  iMMMtanf  In  Otliaiee  !k  ètmt 


a)  sil/terne: 

No.    1  Kopfseite  :  Julia  Pia  Kelix  Augusla.    RQckveite:  Uild  einer  Götliu. 
n    8      „        S«x.  QeU  Pias  Aug.  Rrit.  RClclcseite:  VîHorift  Rrit.,  Bild  ciMr 

Göttin,  zerbioclien. 
3       ,.  Ifnp.  Alexander  Pius  Aiijf.    Hücksoile:  Spes  piiblicn. 

,,     4      „         linp.  il  M.  Anr.         Alexander  Aup.    Kopf  und  llückseilf  ai»- 
gMcMiflén. 

5      „        Imp.  Ca«B.  Man  HflekwHe:  Vidu,  Ctolt  mit  Pllme  nnd 

Speer. 

„     6      „         Au|5.  Iiup  ....    Hückseile:       1'.  V.  C  0.)  V 

7  „        Juli«  Auguste.  Rflekaeit«:  Pietas  Aug.,  mit  opfernder  Geitklt 

8  „   -      Imp.  Caes.  C.  Pcscemiius  Niger  Jus. .  Hflckseile:  JuricloExpedi. 

9  „         rnbeslimmbar.    l^ru  kscite:  Gcnin-*. 

„    lU      „         Antonius  Aug.  llUcitäeitc:  Itecton  orbis. 

„  11      „        llarc  Aurel  .  .  .  Sev.  Ale  .  .  .  Radtseite:  Pietas. 


w 

f 


18  l^pL  .  .  rei  .  .  .    Hrick»eite:  onleserUcli. 

AttR»erdeni  S  unkeunlUche  StOekft. 


h)  kttßfenic. 
1.  mit  erkmHtiicher  Umschl  ift  • 
Mo.  1  Hadrian.  1      i\o.  3  Vespasian. 

„   2  AnloninuH.  „   4  Conunodus. 

mit  erketuibitrem  Kopfe: 
6  Stfidt  grltasero,  8  kleinere  HOnzen. 

H.  imlcmititrA 

14  Stack. 

XX.  "^sT'a.ssXk. 
l  Vase  aus  lolem  Tlion  ohne  Hals  und  Henkel. 

II.  \'fTzeiclini>. 

I.  Am  den  unterirdischen,  ummauerten  QrubM. 

(AU  ErcHtizung  7um  VcrxcklmU  I.) 

A.  Tliotériiye       engem  Uak  und  1  bcMW.  â  HmM» 

a,  roter  Uuh: 

Ko.  1—19  19  Stack,  darunter  nahezu  unbeschädigt  Ko.  4,  Id,  18  und  19. 

L.  icn»8ir  Tfion. 
„   2U~22  3  Stück,  d&rauter  unbt5schädigt  üu.  21  und  22. 


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i 

p 


—  421  — 


B.  Thoitkriige  mit  tmtem  HidSy  (Am  Ilettkd, 

n.  roter  Thon. 


28-38 

11  SdUk,  darunter  unbeschädigt  No.  81 — 88. 

34 

M&h  ome»  roten  Henkelkruges  mit  weiblichem  Kopf. 

b.  «chwarxer  Thon. 

85— ÎÏ7 

3  Stftck. 

8K 

1  onuanentiocte  Tm«. 

39 

1         „           „      mit  nbgcbroclicnem  Hals. 

n 

40 

1        „          „      ia  Bruchstücken. 

C.  Verschirdniis. 

No. 

41 

1  kleine  Vano  au»  lulein  Tlioo  uiil  Henkel  und  abjjebruchenein  ïum. 

42 

1  Hache  Schale  am  rotem  Thon,  ganz. 

w 

48—46 

Sclierben  von  flaclien  Schalen  aus  roleui  Thon  (samiache  Erde). 

4« 

•» 

47 

1  kreisriiiiiier  Stein  2()  i:m  hocli,  3U  cm  Durchuieüser  mit  cyUndriücher 

lUHilung  (Handmahle). 

n 

4H 

t  braonschwarze  Vase  mit  JagdalSck. 

tt 

49 

1  desgl.  in  Bru<:lisliu;ken  mit  Ranken-Ornamenlen. 

n 

fiO 

1  Statuette  aus  weissem  Thon  (:«itzende  weibliche  Ir'ijur). 

»• 

51 

1  desgl.  aus  rotem  Thon  (desgl.). 

Kerner 

eine  gräetier«  ZaU  toh  Kruchatücken  und  äeherhen  von  omaineitUerten  Vasen. 


2>.  MUtuen. 

So.  59      1  Kapfennflnze  gut  erlialten,  M.  Antoniaa  Aug.  Tr.  1'.  XXVlll. 
,.  fii»       l  desgL  TeiricQfl. 

54  stück  Knpr«rTn{niv:en  mit  teilweieer  erkennbarer  Prägung. 

,f  bö       7  Stück  unkennUiclie  Münzea. 

E.  Bmictsachm» 

•No.  ."»<»       1  Fibula  obue  NadeU 
„  67— fiS^S  BroneeplIttdMak 
n  80      1  Bnoneering. 

II.  Am  êw  reMftRtoefcei  Krypta. 

Ä,  mehrere  Eieenteile,  daranter 
Kol  61      1  SchlOsael. 

B.  mehrere  Z  i  e  g  e  I  «  t  fl  c  k  e  (Dacliziegel). 

„   152        V.  1  runder  bandsicui  nii(   «lu.idratisrher  Aushöhlung  umfscheinend 

FVn»  für  einen  Pfeiler). 
„63      D.  7  Stftck  Silbermflnxen. 


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—  422  — 


III.  A«f  dem  Grundstück  im  Mutterbodeit  : 

l'an  versrhif'doiuMi  St*  IIi  ii  ^ffiinflen). 

Nn,  64        1  Sliick  hohles  Randi'iseii  mil  Spit7.e  (Pfeilspitze  ?) 
..    65        H  Stück  Manzen,  darunter  3  uukoautUch,  1  zerinorlieii. 

0ß       1  Stück  Unie»  bmtehend  aw  8  aiMgahDhlten  kreisnmdMi  Sandttciu- 
Rchaten  von  36  cm  aunserem,  90  cm  imereni  Durchmeaser. 

IV.  Mt  Um  GrmMIdk'tf«-  PiMpttatleii. 

K«.  87— 0B  8  SIQck  Thonplattan  mit  gothiaehen  Ornamenlen. 

ill  \  eizeiclmis. 

to  «taer  MMMrlrüMlM«  ■MMaaerten  firiibe  ftfiMw. 

No.  70u.71  2  TlifHiknî^o  ganz  mit  Henkel  i}£i-UM^r  ThnnV 


»• 

72 

1  Tuukriig       ,.            ^      (weÜHHjr  Tboe;. 

•J 

73 

1      „      oboD  abgebrochen. 

If 

74 

1  offene  Vase,  oben  abf ebrochen. 

•> 

75 

1  k!<iîner  Thonkrup  mit  Hrnk«*!  um!  ahjjehnvhener  Tfille. 

»• 

7« 

4  Silick  Reste  von  zum  Teil  mit  Ilelief-Verzierung  verseheoen  Schalen 

ia  sainisciier  Erde. 

77 

Kest  ehtea  lioheii  GolUsse»  in  i^elbein  Thon. 

78 

Scherbelt  von  acbwanem  Thon  mit  Venrieranfen  (nicht  »iMuiuiwft> 

setzhari. 

79 

ao 

Scherben  einer  wei»sim  wcibUclicu  Tbonlignr  (Kopf  und  Bnislt. 

I« 

Hi  n.  82  2  eiserne  Uinfe. 

f 

88 

1  llohl/.ic{(el. 

!• 

84 

1  Stück  Zitigel  mit  Abdruck  eutur  Hundepfute. 

♦t 

82  Stock  vollstlndig  unkenntliche  broniene  UOnzen. 

!• 

m 

14  Stück  bronzene  MQnzen  mit  teilweise  erkennharer  Frigoni  bezir. 

Schrift. 


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—   423  — 


Lothringische  Bibliographie.  i8qo. 

ZusammengeslelU  von  Emst  Marckwald,  i^trassburg. 


Das  Korin.iJ  wird  nur  Hann  an;io>.'<>ben,  \vt>nn  es  nirlil  ((kfavfiirmat  '\^[.  — 
Pii-jcnigi>n  Werke.  wcU-he  vor  IKÜO  erM*htenen  sind,  aber  kiirx  augefllhrt  sind, 
veil  Rexeiwionen  von  ihnen  1890  verfiffentUcht  warden,  flind  mil  einem  *  venelien 
wordt^ii.  Ks  wurden  nur  moIoIk-  Hc/onsionen  auf^eoominen,  die  kritisriier  Nalnr 
6uk1  ond  tùrfânzaugen  oder  lienrhtigungen  bieten.  K.  M. 

Verzeichnis  der  Mtkürzungen. 

Alvn  Ali;r<>rii('inv  n»'uls<  lie  Hinüraphi«. 
yVK  \iinal(s  H»;  KKsl.    IV«  année. 

Annales  do  la  Sociélé  d'KiuulaÜon  du  Deiiaitcmtnl  ilcb  Vusttes.  lAVl^'aunée. 
ASfti  Anrnmire  de  la  ^ciélé  française  de  nnmisinalii|ac.  XIV. 
•t*'C  nibliolhèque  de  l'école  des  c hartes.  LI. 
H.sii|,f  n„i),.(j„       1;,  Société  dr  riiisluire  ilu  prolesliinlisiiie  franc.ais. 
^>imh'  fluiletin  de  ta  bot-iété  nationale  des  anliquairet»  tlo  Frunee.  ItShiK 
'^Pv  Balletin  de  la  Société  pliilomatiqne  vo»gienne.  X\>  année.  18K»— fX). 
^'^0  Deotsfh»  Zeitschrift  flir  GeschichtawiitseQseliaft. 
JB  Jahr-Buch  der  Goeellschaft  Ittr  Lothringische  Gearhicht«  und  AUertama- 
knnde.  II. 

y-vi/  Journal  de  la  So<'iété  d*Brchéologio  lorraine  et  du  Musée  liisturii^uu 
lonain.  SB*  aimée. 

M^Ai  Af<  moires  de  l'Académie  de  Metz.  2«  pér.,  LXVIII*  année;  H»  série, 

XVh  année. 

^^^^  Al  (C;uioire»  de  rAcadéune  de  ^Stanislas.  14tK  année  ;  série,  lonie  VU. 
v\T)/f   AT«t«er  nomhan-Blall. 

^  -^^^moirn  de  la  Société  d^atchéologie  lorraine  et  ivi  Musée  Idstoriquo 

lorrain.   XVI  II. 

j?^  «^iijoires  de  la  Société  uatioualu  des  antiquaire!»  (\v  H  ranee, 

^         ^nes  Archiv  der  Gesellschaft  (Ur  ältere  deutsche  Gesclàchtskiinde.  XV. 
Ra  1^  ^  ^.yg  alsacienne.  XIIL 
DU  "^^^"vue  d'Alsace.   Nouvelle  série,  tome 

*^^xue  ecelésiastique  de  Metz.  1. 
%  ï^^-vne  des  traditions  populaires.  V. 
ï  -ïx    Tradition.  IV. 

"^^*->t'i"iitscIif  Z<Mi<riinft  rrii        liichle  und  Kunst.  IX. 
WlV^  Korreapondeuzblalt  der  WZ.  Iö9ü. 
1i?  ^itsehriil  Ar  romanische  PhUolofie.  XIV. 


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—   424  — 


I.  ZeiUcliritleii. 

AaimIm  de  l'Est.  Itrva«'  (rijncHlriellf  publiée  mm»  la  direHinn  de  la  Pacallé 
«les  Lcdrcs  de  Nancy.  4*  «tinfi'.  IHilO.  Kancy  el  Parin.  Kergei^ 

I.  t'vrauh      r.ie.  I. 
de  la  ï^ocitlô  d'Kmulaliou  du  Ut-parluimul  dt-.«^  Vus^i.>.  IKÎK).  LXVI* 
oimée.  Épinal.  B.  Bosy;  Pari».  A.  (îmn.  [l'nd:)  Table»  alphab^lîqnes 

des  m  ilii'n--  «1  ili's  noms  d'.'4iil«'Urs  <  niitentis  dans  les  28  volumes 
des  Annales  d<>  la  Social«'-  d  Kmidalion  d»*«  Vitsges.  publiés  de  1Ö6*> 
à  LK8U.    Dressées  par  C.  Ciaudut.    l'.bda  HO  p.  t 

Bvllatiii  de  la  Société  philomatiqup  VQB|ciennp.   15*  aimée.  1889«9(l.  SainU 

l»ié,  iinp.  F..  Hund>ert.  Si 

Jahr-Buch  der  (icscllachafi  für  I.olliriiitjiisrlie  Gt'si'liifld»'  und  AIterliu»>kii!i  !<•. 

II.  Jalirgaug  18SM).    ~  Annoairu  de  la  S<j<  iété  d'hixtoiro  el  d  arcix  u- 
logie  lonaine.   Mets.  G.  Srriba.  4 

—  nir  Oeschicble.  Spra<  liu  »ml  Litkriiiiu  Klsajw-Lothringcti-  il>  raii»- 
»egeben  \on  d«-in  liislorisc!' ütl-  rariM  lioii  /wfi'^Ycrein  des  Vogesen- 
ctubs.    VI.  Jahrgang.   Stra.s>l)urg.  Heil/.  iS:  Mündel.    I^Üer  Band  ent- 

hftll  nicbts  Lothiin^ iacbes.]  ô. 
Juanial  de  la  Société  d'archéologie  lorraine  el  da  Masée  historique  lorrain. 

!'>•  nnrirf-  IHÎH»  Xanrv.  (>  r.r<'pin-l..-ld.)nd  ß. 
[Mémoires.]   McUer  Akademie.    LilUnatur.  \\  iai>ensi-itafl.  Kuiisl  und  Land- 

wirthschatL    -  Mémoirein  de  PAcadéroie  de  Metz.  litres,  Srifnces. 

Arts  el  AgriettUare.  2"  pèrif>de.  lA'VllI«  année.  —  »•  série.  XVI« 

nnnée.  tSSr.-lSK7  Meiz.  Hallet.  7. 
•    de  r.Xeadéniie  de  Stanisla^.    IKS!»     CM/"  année.  —  à*  série.  Tome 

VU.   Nancy,  imp.  Berger-Levrault  &  (lie.    IHflO.  Il 

—  de  la  Société  d'archéolofcie  lorraine  el  da  Masée  lûstoriifuo  lorrain. 

série.    XVIII''  volnuie.    Xaïuy,  Hené  Wiener.  Ä 
Revue  als.u  ienne         année.    ls*w.  l'an»,  à  radmiuistralion  de  la  Itevue 

{î)  rue  dcü  Ucaux-Arls>.  10, 

—  d^Alsace.  Nouvelle  série,  tome  4«,  Tome  XU*  de  la  collection. 
Paris,  Kiselibaclier.  II. 

—  errl(''siastique  de  Melz  Kliides  de  I  liéoio^ie.  de  Droit  canoni(juo,  de 
Liturgie,  d'Hiäluire  dioeé&aïue  et  isénéralc,  ele.  I'arai2»»anl  tous  les  lloi», 

t<*  année.  1890-1801.  Metx,  anxHureanx  de  laBeToe  (9  roe  d'Aafeld).  12. 
leltWirllI,  Westdeutsche,  für  Goelii. Me  niid  Knnsl.  IX.  Trier,  Linta.  [Vnd:] 

KtrreifianieRiMAtt  der  We^idculsi  heu  Zcilschrifl.  IHOO.  18. 


II.  Bibliographie. 

Marckwallt,E.  [i'ie  nultelallerlich-hi»(on»«'lieLiUeratur  über  Elsa^s-Lotluiogen 

in  vestdeatsrhen  Zeitsrhriflen.)  (Le  Moyen  Age  III,  S.  86—68).  14. 
l.olhringiselie  Ribliographie.    \HH\K    (JB      4(>1  — 418).  lôw 

Mattlew.  Ofskarl.  HiMi-r^i  .(  Iim  zui  deulselieti  (iesehiehte.  firuppe  IV— VII  : 
Lileralur  vuu  Mille  Junt  ISHî»  las  Jaule  April  1890.  V,  ô.  Der 
Westen.  Rheinische  Gruppe.  (DZfG  III,  S.  *10a— n07).  16. 


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Mawlow,  OtskarJ.   Rtblio^rapliie  Literatur  von  Anfang  A[>ril  bis 

Anfang  Oelober  1R9Q.  V,  5.  I>ut  Westen.  Rlieinische  Gruppe.  (Rbda 
IV,  S.  n87-«192). 

MMIrtlieca  liislori(  a.  Virzoichniss  vcin  9807\Vi  r  k<  u  und  Alihantlliiii^'fn  aus 
dPT'i  Cfsamtfchipff  rtfr  ftcsirliiclilf'  uml  ilnen  Hilf>*wissonscti<if1''n. 
lu  sysleinatisclier  und  clironol<»j{isclier  Anuninung.  (AnliquarisilRT 
Katalog  von  G.  Fock.  —  KltMis-IiOttiringon  ä.  lllBr.J  Leipzig,  Q.  Fock. 
IV,  m  S.  M.  I.â0. 

HL  A%eiiiome  Uescliichte  von  LoUiruijten. 

NHrtMMMt*  Le.  ^«s  Vo8g«>:  DeKcriptiun,  histoire,  statistique.  Ouvrage 

placé  >nus  11  s  auspices  «lu  l'n'fel.  «lu  (k^uscil  j;én^ral.  d«"  la  So<-ic(«'' 
il'KiiiuIalion  i-l  public  par  L'-un  l,«Miis.  IV.:  l'oiinLiin  ii  |»ar  Li«'  lar«l: 
Hisloiir  géutrale  —  biu;;iapbicö  par  Krlix  l(<iuvit.'r;  Mœurs  — 
traditions  —  légendes  par  Kdgar  Gazin;  ('sages  locaux  par  (lli. 
Kichar«i:  Anhéologio  par  Ganicr.  Ilourgeoii« .  I*.  Clievrcux: 
Arts  —  lilld-ralurf  -  scicnics  p;ir  IV  r.hcvri'ux  —  Y.:  A;;nf  uUdrf 
par  Figarul;  Horlicullun«.  viticulture  par  Lebruali  Sylviculture 
par  Claadot:  Industrie,  commerce  par  Henry  Koueher;  Asso- 
ciatiiiDs  par  (l-F.  Cliatol;  Administration,  cicrg«'' ,  jusiic«.'  par 
rüiiii'li  l:  Instruction  publiipif  par  Magu'iolo;  Ser\i<es  publics: 
Armee,  a^bis^Laiicu,  liiiaiiccs  etc.,  voU's  de  ctunuiuaiiuiliou,  statis- 
tiques diverses  par  Ij^on  Louis;  Bibliograplae  par  N.  Baillant. 
—  VIIL:  Dictionnaire  bistorîqnc  et  statistique  des  communes,  hameaux, 
t'c^rts.  fermes,  ac««)iiipagn«''  «le  plans,  par  l'aul  (llievreux  il'  l,é<>n 
Louiä.  Kpinai,  imprinierio  K.  llusy  IbHi).  p.  24i)~7U,  llH-722 
A  420  p. 

OaMMSalt  rares  on  inédits  de  l'histoire  des  Vo»;e>«.  publiés  au  nom  du 

(lomilé  d■|li^loire  Vüsgiynne  par  i.-il.  (lliaiic  1 1  i  cr,  l'aul  (.lievrcux 
'I  n.  (ilfv.    IV.    l'ari.H.    DniiHïnliii:  ('.banipiMU.    H!>7  p. 

Kertzsch.  G.  IMf  Hauplnr'^a«  hcii  der  S  frw«;lscliuiip  Klsaiss-Ltflirinacns.  lîcdc 

gebalten  bei  der  Sedanltier  1«H7.    l'io^r.  d.  SUidl.  (jynui.  m,  Htsalabl. 

n.  Vorsch.  m  Greis.  Greiz,  Druck  von  LOfller  &  V^o.  4'.  9  S. 
KnuM,  Fraiix  Xaver.  Historisehe  Forschung  in  den  »hcinlanden.  IRelr. 

aaeh  l^thringen.|  (Deutsche  Hiindschau.  LXIY,  4öä— 450). 
Lipage,   Henri.    Tii\ >  nl  iir.'   sinnm.nire  des   arcliivf>s  départementales  de 

MeurUie-et-Moselle.  Table  des  mm»  do  personnes.  Nancy  188H-ltttlU. 

4*  U»p.  fr.ß.-- 

Prvtoktlte  der  Generatversaminlung  den  Gesaiiimtvereins  der  deotsdiat  Gi^ 

sclïichls-  und  Allcrlbuinsvereine  zu  .Metz.  ISondei^Abdr.  a.  d.  „Korre- 

spnnfl('u/li|;il(  .1.  (ie-.iiniiifvereins  d.  deuls«lien  fJescb.-  u.  Allertli.- 
Vereine»  l««!»,!Mi.l  llerlin,  Druck  von  K.  S.  Mittler  &  Üolai.  IV, 
194  8* 


—  m  — 


Rivold,  J.-B.  Histoire  démocratiqac  ot  anecdoliqae  de»  pays  de  Lomin«,  . 
de  Bar  et  des  trois  fvéchéa  (Uetz,  Tool,  Verdun)  depnb  lee  tempe 

les  |>lus  reculée  jiisiiu'â  la  révolution  fraiHaibc  et  par  un  appcnilirr- 
jusqu'à  nos  jours.  1  — IV.  Taris:  {'.h.  Hayle:  Nam"y  :  \\  bordoUleti 
Sfidot  fière»  etc.    18K9-1H9Ü.    14(Mi  p.    fr.  17m  21 

8«Mr,  EdoMnL  Inventaire  aomniaire  des  Archives  départementales  de  la 
liorraine  antérieure!!  à  17iN).  [A.  u.  d.  T.  :]  Suramarteches  Inventar 
,1,.s  îiezirksarchivs  von  Lollirin^i'ii  vor  175K).  S<>ries  A— K.  1K90.  —  In- 
ventaire -  -  soDuuaire  des  Archives  départeuienlaies  nntériûurûs  à  17UÜ. 
rtépartement  de  la  Lorraine.  Série  G.  1H79.  [Wurde  ont  1880  aus- 
j;f;:eben.l  —  S«  ri«'  H.  Hopon  1  47.  MeUs,  imprinerie  de  U  Gazette 
de  Lorrain»'.    4".  X.  124:  V,  "i^î|    .'.7»i  p. 

Jiec,:  DeutisclHS  LjlleraUir/.^.'iiung  X,  S.  lU'Ki  -lUiV^^SV■.  Wiegaml;.  ü, 

VwrMMdini  aoti  Arcliiven  in  Rleaas^Lothringen.  (Archivai.  ZeilKchr.  N.  F.  I, 

S.2f»).  26. 


Verfti«MClirl«liteii.  (tieticnsfhaR  fitr  lotlirinxisrhe  {îcscldchle  und  AUer- 

lunisknndi-.l  i  WZK  S.  4ö  4H,  2or)  -21>H).  27. 
Verzeichnis  der  .Mit^lirdtr  di>r  (.ioscii.s«  h.-in  für  lotliringischc  Ucscllichte  und 

Allerluuisliundc.  (ili  S.  427—430).  2H. 
[Wolfram,  Beorf.]  Jahresbericht  Ober  die  Tliâltgkeit  der  Uesellerhaft  flir 

luliirni<;is<  li('  Htliiclitc  uml  Allcrluinskuiido.  IHHÎK  [I  nd  in  diUî 
I  ran/.ösisclif  iib<M.->i^'tzt  v  (i  Kit  !iard:]  ( ■.ouiide-rfiulu  «les  travaux  de- 
là :H>ciöt6  d'histoire  i-t  d  an  hfoh»gic  lorrain?.  IHHU.  (JH  ï^.  414—427;.  Äl. 

Verg).  Ht.  2(N). 

l\^  Prâlii-slorlsche  and  nimisclie  Zeil. 
(Auch  AreMotoffie  diem  Zntilliêrhiuttrê.) 

Antiquités  do  l  arquinpoL  (JSal  S.  iU  <>()>.  «lO. 
Bartiléleniy,  F.    .Matériaux  pour  sorvir  à  l'iMudc  des  temps  pré-romains  en 

Lorraine,  ^.''^uite  nL  lin.)  (MSal  S.  ô — 7ô  &  pl.  1 — !(>.;  [^Vcrgl.  Iiibliu|ir. 

fur  1HH9,  Nr.  40.]  SL 
[Bauten,  lü-llische.  bei  si.  Dié.]  (Prähistorische  KUlUer  U,  S.  tiS).  31 
Basoit,  A.   Note  sur  deux  inscriptions  inédites  tronvéea  dans  les  environs 

de  Tarquinpol.  MA.M  S.  8l~  W).  Ä 
Btoidier,  fi.  I^es  \  osgus,  le  sol  et  les  habitants.  Avec      coupes,  profils  et 

figures  intercalés  dans  le  texte.  Paris,  llailUére  et  fils.  VIII,  980  p.  81. 
Box.  I  r  --ouilles  de  Itoulding.  (MAM  S.  R')-ÎM)).  85. 
Cliapelier,  Ch.    Note  sur  les  lions  en  pierre  trouvés  à  Hottsseras.  s.: 

Fournier,  A.  et  Chapelier,  Ch.  Nr.  iSfö.  96. 
Goirilftttt,  Cbtriét.  Instruments  d'agricolture  en  fer  forgé  de  l'époque 

-.uilnise  ,.ISal  S.  2ÎKI  f.).  87. 
Eberhard.  Victor.    !<es  Voies   romaines  de   -Metz  à  Trêves     Kxtrail  d'un 

memoire  lu  dans  une  séance  de  la  i^ociélL'  d'archéologie  et  d'histoire 

lorraine.  (JB  8.  171—184).  8& 


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-   427  — 

ffiniltr,  A.  et  Chaptlltr,  Ok.  Note  sur  le*  lioi»  en  pierra  tiouvét  à 

Mousseras.  (ASEDV  S.  127- IHl).  H9. 
fiernaia,  L[éon].    I.e  tnnnnmrii!  de  M»'rleti     (.ISal  S.  2;^— 237).  40. 

—  Autfil  loulois  du  'Uîeu  au  Marteau».   (JSal  S.  87— ÜÜ).  41. 

—  Objets  entîqnes,  incnutés  de  roonnaies,  tronvéf  dans  Tancien 
département  de  la  Mo«eUe.  (JSal  S.  SOS  f.)  [Vergl.  Nr.  60.]  H, 

HtMg.  Die  WochengiMtersteim»  1*^  :U  Havnn?*'  in  f.nthrin^ni  (Kreis 
Diedenliofea);  S.  'àà:  Herten  in  I^Diringen  ^Kreis  Bolclien>.)  (WZ 
S.  17-M>.  4». 

|MhMai,Ob  A.  Zu  den  Votivateinen  von  Devant-leB- Ponts.  (WZK  S.  11  r.).  44. 

—  H<  riir  s  m  l  Kcrv  kcnon.  SluiUe  zur  I  rhedeulung  des  Hernies  Mit 
einer  Tafel.  |l<elr.  u.  a.  S  Ueliefs  zu  Devanl-les-Ponts.]  .Marburg. 
>U\ver».   52  4ô. 

—  Rio  MnkMcher  monoUtliÎMher  Steinaaif  in  MeU.  (WZK  S.  S41).  4fi. 
Fin  Altar  der  Roma  und  des  Augusluü  zu  MetsV   (JB  S.  866^869).  47. 

Inscription  antique  :'i  Grand.  (Jî>al  ^5.  248--24r)).  48, 
Lo|i|iinet,  F.   Loa  Tumuli  de  MontzéviUe.   ^J.'^al      lU— 21,  Avec  uni'  n«ile 

de  P.  Küche,  21  f.).  40. 
MfWat.    I>c  quelques  objets  antiqueis  incru;<l<;-s  du   muniiaics.  [h\uidori: 

Herappel.]  (MSnaK  NI  IN.  S,  22<)  -  23H j  jV^rgl.  Nr  4.?  I  «1. 
PavlH«,  E.   Obfiervaliuus  sur  une  inscription  roiuaiue  du  Musée  lorrnm. 

Avec  une  note  de  M.  Ch.  l'fister.  (JSal  S.  198—197).  51. 
Preet,  Ah.   [l'^lensilei»  de  l'rpoque  romaine  trouvés  dans  des  hypocaustes 

-rnne  villa  de  Ctn-ntitiof  '  HSnaF  S.  1>6-  i»9V  62. 
Üuiatard,  L   Découverte  de  subt^traclions  galio-roiuaiueä  à  Norruy-le-Ner. 

(JSal  6. 365-867).  ÔB. 
Sftierhùid,  H.  V.  Eine  archaeolofische  Uietnng  in  Metz  vor  868  Jaliren. 

[lietr.  die  fälachtiche  Leanng  eines  römischen  Grabsteins.]  (Jl) 

s.  IMiH  ÏX  Ô4. 
TriHtsch,  E.  von.  Altertlmmer  auB  uu:;erer  lleimath.  (llhcin-  und  deutsches 

Donangebiet.)  [Retr.  auch  Elsass-Lothringen.]  Wandkarte  in  Farbendr. 

■Stuttgart,  Koldhainmer.  Qu.  -/r.  Folio.  55. 
Villa,  La,  gallo-romainf  f?f  (  heminol.  (JSal  S.  2S4— 25HI).  56. 
Voulot,  [Félix],    iîapport  sur  le  Mu^ëc  départemental  de»  Vu^^ea  |^iu  KptnalJ. 

(ASEDV  S.  190-196).  57. 

Vergl,  Si:  lU.  174.  IJSI.  :^o,.. 


V.    (jt'ächiciile  Lotliriiigeiut  ini  MiUciulU'r. 

AM.  Ch.    ImI  vrrité   sur  In  Taron  dont  ont  t-to  découvertes  les  chartes 

iî'an'nini->u<hPmen(  de  Livorrinn.  (.L-^al  S.  27ô--2?^>'.  Ô8. 
Benoit,  Artli.  La  Marclie  de  Marmouiier,  d'après  les  Arciuves  dëparteiueu- 

talM  de  Nancy.  (RA  S.  68—86).  ô». 
Btureulie,  P.  de.  Chartes  de  Valois  et  sa  prostèrité  lorraine.  (ASEDV 

s.  99-12H).  fiO. 
Beargeois,  Alfred.  Mandement  du  duc  d'Orléan»  au  äUjei  du  past^age  de 

Rend  I«  à  Bloia  en  1487.  (JSal  S.  81  f.).  61. 


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—    428  — 


Chitlaii,  E.  Recherches  wt  remptaeement  de  Iforillemnénil.  (JSal  S.  l&^Vtf.  Bt. 
F*rry,  Edouard,  .lointures.  iMM^jinenl  d'une  étude  de  feu  M.  Edouard  Ferry 

sur  rf  nom  ancien  du  It'rritoirc  de  Saint-Dir.  (flSpv  .S.  .403—32.^).  63. 
Frœlich,  Jules.    Voyage  aux  cJiAteaux  liistoriques  des  Vosges  seplentrio- 

nalee. . . .  ■.:  fiMier  Henry  et  FrnlMi,  Jiilea.  N*  fi8  «.  «3». 
toiier,  Henry,  et  Frwlieli,  Jules.  Vny.-i;:«'  aux  cliâleaax  higtoriqaes  des 

Vos}ics  Hoptentrionales.    Illustré  de  207  dessins  originaux.    Paris  et 

Naucy,  Herger-Levault  et  Cie.  1889  VIII,  ûll  p.  et  1  carte.  RlK 
—   1^  pays  de  Dabo.  (Butl.  de  la  Soc.  de  féofr.  de  l'Est  1889,$.  1—21. 

•i.^7-277).  6». 
fiermaln  L[éon].    i  raduclion  de  la  charte  de  Liverdun  Mte  en  1S25. 

(JSal      281—284).  .  M. 

UllemmI.  Mont-Samt-BTartin  et  Quincy.  Nouvelle  hypothèse  sur  rem- 

idaceiiient  du  w.a.si  rufi)  Vabreiise  •  et  de  la  «Vllû  ITraionis».  (HSal 

>•  'u\\  nni  \-  1  J.I.).  65. 

Lippert,  Woldemar.  /.u  dem  Nocrolugiuin  .S   Viloni  Virdunensis.  (SA 

S.  ÜÜ«  -6l0j.  i'À*. 
Mariehal,  PmI.  Vn  manuscril  du  dialogue  do  Lad.  (Jäal  S.  IflHf.).  67. 

Meyer  V*i  Knonau,  Gerold.  .InlirltiU-licr  des  Dcutsrhen  Itcichr^  unter 
Heinrich  IV.  und  lleinrioli  V,  I.:  UiVi  10(>9.  [Ordnung  der  l'-tlnin- 
git>clicn  Verliällidsse  zu  (Uiln^  ^.  Iii— IS),  u.  a.  m  .]  Leipzig:,  IHincker 
A  Humblot.  XXIV,  70»  S.  M.  lO.HO.  4». 

moittmenta  (iormaniae  liistorica  indi-  nh  aniir»  Christi  ii(X>  U«|Ue  ad  aimum 
l.")<)0  e«li(iil  Socielas  aperiendis  Tontilnis  rerum  «Jcrninnicjirum  m^dii 
nevi.  I^gum  ><ec'lio  11  ;  (iapilularia  reguiii  Francorum  denuo  cdiderunt 
Alfredus  Koretius  et  Victor  Krause.  U,  1.  [F.  A.:  Synodus  ad 
Theodouis  villam  habita  H44,  S.  112—116;  Hludowîci  et  Karoli 
pnctiones  Metienses.  ml,  S.  107  f.)  Haimoverae,  imp.  bibtiop.  Hahniani. 
4".  L\.  l»iî  p.   M.  iilM.  m. 

Roi,  l.u,  nené  et  te  snecesiiiain  de  lu  Provence.  (JSal  S.  iMf.).  70. 

teskir,  Emut  Handschriltlidies  aus  Vrankreich.  [III.  Aus  Kecrologien. 
1.  Necrolo^tiuin  S.  Viloni  Vinliin..  S.  12<'.— 132.  -  IV.  Kin  Diplom 
Hciiuiclis  III.  lU'invitli  III  In-stätiut  den  Besitz  des  (lanonikerstifls 
SI.  Maria  Magtlalena  zu  Verdun.  lÜlO,  Juni  10.  13<i— 139.J  (.\.\ 
S.  las— 18»).  71. 

SlUSon,  Bernhard  von.  KiilisdiK  l-.nirteruM<.'en.  [1.  Xu  der  Vita  Dagoberti III. 

und  den  Anuali's  Mellenses,  S.  â.')7— .VJl  |    iN.\  S  .'>.">:»— :'»7il).  72. 

Uhiirz.  Hotberl,  F.rzbiscliof  von  Trier,  [t  9r>(î.  i  ble  auf  die  lollu'.  Ange- 
legenheiten grossen  EinHuss  aus.)  (ADß  XXIX  [1880],  204— SM).  TS. 

Witte.  Heinrich.    I.oltirinjjen  und  Hurgund.    (JH  S.  1  — KM)).  74. 

WOlfraai,  [Georg].  Ardiivalisclie  Mittheilnnixen  I  ni^r^ttTi  ,1er  in  den 
.Melzer  Archiven  beruhenden  Kaii>ür-  uiut  Konigt^-l  ricunileii.  Kr^le 
Folge.  70H— 1400.  —  II.:  Nachtrag  tu  den  Regesteu  der  in  den 
Metzer  .Arrhiven  belindliehen  l'  i.  sfurkuuden.  Kr^le  Kolge.  1(U9— 1399. 
—  III.:  I'ii;.'edruckte  Kaisienirkanden  lolhringiticher  Ardiive.  Zweite 
Folge.   (JH      158—170).  75. 

Vergl.  Kr.  19.  101.  102.  117.  127.  m,  200. 


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Vi.  Geschielilc  Lotiinugeiui  iii  neuerer  Zeit. 

Atorf.  I.a  guerre  des  l'aysans  (Uustauils'i  sous  le  ihic  Antoim  Lorraine. 
Traduit  «le  IMlemand  par  (Camille  Ma8i«inx.  Knrhacli,  impr.  Hapfer. 
4*^.  32  j>.  715. 
BMtit,  A.  \â»  preimèrei  années  de  la  ipicrre  de  Trente  Ans  damt  le  fsaar^ 

lîinl.   inn:^   tnto    (.in  s.  :U)1— m<>5).  77. 
fiefllt,  Edgard.    Les  cahiers  ilc  la  Lorraine  aux  états  généraux  de 

discours  prouoacé  à  l'audience  solennelle  de  rentrée  de  la  cour 
d'appel  de  Nancy,  le  16  octobre  1889.  lïancv,  Vapier  18H9.  48  p.  7K. 
••yei  Ch.  lin  épisode  de  rhistoire  de  Plabémont  (XVIl*  siècte.)  (ASKDV 

s.  151—175).  7». 
Hausenblaa.  Oeslerreich  im  Kjrtege  gegen  die  französisciie  Hcvolution  17i)2. 

Mit  4P1inen.  (Blitth.  d.  IC  n  K.  Krieg»-ArchtvB.  N.  K.  V,  S.  1—107).  HO. 
plorttaiann,  Philipp  Bernhard.]    Die  Friinsosen  in  Saarbrücken  und  den 
dfiilsi'ltcn  U(i(*li?>I.in<k>ri  im  Saargan  and  Westrich  (1792— 94i  in 
Briefen  vim  einem  Augenzeugen.  1.  u.  iL  Bändchen.  |.().  0.]  179ti-1797. 
[Noadrack]  (M  ittb.  d.  Histor.  Ver.  f.  d.  Saargegend.  Heft  V.  VI,  290  S.)  Hl. 
JM^in»  V.  Le  8i<'-ge  d'Kpinal  par  le  maréchal  de  (Iréqni  du  19  an  26 

.r.,,i.-..,hre  1670.  (AK,  S.  57tJ   ms\  '  »Ö. 

Walioii,  Heart.   Lea  Heprésentants  du  peuple  en  oiissiou  et  la  justice  ré- 
volalionnairo  dans  les  départemenlt  en  Tan  II  (1796—1794).  V.:  Ia 
liOrraine;   le  Nord  et  le  Paa-de-(Uilai8  ;  les  (%fltinienia.  Paria, 
tî  ir  '  .-'U'  r-1  r.io,   42f;  p.  86. 
Winciielniann,  Otto.  BeilräKe  zur  Geschichte  der  staatsrechtlichen  tie/.iehungen 

LoUiringens  mm  Reich  iin  IG.  Jabiliundert.   (JH  i^.  l^^ô— 218).  K4. 
WolIhHü,  (floori).  Die  lotbringisehe  Frage  anf  dem  Reichstage  so  Namberg 
und  dem  Tage  zu  Speier.    Nachtrag  /.u  Win[c]kelmanns  »  FJeitriige 
zur  (if'-^chifhlr  der  staatsrechtlichen  Heziehungen  Ix>thriagen8  »um 
Iteicii  IUI  h,.  Jahrliundert >.    (Jit  >.  li^    fA)).  H6. 
r,      Lliistoire  de  France  racontée  par  Ioa  contemporains  :  Henri  II  ol 
Charles-Quint,  si«'gc  de  Metz  —  hataillc  de  Itenty  (1552—1655). 
Extraits  de  tSortr.md  lîf  Salijrnac,  de  Vieilleville,  de  Kraii«:ois  dr; 
Uabutin.  Ouvrage  contenant  ü  gravures.  Paris,  llui  helle  et  (ac.  191p.  HT»'. 
Hîsloire  de  France  racontée  par  les  contemporains:  Henri  II,  l'oi*- 
lupalion  des  Troia-Évéchés  (1647— 1S68).  Kztrails  d'         nires  de 
Vifilli  ville,  de»  «'oiiiinenlairos  de  Fran^ois  de  Rabulin.  etc.  Ouvrage 
contenant  14  gravures,  l'aris,  Hai  iielte  et  (Uu,  192  p.  H5''. 

Vorgl.  Nr.  19.  m.  m.  2UU. 


VII.  Schnflen  aber  einsselne  Orte. 

Ät^mf.  SaiiMi,  J.<Tli.  Notice  sur  Thöpital  et  la  chapelle  de  Malte  à  Anlnoy. 

(He.\I  S.  204-211,  242-249,  317^396).  86. 

("liiiiiitKit.  V(.'r;.'L  Xr.  .'l'i  u.  'li'-'.  87. 
J-^statif  .  Fournier,  A.       Pertu.\  d  ilstayc  el  le  château  de  I  Kslaye.  i^AE  lil 

[is89j,  L.  424—482).  87». 


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—    430  — 


ifH^m§m.  LMpffrM,  IM«ri«li.    Die  ehemalige  DeatMchordenpkapelle  Sn 

Hundlinfcen.  (Jn  S.  148-151).  m. 
Kttkmni.  Notes  sur  la  l'aroi>.s«^  de  r.ouine.   il'cM  S.  ;ri9~8fiR).  *W. 

2!^Hr,j.   Woltf,  Henry  W    f  i,  .tcui  M  iil  n  nk  [8chloM  Meimberg  \Th^ 

Xiitinnal  Mcvicw.    1«90.    S.  :m  -hU).  H9^ 

Mcrtfu.    Verjîl   Xr.  40.  Hj*. 

MrU.  Oombau-Blatt,  .McUcr.  Or^aii  des  Mctzer  l)orubau-Verein.s.  -  KuUctiu 
de  l'Œuvre  de  la  Cathédrale  de  Meta.  Nr.  fi  «.  6.  (Deotticher  «nd 
franzüsischer  Text.]  >teta,  Dmck  von  Gebr.  Lang.  Folia  11;  809. 
mil  VS  Tafeln.  90. 

—  [Hamm.]  Itcricht  des  ShnlItiihriTs  über  die  vierte  ordenllicln' 
GeneralverHamnilung  [den  Metzer  Dombaa^VereinM]  vom  l>aInMOiuitBf , 

den  U.  April  Vm.  [HchIücIi.  u.  franin»it«cher  Text.]  (MDR  V,  ät.  »I. 

—  Ilerirlit  lies  Scliriftfrilu-er-  .Ir  - Metzt'f  nombaiJ-Vpreins]  über  das 
Vereinsjaiu-   im).    [Ueulsr  li.  u.  Iranzös   TexM.)    (MDH  V,  S.  n    "/i  ^. 

—  —  Kerichl  de»  i^cliriflfiihrcrs  . . .  iibev  die  fünfte  ordenlliche  General- 
ventammliing  [dex  Metzer  Domban-Vereinsl  Mittwoch,  den  12.  Min 

1K9(i    [Drnl  rb.  ii.  fianzös.  Texl  ]    (MDl!  VI.  S.  1-4).  HS. 

—  Kaibel,  Georgias.  Insrrii<lioii«'s  grao<;u»  Siriliac  et  Itnlini»  additis 
^ntccis  Galliae,  llispaniao,  iirilatmiae,  (icrmaniae  iu»<criptioiiiibus. 
Cotiitilto  et  anrtoritate  Acadeiniae  litterarum  liefiae  Bomaeieae. 
[(îriocliisrbe  liiscbriften  in  Metz,  S.  m*.  Nr.  S.  (î7a.  Nr.  ÄBöS]. 
Ik-rnliiii    ipnd  fl.  IWuiMTiim     Folio.  XII.  -W*,  778  p.    M.  VM).— .  99». 

—  Kind,  Aug.  Der  Streu  iMetscIi-Wolfrani.  (Prole^lanl.  Kircbeo^eilun^. 
XXXVU,  S.  110»  f.).  91. 

—  Lauroy,  Pascal.  Metz  et  le  joujj  pniwien.  |llelr.  aucb  die  früheieGe« 
.scliiclitr  VOM  Metz.]    PariN.  -^nvmo     \'MI.        p     fr  'VrM»  96. 

—  [Tornow,  Paul.]  JSachlrag  zum  Hau-Henclil  des  üonibaumeiriter.s  lui 
letzten  l>ombattblatt  (Iber  die  im  Jahre  1889  am  Metxer  Dome  ann- 
geriibrten  nostauriningji-ArboiteiL  n^tB<:h-  franxSa.  Text] 
i.MDH  VL  S.  4  f.).  Hß. 

—  —  Da»  Liebfrauenportal  de^  Alutxer  Donii»<.  [Deutr^cti.  u.  fraiizus. 
Text.]   (MDB  VI,  S.  6-2»}.  97. 

—  —  Baoberirht  dea  Dombaumeistera  fiber  dio  im  Jalire  18K9 
nni  Mctzer  Dome  aus^effilirien  KcHtavrirungiiarbeiteiL  [Dentaeh.  u. 
IVaiizu».  lexl.]    MDH  V,      ô  -7).  9Ä. 

—  Verielehnta  der  Mitglieder  den  .Mt-tzer  Dombau-Vereins.  iMDH  V,  S. 

»— 11).  99. 

—  Weiss,  N.  La  Déforine  à  Melz  et  ses  Iiistoriens.  (Meurisse.  Thisloirc 
ecclésiastique,  ele.)    Deux  lettres  inédites  de  P.  Kerry.  1643.  (BShpl 

XXX vm  [i8H!)j,  s.  oHü— 092;.  loa 

—  WlotiMMR.  Adelberoa  I.  Schenkoof  anrkunde  IDr  dna  Anrairskloster  mid 

l'^v  l  alsrimiiL;      .in  S.  aO«>— Mlöi.  101. 

—  Wolfram  6.[eorg{.  Die  I  rkunden  Lu<l\vigs  des  Dtmlschen  für  das  (.Jlos- 
hindenkioäter  in  .Met;:.  (Aiittb.  d.  Instituts  f.  Wüterreich.  Gcächichtsfur- 
aclmng.  XI,  S.  1—27).  MV. 

Vergl.  Kr.  47.  142  US.  1Ô2.  102.  1«7.  168.  2ü6.  209. 


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-  431  - 


SMtbiirii.  fWtf mr].  Sftttcbiirg.  Kotircu  hütoriqnei»  «nr  la  Tille  de  ätmboorg, 

dcpui-  ÎI  -  leinps  Ich  ploa  reenlés.  Sarn  bour;;.  .\tniiii.  201)  p.  102». 
Sottrqfiniiml.  Box,  N.  Nolirc  «iir  li-s  pavs  tU«  la  Sam-  o»  >  n  pnrlicnlier  !<iir 

Öarregueinine.s  ol  s<;s  environs.    \iv  et  11»  livraisdiis.   .Melz,  iinpr. 

Béha.  p.  279^2.  lO^K 
Tfff^jNiï   Vcr^l.  Kt.  90.  lOS. 

VIII.  Allgemeine  hio|tm|)lii8che  Schriften. 

inariagM  et  déi^èa  des  princes  et  prinrettses  de  la  maison  de 
Lomine.  —  Branche  d^Armagnai^ßrionno.  -  Dapns  les  copies 
authentiques  do«  nro'iivfs  du  prinro  do  ni'au(Trt'iiiont-(;ouii«'nay . 
duc  d'Atrisco.  Coinmunicaliunü  de  M.  (lUapt; liier.  (J:?al  2Ô4— 2(>H).  UU. 
LmI«.  Biographie  ^nérale  den  Vosges:  Woeîriot,  les  Briot,  Fratrel. 
Paris,  impr.  Bamagaud.  80  p.  104». 
TlWttmas,  Ch.  Le»  grand»  Cavaliers  du  premier  empire.  Xuli«  <  -  ln^graplii- 
quett.  l'^*'  ttérie;  f^ualle,  Kelieriiiaau.  Moitlbruu,  les  trois  (lolburt, 
Munt.  Paris  è,  Nanry.  Rerger-I^vranU  k  fUe.  V,  Alô  p.  lOlb. 

Vergl.  Nr.  19. 

IX,  BK)gntpliis(he  bclniltt  ii  iibcr  einzelne  Personen. 

Aitpler.   Favier,  J.   lean  Appier  <&  J.  Appicr  dit  Hauzelet,  graveurs  lorrains 

du  XVa«  siècle.  (MSal  S.  •A2\~m\  &  2  pl.).  105. 

'AiMlffii^.  DrMii.  Discours  prononcé  le  10  octobre  18fl9  aux  obsèques  de 

M   hunlang^-.   (MAS  S.  r.VIII-CXIl).  10«. 

Briot.  Germain,  Léon.   François  Hriot  et  Kîcolos  Briot,  graveurs  lorrains. 

(JSal  S.  7-12).  1Ü7. 

Qdmel.  B.[adel],  E.    Une  lettre  à  Dom  Calinet.  (JSal  S.  289—28»).  KH. 

rhotrian.   Thlrlet,  H.  J.  L*abbé  L.  Chatrian  (1782—1814).  sa  vie  et  ses 

,v„..^..     y,,.,,        jn  „  109. 

Uétmt.    Bwvigflier-Clotiet,  M»«  Madeleine.   Clicvert.  lieutenant  général  des 
armées  du  roi,  1696»17Vî9.  s^m  origine,  sa  naissance,  sa  vie,  les 
expéditions  aux-quellen  il  prit  part  ei  les  <  ause»  qui  les  déterminèrent. 
Verdun,  impr.  Reuvé-[«illetnanl  IHKH.    IV,        p.,  pl.  et  tabt.  UO. 
Un.:  AK  S.  lôH — ll>4  (l.éon  (iennain;. 

Bnai^,  ll«ixaoroi  de  Denbatlet  Cb.  ie.  Les  Artistes  lorrains.  —  Devillr. 

(MAS  S.  176-190).  tu. 

Frati'_<.!s  'ir  Xeufihâteau.   Collignon,  A.  Une  lettre  do  François  de  Neuf- 

rh.a..-an.    (AK  îS.  l:}(i  -144j.  112. 

iV/cx.   Sohroidt,  Ch.   Laurent  Fries,  de  (kjimar,  uiédecin,  astrologue,  géo- 
graphe à  Strasbourg  et  à  Metx.  (im  10.  Jahrb.]  (AR  S.  ö28— â7&).  It». 

Frothurim.    Pfister,  Ch.   I/évéque  Frothaire  de  Toul.  (AR  S.  2ftl— 114. 

ftelléc.    Vergl.  Nr.  1<!.'»,  114a. 

Gilbert.    Schmit,  l.-A.    Notioo  sur  N.-J.-F.  Gilbert,    (.\iSal  S.  1Ü3— ^71;.  Uù. 

ffiiyolL  CottdamatloB  de  M.  Tavocat  (l  Guyot  à  Metz  [1700].  (Bull,  do  la 

coinm.  de  l'hist.des  églises  Wallounea.  IV  [La  HsYe  18H9],  5. 87—01).  11«. 


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Jtaii.  Pange,  Comte  de.  Joan.  Miiiiscignenr  ilc  I^onraine.  ^Re<'  S  (VîO  f.\  117. 
iMilrmrni.   Meiigin,  Henri.   Sniu  v  tH><*rolo|[iqtte  itor  M*  [joais  I.ailement. 

Maiicy,  (;ré|>m-l.fbIoii(l.    17  p.  IIH. 

—  teyv^  Ch.  T^uiii  Lallcmrat.  (JSal  S.  3A— 4.H>.  119. 
/y  (Herr.  Vie  Ho  la  vcnt  rahie  MôioAlix  l-o  CU-ir,  en  re  ligion  MPlir Tllérèw 

de  .It  -ii-  fondai rico  ilc  la  '".ongröjjation  do  Nolre-I^aino,  par  iiiir 
religieuse  du  iuuuastèrp  de  Lunévillc.    1.  il.   iàlU>,  DeMsain  1H8}>.  liO. 

JJiamoât.  Pitltr,  Ni.  Klofe  do  Jean-Ja«  <|urs  Lioraiow.    iHacouru  de 

réception.  (WAï*  S.  XXXU-l.XXVIlU.  1«L 

I*fit>ter.   Druon.   H('-[>oii  <       au  riciiiiendaire.   [Srhildonuig  der  Arbeiten 

von        l'tisler.l    (.MAS  S.  UWIX— ACI).  12t 

Philippe,  Germain,  Léo*.  Découverte  de  IVpiüiphe  et  d^une  partie  da 
premier  monument  fonéraire  de  IMiilippo  de  (Sneldrent  d«rhe»Ke  de 
I  rirrninp.  à  Vilcey-sur-Trey.     .ISal  S.  1141-144").  UH. 

-  Histoire  do  l'iulipp^i  dr  («uoMrc.  n-inc  dcSn  ile  ot  di'JiTnsaleni.ducliestHS 
de  Liorrainc  et  de  Har,  icligtcu.^e  de  r<ir<lre  de  Sainlc-Clairc,  morte 
en  odeur  de  «ainlelf  an  |i«uvre  inonaHt^re  de  TAve  Maria  de  Ponl- 
;i-.\loiisson,   par  uno   pauvre  <'.lari^>e  d(>  Sainte-' ".lairc  do  GrenoMo. 

I.  II.  GrenoMo.  iiiipr.  Haralier  el  llardclot.  IHKλ.  XIJ,  440.  447  p.  1^4. 
Jinu'  JI.    Mariclial,  P.    .Noie  sut  le  lieu  de  nais.-^aace  de  René  il,  duc  de 

f/wraine.  (if Sa)  S.  :HH8-8{}5).  lii^ 
Jiett/e.  Cdapellier.  Acte  de  nai»<sanre  de  lloit6e  de  Ixirraine-Guise,  d'apréa 

la  copie  des  nrdiives  du  prince  de  ReAufflremont41ottrten&T.  duc 

a'AUlKco.  (JSal  S.  'ih).  W!. 
JititfMir.  WafMr,  P.  Ruiger.  [Pjrxbî^ichof  von  Trier  ira  W.  Jahrh.l  (ADlt 

xxx,  s.  :m»~41).  iä7. 

Snhn.  Ribbecic.  Salm  iHeimicli  VU.  u.  .loliaim  VI.]  (AI)H  XXX,  S.  2.-)4  f.].  lÄ 
Ththiat.    Confeatear,  l  n,  de  la  lui  k  MeU.    1702  -17Uù.    M.  Tiltbiat.  Se:« 

mémoires.  (ReH  Ü«.  26  S2Jr.). 
Irmtm.  DniM.  T<e  comte  de  TresKan.  (MAS  S.  27-J — SUSI).  1^ 


X.  Kirchengesehichte. 

Bftriiier  de  MontMlt,  X.  Le»)  KouvenirK  lorraiuH  de  l^égliac  S.  Grégoire  tinr 

■  n.-,,,e,  '.ISal  S.  201—21«;?.  Wl* 
Boarchenin,  Daniel.    Knroro  i|ue1<)iies  noies  sur  les  KgliüCä  de  Cliiampaj^ne 

et  le  (>)llo«nie  de  Phalsbourg.  (HShpf  XXXIX,  S.  4»H).  VS. 
Clir0i«|U|i,  s.,  lle(emiis«ipiB€opi(742— 760),  régula  canonicomm.  Aon  dem 

Leidener  flodex  Vossiaiui^  hitinus  94  mil  rinschrift  dor  tir  "i-    '  .  i 

Xolen.  hcrans;jegei)on  von  W.  Schmilz,    tiauuuver,  Haiiii  iWS>.  4'. 

VI,  2Ü  S.  lu.  17  Lkhldr.-Taf.  .M.  H.  .  WS. 
Civier,  0.  Nouvellei»  note»  aur  les  Églises  de  (Ihaupagne  et  le  flolloqae 

de  l'I.alslxnir^.  ^ilSlipf  .XXXIX,  S.  ;i80  f.).  1*4- 
—   Trois  marlvrs  de  In  Héforme.  hrfi!/>>  en  152"j  à  Vie,  .Metz  el  Nancy. 

l'ariîi  tt  Xaucy,  Hcrger-LevrauK  ei  Cie.,  I8«i>.  L\,  IIU  p.  Fr.  2.M.  lÄ. 
DiMMge.  I  n  ronlean  mortuaire  du  XV»  »ibv\o,  (JSal  S.  144—144)).  lük 
Doiation,  curieuse,  ä  ih  '  ulil  aye  [de  Saint-l'ierromont,  du  diocèse  deMelx. 

ca.  liao.)  (JSal  S.  90 W*- 


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—   433  — 


bliciieftiie.  Méinotra  nor  roriginc  des  diocètieh  «'-ijiBCOitaux  (i&ns  l'aucMUue 
Gnle.  fHelr.  neh  Hetx.  Toni  u.  Veidan.]  (IIStetF  L,  S.  387--416). 

IqWl,  Ch.    I.a  terre  de  Mandre,  prèn  Mirocourt.  au  XVII«  i<iècl«.  et  l«s 

pr«'montrAîî  f1»;  Parey-sous-Montforl.    iJSnl  S.  51—57).  t89. 

L  HuilIter,  J.-L  >'Libairc  et  les  niarlyrs  lorrain^^  du  IV' siècle.  1.  II.  Nsmcy. 
Vagner,  IMO.  X,  406  ;  M7p. 

««•  .  ai:  s.  152- 15a.   (K.  n.[adoi;  14«. 

Pilter.  Ch.   Note  sur  trois  tnanuHcrits  provenaiil  de  l'abbaye  de  Moyen- 

niouticr.   tJ:>al  r>.  \hS — KJU).  141. 

Pratt,  SaîRl  Servais.  Rxamen  d^ane  correctioD  introduite  à  ttoa  «qjet 
daiUf  les  demiAffM  éditions  de  Grégoire  de  Touk.  [Heilifcngcscllirhie 
von  Metz:  Servrttiii^  in  MeU;  die  Hun  tien  vor  Metz  S.  2SllT.j 
(.VISnaK  1^  ri.  IHA  -lïH).  14S. 

W.ftiaa],  N.  Les  jémiie»  et  les  biens  de«  tétnph»  à  MeU  (1709).  (ïiShpf 

XXXIV  s  4.12- 4H7).  142». 
-    Xote>   et   pièce?  in<'dif(^s  ■^tir  l<'^  ^»[{«(»s  (]<<  In  Champagne,  l'iials- 
baurg  et  Majicheüa  et   le   collège  de  Sedan  de   1572  à  Iô9l. 
(ItSfaiif  XXXIX,  S.  8ftA~D14).  144 

Vergl.  .\r.  lU.  75.  8li.  8H.  m.  94.  lt>J-lU2.  114.  116. 


XI.  KuUur^,  Kechts*  und  Wirtsehaflsgeschicfate.  —  Geschichte  der 

Juden  in  Lothrioften. 

Aiatanacii  boik-Loristc  du  Pay»  Mc  shiu  [auf  dem  iatmcrun  TilclblaUc:  de 
Metz]  1-  aimée,  ponr  1880.  Metz,  lith.  Whu  lft89.  4".  64  p.  A  An- 
nonces. 144i*. 

ArMivs.  luMus  \uu\  Dresdner,  Albert.  îîf.resten  zur  firsf-hifhle  der  .luden 
im  fränkischen  und  deutschen  iSeirlie  bis  zum  Jahre  1273,  Heraus- 
gegeben im  Andnife  der  liielor.  ('.ommiesion  Ar  Geschichte  der 
Juden  in  Deutschland.  IV.  Lieferong.  Mis  zum  Jahre  1864.  (S.  881 
\r  r>rV'  \ici/..  1237  I    lUjrliii.  Simion.    4"  S.  \9'\    '2bCu  146. 

Aiiricoate  de  Lazarqae,  E.   Cuihino  Messme.    MoU:  H6hn  ;  Fari»:  Kuland. 

XOI,  886  p.  146*. 

BMMt,  René.  La  Chanson  de  Rri<'oa.  IV:  Ver»iona  alaacienne  et  lorraine. 

"tp  -  -ï'w    fî04).  146. 

C.[arnoyJ,  H.£enry].     Le  inoi  de  mai.   XIII;  TrtmajEol  en  patois  ines^iiu 

rhanté  le  1«*  mai  par  les  jeuneti  filles  réunies.  (T  S.  109  f.).  147. 

■Mlfiy.  Des  épidémies  et  en  particulier  de  la  grande  peste  du  XVII*  siècle 

I  .  rnüip.  (MAS  S,  in   m)  14«. 

OreAdner,  Albert.    Hegesten  zur  Uc»cliu-hte  d<*r  Juden  ...  Areniat, 

JsliM  and  Oresdaer,  Albert  Kr.  146.  14!». 
imMiiu»  Pl.  ÉcroM  «t  Élarg iasemonta.  Dommenta  inédila  sur  l*hisl(»ire  de 

'.n  l>orrainc  À  sa  législation.    Kxtrnit   des  archives  de  la  Maiaon 
ri  Arrêt  et  de  Justice  de  Xnncy.    (MSal  S.  272-  32tVi.  IfAK 
Ciyet,  Ch.  !Cote  additioiuielle  à  l'ensai  sur  l'aisance  du  paysan  lorrain.  lti6V. 

[Antographîrt.]  6  p.  IVergl.  BiUiotr.  mr  im^  Xr.  166].  161. 

28 


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I 


^  m  — 

kaiflMiii,  DAvId.  «nibherA  WjftmAn.»   [1.  Atm  <lem  G«in«iiulelHich  von 

Mi  lz  (2  rrkiiiulon  in  hehräischor  Hprafh«*.».]  (Ma|r«xin  f.  hebr.  ÎjÏI- 

fr<;ifi!r  M   Wi-M-ri^'h   III.  s.  n  1). 
Larohey,  L.   La  miMne  itu  pays  de  UvU.   (K«  S.  72—78).  ïbL 
Lirvml,  H.  Lothringische  Sammelmappe.  Lieder,  Km<lerreime,  Sprache  nnd 

>prüc)iw<)rtUche  Redcmarlcn  au»  liOthrinjren.  Forbacb,  H.  Ilupfer. 

s,  <ï7  <  M.     .75.  '  lâi». 

MaggioiO.    Le»  ('■voles  avant  <>(  après  17^  daiUt  In  NfeurUio.   la  Mouîie.  la 

Moselle  et  les  \o>^g<-s.   uNUf  S.  HÖ— 177)    [Vgl.  Hibliogr.  fOr  1889, 

Nr.  162!.]  m 
RlahtN,  X.  Deux  Mtr<  <  'ir-  iiriYilöKCä  et  tie  franchises  accordées  aux  Jnife 

de  V^\{'(]h'  Ai-  SU  iz.  {iU  a.  ir»2-lô7).  VU. 
*  RIstoii,  Victor.  (W)nlribulioQ  k  Téludc  dn  droit  contamier  lorrain  .  .  . 

Paris  1887. 

A'  '  :  lU'c  S.  162^167  (Louis  llaliffol).  IflS. 
Save,  Saston.   Vautrin  Lud  et  ic  (iymiiaso  Voügieiu  (RSpv     2îik—2dS  u. 

4  Taf.).  laC. 
tanri  L  F.  Le  rjuniava]  dans  les  Vosges.  (Rtp  S.  90—98).  157. 
Mter,         La  complalnU-  <lc  Sainti  -Catherine.   (Lorraine).    (T      S9).  IW. 

La  c'oiiiplnint«'  Hf  Saint-Xirolas.    lA>rrain«.   (T  S,  M).  139. 
—    La  ronde  *lu  mariage.    (T  S.  102). 
VtrMvIr«,  A.  lia  <  (lonpaigmc  des  Hareschaolz»  ot  la  cConfrairie  Monrienr 

Sainct-Llov  .  de  la  ville  de  Haiiibervillers.  (ASEDV  S.  19— 5K)).  IflUL 
Windealeben.    (iesehicIsHicho  Knlwickelun^  und  lU-dentung  der  Salinen  des 

Seillegaub  iui  Millelaller.  (Zeitschr.  f.  Itergreclil.  XXXI,  S.  HH.'i— STw). 

(Auch  ials  âepâratabdruck:-  âl  l^.]  .  ttU 

Vorgl.  Kr.  19. 

XIL  Kunstgeschichte,  Archäologie. 

Ads-Handftchrlft,  Oie  Trierer,  bearbeitet  und  Iicrau8|:egeben  von  K.  Menzel. 

I'  f'orssen.   II.  .lanitsrhpjc ,   A    Srlntü f     n ,   I'  Hcllner.  K. 

LauiprechU  Mil  3K  Tafeln,  (l'ubl.  <i.  <>es«eHscii.  I.  Kiiein.  Gesdiicblî- 

konde.  VL)  (If.  Janitsehek,  Die  kUnMlIerische  AusKtaltnng.  S.  68—111. 

(2.    I>i<'    firrvorragf-ndsteii   Srluilon    karolingisrlier  Küoherinalerei. 
72—107;  u  A.:  Die  ."^chule  von  Mntx.)]  Leipzig,  A.  Dürr.  Folto.  X, 

123  S.  M.  m.  162. 
•.[•M],  E.  è  tt.(«niitfRl  L[èti].    Ii*  table  dn  déealofnie  an  Masée 

lorrain.    (.iSal  S.  K2    H7).  Ifô. 

Btrbier  de  Montaslt,  X.  rii<>  exmminn  «rrhfologiqiie  dans  les  Vosges. 

(A:5KDV  .s.  l:U~li>0>  IW. 
Beiolt,  A.  Note»  nur  ta  ftimillo  de  (llando  Gelléo,  snr  lo  village  de  f!ha- 

niagne  et  nur  (fuehfoes  artistes  vos^iena.  (As^KI)V  S.  176  —181)).  l(v». 
Bonnejoy.  A  propres  d«-  l  ioonograpliie  ih-  S.ninf  Vvcs.  (.iSal  S.  77  Ifiß. 
Clenea,  P.   Die  forträtdarsteUungen  Karl»  des  Uroä.sen.   [üelr.  auch  die 

Keiterstatuetle  in  der  Kathedrale  xn  Mets.]  (Zeitschr.  d.  Aachener 

Ges.  Iiichlsvereins.  Xll,  1— 147>.  167. 
Q.[ermr->)n]    I  [éon].     I     laide  du  décaloguc  ...  s.:  B.  [flieQ,  fL  à 

G-Lermain],  L[éon},  Xr.  Itiä.  '  lti& 


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—  435  — 

Lfoi.  U  cloche  <lc  Bcrmont.  iJ^I  S.  8tB-.2S9,  2t>3^  265).  M 
~    I/osteiisoir  (le  laHothe  en  liorrainc.  (Il«viie  d«  TaH  chiftien.  XXXllI, 

s  227    22«  I.  17»». 

—  Deux  antiques»  rt'ln|uairfs  du  pays  iiifkeiiii.    (J^al  S.  846 — 247).  171." 

—  \m  (%asfle  dite  de  Notr(>-T>amr  A  Tournai,  travre  de  Kicnlai*  de 
Verdun.    fJSal  S.  28    Hl).  17Ä 

6ayot,  Ch.    Les  agrandis-semonls  «io  I  holoI-ile-viUe  Ht*  Nancy  à  propos  de 

la  déniolilion  de  l  liôtol  de  Kc.uerku.   (JSal  S.  »7-10«,  121-134).  173. 

HiHMr.  MuBeogni{)hie  ftber  das  inbr  18H9.  [RIsaes-liOthringeti  S.  281—883.] 

(\V/.  .s  2H0-  3l2i.  174. 

HefTinann.  0.[tto]  A.[dafbert]     Vcrzci«  Imi^  dt-v  in  der  .'^ammlong  Merciol 

l»elindlirhen  jje.sr  linitltneii  Steine.   (Jll  .S.  ÜTOf.).  17ü. 

Nitwm  NMry.  L'imagerie  i>opulaiie  à  Êpinal.  (ASKDV  S.  Vll-XUI).  17(1. 

Jiequot,  Albert.   Les  graveurs  lorrains    Pari».  Pion  188it.  23  p.  177. 

—  l(é|>onse  :i  des  Ob^^ervations  sur  un  mémoire  intitulé:  Les  (îra- 
veun»  lorrain^i.   Naticy,  Nicolle.  H  p.  17H. 

—  Képoose  à  des  oKservationM  faite»  |>ar  M.  Lucien  Wiener  sur  un 
mémoire  ûllitnlé  :  <  i^e»  Graveurs  lorrains.»  .\aury,  .N'irollc.  8p.  179, 

*  Kraaa.  Franz  Xaver.   Knn>t  und  Allerthum  in  Kl>«a8a-I^thringeti  ,  .  .  . 
111.  [IxUliriogon],  3.  :>traâ»burg  ltiH9. 

Rft,\  AK  S.  145—147  (Alfred  Iloorgeois).  18(K 

—  Die  chriflilicben  Insehrinen  der  Rbeinlande.  L:  IHe  altchristlichen 
ln~(hrifton  der  lUieirdrinilr'  von  den  Anfangcn  des  ('hrislenihuins 
.■im  Rheine  bi«  zur  Mitte  des  K.  .laiirbundorls.  Mit  22  l.icbtdnicktafeln 
und  zahlreichen  in  den  Text  gedruckten  Abbildungen.  [Bisthum  Metz 

S.  SSt]  Freibwg  L  Jhloltr.  4»  IX,  171,  8  S.  H.  SO.  18t. 
■tnuscrfts  de  Jean  III  do  Vy  el  de  Perrettc  Tiandoehe,  safomme,  enlunùttéa 

p  ir  Henry  d'OrquivauIz.  (.ISul  S.  2:^«— 241).  182. 
Marichal,  P.    L'Ave  .Maria  de  Maxil'viUe.    (.iSal  S.  147 j.  18». 
(E.].  Congrès  archéok^qnc  de  Mets.  Lea  briqnetages  de  la  Suillo. 
fVortrag,  gehnlleu  in  der  (îcuernlversammlung  des  («esammlvereins 
deutscher  Gescbichts-  und  Altertuinsvcreine.i    Metz.   Gazette  de 
Lurraine.    1KK9.   24  p..  ISUa 
de.  (Ras-relief  du  hm»  de  Klang.]  (BSnaF  S.  lOlf.).  184. 
Sofcaeilel,  L.    L)é<-ouverte:^  arrhéologi(|ues  Mir  les  Icrritoires  de  Villelte  et 

rhnrenry-Vezin  (Meurlhe-et Mn-rllo.  (.ISal  S.  108-113).  IKÖ, 
Sottheanea,  R.  de.  l  ne  excursion  à  l'ierreiort.  (JSal  s'.  12—19).  I8i;. 
VmtoM  der  klassierten  Denkmftler  im  Itosirk  Uthringen.  (in  S.A57f.).  187. 
WhNnr,  L  Obaen-atiuns  sur  un  mémoire  intitulé:  I^ee  Graveurs  lorraine. 

Kancy.  Crépin-Leblond.   8  p.  IHK 
Welfraa,  Geerg.   Die  Heil«r»taluelle  Karls  des  (iro^son  aus  der  KathcUraie 
zu  Ifetz.  Mit  zw-ei  Tafeln.  Stra«shttrf.  Trttbner.  86  S. 

/iT.:  Iteperlorium  f.  Kiuistwissensr-b.  ,\ll,  S.  4<>6  (F.  X.  Kiau>h 
Ehda  S  481  f.  (cjeroen).  WZK  t^.  Ui2  164  (Hellner).  —  Jahrb.  d. 
Ver.  von  Altertnnmadrvnndeii  hn  Bhehdande.  Hefl  89,  S.  248  f.  — 
Zoitsehr  d.  .Aarlirn.  ftesebichlsYrr  .Ml,  S.  144  f.  ((".lernen).  —  AK 
S<.  616  f.  i^Aifred  bourgeois.).  Jteii.  /..  AUgcni.  Zeitung  (BeiL-.\i.  138.) 
Sr.  166,  17.  Junt,  S.  4  (W.  L.[abko]).  189. 

Vergl.  Kr.  19.37.  41».  41.  44.  46.  48.  61—58.  66.  90-98. 
~\  106.  107.  111. 

88» 


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XIII.  Lilterarbislorisctics,  Spracliliehes. 

iBronder,  Ph.   Kom  r<,ii  Tinn        s  :  Fora  Colenna,  Nr.  lUla. 
Citation,  I  ne,  d'Horace  dam  une  CiiarU-  [di-  \  eiclunj  de  iMiî.  (JSal  S.  t>7).  19a 
FollMMi.  M.  F.  Die  Mundart  ä»t  nettl8ch-r<othriiiger  mi  Laxembiirier. 
II.  Teil:  Yocalismuti.  tieii.  z.  Proyt.  d.  IlMluch.  n.  MeU  f.  ttmtÙ^ 

M.  t     l!i   I  ^r.  V.  r.ven.  4".  2:\.  S.  liW. 
[Fora  Coleona.J   >uuvenir  do  S'-Avold.   Ma  Urcissa  Fora  (k)leuna  Im)  diis» 

Jülir  1891.   lA.u.  d.  T.:]  Le  Grand  Almaaach  d«  S*>Avold.  [I^ablié 

|Mir  Ph.  Bronder.]  Mets,  imprimerie  Béha.  4*.         p.  iVla 
Ftkrnior,  A.    Des  inlluonces  locales  sur  Torigino  et  la  forinalion  dfs  nom» 

de  lieux  dans  le  dëparlemcnl  des  Vonge?.  (Bull,  de  la  Soc.  de  géof  r. 

de  VFM.    1888,  S.  256  0.;  1«8}>,  S.  21-45).  IMK 
ttilltit,  L  Leu  géc^raphes  àltemands  de  la  renaisaance.  [Guip,  IV:  L'école 

alsacienne -lorrniiH'.    i.ud,  Hingiriann  el  Waldseemülli  i.  S.  :H8— r»9. 

(Kibliothèque  de  la  Faculté  dea  Lettres  de  Lyon.  Tome  XUl.)  Vui», 

Leroux.   XX,  26«  p.  et  6  pl.  läk- 
8rtf,  JoMph.  Die  gennaniachen  Restandtheile  dea  Patois  measin.  (JH 

S.  101  -141).  [Audi  :]  . . .  tSUrasabnrger]  Iiiaug.4>iii8.  Mets»  Dnirk  d. 

Lothr.  Zeitunjj.  4^'  S  VÊSL 
Horaiai,  A.   Zur  Lautgescluchle  der  oslfranxi^iijihen  Mundarten,  (ZrP 

S.  876-896).  m 
HtUiiert,  N.   Daa  deilbche  Volki^lied  in  Lnthrin};en.   Vortrag,  gehalten  hl 

:''  r  Ml/nng  vom  IC  A(,ril  mO.    (.U!  S.  ;S47    mi).  IM. 
Otto,  Ricbaril.  Alllotl)rui|(iäcbc  geùitUcliu  Lieder.  (Uonumische  Forächungeu  V. 

S.  663— «18).  lAnch  «ituntn:]  Kfiaufen,  Jmife.  $»  & 
PIttor,  Ch.   Ia  limite  de  U  tangue  françaiae  et  de  la  lanirue  alle- 

inande  '  ti  Alsaco-TiOrrain'^-    f "on^iflc^rnfinn^  lii><tnti(jiu'«.    iHull.  de  la 

Soc.  de  gêoer.  de  TKsf.  iHiK».  S,  1)9—71.  317-  -343.  [Auch  einzeU»:]; 

Paris  &  Xancy,   lierger-Levraull  et  (lie.   44  p.   Er.  lüO.  VA 
RMari  Le  Lai  de  TOmbre  publié  par  Joaeph  ß^dier.  (Rxtrait  de  Tbidex 

lectiunuin  quae  in  Fniversilati  Friburjiensi  .  .  .  liabebunlnr.)  [Nm  li- 

weis,   dass  .Jean  Henart  nicht   Lothringer,   sondern   l'ikarde  war.) 

l-ribom-g  {:?uisse),  libr.  de  l  lF-uvrc  «le  t^t-l'aul.    4".   ô8  p.  IW. 
TMerry^ix,  0.  Premiers  monument»  de  rimprimerie  en  IVance  an  XVH 

i<i<:«  l<     ;iMr.  auch  den  ersten  Metzer  iWck.]  Paris,  Hachelte  ctflic. 

Fr,li.,     III,  24,  VIII  f.  ot  40  i-l.  197a. 

Vion,  H.  I'  tliiis  messin.  l.»i>cutions,  comparaisons,  j<rnvr«rhes.  (JR  19Ö. 

Wiepreoht,  J.  Diu  lateinischcn  llomilien  de»  Haimo  von  llalbensladt  aU 
Quelle  der  alllotln-ingischen  Haimo>1>l}er»etzuiig.  (ZrP  S.  1— SO). 

Wüte,  Haas.  Zur  Geschicliti-  dos  DeulschUniis  in  Lothringen.  Die  Atta- 
di'liunii;;  des  deul'-i  lii  ii  Sprnfli^fi'litftc-;  im  Mct/iT  lüstunH-  im  aus- 
gehenden Mittelalter  bis  zum  Beginne  denj  17.  Jaiiriuin>lri  liier/.ti 
eine  Karte.  (Jl!  S.  281— aüö).  [Auch  einxeln:]  .  .  .  [.^irassbiirgerl 
Inaug.-I>tHftert  . .  .  Mets,  Druckerei  d.  I^lhr.  Ztg.  III,  74  S.  «.IKarie.  ML 

Verid.  Kr.  19.  180.  141. 


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—  437 


XIV.  (ffiicalo^rio,  A(li'ls<it>siliiclitt',  Sphrui^islik  ii.  s,  w. 

tin,  Léon.  I.n  Spht  r*',  eiiiblriiio  du  duc  Antoine  de  Lorraine.  (Bulletin 
luonuincnUii.  <>•  sér.,  VI,  S.  3ô— 38).  201. 

Kin,  fur  ElMuts-Lothrfaifen.  (Alt|^.  SEeitanit.  Kr.  1,  1.  Jannar, 
s.  Il)   (Vergl.  Grilzner  in:  Der  UeuUche  Herold.  XXI,  S.  15).  208, 
UaMerg,  Ernst.    Kricdrirli  Karl  von  Snvigny.   (Uechlsjîcleluter.    deh.  zu 
Frankfurt  a.  M.  1771).  la  der  Eiiileilunii;  kurzer  .Xbrisä  der  Geschtcbte 
'  der  lothringischen  FamiKe  Savigny.{   (.M)R  XXX,  S.  426— ifiC).  20S. 
ie  Roméooart,  EttnoRd  oomte  de.    I.es  Sires  et  Comtes  de 
BUroont.  Étude  historique.  (Mäal     76—192).  201. 

VergL  Nr.  IM. 


XV.  KumisiimUk. 

FrMHai  EiMend.   DeMriplion  d'une  série  de  nionnaie»  recueillies  par  M. 

I'ahhr  .M<  rrii.!  (lnM>  h-^  environs  d»- Morvilli  -U's-Vir.   .lUS  372  4fH)). 
Fritdensburg,  F.   /.wci  Denarfumle  aus  dem  X.  biä  XI.  Jahrhunderl.  I.Fund 
von  Ololiok  [Krci»  OstrowoJ.   [Auch  drei  Metzer  Mttnxen:  HiscIiOro 
Theodorieh  I.  und  Adalbero  U.j  (ZeitschriR  fllr  KnmiMmatik.  X\H. 

-  202—212). 

Nusbaum.    .Mün/rinx!  in  Diiilliiigen  hei  Dicdeidiuren.  i^WZK  28<)i. 

QiiiRtard,  L  Jelons  de  rhöUl-de-ville  de  Xancy,  au.\  XVI«,  XVU""  el  XVlll« 
BÜeles.  Nancy.  Sidol.  4*.  88  p. 

Bitirtt  Chr.  Monnaies,  jetons  el  médailles  des  »'vè<|u<'s  de  Metz.  [0" 
article:  l!aout  de  Cimev :  Nicolas  de  LorraiiH'.  11"  arliele:  Charles  l 
de  Lorrauic;  Koberl  de  Lenuucourl.  I^*'  arliele:  Fran(,oiä  de 
Bancaire.  (Svite  el  fin.)  O^^moire  posthume  publié  |>ar  M.  Ray< 
mend  Serrure.)  (ASfn  S.  128-18ß.  810-8S8,  4fiO--468). 


20». 


806. 


XVI.  Historische  Karten. 

Fix,  W.  I  etierairhts-Karte  rar  Geschichte  des  preussisehen  Staate«  and  der 
ftbrigen  Staaten  des  Deut.sehen  Iteidies.  2.  uniiicarb.  Aufl.  1:  460O0QO. 
Karbendr.  qn.  gr.  Folio.  Berlin,  î^cliropp.  AI.  2.—.  210. 


1  


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—  *88  — 


BERICHT 

Über  die  Thätigkeit  der  Gesellschaft  fnr  lothriegische  CfcaeUdila  ni 

ÂltertfliUâkuMle 

vom  September  1690  bis  Desseinber  1891. 


Sitzung  Yum  24.  September  1890. 

K«a  aofgenoinmen  werden  «lie  Herr«n  :  Oitcrlehrer  Dr.  Grossir  S««rgeinünd: 

Krciriiiirt'klor  Freiherr  v.  ftAiiKUX ,  S:inru'«'inrin  !  Stadtbaumeister  M.\i-o,  Saar- 
^••iiiiiiui  :  Pfarrer  Matiiis,  Kulingeii;  ISaurat  tii.i  mhakut.  Metz;  Apotheker  äi'HiuiiCK; 
Mondeliiigen  ;  Rcgierung.'iassesäor  LBDiijsuitOäi:,  Ak-l/.. 

Der  Priaident  «Umkl  Herrn  Stadtjircbivar  Fridrkt  fflr  die  Oidnanf  der 
Miinzsiiiiimluiig.  iS.  Jafirbucfi  II.  H72  fl.)  Hierauf  erslallet  Dr.  Wolfram  Rericlit 
über  die  Generalversammlung  der  deuts<  lieii  (_ieschichts-  und  AUertuiiisver('\ii»; 
/.ü  Schwerin.  Der  Vortrag,  m  wrkhcin  .sodanu  Merro  Hunoil.  Bcrlhclmtngen.  da^ 
Wort  vrieilt  wird,  i»t  nulUerweile  unler  dein  Titel  :  Le»  preuiièree  annéM  de  U 
guerre  de  Trente  Ans  dans  le  Saailhal.  im  .lahrltuclie  II.  3<)1  ff.. im  Druck  er- 
st  liieiion  Nach  Itenoil  spri*  Iii  <lr(  \  • 'i^il  rti  lc  l'ifilierr  v.  Ilaninierstein  iibrr  das 
Sladtrecht  von  S.  Avold.  lier  \  urira;^  bernlit  auf  t;iaeai  .MuiiUäU'i|>l  des  Hezirks- 
ArrhiTBi)  ttiid  ergKnxenden  Akten  au8  dem  Stadtarcbive  von  S.  Avold.  Redner 
Hcliildert  dat»  Leben  dieser  kleinen  iothriiigiwlien  Stadt  im  1(>.  Jahrhundert.  I.r 
;;t'!it  I.ittei  von  der  Verwallungsor^ianisalioii  au^i,  beschreibt  die  wirtsrhaflliclie 
Ttiàligkeil,  die  gei><ilUchafÜichuu  Veri[üüi(ungen.  die  Slelluug  dt;r  Kirche,  da 
Schule  und  giebt  in  Wortlaute  eine  Reihe  von  Polizeiverordnungen,  die  «ogea 
Tafel,  und  eine  ProMseordnung. 

Scbtusm  der  Sitzung  Nacbmittags  5  Vhr. 

VnrstanU^jsitzuiig  vom  HO.  Okluber  1890. 

Neu  aufgenomiiKMi  «erden  die  llerrrn:  IMarr.  r  Skul  in  Ars;  Abbé  CuJi' 
TKLAiN  in  Neuilly-8ur-Seine  ;  Erster  .SaaLsanwalt  U.ka»,  hier. 

Zur  Beratung  stellt  ein  Abkommen,  welches  Dr.  Wolfiram  mit  dem  Vw- 
)(tande  des  Dombaavereinii  getroflen  bat.  Kach  demaelben  üollen  die  PubUkatkoea 

der  Gesellschaft  gegen  eine  beslimmle  Sumnie  den  Mitgliedern  de»  Dombauvereins 
/ugäni^lich  gemacht  werden.  Das  Abkommen  wird  y;cnehmigt.  Da  der  Vorstaud 
des  Uumbauvureins  später  andere  Kntsi  hlies.^unjicn  x^troffen  hat.  su  ist  der  Ver* 
trag  nicht  cur  Vollziehung  gelangl. 

S,  den  Aiidruck  desselben     38  fl. 


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—   439  — 


Compte-rendu 
des  travaux  de  k  boueié  d  iustoue  et  d'aiciieologie  lorraioe 
de  septembre  1890  à  décembre  1891. 


fiéauee  du      .sepiembre  lauo. 

Sont  a<lniis  nu  nombro  ilos  iinMiibres  <lo  la  Soci«'!»'-:  MM.  le  l'*"  (Incniiii, 
prrifcsseiir  de  1"*  classe,  à  Saarsjemiind  ;  le  liaron  i»E 'iAOKUN,  «liictleur  d'arrun- 
diii&cmeut  à  î>aars«mûnd  ;  Malo,  arcliiler  lu  ilu  ladite  ville  de  t^iiai'gemiind;  l'abb* 
}Axm».  rnré  à  Rahlinfen  ;  IU^jmhahut.  conseiller  «lei  travaux  publics  à  li«U; 
ïkriIlLVUûE.  pliai  in  ir-ii'ii  à  Miindcliii}^eil ;  Lbi>iiki{H«»sk,  assesseur  de  régoiu-e  à  Metz. 

I.e  président  remercie  M.  Kridriri.  aroliiviste  de  la  vitlf.  des  soins  qu'il  a 
donnés  au  claüseioeul  de  la  coUecliua  de  luamiaie»  de  lu  Suciéd!-.  (Voir  lo  JaJu*bucii 
tome  II,  pagvst  372  el  «rivanlei».)  Le  docteur  Woirram  rend  compte  ile  la  réunion 
à  Schwerin  de  l'assorialion  des  Société»  d'histoire  et  «l'arehéologie  allemandes. 
Le  travail,  \\<>\\r  l.i  lecture  duquel  la  piimle  c-^t  »'rr^uiN-  dAimét  r'i  M  (It  Tntit,  de 
Kertlieliiiiugen,  a  été  depuis  publié  dans  le  .lalirb\irli,  se«on«ie  aiuiee,  pajjes  el 
suivantes,  souato  titre:  «Les  première)*  années  <le  la^erru  de  Trente  Ans  dans 
le  Sf<aartlial  ».  Après  IM.  Benoit,  le  (irésident  de  la  Société.  M.  le  baron  de  Haue 
iiierst»*iTi.  proTid  l.t  t«!irnW'  rtn  «injet  du  droit  conttimf'M-  (t«*  la  ville  di>  St-Amlij. 
A  l  aide  d  un  nianusenl  dépose  aux  archives  départenienlales ')  et  de  documenta 
supplémentaires  tiré»  des  archives  oomoranales  de  St-Avold,  Torateur.  dépeial 
IVxistenre  de  celte  petite  ville  lorraine  au  10*  siècle,  l'artant  de  soQ  organisation 
aflriiifiisf  I  ;if  is  i  il  ili*  rrninsM  ut  ses  habitants  lravai!1;ii'  rif  comment  il«  sf  r'— 
crénient,  quelle  était  la  silualiun  fuite  à  l'Kglbe  el  à  l'école,  et  il  lermuie  pur 
la  reprodurtiim  d*ane  série  de  règlements  de  police  vulgairement  appelés  la  Table 
et  par  reite  du  code  de  prucédure. 

I«a  séance  est  levée  à  5  heures  de  Taprès-dinéo. 

S»'(itue  (lit  Bxnait  du  3(1  (jctobre  Jfi!^K 

i>oiii  adiiiia  au  nombre  des  membres  de  la  Société:  .MM.  Sell,  pasleur  à 
Ars-snr-MoseUe  ;  Tabbé  CaATeLAix.  à  Neuil]y'4ur-r>etne  ;  ILvam.  procureur  général 
à  Mets. 

convention  arrêtée  entre  le  docteur  Wolfram  et  le  Président  de 
rthuvre  de  la  Catliédralo  est  soumise  à  la  discution.  Aux  termes  de  celle-ci.  les 
publication  de  la  Société  doivent  être  mises,  à  uii  prix  déterminé,  à  la  diâpoâitioii 
des  membres  de  l'Œuvre.  La  convention  est  approuvée.  Depuis,  le  comité  de 
i  fTiiM  r  rvi  revenu  sur  sa  décision  et  la  convention  n'a  pas  été  mise  à  exécution. 

0  Voir  la  teproduclion  de  ce  maimscrit  p.  88  et  suivantes. 


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—  440  — 


Sitzung  vom  26.  Nnvember  1890. 


Neu  aufgenommen  werden  du'  Heirt-n:  Proicsstor  Dt.  M.vuTix,  :Strasabur|; 
Lieutenânt  v.  HAfra,  Diedenhofen  :  f ieh.  Regienuifsnt  JoxA«,  Metz. 

Auf  Antrag  des  Vorsitzenden  soll  eine  Anzahl  Kxemfdare  von  C-ohaHSHi. 
•  liic  Altfrtümer  im  Kcinlainl»  !>.  rhufH  und  an  solche  Mitglieder  der  üescUscIwfl 
verteilt  werden,  die  bisher  cni  besonderes  Interesse  für  urclmologiäche  :>lu<lieii 
bethatift  haben. 

Forstmeister  v.  t>ank(>  maclil  auf  ein  TriunuHTfeld  hoch  oben  in  den  W 
ge^on  in  f]ri  Niihe  von  Slfinhaili  riufiiirik>;tiii  Nach  «*'iner  Ansicht  haben  wir 
(!»  mit  einer  alleUi  vidleichl  keltuscheu  He^räbiii»st&tte  am  Ibun:  die  vorhamlt'iK-u 
Steine  haben  meHÄ  dachtBrntge  Können  (Höhe  bis  6,  Darebm.  bis  4  Kus^),  .nirh 
einige  Fifnrenrelieb  «iod  vorhanden.  Oer  Sprecher  wird  tun  eingehenden  BerirM 
ttber  die  uierkwünli'!-'  Staft»-^  ;!i  l.fferi. 

Herr  Knuin^peklor  Morlock  herichtel  i'iber  die  Aui^itrabungeii  in  larquuipoi 
und  legt  als  Ue^ultate  derselben  eine  Heihe  kelttj^cbcr  .Mmuen  vor. 

Oberlehrer  Leaipfrted,  SSearg  emAnd,  ery  reift  hiernach  da«  Wort  an  einyeheodvni 
Berirhleflber  die  Ausgrabungen  m  Hiilingon.  zu  denen  das  Khreiunilglied  der  (>- 
•io!I«rhaf»  Herr  K.  Huher-Saarjjemiind  die  nötigen  Mitl<-1  bewilligt  Iint  Da  eii« 
crschoptende  Ahhaudiung  im  nächütcu  lian<le  der  .lahrbücher  enichemeu  soll, 
»ei  hier  nnr  darauf  hingewiesen,  dai«  Oberlehrer  I/Hnptried  in  den  anlj^daddea 
lirundmauern  einen  römischen  Wirlschaflshof  mit  Hadeanlagc  sieht.  Der  Kediitr 
utnl  hrnuftrajît,  Herrn  V.  WuWr  für  sein  grossherzig  iHithätigtet«  Interensie  den 
Hank  der  GeüelUcbafi  Huszuspreclieu.  .Nach  Leinptried  ergreift  l'farrer  lAvilluo 
HUB  SUeringen-Wendel  das  Wort  zu  einer  OoMhicble  vtm  S.  AnMial.  WeAtr 
schlieitst  »ich  an  ein  Vortrag  des  Herrn  H.  V.  ^»auer!and  aus  Trier  über  die  bn- 
mnnilf'itsfirix  ilt-t!i.  ti  iI»  i  Trierer  nrnf  Mi-l/er  Kirche.  Sauerl.iiid  hillt  nn  der  F  -Iil- 
heit  des  Jkletzer  l'rivdegs  entschieden  fest.  Für  da»  Trierer  Fr&cept  mmmt  er 
eine  Interpohition  an  Granaten  von  s.  Maaimin  an.  ist  aber  der  Ansteht,  dass  «ia 
echtes  IMvileg  an  Grtmde  liegt  tind  vor  allem  die  vielbesprochene  Stelle  :  fsd  ia 
eomm  privalas  audienlias  nprnfi-  (^ir  mi  echten  Piisili  j;  i;« •^t;lu^lt-•n  Imho. 


Nach  Sauerlaud  gicbt  noch  Herr  Tliiriat  l'.rliuterungen  zit  einer  vom  l'farrer 
Jean  za  Alemont  dnreh  seine  Verniitteluiig  der  Qeeanaehalt  geschenkten  SW» 
des  15.  JabrhnndertB. 

Schlnas  der  Sitzung  gegen  6  Tlir. 


Neu  autgenoinmen  werden  die  Herren  :  Hedntilcur  Erb.  Rittmeister  von  Hakt- 
i.ir.n-WAi.i.KSfOKX  zu  Dieuze;  Hiiigerineister  Sikvi.lk  in  Lellingen.  I>a«i  die 
Städte  Üitscli,  Uiedenhofen,  Korbacli.  (jor/.e,  Metz,  Saaralben,  S.  Avobl,  daa  GT"*" 
nasiutn  m  Metz,  die  Realschule  sti  Metx. 

Der  Vorsitzende  Iheilt  mit.  dass  die  Ausgrabungen  zu  Tarquinpol  untf  i  r 
l.ritmm  ti'  T  Herren  Morlni-k,  f'.h.-i'rrm  Sr*lit;<  und  Hr.  Wirhmann,  Met?:,  m  tir^'-M"''-''" 
I  ni fange  wieder  aulgenommen  werden  sidlen.    Weiter  fordert  er  Herrn  l-ei«"* 
Lerond  zn  Farschweiler  anf,  entitprechond  der  Arbeit  des  Herrn  Graf^.  labr^ 
101  (T.)  die  hanxOsbchen  Bestandteile  de«  donischen  Putoi»  wissewachalttidt 
bearbeiten. 


SiUuug  vom  14.  Junuur  1891. 


—  441  — 


Sàtnev  du  ^  novembre  ISfftl. 
Sont  admii  âu  nombre  de»  membres  de  U  $oriét6  :  MU.  le  doct«»nr  Hartist, 
•te  Strassbur}.':  1«;  lietitenwit  vox  IlAn<«,  de  Tliionville:  Joxam,  oonsteiller  intime 

de  régence  a  McL' 

Sur  la  piop<»>ilion  du  président  il  est  ili-i  iilé  qu  un  curlain  nombre  d  exem- 
ptcire»  de  Vom- rage  de  Cohrasen:  «Die  Altertnmer  im  Kheinlaml  »  seraient  acqitis 
et  distribuéH  à  ceux  des  membres  de  la  Sociéti^  qai  jusqu'ici  ont  prouvé  qii'ilü 
pertaietit  nn  intnrf^f  partiruHor  aux  n'chcrrhos  ar<  li('oloj:iqnes. 

M.  von  DaAcke,  inspecteur  àv^  for^t»,  attire  l'atlenlion  >nr  une  oj^glunK*- 
r«tion  de  ruines  qui  se  trovvcnt  dauM  len  liauleurs  de»  Vosges,  ù  proximité  de 
Reinbneh.  A  son  avis  il  »'aprait  iri  il'nn  ancien  cimetière,  peatpétre  d'un  cime-> 
tière  celtique.  F-es  pierres  qui  restent  cneore  debout  fjiautes  ju^(|irà  ß  pieds  et 
larges  jusqu'il  4  pieds)  présentent  généraleiitunt  la  forme  de  toitures  et  laisHunt 
encore  voir  quelques  reliefs  de  hculplures.  Le  rupi»ürteur  est  prié  de  vouloir  bien 
prfüenter  un  rapport  détaillé  sar  cet  endroit  qui  mérite  «IVire  signalé.  M.  Morlock. 
inspecteur  des  Iravnnx  publies,  rend  eoniple  des  fouilles  faites  à  Tanpiinpol  cl 
.apporte.  <*omnie  résultat  de  ses  reeln-n  iies.  un  ei  rtaiii  m^inltre  de  monnaies  '  t'I- 
Uques.  M.  l.enipfricd,  profe>*.seur  de  V*'  classe  ù  Suar^iemund.  prend  ensuite  l.i 
liarole  pour  rendre  on  compte  détaillé  des  fouilles  butes  à  Kulilingen.  à  Taide  des 
subsides  fournis  par  M.  K.  Huber,  membre  d  h<»nneur  de  la  So<  iélé.  (^»mine  relie 
question  doit  être  traitée  i«  fond  dans  1«  prochain  voiinne  du  Inln-hurli.  il  ^uflirn 
de  dire  ici  que  M.  le  prufeüi»eur  Lemptned  prétend  que  leii  fondations  mit>eh  à  nu 
sont  celles  d*une  maison  d'exploitation  rurale  accomitagnée  d'un  établissement  do 
l»ains.  .Mission  est  <lonnée  au  rapporteur  de  remereicr.  au  nom  de  la  Société. 
.M.  Hnl'fT  de  son  ^éinK uk  d*'  iitéressemenl.  .\près  M.  [.ompfried.  M.  l'abbé  Ca- 
villon,  de  Slicriuj:en-\Vendel,  preiul  lu  parule  el  fait  l'hibloriquu  de  Sl-Arnuul.  A 
ce  dernier  succède  .M.  H.  von  SSanertand,  de  TrèvcH,  qai  cntrelietit  la  Société  de» 
immunités  des  églises  de  Trêves  ot  de  Metz.  M.  Sauerland  se  prononce  en  faveur 
■  il'  r;ui11if  ntirité  des  lettres  d'immunités  d«'  i|i   Mrl/    (Mi-inl  au  précepte 

de  I  rèves.  il  déclare,  tout  en  admettant  une  inlerpolalion  en  faveur  de  .S-.MiUÙmin, 
«]iill  est  anthentiqne.  et  que  le  passai^e  h!  mmvent  incriminé:  sed  tn  eomm  pri- 
vatas  audientias  agentc:«.  etc.,  so  trouvait  dann  le  premier  privilège.  Après  M. 
SaucHnnd,  M.  Tliiriaf  ilitunc  »pielqnes  rnnsi  i^iiotniMds  sur  une  statue  du  l'i"  •siècle 
que,  par  son  mtenuédiaire,  M.  l'abbé  Jeun,  curé  d'Alémunl,  avait  bien  vuulu  ' 
offrir  à  la  Société. 

La  séance  est  levée  vers  A  heures. 

8étmo$  du  là  Janvier  ISîfl. 
Sont  admis  an  nombre  des  membres  de  la  Société:  MM.  Rkn.  rédacteur 

de  journal  :  von  Haktlikh-W.vu-ksj'mun.  capitaine  de  cavalerie  àDieu/.e:  Sibylle, 
maire  de  Leilingen.  A  ces  nouveaux  membres  se  sont  joints  les  ville»  de  Rjiscli. 
Diedenbofen,  Forbatb.  tjurze,  .Mel/.,  Saaralben.  Sl-Avold,  le  Lyc^e  de  Metz  el 
rÉetde  réale  de  ladite  ville. 

Le  président  annonce  que  les  fouilles  faite  à  T.irt|uinpol  seront  continuées 
»ur  une  plus  vaste  échelle  '•oiis  la  direction  de  MM.  .\iorb)ck,  de  f.bàteau-Salins, 
et  W  Wiclunaim,  do  .Metz  II  nu  ite  ensuite  M.  Lerond.  iiiätiluteur  à  Fart^chvveiler. 
k  rooloîr,  à  Tinslâr  du  travail  de  M.  Graf  (Voir  Jahrb.  II.  p.  101  et  suivantes) 
recneillir.  sous  le  rapport  scientißque,  les  éléments  français  qui  se  rencontrent 
dan»  le  patois  aUemanU. 

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—   442  — 


Sodann  ergreift  Herr  Dr.  'Wcbnann  das  Wort  m  etnem  Vortrage  Aber 

His«  hof  Adelhero  I.  wm  Metz.  Da  dorsclbc  in  umgcarbeileter  Form  ili  diespm 
Kando  /,nin  AInlnick  gi  tangt  ist,  üq  braucht  lüer  Dicht  nfther  auf  »einen  Inhalt 
ctngeyaugen  zu  werden. 

Nach  ihm  lefl  Dr.  Walfraiu  einen  im  Hriquctage  zu  Marsal  gefnndenen 
(tegcntfUnil  aus  Thon  vor,  der  auch  Hrli(»n  anderwärts  heobnchlel  und  in  T.in- 
dt-nsrlmiidis  AUcrtiinu-rn  olme  wcilcrr  KrkläMin;  ali^rrlMlilot  i-t  Wolfram  hält 
da»  Tiiougebilde  iUr  einen  Lichter«länder,  wie  solchv  noch  heule  iu  Schweden 
gebnucht  worden.  (Abbilduuf  in  den  PubtOiatioMn  des  Stockholmer  Ibiseam».) 


Ken  aufgenommeii  werden  die  Hernin  :  BOrgermei^tcr  Dr.  Ghutkam»  in  Rode- 

maclifrn;  lMg<>nioiir  r.ouKSZ  in  Kailsrulic  ;  Itodektion  dc.-a  ^fr->iTi.  hier. 

IKt  l*riisid<?nl  verliest  so(bmn  ein  Schreiben  aus  dum  Kaiserlichen  (iivd- 
kabinet,  laut  welchem  Seiue  .Majestät  Kaiser  Wilhelm  il.  »«einem  hileresse  an  der 
Reicrflndung  und  der  Thitigkett  untere«  Vereins  haldvollcn  Ansdrurk  giebl  und 
seini-n  Dunk  liir  rehersf-ndiih'^  drr  boidfii  i'isten  .laluliüolicr  aussprcihen  I.H.-jsI 
Weiter  teilt  der  Norsitzcnde  mit,  dass  der  \'urstand  seil  der  letzten  Silzunjj  mit 
dent  liinlorlächcn  Vereiue  von  Oünabrüek  Schi-iflenauslauäcii  iuigeknüpfl  liut  uiid 
auf  den  von  den  UeMell»chaften  zn  Heidelberg  und  Graz  angebotenen  einge- 
gangen i>t. 

Für  di«'  (•inf.'euanüenen  Geseiienke:  röinisrlter  Sleinsarg  aus  Marsal,  Mün- 
zen und  Kammjdarieii  von  der  Krau  Oberin  des  SpilaU  in  Mörchiiigen,  eine 
gallictdi-rAmisrhe  Stataetle  aus  Tarqoinpol,  Scherben,  Knochen  und  HAmcr  aus 
ilem  .\hirsa1cr  ltri<|neta;:e  dureli  Herrn  Itauinspektor  Morloek.  (iraburnen  aaa 
Hessinnen  ii'  i  Mgv  durch  Herr  Hauiaspektor  Freiherr  von  Hichlhofen  —  spricht 
die  Ver^aminlung  ihren  Dank  au». 

Nach  Rrledignng  dicKcr  Mi(fcdmi<!eu  ergreift  Profetwtor  Dr.  van  Wervoke. 
Luxemburg,  in  firanxtieifichor  S|ir:iclic  das  Wort  zu  einem  Vortrag'  über  die  Re- 
/i'  liiniL-rn  vfii)  Luxembur;r  zu  Metz  unter  König  W»  u,.  ]  IM'  A i In  il  ist  ebenso, 
wie  der  »leh  ajaschlie:»itende  Vurlrag  des  Sladtbaumeisters  Wahn  Uber  die  Kirche 
(îenrg  xu  Mets,  in  diesem  Hände  zum  Abdruck  gekommen  und  bedarf  deshalb 
keiner  weiteren  Analyse. 

Die  Siizung  s(  iilies>l  mit  der  Mitteilung  I>r,  Wolfran)^.  f!;iss  I.inrlensclmiifll 
sich  aul  briedicbe  .\nfnige  iilier  das  vorerwähnte  zu  Marsal  gefundene  Thonobjekt 
geäaüücrt  und  sich  dem  vom  ."^preciicr  in  Vorsrhla;i  gebrachten  P^klärungävereuch 
anschliesHc. 


Aus  Metz,  Saargemllnd,  Saarbu^  und  anderen  Orten  sind  die  Teibiehmer 

zabireicb  eingelrofFen.  so  d;Hs  l»ei  der  •{rossen  Zahl  von  Znhtu-ern  aus  Pinslinien 
selbst,  der  .Sladlbauäsaal  für  die  Versanunlung  fat»i  zu  klein  ist. 

Der  Vorsitxende  cröflhei  die  Sit/.ung  mit  Worten  des  Dankes  an  die  Ver- 
treter der  Stadt;  der  liQrgenneiater  antwortet  mit  einer  BefrilBSong  der  er^ 
schienenen  (iftxte. 


Sitzung  vom  11.  März  1891. 


Silziiug  vom  17.  Mai  1891 
im  Hathaussaale  zu  Finstingen. 


—    443  — 


1>nra,  prenant  I«  parole,  M.  le  1)'  Wtrhinaiin  lit  un  travail  sur  Adalbéron  I*% 

évt'«|ue  (le  >fetx.  Comme  ce  travail  est  inséré  dans  le  présent  volume,  il  est 
inutiie  «le  le  sonmcftrp  i'i  à  une  analyse. 

Après  M.  N\ ichiiiami.  .M.  lo  Wulfrain  alliie  l'atlenliuii  »ur  un  objtl  tn 
lerre  cuite,  provenant  du  brique  tage  de  Marsal,  qui  a  déjà  été  rencontré  ailleurs 
et  «|ui  o.A  reproiiuit  en  dessin,  sans  commentaires,  dans  les  AUertiinior  de  Limlcn- 
sclimidf.  yi  WolTram  voit  dnns  n-i  obj*«»  ttt  ffi-r*'  riitfn  un  diandclier  seinblaldc 
à  reux  dont  on  se  sert  encore  aujourd'hui  eu  >m'de.  (Voir  les  planche:^  des 
publications  du  MuKce  de  Storkiiolm.) 

Sémi":  ihi  U  mars  IS.'H. 

tkmt  ailuus  au  nombre  de»  nieuibr<»i  d«  la  Société:  .MM.  «iUotk-vs»»,  utairc 
de  Kodemaehera;  l<oiiKKZ.  initénieur  à  Karlsruhe;  le  rédarteur  du  Messin,  k  Metz. 

I.e  président  donne  ensuite  conimunicntion  d'une  lettre  émanée  du  Cnibinet 
civil  de  rKm^'Prfnr.  par  laqiii  lli'  Sa  Majesté  manifesie  avec  bienvieiMain  <  imil 
l  inlérét  qu'Klle  porte  à  la  création  et  au  dévduppcinenl  de  la  Société  ut  remercie 
rellc-ri  an  sujet  de  Penvoi  qui  Lui  a  élé  fait  dcH  deux  premierK  volume»  du  Jahr- 
borJi.  Lu  président  fait  >avou-  en  outre  4|ue  le  Bureau  a,  depuis  mi  deriiièro 
"(^ftnco.  ('•rhan;,'»''  les  publications  de  la  Société  avec  celles  de  la  Société  hit-to- 
rique d'0»nabrilck,  et  que  depuis  elle  a  eiicuro  re^u  lus  publicatiou»  qui  lui 
avaient  été  offisrtes  par  les  âoeiétés  de  Heidelberg  et  de  GraU. 

Des  remerctments  sont  votés:  à  Mme  la  supérieure  de  l'hospice  de  )lör- 
cliin;;cn,  pour  le  doij  d'un  «ercuei'  «  ti  snene  veriiinl  de  Marsal,  de  monnaies  et  de 
taques  de  cheminées;  h  M.  Morlock.  inspecteur  des  travaux  publics.  jKJur  celui 
d*ane  statuette  i^alio-ruinaine  venant  <lu  l'arquiuptd,  de  débri.s  de  va»es,  d'orne» 
luents  et  de  «-ornes  provenant  dn  briquelage  de  Marsal;  et  à  M.  le  baron  de 
niclithoren.  iiispe«  leur  dei«  travaux  publiri»,  pour  celui  drames  ftuiéraires  trouvéei* 
à  He8»ajige-lés-V(j:y. 

A  la  siuîte  de  ces  communicalions  M.  le  IK  van  Wurvuke.  de  l.uxeml)ourg. 
prend  la  parole  et  lit  un  article  en  langue  fran^-aise  sur  les  rapitorts  entre  le 
l.uxei(d>oui'i!  et  Metz,  au  temps  Jn  i-m  Wenceslas.  (!«•  travail,  comme  celui  de 
.M.  Wahn,  archilede  de  la  ville  de  .Met/.,  sur  l  églisc  SI-(ieor .1  -  di'iif  Um  toic  est 
dûiuiée  euüuilo,  »»onl  leprodùil.s  tous  deux  dans  le  prébenl  volume  et  ne  deman- 
dent par  eonséipient  pas  d^être  autrement  analy^téK. 

Avant  que  la  clôture  de  la  séance  ne  soit  prononcée,  Al,  le  I»''  Wolfrahi 
fait  encore  savoir  t|u'il  s'est  mis,  par  voie  épislolaire,  en  coimnuiiic;i'lnti  nvc 
AJ.  Liodeosctinudl,  au  hujel  <lc  i'objul  eu  terre  cuite  U-uuvé  à  Marsal,  dont  il  a 
élé  qnosliott  pins  haut^  et  quo  celui-ci  lui  a  ré[)ondu  qu'il  partageait  «a  nianièro 
de  voir  à  Tégard  de  cet  objet. 

Séattee  du  17  mai  1091 

lemtr'  ;t  Irl  Mulle  coinmiiiie  de  l'Hôtel  de  Ville  de  Firislingeu. 

l'f  Alrl/.  lie  S  inr^fttitiiHl.  de  Siiarbur^  et  d'autres  localit('<  cnroro.  i!  fst 
airivc  un  bon  nombre  d  inviU  s:  auhtii  la  salle  de  1  Hôtel  du  Ville  peut-elle  à  i)eiue 
les  contenir  en  même  temps  que  ht  ncmibrc  des  curieux  do  la  ville  qui  demandent 
à  assister  à  la  séance. 

I  r>  iirésidenl  ouvre  la  <ran.  <*  et  adresse  des  remercimeiits  aux  représeti- 
Lauls  de  la  ville;  de  son  côté  le  maire  souJiaile  la  bienvenue  aux  iiùteû  qui  ont 
viNda  honorer  ta  ville  de  leur  visite. 


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—   444  — 


Nea  anlgenominen  w^rdon  dio  Herren:  ObcrfRrsler  Rirr,  Pfalzbnif;  StÂu 

DiKTsi  H.  Kiiistin^ffn  :  Hür«ipnii«'istcr  (Ii.ai  xku,  l'falzhiir^;  f5ürj»i'rineislcr  Kr">i- 
MKWCKKii.  Insiniiiv*.>n :  Krcitsiliroktar  Kay.-«ku.  ('.hàlcaa-ï^lilis;  H^ÙJrOllgWUCeuor 
Hkitmaxx.  ebenda;  Ingenieur  IIlcii,  hoiigevillc. 

D«r  Voraitxende  ina(>ht  fotg«n<le  Mïtteiliu^^eQ  :  Ois  G«Mltuhaft  i«t  mit  der 
Arad^rnie  «l'arcliénlnL;!.  de  Helgii|!tf  ^Viihvorpcn)  ia  Hchriflenaustauscli  çeircleii. 

l'nler  dem  14.  April  ist  «-in  Schi 'mIh  ii  des  HezirkHpnisidenlen  eingelauffii. 
laut  weU'lietn  das  Kaiä^srliche  .Miniûlei-iuin  der  Ge»cUt>chait  eine  jäUrlicbe  l'ulet- 
ttiritzung  von  1000  M.  bewilUici  hat.  Die  Venammlonf  spricht  Ar  dl«  reieb»  Zo* 
wvndmig,  durchweich«  die  Thi(i;!keii  dur  liesellschart  sich  nunmehr  auch  auf 
pWW'^orf  Zii'lo  riciden  iind  ArheittMi  bedeiitendci  i  n  I'(nrnn<»s  ins  An^'O  gefassl 
wfi-dt'n  können,  iluen  l>ank  aus.  Kben.HO  wird  der  Vorsitzende  eräucht,  der  SUull 
Metz  für  die  GewAhranf  einer  Jehressnbrention  von  500  M.  Denk  ahstetten  n 
wollen. 

Herr  Oberposldiri-kl  ir  Knauf  liat  »Ii*  l*nstl»eainlen  auf  dem  l.nndc  ersmlit. 
liir  diu  /ielu  der  Ge>cllsciiaf(  lliätig  zu  seiu  und  hat  bereil»  eioe  RcUie  vou  Al- 
lertilntem,  die  darauf  ein^e)!an;;en  sind  (Scramasax,  Franciska.  Milnzen  etr.)  dar 
(iescilsriiafi  Qberwiesen.  Aurh  von  dieser  erfreulichen  Mitteilung  wird  dankenri 
Kenninis  gen«)!'H't»>ii  t)<-,n^i  In  von.  das  II.  rr  Ii  hrer  Vischemann  in  Heminfea 
Münzen  zur  Verfiigung  der  Ge^uUm-linn  gc>liiU  tint. 

Vom  Ministerinm  ist  ein  Srhreiben  emgi  gangen,  laut  welchem  nunmehr  die 
geaainten  beim  Kasemenban  in  Saarhurg  iseftindeaen  rOmischen  nnd  miitelalteN 
liclion  Allcrlümcr.  die  bereits  vom  Kriejisminisieriuni  dem  prf nssisrtu  n  Ku'Mn 
ministcrium  iiljerwiesi-n  waren,  in  Lotlirinpcn  verbleiben  und  den  Sammlungen 
der  Uei»ellschafl  einverleibt  werden  scdicn.  I>ie  llcsle  einer  romanischen  Ka^wite. 
die  gleichralls  an»gofrabcn  waren,  werden  dem  llerni  Krzprieater  KQrhly  ia 
Saai  bin;;  auf  dottsen  liitto  üherwioKcn  und  sollen  bei  einem  Kapelleobaa  Terwea- 
dung  linden. 

Hierauf  ergreill  l'ruluöäor  IJr.  Martin  aus  .'^Irussburg  dus  Wort  /.»  eiucm 
Vortrag  aber  Hans  .Michael  MoHrhenwch  :  auf  Hittc  de»  Vorsitzenden  überliert 

Prof.  Dr.  .Martin  seine  Arbeil  dem  Jahrbu<  be  zur  VerrifTentlieluin;!  >).  Im  Anschlo» 
an  die  mit  vielein  Iteifall  anf^'eiinmineiieii  S(  liild<'run;ien  aus  dem  I.ohen  nnd  der 
/ett  des  Mo.M'heruseh.  der  lange  Jabre  in  l'in.stiiigcu  auäüüsig  gcwcheii  ist,  ehn< 
nert  der  Vorsitzende  die  Vertreter  der  Slndl,  dass  es  Rlr  Kinstingen  eine  Rhreo- 
pfliehl  die  Krinnerung  an  diesen  ibron  ghîssteo  BOr^er  in  geeigneter  Wei^c, 
etwa  duroll  Aufslellun;;  einer  fl*  Ii  nktafel.  zum  Ausdrii«  !:  /n  bringen.  Herr 
l(iirgeruiei.Hler  Heyn  ätclll  iliez^be/nglii  lie  bchnlte  beim  Gemcuiderat  in  Au&âichl. 

Sodann  spriehl  Dr.  Wolfram  Aber  ein  Siegel  des  18.  und  einige  ^ekfainngen 
de»  K».  .labrbunderts  mit  dem  Saarburger  Wappen. 

Kiidlieli  iib«'rnimmt  ]h  rv  A  lîi noif  nn-  lî.  ) Um  !iiiin;:(  n  die  Krläutenmg  der 
im  Saale  anfgcstcllteu  Altertümer.  Kun^stgegen^tändc  und  liilUer.  Haupliiäciüicii 
seinen  HeroUbun;:en,  aodann  aber  auch  der  l'nlerstQtzang  der  Herren  Baigemei» 
ster  Heyn,  Notar  liietiH>h  u.  a.  ist  das  trcRIiclie  (relingen  dieser  Ausstellung  von 
.Mterliimern  »?rs  Sri:ir;'nM-~  ru  !lnr>l>-»*ii.  Henoit  «.:e1t>=;t  Imt  -fine  iirnrtitiaf  "^nmni' 
iung  von  /eiebnun^eu  und  Cicmubleu.  die  ausschliesslicti  l'ersonen  und  Ixikaliläteii 
der  crwfihnten  (iegend  wiedergeben,  ans  Herthelmingen  heräbergebracht.  Kolar 


1)  S.  oben  p.  1  iT. 


-  446  - 


Sont  admis  au  nombre  doî<  inombreü  df  la  xuiiHt';  MAI.  IUkk.  garde  gé- 
nAnit  à  PIdziNirg;  Ditwh,  notaire  à  Fiiwtingcn;  UiatntKti,  maire  de  Pfalxlrarg: 
KuoMMEKACRER.  maire  d'IltBinin}.'pn  :  K.vyskk.  diroclonr  d'anondisscinent  à  C.hî'ilcau- 
Snlins:  HBmiA3m.,aB6eiweiir  de  régence  dans  la  m^me  ville;  Kt'OH.  ingénicar  à 

Longcville. 

Le  président  fait  les  eominttnieations  suivantes:  I.a  SodMé  échange  »en 
pablieationa  ooniro  <ollc.s  de  l'Aradéinie  d'arrhi'-dloiiie  de  Melgiquc  (Anvero). 

Le  14  avril  fVrnier,  elle  a  rerii.  do  M.  le  l'n'•^id^>n^  dti  iirurirtomcnt  wx' 
lettre  aiUKHivant  que  le  Ministère  d'Altuico-ixirmiiie  avait  (-uuseiiü  à  son  profit  tuic 
allocation  de  1000  Mark.  La  Société  accepte  avec  reconnaÎKsanoe  celte  généremie 
allocation  qai  lui  permettra  de  poarsaivre  un  bat  plus  élevé  el  d'entreproidre 

des  (ravatix  plus  importants.  Klle  prit'  luissi  son  pr/'sident  dr  v^nfnir  oxjirimer.  à 
la  ville  de  Metz,  toute  sa  rccoQnaisüaiice  pour  la  tuibvention  iiiumcUe  de  ôtK)  Mark 
4u'cllc  lui  a  accordée. 

M.  Knauf,  directeur  général  de  la  poMte.  a  engagé  sea  employés  résidant  à 
la  campagne,  à  s'inl^Tesscr  nu  but  poursuivi  par  la  Soviel i'-  el  a  déjii  remis  à 
relle-oi  un  rerfain  nombre  d  antiquos  (scramasaxe.  franrisijue.  monnaies,  etc.)  qui 
lui  étaient  parveims  à  In  suite  de  son  appel,  (letlc  communication  et^l  également 
«ccneilUe  avec  reconnaÎMance,  comme  celle  du  don  de  monnaies  foîl  à  ia  Société 
par  M.  Vischcmann,  instituteur  à  HeminKen. 

l'ne  letlr*'  •'iiinnt'T  dn  Miîuvtèrc  rtîinoiirp  »pie  les  antiquf»^  dp  In  période 
romaine  et  du  moyen-age,  qui  ont  été  derouveris  loi»  de  la  cou.slruclion  de» 
casernes  de  Searborg.  et  que  le  Ministère  de  la  guerre  avait  déjà  destinés  au 
Minis^^re  des  «  ulles  jMiissien,  resteront  à  la  l-'  iraino  et  seront  incorporés  aux 
•"Oll<-r(i<wis  do  \n  Sm  it'tr.  I.*'-  rcsl.^«  iVxmf  <  lia|n-M*'  nxiian*',  qui  ont  été  déc-on- 
vcrts  en  même  temps,  seront  mis  à  la  disposition  de  .M.  Kucbly,  arehiprèlre  à 
Saarlmrg,  qui  en  a  fait  ta  demande,  et  qui  les  emploira  dans  la  chapelie  ({u*il 
fait  construire. 

Co^  rr.Mtntnnir.itionv  friilo-.  M.  If  profe.sseur  D""  MnrtirK  .le  SIrassburg,  proml 
la  parole  et  entretient  l'assemblée  do  Joan-Michol  Aloscheroäcii.  Sur  la  dcuuiude 
qui  lui  en  est  faite  par  le  président.  M.  1o  i»ofemi«nr  Martin  consent  à  Vim- 
preasloa  de  son  mémoire  dans  le  Jahitedt').  S'associent  aux  applaudissements 
donni''>  à  (  r*"i'-  Mails  de  In  vie  et  de  l'époque  de  Mosclifrosi  li.  ijui  a  habité 
h  instuigeii  pcadaaL  de  lonftues  années,  le  président  fait  comprendre  aux  autorités 
de  la  ville  que  c'est  une  question  d'honneur  pour  celle-ci  de  perpétuer,  d'une 
manière  digne,  la  mémoîie  du  plus  méritant  de  ses  citoyens;  qu'elle  pourrait  le 
faire,  par  exemple,  par  une  inscription  commémorative.  M.  Heyn,  maire  de  la 
ville,  promet  de  faire  h  cp\  éjiard  les  propositions  voulin  s  nu  Conseil  municipal. 

41.  le  Wolfram  eniretieul  l'assemblée  d'un  sceau  du  13"  siècle  et  d'un 
dMsin  du  It*  siècle  représoitant  tons  deux  les  armoiries  de  la  viUe  de  Saarburg. 

M.  A.  BeM^t,  de  Bcrthelmingcn,  donne  ensuite  les  explications  nécessaires 
an  sujet  de«  anliqne«  di  s  (diji'fs  >Yr\rl  el  des  tableaux  exposés,  (l'est  à  ses  bons 
soins  el  au  concours  que  lui  ont  prêté  M.  Heyn,  mali-e  de  la  ville.  .M.  Uilsch,. 
notaire,  et  d'autres  personnes,  qu'est  dû  te  succès  de  Texposition  des  antiquités 
du  Saaifau.  M.  H<<noit  a  fait  apporter  de  Rcrtbelmingen  sa  magnifique  coli«  ctson 
de  •jrnvtir'^'s  et  de  tableaux,  qui  loua  se  rapportent  à  des  personnes  on  à  des  lo- 

>)  Voir  plus  haut  p.  1  el  suivantes. 


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-  446  - 

Dielhcli  hal  wertvolle  Fayem-e  an»  Xieilcrwciltr  und  eine  NolariaUliaiubschriR  dei 
10.  Jahrhundert«  aufqto]«^«!;  Auch  ein  l^attlellbild  M  «qk  Meinem  ileatlx.  Stadtrtl 
Mnher  hal  eine  Slandnhr  btih  der  Zeil  Ludwigs  XVI.  auf^esIHH.  Au<  li  alle  Möbel, 
W.'iflon  nnrl  Slirkori'i«'ii  r.rrf>jcn  die  Aufiiierksarnkptt  der  lebhaft  inleressierleti 
Versammlunji.  ^ach  tU-u  Kriaulcriuigeu  des  Herrn  Ktmoil  dankl  der  V(»rs>ilzc4ule 
allen  lieteiligten  fllr  die  aalgewandte  Mfihe.  Kr  betont  (tieiehteitig,  wie  derartife 
Aawtellnni^  vor  allmi  im  Stande  sind,  den  historischen  Sinn  der  RevAlkemiiir 
xn  wcM-kpii  und  zu  fr»idcrn. 

l'utcr  Führung  dur  Kiusliiijjer  llorre»  lindel  hierauf  eine  lteaichti|$ui)|i  deit 
Ortes  ütatt,  der  in  seiner  Anlage,  mit  seinen  Manem,  »einen  Thoren  und  seinem 
SchloK!s  norli  vollständig  an  die  Zeilen  erinnerl.  in  welche  der  Marlinsrhe  Vor* 
trati  oin^'ofiilii-t  hatte.  Kin  Ahendeasen  vereinigt  achUesstich  Fremde  und  fün» 
heimische  iu  froher  Tafoliiuide. 

SitKtinir  vom  23.  September  1891. 

Audi  (iiesmal  liudet  die  VersuiDiiuluii^  auf  dem  l.uuulc  nlatl  und  swar  gilt 
der  Ausflug  einer  lieeichtigung  der  Kirrhen  von  Soihey  nnd  Alben.  Anf  Bahn- 
hoT  Conrcetle  werden  die  Hetzer  Teilnehmer  von  den  Herren  Pranem  Rena  aiu 

Sdfbey  und  Vion  au«  I^iizonrourl  cmpfniTjrti.  Oii«  Wajçt-n.  \v(  Idio  l'f  irrer  Rena 
in  zuvorkommender  Weise  zur  \  erfü<;img  jieslelll  hat.  werden  vorlfiulig  wenig  be- 
uulzl  ;  nach  halbstündiger  Fubswanderung  ist  man  in  Sorbey,  wo  Raurat  Tornow 
die  Pniimng  Abemimmt.  Der  Turm  der  Kirehe  fait  romaniach.  Unter  den  gekup- 
pellen  Fenslern  ist  ein  l'nterslock  mit  gleichfalls  rundbogijjen  jcl/d  vermauerten 
Fenslern  sichtbar.  I>as  einschiffige  Langhaus  enislainml  dem  1.").  .lahrhunderL 
Interessant  ist  darin  ein  romanischer  Taufslein  und  der  .^«  hlussalein  der  Vie- 
mngNbogen.  Letzterer  zeigt  das  Wapiien  der  Lynon  des  Hermoisea  (Armoii^eV 
der  Frau  des  Jean  de  Viller,  der  um  VAH  Herr  von  Sorbey  war. 

.Nach  einem  Itundt'r^'i'/«'  »hirch  ilas  Dorf  und  nach  EinnriJnnr-  f-inoM  s^slfrei 
dargubotcuun  Imbisse»  im  l'iarrhause  werden  die  Wagen  bestiegen,  die  die  Ue- 
aellschafl  nach  Alben  flihren.  Die  Kirche  daselbst  ist  ein  reizender  Rav  aus  der 
romanisch-golhischen  l'ebergangszeit.  Her  Turin  ist  arhieckig  auf  der  Vierui^ 
aufgebaut  :  jede  Seile  des  f)ktogons  hat  ein  ^jckuppelles  Fenster  mit  KleeblatUmi- 
ralimuug.  Her  (Ihor  iicheiid  spater  neu  eingedeckt  /.u  »ein,  die  Verlängerung  dci«- 
selben  gebart  jedorh  noch  der  tomaniachen  Zeit  an  und  hat  ebenso  wie  die 
Vi4>rung  Toiuiengewi'tlbe,  wahrend  das  fjangliaus  zwei  l-iradgewölbe  aufweist. 

Von  Alben  setzt  die  (iesellschafi  ihren  Weg  zu  Fuss  durch  d.  ii  j>rächti;icii 
i4tubwald  nach  Hemiily  fori.  Im  dortigen  l{uJinhorsg«>bäude  hal  Herr  l{auin^pekU)r 
Morlock,  CliAteau-Saltns.  eine  kleine  Aus^tellun*;  prähistoiiaeher  und  rAmiarher 
Altertümer  veranstaltoL  die  er  unter  dem  Danke  des  Vorsitzenden  sSmtlich  den 
ï^ammlungen  der  (iettcUaelian  Qbervi'ciat. 

Vorstan(js.><itzuiiji  vom  20.  Oktober  1891. 

Hr.  Wölfl  nni  unterbreitet  einen  Voramtrhlag  Aber  die  Kosten  des  Jabrboeha. 
liemelbu  wird  genehmigt. 

Dr.  Wolfram  beantragt,  dass  da«  Jahrbuch  kOnflighin  in  zwei  Teilen  er- 
Helieine  und  marhl  dafltr  gellend  1.  dass  das  Inloresite  der  Mitglieder  durch  eine 


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—    447  — 


calités  dt}  la  région  dont  il  s'agil.  M.  Ditscli,  nulaire,  a  exjj<>s<>  dei»  faïences  r«'- 
mftnpiableB  provenant  de  Niederweiler,  on  protocole  de  notaire  dn  16*  «ièrle  el 
lin  lable.m  an  pasl*-!.  M.  IliibcrI,  conseiller  municipal,  a  cxposö  une  pendule  du 
It^mi  '^  dp  I  ouïs  XVI.  Ik'  vieux  ineul>los,  des  armes.  îles  Itroderie.s  allirenl  /'^iale- 
ment  i  attention  de  l'assemblée  cl  l'inléicshciil  vivement  Après  que  M.  Reuoil  a 
lerminè  «ea  expliraliona,  le  président  romereie  les  expoaants  de  leur  bionviellanl 
cantoura,  et  bit  ressortir  en  même  (em)<s  rombien  des  expositions  du  genre  do 
céllc-ri   sf»nt  propres  «  rAvi-illi-r  ri  à  développe;  l'.niHriir  des  élihl-'-,  lu>lni  ii|UfH. 

I  ne  promenade  est  organisée  pat  k-a  unités  de  Fin»lingen  à  travers  la 
rilie,  qpùf  par  sa  situation,  sea  murailles,  »es  portes,  son  chAteau  rappelle  par- 
Kûlemenl  Tépoque  dans  Inquelle  se  ment  le  travail  lu  par  M.  Martin.  Le  aoir 
enfin  une  collation  réunit  étrangers  et  habilanta  de  la  ville. 

Séance  du  23  septembre  1891. 

La  rénnion  de  la.  Société  se  fait  de  nouveau  k  la  campaitne  et  ce  dans  1c 

but  (le  visiter  les  églises  de  Sorbey  et  d'Aube.  A  la  slaltan  de  tkinreelle»,  les  so- 
l  if'îaire^  do  M<  !/  sont  a<  eueillis  par  .M.  lléna,  curé  de  Sorbey,  et  par  .M.  Vion, 
curé  de  Uazoncourl.  Le»  voitures  que  M.  l'abbé  Hélia  avait  eu  l'obligeance  de 
tenir  prêtea  sont  peu  employées  al  me  course  à  pied  mène  jusqu'à  Sorbey,  où 
M.  Tornow,  conseiller  des  travaux  publics,  veut  bien  servir  de  guide  k  la  réonion. 
l,e  clocher  le  réélis»  .i|ipnrtienl  à  la  période  romane.  S(ni>  le-  fenêtres  en  plein 
ceinlre  qui  sont  accouplées  se  voient  les  traces  d'un  éta^c  ultérieur  avec  fenéiruN 
également  en  plein  ceinlre,  mnréea  aqjonrd^Kai.  La  nef,  qui  est  wiique,  est  du 
Id*  Mède.  Elle  renferme  des  ISunta  baptiamanx  romans,  qai  méritent  d''étre  re- 
marqués, couime  aussi  la  clef  de  voûte  du  tr.insi  pt  Kilt  reproduit  les  armes  de 
Lynon  des  Hermoises  (Armoise),  femme  de  Jean  de  \  ilier,  seigneur  de  Sorbey  en  1518. 

Âprèâ  avoir  vLnité  le  village  et  pris  part  à  une  cullatiun  généreusement 
préparée  an  presbytère,  lea  membres  do  la  Société  montent  en  voiture'  pour  se 
rendre  à  Aube.  L'église  de  ce  village  est  une  conntmction  charmante  de  Tépoque 
de  transition  roniano-gothique. 

Son  clocher  s'élève  en  forme  octogonale  au-dessus  du  Irausepl.  Chacun 
de  ses  c6téa  est  percé  dWe  fenêtre  4  double  baie  cintrée  «urmontée  d*unc 
Voussure  toric^ue  trilobée.  Le  eliivur  paraît  avoir  été  agrandi  à  une  époqoo 
postéi  I r,  néanmoins  la  purlie  agrnmlii  ,i(ipr;rtirnf  eiieore  à  In  jiérioile  romane 
et  est  voûtée  en  berceau  tout  aussi  bien  que  transept,  tandis  que  la  nef  a  des 
voûtea  d*aréte.  Parlant  à  pied  d^Aube,  In  iJociété  traverse  la  magnifique  forêt 
verdoyante  et  arrive  à  Hemilh .  Là,  dans  une  den  salles  de  la  gare,  M.  Alorlock. 
in«|<f»eteijr  d<  >  tr.ivaux  publies  à  ('bâteau-Salins.  a  organisé,  une  petite  exposition 
d'objelb  préhistoriques  el  romains.  11  en  fait  hommage  ù  In  âociélé,  qui.  pnr 
ror|{ane  de  son  président,  les  accepte  avec  reconnaissance. 

SroMt  du  hurean  du  :2(f  (nittlne  IHiU. 

M.  le  n"-  Wolfram  soumef  an  Hareau  félal  présumé  de»  traia  d'impression 
du  Jalirbuch.    tiet  élat  est  approuvé. 

Le  m6ine  membre  proponie  de  faire  paraître  le  Jahrbuch  en  deux  volumes 

dîslinetBy  el  il  motive  sa  prtkposition  sur  ce  que  la  publication  de  <leux  volum<-s 
-:timiiler.i iî  «Tabord  le  <'1e  des  soi  iélaires.  qu'ensuiti  ,  î],-  rendrait  plus  facile 
la  lâche  de  l'éditeur,  chez  qui  les  demande»  de  service  devieuueul  de  jour  eu 


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~    44^  — 


«weiinalige  Ausgabe  crhühl  wird;  t.  Am  Act  H«nntNgeber  bat  dem  «ich  mehrea- 
ilen  Angebot  von  Arbeilen  eher  in  der  Lage  wi,  chw  Arbe  it  xunicklegao  m  klfunen: 

.{  I  i  s  iiif>  ivItiinn'^rTrh!  it  i<  h  nicht  uicht  ftuf  Wenige  Wochen  nraatnmeiMlilnirr. 
i)fr  Antrag  wird  j;cncliinif((. 

Bekflglifh  der  Sairnnlan^ cn  imll  der  CieBcUerhalt  in  der  nidmlen  Silmmg 
Ibifender  Antrag  unterbreitet  werden: 

l>i(.>  von  (1er  Oc^cllsrhafl  für  lolliriii^isrlic  (;osf  lit(  lilr  und  AllcrlninskTinile 
l)is  jelzt  {j('sniiiin<  lloii.  sowie  in  Znknnfl  der  (iescllschafl  überwiesenen  oder  y»»u 
ihr  erworbenen  AUcrlümer  und  KuiL-ljir;.'en»lände  werden  der  Wadl  Mela  $1* 
Kigenlnm  ülierlaaMn. 

I)ii>  (iescllschafl  macht  jedoc  h  folgende  Vorbelialte  : 

1.  Die  Slaflf  verptliehtcl  sieh,  die  nötigen  AnschalTungen  zu  einer  würdigen 
('nterbnngiuig  der  liegenslände  aui  ihre  Ku.stcn  unverzüglich  xu  ver- 
anifluien. 

2.  11  ier  (îMelterhaft  bei  Ankiiuren  bedeutende  Ko:^ten  erwachsen,  eo 
hL'aiiUajjt  sie  eine  pekuniäre  neteili;iini;.'  seilens  rirr  SlniU.  Knl!«  die«*e 
uicht  bewilligt  wird,  Mt  int  die  (ie>ells<'haU  nicht  vcrpilichtet,  die  er- 
worbenen Gegenstande  dem  Mnsenm  xu  Dberlaasen. 

8.  l  eher  den  Anlslellungsorl  der  von  «Ir  r  Gi-sellschall  Ar  lolhringische 
rieNchichle  und  Allerltiiii-liindf  hf-rriiln' mii  ii  ' io^f^nslände  hat  sji  Ii  der 
KoiiMorvatui  de»>  Aluüeums  nul  einem  vom  Vorstaude  der  üesellscliafl 
delegirten  Ifitf itede  im  llenchmen  an  »etxen  und  iet  an  die  Kuetimmiing 
dicHea  Mitgliedes  gebunden. 

4.  Hie  von  der  Cr-i'Usrliaft  fîii  Litliiiii-^i-rlic  liiclit«'  und  Altcrlums- 
k:unde  lierrülirendeu  Mücke  dürfen  uhuc  Zuüliinmung  der  Uesellscliart 
nidit  verkauft,  vertauscht,  venclienkl  oder  daneriMl  verliehen  wwden. 

fK  Die  von  der  (lesellschafl  für  lothringiache  Geschichte  und  Allerlnine- 
■kund«'  hrrri'idccndcii  Stücke  müssen  eiii'  d«  ulîii  It  pirhtbnre  Heyctchiiunu 
ihrer  flerkuuft  als  (iahe  der  (icftclItstJuin  für  lulliriugiächc  ücsKhiilile 
und  Altertamskundo  tragen. 

Der  Vorschlag  Dr.  Wolframtt,  nach  dem  Muster  anderer  GeaellschaftoD 
Pfleger  zu  ernennen,  die  an  den  Orten  austMerlMlh  Mets  Vertreter  der  Gesellschaft 
Kind,  wird  geneiunigt. 


bitzuntc  vom  2â.  Oktober  1891  in  der  Stadtbibliutiiok. 


Au  Stelle  de»  PriUidontcu  Freiiierrn  v.  Jtainnierslcin,  der  durch  Kraiiklieii 
verhindert  ist,  der  Sitxnnf  beianwoimen,  Rlhrl  Oberreg ierunftsrat  Freiherr  v.  üramer 

den  Vorsitz. 

Xacli  Vi  t 'i  siui;^  Ii^r  I'rotokolle  der  letzten  beidt  n  Siti'uiigen  teilt  der  Sf  hrifl- 
führer  mit,  da?)»  dit;  société  Ava  »cicneei»  et  des  arts  zu  liar-le-Uuc  Öchriltenaus- 
lauKch  vorgeschlagen  hat.  Die  Cesellschafl  geht  gern  auf  dieses  Anerbieten  ein. 
Weiter  macht  der  Sclniftfiihrer  Mitteilung  von  den  IteschUissen  der  letzten  Vor- 
slandz>-ii /;r,ii-  Der  Antrag  des  Vorstandes  auf  <iut!i'  i-^simg  derselben  wird  ge- 
nehmigt, liicrauf  Hchreilel  iiiuu  zur  Walil  des  VorsLandeb  auf  die  Zeil  vom  Ok- 
tober bifi  eliendahin  IBM.  Auf  Anrcgun;:  des  ilrn.  Sanitaiarala  Dr.  Meinet  wird 
von  einer  Zettelwahl  abgcMhen  und  der  bitdierige  Vorstand  durch  Akklamation 


jour  pins  nombreuses.  <-l  qu  cnlin  !e- travaux  inluTcnls  à  la  jiub)i<r:iLion  n'aarnii'nl 
piiL»  besoin  d'6tre  fail  daiu»  uu  nombre  de  »toiiiaiiiOü  ausi^i  limité,  ^<a  propo- 
sUioB  68t  adoplép. 

Ea  ce  <|ui  (-ot)t  t  rne  les  colkciions  d'antiqse«r  il  «er«  fait  à  1«  Société 
dtnsi  sa  première  séance  la  proposition  sni\ntit<»" 

La  ikxriélé  d'iiistoiie  et  d'arciiéolo^ic  abandonne  en  propriété  à  la  ville  de 
iMx  non-senlement  tuas  les  antîqniss  et  objet«  d'ftrt  qa*«l]e  p0886do  jusqu'ici, 
«als  ei>rore  ceux  (|ui  lui  Haront  donnés  ou  qn^elle  ach6terftit  à  râveinr. 

KIIp  fait  i  vl  abandon  sous  len  ré>f  rvrs  (|ik  • 

l*  La  ville  de  Metx  ^'obligera  à  pourvoir  de  nuilu  aux  Irais  qa'occa&iuojiera 

une  iastallation  digne  des  objets  cjui  lui  eool  eédée. 
8*  Dane  le  <«»  où  tme  acqui«itioa  de  la  part  de  Ut  Société  néceiiaitenit 

p(»iir  cpllf-ci  itn  fb'hniirsr  inipf»rlant,  elle  pourra  faire  nppel  au  concours 
pécuniaire  de  la  ville,  et  ue  sera  paK  tenue,  dajis  le  ca«  où  la  ville  re- 
ftiMtait  Mm  eoneowii,  de  faire  don  ân  Mnsée  de«  dljet»  4|u*elle  aurait 
arquiis. 

8"  Kn  < f  qui  concerne  If  loc;il  ânn<  lequel  doivenl  être  conservés  les 
objets  cédés  par  la  Société,  le  ctniMcrvatcur  du  Musée  devra  prendre 
TaviK  du  tnembre  délégué  à  cet  eflét  par  le  Borean  et  s'y  coirfonner. 

^  Les  objets  donoés  par  la  ^iété  d'histoire  et  d'ardiéologie  lorraine 
ne  pourront  être  vendus,  échangés  on  rédés  pour  toiyonrs  qo*avec 
l'assentiment  de  celle-ci. 

ôi*  Ceü  iiiéincs  objets  devront  porter  en  caractères  visible»  et  faciles  à 
Ure,  la  mention  qitlla  ont  été  donnés  par  la  Société  dluatoire  et 
d'archéologie  lorraine. 

La  proposition  de  M.  le  Dr.  Wolfram  tendant  à  nonnner,  à  Tinstar  d'autres 
so«ii  lés.  des  délégué»  qui  prendraient,  en  dehors  de  Metz,  le»  intérêts  de  la 
•Sodété,  est  adoptée. 

Snuur  (lu       odohif  M'ßl  à  lu  BMioil"  (juc  d,  la  Vilic. 

Ëo  l'absence  du  préaident,  baron  de  Hamuierstcin,  empêché  |>our  cause  de 
Bilsdie.  la  séance  est  présidée  par  M.  le  baron  de  Krämer,  conseiller  supérieur 
de  régence. 

l.(  I  turc  faite  «le»  [iroccs-verhaux  des  df  n\  ili  rnirr  i  -  séanc  es  le  srt  rf'taire 
fait  savoir  que  la  Société  des  sciences  et  des  arts  de  Har-Ic-Duc  a  demandé 
d^écfaanger  ses  publication»  avec  celles  de  la  Société  et  que  celle-ci  a  accepté 
Tobnliers  cette  proposition.  tiO  même  secréture  donne  en  ontre  connaissance 
;  rncés-veriml  de  la  dernière  séance  du  Hureau.  Sur  la  pro|>osition  qui  en 
est  faite  par  le  président,  ce  prncès-verbal  est  adopté.  11  est  procédé  ensuite 
•à  Véteclion  des  membres  du  Itureau  pour  la  période  à  courir  d'octobre  1891  à 
octobre  1H94.  Sur  la  proposition  qui  en  est  Halte  par  M.  te  Meinel,  conseiller 
de  santé,  il  est  procédé  ä  l'élection,  non  par  voie  de  scrutin,  mais  par  accla« 
Biatinn.  I/.mcicn  Hureau  est  ren(»mmé.  et  .M.  le  Wolfram,  en  son  nom  et  en 
eehii  de  ses  collèicues  du  Bureau,  remercie  pour  le  témoignage  do  confiance 
exprimé. 

M.  le  IK  llofl'mann  aborde  ensuite  la  partie  scientifique  de  la  séance  et 
donne  des»  explications  sur  les  (rivaux  de  cla.sBernent  auxquels  il  a  soumis  la 
■ceilection  des  menus  objets  c<unposant  le  musée  de»  antiquités. 

29 


4oi0  — 


wIimUt  i  rii.innt.  Dr.  Wolirani  ilaiikl  zii^leûh  iin  .\aiiien  der  übrigeu  VorsUuïils- 
iiiitgiieder  liir  den  Verlraucusbewui». 

l)en  wtsyensMrhaRlîchen  T«ii  der  Sîbning  cmflhel  Hoir  Dr.  IloflteMm  mk 
der  Krklimng  der  von  ihm  n<>iigeoi(lneloii  KlfiimllerlimitM-  des  stäiUisrhcn  Mu- 
si'Uins".  F.s  war  hislior  wolil  llt-isslfj  ;ics;iiiiinolt,  aber  weder  sy  .%tematis<-ii  iiacb- 
jifgrabtin  —  mit  Ausnahme  wcnigei  KuudgelegenhoUeu  —  nocli  8\>leinati8i:h  ge- 
ordnet. Die  Ftande  waren  meist  dcrfrestalt  anfliewahrt,  du««  alles,  wa«  man  in- 
II-  I  l  all)  einer  und  dersellien  Strasse  aus^teliobeii  halle,  bei  einander  la^. 
Inloi^e  V  s-^'n  waren  Priiliistonca  mil  Modernem.  Millelallerliches  nul  MnuÙM  Hein 
im  Uemiscli  aus^elcjjl.  Daran.-,  ergab  sich  die  Xolwendigkeil,  die  Samnduiig  — 
ahgtwohen  von  der  hmlnriKchcn  Ordminf!  —  gofEenstilndtirli  zv  UassiG- 
/.ieren.  Ausnahmen  hiervon  sin<l  ««'macht  bei  einzelnen  Kunden  von  Tu/ieux  und 
Tarquini 'ii,  di.  w.  il  w*»nigsiens  diei»i  b«i  einander  ausgehoben,  «ier  lleber*iclil- 
lichkeit  halber  /.usain menge lugl  i^iud. 

Kei  weitaus  der  f  rösttteii  Anzahl  der  (ie^iensUtnde  konnte  der  Fundort  niher 
angegel)en  wenh-n .  hei  manchen  war  nur  di-r  Vermerk  vnrgi  sehen :  »;!elunden 
in  der  l  ingegend  von  Metz.»  Diese  lelzli-ren  sind  durch  ein  besonderes  Fari»- 
/.eidieo  gekennxeiehuûl,  wie  tûiuuutliche  livgiiutriiinde  ihre  be»tiimuleu  Farbcn- 
niarkoi  erhalten  Itaben.  die  die  Heriiunft  unzwetdeatig  anheben.  Im  Kinsetnen 
musa  hier  auf  daa  im  l<anfe  des  Jahres  erscheinende  V^rzeielinia  verwieseii 
wt^rden. 

Kacb  dtif  ^tcuordiiuiig  ergub  aivh  da.s  l'icbullal,  duüH  bei  weitem  die  ^üelir- 
xahl  der  G(>|rensitllnde  der  rOmiaehen  und  rrinkixeh-alamanniachen  Pe- 
riode anceUtrl.  dass  unter  den  ersteren  —  ent.N|>rcchend  den  KullirrverhSltnissen  — 
ll;ui-i;'«'rii1f'  iiiiil  Si  liiiiiii  k?e'/enst;ind<'  \  ni!i. -!  ><  Iit  u  uiul  WafTcn  fa.sl  ganz  f<*hl(*ni 
während  die  I- rankeiifunde  eine  grosse  Fülle  von  Wallen  aufweisen. 

Die  prSkistorisrhe  Zeit  einachliesslieh  der  galliarh-einheiniisehen  Sachen 
ist  am  Bchwüehsteu  vortreten.  Sie  wird  indc»  einen  ausserordentlich  teicheo 
/invnctiK  dnrri;  .fit  Saimn'unii-  Mrrrinl  crfrihrpri  iltr,  in  \nrl'ni'i'i  nnclt  iingeord- 
nelem  Zustande  von  der  tiisloris<  iieu  Ciesellsehaft  erworben,  dem  Alu.seum  jeütt 
zugewiesen  ist  and  üim  angegliedert  werden  wird.  Sie  cnthftlt  vomehmHeh  eine 
reiche  Auswahl  von  Stehiwerkzen^en. 

nie  S:immlun;!  von  .Mij:elte  ist  wir-  rl  o  iiir!  f  niders  tluuilicli,  n  dii» 
neue  Ordnung  eitigercrild  worden.  Wie  die  Krwerbungen  der  (iesellscliall  sind 
ilie  ihr  zugehörigen  Gegenstände  durcii  eine  besondere  Marke  gekennxetrhnel 
worden.  KOr  die  Kestimmong  der  Ha«|>lmaas«  (PrShiatorika,  llAmiaehea.  Fcftn- 
kiacbes)  sind  in  erster  Linie  die  l.indenschmilschen  Arbeiten  7:n  (IninHc  gelegt 
worden,  schon  um  »lein  von  h>rne  Prüfenden  die  Aussieht  zu  erleichtern. 

Nach  Dr.  llolïmann  ergreift  l'farrer  l'aola»,  l'uzieux,  das  Wort  /.u  uiuem 
Vortrage  fiber  die  Geaclücble  des  Hôtel  St.  J^ivier.  Itcdner  fUhrt  ana,  doiM  wir 
in  diesem  Gebäude  da.s  älteste  Privalhaus  Deutschtands  vor  uns  haben,  würdigt 
dasselbe  nach  seiner  .\rciiilektur,  und  leill  ilie  Kigehnisse  seiner  I  nlersuchnn^ea 
über  die  llesilzer  des  (iehiiudes  mit.  Die  Hcdeulun;i  für  die  Gescldchle  der  Stadt 
crgiebt  KÎnh  schon  daraus,  dam  wiederholt  dentMche  Kaitior  hier  ihren  Aufenthalt 
genommen  haben. 

Da  das  Haus  bannilli;:  ist  und  eine  .\usheäserung  desselben  schon  nus  dem 
Grunde  Schw^ierigkeiten  macht,  weil  die  Linie  dej^  Aligucmenls  quer  hijw 
don^hfubrl,  so  wird  anf  Antrag  des  Ueilnerit  eine  Kf>mmiasion  von  9  Midclîedem 


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—  451  — 


.liistm'iri  il  a  i'-U'  (  oî!'  rliniKn'  nv^c  /Me,  mais  sauf  quelques  rares  f xrcpfioiis. 
■û  un  |>Ui>  clé  procédé  t>ysté)n<UH|Uciiifnt,  ni  aux  Iravauv  «k*  fouilles,  iii  à  luux 
de  ctaMemenL  Les  objcis  trouvés  étaient  groupt  s  île  fa(,on  à  conserver  réunis 
tous  ceux  qui  avsiwt  été  découverts  ilans  une  soulc  cl  inôme  ru<>.  Par  \k  ht 
objets  préhistoriqncs  se  Ironv.iiont  conroiidus  avec  1»  ■  i.l/jels  modernes  et  ceux 
du  iiiuy  en  âge  avec  ceux  de  la  p(  riode  rouiaiiit:,  et  ü  devuit  nécesttaùe  de  üacri> 
fier  le  rlaf«aeinent  bistoriqoo  à  un  elasacinent  des  objets  d'après  leur  paturt*. 

modo  de  <  Ints^enieut  a  été  ^'énérnlcnicnt  suivi,  si  ce  n'est  pout  quelques objelst 
proviitiinl  <l(  I'ii/i<  uv  «-1  de  Tarquinpol.  qui.  trouvés  raf^trochés  los  UHK  dOM 
autres,  «huu  ivf-i*-^  réunis  aiin  de  métiager  leur  ciiseinblv. 

La  plus  grande  partie  des  antiques  portaient  la  mention  de  Tendroil  où 
ik  avaient  été  trouvés;  d'autres  au  rontraire  ne  portaient  que  celle-ci:  «Trouvé 

,  (larLs  les  environs  de  Met/.»,    (lis  dernier>  ont  été  marqués  à  une  eouleiir  parti- 

culière qui  les  distiuisue  de  tou.s  les  autres^  objets  marqué»  étialemeat  à  une 
toakm  déterminée  qui  indique,  d'une  manière  sfiro,  leur  origine.  I^our  les  détailn, 
il  sera  utile  de  ccnaulter  le  catalofme  qui  paraîtra  dans  le  courant  du  semestre. 

l.es  travaux  A'-  rtassi-menl  ont  p<Minis  de  lonstaler  que  la  majeure  partie 
des  unti()iic's  appartient  aux  pério«les  romaine  et  Irancpie-alemane.  et  que.  parmi 

t  les  antiques  de  la  preutiére  période  —  cunuiie  d'ailleurs  le  veut  une  l  iviliüalion  pluH 

1  avancée  —  se  trouvent  surtout  des  ustensiles  de  ménante  et  des  objets  de  parure  ; 

ley  aruies  font  jiri'sque  complèteinent  défaut,  dans  retti-  période,  lorsque  au 
eontraire  dans  la  période  tr.uiqui-  elles  sont  représentées  avei  abondanee. 

La  période  préluhlorique,  tout  eu  comprenant  Icb  aiitiqucs  gauloi»  ilu  pay.>, 
est  celle  qui  est  le  plus  fatblem«>nt  représentéts  mais  elle  w  complétera  d'une 
façon  ir  il.le  par  l'incorporation  de  la  oollection  Merciol.  Cette  «  olleclion,  qui 
n  était  pas  cla.sséc  quand  elle  a  été  ai  cjuise  par  la  Société  d'Iiistoire  (-1  d  ardiéo- 
Io}5ie,  est  «levenue  le  propriété  du  Musée  dont  ulle  complétera  leg  différentes 
sections.  Celte  collection  comprend  surtout  un  beau  ctioix  d'outils  en  pierre. 

La  eollerlion  Mi'^'ette  a  été.  TU  l'impos-iLililé  de  procéder  aulrenu-nt. 
<'<infriT,(jite  avec  le»  coller! i< in-  iln  Musée;  n)ais.  de  même  que  les  objet»  dtninés 

;  par  ia  Société,  ceux  qui  i  on»posent  la  ccdlection  dont  il  n'agit  ont  été  distui^ués 

par  un  si|cne  particulier,  tji  répartition  des  antique»  entre  les  différentes 

I  périodes  fprélustorifpie.  romaine,  franque)  a  été  faite  surtout  d'après  la  méthode 

j  Lan;;er;  f  im.i.if       fn, on  i  r,n  iliter  Tinspeclion  des  collectiont«  même  à  ceux  qui 

'  n«  la  feraient  que  wiperlicieUement 

Après  M.  le  D*  Hoffmann,  M.  l^auius.  curé  de  l*uzîeax.  prend  la  parole  et 
Ut  un  travail  historique  sur  rh<Hel  S^-Uvier.    L'orateur  prétend  que  ce  bâtiment, 

I  est  le  plu^  .iinirii  li<'ifrl    |iri'.i'   f[TTf'  po^-riîr  1  " A 11. ■  i n ;i ï:tio '  il  apprécie  son  arcln- 

I  teeturti  et  communique  le  résultat  de  »es  recJierclies  sur  les  ancicu»  propriétaires 

de  ThAtel.  L'importance  de  ce  bâtiment  au  point  de  vue  de  Ttiiatoire  de  ia  Ville 

I  eontibte  en  ce  que.  à  différentes  reprises,  des  empereurs  d'Allemagne  y  ont  logé. 

A  r;ii-n(i    «lu    inritivni-  étnt    fie   l'hAft-j   et   de?    diftieullés    quo  jifésontr  la 
I  restauration  d'un  hAlimcnt  placé  comme  celui-ci  en  dehorH  de  l'aUjinement,  unu 

emnmiseion  composée  de  trois  membres,  à  savoir:  de  Mil.  Paulus,  curé  de  Puzicux, 
{  baron  de  Krämer,  coosefller  supérieure  de  régence,  et  Wabn,  architecte  de  ia 

]  Ville,  est  nnintnéi-  et  rhar<!éf  dr«  prt^ficnler  nu  rapport  BUT  IcSmoSUres  à  prendre 

■  pour  assurer  la  conservation  de  ce  hiltiment  précieux. 

{  I/e  deminr  travail  dont  il  est  donné  lecture  est  lu  rapport  de  M.  Morlock, 

j  tinapecteiir  deü  travaux  public««,  sur  l4»s  fortifications  préhisttoriques  de  Tincry« 


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—   462  — 


—  l'farrcr  l'anlus.  Ohfj;ire^ifriingsial  l'rcihtrr  von  (iiiiiner.  Sladlbannieisler 
Wahu  — -  <^rnaiuit,  urn  über  geeignete  .Mais^regelu  zur  Ei'liHllUhg  Atra  wertvolleu- 
Kau««  in  Reratanf  m  treten. 

IHe  Heihf  der  Vortrüge  wird  darch  OÜien  fteriHit  des  llauiiisi>okloM. 
Morlock  üluT  di«'  |ir;iliisl(»rrs<  licn  lk'resli;jiin(;eii  von  Tiru  rv  beschlossen.  Näheres 
i)ber  dcti  Inhalt  der  Auüfüliruiigen,  zu  deren  Xerständnirt  der  lt«(ln«r  trefliiclie 
Zietfhnttngon  vorlegt,  wird  nach  {•incin  zvciten  Vurlnig.  don  MorlodE  îo  Anssirkt 
stellt,  gegeben  werden. 

Vor  Aiinichiin^  der  Sitziuti!  -prirtd  tioi  li  Uiir^ermeisler  Halm  den  WuQSCil 
aui«.  (ta»i»  die  (ieHollHrliafl  öHer  in  eim  ni  nUidtii^chen  Gebüade  lagen  möge. 

SitxunfT  vom  9.  Dozember. 

Auwuäeud  der  Vur^tand  nul  Autuuhme  der  lierreii  Sliack.  I^uiti(ri«»l. 
('•avflton,  Dr.  Vemenil  nnd  ca.  15  MilgUciler. 

Nachdem  diu  Protokolle  der  lel/.len  Silziin^  vor;.'»desen  urul  gttieliniigt  send, 
widfmf  der  Vorsitzende  dem  v.  i  linhcucn  Klireninit^liede  (jieneralvikar  Straub 
enjen  Nachruf.  Kr  hebt  hervor,  wie  der  Versichietleue  bei  der  (iründuog  dur 
(icMlIaehaft  gewiaaennasaen  Pnlhenstelle  vertreten  und  ihr  andauorad  ein  wap> 
maa  Interesse  gewahrt  lial>e.  Suine  wissensi-baftlirlien  l.eislini^en  haben  ihm  auch 
über  dir  'in-nzen  von  Kl-a-  -Lolhnngen  hinaus  einen  Namen  ^emaeld.  I  i» 
dus  .Vadenkcn  de.s  Vürslorlteneu  m  ehren,  erhobt  hieb  tiie  Versauiuiuug  von 
ihren  Sitzen. 

Ks  wird  hierauf  Kenntnis  genommen  von  einer  Arbeil  d(^s  KorslreliMendars 
llinriehs  über  die  l'nniersf ra - s?  im  St  A\i>!,ifr  Staat.-w  iMt  llinriehs  hat  in 
exaliter  Weixe  die  Sjmreu  der  Sli'as:5e  verfoljjl  und  an  vur^liiedeneu  Stelltai 
QnimKhintte  gemacht  iJem  datAteUenden  Text  sind  oriontjr«nd«  >SeiehiiitngeD  bei- 
gegeben.  IKe  Arbeit  wirtl  der  itodaktionsbunmisaian  tiberwiesen. 

WfM'fM-  tfill  lier  Vnr^^itvoiirlf»  ein  S.-ld  rihi'H  An^^  Lehrers  Wifkrr-ïîcimrr  iti 
ZilliUjfüii  beUelTend  Funde  da^elb.sl  nul.  Wickeiülicinier  »uU  um  KiAverbun^:  und 
IIeb«rseiiAiiv  der  Altertllmer  orancbt  werden. 

Von  Dr.  liompfried  und  Wolfrain  ist  Gottibeàtieer  Schlower  in  Undbag^n 
ala  Mitglied  tier  ^f^eUschaft  vor^jtiscld-i'xiti.    Derselbe  wird  aufj-Tnonniifii 

Der  zwede  F'unkl  der  Tajiesordnung  belritVl  tlie  l'.rji.inznng^wahl  lUr  da» 
aus  Ueanndheitsgründeu  aasscheidende  Vor«landüuülgUed  Jcaupierre  in  Kalken- 
berg.  Die  Waid,  die  anf  Vorschlag  iles  tfaiurat  Bloinhardt  durch  AkUamatioii. 
slatirmdcl.  fillll  anf  (îutsbesitzer  Itenoit  in  llertbelmingen  :ds  Viee|iriisident  und 
IM'arrer  Paulus  als  .Mitglied  des  Vorstandes.  Auf  Vorschlag  des  Präsidenten  wer- 
den Oberlehrer  Itcsler,  Furbach,  und  Hauin^pektur  Morlork  in  ( Uuttcau-SaliuH  r.a 
Pflegern  der  Gesellscluifl  filr  ihren  Wolmsits  und  dessen  t'mgebung  ernannt. 

Ilii  rnaeh  erhält  Dr.  Witte  das  Worl  zu  einem  Vortrag  «die  Anjous  in 
I  ntliriii'_"'n».  .Nachdem  lledner  die  verwandtseliaftlirhen  liezitdumgen  dieser  Ka* 
unlie  zum  Lothringischen  Uur^ugähaubc  ausciiiandergesel/.l  hat,  s{>richl  er  eiu- 
gahend  Aber  die  Régentent  die  die  Familie  Anjou  liOihringen  gegeben  und  snrhl 
die  Hedeatong  desselben  für  das  Herzogtum  zu  wiirdi'zen. 

Der  angekfindigle  VtH  i  des  Archivdirektors  Dr.  Wolfram  mns«  we;;eii  der- 
vorgerückten  .Stunde  auf  den  narhülen  Versanindungstai;  verschoben  werden. 

Der  erst«'  S  eh  ri  f  I  f  ü  h  P(!r; 
Archivtlireklor  Dr.  Wolfram. 


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M.  Morlork,  laissv  <'s|i('rur  nu'il  donnera  dans  une  seconde  sénm-e  deri  détails 
plas  romplels  sur  les  n-cherches  qu'il  a  faites  et  à  l'appui  ilfs«|uelle8  il  a  déjà 
proiluits  d'excellents  plans. 

Avant  que  la  clôture  de  la  séance  ne  soit  prononcée.  M.  Ilalm.  maire  de 
Metz,  veut  bien  encore  exprimer  le  désir  que  1rs  séances  de  la  Société  aient 
pins  souvent  lien  dans  un  «les  btUiinenls  de  la  Ville. 

Si'ance  du  U  <lérrmht  r  isffl. 

Assistent  à  la  séance  les  membres  du  Ituruau.  à  l'exccplion  toutefois  de 
.MM. Strack.  Lempfricd.  ("avillon  et  de  Verneuil.  plus  environ  \'t  menilnes  de  laSociéfé. 

Après  que  1(>  procés-verbal  d<'  la  dernière  séance  esl  lu  et  approuvé,  le 
président  accorde  un  dernier  souvenir  à  la  mémoire  de  .M.  Slraub.  ;!rand-vicairi* 
et  membre  d'honoraire  de  la  Société,  i|ui  vient  de  «nourir.  Il  rappelle  que  h- 
défunt  a.  i)OUr  .unsi  dire,  servi  de  parrain  à  la  Société  qui  allait  constituer 
et  </u'il  n'a  cessé  de  lui  porter  le  plus  ;irand  intérêt.  Ses  travaux  scientiliques 
lonl  fait  connaître  au-delà  des  frontières  de  rAl.«sace-l,orraine.  Lasscmblée 
se  lève  pour  honorer  la  mémoire  du  défunt. 

Il  est  donné  connaissance  en-.nile  ilu  rapport  de  M  llinrichs,  référendaire 
de  l'administration  des  forêts,  sur  la  route  roipaine  ipii  Iravt-rse  la  forél  domaniale 
de  S'-Avold.  M.  llinrichs  a  suivi  d'une  fa«;on  très  exacte  les  traces  de  la  mute, 
et  y  a  fait  faire,  à  certaines  distances,  des  tranchées  à  Iraver».  Le  texte  des»- 
criptif  de  la  route  est  accompa;îné  de  dessins  (|ui  en  facilitent  l'inlellitience.  Ce 
travail  sera  stiumis  à  l'examen  de  la  l/>iimussion  de  rédactmn. 

A  la  suite  de  cette  communication,  le  président  donne  lecture  d'une  lettre 
de  M.  Wickersheimer,  instituteur  à  Zillin^ien.  relative  à  des  trouvailles  laites  dans 
cette  lo<  alité.  M.  Wickersheimer  sera  prié  d'acheter  les  antiques  en  question, 
et  de  les  envoyer  à  la  Société. 

AIM.  les  docteurs  l.empl'ried  et  Wolfram  proposent  l'admission  de  M.  Schlosser, 
propriétaire  à  Drulin^ren,  an  nombre  «les  membres  de  la  Société,  t'.elte  pro- 
position est  acceptée. 

Iji  seconde  affaire  mise  à  l'ordre  du  jour  est  l'élection  supplémenlaire  à 
faire  à  la  suite  de  la  démission  donnée  pour  des  raisons  de  santé,  par  M.  .lean- 
pierre.  de  Kalkenber;?,  de  ses  fonctions  de  président  de  la  Société.  Sur  la  pro- 
position «le  .M.  Hhimliardt.  coaseiller  des  travaux  publii  s,  l'élection  est  faite  par 
acclaiiintion  et  .M.  Benoit,  de  Kertlielmniiten ,  v>l  nommé  vice-président  et 
M.  l'abbé  l'nolus,  membre  du  Hureau.  (lonforménu-nt  à  une  autre  proposition 
faite  par  le  président.  M.  Mesler.  professeur  de  l"  classe  à  Korhach.  et  M.  .Morlock. 
ins|M*cteur  des  travaux  publics  à  (Château-Salins,  sont  nommés  membres  corres- 
(>ondanls  de  la  Société  en  ce  qui  concerne  les  villes  «pi'ils  habitent  et  les 
enviri>ns  »le  ces  dernières. 

f..-i  parole  est  donnée  ensuite  à  .M.  le  1)'^  Wilte  pour  la  lecture  d'un 
travail  sur  les  Anjou  de  Lorraine.  .M.  Wilte  établit  d'abord  la  parenté  entre 
les  famillo»  d'Anjou  et  rie  Lorraine:  il  Iraile  ensuite,  il'une  manière  fort  <"omplète. 
des  ducs  rédiiaiits  que  cette  maison  a  donnés  à  la  l.«>rraine  el  huit  en  faisant 
restsortir  Timportance  que  ceux-ci  avaient  pour  la  Lorraine. 

La  lecture  qui.  conformément  à  l'ordre  du  jour,  devait  encore  être  faite 
par  M.  le  D*"  Wolfram  est.  vu  l'heure  avaiu-ée.  renvoxée  à  la  prochaine  séance. 

Le  sctTélîiirr 
Ar.  liivdirektor  Dr.  WOLFRAM. 


—   454  — 


Verzeichnis 

dpr 

MttgHeder  der  GcwUscIiifk  für  loüifiiigisdie  Goehiclite  und  AlMunakude. 


TABLEAU 


A.  EbremritiliMler.  —  Mmibrw  htaar^m. 

1.  Uei  e  Dk.  Kit.\UK.  Hrofessor  an  der  i'iiiverMitftt  Kreilmr;. 

2.  „  K.  HrBEK.  Fabrikanl,  Saargcmfliid. 

B.  Ori««tliciie  IIM|ltod*r.  -7  MMbret  titatairet. 

3.  Herr  Al>r.  Koiiiliiei/icural,  rorliiirli. 

4.  <-i,  AuT.  l-';il)iikh<"sitzi'r.  l-'oibarli. 
i),     „  l)K.  Aj.hkkh,  ObcrlcJirer,  Mel/.. 
($.    „  ALBRECirr,  ItvgierungBr&t,  Melx. 

7.  „  Ai.»Ki.i>.  Stn(llbi).]i<)tlK-k)iî.  M«'t/- 

8.  „  Du.  Anai  KKK.  Kroisar/l,  (■.liàt<'iiii-Siiliii>. 
1).     ,.  ÜU.  A'JKRK.  (jyiiuiasuildirt'ktor,  l'orbarli. 

10.  vox  R.ua>EiiEHB>%  Obérât  Dieo/e. 

11.  IJkckkis,  ltc';iM>iunj;sral.  .Met/.. 

12.  ..  iMî.  ItKCKKi:.  Arcliivrat,  (lohii  ii/ 
l;^.  .,  ItKiKKK.  BauiuUerneluner,  Alel/.. 
14.     „  Hekoit,  Renliu»r.  licrihelininicen. 

15  ItK.si.Kit,  (iyiiiniisin1ob<M-U'lirer,  PorbacJi. 

U>.     ..  HisciiOK.  Notar.  Diedenhofen. 

17.  liilst  li,  I{üij;enncu>ti'rt'i. 

18.  Herr  Rluviiardt.  tUiarat  Melx. 

19.  „  HOECKiNti.  Krsler  Slaat^an^v:lll.  SaarfTCmAnd. 

20.  BOERM,  Traiiibalmdirtktor,  Met/,. 

iJl.     „  B«>üfuaoLTZ,  Kürsler,  Meierei  bei  Albersrliweilcr. 

SS.  Du.  Rbemsr,  Profnaor,  ItaprerhtHau. 

23.  „  Rl'VH,  Infcniem.  Lonjit  vitle 

24.  ,.  r.vii.i.nri».  Krrisbjiiiinspcklor.  Forbarli. 
26.     „  CAV1LX.UN,  Abtx*.  Stieriiigen. 

26.     „  Abbé  (äUTfiiiAiK,  Professor,  Kcoitly  ».  Soine. 

'21.  CDRKMirt:.  Prarrcr,  Oberkontz. 

28.  „  viiv  1>\A<'K>    Iti  j^ieruni,"--  und  Koi slrnt,  &letz. 

29.  „  liiK(  KM.\.NN.  Kiei.Mlin-klor,  l  orbat  U. 


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—   455  — 


3<1.  l)ic(]t'nliofcn,  Hiir;;<Tiijrisl<  iet. 

31.  IHeuze,  Hürjj'ermcistcrci. 

32.  Herr  Dujardoi,  RÜdhaner,  Metz. 


n 

DiTScn.  Nolar.  Finstiii-ren. 

34. 

KiiEi..  nrugernioistcr,  Dieuzo. 

a5. 

EuEKU^viu.*.  Ilotiiquier,  iielz. 

96. 

If 

Fu>KAKOK,  Nnminnatiker,  Perte. 

37. 

Korbacli.  Hrirgcrmeisterei. 

3« 

lier 

•  Dit.  Kier.rnKNKKT.n.  Hürgenneisler,  SaentemiUld. 

W. 

î> 

l'iuüluii,  t=ta<)lan:liivux,  Metz. 

M. 

•» 

PuniE,  IleaplRiBnn,  Dieuze. 

41. 

•f 

Kretlierr  von  (i.uiKitx.  Kreisdirektor.  SaergeinttntK 

i-2 

îî 

Gei'Pekt.  Hauptmann.  Dii>u/.o. 

4;i 

^» 

(ji.AUXk:iç  Uürgeruieisler,  l'falzburg. 

44.  Gorze,  BOrgennetstereî. 

Herr  Dk.  Gu.vr,  Uyiniiasiallelirer.  .Mofiügnv. 

Gkf.xz,  Heamior  f''"*rïinrli. 

»> 

VON  GuiUM.  Prcin.-Ut'UleuaJU,  Keld-Arti.-Ket:(K.  HH,  Melz. 

es. 

•1 

IIK.  CjKIMMr,  uyinnaeiallelinir,  Metz. 

il» 

î* 

I)K.  GiutBKH,  Oberlehrer.  SeArgeinlliid. 

'ii  1 

Du.  Gt:i  »TKA.sj^,  Hnrîf'TTnristcr.  Tlodenteeheni. 

•i*  i  • 

ir 

liAA!>,  F.ibUîr  Sla&lsauwail,  AleU. 

*ÏÏS, 

nAui,  ifargertneteter,  Metz. 

■  ' 

Ham.m.  JnslizraL  .Metz. 

hà. 

V». 

II 

r  rp  1 ri*         V    IIa  \r  \f  i  *  i  ic^'t'î"  t  v*     I    .  >  ^  »l-  -  -  — »— -    —  *  ^J-^e.-- 
r  rtrtiiei  r  \  ua   l  ia  m    i ,ks  i  i.  i  >  ,   i  »<  / 1  rK9)irHll|Qllif 

6b. 

JI 

VON  Hawb,  Lieulenaiil.  liiclL'ndofeii. 

96. 

•t 

TOK  HartUkB  iren.  WaMuAI^>io.-.  Hillmeisltr,  Dieuze. 

57. 

n 

Hsienut,  Baunntemehnior,  Mets. 

:i8. 

Hkitmwn.  Itf^f -A^s.  ss.,1  Glmteflu-Saliliîi. 

ô». 

M 

llEiUuiANX,  Lycculrtircklor,  Alc  lz, 

60. 

» 

1>B-  HBXZfH},  Vontleher  der  landwirlHcliafU.  Schuld  ."^aarbur^j. 

61. 

•J 

HfinniAKX.  Kreubauinspektior.  Searbnrg. 

62. 

Du.  HoKiM  vw  Gyiiiiiasialk'liror.  .Mi-lz. 

()». 

•» 

Huui'KUT.  K»>darteur  rk-s  'Lorrain»,  Metz» 

64. 

>» 

UÜB8<'ii,  Ue^ierungsrat,  MeU. 

6ô. 

»• 

Jacot,  lYarrer,  Fèves. 

66. 

Jk.v.si'ikhrk.  Rozirksiau'ümItRiicd,  Kelkenberje. 

67. 

11 

Jobst.  Hauiitmann,  .Metz. 

68. 

M 

JoXAN,  (ieli.  Kegicruiigsrat,  >I»«tz. 

69. 

7T 

Kabi'hkk,  B&rgermeieter.  Jony-^ax-Ardiee. 

7«. 

Kavki  1!.  Kreisdirektor,  Gliflteaii-Saline. 

71. 

Ki.M).  (;iilsbesitz«»r,  Korbacli. 

72. 

J* 

V.  d.  Kx»EBKCK,  Uitüiieisttr,  Stolp  i.  1». 

38. 

Freiherr  v.  Krambr,  Oberregieningerat,  Metz. 

74 

•  1 

Du.  KuoMAYH.  GymiuuNallehrer,  Metz. 

75. 

Kkommknackku,  Bürgermeister.  In?^tnintrrii. 

76. 

ÏI 

i»u.  KiujEi..  prakÜHcher  Arxt,  .^aarjremünd. 

77. 

>l 

K6CH1.Y,  I>fa^r,  Searburg . 

—  456  — 


7H,  Herr  L.VMytK,  Ueiiit'ùider.'itwiuiljfUed,  Wütx. 

79.  „   Uaxkhriu}.  Amtsgorichtsrat,  Vic. 

80.  „   Larub^  Lehrer,  Metz. 

81.  ,.    f.A/AKi».  ftniikilireklor,  Metz. 

Hi.  I.i;i)i)Ki{H<tsi..  Keii -Assessor,  Mclx. 

.as.     „   LiûMOENK.  Krei8s<  hulinâpel:tiir.  OiStMfr^ink 

M4.        liUfkFKiKD.  OlM»rletir«r,  SaarfceniBiul. 

86.  ,.    Li-.u<iNi>.  Lfhrcv.  SI.  Julien. 

8tî.  Kr«-ilu'rr  vos  Ijkmknstkis.  KrcitKlm-klnr,  SnArburg. 

87.  Loukxz,  Ingenieur,  (larlstruhe. 
KK.  ]<(»TnnixfiKR  Zkitukg.  Metz. 

89.  Herr  Du.  l.niKWK;.  Ob<*rstabharzl.  Melz. 

!>0.     ..    .Mai.o,  St!iHll>aniiu  istor,  Sanrgurnünd. 

III.     ..    Uk.  Al.viu  KW.vi-u.  Strasaburjt  i.  K. 

92.     ..   litt.  Maktik,  Profesaor,  Slrassburg  i.  K. 

9S.     ..    Matuis.  riiirnT.  Iluli'injjen. 

94.  Iiit      i.\n.,  Saiiitälsral,  Met/.. 

îh».  „Lt;  Alfc>Mj;  ',  MtiU. 

M.  Uktz'.  HArgerinpisteraïul. 

i>7.  .Mi.Tz:  i.ycfuiii. 

;tK.  MhT/:  IJealscIiiilp. 

yy.  „Mktzku  Vusi-,  Met/. 
liMI.  Herr  .Mki'hkh.  Polixeidireklor,  Metz. 
11)1.  MiiXTAitA.  Scliulinspeclor.  Itolclu-ii. 

Uli.  .Moiti.oK.  Ite/M'k.sliauinspector.  (UiAleau-Salilbt. 

108.     ,.    Mi  L.LKU.  Krci.sral.  Dicuxr. 

104.  ,.   Nkumakn,  Major.  Pioiii«r4al.  16,  Mctx. 

105.  ..    .NH-rrii-r,  SemiDardircktor,  Mete. 
lOB,     .,   lJi{.  OsTi.uKAMi'.  <»!)«  i^f'hr<M.  Metx. 
107.         I'.VLLL>.  Pfarrer,  fu/.ieux. 

lOH.         Uon^wsKT,  Rankdireklor.  Metz. 

lOiK     „    lii  i  TKit.  KoiMiiiunalljauuieisler.  Itolrhtttt. 

llü.     „    lin  iiAiti».  \y  In v.sokreUir.  Metz, 

111.  „    lliirt,  Ubt;rlör?.lcr,. ffalzburg. 

112.  ,.  RfiMU-H,  Postidirektor,  Metz. 
IIH.  S.iAKALUKN:  ROrgermeisteramt. 
114.  S  \  \i;r.)  mTni»    Bfirjïcruipistftamf . 
Ui).  SiAlu^kMÏ'.NU  :  Gymnasialbibliollick. 
lift.  i4T.  Avuu):  HilrgenneistenmL 

117.  Herr  Sanso»,  Pfarrer,  Anlnoix. 

118.  VAV  Ul  i:  Srîi\M-.  IMrnrhl, 

Ui).  b(  iiL():it<KK,  Uul^bcMtzer,  Drulingua. 

120.  „  StauuüT,  Geh.  Hefciemngsral,  Mets. 

121.  „  SmöPMJit,  Hauplmaiin,  Diedeohofen. 

122.  ,.  S<  Hi{Ai>EU,  A|iol!ifkfr  !hlond(-linven  (UHlir.)« 

123.  Kit.  St  HRit  K.  praktisclier  Arzt,  Melx, 

124.  „  ÜBAI-'  VON'  ORK  ScmxKKBL'KO-WoM'ARUiut,  LteateDant«  Diedenhofen. 

125.  SiHiiitA.  Hofbarhhilniüer,  Metz.  * 


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—   4ô7  — 

m».  Herr  î>EK«iKK,  Hcgieruagsassessur.  (lolinar  i.  K.  - 

127.  ..   Sell,  Pfarrer,  Ars  a.  d.  M.  . 

12H.  ,.  Du.  Sbxobl,  praktiarhw  Arxl,  Korbacli.  'f 

.,    SiiiYi.T..  Itiii'frprineistor.  I.rlliiigcii  1).  |-'orl>:i<  li 
130.         |)»<.  S  i  Ai  H  VI  IN  CWu.rzuF.iM.  praktischer  Arzl.  Uioiui». 

IHI,  „    .SriLvt  K,  Itunkdirektor,  Motz. 

132.  ..  Stramer,  Obemt,  Metx.  v!" 

\X\.  ..    Thihiat,  r.lar^maler.  Mi  lz. 

IM.         Du.  Tins.  Healsrhullehn  r.  Slrassburg  i.  E. 

IHô.         ÏHi»i«K,  Lehrer,  Foville. 

186.        Tbokbllb,  Ffiumr,  Lony-Mudi^y 

1.H7.  „  Tiscbjiaciiëk,  Notar,  Rombach. 

1:5«  „    ToKXow,  Baurat.  Metz. 

„    DB  VüUNEL'it.,  KreistagBinitghed.  KIcury. 
14a        CbiAv  Vuxiiis,  Kreisdirektor,  Dolchen. 

141.  Violland,  Bezirkatagsmitglied.  Pfalzburg. 

142.  VioN,  Pfarrer,  Bazonrourt. 
I4a.         Waun,  Ötadtbanmcister,  .Metz. 
144.         Wahdulkbbs,  Bergral,  Metz. 

14&  „  Wbbbb,  R^(ieniiige>  und  Foratrat.  Metz. 
14<).  Weiiek.  Ranqnior.  BoIcIkmi. 

147.  ..    Weil,  Oberrabbintr,  Slraasburjr  i.  K. 

148.  Dr.  WicuMANN,  Oberlehrer  am  Lyccuin.  Metz. 
14».  „  Db.  WnoAiiD,  Archîvdirektor,  :«traM»biirg  i.  K. 
l-'iO.  „  Dr.  WiMCKKLMAiiK,  stii'ltarchivar,  Slrasuhuri  i.  R. 
lôl.  .,   W01.P.  BOrfrermeistcr.  M.  Avold. 

152.  ..    ÜK.  Wol>'UA^,  Archivdireklor.  Metz. 
15B        Dr.  ZAsnuMN,  praki.  Arzt,  KarlBruhe. 

1A4  „  Dr.  Ztfuqsox,  Gymnaeiallehrer,  Motx. 


Von  den  1S4  Mitgliedem  des  Voijahres  sind  12  aosfeschieden.  Neu  ein- 
Itotreten  sind  82,  so  dass  ein  Zuwachs  von  HO  Mitf Uedem  zn  verzeichnen  w\. 

l/année  dernière  la  :M>ciél^  comptait  i:U  membres,  sur  lesquels  12  ont 
«Innné  leur  dt-inissiori.  Drpnis.  32  nonvr  llcs  iiHi-riptinn^  ont  eu  lien,  en  sorte  que 
rette  anni>c  le  chiflrc  des  ineiiibre»  e»i  en  avance  de  2()  *at  celui  de  l'année 
précédente. 

Der  erste  Scbriftfttlirer  —  Le  Secrétaire: 
Archivdtrektor  Dr.  Wslfran. 


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JAHR-BUCH 

der 

Gesdlschalt  für  loMigische  tieschichte  and 

Âltertumskuûde 

VIERTER  JAHRGANG 

(KusTK  Häi.hb) 

1892. 


ANNUAIRE 

DE  LA 

SOClËli  mUSTOIRB  ËT  ffÂRCHËOLOâlË 

LOmiNË 

QUATRIÈME  ANNÉE 

(HllEMlKKK  l'AKTiB) 

1892. 


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Jahr-Buch 


der 


Gesellschaft  fllr  lotbringiscbe  Geschichte  nnd 

Ältertnmskunde 


Vierter  Jahroano^ 

(Erste  Hälfte) 
1892. 


METZ 


VURI^O  VOK  0.  SCRIHA,  ll(l^-ULCIIIIÄN'l>I.BK. 


I 


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I 


lufaaltsiiberâiclit  —  Table  des  naatières. 


Beiträge  zur  CîeschiclUe  der  Hcrrschaff  Ritsch.    1570— 160ö.  Oberlehrer 

Heinrich  Lempfricd,  Saargbiuüjiii   I 

ChalhidtalM  UrançaiMS  du  moyen  flge.  L.  A.  Diqftnliii,  Mets  .....  64 
Lothringen  und  Burgtind.    Oberlehrer  Dr.  Heinrich  WUe,  Hageoan    ...  74 

Adrien  <\c  Watdprfmirpn.    Jules  Flnran^p.  Paris  138 

Vatiltaniäche  Hegesten  zur  üeschtclite  der  Melker  Kirche.  Archivdirâktor 

Profeaeor  Dr.  Wabelm  Wiegend,  SüMcbiuf.  146 

2m  Geschichte  der  WoUiplage  in  LoUiringaL  ArchiTdir^tor  Dr.  Georg 

Wolfr-mi.  Met7  165 

Die  liciiat  zwischen  iNicola»  von  Lothringen  und  Anna  von  Kranlireich  und 

die  firanxSeieeh-lMugandiMshen  Wirren.  Dr.  Hans  Witte»  Mets  ...  177 
Die  KldnAltertümer  des  römisch-mittelalterlichen  Museums  der  Stadt  Metz. 

Ormnesiailehrer  und  Konservetor  Dr.  Otto  AdaU».  Uofflnann,  Hetz.  .  186 


Mitteilut^^  und  Fundberidäe. 
Neue  Urkundenem'crbungcn  des  Metzer  ßezirksarcUivs.  Dr.  G.  Wolfram,  Metz 


Iffinzfnnd  bei  Ate^Lequencxy.  Derselbe   829 

Deutsche  bMcbrifteo  im  fcansOeiecben  Sprachgebiet  Dereelbe   2m 

Rri  11  er  Strasse  nach  Scnrprtna.    Derselbe   231 

Römische  Scbmelz*Fibel.   Dr.  Q.  A.  Hoilwann,  Metz   231 

SpitrOmiacher  friedhof  bei  Zillingen.  Derselbe   S82 


BQchenchaa  —  Bibliographie  28» 


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Beiträge  zur  Geschichte  der  Herrschaft  Bitsch^). 

1570—1606. 
Von  Heinrich  Lempfrid,  Saargemünd. 

X 

L  Die  gewaltsaioeBesetzany  von  Bitscb  durch  üerzoy  KarlilL  YouLothiiiiflea. 

Am  22.  mrz  1570  war  Jakob  Graf  zu  ZweibrQcken,  Herr  zu 
Büsch  >  Licfateiiberg  und  Ochsenstem,  in  dem  Kloster  StUrselbronn 
gestorben  und  ward  daselbst  neben  seinen  Ahnen  beigesetzt').  Er  war 
der  letzte  Bfanneespross  jenes  ältcrm  Zweiges  des  zweibri'ickisdjen 
Grafengeschlochle.s.  der  seit  1297  seinen  Silz  in  Hits.  h  hatte,  nacli- 
deiii  Gi-af  Eberhard  die  Herrschaft  Httscfi  gegen  Abtretung  der  Burgen 
und  Voprteicn  Mörsberg  (Marimont).  Liniiri  ii  und  (Temiind  fSaargemiliidj 
von  <Jeni  U)lhringischen  Herzog  Friedridi  III.  eiiigclausclit  hatte'). 

Nach  dem  Tode  Simon  Weckers  V.,  der  1540.  ohu«.  luàmilidu; 
Naehkuuimeu  zu  hinterlassen,  verschied,  vereinigte  dessen  jüngerer 
Bruder  Jakob  die  um&ngreichen  Besitzungen  seines  Hauses  in  s^er 
Hand:  die  Herrschaft  Bitsch,  umfassend  die  heutigen  Amtsgerichts- 
bezirke Bitsdi,  Rohrbadi,  einen  grossen  Teil  der  auf  dem  rechten 

*)  Quellen  :  Wctzlarer  Kammergerichtsakten  betr.  den  l'rozess  iianau- 
Uehtenberg  gegen  Lothringen  in  Strassbtirg,  LandesarehiT.  Herrn  Amtsrichter 
Irle  in  Ritsch  verdanke  ich  die  Kenntnis  des  Inhaltes  dieser  Akten  ;  er  hatte  die 
Gftte,  mir  flfn  von  ihm  gefertigten  Aufzug  aus  denselben  zur  Vm-fügun};  /.ii  stellen. 

—  Da  Fuuruy,  Inventaire  des  titres  de  I>urraine,  Hand  11  und  X,  Stadlbibliolhek 
in  Metz,  HandschriftenaMeilang  (S.  Catalogne  des  mannscripls,  S.  197.  No.285— 2$Mî). 

—  Akten  des  Gemeindearchivcs  in  Bitscli.  —  Lepage,  Inventaire  sruninairi;  deti 
archivf  ^  i]t'));irtcmcnt.'i!<  s  de  Meurthe-^'t-^îr..^^île.  4  Hiiniio.  Nanc  y  1873, 91.  — 
Leluuium,  Llrkundtiche  Uescliichte  der  Urafscliaft  Uanau-LiclUcuberg,  2  Uäude, 
Mamtheini  1868. 

2)  Die  von  ß.  Hertxog  Bd.  Chr.  lU,  62  mitgeteiUe  Grabschrifl  bei  Kraus,  K. 
n.A.  in  E.-L.  III,  9(',C, 

3)  Den  deutschen  Text  der  Tauschurkunde  vom  13.  ilai  1297  ^iebl  Kremer, 
Gesch.  d.  ard.  Geschl.,  II,  151  ff.,  den  französischen  Mone,  Zeitschrift  f.  d.  Gesch.  d. 
Oberrb.,  Xlll.,  412— 4t&,  den  lateinischen  Wortkut  des  Vertrages  von  1S02 
Krämer  II,  IM  ff. 


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Saarafer  gclci^eiien  Ortschaften  des  SaargeniUnder  Bezirkes,  mehrere 
Gemeinden  der  pfiihbayerischeii  Kantone  Hornbach.  Pinnarans  und 
Dahn,  die  elsftssischcn  Dörfer  Ober-  und  Niedcrsteinbacb  oebst  Neun- 
hofen*) :  dann  die  teils  von  dem  Stifter  der  Bitscher  GrafenÜnie  'her-  - 

rflhrendc-ii.  teils  tiafh  dtiii  Abslerl>f'n  des  jiiniieren  in  Zweibrficken  an- 
sässig gcbUebeiH*n  Zweites  1394  nebst  anderen  (ieliielsslneken  ererl>ten 
Anteile  iin  den  Orten  hisininjren.  Kiittinjren.  Contliil,  M(>r>l)ery.  Lanter- 
lin};en .  IHilsbertr  timl  iJnn^-Alldoi  f  im  wesllielien  Teilf  Denf-Jcit- 
Lothriiijren.s^ )  ;  lemri  die  14H0  dnreli  Heirat  dem  Hif->  Ik  i  zu- 
gefallene nord(")stlielie  Hälfte  der  Herrsrhaft  Liehtenl  f  i^.  deien  andere 
Hälfle  Oraf  Philipp  von  Hanau,  Gemalil  der  altneii  Liehtenber^isehen 
Erbtochter,  eriiielt;  endlich  die  1555  an  Graf  Jakob  tetztwillig  ver- 
machte und  1559  durdi  ihn  von  aller  Pfandschafl  Itefrt'ite  Herrschaft 
Ochsenstein"). 

Graf  Jakobs  Ehe  mit  Katharina  Grilfin  von  Hohenstein  (gest. 
November  1570)  war  naeh  dem  Hinscheiden  des  kaum  ein  .lahr  alten 
einzigen  Sohnes  Johann  Kriedrieh  (gest.  den  22.  August  löÜHi  <»hne 
weitere  männliehe  Naehkomnien  '^'cldifhen.  und  so  wnr  nnch  «fit^ni 
eigenen  Tode  eine  Teilun<r  seiner  ansehnlichen  Besilzuiigcn  zu  eiwaileu. 

Als  Krhhorrf'1i1i<fte  erhoben  Anspnif*!K 

1,  (irai  riiili|i|i  V  v'>ii  H;nian-I.ii  dicnberg  als  (lemah!  <\r\  ruizijren 
bei^'ils  ln*iî)  a  <  i  "lorlientrti  l  uehU-i  utid  Erbin  (iraf  Jakob.-  und  Vor- 
uiuihUm  s«'iner  mit  derselben  er/.eu;rlen  fünf  Kindel-  ^  als  der  nüchül- 
lïcsipplen  erben»  ihres  Grossvaters.  Unter  JJerufung  auf  die  letül- 
wüligc  Bestimmon^r  Jakobs  von  1542,  duss.  för  den  Fall  bei  seinem 
Absterben  keine  männlichen  Kinder  vorhanden  seien,  seine  Töchter 
seine  siimllichen  Hinterlassenschaften.  *  so  vil  aie  deren  vehijr  und  wvt 

')  l.t'liinann  II.  IK). 

l'tiler  «der  graftn  zu  /weibiu«  kou  Ittfigebraciitf  gcn-clttigkcilcu,  uiiuut- 
Bcliaften  und  gefeil  in  der  meierei  KGttinfen  und  Laderlingon.  zu  Miltzincen 
i.Mulrey  i,  r.l>i-in{.'eii  uDd  dctegleiclien  in  der  meicn-i  KinsiiiiDß<-n  in  den  diuttM-n 
iliindlkiM  licii.  N<  lliiij;t'ii  uinl  l'.in'^iniii;!(  U  vielen  alui-»  I  n''' lif-n   lic:  i  Ii  iitii 

gvwäiilen,  vveihera,  vis^rliervifii,  eckuritulxuiigcu  und  gütcru  uui  kulliu^eu  uD<i 
MIHlcnihcii»  gelegen  »  ertieheinen  alü  biM'liOflich  mebtischc  LeheniMtacke  <  Iii)  \>U\ 
heller  jfihrlichs  geld»  auf  den  t  helfen  zu  finsmiiigen  und  sonsten  1  pfd.  l>eUer 
in  dorn  dorl  H(ils}ifr;.'  22  |il<l.  loUir.  wi-iung  zu  2  scliiiiïlin  nnf!  .*•.»)  rnrilter  linbt'iii, 
7.n  KiUliii)!.en  m  Urni  Aoti  aul  dem  bilKchischen  lüü  12  pfd.  jährlu  li»  •ii.Ms  zu 
i  ürhllllen  ;  2  (»fit.  zinti  ulT  Martini  fallend  und  iB  ijiMrten  hibem  ;  4  pfd.  jahr- 
lirb»  ulT  dem  «rliaOt  su  Thil  (ConUiil)  >.  Prozeüsakten,  Vergleich«  auch  Lepage 
communi  s  de  k  Meurllie  unter  IniMning. 

*}  liehniann  Ii.  401. 


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\vii-  (l(s<ri!  vt  m  io(|ih>ii  zo  lun  ina'li!  hahfii  ei-halfoii  sollieti,  erjçrilï 
(T  nücliüiclic'i  vvi  ilf  von  Scliloss  und  H»*risi  liafl  Bilscb  Beaitz'),  »  bevor 
uoch  Graf  Jakob  kalt  geworden 

2.  Graf  Philipp  L  zu  Leiniiigien-Westerburg  als  Geniahl  der  ein- 
z^n  Erbtochter  des  älteren  Brudeis  Graf  Simon  Wecker  V.,  die  nach 
ihres  Vaters  Tode  in  einein  1541  zu  Heidell»erg  mit  ihrem  Oheim 
Graf  .lakdb  gesdilossenen  Virtiu^e,  für  den  Fall  dieser  ohne  männ- 
liche Leibeserben  slerl)e,  iln-e  Kibrechte  an  die  Herrschaft  BiLsch  sich 
«iwdrtK  klit  b  vorbehalten  liatU^  -).  Kr  l)oanspriu:hle  die  Hälfte  der  tirbschafl. 

^  Elisabeth  Witwe  des  fSrjfen  Hans  Ludwig  zu  Sulz,  Landjn'afen 
im  Klettjraii,  die  ältere  Schwester  der  Grafen  Sijuon  Wecker  V.  und 
Jakob:  nud 

4.  Aitalhe  Gräiin  von  Hohenlohe-Langenburg.  einzige  Tochter  und 
Esïm  der  Joiianna,  der  jüngeren  Schwester  der  beiden  Grafen  ^  die 
mit  Graf  Konrad  zu  Tübingen  verheiratet  war.  Unter  Geltendmachung 
der  in  den  AussteuervertrSgen  von  1523  bez.  15i)2  enthaltenen  Be- 
dingung, dass  der  für  die  Auszahlung  von  je  4000  Gulden  Heiratet 
au>;iPsproohene  Verzieht  auf  die  elterlithe  Hinterlassenschaft  hinrdllijj; 
?(-in  solle,  wenn  mit  dem  Tode  der  Brüder  der  Mannesstamm  des 
Hauses  erl*)?«  In .  erhoben  Klisabeth  und  Agathe  Anspruch  auf  je  ein 
Viertel  der  Hinterlassenschaft'). 

Die  umstehende  Tafel  veranschaulicht  die  verwaudlscliaftUchcn 
Beziehunjjen  der  Erben. 

Lehnsherr  der  Herrschaft  Bitsch  war  der  Herzog  von  Lothringen. 
Wie  Graf  Philipp  von  Hanau-Lichtenberg,  so  suchten  auch  Graf  Philipp 
zu  Leiningen-Westerburg  und  die  beiden  anderen  Verwandten  Jakobs 
unmittelbar  nach  dessen  Tode  bei  Herzog  Karl  Ul  um  die  Belehnung 
oaeh,  um  durch  dieselbe  die  Anerkennang  der  von  ihnen  geltend  ge- 
maditen  Rechte  an  der  Bitscher  Hinterlassenschaft  zu  erwirken  und 
S'»  vorläufiir  wenig.'^tens  in  den  rechtlichen  Besitz  des  von  ihnen  benn- 
f'ljruchten  Erl  tciN  zu  {relanpr(Mi.  Ohnf  înif  eine  Prüfung  dc!-  Xulä-^«i^r- 
keit  der  orfiubeucn  Ansprüche  einzu<reheii.  helclinte  der  lln/oji  unter 
'ler  Klau.-^tl  «uns  mid  einem  Jedem  seines  mlitens  \oi Inli  iltlich  »  am 
2Ü.  August  1570  den  Hanaii-Lichtenberger  wie  den  Lcmin^er,  am 
IH.  Oktober  die  Gräfin  Agathe  von  Tübingen,  zwei  Tajfe  .später  die 

>:  Leliniann  II.  472. 

Das.  mi  478.    Du  Kouriiy,  II.  489  Ü. 

Du  Fouiny  II,  48!)  ff.,  44«  n.  I.ulunana  II,  4S').  4S-H.  Für  Elisabeth  ver- 
wendete sieh  in  einem  Schreiben  an  den  Herxog  von  Lothriog.'n  Kniaer  )[bx. 
Du  FovRiY  II»  410. 


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Gräfin  Elisabeth  von  Suk,  und  zwar  einen  jeden  dieser  Erben  mit  dem 
von  ihm  beanspruchten  Anteile*). 

Ob  man  damals  schon  am  lothringischen  Hofe  an  eine  Ein- 
misdinng  in  den  Streit  der  Erben  zu  eigenem  Vorteile  dachte,  mag 
dahin  gestellt  bleiben  ;  auflâHi*;  erscheint  immerhin,  fiass  die  vom  HanaU' 
Lichtenberger  jedenfalls  unmittelbar  nach  Jakobs  Tode,  vom  Leininger 
am  26.  .luni*)  nachgesuchte  Belehnun?  orst  so  «pnf  orfolfrto  OfTon- 
knndiiTP  Voranlassiinir,  seine  Anfnierksanikeit  auf  ilic  liitscher  V(  rhiill- 
iii.s.-<e  hii)/iiloiik(  ii,  tiaben  dem  Her/.op  Karl  die  Verbuche  Graf  Phili|)ps 
von  Hanaii-LichU  nberg,  die  Cnterthanen  d»  s  iiilscher  Landes  dem  pro- 
testantischen Bekenntnisse  zuzuführen.  Alsl>ald  nachdem  der  Herzog 
dem  Grafen  die Belebnnng erteilt  hatte  «mit  ungezweifelter  Zuversicht*, 
er  werde  «  in  derselben  Herrschaft  kein  Religionsänderung  nit  schaffen 
sondern  in  anbetradii,  dass  er  ihm  so  bereitwillig  sein  Begehren  er- 
füllt, «den  geistlichen  Stand  in  seinem  ruwigen  Wesen  und  Freiheiten 
was  die  alte  katholische  Rrlijiinn  Ixlanijrn  finit,  sti  jederzeit  in  der 
Herrschaft  Ritsch  exercirt  und  gebraucht  \voi<l«  ii.  [)leiben  lassen»,  be- 
fahl der  Graf,  in  der  Sclilo.sskapellc  iti  nit.scti  tloii  kjilholisfhen  Gottes- 
dienst einzn=te!!cn .  '  nllon  geistht  iien  Personen  iUrn  Ornat,  Mrss'^'o- 
wandt.  II(  ili;;tliuiii!i(  r  (iiitl  andere  Kleinoten,  so  zu  dem  GotteMlu  iist 
von  alletlieru  gel>rau(,ht  aus  dem  Schloss  Bitsch  zu  schaffen  .  .  und 
solchcrweg  alle  Exercitia,  Ceremouien.  dem  geistlichen  Stand  geh()rig>, 
abznsciiaflén.  An  alle  Priester,  Pfarrherrn  und  Vikarien  erging  der 


Der  Graf  von  Hanau-Lichtcubcrg  bckuudut  in  seinem  Hevertic,  belehnt 
n  min  mit  «tcUois  und  sUdt  Bitseh  seiiurfllrBUicfaen  gnaden  nffg«big  bttss  mit  aller 
ainer  zogebörde,  item  Lcmbargk  derbarg  Imibcr,  item  400  gülden  iärlkhor  jaulten 
und  zins,  so  uns  in  worhsela  weise  Regen  dem  halben  sod  zu  Linde  verwiesen  sind 
auf  fürsUicher  gnaden  i>ode  zu  Dwm*  (über  diesen  lauscii  »iehe  Lebuiauu  11,  351) 
Leiningen  bezeugt  whallen  su  beben  «  das  aehlosa  und  Stadt  Bitsch  seiner  fürst- 
lichen durehlaucht  Uffgebig  li.ius,  die  büUeleien  Uiniling  und  Itolirbach  snnipt 
den  m*^i«*rpif>n  VVfilHbmnnen  und  Scliorbnchen  mit  allen  ibren  zugehördf  ti  o  nac  h 
absterben  wetland  des  wohlgeborenen  unsere»  lieben  schwebers  ijiinon  Weckers 
graf  von  Zweibmeken  unser  lieben  ehgemaUin  als  ein^jer  rechter  natflriicher 
blutscrhin  erblichen  heinigefallen  >,  und  die  beiden  Gräfinnen  Urkunden,  dass  sie 
•durch  den  edler,  emvcsten  Henrichen  Senfft  von  Sdllbnrg  als  unser  diesfalb 
vollmächtiger  anwalt  zu  rechten  ledigen  leben  empfaogen  hahen  solche  teil  and 
girechtigkeit,  so  ui»  am  scMoss  und  statt  Bitaeb  .  . .  samt  zubehfir  und  auch  an 
der  halben  bürg  Lemberg  durch  absterben  lieben  brnders  Jakoben  grafen  su 
Zweibrückon  als  rkr  leiste  mnnnsstamm  und  erben  anerstorben  und  gepQren  mag», 
Prozessakt.  n:  I>n  1  onrrn  II,  .379—383,  443  f.,  46Ô  f. 

*)  i»u  Fourny  U,  466. 


r 


1 


_   6  — 

RcMil.  «in  nllon  Kirclifii  iiimI  l't';iii  Ikii  u» -Lilri«  Immi  zu  lliiiii''!.  Ainli 
(lie  Moiu  bc  (Irr  lioiicdikliiierablei  blürzelbiomi  liuUeii  iilior  Philipps 
CbergiilTe  zu  klugen. 

Wie  Herzog  Karl  im  eigenen  Lande  jeden  Versuch,  die  neue 
Glaubenslehre  einzuführen,  mit  Gewalt  unterdrackte,  so  hielt  er  sich 
als  Lehnsherr  der  Herrsi^ft  Bitsdi  fftr  berufen,  auch  in  ihr  die  alte 
Religion  aufrecht  zu  erhalten.  In  einem  Sehreiben  an  den  Grareii  vom 
17.  September  1570  erklärt  er.  dass  er  gleich  wie  seine  VorellfTii 
entschlossen  sei.  «  so  lan?  uns  fînlt  «lei-  allniäehlit:  <lie  lu  -ji' rnnjr  iili*"!" 
nns(TLan<l  und  l'rovin/.  beschert,  den  jreistlicheii  St;iiid  mid  (IcsselbiL'cii 
L'nion  und  Kinifçun^r  olmc  andere  I.ehr  und  Andenin^  in/iilinlten.  aiali 
zu  besciiirmen  und  zu  beschützen  >,  und  bittet  ilni  von  .seinem  Be- 
ginnen abzustehen,  die  kathotisdie  ReligionsQbung  wieder  einzuftthreD 
und  sich  jeder  Belästigung  der  Mönche  in  StOrzelbronn  zu  enthalten*). 
Da  diese  Auflbrderung  uid>eachtet  blieb,  so  schickte  der  Herzog,  fest 
entschlossen  <  dem  Unrat,  so  aus  solchem  Fümehmen  erwachsen  kann, 
mit  gebührlichen  Mitteln  zu  be;rotrnen.  einen  seiner  ergebensten  Diener, 
in  dessen  Geschirkliclikeil.  Treue  und  Fleiss  er  ein  besonderes  Vor- 
trauen setzte.  <ien  Christof  von  Hausen,  .\niluiaiin  vdii  Siersl^er^.  i" 
die  nerrseliall  Hilsch  mit  dem  .\ultiiijre.  «in  dt  -  llrr/n;rs  Namen  nini 
von  des  llerzo^ts  \ve;.'en  als  Lehnsherrn  •  die  OlTuung  aller  festen  Bui'geii 
in  der  Hernsehafl  zu  verlangen,  um  die  L'nlerthanen  zum  Festhalten 
an  der  katholischen  Religion  aufzufordern  und  dem  Grafen  unter  An- 
drohung der  Lehenseinziehung  während  der  Minderjährigkeit  seiner 
Kinder  zu  gebieten,  die  Unterlhanen  zur  Glaubensänderung  nidit  zu 
nötigen,  die  Prediger  aus  dem  Lande  zu  weisen  imd  die  früheren 
Geistlidien  wieder  in  den  Besitz  ihrer  vorigen  Heulen  und  Gflter 
zu  setzen  '). 

Am  5.  Oktober  erschien  von  Hausen  in  Hilsch  mid  entledigte  sich 
in  Abwesenheit  des  Grafen  seines  Auftrages  dem  Amlinanue  gegenüber; 

1)  Sclireihen  I.otlirin<rons  .in  Hanau  vom  27.  Soptember  1570  und  VoUmaebt 
fttr  Christof  von  Hansen  vom  28.  .September  1570.  In  einer  spHleren  Reschwerde- 
schrift  wird  dem  Grafen  vorgeworfen,  dass  er  *  die  religion,  so  vom  allen  in  ob» 
berührter  henwchaft  im  schwank  gewesen,  an  indem  sieh  onterBtanden  habe, 
etliche  viel  freistliclie  personrn  von  ihren  pfarren  uint  lehen.  die  sie  ein  geranm 
Zeitlang  bedienet  und  fürgestanden,  ohne  einige  befugte  Ursache  aus  der  herr- 
sebaft  vertrieben,  kirchen  u.  a.  kirchengüter  an  sich  geschlagen  und  in  frembte 
verbotene  brlnch  verwendet».  Pmceaeakten. 

'"i  Absrliriri  dos  Rriefcs  in  den  Prnzcssakten. 

')  Instruktion  für  Ciirislof  von  Hausen  vom  2H.  Se|)lember  löTU;  AbscUnH 
daselbst 


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J 


als  der  iii  Ingweiler  ^^ich  aufhjil((>n<l('  Herr  Kumle  davon  erhielt,  liess 
er  dorn   lollirinrrisclicn  fu-.uillen  clun-h  seinen  Sekretär  R(>rnliar<1 
Hf>rt/(i'z  i'ii»fTiion.  Hn«s  er  in  dem  Herzo«;e  «seinen  Liliensherrn  er- 
ktuat  n  woUlc  mid  wcilcr  nieiit;  dann  er  sei  ein  Grat  fies  Reiches,  er 
ülehe  von  seinein  Vorneraen  in  der  Religion  nit  ab  »  ;  der  Herzog  «  solle 
den  Rel^nsfineden  bedeoken,  was  der  ausweiaet».  Von  Hatueii  liess 
sidi  durch  diese  Antwort  von  der  Ausftthmng  des  ihm  gegebenen  Auf- 
Inges an  die  Unterlhanen  nicht  abschrecken.  Nadidem  er  am  7.  Ok- 
tober in  Stürzelbronn  gewesen,  dann  in  Wabclihi min,  Wolmiinster, 
Lemberg,  Pirmasens  die  Wieilereinfilhrung  der  katholischen  l\(ü<;inn?;- 
iihim?  nn^pordnet  hatt«\  kam  or  am  Abend  (\n-<  1^.  nadi  r»<ilirli;i(.'h. 
h:i  li.tt  ihm  jedoch  der  (ii'af  v(»n  flnnnii  mil  <'in('i  Ati/alil  Hcwairncter 
in  (iea  Weg  nnd  drohte  ihn  «  loi l/ii>liipptîii  »,  wottru  er  sich  uîiter- 
stclin  sollte,  die  Nacht  in  einem  bitscher  Dorfe  zu  bleiben.    So  sah 
sidi  von  Ihuaen  gezwungen,  Rohriiedi  au  volaaaen  und  filr  dieœ 
Nadit  in  dem  nfichsten  Saarwerdisdien  Dorfe  ein  Unterkommen  m 
soeben 

Wollte  der  Herz<^  nach  dem  Scheitern  dieses  friedlichen  Ver- 
suches, das  a!{r  nrkrtmltii-?  in  dem  Rit.scher  Lande  aufrocht  zu  halten, 
wie  er  versichert  tialte.  mit  nachdrücklicheren  Mitteln  Philipps  ITnter- 
nehmen  entgegen trftcîi.  dann  frätfo  nr  rüp  Herrschaft  beset'^en  iti  die 
festen  Plätze  Tra(»pen  Icj^en  und  mv  laii'^c  im  Besitz  hallen  müssen! 
biä  er  die  unverbrüchliche  Ziisicherunjf  erlanul  hatte,  dass  eim>  Relijjions- 
ändemng  Dir  alle  Zeilen  ausgeschlossen  sei.  Es  seheint,  als  ob  man 
zur  Ausfbhnin(r  einer  solchen  Gewaltronssregel  sich  damals  am  loth- 
ringischen Hofe  noch  nicht  entschliessen  wollte;  sie  schien  dnrch 
Philippe  bisyetzige^^  Verhallen  zu  wenig  begründet.  Man  sachte  vor- 
läu(i<;  nni  Ii  weitereu  Gründen,  die  ein  gewaltsames  Einschreiten  rechte 
fertigen  sollten. 

Auf  einem  lothringiwlicn  Landtage,  dem  ain  h  (ïraf  Jakob  von 
Zweibrücken-Ritsch  bcigewolmt  hatte,  war  eine  Laridsteuer  bewillijît 
wonlen  dfn'n  Zahluti*r  er  jcdfu  fi  später  vfrweijzeile  l><'shalb  vor  ein 
lolhringisclics  Hiltcriferirht  Ijt  iuU'n.  erschien  er  atitiinjrs  nicht,  erst 
1569  verstand  er  sich  dazu,  iler  Vorladung  «les  iîeneralprokurators  zu 
folgen,  indem  er  den  Freiherrn  von  Mörsperg  nebj^t  zwei  Rechts- 
kundigen zu  seinen  Bevf>llmftchtigten  in  diesem  Rechtsstreite  ernannte*)  ; 


Berictil  von  Hansens  vom  Oktober  1Ô70  in  den  ProiseHHakten  und  bei 

ÜO  Fourny  X,  2.  242;  II.  4.'>4  I. 
i>u  Fourny  ü.  4r»4  f. 


er  starb  jedoch  vrtr  dessen  Aburleilunjr.  Als  RediLsimchfrilper  Jakobs 
iialli'  IMiilipp  nm  Tage  seiner  Belehnuiig  einen  Anwalt  des  Kanzi^pr 
Oberamtes  mit  Hen  erforHerü^ben  Ainvpisnn<rcn  fQr  eine  etwaijre  Fnrt- 
setzun^r  «tr--  |'rn/.r-«es  vrischoii.  Im  .talirc  1571  wurde  derselbe  nun 
erneuert:  wi'duend  die  übrigen  Erbberechtigten  der  Vi.iladiuiu'  Fnljfe 
leisteten,  er.sciueii  Philipp  weder  auf  die  Autlorderiing  dunli  einen 
«BelUftbrief»,  noch  durc^  ein  «pubficuin  proclama»,  er  wandte  sidi 
Tielmehr  in  einer  Beschwerdeschrift  Ober  das  Vorgehen  des  Lothringen 
an  den  Kaiser  Maximilian  II.,  der  durch  die  Darlegui^r  Philipps  be- 
Btimmt  wurde,  durch  ein  Edikt  vom  8.  August  1571  dem  Herzoge 
«  bei  p(»n  20  mark  hUliirs  soldes  »  zu  verbieten,  den  (irafen  dureh  den 
(îeneralprokurator  \  '>r  das  h)thriniîisebe  Mannperiebt  zu  laden,  (lleicli- 
z(y\\\rt  prwirkle  der  lirat  ein  Mandat  f^'p^pp  «ich  splh<t.  da«  ihm  hei 
nanihutler  Pün  >  nntersajjltt,  Kuuli  iluitidiicu  an  IjoLhrini^eii  zu  cnli  irlitcii*,*. 

Der  Flerzofî  jedrich  lies«  jsirh  durch  diese  Strnfandrnhun;;  vnn  ier 
Foi  lfctzims  des  av<iou  l^hilipp  eingeUnteU'ii  V'crlahrens  ni'  hl  ali-i  hn-iken. 
Uuler  Berufung  auf  die  von  Herzog  Anton  nul  KaLser  Kai  l  V.  Iâ42  za 
NQmhent  getroffenen  Almiadrangen schrieb  er  am  1.  Febmar  1572 
dem  Kaiser,  dass  er  der  Katseriiehen  JurisdiktioR  nicht  unterstehe;  als 
lotliringi^hes  Lehen  sei  Büsch  seiner  Landeshoheit  unterworfen  und 
seien  deshalb  die  Unterthanen  zur  Entriehtung:  von  Landsteuem  und 
[<eistung  von  Frohnden  ihm  verpflichtet').   Vorht  i  jedoch  rauss  r^clion 
daj>  Urleil  des  Maimgerichts  erjrangen  sein:  nach  lolhrin'^isehcr  \Vr- 
siclierung  habe  der  (traf,  da  er  sich  weijrerte.  •  Qnoti«ation,  Ronlri- 
bution,  Hilf  und  Schatzun;fen  wie  andere  flntersjis.sen  dei  lothrinjïi^«'hen 
Souveränität  zu  leisten»,  <ia.s  Lelieu  dei   Herrschaft  Hitsch  seinem 
i^nüdigea  Fiu'äleu  und  Lehnherrn  verneiul  und  widcrsprodien  und  sei. 
weil  er  auf  dreimalige  Ladung  nicht  erschienen,  in  oontumaciani  rer- 
tirteill,  als  Rebell  erklärt  worden»  wodurch  der  Hersog  berechtig  worden, 
seine  Güter  dmsoziehen.    «Der  Graf  ist  seiner  Felonie  halber  recht- 
mässiger Weis  auf  vorhrr^'ohende  Urleil  und  rechtliche  Erkandtnus 
des  lothringischen  ritterlichen  Lehens'^erichts  der  Lehensslücke  entsetzet 
worden».     .Auf  Grund  de.s.selben   wip^  September  1571  der  ilerzo}: 
seinen  Amlmann  in  Dieuze  an,  bei  du  .M(  i«  rwahl  m  dem  Dorfe  Hils- 
prich  \\\r.  C.hâteau-Salins)  von  dem   ervvähllcn  Meier  zu  veiiaiigen. 
ihm,  dem  Herzog,  den  Treueid  zu  leist^u  und  ihu  als  Landeüherm 


1)  Prozessakten.  Du  Fourny  11,  4M. 
^  0  Winckelmaim,  J.-B.  U,  190  ff. 
')  ProzesBttkten. 


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—   9  ^ 

nnziicrkenncn,  im  Falle  der  Weigerung  jedoch  den  Meier  seines  Amtes 

ai  entsetzen  und  selbst  einen  neuen  Mei<;r  und  Büttel  /,n  ernennen^' 
Die  Bt  aiiiworlunp  der  Frage,  ob  der  Herzog  berechtigt  war,  die 
Inhnhrr  il(  r  Ildi srfiaft  zur  Zahhuij»  der  f.rnKlsteuer  heran^^U/^ifhon  und 
im  \\"('i?eriiii?srallf  m'rirhflirh  ^Tjen  ?io  vorzuftehen,  feiner  ilinen  die 
Eiufiiiirunji  des  pi  iflcstaiilisciien  lickciintnissef  zu  wehren,  hängt  ab 
von  der  Entsciieiiiutiji  über  die  Nalur  des  LeiieiKsverliälliiisses  zwijichen 
dem  Herzoge  und  den  Inhabern  der  Hen-schaft  Bitsch.  Wenn  Graf  IMiilipp 
in  seiner  Klageschrift  an  den  Kaiser  behauptete,  dass  bei  dem  Tausche 
von  1302  die  drei  Flecken  Mörsberg,  Lindern  und  Gemünd  «  der  Graf- 
schafl  Zweibrücken  als  des  Reiches  Lehen  abgangen»  und  dafür  ihr 
«die  Herrschaft  Bitsçh  inkorporirt  und  des  heiligen  Reichs  Matrikel 
eingeschrieben  »  und  er  und  das  Reieh  die  Ohorlii>lieit  dariih  t  erlangt 
und  die  (Irafen  von  Zweibrin  kon  als  Inhaber  der  Hens-  hafl  Hitsch 
dem  Reiehe  «alle  gemeine  1  inlagen.  Thlfsgeld  nnd  Kf»ntnlintifmes  ^re- 
reiebt,  Reis  und  Folg  geleistet,  des  K;i!nrner?erielits  I  nterlialtnii'^  Inr 
ihr  (iebiirniss  er>taltet  dass  Sclilnss  nml  (iratseliaft  Üit-rli  ul'  des 
h.  Reiches  Grund  und  li^xlcn  und  Uberkiil  ohne  Mittel  and  gar  ud  im 
Herzogtum  Lothringen  oder  de-sselbcn  Distrikt  oder  GeriebLszwang  ge- 
legen »  und  deshalb  die  Grafen  von  2weibrücken  als  Inhaber  der  Herr- 
sdiafl  Bitsch  «zu  allen  Reidisvffl'sanimtungen  verschrieben,  tür  frde 
unmittelbare  Reicfasgrafen  gehalten  »,  ihre  Rechtsstreitigkeiten  vor  dem 
Kaiserlichen  Karamergeridit  ausgetragen,  dorthin  auch  und  nicht  an 
das  Haus  Lothringen  appellirt  hätter).  und  dartuis  den  Schluss  zieht, 
dass  er  «Lothringen  nur  mit  der  Lehensebafl  zugelhan,  sonslen  aber 
niemandes  andern  dnn  uns  und  dem  heiligen  Reieh  tnif  der  Hochheil 
und  Superioriteet  tni(ler\vi»rfen  und  mit  Steuer.  Seliat/.ung.  Reis  und 
Folg  dieiisll>ai-  wcre  »,  .so  ki>iu»le  der  Herzog  —  wie  er  es  aneh  llial 
—  diese  liebauptungen  durch  den  Hinweis  auf  verbriefle  riialsacben 
widerl^en.  Die  genannten  drei  Ämter  liülten  vor  dem  Tausche  von 
1802  die  Grafen  von  Zweibrficken  <  von  dem  Haus  Lothringen  zu  einem 
ledigen  Ldin  getragen»  und  seien  «ohne  Zuthun  oder  Verwilligung 
eines  andwn  Menschen  >  gegen  Lehnrechte  an  Bitsch  vertauscht  worden  : 
weder  in  den  drei  Ämtern,  noch  in  der  Herrschaft  Bit.sch  habe  das 
Reich  einige  Sttpehorität  be^^essen,  so  dass  Graf  Eberhard  von  Zwei- 
brücken Ledigmann  des  llei/.ogs  geblieben,  wie  er  es  gewesen,  nur 
bezüglich  anderer  (liiter.  \\  «  nn  früher  und  aneh  npii(»r  linpss  (1571) 
die  Inhaber  der  ilerrsi  liittt  ni  der  Reichsmalrikel  veranlagt  worden 
seien,  so  sei  das  tuehl  wegen  der  Herrschaft  Bitsch,  sondern  aoderer 

^)  Du  Fouray  tl,  HA. 


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—    10  — 


zwoilellos  im  Hoirho  ^cIoiîiMi^r  Rnjiil7,un«on  dor  Grafen  ^roschehon,  wki 
sio  iloiiii  aiu  h  den  (irafcnliU^l  iiiclil  von  der  Horrschafl  Bitsch.  sondorn 
der  Graf.scliafl  Zweibriickeii  lier  Irüjren  und  durch  ihr  Erschoinen  auf 
(l''n  lidhrinjri.schon  Laridla<reii  ihre  Zu^ehörijikeit  zum  Herzogturne  bo- 
kutiftel  hillli  11.  Eine  absif'htli<  he  Vordrehung  des  Vorganjres  war  sohl io;vs- 
Uih  die  Behauijüuiti.  dass  durch  die  Heranziehutifi  der  Ijiiterthanen  des 
Bit^cher  Gebietes  zu  dor  Landsteuer  uur  bezweckt  werde,  <  die  ReichH- 
»chateaniten  und  Kontributionen,  so  hieberor  auf  zutragende  FftU  dem 
Reich  erstattet  worden,  dem  Herzofte  als  ihrem  Superior  zn  leisten 
und  zn  reichen»,  «von  ihm  und  seinen  Kindern  die  Reichssteuer  zn 
crz\vin«ren  und  u(T  (ia.s  Haus  Lotiiringon  zu  eiden  und  zu  verwenden». 
Der  Worlhut  der  Vnti.ijc  von  1297  bez.  1302.  der  die  (îrundiage 
der  Enlscheidunjï  lnl'l.  ii  sollte,  kann  weder  die  hanaui.sohe  Auffas-^unsr, 
dass  Her/^o'j  Frirdii'  li  III.  fiir  -<ifh  und  -T'itir-  Nnrlikommon  nm  Herzoji- 
Inm  f.oiliMii^jrii  t'-'t  iHi  r-  (nl.-r  vvcitero  iiii  fit-  i  c-rr\ i(  rl  und  voibehalteu. 
dann,  da.ss  lijal  l!lbii liard  iuid  spiiif  lilibeu  Ixrülirtes  Schloss  und 
Flecken  [hlsch  von  ilnu  und  hchilii  Eibeu  al.s  zu  einem  rechten  Erl>- 
lelm  empfangen  und  tragen  sollen»,  erhttrten,  noch  die  lothringische 
Behauptung,  dass  der  Graf  von  Hanau  »di  «unangesehn  derselbig 
dem  heiligen  römischen  Reich  zugethnn  gewesen  sein  möchte,  durch 
Ânnehmung  des  Bitscher  Lehens  zu  rechtem  homine  ligio  imd  ledigen 
Mann  für  allen  anderen  Herrn  des  Herzogs  gemacht  denselbigen  zu 
einem  rechten  Leil)-  und  Lcheidicrrn  an  îi  '  H'/cinittelten  Lnndfursteo 
nf-  imd  an;rcnoinni<>n  inid  dei-  lolhrinßri.'^«  ndsässerei.  Souveräni- 

tät hohen.  Ohvv-  nnd  IJolniässi-zkcil  pilicht- und  uittci  wiirdjr  tremacht  >. 
als  die  alleini*i  /iilii^siiic  rechtfcr  liiren  •  da  jodocli  ui  vlcii  Vertrügen  von 
urrd  Vi02  nnl  kt  inein  Wür  U'  davuu  ilie  Kede  ist.  dass  das  wegen 
der  früheren  Lehunsstücke  MörsbciiiC,  Eindern.  GemUnd  bestehende 
Lehensveriifiltnis  dim;h  den  Tausch  eine  Änderunj^'  erfahren  habe,  so 
blieb  es  auch  bezüglich  der  Herrschaft  Bitseh  rechtlich  dasselbe  wie 
vor  dem  Tausc^he  und  wie  es  u.  a.  in  dem  Lehensroveme  der  Brüder 
Simon  und  Walram  von  Zwcibi  Ucken  vnm  Jahre  12ß9  ansges|)rochen 
war:  als  Inhaber  der  Herrschaft  Hitsch  bli(  l)ea  die  Grafetr  dem  Herzoge 
jïe<i<Miiibcr  in  feuddli^io.  «  ini^^eniiltcUi' F^andsiisscn  rrrrd  L'irterthanen  ».der 
Herzog  Uir  «  gelopler  und  geschworener  Leib-,Lchnherr  und  Landfärst» 

i)  Kremer  a.  a.  0.  II,  ISO  .    .  quiut  nos  facti  »vanm  (ideles  et  homineti 

...  *,'t  lior  idcni  oniiit  nosdi  heredes  et  ah  eo  in  feihlnüi  •  t  lu.iniaium 
li;ii»iin  castra  iiuslra  Morsborch.  (ii'iimnil«.'  uc  )<<,nders  rum  l  omiti  ^>^  iUiicncii» 
pr.'Kî  omnilxw  vivcntilnis  ligie  et  reddibilitiT  ol»tiiu'?iius ».  Verjtl.  am  h  ('.almel. 
Notice  de  Ixirraine.  onlcr  Sarrctîaeminesi  :  .Molitor.  t^rkundenbudi  der  äladt  Zwei- 
brtUkffi.  U».  . 


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I.ïp^h:  äjrh  »ipfiituH-li  von  l,ntlirin^''pn  Hn^  Ho-tofien  eine«  rcf-hi- 
lielien  Al)hänjiijikfil>\ i  i  liitUni-ses  dt-r  llenst  liall  liitsch  vom  Ih-rzoti- 
tiime  b^rüiulon.  so  svuj  ein  IhatsächliohoH.  als  damals  noch  vor- 
handen, nicht  laebi-  uachweiskir.  Oer  üuiäland,  liass  die  Inhaber  der 
Herrschaft  Bitadi  nur  als  Grafen  von  Zweilnracken  und  Herrn  eines, 
wenn  anch  im  Verhältnis  zur  Ausdehnung  des  Bitscher  Landes  nur 
kleinen  Gebietsteiles  retchsunnüttelbar  waren,  vraur  bald  in  Venresi<en- 
heii  geraten  und  allgoniein  die  Aiiiïas:suntï  verbreitet,  dass  auch  die 
Herrschaft  Bitseh  seihst  «ohne  alle  Mittel  auf  des  Keii;hes  Grund  und 
H'»df n  und  Ohf»rkeit  ^relegen».  Unterslützunu  fand  diese  Ansicht  in 
(ter  Tliatsache.  dass  die  Grafen  von  Zweihhickcti  :ds  Inhaber  von  Bitsch, 
nicht  der  Herzog  mit  den  B<;jralien  in  dei  Ikrrschaft  beliehen,  der 
Flecken  üilsch  vom  Kaiser.  uichL  vom  Herzoge  das  Wochenmarküi- 
recht  ertiielt.  die  llerrsdiaft  die  Reichslasten  getragen,  die  Grafen  auf 
den  Reichsversainmlungen  erschienen,  dem  Kaiser  Reis  und  Folg 
leisteten,  die  volle  Strafrechtspflege  in  der  Herrschaft  ausgcObt.  Rhigs 
umgeben  von  reichsunmiltelbarem  Gebiete.  v(»ni  Mittr  Ipunkte  desHerzoïï- 
tum-s  arri  writr-ten  entfernt  und  terriloiiul  mil  l.othrin^'en  nur  durch 
einof}  Teil  ihrer  Westjtrenzc  zusammenliiin^einl.  in  Not  und  BedränjzniH 
aui  iiirc  ci^rpT,pj,  Schutznnifc!  antjewiesen,  hatte  die  llerrschafl  Bitsch 
.seit  .lahrhund»  rlen  eine  unabliäniriue.  reichsunmiUt  lbare  Sldlunn  einjje- 
»omoieu.  Der  V'or.such.  <leji  Graien  Jakob  zur  Zahlung  einer  Luiid- 
steuer  heranzuziehen,  seine  Ladung  vnr  das  lothringische  Ritteigericbt 
nucht  ganz  und  gar  den  Eindruck,  als  ob  nur  zu  dem  Zwecke  ange« 
strengt,  um  bei  dem  zu  erwartenden  Ausbruche  des  Erbstreites  bei 
Jakobs  Tode  eine  Veranlasitung  zur  Einmischung  zu  haben  und  Bitsch 
Jllr  Lothrinjren  zu  trewinnen. 

Man  wun(i<'rt  sich  vielleicht.  <lass  der  llerzo>»'  iii(;lil  solVjrt  nach 
Verkihvdi'/un::  flo-  Siniir  tcs  des  .Manny:eri<  htes.  der  'li'n  Tlr-ifen  von 
Hanau-!, irliteul»er;i  wcjieii  Felonie  .<einer  lothrintri--  Ich  Li  In  n  !''ir  ver- 
lusli«!  erklärte,  zur  Besitzcn/ieihrnji  der  Heri-schali  Wil.-t  Ii  beitritt,  Mandern 
sich  mit  der  Einziehung  der  mitten  in  herzoglichem  Gebiete  hegenden 
kleineren  bitschischen  Besitzungen  liegnfigte.  Der  (trund  der  Zc^erung 
ist  darin  zu  suchen,  dass  es  ihm  an  der  geuitgenden  Truppenmacht 
fehlte,  um  noch  im  Herbste  1671  die  durch  ihre  Lage  wie  Befestigung 
gleich  gesclifitzte  Burg  von  Bitsch  zu  nehmen. 

Unterdessen  setzte  (îraf  IMulipp  im  Vertrauen  auf  den  Inhalt 
lies  Kaiserürlirn  Mandates,  das  die  von  iliin  vorgehraehte  Aud'assung 
der  BeichsumintleibarkriJ  der  Herrschaft  Bitsch  zu  der  seinigen  ge- 
niaeiit  halle,  das  W  <  rk  der  ßeligion^üiiUeiUiig  fui  t,    iiiu  vun  den 


—   12  — 


lolhrinpischen  ilerzopen  1130  gc^Tiiiulclf'  iiiid  ii'iehbe<îal>le  lienedikhiier- 
abfoi  Stiim'lhronn.  über  welclu»  mit  der  Zeit  die  Grafen  von  Müsch 
«las  Scliiiniieclit  beanspruchten,  liatte  nach  der  Besitzergreifung  des 
Bitscher  Erbes  durch  den  Grafen  von  Hanau,  da  sie  bei  der  Hand- 
habung der  Schirmrogtei  durch  einen  protestantischen  Herrn  sich  in 
ihrer  Existenz  bedroht  sah,  sieh  an  den  Hersog  als  den  Naehkoinnien 
der  Stifter  und  ursprünglichen  Schirmherm  mit  der  Bitte  um  Schutz 
pewandl.  der  ihr  bereitwillig  zugesichert  wurde.  Dieser  Versucdl  des 
Ables  und  Konventes,  sich  des  Grafen  Schirm voglei  zn  entziehen,  ver- 
anla.sste  diesen  zn  frc\v;dtsamenï  Einschreiten,  Am  17,  Dezember 
1571  hnbe  er  -  sd  Ih  i  ü  hton  die  Monf  lie  lieni  Herzog  —  aui  .Multen 
das  Klo-slcr  siewalliglich  nnt  50  Plcnien.  Uackenschülzen  und  Gesuide 
überfallen,  den  Abt  wegen  des  bei  Lothringen  nachgesuchten  Schirms 
geftngüch  eigener  Person  angriffen,  nach  Uditenberg  in  schwer  Ge- 
fängnis imbeciUi  corpore  geführt,  das  Kloster  eingenommen,  das  hanau- 
isehc  Wappen  an  alle  Thf&ren  und  Pfosten  genagelt,  des  Abts  Gemach 
verpitschirel,  die  Konventuaien  und  Gesinde,  so  im  Kloster,  alle  da» 
hin  getmngen,  da.ss  sie  ihm  nit  aus  dem  Kloster  zu  weichen,  ange- 
l*>hen  müssen,  naehmahlen  <la«  Kloster  znr  Gegenvvelir  mit  9(»  Reuter 
umi  iiir  '2(t  Hackenschützen  belegen  und  besetzen  las.sen»^).  liiimil  nun 
m  Ui  eine  Klage  der  Mönche  über  diese  Vengewaltigung  den  Herzog 
zum  Elinschrcilen  veranlasse,  bevor  er  seine  Absicht  —  vertragümäs:>ige 
Anerkennung  der  Auslobung  der  Schirmvogtei  durch  ihn  seitens  der 
Abtei  ^  erreicht  hatte,  richtete  er  schon  tags  voriier  ein  sein  Handeln 
beschönigendes  und  rechtfertigen  sollendes  Sdireiben  an  jenen,  dass 
«diese  Verstrickung  gegen  berahrlen  Abt  von  mir  der  Meinung  nicht 
fiirjrenommen  worden  ist,  dass  mein  Gemüt  oder  Will  sei  E.  D.  an 
dero  Fundalion  einiehen  Eintrag  zu  Ihun  oder  in  der  i^elipion  lur- 
znnemen,  vil  weni?er  die  Güter  dem  Kloster  dadurch  zu  entziehen  »  : 
der  Herzog  werde  «des  Abts  und  ;i;iiizen  Konvents  zu  Stm zi'ilm  im 
Unfüge  im  Werk  spüren  und  beliuden».  in  seiner  Anlvvoil  vom 
30.  Dezember  erklärte  der  Herz(^.  dass  er  erst  Ursuch  habe,  den 
schönen  Worten  m  glauben,  wenn  er  des  Grafen  guten  Willen  im 
Werk  yerspOre;  er  ermahnte  den  Grafra,  die  Gefengenen  wieder  in 
Freiheit  und  den  Genuss  ihres  Gotteshauses  zu  setzen;  habe  er  Ursache 
zur  Klage,  so  möge  er  eine  Tagsatzung  anberaumen,  um  sich  dort 
id^er  die  Beschwerdepunkte  zu  einigen  \).  Ebenso  erfolglos  als  diese 
schrifUiciie  Mahnung  blieb  der  Befehl  der  Freilassung  und  iSchadlos- 


')  l'rozesisaktcu. 


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haltung  der  (lefangenen,  wetuhen  die  lothrin^^ischen  Âmlleute  Christof 
von  Hausen  und  Alexander  von  Braubctch  i'iberbrachten').  Inzwiacheti 
halte  der  in  Borg  Ucht(  iih<M-<i  (Mn;;('kerkerte  Ât»t  am  Tage  vor  Weih- 
nachten den  erz\vun5!;oiien  Vertnijf  eiiigegungcii.  dass  Ahl  und  Konvent 
den  (trafen  vnii  Hnnau  als  iliren  *  iü/isjen  onpe/wf»itellen  Erhka.sten- 
V(i{rt.  Schulz-  un  i  Si  Im  tnherrn  jetzl  und  /u  ewi^jen  /eilen  anerkesnien. 
sieh  hndiirder  in  keinen  fn'inden  JSchulz  oder  îSchinn  h<'jrehen.  sondern 
den  lüUiringischen,  dem  sie  sicli  neulich  unterworfen,  wiederabschaffeu 
und  die  dem  Hanse  Lothringen  übergebenen  Briefe  wiederum  herbei- 
scfaaflien,  zweitens  ohne  Philipps  Genehmigung  kein  Kloetergat  ver- 
kaufen oder  verpftnden,  drittens  in  das  Kloster  «keine  Fremden  von 
welschen  Nationen  oder  andere  nnfiiirUche  Personen  zu  Konventualen 
aufnehmen  >.  vierten»  die  AbUswahl  und  UeslaUunj:  di  s  Schaffners  nur 
mil  Philipps  Wissen  vornehmen  luid  schliesslich  die  .lahresrf  <  finunjjr 
von  einem  «rräflichen  Iteatnten  le!r<'n  lasycn-»  FHe  WrwîiUunjî  und 
Verrüjrnnsr  über  das  Klosterjjut.  die  AuJnalurie  neuci  Iii  Uder  in  die 
üenoösenschafl ,  inilinn  der  Foilbesland  der  Ablei  war  durch  diese 
BeetimnMingen  gans  in  PhiUpps  Hand  j^e^eljen;  mochte  er  auch  zum 
Schlüsse  vemcheni}  dass  die  Mönche  <  ihrer  Jetzigen  Religion  halben  Ende- 
rung  (nicht)  befohren  haben  »  sollten,  der  Vertrag  gab  ihm  die  Mittel, 
in  da.s  Kloster  Personen  hineinzubringen,  die  für  ihn  die  Einführung 
des  Glaubenswechsels  betrieben.  Davon  waren  der  Prior  und  die 
Hrfider.  w'elche  nicht  in  Stürzelbronn  in  (îewahrsam  <?ehalfon  wurden, 
ühprzeu'/f.  weim  sie  <\r-h  weijfcrlen,  in  den  Vortrajr  /u  willigren.  und 
leii  H(  r/ojf  unter  .Mitteilung  des  Vor«r(  f;illi  in'ii  um  Hetreiunsj;  des  Ables 
und  Wiedel ht'rstellunjr  des  frühtren  Zustandes  ersuchten.  V<!rsage  der 
Herzog  seinen  Schulz ,  <  so  sein  alle  des  Gottesbaus  Gerechligkeiteu, 
E.  D.  iure  patronatns  zust&ndig,  himnit  verloren,  der  chrisUidie  Gottes- 
dienst und  der  frommen  Herzöge  von  Lothringen  Fandation,  Stammen, 
Namen,  Sepultur  nnd  Gedächnis  hiemit  aboUrt,  das  Gotteshaus  zu 
einer  Hund^ruben  und  Spelunca  nemachl  >^). 

üiesti  Vor{fäny;e  sowie  das  Vcrsf  iK  rlu  n.  das  der  Herzoj;  noch 
vor  der  Kennttii^^  des  Überfalles  der  Abtn  im<l  des  zwischen  Philipp 
und  dem  Aide  gesohlossi-nen  Vertrat?» "»^  den  jii  llui^enau  sich  anfhalten- 
deu  Stiiizelbrünner  München  in  einem  Sclireibeu  vom  29.  Dezember 


'■  Prozesaakteti. 

*j  Prosui9i«akteu.  Lohioanii  11,  47ü  i. 
*)  PrazeiiaktMi. 


-    14  - 


ircjreheii  lüitlf.  ITir  den  Fall  sic  seiner  rnt^'j-^îiil/nii^  Itcdinflcii.  mil 
trnädiger  iluilc  zu  erschemt'u'; .  iiiibm  iliu  /.u  ujiilaH.seijüen  Rüslungeir) 
iin  FriiJiUiig  des  küiiimcndcii  Jahres  an.  um  dem  Grafen  die  Bibeher 
Lande  zu  entreissen. 

Dem  Grafen  Philipp  btieben  die  kriegerischen  Vorbereitungen,  die 
in  Lothringen  getroffen  wurden,  niclit  unbekannt.  Als  er  in  Nancy 
nach  dem  Zwecke  derselben  naclifru^'<Mi  Hess,  erhielt  er  von  des 
Heräsogs  Marschall.  (Iraf  Johann  v(tn  Sîtlm.  lir  1*  i  (ihijrendsten  Ver-i  lir- 
runtren.  Aber  kurz  nachher  j^esrlmh  das  l  iierhorte:  nach  dem  Dunh- 
zitfre  diirrli  die  Grafschaft  Saai  w n dm  erschien  am  21.  Juli  «  olme 
emij/c  viu  lu  r;>i  |iende  Verwaiiiuiig ,  Diliidation  oder  Absajçung  >  der 
Marsdiaü  und  Airikan  von  Haussuuville  an  der  Spitze  eines  starken 
Ueerfaaufens'),zu  welchem  Dietrich  von  Schömberg  ein  Regiment  deutscher 
Reiter  gestellt  halte.  «  sampt  aller  notwendigen  Dereilschafl  von  Steig- 
leitern und  ander  KriegsrUstung,  so  zmu  Sturm  und  Eroberung  eines 
Haus  gehörijr  oder  notwendij:>.  vor  Bitsch  und  er/,\van<ren  die  Cber- 
gabe  des  Schlotes.  Der  Graf  halte  eben  noch  Zeit  gefunden,  mit 
seinen  Kindern  zu  entfliehen.  Hur/  I>endu'ig  überrumpelte  Dietricli 
von  St  lioinlici  Ii.  und  ntn  21.  Juli  ei  ;;i  ill  Johann  von  Salm  im  Namen 
des  Her/.«»^.-  um  Ii  vm  dics^er  llerr^i  liatt  Besitz,  liess  die  (îewOlbe  auf 
der  Burg  öünen  und  «die  eisernen  Trüg  mil  Gewalt  ufTschlugeu'  und 
nötigte  dem  Burgvogl  die  Âmtarechnui^n  mit  Gewalt  ab.  Ein  Teil 
der  Dörfer  wurde  geplündert,  die  Untertlianen  €  mit  Gewalt  getrungen 
dem  Herzog  Huldigung  zu  thueu»^}. 

Auf  lothringische  Seite  ist  nie  der  Versuch  gemacht  worden^  die 
Gewaltthatals  nicht  mit  des  Herzogs  Zustimmung  ausgeführt  hinzustellen: 

wie  sehr  Karl  mil  dem  Gelingen  des  Anschla^ics  zufrieden  war.  bekundete 
er  durch  die  Belohnung  des  Reiten  l  t  i -!eu  Diez  von  Schömberg,  dem 
er  zur  AneikenTintii  für  seine  bei  der  Kmnahme  von  Bitsrli  «^'eleislelen 
Dieiiätb  auf  Lebenszeit  die  Einkünfte  deä  luUiriiigiäclieii  Amtes  Saar- 

■t  Lt-'lmijtnn  II.  477. 

•j  la  beiiiiiui  Auftrüge  bcuachnchtiglc  (  Ii iri^tof  vun  Hausen  die  lui  dcubclieu 
ItcDislume  wohnenden  Amts-  und  Leheiisleulc  des  flenog»  «de  le  tenir  prM» 
Ol  en  Rimvs  pour  venir  (ruuvcr  ic  duc  CharlcK  iU  où  ils  seraient  mandée*. 
Renteimeclituingt'n  von  s^ieisbeig  von  lô72. 

liie  in  iiauauiâclier  Dar&telluug  aui  <  ctiiclii  1ÜÜ0  .Mann',  in  euicm  loUt- 
rinpechen  Berichte  als  «wenig  Mann  ohne  einig  gross  Geschütz,  Artillefie  oder 
aiidiT  Hiistung  zu  ki  ie^cn  oder  slürnion  >  l))'/  'icliiiole Triippenmacht  bestand  ans 
12  Fälinh'in  Kiis^ivolk  und  2UÜ  Iteitern.  Prozcttitakten. 

')  Prozetfsakten. 

! 

I 

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gemünd  zuwies*).  Auch  von  <ieu  lolhcingisfhen  Geüchichlsscrhreibern-) 
wird  Karls  Vorgehen  durchaus  gebilligt,  während  der  sseitgenössiache 
ebftsstsche  Chronist  Rertibard  Herzog  in  berechtigtem  Unwillen  die 
Tbat  mit  den  Worten  meldet  :  «  ilen  21  july  hatt  gntff  Johann  211  Salm 

von  weuoii  liert/o^r  Carolii  zu  Lothringen  düss  haiiss  Bitsc*h  mit  gewalt 
landlfriedetisbrüclnjror  weiss  uinl  mit  verriillerey  eiiij^erioininon  • . 

Dn»<«  o<  niolit  auf  eine  nur  zpitwoiligo  He^sotznnir  flor  Horrschaft 
Hitj^oli  abireseiieii  war,  hkiii  >  t\\  ;i  diiroli  eine  m  i  tia';-irja.ssi;îO  Zu- 
sicherunir  des  Grafen  miu  Uaiuiü-Lklitenberii  und  der  anderen  pro- 
testanüscheu  EIrben  die  zuverlässige  Gcwissbeit  erlangt  batte,  dass  in 
GlanboMsadm  nicbts  geändert  werden  solle,  zeigen  die  unmittelbar 
auf  die  Besitzergreifung  folgenden  Bfossregeln  des  Herzogs.  Eine  wfilsehe 
Besatzung  von  etwa  150  Mann  wurde  in  das  SchloHS  gelegt').  Ober 
den  Bestand  du  Ämter  Bitsch  und  Lemberg  und  ihre  Einkünfte  wurden 
alsbald  von  lotlirinjrisehen  Beamten  «.'cnniir'  Krliebuuiien  an^cestellt  imd 
diesbezûjîliehe  Naf  hwoi*-nn?PM  <\t^m  Staatsrate  ein'/ereicbt  und  behufs 
Krhpbiin'^^  d^r  (»t  fitllt'  Hin  lotlii  iii/iscber  lientnieister  in  der  Person  des 
.lohann  Ikck  m  IJitsrh  einj,^e.setzt.  Am  25.  Au^nist  1572  wurde  der 
Rai  Dietrich  Alix  dorlliîn  entsandt,  um  die  Ausfiiliruug  der  nach  der 
Atuncht  des  Haupt-  und  Amtmannes  Anton  van  Tavagny  an  den 
ScblOssem  von  Bitsch  und  Lemberg  notwendigen  Befestigungsarbeiten 
anzuordnen  und  die  Versorgung  der  Besatzungen  mit  Lcbensraittehi  zu 
regeln*).  Die  Leitung.'  der  Hefesli|junj£  la^r  in  den  Mauden  der  loth- 
lin^^chen  Arcliitekten  Claud(^  de  St  Jean.  Benedikt  Ambrosio,  Thierry 
Maréchal  und  Didier  Jardin'). 

'j  «  1072  Ii  4  seplcinbro  ('Harles  III  pour  récompenser  des  bons  services  que 
Dielnch  de  Schömberg  colonel  de  cavalerie  alleiuande  lut  avait  rendus  specinle- 
nMnt  «a  recottvremetil  «iprii»:  ücHiUcli«;  loy  donne  le  chasleaa  ville  et  seigneurie 
me  Im  revenms  nomme»  det  aydes  ordinaires  de  Guemmide  pour  sa  vie  .  .  . 
tstulcnient  *r;  souveraineté  et  Tonverture  dudit  ohaslean  réservées  à  S.  A.»  Du 
Koumy  X,  2,  79. 

>)  Digot  hist.  û.  Lorraine,  2,  IV,  200,  geht  Qber  die  Geschichte  der  Weg- 
nahme der  Hemehall  Büsch  mit  den  Worten  weg:  «Ce  dernier  (l'hilipp  von 
Hm.  -il.  oiiMinnt  cc  qu'il  I.  vn-l  h  Charles,  ('tablit  le  Luthéranisme  dans  le 
coiutë  et  le  duc  de  Lorraine  fut  obligé  d°y  envoyer  dvn  Iruape»  conimaiid^'-es  par 
le  caml«  de  Salm,  par  Afrtcan  de  llaussonviU«  et  par  Thierry  de  Schömberg  qui 
s  emparèrent  de  liitdie  le  it  (sic;  juillet  l.')71.>  Ûie  ausIDhrlicliere  Darstellung 
(Ulmets  II.  i:(71— i:i75,  ist  votier  staciilicher  IrrtOmer. 

3)  Prozessaklen. 
Do  Foomy  II,  430. 

*)  Lepage,  biventaire  sommaire,  B.  3006-^9088. 


-    16  — 


(1.  Die  Klaye  Grat  Philipp»  vou  Hauau-LichteDbcrg  gegen  Herzog  Karl  III. 

Unmittelbar  nach  dem  Geschehenen  klagte  Graf  Philipp  von  Hanan 
hei  dem  Kaiser  gegen  den  Herzog  wogen  liundfriedensbruches  und  bat 
um  Beistand  zur  Wiedererlanjfunp  dos  Erbes  seiner  Kinder.  Rai  und 
Blir^ermeistor  der  Stadt  Augsbnrj?  suchte  er  (Uirch  ein  Schreiben M.  in 
wrlrhcm  fr  dru  ('berfnl!  dnr  l.ofhrintror  und  die  Besitzergreifung  des 
l»in<lcs  (liii(lt  dieselben  iui-liilirlicli  scliihleiie.  zur  Vertretung  und 
llnlei <tiil/.iiii;i  beiuei  UilU'  aut  dem  in  Augsburg  bevorstehenden  Heich?'- 
lage  zu  gewinnen.  Die  Fürsten  beschälXiglen  sich  in  der  That  mit 
Philipps  Klage.  Nachdem  die  Vertreter  beider  Parteien  ihre  Be- 
schwerden« die  GrQnde  für  ihre  Handlungsweise,  vor  altem  ihre  beider- 
seitige Aufiassung  über  das  Leheosverhaitnis  des  (trafen  zum  Hersoge 
vorgetragen  hatten,  misshilligte  die  Versammlung,  indem  sie  sich  der 
vr»u  den  hauaui.scben  BevoiHmfiebtigten  vertnslenen  Ansicht  von  der 
Reiolisuniniltelbarkeit  der  TIerrscbal't  Hilsct»  auscblos.s  auf  das  ent- 
;jf  |iif>f1pnsic  i\:\H  VorLffhen  des  Lothringers  uud  erkliirle.  rl^ss  selbst  fiir 
den  Hitscti  lotiu iiigiscbes  I.olien  «et.  limi  ll('i/n<^  kein  Heclil  zustehe, 
den  Graf  Philipp  diirdi  Kinzirliiin^r  >f  i  llf  i  rst  hall  zu  shafen.  deren 
rechtmässige  Inhaber  eiilweder  de.-  liiattii  Kinder  allein  «»der  in  Ge- 
meinschaft mil  den  Kindern  de.s  Cirafen  Philipp  von  Leiningeu-Wester^ 
bürg  und  den  GrfiGnnen  von  SuIk  und  Hohenlohe  seien.  Der  BescUuss 
des  Reichstages  lautete  dahin,  den  Kaiser  um  die  Verh&qcung  der 
Reichsacht  über  den  Herzog  zu  ersuclien,  wofern  er  nicht  Bitsdi  und 
Lemberg  dem  Grafen  wieder  übergebe  oder  bis  zur  Entscheidung  der 
Klage  durch  den  oberrheinischen  Kreistag  unter  Sequester  <trHo^). 

Nachdem  der  liisciiof  von  Worms  und  der  Pfalzgraf  bei  Rhein 
einen  vergeblichen  Vcnuitteltinfr^vprsucli  uiilornoniTnen  halten,  be«c}i;if- 
VvjU'  ^'wh  157H  dci-  ((ix  rrlH'iiiiscIir  Kiristii;;  in  Worm.s  mit  dem  Streite, 
lin  r  Iruk'ii  die  loUningisclK^n  tit -^wiKltcn  rtn't  einer  vollstiindig  neuen 
Begründung  von  Karls  Vorgehen  aul  ;  i>ie  Eninalnne  von  Bitseh  sei  er- 
folgt «  zur  Konservirung,  Handhabung  und  Versicherung  aller  Parteien 
habenden  Recht  und  Gerechtigkeit  Aus  den  Reichstagsverhandlungen 
musste  der  Herzog  die  Oberzeugung  gewonnen  haben,  dass  sieh  die 
Besitzergreifiing  von  Bilsch  vor  den  deutschen  FAnrten  nicht  mît  der 
zweifelhaften  B(,'schuldigung  und  Verurteilung  des  Grafen  wegen  Treu- 
bruches rechtfertigen  lasse.  Deshalb  verfiel  man  jetzt  am  lothringischen 

>)  Tom  4.  AuguBt  1578  im  AtisKose  bei  l>u  Konmy  X.  2,  241  f. 

»)  Du  Fourny  X.  2.  248  IT. 


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Hofe  darauf,  ^u-\i  als  Verteidiffer  der  Rechf='niis]Mnrlie  der  Milerbcti 
aufzuwerfen.  Durcli  diese  nachlrägliche  Ilerbcizciiung  eines  OruiKlcs, 
der,  wenn  auf  Wahrheit  beruliend  uud  von  vorneherein  vorjîebracht, 
dBB  Recht  zur  Einmisehang  in  den  BiUidi^  Erbstreit  hätte  geben 
können,  gestand  der  Herzog  selbst  die  Unzulftnglidikeit  der  Grtknde, 
die  ihn  bei  seinem  Vorgeben  geleitet  haben  sollen,  oui,  offenbarte  aber 
zi](gie!ch  die  Verwerflichkeit  der  lothringischen  Politik  in  diesem  Handel*). 

Es  lag  auch  fiir  (Irn  Herzo;^'  auf  der  Hand,  dass  ein  gerichtlicher 
Schipflsspruch  nur  auf  Herausgabe  des  wetr^renonimenen  Gebietes  an 
die  Erbberechti^fen  Iniitcn  konnte.  Uni  auch  für  dicton  Fnll  ein  Recht 
zu  haben.  >i(  h  im  Besitze  von  Ritsch  7.n  behauplwn,  halle  der  Herzog 
Unterhand  hingen  begonnen,  durch  Kauf  (he  An.sprliche  der  übrig(>n 
Erbberechtigten  an  sich  zu  bringen.  Den  Weg  dazu  hatten  diese 
selbst  dem  Herzoge  sehr  erleiditert,  ind^  sie  1571  am  Hofgerichte  in 
Nancf  gegen  den  Grafen  von  Hanau  eine  Klage  anh&ngig  gemacht 
halten,  «wdl  er  sich  unberechtigtermasaen  Schloss.  Stadt  und  Herr- 
schaft Bitsch  bemächtigt  ^)  >  Um  so  leic  hter  musste  der  Herzog  sein 
Ziel  erreichen,  wenn  die  Kläger  seine  Auliassang  von  dem  Leheasver- 
hr)!tni'<«f  trüft  n.  dir»  Horrsol^nft  fîH-t  h  also  als  ein  von  Lotbrirv^'^pn  iin~ 
nutielbur  abhängiges  Lehen  betrachleleu  und  sich  in  diesem  Siuue 
aussprachen. 

Eine  diesbezügliche  Ei  klarung,  dass  Dilsch  ein  alles,  lotliringischcr 
Landeshoheit,  Gerichtsbarkdt,  Besteuerung  und  Dienstbarkeit  unter- 
stehendes Lehen  adi,  hatte  Graf  Philipp  von  Leiningen  für  sidi  und  die 
Gifilinnen  von  Sulz  und  Hohenlohe  bereits  am  24.  September  1572 

abgegeben;  ara  4.  und  13.  März  1573  stellten  letztere  .selbst  eine  gleich- 
lautende Erklärung  aus").  Der  Proze^-s  gegen  Philipp  von  Hanau  auf 
Herausgabe  ihres  Anteiles  an  der  Hit.'^cber  Erb.sehafl  begann  mit  dessen 
Vorladung  diirch  den  lothringischen  rie r'if^'ralprokuratdr  nnch  Nancy. 
Auf  diese  hui  autwortete  er  am  23.  Nuvciaber  1072,  da.^s  er  vor  dem 
Manngcrichl  nicht  eher  erscheine  oder  sich  vcrlieleu  kissc,  als  bis  er 


^)  Für  sie  isl  nichts  so  bDSctiameud,  als  wmu  ciu  J&luhuudert  ä|jutür  der 
lothringische  Prinz  Karl  Heinrich  von  Vaademont.  der  Sohn  Herzogs  Karl  IV.,  bei 
der  Belohnang  mit  Bitscb  durch  T.iidwi^'  XIV.  bekennen  masd,  dasss  üitsch  un- 
mittelbares lî  'irîi-.?.-!,.  n  fii  ;  r.nî  .lie  Zt.'il  k;oblieheii  st-i  (il  dcdare  leiiir  du  roi 
de  France  le  couilü  de  Uilsche,  lc(|ucl  il  dit  avoir  été  jo^quÄ  présenl  membre 
nninédiat  et  terre  aUodîale  de  PEmpiro.  ce  qui  lai  donne  séance  et  voix  dans 
le*  diètes  et  assemblées  d'Etat).  Invent,  soinm.  B,  663. 
Prozrscakîen.   Du  Fourny  II,  405  f. 

^)  Du  Fourny  11,  4ô5; 

2 


« 

wieder  in  den  Besitz  von  Schloss  \m<]  IIorr>chafl  eingesetzt  sei*).  In 
rîcr  Sitziin?  vom  2.  Dezornher  begiiuiii^  tt  ii  *iic  Anwälte  der  Agallie 
voll  Hotienluhe  den;n  Ans^pi iklie.  W;>lirt  ii'l  dii'  Vorhand Iini}ren  alt- 
sichllich  in  die  Länge  gezogen  wurden,  fand  ti<,i  Herzog  Zeit,  den  Be- 
Tonmftch%teii  der  Kläger  auscinanderztiaetzeD,  wie  viel  Torteflhafter 
es  sei,  gegen  eine  entsprechende  Abfindungssumine  das  beanspruchte 
Erbteil  ihm  abmtreten  nnd  ihm  die  OorchfQhrang  des  ProKsses.  der 
jenen  als  möglichst  schwierig  und  zweifelhaft  hingestellt  wurde,  xa 
Oberlassen.  Es  gelang  ihm  in  der  Tliat,  die  Klftger  ifir  adnen  Vor- 
schlag zu  gewinnen.  Nachdem  Graf  Philipp  von  Leiningen  am  21.  Sr>p- 
temhpf  157.3  tro^ren  dio  Siimmf  mn  50000  Reichsthalorn,  zahlbar  m 
drei  Tri  iiiiiK  11,  die  -cini  r  ( lriii;i!iliit  /n^tUndigc  Ilfllftf  <li'i'  I Ifirschaflen 
liit.scli  uiui  Lt  uibcig,  wie  nie  (irai  biiinMi  Wecker  V.  be^e.^.stü,  verfiusiserl 
hatte  2),  verkauften  am  9.  Oktober  die  Bevollmächtigten  der  Gräfinnen 
Elisabeth  ron  Sulz  und  Agathe  von  Hohenlohe,  Graf  Albert  von  Löwen- 
stein,  Doktor  Emst  Regens  und  Doktor  Georg  Schwendt,  Amtnuuin 
von  Waldenburg,  deren  Anteil  — :  je  än  Viertel  der  Harschaften  — 
für  25000  Heiclisthaler*),  wozu  sie  schon  am  23.  Juli  1678  Auftrag 
erhalten  hatten*). 

Rechtsansprüche  auf  die  Horrschfiflcn  I^itsch  und  Lemberg  hatte 
der  Herz()(r  durch  diese  Käute  itliii»'  Zweitei  erworben,  ja  wären  die 
Ansprüclie  der  einzelnen  veräussernden  Parteieu  in  dem  von  ihnen 

>)  Du  Kourny  II.  î.">") 

S)  Du  Fouruy  Ii,  444— 44b.  Weihnachl&u  1573  wurden  10000,  Jolonoi  und 
Weihnachten  1674  je  20000  Th&ler  gezahlt.  Die  im  Hetdellierger  Vertrage  154S 

vom  Grafen  von  Leiniii^cn  einjçeî:anj;ene  Verptliditiiiq;^  f&r  den  Fall  der  Teilung 
li  Ii  F.rlien  «los  (iiafen  Jakob  (j<KM)  Gulden  heransznzahlen,  mnsste  der  Herzog 
iibt-meltinuni  da  ur  sidi  anfangt»  dut  Erfüllung  dieser  Pflicht  zu  enUieken  suchte, 
■o  erfolgte  die  Herausgabe  der  Sclmldvenchreibiuig  aeitois  Leiningen  erst  am 
26.  Apri!  l'iSi,  nachdem  der  Herxog  IQ  einer  besonderen  l^rkunde  vom  29.  April 
lyS4  das  Vcrsprcclicn  Ï  nf  S  orneuern  müssen.  Für  Lehmanns  iiehauplung.  II.  $74  f., 
du&s  Graf  l'hilipp  von  Leiningen  üchon  vor  der  b^iimahmc  von  Uiläch  dem  Her- 
zoge seinen  Anteil  an  der  Rrbschaft  verkauft,  nnd  Ar  die  Tora  Grafen  von 
II  iiau  geäusserte  Beschuldigung,  dass  auf  Ht  tu  i!)cn  des  Grafen  von  I>einingen 
die  ncsit/.GrgrL'ifung  von  liilscb  erfolgt  sei,  iindet  sieb  in  dem  mir  sogioglicben 
Material  keine  Bestätigung. 

*)  t)a  Fointny  n,  878,  446.  9000  Thaler  ward«i  sofort,  der  Best  mit 
23(X)0  J  halom  tun  6.  Janaar  1576  zu  Strassborg  im  Gaslliause  «  zum  Geisl  »  ent- 
richtet ;  dn.«.  n,  447.  Ffir  ihre  Ansiiriiclie  an  d»Mi  lioIitenbergi.sclien  und  ochscn- 
sleinib<:lieu  Iksitzungen  der  Grafen  von  Bilscii  wurden  die  Damen  1579  bez.  Iü81 
von  denGrafon  von  Hanau  und  Leiningen  mit  8000  bez.  10000 Gnlden  abgeftnidea. 
Lehmann  II,  4.S0. 

*)  Du  Kourny  ü,  44«. 


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-    19  - 


behanpteton  Umfonge  durch  du  richtarliches  Urteil  als  begrOadet 
achtet  worden,  80  war  Lothringen  nunmehr  alleiniger  Reehtsinhaber 
(1er  beiden  Lehen.  Dass  ein  solcher  Entscheid  möglich  ^ol.  •il.iubte 
Irr  Herzog,  der  nunmehr  als  Rechtsnachfolger  der  genannten  Erben 
(1(11  l'roj^ess  fortsetzte,  wohl  solhst  nicht.  Dem  Grafen  von  Hanau 
stand  mmdestens  ein  Viertel  an  der  Bitscher  Erlix  hafl  zu,  filr  dessen 
Abtretung  der  Herzog  ilnn  s*  liliessilich  nicht  weuigor  bieten  konnte 
als  er  dem  Grafen  von  Leiningen  gegeben,  ausserdem  hatte  der 
Hanaoer  noch  die  oben  erwähnten  6000  Gulden  zu  beanspruchen. 
Er  hatte  gewiss  âir  Zahlung  dieser  Summen  sich  verpflichtet,  wenn 
es  den  1574  vom  Kaiser  Haximflian  znr  gOtlichen  Beflegung  des  Streites 
ernannten  Sddedsrichtern,  dem  Bischof  von  Stra»biiig  Graf  Johann 
von  Manderscheid  und  dem  Markgraf  Karl  II.  von  Baden,  gelungen 
wäre,  Ausgleichsverhandlungen  hcrbeizurühren.  Allein  GrafPhilipp  von 
H.HnaT]  erklärte,  erst  dnnn  in  eine  Unlcrhrmdînnji  cinfrelcn  zu  können, 
wenn  der  Herzog  ihm  iür  d;is  7.w^v(\v^\e  l'nrerhl  vollsliiiidige  Geniijj- 
thuung  geleistet,  d.  h.  die  Herrschalteu  Üitsch  und  Lemberg  herausge- 
geben habe'). 

Die  endgiltige  Entscheidung  in  der  Klage  des  Hanauers  gegen 
den  Herzog  ging  somit  an  das  zuständige  Gericht,  das  Rdchskammer- 
geridit,  ober.  Der  Zweck  dieser  Arbeit  schliesst  es  aus,  eine  Dar- 
stellung von  dessen  langwierigem  Verlaufe  zu  gehen*).  Auch  der 
oberrheinische  Kreistag  beschäftigte  sich  mit  der  Angelegenheit  weiter; 
hier  war  es  d^  Pfalzgraf  Johann  d.  Ä.,  der  sich  der  Sache  des  Grafen 
von  Hanau  annahm');  ebenso  scheint  sie  auch  auf  den  Reichstagen 
znr  Verhandlung  gekommen  zn  sfin*),  doch  ohne  Erfol»?  fiir  den  Grafen 
von  Hanau;  Bitsch  und  Lemberg  blieben  in  lofhriii^zi^*  hcm  Besitz. 

Die  Absicht,  durch  einen  HandsUeich  sich  des  Hil.^clier  Schlosses 
zo  bemächtigen,  erfuhr  der  Herzog  so  zeitig,  dass  er  am  3.  Dezember 
1575  den  Befehtalmher  der  Besatzung  Herrn  von  Ofirecourt  Mh  genug 
«STDen  konnte,  auf  der  Hut  zu  sein*).  Auf  die  Verstärkung  der 

•)  Du  Fouroy  X,  2,  244. 

I)  Akten,  den  Proeeu  betreffend,  verzeichnen  Du  Fonrny  II,  466—400.  878, 

totont.  somm.  B  559.  3006.  8027.  306;^.  :^080.  3082. 

*)  So  auf  dem  Tage  von  1577,  l'rozessakten.  I>n  f  nurny  IT,  :»7S' 
*)  Auf  dem  Regenaborger  Tage  gaben  die  SUiadc  dem  Herzog  zu  verslehen, 
dtn  er  «bei  mefannder  Recktfertigang  die  geroeine  Anlagen  nnd  Schatznngen, 
30  Uft  anbero  die  Grafen  von  ZweibrUcken  Herrn  zu  Bitsdi  aun  der  Herrschaft 
Büsch  und  andere  entwandten  Gfitera  erlegt,  dem  Reich  giei«bfaUs  abrichten 
•oUe  ».  ProzesfialUen. 

^  Da  Fouray  II,  456. 

2* 


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Bcrestigungen  wurden  aus  den  Eiininhmen  der  Herrschaft  LeUfu  lillirfifi 
Summen  verwandt;  der  Befehl  über  die  Garnison  lag  in  den  Händea 
zuverlässiger  OfTiziero.  nl«  Grundlago  fi'ir  dio  Vonvaltting  der  Herrsciwft 
durch  einen  Amtmann  und  Rentnieibler  «iicntc  eine  von  cUmu  Priisi- 
dontcii  lier  lothringischen  Reehnungskaminer  Thierry  Alix  1577  at^e- 
fassle  Landordnung  der  Herrschaft  Bitäch'). 


iU.  Büsch  aa  dea  Markgrateu  Jakob  IIL  von  Badea-Uodiberg  verptäDdd 


Herzog  Karl,  der  sich  wühitüid  der  Religiouskrit  in  l'Vankreieh 
anfangs  neutral  geliallen  halte,  war  durch  den  am  31.  Marz  1584  zu 
Joinvilie  geacfaloBseoen  Vertrag  der  Liga  beigetreten  und  im  Hin  des 
fo^^den  Jahres  za  doren  Fddobersten  ernannt  worden.  Betrft^tliche 
Geldsummen  stellte  &  den  Verfofindeten  zur  Verf&gung  und  seine 
Traisen  betei%teii  sich  an  d^  W^nahme  von  Verdnn  und  Toul  und 
dem  miaalnngenen  Anschlage  auf  Hetz.  ThatkräfUger  beteiligte  er  sich 
erst  an  dem  Kriege,  als  1587  ein  aus  deutschen,  französischen  und 
schweizerisrhon  Prolpslantcn  l)estehendos  Heer  von  30000  Manu  vom 
Klsas«;e  hör  den  (  il;iul)('iis;.'eiios*son  in  Fraiiktcieh  zu  Hilfe  zog  und 
unlur  ai'gtjn  Verwüstungen  .^eiiicii  Weg  durch  das  lulhringische  Land 
nuiim.  Um  gegen  derartige  EiidüUe  für  die  Zukunft  seine  Grenzen  zu 
sichern  und  durch  wirksamere  Unterstützung  seiner  Verwandten  seiue 
Ansprüche  auf  die  finnzösisdie  Kônigskroœ  me  Geltung  zu  bringen, 
sah  sich  der  Herzog  veranlasst,  seine  Streitkräfte  zu  verstftrken.  Unter 
anderen  deutschen  Tnippenftthrem  nahm  er  audi  den  Markgrafen 
Jakob  von  BadeurHochberg  in  seinen  Dienst. 

Dieser,  unter  seinen  Standesgenossen  durch  geistige  Begabung, 
gründliche  und  vielseitige  wissenschaftliche  Bildung  hervorragende  Fürst-j. 
noch  entfernt  mit  dem  lothrin^^isrhcn  Herzor>>}iause  vorwandt'),  halte 
sich  158Û — li>86  in  dem  Kölmschen  Kriege  als  Verbüodüter  des  En- 

I)  <  Déclaration  sommaire  des  mairies,  sergenteries,  villages,  condmta,  KUtM» 

rcvcmip.  (inidii.  mf>«Tirps-,  ('■fnn^'is,  litnilo^,  front  irres,  droits,  loi-;.  Tisn^rr?  H  cou- 
lumea  de  la  Icrrc  et  seigneurie  de  Ditsclie  faite  par  Thierry  Âiix  président  de 
la  chambre  des  comices  de  Lorraine  >.  ArehiT  in  Ifaney,  B.  668. 
«)  Janssen,  Gesch.  d.  deutsch.  Volkes  V,  880. 

8)  Mni  Iv-raf  .Iaknl>  1,.  ;  tf.'IV  halte  zur  üeinahlin  Kathn rinn  vnn  I/  thringcn, 
die  Tochter  Karls  U.  von  Lothringen  (13iM)— 14j}l),  »0  dass  Karl  Ul.  und  Jakob  III 
im  seehiten  GHede  Nachkommen  KarU  D.  wwmi. 


(1589—1590.) 


Usdiofo  Ernst  von  Bayern,  unter  dem  Oberbefehle  deä  berûhmlca 
Kriegdieiden  Alexander  Farnme  von  Parma  ab  aiugeseiöbiieteD  Heer» 
Ahrer  bewfthrt').  Daher  Qbertrngen  ihm  im  folgenden  Jahre  die  Reicfas- 
slände  in  Schwaben  und  Ebaas  den  Oberbefehl  Aber  eine  Art  von 
Beobachtangaarmee,  welche  gegeniiber  der  durch  die  nach  Frankreich 
den  Hugenotten  zu  Hilfe  sehenden  dontsohen  Heerschaaren  herbeige- 
riihrlen  Unordnung  und  Venvirning  Ruhe  und  Sicherheit  wiederher- 
stellen und  aufreoht  orhaltoii  .■sollte. 

Am  8  Kel)riiar  1Ö8S  ;.Miif;  er  mit  dem  Hci  zo^t  einen  W  i-tra^'  ein, 
iliin  zwei  Keginienter  Landskiiechte  und  zweitausend  Reiler  zuzulTiliren'), 
wogegen  ihm  der  Herzog  eine  persönliche  Jahresbesoldung  von  ÖOOO 
Thalem  maicfaerte.  In  einem  Sehreiben  an  den  Herzog  Ludwig  von 
WQrttemberg  vom  22.  September  1588,  in  wdchem  er  dieeen  bittet, 
die  zur  Erg&nzong  der  Regnnenter  notwendigen  Leute  aocfa  im  schwä- 
bischen Kreise  werben  zn  dfirfen,  erklärt  er,  dass  er  mit  des  Kaisers 
Erlaubnis  gehandelt  habe  «  zu  nichts  anders  denn  zu  rettunjr  gedachten 
herzr>{ron  eifrenpr  laiidt  und  unlerlhanen  • .  An  der  lîcla^rci  iin^'  und 
Einnahme  v(»n  .laincts  nahmen  dir  bailis<  licn  liillsvolkcr  rUlimlu  licn 
Anteil,  vier  S<li\va»li(»nfii  ücilcr  von  ihruMi  wurden  darauf  dem  Herzog 
Mayenne  gegen  ivuuig  Heinrich  von  Isavarra  zur  Unlerslülzung  gesandt^). 

Nach  AUaof  des  Jahres  war  der  Herzog  sovrohl  mit  der  Zahkmg 
des  Soldes  als  der  dem  Markgrafen  schuldigen  Pension  im  Rückstände. 
Da  kam  Jakob  seiner  Yerlegenhät  zn  Hilfe,  indem  er  Ende  Mai  1689 
versprach,  wenn  der  Herzog  binnen  14  Tagen  die  Hälfte  seiner  Schuld 
entridite,  ihm  zur  Deckung  der  anderen  Hälfte  in  zwei  bis  drei  Wochen 
20000  und  in  zwei  Monaten  weitere  lOOOO  Sommerlluder  vorzu- 
schiessen.  Zur  Sicherheil  fin-  die  gesamte  Schuld  von  142880  (uilden 
verpfändele  ihm  der  Herzo;;  am  28.  Mai  die  Stadt  und  Herrsehall 
liitsch  und  die  Hiilftc  des  Amtes  Lemberg  mit  allem  Zuhehur  und 
Rechten,  ausgenommen  das  Schloss  vonlüLäch,  (Ue  Landeshoheit,  das  Recht 
éet  Eriiebung  der  von  den  Landständen  bewiUigten  Stenern  und  der  Anord- 
nung der  ftkr  den  Festnngsbau  in  Bitsch  erforderlichen  Frohnden  ;  er  reser- 
vierte sich  femer  die  Ifitansübnng  des  Jagdrechtes  in  den  herrsdiaftlichen 


•)  Srlmcpflin.  hislor.  Radcnsis  IV.  121  f. 

*)  Du  Fourny  11,  382 f.;  nach  Kleinschmidl  :  Jakob  III,  Markgraf  von  Baden 
«nd  Höchberg,  40,  waren  es  1000  Reiter  and  20  Fähnlein  t  ussvolk.  Als  liaupt- 
lente  warden  in  d«iD  Soldrextrag«  Lorens  von  Riileben,  Fnuu  Cauiitof  RdchUn 
von  Stoivirk  (?),  Eb«riianl  Wold«nDar  von  Holderstein,  Johann  Heller,  genannt. 
l>u  Fourny  VII,  168. 

*)  SchöpOin  a.  a.  0.,  ISöw 


-   22  — 


Forsten  nnd  die  Befugnis,  seinem  Hnnptmnnne  in  Biboh  oinon  .lasrd- 
hezirk  aiivvoison  zn  k'Vnnen.  Sollten  die  jährlichen  EinkiuiUe,  welche 
nach  dem  Durchscliuitl  der  in  den  letzten  neun  .lahien  ciugeguugeuen 
Gefîille  festgesetzt  werden  sollten,  die  Summe  von  10000  Gulden  über- 
steigen, 80  mttsBe  der  Marlq^raf  die  H&lfle  des  Oberadunees  mit  deni 
in  zwei  Monaten  abzuüefernden  DaTteben  Ton  10000  Thalem  dem 
HenEoge  aus2»hlen,  die  andoe  Hfllfle  auf  den  schulden  Sold  in  Ab- 
zug bringen.  Nur  im  Falle,  dass  bei  einem  etvraigen  Aufenlhalte  des 
Markgrafen  in  Bitseh  seine  pers^üiilielje  Sicherheit  gefährdet  seliiene, 
solle  es  ihm  erlaubt  sein,  mit  den  notwendigsten  Dienern  und  ^^finer 
Kiiiricliliiiiu'  im  Sdiln^sc  zu  wohnen.  Jakob  musste  sit-li  ciillirli  ver- 
plliehlen,  an  dun  besjlehenden  Heehlszuständen  nichts  zu  ändern,  jeder- 
zeit nach  vorheriger  dreimonatlicher  Kündigung  gegeu  Rückgabe  der 
schuldigen  Summen  die  Herrschaften  herauszugdven  und  sie,  wenn  der 
Herzog  in  dem  ror  dem  Reichskammergericbt  schwebenden  Prozesse 
nnterliesen  sollte,  gegen  Sdiadloshaltung  sofort  wieder  abzutreten  oder 
an  Ihrer  Stelle  ein  anderes,  vorher  zu  vereinbaiendes  Pfendobjekt  su 
Qberaehmen*). 

Dn  Im  reit  s  Anfang  Juni  vom  Markgrafen  die  in  Aussicht  gestell- 
ten fielder  :iur;.'t  lti:i(  ht  waren,  erhielt  .sein  Kanzler  Dr  Tohann  Pistoriiis 
Vnllmnc'ht.  wc^M'ii  der  rbernahmc  dor  Horrschafl  l!it><  !i  mit  dm  Ah- 
gcnrditi'lrri  des  IIci-zn^^s  in  ünterliMiidlimucn  zn  treten,  nach  deren 
Abschlu-s  Pist(>iiu.s  und  Werner  von  Wangen  am  18.  Juni  Weisung 
erhielten,  vom  Lande  Besitz  zu  ergreifen.  Elnde  Juni  hatte  der  Präsi- 
dent der  lothringischen  Rechenkammer  Dietridi  Alis  mit  je  zwei  herzog- 
lichen und  markgraflichen  Rttten  die  Durebschnittssumme  der  CSu' 
nahmen  wahrend  der  letztrerflossenen  Jahre  auf  7144  Golden  6  Batzen 
festgesetzt,  am  22.  Juni  wurde  von  Jakob  der  Lehensrevers,  am  25. 
von  Karl  der  Belehnungsbrief  ausgestellt*).  Am  28  .luni  .  ri:i!ii  an 
Ali.K  der  Befehl.  Bpnmte,  Meier  und  l'nterthanen  der  Her r-*  halt 
Bilsch  voti  ihrem  dem  Herzoge  geleisteten  Eide  «u  entbinden  mid  sie 
anzuhalten,  dem  Markgrafen  zu  huldigen.  Die  Besitzer,/ri  iftmg  im 
xNamen  Jakobs  erfolgte  schliessUeh  am  7.  Juli  1589  duivli  IMstorius 
und  von  Wangen,  die  auch  den  Treueid  -von  den  Uuterthanen  sich 
ablegen  liessen^. 


>)  Du  Foamj  n,  386. 
Do  Fmimy  II,  385 f.;  er  enthilt  die  Ziwatibertiwunung,  dase  der  Heisog 

die  Meierei  Insmingcn  mit       zugchrirlgen  Dörfern  fUr  sich  i>ehä]t 
s)  Daselbst  1^  àtib. 


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Auch  fût  das  laufende  Jahr  1589/90  konnte  der  Herzog  den 
badtachen  Sdldnern  den  Sold  oidit  zahlen,  so  dass  im  Mai  1Ô90  das 

neue  (îulhaben  des  Markgrafen  für  Rezahllen  Sold  und  rückslSndige 
Pension  auf  62600  Thaler  und  lOOOO  Gulden  sich  belicf  ')  Infolge 
(1er  anrcgelmässigen  noznhlnn?  wMrr**rten  sich  die  SoMnfi  n  iiuijier  in 
lothrinfri?-"c!n'[i  Diensleu  zu  hlriht  ti  ;  du  ihnen  rier  Solei  m  der  von 
ihnen  jiti.->UtlUen  Frist  nicht  gegeben  wurde.  veiUe^.sen  sie  bei  Zabern 
das  lothringische  Heer,  nur  150  Mann  blieben.  Dem  Streit,  der  sich 
darob  zwiscb^  d^  Herzoge  und  Markgrafen  xa  erheben  drohte, 
wurde  noch  rechtzeitig  Torgebeugtf  indem  sich  Karl  anheischig  machte, 
die  beiden  Summen  in  zwei  Terminen  zu  zahlen  und  ihm  zur  Sicher- 
steUung  dieser  Gelder  am  9.  Mai  1590  die  Herrschaft  Apremont 
verschrieb 

Es  scheint,  dass  der  Markgtraf  selbst  die  ihm  verpfiindelen 
lolhrin'^nsfhen  Gebiete  per^nnlich  nie  betreten  hat-)  Der  Eifer,  mil 
ilcdi  er  sich  tl(T  religiitäen  Aii:^<'l< v^cnhcMlen  seiner  Stainmlautlc  ;in- 
naJun.  cilurdoile  .seine  bcsländigc  iieg*  iiwuii  in  der  Heimat.  AlilU;n 
in  seiner  Thäligkeit,  sein  ganzes  Gebiet  wieder  dem  katholischen  Glauben 
znzQfQhren,  zu  welchem  er  selbst  Mitte  Juli  1590  übergetreten  war, 
starb  er  am  17.  Augast  1590*).  Der  erst  nach  des  Vaters  Tode  am 
3.  September  geborene  Sohn  starb  bereits  1591.  Über  die  Teilung 
seiner  Hinterlassensehaft  herrschte  Streit  zwischen  des  Markgrafen 
Bruder  einerseits  und  der  Witwe  Jakobs  und  d^  n  Vormimdern  ihrer 
Kinder  andererseits,  weil  erstoro  ausser  den  badi.schrn  I.nmlrMi  nncli 
die  Zahlung  der  vom  Her/(i,ie  von  Lolhrin?i'n  '^^o-f-liiiliirli  n  Sninnii  n 
l>eziehungsweise  die  datur  verpfändeten  llerrschatien  liilscli  und  Apre- 
mont beanspruchten. 


IT.  6nf  Karl  IL  Ton  Hohenaiiimi-Sigiiuiijngeii,  Pfendlim'  von  Biisdi. 

(1604—1606.) 

Tnler  den  ffirstlichr  n  Vormündern,  welche  Markgraf  .lakob  durch 
letzlwilli;:!'  Üeslmimung  auf  dem  Tode.sbelte  für  seine  Kinder  bestellle, 
war  auch  »ein  Vetler  Karl  IL,  Gruf  vou  Hohenzoilurn-öigmariugeu. 

1)  l>u  Kourny  X,  2,  106  f. 

*)  Aus  einem  Prozes^akle  von  HK)2  im  ücmeindoarchiv  in  ßitäch  crfälirl 
nuuD,  dMR  Jakob  durch  einen  seiner  JIger  die  «  Tolsperger  aaecht  >  dem  Bäcker 
Stefan  für  404  Gulden  vericMifte,  wie  auch  «  die  Holbacher  gewaldt  darin  es  gar 
futer  eckerig  gehabt.  > 

Janää&a  a.  a.  0.  385  Û. 


—  24  — 


GojrcnOber  don  empörenden  Gewaltlhaten  des  Mark}irafen  Krnst  Frie- 
drieli  jrcjrc'n  .seines  Hrnders  Witwe,  Tüchler  und  das  am  3.  September 
ir)90  [tei)t)rene  Knählein  vermof  film  rr  und  sein  Mitvnrmund  Her- 
/(►li  Wilhelm  V.  von  Bayern  ih'u  Irtzlen  Wil!<»n  'Ii  -  Vi  i~i(>Tl>enen 
nicht  zur  Ausfiiiirunjç  zu  bringen-;.  Währenil  lltiAv\i  Wilhelm  sich 
alle  Muhe  gab,  den  Kindern  ihr  Erbe  zu  retten  und  äebon  am  2.  JaoiUff 
1691  den  Hensog  Ton  Lothringen  bat,  die  Herrschaft  Bitsch  nicht  an 
den  Markgrafen  Emst  Friedrich  auszuliefern^,  starb  am  31.  Mai  1591 
der  kleine  Emst  Jakob,  Jakobs  Sohn,  und  die  Herrschaft  Baden-Höch- 
berg musste  an  Emst  Friedrich  und  des.sen  Brüder  überu'dit n 

Um  der  Markjrräfin  die  Herausgabe  ilirer  Tiioliler,  die  nach  des 
Vater«  Tmlr-  Fni-t  Friedri'-h  Tinrli  Ditr!a<-h  halle  ftibren  lassen,  und 
deren  katlioli>;che  Erziehunj^f  zu  1 1  nn  t^'In  !n  n.  sowie  die  Beimuptung 
ihrer  nicht  unbedeutenden  eigenen  in  Luxembur<r  und  Jülich  y;elegenen 
liukf  zu  erleichtern ,  halle  sie  Wilhelm  überredet,  sich  aus  dem 
Schlosse  Mtthlburg,  wo  sie  in  Haft  gehalten  wurde,  durch  Karl  von 
ZoUern  entführen  ssa  lassen  und  diesem  die  Vermftfalung  mit  ihr 
empfohlen.  Diese  erfolgte  am  13.  Sfoi  1Ö91  zu  Sigmaringen').  Eine 
Einigung  Ober  die  AusITihrung  der  Bestimmungen  von  Jakobs  Testa- 
ment kam  erst  am  9.  November  1ÖU4  zu  stände;  in  einem  zwischen 
dem  Clr.jfen  v(m  Zollern  und  Ernst  Friedrich  geschlossenen  Abkommen 
wurde  ii  a.  fr^tuosptzf .  dns'^  Ernst  Friedrich  die  obenerwähnten  von 
Jakob  dciii  lleizui;«'  von  L  illiriTi^en  vi ugcschos-senen  62i'>00  Thalcr 
nebst  den  10000  (juKicn  .^*:liukli;j;t  ii  Jahresgehalt  erheben  .^()llle*j.  In 
einem  besonderen  Vertrage  wurde  die  Hcrrscliaft  Bitscfa  dem  Grafen 
Karl  von  ZoUem  als  Gemahl  der  verwitweten  Markgrafin  und  Stief« 
vater  ihrer  Kinder  zugesprochen*)  und  Tags  darauf  (10.  November) 
der  lotbringischo  Herzog  von  diesem  Übereinkommen  benachrichtigt*}. 
Dieser  einigte  sich  mit  Ernst  vorläuPig  dahin.  >I:i-s  die  Regelung  der 
von  nun  an  verzinsbaren  Schuld  bis  zum  Jahre  1507  hinau.sgescbobcn 
werden  sollte").  Nach  Ablauf  de.s  dreijährigen  Ausstandes  wiiri« 
März  1507  ein  Zablun^^sniodus  vereiid)art  :  am  25.  Mai  bes<  hi  irnuleti 
Erusl  Friedrich   und  sein  Binder  den  Krnjitang  ilci    lUUOU  Ciulden 

^fciitve,  Die  Politik  Iktyerus,  10ÜI-16U7,  1  iWf.   Janssen  IV,  3Ö6  fiL 
*)  S.  Beilage  2. 

*)  Der  Heiratsbrief,  der  pipslKche  Dispens  und  die  WUtunsvendmibuDg  bn 

Schnell,  Freilmrgcr  Diözc■^^anarchiv  IV,  117—121. 
4)  Klein.schniidt  42;  siebe  auch  Beilage  4. 
*)  Beilage  3. 
^  Beilage  4. 

^  Du  Foiuny  X,  2,  106  f. 


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—   26  — 

Jahresgehau  ;  das  KnpiUil  von  62600  Thalcrn  nebst  981K)  Thalern  auf- 
yolimfonor  Zinsen  vei'pflichtete  sich  der  Herzo^ï  unter  Vt'rpÜUKhitijr  <ler 
llenscharteii  ll(Mnl)in"'^.  St.  AvoM  und  l*(:ilzl)nrir  in  fi'mf  Ilalcn  /u 
zahlen.  Die  erste  derselben  wurde  nul  12()0U  Cloldlhaleru  1598,  die 
zweite  mit  16900  am  22.  Juni  1599,  die  letzte  mit  16000  Thalem 
1602  entrichtet 


Die  Herrschaft  Bitsoh  war  unterdessen  der  Schauplatz  kriejierisclier 
Fteijruisse  «lewesen.  Am  S.  .luni  1592  war  Her/ug  Karl  mil  staikcm 
lle<'re  in  Zabern  cin<i»'iii(kl,  um  seinen  Sohn  Karl,  Kardinal  wii 
Lothringen,  der  tags  daraut  von  den  katholLschen  Domkapitularen 
warn  Bisdiofe  des  Strassbaigw  Stiftefl  gewählt  wurde,  gegen  die  pro- 
teslanttBche  Partd  ai  onterst&tzen.  Ihr  hatte  sich,  wdl  ihm  vom 
Herzoge  die  Herauagabe  der  Herrschaft  Bitsch  und  Zahlung  der  seinem 
Brader  entliehenen  Summen  vorenthalte  wurde'),  seit  November  1592 
auch  Markgraf  Ernst  Friedrich  von  Baden  mit  1000  Reitern  und 
2rKX)  Fusssoldaten  angeschlossen.  Zwar  war  die  Besat/un?  von  Bitsch 
diuch  den  Kardinal  verstärkt  worden,  allein  sie  konnte  nicht  ver- 
hindern, dass  eine  Heilerabtrihnin  V(»n  (»dO  Mami  untei-  dt  r  Fiilirunyr 
zweier  brandenburgischer  Hauptleute  am  lU.  Nuvcnd)cr  in  die  llerrscliall 
eiofiel,  die  Dörfer  ausplünderte  und  38  Pferde  wegnahm;  kurz  darauf 
hatten  die  Unterthanen  unter  den  Misshandlungen  der  italienischen 
Söldner  des  Kardinals  zu  leiden').  Obrigens  hatte  Ernst  Friedrich  nur 
unter  «der  Bedingung  dem  Rate  der  Stadt  Strassburg  und  den  pro- 
testantischen Domherren  seine  Unterstützung'  gewährt,  dass  er  von 
ihnen  für  den  Verlust  von  BiLsch  schadlos  geliallen  würde;  auf  Ver- 
wenden des  Knrfiirslen  Friedrich  IV.  und  T'faizjrralen  Johann  hatte 
er  indessen  seine  Ansprüche  ^jemildert  und  betinü^jte  sich  mit  (l«'r  von 
den  Verbimdeten  aufgebrachten  Siunme  von  50000  (îulden,  die  er  je- 
docli  zurückzuzahlen  versprach,  wenn  er  wieder  in  den  Besitz  von 
Bitsch  komme.  Da  durch  den  Veigleich  mit  Jakobs  Witwe  Elisabeth 
und  Kari  Yon  Zollem  f  Qr  Ernst  Friedrich  die  Anerkennung  der  ihm 
zugeqirochenen  Geldfordenmgen  an  Lothringen  auch  seitens  des  Herzogs 
in  Anssicfat  stand,  so  sudite  er  seiner  Verpfliditung  den  Strassbuigem 

>)  Du  Fourny  11,  38Ô;  Vll,  168;  X,  2,  107. 

s)  Schocpllin  a.  a.  0.,  88.  Strobel,  Vaterlindisehe  Gtesehiehte  des  Elsasses, 
nr,  222. 

>)  Strobel  820.  U.  Lepag e,  Invent.  somm.  B,  8070. 


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—  26  — 


ppirpniihfT  ^iinfirhMt  dadurch  (rcrocht  /u  werden,  das«  rr  don  Dom- 
liciicii  :mi  12.  J;iiiii:ii  1595  die  Briefe  über  seiu  üuUuüieu  au  der 
Dil.schei'  l'f;mi!<<liari  einräumte'). 

Noch  iti  lieJiâ  Winter  des  Jahres  15'J4  erschien,  nachdem  dit 
Beldinung  durch  den  lothringisdien  Herzog  erfolgt  war,  Graf  Kari  ?oo 
Zollern  persönlich,  um  von  den  Dnterlhanen  der  Hemchafl  Biüdi 
sich  huldigen  zu  lassen.  FOr  den  hnbiss,  welchen  ihnen  bei  dieser 
Gel^nheit  der  neue  Pfandherr  auf  seine  Kosten  reichen  lies.s,  .spendete 
er  die  l>cträchtliche  Summe  von  80  Gulden^).  Der  Eindruck,  welcbeo 
der  (j ruf  von  seinem  ersten  Besuche  des  Bitscher  Landes  mitniihni,  war 
ein  «n  narhlialüfT'^r.  dass  er  in  der  Fol«rezeit  fast  jedes  Jahr  mit  -Pinor 
(H  iiialiliu  iiml  seinen  Söhnen  einiire  Wochen  sich  dort  aufliieU,  um  in 
ilcii  ausgcilt  linten  Forsten  des  Waidwerks  zu  pflegen.  «  Den  5.  No- 
vember (1595)  »,  verzeichnet  der  gräfliche  Reutmeister  in  seiner  Jahres- 
rechnung, «sind  mein  Herr  von  Hohenzollern  und  seine  Frau,  meine 
gnädige  Herrin,  nach  Bitsch  gekommen,  haben  mnne  Rechnung  abge- 
hört, andere  Geschäfte  erledigt  und  die  Sauhatz  abgehalten.  Den 
10.  November  zc^cn  sie  nach  Berus'),  den  16.  kehrten  sie  zurück  und 
hliehen  bis  zum  4.  Dezember,  im  Ganzen  24  Tage:  und  waren  in 
ihrem  Gc^folge  einr^  grosse  Zahl  von  Räten.  Edelleuten,  Dioni'in.  ftir 
die  u-li  520  ("inlden  austte^'chen  habe».  Emr  amlere  Ah-^umI'*'  vciuj- 
saehte  15^5  die  Anordnung  des  Grafen,  .seinem  Rate  Melcliior  von 
Geweru,  der  ihm  bei  der  Erwerbung  und  Verwaltung  der  Pfandsehafl 
mit  Rat  und  Hiat  zur  Seite  stand,  als  Hochzi»tspibe  éùien  Becher 
im  Werte  von  80  Gulden  herstellen  zu  lassen^}. 

»)  Sclmpnin  a.  !i.  O.,  83. 

^)  Lepa^e,  Invont.  somni.  R,  3072. 

•)  Das  Kit  1816  prenssische  Rems  (Kr.  Saarlooü),  Burg  und  Stadt,  war 
Erbgut  der  GrJifm  Klisabetli  von  Kuleoburg.  I  ti;;  liaUe  Herzog  Anton  von 
I,otlinn<:cn  (icm  Valentin  von  Isenburg  gcpen  die  Iii  <  r  *  1  aften  C.linlel-snr-MosclIc. 
Hainviile-au-AIiroir  die  Schlösser  Horus  und  Waiierlangen  (Vaudrevange)  m 
Tameh  gegeben.  Elisabeth,  Tocbter  der  Anna  von  laenbturg,  verheirateten  Orlfin 
von  Manderscheid  und  Itlnnlcenheiin,  brachte  Itcrus  und  das  benaclibarte  Fels- 
borg  l.'HU  ilirein  Gejnahle  Klorenz  von  l'allant,  seit  Ihöii  von  Kaiser  Karl  V.  zum 
Grafen  von  Kulcnhurg  erhoben,  zu.  Dertin  1684  mit  Markgraf  Jakub  von  ISadea 
vennfthlte  Tochter  Elisabeth  erhielt  aosser  den  in  dem  Herzogtwn  Jfllieh  und 
der  Grafsciiaft  Geldern  gelegenen  Aintern  auch  die  lotliringischen  Besitzungen. 
Am  14.  Mai  158(5  bat  Markgraf  Jakob,  als  in  dem  benachbarten  Wallerfangeo 
zwei  ilegimcnler  Kriegsvolk  lagen,  den  Iturxog  Karl,  Berus  und  Felsberg  vor 
àetea  CfbergriOfen  zu  schirmen.  (Lepago,  Invent.  aomm.  B,  665;  BSisch,  Eillis 
illVBtrala  I.  2,  S07;  Kleinschmidt  a.a.O.,  24  IT.;  88f.) 

*)  Invent.  summ.  B,  aU73. 


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1598  verweilt«'  K;ui  auf  dci  lliickrcisc  v<iii  l'nnt-à-.Moiisson  vom 
18.  Februar  bis  19.  Miirz  zusauiiiieii  mit  seinem  Hruder  Eitel  Friedrieh 
uad  seinen  Söhnen  Juluinu  und  Ernst  in  Uitäch;  damit  das  Hochwild 
nidit  dne  Beute  der  nordwärts  von  der  Blies  herkommenden  wallo- 
nisehen  Söldner  werde,  mussten  die  Unterthanen  dasselbe  in  die  Berg- 
wftlder  treiben.  160i  blieb  er  nenn  Wochen  inBttsch;  einem lUdcfaeo, 
das  von  einem  der  Jagdhunde  angefallra  worden  war,  mu.sste  der 
Renimdstar  aus  der  herrsehaftlichen  Kasse  ein  Schmerzons<reld  reichen'). 

An.«!ser  der  Jatid  bot  das  Land  seinen  Herren  nocli  einen  anderen 
Anziehnn?spiinkl  :  das  Bad  in  \Valsehl»i'oiin.  Die  dorti^fc.  si-lnni  di'n 
Hörnern  bekannte,  aueh  im  Mittelalter- 1  b^■^^l^hle  bilnniiiniseOiielle  spei-te 
ein  herrschaflliclies  Bad,  das  einem  Bewohner  des  Ortes  in  Eibimelit 
gq^ben  war.  Um  dasselbe  in  einen  besseren  Ziutand  sa  setzen,  gab 
Graf  Karl  von  ZoBem  1698  dem  damaligen  Beständer  die  Summe  von 
100  Golden;  so  oft  er  auf  dem  nahegidegenen  Jagdschlosse,  der 
Weckersbnrg,  weilte,  mochte  er  es  benutzen;  der  junge  Graf  Johann 
verweilte  längere  Zeit  in  Walschbronn,  um  «  der  Hasenjagd  »  ob- 
zuliegen. In  gleieher  Weise  sorgte  der  Ctraf.  dass  das  von  (îraf  l^ein- 
hard  von  Bitseii  erbaute  .lapdsehloss  Miitteiliauseii.  dessen  maleiisrli 
;:iIe;retM'  Beste  wohl  der  Eihallnn^'  wert  wiiien.  /.ii  seiner  nn<l  seines 
tielolges  Aulnahnie  wohnlich  eingeriehlel  wnnU'.  und  liess  zu  dem 
Zwecke  jenseits  des  das  Herrenhaus  umgebenden  Grabens  ein  Gebäude 
anSQhren*),  das  in  seinem  unteren  Stockwerke,  wie  mir  scbeint,  nodi 
erhalten  ist 

Da  laut  Bestimmong  des  dem  Markgraf  Jakob  erteilten  Lehens- 
briefes, der  in  seinem  Inhalte  auch  filr  Karl  verbindlich  war,  das  Be- 
wohnen des  alten  Schlosses  auf  d<'m  üurgbertje  in  Bitsch  dem  Pfand- 
herrn nur  im  Falle  drohender  (!(  fahren  gestattet  war.  das  herrsi  hat't- 
liehe  Amtshaiis  am  Fnsse  des  Kapellenher<;;es  in  Kalteiiiiausrn das 
dem  '^'räliichen  Bentineisler  als  Wohnung  diente,  we</en  seiner  be- 
sdirunklen  Ausdehnung  und  Baulalli;,^keit  dem  Grafen  und  seiner 
Familie  kein  ausreichendes  Absteigequartier  bot,  so  trat  Karl  mit  dem 
Herzoge  1606  in  Unterhandlung,  um  ihn  zu  bewegen,  zum  Dmbau  dieses 


■)  hnent  aomm.  B,  8074—3068. 

•)  Die  Narhricht,  das«  K.nisfr  Fricdricl»  I.  die  (,»iu-lle  tialic  neu  lassra 
lassen  ^Hahn,  Deatacb-LothriogeD  unter  Walschbronnj,  ist  woiil  sagenbafl. 
*   *)  fairent  lomm.  B,  8074— 80B8. 

*)  So  hiess  die  am  Südwestabhaiige  des  Berges  gelegene  Siedet  ung  in 
Mhorcr  Z.  ii,  in  welcher  der  Name  Bitsch  auf  die  Borganlafe  auf  dem  Berge 
betciiräokt  w&r. 


—  28  — 


Grhä!i(l.  >  hoix;ulrafîen  oHor  doch,  fiir  den  Fall  er  auf  «pino  Kosten 
neu  iinHVihi'i  ii  Ins^o.  rlie  Versicherunjî  dor  Schadlo^lialluii;z  \»-\  cuier 
Atisldsiiii'/  .Irl'  rr;m(l~i  |i;if\  zu  erhalten.  Allein  der  Hemn^  best^hränkte 
sich  nur  daraiil,  ilini  «iiu  Kriaubnis  zur  Vergrösserimg  ded  Baues  zu 
gebeo;  dafür  mnsste  sieb  der  Grai  verpflichten,  das  Haus  auf  eeme 
Kosten  aufzofittiren»  f&r  den  Fall  des  Rückkaufes  der  HMrrsdi^ft  Bitsch 
auf  jeden  Ânspmch  auf  Kntscbftdigung  zu  verachten,  im  Falle  eines 
Krieges  das  Haus  niederzule<2;en,  so  dass  ihm  tmi  das  BOnmalerial  zur 
Verfügung  bleibe  *).  Nach  Ausweis  der  Renleirecimungen  wurden  1599 
iJHir>  (îulflon.  1601  791  Gulden,  weitere  Snmmon  1004  Hir  den  Bau 
verausjrabt.  Die  Herstelhin?  eines  I^ufbriiiiiu  iis  kostete  öS  rinl'lrn-V 
Den  wichtijrsten  Teil  der  Verwaltunij.  ilio  Erhol miiu^  dti  Kin- 
nahinen  und  Verreohiunig  der  Ausf^aben,  Hess  tîral  Karl  in  dtn  liaiuien 
des  Renttneistera  Johann  Bocb,  dessen  Rcciinungslage  alljährlich  von 
dem  hohenzollemaehen  Rate,  spftteren  Visekansler  des  Deotsdimeister* 
lums  zu  Mergentheim,  Melchior  von  Gewem,  geprüft  wurde.  Sät 
1509  legte  Johann  Wemher  von  Wangen  die  Rechnung,  d^  Rat  Folmar 
Hornstein.  «  trräflichot  Hr  i  lienmeister  »  ,  hörte  sie  ab.  Als  herrschaft- 
liche Amtleute  erscheinen  Johann  Christoph  Kraus,  Franziskus  Kraus 
1599.  Folmar  (îioton  1604.  rVr  Einfr^^ibint'/  der  gew()hnliehen  (ierälle 
an  Ih'rdzms,  Scliirinhafer  und  Hauchluihnern  lag  die  1593  von  lolh- 
ringisehcn  Heamten  behufs  Verteilung  der  Schätzung  vorgonuiiiuKue 
Zählung  der  Feuei-stätlen  der  Herrschatt  Bitsch  zu  Grunde.  Unter 
der  GesamtzUfer  von  603  erscheint  Bitscb  mit  33,  BlDtiige&  mit  33. 
Grossrederchingen  mit  23,  Achen  mit  33,  RahUngen  mit  47,  Rimlingen 
mit  36  Haushaltungen*).  Diese  aasserordentUcfa  niedere  Zahl  be- 
wohnter Häuser.  wel(;hc  selbst  bei  der  Annahme  von  6  Köpfen  lÄr 
die  Familie  eine  Einwohnerzahl  von  nur  3618  Seelen  ei^ben  würde, 
verliert  ihr  AulTaUendes,  wenn  man  berücksichtigt,  dass  seit  1ÔB2  Uisa- 


>)  Schreiben  du»  Herzogs  vom  1.  Aug.  1596.   Du  Fourny  11,  460. 

>)  Invent.  somtn.  R,  9075—8082.  Vermatlich  venmlaaeten  di«M  km^Aea 

tlcn  .luii^irrafen  Johftun  und  1600  bei  niirgern  von  Itilsch  Oarlclien  aiifzu- 

nclmicn  ;  don  genanon  Inlialt  der  im  fürstlich  hnhen/.ollern.s<  lien  Haus-  und  Oo- 
uiänunardiivc  in  Sigmaringeu  aufbewahrten  drei  .Schuldverschreibungen  hxibe  ich 
nicht  «rfalir«n  kOnnen.  —  Aach  die  Vertusseninf  d«r  Antefle  an  dem  HoHweiler 
Zelmlcn  an  den  Mer7:o{r  scheint  in  Beziehung  zur  Deckung  der  Baukosten  zu 
stehen;  die  Benteirechnunf:  des  Amtes  Saargemünd  von  IßOit  (Invent.  soiiim.  Ii, 
9227)  enUiäll  den  diesbezüglichen  Vermerk:  Soraine  payée  au  comt«  de  Uohel»- 
zollem,  Avivant  Taecord  ùii  avec  loi  pou  rappréeiatiôn  des  deux  ti«n  dw  dîmes 
au  ban  de  Hot  will  er. 

iDvenU  somm.  B,  dOli. 


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-  â9  - 


ernten,  Pest,  Durcliziige  von  Kriefçstruppen  das  Land  entvölkert  Imlteii 
and  soinil  eine  Menj^e  Wohnhäuser  leer  standen,  so  war  2.  B.  Bitsch 
im  Jahre  If)^'^  ?änzUch  verlassen  '1. 

And(Mt'  Stf'uorn,  welche  der  Herrschaft  entrirhîot  wenlen  mussten, 
waren  das  Ohiugeid  (Unsreldi.  wi  lehes  die  Wirte  mil  einem  Mass  von 
der  Ohm  (=  18  Mass)  01  lui  euiem  Batzen  zu  zahlen  liuUen;  dass 
die  Eannahme  keine  ^ieringe  war,  zeigt  die  Thatsache,  dass  diese 
Abgabe  1&73  610  Gulden  4  Batxen  einbraohte.  Das  Eckergeld  (land- 
echttunb)  bezahlte  die  Gemeinde  für  die  Eichelmast  in  den  herrsdiaft- 
lifihen  Waldoogen,  6  Pfennige  iflr  je  3  Schweine;  f&r  928  Schweine 
gingen  1572  98  livres  4  sous  ein.  Töchter  von  Untertbanen,  die  sich 
ausserhalb  des  Landes  verheirateten,  zahlten  als  *  leibbett  »  (droit  de 
lit)  1  Bal /(Il  m  Pfennige,  ausser  Landes  ziehende  das  Abzugsgeld, 
Frohnpflichlige  ilic  Frohngelder*),  wenn  «ie  die  Arbeiten  nicht  ver- 
richten wollten,  Verurteilte  die  Bn««;eii.  lU-i  L!(  sliuuh  r  de«  herrschaft- 
lichen Bades  in Walsehbromi  einen  .lalireszins  vnn  l'i  (iulilm.  I'brigens 
müssen  zu  diesen  Abgaben  noch  andere  Einnalinien  gekoimnen  sein, 
wcna  der  Rentmeister  im  Jahre  1594  seinem  Herrn  die  Summe  von 
14009  Gulden  ahflihren  konnte"). 

Ad  den  alten  Braudien  des  Landes  wurde  unter  der  hohenr 
zoUemschen  Verwaltung  nichts  geändert  Der  Amtmann  erhielt  jShr- 
lißh  seinen  neuen  Amtsrock*),  die  Boten  alle  zwei  Jahre  ihr  Kleid, 
der  Förste  TW  Walschbronn  für  die  eingelieferten  Fischottern  seine 
Belohnung,  von  den  Zehntpflichligen  derjenige,  welcher  das  schönste 
und  fette^-le  Seliwein  einlieferte,  den  Prei~-  von  2  Cuilden.  die  Kirchen- 
schöHeii  l»ei  AlihalUinp  des  S<ih1  dn*e  Alaldzeit,  dir  Bürger  von 
Bitsch  aul  Ascherniillwucli  ihr  «  Häringsgeld  » ,  der  an*  Ii  als  Maler-') 
genannte  Schulmeister  Benedikt  Halbmeister,  dessen  V<»igänger  Johann 
Ruber  mit  Stolz  als  «tarn  artinm  liberalinm  quam  virtntum  Bitis  in- 
formator  >  sich  unterseidmet,  sein  Gehalt,  arme  SchOler  ihre  Stipendien. 
Als  im  Jahre  1599  der  Ort  Groesrederchingen,  der  als  eines  der  besten 
Dörfer  der  Herrschaft  galt,  durch  eme  Feuersbrunst  heimgesucht  vnirde, 
b^b  sich  sofort  der  gräiliche  Rentmeister  an  Ort  und  Stelle  und  ver^ 
sah  die  Bewohner  mit  Geld  und  Lebensmilieln^. 

')  Invent.  somm.  M.  303Ô;  3039—3042. 

V)  U.  a.  fiU  die  ia  der  Glasblftserei  zu  Holbach  zu  lewlenden  Frohnaxiniilen. 
B,  3080. 

*)  Invent  Mmm.  B,  8007— 'SOBS. 

*)  16*J9  kostelo  derselbe  9  Üald«n  9  Batzen.  B,  8090— a071. 

»)  Kraas,  K.  u.  A.  III,  1042. 
*)  lavent,  aonim.  11,  307Ö. 


w  äd 

Üra  der  in  der  Gemeindeverwaltung  von  BiLsoh  eingerissenen 
Unordnung  ein  Ende  zu  machen,  erliess  der  Amts-  und  ReiitinfM^^lerei- 
verwos-or  .Tnlninn  Wr»rnher  im  Ijnvcriiehmen  mit  den  Vf  tln'tt'ni  der 
ni'irgerscliatl  aiu  17.  März  tinc  neue  Sladlordnun^j.    Ihre  wich- 

tigste IJestimmung  war  die.  dass  die  Ltülimg  der  Geineindeangelegen- 
heiten  in  die  Hände  eines  nach  altem  Herkommen  auf  Gerlrudenlag 
gewählten  Bürgermeisters  und  Heimeiers  und  dreier  jfthriich  wechseln- 
der Zugeber  gel^t  ward,  denen  ein  Bflrgerausschass  von  nenn  anf 
Lebenszeit  gewählten  liitgliedem  zur  Seite  stand.  Drei  derselben 
waren  zogleiGh  Scl)6ffeii;  unter  den  Zugebem  beGuid»i  sich  in  der 
R^el  der  jowpil  aus  dem  Amte  scheidende  Meier  und  Heitueier.  Bis 
weit  in  das  17.  Jahrhundert  hinein  Wieb  diese  Ordnung  in  Cîeltung'). 
In  gleicJier  Weise  wie  für  die  Ordnim?  flrr  (iemeindeangelegenheilen. 
wîir  die  hohenzollern'sohp  Vorwriltnnii  :iiit  die  Hehn ng  de«  lî:indp|«  imd 
di's  materiellen  Wohles  der'  IJcw olnicr  von  Bitsch  hedaelit  dun  Ii  den 
Erlass  eiiu  i  Kaul  und  Vt  ikuul  vim  Vieh.  Kramereien  und  Lal]de^^er- 
zeugnisseu  regehiden  Marktordnung,  welche  ihres  vielseitigen  Inter- 
esses halber  im  Anhange  erläutert  und  abgedruckt  ist").  Die  Sorge 
ftlr  die  Verhältnisse  der  Gewerbetreibenden  bekundet  die  Aufrïchtung 
bez.  Erneuerung  von  ZunftOTdnungen  fQr  die  Bäcker  (1597)  und  Gerber 
und  Scliuster  (1598)»). 

Die  Rechtsprechung  in  niiniiiollen  Füllen  übten  in  hergebracht» 
Weise  die  vierzeim  SchöfTen  der  Herrschaft  BiLsch  als  Beisitzer  des 
Oerichts  unter  dem  Vor=it7:e  des  herrschaftlichen  Amtmannes  aus. 
l.'i'.M.»  wurde  von  ilmen  ein  M.mn  aus  Trulben  we'ien  Sodomie,  1601 
mehn  IC  l'i;iurti  wegen  Zauberei  zum  Scheitei hauten  verurteilt*). 

In  einetn  zwischen  den  Gemeiadeii  KahUiauscn  und  Bor^j  mehitie 
Jahre  hindurch  ach  binii^enden  Rechtsstreite  über  die  von  den  Be- 
wohnern von  Kahlhausen  beanspruchte  Benutzung  eines  anf  dem  Banne 
Yon  Ror  belegenen  Weges  fällten  die  Amtleute  Urteile*).  In  der 
Klage  der  Gemeinden  Bitsch,  Schorbach,  Lengelsheim,  Hottwetter  gegen  | 
die  Eingesessenen  von  Klein rederchingen,  Hellingen,  Bettweiler,  Gie-  ; 
singeUf  Rimlingen,  Rorbacfa,  Biningen  wegen  unbefugter  Eckemutzung  | 

')  Siehe  Beilage.  ! 
2S)  Pi(  lif  Anitsng.  ' 
»)  Invent,  somm.  E,  337.  364. 

*)  Invent.  eomm.  B,  8077—^079.  I 

')  Pic  chcmîils  am  nordöstlichen  Fusse  des  lUirgberges  gelegene  Ortsctiaft. 

•)  Gcmeinilr  n n  hiv  in  Bitsch.  F  ^  :  woh'hen  Ausgang  der  1(K)4  von  den 
Rewohnurn  von  itor  dem  souveränen  tiof  von  L<uUirtngen  in  Naucy  m  neuer 
Aborteilimg  Qberwiemne  PrmesB  nahin,  ist  nicht  ersiclitlieh. 


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-  âl  - 

und  Ausübung  der  raabeo  Weûle  auf  dem  rechte n  ITer  der  Schwolb 
liilllc  auf  Grund  eines  ausfülirlichen  Zeugen verh()rs  der  lierrschnflliehcn 
Förster  in  Rnr  und  Enclieuber?.  der  Schöffen  von  Hit«('h"i  und  einer 
Anznhl  Bewohner  aus  den  rechts  der  Sc-liwolb  gt  lr-giMirn  l  'iit  lri  iiv  nach 
Veiie^uMg  der  Klage,  Aniworl,  Rede,  Widerrede,  Verhör,  erltobene 
KuDd^ichaft»  der  Graf  Karl  selbst  am  15.  Dezember  1602  die  Ent- 
scheidung,  dass  die  von  den  links  der  Schwolb  gelegenen  Gemeindea 
(<  denen  im  güu  >)  erhobenen  Ansprttdie  auf  Uitbenutzung  des  Eckerichs 
aod  anderen  Weidestrichs  auf  dem  rechten  Ufer  der  Schwolb  unbe- 
grfindet  seieD  und  jene  sich  derselben  zu  enthalten  hätten*). 

Wie  das-  VeridUtnis  zwischen  Herr  und  Unterthanen  em  borz' 
liebes  war,  so  blieben  auch  die  Beziehungen  des  Grafen  zum  Herz(^ 
Karl  freundlicher  Art,  wie  «ie  e?  f-chon  zwischen  tlcii  Grossvätern 
beidor  Fiirstcn  »jf^wesen  wait  ii^j,  'Anfang  1008  war  (irat'Karl  persön- 
lich am  lierzügliciieu  Hofluger,  und  ^icinein  unei;i('nniilzi;i:en  Eingelu;ü 
auf  des  Herzogs  Vorschläge  scheint  es  zu  verdanken  zu  sein,  dass 
ein  erster  Schritt  zur  Ueilegung  des  Zwistes  mit  dem  Hause  Hanau- 
Liehtenberg  geschah. 

Graf  Philipp  V.  von  ifonau4iiditenberg  war  150O  gestorben. 
Sein  gleichnamiger  Sohn  mochte  aus  dem  bisherigen  V^halten  des 
Herzogs  die  Überseogung  gewonnen  haben«  dass  er  selbst  fbr  den  Fall 

*)  Nidit  ohne  Interesse  ist  die  Aiusage  des  fiO  Jahn  altai  Hans  Hansler 

aus  nitsch:  «  da»s  vor  ungefchr  36  jaren  grave  Jacob  Herr  zu  Ritsdi  wolaeeliger 
gedechnus  ihnen  durch  seinen  cammer  jungen  Weiskopfen,  so  einer  vom  adel 
gewesen,  berufen  lassen  .  in  dess  er  nun  vor  iJire  gnaden  kommen,  seien  vier 
«Bdertbanen  anstenn  gen  (vm  dem  Gen)  vor  ihrer  gnaden  gewesen  .....  da 
sie  der  eckerfart  red  gehabt  und  sonderlich  under  anderin,  sie  haben  mit  küen, 
pferden  und  schweinen  und  schaffen  über  die  Schwolbe  zu  fahren,  weh-hes  ire 
gnaden  verneint  mit  denen  Worten  :  <  nit  ein  meidt  »  also  ober  der  jüngat  auge- 
fangen:  «gnädiger  herr,  wir  halwn  zn  fahren  bis  an  den  berg»,  seie  der  grave 
crzürnrl  lunl  iimcn  hesslich  ausgnn;ri  n,  dem  alten  vorster,  so  neben  dem  ampt- 
mann  Willn  Im  Nelschbacher  und  dem  damaligen  gewesenen  pfarrherrn  Johann 
Mcdtmami  zugegen  gewesen,  bevohlcn,  er  solle  allen  tag  uf  die  Schwolbe  reiten 
eod  da  er  der  dOrfer  innenaeiten  der  Schwolbe  eines  mit  ihren  viebe  dieserseita 
bedielten,  sie  also  frftvenflichen  ohne  erlanbims  herüber  herfiberfQhren,  das  viebe 
anfs  schtoss  zu  führen  .  also  dann  wBlIe  er  sehen,  ob  sie  oder  er  herre  seie  . 
den  dreien  uudertbancn  auch  bcvoldeu,  dass  die  gemein  diesen  jungen  seiner 
nabedaebten  reden  halben  straflén  sollen,  oder  er  wölle  ihnen  gegen  Leomberg 
in  diebsturm  schicken  >. 

^}  Abschrift  der  Urteilsaasfertignng  vom  20.  Mai  Qemeindearchiv  in 

Bilsch,  F.  4> 

Herzog  Anton  von  Lothringen  hatte  1523  den  Grafen  von  ZoUem  gegen 

ein  Jahreseinkommen  von  H(X)  l'ranken,  angewiesen  anf  das  Amt  St.  Dîé^  in 
seinen  Dienst  genommen.  Du  Foamy  X,  2,  2i)2. 


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^  32 


oinrs  üb.sie};otid<'ii  l'rl files  in  'iem  bei  dem  l\aiimii'r;zciiclit  «rhwfbr-n- 
iiim  lVozes.se  dru  h  mcht  m  den  Besitz  das  ihm  zugt -pi * k  luin  u  Ai*- 
leile.s  an  der  llerrseliaft  Bitsch  gelangen  werde;  er  war  tlalier  einer 
friedlichen  Beilegung  dßs  Streites  ebensowenig  abgeneigt  wie  der 
Herzog  selbst.  Um  eine  solche  durch  die  Herausgabe  des  Amtes  Lem- 
berg anbahnen  zu  können,  hatte  letzterer  schon  August  1596  dem 
Grafen  Karl  yon  Zollem  durch  seinen  Amtmann  in  SaaigemOnd  Jakob 
Bwtrand  Vorslellungen  machen  lassen,  dass  er  doch  nicht  auf  def 
Besitzergreifung  der  zur  Pfandschaft  gehörigen  Hälfte  des  Schl()^^^^é^; 
Lemberg  beharren  möge;  die  Einnahmen  «filndrn  in  keinem  Vergleiche 
zu  den  Knuten  und  Ro^chweHichkeitoii  dor  \'er\valtuiii?.  wie  denn  auch 
Markgrat  Jakob  nnt  iln  scn  Tnl  drr  Pfands«  Im  Ii  kciiioii  Werf  gelebt 
habe  '  ),    Der  fijal    wird       Ii   in   seinem  Anlwort.-^chieibeu  damals 
wohl  kaum  zu  einem  Verzicht  ohne  Eulschädigung  verstanden  haben; 
in  der  persönlichen  AisammeDkonft  mit  dem  Herzoge  jedoch  scheint 
er  seine  Ansprüche  auf  eine  solche  au^egeben  zn  haben.  Denn  am 
1.  Mftrz  1Ö98,  kurz  nach  des  Grafen  RQckkehr  von  Pont^-Mousson 
nadi  Bitsch  (18.  Februar),  gestattete  Graf  Phifif^  von  Ifenaa-Lichten- 
berg  seinem  ältesten  Sohne  Johann  Reinhard,  bei  dem  lothringisdien 
Herzoge  die  Bclehnung  mit  Bitsch  und  Leiiilirr-r  nachzusachen*).  Nach 
einer  Unterhandlung  zwischen  den  von  beiden  Seiten  ornnnnten  Bc- 
volhnächtigten  erfolfrle  d;nm  die  Herausgabe  von  Lemberg  am  21.  No- 
vember 1598,  doch  nur  unter  der  Bedingung,  dass  der   (Jraf  den 
E'rozess  einzustellen  und  wegen  seiner  Ansprüche  auf  Bitsch  eine 
Eliuigung  auf  gütigem  Wege  zu  erreichea  versprach;  wenn  nicht,  dass 
dann  der  Herzog  Lemberg  wieder  in  Besitz  nehme*). 

Die  friedliche  Beilegang  des  Streites  erfolgte  nach  dem  Tode 
des  Grafen  Karl  von  Ziriiem  und  der  WiedereinlOsung  der  Herrschaft  Bitsch. 

Am  8.  April  1006  war  Graf  Karl  zu  Sigmarmgen  gestortten; 
sobald  die  Nachricht  von  seinem  Hinscheiden  am  lothringischen  Hofe 
bekannt  wurde,  erfolgte  die  Aufkiindigung  der  Pfandschafl.  Am  G.  Mai 
bekundelc  di<'  vcrwihvotc  (Irrifin.  dris^  kïHi  Mrrzojr  Knrl  ztir  Zahlung 
der  Pfandsimmie  bereit  crkliirl  habe;  mit  (îial  Karl-j  Söhnen  aus  ei'ster 
Ehe,  Johann,  Friedrich  und  Ernst  Georg,  bc^scheinigte  .sie  am  27.  Juli. 
da.ss  der  Herzog  ihnen  die  Summe  von  142880  Gulden  zu  Elsass- 
Zabern  habe  zahlen  lassen.  Gleichzeilig  bevollmächtigte  sie  ifireu  Bat 
Hilarius  Hornstein,  sich  nach  Bitsch  zu  b^ben,  um  die  Beamten  und 

1)  Du  Fourny  11,  432. 

Lelunann  II,  4B8. 
*}  Du  Foomy  U,  44»,  467. 


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-    33  — 


ünterthaiien  der  Herrschafl  vou  dem  ihnoo  geleisteten  Eide  zu  ent- 
binden. Am  28.  Juli  eodlicb  worden  von  dem  Herzoge  auch  die 
Sammen  gezahlt,  welche  Graf  Karl  von  Zollern  schuldete  bez.  aafge> 
ooromen  hatte,  am  in  den  Besitz  der  Bitscher  Pfondschafl  zu  gelangen 
und  die  noit  des  Herzogs  Genehroigang  auf  die  Herrschaft  Bitseh  oder 
Teile  derselben  über>ch rieben  worden  waren,  und  zwar  dem  IMIark- 
grafen  von  Baden  21 039  Gulden,  dem  ZoUern'schen  Hate  und  Vize- 
kanzler de^  Donts(  hmoi'^ters  Maximilian  von  Oesterreich,  Melchior 
von  Gewern  4000  Gulden^). 

Zwischen  der  Gräfin- Witwe  Elisabeth  und  dein  lothringischen 
Hofe  erhielt,  sich  aucii  später  noch  ein  freundschaftliches  Verhältnis. 
In  dritter  Ehe  vermiUilte  sie  sieb  mit  Johann  Ludwig  Freiherrn  von 
Hohensax  and  wohnte,  wie  es  scheint,  in  Berus,  dem  Hauptorte  ihrer 
iQtzelburgischai  und  lothrmgischen  Lehen«  1620  malte  fOr  sie  im 
Aolbage  des  Herzogs  Karl  IV.  der  lothringische  Maler  Jean  Saint-Paul 
einen  Stammbaum-).  Aus  den  Einkünften  der  Herrschaften  Berus  und 
KeLsberjî  stiftete  sie  in  der  Pfarrkirche  zu  Berus  für  sich  und  ihren 
verstorbenen  Gemahl  Karl  von  Zollern  ein  Jahi  ixodächlnis,  das  während 
des  dn'i'^^i^Jâhri^ron  Krif^'^Tf  norh  ^rfhallcn  wurde').    Sie  stnrb  1020. 

Die  .-^eit  ltli)4  mit  rc^cicm  i^ifcr  \nn  hanauischer  wie  lollirmgischer 
Seite  betiiebtiitu  Au.si^leicli.svtrhaadiungen  fiiliiieu  m  Bejxinne  des 
Jahres  1606  zu  chicni  eudgiltigen  Ergebnisse,  in  dem  am  0.  Februar 
auf  Grund  einer  bereits  1604  festgesetzten  Punktatiw  abgeschlossenen 
Vertrage  vendditete  Herzog  Karl  auf  alle  Landeshoheit  Ober  Haus  und 
Amt  Lemberg,  die  Dörfer  Eppenbrunn,  Schweix,  Trulben,  Hilst,  Greppen 
and  Sleitibach,  die  Burgen  Klein-Amsbuig  und  LOtzclhart.,  die  Hofe 
/n  Ki^chbn(  t),  die  zu  den  Schlössern  Uchtenberg,  Philippsburg  und 
Lemberg  gehörigen  Waldungen,  ferner  auf  das  Lehens-  und  Eigen- 
tiim«;rprht  an  den  Üörforn  OfTwoilcr.  rrwoilrr.  Fnr^theirn.  niid  ver- 
(>tli(  lii,.h-  ^ioU  zm  Hf r;iu-^;il)ii  aller  die  geii;i:mtt  ii  SliK-kc  lict i t  ilruden 
Ijjkunticu.  .sowie  des  »iunüiehen  aus  dem  Schl<>->t'  i;it-(  li  lu  rnilii enden 
uoch  vorbaudeuen  Silbergeschirres  und  der  dorilu;!  slannnenden  «  la- 
pisserien»,  endlidi  zur  sofortigen  Zahlung  von  60000  Gulden  für  die 
an  Lotfanngen  abzutretenden  Rechtsansprüche. 


')  Du  Fourny  n,  386  f. 

^)  Lepngc,  Inv.  somin  K.  1415    Porträts  and  Jagdscenen  dieses  Malers  er- 
wähnen die  Keciuiuiigtia  von  1614— 1HU>  das. 

*)  Die  Renfeireehnungen  de*  Amtes  Deras  von  t<S8A  und  1S44  enfhallen 

Ausgaben  »  pour  la  célébration  d'un  anniversaire  en  méirioin;  do  Cii  u  K  ^  de 
Uohenzollcro  et  d'Elisabeth  comtesse  de  UohenzoUem,  sa  femme*,  lias.,  U  ÜUUl,  'àûtià, 

H 

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—   84  — 


Dagegen  trat  Graf  Reinhard  roa  Hanau-Lièlitenbeig  ab  alte  sane 
Anspriiehe  und  Rechte  auf  Sdiloas  und  Heitechaft  Bitecfa,  die  Rente 

von  der  auf  Dieuze  stehenden  Schuld  von  8000  Gulden,  auf  alle  von 
Lothringen  seil  1572  erhobenen  Einkünfte  und  Gefälle  und  die  Gerechl- 
sainen  in  Coiilhil.  KüHin^'en,  Mörsberg,  Laulerlinjron .  Ilüsprifh .  die 
Meierei  und  Vuglei  Insinin^en,  versprach  alle  iiher  diese  (  leifeii-t;nir1t» 
spreelienden  Urkunden  auszuliefern  und  keinen  d«  !-  l<;itlii)li»clien  üiUei- 
thanen  in  den  ihm  überwiesenen  Gebietsteile  ii  zur  xVui^abe  seines  Be- 
kenntnisses zwingen  oder  ihn  deswegen  belästigen  zu  wollen'). 

Bis  zum  ld./88.  Dezember  1606  war  der  Urkundenauatanaeh  er* 
folgt,  die  Teilnng,  Vermarkung  und  Auseteinung  der  beiden  Teilen  xo- 
gewiesenen  Waldungen  Torgenommen.  An  dem  von  Bannstein  nach 
dem  Hanauer  Weiher  führenden  Wege  sieht  der  Wanderer  heute  noch 
zahlreiche  mächtige  Grenzsteine  mit  der  Jahrt;szahl  160Ô  und  dem 
lolhringiselien  Doppelkreuze  auf  der  eirion  .  den  hnnatii^clien  drei 
Sparren  auf  der  anderen  Seite;  die  «tutnuien  Zeugen  jenes  Aus;/! eiehes. 
Aber  weder  sii».  muAi  die  Verliii^ie,  noch  das  Schweigen  der  lothrin- 
gischen Gescliichtssclneüjer  veimögen  die  Thatsache  wegzuräumen, 
dass  die  Besitzergreifung  von  OiLseb  im  Jahre  1572  durdi  den  Hai-zo^ 
«mit  gewalt  Uindfriedensbrûchiger  weis  und  mit  verrflterei»  geschah. 

hl  dem  Vertrage  war  zwar  ausdrücklich  festgesetzt,  dass  den 
Unterthanen  an  den  bisherigen  Wald-,  Weide-,  Holz-  und  anderen 
Gerechtsamen  nichts  benommen  werden  sollte.  Erinnert  mao  sieb  je- 
doch, mit  welcher  Rücksichtslosigkeit  die  Regierung  Karls  III.  in  den 
städtischen  Gemeinwesen  mit  Unterdrückung  der  Sonderreciite  die  loth- 
ringische Landordnung  zur  Einführung  brachte  und  wie  in  der  Folge- 
zeit die  Hnterthanen  in  der  Ausühunjr  ihrer  iier^eh rächten  Nutzungs- 
rechte an  den  herrschafUielien  W'aldiuii^cn  sowie  ni  der  Verwaltung 
ihres  eigenen  Waldbesitzes  und  anderer  Allaiciidgüler  bevormundet 
und  beeinträchtigt  wurden,  vei^i^enwftrtigt  man  sich,  zu  wie  wieder> 
holten  hohen  Schätzungen  schon  seit  1572  die  Bewohner  der  Herr- 
schaft Bilsch  herangezogen  worden  waren,  dann  kann  man  sidi  du 
Annahme  nicht  verschUessen,  dass  die  Lage  der  Bevölkerung  seit  der 
Vergewaltigung  des  Gebietes  und  seiner  Vereinigung  nüt  Lothringen 
sich  verschlechtert  hat. 

Am  drückendsten  empfanden  den  Wech.«cl  'ii(;  Hewnhner  der 
Stadl  Hits 'h  Die  zeitweilige  Ilofhaltunir  des  Grafen  von  Zollern  da- 
selb.sl.  seine  Hanthäligkeit  brachte  der  meist  aus  (iewerbetreihenden 
uud  llaiidwt.;rkern  bestehenden  tiewuluierschafl  lohut-udeu  Verdienst, 

»)  Du  Fourny  11,  387-a9ü,  4(Wf.   Uhmami  U,  4Ö4— 488. 


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—   35  — 


seine  Fürsorge  flic  Hohiin?  Hsinlels  und  des  MurklvcrkHhrs 
auch  den  Ackerbau,  V  idi-  und  Ijaii-euwii  Lscliatl  Ireibeudea  Eiuwoluieru 
dne  Hehrui^  ihrer  ESidsünAe.  Gegen  die  Dbengrifie  der  lothringischen, 
meist  ans  wftlscheo  Söldnern  bestehenden  Besatzung  des  Schlosses 
sdiQtile  sie  die  Umsicht  und  Thatkraft  der  gräflichen  Beamten.  Das 
Snderte  sich  mit  einem  Male  unter  der  loihringischeti  Verwaitung.  Die 
Borger  wurden  zu  ungesetztidien  Frohndienslen  und  ßutengängon  her- 
angezogen, mit  Kiuquartierung  beschwert,  ihrer  Feld-  und  rTttrtener- 
zeugnisse  und  ihres  Ileuwuchses  von  den  dnri  hzi<'henden  herzoglirhrn 
Truppen  beraubt.  în  Folge  der  VerprovKniti»  i  ung  der  im  Schlos.se 
liegenden  Garnison  aus  den  Magazinen  benachbarter  Städte  war  ihnen 
die  Möglichkeit,  ihre  Bodenerzeugoisse  zu  verftussern,  beschränkt 
worden.  Kaum  zwei  Jahrzehnte  waren  nach  der  endgilt^n  Einver^ 
leibnng  mit  Lothringen  verflossen,  als  sich  die  Einwohner  von  Bitsch 
gezwungen  sahen,  dem  souveränen  Hof  in  Nanzig  zu  klagen,  «dass 
sie  des  mehren  Teils  Taglohner  seint,  kanz  unvermoglich,  stets  uber^ 
laden  mit  schwer  Einquartierung  der  Soldaten,  . .  dass  sie  auch  keine 
Handlung  (Handel)  treiben  können  wie  die  Einwohner  in  den  unib- 
liegenden  Örtern,  ursach  da«>  alle  Proviant  aus  Lnthiiiigen  zu  der 
Garnison  Noturfl  gebracht  würde  unib  ein  büüclita  Wert,  das  sie 
nicht  thun  können,  dieweilen  sie  nur  alleinige  Unterthan  seint,  da  ilir 
förstliciien  Durdilaadit  Garnison  haben».  Ihre  Beschwerde,  dass  sie 
zu  keiner  Zeit  sicher  reisen  könnten,  sondern  stets  «in  Gefahr  des 
Lehens  und  alles  dei^nigen  seien,  was  sie  tragen  oder  fuhren», 
zeugt  von  der  im  Lande  herrschenden  Unsicherheit'). 

Wie  dankbar  mochten  unter  solch  traurigen  Verhältni.ssen  die 
Bewohnor  des  Bitsclier  Landes  an  di(^  rno<l1idie  niul  '^Hin  kÜche  Zeit 
der  woliiwctllundeii  litihf^nzollernscheu  ilci  isi  liatt  zurückdetikcii.  bis  der 
drt:is^,iyalirige  Krieg  aueli  Lotiiringen  heiiii-uriiti  ,  den  ganzen  Westrich 
verödete  und  entvölkerte  und  die  Erinnerung  an  jene  Jahie  im  lie- 
wusstsein  des  Volkes  spurlos  tilgte. 

')  GetueindearcUiv  ia  Bitsch,  CXI,  1. 


8» 


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—  36  - 


V.  ANHANG. 


Die  Bitsclier  Markt  Ordnung-. 

Der  Stnfit  Ritsch  war  bereits  von  Kiiisci'  Frit><liicli  III.  im  .Inhre 
1442  Uiis  Ikclil  der  Abhallun^r  eines  VVoeheriniarktes  am  MiLUvoch 
einer  jeden  Woche  vcrlieheu  worden').  Diese  Verleihung  ist  nicht  iü 
dem  Sinne  aufzufassen,  ob  erst  seit  jenem  Jahre  der  wOchentücbe 
Markt  in  Bitsch  eingerichtet  worden  sei;  Zweck  dieser  Kundgebimg 
war,  den  bisher  schon  best^enden  Harkt  zu  heben,  dadurdi,  dass 
üun  die  kaiserliche  Bestätigung  erteilt  und  seine  Besucher,  Käufer  wie 
Verkäufer,  mit  ihrer  Habe  unttT  kais.  rli«  heu  Schutz  gestellt  wurden. 
Und  in  ähnUcher  Wei.se  .situl  die  Murktoidnungen  nielit  behörriüehe 
Kriass-p.  (\\p  neue  bisher  nicht  heobn<*hlete  Vorschriflen  Hber  Kaut  uml 
Verkauf  ^U'ln'ii.  somlci-n  lediu-lu  li  Aufzeichnungen  beslelieiider  Bräuciie. 
welche  ubci  dun  ii  die  schrilllidie  Fi.xieiung  und  die  (iutheissuug  der 
Obrigkeit  ge^jetzUche  Geltung  erlmlten. 

Dabei  ist  es  nidit  ausgeschlossen,  dass  in  den  Nachbarslftdtea 
probte  Einrichtungen  oder  die  von  den  verordnenden  Beamten  and«»- 
wo  gemachten  Erfahrungen  in  die  von  ihnen  aufgezeichneten  Ordnungen 
einjfeftthrt  wurden.  Blan  wird  demnacl)  in  den  fiestimmunjren  der 
Bitscher  Marktordnun?  nicht  aus  den  holienzolleraschen  Stamrn- 
landen  herübergenommene  Fe-ts-etznngen  zu  .suchen  hnbon.  vielmehr 
liegt  un:s  iti  ihr  die  Aufzeichnung  der  in  friedlichen  Zeilen  lu  i  Kauf 
und  Verkauf  \o\\  Landeserzeupnissen  uiid  Kaufmannswaren  btubacli- 
teten  Gewohnheileu  vor,  die  aber  in  Folge  der  Unruhen  und  Uusiclier- 
heit,  wie  sie  s^t  der  lothringischen  Besitzergreifimg  im  Bitseber  Lande 
eingerissen  waren,  mehr  oder  weniger  ausser  Acht  gelassen  worden  waren. 

Dass  die  Ordnung  aus  der  Zeit  der  hobenzoUemschen  P&ndheir* 
.Schaft  über  Bitsch  stammt,  besagt  die  Überschrift  ;  die  in  ihr  angewandte 
Schreibwei.se  stimmt  mit  der  der  Sliultordnung  von  1601  überein, 
so  dass  wir  ihre  Aufzeichnung  dem  .Amt?-  nnd  ^enfmeistpreiv^^^veser 
Johann  Wernher  zuschreiben  und  um  da.--  .lalir  ItiOO  ansetzen  lum  lilen. 

Es  >r!H  iiii,  du.s.i  bei  der  Abfassung  dti»clbeii  die  in  den  benach- 
barten ptalzzweibrückischen  Städten  Hornbach  mid  Zweibriicken  gelleu- 
don  Ordnungen  benutzt  worden  sind,  wie  eine  Vergleichung  mit  der 
von  Pfahsgraf  Johann  L  fär  ZweibrQcken  1690  erlassenen  neuen  Stadt- 
Ordnung  schliessen  Iftssl*);  wie  denn  auch  die  BUscher  Zunflordnui^ 

J)  Ih'ilag«!. 

2)  Gedruckt  Molitoi-,  l'rkundenbucli  /.ur  Cie.s«-,hichte  dci-  elieinals  pfkU- 
baycriächen  Rcäidtiuz^ladl  Zwcibrückeii,  128—171.  Auf  {turiallund«;  |jeb«retiisliin- 
nrrangcn  isl  in  d«Q  Anmerkongen  auir  Bilscher  Marktordunng  hiafewiMen. 


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-   87  — 


(1er  Maurer,  Zimmcrleule,  Cilaser,  Dach(le<  ker  und  Töpfer  die  IVir  die 
(irafschîifl  Zweibrneken  und  die  Herrschaflen  Homhnrjr  und  Kirkel 
festgesetzte  Ordnung  des  Pfalzgrafen  Johann  von  1578  zur  Quelle  hat  ■). 

i'-i  fiir  Hie  hohenzollern^^'he  Verwaltung  ein  ehrende?  Zeufrnis, 
dass  sie  bei  dem  ErlasM'  rioi  M;irklordnung  auf  die  Mclirung  der  Ik  it- 
sehaftlichen  Einkünfte  verzichtete  und  nur  die  Hebung  des  Marklver- 
kehrs  und  Handels,  die  Erleichterung  des  Eankaufe  von  Lebeosmitteln 
seitens  der  Stadtbewohn^,  den  Vortdl  des  Ktufen  wie  VerkKofars 
im  Äuge  hatte.  Während  die  SaarbrQckische  Marktordnung  von  1665 
Bestimmungen  enthalt,  wie  «Koppel,  Brückengeld  und  Zoll»  derHerr^ 
achaft  nicht  entzogen  werde*),  das  1678  von  Herzog  Karl  III.  der 
Sül  l!  Saargemiind  erteilte  Privileg  der  Abhaltung  zweier  Mfirkle  im 
Jahre  «  für  die  Gerechtigkeit  des  Ungelds.  Gewichts  und  Zolls  von  Jedem 
Zentner  «chwer  drei  Lipschtni  fPfennip-o'^  und  von  jedem  (iiildon  aller- 
hand Waare,  so  durch  die  i-ieniden  und  Usländisehen  zu  Gemünde 
verkauft  winl.  dtri  Lipschen  »  zu  Gunsten  der  Herrschaft  zu  erheben 
anordnet"*!,  verptlichlel  in  ijilüch  nur  der  gewiss  uichl  häufige  Fall  des 
Pferdekaufs  oder  -tausches  jede  Partei  zur  Zahlung  eines  Slrassburger 
Pfennigs^) ,  das  zu  erbende  massige  Standgeld  (§  39)  war  der  Bürger- 
schafl  zur  Instandhaltung  ihrer  öflbntlichen  Gebäulichkeiten  überwiesen. 
Ikuptzweck  d^  Torliegenden  Ordnung  ist,  den  Käuf(^  vor  Ol>erTor- 
keflung,  Fälschung  und  Betrügereien  sicher  zu  stellen,  ohne  die  Vor- 
leOe  des  Verkäufers  unberücksichtigt  zu  lafflien. 

Unter  den  Käufern  werden  streng  geschieden  Obrigkeit ,  Ein- 
heimische und  Fremde:  erst  wenn  rlio  erste  ihre  Ein käufe  br^^or^f  hat. 
beginnt  der  Markt  für  die  liürger,  nach  Verlauf  einer  Stunde  haben 
dann  auch  die  auswärtigen  Käufer  Zutritt  (§  4). 

Im  Interesse  des  Kaufers  gellen  vor  allem  die  lieslinunungen, 
dass  der  sonst  übliche  Grundsatz,  <  zu  verkaufen  so  teuer  er  kann  ui^ 
zukaufen  so  wohlfeil  er  kann»,  auf  den  Verkauf  von  Brod  und  Fleisch 
kdne  Anwendung  findet  (§  6),  dass  kein  Käufer  dem  andern  in  den 

')  Du  Fourny  II,  4Ô6.  Dass  die  ländlichen  /.unitordnungcn  oft  nur  tuit  dea 
iII«nioldfirfligs(«n  Andenmgen  versehAn«  Übertragungen  in  NachbaxgebietMi  gel- 
tender Zonflrechte  sind,  zeigt  die  für  die  Grafschart  Hanau-Lichtenberg  1660  ein- 
geführte. t]pn  bischöflich  Straäshnr;ri^(  iicn  f.iruistftdten  entlehnte  Firberordnong, 
ge<lr.  Jaltrbucli  des  Vogeeenclubs  III,  81—90. 

f)  Steatearchiv  in  Cobkiur.  Die  Ernenemng  dereelben  von  1718,  Köllner, 
Cteechichte  der  Städte  Saarbracken  and  St.  Johann,  II,  104  f. 

•)  Deutsche  i'berset/.ung  von  1578,  SfniMnrchiv  in  Saar;r'"münd.  A  1  und  A  H. 

*)  Diese  Abgabe  wurde  aucli  in  lothringischen  Orten  unter  dem  Natnen 
*  droit  de  ferdaal  >  erhoben,  f^pagc,  Invent.  B,  206ß. 


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Kauf  ÜEiUen  soll  7),  dass  der  Verkiiiifcr.  auch  wenn  er  einmal  seine 
Waaren  auf  dem  .M;nktr  nicht  los  wird,  sondern  erst  durch  Hausieren 
an  den  Mann  bringt,  gehalten  ist,  sobald  er  wieder  Vorrat  hat,  den- 
selben zu  Markte  zu  bringen  (§  8),  dass  Mass  und  Gewicht  aufs 
fleissi^ste  von  der  Obrigkeit  überwacht  werde  11).  Unter  diese  den 
Kflufer  scliützenden  Bestimmungen  {'älU  audi  das  Verbot  iles  Vorkaufs 
von  Früchten  vor  eröffnetem  Markte  (§  13),  des  Groazeinkaufes  vou 
FrAchlen  yw  12  Uhr  (§  15),  des  Anflnafeos  der  Fracht  bei  wihren« 
dem  Markte  durch  einen  einzigen  Käufer  (§  16),  das  Gebot,  dass 
der  Verkäufer,  wenn  er  dieselbe  Fracht  zum  dritten  Blale  m  Harkte 
bringt,  sie  zum  geltenden  Preise  losschlagen  muss  (§  26),  daas  anderer- 
seits zur  Vernieifltina;  des  Aulkaufens  der  Frucht  durHi  einen  der 
Käufer  vor  ;:r>(  hehener  Zahlung  anderen  Kauflustigen  bis  zur  Hftlfte 
von  seinem  Emkaufe  zu  dem  KMufnioise  ablassen  niussîe  ir>). 

Bei  dem  Viehhnn  lol  und  Fleisehverkauf  war  einer  li:iiii;4ung 
des  Käuf(Ts  dadurch  viaj^ebeugt.  d!i«s  die  Metzger  gezwungen  waren. 
Vieh,  welches  acht  Tage  lang  auf  die  Allnieiidweide  getrieben  wonlen 
war,  in  der  Stadt  zu  schlacbtea  und  zu  zerlegen  (§  27),  ferner  sdiad- 
haftes  Vieh  nur  mit  der  besonderen  Erlaubnis  der  Obrigkeit  schlachten 
durften  (§  26),  dass  die  Verkäufer  auf  Ehr  und  Gewissen  gehalten 
waren,  nur  gesundes  Vieh  zu  Markte  zu  ftthren,  ftkr  Terkauftes  Klein- 
vieh  einen  Monat  haften  mnssten,  dass  endlich  mit  Finnen  stark  be- 
batlete  Schweine  getötet  und  vergraben  worden  «ollton  (§  28,  29). 

Damit  Landfahrern  und  Gewürzverfalschern  der  llausirhandel 
mit  schlechter  fonrer  Waare  ^o\v<j{  werde,  war  das  Feilhalten  unver- 
ialschter  (Towür/,e  an  Jahr-  luid  W'iH  heniniirkton  gestattet  32). 

Niehl  minder  eikeiint  man  in  der  Marktordnung  das  üesLrebeu, 
die  dein  Verkäufer  zustehenden  Ansprüche  zu  sichern.  Die  zu  Markt 
gebrachten  Verkaufsgegenstände  jeder  Art  sind  von  allen  Ahgabeo 
frei  (§  1).  Durch  die  Auiïorderung,  es  möchten  sich  tOchtige  Hand* 
werfcer  in  Bitsch  mederiassen,  wird  ihnen  die  Gelegenheit  zu  billigem 
Einkaufe  eröffnet  (§  9).  Jeden  zweifelhaften  Handel  schliesst  die  Be- 
stimmung aus,  da.«?  der  Käufer  ein  festes  Gebot  mit  *  lauteren  Worten  > 
thun,  vor  Wegnahnii;  der  gekaufteii  Frucht  zahlen,  i'ibertiaupl  nicht 
ohne  Rc/elung  dei  Z;thhin?spfli(;ht  nach  abgeschlossenem  Geschälte 
vom  Verkäufer  sicli  enllenR-n  darf  (§§  14,  17,  19). 

Vor  den  fremden  Knimern  genossen  die  einheimischen  insofern 
einen  \  ui  leil,  als  sie  aul  dem  MaikLplal/.e  in  der  ersten  Keihe  liielten, 
ihre  festen  Standplätze  hatten  (J;  11)  und  ein  .laliresslaudgeld  vou  nur 
6  Kreuzer  zahlten,  während  die  auswärtigen  jedesmal  um  ihren  Platz 


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loseD  miissten  und  zudem  jedesmiil  ein  Standgeld  zu  entriditen 
hatten  (§  35). 

Aus  der  Bentimmung  welche  das  Standgeld  regelt  (§  37)  ersieht 

man.  dass  ausser  Feldfrüchlen,  Gartenerzeiignissen,  Vieh  und  Lebciis- 
mitfohi  iillor  Art.  dci  K'zpii?ni««pn  der  vprschioiion^tm  HnmiwrTko 
auch  liölzernes  Geschirr  und  (ila.-  —  vermutlich  das  in  »icrn  nahen 
Holbaoh  hergestellte  Produkt  —  Haupthandels^ejrenstände  waicii  :  flass 
auch  damals  schon  der  Verkauf  der  aus  den  Waldungen  gt^wonnenen 
und  ZQ  mann^j&elien  Zwecken  bereits  verarbeiteten  Nutzhölzer  eine 
Erwerbsquelle  für  die  BeTOlkemng  war,  zeigt  die  Bemerkung^  welche 
▼om  Hofasfewerbe  handelt  (§  83). 

Die  Aufsicht  und  Überwachung  des  Marktverkehres  hatten  die 
geschworenen  Fnichlmesser.  Sie  waren  verpflichtet,  jede  Ubertn^tung 
der  Ordnung  zur  Kenntnis  des  herrschaftlichen  Renlmeislers  zu  bringen 
21),  welcher  die  für  schuldifr  Rpfundcnrn  bestrafte.  Brachte  ein 
Bilscher  Bürger  oder  Ünlerthan  (  in  .Marktvcrgelicti  zur  Anzeige,  .so  er- 
hielt er  für  den  Fall  der  Be.sliahing  des  Beschuldigten  ein  Viertel  der 
Busse  als  Lohn  23)  Für  das  Nachmessen  oder  Nachwiegen  der 
▼erkauften  Frucht  erhielten  die  Messer  von  jedem  Maller  eine  Geböhr, 
welche  vermutlich  ein  kleines  Mass  der  Frucht  ausmachte.  Die  jedes- 
maligen Marktpreise  des  Getreides  hatten  sie  dem  BQrgermdster  an- 
zn/rlx  ii.  welcher  dieselben  in  ein  besonderes  B(!gister  eintrug  (4^23). 
Fleisch  und  Brod  wurden  hinsichtlii  h  i'n' f  (iute,  ihres  (lewiciites  und 
Preises  von  besonderen  Fleisch-  und  llKniln  schcrn  i7r«ch;"it'/t  fi). 

Die  Zeit  des  MarklbeuMiines  wnr,  wie  ui  «ieii  lieiiadiltarleu  Städten 
Zweibriii  keii  uinl  Saarl^rin  keu.  im  Simimer  U  riii\  iui  Winter  10  l'hr. 
Äh  tdicli  wie  in  diesen  Stadien  lias  Zeichen  zum  Anfange  des  Marktes 
durch  das  Ausstre(^en  der  «  Sdiaube  >  (in  ZweibrQcken),  einer  eiswuen 
Hand  (in  Saarbtückeu  und  St  Avold)  *)  gegeben  wurde,  so  wurden  in 


')  Molitor  168.  Stadtrecht  von  St.  Avold,  66b:  «ea  ist  recht  zn  Sanct 

N  ibor  .  ilris  man  zwo  eisseren  hend  hat,  ein  vor  der  lialU-n  und  die  an<t«T  uf  dem 
Kfcessiiiarkt,  wehlic  beide  hend  ides  montags  ufgorichl  und  gestellt  werden;  und 
also  lang  die  l)eide  liend  ufgcstellt  ätohea,  so  dftrf  kein  nsslendiger  kein  keess, 
bulem^  kom  noch  andre  fnicht  kaafen,  «h  were  dann  die  Hand  abgetan», 
von  Hammerstein  im  lahrbnch  fflr  lothriniriüche  Geschichte  und  Mtertarottkunde. 
III.  s  C>'\.  ^aailiii'n  k<  r  Mnrktnrilnnng  von  loHö  1(520:  «soviel  dir  tuir^er  mit  iliren 
fuikauf  aubiül;aigl.  su  .tuUen  dit-  kupkr  wie  lierbraclit  zu  elf  uhr  oiinveriiinrlerlich 
die  eissemc  liand  aufrichten  die  bis  umb  ein  uhr  sieben  lassen,  dnrnil  die  borger 
beider  stidte  den  vorkaafe  in  gedachter  Zeit  liabcn  und  getiiessen  mögen.  Zum 
dritten  aollen  die  knpter,  alsbild  die  ein  uhr  geschlagen,  ungesänmbt  die  hond 
abznthnn  «^rhnldi;:  srin.  d.imit  die  ausländische  und  frembiien  auch  mit  iliren 
tinkaulen  nU  verhmdert  werden».  Slaalsarclav  iu  Koblenz.  S.  audi  Falcke, 
Geschichte  de»  deutschen  Handels  I,  255. 


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—   40  — 


Bitsch  zwei  FähnleiD  aus  Eisenblech  ausgesteckt.   Ifatte  die  Obri^eil 

ihre  Finkihifc  jioinaclit,  so  wurde  durch  Enlfernunjr  des  einen  Fftbn* 
leins  für  die  Einheimischen  die  ErölTnung  des  Marktverkehrs  angezeigt 
Wurde  nach  Verltutf  riuer  Stunde  audi  das  zwoitf  Fätmlpin  Pi'nge- 
/o^en.  dann  durften  ;iin  li  dir  FrciiHlen  kaufen.  \)\>  <'-  Fiüiuli-jn  (»der 
Hände  aind  das  Symbol  dei'  wailenden  Gereehtijïketl.  unler  deren  Bariii 
und  Schutz  der  Marktverkehr  sich  abwickelte.  In  dem  wcslßHischen 
Münster  wird  noch  jetzt  wfthrend  der  achttftfpgen  Dauer  des  «  Fasten- 
seods»  am  Rathause  ein  eiserner  Ann  ausgestreckt,  dessen  Handgriff 
ein  gezücktes  Schwert  umspannt. 


ORDNUNG 

des  Wochen-  and  jarmarks  zu  Bitech  bis  nf  mm  genediges  kam  xn 
Hohenzolleffea  femer  genedige  TerDfdnnng. 

1.  Der  Wochen-  und  jaxmark  soll  also  befreiet  sein,  das  die  auülcudisdien  zu 
mark  prinfen  mAgen  an  allerhand  fMehten,  yktht,  viadi  und  anderen  vidaaUen 

wie  aucli  waren  und  all  anders,  was  ein  icder  hat  und  tliun  will,  welclics 
auch  an  benachbarte  ort  zur  weusiüemchaft  verkündiget  werden,  aber  die 
underthouen  der  herräclmfl  Ftiläcb  ein  solches  zu  thun  schuldig  und  iimen 
hiemit  darxn  geholten  sein  aolle. 

2.  Die  bembten  sollen  an  wochen>  and  jarmirkten  der  sIMnd  and  stelle  wegen 
tosen  and  em  ieder  za  standgelt  feboo,  wie  hienoch  vermett  wArd. 

3.  Zu  allen  märklen  î^o!1  man  den  proviant  und  victaalien  als  früchten,  viehe, 
viscli  und  all  <lt n  li-ichen  wegen  zwei  bicchiner  f<"ndl'Mn  nn<;i=1ecken  zu  einein 
zeichen ,  So  lang  die  nil  abguUiau,  s,oll  niemand  kaulen;  uimiUelbt  desselbeii 
aollen  sieh  kaofer  and  Torkaufer  aamblen  and»  was  so  verkanlien  ist,  solche« 
so  banf  gebracht  werd«i. 

4.  So  lang  dieselben  zwei  fendlein  stecken,  soll  allein  die  obrigkeil  zu  kaufen 
brff^gt  sein  .  Wann  aber  eines  abgenommen  würd.  -nll  den  inwohnern  der 
kaufe  gebiUcn  und  solcltes  uf  ein  stund  beharren .  Alsdann  man  das  ander 
fftndlein  nach  hinwegthon  solle  und  iedermenniglichen,  frembt  und  haimisrhen. 
das  kanfen  erlaubt  sein  und  frei  stehen. 

Ô.  Dieselbigen  wochen-  and  jannarkt  sollen  im  sinnmer  ni  neun  ohren  nnd  ta 

winter  zu  zehen  abren  ufgethan  werden. 

6.  Menni  Iii  Î1   ni?  an  \m<]  waren  zu  verk  nift-n.  «<ri  »ftifr  er  kan.  und 

2U  kaufen,  »o  wolfeil  er  xukoannen  mag,  zugela^üen  sem  .  Doch  liierin  meLicger 
and  bcfker  ansgenomen,  dann  denselben  fleJach  and  brot  ge«dMtst  werden 
und  die  becker  das  brot  anis  gemeht  und  prob  geben  sollen 

i)  MtUtor,  m.  m,  13a,  ESUner,  m  f,  m  /. 


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7.  Niemand  soll  dem  andern  in  kaufe  fallen,  viel  wcnnigcr  dem  Verkäufer,  die 
xeit  der  kanfer  dammb  handlet»  mshr  nmb  die  war  anbieten .  Wann  aber  der 
vorig  kanfer  solcbes  verllat  nnd  anfsitzt,  mag  ein  anderer  einstehen. 

A.  Wann  dann  ienaiids  sein  gewerb  nnd  war  anf  den  mark  gebracht,  aber  nicht 

verkaufen  k(}nnea  mag  der^ielbc  ohne  tmmg  und  hindernus  volgends  darmit 
an  andf»rp  ort  handiren.  wif  f"?  ifdem  am  nulzlirlisten  und  fFpfelligsten  .  Doch 
niciil  destoweniger  soll  er  schuldig  sein  bienach  dergleichen  waren,  da  er 
deren  za  verkanren  hette,  wieder  an  markt  zn  liffem .  Anch  sollen  in  solchem 
die  frttcfaten  ansgesehiden  nnd  damit  veffahren  wevden,  wie  naeh  stehet. 

9.  Und  damit  solcher  mark  umb  soviel  bc^er  zunehme  und  diejenige,  so  ver- 
kanffiche  waren  dahin  bringen,  aneh  andere  in-  nnd  anslendisehe  ire  notturft 

bekennen  mögen,  soll  man  dahin  sehen  und  bedacht  sein,  das  rechtschaffene 
handwerksleut  als  Schmidt,  Schlosser,  wrtjrnor.  sniler,  gerber,  sadlcr,  schuo- 
macber  und  andere,  desgleichen  grcuiplur  und  was  deren  nötig,  in  die  sladl 
ersetst  werden. 

10.  Und  soll  man  zu  essenden  speisen  wie  auch  m  fruchten  und  waren  sondere 
sUU  und  plitz  verordnen  und  halten*). 

11.  Es  »ollen  ordentliche  mas,  ehelen,  gewüchl  und  anciers  m  fleiüüiger  achluug 
gehalten  werden*)  and  eich  kanfer  und  verkaufer  damit  benflgen  lassen .  Doch 
sollen  die  inländischen  burgsr,  krimer  und  handwerksleut  auf  den  markten 
den  vorstand  haben'). 

Frucbtkauf. 

12.  Ks  soll  niemand,  geistlich  oder  weltlich,  frembt  noch  heimisch ,  keinerlei 
frücht  faihrlten.  all  die  fendicin  noch  aosgesteckt  sein,  sondern  solches  erst 
hienach  thun  wie  obstebet^). 

IH.  Wäder  in  würlsh^^iT^orn  noch  ir^i-ntU  nnf  i1f-r  î;a«sen  \mi\  -has-cn  in  ili  r 
Stadl  soll  kein  frucht,  so  /.u  mark  geiUert,  weder  kauft  noch  vurkautl  werden, 
auch  man  deshalben  nicht  Ittr  die  Stadt  hienaos  entgegen  laufen  sondern 
solches  alles  allein  auf  dem  kanfplalx  besehehen  nnd  ein  jeder  gemeinen 
schlii  erwarten"). 

14.  Die  becker  noch  niemand  anderer  sollen  die  frllchten  anf  dem  kaufplatx  mit 

dergleichen  Worten  nicht  kaufen  :  «was  die  früchten  hienach  gelten,  also  wölle 
er  so!«  Hf  auch  haben  und  nämc'n-:  ^^ondern  es  soll  ein  ieder  des  kaufe  zu  «;r- 
laubter  zail  öffentlich  thun  und  mit  lauteren  Worten  abreden,  was  er  darumb 
gelten  und  beaalan. 

')  Molit'»:  /»;/, 
Sj  MoUtor,  m. 

*)  M«Htar,  »1. 

")  Am.  leo.  19/.  KöttHtr,  KU.  fblote,  264, 


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—   42  — 


16.  Kein  millier  oder  (tlrkaufer  «oll  ime  selber  noch  «nderen  keineriei  frfidilen 
kmifen  vor  swOK  nbren  >)  tonder  erlaubnis  des  rettUmplinsmis. 

Ifî.  Kann  ein  bccker  orlt  v  l  uttii  r  im  kaufplatz  einicliorlei  fröcbten  kanren,  würde 
<lr(/.u  l  iner  oder  mclir  ander  l>i  r  kn-  cdi  i  1  iirj;er  kommen  oder  Blünden,  in- 
dem er  kaufer  Docb  ime  kaufen  oder  zahiung  were,  welciie  darvoo  teil  be- 
girten,  soll  der  kaufer  sotehes  zn  Uran  sclmldig  sein  obn«  vorteil,  gewOmi 
oder  mehrschntz,  doc)i  mag  er  kaufer  für  sieh  Selbsten  dss  ludb  teil  vol  be- 
UaltcQ,  auch  kein  kaufer  sich  dergleichen  verwSgem. 

17.  Ks  sollen  nncli  (liejerii;;<\  sn  n!«n  nnfeilnn^  rmpfahen,  iro  ^^.'irk  nit  verruikcn, 
der  kaufer  tsete  d&un  zuvor  umb  die  ganz  summa  gelU  für  vcrvolgle  früditea 
verpenügt. 

18.  Ob  aber  der  kanfer  fBr  gewQss  wüssle,  das  einer,  so  der  teilung  begärt,  sclb> 
sten  flrOchten  anf  seinem  casten  hatte,  soll  er  demselben  frücbten  vom  ksof 
geben,  ob  er  wttll. 

IB.  Welcher  im  kaiifpbt::  ciniclierlei  friichlen  kauft,  der  sollf  ulinr  dr^;  vrknnfpr- 
wi.ssen  und  willen  nit  ab  dem  ort  weiclien.  er  habe  dann  in  zuvor  umb  die 
kaufsomme  ausgericht  und  b«zall  oder  sonst  sich  mit  ime  gütlich  ver- 
glichen. 

SO.  Und  sollen  alle  andere  Mehten  vor  dem  heberen  aasgemlssen  werden. 

21.  Es  soll  aach  keiner  wer  der  seie  die  misser  ihres  missgelts  anflialten,  «an- 
dern Bobnit  die  frflchtett  gemftseett,  sie  desselben  befrQdigen  bmandlieh  von 

einem  maller*). 

22.  Die  frueiitniä-^  r  I  '-(illen  beaidigt  werden  im  I  hei  solchem  irem  -.'f  rlr,vrrrnen 
aid  alle  kaute  und  verkaufe  in  (leidiger  aciilung  haben,  da  »ie  dann  beliinden 
das  wieder  solche  Ordnung  gebandlet,  es  seie  iemand  geistlich  oder  weltlich, 
fruinbl  oder  haimisch,  solches  dem  rentmeister  anseigsn,  memand  verschenea 
noch  nichts  verschweigen  s). 

23.  In  massen  preis  und  wärt  auf  iedcm  markt  iederlei  sort  friichlen  gewessen, 
äollen  die  fruchtmässer  iedes  mais  dem  bargermeister  anzeigen,  der  solle 
solches  durchs  jaar  aber  fteissig  nfschreiben  und  deswegen  einsmider  regist« 
hallen. 

24.  Sic  die  fruchtin  isser  sollen  auch  kein  frucht  im  kavf^latz  mässen,  der  kaufer 

oder  vrrkriiif' I  lialn  n  inrn  dann  di''  kaufe  ;oivor  an?eme!tel  .  Auch  solle» 
die  gefüllten  und  lehren  säck  beseits  der  zahltüsch  ufgestellt  oder  gelegt 
werden. 

25.  Sie  die  fruchtm.lsser  sollen  anch  kein  frucht  im  kaof^ats  mässen,  der  Ver- 
käufer odrr  k  infer  haben  innen  dann  die  kaufe  zuvor  angemeltet .  Auch  sollen 
die  ßcfidlkn  und  leren  säck  bcseils  der  zaliUUsch  ufgestell  oder  gelegt  werden. 

1)  MoUtor,  101.   Köllner,  103. 

«)  MoUtOTf  m  Kötlner,  103  f.  FaHeke  26S.  In  ZweibtOekm  betrug  âk 

Mvmiebiihr  für  jede-"  Malter  ,.yhtttff  mkr  rauher  Frücht'  2       für  i/»  MuUer  1 
in  Snarbrürkeii  cutrichlete  »um  die  ,.K>)i>pel'-,  „Frucktkop^l'^t  (tu  MAsfchat,  ihui  de» 
44.  Teil  cinas  iSnar6r«cÄer  Fasne«  autmuuJUe. 


*)  MoUtor,  iGJ.   KöUfier,  103.   Faleke,  067. 


—   48  — 


tR.  Was  dann  ein  Verkäufer  nuf  dem  ersten  wochenniark  niclil  verkaufen  kann 
oder  wüll,  das  mag  er  zum  andern  mark  ufslellen .  Aber  den  driUten  markt 
soll  ers  zu  verkaufen  gebunden  sein,  die  früclUen  gelten  danni^umal  wennig 
oder  vi«I. 

Vom  viehe  kaufe. 

Î7.  Wann  ein  inlftndiseher  m^t^^pr  Hindvi(^h.:',  srhrifTo  nnä  s(  hucin  uf  dor  stadt 
weid  and  alimeod  of  acht  lagUm^  ädiläuhl  oder  in  seinen  stellen  hält,  der- 
selb  soll  dergleichen  viehe  nk  mehr  ausser  der  stadt  verltaiifen,  sondern  in 

der  Stadl  aushauen .  Aber  die  frftmbten  Avas  die  an  rindviche ,  liämmel, 
scîmfTfn  nnA  sdiwr-inon  uf  'h^n  mnrk  froren,  sollen  solches  aida  verî^rnîfrn ')  ; 
jedoch  soll  dem  amptmonn  oder  rcntmeister  die  gelegeuheil  der  nolturft  und 
menge  «les  viehes  anzasehen  tteror  stehen*). 

2B.  Keinerlei  bembriichig,  donicli»;  oder  derogestalt  argwennig  und  schadliail 
vieh,  darvon  â»m  meosehoi  nnfesllndheit  entstehen  möchte,  oder  da  an 
einem  ort  ein  vieh  sterbend  ist,  soll  /.n  m  .ikf  ni« M  ;îebracht,  viel  wenniger 
den  ntel/per  in  der  slndf  ni  kaulen  und  au-.'uli;iiif'n  verstaltet  w<'rdfn 
ohne  sonder  erlaabniü  des  amptmans  oder  renlineiäters .  Und  weil  ilur«-li 
tchadliaflt  Schwein  bald  grosser  schadoi  besehiehl,  so  soll  niemand  der- 
gleichen ohne  gnugsamc  kflndschaft  und  wnssensehaft  auch  handt;egcbener 
Irewe.  das  dieselben  kaufmansgut  friisrh  und  s:u!  seien  in  die  sladl  bringen 
noch  uf  die  weid  gehen  lassen^)  und  »oaderhtJi  der  verkaufer  ein  monal- 
lang  dem  rechten  nach  dem  kavf  wehrsehaft  tfaon  ah»,  wo  solche  schweia 
sciiwacii  würden  oder  abgingen,  das  derselbe  schad  im  dem  verkanfer  und 
mcht  dem  kaofer  gellen  solle. 

29.  Es  Bollrn  nurh  die  tin^nuhoren*)  schwein  an  besonderen  nrîfn  Tjnd  von  an- 
dern abgesondert  ausgekuien  werden,  aber  die  so  gar  unrein  sein,  soll  man 
gar  absciuiffen. 

Vom  püard  kaufe. 

ao.  Es  soll  menniglichoi  in«  wad  anslendischen  erlaubt  sein  mit  pferden  xn  han- 

liiren .  Wann  dergleichen  verkauft  wiird,  sollen  kaufer  und  Verkäufer  des- 
halben der  herrschaft  bc/allcn  ein  creuzer,  tliut  jedem  ein  pfennig  strnssbur- 
ger,  welches  auch  geben  sollen  diejenigen,  so  gegeneinander  pfcrd  verlauschen, 
daramb  der  tansdi  nach  büUichkeit  soll  angeschlagen  werden. 

Si.  Es  soll  auch  niemand  dergleichen  kaufe  oder  tanseh  heimblieh  verschlagen 
bei  verlierung  desselben  stdclcs  und  ftrer*)  ongenedigen  strafe. 


t)  MoHkfr,  is7. 

Ï)  Fulde,  X>6«. 

')  GendiwoUen  {f). 

*)  MoUtor,  üü.  137.   Falcke,  270. 

*)  fentBnr^  weit»». 


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—   44  - 


Von  würz-  und  andern  krämcrn. 

H2.  Denselben  soll  erlanht  sein  aufrcclit,  unvcrfclschl,  gul  gewiirz.  bewand') 
and  andere  waren  zu  wocheii-  und  jarmärktcn  fail  xu  haben  und  in  gebür- 
Uclicm  «rArt  m  verkanfen.  Aber  den  landfohrem,  wfirzverflllBehera,  aaeh  andern 

frembton  und  tinhpkrindon  hausierern  soll  das  eins<  hleif'lun  und  linimblich 
failhnben  in  .«ladt  und  (lecken,  als  von  den  der  gemein  mfton  uinbe  gelt  ge- 
bracht und  betrogen,  iiit  {cestatlel  werden  «i. 

Vom  liolz  ptewärb. 

îiH.  Resciintillener  zeug  als  borten,  tUien^),  lalteu,  rainbschenkcl  *) ,  b«)den, 
taoi!ca^j,  raifc,  baue-,  wagner-  und  ander  hols  soll  onch  zu  mark  gebracht 
werden,  doch  solches  auch  aosaerthalb  markts  m  kaufen  und  »i  bestellw 
ime  Selbsten  zn  bebalten  oder  damit  an  hantflren  frei  stehen. 

Von  mengen  und  strafen. 

84.  Wer  nun  an  obbemelten  punrten  einem  oder  mehr  sich  vergreifen,  mg-  und 

strafbar  wilrrl.  wir  i1;inn  ciii  iflcr  liiir;i>T  iiinl  in^volmpr  «olr-brn  uf  kund- 
liche wüsscn-schatt  und  erfalirung  bei  seinem  aid  dem  amplmaun  und  riuit- 
mcister  anxnzeigen  and  nichtsit  za  verschweig«!  schnldig  sein  solle,  der  sott 
nach  gek'^onhcit  der  vcrwQrkong  und  der  pcrsnn  an  leib  oder  gul  peslrafl, 
dem  an/.eijror  darvon  der  vtirtcteil  vervolgt")  und  das  übrig  durch  den  rtnl- 
meiüter  gc^treueston  tluiss  ufgezeichnet  und  zusanibt  zoll  und  andern),  was 
sich  daher  gcpürt,  ordentlich  etnfrerogen  and  verrechnet  werden. 

V'uiii  üUiudgelt. 

HÔ.  Von  emcm  frembten  krämor,  er  liabe  fail  was  er  wolle,  solle  jc<ift>  markb 
von  seinem  stand  nf  12  schft  breit  8  krenzer  und  von  einem  halben  stand 
4  kr.  geben. 

H6.  Aber  ieder  inlsndischer  krftmer  dnrchs  jar  ntir  geben  6  kreozer. 

Ji7.  Gerber,  sntller.  srhuomncher,  huolmaclier,  vassler.  tuchleul  und  kürsncr,  so 
trciiibl  sein,  sollen  geben  S  kr  .  seiler,  weissgerbcr.  me'«.serschmidt,  ksatCD* 
g iesscr  ').  spengler.  wafTcnsdunidl,  schlosscr  und  dergleichen  4  kr. 

Kin  wagen  mit  »alz  t»  kr. 
ein  karch  mit  sais  8  kr. 

ein  glastrager  8  kr. 

ein  liülzengesrhürrlrager  2  kr. 

liärring-,  stockfisch-,  öl-  und  lichlkränier  2  kr. 

kis,  botter,  hiener,  aier  and  was  uf  dem  boden  verkanfl  wfird  nichts*). 

^)  Gcuond,  GetQék  mtd  Linnen. . 

^  Mo!>ior,  ruf.  Fakke,M74. 

*j  JJitietL 

*)  (^crh^Met. 

*)  JMmben. 

9)  In  SStetiïrf^ekfn  erhiettm  die  JfinÜsteMter,  dw  n^ekh  Jfrvteiiyer  warm, 

rOH  Jeder  SU-nf,   ?  S,  },;!?!„,,,     ^T'>';f<n-.  135. 

">       in  St.  Weiukl  trhoiteae»  Siandgdder  bti  Bettingen.  GtKhkkk  t» 
at.  Wendft  444. 


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—  45  — 


su.  Solch  vf»r{rom«'!t  standgcU  '^nll  âor  sJadt  zu  sicuer  in  i  ^t  hcne  verfolgen, 
doch  vorbehältlich  disse  Ordnung  nach  verfallender  gelej^enheit  iederzeit  zu 
indem  und  za  yerbeasem. 

JMSetf,  Buirkaarcbir.   Gleieh$eitige  Abêekrift  tarf  JPapier. 


VI.  B£ILAGEN. 
I. 

1442,  Juni.    Kaiser  Frlidrich  ITT.  verl/nht  dem  Grafen  Friedrich  f«on 
Ztoeibrüdsm^  Herrn  .:>i  Bitsch,  das  Brrht  der  Abhaltung  eines 

Wodunnmrktes  zu  Bifsrh. 

Wir  Kriflrrirli  von  gots  gnaden  Roniiprhrr  koni^r.  ;'u  nlîozitf  n   trrfrer  des 
richü,  herzojj  zu  Oälcricb,  zu  Stier,  zu  Kerudeu  und  zu  Krain,  grave  zu  Tirol  etc., 
bekennen  und  tun  kirnt  offenbair  mit  diaeem  briefe  alten  den,  die  ine  sehen  oder 
hören  leaen,  das  wir  gntUch  angesehen  and  betrachtet  haben  aollich  fetnw  und  willige 
(linsle.  die  uns  und  dem  rioli  der  edele  Fridericli  grave  von  7\vr-inhru«ken  und 
herre  zu  Bilädic,  unser  und  dea  richs  lieber  getruwer,  sich  zulu»  erboften  hat, 
teglichen  tun  soll  and  mag  in  kanfUi^cn  ziten,  und  haben  darumbe  ime  und  sineu 
erben  diaae  besonder  gnade  nnd  (dheit  getan  und  gegebben»  tun  und  gebben  in- 
rraft  diss  briof»  von  Komischer  königlicher  macht  vollenkomenheit,  das  furhas 
nipr  czu  Rüsche  allowochen  uf  den  mitwoch  ein  vvorlienmarkl  sin  und  gehalten 
werden  soll  und  daz  auch  die  selbe  wochenniarkt,  auch  alle  und  igliche  lote,  die 
darcxn  oder  darren  sieben  ond  die  suchen,  alle  die  gnade,  friheit,  recht,  fridde, 
geleite,  schirm,  redelich  gewonheit,  ordenung  und  lierkommen  haben  und  der 
auch  gehruchen  und  geniessen  sollen  und  mögen  der  ander  wochenmarkl  in  den 
nehslen  luiaeru  und  des  richs  hielten  oder  andern  dorleru  unibe  Bilsche  gelegen, 
und  die  lote  die  davon  oder  daran  sieben  und  die  sacben  gebruchen  und  ge- 
niessen von  recht  oder  gewonheit  von  allermenglich  ungehindert,  doch  unschede- 
lich  allen  und  iglichen  Stetten,  markten  und  dorfern  luube  Ihtsrhe  gelegen  an 
iren  wochenuuirkten .  I 'nd  wir  gebieten  auch  darumbe  allen  und  iglichen  l'urslen 
geiaUichen  und  wemtlichen,  grafen,  frihen  berren,  rittem,  knechten,  vongten, 
amptluten,  burgerineistern.  reten  und  gemeinden  aller  und  iglicher  stette,  markte 
iin«l  fliirff-rrn  \m<\  ^nst  allen  nri'lr  i  n  unfern  nnd  dos  richs  undortanen  und  ge- 
Iruwen  ernsllieii  und  vesliclich  mit  diesem  brief,  das  sie  dem  vorgenant  Fride- 
licben  und  einen  erben  und  auch  die  inwoner  au  Bitaebe  an  dem  vorgcnanl 
wochenmarkl  und  an  den  vorgenant  gnaden,  friheilen,  r<  hl«  n.   ^leleiten,  s<  lii[  iii. 
gewonheiten,  ord»>nMn''  und  berknin*  n  und  nemlirli  die  kaiitluli   und  ander  lute, 
die  mit  irer  habe  und  kaufmiUlächat/.  uf  den  selben  wochenmarkl  ziehen  und  die 
Buchen,  ftarbaaa  mer  nicht  Idndem  oder  irren  in  dheinewbe,  sonder  sie  der  ge- 
raglich gebruchen  und  geniessen  lais  ^  ri.  au:  h  soüich  obgenant  kaullute  oder 
andct  !utr   mitsampt  irer  habe   und   kaufmenschatz   zu   uuil    von   dem  selben 
wochenmarkl  sicher  und  ungehindert  ziehen  Laisseu,  sie  aucti  geleilen  und  ge- 
leiten BchaflSan,  wo  des  noil  tat  nnd  daz  an  aie  gemeinlich  oder  aonderlich  be- 


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-  4e  - 


geit  wird,  auch  darin  nichts  anders  tun,  als  liep  einen  iglicben  s^»  unser  «nd 
des  riehs  swen  nagtuide  m  vermidea  mit  urkonde  din  biieh  vcniegeU  mit  «n- 
■erm  kônit;lichen  anhanticndcn  ingeaiegeL  Gt-ben  zu  Ach  am  nchsU-n  mantag  nach 
sant  Yils  lag  nnrh  ctnj'faiiun^r  dasHb;*!  unser  koninglich  cronunge  nach  Crijrtl 
geburl  vicrczeiioiidert  jar  und  darnacli  in  dem  czwciundvierczigisten  jare,  Ultten 
rieh«  im  dritten  jare. 

Et  ego  frater  Tlieobaldus  abbas  nionaslerii  sanctc  Marie  in  Sturc7.el- 
t)orn  ordinis  Gislerciensis  mctensi»  diocesis  notum  facio  umversis  prcsM- 
Uum  insp«etori]NM,  qfood  toreia  fori*  poel  dominicam  Vocem  jnconditaUa 
flub  anno  doraini  M''crctOlxxiiii*»  quatuor  literas  teutonicales  in  pcrganieno 
sfriptas,  quarum  dtn*  priniitus  prcscripte  cum  sigillo  r&gali  cere  albe  et 
rubre  et  ultime  due  cum  sigillo  regalts  maiestaüs  ceraalbe  rigillate  «ma* 
et  intégras  etc.  omni  snaptoione  careotas  vidi  eaaqne  de  verbo  ad  ▼erbro 
perlegi  tenoros,  ut  prescriptum  est,  continentes .  Huius  visionis  rf  p  rlcr- 
tionts  Gvidens  tcstimonium  sigillum  mee  abbalie  presentibus  est  appeosuiu. 
d&lum  et  actum  die  et  anoo  prenotato. 

Dunn-stmlt^   Oroaslterzorflich   HesniKchcf    Hitm-    uml  SKuofMurMir,  AHeihntf 

Jfttluiu-LtchtctifiiTff     frliinih-ii .  A'<,  /■?'.'".  S'/r  i/i  I  i{hii<  Ciilh  n. 

Versekhnet  Lehaiann,  Goidi.  der  (irajsch.  Hiinau-Lif/ttnihci-g  II,  300  A 


IL 

1591.  Januar  2,   Hereog  WUhdm  von  Bauern  bUM  im  fffraogKaH  III, 
von  Lofkriugeu  die  Jakob  III.  verpßndefe  Hemekaß  BUseh  äm 
Markgrafen  Ernst  Friedriek  mm  Baden  vorMumMkn. 

Copü 

Bcbreibens  so  benog  Wüheba  in  Beyetn  etc.  in  saehen  maig{nive  Jacobs 

zu  Baden  seligen  hinderlassenen  testament  und  vormundschafl  sâch  etc. 
an  Herrn  Garoln  herzogen  zu  Lottringen  etc.  abgehen  lassen. 

8  janoaqj  91. 

Unser  frenndli«  Ii  willig  dienst,  auch  was  wir  liehs  iiinl  ;;ut3  vermögen  zu- 
vor .  Hochgeborner  fürst,  freundlicher  lieber  veiter,  schwager  und  hruder .  e.  1. 
werden  ohne  zweivel  von  andern  orten  berichtet  worden  sein,  wie  das  der  all- 
mftchtige  gOetige  gott  nach  seinem  gfitt)ich«t  willen  weilend  Aeu  hochgebomaii 
fürbten  unsern  freundlichen  Itrbrn  vcttrrn  und  söhn  maiii^'inven  Jarol)  7.11  Hndrn 
und  Haclibcrg  in  bestendiger  orkanlnus  unsers  heiligen  wahren  und  allein  selig- 
machendcn  catbolisckeu  glaubens  ans  diesem  sterblichen  zu  dem  ebigen  bim' 
Uscben  leben  erfordert^  dessen  and  allen  cbristglaobigen  seelen  sein  allmaebt  die 
ewige  rue  wnllc  vfrloüioii  .  Oh  wdl  nun  Tn:irt:;:r;i\ on  seeligen  liebrîpn 

vor  seinem  ablciben  ain  testament  autgerichlet,  dar  innen,  wie  es  nach < semer 
Uebden  ableiben  in  ainem  und  anderm  sollte  gehalten  werden,  lautere  Arsebang 


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-   47  - 


getan,  uns  auch  neben  st-inor  Iiehf1f»n  gemahel  auch  marg(2rraf  Ernst  Fridcrichen 
und  graf  Carol  von  ZoUern  zu  Vormündern  in  solclicm  testamcnt  verordnet,  so 
bat  doch  dessen  alles  ungeachtet  auch  fiber  beschehne  (enuegaatoe  erindenmg 
und  der  Römischen  kaiserlichen  majestflt  anser»  allergnedigsten  lieben  herrn  und 
vettern  emstlichen  bevelch  stracks  zu  wider  erinelter  tn.'trir^rrtv  Krnst  Friderich 
sich  diüä  orts  der  vormundäcUait  aiuig  de  facto  angema^bi  unii  mit  abäcUofl'ung 
der  cathotischffio  priester  und  aafstellong  ander  sectjschMi  iwedicantoi,  begralnuiK 
der  fiirstJ.  leiclil  wider  des  testators  lezton  willen,  verwnchtung  der  flirstl.  wittib 
anordnung  des  régiments  und  anderm  alles  seinem  verlu^^tcn,  aigneni  willen  und 
gefallen  nach  gctiandlel,  wie  wir  dann  unter  anderm  auch  bericht  empfangen, 
das  rentmaister  nnd  c^cianten  der  herrschaft  Bitaefa  obgedachtem  marggrav  Emst 
Fridcrichen  allberait  ptlicht  gethan  haben .  Wann  aber  wir  neben  andern  dissfalls 
intcressirten  und  weilend  marggraf  Jacobs  seligen  liebden  befreundten  uns  bei 
hüchstgedachler  kaizcrlicher  majcstät  discr  und  ander  attentaten  gcbürender» 
massen  bttdagt,  nmb  erSflamg  des  tealanents,  confirmation  deren  darin  ver^ 
onlneten  vormundorn.  daneben«  auch  alle  andere  nolturft  zu  handlfn  iind^rthonigst 
gebetten  und  es  numehr  an  dem,  das  ir  kaiserliche  maiestät  den  parteien  aincn 
iikrderlichen  lag  ansczen  und  in  stachen  die  gebür  Uandlen  lassen .  Dem  allom 
nach  ttt  an  e.  1.  anser  fieenndlich  gesionen,  dieselben  wöilen  dero  rentmaister  nnd 
orfici^nifin  nn;rf  rr'^'t-  r  1irir'-<  li.:r»  Bitsch  dahin  halten,  dass  in  rriifl.lsf  und  hi;-  -in 
erörterung  der  Vormundschaft  handlung  ailes  in  vorigen  stand  gerichtet  und  dem 
jougen  herrn  >)  oder  dieser  ieztgemelten  handlung  nichts  prejudicirlicha  flrgO' 
nommen  werde .  Ebenmessig  wöUea  an«h  «.  1.  das  diena^elt*),  ao  watland  marg- 
^rrnf  Jamhs  scîijen  tif^hdon  crhon  ausserlialh  di  r-  krii-js  unroKfriTs  nnsstnht.  bis 
ZOT  erörterung  ermcllcr  Vormundschaft  sach  nicht  lunauä  geben,  sonder  bei  ihren 
banden  bebsltoi .  Daran  «rzaigen  e.  t.  neben  der  billiehheit  «nd  getechtigkeit  aneh 
za  betardenmg  der  eathoUtehen  religion  diser  orten  ein  gut  werk .  Wollten  mt 
e.  I.  der  ervorderlirhon  nothirff  nicht  vrrh?iU»»M.  soin<l  und  bleiben  denwelbeD  XU 
Völler-,  Schwäger-  und  hruderhclien  dicu.sten  vorders  geuaigt. 

Datum  in  unser  statt  Hänchen  den  2,  jannarj  anno  et.  '.n 

Y"ii  ;;iittfM-  t;>'ii;i(ifn  Wi'lu'Iin  ptalz- 
grave  bei  Khein,  herzog  in  oburn 
und  nidem  fiaym  etc. 

Wilhelm. 

Mfiiifhr».  Könitjlich  B'f^/i'i'ùnhvs  (hluimcK  Sl(Uiljy<trchic.  K,  schw.  Gi'löj  f.  1 
Verseichnei  Htkve,  Die  VoltUk  Bttierm  lù'JI—liiOg,  ii.  3b,  A.  4. 


1)  Dem  am  Srptemher  J'>!>0  grlmrenm  Sokne  Jokobê  EniH  Jakob. 
*)  Ute  10,(MJ0  Gukteu  Jahrey^ewion, 


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48  — 


m. 


1094,  November  9.  JErtui  tViednek  Markgraf  ww  Baden  varsid^  in 
seinem  und  seines  Bruders  Georg  Friedrich  Namen  auf  seine  und  dess» 
Anapriidut  auf  die  Herrsehaß  Bitsck  au  Gunsten  JTavif ,  Qrafm  von  Zeßem. 

I^ewenbergischer  vertrag  mit  den  badbchen  ftfulcin  wegen  der  fn^ 
achftfl  Büsch,  der  güeter  im  land  von  Gülch,  morgen  iiali  uiul  aniL-rfr  nn- 
forderung,  so  graf  von  ZoUura  in  seiner  gemahl,  gewestcr  hindcriasüner 
wittib  des  marggraf  Jacobens  xn  Baden  otc»  nanienimdWfirttoiberg,  voder- 
handlér  mit  gadachtem  graven,  und  den  marigtaX  BmtFridridia  iv  Raden 
gesandten  gewesen. 

Zu  wissen  und  kuml  jrctnn  scie  aller  tiirni^clichem,  naclidom  der  dnrrhlMirh- 
lig  hochgeboren  fürst  und  herr  herr  Kriderich  hurzog  sue  Württemberg  und  Teck, 
grave  »MMOmpelgart  etc.,  in  erfahnmg  gebracht,  welcher  nassen  der  auch  durch» 
leuchtig  hochgebora  ftirst  und  herr  berr  Ernst  Friderich  marggrave  zu  Baden  «od 
Hachbi^rj.  landgrave  zn  ^r!n>-rnhfrg,  herr  zue  RiUlt'h»  und  Radenweiler  etc.,  fiir  sich 
selbs  und  als  vorinund  seiner  türätlichen  gnaden  brueders  und  ptlegsohns  des 
auch  dnrebleuchtigcn  liodigebornen  fttrslen  und  herras  herm  Georg  Friderichen 
marggraven  zne  Baden  und  Höchberg  ete.  an  einem,  so  dann  der  «ohlgebom  herr 
iierrCnr'in  '^Tnvr-  zn«;  Hochenzoltern,  î^igniaringen  und  Vöringen,  herr  zue  Haiger- 
loch  und  Wöhratain,  des  heiligen  römischen  reichs  erbkammercr  etc.,  in  ehevogts 
namen  seiner  guadeu  gemahlin  trauen  t^lisabetlia  gcboruer  grävin  zuc  Knylleii' 
bürg  etc.  anders  tails  im  mbsverstand  und  immgen  gegeneinander  wwacbseo,  dar- 
über auch  rei  htlichc  und  andere  process,  welche  leichllich  mehrere  weitleufigkeit 
und  beschwernussen  mit  sich  ziechen  und  verursachen  mögen,  crfo!*rt  iinl  ange- 
atelt  worden  :  das  demnach  zue  verhüettung  dessen  alles  und  wideraiinchtojag 
gueten  Vertrauens  swischen  hoch-  und  wolermelt«!  i»arteten  ob-  und  hochgedacb' 
t<  [•  liörzog  Friderich  zue  Württemberg  etc.  aus  wolmainender  friedfertiger  affection 
mit  gnedigiritem  vorwissen  und  belieben  der  Höinisclien  kaisf rlirhcn  majestät  un- 
ser« allcrgencdigiäten  hcrrns  güetliche  underhandlung  und  vergleichung  gcsuocht, 
welche  auch  iren  filrstUehen  gnaden  allerseits  eingeraumbt  und  bewilligt  worden . 
Darauf  sie  dann  zu  solcher  tractation  einen  tag  neinblich  den  neun  und  zwain- 
zigisten  Octohris  dieses  ablaufenden  vier  und  neunzigisten  jars  beslimpt  und  an- 
gesezl  haben. 

Und  nachdem  beede  teil  benantlichen  hochermelts  marggrave  Emst  Fride- 
richen etc.  fürstliche  gnaden  durch  derselben  abgeordnete  rät  mit  gnaegsaniber  ge- 
walt,  aber  wolerineltur  gravu  Carlin  zue  Zollcni  etc.  in  ai?''!ier  p«'rson  auf  vorbe- 
sliinpten  lag  erächincn,  seien  sie  beedcrseils  auf  mehr  Itochernants  hürzogFhdu- 
lichen  sn  WOrttetnberg  etc.  selbs  aigner  person  vil  tag  nacheinander  gepflogne 
flcissige  under!i:iii>Iluiig  let^liichen  nachvolgender  gestalt  in  gûete  mit  einander 
verglichen  und  allerdings  verlragen  worden. 

Und  erslliciien  ob  wol  vorwolermelter  grave  Carlin  zue  ZoUern  etc.  m  ehe- 
vogts namen  vil  underachiodliche  anforderungapunclen,  welche  aus  seiner  gnaden 
getnahliii  mit  hievorigem  irem  herrn  und  gemahel  Weflund  dem  durchlt  (ii  liligea 
hochgehorncii  lursten  und  herren  herrn  Jacohf.n  mnrggraven  zu  Had«'n  und  Hoi  h- 
berg  etc.  christseuligcr  gcdechtnus  aufgerichteti  heuralsberedungen,  widumbs-  und 
Widerlegungsverschreibungen,  auch  anderm  seiner  f&rsUichen  gnaden  in  die  ehe 


zoegebrachtem  guot  herfliessen  Urnen,  souderlich  aber  von  wegen  der  hcrrschad 
Bitoch»  vte  such  seiner  finratttehen  gnaden  ventorbnen  posUiunii  weiland  marg- 

gnve  Emst  Jacoben  zac  Baden etcond  sonsten  allcrhaml  ansprachen  vorgebracht, 
seien  na<*îi  vilfulti;^'!  r  iiomühung  und  IrnctrLtion  ><il(1;c  irnuigcn  dahin  gemillelt 
und  beütändigUch  verglichen  worden,  das  ubaagereglc  herrscbaft  sambl  iüler  und 
ieder  deraellmi  snegebörd,  nnzimgen  und  gefällen,  inm>«sen  weilund  marggrar« 
Jacob  zueBaden«te.Melig<  r  ^(  <!>  t  htnus  dieaelltige  ingehabt,  genuzt  and  genossen 
hrif.  wolermellem  grave  Carhn  7.n  Zoüorn  snntbt  Hrn  Frqtir<;fricrtcn  nii/.un^en, 
üovil  derselbigen  jeziger  zeit  vorhanden  und  gclundeu  wurden,  allerdings  ver- 
Ueiben,  daran  auch  seiner  gnadm  von  hoebemantem  herni  tnarggraven  Emst 
Friderichen  etc.  oder  irer  fürstlichen  gnaden  bruch'r  herrn  marggraven  GeOrg  Fride- 
richen  zue  Baden  x  ainiclu  r  »  intrag  oder  verhintU  rnn?  niclif  geschehen,  sonder 
beede  Ire  furslUchen  gnaden  liir  àich,  auch  ire  erben  und  nachkommen  oller  und 
ieder  sne  seleher  berrscbaft  Bitsch  and  derselben  geßlll,  noxangen  and  zusfehfir- 
den  gesuechtcr  anfnnlcning  sich  gcn/.lich  vi  r/,.  ihen  und  begeben,  auch  alle  und 
jHf'  umIi  I,  n 1  und  andere  zue  berüerter  herrschaft  Bitäch  gehörige  docu- 
menta oit  wolcrnantem  grave  CarUn  zue  eheiüler  gelegenheil  einhondigen  und 
yberantwarten  «ollen. 

Nicht  w  sollen  auch  vil-  ond  hochenneUe  beede  benen  marggraTen  etc. 
gebrüedere,  dieweil  vvol^;!  dncldcr  grave  Carlin  etc.  seiner  gnnden  gemahlin  ver- 
bchricbne  morgengab  der  vier  tausend  gülden  und  davon  verfaiicne  zxm  :>chwcn- 
den  ond  fiülen  lassen,  derselben  im  witwestand  gewessner  dienet  und  hoch- 
bergtäche  beampte  irer  noch  ausstendigen  besoldung  und  ansprucli  halben  befridigen 
«nd  noch  weiter»  seiner  gravi  Carhn»  etc.  gnad^ti  wiirklit  h  yher^ifhcn  und  ein- 
räumen all  ir  jas,  forderurig  und  am^prucli  zue  den  vier/.igk  tausenl  gülden, 
welche  der  ebmfQnt  von  Cölln  weOond  marggtave  Jacoben  zoe  Baden  seither» 
dem  jüngsten  Cölnischen  kriegswesen  schuldig  verpliben  und  noch  ist,  de^sgleichen 
diejenige  rcrhpn  tausent  gnldcii,  wi'Ii-.lK'-,  i-itic  fürstlirluTi  «rnridcn  t1rr>i  li^'i  ni  schwe- 
hern  dem  grave  zu  Cnyllenburg  wegen  angeinassler  aiinuzung  der  lullnngiaciicn  und 
Iflsenboifischen  berrschaften,  so  ime  doch  nicht  gebOert  und  er  sich  deren  nicht 
begeben  könden,  in  débite  erlegt  und  bezalt  hat,  samt  allen  und  ieden  »larzue  ge- 
hörigen briefen,  Urkunden  und  documenten,  sovil  deren  hochbcsagte  beede  lierrn 
marggraven  etc.  in  ircm  gewalt  und  banden  haben,  iunia^seu  duuu  beede  ire  furt^l- 
lichen  gnaden  sidi  biemit  aller  irer  forderang  und  gerechtigfcait  zuvor  besümbten 
beeden  schulden  ledigclich  begeben  und  selbige  wolermellem  grave  Carlin  zue 
ZoUern  etc.  genzlich  und  aigenlumblich  cediert  und  eingeraumbt  haben  wöUeu. 

Dargegen  und  hinwiderumb  EoUcn  alle  und  iede  'ybrigc  grave  Caiiiu»  etc.  in 
naman  seiner  gnaden  gemahlin  fargebrachte  ond  an  vü  hochemante  herm  marg- 
gravcn  zue  Baden  etc.  heurats-  und  widert«  jitngs-,  auch  andere  nach  ausweisimg 
der  zollerischen  ybergebnen  schriftlichen  verzaiclmua  gesuechte  forderungen, 
WO  die  gleich  herkommen,  nicbzit  ausgenommen  hiemit  genzUcb  gefallen  und 
hochbesagte  herm  mariMP^aven  etc.  oder  irer  ftvstUchen  gnaden  erben  vil  and  wol- 
cmantem  grave  Carlin  znc- Zollnrn  etc.  seiner  gnaden gemnhiin  n  ^  r  ic m nmlen andern 
von  irentwcgen  ichzil  darlUr  zu  erstatten  oder  vervolgea  zuc  lassen  kainswegss 
•ehaldig,  sonder  sie  hiemit  darvon  ganz  und  gai-  abgefertigt,  contentiert  und  hindaa 
gewisen  sein,  in  nassen  dann  berr  grave  Carlin  zue  Zollern  fQr  sich,  setner 
^n-iflen  gemahlin,  dero  erben  un<l  nachkommf^n  iir~^cn  alles  hiemit  frei^vitli^'^  and 
wohlbediicldUch  durcliauä  vei'zügen  und  begeben  bat,  auch  alle  und  iede  luerüber 
angestellte  proceas  gefallen  und  abgestett  sein  soHeB. 


—  60  - 


Und  nachdem  oft  und  Imchbesagta  marggrave  Ernst  Friderichs  etc.  fnrstliche 
gnaden  noch  allwhând  original»  nnd  andere  1»ief,  iii1tnnd«in  und  doeuntenla  bei 
h.inden  haben  sollen,  welche  herm  grave  (Marlins  zu  Zollom  etc.  gemahlin  im  hör- 
zoglumb  GiUcli  und  anli  rfr  orf«n  gelegnr«  hrrrrrhafttTi  inlingen  tuen,  ist  ver- 
gliclkcn  und  abgcredl  worden,  das  solche  originaiiu  uläbulduu  gebn  Si>cyr  zu  an- 
dern dergleichen  doenmentis  hinderlegt  und  Terwahrt,  'volgeiids  iedem  taü  anf 
sein  bcgern  nod  eosten  glanbwflrdige  vidimierte  oopiae  darroii  milgetaiK  ««r- 
den  snllfn. 

I  nd  also  wol-  und  hochermeltc  partcien  obgusezter  irer  bishero  gehabter 
nisTerstlnd  und  irmngen  halben  mitainander  genalichen  geainiget,  Tergliehen 
und  vertragen  sein,  auch  vil  hocbgedachtem  hörzog  Friderichen  zne  Württemberg  etc. 
als  undorliîtndlern  von  beodon  trili  ti,  nemblichen  den  fürstlichen  bad»  nisi  hm 
abgesanciten  in  craft  irer  volmacht  and  dann  herrn  grave  Carlin  zue  Zoilcrn  etc. 
aigner  person  mit  gegebnen  handtreven  vereproehen  und  sagesagt  w<wden  diaem 
altem,  inni:i:isen  es  hieroben  geschriben  und  verglichen  ist,  ohnverbrüchenlick 
zue  geloben  und  nachzusezen,  drinih'T  anrh  rinirhc  weifere  einred,  fordening 
oder  ansprach  in-  oder  ausserlmlb  rechtens  nimmermehr  zue  suechen  oder  durch 
andere  an  ir  statt  zq  gescheehan. 

Und  dicweil  die  vertragne  pnncten  mchrernteils  herrn  grave  Carlins  ta 
Zollern  etc.  gemahlin  antreffen  tuen,  i^t  iiinb  mehrer  Versicherung  willen  verab- 
sühidet  und  von  seiner  gnaden  bewilliget  worden,  das  sie  von  dero  gemahlin  in- 
nerhalb vierxehen  tagen  diser  vertragnen  mtsverstind  halben  genuegsamon  gewall 
ad  acta  fbersclu'  km.  desgleichen  marggravc  Krnst  Frideridts  etc.  flurstlichc  gnaden 
von  ob-  und  lu>chgedarhten  dero  hniodn  n  nnJ  iifli'jsnhn  marggrave  npör^»  t'ride- 
rictien  zue  Itadeu  etc.,  weil  seine  fürstliche  gnaden  die  administration  dero  land 
und  leat,  auch  andere  angebümn«  mmmehr  allerdings  ybcrgeben  werden  solle, 
hiezwischen  nechst  künftig  weihennucht  gcnucgsambe  ratification  diser  abband* 
hing  UH'!  v''T;rlf"ii~fsnntr  chcnmässig  cinhrin^eii  soîlc.  wie  dann  'selbige  hiemit 
durchaus  von  allen  teilen  pure  et  absolute  ohne  ciuichen  condilioniertea  anhang 
abgcrcdt,  vertragen  nnd  angenommen  ist. 

Dessen  alles  zue  wahrem  urkund  seien  diser  abschfld  siren  gleichen  in- 
Imlt  -  iinffr  irer  fürstlichen  gnaden,  wif  lUi  Ii  i1f>r  fürstlich  badenischen  abgeord- 
ncJcri,  >odann  herrn  grave  Carlins  zue  Zollern  etc.  bandschriften  und  petschaften 
gefertigt  und  jedem  teil  einer  zugeslell  worden.  Actom  Lewenberg  den  neanten 
monatstag  Novembris  aimo  etc.  im  fttnbehaihundert  nnd  vier  mid  noiuuigisteii. 


FRIDERICH. 


K.  G.  an  Zollem. 


Wii.Ht.i-M  Peuu«.';  'îlaffhrt^'er, 


ambtsverweser  zu  Ualbbarg. 


Jacob  FifiTO&is  VOK  SKibKJUUC 


obervoft  ana  Pfonheim. 
Nicolais  Bönnfont 

JOHAtt  IIMUÜU  Bl  KUlä. 


naneaml  K.  ««fttf.  CéflS  f.  903. 
VerJteidniet  Slirre  a.  a.  O. 


—  51  — 
IV. 

1684,  NoTonber  10.  EaH  Ji7.,  HarMog  tm  Loäuringen,  wkrâ  vm  im 
ffortidimdm  AMcemmen  m  Kamkùi  geêtUi, 

Darchleuchügsler  hochgebonier  luxst.  e.  f.  dli.  seimi  utuseie  utidor- 
tenifrte  gvtwïUife  di«ott  jedeiMit  bénite  t1«s  lUTor.  gnedi|Bt«r  herr. 

E.  f.  dl.  BoU«ii  imd  mögen  wir  vndertenigirt  nioht  Twlialtoii,  dn  ést  dureh- 

]eachtig  hochgcborn  för«t  und  herr  Herr  Ernst  Friderich  maif^nave  zu  Raden 
lind  Hochberg,  lanrliTravc  zn  ?att?(>nberp,  hcrr  -/.n  Röttdn  nnd  Hadenweiler,  unser 
loediger  f&rst  und  lierr,  mil  mir  grave  (iarlia  zu  HoheozollerD  llf  gepilugne 
foetliciie  vndertumdlang  der  hemchafi  BitB«h  halben  allardiafs  Tertrafoa  und 
die  saLlicn  dabien  entlich  verglichen  wonlt  n.  dn^  mir  grave  Carlin  ersfhcrOerte 
herrschafl  Bitsch  mit  iren  zugehnrr!«  !»  utui  rillen  nutzungen  verbleiben  und  ein- 
gehendiget, aber  hochcrmellem  marggrave  Krnst  Frideridien  zu  Baden  etc.  s.  f.  g. 
berra  bmdecs  weiland  marggrave  Jacoben  m  Raden  etc.  ehrieiseliger  gedecbtnoa 
bei  e.  f.  dht.  noch  ustendiger  kri''j;sko>lrn  ülier  die  62000  cronen  gevrilwt  werden 
soll .  Demnach  gelangt  an  e.  f.  d.  unser  uiiWerteni<."^t  bitten,  sie  wöllen  gnedigsle 
Verordnung  tun,  damit  voran  geregter  vergleiclmiig  nach  jedem  teil  das  seinig 
obnverhindert  wOrUieb  gedeiben  wid  widerCabno  aiOg .Das  aeien gegen  e.  f.  dht. 
wir  nnrlertcni^st  zu  verdienen  gatwütig  und  geneigt,  detaelben  tma  diJteneben  m 
gnaden  undcrlenigst  bcvelhend. 

dataun  Lewenberg  den  10  novemb.  anno  etc.  94. 

e.  f.  debt. 

undcrlenigste 
1.  württembergiäche  ^  ^    3.  grav  Cnrlin 
8.  badeniaebe  /  an  Zollem. 

an 

herzogen  zu  Lottringen. 

Auf  der  Bückseite  der  Vermerk:  concept  der  würitembergisclten  rat 
aneb  giaT  Carla  tu  Zollem  an  herzogen  sa  Lottringen  nmb  einrioronng 
Ritacb  und  erlqpng  OSOQO  cronen  fcriegscoaten. 

K6mgl.  WürttctnberyUdics  Uam-  und  Staataarchiv  zu  Stuttgart. 
Veneieknet  Kiemidmidtf  Jakob  III.  Markgrtuf  nm  Baden  und  Hoch- 

fterg  42. 


V. 

1601,  März  17.    .SUuUordnung  von  BttscJi. 

I  f  (ii  rlriiilis  ÎROl  isi  tu  schlns^^on  nnd  Iraftiret  worden  wie  volgt  .  Zuf  (^inftii 
bnrgermeister  erwölet  Reinhardt  Metzger  .  l^nd  dieweil  sich  allerliand  irtumbeii, 
speefi  nnd  tningel  mder  gemeiner  borgersehaft  tiglicha  erbebt  und  flIrfelU, 
sorKlerlit-lü  II  u ann  ein  bamaiav  ao  wol  der  hcrrschaft  als  gemeiner  Ijiir^i  r  nutzen, 
jfähet  oder  mängel  ichlwas  ganzer  gemeind  oder  burgcrschaft  fiirbringt  und  da- 
rüber gemeinen  bescheid  sich  darnach  haben  zu  gerichten  begerl,  wird  ime  biii- 
weîlen  von  etlichen  (.die  man  kftnnet.)  mit  nnnlltzen  worten  begegnet  und  be- 
scheid  wtdsr fahren,  das  endlich  der  hammaier,  waz  er  thnn  oder  aich  gemeiner 

4* 

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—  52  — 

burgerschaft  lialbcn  zu  verhalten  habe,  nicllts  weiss,  daraus  dann  gemeiner  nutz 
nirîit  ^<  rtirderl,  soinUrn  vifliiu  hr  gehindert  wen!,  riainif  ah^^r  rin  richtige  ge- 
moin>scliall,  guelti  Ordnung  under  der  borgerschntt  inskUnfligc  geliallen,  gememer 
nnUen  g efOrdert  und  schaden  nviel  möglich  g«wamet  and  verhfiei«!  werd«, 
also  sein  neben  dem  burgemteister,  hamnif  ier  and  den»  zugeordnete  nachvol» 
gende  personen  wt-gen  gemeiner  burgerschaft  fji^/otten  worden,  welche  wnr  für- 
fülU  dem  hamoialer  oder  zuegeber  iedesmal  richtigen  be«cheid  geben  solle, 
weisen  er  sich  in  zutragende  und  begebende  gesehiften  snverbnlten  habe. 

Es  BoUe  sich  auch  dahin  veialehen,  das  man  jftrlkhen  ein  neuen  bnrger- 

meister  und  hamaier,  auch  zugeber  thaet  ziehen,  welche  fünf  personen  alle  jaar 
gefinderl.  die  uberigen  neun  personen  aber  be<*lendig  in  disen  der  bur«rersfîiafl 
geuidiuem  nutz  gehalten  und  erkent  werden  sollen .  Und  seind  dieses  jaar  under 
den  f&nfen  personen  wie  volgt: 

bttrgermeister,  alt  und  neue. 

1.  Reinhardt  Metzger,  neii«r. 
8.  Hans  Harten  Becker,  alt. 

liammaier,  alt  und  neuer. 

:i.  Wolf  Schmidt  neu. 
é.  PeUer  BeoscheU  alt 

zuegober. 

Ô.  Lang  Nickel. 

verordnete  ausschuss. 


(Î.  Fchrritii  r  Xirkcl 
7.  (  iHirad  Mt't/.ger 
H.  All  iNickel  Wagner 
9.  Balthasar  Beuschel! . 

10.  Stephan  Becker, 

11.  Conrad  Krimer. 
18.  Heinrich  Driber. 
18.  Qein  Schuster. 
14,  Nickel  Beuschell. 


gerichtspersonen. 


Weil  man  auch  befludl  sicii  järliohon  ein  grosser  Zuschlags,  in  dem  «rann 
man  der  burgerschaft  wegen  das  wechlorgeld  leget,  samblel,  welches  liierdurch 
bisweilen  1  tl.  15  oder  IB  uncosten  ertraget«  damit  aber  der  gemeine  nutz  bs- 

Iraclitel  uml  ins  werk  gerii  hlet  werde,  also  ist  vcrordirt,  dass  ein  icdcr  moier. 
all  und  neu  bur-ierineisler,  dess^lei<  lien  all  und  neu  liammaier  und  also  dieae 
liaif  pcr.suncn  für  irc  co^teii  und  loliu  haben  solle  icder  ein  gülden. 


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—  53  — 


Eü  solle  «in  ieder  borgcr  bei  slraf  iedcHinnLs  und  s[o  oft]  es  beschtcht 
keinen  auslindischen  noch  anderej  w  allhie  kein  burgcrreebt  hab«i  [beherbeigai 
oder]>)  dem  burgertneister  wegen  gemeiner  borgerscliaft  6  b.  heidelberger  erlegen; 
nmb  willen  keiner  obgpilut  liUT  prrsoncn  hnlb  uhrr  zwcnn  tag  beherbergen  BOlle. 

Au»-  und  xazugk  verplcibl  bei  hievorigen  gemaciiten  tax. 

Und  solle  ohn  vorwiesen  der  henraehtfl  kein  burger  uf-  und  angeoohmeD 
werden. 

Ahpekehrt  und  beschlossen  auch  für  ^not  gehalten  wonlrn  nf  I;n;  und  jar 
wie  vorsleet  durch  Johann  Wemhern  derozeit  nmpts-  und  rcntmcisterciverwäser 
u.  pr.  Jaeob  lang  nielr  Bitach  und  Schorbach  m.  pria .  Hauns  Marlin  Höcker 
neuer  burger  meister  .  Knnratt  Kremer  aider  bnrger  meieter.PetterBeiaBel  alter 
beim  meiger  .  Woir  Pclimift  noijrfr  hciimmeiger. 

Den  17.  martii  wurden  zu  bürgen  angenehmen,  welche  dasmals  auch  erb- 
baldigung  gethan,  Jacob  Schuster,  des  langen  Schusters  söhn,  Jacob  Kreiner 
Konnd  Krcmera  aobn,  Eberhard  AUenholTer,  Kiekell  Volmar,  Hana  MOnder,  Qode 
Kfllfer  Hansen  dochtermaun,  Zacharias  der  seiler. 

Origmat,  KgNcr.  Chmmdeankh  zu  BUätk  B  6, 


*)  Die  eiHgekitunmnten  Worte  aind  von  mir  erQMnL 


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—  64  — 


Cathédrales  françaises  da  moyen  âge. 

Kotes  de  voyage  lues  dam  ta  «éaace  de  ta  Société  dlitatoire  et  d'archéologw  lorniBB 

dnSinwie 
pu  L  A.  D^iardla,  Heti. 


Il  eCit  été  peut-être  plus  naturel  que  ce  soit  M.  Turnow  qui 
fût  vonu  vous  faire  l'exposé  de  nos  obser%-alions  au  cours  du  voyage 
entrepris,  sotts  les  auspices  da  Gouvemeroent,  pour  visita»  les  ea« 
tbédràles  finmçaises.  Cependant,  comme  il  est  d'usage  dans  notre 
Société  de  s'exprimer  dans  les  deox  tangues,  M.  le  Président  a  cm 
devoir  profiter  de  ma  partidpatioii  ;i  cette  mission  pour  obtenir  an* 
jourd'hui  un  dis(M)urs  en  français.  C'est  à  celte  raison  que  je  dois, 
niRlpn*'  mon  insnffisancf,  lo  porilloux  honneur  de  parler  devant  vous. 
Je  la'cITorcerai  de  le  faire  aii.'^si  »  laireTnent  qne  possible,  tmit  en  étant 
bref,  atin  dp  ne  pas  trop  fatiguer  votic  allcniion  par  rénuinération 
forcément  un  peu  aride  de  détails  techiiiqueis. 

Avant  d'entreprendre  le  récit  de  nos  explorations,  il  importe  que 
je  vous  entretienne  un  instant  du  but  qu'on  s'était  proposé  d'atteindre 
et  des  problèmes  passablement  compliqués  qu'A  s'agissait  de  résoudre 
eu  vue  de  ta  construction  projetée  d'un  nouveau  portail  sur  ta  façade 
occidentale  de  notre  cathédrale. 

L'architecture  du  moyen  âge  étant  Itaséo  sur  des  principes  ri- 
goureux, trop  souvent  méconnu??  Inri^qu'il  s  agit  de  cnmpléler  d  anciens 
édiliees,  il  ne  suflisait  plus,  ».Alle  Un^,  de  réunir  des  foniiult  s  consa- 
crées, de  rassembler,  comme  matériaux,  des  .  motifs  empruntés  aux 
cathédrales  célèbres.  Il  fallait,  se  basant  sur  le  raisonnement,  par  une 
étude  approfondie  des  principes  arcfaitectoniques  et  décoratifs  des  édi- 
fices de  ta  période  dite  gothique,  par  ta  comparaison  des  moyeoB 
d*exécution  et  des  effets  produits,  se  renseigner  sur  ta  valeur  et  les 
avantages  des  différentes  méthodes,  pour  pouvoir  entrer  ensuite  réso- 
lument dans  le  système  conslructif,  organique  et  fondamental  de  la 
caîhrtlrale  rie  Metz.  C'est  i\  refle  condition  "reniement  qu'il  est  possible 
de  concevoir  une  œuvre  haini'  iiirn-p.  nri<:inale  et  vivante. 

Trois  architectes  ont  couii>ui  u  à  1  ci  t  i  lion  de  la  partie  auk  rieure 
de  la  cathédrale  de  Met/:  après  la  démtjlition  de  l'ancienne  basilique 
romane  et  de  Véglise  Notre-Dame-ta-Ronde,  du  style  de  transition,  les 


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—  65  — 


deux  églises  l'ureiit  reconstruites  au  Mil"  sif'dp.  «nr  un  pl;m  nniqno, 
piir  ûenx  nrrhitpctes  différents.  L'un,  celui  de  ia  oel"  de  la  culhédralo, 
aiiparlenuil  à  1  é^ole  champenoise,  tandis  que  l'autre  rebAlit  Notre- 
Darae-la-Ronde  selon  Jes  règles  de  l'école  bourguignonne.  Pierre  i^errat, 
qui  vint  ensmte,  fat  chargé  du  raocordemeni  définitif  des  deux  églises, 
n  ferma  tes  voûtes  de  la  grande  nef,  éleva  «ur  ses  bases  primitives 
régtiae  Notre-Dame^la-Ronde  à  la  même  hautenr  et  oonslnnrit  la  fiiçade 
ooctdeotale  à  {mrtlr  de  la  galerie  da  triforium.  Pour  atteindre  oe  rè- 
snltaty  il  fut  obligé,  qu'il  en  eût  d'ailleurs  conscience  ou  non,  d'employer 
deax  systèmes  bien  distincts:  le  premier  champemois  dans  la  nef,  le 
second  bonrîrtTiimon  dans  la  far.ndr  <ni  il  r  dû  conserver  comme  bnse 
de  son  tracr  d  élévation  le;^  (loiint'es  du  |>lan,  c'est-^-dirp  le  trianyflc 
f'<|uil;i1éral  pour  les  prit|)<irtions  et  les  lignes  k  60**  pour  les  angles 
d  cpaniielage  des  nieuibrures  organiques. 

Quant  aux  détails,  il  fallut  se  conformer  aux  méthodes  pratiquées 
faabiUiellement  dans  le  pays,  à  cause  de  l'édacatioD  particalièie  des 
et  des  qualités  de  la  pierre  employée,  en  s^efforçant  toutefois 
de  mettre  la  nouvelle  eonstraction  en  rapport  d'baimoiiie  avec  les 
autres  parties  de  la  cathédrale. 

Or,  maintenant  qa'ü  est  question  d'éMer  à  la  base  de  cette 
fagade  champa no-bourguignonne  un  portail  concordant  comme  style  et 
dédié  au  Christ,  voici  le  prnrrramme  qui  s'impo«?ait  aux  artistes  chargés 
(le  préparer  les  éléments  d  un  projet  délinitif.  Tenant  coin|)te  du  tein- 
ptTarnent  de  IVVliüce  an  point  de  vue  de  la  soliditt'  atia  de  ne  pnint 
en  coinproniütlre  la  stabilité  par  des  mo<1ilications  intempestives,  ils 
devaient  rechercher  s'il  existe  an  portail  de  la  même  époque,  construit 
à  peu  près  dans  les  mêmes  conditions  et  participant  des  écoles  cham^ 
penoiee  et  bourguignomie,  pour  en  étudier  la  stmcture  et  les  caractères 
généraux;  à  d^ut  d*un  exemple  de  ce  genre»  observer  au  moins  les 
stytes  séparément  pour  trouver  le  moyen  de  rapprocher  encore  une 
fois  les  deux  principes  d'une  façon  heureuse.  C'est  de  cette  étude  que 
doit  dépendre  l'ordonnance  générale  du  monument  à  construire;  les 
proportion?,  les  formes,  l'aspect  p\m  ou  moins  énei^cjuc  des  membres 
darclùlecture.  les  di.sixtsiiirm.-^  (lt'eutati\es  plus  ou  moins-  vigoureuses, 
les  refouiUeineiits  plus  ou  moins  prononcés  de  la  sculpture,  le  tracé 
plus  ou  moins  compUqué  des  profils. 

Qiemin  fidsant,  il  convenait  aussi  d'analyser  les  scènes  qui  sont 
figurées  aux  portes  des  cathédrales  afin  de  ne  point  commettre  d'erreur 
ou  d'omission  dans  ia  composition  du  cyde  iconographique  qui  doit 
aoeompagner  le  Christ  dans  sa  glorification.  ' 


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—   56  - 

En  présence  d'une  mission  complexe  et  exigeant  des  aptitudes 
spéciales^  le  principe  de  la  dlTMcn  du  tTavail  était  tout  indiqi^:  L'ar- 
diitecte  étudieraient  plus  particulièrement  les  dispositions  monumen* 
taies,  la  partie  hiatonque  et  scientifique  de  rarohiteeture,  rédigeant  ses 

noies  dans  ce  sens,  dessinant  les  plans,  les  profils,  cotant  les  mesures 
d'écheUe,  tandis  qw  le  sculpteur  s'attacherait  surtout  h  la  partie  dé- 
corative.  définissant  les  caractères  de  la  sculpture  suivnnt  1rs  époques 
et  les  écoles,  recherchant  l;i  ^ijrnififafinn  des  s^^ncs^  notaiil  les  atliiliuts 
«les  personnages.  Il  est  bien  euleiidii  t|ii*'  dans  rcxaiiu'ii  de  dt-ux  arts 
si  pai  faitcincnt  unis  au  moyen  âge  qu  il  e.-il  souvent  difliuile  tie  déi  uler 
où  linil  1  urcliileeture  et  où  counncnce  la  sculpture,  et  tkc-msa,  l'ar- 
chitecte et  le  sculpteur  devaient  se  concerter  à  tous  moments,  échanger 
leurs  impressions  et  discuter  sur  place  les  caractères  et  les  mérites 
architectoniques  et  décoratifs  des  monuments  observés  en  commun. 

Ce  programme  a  été  régulièrement  suivi,  rempli  de  point  en  point 
et  nous  avons  la  satisfaction  de  pouvoir  déclarer  au  retour  que  iioos 
rapportons  une  abondante  moisson  de  renseignements,  d'observations, 
de  matériaux,  que  nous  sommes  d^^  à  pré^nit  édifiés  sur  le  parti  à 
pr(  ndre  et  que  la  portion  théorique  du  Lruvail  est  pour  ainsi  dire 
terminée. 

Eu  quillant  Metz  pour  nous  rendre  à  l'ari.s.  nous  avons  traversé 
la  Champagne  dans  sa  plus  grande  étendue,  en  passant  par  Toul, 
Chftlons,  Reims  et  Soiseons.  Dans  cette  région  riche  en  monuments  de 
la  belle  époque  ogivale  nous  avons  déjà  pu  foire  bon  nombre  de  cons- 
tatations utiles.  11  fout  dire  d'abord  que  rarchitecture  est  généralement 
subordonnée  à  Tezislence  dans  le  pays  de  matériaux  de  construction 
et  que  cet  art  se  développe  dans  nn  ^<pn5^  ou  dans  un  autre,  suivant 
que  la  matière  employée  pn's<;nte  des  qualités  particulières. 

En  Champagne,  la  pierre  qu'on  trouve  communément  est  la  cniie. 
«'alcaire  très  fin  et  facile  à  travailler,  niai-  en  rcvanr'he  tendre  et 
friable,  ^'écrasant  facilement  sous  la  chai;:,..  ( )n  reiiconliv  anssi.  plu;- 
luieuieul,  une  pierre  très  belle  et  très  honiusèue  résistant  inieu.s  aux 
pressions,  mais  se  désorgainsanl  promptcmcnt  quand  elle  est  exposée 
aux  intempéries. 

On  comprend  facilement  que  les  constructeurs  champenois  de- 
vaient compter  avec  une  telle  matière:  pour  donner  à  leurs  édifices  une 
structure  présentant  les  plus  grandes  chances  de  stabilité  et  de  durée, 
ils  en  ont  modifié  les  éléments  avec  la  préoccupation  constante  de  la 
fragilité  des  pierres  qu'ils  avaient  à  leur  disposition.  Ils  s'ingénièrent 
surtout  à  éviter  les  ruptures  co  donnant  aux  membres  d'architecture 


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la  plus  jrraïule  élastirilr  possible  en  le*?  rPîulant  indépendants  les  nns 
des  autres-  et  en  éviUiiit  la  liaison  trop  intime  des  matériaux  entre  eux. 
Commi'  (  r,us('(}iienee  directe  du  système  eon^tnietif.  l'aspect  général 
des  moiuiiiienis  présente  certains  caractères  spéciaux  que  je  vais  làclier 
de  vous  indiquer  succinctement. 

En  général,  les  moauineiits  de  la  Champagne  sont  d^iuie  grande 
élégance;  très  légers,  très  élancés,  couverts  de  riches  sculptores;  leurs 
proportions,  les  dispositions  de  leurs  différentes  parties  sont  des  plus 
judk^Qses.  Cependant,  en  les  considérant,  roefl  ne  peut  pas  se  défendre 
d'une  certaine  inquiétude  causée  par  le  morcellement  des  organes 
essenliels  et  œtte  hardiesse  même  qui  est  pourtant  le  résultat  d'une 
science  consommée.  Dnns  bien  des  (^n^^  i!  existe  une  confusion  entre 
les  lignes  purement  ai  rhileclurales  et  les  motifs  de  décoration,  de  sorte 
que  les  relations  de  les  deux  principes  ne  paraissent  pas  toujours 
établies  d'une  façon  assez  délinie.  En  vt>ici  la  raison  :  la  pierre  de 
Champagne  étant  peu  résistante,  l'ardiitecte,  tout  en  réduisant  autant 
que  possible  rimportance  des  masses  organiques  afin  d'en  diminuer  le 
poids,  est  obUgé)  pour  leur  oonsenrer  la  force  nécessaire,  d'éviter  les 
refomUements,  les  gorges  trop  profondes  dans  le  tracé  des  profils  et 
aussi  les  reliefs  trop  prononcés  qui  pourraient  s'égrener  sous  la  mor^ 
sore  du  temps.  Tous  les  membre^  d'nrehitecture,  les  arcs,  les  bandeaux, 
les  piles,  les  corniches  doivent  présenter  une  sectiw  pleine  pour  pou- 
voir résister  aux  ôcra?-fnifnis. 

11  résulte  dune  une  certaine  pauvreté  d'effet  dans  toutes  ces 
parties  importantes:  quoique  d'une  .solidité "  ivcllc  elles  no  sont  pas 
sulfisamment  écrites  par  des  évidemcnts  énergiques  et  semblent  man- 
quer de  raideur. 

Pour  regagner  la  puissance  de  couleur  qui  lui  manque,  Tarchitecte 
abandonne  alors  trop  souvent  à  la  sculpture  un  champ  très  étendu; 
eelle-ci  se  développe  sur  tous  les  espaces  intœmédiaires,  fractionnant 

Tefl'et,  réduisant  encore  l'importance  des  nervures  et  mamelonnant 
parfois  les  surfaces  d  une  façon  exagérée  et  monotone,  ^^i  liion  que 
Tensemble  paraît  confus  et  que  Tabsenoe  de  solidité  apparente  déoon- 
certe  le  rctîard. 

Notez  que  tout  ce  (luc  jr  dis  ui  usl  absulunienl  relatif:  je  nai 
nul  désir  de  déprécier  en  quoi  que  ce  soit  cette  admirable  aivlutecture 
de  récole  champenoise,  mais,  ciiargés  d  mie  mission  .spéciale,  nos  ob- 
servations se  sont  portées  sur  des  nuances  extrêmement  délicates;  si 
je  me  pmnets  de  les  souligner  en  ce  moment,  c'est  afin  de  vous  les 
faire  saisir  clairement  en  vue  du  problème  qui  nous  occupe. 


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Au  t.uiirs  de  cotte  révolution  sociale.  ap|>eleti  l  Airraucliishiemenl 
des  Communes,  qui  s'opéra  au  XII«  siècle  en  France,  les  centres  in- 
tellectiiels  fiirent  déplacés  au  profit  des  institutions  démoeiatiqiies.  Les 
moines,  qui  josqn'alors  avaient  possédé  le  monopole  dee  arts,  dorait 
céder  le  compas  et  le  ciseau,  qu'ils  avaient  tenus  avec  tant  dlionnear. 
aux  corporations  laïques.  Dès  lors«  dans  la  pratique  de  Tarchiteetnre 
et  de  la  sculpture,  la  r orifomiilnlion  fit  place  à  robservalion,  l'obéis- 
sance à  la  discipline,  la  foi  h  l  esprit  d'examen,  la  concorde  à  lému- 
lation.  l'expérience  au  prnf?rôs.  h  prndfncp  h  la  volonté.  Mai?,  il  faut 
le  dirp  aussi,  l'idée  collrrtivc  .^r  <  hîtii^re;»  en  ambition  per.sonneUe.  la 
rèîr'*'  iiinins  nliservée  de  jour  en  i<hii.  luituiisn  la  fantaisie  et.  finale- 
ment, l  orgueil  des  moines  fut  reniplac  t';  par  la  vanité  des  laïques. 

On  est  vivement  frappé  de  celle  différence  d'orientation  des  esfMrits 
en  visitant  tes  églises  bâties  en  France  pendant  les  XD*  et  Xm*  sièdcs. 
Cela  explique  pourquoi  les  arts  de  construction  se  sont  ai  vite  spécia- 
lisés et  comment,  à  mesure  qu'ils  se  dévéloppeient,  ils  ont  pr»  pea 
à  peu  les  voies  divergentes  qui  pouvaient  les  conduire  le  plus  rapide> 
ment«  sinon  vers  le  pmqrrès,  du  moins  vers  le  succès  et  l'approbation 
des  masses.  Considérant  ce  nouvel  ordre  d'idées,  faut-il  s'étonner  .si 
une  écttle  Ho  srulplonrs,  en  po.ssession  d'un  art  plu.s  imitjitif  et  partant 
plus  aei  (  -mMc  an  vulgaire,  d'un  idéal  particulier  exrclkiil.  (t  une  ha- 
bileté nierveilif'Uî^o,  d  lUie  matière  commode  à  tiuvailler,  rlianrée.  dans 
bien  des  cas,  de  relever  l'efTet  de  structures  peu  définies,  ait  été  auicnéc 
à  abuser  de  la  situation,  à  étendre  son  prestige  au-delà  de  ses  attri- 
butions et  à  tenter  parfois  de  se  substituer  à  rarcfaitecture  elle-^nèaie? 
Ensuite  nous  avons  visité  MM,  les  architectes  diocésains  qui  se  sont 
empressés  de  prendre  les  dispositions  nécessaires  pour  fiïeiliter  nos 
études  et  de  donner  des  ordres  en  conséquence  dans  les  localités  que 
nous  nous  proposions  d'explorer. 

Nous  avions  beancoup  de  cbo.ses  à  voir  h  Pnri«?  :  Notre-Dame,  la 
sainic  C.liapollf»  du  Pnhis.  plir-iours  r-rfliFp«  dr>s  XII"'.  Mil'.  XIV"  ?i^f'!p*. 
et  îfurl.oul  U's  bellf--  et  imporlaiilfs  coUfeliiuis  aiTlié<ilu<;i(|iic.s  conservais 
au  Musée  du  Troi  ailéio.  C'est  là  que  nous  eompliotu'»  obtenir  des  ren- 
seignements utiles  et  nous  orienter  délinilivemeut  par  la  vue  des  mou- 
lages et  des  innombrables  photographies  que  oontient  la  Bibliothèque. 
Ce  Musée,  organisé  avec  un  soin  et  un  goAt  remarquables,  est  appelé 
à  produire  dans  Tavenir  une  rénovation  complète  de  l'art  décoratif  en 
France.  La  section  de  sculpture  offre  un  vaste  champ  aux  obaervationR 
et  aux  études  de  toutes  sortes.  Une  sérii?  de  moulages,  mer\  eilleuse- 
ment  exécutés  et  pris  directement  sur  les  originaux,  montre  les  déve- 


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!npppmon1<  dp  lî\  f?mlpfnrp  frjincni^p  dopnif?  le  XI*  jii'^qn'au  XVIII'"  ?i^rlo. 
A  cùtr  (i'iiuc  iûtinilé  <!(■  drlails  invcicnx  il  y  a  ho»  nombre  «le  mo- 
iHiiiieuls  complets  ef  «m  circule  d  ujie  salle  à  lautre  en  passant  ssous 
des  portails  de  calliédrales  reconstruits  en  entier.  On  ne  t»aiirait  trop 
apprécier  cette  disp<^tion  qui  place  les  momunenta  dans  les  meilleures 
conditim  poflsibles  d'obeerratioii. 

JTeiis  alon  la  pensée  de  faire  qoelqaes  études  oomidéineDtaiiea 
de  photogfaidiie  afin  de  me  famUiariser  avec  les  effiets  de  la  lumière 
sur  les  rriiefs  de  la  sculpture.  Ayant  obtenu  de  monsieur  Geoffroy  de 
Chaumes,  conservateur  du  Musée,  l'autorisation  de  photographier  dans 
les  salles,  j'ai  eu  la  bonne  fortune  d'entrer  en  rapports  nvec  M. 
Mieu.<îemrnt.  membre  de  la  Commi^^^^inn  dp?  monuments  hisl(iri(|ues  et 
photoirrnpilo  du  Tiocadéro  qui.  :iv<c  une  Itminc  '^rrAf-e  pnrfaiN'  a  bien 
voulu  ni  iiidor  de  i>n  tjraiide  expérience.  Fendant  dix  juui.s  j  ai  Liavaillé 
sous  sa  du-eclion  et  c'est  grâce  à  ses  conseils  et  à  la  révélation  de 
tours  de  main  ptécieiix  que,  dans  la  suite,  j'ai  pu  ^écuter  190  clichés 
dont  il  sera  aisé  de  tirer  par  agrandissement  600  ou  dOO  photographies 
de  moroeaox  d'ardntecture,  de  sculptare,'de  TÎtraux,  d'émaux  que  nous 
afoos  observés  pendant  notre  voyage. 

En  général,  le  temps  que  l'on  doit  poser  pour  faire  la  photo^rra- 
phie  d'une  partie  quelconque  d'un  édifice  est  très  difficile  à  apprécier 
"tiimnl  qu'il  s'agit  do  pratiquer  h  riiitérieur  ou  à  rextérionr.  sur  un 
rnonumciil  pliT?  ou  moins  noirci  \mr  le  lemp??  ot  dont  la  pierre  est 
plus  on  inoins  otlorée,  c'est-à-dire  d'une  nuance  plus  ou  moiuö  pho- 
togénique. 

Dans  un  voyage  tellement  rapide  ü  fallait  aussi  opérer  par  tous 
les  temps,  à  tontes  les  heures  du  jour  et  dans  des  circonstances  par^ 
fois  ezoeptiomiettes;  il  arrivait  bien  souvent  que  j'étais  amené  à  prendre 
one  vue  en  plein  soleil,  sortant  de  photographier  une  verrière  ohscnre 
placée  au  nord  à  Paide  de  plaques  isocfaromatiques,  d'une  sensibilité 
spéciale*  Je  suis  donc  particuUèr^ent  reconnaissant  à  monsieur  Mieu- 
sèment  de  m'avoir  enseigné  non  seulement  à  apprécier  les  intensités 
lumineuses,  mais  encore  de  m'nvoir  donné  les  moyens  de  pouvoir,  par 
une  séiic  de  dcvcloitpcmcnts  appi  <>|»riés,  tirer  parti  de  clichés  détec- 
tueux  ou  rnciDc  complcleuiciit  manqués  à  la  suite  d'une  mauvaise  ob- 
servation du  temps  de  pose. 

C'était  évideumient  à  Taris  qu'il  convenait  d'étudier  Técole  de 
rile  de  France;  la  cathédrale  fournit  à  ce  point  de  vue  un  enseigne- 
.flBcnt  des  plus  complels.  Commencée  au  XII*  siècle,  elle  présente  à  elle 
seule  un  ensemble  qui  embrasse  toute  la  période  ogivale.  C'est  au 


60  — 


«•onirr  dr-  rilt'Hic-KnfnfO.  rlnns  !;i  capitale  du  ildinaitir  inval.  quo  ip.> 
riimrl«»re?)  ef.si-iilals  ik:  lellc  t;cule.  cl  on  pourrait  dire  du  style  gulhique 
en  général,  sont  le  mieux  délinis. 

Ce  qui  distingue  avant  tout  cette  école,  c'est  la  parbite  conoor- 
daoce  du  principe  oonstnictif  de  l'ardutecture  arec  sa  décoratioiL  — 
Je  dis  à  dessein  avec  ta  décoraHon  pour  bim  établir  que,  seloo  nous, 
la  sculpture  monumentale  ne  saurait  être  considérée  aotremeoi  qne 
comme  le  co?np!étnent,  l'achèvement  du  système  décoratif  mis  en  évi- 
dence par  rarchiteclure  elle-même.  Un  édifice  doit,  pour  ainsi  dire,  se 
décorer  lui-même  par  Tharmonic  de  ses  lignes,  la  rlisposilion  de  se.*? 
.surfaros-.  !p  conirn?;!»'  de  ses  pleins  et  do  ^of:  vid^?;.  La  ?îrulpture  doit 
venir  ciisiiih;  et,  participant  dan»  tous  les  cas  de  Tidéc-  pifinirro.  s"al- 
lacliei  à  terminer,  à  souli}îner,  à  expliquer  même  1  iiup»>iUiiicc  et  ia 
destination  de  chaque  partie  de  l'œuvre.  Cette  concordance  des  deux 
arts  qui  s'est  ici  mainlenne  fort  longtemps,  leur  a  pena»  de  se  déve- 
lopper dans  une  union  intime  et  d'une  feçon  si  ratiônndle  que  I  De-de- 
France  est  considérée  comme  le  berceau  de  cette  aidiitectnre  orquile 
qui,  rayonnant  du  domaine  royal  dans  les  provînoes  yoismes,  briUt 
pendant  trois  siècles  d'un  édat  sans  précédent  aux  yeux  du  monde 
chrétien. 

.l'ai  dit  pliîs  haut  *|iip  la  qualité  des  matériaux  employé^  avnit  une 
action  inipni-taiilt'  sur  la  plivsMonnmie  monuments,  niais  un  w 
sanrail  mer  (|ih'  la  .situuta ai  morale  des  |i(ipiil:itii»ns  au  pKiul  de  vue 
puliliquc,  ruligicux  et  .social  ait  sur  cette  pliysiunonue  une  influeûcc 
plus  considérable  encore. 

Si  nous  nous  reportons  par  la  pensée  au  milieu  de  cette  sodélé 
française  du  XU*  siècle»  nous  voyons,  d'un  c&lé,  le  pouvoir  royal  en* 
travé  sans  cesse  dans  l'essai  de  ses  réformes  administratives  par  l'es- 
prit d'indépendance  de  la  noblesse  féodale.  Désirant  alTennir  .son  auto- 
rité, il  s'appuie  sur  le  peuple  pour  combattre  l'influence  des  barons  el 
s'elTorce  des  lors  .sans  relâche  à  amoindrir  leurs  privilèges.  D'autre 
part,  lof  évcquprï.  rfui  flepuis  la  domination  romaine  n'avaient  cessé  île 
.soutenir  et  de  cunsolidrr  la  royauté,  avaient  jutri'-  la  .situation.  ILs  sen- 
taient le  montent  venu  d  a.-5.seoir  d  une  façon  inébranlable  un  pouvwf 
qu'ils  avaient  pour  ainsi  dire  créé  et,  en  même  temps,  de  lutter  00- 
vertemenl  contre  La  puissance  des  abbayes  qui  devenait  inquiétante  et 
menai^t  même  Tunité  de  l'ÊgUse.  Us  firent  donc  cause  commone  avec 
le  roi  uni  aux  popubtions  et  provocpièrent  ce  grand  courant  d'éman- 
cipation qu'on  pressentait  déjà  vaguement,  comptant  bieii  le  diriger  ou 
l'endiguer  une  fois  le  résultat  obtenu. 


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_   61  — 


NatureUement  le  plus  sûr  moyen  d'uttetudre  le  but  était  de  s*a- 
dresser  au  seul  senliinenl  profond,  unanime  die/  les  inas.ses  à  celte 
('[Hx^ie.  If  sentiment  rfliirinix  :  montrer  sc  i  f  riiffrunchissement  ma- 
tériel, ituuitit^r  à  ihomine  1  aÛranchiî^sfiiK'iit  tnrual. 

Chez  le  peuple  français,  tout  de  aensatiuii.s  et  d'entiuuisia.^me,  le 
mouvement  fut  immense.  Les  villes  s'érigèrent  eu  communes  eontre  les 
châteaux,  les  cathédrales  s'élev^Dt  contre  les  couvents.  Toutefois,  les 
populations  de  rite-de-France,  placées  immédiatement  sous  la  juridiction 
et  la  protection  du  pouvoir  royal,  avaient  eu  de  tous  temps  beaucoup 
moins  à  souffrir  des  vexations  des  nobles  ou  des  exigences  des  moines, 
partant  elles  devaient  garder»  en  entrant  dans  la  bitte,  une  attitude 
moins  passionnée.  De  telle  sorte  que,  dans  la  pratique  des  arts  qui  lui 
était  dévolue  désormais,  elle  observe  une  mesure,  uno  rénerve,  un  sens 
de  l'onlre.  un  rospecl  des  traditions  qui,  deux  si*' (  li  s  plus  tard,  brille 
encore  au  premier  plan  de  toutes  ses  productituj.s. 

L'architecture  dans  cette  province  est  surtout  simple  et  raisonnée. 
Elle  présente  nettemmt  des  diqxïsitiODs  Judicieuses,  des  piDportions 
barmonienses,  des  organes  appropriés  aux  besoins.  Gomme  la  pierre 
r  est  excellente,  on  a  pu  donner  aux  membrures,  tout  en  gardant  une 
grande  force  de  résistance,  un  aspect  de  grandeur  et  de  fermeté  qui 
contribue  puissamment  à  l'effet  maje^lû' ';x  l*-  !  <  ii«omble.  Par  hîs 
mêmes  raisons  la  «cidpture,  maintenue  il;tijs  les  jnstrs  limites  du  rôle 
qui  lui  (.■iiiivÎL'iit.  prncrdant  des  mêmes  prinnipo'^  irriii'fanx,  profluit  df»^ 
t'IleU  d  uuUiuL  plus  saisisants  qu'ils  sont  combinés  avec  plus  d  ordre  et 
de  modération. 

J'ai  parlé  de  principes  généraux  ;  il  faut  vous  dire  d'abord  ce  que 
f  entends  par  là.  Les  principes  généraux  qui  régissent  Taichitecture  sont 
absolument  les  mêmes  que  ceux  des  autres  arts  et  en  général  de  toutes 
les  conceptions  de  l'esprit.  La  première  condition  est  de  procéder  par 

l'ensemble  ;  celui  qui  veol  créer  une  (ïMivre  ({uelconque  doit  avant  tout 
délinir  exactoinont  dnn?  son  idée  le  but  qu'il  se  propose  d'atteindre. 
conrovf)ir  le  plan,  en  un  mot;  lr;<ror  d'aborfl  Ifs  s^nmdes  lignes  du 
sujet,  puis  jiai'  une  suite  Ue  déductions  logiques,  établir  pour  ainsi  dire 
dans  leur  ordit;  iiiérarchique  les  grandes  divisions,  les  masses  [ouda- 
mentales,  et,  peu  à  peu,  en  venir  aux  subdivisions  et  aux  détails  sui- 
vant leur  importance,  en  s^efforçant  surtout  de  laisser  bien  en  évidence 
la  valeur  qui  convient  à  chaque  partie. 

Selon  un  tel  principe,  il  est  certain  que  l'architecte  du  moyen 
âjçe  devait  conserver  la  hante  main  sur  la  distribution  de  la  sculpture, 
il  défait  connaître  les  prindpaux  éléments  de  cet  art  et  savoir  appré' 


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-  68  — 


der  la  sor?imp  iVv^oi  qu'il  convenait  d'en  lirer.  Supposons  inainNMianl 
le  sculpteur  en  posHca-sion  d'un  programme  de  décoraliuu  élalinn'  li* 
concert  avec  l  archilecte.  i'reuons,  pour  abréger  la  déinonslraliun,  une 
partie  fort  restreinte  d'un  édifice,  par  exemple,  le  tympan  qui  surmoole 
la  porte  de  la  Vierge  sur  la  façade  occidentale  de  la  Cathédrale  de 
Paris.  Vous  allez  toît  ici  eomment  le  sculpteur  8*y  est  pris,  aon  aeu- 
lement  pour  rester  eu  harmonie  avec  raicbitectore,  mais  eocove  pour 
aottUgoer,  eu  le  décorant,  l'élément  oonstruclif  de  cette  surface*  La 
porte  est  composée  de  deux  baies  jumelles  séparées  par  un  trumeau; 
pour  fermer  l  espace  triangulaire  laissé  vide  sous  rarcliivolle»  le  coifâ- 
tructeur  s'est  servi  de  huit  grandes  dalles  de  pierre  po^sée^  snr  champ 
Les  deux  premières,  placées  bout  à  bout,  forment  le  linteau,  s'appiivaiit 
à  leur  réunion  :5ur  le  trumeau  et  à  leur  exliéinité  >uv  les  chambranles 
à  Uu>ile  et  à  gauche;  vriilà  {miui-  le  incinier  lit.  Le  second  lit  cuajpit:üd 
trois  pierres:  celle  du  nulieu,  la  plus  iinpoiUmle,  chevauche  le  joint 
inféii«ir,  les  deux  autres  se  placent  naturellemoit  de  chaque  o6té.  Le 
troisième  lit  est  également  composé  de  trois  pierres:  céUe  du  mOieu, 
cette  fois  plus  étroite,  mais  plus  haute,  s'élève  jusqu'à  la  féonioo  des 
deux  arcs  qui  fimt  le  'cadre  du  tympan,  tandis  que  les  deux  autres, 
taillées  en  triangles  rectangles  dont  la  base  clievauelie  les  joints  dn 
dessous,  viennent  clore  les  écoinçons  qui  restaient  à  droite  et  à  gauche. 

Voici  donc  un  appareil  excellent  qu'il  faut  bien  .se  garder  de 
masquer.  La  division  en  trois  étages  est  parfaitement  indiquée  par  les 
rangs  de  pierre;  le  piemier  i|iii  fait  linteau  et.  par  conséquent,  porte 
toute  la  charge  sera  niainleuu  dans  toute  son  épais-stiu  uu  moins  dans 
la  moitié  inférieure;  pour  éviter  les  évidements  qui  réduiraient  la  force, 
le  sculpteur  décorera  cet  étage  avec  des  figures  assises  sur  une  han- 
qnette  commune  qui  se  prolonge  dans  toute  l'étendue.  Le  relief  des 
genoux  amplement  drapés  viendra  augmenter  la  solidité  réelle  et  appa- 
rente. Les  corps  des  figures,  séparés  par  des  colonnettes  qui  parteot 
de  la  banquette  pour  supporter  le  bandeau  supérieur,  indiquent  suSr 
samment  les  divisions  verticales.  î,es  têtes  des  figures,  laissées  à  dessein 
trèf-saillantes,  produisent  une  lumière  vive  dans  l'ombre  portée  dn 
bandeau  et  formen f  comme  des  boutons,  également  espacés,  qui  pro- 
duisent le  plus  li(  iiK  ii\  (  llel  décoratif,  A  l'étage  au-dessn?*.  la  pierre 
du  milieu  nous  nioalrc  a  elle  seule  un  motif  complet:  une  masse  sail- 
lante horizontale  dans  le  bas  avec  une  ligure  couchée,  aux  extrémités 
deux  ligures  inclinées  sur  elle  qui  se  font  pendant,  en  arrière  neuf 
figures  debout,  très  serrées  ensemble,  et  dont  les  tètes,  plus  rapprochées, 
produisent  un  effet  analogue  à  celui  du  rai^  infêrieur,  quoique  plus 

\ 

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-  6d  - 


compacte.  Ia  >  (knix  pierres  latérales  oontieuDcut  chacune  deux  person- 
nages assis  dont  te  relief  des  genoux  continue  hi  inusst;  horizontale  du 
centre  et  dont  les  têtes  terminent  en  l'abaissant  à  ilmiit'  et  à  gauche 
la  lijînp  ponctuée  formée  par  rrllos  des-  nonf  !i?iirps  du  milieu.  Au  rang 
susK'iienr  la  masse  centrale  est  composée  de  deux  ligures  n^'^ises, 
tournées  l  une  vers  l'autre  et  dont  les  bras  sont  dirigés  sur  lu  li^'ne 
inédiaDe;  leurs  tètes  forment  avec  celle  d  une  autre  ligure  placée  tout 
en  hant  on  triangle  au  8(Nninei  de  toute  la  oompositioiL  De  chaque 
côté  de  ce  groupe  les  écoinçons  sont  occupés  par  une  figure  agenouillée 
de  profil  et  pourvue  d'ailes  cpii  épousent  le  contour  du  cadre. 

On  Toit  donc  ici  que  ce  sont  les  joints  de  Tappardl  qui,  respectés, 
ont  servi  pour  la  division  des  groupes  de  fignres  et  que  les  figures 
elles-mêmes  ne  sont  considérées  dans  leur  ensemble  que  comme  des 
TTiotifs  d'ornptnoni  arehileeliiial.  Ce  fragment  est  un  modèle  ndtnirable 
de  eou(  ('|ition  décorative  «lii  tout  est  combine  et  prévu,  oîi  le  plus 
léger  détail  même  est  onmiii  is  pour  eoncimrir  à  l'effet  général.  A  pré- 
sent, si  nous  le  cousidéruns  au  point  de  vue  du  sujet,  de  l'icoDOgraphie 
et  de  l'expression  morale,  il  n'est  pas  moins  réussi. 

L'iconographie  du  tympan  représente  Tensevelissement  de  la  Vierge 
et  sa  glorification  dans  le  ciel.  L*étage  inférieur  est  divisé  en  sept 
parties  égales;  celle  du  milieu  contient  le  baldaquin  de  la  statue  du 
trumeau  surmonté  d'un  édicule  qui  abrite  Tarche  d^alliance.  Les  com- 
partiments à  droite  sont  occupés  par  trois  rois,  ancêtres  de  la  Vierge  ; 
ceux  de  gauche  par  trois  pro[>hètes  qui  ont  annoncé  (pfelle  serait  la 
mère  fie  Dieu.  Au-dp?sns  In  «cène  montre  son  ensevelissement  :  le 
centre  de  la  cdmpositiuD  esl  uccui>é  par  le  corps  de  la  \  iei^je  étendu, 
supporté  par  deux  anges  qui,  l'un  à  la  tête,  l'autre  aux  pieds,  s'ap- 
prêtent à  le  déposer  dans  le  tombeau.  En  arrière  se  trouve  le  Christ 
qini  bénit  le  corps,  entouré  des  douze  apôtres.  Â  l'étage  supérieur  on 
voit  le  couronnement:  la  Vierge  est  assise  à  droite  sur  le  même  trône 
que  son  fils,  eUe  se  tourne  de  son  côté  en  joignant  les  mains;  le  Christ 
loi  présente  on  sceptre  de  la  main  gauche  et  de  la  droite  la  bénit, 
tandis  qu'un  aiige  venant  du  ciel  lui  place  une  couromte  sur  la  tête  ; 
deux  anges,  agenouillés  de  chaque  côté,  tieiment  des  flamb^ux.  Il  est 
impossible  d'exprimer  plus  clairement  et  d'une  manière  plus  poétique 
la  tonehîinte  apothéose  de  la  sainte  Vierjre.  Tim*^  les-  f>ersnnnati('s  qui 
ppfiuK^nl  part  à  la  scène  ont  chacun  1  expression  juble  du  rùle  qui  lui 
a{Ji»arlienl:  les  rois  et  les  pro|)hèles  semblent  méditer  et  leur  grave 
\isage  s'éclaire  en  même  temps  d'une  noble  lierté  en  présence  de  l'ac- 
complissement des  faits  révélés.  Dans  Tensevelissement  le  Christ  et 


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—  64  — 


Ins  apôlrrs  montronl  une  tristesse  calme  et  recueillie  pendant  quo  les 
auges  sacquitlcnt  Me  leur  .sainte  inis>--inn  avec  un  reli'/ieuH  rf'«pf><-t. 
Enlin.  au  sotiunet.  la  Viei*{je  Iriomphanlc  jnrde  un<'  tiHilude  nimleblc 
et  di>u<  t  fu  s  inclinant  vers  ce  Iiis  «pii  la  liénil  avec  un  geste  ma- 
jestueux qui  iiesl  pjis  dépourvu  d'une  eerlaine  teudressc  émue.  La 
tptiiideur  de  la  composition,  la  pondération  des  masses,  la  pureté  dn 
dessin,  la  souplesse  des  formes,  la  finesse  des  expressions»  le  sentiment 
profond  do  sujet  font  de  cette  page  admirable  le  plus  splendide  mor> 
ceau  <!(  ! 'i  oration  tjui  existe  au  monde.  Nulle  «ruTre  de  sculpture, 
fût-elle  de  la  belle  époque  grecque,  ne  présente  avec  tant  de  charmes 
tant  de  qualités  réunies. 

r^lte  analyse  nie  dispensera  d  une  plus  longue  description  (les 
laiiKiùnîs  de  l'école  de  Tlle-de-France;  une  étude  plus  élentlue  ne 
scrviiait  qu'à  couliruier  l  existeuee  des  principes  que  je  viens  de  vous 
indiquer  sommairement  et  nous  entraînerait  trop  loin. 

En  quittant  rile^e-France  nous  longeons  à  Sens  et  à  Auxerre 
les  confins  des  provinces  de  Champagne  et  de  Bourgogne;  c'est  donc 
ici  que  notre  attention  devra  se  porter  davantage  sur  le  mélange  plus 
ou  moins  proiK)ncé  des  écoles  champenoise  et  bourguignonne. 

Au  portail  de  la  Cathédrale  de  Sens,  dont  la  partie  inférieure 
date  du  Xll*  Mi'dc  nous  voyons  apparaître  une  disposition  sf>éciale 
du  s(>nh:i«><erueul  qui  prc.scnte  un  grand  intérêt.  Peu  de  portails  pos- 
.scdcnl  ce  qu'on  peut  appeler  de  véritables  soubassements,  c  est-à-dire 
un  étage  inférieur  formant  comme  une  asmette  hori;£onlale  sur  laquelle 
vient  se  poser  la  construction.  En  général,  les  lignes  verticales  des  piHers 
supérieurs  viennent  le  pénétrer  et  le  relier  aux  ordonnances  qu'ils 
supportent;  parfois  la  ligne  de  soubassement  est  indiquée  par  une 
corniche  rqmsant  sur  une  arcature  et  le  plus  souvent  il  disparaît  avec 
les  membres  horizontaux  pour  lai.sser  dominer  les  éléments  verticaux. 
Le  sr»nli;i<.-'oin(  ttt  <\v  divisé  en  trois  zon<'s  -('parées  par  «les 

mouluic-s  cil  lulus  (pii  anitirlisscnl  le  retrait  de  chacun  de  ses  éla^os. 
('es  zones  sont  décorées  de  .'sculptures  très  bien  comprises  jxmr  en 
varier  l'eiret:  en  bas  ce  sont  des  orneinenls  géométriques,  taillés  fO. 
creux  sur  le  parement  de  la  pierre,  (]ui  produisent  une  sorte  de  gan- 
frure  très  douce;  au  milieu,  les  compartiments  sont  indiqués  plus  net- 
tement par  des  panneaux  en  bas-relief,  contenant  des  personnages  on 
des  animaux,  d  une  saillie  modérée;  au-dessus,  Teffét  est  rendu  |)Iiis 
vigoureux  par  des  niches  contenant  des  figures  assises  et  en  haut- 
relief;  enlin  le  Irmt  *  >î  -urrnonlé  d'un  riclie  hrirtdcau  de  moulures 
ui'iiemeiilées  sur  lequel  les  graudes  ligures  vieuneul  se  placer. 


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Ce  qui  mérite  surtout  de  fixer  ralltiiUonau  pnrUil  Ue  Sens,  c'est 
l'excellente  observation  du  degré  d'intensité  qu'on  doit  donner  à  la 
sculputore  suivaiit  la  place  qa*elle  occupe  ;  oa  trouve  pour  ainsi  dire 
ici  le  point  de  départ  d'un  principe  qui  a  été  adopté  assez  rarement, 
mais  toqioun  arec  succès,  notamment  à  Amiens,  à  Noyon,  à  Reims, 
an  portail  nord  de  la  Cathédrale  de  Metz  et  surtout  à  Auxerre  oit  il 
semble  avoir  atteint  son  plus  con^let  développement. 

La  Bourgogne  est  une  province  riche;  son  climat  est  d'une  ex- 
trême donneur,  son  sol  est  très  productif,  lo«  fruits  do  la  torro  y  ?;ont 
abondants  et  de  bonne  qualité;  c'est  donc  un  pays  licureiix.  .Ir  ne  suis 
si  le  produit  des  vijrnes  qu'on  y  cultive  a  eu  sur  le  lemj  rramoiil  et 
le  caraclèié  den  habiUiuls  l  iullucnce  bienfaisante  qu'on  lui  aupposc, 
niais  touijours  esl-il  que  ce  sont  des  gens  énergiques,  courageux,  sensés, 
spiritneb  et  d*une  bonne  humeur  qui  est  devenue  proverbiale. 

Gouvernés  au  moyen  fige  par  des  seigneurs  puissants  et  fastueux, 
il  n'est  pas  étonnant  que  les  arts  se  soient  développés  entre  leurs 
mains  av*  <  un  entrain,  une  sève,  une  exub&ance  remarquables. 

L  empl  it  des  Bourguignons  se  retrouve  tout  entier  dans  leur  ar- 
chitecture: forte,  vivante,  nerveuse,  colorée,  elle  s'épanouit  triomphante 
et  semble  avoir  mûri  conune  le  raisin  aux  rayons  dorés  de  leur  bon 
.soleil,  (".t  ries,  les  principes  et  les  traditimis  sont  tonjours  observés 
sdupuleuscinenl,  mais  combien  en  iiièiiic  tetii[)s  rinveali*>n,  la  liberté 
méthodique,  l  originalité  individuelle  savent  liier  parti  des  circonstances 
et  donner  une  interprétation  nouvelle  et  des  aspects  toi^ours  charmants 
à  dee  règles  qui  dans  d'autres  provinces  tombent  bientôt  dans  la  for* 
mule  et  même  la  banalité.  Je  nommerai  seulement  les  portails  de  l'é- 
glise de  St-Père-sous-Yézelay  et  de  la  cathédrale  d'Auxerre  qui  sont 
des  œuvres  magistrales  et  conçues  avec  une  puissance  singulière.  Sans 
être  aussi  élégante,  aussi  somptueuse,  aussi  raffinée  qu'en  Champagne, 
sans  être  aussi  majeslueu.se,  aussi  savante,  aussi  méthodique  (jue  dans 
rile-de-Fraiiee,  l'archilecttire  de  !a  Bourgogne  possède  des  qna!iî*'s  dr 
vigueur,  de  franchise,  d  uriginalilt'  (jui  la  placent  au  même  niveau  que 
celle  de  ces  deux  écoles.  On  pour  i ait  dire  qu'elle  apporte  dans  l  arl 
un  élément  nouveau:  la  gaîté.  Que  l'on  considère  l'ensemble  d'un  mo- 
nument ou  bien  les  détails  de  sa  décoration,  l'impression  qui  s'en  dé- 
gage est  une  ûnpression  de  richesse  éclatante  et  joyeuse. 

Le  soubassement  du  portail  de  la  cathédrale  d'Auxerre  est  un 
exemple  frappant  de  ce  que  je  viens  d'exposer^  l'alliance  de  la  struc- 
ture et  de  l'ornementation  y  est  aus.si  intime  (|ue  possible;  composé 
comme  celui  de  Sens  de  trois  xoiws  horizontales,  il  est  encore  mieux 

6 

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ccMnprIs  et  oe  rappelle  en  rien  les  dîspodtioiis  des  parties  supérieures. 
C'est  un  membre  sjiécial  de  l  archileclure  tloiil  le  rôle  est  parftiitement 
défini  par  sa  position  môme.  11  est  plaoé  Ijorizontalemeiil  sous  les  mem- 
brures verticales  commo  potip  les  cmpprhor  d'oiitror  dans  le  sol  sous 
TefTorl  île  leur  jtropr»^  iioiiis.  (in  ;i(lmii»'  iri  )ii,-qii";i  qui'l  poiut  rartbi- 
tecte  avait  le  sens  juste  dt-s  eilets  pruUuiU  par  les  funties. 

En  effet,  ou  ue  saurait  croire,  maiuteuaut  que  la  plupart  des 
(sKfàédA  de  cathédrales  sont  démasquées  et  qa^on  peut  les  obserm 
d'un  peu  loin,  oomlneD  ces  pilastres,  ces  ooloooes,  ces  arcatures  grêles 
qui  ornent  les  ébrasements  des  portes,  produisent  à  l'œil  un  aspect 
inquiétant  pour  la  stabilité  de  l'ensemble. 

La  sculpture  d'Auxerre,  taillée  dans  une  pierre  line  et  résistante, 
lient  le  înilicu  entre  celle  do  Roim«  et  celle  de  Paris,  elle  est  très  vi- 
goureuse, lr«''«  hir?-c  el.  malgré  la  recherche  de  cerliiins  détails,  elle 
reste  franrltciutîiU  uiununientale.  Ello  se  distingue  entre  celle  des  autres 
écoles  par  une  ampleur,  une  liardiesse,  une  certaine  chaleur  de  modèle 
qui,  au  XID*  siècle,  alors  que  rornementation  se  retrempait  dans  Tio- 
terprétation  de  la  flore  locale,  a  produit  les  plus  brillantes  compositi«»». 
C'est  enfin  à  Âuxerre  que  nous  avons  constaté  et  pu  étudier  à  loisir, 
au  portail,  dans  la  chapelle  de  la  Vierge  et  dans  le  système  des  voûta 
des  collatéraux,  le  plus  heureux  mélanine  des  éléments  oonstmctîfs  et 
décoratifs  des  méthodes  champenoise  et  bourguignonne. 

Apres  en  avoir  mûrcuu'nt  délibéré  >-nr  plncp.  noii:=  nvnns  été, 
monsiem*  Tornow  et  moi,  si  vivtîment  frappi  s  d*  I  «m loin utuce  judicieu.se. 
de  la  clarté  d'effet,  des  avantages  de  luules  sui  Les  tjui  résultent  de  ce 
mélange,  que  nous  sommes  arrivés  à  la  conviction  que  le  même  système 
devait  être  définitivement  adopté  au  nouveau  portail  projeté  comme  il 
avait  été  adopté  en  principe  au  moyen  fige  par  l'architecte  de  la  foçade 
occidentale  de  la  Cathédrale  de  Metz.  En  quittant  Auxerre  où  nous 
avons  fait  de  fructueuses  études,  nous  avons  visité  successivenient 
Vézelay,  Troyes,  Nevers,  Bourges,  Tours  et  [..e  Mans  sans  rencontrer, 
nii  pnint  lîf  viic  de  larcliitecture  et  do  la  sculpture,  des  caractères 
bien  tiéleiiiniiés  ou  nouveaux.  A  liniM-frc-,  et  pendant,  nous  non»;  «nmmes 
arrêtés  quehjues  jours,  mais  nos  ob.sei  valion.-i  se  .sont  .«ni  tout  iMirlt'es 
à  la  caUiédralc  sur  certaines  dispositions  qui  nous  oui  paru  défec- 
tueuses et  que  nous  avons  néanmoins  analysées  avec  soin,  parce  qu'il 
est  toujours  bon  de  connaître  les  erreurs  pour  tficfaer  de  les  éviler 
plus  sûrement. 

A  Cliartros  nous  entrions  de  nouveau  dans  l'Ile-de-France.  C'est 
là  qu'il  ni  u  été  donné  de  voir  pour  la  première  fois  une  cathédrale 


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complète,  conservée  dans  son  état  primitif  et  pourvue  de  ses  dochers 
sur  la  façade.  La  pierre  dont  elle  est  bûlie  est  tellement  dure  qu^elle 
est  pour  ainsi  dire  inaltérable;  les  architecles  avaient  la  faculté 
de  se  procurer  des  blocs  énormes  onl  franchement  de  cetle  res- 
««nrce,  de  telle  snrfp  que  dans  la  eonsti  in  tinn  des  tours,  des  pnrîo<5. 
(1rs  contreforts  el  jusqu'aux  corniches,  ceUe  incrro.  (pii  ré^jKtc  aux  plus 
fortes  pressions,  a  donné  à  tout  l'ensemble  un  cuiaclèie  énergique, 
rude  et  graad  qui  frappe  riiiiaginatiou.  Toutefois,  si  aucuoe  cathédrale 
n'a  été  élevée  h  l'aide  de  matériaux  aussi  résistants  et  aussi  durables, 
on  peut  dire  que  jamais  peut-étie  un  constructeur  n'a  su  allier  avec 
autant  de  bonheur  la  prudence  au  génie  que  Tarchitecte  de  la  cathé- 
drale de  Chartres. 

Ce  serait  sortir  du  cadre  naturel  d  une  simple  conférence  (|ue 
d'rntrcprondrc.  mAmo  «f)mmairemenf .  I;i  dr-t  ri[)tion  fl'un  tel  monument: 
du  reste,  puiu'  en  laut;  ressortir  toult  s  le-  lu  ;iutrs,  il  faudrait  des  talents 
que  je  ne  possède  point.  Je  me  borueiui  à  vous  dire  que  nouo  uuus  y 
sommes  arrêtés  douze  jours,  parla<?eant  notre  temps  entre  l'élude  de 
l'ardiitecture  et  de  riconographie  (]ut  est  id  plus  complète  et  plus 
précise  que  partout  aûleurs. 

Le  terrain  sur  lequel  la  cathédrale  est  posée  étant  inégal,  il  a 
fallu,  pour  atteindre  aux  poriaib  latéraux  qui  s'ouvrent  aux  deux 
transepts,  établir  un  grand  enmarchement;  mab,  peu  de  temps  après, 
on  décidr»  de  constrniro  on  avant  des  portes  primitives  d'immenses 
porches  destinés-  h  aiuilei  In  foule  (jiii  se  pressait  sur  le  pnlier  des 
entrées.  Cetle  dispu.silioii  nouvelle,  en  uuillipliant  les  surfaces,  permit 
de  compléter  et  d'étendre  d'une  façou  inusitée  le  cycle  des  personnages 
OU  des  scènes  symboliques  qui  doivent  accompagner  le  Christ  et  la 
Vierge  à  qui  ces  deux  porches  sont  dédiés. 

Nos  recherches  iconographiques  sont  l'objet  d'un  travail  spécial, 
oependant  il  n'est  peut-être  pas  sans  intérêt  que  je  vous  en  donne  ici 
na  aperçu  sucdnct.  11  est  bien  entendu  que  nous  bornerons  nos  ob- 
servations au  porche  méridional,  dédié  au  Christ,  qui  seul  doit  nous 
occuper  en  celle  circi)nstance. 

Le  porche  tout  entier  montre  le  Christ  venant  dans  sa  /h  ire 
juger  les  vivants  et  les  morts.  Une  statue  colos.sale  placée  au  trumeau 
de  lu  porte  centrale  le  représente  vêtu  de  la  tuuique  et  du  manteau; 
il  bénit  de  la  main  droite  et  porte  dans  la  gaudie  le  Uvre  des  Evan- 
giles richement  relié  ;  ses  cheveux  flottent  sur  ses  épaules  et  sa  tête 
est  ornée  d'un  nimbe  rehaussé  de  pierreries  dans  son  pourtour;  ses 
pieds  reposent  sur  le  lion  et  le  dragon.  Sur  le  baldaquin  il  y  a  deux 

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anges  qui  portent  rencensoir  et  la  navette.  Sur  le  socle  sont  les  bien- 
faiteors  du  porche,  Pierre  Mauclerc  (comte  de  Dreax)  et  Alix  de  Bre- 
tagne, son  épouse. 

Les  «rrandcrs  ligures  qui  font  corlépe  an  Christ  ^iml  les  apôtres, 
di.sposés  coiilie  les  ébra.semenls.  Tou.s  foulent  aux  pirds  lours  pcrsé- 
outeurs,  tous  poileiit  rinstrument  de  leur  martyr:  tou^  .soiil  \\iüi  de 
lu  tuni(jue  et  du  manteau  ;  tous  soul  barbus  à  l  exception  de  saint  Jean 
qui  est  imberbe  ;  tous  ont  les  pieds  uus  et  neuf  ont  les  cbeveu.x  longs 
comme  les  Nazaréens.  Le  tympan,  où  se  trouve  représenté  le  jugement 
dernier,  est  composé  de  deax  étages.  Au  miUeu  de  l'étage  inférieur 
saint  Michel  pèse  les  âmes;  à  sa  droite  les  élus  sont  dirigés  par  im 
ange  vers  le  Paradis,  à  sa  gauche  un  démon  pous.se  les  réproavés 
dans  l'Enfer,  r^résenté  par  une  gueule  ouverte  qui  vomit  des  flammes. 
Dans  les  nuages  qui  forment  le  ciel  de  celte  composition  il  y  a  une 
«f'rie  d'anges  placés  régulièrement  eomme  dos  crnrhef?  d'ornement;  à 
dioilo  ils  portent  des  encensoirs  pour  giorilier  Icö  élus.  ï\  jranchc  ils 
tieunenl  des  glaives  et  menacent  les  réprouvés  A  rélagc  triangulaire 
supérieur  le  Christ  est  assis  sur  un  troue  et  montre  ses  plaies;  de 
chaque  côlé  la  Vierge  et  saint  Jean  assis  sur  des  trônes  semblables 
implorent  la  clémence  du  juge;  autour  d'eux  six  anges  portent  les  ins- 
truments de  la  pasaon.  Dans  la  voussure  on  voit  la  résurrection,  le 
cercle  des  damnés,  puis  les  neuf  diœurs  d'anges,  les  prophètes  de 
TAncicn  Testament  et  les  vierges  martyres.  En  avant,  les  piliers  do 
porche  montrent  les  vingt-quatre  vieillards  rois  de  l'Apocalypse,  les 
martyrs,  les  confesseurs,  les  vertus  et  les  vices,  les  vierges  sages  et  les 
vierges  folles-. 

En  ajouluiil  le.s  sujets  du  portail  occidt-nlal  nous  rinron«  les  ani- 
maux évangéliques,  les  signes  du  Zodiaque,  les  travaux  du  1  uuaée,  les 
principales  scènes  de  l'enfance  et  de  la  vie  publique  de  Jésus,  la  per- 
sonnification des  arts  et  des  sciences,  la  création  du  monde  et  enfin 
une  quantité  de  sij|jets  tirés  de  l'Ancien  Testament,  des  paraboles  et 
des  prophéties. 

Il  est  impossible  de  rêver  un  ensemble  iconographique  plus  bril- 
lant, c'est  donc  avec  une  véritable  satisfaction  que  nous  avons  po 
quitter  Chartres  en  emportant  une  si  abondante  suite  de  ren-    p  rnenls. 

Apres  avoir  traversé  rapidement  Dreux  et  Evreux  nous  alleignînios 
la  ville  de  Rouen  où  nous  avions  à  observer  des  portails  du  XIV*  et 
du  XV"  si('rle. 

Ouand  je  me  suis  Uouvé  en  face  de  lu  cathédrale  j'ai  été,  je 
l'avoue,  un  peu  décontenancé  et  je  n'ai  pas  pu  m'empêcher  de  fiûre 


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—  69  — 


dans  mon  esprit  une  (:{)niparaisf)n  entre  les  réponses  équivoques  et  en- 
tortillées que  les  Normands  font  aux  questions  des  étrangers  et  l'aspect 
de  leur  architecture.  En  général,  vous  le  savez,  le  Normand  est  ni«é. 
subtil  et  défiant.  Toujours  sur  la  i ('serve,  il  ne  se  livre  pas;  il  csl 
avant  tout  commerçant,  il  aime  le  luxe  qui  fait  impression  .sur  le  client 
et  qui  rapporte.  Ballotté  au  point  de  vue  politique  pendant  le  moyen 
itge,  opprimé  par  la  domination  étrangère,  changeant  souvent  de  maîtres, 
la  réserve  de  son  caiactère  était  devenue  pour  ainsi  dire  une  nécessité. 

Sans  prétendre  que  rarcbitectnre  anglaise  ait  en  sur  oeDe  de  la 
Nonnandie  une  influence  directe,  on  peut  supposa  que  le  goût  qn^ue 
peu  équivoque  des  Anglais  a  dû  détdndrei  dans  une  certaine  mesure, 
sur  celui  des  populations. 

Oimnd  nn  cnripidère  la  façade  de  la  eathédralc  de  Rouen,  nn  <e 
dcniaiule  d'alHiril  avec  quelque  intiiiiétiide  ce  i|ue  eela  peut  liien  si^niilier. 
La  profusion  de.s  détails  y  étonlTe  les  dispositions  (retiseinhle  :  le  rai- 
.sonnement  est  poussé  £>i  loin  dan.s  le»  coiiibinaiäouö  de  la  cuiiislruelion 
que  toutes  ces  colonnes,  ces  moulures,  toutes  ces  formes  prismatiques 
qui  montent  sans  interruption  et  se  pénètrent  en  reparaissant  toi^ours 
lat%nent  le  regard  et  préoccupent  plus  qu*elles  ne  diarment.  Certes, 
nous  avons  eu  depuis,  en  regudant  de  plus  près,  Toceafnon  d'admirer 
Uen  des  choses,  mais  elles  n*ont  pas  suffi  à  elTaow  ctHuplétement 
notre  première  impression.  Les  deux  portails  latéraux,  de  la  Calende 
et  des  Libraires  sont  considérés  comme  des  merveilles;  ils  sont  cons- 
truits avec  une  .scieneo  infinie,  la  sculpture  en  est  d'une  délicatesse 
inr-royable.  maiî=!  ces  qualités  ne  sont  pas  soutenues  yw  [  inspiration 
qui  seule  peut  d(»nner  la  vie  à  une  œuvre  d'art.  Les  portails  de  Koueii 
sont  un  exemple  frappant  de  cet  esprit  de  dileltanliriuie  nuilliémalique 
qoi  s'est  emparé  des  architectes  français  à  partir  du  XI V"  siècle.  11  n  y 
a  point  id  le  génie  qui  crée,  la  foi  qui  illumine;  c'est  la  raison  qui 
coordonne,  c'est  Texpérience  qui  pratique  dans  le  scepticisme  scienti- 
fique et  calculateur.  Peut-être  me  fera-t-on  observer  que  c'est  une 
question  de  mode  et  d'époque  et  qu'on  pourrait  en  dire  autant  de  toute 
rarchiteclure  française  durant  le  XV"  siècle?  Mais  je  répondrai  qu'à 
Rouen  il  y  a  plus,  (|ue  les  tetidances  de  la  population  ont  su  s  accom- 
moder  mieux  qu'nilletir?  de  ces  earaetprcs  de  séehere?:se  tpfon  remarque 
mr  ses  nionurnentä  et  ont  su  donner  à  ces  caractères  leur  plus  cora- 
plèle  expression 

J'admets  bien  tout  ce  qu'on  voudra;  le  malheur  des  temps,  les 
horrema  de  la  guerre,  l'oppression,  mais  je  persiste  à  croire  qu'il  y  a 
dans  le  fond  du  tempérament  normand  un  peu  de  cette  séofaerosse 


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-  70  — 


dont  je  viens  de  vous  parler.  Dn  re«le.  i!  existe  encore  sur  In  Hii  ade 
ocfiflptitrilo  deux  iMiriails  qui  il  itrul  de  ia  fin  du  Xll'  siècle  qui  sont 
réelleiiKiil  très  beaux;  toutefoit?.  dans  les  rerouillemenls  exagérés,  dans 
les  ajours,  jusque-là  inusités,  des  ornements  qui  les  décorent,  on  voit 
déjà  apparaître  le  désir  d'étonner  les  masses  et  d'^Iouir  le  Tolgiine. 
Enfin,  an  milieu  de  ce  siède-d,  une  fl^he  de  fer  a  été  élevée  sur  la 
lanterne  à  la  croisée  des  transepts  avec  la  prétention  de  surpasser  en 
hauteur  toutes  les  autres  flèches  du  monde.  Eh  bien,  malgré  la  marche 
du  temps,  malgré  les  progrès  accomplis  dans  les  idées,  malgré  les 
transformations  profondes  qui  se  sont  opéréo^^  dans  la  situation  éco- 
nomique du  pays  depuis  le  moyfii  ;Vm'.  il  est  iuijiossihle  de  concevoir 
une  chose  j'Ius  sMio.  pluri  ài>ir.  |>liis  vide,  plus  liini-iblc  ([ue  atle 
monstrueuse  lucLunique  dont  les  liabiUinls  de  lloucii  .soiil  [>oui  Umt  tria 
fiers.  Pour  ma  part,  je  doute  qu'à  la  même  époque,  il  eût  été  possible 
de  foire  accueillir  et  exécuter  un  tel  projet  parmi  les  populations  de  h 
Bourgogne,  par  exemple,  ou  de  toute  autre  province  de  France. 

L'étude  des  cathédrales  de  Beauvais  et  d'Amiens  présente  à  propos 
de  rhistoire  de  Tarchitecture  ogivale  un  intérêt  considérable.  On  voit 
dans  ces  deux  monuments  que  les  consétjuence.s  raisonnées  du  principe 
gothique  ont  nttoint  loitr  plti'^  cnticrf  ninnifestalion.  Lorsque  le  plnn  f^n 
fut  tracé,  Ioü<  les  ririnciit.s  conslnn  iif,^  admis  avaient  f;iit  leurs  prnivrs. 
1  expérience  était  délinitivement  acijuise  et  les  arehiteclcs,  se  basant 
sur  des  données  scientifiques  sanctionnées  désormais  par  le  succès,  oui 
prétendu  surpasser,  comme  dimenstoos  et  comme  somptuosité,  les 
œuvres  de  leurs  prédécesseurs.  Il*  existe  dans  la  con^totition  de  ces 
deux  édifices,  qui  datent  de  la  même  époque,  une  si  grande  analogie 
qu'on  est  disposé  à  croire  qu'une  règle  générale  était  pour  ainsi  dire 
adoptée  p  lu  I  iî'ionnance  des  cathédrales.  Pourtant  il  s'en  faut  que 
le  ré^ni'ut  ait  élr  uussi  heureusement  obtenu  des  deux  c(Més;  1  enthou- 
siasme des  pojiuialions  send>le  s'être  déjà  singulièrement  refroidi  vors 
le  mUieu  du  XHI"  siècle,  les  res.soun  es  viennent  h  mamiuer  de  li  nilcf 
parts  et  cette  pénurie  de  moyens  coïncide  uiuilieureuseiueul  avec  le 
plus  grand  épanouissement  de  l'art.  Or,  tandis  que  le  plan  primitif  de 
la  cathédrale  d* Amiens  subit  certaines  réductions  pendant  les  nom- 
breuses fluctuations  qui  accompagnèrent  sa  construction,  le  chœur  de 
celle  de  Beauvais  s*âève  péniblement,  sur  des  bases  trop  foibles,  à 
l'aide  de  matériaux  de  mauvaise  qualité  et  si  parcimonieusement  em- 
ployés que  celle  eonslruclion.  d'ailleurs  négligée,  s'écroula  bientôt  en 
pnrtip.  Cependant  on  refit  ]p<  voAIps  en  doublant  les  piles  qui  les  sup- 
portcal  et  Ton  réussit  à  maintenir  le»  contreforb  à  l'aide  de  tirants 


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I 

—  Ti- 
de fpr  qui  1<  <  (''ti(';«illonnf>nt  h  foxtfririir.  Mnis  nrriv»'  à  ce  point  on  se 
contenta  tle  fermer  le  chœur  eu  avant  par  une  iimraille  et  on  renonça 
dès  lors  à  bâtir  la  nef.  C'est  dans  cet  état  que  dous  avons  va  ce  cu- 
rieux édifice  qui  présente  à  llotérieur  de  très  beaux  aspects  mais  dans 
lequel  on  ne  s'aTentnre  qu'en  tremblant  quand  on  a  constaté  à  Tex- 
térieur  son  peu  de  soHdjté. 

A  Amiens  il  est  incontestable  que  l'architecture  ogivale  a  atteint 
Tapogée  de  son  développement  rationnel;  c'est  maintenant  un  art 
complet  (jui  s'élance  hardiment,  sans  tâtonnements  et  sans  défaillances. 
La  cathédrnlo  d'Amions  est  do  tnns  !o?  édifices  fran<7ai=;  relui  qui  ré- 
\^(>ud  !(■  Tiiiciix  aux  exigences  du  pin;.n:tiiinK'  iiri|K>sc  mix  ai-cliiliclfs 
du  moyen  ùge,  il  en  est  le  plus  va.ste  coniuie  le  plus  .-plendinie.  Ü  est 
le  iyitC,  c'est  la  conséquence  des  efforts  et  des  expériences  antérieures, 
mais  c'est  aussi  la  limite  de  ce  qne  le  génie  d'une  race  peut  donner 
dans  une  voie  ;  apràs  cela  il  fallait  se  résoudre  à  copier  ou  bien  à  errer 
si  on  voulait  pousser  plus  loin  Tapplication  du  principe. 

Suivant  un  dicton  populaire,  les  doehers  de  Qiartres  unis  à  la 
nef  d'Amiens,  an  chœur  de  Beauvais  et  au  portail  de  Reims  forme- 
raient la  phis  belle  cathédrale  du  monde.  Il  est  permis  de  douter  que 
ces  morceaux  rassemblés  fissent  un  si  merveilleux  effet;  au  contraire, 
on  pfut  admirer  davnntatrc  ces  différentes  parties  datis  l'é/li-c  trAmiens 
et  surtout  rcxccllcutc  uiiilc  résultant  de  leur  eit^eniMe  t't  ipii  en  fait, 
telle  qu  elle  est,  la  plu.H  ht'ile  cathédiak:  de  Kiance.  I.e  portail,  notam- 
ment, est  à  notre  avis  bien  supérieur  à  celui  de  Reims;  il  est  plus 
grandiose,  mieux  ordonné  et  surtout  mieux  décoré.  On  dirait  que  le 
sculpteur  d'Amiens  était  un  architecte  tandis  que  Tarchitecte  de  Reims 
aurait  été  un  sculpteur.  Quant  au  chœur,  c'est  le  même  qu'à  Beauvais, 
avec  cette  différence  quil  est  mieux  construit,  qu'il  n'a  encore  subi 
aucun  mouvement  et  qu'il  r(>stera  probablement  toujours  dans  cet  état 
si  on  a  le  soin  de  maintenir  l'écoulement  des  eaux  dans  de  bonnes 
conditions. 

A  Amiens  nous  avons,  en  outre  de  no-^  études  sur  l'arehitect uro 
et  la  sculpture,  ctinsidéié  avec  attention  les  ètius.  syndioiicjue^  qui  >c 
«léveloppent  sur  rélendue  des  trois  portes.  Toutes  nos  ob.servations 
faites  à  Cliartres  ont  été  confirmées  et  nous  avons  pu  nous  convaincre 
qu'au  Xin*  siècle  le  même  cycle  iconographique  était  uniformément 
adopté  pour  tous  les  portails  du  Christ. 

Les  deux  dernières  cathédrales  que  nous  avons  visitées  avant 
notre  retour  sont  celles  de  Noyon  et  de  Laon.  Ces  deux  monuments 
ol&ent  entre  eux  un  singulier  contraste:  autant  l'aspect  de  l'un  est 


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—   78  — 


agréable  et  exprime  la  douceur  et  la  sérénité,  autant  Tautre,  d'une 
apparence  énergique  et  rude,  fait  nuitre  des  idées  d'audace  et  de  ré- 
bellion. Et  en  elTet  celui-ci,  construit  par  une  population  extrêmcmeol 
ttirhnlonto.  «s'éleva  au  milieu  fie?  troubles,  des  scènes  frnjriqiies  et 
(iH  iiio  massacres  qui  aei  ()m{)agnèrent  l'Atablissement  de  la  eom- 
luuiie  de  Laon.  A  plusieurs  reprises  les  habita uls  s'insurgèrent  contre 
leur  cvêque  et  il  est  bien  évident  qu'ils  ne  se  décidèrent  à  contribaw 
aux  dépenses  de  la  construction  que  grâce  à  des  concessions  in- 
croyables consenties  par  le  pouvoir  religieux.  U  résulte  que  la  cathé- 
drale de  Laon,  qui  devait  servir  en  même  temps  d'église  pour  le  ctdte 
et  de  lieu  de  réunion  pour  les  assemblées  populaires,  présente  dans 
ses  grandes  lignes  un  caractère  à  la  fois  militaire,  religieux  et  civil. 

Toute  autre  est  la  cathédrale  de  Nfsvon;  la  runeeptinn  de  son 
plan  p-^i  nu  r<iiitr;iirc  le  résultat  d'iii»-  ciiteiito  ronlialc  entre  le  haut 
clti'/i'  (1  It  s  liiiMi's.  Lorsqu'on  entreprit  .sa  eousli  uction,  la  commune 
était  (i<\ià  depüi.«  Uaigtemps  établie  et  consacrée  par  une  paisible  jouis- 
sance, mais  placée,  en  quelque  sorte,  sous  la  tutelle  de  l'évèque.  L'as> 
pect  est  donc  essentiellonent  religieux;  ici  point  d'apparence  de  latte 
ou  de  dissmtiment ;  tout  est  adouci,  bienveillant,  heureux;  l'ensemble 
est  des  plus  harmonieux  et  les  détails  sont  traités  avec  un  soin  ^ 
une  grftce  tout  empreints  de  la  quiétude  des  espnts.  Aussi  c'est  dans 
In  plus  complète  acception  du  mot  un  monument  de  transition,  il  en 
a  tous  les  charnK's  et  tonte«  le«  ((ualilé^. 

A  présent  qu'il  me  soit  permis,  tii  lei  ininant,  de  vous  faire  pari 
d'une  impression  que  j'ai  éprouvée  en  rentrant  à  Metz  et  qui  m  est 
personnelle. 

Après  avoir  visité  tant  de  monuments  si  justement  célèbres,  après 
avoir  contemplé  avec  admiration  et  souvent  avec  enthouaaeme  tant 
de  merveilles,  j'ai  été  saisi,  en  revoyant  notre  cathédrale,  d'une  sin- 
gulière émotion.  Elle  me  semblait,  par  le  contrast(  t  '  t  •ansfi^rurée; 
on  eijt  dit  que  je  la  considérais  pour  la  première  tViis.  L'excellente 
qualité  de  ses  matériaux,  la  perfeefffm  de  sa  construction,  le  calme  et 
la  pureté  de  ses  lignes,  la  tranquilité  de  son  ensemble,  la  simplicité 
et  la  dignité  de  son  aspect  m'ont  plus  vivemeïit  frappé  au  retour,  .le 
trouve  qu'elle  possède  aussi  son  grand  caractère  typique  et  origmal, 
qu'elle  est  extrêmement  expressive  et  qu'dle  tient  une  place  marquée 
dans  ce  grand  concert  des  arts  du  moyen  âge  dOe  fcmne  comme 
une  note  vibrante  et  quelque  peu  mélancolique. 

J'ai  souvent  entendu  les  habitants  de  Metz  déclarer  que  leur  ca- 
thédrale était  la  plus  belle.  Si  cette  appréciation,  qui  tient  à  un  senti- 


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—   7S  — 


ment  bien  naturel,  n  est  p;ts  t omplétcment  exju  te.  rlii  moins  en  eoMifm- 
ranl  IV'jrlise  de  Metx  h  relh  s  cjuc  j'ai  vues,  on  pouiraiL  dire  qu'elle  est 
peut-être  la  plus  louchuule  dans  sa  noble  simplicité.  Moi-même  qui  ne 
sois  pourtant  ici  qu'un  élrangefj  je  voas  avoue  que  je  ne  puis  pas  non 
fixa  me  soustraire  à  sod  charme  pénétrant  et  discret 

Du  coup  d*cnl  qae  nous  avons  jeté  si  rapidement  sur  les  princi- 
pales cathédrales  fl  ressort  que  rarchitectnre  s'étant  développée  au 
moy^  âge  sur  une  base  unique,  les  nuances  que  je  me  suis  attacbé 
à  TOUS  indiquer  sont  plus  superficielles  que  fondamentales.  Les  élé- 
ments de  structure  sont  restés  les  mêmes  dans  tous  les  cas.  Si  l'on 
remarque  des  dissemblances  qui  paraissent  oorjsidérablefs  h  première 
vue,  elles  ne  sont  dues  {îénéralemenl  qu'à  des  influences  lix  iilrs.  des 
nécessités  particulières  qui  ont  modifié  les  formes  sans  eulVeindre  les 
règles  établies  ni  les  principes  rigoureux  qui  reposent  sur  la  tiadilion. 
Pour  vous  donner  une  preuve  de  la  grandeur  et  de  la  justesse  de  œs 
principes  de  raidûtectore  dn  moyen  ilge  je  me  suis  appliqué  à  vous 
d^ontrer  qu'en  étudiant  ses  constructions  on  pouvait  entrevoir  l'esprit, 
le  tempérament,  la  atoation,  les  aspirations  des  populations  qui  les 
ont  édifiées,  et  j'ajouterai  qu*(m  diercherait  vainement  dans  le  monde 
un  art  aussi  complet,  aussi  raisonné,  aussi  enseignant,  reflétant  avec 
assez  de  netteté  l'âme  même  du  peuple  pour  pouvoir  «i  tirer  d'aussi 
concluantes  déductions. 

La  eiitliédnile  est  un  poème  religieux  et  mystique,  mais  eest 
au.ssi  un  livre  d  ('ducation  1 1  d  mipartiale  bisldire  où  les  iiommeü  de 
tous  les  temps  pourront  toujours  lire  et  étudier  avec  fruit. 





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-   74  — 


Lothrini^eu  und  Burgund. 

Von  Or.  H.  Witte,  UageoM. 
(poifailtwif.) 

XVI. 

Heixoff  Karl  war  am  25.  SeptemW)  von  La  Rinère  aufgebrocbeiL 

Unhoilliarcn  Sctiaden  hatio  er  seiner  Sache  zugefiisrl,  dass  rr  fast 
2  Monate  in  die.sem  welleritle<renen  Neste  {jeweill  hatte,  nur  ühor 
Rache  an  den  Rfli Weizern  liri'itond.  wfihrond  Lothringen  verloren  ping*). 
Trot?:  aller  nemüliungeii  halle  er  keine  nennenswerte  Armee  zu- 
.'iamiiH  nbringen  können  :  die  burgiindi.sehen  Stände  waren  bereit,  ihr 
Land  gegen  den  Feind  zu  verteidigen  und  dafilr  Gut  und  Blut  cinzn- 
setzen,  aber  auf  weitere  Âbenieow  wollten  sie  sich  ebensowenig  wie 
die  Niederlfinder  einlassen.  Es  waren  die  TrOmmer  seines  frfihem 
Heeres^  yerstftrkt  durch  Werbunjten  in  Burgund,  die  nur  ein  geringes 
Ergebois  gehabt  halt<m,  alh^s  in  allem  nicht  ra^r  als  10 — 12000  Ibnn*), 
die  er  heranfiihrtc.  Der  Marsch  ginjr  mir  lanirsam  vorwärts:  erst  am 
11.  Okfitber*^  orroir-htf»  Herzog  Karl  Toul,  wo  er  CiPlRgenheit  fand, 
über  dcfi  Wandel  ri«  r  /oifen  nachzudenken.  Auf  dem  I liiini:ir«eh  nach 
der  Schwei;*  hallen  die  Bürger  ilire  Stadt  sperrweit  geotluet  und  ilrni 

')  nie  folgenden  chronoloi^ischen  .\ngabon  i  i  ^'cben  ticb  MW  dem  RtiM" 
journal  von  Herzog  Karl  bei  "Comniirn  >-I,r  n:'1<  t  11.  220. 

)i)  C'.oinmiiicä  aa^l  :  il  avoit  gmnd  lort  qu'il  ne  s'approclioit  i  car  là  oit  il 
estoit,  c^estoit  loin  do  paya  de  Lonain«  et  a^y  ponvoit  plut  de  rien  «irir;  car 
il  avoil  mieux  besoin  de  deflendre  ce  qu'il  poss(''doit  que  de  courir  sus  aux 
Fui;-ses  pour  ae  cuid«!r  vanger  de  son  dommage.  Mais  son  obslination  lui  porta, 
grande  perte  de  ce  qu'il  ne  prenoil  couseU  que  de  luy,  car  quelque  dilijeace 
qu'on  fist  pour  le  solliciter  de  secourir  cette  place,  il  séjoama  sans  nol  tomo 
audit  lieu  de  La  Rivière  six  semaines  ou  environ;  et  oust  r;iit  autrement, 
il  euäl  aisément  secouru  ladite  place,  car  ledit  duc  de  Lorranie  n'avoil  comme 
point  de  gca»  devant  .  .  .  Parquoy  si  la  raison  eust  été  en  luy  telle  qu'elle  y 
avoit  esté  autrefois,  il  y  devoit  fUbre  antre  dUifoice. 
V.  llodt,  Kriege  Karls  f1     Kiil  n.  n,  II  340. 

*)  Der  Marsch  lässt  sich  jjanz  jienau  fesUegen  nach  dem  angefiiiirlen 
Keisejonmal  gegenüber  den  unrichtigen  Angaben  der  Chron.  de  Lorrain». 


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-   76  — 


aUc  rienkbarcn  Ehren  erwiesen;  jetzt  erklärten  sie,  in  seinem  Krieji 
mil  Herzog  lU  ni'  neutral  bleiben  zii  wollen,  sperrten  ihm  die  Stadt 
und  wiesen  üiiii  und  «einem  Hcfre  üntcrkunft  in  den  Vororten  an. 
wie  dazumal  dem  länderli>son  HtTzo;:  Reno  anf  scinei'  Diirohreise  nach 
Strassburg.  Zu  Toul  erreielile  üin  nun  die  Nachriclit  von  der  Über- 
gabe von  Nancy,  aber  diese  Hiobspost  wurde  iliui  dadurch  versüsst, 
daas  hier  der  Graf  tod  Campobaaso  mit  aeinen  Rdterscharen  zu  ihm 
süesa.  Ea  war  do  lang  entbehrter  Anblick  für  den  stolzen  Burgunder, 
ab  er  dieae  Gesebwader  in  aebOnster  Ordnung  bentnrQcken  sah').  Sein 
Ben  achwott  in  stolzer  Freude,  und  er  f&hlte  aieb  wieder  fest  im 
Sattel:  diese  Scharen  waren  nicht  getroffen  worden  von  den  sdiweren 
Sdiicksalsschlägen  bei  Granson  und  Murten,  und  die  Unthütigkeit, 
worin  der  Graf  von  Cnrniiobri'j'în  sie  gehalten,  hatte  woni?stens  dazu 
hH?Ptragen,  dass  die  Kumi»iif:üien  in  hpstom  ZnstamU'  waren.  Mit 
liinen  glaubte  er  den  Lotiiringer  bestdit  n  zu  können  luid  er  schwur 
in  seiner  Weise  hei  St.  George,  dass  er  vor  heiligen  ü  Könige»  ent- 
weder lieii  von  Nancy  und  Lothringen  sein  oder  seinen  Tod  dort 
finden  wollte. 

Seine  Âbsichl  gitig  jetzt  zunächst  darauf,  sich  zum  Herrn  des 
HoaeOauä  za  machen,  bevor  et  gen  Nancy  zog,  und  er  richtete  da- 
her sein  Augenmerk  auf  Pont-à-Mousson.  In  Besitz  dieses  Platzes 
trat  er  in  Vert)indung  mit  dem  verbOndeten  Bisdiof  von  Metz  und 
dadurch  auch  mit  seinem  Herzogtum  Luxemburg;  von  Diedenhofen 
konnte  er  alsdann  die  dort  befindlichen  Truppen  an  sich  ziehen.  Am 
13.  Oktober  brach  er  von  Toul  auf  und  berannte  am  folgenden  Tage 
das  fcsto  Sehloss  Dieulouard,  de?-=e!i  He«nt:?Mn?  fmh  sein  durfto.  gegen 
i'l>ei:;abe  des  Platzes  das  nackte  Leben  zu  ei kanten:  die  Lt  iitr  zogen 
dh,  den  Stab  in  der  Hand.  Und  hier  bekam  er  nun  die  lollnnigi.sche 
Armee  zu  Gesichte,  welche  ihm  von  l*ont-à-Mousson  aus  entgegen- 
gerückt war,  noch  ohne  Kenntnis  von  seiner  Vereinigung  mit  Campo- 
basso,  und  hei  dem  eben  eroberten  Condé*)  und  Autieville  Stellung 
genomman  hatte,  um  ihn  am  Obergang  übet  die  Mosel  zu  hmdem. 

Das  Heer  von  Eßtzog  René  hatte  inzwischen  ziemliche  Abgänge 
erlitten,  aber  dieae  waren  mehr  als  ersetzt  worden  durch  die  bedeu- 
tenden Verstärkungen,  die  inzwischen  zu  ihm  gestoesen  waren.  Strass- 
burg hatte  geuiftsa  seiner  Ankündigung  am  5.  Oktober  eine  Schar  von 


')  Qui  les  véoil  venir  par  esooadre  en  ri  il  iMi'  onlic    dont  il  fut  moilU 
resjouy,  considérant  les  grandes  pertes  que  paravant  li  avoit  souffertes. 
S)  JeUt  CiutinM. 


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—   76  — 


8<X)  Maun  nhjio.sanilt ,  während  Basel  am  11.  Oktober- .sidi  niit 
200  Mann  begnügte ').  Auf  Dringen  Strassbnrgs  hatten  sich  auch  die 
obeietsissiachen  Reichsstädte  en^^sch  in  ROstiuigen  geworfen,  iffShrend 
Biflcfaof  Ruprecht  solcher  Mahnung  nicht  bedurfte*).  Aber  diese  Hülfe- 
ieistungen  kamen  nur  sehr  allmählich,  sozusagen  tropfenweise,  and 
auf  die  Beschaffenheit  der  Leute  ward  wenig  gesehen.  Es  war  zu- 
meist arme  *  purenschalt  »,  der  mit  einem  Winterfeldzug  wenig  gedient 
war.  Am  meisten  war  Herzog  Sigmund  ttn  Rückstand.  Der  neue 
Landvogt  Freiherr  Wilhelm  v.  Rnppoltsteiii  hatte  /wai'  «elion  am 
1.  Oktober  alle  lleerpllichligen  uut"g»;botfcn,  am  9.  Oktulicr  alu  inl-^  im 
Lager  zu  Kienzlieim  zu  sein,  aber  die-ser  Zeilpunkt  wurde  niclil  ein- 
gehalten. Es  entstand  eine  heillose  Verzögerung,  und  namentlich  der 
Adel  machte  Schwierigkeiten,  weil  er  nidit  auf  eigene  Kosten  den  Zog 
in  das  fremde  Land  hinein  mitmachen  wollte.  Schliesslich  war  der 
Landvogt  mit  soviel  Hetsigen  als  er  aufbringen  konnte,  vorweg 
aufgebrochen  ond  zu  Herzog  René  gestossen.  So  l&sst  sich  auch  die 
Stärke  der  Streitkräfte,  welche  in  den  letzten  Tagen  zu  Herzog  René 
gcstos.sen  waren,  jetzt  so  wenig  wie  vorhin  besüminon  :  aber  immer- 
hin war  sie  befräclitlirh  ^fnii-r.  wenn  man  Strassbuiu>  Hnlfflri-îtinir 
als  Mas.sstab  annimmt,  das  jelzl.  ah<re<ohen  vnn  si  incin  rei-^i;:*  !!  Zug, 
an  2fi00  Mann  Fussvolk  bei  dem  lolhnngischen  lleeie  .stehen  haïle. 
Schade  nur,  dass  die  Stadt,  in  dem  Bestreben  eine  mögliehst  hohe 
Zalil  zu  stellen,  die  Rücksicht  auf  die  Felddiensltüchligkeit  zu  sehr 
ausser  Acht  gelassen  hatte.  Somit  glaubte  Herzog  René,  der  die  bur- 
gundische Armee,  was  Zahl  und  Beschaffenheit  betrifft,  unterschätzte, 
sich  stark  genug,  seinen  Gegner  bestehen  zu  können. 

Beide  Heere  trennte  jetzt  nur  der  Fluss*).  Der  Tag  verstridi 
unter  heftigem  G<»chützfeuer;  abends  bezog  das  lothringische  Heer 
St^ung  auf  einem  am  Flusse  gelegenen  Hi'igel,  und  die  beiderseitigen 
Mannschaften  konnten  sicli  jetzt  gegenseitig  in  Musse  beim  Schein  der 
Wachtfeuer  betrachten.  Unbegreiflicher  Weise  beschloss  aber  der 
lothringische  Kriegsrat,  dir-  cin^fptininmrTie  Stellung  aufzutirbrn.  Der 
Autbruch  geschah  vor  Tagesanbruch,  olme  dass  der  Feind  es  bemerkte, 

>)  Knebel  64. 

«)  Colmar  St.-A. 

')  i  ber  die  Bewegungen  der  beiden  Hccrc  unterricbtet  neben  der  Cliron. 
de  Lorraine  Molinet  ;  beide  EraüUilungcn  ergänzen  i>icli.  Eine  feste  chronolu^isclic 
Unterlage  geg«iflb«r  der  C3iron.de  Lorraine  gewihrt  da»  angefOhxte  Reisejounud. 
Da/iiAniiimen  die  Angaben  bei  Schiltei^K&nigshofen,  Strassbnrger ArehiTcittOPik, 
linebel  und  Lad. 


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-  77  - 


und  es  wurde  eine  neue  Stellung  näher  an  Ponl-à-Mousson  heran  auf 
der  Höhe  des  Dorfes-  St.  Geneviève  bezogen.  Auf  den  gemeinen  Mann 
musstp  flif*'?  Atiffrehon  einer  vorfoilhaftm  Stellung,  difsfr  Riirkzng  vor 
einem  bfsicu^lt  u  Feind  in  jed>  r  Hcziehung  vorwiii nul  wirken;  wie  vor 
Nancy  enUslaiid  aueh  jetzt  der  Gedanke,  als  Venal  im  Spiele  wSre. 
Herzog  Karl  sah  sich  aus  einer  sehi  unaiigeneknicu  La^ie  befreit. 
Seit  zwei  Tagen  befand  sich  sein  Heer  ohne  Lebeuämittel,  denn  die 
Baoern  ans  der  Gra&chaft  Vandémont  führten  nichts  zu.  Jetzt  über- 
schritt er  ohne  Schwieri(skeit  die  Mosel,  bezog  das  veriaasene  lothrin- 
gische Lager  und  TCipflegte  sein  Heer  mit  Leichtigkeit  aus  dem  be« 
freondeten  Bistum  Metz.  Dazu  hielt  er  jetzt  die  Lothringer  in  &Dßta 
ei^n  Winkel  eingekeilt  und  halte  ihnen  soivohl  diu  Weg  nach  Nancy 
verlegt  als  auch  die  Verbindung  mit  der  Niedern  Vereinung  abge- 
schnitten. 

Noch  ein  andorrr  Vorteil  liel  den  Burgundern  miiliclos  in  den 
Schoss.  Sund,raiier  Fussvolk,  in  dor  Stiirke  von  3 — 400  Mnnn.  mit 
einem  Zug  Lebensmittel,  war  iiriilns  geradenwegs  auf  dns  hiiivimdiselie 
l^ger  lostnarschierl,  in  der  Meinung,  hier  noch  das  lotlu  invisehe  Heer 
vorzulindeii').  Die  Burgunder  waren  nicht  wenig  ersLaunl,  als  die 
Leute  so  keck  herankamen,  und  nidit  weniger  als  3O0O  Reisige  wurden 
auf  das  Häuflein  losgelassen  und  nmztngelten  es  von  3  Seiten.  Die 
Schar  versuchte  m  einem  kleinen,  auf  der  noch  freien  Seite  gelegenen 
Gehölz  Deckung  zu  suchen,  aber  sie  konnten  dasselbe  nicht  mehr 
rechtzeitig  erreichen.  Es  erhob  sich  nun  ein  erbitterter  Kampf,  der 
▼on  Mittag  bis  in  die  finstere  Nacht  hinein  dauerte.  180  Mann  hatten 
in  dem  ungleichen  K  impf  ihr  Loben  pitigebiisst,  wührend  der  Host  in 
der  Dunkrlhoit  der  Nacht  entkam.  Mit  Recht  wurden  dem  Freiherrn 
v.  Ra|i)t< »ll.steiii  schw^^re  Voiwiuie  u'einîjeht.  dass  ei*  diese  Leute  ohne 
Ucdeckuüg  von  Reileiei  hatte  niarbchierta  lassen,  sodass  sie  über- 
haupt nicht  in  der  Lage  waren,  die  Stellung  des  Feindes  zu  erkunden, 
während  ihn  daftïr  die  Schuld  allerdiogs  schwerKch  treflfen  kann,  dass 
die  Leute  von  dem  Stellungswechsel  nicht  in  Kenntnis  gesetzt  waren, 
da  er  selbst  sich  nicht  beim  Heere,  sondern  zu  Nancy  befand^). 

•)  Vgl.  die  eingehende  Krzählung  in  Edliba.:!i"  rîirnnik  ed.  Ilsleri  KW)  so- 
wie Küuigbbofon-ScliiUer  37K,  Kuubel  68  und  ila»  burgundisclm  llijisejournnl  bei 
GQiDimiiM-Lanilflt  1.  c.  Die  Angaben  der  Chron.  de  Lorraine,  die  von  Leuten 
am       GnflKbaft  Vandémont  «{»rieht,  sind  ganz  konftia. 

*)  Auf  die  Erzählung  bei  dem  spätem  Rétny  kann  irli  nicht  das  Gewiolit 
legen,  wie  es  in  der  betreffeuden  Anmerkung  bei  Knebel  und  in  dem  Nachtrag 
geschieht. 


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-   78  — 


Schlimm  war  .il»  r  dor  Kiinli  iK  k,  dt'ii  ilas  Krvijinis  auf  das  doulsdie 
Fussvolk  inachlc  ;  der  lledankc,  dass  Verrat  im  Spiele  sein  könnte, 
gewann  noch  mehr  Nahrung  und  beeinflussle  die  Haltung  des  Fuss- 
volks in  den  nftchsten  Tagen  in  unheilToUster  Weise.  Am  folgendcn 
Tage  rOclcte  Herzog  Karl  in  voller  Sddachtordnnng  vor,  imd  seine  Zu- 
versidit  musste  nicht  wraig  wachsen,  als  Herzog  René  auch  in  der 
Stellung  von  St.  Geneviève  nicht  stand  hielt,  sondern  si(  h  noch  näher 
bei  Pont-à-Mousson  zu  Alton  lagerte.  Die  Burgunder  bezogen  jetzt 
das  verlasseno  Lajrci-  von  St.  Genevi<'vo.  und  der  Tag  vergin?  nntor 
Scharm iilzehi  und  lictUgcni  (leschützfouer.  Zu  einer  Sehhicht  kam  es 
auch  jetzt  nicht,  da  der  Wald  von  Fa(  ().  welcher  sich  zwischen  den 
beiden  Stellungen  ausdehnt,  die  Entwicklung  der  burgundisulien  lleiler- 
massen  sehr  erschweren  musste,  während  un^ekehrt  ßkt  Henog  René 
bei  seiner  Oberlegenheit  an  Fossvolk  das  eine  Veranlassung  hfttte  sein 
können,  hier  den  Angriff  des  Burgunders  zu  erwarten.  Er  hielt  jedodi 
auch  hier  nicht  stand,  sondern  zog  sich  unter  dem  Schutz  der  Nacht 
nach  PonträrMousson  zurück  und  nahm  östlich  der  Stadt  auf  dem 
Hügel  Mousson  eine  voi  tcilhafle  Stellung  ein. 

Auch  ein  fester  ;;cfu^rtes  Heer  wäre  durch  dies  dreimali<:e  Auf- 
gehen einer  festen  Stclhui^'  iiotwcndiij  erschüttert  worden,  und  so  war 
CS  am  Ende  nicht  wumierbar,  wenn  jetzt  bei  diesem  Meere,  von  dem 
ein  grosser  Teil  den  Feldzug  nur  noch  widerwilUg  mitmachte,  die 
Gährung  endlich  zum  offenen  Ausbruch  kam.  Als  Herzog  René  am 
17.  Oktober  in  seiner  vorteilhaften  Stellung  àaa  Feind  nun  endlich 
die  Schlacht  anbieten  wollte,  da  versagte  sich  ihm  das  deutsche  Füss- 
volk;  es  erklärte  an  diesem  Ta^e.  als  an  einem  Feierta<;e,  nicht  fediten 
zu  wollen').   Das  war  nur  das  Vorspiel  zur  offenen  Meuterei'),  die  in 

>)  So  erzählen  Lad,  die  Chron.  de  Lomine  und  KmImL  Was  es  aber  mit 

ttipsom  riltselhaflen  feslnm  innnrcntuin.  jour  qtt*e>toicnt  cst<^  occis  los  Innorcns, 
für  eine  Bewandtnis  hat,  vermag  icli  cbensowenif  wie  W.  Vischer  in  seiner  Aus- 
gabe von  Knebel  69,  Anm.,  festziistellen.  Der  Tag  der  ^T"m^**<f,  der  miBclial- 
digen  Kindlein,  ist  der  28.  Dezember,  und  das  Fest  der  midecim  mü.  virgin.,  tn 
das  man  allenfalls  aurli  donkcn  kannte,  ist  erst  am  21.  Oktober. 

>}  Knebel  misst  die  Schuld  an  dieser  Meuterei  haiqtlalcldich  den 
Strassbargem  bei,  die  znerst  unter  allerlei  Yorwinden  TerMcbt  hUten,  den 
Kainprc  aus/invcichcn  und  schliesslich,  als  die  Schweiler,  Framoeeii  and 
Lotlirini.'<T  lien  Kaiiti>f  mi(  lioin  HurgundtT  aur^cnominon  hällen,  gewichen  wSren 
unler  dem  Huf,  sie  wären  verkauft;  als  die  anderen  das  gesehen,  hätten  sie 
•nch  mit  Hinterlassung  ihres  GepIcks  sehmthlich  die  Flacht  ergriffiBB.  I'nd 
die  Einen  sagen,  dus  ihre  Ilnuiiilcuic.  nämlirli  Walter  v.  Tli.nm  und  einer  von 
Kaprcnnk  dios  vorursarlif,  and^  ii-,  dass  Wdliolm  v.  Happoltstein  die  Sundgauer 
und  die  vuii  der  österreichischen  Herrschaft  aufgewiegelt  hätte.  —  Die  ganze 


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-  7d  — 


der  darauf  fo^Dden  Nacht  zum  Ausbrach  kam.  Die  Kiiechte  liessen 
ihre  Tapferkeil  au  der  ßürgerscliafl  aus,  die  sie  ausplüudert^,  und 
da  sich  nun  Waffeiirocke  mit  dem  burgundischen  Andreaskreuz  vor- 
fanden, wnrflr  dadurch  der  Verdacht,  daps  sie  vorm  ton  und  verkauft 
wäron.  mii-  iiclIi  \ormohrt  Sfrirmi«cli  verlangten  sie,  (l:i.<s  ihnen  die 
l'Iiuio  gtull'uel  wüideii,  inn  hiiuiwiii  ts  ?;u  ziehen.  Vergt;l>eiis  waren 
alle  Beschwichtigungsversuche;  nur  mil  gios-ser  Mülie  konnte  der 
Herzog  die  Leute  bis  mm  Anbrucb  des  Tages  zurückhalten.  Dana 
aber  gab  es  kein  Halten  mehr;  in  wilder  Flucht  stOnete  sieh  alles  ans 
d^  Stadt,  mit  ffînterlassung  vaa  Wagen,  Waren,  GepAck  und  Geediilts. 
Ein  GlQx^  nur,  dass  ein  dichter  Iforbstnebel  sich  lagerte  und  man 
kaum  auf  2  Schritte  sehen  konnte^  sodass  die  Burgunder  von  diesen 
Vorglingen  nichts  gewahrten. 

In  diesnn  all'^crnoincn  Wirrwarrc  behauptete  Herzog  Rene  seine 
Kaltblütigkeit.  Zunächst  handelte  es  sich  damni ,  das  (ieschütz  zu 
retten.  Das  gelang  auch,  und  indem  er  nun  mit  soinor  l'ritrnM  und 
den  Schweizern*),  die  er  hei  «ich  hatte,  Hon  Uückiiug  deckte,  ;;»'liin^ 
es  ihm  auch  allinälilich,  unter  tiein  übrigen  I-  ussvolk  die  Ordnung  hei- 
zu.*^tellcn.  Jetzt  handelte  es  sich  darum,  Nancy  und  St.  Nicolas  zu 
gewinnen,  und  da  die  Burgunder  auf  dem  rechten  Moselufer  standen, 
blieb  nichts  andres  Qbrig,  als  auf  dem  Unken  Ufer  surtlckzumarschieren. 
Zo  liv^un  wurde  der  Fluss  lUwrschriiten,  in  der  Weise,  dasi  die 
Reisigen  das  FussToIk  hinten  aufsitzen  liessen  und  so  den  Fluss  hin- 
Oberschwammen.  Herzog  René  selbst  machte  den  Weg  mehr  als 

Erzählong  iat  zum  guten  Teil  bo&h&fter  Baseler  ^tadLklatsch.  lindere  sonstigcD 
Qaellen  wibmh  nur  von  der  Meuterei  des  deutschen  FuMTotki  «a  erzählen,  daa 
trim  «De  gleicbmfissig,  Strassbnrger,  Oberelsässer,  Baseler  und  Schweizer.  Spftt» 

■^^^u.  liir  dann  i  in  Teil  die  Schuld  auf  di  n  indem  zu  scliieben,  und  es  war  natürlirli, 
dasa  die  Leute  der  Stadt  Strassburg  und  des  Rischofs  Huprecht  ani  inoiäten  be- 
schuldigt wurden,  weil  sie  eben  den  Uauplteil  des  i'usävolks  bildeten.  —  Die  Bfis- 
attigkeil  das  CSeirflchtea  wird  aber  ichon  genägend  erhirtet  dadurch,  daas  gerade 
Walter  v.  Thann  und  Hans  v.  Kageneck  recht  eigentlich  die  Seele  des  Kçiegcs 
waren  und  nach  der  Meuterei  sich  auf  alle  Weise  bemühten,  die  Ihren  bei  den 
lothringbclien  Fahnen  m  lialten.  —  Daüs  die  Meuterei  auf  rückständige  Sold- 
tthhmg  sarttcksolUiren  wSre,  wie  v.  Rodt  meint,  wird  nirgends  bexeugt. 
t'brigens  wechselt  auch  Knebel  mit  seinen  Anschuldigungen.  Während  er  hier 
auch  die  Sundgauer  hescliuldijjt,  sagt  er  |».  79,  dass  die  Sduvei/er,  Raseier  und 
Sandgaucr  bereits  den  Kampf  begonnen  tiätten,  als  die  Slxassburger  sich  zur 
Flucht  wandten. 

1)  Lad  giebl  ihre  Zahl  auf  1400— IfiOO  an,  was  gewiaa  Yicl  ai  hoch  gc- 

griiïen  ist  :  \vr>nn  überhaupt  nicht  eine  Terweebselong  vorliegt,  kann  ihre  Zahl 
nur  gering  gewesen  sein. 


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-  80  - 


lîO  mjil  hin  nnH  hör.  jnriostnnl  einen  Mann  mit  liiiiiiber  nehmend. 
Von  du  der  Kuek/'.ug  eilig.st  an  Nancy  vorbei  nach  St.  NieolaJ^. 

wo  der  Herzog  in  sorgenvollem  Nachdenken,  was  jetzt  gescheht;^ 
sollte,  die  Nacht  verbrachte.  Seine  Lajçe  glich  nur  zu  sehr  derjenigen 
eines  Sf^iifibrQchigen,  den  eine  Welle  eben  an  den  rettenden  Slrand 
geworfen,  um  ihn  sofort  wieder  in  das  tobende  Heer  zurQckzuschieudeni. 
In  der  Nacht  brach  in  seinem  Stalle  Feuer  aus,  dem  6  moet  Pferde 
2ttm  Opfer  fielen.  Dies  an  und  fOr  sich  geringfQgige  Ereignis  gcnflgte, 
um  dl!"  ;i:!nze  Année  in  VVafTen  zu  bringen,  indem  man  nieht  anders 
glaubte,  als  dass  der  Burgunder  vor  den  Thoren  stände.  Das  Heer 
war  eben  vollständig  in  Auflö.sung:  schlechfo  Führung,  Zuchtlncifrkfif 
und  langer  l)i<  n<?t.  alles  wirkte  zusammen,  dass  der  Feldzug  em  so 
traurijre^  Ende  nahm. 

Am  Dienstag,  dem  19.  Oktober  frtih,  traten  die  deuLschen  liaupt- 
leute  zu  einmn  Kriegsrat  zusammen,  und  die  Mduhat  war  AsifUr.  henn- 
zttziehen,  indem  sie  dem  Herzog  erldftrte,  dass  ein  sti&rkeres  Heer  auf* 
gebracht  werden  mfisste,  um  dem  Bui^nnder  entgegenzulrelen;  nur 
die  Strassburger,  Herren  Hans  v.  Kageneck,  Walter  v.  Thann  und 
PbStpp  Weitzel  erklärten  sich  bereit,  mit  ihren  Reisigen  noch  eine  Zeit 
lang  au-szuhalten').    Unter  diesen  Umständen  blieb  auch  Herzog  René 
nichts  anderes  übrig,  als  .sich   in  rins  rnvermeidliche  zu  Tilgen  und 
sich  auf  bessere  Zeiten  zu  gelrösten.    Allerdings  sah  seine  Läse  in 
A-erzweifeiter  \\  ei.-c  d*  rjt  iiigen  im  vorigen  .lahre  ulniUch  ;  wieder  konnte 
er  das  Feld  nicht  behaupten,  sein  Heer  musste  er  in  die  festen  Plätze 
verteilen  und  Hülfe  auswärts  suchen,  aber  doch  nicht  bei  König  Ludwig, 
sondern  bei  seinen  deutschen  Verbildeten.  Die  Besatzung,  welcbe  er 
in  Nancy  zurUcldiess,  bestand  einerseits  aus  Gascognem,  seinen  tapferen 
Lothringer  Parteigftng^n,  sowie  aus  Elsässer  Fussknechten;  alle  zor 
sammen  hatten  von  den  Burgundern  ki  iiiprlei  Schonung  zu  erwarten  und 
wnreii  rlaher  auf  ciiicn  Kampf  auf  Leben  und  Tod  angewiesen.  Den 
Überbefehl  fîihrte  das  wackere  Drüderi)aar  da  Guerra,  denen  Jean  de 
Dron  zur  Seite  stand  ;  die  Kl-^ib'-er  scheint  Hans  v.  Reinaeh  befehligt 
zu  haben*).   Was  sich  in  der  kur/.en  Zeit  an  Lebensmitteln  aiitliiüjen 
liess,  wurde  in  die  Stadt  gebracht,  in  welcher  Besatzung  und  Uürger- 
»chaft  auszuharren  gedachten.    Eine  Abordnung  der  letzteren  erklärte 

')  AA.  291. 

Schweizer  waren  unter  der  Br^ntrimg  nicht  vertrolcn:  sonst  würde 
IJerzog  Hmù  nicht  verfehlt  haben,  bei  tien  Kidgenosäeu  aul  deren  geiährdcte 
Lage  hinzoweiven.  Der  spiter  vorkonmende  Hennaim  v.  Reinaeh  wird  mit  dicien 
Hans  fleichbedentend  sein. 


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—   81  — 


dem  Hi  izog.  class  sie  auf  2  Monate  rjiil  Lubcn.^iuiUclu  vcj. scheu  wäre; 
bis  daiiiii  verhiess  er  die  Stadt  zu  eutsetzeo.  Dcu  Rest  seines  Ueerejj 
▼eri^te  er  äi  die  Übrigen  festen  IHäüse:  Rimères  untor  SfeJhorUe, 
LunévUle  anter  Hohenstein ,  Remiremoot  unter  Hameacfaer  «rhiellen 
deolacbe  Besatzung;  GondreviUe  wurde  dem  Bastard  r.  Vaudémontf 
Bruyères  Hwm  Pierre  du  Fay  und  Vautrin  de  Vaubéoourt,  Mireoourt 
den  beideo^rrcn  v.  Tantonville,  Vaudémont  CoHignon  de  Ville,  Epinal 
Waatrin  Wisse,  Arciies  dem  Herrn  de  Hardémont  und  St.  Dié  Jean 
d'Haussonville  anverlraut. 

So  trat  denn  nun  der  unglückliche  Fürst  die  Reise  nach  dem 
El'sn?:«:  nn.  iinîrowiss,  wa»?  ihm  das  Schi-^k^^al  bringen,  ob  er  in  der  La{?e 

III  wiuilt'.  -rill  Verspreciien  zu  erfiillen  i>der  niehf    NVu-h  halle  er  den 
Kelt  !i  der  Lt'i'li  n  nifhi  irpleort.  Fr  «ehlii*/ dr-ii  iiiirlislea  \V      ii;i<  h  Slrass- 
burg  ein,  der  iiui  über  lluon  in.s  liieusi  hUiai  tulnen  sollte.   Kirie  Rande 
Schweizer  Söldner,  denen  er  an  800  Gulden  sdiuldete,  schloss  die 
Thore  der  Stadt  und  wollte  ihn  nicht  <^er  fortlasäen  als  bis  sie  bezahlt 
wftreo.   Guter  Rat  war  da  teuer,  denn  der  arme  FQrst  nannte  nidit 
soviel  sein  eigen,  wenn  nicht  ein  biederer  Bürger,  Jean  Cachet,  ihm 
270  Gulden  geliehen  hätte  ;  was  noch  fehlte,  gaben  einige  Frauen  des 
Ortes,  indem  sie  ihr  Geschmeide  zum  Pfand  setzten').    So  konnte  er 
dann  unbehindert  seine  Reise  fortsetzen.    Noch  vor  dem  Herzog  war 
der  grössere  Teil  de^  »leu^srhfMi  Fussvolkps  hfM'mîickomHifn.  Anfangs 
hatte  noch  die  Absii  iii  ln-stainiru.  Hie  driu  Elsa.s:s  btiiiai  lilMi  li  ii  Plätze 
zu  behaupten,  aber  die  Leute  vvaieii  nicht  zu  hallen.    Zudem  fanden 
sie  nun  auch  bei  der  Bevölkerung,  nicht  ohne  Grund,  die  unfreund- 
liehste  Aufnahme;  Bechtold  Offenburg  erhielt  weder  zu  Lunéville  noch 
zu  Baocarat  Aufnahme  für  sein  Strassburger  Fussvolk  und  marschierte 
weiter  nach  Weiler.   Einen  Befehl  Strassburgs  nach  Baccarat  zurück- 
znmarschieren  und  hier  sich  Herrn  Hans  von  Kageneck  zur  VerfQgung 
zu  stellen,  vermochte  Onenbarg  gegenüber  dem  Widerwillen  seinci-  Leute 
nicht  zur  Ausführung  zu  briniren,  und  .so  sah  sich  auch  Strassburg  be- 
wogen, seine  Mannsf-haHen  abznbernff  ii.    I  forr  Hans  v.  Kageneck,  der 
zuletzt  zu  Dieuze  gestanden  hatte,  braeh  am  !?5  Oktober  auf  na<'h 
Stiiissburg,  Hess  jedoch  Horm  Gerhard  v.  Hoelileldeii  mit  «  etliehen 
der  .Stadl  Dienern  »  zurück;  eLtii-so  verblieb  der  reisige  Zug  des  Land- 
Togts  und  vielleicht  auch  derjenige  vua  Rusel  im  Laude,  um  den 

Buqpmdeni  durch  Strdfereien  möglidist  vielen  Abbruch  zu  thun. 


>)  Lcpagü  1.  c.  .<)fi9. 

6 

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8â  - 


xm 

Die  BOxger  von  Pont-à-Moussoii  hatten  sich  sicherlich  glQckM 
gescfaitzt»  als  ihre  Beechatser  endlich  abgezogen  waren.  Dem  HeroU 

Bourgogne,  welcher  sie  zur  Übergabe  aufforderte,  erwiderten  .sie,  dass, 
wenn  die  Thore  nicht  weit  j^enug  wären,  sie  die  Mauern  einrcissen 
würden,  davnil  ]]cr/A><^  K;irl  in  .illcr  neqiiciiilit  likt-it  oin^iehen  könnte. 
So  hielt  denn  iinii  der  H(  r/.t)g  in  stolzem  S(  lb-;t;,r,.f|-,i,i  soineii  Einzn?  in 
die  Stadt.  Mit  der  Ytilolgun?  des  Feindes  beaullragle  er-  Herrn  Olivier 
de  lu  Marche,  dem  er  100  huiames  d'arme.s  und  ebensoviel  Bngeii- 
schützen  seiner  Garde  mitgab.  Dieser  konnte  das  lothringische  üeer 
2war  nicht  mehr  erreichen,  aber  er  stiesa  auf  einen  Zug  von  96  bis 
80  Wagen,  der  von  6-^600  Mann  geleitet  und  für  das  lolhringiscfae 
Heer  bestimmt  war.  In  raschem  Angriff  sprengte  Herr  Ofiner  diese 
Schar  auseinander  und  bradite  die  Lebensmittel  und  Gefuigenen  so 
H«zog  Karl'). 

Während  sich  nun  diese  Din^e  bei  Ponl-à-Mousson  aV>.-|'ir'ltfn. 
stand  der  Graf  von  Chimay  .sowie  der  Sire  de  Bievre  mit  fiiX  H)  Mann 
und  der  ehemaligen  Besatzung  von  Nancy  nur  4  Meilen  cnttenil,  ohne 
zu  wissuü,  wo  Ilcrzou'  iCarl  sich  befand.  Ülmc  S<  hwierijrkpit  ver- 
ehiigleu  sie  sich  jetzt  mit  ilurem  Herrn;  der  Weg  nach  Luxembmg  war  frei, 
und  er  sah  sich  wieder  an  der  Spitze  eines  Heeres,  das  aam  nundesten 
20000  Hann  stark  war.  Noch  einmal  erstrahlte  der  bnrgundiscfae 
Stern  in  vollem  Glänze,  um  dann  jflh  zu  erblassen.  Wie  modite  die 
Brust  des  stolzen  Mannes  schwellen!  Nach  so  viel  Unglücksfällen 
lächelte  endlich  wieder  einmal  das  alte  Glück.  Nicht  bloss  HeriOg 
René  hatte  nicht  gewagt,  vor  ilmi  standzuhalten,  nein,  auch  tlas  Heer 
der  Verbiindoten  war  vor  ihm  ausgeri'^scn.  tirifl  das  waren  dieselben, 
die  ihn  hei  (Iran-son  und  Murten  besie-^d  hatten -j.  Es  konnte  kein 
Zweifel  .sem;  jene  Niederlagen  beruiilen  auf  unglücklichen  Z u HU li^' ketten. 
Mehr  denn  je  mochte  er  sich  als  Feldherr  fühlen  ;  und  das  ist  sein 
Yerlülngnis  geworden,  denn  einem  jeden  guten  Rate  verscfaloss  er  sein 
Ohr.  Das  wurde  recht  offenbar  in  dem  Kriegsrat,  welcher  am 
19.  Oktober  zu  Pon(-à-Moussoo  stattikod.  Die  VotechlSge  setner  An- 
führer waren  in  jeder  Bezi^ung  den  Verhältnissen  angemessen;  wflien 
sie  befolgt,  so  hatte  H^og  René  sein  Land  schwerlich  wieder  er- 

*)  Molinet  1,814.  De  la  Marche  stiera  dann  noch  auf  einem  veninneiigteD 
Hänfen  Deut.sche,  die  eich  vergebens  im  Gebüsch  zu  verteidigen  suchten. 

I!  nvoii  «rand  hrnirt  r<»oouvert  d'avoir  pnr  rinq  OTi  six  jour?  continuels 
faict  fuir  son  erinenu  devuiU  lui  avec  leü  plus  grains  de  ceux  qui  par  deux  foLs 
ravoienl  nié  jos.  Molinet  215. 


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—   83  — 


oben,  und  die  Weltgcschiohtd  hatte  dnen  andern  Lauf  genommeii. 
Die  Truppen,  vrdche  Herzog  Kai!  mitgebracht  and  der  Graf  vonChimay 
herbeigefilhrt  hatte,  bedurften  ebenso  sehr  ûet  Ruhe  als  der  weitem  Aus- 
bildung, und  der  Winter  stand  vor  der  Thüre.  So  war  ilir  Rat.  daas 
Herzog  Karl  noch  eine  Weile  7ai  Pont-ä-MousscMi  raslon  und  abdann  nach 
Laxemburg  ziehen  sullte,  durchaus  angemessen;  sie  selbst  wollten  dann 
mit  dpn  Ordoruianzknmpaîrnien  im  Fpldo  bleiben,  Nancy  die  Lcbcns- 
tiiiltfl  ;ih>rliiieiilfii  und  die  iüÜu Staiür  -/urückerobern').  Wie 
wäre  aber  bei  Kai  l  auf  Annahme  liirscs  Voi^sciilagcb  zu  rechnen  gewesen. 
80  gebieterisch  auch  sonst  die  La^e  der  Dinge  in  den  Niederlanden 
▼erlangte,  dass  er  endlidi  einmal  das  Heerlager  verliess!  IBequemlich- 
keit,  Sehen  ror  den  Beschwerden  eines  Winterfeldzuges  und  bOaer 
Wille  konnten  nach  seiner  Meinung  allem  einen  solchen  Bat  eingeben: 
er  beharrte  auf  seinem  Kopf,  sidk  mit  seinem  ganzen  Heere  vor  Nancy 
zu  legen  und  sofort  die  Bdagerung  zu  et  >lTiirn.  «Dieu  prépare  tels 
vouloirs  extraordinaires  aux  princes,  quand  il  luy  plaist  nuer  leur 
luriune^j.  Nm  h  nn  demselben  Tage  brach  er  mit  seinem  Heere  auf 
and  legte  sich  am  22.  vor  Nancy. 

Herzog  Karl  hatte  sich  nach  der  Sfhlacht  bei  Miirten  gCficn- 
uber  dem  mailändischen  Gesandten  t'anirliarola  vernehmen  lassen; 
Gott  habe  ihm  solche  Reichtümer  nnd  so  viel  Land  und  Leute  ver- 
liehen, dass  viele  Niederlagen  nötig  wftren,  um  seine  Macht  zu  brechen. 
Und  wenn  die  Gegnw  mehiten,  »  sei  vernichtet  ^  so  werde  tee  erst 
nodi  160000  Mann  von  seinen  eigenen  Völkern  ins  Feld  stellen,  welche 
er  nicht  oft  die  Waffen  nehmen  lasse,  weil  es  so  mutige  Leute  seien, 
dass  sie  dieselben  nicht  so  leicht  wieder  niederlegten,  als  sie  sie  er^ 
griffen  hätten^).  Der  Fürst  hatte  niclit  l'nrccht,  aber  die  Q)uellen  seiner 
Ma^'ht  waren  verstopft,  und  es  bedurlle  der  sorgsamsten  Arbeit,  um 
wit'der  zu  enidiHii  Schon  deshalb  war  es  das  er«te  Hebol 
l>uUt.i.sclier  Klugheit,  den  Krieg  einstweilen  .^lun-a  iluupücüloii  /ai  ültci- 
lai$seu  mid  sich  nach  semen  Niederlanden  zu  begeben,  mu  hier  die 
stockende  Regierungsmaschine  wieder  in  Gang  zu  bringen.  Indem  er 
alle  dabin  gebenden  Ratsdilfige  in  den  Wind  schlug,  beraubte  er  sich 
auch  der  Btöglichkeit,  die  unerschöpflichen  Hûlfequellen  seiner  Staaten 
aussonutzen.  Unmöglich  ist  es,  dass  er  diese  Lage  verkannt  hat;  er 
mius  eboi  geraubt  haben,  dass  Nancy  in  kDrzesicr  Zeit  f  iH  würde, 
und  er  war  zu  nusstrauiBch  gegen  s^e  erprobten  Diener,  ulä  dass  er 

Ï)  Molinet  1.  c. 

'■*)  Comines  110 

3)  Gingins,  DcpOchea  II, 

e* 

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BÀ  - 


diesen  die  An^be  ttberlassen  hätte.  Der  Glaube  war  zu  entscfanldigai; 
die  Stadt  konnte  innerhalb  der  kurzen  Zeit  schworlidi  in  dem  Masse 
mil  L('l)ensiniltél!i  v(?rseh«'n  worden  sein,  dass  sie  sich  lanjie  haltoo 
konnte.  Und  in  der  Tliat  begann  auch  bald  wieder  der  Hunger  in 
der  Slndt  zu  na^en:  Soldaten  njid  !^nr?pr  assen  Pferde  nnfl  Or!t>rn, 
Huinle  nnd  Katz(?n,  Mäuse  un(i  ilatleti  und  andere  imreinc  Dinge,  aber 
sie  liielletj  aus.  Sie  vertrauten  auf  da.s  Wort  des  Herzogs  Kené,  das.«; 
er  sie  nidit  vcrlasscu  wüide;  und  sie  wussten,  was  ihnen  bevorstand, 
wenn  Karl  die  Stadt  gewann  ;  Granson  war  ein  grausiges  Wahrzeichen. 
MnssteQ  sie  hungern,  ao  hungerten  die  Belagerer  nioht  weniger.  Jetsi 
rftchte  sich  der  Unverstand,  dass  der  Herzog  sich  vor  Nancy  gelegt 
hatte^),  ohne  vorher  die  festen  Plätze  Lothringens  in  seine  Gewalt 
gebracht  zu  haben.  Von  Burgund  war  er  vollständig  abgeschnitteOi 
in  IJar  .stand  der  Sin;  de  Craon  und  lies.s  aus  diesem  Herzogtum  und 
(irr  ChaTnpagne  nichts  hinüberkomnien.  Ebenso  versagte  ihm  Lothringen 
die  Zuiulir;  nur  die  Verbindung  mit  Metz  und  I.iixernhnrg  war  noch 
oflen,  al)er  Stia.^-Kn;;  Imite  sieh  schon  am  7,  ()kl<iln  i-  lioi  der  alt  he- 
frouüdeteu  Stadt  Mcl/  ijescliwert  über  die  Linlerstüt^iung,  welche  dem 
Burgunds  von  dorther  zu  teil  wurde  und  die  Verbüodetea  wandten 
sich  am  9.  November  in  einem  geharnischten  Schreiben  an  den  Bischof 
von  Metz,  Georg  v.  Baden^  und  verlangten  von  ihm  unter  Drohungen, 
dass  er  authOre,  den  Burgundern  Lebensnüttel  zuzuführen*).  So  waren 
die  Belagerer  ebenso  belagert  als  die  Belagerten.  SehUesslich  inusste 
Nancy  aber  doch  fnüon.  wenn  keine  Hülfe  kain.  Darauf  rechnete 
Herzog  Karl;  so  srln  ihm  die  letzten  Ereignisse  die  nlto  Zuversicht 
wieder  K<'g<'ben  halt'  ii.  so  matj  er  doch  iïn  Innersten  Horben«  vor 

einem  Zu.sammensloss  mit  den  Verbundeteii  zuiuckgcbebl  haben,  sciioo 
aus  dem  einfachen  Grunde,  weil  seine  Streitmacht  fur  beide  Uater- 
nehmcQ,  die  Feldsclilacht  und  die  Belagerung,  iiichl  ausreichte.  Es  war 
ihm  daher  eben  recht,  wenn  das  alte  Spiel  wie  im  vergangenen  Jahre 
erneuert  wnrde  und  durch  Verbandtungen  die  Dinge  in  die  Länge  ge- 
zogen wurden,  bis  Nancy  tiel;  dann  konnte  kommen,  was  da  wollte. 
Dav  II  wiisste  er  freilieh  nichts,  da.ss  inzwischen  die  Stände  der  Francfae- 
Cîomté  in  Verzweillntv/  id)er  die  Verwiistungen,  mit  denen  die  fM- 
genossen  seit  seinem  Abzüge  nach  Lothringen  ihr  Land  heimsucht*»n. 
Verliandlm)j''*n  niiî  lîrrn  angekniinft  halten  und  entsclilosseu  waren, 
Flieden  zu  scliiic.>5>cn  uiil  oder  ohne  ilireu  Liundeslierra. 

'    IV'siri  II,  41». 
^}  AA.  26Ù. 
*)  Colmar  St.-A. 


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—   85  — 


Zu  den  bisherigen  Friedensvermiülern  zwischen  Bnrgnnd  und 
deni  (îcraeinen  Bande  hatte  sich  jetzt  uueh  der  iiiä<;ho(  von  Metz 
gesellt,  ohne  zu  bedenken,  dass  er  bei  seitier  Parleirjahnie  wider  Herzog 
Hviw  fJir  dioso  Rolle  in  den  Au^rii  der  Vprhündotpn  wenig  geeignet  er- 
-'•licinrii  iiiu.-sto.  Mit  seinem  ünnicr,  dein  Maikgralcn  Karl  von  lîadcn. 
war  er  ein  eifii^rcs  Mitirlied  der  k:iiH(  iii<  li<'ii  l'urtei  und  lioille  wohl,  nicht 
bloss  Saarburg  Tur  sein  lii.stuin  zu  gewinnen,  sondern  aucli  für  seine 
Person  erklecklichen  Nutzen  aus  dieser  Vermittlung  zu  ziehen.  Ein 
Bruder  von  ihm  war  bereits  Kurfürst  t.  Trier;  bei  der  engen  Freund- 
schaft des  Kaisera  und  Herzog  Karls  mit  Papst  Sixtus  VL  konnte  es 
auch  ihm  nicht  fehlen,  noch  weiter  zu  kommen.  Jetzt  hatte  er  mit. 
dem  gewandten  kaiserlichen  Unterhändler  Georg  U>  -1or  den  Her/.og  in 
seinrrn  I,n:rer  zu  Essey  bei  Nancy  aufgesucht,  luid  beide  wandten  sich 
am  31.  Oktober  von  dort  an  den  Gemeinen  Bund  und  baten  auf  den  9.  No- 
vember eine  Botschaft  jren  F^ockcnbeim  ridor  Sn nrwerden  zu  senden,  um 
dort  ErölTiiuiit.'t'ii  licUell»  des  Frieden-  ciitu'»  einzunehmen').  Dieser  Tag 
kreuzte  sieh  jedoch  mit  einem  andeiu,  den  die  Eidgenossen  letzthin 
in  derselben  Angelegenheit  nach  Basel  anberaumt  ballen,  welchen  der 
pu)istliche  Legal,  Bischof  Alexaider     Foiii  vorzog  zu  besudien. 

Auf  diesen  Tag  kam  nun  auch  Herzog  Beuc,  schweren  und  bangen 
Herzens:  auch  wenn  die  Verbündeten  noch  so  wohlwollend  für  ihn 
gesinnt  waren,  liessen  sie  sich  durch  jene  Vorschlfige  einschlafern,  so 
war  Nancf  verioren^.  Die  ersten  Erfahrungen  waren  in  der  That 
nicht  ermutigend.  Wenn  er  audi  «vast»  schrie  und  Land  und  Leute 
beklagte  und  beteuerte,  dass  er  zu  Nancy  4  iMänner  liabe,  von  denen 
jeder  ein  Land  wert  sei,  so  erhielt  er  zunächst  mir  ausweichenden 
Bescheid^'.  Die  BevoUmüchlifrtfn  der  Nipd<  rn  V^reimnig  schützten  auf 
sein  Ikgcliren  um  Hrdfc  Man,/,.!  nn  VnlliiKirlii.  u  vor.  erklärten  aber, 
dass  ihre  Herren  unzwcifelhalL  uul'  Krloidera  ihren  r{imde.s]dlichten 
naclikommen  wurden;  und  so  wandte  si<'h  daim  der  Herzog  sofort 
sehrifHich  an  die  einzelnen  Mitglieder  der  Vereinung  mit  der  Bitte,  am 
29.  November  die  ihren  zu  St.  Dié  oder  Baccarat  zn  haben,  um  zum 


s)  Strbg.  Si-A. 

*)  Für  die  folgenden  Verhandlungen  benutze  ich  ausser  dem  in  d«.'n  Ridjreii. 
Abäcb.  II,  G2Ô  ff.  veröfTeaUiclderi  Material  notii  einen  Absch.  aus  dein  (^o'mar. 
St.-A.,  welcher  biiüonders  Verhandlungen  des  Herzogs  mit  der  Niedern  Vereinung 
mthllL  Vgl.  «ach  den  tMalogae  entre  Lud  et  Clirétien  83.  Lud  »clbst  befand 
dch  im  (tefolge  des  Herzogs. 

FJericht  des  Sololhurner   Abgesandten   Hans   voui  Stall,    äolothuro.  A. 
D,  S.  V,  57.    In  den  eidgcu.  Absch.  sleiil  ein  ungi  tiaues  Regest. 


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_    86  — 


Eotsatz  von  Nancy  vorzuriu  ken').  Ohne  Zweifel  war  auch  die  Niedere 
Vcreinnnjr  ztir  Hülfe  bereit,  aber  sie  wnr  nicht  gewillt,  ohne  die 
Schwei/fT  Hcn  Ff  Ufztiir  /(i  unternohnif  n.  l>ie.se  aber  stellten  sHn 
nejzeliii  ii  zunächst  in  iUihe  und  woUlen  den  An*4'/ftng  der  VerhanU- 
lunjîou  abwarten,  bevor  sie  sich  entschieden,  und  da  der  päpslUcbc 
Legat  noch  immer  nicht  angekommen  war,  sandte  man  einen  Doktor 
in  einem  SpitzschilT  den  Rhein  hinab,  um  ihn  mit  dem  kaiserlidk» 
Gesandten  Georg  Hester  von  Strassburg  zu  holen.  Abends  spftt  kam 
der  L^t  an,  aber  allein.  Âm  folgenden  Tage  mnsste  er  bekenneDt 
wie  ihm  persdnliGh  der  Wille  des  Herzogs  von  Bui^ond  unbdoumt 
sei,  da  er  seil  lang«'r  Zeit  nicht  mehr  bei  demselben  gewesrn.  aber 
ans  dem  Schreiben  des  Bischofs  von  Metz  und  Dr.  Hesler's  habe  er 
dessen  Genei'/lhcit  zum  Frieden  entnommen  und  ?iVh  jetzt  an  'len 
Bischof  'jcwiiinlt  mit  dem  Fi^in  lu'ii.  seinen  Sckiclai'  und  aueii  den 
Dl'.  IJthU  r  hci/useiuien  und  glcichzeiüg  .sich  bei  Herzog  Karl  zu  ver- 
wenden, dtiss  er  Lothringen  räume,  sich  in  sein  Gebiet  zurückziehe 
und  den  Krieg  einstelle.  Auf  seine  Bitte«  die  Ankunft  der  genannten 
Herren  abzuwarten,  erklSrten  sich  die  Abgeordneten  bereit,  nodi 
2  Tage  zu  warten;  doch  müsse  der  Herzog  Lothringen  räum^  und 
die  Vereinung  nicht  weiter  belästigen.  Der  Legat  sandte  darauf  zwei 
Abgesandte  an  Herzog  Karl,  um  dessen  «endliche»  Meinung  /.u  er- 
kunden. Auf  ihre  Rückkehr  konnten  die  Eidgenossen  schwerlich 
warten.  Fbensowrni?  or^rhionen  die  angekiindijrtrn  rtesnndten  ;  dafiir 
kam  ein  Gesamltri-  ili  s  Km-^ris.  Itnkfor  Haas  Hehler,  wclrher  Ücrii  lii 
bringen  sollte  von  uhieiu  lirci  kücheii  Einfall  der  Tin  ken  ia  Käi  iiLcu, 
und  nun  seine  AnstrcngungLii  mit  denen  des  Legaten  um  den  Frieden 
vereinigte.  Die  Eidgenossen  aber  bebarrten  bei  ihrer  Antwort,  zu- 
mal sie  aus  aufgefangenen  Schreiben  von  Herzog  Karl  entnehmen 
konnten,  dass  er  nichte  weniger  als  friedlich  gesinnt  war.  Der  Add 
im  Reich  war  dem  Burgunder  allenthalben  günst^  gesinnt,  und  etliche 
Herren  und  Grafen  hatten  sich  erboten,  ihm  10000  Böhmen  zuzuführen, 
die  es  damals  an  Kriegsruhm  mit  den  Schweizern  aufnahmen*). 

Somit  waren  die  Dinge  gerade  so  weit  wie  vorhin  }V\s  jetzt 
Antwort  von  Herzog  Karl  kam,  verstrich  wieder  kostbare  Zeit,  und 
d;uin  begnnn  dns  Spiel  vielleicht  wiederum  von  neuem.  Dass  die  Eid- 
genossen ihn  in  dtu  Frieden  einbegreifen  wollten  und  die  Hiiiunung 
Lothringens  verlangten,  konnte  Herzog  René  nicht  geniigen:  er  miis^te 

*)  Culmar.  St.-Ä.  Am  14.  Nov.  beglaubigt  er  von  Basel  aus  Ludwig  v.Ka^en* 
eck  bei  Strassburg. 
^  Losern.  A. 


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—  87  — 


bestironite  HQlfsznsageii  haben,  znmal  davon  die  HQlfe  der  Ni<;dern 
Vereinung  abhängig  war.  Nur  unter  dieser  VoraossetziiDg  hatte  die- 
selbe ihm  zulct/t  (inr-h  zii^rrsa^M.  tindirnals  einen  Hwro^zii'/  nach 
Lotliiiii'.H'ii  zu  unternehmen,  um  Niuicy  zu  r-ntsof/cn,  iiiul  der  Land- 
v«.^'t  Wilhelm  Freiherr  v.  Rappolt^tt  in  liitllc  si>;ilt  idi  an  die  Vasallen 
und  Zugewandten  von  Herzog  Sigmund  geschrieben,  schon  jetzt  alle 
Vorkehrungen  fiir  den  Feldzug  zu  treffen,  auf  dass  sie  alsdann  fertig 
und  «gericîit»  seien;  denn  d^  Versag  h&m  letzten  Feldzug  hfttte  zum 
guten  Teil  den  Sdiaden  und  die  Niederlage  gebracht^.  Ihren  guten 
Willen  bezeigte  die  Niedere  Vereinung  auch  dadurch,  dass  sie  beschloss, 
nachdem  bereits  der  Landvogt  zu  Baocarat  und  Strassborg  zu  Dienze 
einen  rcisi?on  Zug  liegen  hatte,  dass  auch  die  übrigen  Mit^rlir  der  eine 
entsprechende  Anzahl  hinschicken  sollten,  um  Herzog  Karl  die  Lebens- 
mittel abzuschneiden. 

Herzog  Rene  war  von  den  Eidgenossen  auf  den  Tag  zu  Luzern 
vrrf röstet;  dorthin  wollte  auch  dir  Niodoro  Vereinung  ihre  Rotsr-hafl 
schicken.  Zuvor  aber  erschien  es  ticni  liirzu;;  ratsam,  persönlicli  von 
Ort  zu  Ort  zu  reiten,  um  die  Eidgenossen  sich  günstig  zu  stimmen. 
Zuerst  wandte  er  sich  gen  Bern  ids  den  uiüchügsten  Ort,  der  am 
Kri^  mit  Burgund  am  meisten  beteiligt  war.  Hier  erschien  er  am 
18.  NoTember  vor  grossem  und  kleinem  Rat  und  beklagte  sich  gar 
«herziglichen  mit  weinenden  Augen»:  wie  er  seine  Stadt  Nanse  gar 
mit  notftsten  frommen  Leuten,  Rittern  und  Knechten  von  deutschen 
und  welsdien  Landen  besetzt  und  denselben  vcrheissen  und  gar  hoch 
gelobt  und  geschworen,  srie  bis  in  den  Tod  nimmermehr  zu  verlassen 
und  mit  der  Hiilfo  Gofios  '  mannlich  »  zu  entsetzen  ;  wie  nttn  jotzt  der 
Herzo?  vnn  Ruru'uml  ein  ^ewalli^  Lnpcr  vor  Nancv  nnf^p'?' Iihi'/rn  habe, 
in  Meinung,  die  fn in iiikmi  Leute  darin  unizubi  in;jcii  und  seintiii  iioclaimt 
zu  erzeigen,  ikin  möge  daher  iliin  m  .sulchcu  grossen  Ängsten  und 
Noten  zu  Hülfe  kommen  und  ansehen  den  getreuen  Beistand,  den  er 
ihnen  und  anderen  Eidgenossen  vor  Mutten  mit  seinem  eigenen  Leibe 
geleistet,  so  wolle  er  ihnen  nach  seinem  Vermögen  gern  Sold  geben 
und  ach  darin  ziemlidi  erzeigen;  geschähe  das  aber  nicht,  so  mttssten 
sie  alle  sterben  und  vor  Hungersnot  verderben,  denn  die  Leute  h&tten 
bereits  an^fiingen,  Rosse  und  andere  «  unmenscidich  >  Nahruiig  zu 
essen,  und  so  müsste  an -Ii  or  an  ihnen  treulos  und  iniùneidig  werden. 

Solche  kläglichen  Woilc  jrintrfn  </ar  manchem  Biedermann  zu 
Herzen,  dass  ihm  vor  Erbarmen  die  Âugeu  überliefen.  Nach  Lage  der 

<)  Kmbel  74. 


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Dirijîe  aber  konnte  Bern  für  sich  seihst  nlloin  koinr'  Zn^^n^p  erteflen; 
jedoch  vf'rliif-H-  ihtrî  die  Stadt,  auf  detn  Tag  üu  Luzern  auls  kräHifrssle 
für  sein  (ichiit  ii  t;iii/ulreten').    Wie  Bern,  so  er/riiï  aueh  Ziirleli  mit 
Eifer  .sein<!  Saelie.    Hier  war  es  namentlich  tki  Held  von  Marten, 
Hans  Waldmann,  der  sich  seines  Kampfigefâhrlen  in  eifriger  Weise 
aonahm^,  vnd  auch  auf  dem  Tag  yoq  Lüzeni,  am  23.  NoTember, 
Dchien  dem  Herzog  alles  naoh  Wunsch  zu  geheo.  Hier  wies  er  danuif 
hin,  wie  er  am  der  Eidgenossen  und  der  deutschen  Nation  willen  tod 
Land  und  Leuten  gekommen,  wie  er  aber  auch  jetzt  noch  mit  dem 
Herzog  von  Burgund  zu  Frieden  gelangen  könne,  wenn  er  sieh  ?od 
den   Eidjjenossen  trennen  wolle.    Zu   seinem  Flehen   friede  er  ein 
hedeiilssunes  Versprcelien  hinzn .  das  nnf  die  geld'/if  i  iu'''M  .'~^<  li\v(  izer, 
besonders  auf  die  Länder,  nieh!  olmc  Kindruek  bleiben  könnt«' :  <  i  ver- 
hiess  ihn(!n  40000  Ciulden,   U^UÜÜ,  wenn  sie  in  Basel  eimuckteu, 
10000,  wenn  sie  von  dort  auszögen  oder  biuneu  6  oder  8  Woclies, 
20000  in  Jahresfrist.  Und  in  der  That  erkannten  nun  die  Eidgenosaeo, 
dass  ihm  die  HOlfe  nicht  abzuschlagen  sei  und  dass  man  mit  alteo 
Bannern  wido*  den  Herzog  ausrQcken  wolle').  Das  war  aber  nur  ein 
vorläufiger  Beschluss,  der  erst  heimgebracht  und  von  der  Gemeinde 
genehmiirt  werden  inussle.    Daran  uhmlifo  aber  niemand,  dass  die  lie- 
stätijrunjz  ausbleiben  könnte.  un<i  Herzo}?  René  und  die  Niedere  Vcreinunji 
handelten  drinach.  Getrosten  Muto«  konnte  lîerzn,!  Renf»  jetzt  durch  seinen 
'^'f'trpnen  Holinarscliall  Suffren  de  Ba.sehi*j  den  Öeint  ii  in  Lothrirr;!»  ii  lit 
iialii;  Hülfe  verkünden.  P^r  selbst  be}îab  sieh  über  Basd  am  i'O.  Novtuikt 
nach  Strassburg^j,  um  nun  auch  seinerseits  alle  Yorkelirungen  zu  dem 
Feldzug  zu  treflen;  namentlich  lichtete  er  sein  Atigenmerk  daraaf, 
seine  Reisen  in  Lothringen  zu  verstUrken,  um  dem  Gegner  besondeis 

^}  Uiebold  Schilling  'dkid  als  Augenzeuge. 

*)  Leider  iit  nicht  bekannt,  wann  Ilenog  René  sich  ta  ZArich  aulbi^L 

|)it'  Kizätilung  ilor  ('.hronii}ue  de  Lorraine-,  wonach  Hans  Waldmann  durch  eine 
feurige  Rede  den  unsdihitisigen  IJat  von  Zürich  zur  Hiiifcleislung  fortreisst,  ist 
gaiu  romanhaU  aufgepulzL  Diese  llcde  sollte  niemand  mehr  auloehmen;  mit 
demselben  Recht  mdsste  man  die  flbrigen  Reden,  welche  der  Ghranbt  seinen  Heldeo 
in  den  Mund  legt,  (Qr  bare  Miin/.e  neiiinen.  Die  sonstigen  historischen  An^nben 
des  Chronisten  erweih-en  sicli  sämtlich  als  falsch,  und  somit  kann  man  auch  den 
Böjreu,  mit  dem  Herzog  Ueué  än^üllich  vor  dem  Sitzungs^  de&  Hab  der  Eat- 
scbeidung  hant  nnd  den  der  Chronist  nngt  dnldig  an  der  ThOre  knXwen  ttoW 
getrost  KU  den  Übrigen  Hfirm  schicken  und  in  das  Iteichder  Fr)  1 1  v.i  weisen.  lliifeni> 
wird  übri^i  n»  srmsl  dieser  angeblich  ständige  Begleiter  des  üörzogs  ervilut. 
')  Kidgon.  AbcH.'lt  U,  ü3ü, 

')  Seine  Sendung  ist  immer  viel  sn  spit  angesetzt  worden. 
Knebel  78. 


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-  89  - 

die  Zufuhr  aus  dem  Metzer  Thal  abzuschneiden.  Das  Geld  war  knapp, 
und  er  musste  von  Slrassburg  5000  (Juiden  leihen,  für  deren  Rüek- 
•/.ahlim«/  Fich  die  beiden  lollirinjiisr-hrn  Lnfidv(V/to  Gorharfl  vim  Li<ine- 
vüle  und  Johaua  Wisse  am  4.  Dezember  mit  ihrer  eigenen  Ter^u 
verbürgten*). 

Die  Nioderf»  Vereinun";  hatte  sieh  i)eroits  zu  Luzern  erboten,  don 
Eidgenossen  Lt'bensmittel  um  einen  «  bescheiden  IMennig  »  zuzutuhi  en, 
und  Herr  Wilhelm  v.  Rappoltstein  sclirieb  demgemäas  am  28.  Kovember 
einen  Tag  auf  den  4.  Dezember  nadi  Ensishöm  aus,  um  über  die 
Verpflegang  zu  beraten.  Die  Schwierigkeit  bestand  vor  allem  darin, 
in  dem  Tdllig  ausgesogenen  Lothringen  Lebensmittel  für  ein  ganzes 
Fleer  aufzubringen,  und  es  wurde  daher  beschlossen,  umfassende 
Maga7:inp  zu  errichten.  Unter  cljpsen  Umstünden  war  es  aber  not- 
wendig, dass  von  vornherein  die  Richtung  des  Marsches  bestimmt 
N^  iirde:  rbs  hatte  ;ur=srrdom  den  Vorteil,  dass  solche  ÜbelstHnde.  wie 
aul  (Iciii  l(  tz!cii  KcMzn^^.  dass  jeder  Truppenteil  auf  eigciir  l  aust 
marschierte  uimI  l  inen  iM  liebigen  Weg  eiaschlu^,  wodurch  iiithl  am 
wenigsten  der  uugUiekliclie  Ausgang  herbeigeführt  war,  vermieden 
wurden.  Den  Eidgenossen  wurde  daher  der  Weg  über  Ortenberg 
durch  das  Weilerihal  angewiesen,  und  dementsprechend  beschioss  die 
Niedere  Vereinung  für  dieselben  umfiissende  Vorratshäuser  zu  St  Dié 
und  Baccarat  anzulegen,  während  ihre  Mitglieder  für  die  eigene 
Verpdegmig  selbst  zu  sorgen  hätten.  In  Lothringen  sollte  der  Herzog 
Vorkehrungen  zum  Backen  treffen  lassen  und  dafür  sorgen,  dass  von 
jenen  beiden  Plätzen  «  Kost  »  dem  Heere  nachgeführt  werden  könne. 
Innerhalb  der  Veroiniatin;:  im  Fha>«  wollte  man  dann  einen  freien 
Markt  ausruteii.  smlas^  die  Ki(lui'iioss,eii  iiltn-ill  ilnc  Heflü!ini--r  um 
einen  «glei<  lnMi  ziendiclicu  lleanig»  einkauleii  koimUiu.  ISulwcndig 
war  es  aber  daim,  daüs  die  Schweizer  sich  nicht,  anstatt  zu  bezahlen, 
ihrer  i^öhnfidiffli  Raub-  und  Plûnderungslust  Oberliesscn,  da  sonst 
zu  erwarten  stand,  dass  jedermann  sich  mit  seiner  Habe  flüchten  würde. 

Auf  demselbm  Tag  hatte  auch  der  päpstliche  Legat  versucht,  die 
abgebrochenen  Friedensverhandlungen  wieder  anzuknüpfen.  Der  Herzog 
von  Burgund  habe  ihm  erklftren  lassen,  dass  er  bereit  wäre,  mit  allen 
Mit<rliedem  des  g^neinen  Bundes  und  mit  allen  von  der  deutschen  Nation 
Frieden  zu  machen;  gegen  den  Herzog  von  Lothringen  hingei^Mui,  der 
kein  Deutscher  und  von  seinem  Blute  sei,  wolle  er  die 
Feindseligkeiten  niclit  eiostellen.  Um  aber  sein  lauter  Herz  gegenüber 

0  AA.  98& 


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-Go- 


der flpiitschon  Notion  iind  den  Herren  vom  Runde  zu  offenlMiren, 
sei  er  cinversfnndi  ii .  wenn  zu  Sirassburg  oder  an  oinein  andern 
gelegenen  Orl  ein  lag  angesetzt  würde,  um  Miltel  und  Wege  zu  einem 
waliren  Frieden  zu  suchen.  Auch  bcüclfe  ller/ofrs  René  schien  der 
Burgunder  noch  nicht  sein  letztes  Wort  gesprochen  zu  haben  ;  der  I^gal 
meinte,  wenn  gute  Leute  darin  arbeiteten,  ivttre  idelleii^t  Herzog  Karl 
auch  hierin  nicht  so  zfth,  und  dann  wOrde  fttr  alle  Teile  Ruhe  und 
Frieden  eintrettti.  Damit  schien  die  Aussicht  auf  Frieden  ein  gut 
Stttck  weiter  gefördert  zu  sein,  wenn  die  Absichi,  die  Dinge  zu  ver- 
schleppen bis  Nancy  gefallen,  nur  nicht  so  deatlich  hindiirchgeschininiert 
hätte.  Die  Vercinung  antwortete  kuzweg,  dass  sie  vorerst  der  Eid- 
genossen \\'illf»n  vernehmen  müsse,  weil  zweimal  früher  in  ihr*  r  Gegen- 
wart bf  .s(  lil(K<>on  worden  sei,  sich  in  keine  Unterhandlung  einzula-sscn, 
uu^iüci  der  Herzog  ziehe  aus  Lothi iiii:*  ii  al).  Zu  diesem  Zweck  ver- 
kündete sie  den  Eidgenossen  l  ug  auf  den  lö.  Dezember  nach  Ludern'). 

XVI. 

Während  Herzog  René  sich  bei  seinpn  Vcrhnndotnn  um  den  Ent- 
salz bemühte,  hatten  sich  in  î.othriii^icii  widili^iü  Dinge  abgespielt. 
Die  Vurau.ssichl  der  hurjiuudiûchen  l'iihit  r,  da.s.s  v6  eine  Thorheit  wäre, 
sich  vor  Nancy  zu  legen,  wäJuend  sainlliche  festen  Plätze  in  der  Um- 
gegend von  Nancy  in  den  Händen  der  Hauptleute  von  Herzog  René 
sich  betanden,  war  nur  zu  sehr  durch  den  Gang  der  Ereignisse  be- 
stätigt worden.  Von  allen  Seiten  setzten  die  Lothringer  der  Belagernngs- 
armee  zu  und  richteten  ihr  Augenmerk  vor  allem  darauf,  ihr  die 
Lebensmittel  abzuschneiden  und  jede  weitere  Verstftrkung  abzufangeo. 
Unermüdlich  war  in  dieser  Hinsicht  der  wackere  Hauptmann  in  Rozières. 
Robert  de  Malhorlie.  (îlrirli  Virini  Rp^^'inn  <lrr  Rpln','erun«r  gclrin^r 
ihm.  einen  Zug  Lebensniillei.  dt  r  von  KuiiiIn  rvi!l<  rs  m  das  Lager  vor 
Nancy  abg(>gangon  war,  bei  Ferrures  zu  übirlallcn  und  nach  Rozières 
zu  fiilu-en,  wo  die  Beule  verteilt  wurde.  Kühiiti  noch  war  der  baslard 
von  Vaudémont,  der  die  Burgunder  in  ihren  Yerschaozungen  vor 
Nancy  zu  Überfallen  wagte.  Um  Allerheiligen  brach  er  10  Uhr  abends 
auf;  seinen  Leuten  hatte  er  weisse  Binden  gegeben,  auf  dass  sie  sieh 
in  der  Dunkelheit  e^ennen  mö<Aten.  Nachts  um  10  Uhr  gelangteo 
sie  na(  h  Laxou,  wo  eine  Abteilung  Burgunder  lag.  Es  gelang,  die- 
selben im  Schlaf  zu  überraschen;  aber  durch  den  Liirm,  der  darauf 
entstand,  wurden  diejenigen,  welche  weiter  entfernt  im  oborn  Teil  des 
Dorfes  lagen,  aufgeweckt  und  sie  entkamen  glücklich  iu  die  lürche, 

1)  Eidg«iL  Absch.  U,  627  und  682. 


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wn  sie  die  Rturmp-lorko  läuteten.  I)a3  gaaze  Belagerungsheer,  das  tmr 
i'it)(>  halbe  Sluiulo  cuüernl  lag,  geiiel  in  Aufregun«/  :  man  dachte  nicht 
aiiiiers,  als  dass  Herzog  René  mit  seinem  EntsaUheer  zur  Stelle  wäre. 
Mit  Fackeln  und  Laternen  spähtcu  die  Burgunder  nach  dem  Feind, 
ohne  cbss  âe  ädi  weiter  Torwaf^o,  sodass  die  kldoe  Schar  mit 
ihieD  Gefimseneo,  30  Pferden  und  sonstiger  Beute  nach  Gondre- 
ville  entkam.  Aach  in  Nancy  war  der  Lftrm  vemommen,  und  hier 
glaubte  und  ho£Ete  man  im  ersten  ÂogenbUok  nicht  anders,  als  dass 
Herzog  René  angekommen  wfire.  Biller  war  freilich  die  Enttäuschung, 
aber  die  Braven  konnten  sicli  trösfen  damit,  dass  die  Zeit  für  den 
KiilsaU  doch  noch  zu  kur/,  \\;ir;  ;uif  alle  Ff5lle  durften  sie  schliesaen, 
dass  ihre  Freunde  ausserhalb  Nant  v  nirlit  feierten. 

Um  dieselbe  Zeit  mag  es  sc^wcsien  sein,  dass  deui  kuhutii  M.il- 
hortie  ein  neuer  Handstreich- glückte.  400  burgundische  Reisitje  hatten 
auf  dem  Iforscb  ta  fliran  Fürsten  bk  Tonnoia  Nachtlager  bezogen, 
nichts  BOses  ahnend,  da  burgundische  Besatzungen  in  benachbarten 
festen  Plätzen  die  Sidierheit  des  Ortes  genOgend  zu  verbttigen  schienen. 
Ein  Bewohner  des  Ortes  brachte  Ualhortie  Kunde  davon  und  erbot 
si'  lî.  il  in  in  der  Nacht  unbemerkt  unter  die  Feinde  zu  führen.  Der 
Mann  hielt  sein  WorL  Malhortie  gelangte  mit  d» n  Seinen  unbemerkt 
ins  Dorf,  trotz  der  Wachsamkeit  der  burgundischeu  Anfrihror.  die  oben 
auf  dem  Sciilossi'  W.t?  «ich  von  Feindon  im  Oiaff  fand,  wurde 

zusammciigeliiiiD'ii  odur  gelangen  gcnouiinni  :  nur  die,  welche  im  Schlosse 
lagen,  konnten  am  folgenden  Tage  nach  Nancy  weiter  marschieren  und 
dem  Herzog  die  Kunde  bnngen  von  dem  was  geschehen.  In  Oberiothi  ingen 
führte  von  Épinal  aus  Herr  Waulrin  de  Wisse  ebenso  im  ganzen  mit  Glück 
die  Sache  seines  Herrn.  Auf  die  Kunde,  dass  die  Herren  de  la  lUvière 
ooddeCkmcfaes  auf  dem  Marsch  Ton  Nancy  nach  Burgund  zu  Domaire 
in  der  Nähe  von  Dompaire  Qbernachteten,  gedachte  er  sie  dort  al)zu- 
fangen;  aber  der  Vogel  war  bereits  ausgeflogen,  als  er  in  die  Nähe 
dn=  Nestes  kam.  Der  Herr  von  Wisse')  vermutete  ganz  richtig,  dass 
die  Uiii'^niiulcr  dt  ii  Marsch  ^rprirhtet  hätten  nach  Fonlenoi,  das  sich 
nocli  in  ihren  liündun  befand.  Auf  weilen  L  tnwegen  in  ünsterer  Nacht 
bei  grimmiger  Kälte  schlich  er  sich  unter  kundiger  Fülirung  in  die 
Näh©  des  Platzes,  um  bei  Tage  —  es  war  der  2.  Dezember  —  den 
sorglosen  Fdnd  zu  Überfallen.  Derselbe  wurde  aber  noch  gerade  zu 
rechter  Zeit  gewarnt  und  verblieb  in  Fontenoi  und  rOstete  steh  hier 
ZOT  Verteidigung.  Zum  Angriif  war  aber  der  Herr  von  Wisse  nicht 

*)  Das  GevcUecht  der  Hernn  von  Wisse  fDhrl  leinea  Namen  von  dem 
kleinen  Ort  Vuisse  im  Kreis  Chflteau-Salins. 


_   92  — 


stark  jrptiufr  nnH  Oir  f]pn  niiss^llioktpn  îînnH streich  pnfsfljâi.lijïte  er  sich 
(lurfh  ciiuMj  Slreifzu'j  in  il;is  ( iiTiiz;j;iiiift  der  Fiiinclic-I  "otiilé,  der  grosse 
Beule  an  Vieh  eiubraclile.  Die  lie.salzuiijj  von  FuuUuMi  zahlte  den- 
selben 8  oder  10  Tage  später  heiin  und  streifte  plündernd  bis  in  die 
Nfthe  von  Êpinal,  wurde  aber  auf  dem  Rückweg  von  Herrn  Wantrin 
ereilt  und  zusammeng^auen.  Hing^en  glûdLte  es  dem  Herrn  Ândié 
y.  I&iraucourt,  Sire  de  Brandebourg,  sowie  dem  borgundischen  Herrn 
von  Soye,  auf  der  Rückkehr  von  Nancy  einen  Haufen  von  Lothringern 
am  10.  Dezember  abzufiingen;  3  Gascogner,  die  unter  ihnen  wnrvn^ 
Hess  der  Herr  von  Haraueourt  hängen;  die  Lothringer  schle|>ple  er 
nacli  Darnoy.  Das  Lös.  jicM  aber,  welches  er  von  dfn  Gefanjienen 
zu  (iiprcsscn  holTtp.  riil;^iii'^  ilmi.  indem  «li'ii  (jelkugeuen  ?plfinjr 
sich  niiticls  filier  Stricklfiier.  dir  sie  ans  ilireti  Hemden  «remaeht  hallen, 
in  den  Uurjigraben  herabzulassen  und  .so  zu  enlkonuneii' j. 

Viel  bedeuliäajner  aber  als  diese  einzelneu  Uuternelinien  waren 
die  täglichen  Streifereien^  wodurch  die  butgundisdie  Armee  nun  selbst 
förmlich  in  Belagerungszustand  gehalten  wurde.  In  dieser  Hinsicht 
thalen  die  reisigen  Sdiaren,  welche  von  der  Niedern  VereinuDg  su 
Baccarat,  Lanéville  und  Dienze  lagen,  im  Verein  mit  der  ebftssiscben 
Besatzung  zu  Ho/ières.  die  vortrefflichsten  Dienste.  «Die  zogen  alle 
Tiiiic  aus  vor  das  bur^undisch  Meer  und  erstachen  ihrer  {?ar  viel,  und 
wer  etwa«  brachte  und  es  vor  Naiiey  in  das  Heer  wollte  fuhren,  den 
schlu<ren  sie  zu  Tode  und  nalinieii  das  (int  und  führten  es  jicn  liosiers 
und  Lienstat.  Darum  so  miLs.steii  die  vor  Nanse  in  dem  Heer  auch 
lltnijjer  leiden;  denn  ihnen  ward  viel  Speise  und  anderes  fortgenouinjeu, 
das  in  das  Heer  kommen  sollte.  >  Kein  Wunder,  dass  Herzog  Karl 
versuchte,  eins  dies^  Wespennester,  die  ihm  auf  dem  Nacken  saaseo, 
auszuheben.  Am  25.  November  entsandte  er  eme  Abteilung  von 
700  Mann,  um  in  der  Nacht  Rozières  zu  flberrumpdo,  aber  ne  wurde 
mit  bluti<;en  Köpfen  heimgeschickt  und  Uess  an  200  Tote  zurück'). 
Karl  scheint  darauf  selbst  vor  den  Platz  pezogen  zu  sein;  indem  er 
denselben  von  einer  benachbarten  Höhe  besichtitrte.  erschien  es  ihm 
jedoch,  dass  die  iintiitten  eines  weiten  (■l)erscliwemmunjrr*i.'ebiet?  /elecene 
Burji  nur  sein  ^i  hwer  zu  erobern  wäre;  er  kehrte  unvenichleter  iMa^e 
vor  Nancy  /nriK  k  und  verschob  die  Eroberung  auf  spätere  Zeittü. 

So  war  denn  die  La^'(^  der  Belairerer  nichts  weniger  als  rosig. 

1)  Die  Cbron.  de  Lorraine  er/.älilt  von  diesen  einzelnen  H.mdstreiclien. 

•)  Der  Chroniï't  erzählt  von  diesem  Zug  wieder  oJme  Datum  und  in  anderem 
Zusammenhang,  als  ob  «icrselbc  nnc}i  dem  glückhcheu  Überfall  in  SU-Nicolu  er- 
folgt  wäru;  unseru  iVnscUung  des  Krcigniäses  stAtzl  sich  auf  die  Angabe  bei 
Königshofen-Schilter  379. 


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—   93  — 


Für  diiîZultila  stand  ihnen  nur  noch  das  iinUre  MuseUluü  idleii.  aber 
auch  diese  Verbindung  wai  durcli  die  civviUintcn  Slrcifzü^jc  bereits 
vielfach  nnterbrochea,  sodass  nur  noch  unter  starker  Bedeckung  Scu- 
duDgen  an  Geld  und  Polver  aus  dem  Herzt^tum  Luxemburg  mögUeh 
waren').  Viel  schlimmer  war  es,  dass  auf  einen  feuchten  Herbst 
ein  frühzeitiger  und  ungewöhnlich  strenger  Winter  gefolgt  war.  Die 
Burgunder,  welche  im  besten  Falle  nachts  in  Zelten  und  vereinzelten 
Hobsh&tten  lagen,  tags  aber  sich  in  den  nassen  Laufgräben  und  Erd- 
verschanzungen  aufhallen  nmssten,  waren  gegen  die  Unbilden  der 
Witterun?  völli«r  selinf/ln?.  und  die  Folge  war  selbftverstflpdiirh  ein 
ausserordentlich  schlcclitcr  (resundheit«zn«tnnd  (les  Heeres.  Das  be- 
nachbarte St.  Nicolas,  das  als  Kiaiikeiiaul'eutlinll  diente,  war  iiberiiillt. 
Das  waren  jedoch  nicht  die  schlechtesten,  die  in  dem  aufreibenden  Dienst 
von  Krankheiten  befalleu  wurdeu  ;  dos  Fussvolk  wartete  nicht  ab,  bis 
dass  es  imuik  und  elend  wurde,  sondern  riss  aus,  wo  sichdne  Gelegen- 
heit bot.  Dennoch  rechnete  Karl  auf  den  baldigen  Fall  von  Nancy  und 
danait  auf  das  Ende  aller  Drangsale.  Hau  kann  es  als  ein  Zeichen 
seiner  Zuversicht  betrachten,  dass  er  das  Fest  des  heiligen  Andreas, 
des  burguodiscben  Schutzpatrons,  am  13.  November  mit  den  Rittern 
des  Ordens  vom  goldenen  Vliess  festlich  beging'),  und  an  demselben 
Tage  schrieb  er  an  seine  rtelreiion  zu  Dijon,  wie  er  hoffe,  binnen 
kurzem  wieder  Herr  vi>n  Naiu  y  zu  öcui  'j.  Nicht  ohne  Grund,  denn 
stand  es  bei  den  Belagerern  schlecht,  bei  den  Belagerten  stand  es  ii«>ch 
viel  schlimmer.  Das  Geschützfeuer  freilich  fügte  ihnen  nicht  viel 
Sdiaden  zu.  Nicht  m^  wie  früher  konnte  Karl  durch  sein  atAmeres 
Gescbiltz  der  Stadt  zusetzen;  der  beste  Teil  war  zu  Murten  und 
Graoson  verloren  gegangen.  Nur  2  grosse  DonnerbQcfasen  standen  ihm 
zur  Verfügung,  von  denen  die  eme  das  Thor  de  la  Graffe,  die  andere 
das  Thor  Soratte  bestridi;  die  Feldschlangen  konnten  nicht  so  viel 
Schaden  anricliten.  Das  war  ein  (îUick  für  die  Sliidl,  deren  Bef(\sti- 
gun?« werke  infolge  der  zwei  vnrrMifp-ep^nii^oiK^.ii  Belagerungen  in  schUîch- 
lestein  Stande  sein  musstcii.  Was  dei  Sladt  aber  an  Festigkeit  nhjritig, 
das  ersetzten  BürgerschuH  und  Besatzuug  durch  Tapferkeit  und 
Ausdauer. 


')  Karl  entsandte  Herrn  Evrart  de  )a  Marche,  Sire  de  Ilammbcrg,  nach 
I.iiM  iiihnrir.  nm  (îelr!  otnl  I'uIv^t  aufzubringen,  und  lu  nd  l  dem  Sire  du  Kay  am 
m.  November,  denselben  mit  cüiur  gcnügonduu  Anzahl  Leute  nach  Nancy  2U 
geleitett.  PobUeati«Q8  1.  c,  137. 

s)  CkMBiniiies-Laiglet  H,  821. 

^  IKgot  816. 


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-  94  - 


Es  liegt  in  der  Natur  der  VorhäUnisse,  dass  die  Nachrichten  nher 
lîic  Kämpfe,  welche  sifh  jot/t  vor  der  Stadl  abspioUen,  nur  -rhr 
dürtÜK  sind').  Es  wrucii  inii-  (n  iiichte,  welche  hiervon  iiuch  (iein 
Elsiiss  und  der  Schwei/,  liiiiui-  lrangen ,  und  da  hie.ss  es  einmal, 
wie  400  lothriogische  Reisigen  mit  ebensoviel  Schweizer  Fuss- 
kuechten,  die  hinter  ihnen  aufgesessen  waren,  bessmehnet  mit  dem 
burgundisdien  Andreaskreuz,  onen  Ausfoll  gemadit  und  in  nicfaUicher 
Stille  bis  in  die  Nfthe  von  Herzog  Karb  Zdt  gekommen  wfiren:  da 
wären  die  Ftissknechte  abgesessen;  Lothringer  tind  Schweizer  hBtteo 
ihr  Feldgesciirei  erhoben,  die  aus  den  Zelten  stürzenden  Burgnnder 
niedergemacht,  Bombarden  und  ein  Banner  des  Herzogs  genommen 
und  sich  dann  ztirnf  k?C7:nppn').  In  eine  «^phr  bedenkliche  I^age  geriet 
die  Stadl  al«  sich  herausstellte,  (ia-s  Iii  bloss  der  Vorrat  an 
f.phoTi.-mittclii.  ^'ondern  auch  an  l'iiivi-r  iil>erschätzl  war.  l>iuiuiüh 
wuiiltii  ilie  L!claj,'crU'u  in  ihi-er  Verteidigung  geradezu  geliilanl:  sie 
luusslen  das  Pulver  für  den  Augenblick  der  Not  aufsparen.  Von  der 
Aussenwelt  war  die  Stadt  Töllig  abgoschkM»«i,  und  es  war  fttr  Herzog 
René  von  der  grossten  Wichtigkeit,  dass  man  in  Nancy  Kenntnis  da- 
von eriangte,  dass  der  Entsatz  in  sichc^r  Aussicht  stand.  Ftd  die 
Stadt  vorher,  dann  war  auch  Lothringen  verloren;  denn  es  war  nicht 
anzunrIiiiM  h.  (I.i-s  der  genieine  Bund  alsdann  nodimals  die  Waffen  ffir 
Herzog  Heoé  ergreifen  würde.  Es  war  vielmehr  vorauszusehen,  dass 


')  Der  Chronist  und  Lud  b<"f  milfn  sii  h  nirlit  in  der  Stadl. 

•)  Knebel  74.  Nach  dem  /.usammenhang  bei  Knebel  könnte  dieser  Aus- 
Call  im  November  stutlgefunden  haben.  Ich  habe  bereits  bemerkt,  dass  unter 
der  Beiatonng  hOehst  wmhraclieiiitich  keiiw  SchweiBer  waren.  Der  hiM  wwilmte 
Ansfall  isl  wohl  derselbe,  von  dem  auch  Edlibach  p.  161  mil  seiner  gewöhnlichen 
i  bertreibun^  in  Zahlen  erzlihll;  I..ombarden  und  Fr.nruros.r^n.  auch  die  Bürger 
jung  und  all  seien  herauägezogen  und  machten  die  Üurgundur  von  ihren  Haupl- 
bOchaen  flflchlig,  entachen  an  6  oder  700  und  sogen  etliche  Rfichsen  nüt  Gewalt 
bis  an  die  Thore,  un  i  ^  sie  dieselben  nicht  hineinbringen  konnten,  warfen  sie 
die  Rüchsen  in  den  Stadtgraben.  Sic  gewannen  auch  etliche  Banner  und  F'ähnirin 
iCbenso  berichtet  Knebel  an  dieser  Stelle,  wie  am  8.  November  die  Besatzung 
zu  Rcmiremont  Wagen  nach  Thann  geichickt  httte,  un  Wein  nnd  Lebenamittel 
J5U  holen.  TO  Mann  aUB  Thann  zogen  nocli  als  B<>deckung  mit  und  in  der  Nähe 
von  Bcmirrniont  slii's.^cn  sie  auf  Burgunder  in  der  Stärke  von  ;WK)  Mann,  die 
einen  groHseu  Haub  an  Vieh  mit  sich  führten.  Der  deutäche  Fültrer  legte  darauf 
den  llauplteil  seiner  Leute  in  einen  Hinterhalt  nnd  lockte  dann  die  Biognnder 
hinter  sich  her,  bis  sie  dann  in  das  Feuer  der  deuthchen  BikchiensehaUen  gerieten. 
Es  wurden  80  Burgunder  gelötet,  1  gefangen  und  <!•  r  fin?;?'  Bniih  ihni»n  abgejagt. 
—  Edlibach  erwähnt  da»i>elhe  Rreigniä,  ul>er  zum  15.  November,  im  ganzen  in 
der  olmlicheo  Weite. 


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-  95  - 


die  Bemühungen  von  Papst  iiml  Knisrr  >rhliV>«!li('h  (hWm  HihrJon, 
dass  auf  Kostf'n  von  Herzo;i  lltiiié  der  Friede  geschlgssea  wüi'dc  und 

der  Hiii'^'undcr  Lotluiugea  behielte. 

.SiillVeu  de  Buschi.  der  H>iiiii;iisiliall  «les  Iln/if^.s,  obwohl  licher- 
krank,  halte  die  schwere  Aulgabe  libomuaiiaeii,  die  BelagfeiU  ii  von 
dem  Slaud  der  Diuge  in  Kcnutnia  zu  setzen  und  sie  zum  Ausbauen 
bis  WeihnaGliten  m  ertnontem.  Zu  Vandémont  angekommeo,  Terein- 
harte  er  mit  jenen  wackeren  Parteigängern  Gérard  d'AviUers,  den 
Herren  von  Tantonville  und  Aigremont,  den  Versuch  2U  machen,  die 
bui^ndiachen  Linien  zu  durchbrechen  und  den  Belagerten  die  frohe 
Botschaft  zu  verkünden.  Man  hofifle,  an  einer  Stelle  hinter  dem  Arsenal, 
wo  wegen  eines  durchllio««pnden  Wassers  kein  Laufgmben  gezogen 
war.  imbomorkt  an  dr-ii  Stadtgraben  zu  kommen  niid  «icli  dim-h  den- 
îjelbeti  in  die  Stadt  /ii  scIiIi  kIkmi.  In  Begleitung  eiiii^cf  Maiiiiscliatt, 
beladen  mit  Siteken,  die  Pulver  suwie  ges!\lzenes  und  ;r(  dr»ri  t(  >  Fleisch 
enthielten,  machte  sich  die  Gesellschaft  unter  Leitung  enies  orlskuiidigen 
Führers  auf  den  Weg  und  gelangte  bis  nach  der  Abtei  Clairlieu.  Jetzt 
hatten  sie  die  waldige  HOhe  zu  Qberschreiten,  wdche  das  iOost^  von 
dem  Thal  BaudonyÜle  trennte  ;  hinter  Lazou,  wo  sie  um  Mittemacht 
ankamen,  machten  sie  halt.  Kein  Wachtposten  befand  sich  auf  der 
Höhe;  alles  war  still  und  ruhig.  Vorsichtig,  das  blanke  Schwert  in 
der  Faust,  stiegen  sie  hinab,  folgten  der  Richtung  des  Thalt^s  und 
durchwateten  das  überschwemmte  Gelände.  Schon  waren  die  vordersten 
bei  dem  Bollwerk  an?f'lan;rt ,  welches  dem  Thnr  de  !a  Crafte  vorge- 
lu'jert  war;  >rlilruiii;is{  »prangen  sie  in  den  Stadtgraben,  ticfi  n  Lorraine! 
i.urraiiie!  aut  dass  man  sie  cinliess.  Plötzlich  entstand  Larin.  Suilrcti 
de  Baschi  hatte  sich  in  der  Dunkelheit  von  seinen  Begleitern  etwas 
entfernt;  er  stiess  auf  einen  Laufgraben,  vom  Fieber  geschwächt  konnte 
er  nicht  fkberspriogen;  er  wurde  bemerkt  und  gefangen  genommen. 
Die  noch  zurück  waren,  wichen  eiligst  zurikck.  Wahrend  die  Burgunder 
nun  gegen  den  Stadtgraben  vordrangen,  um  die  Lothringer  zu  fassen, 
zündeten  die  Eîelagerten  auf  dem  Bollwerk  Fackeln  an,  um  ihren  kühnen 
Landsleuten  den  Weg  zu  zeigen,  und  eröffneten  auf  den  Feind  von 
den  Wällen  ein  heftiffc«  Foticr.  unter  dessen  Srhntz  irnc  I^ravon 
gliicklicli  in  die  Stallt  ^(•laii^t»'n.  Hier  war  eitel  Freude  iiber  die  jiutrn 
ISaclirirliten,  weldio  die  wackere  Sciiar  mitbrachte,  aber  die  Freude* 
verwandelte  sich  m  Trauer,  als  man  merkte,  dass  Sufifreu  fehlte'j. 


«}  Das  Sreignb  ist  bisher  falBch  angesetst  yrotém.  in  die  letsteo  T«(e  d«a 
DeitialMr,  knn  vor  d«m  Entaati. 


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96  — 


Saffren  de  Baschi  hatte  f&r  seinen  Eerm  die  gesamten  Ver- 
handlungen mit  Gampobasso  geführt*),  und  dieser  mag  nidit  wenig  er- 
schrocken gewesen  sein,  als  er  dm  Mitwisser  seioet  Gehehmnisse 
plOtzlidi  vor  dem  Antlitz  dessen  sah,  den  er  verriet.   Karl  behhl,  den 

UngiQckUelien  aufzahäii'^en  :  vergebens  waren  alle  Fürbitten  der  Um- 
gebung des  Fürsten,  welche  geltend  machte,  dass  alsdann  Vergeltungs- 
massregeht  seitens  der  Lothringer  an  gefangenen  Burgundern  7.n  er- 
warten wären.  Der  Fnrat  wnHo  wie  jrewöhnlich  in  seinem  Stan'sinn 
nur  besliirkt  ;  er  eiklärtr,  Hasdii  vci-tUeiio  knifl  Ki  if;:.srechtes  den 
Tod,  weil  er  versucht  habe,  in  eme  belagerte  btadt  einzudriügea. 
Der  angliickliche  Snfiren  klammerte  sich  fest  an  ssin  Leben,  und  als  er 
nun  abgeführt  werden  sollte,  Uess  er  dem  Herzog  melden,  er  habe  ihm 
wichtige  Dinge  su  sagen,  die  seine  Person  berührten.  Das  wurde  dem 
Herzog  berichtet,  bd  dem  sich  gerade  der  Graf  Ton  Gampobasso 
befand,  dem  sich  das  böse  Gewissen  gewalt^  regen  mochte.  Kart 
sah  in  dem  Erbieten  von  Baschi  lediglich  eine  Ausflucht,  sein  Leben 
zu  rotton;  er  erwiderte.  Hasch!  nv'\<^v  donon.  die  ihn  Pilirlon,  nur 
sagen,  was  er  zu  >;i<:eii  hätle;  der  Gutiuigeiie  aber  bestand  drtniuf, 
er  könne  sein  Geli«  imnis  nur  dem  Tlrrzog  allein  entdecken.  Unge- 
duldig befahl  der  Herzog,  das  Urleü  zu  vollstrecken;  Gampobasso 
mochte  erleichtert  aufatmen.  Der  Ungltickliche  jammerte  auf  dem 
ßichtweg  und  bat  mehrere  Edeüeute,  die  ihn  kannten,  um  ihre  F&r> 
bitte  beim  Herzog;  nicht  um  ein  Herzogtum  möchte  er,  dass  son 
Geheimnis  Karl  verborgen  bliebe.  Das  machte  sichtlich  Eindruck  auf 
diese  Mämier,  welche  nun  zum  Fürsten  eilten,  um  ihn  zu  bitten, 
den  Unglücklichen  anzuhören.  Gampobasso  aber,  der  mit  einem 
Sekretär  nifh  nllpiti  hoitn  Her/fv^r  befand,  pflanzte  sich  vor  der  Thüre 
des  herzogh'  hi  n  Zimim  rs  auf  und  htt  nicht,  das?  jemand  eintrat, 
soudera  erklärte,  es  sei  der  Wille  Karls,  dass  die  Hinrichtung 

^)  tbae  das  Folgende  geben  Commines  und  die  Ghron.  de  Lomine  xwei 

ilurcliaus  wiilersi^recliendo  Erzählungen.  N.ach  der  Chron.  hîltle  flampobasso 
sirh  aufs  eifrigste  für  lUi-schi  verwandt,  sodass  der  Herzoj;  ihm  zuletzt  aus  Zorn 
einen  Schlatt  versetzt  hfttte  ;  aas  Rache  daitir  liabe  Campobasäo  später  den  Herzog 
verrmten.  Diese  Erzfthlnng  ridilet  «ich  selbel;  es  widerspricht  aber  aU«}  Regelii 
der  KriUk,  wenn  bisher  und  zuletzt  noch  von  Digot  beide  Erzählungen  io  der 
Weise  vereinigt  werden,  das»  Gampobasso  zuerst  sich  für  Baschi  so  eifrig  ver- 
wendet, dass  er  vom  Herzog  geschlagen  wird,  und  dann  ebenso  eifrig  die  Hin- 
richtung betreibt,  «un  etwaigen  EnthaUongetk  Torzabeagen.  Entweder  das  eine 
oder  das  andere.  Commines  zeigt  sich  in  der  ganzen  Angelegenheit  des  Gmfen 
(lampnhasso  ausgezeichnet  unterrichtet  und  beruft  sich  gelegentlich  auf  Aag«D- 
zeugen.  —  Knebel  p.  IIU  hat  eine  dookle  Kunde  von  dem  Ereignis. 


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—  97  — 


be^sdilûuiiigl  werde.  «  So  verlor  der  Arme  sein  Leben  zunj  grossen  Un- 
glück Karls,  dem  es  wohl  augcsUiaden  hätte,  uicht  so  grausam  gewesen 
zu  sein  und  diesem  Edelmaoo  Gehör  geschenkt  zu  haben.  Wenn  er 
es  gethan,  so  wäre  er  noch  am  Leben  und  sein  Haus  noch  m^r  ge- 
wachsen, in  Anhetradit  der  Ereignisse,  die  seitdem  ia  Frankreich 
geschahen;  aber  man  muss  glauben,  dass  Gott  es  anders  gefügt  hatte. 
Gott  hatte  ihn  mit  Blindheit  geschlagen.  »  Commines  erblickt  in  allen 
diesen  Dingen  den  Finger  Gottes,  der  an  dem  Herzog  ein  Strafgericht 
voÜT'irhfni  wolltn.  wp]]  er  den  Connptnhlo  do  St.  roi  vorrfiton  ntid  .so 
(It.'iii  Tddc  î'ibci  lit'f'ci  l  hutte,  und  dazu  hatte  (ioll  in  dem  (indVii  Uimpo- 
basao,  dem  Manne,  dem  Kurl  vor  nüpn  anderen  und  allein  sein  Ver- 
trauen schenkte,  den  er  mil  VV*)1iU1iuIcm  iiberhiuift  hatte,  sein  Werk- 
zeug erkoren,  dass  gerade  er  seinen  Wohlthftter  verriet 

Am  folgenden  Morgen  ze^e  sich  Herr  Gerhard  d'AvtUers  und 
die  Herren  v.  Tantonvüle  anf  dem  Bollwerk  am  Thor  de  la  Graffe  und 
riefen  nach  einem  Edelmann,  mit  dem  m  sprechen  könnten.  Der 
gros.se  Bastard  v.  Burgund,  Karls  Bruder,  war  gerade  zur  Stelle;  ihn 
bat(;n  .sie,  dass  Busehi  als  Liebling  von  Herzog  René  und  ihnen  allen 
mit  Milde  lieli;nidrlt  würdr.  Als  «ic  orfuhren  was  geschelu;n.  baten 
sie  um  seinen  Lciclmatii,  um  ihn  wenigstens  in  geweihter  Erde  zu 
bestatten.  Karl  \vid<  instand  anfangs,  endlich  aber  lifss  er  sich  bewegen. 
Der  Lcitrbiiam  wurde  ausgeliefert  und  feierlich  in  der  Küche  St.  Georg 
uahe  beim  Hochaltar  beigesetzt. 

Was  die  Umgebung  des  Herzogs  gefiirchtet  hatte,  traf  nur 
zu  bald  ein;  es  wurde  furchtbare  Vergeltung  geübt  Wenn  Herzog 
Karl  auch  geglaubt  haben  mag,  nach  Kriegsrecht  zu  handeln,  die  Welt 
fasste  die  Hinrichtung  des  unglücklichen  Hofmarschalla  anders  auf;  sie 
stellte  sie  in  eine  Linie  mit  der  Schlächterei  von  Granson,  und  die 
Lothringer  erteilten  rasche  Antwort.  Die  Belagerten  machten  den  An- 
fan'^r:  >io  hiiiiron  einen  bur/nndisclinn  fïefnnironon  in  schwarzer  Kleidimg. 
(  iiK  ii  It  itirn  Hut  auf  dem  Kuj^l.  HmihIsi  Imiiu  an  den  Händen,  an  einem 
l.i;ilki'ii  aus  dem  Fensler  von  (iruasv^-luur,  gerade  gegenüber  iler 
\V«jlinung  des  Herzogs  und  der  vornehmsten  biugiuidij^chcn  licricn. 
Herzog  Kari  war  wie  von  Sinnen,  und  der  Chronist  erzählt,  wie  er 
gesagt  habe,  ef  wolle  sich  an  den  Bewohnern  von  Nancy  rächen,  dasa 
man  noch  tausend  Jahre  davon  reden  solle.  Es  kam  aber  noch  anders. 
Die  Kunde  von  dem  Tode  Bascfai's  kam  auch  nada  dem  Etsass.  Herzog 
René  weilte  gerade  auf  der  Reise  nach  Strassburg  zu  Schlettsladt,  als 
er  die  Nachricht  von  dem  Tode  seines  getreuen  Hofmarschalls  erhielt. 
Der  sonst  so  milde  Fürst  licss  sich  zu  einer  barbarischen  Hache 

7 


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^   Ô8  - 

liimtM-;^cü :  t;r  erliess  aui  1.  Deisember'^  an  seine  rictreueii  zu  LüÜirin^en 

den  lîciV.'hl,  siimtliehe  burtrundiseho  Iii  fiui^'cncn  «illentlich  am  Wr^^re  mi{- 
zukniipien  ;  wenn  seine  Leute  sich  dadiin  li  am  Luseffeld  beeiiiUacliligt 
ftüilten,  sollten  sie  enbcliüdigt  werden  An  dem  Körper  eines  jeden  Ge- 
hfingten  sollte  aber  folgende  Inschrift  angebracht  werden  :  Pour  la  très 
grande  inhumanité  et  meurtre  commis  cruellemeat  en  la  penonne  de 
feu  le  bon  Ghiffiron  de  Vachière  et  ses  compagnons,  après  qu*ils  ont  estf 
prins^  en  bien  et  lo^anlment  servant  leur  Maistre,  par  le  Duc  de  Boa^ 
gogne,  qui  par  sa  tyrannie  ne  se  peut  saouler  d'cspandre  le  sang 
humain,  faut  icy  finir  mes  jours.  Der  Befehl  wurde  vollstreckt,  und 
allein  zu  Gondrovillr  rrüftcn  nn  26  den  Tod.  Auch  für  die  Folgezeit 
blieb  dieser  lieielil  in  Kraft,  und  so  nahm  der  Kricji  einen  immer 
^rrausijreren  Charakter  an.  Aug  uin  An<re,  Zahn  um  Znhn  Auf 
IlerTioii  Kail  ubei  walzte  sich  die  Veiaiiluurtlichkeit  lui*  alles»  liiau.-si<je, 
was  geschah;  die  Seinen  machten  ihn  mit  Recht  verantwortlicli,  dass 
er  durch  seine  wahnwitsige  Roheit  all  das  hervorgemfen  hatte.  Immer 
stiller  und  stiller  ward  ^  um  ihn;  er  war  wie  gebannt  unter  den 
Einfluss  des  Neapolitaners,  der  ihn  itur  30  Silberlinge  verkauft  hatte. 

Die  guten  Nachrichten,  welche  von  Herzog  René  eingdaofen 
waren,  brachten  nun  auch  frisches  Leben  in  die  Kriegführung  und  am 
2.  Dezember  wurde  ein  Hauptschlag  ausgeführt').  Wie  bei  der  vorigen 


'}  Daraus  ergiebt  sich  die  Rif  hli-kcit  nnscr«  Ans.nf-'es  Digot  hat  das  trau- 
liche Dokument  bei  Calmet  auch  gckantit,  tnemt  aber  p.  üi»,  dass  Calmet  es  irr- 
Itlmlich  to  datirt  bitte.  Duselbe  Dokoment  ist  aber  aaeh  im  Anbang  lam  Dia* 
log  mit  deiiiselbm  DaUun  abgedruc-kl.  Der  Aiil< ni  h:ilt  zu  SchleUstadt  i>tiinml 
damit,  nnchch'm  Ren»''  am  21).  Novciîili'  r  von  Ii  l  uli^fereisl  war.  I>«>r  Qironisl 
VäüaI  Herzog  Küu6  die  Kunde  zu  /.urich  erhalten,  wie  denn  über  den  Aufeullalt 
doti  lienogs  in  der  Schweiz  bei  ihm  die  grOaate  Kouftiainm  hemcht,  obwobl  er 
eich  wetii^'stona  zeitweise  sellnt  b^m  Herzog  in  der  Schweiz  anOiielL 

'-)  t'bcr  das  vorliegende  Ereignis  liegen  eingehende  Nachrichten  vor.  die 
sich  aber  in  dironologischer  Hinsicht  widersprechen.  Die  Angabe  der  Chron., 
dasB  der  Gbcrfall  am  2.  Weihnachtstag  Btallgcfunden,  ist  natürlich  falsch,  aha 
auch  die  flbrigen  Angaben  aehwanken  zwiBcben  dem  8.  nnd  9.  Dezember. 
Knebel  erwilhnt  die  Kämpfe  p.  77  am  9.  Dezember  und  p.  81  am  2.  Dezember; 
mit  letzeter  Angabe  .sliiiiint  auch  ein  Schreiben  von  Ulrich  Mellinger  iibereiu  bei 
Knebel  p.  H;{.  Das  ist  um  so  wichtiger,  als»  hier  ein  Hericlit  unmiUelbar  vom 
Kriegmchanplatz  vorliegt.  Ebenso  verlegen  KfluigBliofen-Schilter  und  Edlibacb  den 
Kampf  auf  diesen  Tag.  und  eine  Mitteilung  des  Magister  Johannes  Guldin  an 
Knebel  p.  KO  setzt  voraus,  dass  drr  K  impf  vor  dem  9.  stattjrtfunden  hat;  endlich 
teilt  llappoltsleiu  am  H.  Dezember  an  Hasel  mit,  diu>s  Herzog  Karl  die  Oelagerun| 
von  Nancy  aufgehoben  habe  und  gen  St  Nicolas  gerQckt  sei,  was  eboi  eine 
Episode  des  erwähnten  Kampfes  ist.  Hingegen  gelangt  an  die  EldgemwaMi  aif 


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—  9» 


Bebgeniiig  war  auch  jetet  St  Ni<M)1a8  ein  HaaptstHtzpunkt  fi&r  das 

borgundi-^«  lic  Heer.  Die  Kranken,  die  dort  weilten,  konnten  fireilich 
wenijrer  locken  als  die  Genesenden  und  solche,  die  sich  VergnOgens 
halber  dort  anffiirll« n.  Ati--fT(iojn  hatte  der  Herzo«;  einen  <;ro<<«on 
Teil  der  l'terde,  die  ihm  in  den  Belatjerunfjslinien  doch  niHit-^  iiiit/.cii 
konnten.  KSlto  halber  dorliiiu  verlegt.  Dies  kostbare  Nest  hc-^i  lilnsscn 
jene  kühnen  Parteigänger  auszuheben.  Zu  diesem  Zweck  vereiuijtlen 
sich  alle  die  Scharen,  die  zu  Dieuze,  Lanéville,  Baccarat  lagen,  unter 
Anf&hruag  der  Herren  Gerhart  v.  Hochfelden,  Walter  v.  Tann,  Hans 
T.  Hobenfbrst  und  HermaDn  t.  Reinadi,  mit  der  Besatzung  Ton  Ro&ères 
und  zogen  in  der  Starke  von  250  Reisigen  und  SOOFossknecfafen  früh- 
morgens gen  St.  Nicolas  Gegen  8  Ihr  kamen  ste  an;  der  Oberfall 
gelang  vollî<tândig.  über  300  Mann  wurden  ersto(;h(!n  und  ertränkt  luid 
an  800  Pferde  gewonnen.  Später  aber  stellte  sich  der  Verlust  der 
Burgunder  noch  als  viel  betnirhllicher  herann:  allein  nn  11—121)0  Pferde 
waren  nh  Rpute  gen  Rozh  ics  und  Lunevillr  kommen,  und  der 
df  iitx  he  üt  hliss»  meld(^tean  Herzog  René,  dusb  an  läOO  Pferde  gewonnen 
wären'),  biinige  Burgunder,  unter  denen  auch  der  Bastard  von  liur- 
gnnd  war»  hatt»i  sich  in  die  Kirche  St.  Niookui  geflüchtet  und  aidi 
bereits  ergel)en,  als  Herzog  Karl,  durch  den  Lärm  aufmerksam  gemacht, 
zur  Hülfe  herbeikam  und  die  Seinen  errettete.  Dun  waren  die  Kühnen 
freilich  nicht  gewachsen,  sie  zogen  sich  eiligst  zurück.  Seine  Ab- 
wesenheit hatten  aber  die  Belagerten  benutzt  Sie  fielen  über  das  von 
Verleidigem  entblïKsste  Lager,  steckten  es  in  Brand,  eroberten  etliche 
Büchsen,  die  sie  allerdings  nicht  durch  das  enge  Tie  r  bringen  konnten 
und  do'-hnlh  in  den  Stadtgraben  werfen  nmsslen.  inid  Ihaten  d(!n  Bur- 
gim'l<  iii  ^'iMsseii  Si  li.ulen:  am  wertvollsten  für  sie  ahcr  war  der  an- 
sehnliche Vorrat  von  Lebensmitteln,  den  sie  erbeuteten»).  Daiuit  aber 


dem  Tag  zu  Luxem  am  16.  Dezember  die  Mitteilang,  daas  der  ICampf  am  0.  De- 
zember «Uttfefnnden  hat  Idi  fllge  noch  hinzu,  dass  Basel  am  18.  Dezember 

an  Colmar  mitteilt,  wie  laut  Mitteilung  von  Herzog  llené  der  Kampf  am  ver- 
gangenen Montag  (i).  Uciîember)  stattgefunden  liat  ;  ebendasselbe  teilte  Slrass- 
barg  am  12.  Dezember  an  die  Eidgcaoääea  mit.  Eiuü  lùitschcidung  i^i  milhia 
schwierig  i  da  die  Berichte  Ober  den  Kampf  durchans  gleichartig  sind,  ist  ea  ans> 
ge^rhln^ijifn,  dass  es  sich  hier  vielleicht  um  zwei  verschiedono  Kitmpfe  an  den 
beiden  Tagen  handultc.  Ausschlaggebend  ist  meiner  Aubicht.  dahs  der  cin/.ige  Me- 
ricbt,  der  nnmiUelbar  vom  Krißgi>acliauplat;i  kommt,  dcrjeuige  Mellingerä,  deu 
i.  Dezember  angibt.  Letzteren  Bericht  lege  ich  auch  der  Darstellung  zu  Grunde. 

1)  Schreit  rn  des  Herzogs  an  Wilhelm,  Herrn  voo  RappoUstein,  vom  W.  De- 
zember.   Colmar.  Hz.-A.  K.  r»2<!  or.  ch. 

*)  Yitilleichl  ist  diea  der  vorher  von  Edlibacb  erwühnle  Lberfali. 

?• 


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-    100  — 


nicht  {ronug,  überfiel  auch  der  BsisUiid  von  Vaudt'niont  von  Gondreville 
nus  an  demselben  Tasre  das  Lager  vor  Nancy  und  verursachte  nam- 
huilen  Schaden.  Es  war  nur  .schade,  dass  jeder  hier  auf  eigene  Faust 
handclle;  wären  alle  3  Teile  gemeinsam  vorgegangen,  so  wäre  wühl 
schon  damals  Nanq^  aus  aller  Not  gekommen. 

Nicht  so  gOnstig  wie  hier  in  Lothring^  stand  es  für  Herzog 
René  bei  den  Eidgenossen  ;  hier  war  seitweise  der  Entsatz  sogar  ge- 
fiihnlet.  Die  Abgeordneten  der  Länder  waren  zu  Luzr-i  ti  ;njf  d^  letzteo 
Tage  durch  üire  Genossen  aus  den  Städten  mit  fortgerissen  worden, 
aber  als  sie  nun  diesen  Beschltiss  deti  hartköpfigen  Bauern  vorlegten,  da 
war  deren  Meinung  eine  <raii/  andere.    Die  grimmi^re  Kälte  sehref-kte 
ab  v(»ii  dem  Zug  in  die  weite  Ferne,  und  weleher  Nntzt'n  kmuiti'  daniu-'i 
eiwaehï<en!    Der  Strom  der  401)00  Gulden  mu-sale  »icii  verlieren,  auf 
so  Wcle  Empfänger  verteilt,  und  fiir  die  Crebote  der  Dankbarkeit  und 
politischen  Klugheit  hatte  d^  Stier  von  üri  nur  sehr  geringes  Ver- 
ständnis. So  kam  es,  dass  auf  dem  Tag  m  Luaem  am  4.  Deaember^ 
die  Lander  sich  gegen  den  Zug  aussprachen,  in  anbetracht  der  Härte 
und  Kälte  der  Jahreszeit,   und   somit  musste  die  Tagsatzung  den 
lothringischen  Gesandten,  Herrn  Wilhehn  Herter,  ablehnend  bescheiden. 
Dieser  war  aber  auf  solche  Antwort  augenscheitilirh  vorbereitet*);  wenn 
au«"h  dio  einzelnen  Drte  als  sok-he  sioh  nifht  an  dem  Zuge  heteilij.'^n 
wollten,  ■-i»  -iilUc  (s  doch  dfi  >n\i[-  und  kaniptbegierigen  Jugend  un- 
benommen bleiben,  den  Feld/uji,  uiiUumaehen:  er  bat  daher,  seiuein 
Herrn  5— üOOO  Söldner  gegen  einen  Sold  von  4  Gulden  monatlich  zu- 
laufen zu  lassen,  und  zwar  mOge  dann  jeder  Ort  den  Seinigei  S  ehr- 
bare Männer  als  HaupÜeule  und  Obere  mitgeben;  die  Mannschaft 
müsse  am  lô.  Dezember  au  Basel  bereit  sein.   Oie  SOldner  waren 
nun  zwar  der  Kälte  ebenso  ausgesetzt  wie  jeder  andere,  aber  mit 
diesem  Antrag  ward  die  Sache  do(>h  auf  eine  ganz  andere  Grundlage 
gestellt:  di(;  Schweizer  zogen  nicht  als  Bundesgenossen,  sondern  als 
StUdner  des  llerzti^^s  in  das  Feld;   im  ersleren  Fall  hätten  sie  auf 
eigene  Kosten  käiui»lcii  nmsson .  <!er  Sold  machte  die  Kälte  schon  «r- 
traglicluïr.    So  sollte  jeder  Vktlc  ileii  Antrag  heimbringen  und  seiaeu 
Oberen  empfehlen,  in  lietrachtung  dass,  wenn  Herzog  Kené  ganz  TCP- 
lassen  würde,  er  leicht  ans  Verdruss  von  dem  gemeinen  Bunde  ab- 
fallen und  sich  mit  dem  Herzog  von  Burgund  richten  und  einigen  möchte; 
sofern  dies  geschähe,  mödkte  alsdann  der  H^og  von  LoUniDgen 

Killgen.  Ahsch.  II,  G31. 
*)  Entsprechend««  Schreiben  von  H«nog  René  an  ihn,  dAt  Baale  I«  TBOdrcdy 
devant  le  Saint  Andren,  gegengeseiclmet  von  Lud,  bei  Foster-Kirk  III,  517  «rwlbnt» 


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—  lûl  — 

taglich  und  slÜDdlieh  im  Ebasa  and  Sundgau  aein,  die  Lande  ver* 
wOftten,  dOD  Eî^enosseo  Korn  und  Wein  vMeuern  und  veninadien, 
dass  sie  in  ihren  Koetea  ihren  Bandeagenossen,  der  Niedern  Ver- 
einuog,  zu  HQlfe  kommen  mi'issUm.  Dem  allen  wäre  zuvorzu- 
kommen, wenn  man  Herzog  René  Söldner  zti/ehen  liesse,  da  der 
Hrrzo?  \mn  Burgund  einen  kleinen  Zug,  nicht  moiir  denn  6000  Mann'), 
haben  snlle. 

E-s  war  freçrriindele  Aussieht,  das.s  dem  Herzog  la  s(  r  WCi-c 
die  Hülfe  dti  Eid<feiios>sen  zu  teil  wurde,  aber  jedenfalls  ward  liaduu  li 
der  Entsatz  weiter  hiuau^eschoben,  und  dus  konnte  leicht  verhäuguiä- 
voll  werden.  Anch  aonat  noch  hatten  die  RQstungen,  welche  seilena 
der  Niedern  Vereinnng  aufs  eifrigste  betrieben  wurden,  eine  Störung 
erUUen.  Aus  dem  Umstand,  dass  Herzog  Karl  am  2.  Dezember  den 
Seinen  zu  St.  NieoUis  zu  Hülfe  geeilt  war,  hatte  sidi  das  Gerüelit  ge- 
bildet, als  ob  der  Herzog  die  Belagerung  von  Nancy  aufgehoben  habe, 
und  der  (i^lf'rreif'hi^ehe  I.nndvogt  Willielm  Fi  rilu  rr  zu  RappolLstein  halle 
nichts  eiligeres  zu  thuii.  ;ils  ohne  weitere  l  'rülunp:  dies  (u  riu  h!  ;i!s  That- 
saehe  am  8.  Dczendur  iiim  Ii  H;i<el  zu  melden^;.  Auch  Uvi/a>'^  lu'iié 
scheint  einen  Augenblick  dieses  Cdaubens  gewesen  zu  sein  und  Uaiauf 
hin  die  koslspieUgen  Werbungen  unter  den  Schweizern  eingeslcUl  zu 
haben*).  Der  Landvogt  seinerseits  verkündete  am  14.  Dezember  in 
diesem  Sinne  an  die  BG^^Ued^  der  Niedern  Vereiuung,  dass  der  beab* 
sichtigte  Zug  «wendig»  geworden  sei*).  Natârltch  musste  sich  dann 
bald  die  Haltlosigkeit  des  Gerüchtes  lierausstellen,  aber  immerhin  war 
kostbare  Zeit  verloren  und  Einhalt  auch  in  den  Rüstungen  der  Niedern 
Vereinung  geschehen. 

Dir  eid^rrnössisrhe  Tagessatzun«:  *V  nuf  drr  jene  für  Herzog 
licix'  s<i  linctiwirhliu'f  Frage  ihre  Erledigung  linden  sollte,  fand  am 
10.  Dezember  zu  Luzcm  statt.  Dazu  passte  es  nun  allerdings  sclilei  ht, 
Wenn  auch  hier  wiederum  aufs  neue  die  Friedensschalmeieu  ertönten. 
Hasel  brachte  gemäss  dem  Abschied  zu  Ensisheim  die  Werbung  des 
päpstlichen  Legaten  vor.  Die  Eidgenossen  verhielten  sich  sehrzurQck- 
haltendi  sie  wklArten  sich  bereit,  den  Legalen  an  einem  gelegenen 
Orte  anzuhören,  jedoch  nicht  anders  als  in  oflener  Feindschaft  und  so, 
dass  der  Herzog  v.  Lothringen  und  alle  anderen  Mitglieder  der  Ver^ 
einnng  eiob^rifién  wtürden;  im  übrigen  überliessen  sie  der  Vereinuog, 

')  Fi.loon.  Absch.  II,  m. 
^)  Lu/.eiu.  A. 
»)  Bern.  A.   T.  M.  D.  20. 
*)  (lolmar.  A. 

Eiciguii.  Abscb.  U,  638. 


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-    108  — 


ferner  geeignete  Schritte  in  dieser  Angelegenheit  zu  thun*).  Somit  war 
die  Absicht,  vrie  im  vergangenen  Jahre  für  Hersog  Karl  Zeit  zu  ge^ 

winiKîiK  daniil  inzwischen  fin-  iv.floiddide  Nancy  zur  Cber^Mbe  gebracht 
würde,  feliljçeschlagen  und  die  (icfalir  eines  faulen  Friedens  für  Herzojr 
Renr'  rinstwoilr-n  br-'^rili^t.  Anrh  ?nn«t  vprliefen  die  Dinjje  nach  «einem 
Wini-M-hf.  Im  Antliiige  (ies  Kurstt  ü  waren  Graf  Pliilipp  v,  Lt  inin^Tn 
und  II«  ir  Wilhelm  Harter  vor  der  TajîessatTinn?  erschienen;  «nui  wei- 
nenden Augen  »  erneueiien  sie  das  Begehren  ilires  Herrn  und  wiesen 
darauf  hin,  wie  die  Sache  keinen  weiteren  Venug  erlitte.  Eine  staat- 
liche Beteiligung  an  dem  Feldzug,  selbst  in  der  Eänadirftnkung,  wie  sie 
Herzog  René  zuletzt  gewfknscht  hatte,  fand  auch  jetzt  keinen  Beifall; 
hingegen  beschloas  man,  die  Dinge  gehen  zu  lassen:  jeder  mochte 
laufen,  wer  Lust  hatte. 

Schon  vorher  waren  umfassende  Werbungen  «reschehen.  Strass- 
burjî.  durch  trübe  Erfahrunjren  «/ewilzif^t,  wollte  nicht  wieder  mit  eijieneiii 
Fussvolk  ins  Feld  ziehen  und  warb  Söldner  an  :  Herzo«/  Hené  selbst 
iüedachte,  wenn  es  ging,  eine  stattliche  Anzahl  Kik  c  hte  als  erste  Hülle 
lür  die  Seinen  vorauszuschicken*).  Basel  war  der  ihlLeipunkt  dieser 
Werbungi  n;  von  allen  Seiten  strömten  die  fehrenden  Gesellen  hsrbei, 
und  deren  Zahl  war  nicht  gering,  denen  das  lockere  Leben  im  Kriege 
besser  gefiel  als  das  dürftige  arbeitsvolle  Leben  daheim.  Ein  erster 
Zug  von  270  «httbschen  Landsknechten»  sollte  am  19.  Dezember 
rheinabwfirts  nach  Breisach  fahren^).  Li  Unordnung  drüngten  sich  die 
wilden  (îescllen  in  die  beiden  dazu  bestimmten  neuen  Baseler  SchilTe. 
nnii  mm  '/"-ichah  ein  trauri'/p-  rn^lin  k:  AI- da«  eine  SehifT  s<  hnn  ab^e- 
gelahren  war,  fiel  einer  der  trunkenen  (  m  s*  IKmi  ;ms  dem  Hinlerteil  des 
Schiffes  in  den  Rhein:  alles  hef  nach  hinluü  liin  und.<(  !irie  ih?n  zu,  sich 
über  Wasser  zuhalten,  bis  Hülfe  nahte.  Der  SchifTslnhlt  n  kuunte  diese 

Die  VerUandlungeu  wurden  weiter  gefübrU  Der  Itischof  v.  MeU  iiuaHerr 
Georg  Hesler  weilten  in  Baden-Baden;  ra  ihnen  kam  am  17.  Dezember  der  (äp^t- 
liche  Legat  und  aie  standen  während  der  ganxen  Zeit  mit  der  Miedern  Vereinung 
in  Vertiandlung.  Der  Legat  und  Herr  Georg  Hesler  ef^rhipnon  nm  30.  Dezember 
sell)!st  io  älrasäburg  und  üucblen  die  ^ladl  durch  Kirtschüchleruag  zum  Frieden 
giuicigt  zu  machen.  Am  Tage  vor  der  Schlacht  erschien  dann  der  Legat  mit 
Herrn  Jotiannes  Hesler  in  Basel  und  erlangte  sowuiil  vom  Bischof  als  aucli  der 
?iudt  die  Fiip.rü'ijjung  in  einen  güllithen  unvcvhundeneu  T  i^'  in  offener  Fehde 
um  l'auli  bckcrung  ^Jan.  2Ô).  Das  leiten  Bis.  Joliann  v.  Basel  und  Peter  ilole, 
Bargerraeister,  am  Tage  der  Schlacht  ven  Nancy  an  Hermann  v.  Kpiinfen,  Stalt- 
halter des  Landvogtes  W.  v.  BappoUstein,  mit.  Basel.  A.  Hisaiven  16  p.  ^ 
«)  Ln<l  30. 

*)   Die  Machricblcn  über  den  IJoglücksrall  lauton  sehr  verscliiedeo.  Vgl- 
darttber  die  von  W.  Visdier  gegebene  Beilage  Xll  se&DW  Ausgabe  von  Kneb^ 


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—   103  — 


Blasse  zusammeQgeilrUjiglcr  wuchtiger  Müniier  nicht  trugoa;  et*  baräl, 
und  an  100  Gesellen  fendeii  den  Tod  in  dem  Rhein,  auaserdem  2  fahrende 
Dirnen.  Es  redeten  aber  etlidiei  die  gerettet  waren:  «ihnen  wäre 
redit  geschehen  und  sie  hatten  soldien  grossen  Unfall  um  Gott  wohl 
verdient,  denn  sie  wären  wfthiend  der  heiligen  Frohnfasten  in  offenen 
Frauenhäusern  und  hinler  dem  Spiel  gelegen  und  würen  mandieTaj^e 
hindurch  in  keine  Kirche  gekommen;  und  hätten  die  guten  Knechte 
mehr  Gotlesfurcht  gebraucht,  es  w'äre  nicht  «n  ühfA  gegangen  '\ 

Der  [întrhieksfîil!  winde  vnti  vielen  als  ('üi  böses  Vorzt  icli.  u  an- 
gesehen. uikI  so  tiiorkwiiidiy  e»  erkhngeu  mag,  Herzog  Rtiu'  ftclljsl 
wurde  dafür  vemiiUvorllu  h  gemacht  uud  mussle  sich  vor  den  Kuechluu 
▼orsichtig  im  Hauae  halten;  anch  Ikksd  bekam  schwere  Vorwürfe  zu 
hOren,  dass  die  gestellten  Schiffe  nichts  getaugt  hätten,  sodass  es 
l&r  nötig  &nd,  steh  deshalb  zu  verantworten.  Die  Stadt  fUllte  sich 
indessen  immer  mehr;  von  allen  Seil^  zog  das  eidgenössische  Volk 
herbei,  dessen  BescIiafTenheil  aber  sehr  verschieden  war.  Für  Ih'rzog 
Kené  vvnr  es  nicht  sehr  lurderlich,  dass  die  Orte  als  solche  sici)  nicht 
an  tleiii  Zu^t  beteili?len.  So  zoj?  viel  falirondes  Gesindel  herbei,  an 
(li  rii  ilir  S(  hweiz  seil  den  let/.trii  Jahn  ii  niu  zu  sehr  tlberfluss  hatte, 
sclileclU  gerüstet  tür  den  Kanij»!  und  schkcht  in  der  Schlai-hl,  aber 
eine  Geisel  fiir  den  friedlichtii  Ackersjuann.  Vor  allen  anderen  ragte 
hervor  die  Züricher  Mamischafl,  die  unter  FQlimng  voa  Hans  Wold- 
mann  in  der  Stftrke  von  1600  lllann  herangezogen  kam.  Zu  Basel 
wollten  sie  ihr  Nachtmahl  einnehmen;  als  Herzog  René  das  vernahm, 
ritt  er  ihnen  mit  etlichen  der  Seinen  entgegen  und,  sobald  er  Wald- 
manns an.sichtig  wurde,  sprang  er  vom  Pferde,  empfing  d(;nselben  mit 
grossen  Freuden  und  ging  za  Fuss  eine  gar  weite  Strecke  neben  ihm. 
Vergebens  bal  ilin  Waldmann  wieder  anfzii^itzen  :  erst  als  sie  gen 
Basel  kamen,  rill  er  nelxMi  dem  Hauptmann  dein  Zuge  nach  iti  die 
Stadt*).  Auch  Hern  schickte  ein  «ehrlich  und  mamilich  Volk«  mit 
einem  Fähnlein  unter  Führung  des  Herru  Hrandoif  vom  Stein  und 
Herrn  Gilgian  v,  Rümligeu,  im  ganzen  1087  Fussknechte  und  50  Heiler  ; 
freiwillig  gesellte  sidi  zu  ihnen  H^  Urban  von  Muleren,  Venner  von 
Bern"),  um  Ueb  und  Leid  mit  seinen  Landsleuten  zu  teilen.  800  Krieger 
kamen  aus  Scbwyz  unter  FQhrung  ihres  Landammans  Ulrich  Kfttzi^). 

<}  ächilüug  368. 
•)  Edlibach  164. 

^  Der  Ytam  von  Bern  ist  hti  Digot  ta  einer  eit«iie&  Perwto,  Benner  <le 
Bern,  geworHm. 

*)  V.  Kodt  II,  m2. 


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—    1U4  — 


Bei  den  Luzernern  rermisste  Herzog  René  den  bewährten  Hauptmann 
Heinrich  Hassfurter  und  bat  die  Stadt,  letzteren  zur  Annahme  der 
Hauptmannschafl  zu  bewegen*).  Es  waren  8400  anstatt  6000  Mann, 
welche  Herzog  René  am  23.  Dezember  zu  Basel  musterte,  und 

Irolzdem  hatte  er  noch  an  1000  Burschen  abweisen  müssen,  die  auch 
der  leichte  Erwerb  lockte.  Die  Ju«rend  war  iiberhaupt  stark  vertreten; 
liehor  froilic  li  wäron  doin  IIerzo;jf  <V\o  Alton  ?f»wp«<'n.  welche  dif  vor- 
aufgejrangejU'ii  lîmuuuderkriege  milgrniaclil  lialtrii.  Cu  iti  lintfc  n  ;nif 
das  gros.se  Ilcci-  vci  /irhtet,  wenn  er  vou  iiiucu  mehr  liätic  hubca  kuuhtu, 
wenn  nainenLUch  aucli  die  übrigea  Orte  die  zuchtlosen  Knechte  durch 
dgene  FAhrer  In  Ordnung  gehalten  hätten. 

Der  Herzog  sollte  noch  vor  dem  Aufbrudi  eine  Probe  von  der 
UnbAndigkeit  der  Leute  erhalten.    Laut  Abmachung  mussle  Herzog 
René  jedem  Knechte  vor  dem  Ausrücken  8  Gulden  vom  Solde  zahlen. 
Dies  Geschäft  wollte  er  lieher  .s(>inen  Räten  öhcrla.s.^cn.  zumal  er  doch 
nicht  der  deutschen  fSprache  mächtig  war;  zudem  halte  ihm  ein  Ai^tro-  \ 
loge  nrimeit«  l*ati»t^i  ;:erfilen,  .sich  von  Basel  zu  entfernen,  wenn  <t  | 
seine  Kt  iii'lc  lic-iciieii  \vi>lltf.  und  so  begab  er  sieh  nach  Blotzln  iiii  iu  j 
der  Khliv  von  lia.sel.    L)er  liât  war  gut.    Die  lelzleii  Tage  hatten  «t-  | 
hoblichü  Anforderung  an  den  herzoglichen  Geldbeutel  ge.stellt;  Iroln-  .  ! 
dem  er  noch  zuletzt  einen  Betrag  von  15000  Frauken  als  Teil  seiner  I 
Pension  von  König  Ludwig  bezogen  hattet,  trotzdem  er  bei  Strass-  | 
bürg  Anleiben  gemacht  and  sein  Silbergeschirr  versetzt  hatte,  konnte  | 
er  die  Ansprache  der  Leute  doch  nicht  in  vollem  Umfange  befriedigen.  I 
Es  blieb  ein  Rest  von  1200  Gulden  zu  bezahlen  übrig,  und  nidit  eher 
wollten  die  Kn(ichte  marschieren ,  als  l)is  alle  Gefälu'ten  ausgezahlt  i 
warrti.    Der  Herzog  sandlr  Graf  Phili|)p  v.  Leiningen  nach  Basel,  um  ; 
von  der  btadt  das  (tpM  zti  lnli<  ii  :  atu  r  Hasel  ^^ehlug  es  ab.  und  wenn  | 
nicht  Graf  Oswald  v.  TicisUiii.  der  jelzl  als.  Murschall  in  lot])ringisclie  \ 
Dienste  getreten  war,  die  Sunnne  vorfceschossen  hätte''),  so  wäre  der  j 
Zug  in  der  letzten  Stunde  noch  gescheitert.   Am  W  eihnachlsmorgen  j 
konnte  der  Graf  von  Leiningen  dem  Herzog  melden,  dass  die  Leute  aos- 
gezahlt  und  bereit  wären,  zu  marschieren.   Es  war  die  höchste  Zeit; 
die  Not  hatte  in  Nancy  bereits  eine  sehr  bedenkliche  Höhe  erreicht 

1)  IjU/.ern.  .\. 

*)  Lud  36,  der  itm  aber  Pacol  ueiml.    Vgl.  Knebel  87. 
Comininefi  enrihnt,  dass  der  König  dem  H«r«>g40(XI0  Franken  gcfeben  balte. 

*)  I.iid  Mithin  ist  es  falsch,  wenn  Calmet,  dem  nicht  nur  lluguenin  und 
Digot,  sondern  au<  h  v.  Hodt  nachcrziihk>ii,  Ii.  in.';?  '  -».^t  (îraf  Oswald  liabc  seil« 
beiden  SObne  an  lio&ul  als  l'utcrprand  ^oj^cben  und  su  die  1200  liuldeu  erlangt 


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—   105  — 


XIX. 

Während  diesc^r  Zeil  waren  vor  und  in  Nancy  trübe  Ta^'e  ver- 
slriciien.  Jene  Übelslände,  TOn  denen  bereits  die  Rede  war,  liaüen 
sich  im  bnrjriitiiüsi  lien  I.awr  nocli  mit  vorstärktcr  Gownlt  -^'cltcnd 
gemacht.  Die  Killte  wucli?  und  forderte  immer  mehr  Opfer.  Die  Ver- 
pflejrung  wurde  iianier  schwieriger,  und  die  Lebensmittel  standen  so 
hoch  im  Preis,  dass  die  Luhnunj?  des  Soldaten  auch  niciit  zur  Hällt43 
ausreichte,  unj  davon  den  Lebensunterhalt  zu  bestreiten.  Um  so 
sdiltimn^  aber  war  es,  dass  der  Sold  selbst  oidit  konnte  ausgezahlt 
werden.  Za  Lnxembui^  lagen  ungeheure  Geldsummen^);  sie  nützten 
dem  Herzog  nichts;  er  musste  f&rchten,  wenn  er  das  Geld  herbei' 
schaffen  Uess,  dass  es  dem  Qberall  streifenden  Feind  in  die  Hftnde  fiel. 
Dazu  kam  nun  der  Mangel  an  Pnlver,  weshalb  die  Lk>la(;erun<;  nur 
sehr  iîeringe  Fortschritte  machte.  Am  13.  und  14.  Dezember  wandte 
fr  sich  in  ften  flrin?lie!istpn  Ausdrücken  an  den  Sire  du  Fay  und  den 
Herrn  von  AreniberiJ,  um  mit  so  viel  Mannschaft,  als  sie  nur  :tnf- 
bringen  konnten,  Oeld.  Pulver  und  die  gesamte  Artillerie,  welche  sieh 
in  Luxemburg  beiaiid,  vor  iSuiiuy  zu  geleiten.  Sicherlich  hatte  sein 
Statthalter  den  besten  Willen,  aber  wie  die  Mannschaft  aufliringen 
UDter  diesen  trostlosen  Verhältnissen!  Die  sdüechte  Stimmut^  im 
Heere  musste  mehr  und  mehr  wachsen,  und  nur  die  Furcht  vor  den 
streifenden  Elsassem  und  Lothringern^  die  unbarmherzig  alles  nieder- 
machten, hielt  manchen  im  Lager  zurück.  Ungleich  schlimmer  aber 
stand  es  in  der  Stadt,  und  es  war  ein  Glück  für  .sie,  dass  di(;  Um- 
•Htände  den  Herzog  hinderten,  ilir  mit  seiner  gewolinlen  Thalkraft  zu- 
zusetzen. Der  Tag  war  nicht  fern,  ^vo  i!cr  letzte  Selufs  Ptriver  at>'/eneben 
war.  und  die  Not  hatte  fillmählieh  einen  bedenklichen  (îrad  erreicht 
Wein  und  Brot  waren  unbekannte  Dinire  vreworden  ;  gele<:entlicb  gelang 
es  zwar,  bei  Ausfallen  einige  Lebensinitii'l  zu  erbeuten,  aber  das 
wirkte  nur  wie  ein  Tropfen  Wasser  auf  glühendes  Eisen.  Wer  weiss, 
was  geschehe  wfktey  wenn  nicht  der  Graf  von  Gampobasso  selbst 
heimlich  zum  Ausharren  ermuntert  h&tte*).  Dringend  wünschenswert 
war  es,  Herzog  René  Kunde  zu  geben  von  der  Notlage,  aber  das 
Schick.sal  Suffrens  de  Baschi  musste  abschrecken.  Ein  kühner  (ias- 
coper  Kriegsmann,  namen'^  Pic  d-de-Fer,  unternahm  aber  doch  das 
Wagnis  und  gelangte  glücklich  durch  das  burgiuidische  Lager  nach 
Rozières,  von  wo  er  den  Herzog  aufsuchte.    Der  konnte  ihn  uiii 

*)  Ad  daccnla  ut  vulgo  ferebalur,  inilliu  scntoruin  auri.    [Jasin  11,  413. 
NMh  Commtnes  lagen  im  Schloss  /u  Luxemburg  450000  Tluilcr,  1.  c.  Iii. 
5)  Publications  III.  l-„s 

*)  Daa  wird  durch  Cummineii  beseu^t  1.  c.  114. 


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-   106  — 


gutem  Bescheid  entlassen,  und  gtQcklicher  aU  soin  VorgÔnger  kam  er 
nach  Nancy  zurQck  und  konnte  den  gesunkenen  Mut  der  ltela<,'erkn 
\vie<l(,T  jiufricIUeii  Dus  war  um  so  notwendiger,  als  die  Hülflo-i™- 
kt'il  der  Stadl,  namentlich  dass  ihr  das  Pulver  ausgejjangcn  war.  durch 
einen  Gascoffner  Überläufer.  Jonen  Fnrfniie.  der  sich  bei  der  Eimiahnif 
von  T?nyon  so  ausgc/^oi»  Imct  halte,  verraten  worden  war.  Mehr  ^tun 
Je  duHle  Karl  hoiïeti.  in  kürze  Herr  der  Stadt  zu  .sein,  und  ?o  sleifle  er 
•sich  nur  noeh  mehr  aul  seinen  Eigensinn  gegeuübüi'  den  vcrnunllijit'U 
Rulöetüägen  seiner  I^iaupÜeule. 

Es  war  ein  Glück  für  die  Stadt,  dass  ihr  Geschatzmeister  Midiel 
Glorieux  im  vergangenen  Jahre  hei  der  Einnahme  von  Nancy  durch 
Herzog  Karl  2  Tonnen  Pulver  vei^raben  halte.  Die  wurden  jetzt  h«^ 
vor<;eboll,  und  die  ßur;i;under  waren  nicht  wenig  erstaunt,  als  sie  plölz- 
licb  ü»r  Feuer  in  der  wirksamsten  Weise  von  den  Belagerten  erwidert 
.sahen,  Dureh  tünen  glüeklii;hen  Treffer,  wie  bei  der  ersten  Belajîeruiig, 
wurde  die  Hnnihnrrio.  wf  Iche  das  Thor  de  hi  Craffo  {;i;r!:f  h  unter 
t't  iit  i  n;ilitn.  iinM  liiiilln  li  ;iciiin*^ht.  Weihnachten  kam  inui  keui  Ent- 
salz umi  kniic  i\;ii:luii  hl  v(»ui  Herzoge.  Nochmals  besehloss  die  Stadl 
Uulüchali  Uli  den  Fürsten  zu  .senden.  Ein  wackerer  Tuchniacher  aus 
Mirécourl,  namens  Thierry,  übernahm  die  geßLbrlidie  Sendung.  Er  tnf 
den  Herzog  zu  Blotzheim  und  erhielt  triïstlichen  Bescheid*).  Schwieriger 
aber  war  es  nun,  nach  Nancy  zurückzugelangen,  um  der  Stadt  die  Freuden- 
botschafl  zu  bringen.  Als  Holzhauer,  mit  einer  Tracht  Holz  auf  dem 
RQcken,  als  wollte  er  sie  verkaufen,  schlich  er  sich  in  das  burguodisclie 
Lager  und  gelaii-l>  bi-,  im  ilen  Stadtgraben.  Schnell  sprang  er  hiiH'i" 
und  kam  so  ghicklicli  in  die  Stadl.  So  brachte  er  d(uin  nun  die  <ît'- 
wi-shf  it.  rla-s  (lip  Hf  tlint?  nahe  war,  und  dicäC  Âu^icbt  Uess  dm 
Htuijter  uii'l  Ihii-l  ilur  Icl/.len  Tage  erli 

Andeia  !iui<i,t.:gen  gestalteten  sich  die  VcrhaUiUi>se  im  bui^undisclieu 
Lager.  Trüber  und  immer  liübcr  waren  die  Aussichten  geworden» 
Der  Winter  führte  ein  hartes  Regiment,  und  es  wird  berichtet,  dass 
in  der  heiligen  Weibnachtsnacht  an  400  Mann  erfroren,  wühreod 


')  Gern  mörtitt«  man  den  Zeitpiinkl   der  Sendung  wissen.    Jk-r  (  Jironiit 
Ifisst  den  Mann  Herzog  Hené  zu  Zdhcii  treffen,  wie  er  oben  dalhsi  \»U  sein 
von  Schweizer  Sttldnem  za  Bammeln,   fier  Sammefptfttz  war  aber  Raael  Awi 

sonst  ist  die  Kr/.ätilung  sehr  t>c<li,'nklii  Ii  X  i  li  ili  r  füimn  wagt  ilcr  o^eriii'tit- 
nach  ^'ancy  zurüikzukiluon.  sonüt  iu  Ijkibl  ï.u  UusiLies;  seine  lUakkelir  nach 
Nancy  ist  aber  urkundlich  Ixv.eujjl.    i.i'pane  1.  c.  400. 

*)  Lud  p.  H7  s«gt,  daas  er  ller/oi;  René  zu  bt.  also  bereits  aof  àm 
Anmarsch  gctrofTen  hätte.  Diese  Angattu  mnss  aber  xnrllcktreleD  Tor  derjtn>|.^'> 
<ler  vraye  liéclnrntion.  wonacli  er  licrzog  René  XU  Blotzhftim  bei  Basel  Uti-  ^ 
Weilte  der  ïùtnl  um  VV'uiimaciiteiL 


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 I 


—   Î07  — 


gegen  900  ürdd  an  H&nden  und  Füssen  erstarrten').  Die  Zahl  des 
Heeres  sank  immer  mehr,  und  vergebens  waren  seine  Bemubungeo, 

Vei-i-lärkungen  aus  den  NiediTlunden  heranzuziehen*).  Merkwünll;;  ist 
es.  wie  trotzdem  dieser  ei.serne  Mann  die  Mannszucht  in  seinem  Heere 
aufrechtzTihnUrn  wusstr.  In  die-^er  Hinsicht  ist  ror-hf  belehrend  über 
die  Art  uml  \\ Cisc  wie  der  Ih-r/.o'^  verfuhr,  was  ninii  sich  in  Slrass- 
bur^  et/.ihlte.  Dauach  hätte  einer  <lt  r  nbci  >ten  Hauptlt  ute  nadi  jener 
eisigen  Naciil  voll  Unmut  jresagl:  da  dem  Herzog  so  Vicl  an  der  Kr- 
oberoug  von  Nancy  läge,  so  möchte  er,  dass  derselbe  vom  in  der 
graeeen  Bttcbse  lüge,  so  wollte  man  ihn  in  die  Stadt  Nancy  hinein- 
adüessen;  der  i^isog  hfttte  dann  seinen  Willen  wid  sie  brauchten 
nicht  länger  vor  der  Stadt  liegen  und  erfrieren;  dar  Herzog  habe  da- 
von gehört  und  den  Mann  liän>!en  la.s.sen").  Dass  Herzog  Kené  mit 
einem  Entsatzheer  heranzog,  daran  konnte  kein  Zweifi?!  sein,  über  wie 
der  Verzweifelte  an  einen  Strohhalm,  .so  klammerte  Karl  sieh  an  die 
HulTnnn^r  nn.  dass  es  detn  Legaten  und  (\^m  kstis<'îliclien  Llnterliiindîcr 
}.'eliiigen  niuchle,  die  Sciiweizer  fern  zu  hallen  ;  weil  er  nicht  andei?> 
sehen  wollte,  wiegte  er  sieh  in  die  Iriigerisr-he  Hoffmmg  ein.  dass  es 
nur  das  elsässische  Bauernvolk  wäic,  ^  ui  nie  pni  cn  »  ohne  Zucht  und 
Kri^scrfehrung,  mit  dem  das  «Kind»,  wie  er  seineu  jungen  üegncr 
nannte,  heranzöge.  Wunderbar  bt  es  nur,  dass  er  unter  diesen  Um- 
slftnden  der  Stadt  Nancy  nicht  härter  zusetzte;  denn  sobald  diese 
Stadt  gefallen  war,  gewann  doch  ää»  ganze  Lage  ein  anderes  Bild  und 
veiänderte  >i(  li  für  ihn  in  der  glücklichsten  Wci-o.  Ob  der  Herzog 
sich  von  einem  Tage  zum  andern  in  die  Iri^erische  Hi)iïnung  einwiegte, 
die  btadt  niiisste  sich  er?ehf»n.  ode;r  was  ihn  zu  dieser  untliätigen  Ihd- 
lung  bewog.  vermag  ni(  luand  zu  .sagen.  Es  fehlte  zwar  nicht  an  ein- 
zelnen Stiii  iuen,  aber  schwerlich  wird  man  iM  lianj^lon  k(>nn<>n .  dass 
«üeselbtu  mit  ganzer  Kraft  unlernuinnien  worden  v\uicu.  Wenn  imm 
erwägt,  dass  die  Belagerten  des  wirksamsten  VerteidiguugsmiUels,  des 
Putrers,  eotbdirten  oder  doch  nur  Ober  einen  sehr  geringen  Vorrat 
terf&gten,  so  sollte  man  sagen,  dass  ein  Sturm  des  ganzen  Heeres,  bei 
dem  der  Hersog  rQcksichtsloe  wie  in  seiner  frühern  Zeit  das  Leben  der 


■)  Königshofen-Schilti;r  H80.  Dio  ArcblTchronlk  902  spricht  von  400  er« 
boranen  Mensthpn  und  HOO  erfrorenen  Pferden. 

2)  Am  letzten  Dexembtr  wandte  Kjurl  bicl»  aufa  ueut-  an  den  bire  du  Kay 
Bût  d«in  Befehl,  ihm  tous  les  nobles  fiefve«,  «rrière-lîefVex  et  autres  gi»is  picd 
que  de  clieval,  soviel  er  in  Luxemburg  Aufbringen  kOnne,  «uzut&hren.  Publi- 
cations III.  im. 

*)  Kunigstiofcn-Sciuller,  380. 


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Seinen  einsetzte,  von  Erfolg  hfttte  sein  mttssen.  Da  wird  man  gut 
thun  anzunehmen,  da  der  Hmog  fest  mensdienscbea  geworden  war. 
dass  unter  ihm  der  Graf  von  Campobasso  die  Operation«  ii  loitete. 

In  der  fmclilbaren  Winlerkälle  versank  er  immer  mehr  in  düslero 
Schwermut,  immer  mehr  mensclK  mm  heu.  immer  schroffer  und  härter 
u  iii  tic  er  «^ejien  seine  nächste  Umpfebung.  Ks  wird  uns  erzrihlt.  wie  er  in 
tiei  letzten  Zeit  nianchmnl  fin  Buch  zur  Hand  nahm,  als  oh  er  lesen  wiiille. 
und  sich  einschloss;  dann  al)er,  allein  sich  selljst  überlassen,  raufte  er 
sich  die  Haare  aus  und  stiess  die  schmerzlichsten  Klageu  und  Seui^er 
aus,  die  jemals  gehört  waren.  Kianand  aber  wagte  es,  ihm  ssu  nahes 
und  ihn  Uber  seine  Lage  aufzuklären;  denn  seit  Granson  war  sein  Zoro 
entsetzlich,  und  jedermann  fürchtete  ')  ihn.  Zum  letztenmal  gab  ihm 
das  Schicksal  die  Möglichkeit,  sich  in  ehrenvoller  Weise  aus  jen^  ver- 
zwuifüUen  Lage,  in  der  er  sich  befand,  zu  befreien,  als  sein  Vetltf, 
König  Alfnri«  von  Portugal,  ihn  am  29.  Dezember  in  seinem  Lager  aaf- 
suchle.  nm  /um  Frieden  zu  reden;  aber  alles  Zureden  scheiterte  an 
dem  Starrsinn  des  unglückliclien  Mamn  iler  statt  jeder  andern  Ant- 
wort seinem  Verwandten  zuuuitete.  Poul-à-Mousson  für  ihn  wider  den 
herannahenden  Feind  zu  verteidigen  ;  der  König  meinte,  dazu  sei  er 
nicht  gerOstet,  uni  zog  am  folgenden  Tage  wieder  ab'). 

Das  Verhängnis  nahte  sich,  und  jener  unheilvolle  Hann,  der  am 
meisten  geholfen  hatte,  es  zu  beschleunigen,  schickte  sich  jetzt  an,  das 
sinkende  SeliifT  zu  verlassen.  Leider  Iftsst  sich  nicht  mit  Gewissheit 
erkennen,  weldien  Anteil  der  Graf  von  Campobasso  an  den  letzten 
kriegerischen  Ereignissen  und  vor  allem  an  der  rätselhaften  ünthiUig- 
keit  tif  H  flrr7<v;rs  vor  Nntu  y  halte;  wenn  man  nhor  erwrt:?t,  wie  sehr  diese 
Hallaii;;  K'  nt  'i  die  suiislige  Thatkrafl  des  Hci /os^s  ah-tirhl.  wenn  man  sieh 
ferner  vergegenwärtigt,  wie  es  der  (Iraf  war,  uul  »Icssen  Rat  all«aii  der 
Herzog  hörte,  der  mit  ihn»  die  oberste  Leitung  der  kriegerischen  Angele- 
genheiten in  Händen  hatte,  und  sich  dann  erinnfart,  dass  er  schon  das 
^te  Mal  die  Belagerung  von  Nancy  nach  Kräften  in  die  Länge  gezogen 
halte,  so  Ulsst  sich  die  Vermutung  nicht  abweisen,  dass  seine  ESnflflsteruih 
gen  es  waren,  welche  dem  Herzog  das  Trugbild  der  unausbleiblichen  f  her- 
gäbe von  Nancy  vorzaul)erten  und  seine  Thatkraft  lähmten.  Jelxt 
kniipne  er  durch  seine  Leute  aufs  neue  Unterhandlungen  mit  den 
Franzosen  zu  Commercy  an  mifl  Itatte  selbst  einmal  eine  Zi!<nmmetj- 
knnft  mit  L' »i fii  in;^*  i  n.  Es  feiilu.-  niclit  an  Warnungen,  aber  1»  i  I  Icrzog 
verschlo.ss  xoi  iIhm  ii  ebeuäo  sehr  sein  ühr,  wie  früher  vor  denjeuigeu 

1)  Molincl,  -jjy. 

*)  Commines,  113.  Rcisejoumal  bei  t^uglut  11,  221. 


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-   109  — 


von  Köfii'i  [,^^^i\vlY^  und  aiitwortclp.  »m'  wer-lr'  zu  ^ppi^rripfer  Zeit  .«oi?K> 
Ma.s^Riiehi  IrcHuu.  Auf  die  Meldung;  des  llci  i  n  vuu  Crepionel,  der  zu 
Hoiixières  die  wichtijje  Ilrüekc  über  die  Meurlhe  besetzt  hielt,  dass 
der  Sirc  de  Craon  mit  COO  Lanzen  bei  Toul  slilnde,  meinte  Karl,  das 
sei  lediglich  eine  Erfindung  ein^^  Feiglinge,  um  ihn  zo  veranlsf»en, 
die  Belagerung  anfsuheben;  er  werde  aber  nicht  abziehen  und  sollte 
er  darfiber  sterben.  Vor  der  Thatsache,  dass  ein  fdndUches  Heer 
heranzog,  konnte  er  sich  nnn  aber  doch  nicht  mehr  verschliessen,  und 
er  verlangte  daher  von  seinen  Führen  einen  Nachweis  über  die  Stärke 
.«eines  Heeres.  Da  gab  es  deim  gar  traurige  Ergebnisse;  es  waren 
Kompagnien,  dir-  von  1*^0  T.nnzen  auf  zusammenjreschmolzen  waren 
tiuem  joden  vtrnüiif'fi-jcn  Mnnn  iiiussU»  es  einlfiiflitcii.  das'<«  os-  lidler 
Wahn.sinn  war,  mit  cinrtn  .sulchen  Heere,  das  inloige  uneihüitei  .Stra- 
pazen der  Auflösung  nahe  war,  dem  der  Schrecken  von  den  vorauf- 
gegangcnen  Niederlagen  noch  in  allen  Gliedern  stak^  einem  sieges- 
bewussten  Femd,  der  mit  bedeutender  Obermacht  heranrOckte,  ent' 
g^!^izutreten.  Auch  jelzt  noch  war  nichts  verloren,  wenn  der  Herzog 
der  Stimme  der  Vernunft  nachgab  und  die  früheren  Ratsehlfige  seiner 
Fiilir*  !  Vfolgte.  Wenn  er  sich  auf  Pont  -  à  -  Mousson  zurückzog  und 
in  Heer  in  die  um  Nancy  gelegenen  fe-^^ten  Plätze  verteilte,  so 
konnte  er  den  Spie.ss  umkehren.  Herzo*^  Hrué  würde  Nancy  zwnr 
ontscî'/on  .  aber  ein  ^'o  zahlreiches  Upov  vci nmchte  er  nicht  nul'  dit' 
Diiiit'i'  /iisaiiiiiK'iizîiiiallen  mtd  Karl  kfumlr  liinui-U'  ii  ^ciii(>  uMiicliciici  ii 
(icldiiiiÜL'l  verwerten,  sein  llccr  crgan/.en  und  Immiii  llej^inn  des  Fruh- 
jalirs  Nancy  aufs  neue  belagern,  dos  während  des  harten  Winters  und 
bei  der  allgemeinen  Teuenii^;  doch  nicht  ausreichend  verprovtantirt 
werden  konnte.  «Ifais  Dieu  ne  luy  voulut  faire  cette  grâce  que  de 
recevoir  ce  sage  ccmseil.»  Es  ist  sdir  bezeichnend,  dass  nimand  dem 
Herzog  die  tranrige  Lage  seines  Heeres  in  ihrem  vollen  Umfang  zu 
enthüllen  wagte.  Die  angesehensten  Herren,  der  Bastard  Anton  von 
liurgund,  der  Sire  de  lîièvn;.s  hielten  Rat,  wer  den  .schwierigeu  Auftrag 
übernehmen  sollte.  l)(»r  fîrîîf  von  Chimay  ver'^fand  sirli  <lazu;  er  fantl 
den  Herzog  angekleidet  in  -ciai  r  BehausnriLi  liegen,  und  wie  er  ihm 
nun  sagte,  dass  sein  Herr  nic  lil  mehr  als  3000  süeitbjirer  Männer  ')  zählte, 
wurde  er  von  Karl  unt^ei iirochen :  das  glaub(>  er  nicht;  aber  wenn  er 
auch  allein  kämpfen  sollte,  so  würde  er  dennoch  den  Kampf  mit  dem 

1  ^f^linel,  22fl  ff.  Wenn  die  von  Molinel  angegeben«-  Znhl  richtig  ist,  so 
isl  sie  /M  veräiohen,  d.iss  as  liommeti  iraruics  uieinl.  Auch  Cumniinets,  p.  114, 
erzlblt  van  einem  Krieg:  r.il,  den  der  Ilerxog  berief.  Vgl.  anch  Cbron.  de  Lor- 
itine,  die  bior  gute  Nachiichlou  hat. 


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— 


-  lio  - 

W'inr}  nnfrifhmen,  und  dabei  machte  or  otno  bittoro  Anspirhins  auf  die 
Verwatultschafl  des  Graieii  mit  Uct/m'^  Wem.  l'erGraf  ;iHt\v<»rtf»le  in 
\vimii<îor  Haltimjr:  wenn  er  au»lj  ktiiierlei  Hoflnuii'j  liai»»',  da.sä  der 
Feiiîd  l>esi<';^t  werdeu  küuue,  falls  nicht  der  llimmel  mtlhsl  sidi  'm 
Mittel  k><rc,  so  werde  er  dem  Herzog  denooch  treu  bleiben  bis  in  deo 
Tod.  VoD  diesem  Tage  ab  war  der  Fürst  volieads  unzugänglich; 
seinem  Kamroerdien^  befahl  er,  keine  Mensdiensede  ohne  seine  Er- 
laubnis einzulassen  Man  kann  begreifen,  doss  der  Stob  des  FQnteo 
sieh  da}2;e<ien  aufbftuinle.  vor  einem  jungen  Manne  zurückzuweicheD, 
auf  den  er  immer  mit  mitleidigem  Hochmut  herabgeblickl  halte;  es 
war  der  dünkelhafte  Sioh  eines  Mnnnes,  der  bis  dahin  die  gnnzr*  Welt 
heraus«!  fiudi  rl  Imtto  und  überall  jetzt  ihr  Hoimgelächter  iibrr  den 
burgundi.^ulieu  W'ijul  zu  huren  vennointo.  Was  würden  Koniji  Ludwig 
und  König  Eduard  von  England  wohl  sagen!  Endlieh  hatte  er  ge- 
glaubt, daas  der  iCricgsgott  ihm  wieder  hold  war;  jetzt  wollte  er  das 
Kriegaglück  festhalten  oder  darüber  sterben. 

FQr  den  burgundischen  Adel  war  der  Kampf  nunmehr  eine  Sacfie 
der  Ehre.  Anders  aber  stand  es  mit  dem  gemeinen  Volk,  das  sich 
nicht  für  verpflichtet  hielt,  mit  einem  halb  wahnwitzigen  Fürsten  za 
sterben.  Es  war  nicht  nnznnohmen,  da.>>  diese  Leute  standhalten 
wCkrden.  Ihes  Heer  war  besi^t,  bevor  es  den  Feind  zu  Gesiebt  bekam. 

XX. 

Während  die  Schweizer  noch  in  und  um  Basel  standen,  hatte  die 
Niedere  Veretnung  ihre  Truppen  bereits  abgesandt,  im  ganzen  an  9000 
Mann,  vor  allem  wertvoll  durch  die  Reiterei,  deren  René  sonst  ontr 
behrle.  IHe  Eidgenossen  brachen  am  26.  Dezember  auf,  die  oberste 

Führung  hatte  Herr  Hans  Waldmann  flbemommen.  Ihnen  scblossen 

sieh  oOO  Baseler  Knechte  an  2).  Herzog  René  kam  ihnen  mit  seinen  Leu- 
ten von  HIotzheim  her  zu  Fuss  entgegen;  er  selbst  trug  nach  Schweizer 
Art  eine  Hellebarde  auf  d<'r  Schulter,  um  sie  zu  empfangen,  'in'!  ?nb 
jedem  Fahnenlraj.'!  !  IHr  sein  Fähnlein  ein  Goldstück,  die  ilm-^ü^eii 
Kehlen  zu  netzen.    Der  Herzog  begab  sieh  darauf  nach  Blolzlieim  zu- 

1)  Ks  ist  (iomiuicb  Mwhf  wie  es  bisher  geMhehen  iet.  dieeeii  Kriegsrtl  anf 

ilen  Taj;  vor  der  S<;lilaclil  7.«  setzen  Pi'^  Fi  ;::Uiliin^r  bei  Molim^t,  die  bisher  niotil 
beaclitet  i^t,  luU  xur  VorausseUuog ,  dana  der  Kri^arat  eioi|^  Tage  rorber 
:itattfajid. 

Ochs,  (iêschichte  von  ßasel,  8  S»»,  giebt  MO,  darunter  IfiOBadMiaehMM 
an.  Vgl.  abrigens  iüiebel,  96. 


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—  III  — 


riifk um  -*pr«tor  ii;ii-Ii/.ufnb«'ii.  wühnMid  du-  Eidjrciin^'^cn  jetzt  ihren 
Marsch  fofl.siH/teii.  Der  haiie  Winter  und  ilii'  '^to^^^o  Toutuuu;*  iiiii->(<'  'lir 
Verpflegung  dieser  trotzigen  Gesellen  im  Kl.sa>s  eilu  lilich  erschweren;  <iu- 
mit  finden  aber  die  gruben  ÂasschreilungeDf  welche  sie  hier  in  Freundcs- 
laiid  begir^en,  keinerlei  Entschuldigung.  Die  Eidgenossen  waren  gehalten, 
ihren  UnteriiaU  selbst  «am  einen  ziemlichen  Pfennig»  zu  bestreiten.  Indem 
sie  nahmen,  wo  sie  fanden,  flüchtete  der  Landmann  von  der  Heeresstrasse 
fort,  und  in  dem fmditbaren  Lande  mussten  die  Knechte  Mangel  leiden.  Em- 
pörend al>cr  war  es,  dass  namentlich  Luzerner  Knechte*)  nicht  nur 
schwaehf  Frauen  Rnspliindortrn.  sondern  nun  auch  Kirchengerät  und 
das  in  die  Rirclien  geüüchlele  Tiui  fnrhialinit  ii.  Gleichzeitig  entfesselte 
nun  dif»  Ankunft  der  eidgenössiisclien  Km  t  lile  r>inen  .Tn«1onstnrm.  wohin 
sie  kauu  iK  i\amentlieh  zu  Ensishehn.  Colmar  und  äi;liKjü.>la(il  inachlen 
sie  eine  grosse  Beute  an  Gold,  Silber,  Kleinodien  und  verp&ndeten 
Kleidern;  die  Büdier  und  Schriften  der  Juden  verbrannten  sie,  wo  sie 
dieselben  fluiden.  Das  Ergebnis  der  PlOnderang  waren  2  balbiudrige 
Ffisser  mit  Ck>ld-  und  Silberg^rät,  die  am  3.  Januar  zu  Wagen  Aber 
Basel  nach  Bern  zu  späterer  Verteilung  geführt  wurden*).  Selbstver- 
ständlich trieben  es  die  Knechte  in  dem  fremdsprachigen  Lothringen 
nicht  bes.-T-r:  dnzn  k;iiM.  il;i>s  lii*T  das  vi'>lH<?  nMs;fo<*ofrene  Land  nun 
in  doi-  That  nicht  im  Siniidc  war.  Lebensinint'l  a iiC/.ii bringen,  sodass 
die  Eidgenossen  3  Tage  lang  grossen  Hunger  auszustehen  hatten.  Zu 
Sl-Dié  holte  Herzog  René  die  Schweizer  ein  und  zog  mit  ihnen  vereint 
über  Baccarat  und  Ogeviller,  wo  die  Vereinigung  mit  dem  Volk  der 
Niedern  Vereinung  statt&nd^),  nach  Lunéville.  In  der  Schweiz  war 
man  nicht  ohne  Sorge  Aber  das  Sdiicksal  der  Knechte,  denn  es  war 
belkannL  dass  der  grOsste  Teil  mangelhaft  ausgerüstet  war;  und  es 
wurde  die  Frage  erörtert,  ob  es  nicht  ratsam  wäre,  iimen  mit  dem 
Banner  oder  doch  mit  dnem  «Zusatz»  nachzuziehen.  Einstweilen 
aber  bescidossen  die  Eidgenossen  noch  die  Rik'kk<'hr  einer  Botsc-haft 
j)b/^u\vnrt(  ii .  die  den  Knechten  nncligeschickl  w;ir^).  Diese  traf  das 
Meer  /.u  l.iuiévilie  und  sprach  den  Knechten  MdL  ein:  «in  Nöten,  da 
man  den  Frcund  spürt,  werde  man  sie  nicht  verlassen».  Das  nahm  der 
Herzog  von  Lothringen  den  Eidgenossen  hoch  auf;  demütig  neigte  er 
stell  vor  ihnen,  ling  an  m  weinen  und  dankte  ihnen  sdchermaasen, 

')  Lud,  36. 

s)  Vgl.  darüber  die  spätem  Aufoaluuon  im  Liuerti.  Arcmv. 

^  Knebel,  88. 

*)  Knebel,  HD.    Lud.  87. 

>)  Eidgen.  Abach.  U,  638. 


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—    112  — 


fîrrss.  wnrr  ns  nocli  nolwcndijî,  jedormami  eiily^iindel  wäre,  ihm  zu 
lirltVii  Voll  Lutif'viüc  wo  ein,  wenn  aiu-li  «roringer  Vniial  von 
Woiii  uti<l  Brot  aufgcLiaehl  war.  bejjann  der  Vonnarseli  auf  Öl-Nicolas, 
wo  der  Herzog  seine  LoÜiringcr  zu  Ueffen  hoßte.  Er  halle  uärnüdi 
vor  dem  Aufbrucli  von  Basel  den  Verfesser  der  Tie^nanoten  Chronft 
nach  Lothringen  gesandt  mit  dem  Befehl  an  die  Befehlshaber  der  eio- 
zelnen  Festungen,  mit  ihren  Leuten  sich  am  4.  Januar  swiacheo  Ha- 
rangeville  und  St- Nicolas  einzufinden,  dort  den  Übergang  über  die 
Meurthe  für  ihn  zu  sichern  und  alsdann  seine  Ânkunft  al i/.n warten. 
Das  war  geschehen.  Der  Chronist  hatte  der  Reihe  mich  IJiny.V-. 
Epinal,  Mirécourt.  Vniidémont  und  riondrevülo  be^'urht  ninl  iibiTall  ^li^'. 
willkoniinene  IjuLsciiutt  verkündet.  Eiitspicclicnil  diest  r  Weisung  w.ue» 
die  Hesalzungen  in  der  lîichlung  auf  St.  Nicolas  ausgerückt  Karl  ge- 
dachte Uuicu  iu  der  Besetzuag  dieses  wichtigen  PhiUes  zuvorzukommeo 
und  entsandte  am  3.  &nuar  900  Lanzen  dahin  ;  aber  schon  waren  die 
Lothringer  eingerückt,  als  von  der  andern  Seite  die  Vorhut  der  Bor- 
gunder  in  die  Langeatrasse  des  Ortes  einritt'j.  Der  Feind  wurde  Qber^ 
rascht,  geworfen  und  bis  nach  Madeleine  verfolgt.  So  war  die  BrOdce 
über  die  Meurthe  für  Herzog  Ken«'  ^fwonnen,  und  die  Lothringer  er- 
warteten nun,  ohne  sich  zunächst  darum  zu  bekümmern,  ob  noch 
liur;:midor  im  Orte  slaken,  die  Ankunft  ihres  Herrn.  Horzog  René  seib.st 
halle  am  2.  Januar  mit  seinem  Heer  zu  Hadonvillei  ^icl.i^rerl  und  traf 
am  4.  .huiuar  zur  Vesperztnl  vor  St -Nicolas  (;in').  iicwaitct  von 
seinen  Gctreueu,  die  vor  dem  l'lalze  Aufstellung  genommen  hallen 
und  so  den  Verbündeten  durch  ihre  Gegenwart  eine  angenehme 
Ueberraschung  bereiteten.   Die  Unterbringung  so  vider  Leute  in  dem 


*)  K.llerlin,  Scliweizer  Chronik  95.  Die  Luzerner,  die  es  brauchen  konnten, 
bckaini  n  hier  auch  Hnui  tleute  in  dec  Person  des  bewährten  Heinrich  ÜMfarter, 
Albin  V.  SUeuen  und  andere. 

*)  Über  diese  der  Sdiltcht  vorangehenden  Ereignisse  vgl.  La  vraye  Decta- 
raÜon  du  fait  et  conduite  de  la  bataille  de  Nancy,  abgedruckt  im  Dialogae  p.  6S 
(auch  bei  Cahnet  Iii,  Pivnvcs  ttrirl  rnnimines-Lenglct  III.  491)  und  La  l><*"<"nnfiîn!''^ 
de  Mouäcigueur  lo  Duc  de  IJourgügne  L  c.  (>5,  woraus  sieb  fiir  die  Besetzung  von 
St-Nico1as  Freitag  der  8.  Januar,  für  die  Ânknnft  der  VerhOndetoa  Samstag  der 
4.  Januar  ergibt.  VgL  ausserdem  Diebold  Scbilling  369  and  namentlich  den  an 
Fold/u^'  Ifilnehnicndcn  KllcrÜn  '.).'),  sowir  F(!!ibafli  1<>Ô;  die  von  Irf/trrcTn  i^r- 
wäholen  'i'hatüacben  linden  sicli  auch  bei  Knebel  94.  S.  auch  die  uuterricbtcu- 
éoi  Anmerkongen  von  Viseber  p.  94. 

^  Es  besteben  hier  einige  cbronologische  Schwierigkeiten  (vgl.  die  An- 

iiierkungen  Visrhers  bei  Kneljel),  die  aber  gelost  werden,  wenn  man  die  lîeselzunR 
des  Ortes  durch  die  Lothringer  und  die  Ankunft  des  Uauptbeeres  «tneinaiider  hilL 


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—    113  — 


kleinen  Ort  musste  erfaebtiche  Schwierigkeiten  bereiten*),  und  dabei 
konnte  die  Anwesenheit  von  Burgundern  nicht  verborgen  bleiben.  Es 
wurde  eine  wahre  Hetagagd  von  den  Schweizern  auf  sie  veranstaltet, 
die  froh  waren,  ihren  Hass  «^egen  alles,  was  Bur^un<1  hiess,  bethätigen 

zu  können;  und  die  LoUirin«îer  erhielten  da  eine  Probe  von  der  un- 
erhittÜflioTi  Krieirführung  ihrer  Bundesgenossen.  Die  Häuser  wurden 
abgesuclit,  die  UnglOckU«  lu  ii  wiirdon  entweder  gleich  getötet  oder 
auf  die  Meurthebrüeke  geschleppt,  zu  5  oder  6  aneinnnder  gebunden 
und  gezwungen,  in  den  Fluss  hinab/uspringen,  wo  sie  aLsUaun  von  den 
Schweizern  mit  ilu-en  langen  Piken  unter  Wasser  gehalten  wurden,  bis 
sie  tot  waren.  Einer  ward,  von  Kopf  bis  zu  Fuss  gepanzert,  Ober 
die  Brücke  in  den  Fluas  geworfen;  der  aber  rief  St.  Nioolaus  um  Hülfe 
an  und  ward  glQckUch  gerettet.  Manche  retteten  sich  auch  in  den 
Turm  von  St.  Nicolas;  aber  die  Heiligkeit  des  Oilos  schützte  die  Bur^ 
gunder  nicht;  sie  wurden  nach  Scrhweizer  Brauch  oben  aus  den  Luken 
herauspew*»rfen  und  unten  tiiil  Spiessen  aulgefangen. 

War  das  Unterkommt  n  nicht  leicht,  so  musste  der  üüt<  i  h;iil  noch 
sciiwieriger  sein-j:  jedcnuitun  Imll  )i.  so  gut  es  eb<;n  »iti<j,  und  gai* 
viel  redlich  Leute  a.ssen  sich  krank  an  Honig,  der  zu  St.  Nicolas  reioh- 
Ueh  vorgefunden  war.  Schon  deshalb  waren  die  Verbündeten  ge- 
zwungen, schleunigst  eine  Enlsdieidung  herbeizuffthreni  und  die  Ka- 
nonenschüsse, die  von  Nancy  herüber  dröhnten  und  die  Stille  des 
Abends  unterbrachen,  mahnten  nur  zu  deutlich,  dass  es  höchste  Zeit 
war,  wenn  man  Nancy  i-etlen  wollte;  denn  Hei'zog  Karl,  der  sich  jf?t2t 
unmöglich  mehr  der  Thatsache  verschliessen  konnte,  dass  die  *Bettler> 
da  waren,  hatte  an  ffcm^clhcn  Abend  mit  «oinor  ganzen  Macht  einen 
Sturm  auf  Nancy  unternommen,  um  si(  h  in  di  u  Besitz  der  heiss  b(^- 
gehrten  Stadt  zu  scîtzen.  Dringend  wniis(  h(  >  i  l  war  es,  die  Bela- 
gerten in  Kenntnis  zu  .setzen,  dtiss  die  Hüiic  nahe  war.  und  so  wurde 
vom  Kirchturm  von  Sl-Nicolas  em  Feuerzeichen  geg<?bcü,  aber  das- 
selbe war  von  Nancy  aus  nicht  bemerkt  worden'),  und  so  mussten 

i)  Nach  der  Chron.  de  Lorraine  hätten  ftber  4000  Mann  in  der  Halle  (Kuid- 
halle?)  Unterkommoi  gefunden |  dieselbe  mfleste  danach  von  gewalligem  Umfang 
gewesen  -Pin. 

*)  tlterlin.  Die  CLron.  de  Lorr.  ^iagt  freilich,  dass  die  Verbündeten  Vor- 
riiiu  in  liiUle  und  Fülle  fandcu  und  die  ganze  Nacht  nichts  anders  Ih&ten,  als 
eeeen.nnd  trinken,  wie  denn  flberhanpl  das  Leben  in  Saas  und  Brans  bei  ihr 
eine  grosse  Rolle  spielt. 

*)  Digot,  p.  332  sagt  das  Gegenteil,  obwold  das  aus  der  Cliroo.  de  Lorr. 
durchaus  nicht  hervorgeht,  während  sowohl  im  Dialog  äls  in  der  Déclaration 
pi.  62  BiisdrQcMicfa  bemerkl  wird,  das»  die  Belagerlen  von  dem  nahen  KntsaU 
keine  Ahnnng  ballen. 

8 

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-    114  — 


diese  Tapfern  nochmals  eine  Macbt  in  qualvoller  Ungewissheit  xubriageD, 
alle  KrftfLe  einsetzend,  um  den  Sturm  abzuschlagen. 

Das  war  ^Ueicht  die  einzige  Sorge,  welche  Herzog  René  jelzl 
noch  haben  durfte,  dass  im  Zustand  der  höchsten  Not  Naocy')  sieh 
doch  noch  sin  Burguiul  ergeben  möchte;  SOnst  aber  durfte  er  mit  Zu- 
versiclit  dem  Gang  d(!r  Dinge  entgegen  sehen.  Die  zuverliis«i.r*t(«n 
Nachriehten  la-^r-n  vor.  das-??  es-  itri  bur^undischen  T.nsrcr  sehr  sotiliiniii 
aussah.  Keiner  1«miiiIc  diifiitM-r  ticsscic  Auskunft  ;rt'lM'ii.  als  »icr  (irai 
von  Campobaöüu,  und  vt  halt»'  i^'w  ;:<';z<  ben.  Si  iii  Wt'ik  wai  volleiidel 
und  im  burgundischen  Lager  koiiule  er  nichU  niehr  nützen  ;  im  Gegen- 
teil,  er  musste  befürchteu,  dass  seine  Schliche  an  den  Tag  kamea. 
Es  war  am  Mittwoch,  dem  L  Januar,  als  er  mit  134  hommes  d'armes 
das  buigundiscbe  Lager  verUess,  und  ihm  folgten  am  Freitag»  dem 
3.  Januar,  seine  beiden  SOhne  Ângelo  und  Jehan  mit  120  hommea 
d'armes  2);  es  waren  mithin  vermatlida  'lie  t  Koinp;ignien,  weWie  der 
Graf  filkr  den  Dienst  des  Herzogs  geworben  hatte,  allerdings  sehr  zu- 
sammengeschmolzen, die  er  ihm  so  entfiihrte.  Der  Vater  iin'l  "'»'in'' 
wrirdi'^Tn  Söhne  begaben  sich  «rerarioswegs  ins  französisehe  Lager,  abor 
der  Siir  de  Craon  wdIUc  im  Stile  seines  Mnstcrs  von  dieser  Arl 
Veirates,  die  nichts  ciubrachlt;,  keiiiCfllalLs  eUvaij  wiss«»n:  >?ie  wiinicn 
zurückgewiesen.  Noch  bestand  ju  der  Waffenstillstand  nul  Bui-j^uiid; 
an  den  Herzog  René  wurde  der  Graf  Twwieseo,  dem  konnte  er  piH 
seiner  Kenntnis  des  bui^undisdien  Heeres  im  h(}chsten  Grade  nOtsfeb 
sein.  So  zog  det  Graf  dann  ins  lothringisdie  Lager,  nachdem  er  «oea 
Teil  seiner  Leute  zu  Gondé  zurackgelBssen  hatte.  Hier  bot  er  seioe 
guten  Dienste  an  für  den  Preis  der  KTk  k^abe  V(m  Conun^y,  das  ttal 
einst  König  René  gesthenkt  hatte,  und  dabei  erzählte  er,  wie  er  noch 
im  burgundisc'hen  HiH^e  Leute  seines  Schlages  zurückgelassen  liülU' 
von  denen  die  einen  dureh  vorzeitige  Flucht  da-s  Heer  mit  fortr('is''<'n- 
die  andern  ein  wachsamem  Auge  auf  den  Herzog  bubeu  und  ihn,  weuu 
er  die  Flucht  ergrifie,  töten  sollten'*). 

')  Knebel  erzählt  p.  99,  dass  die  Mclagerten  sicli  am  1.  Januar  erboten 
häUeu,  Kaucy  gegen  Ireieo  Âbzug  zu  übergeb«n^  Karl  aber  soldte  ti«diiiguii|  ^ 
gelehnt  tmd  sie  alle  mit  dem  Streng  bedroht  hitte. 

*)  Mn.ssgebend  sind  die  Angaben  der  Desconfilure  64,  die  von  Üigot  iil)«f- 
sehen  sind.  Die  Angabe  von  Molinet,  dass  jetzt  auch  der  iVinz  von  Tarent  l'rl.iub 
von  Herzog  Karl  begehrt  habe  und  abgezogen  sei,  ist  von  den  üpäiern  Hisiu/ikerti; 
zeletxt  Uigoi,  332,  wiederholt  worden;  der  Prinz  hatte  aber  schon  vor  derScUidil 

von  -Murten  das  bnrgundisctie  Lager  verlassen. 

')  Conirninfts,  115.  DerricllH*  Tû-t  liiii/n  •  cn  pola  irv  avuit  pnint  de  fnut*-'. 
cor  j'en  ay  connu  deux  ou  Iruia  de  ceux  qui  demeurèrent  pour  tuer  ledit  duc 


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—  116  - 


Mau  jiiiH  liic  wiiiisi  heil,  ü;i>>  Ilt  i^iog  René  jetzt  wenigsteii.s  die 
Dieusle  des  Veiiäters  abgtjlehiit  liiiUe;  er  brauchte  sie  uieht  mehr. 
Dass  er  sie  seiner  Zeit  angenommen  hatte,  kann  our  entschuldi((t  wer^ 
den  durch  die  höchste  Not,  in  der  er  sich  damals  befand.  Jetzt  hfttte 
er  dem  Ifonn  den  ansbedmigenen  Lohn  zahlen,  aber  auf  seine  Dienste 
verzichten  aolien.  Er  dachte  anders  und  trug  kein  Bedenken,  die  an- 
^rehotenon  Dienste  für  den  geforderten  Lohn  anzunehmen.  Anderer 
Meinuni;  aber  waren  seine  deutsehen  Biindesjienossen,  welche  den  Krieg 
mit  blankem  Schwertr  .  ahcr  nicht  durch  Vi  i  int  oi  kîlînpfen  wollten.  Sie 
wollten  mit  dem  edlen  (ii  id'cn  nir-ht;*  7.u  lliuu  li;ilicn  und  duldeten  ni<'ht 
sein«  A^\vc^cIlllClt  in  (.1er  i  »niMien  Feld.-«  lilrteht  Herzog  liené  aber  wusste 
den  Neapuiilunci  iu  eiiiei  Weise  /n  verwerten  .  die  diesem  vielleicht 
am  meisten  zusagte;  der  Strom  der  burgundischen  Flüchtlinge,  wenn 
der  Sieg  erfochten  war,  musste  sich  voraussichtlich  nordwärts  nach 
dem  Heizer  und  Luxemburger  Land  zuwenden  und  zu  diesem  Zweck, 
tun  das  rechte  Ufer  der  Heurthe  zu  gewinnen,  die  Iwi  Bouxières-les- 
Dames  in  der  Nfthe  yon  Condé  über  den  Fluss  führende  Brücke  über- 
schreiten ;  dorthin  wandte  sich  der  Cüraf  zurück  mit  den  Seinen  und 
versperrte  die  Brücke  durch  um«,restürzte  Waj?en,  indem  er  sich  mit 
(1er  HofTnnn«.'  iscliTneifhelte,  hier  viplioicht  H<'r/o<r  K;irl  oder  doch  wenig- 
stens eine  t>eträclit licht;  Anzahl  bur<ji:un'li-<  lier  Hilter  abfanjfen  zu  können, 
deren  Lösegeld  den  Verrat  schon  lohnte.  »Diis  was  ein  Lmupersub 
Türkii*).. 

Was  der  Graf  von  Cam(K)bus30  hatte  verraten  können,  darüber 
lagen  auch  sonst  Kundschaften  vor,  nach  denen  man  annehmen  durfte, 
dass  lediglich  die  burgnndtsche  Ritterschaft  ernstlich  stand  halten  wQrde*;, 

1)  SchiHmg,  A'i2. 

*)  LomtMunUache  Ttteke    Diebold  Schilling,  879. 

Die  Bericlile  des  Sü'assbiirger  Kundschaflfim  (>a:~par  Michel  kommen  liier 
ganz  bosonden;  in  Hctraclil.  Art.  292.  Namenllich  dt-r  zuletzt  an  Han-s  v.  Kagi-nock  • 
iïingetiâiidtu  mubslo  für  die  Vurbündeten  von  holieui  Werte  ^^ciii.  Kr  gibt  darin 
?on  éet  Abeicbt  d««  Hensofs  Kunde,  sich  bei  Nnwendorf  (Nenveville)  mit  den 
Ver])ündelcn  zu  schlagen,  (von  dem  wasser  da  unden  heruss  ist  nil  wohl  darin 
z5  kumen),  verbrt  iN  t  >i(  Ii  nln  t  die  üble  Slimmtin^  in  df>m  Vur^uudi.schen  lleerc. 
das  hin  zur  ilälUe  herabgesunken  ist,  und  ermuntert  (iie  Verbündeten,  nur  fruhlicli 
nutudehen  ;  »denn  der  Mann  ist  de«  Todes  and  sein  Volk  flttehtigc  Mahnt  sie 
aber  dennoch  zur  Vorsicht,  damit  der  Herzog  ihnen  niclil  unverhi^  »Sehach 
bietet«;  dan  «in  rift»  r  i  linft  in  dnriilT  ffist  stifTetet,  und  vilicht  ulTmeinung,  ob  »ii 
ifsÜKt  bass  möchte  huiwegk  kumcn;  dann  i>oIle  er  de»  gütiges«  bellen  (daä  Uoer 
enraiten)  so  ist  nnmagelieli  dai  im  iemantz  hmwcgk  mQge  knmen,  dann  daz  wasser 
iat  groM;  and  der  Henog  kOnne  (&r  den  Rückzag  nur  zwei  i>\irte  bei  Nawendort 
and  Haoey  benntzen. 

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tind  wsiurenâ  Heraog  Karl  in  letzter  verzweifelter  Ânstrengung  Nancy,  die 
spröde  Braut,  zu  erringen  suchte,  trat  in  St.  Nicolas  der  Kriegsrat  za 
ernster  Beratung  zusammen  und  besdiloss  f&r  den  morgigen  Tag  den 

Angriff,  nachdem  zuvor  eine  umfassende  ßesichtigong  der  f'  im  Hieben 
Stellung  stattgefunden  hatte.  In  der  Nacht  erhielten  die  Verbündeten 
ijnch  willkonmioiTon  BoFtir-h  mis  flem  rrindlichpn  f^a'jfT  Noch  immer 
hatten  cidgenössiütlie  Ivneclite  bei  iierzcjg  Karl  ausgehalten;  da  sie  aber 
jetzt  erfahr^^n  hatten,  dass  »ihre  Herren  auf  der  Fahrt  wären 
Tyrannen  /u  strafen,  guducbtcn  eliii;l»c  von  ihnen,  nicht  den  Uackeii- 
streich  zu  erwarten.«  Zwei  von  ihnen,  der  eine  Schindler  von  Arth 
aus  Schwyz,  der  andere  Jörg  Sdiieiber  aus  Fraoenfeld  im  Thorgao, 
schlichen  sich  aus  dem  burgundiscfaen  Lager,  legten  das  burgundiscbe 
Andreasfarenz  ab  und  dafltr  das  eidgenössische  an  und  wussten  »ch 
durch  eine  »Mitteiperson«  Geleit  von  Herzog  René  zu  verschafleo. 
Jetzt  erboten  sie  sich,  die  Verbündeten  ohne  Schaden  an  des  Herzojrs 
Zug  zu  fuhren.  Gegen  ihro  eigenen  Land!«lentp  verhieUen  si<  Ii  die 
Eidgenossen  nicht  so  sprixlt'-.  nach  \hm^  An^'ahcii  wurde  der  Aii;.'[iff>^- 
plan  entworfen,  und  die  beulrn  KiH<  litc  -iolHeii  selbst  an  die  bpiize 
des  Angriflshaufeus  treten  und  lim  uj  dta  Kanipf  luhreu';. 


>)  EUerlin,  96.  Ffir  die  Dantelfimf  â«r  Schlacht  kommen  in  enter  lim»  | 
in  Betracht  neben  dem  Sclilnclilboricht  von  Kttcrlin  ,  der  selbst  nni  K:iiii|if(.-  tei'- 

noinTTirn ,  I.n  vrnye  Déclaration  und  La  IK'sconliUire.    Die  Déclaration  ist  eioc  i 
oftiiùelle  Durnlellung  der  Scliladit  durch  deu  lierzoglichea  Sekretär  CbréUen  aa/  , 
Gmnd  amtlicher  Akten,  die  der  Sekretär  auf  Befehl  von  Herzog  Renö  aoch  dem  ^ 
Dichter  der  Naocéide,  l'ierre  de  HIaru,  hatte  mitteilen  müssen  zum  Zweck  der  Ab- 
fassun:!  r  incr  Chronik.  Die  Déclaration  beschäftigt  sich  naim  lïtiîi  h  mil  .Ii n  Vor- 
bereiluugen  zur  Schlacht,  während  L.a  I>ésconfiture  de  MotiäCigucur  .  .  de  liour-  ! 
gogßc,  abgeCunt  unmittelbar  nach  der  Schlacht  —  der  Verfasser  wei»  noch  nicb^  : 
waa  ans  dem  Grafen  v.  C.himny  geworden  ist  und  wo  der  Herzog  von  Rurgmid 
bcslallel  werden  soll  —  ein  allrnlînfr  ^  nie  ii)  ^(  hr  Ikres  Bild  über  d.  n  u.  itiTO 
Verlauf  der  Schlnclit  gibt.   Dann  ist  licranzuziehen  da«  TagelHtcb  von  Knebel, 
weniger  freilich  we^ien  seiner  eigenen  Enihlnnf ,  als  weil  er  drei  Baseler  BerifMe 
vom  Schlachtfeld  bringt.    Dazu  kommt  der  )Sericht  dcä  ZeifgenoKsen  Diebold  i 
Sihillin}!  ;  Kd'ibrîf  !i«  Tîfrirht  hat  ganz  übertriebene  Ziffi  rn  von  di  r  Sl.lrkc  des  j 
burguudixctieu  llccrcä.   An  der  Scldacht  nahjnen  auch  der  Vi  ri:  >  >  r  des  Dialof 
and  der  Chron.  de  Lorraine  teil  ;  die  Angaben  dea  erstem  aina  ja  m  der  Ref*^ 
znvcrlftsaig}  aber  da  er  erst  2;)  Jahre  nach  den  Ereignissen  »chreibt,  so  kannima 
in  zweiri'lhafti  n  Fallen  nic  ht  auf  ihn  bauen,    Di^r  Thronist  endlich  weiss  zwar 
auch  liier  wieder  manche  Thatäaehen,  aber  wie  sonst  vomiag  er  sieb  ded  Zar 
smntneiihanges  nicht  mehr  zn  erinnern;  über  den  Gang  der  Stacht  bat  er  eine 
gans  kaiftue  Vorstellun;; ,  and  da  seine  Krzählung  massgebend  gewesen  i^i  Hir 
die  lollningischen  Historiker,  so  sind  oiu  îi  tlrren  Drir^ffllnn^rm  in  hühcm  flrad« 
davon  beoiuUusüt.   MoUnct,  Jean  de  Troycs,  Basin  und  Coinmincs  haben  keiso 


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Audi  Karl  Irai  j«îlzl  seine  Vfnli(  ieilun;çeii.  du  er  ïûv  iloii  tolycinl*  !! 
Tajr  den  An;;rifT  der  Verbündeten  erwarten  durfte.  Über  die  Stärke 
des  Heeres,  welches  er  den  Vi-rbüjideten,  die  nach  Herzog  René's  eigener 
Angabe  19  bis  20  000  Mann  zählten,  entgegen  stellen  komite,  geben  die 
Angaben  weit  auaeinandw.  Sind  die  Angaben  auf  dentsdiv  Seite 
fiber  die  bnigandische  HeeresetarlEe  übertrieben,  so  gefiillen  sieb  die  Bur- 
gunder darin,  die  Schlacht  bei  Nancy  als  den  Sieg  einer  erdrQckenden 
Obennadit  hinzustellen  ;  die  ZifTern,  welche  sie  angeben,  sind  so  gering, 
dass  es  unbegreiflich  wäre,  dass  eine  Schlacht  in  solchem  Umfang  hätte 
gelieferl  werdcti  können  :  und  die  Zahl  der  Toten  auf  burjrnndischer  Soite 
widerlegt  liinlan^dirh  snirho  An^mbon.  Auf  alle  Fälle  aber  war  das  Heer 
Karls,  das  bein»  ßciiiiin  der  liclau't'nint;  20000  Mann  gezählt  iiahcii  mag, 
erheblich  zusamniengeschmolzea  und  mag  kaum  löOOuMannge/ähll  liaben; 
und  deshalb  war  es  für  Karl  doppelt  cmpündlich,  dass  der  Graf  von 
Campobasso  ihm  über  200  Lanzen  entf&hrt  hatte.  Noch  weit  mehr 
aber  als  an  Zahl  standen  die  burgundtschen  Streitkrifte  hinter  den- 
jenigett  der  Verbündeten  an  Beschaffenheit  und  Bewaffnung  zurOck. 
Dass  er  ndi  diesen  Truppen .  die  sich  zum  grösseren  Teil  schon  fllr 
besiegt  hielten,  bevor  der  Kampf  begann,  den  Entsalz  der  Stadt  nidit 
hindern  konnte,  war  für  einen  jeden  andern  als  Herzog  Karl  sonnen- 
klar, und  vielleicht  handelte  es  sich  auch  für  iftn  weniger  darum  zu 
sieiren,  al>  mil  Khren  nntci'/ii^^chcu.  Im  Lajît-r'  durlie  er  den  An?niï 
niclit  erwurlcu;  er  wäre  zwisdica  zwei  Fi  iicr  ^rckommen.  und  du  er 
wissen  komile,  von  welclicr  Richtung  der  Angriff  erfolgen  mussle,  so 
hatte  er  sich  seine  Stettung  so  rorteilhaft  wie  mögtich  gewählt. 

Das  Thal  der  Meurthe  zwischen  Si^NicoIas  und  Nancy  hat  eine 
Breite  von  etwa  einer  halben  Meile  und  ist  zu  beiden  Seiten  von  sanften 
Gehangen  eingeschlossen,  die  man  sich  in  jener  Zeit  als  mit  Wald 
bestanden  Yorzusiellen  hat.  Derselbe  dehnte  sich  aus  bis  an  die  Tielfkch 


sclbi^länciigen  Nachrichten.  Zu  erwähnen  noch  als  sekunciare  Quelle  ist  die  Dar- 
stellung von  Gollnt,  der  bttnerkenswerte  ZQg e  fiber  den  Gang  der  Sehlacht  enXhlt 
und  dessen  Angaben  in  der  Regel  zuverUUsig  niml.  Von  ungedrucktciii  M.nterial 
liegt  mir  noch  vor  ein  kt!r;'f>r  Mericht  Kagene<  ks  an  Slra^i-iiiii^  über  die  Srlilaclil, 
i»ou'ic  Abschriften  zweier  ähnlich  gelmltcncr  Sdilachlhericlite  nn  :ätrai»äi>urger  St.-A., 
Midlich  ein  Schreiben  Berns  an  Kdnig  Lndwig  vom  90.  Januar,  das  Uber  die 
Schlacht  folgenden  wichtigen  Passus  enthält:  der  llerzug  von  Burgood  hatte  im 
Vertinnrn  auf  seine  Artillerie  einen  Hiigel  be-^r-t/t  aquis  et  aggerc  forli  circum- 
valiatum;  noslri  autem  lainetsi  pauci  numéro  tueriut,  siinulavere  recta  in  eura 
proficiaci,  flexo  tarnen  tnunite  latus  adorti  sont,  ubi  aerpentinamm  strepitiiB  noo 
tarn  vehemens  ftait   Bern.  A.  I«it.  Missiv.    A.  514. 

I)  Die  Tenrainacfailderuag  haaptsächJich  nach  Digot 


—   118  — 


jïcwunclene  Moiirthp.  und  der  Hohlwep.  welcher  von  St-Nirnln«  iihfr 
Lanenvevilli  ini  l  .liirville  naeli  Nanev  fitltrlo.  zn*?  sirli  zwi><  Im n  dem 
Kor^sl  iHnl  dt'iii  Flii.s?»t  entlang  und  bot  kt  iiit  i  k  i  llaiuii  zur  Eniwiekiutiîî 'l. 
Unmittelbar  hinter  Jarville  erweitert  sich  das  Thal  beträclitUcli  und 
bildet  ein  Becken  Ton  Breite  einer  Meile«  begrenzt  Ton  hoheß 
Hügeln,  an  welche  sich  Nancy  anlehnt.  Der  Forst  dehnte  sich  aiidi 
auf  dieser  Strecke  in  wechselnder  Ausdehnung  weil^  aus  bis  zur 
Johannilerkomthurei  ;  der  Nancy  zunächst  gelegene  Teil  ist  der  Wald 
TOn  Saulra.  Die  Kbene  dieser  Thalweitung  wird  nnterbrochen  diircli 
das  schliiohtenartig  eingeschnittene  Bett  der  Bäche  von  Heillcr-ourf, 
.larviüo  Madeleine  und  Laxon.  die  von  den  erwähnten  Gèhângen  und 
Hügeln  her  sich  in  die  Meiirllit'  (T?ie««f;n. 

Iiier  hatte  Herzog  Kail  oi'  Ii  Schloi  liUeld  erkoren.  Frflh- 

nuti-^t'iis.  unter  dem  Schutze  der  I>uiikt  llicitj  war  er  aus  seinem  I.aj.'er 
aufgebrochen  ;  im  Lager  Hess  er  eine  Anzahl  Trappen  unter  dem  Befehl 
von  John  Middleton  und  Hutin  de  Toulon,  sowie  der  beiden  Landv^ 
von  Brabant  und  Hennegau  zurück,  um  die  Eänschliessung  aulrecht  zu 
erhalten  und  die  Besatzung  zu  bindern,  ihn  im  Rücken  anzufeilen. 
So  unbemerkt  wie  Karl  geglaubt  hatte,  war  sein  Abzog  doch  nicht 
erfolgt;  die  Belagerten  hielten  gute  Wache  und  hatten  die  ungewöhnliclie 
Bewegung  im  burgmvli.schen  Lntrcr  wohl  bemerkt;  abor  da««  f?io  Rrfluii? 
.so  nahe  war*},  hatten  sie  doch  nicht  erwartet:  «ic  uhuibtcn.  <•<  1i;iih1<1î«» 
sich  utn  ein  Scharmützel  oder  Gefecht  mit  emi  r  iHnadihailtit 
lothringi.sciu  ü  liesalzungcn ,  gegen  welche  die  Bmvunder  ausziehea 
wollten,  wie  sie  das  schon  zweimal  erfahren  hallen.  Diese  Gunst  der 
Umstände  wollten  sie  aber  nicht  unbenutzt  lassen,  und  unnitteOnr  mch 
dem  Abzug  der  Burgunder  machten  sie  auf  der  Südseite  der  Stadt 
in  der  Richtung  auf  die  Strasse  ron  St -Nicolas  einen  Aus&ll  und 
steckten  den  zunächst  liegenden  Teil  dc^s  Lagers  in  Brand.  Um  Î  L'hr 
morgens  zogen  sie  sich  zurück;  die  Tageszeit  war  noch  zu  früh,  als 
dass  si(»  etwas  davon  hätten  merken  köimen .  was  im  Werke  war. 

Karl  w;ir  etwn  cifif«  îmlbc  Meile')  vrtr^crückt  und  hntle  Stellung 
bezogen*)  hinter  dem  lia»  lie  de  la  Madeleine,  der  die  tîlra^^se  von 
.St-Nicolas  ilurchschneidct  und  vor  dem  gleichnamigen  Sieciieiiliaiise 
in  die  Meurlhe  mündet.    Der  Bach  war  auf  beiden  Seiten  von  Doro- 

';  On  le  pas  est  estroit  entre  le  bois  «t  la  rivière.  Oéclaraiion. 

■  "  <h\\  no  pcnsniont  point  que  je  fns^r  si  pr^"  flVnlr  frnt/,  der  /wcimaligen 
Bcnacliriclili^uiig  durcli  Thierry  und  I'ied-dti-Fcr,  D^'ciaration  »i2.  Vgl.  auch  Lud  39. 
*)  Qaelqu«!}  quarts  de  Uene .  Déclaration  ;  nlT  eine  halbe  mile,  ScUHiSf- 
*)  Entre  la  Madeleine  et  larville. 


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119  — 

hecken  eingefassl  und  bot  die  vorzüglichste  DcckuDg  nicht  nur  in  der 
Front,  sondern  omfaaste  auch  noch  dnen  Teil  des  leehten  Flögeis ^). 
Auf  den  harten  Frost  war  Tauwetter  gefolgt;  viel  Regen  war  in  den 
letzten  Tagen  gefoHen"),  und  so  bot  die  Meurtbe  auf  der  linken  Flanke 

eine  vorzügUche  Derkun;?  dar,  während  der  rechte  Flügel  durch  den 
Wald  von  Saulru  hinlänglich  {(cschützt  schien.  So  vortrefflich  (iip?e 
StoUung  für  die  Abwehr  eines  Angriffs  gewählt  war.  so  hatte  sie  doch 
einen  grossen  Nachteil,  der  gerade  hfi  piner  Armee,  wie  die  hurtzundische 
war,  doppelt  sr-hwer  wog.  Die  Möglichkeit  eitior  NicdpHn;.'i  war  über- 
hau|)l  nicht  in  Erwägung  gezogen  oder  aber  von  Ht;i/t>g  Karl  mit 
Absicht  ausser  acht  gelassen.  Im  Kücken  floss  ziemlich  gleichlaufend 
mit  der  burgundisehen  Aufstellung  der  Bach  von  Laxou  innerhalb  tief<>r 
und  sumpfiger,  mit  Wald  bestandener  Rfinder.  Dieser  Wald  verdeckte 
xwar  der  Besatzung  und  Bürgerschaft  von  Nanoy  den  Ausblick  auf  das 
Schlnchtfekl,  aber  der  Nachteil,  ein  solches  Terrainhindmiis  im  RQcken 
zu  haben,  war  doch  ungleich  grösser.  Krst  wenn  jener  Bach  id>er- 
schritten  war,  knnuft;  ein  Abniarsch  stattfinden,  und  der  weitere  Verlaul' 
de.s.sell>en  war  nun  eljenfalls  im  !iöf  h?5(en  Grade  gefiihrdet.  Da  lag 
zunä<-hst  Nancy:  es  war  nicht  anzuiu  hiiicn .  dass  die  Besat/nn;:  si<  h 
uiilhälig  verhielt;  wenn  die  Sache  schief  ging,  konnte  sie  un.sehwer 
die  Lagei"wache  bewältigen  und  einem  flüchtigen  iU-ere  ernste  Hinder- 
nisse in  den  Weg  legen.  Demselben  standen  überhaupt  nur  zwei  Wege 
offen:  der  eine  ging  durch  den  Wald  nach  Tool;  jedoch  lag  auf  dem 
Weg  Gondrevflle,  Toul  selbst  musste  als  eine  feindliche  Stadt  angesehen 
werden  und  zudem  stend  hier  der  Siro  de  Craon  mit  seinen  Truppen; 
diejenige  Strasse  aber,  Iio  zunächst  in  Betracht  kam,  ftihile  über 
die  Meurthebrücke  bei  Bouxieres-Ii  s  Danies  moselabwärts  nach  Metz 
und  Luxemburg.  Wenn  der  Frost  geblieben  wäre,  hätte  man  der 
Brücke  üb<^r  die  Meurthe  nicht  bedurft;  so  aber  gewährte  sie  die 

r*i<'  Chronik  iS-ssl  Karl  Stellung  neliition  zwischen  den  beiden  lUuhen  von 
Madeleine  und  Jarville,  welch  leUlercr  vou  den  Ereignissen  den  Namen  de  lion- 
secOQTB  erhalten  hat.  Der  Volksimind  hat  sich  geirrt,  wenn  er  die  Rntsrheidnng 
an  diese  Stelle  verlegt;  das  blutige  Prama  hat  sich  hinter  dem  Bacli  M  1'  leine 
ah^e^fMelf.  Auch  Fester  Kirk  hat  sich  in  dieser  Hinsicht  durch  die  Aiig.'ibe  der 
Chronik  irreleilen  lassen  and  nur  v.  Hodl  gibt  die  Slellun^  p.  HÜO  richtig  an. 
CSegenQber  der  Angalie  der  Chron.  de  Lorr.  ist  entscheidend  diejenige  der  Dés- 
confiture:  Le  Duc  de  H.  s'estoit  jetlé  hors  de  son  parc  et  s'estoitmia  en  bataille 
en  un  cli  ini;  et  entre  luy  et  les  autre»  avoit  un  ruisseau,  qui  passe  en  une  ma- 
ladrerie  nommée  la  Magdelaine  el  estoil  ledit  ruisseau  entre  deux  fortes  hayes 
et  des  deux  eostez  entre  Iny  et  les  dits  Suisses. 

>)  Die  Angaben  von  Etterlin  und  dem  Chron.  stimmen  in  dieser  Hinsicht 
abeieiii. 


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—   120  — 


«  iiizipc  sichere  Bückzugslinie,  und  Karl  luillo  keimiUi  Alussrepcln 
gclrolTen ,  um  sich  diusclbti  zu  sichern.  Dvr  (î('<lanke  lüssl  sich  uiihl 
abweisen,  das»  er  an  einen  Rückzug  Oberhaupt  nicht  denken  wollle; 
es  galt  den  letzten  Einsatz  zu  versuchen  oder  das  Spiel  rerioren  m 
geben. 

Bei  seiner  geringen  Stärke  konnte  er  die  nach  der  Schlacht  bei 

Granson  cin^fefiihrte  AufsleUuii};  iu  8  Treffen  nicht  b<'ibehalten  ;  zudem 
fjalte  er  bei  Murten  die  V^orzüfre  des  dicht^j«idrängteii  Schweizer  Gewult- 
haufens  nur  m  oini>riiidli(li  verspürt,  und  so  bildete  tt  an«  «fiwr 
gesamten  Infanterie.  Spiesseni.  Büchsen-  und  Bogensehiitzen,  zu  1-  neu 
wahrschciidi'  h  in  den  vordem  Gliedern  auch  abgesessene  liuiumes 
d  arrncss  kamen,  eiu  einziges  h'ingliches,  aber  tiefes,  dicht  gesdilossenes 
Viereck,  welches  vermuUieh  rechts  vor  dem  Hühlweg  von  St-Nkobu 
Aofslellung  nahm.  Er  selbst  hatte  den  Oberbefehl  genommen  und 
hielt  hier  inmitten  seiner  Garde  und  umgeben  von  den  grossen  Herren  ans 
den  Niederlanden  und  Burgund  auf  seinem  mScbtigen  schwarzen  Heogsts 
Moro.  Zu  beiden  Seiten  des  Gewalthaufens  hatte  er  seine  Reitet« 
geordnet;  der  rechte  Flügel  unter  Herrn  Josse  v.  Laiain  hielt  auf  er- 
höhtem (ielände  bacliaufwärt.s  dem  \Vald(^  zu,  wülmmd  der  linke  FlQfff*! 
unter  Hcrni  .lakob  Galeolto  sich  bis  zur  Meurlhe  aufdchtite.  wel<lH' 
hier  eine  ilu[>pelle  Biegung  nach  Osfeti  und  Norden  in;H  Iii  iimi 
diesem  H<'ileriiaulen  nicht  bloss  Deckung  in  der  Flanke,  .sondern  teil- 
weise auch  in  der  Front  gcwiUirle  ').  Eine  Fui  l  im  Flusse  gewährte 
ausso^em  diesem  FlQgel  die  MögUchkdl  des  Rackzuges.  Jksc  Zuaammeo- 

1)  Die  Angaben  des  Chronislen  über  die  burgundische  Aufstellung  sind 
ganz  konfus.  F.r  sagt,  dass  Herzog  Karl  seine  ganze  Mac  ht  geordnet  habe  öi 
trois  bande»,  la  preraiùro  qu'esloit  son  avantgordc,  de  laquelle  Jacques  GalHot 
chef  en  estoit,  lesquels  estoient  tons  an  loiog  du  preis»  prés  dn  guet  de  U 
rivif-re.  I.a  Italaille,  dont  le  Duc  de  Bourgogne  chef  estoit,  avec  luv  ta  plus  pari  <ic 
tit's  linulls  liommcs  auprès  de  !uy  avoit.  lAarriereparde  montoit  hault  tout  au  loinf 
des  preiz  jusques  prés  de  Solruz.  Daraus  macht  Digot  eine  Aufstellung  in  î*w 
Treffen,  so  dass  Galeotto  den  linken  Flttgel  des  ersten  Treffens,  Hersog  Ksrl  dis 
Centrum  und  Lalnin  den  rechten  Flügel  befehligte;  das  zweite  Treffen  wäre  in 
gleicher  Weise  geordnet,  das  MiKcItreflen  unter  don  fîn  Innl  von  Hurgund,  étt 
rechte  Flügel  unter  dem  Sire  du  la  Rivière,  der  linke  unter  emem  uubckannt«* 
Fäbrer.  Die  Oliron.  de  Lorraine,  welche  er  daffir  anffUirt,  enthllt  ssaser  des 
obigen  Angaben  liiei  illn  r  nichts.  Folgerichtig  hlUte  Bigol  nach  der  Ciiroii.  eine 
Aufstellung  in  drei  Trellen  anneliinen  nuissen,  von  «h^nen  Jakob  Galeotto  das  erst«? 
befehligte.  Massgebend  bind  die  Angaben  der  Dé.^contitiire.  Da«  Hiehüge  sclib»* 
mert  aach  bei  dem  Chronisten  darcb,  indem  er  Galeotto  sieh  an  die  Ifenrtbe  io- 
khncn  unri  durch  die  dort  befindliehe  Fürt  entkommen  litssl.  ThatsXchlieb  ^ 
dies  seine  Stellung. 


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—    121  — 


lianif  zwisrlicn  don  beiden  Flügeln  utiti  dem  Mith  lticll«  n  wht  wahr- 
scheinlich durci»  Bogenschützen  herReslelil;  seine  tfÇeïHimle  Ailillerie 
balte  Kail  zur  linken  Seile  dcä  MilleUrciTcnâ  auf  einer  Bodeoanschwellung 
hinter  dem  Bache  auffiduen  faissen,  um  so  die  Strasse  toq  St.  Nicolas 
ottter  Feuer  zu  halten').  Die  SteUung  war  in  der  That  gut  gewfthlt, 
am  den  Angriff  des  Feindes  abzuwehren;  das  Geschütz  musste  in  dem 
diditgedrflivten  G(JwaUhaufen  der  Verbündelen,  wenn  sie  in  dem  Hohl- 
weg dayierkamen ,  furchlbare  Lücken  reissen.  Karl  re<;hnele  lediiçlich 
mit  dieser  Möfrlifhkpil,  während  ihn  dir  l>islu  iim*n  Ereignisse  hätten 
belehren  können,  dass  die  Vf  rl)iindelen  durchaus  nicht  dnmtif  aus- 
gingen, den  Stier  bei  den  Hurnern  zu  fassen;  und  es  war  zmn  miudcsten 
eine  grosse  Fahrlässigkeit,  die  sich  duiui  s<  liwer  gerächt  liat ,  dass  er 
auf  die  Mögliehkeil  eines  Flaukenangriffes  von  den  Höhen  her  —  links 
sicherte  ihn  die  Meurthe  —  überhaupt  nicht  Bedacht  genommen  hatte. 

Indessen  hatten  nun  auch  die  VerbOndeten  ihre  Vorbereituiigen 
getroffen.  Es  war  Sonntag:  zuerst  wurde  die  Messe  gehört  in  der 
Pfarrkirche  und  vor  eigens  dazu  errichteten  FeUialtären;  alsdann  ass. 
wer  hatte,  zu  Morgen  *).  Da  erschollen  auch  schon  die  Pauken  und 
Trompeten  zum  Aufbruch;  der  Adel  sammelte  sich  vor  der  Wohnung 
des  Herzogs,  welcher  heraustnit.  sein  Bîinrier  in  der  Ihind  ;  es  war  v{)n 
weissem  Dainast  und  trug  das  iiild  ilcr  YrrkiiiHii^ini;!  MaiiîT'.  Kr  über- 
gab es  seincia  getreuen  Begleiter,  .lean  de  liaudc  Die  Mannschaft 
war  Irotz  des  abscheuliehen  Welters  wohlgennit  *)  und  mancher  sprang, 
als  wftre  er  anf  dem  Tanze').  Der  Abmarsch  geschah  um  8  Uhr  und 
zwar  in  der  Wdse,  dass  vorauf  die  Bûdisenschtttzen,  darauf  die  Resser, 
alsdann  die  Reisigen  zogen;  den  Zug  schlössen  die  mit  Hellebarden 
bewaffneten.  Ausserhalb  des  Ortes  harrte  der  Leute  eine  angenehme 
Übt^rraschun?.  Ein  patriotischer  Kaufmann  hatte  sie!«  mit  zwei  Tonnen 
W'eiri  aufgestellt  ini  l  gab  jedem,  der  wollte,  eine  Herzstärkung  mit  auf 
den  Wpît.  Sie  tranken  alle,  denn  d'-r  Wein  war  gut.  Der  Marntli 
wai'  erheblich  erschwert  durch  das  hässliche  Weiler.  Reichlicher  Hegen 

Et  SU  le  gnnd  chemin  .  .  .  avoit  fait  assorter  l«dit  Dqe  tout  le  plus 
fort  de  son  arlillerie. 

*}  Auch  hier  weiss  der  Cliroaist  wieder  von  dein  Überfluss  im  Lager  der  V'er- 
bftndeten  zn  reden.  Unsere  Angabe  bentfataufMUteilnng  vaaKsfeneckanStraMbarg. 

^)  Messire  Jean  des  Baudes.  Scigttew  de  Taaey  ou  T;isy  nennt  ihn  die 
(Hironik.  Daraus  macht  Digot  p.  Jean  de  Vaudrcy.  I  ber  die  l'eisonlichkeit 
vgl.  lyCjiage  1.  c.  620.  Die  beigueurie  Thézey  erhielt  er  Ubrigeiui  ml  später  ala 
Beloluraiig. 

*)  Meg  g(  tib  marchant  fiers  comme  lions  et  bien  délibérer.  Déclaration. 
Keimchroûik  tou  Tüach  in  Stöber  e  ÀlsaUa  1076,  p.  UL 


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—  m  - 


war  ppfallon  iitnl  lintto  dio  Wotro  vorschlorhtert ;  dio  Bûche  waren 
gestiegen,  uud  da  wu  die  Eisriiulf  iiot  1»  m*  lit  gelöst  war,  halle  sicli 
auf  ihr  viel  Wasser  angesammelt.  Jetzt  sehwaiikte  diis  Weller  zwistbcn 
Tau  und  Frost,  und  einstweilen  hatte  sich  heftiges  Schoeegestfiber 
eingestellt.  Nicht  weit  von  St-Nicolas  wurde  gehalten  und  wie  ablidi 
erteilte  der  Herzog  hier  an  versc^edene  lothringische  und  elsftsstsdis 
Edle'  ilcn  BiUorschlag.  Inzwischen  waren  die  PlÄnWer  voransgeeilt.  um 
den  Wald  abzusuchen,  und  brachten  die  willkommene  Nachricht,  da» 
dcj^clbo  imlie.sctzt  war.  Einen  burgundischen  Spüher  hatten  sie  auf 
(lern  Kirclilniin  zu  Laneuveville  entdeckt  und  ihn  von  oben  bcriinlf''* 
auf  den  Kin  iiliof  geworfen.  Der  Marsch  wurde  darauf  niipvbiinitil 
fi)rlges(?tzt  bis  zu  einem  Teiche  in  der  Nülie  von  LancuvcvUlc  iiud 
Jarville;  hier,  wo  die  Verbündeten  vom  Feinde  noch  nicht  erbÜeW 
werden  konnten,  bildeten  sie  ihre  Schlachtordnung.  In  die  Vorbnt 
wurden  Ton  Fussvolk  7000  Schweixer  und  EMsser  g^rdnet  unter 
ßefehl  von  Herrn  Wilhelm  Herter,  der  bei  Ghenebier  und  Murten  den 
Oberbefehl  geführt  Imlit  .  A\i/.n  kamen  2000  Reisige  unter  Befehl  do^; 
(Irafen  Oswald  v.  Tierslein.  Hier  bei  der  Vorhut  befanden  si<^h  auch 
verschifHlene  lothringische  Herren  :  der  Bastnrd  v.  Vaudémont .  Jakob 
Fe.sseler,  genannt  Wi«se.  00 oftroy  de  Bassompierre,  Anton  und  .Tohami 
de  Cilain,  der  Hsniiitin  iiin  Hobert  v.  Malhortie  und  andere  Anton  de 
Ville,  Sire  de  Donijuiun.  trug  die  herzogliche  Sl;iii(l;irU;,  welche  einen 
aus  einer  Wolke  hervorragenden  Arm  zeigte  mit,  einem  blanken  Schwerte 
in  der  Faust  und  den  Wahlspruch  der  lothringischen  Herzeige  :  «toutes 
pour  une»  führte.  Der  Gewalthaufen  z&hlte  8000  Mann  Fosstnippen: 
4000  Spiesse,  3000  Hellebarden  und  1000  BQchsensch&tzen.  Dss  Fuss- 
Volk  nahm  die  Mitte  ein;  rechts  davon  hielt  Herzog  René  selbst  mit 
800  Reisigen,  die  ans  den  Besatzungen  der  festen  PUltze  zusammen- 
gezogen waren;  bei  ihm  befanden  sich  die  Orafen  von  Bil.sch,  Sahn 
\m<\  l.ciningen ,  snwio  an»lcrc  Herren  aus  dem  dcnt-chcn  l.nthriiirfn. 
df r  bt'uc.-ichall  dcsi  llfi/<»glums ,  Herr  Thomas  v.  l'lantiihufon.  In  i-h  n 
Landv()gte  Jean  Wisse  und  (î(>rhaid  di  I,igniville,  die  beiden  S<'kivlaix' 
Jean  Lud  uud  Chrétien  und  andere.  Links  hielt  der  Herr  v.  Rai'pott- 
stein  mit  etwa  1200  Reisigen'')    Die  Nachhut  bildeten  800  Bachaeo- 

")  Vun  KIsä&stiu  wcrdeu  tjcuonut  llcruiann  Waldncr,  Veitin  v.  Nettei»teio> 
Huis  Spender,  Hans  Wilhelm  snm  Rieth,  Sigel  von  Mfllnheim,  Caspar  Zorn  v. 

Tîul.irli.  Hans  v.  Sectiiiiiien,  Gc  orj;  Marx  v.  Ki  kwcislioim.  Ilcinrith  v.  Haslach. 
(  a^pai  ßaamana  und  Jost  v.  Brünigbofen.   Herzog,  ElsAssiscbe  Chronik  HO^ 
a.  a.  0. 

*]  Déclaration.  Es  befindet  sich  hier  jedoch  ein  Rechenfehler.  Heneog 
René  »agt,  dase  der  linke  FlOgel  800  Pferde»  der  rechte,  welch»  der  Raiterei 


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—   123  — 


schützon.  wolf'hr  als  Ro^pn  o  di*  ntc^n  und  in  Schiissweite  hinler  dem 
Gewalthaulen  herziclirn  -dIUch.  Das  G(îî«1uUz  war  zurüc-kjielassen  ; 
Tür  den  Ào^lurin  auf  die  teindliclic  Stellung  war  es  dach  oichl  zu  ver- 
weiuien. 

Herzog  René  selbst  befehligte  den  Gewalthauleii  <).  Er  ritt  denr 
flelbeo  GFaiuchimmel,  der  ibo  sdion  bei  Multen  getragen  hatte,  genannt 
La  Dame.  Über  seiner  ROstang  trog  er  einen  Wafienrock  von  GoldstofT, 
TOD  dem  der  eine  Ärmel  seine  Farben  Grau,  Weiss  und  Rot  hatte; 

ebenso  tni?  «lio  Rüstung  seines  Pferdrs  ciuo  Decke  von  GnldslolT.  die 
wie  der  Rock  des  Reiters  mit  den  3  weissen  lothringischen  Doppel- 
kreii/cn  bezeichnet  war.  Über  dem  Gewnlflianfcn  wehte  das  hpr/f>irli<  l>e 
liaiiiH  r;  daneben  flatterten  die  Ranner  und  Fahnen  des  Herzogs  higtiiiuid 
von  Ostreich,  der  Rischöte  von  Stnissburg  und  Rasel,  der  Slädle 
Strassburg.  Basel,  Colmar,  S<;hletlstadt  und  andenT  elsässischer  Rtïichs- 
städte,  sowie  der  eidgenössischen  Orte.  Das  war  eine  sehr  vernünitige 
Massregel,  denn  so  wmden  alle  Streitigkeiten  vermieden  darum,  welches 
Banner  oder  Ffthnlein  den  Vorrang  Haben  sollte. 

Wie  bei  Marten  wurde  nun  auch  hier  eine  Rekognosssierung  der 
feindliehen  Stellung  unternommen,  und  die  »  stritblatzbeseher  «  bemerk- 
ten gar  bald  deren  Vorzii^o,  wie  namentlich  die  Strasse  von  St-Nicolas 
vollständig  von  feindli<?hem  Geschütz  beherr.^clit  wurde  und  zudem  noch 
von  Wald  und  Fhuss  eingeengt  war.  F.<  wurde  jetzt  Kriegsrat  ^rohnüf  ti. 
Die  meisten  Hauptlcute  der  Elsitsser  und  Schweizer  hatten  die  voraut- 
gegangenen  Feldzüiic  mitgemacht  und  sie?  waren  keineswegs  geneitit. 
Herzog  Karl  den  Gefallen  zu  thun  und  ihm  in  die  Hände  zu  laulen. 
Es  lag  nahe,  die  Erfahrungen  der  letzten  Schlachten  zu  Rate  zu  sieben, 
und  da  der  Wald  zur  Linken  vom  Feinde  unbesetzt  war,  konnte  Herr 
Wilhelm  Herter  vor  allen  andern  den  Rat-)  erteilen,  wie  in  der  Schlacht 
bei  Chenebier^,  den  Feind  zu  umgehen  und  ihn  in  der  rechten  Flanke 

von  Galeolto  gegonnber«tnnil.  r>rKl  Pfcrtte  zählte,  gibt  aber  als  fu-snintzilTfi-  an 
2000  Pferde.  La  Desconlitare  spriclU  ebenfalls  von  einer  Kint«.'ilung  en  deux 
bandes,  dont  le  comte  de  Tterstein  et  lea  goavemeurs  de  Fribuurg  et  de  Zurich 
conduisirent  Tune  et  les  advoucz  de  Oeme  et  Lacerne  raulre.  Dos  hervorragcri'- 
den  Anteils  von  Herfi  i  u  înl  al»  r  .ik  h  sonst  gedacht. 

')  So  sagt  er  selber  tu  der  Dcklaraüoa;  in  WirklicJikeit  aber  waren  es 
die  Hsuptlente  der  Terbftndeten,  die  zum  Siege  fiUirteD. 

Knebel  und  Tiisch  schreiben  ihm  den  Rat  zu;  ebenso  weist  ihm  nebst 
Tieretein  <^ct  Tli.'iîn^'  .las  VVrfti'  n;:f  der  entsch'>i'l»>iii-l""i  Hr-wf.'ung  /u. 

*)  So  habe  icli  in  meiner  Abhandlung  über  dus  Kiicgüjalir  1474  in  der 
Zeitechrilt  fllr  Geidüchie  de»  ObenheiiiB  NF.TI,3B9ff.dieSclilaeht  bei  Héricourt 
alber  besUmmL  Die  Andogie  ist  in  der  That  auffallend. 


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—   124  — 


aii/ii;iri'ircn.  Dio«*-  Üt'UT'^nur^  iirl  ii;iliif;ii'iii;i->-  «lor  Vorhnt  zu,  wiiliivuil 
(h'V  (  u'waUli;mli  n  uinsUveileii  Hillen  aiii  ilur  Strasse  zumckhalleii,  iluivh 
i'laiikler  den  Frmd  be^scliäfligea  uuJ  in  ihm  den  Cdanben  erwookou 
sollten,  ab  würde  von  der  Strasse  her  der  AngrilT  beabsichtig i  V  Ea 
handelte  sich  jetzt  darum,  einen  mflglidisl  kurzen  Weg,  der  vor  alkm 
von  den  Buigundern  nidit  bemerkt  wQrde,  auf  die  Höhe  zu  finden; 
und  hier  leistete  nun  die  Ortskenntnis  der  lothringischen  Herren  ro^ 
trelTUcho  Dienste.  Hrar  Wautraiii  v.  Wis.se  wies  auf  einen  allen  Karrea- 
WPJÎ  hin*),  welcher  von  Jarville  aus  in  der  Stliliieht  des  ISu'  h**^  von 
IIt  i!l<><'r)nrt  aufwärts  auf  ein  kleines  Plateau  naeh  dem  I^;t<  liilinl  Mal- 
<rraii;i;e  iühi't(>,  von  wo  am  man  die  Burgunder  im  Hüciicu  und  üi  der 
Flanke  fassen  könnte. 

Ks  war  natürlich  ,  dass  llerzojr  lu  né  sicli  am  liebsten  jetzt  der 
Vorhut  ajigescldüssen  hätte,  in  deren  Uaud  somit  die  für  die  Schiacbt 
entscheidende  Bewegung;  gelegt  «rurde;  aber  durch  Obereifer  und  Hitze 
hSIte  er  hier  Unheil  anstiften  können.  Auf  Andrangen  der  Hanptleube 
musste  er  sich  dazu  verstehen,  b^  dem  Gewallhaufen  zu  bleiben*). 

i)  Die  Nachrichten  wid«rspreehMi  sich  hier,  iMofern  sie  zum  Teil  dtB  ganzs 

lltM-r  (ier  Verbündeten  abscliwenken  lassen,  wie  die  Ctironik  de  Lorraine  und  der 
Dialog.  Knlsclieideiid  ist,  dass  Hcr/.o?  Ren/^  in  Ifr  Deklaration  selbst  sapt  :  J  en- 
voyay  l'avanl^jardo  pat-sur  auprès  dudict  b<us  au  costé  de  ladictc  ailillerie,  par 
un  vieil  chemin  .  .  .  Kbenm  erzählt  die  Descoitfitare:  .  .  .  environ  jnidy  mar- 
chèrent  tous  en  un  ff)is  devers  la  rivière  ef  en  une  bande  et  l'autre  À  tout  le 
grand  dicmin  à  venir  de  Neufville  à  Nancy,  und  weiter:  aussi  que  les  deux  ban- 
des marciioieiil  et  qu  elles  fiircnl  à  un  grand  Iraict  «Varc  de»  ßoui'guigQoas,  l'ar- 
tiUerie  dudit  duc  de  Bourgogne  desehftrgsR  «nr  ieenx  Suisses  et  n*y  fit  gaères  de 
domrna;;('.  car  icelle  bande  de  Suisse  laissa  ledit  cbeniin  et  tira  vers  les  bois,  tant 
qu'elle  liist  au  costé  dudit  duc  au  plus  baut  lieu,  und  darnuf  lieisst  es  später: 
la  baiide  tles  Suisses  qui  csloildedans  la  rivière,  marclièreul  quant  celle  de  dessus. 
Indem  Iluguenin  nnd  Digot  die  Déclaration  nnd  l>eseonli(ure  unbeachtet  lassen 
und  allein  der  ('liron.  de  l<orr.  folt;en,  wird  ihre  Darstellont;  völlig  unbraucbbar: 
aucb  von  Itodt's  Darsteliunj:  vcrfciilt.  in  oft^rn  er  pin»»  (|opî»rMf  t^mgehung  so- 
wuld  in  der  rechten  und  in  der  linken  Hanke  anniuimt.  Klleriui  und  auch  LHe- 
bold  Schilling  erwähnen  nicht  die  Teilung  des  Heeres,  sondern  endUilM  lediglich 
den  Fiankeninarscli,  ohne  dos  Gtewaltliaufens  zu  ^»edenken,  der  unten  zurnckbüeb. 
Die  nändiche  lieobaclitung  kann  man  bei  den  Ilericbten  über  die  Scblacbt  bei 
CJicnebier  machcu.  Diebold  bcluUiug,  die  Luzerner,  SoloÜiurnor  und  Bieler 
Schlarhlbcricbte  gedenken  lediglich  dos  HankenangrilTs  des  linken  Flflgels,  der  in 
der:elben  Weise  die  Kntscheidung  berbeinihrte,  und  lassen  die  Uitwiikeng  des 
redilen  Flügels  unten  im  T'i;  !  rit  r  I  i  .lirif  ;-rin7  iiuerwUbnt 

tu  dieser  lunscbrUnitung  kann  man  ali<-iiiall3  die  Kr/uUiiuiig  der  Chroo. 
gelten  lasnen,  welche  das  Verdienst,  zu  jener  entscheidend«!  Rewegnng  geraten 
KU  haben,  die^^t  nt  Lollirin^^er  /uscbreibt. 

')  Soviel  wirtl  man  der  Uiroa.  de  Lorraine  einräumen  können. 


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-   126  - 


Es  war  Mittag  geworden,  bis  alle  Anordnungen  getroffen  waren.  Bevor 
sieb  das  Heor  in  Bewegung  setete,  warfen  sich  die  Eidgenossen  nieder 

und  betotcii  nach  löblicher  ViUer  Brauch  mit  ausgebreilcteii  Armen 
5  Paternoster  und  5  Ave  Maria.  Die  Vorhut  kam  noch  in  die  Sclmss- 
weitc  dor  hnrjiûKÎischen  H;Tfffn'if' .  crülf  rthcr  keinen  ncnnfti«Avrrtcn 
Sch.uli  u  und  biig  sofort  nuU-v  ili  r  kiimiiien  Führunj;  der  iH'idcn  tniher 
Kenaiinlen  Scliweizer  Überlauter  luik.->  ab.  Un<remein  ;jünstijr  traf  es 
sicli.  dasö  eiu  dichter  Nebel  diese  Bewegung;  dem  Feinde  vollstäiidig 
TerfaüUte<).  Der  Marsch  wurde  unter  den  schwierigsten  Veih&ltnfanen 
zurückgelegt  Infolge  des  starken  Regens  am  vorhergehenden  Tage 
hatten  sich  betrftchtUche  Wassermeogen  auf  der  Eisdecke  des  Baches 
angesammelt;  das  morsche  Eis  seihst  brach  unter  den  schweren  Tritten 
der  Leute,  und  diese  mussten  das  eiskalte  Wasser  durchwaten  («ler  iswr 
dui-cbschwimmen.  Dazu  liel  ein  so  dichter  Schnee,  das  der  eine  den 
nii'iern  kaum  vrir  <\<}\  erblicken  konnte  n!i«l  die  Btichsen«<'!tnt;'f'î)  waren 
rjiclit  ohne  (îrund  besonnt,  flass  ilut  HiiillMirli^m  intolffe  der  Nässe 
versagen  luuclUen.  So  kiuuen  sie  er-rhi  plt  und  halb  erfnHvn  in  auf- 
gelöster Ordnung  oben  an.  Hiei*  luelien  sie  eine  Weite,  um  zu  ver- 
schnaufen, das  Schuhwerk  wieder  in  Ordnung  m  bringen  und  das  Wasser 
daraas  zu  entfernen;  und  an  dieser  Stelle  mag  es  gewesen  sein,  dass 
ein  dsftssischer  Priester  im  priesterlidien  Ornat  der  üifeonschaft  mit 
der  geweihten  Hostie  den  Segen  gab  und  dabei  in  einer  kernigen  Anrede 
dnr;tiir  hinwies,  dass  Gott  alteweil  der  <i:erechten  Sache  geholfen  hätte 
und  ihnen  auch  jetzt  .seinen  Beistaiid  nit  ht  vei'sa'ren  würde.  Darauf 
wrirfcri  sich  alle  nuf  die  Kniee .  faHeten  die  Hände  jien  nimmel. 
zeichneten  ein  Kreuz  auf  dein  Erdboden,  kiis-^tcn  c«  innl  erhoben  «ich 
daiui  voller  Mut  und  Zuversicht*).  Als  ein  Zci«  heu  tli?.  llimmel.s  maj? 
es  aber  den  Leuten  erschienen  sein,  als  jetzt  das  l'nwetter  sich  le^'te 

')  In  einem  mir  vorliej^eiuicn  Hoiiciil  heiüat  es:  livr  liurg.  herzug  ist  do 
vir  dem  stritbtatz  gewesen  tmd  hat  sin  slrittbflsscii  geordent  gc^icn  einer  gAswen, 
dodurcli  er  sicli  veisacli  die  Loiluingor  kuinmon  eoUcn.  Da^  wart  im  durch 
die  slritblatzbeselier  abgemarkt  und  diK-li  niil  ufT:  atz  clli*  Ii  lute  zu  r«ilz  und  zfi 
fulz  und  üucU  elUch  wa^tm  iiic  düMi  »Uc  duraelb<;n  ga.sàC'U  gi'lass<-n  halten  im 
kfi  genhl,  das  er  wenen  aolt,  man  weit  durch  dieselbe  gasbe  gegen  sLoeni  ge- 
r^cti&tze  xiehen.  Do  viel  balde  ein  nebel  in  die  gegene  and  in  dem  nebel  wonte 
si.  Ii  fîcr  n  rliif  hiifl"  d»^r  ri'ilor  und  der  fufzgodon  »  iivin  andorn  ncbonlwc;;,  do- 
durch  &i  bisilcs  au  iu  kumeot  und  »in  gcwar  wurdcul  .  .  .  Auch  diusier  Herictit 
ktanle  den  Glsoben  erwecken,  als  ob  die  ganze  Armee  seUwirts  abgeschwenkt 
wifo;  ea  gilt  hier  das  nimlichc,  was  eben  von  den  Schweizer  HerichtcD  gesagt 
ist.  Bezüglich  des  sor  rechten  Zeil  sich  einsteUendeu  Nebels  vgl.  auch  Tüsch 
1.  c  44». 

*)  Die  Cbron.  de  Lorraine  erwähnt  ea  an  dieser  Stelle. 


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—  126  — 


und  plötzlich  die  Sonne  im  herrüchsten  GHaiize  entnthlte  und  die 

I  !  '  rrlCMi  Glieder  der  Leute  erwärmte.  >ünd  also  Ihal  Gott  durch 
(las  VordieueM  <ler  lieilijren  drei  Könige  ein  jrross  Wiinderzeicheii.  dass 
j<'dfT!n;inn  wolil  mo<  hte  er^v^irnlel1 ,  und  lie.ss  die  Sotiiic  so  wsurm  er- 
scheinen, als  wûi-tî  es  pjn  s<  h<'>ner  Soninierlaji  gewf»son  «  ') 

hidein  sich  nun  du  iNtbei  teilte,  wurden  <u-  d*  iii  Fciiide,  aber 
auch  den  Ihrigen  sichtbar.  Es  war  /.wischen  i  und  2  Uhr'*).  Jetzt 
erachollen  die  Pauken  und  Trompets  und  gaben  das  Zeigten  inm 
Angriff:  Dran,  dran  !  und  furchtbar  erseholl  den  Burgundern  das  BQffd- 
hom  mit  seinen  langgezogenen  Tönen.  Dreimal  stiess  der  Blftser  hinein 
und  blies,  so  lange  er  den  Atem  halten  konnte.  Den  Ton  hatte  Hersog 
Karl  bei  Murten  gehört').  Bei  den  Durgundcam  muss  für  ilen  Augenblick 
eine  jrren/.enlose  Panik  ausgebrochen  sein.  Herzog  Karl  behielt  jedoch 
seinr  Knlfhliiü'/kfif  und  liefahl  da.s  Ck x  Jin!/ .  auf  die  Vorhut,  die 
also  jetzt  den  hnken  Flügel  bildete,  zu  wemien  ;  aber  diese  Arbf^it  war 
zu  mühsam  und  zeitraubend,  und  wie  es  s<  heint  hatten  die  Büchsen- 
meister alle  Besinnimg  verloreu.  JSur  eine  einzige  Feldschlange  feuerte 
einen  Sehuss  ab,  dem  2  Ritter  sum  Opfer  fielen.  Inzwischen  war 
nun  aber  auch  der  Gewalthaufen  auf  der  Strasse  sum  Angriff  vorge* 
gangen,  und  es  gltickte  den  Plftnklern,  «thrend  die  BQchsenmeister 
ihre  ganze  Aufmerksamkeit  auf  den  Feind  in  der  Flanke  lichteten, 
unbemei  kt  sich  an  das  Geschütz  henmzuschleidien  und  die  Bedienungs- 
mannschaft niederzust(!chen*j.  Damit  waren  die  Geschütze  zum 
Schweigen  gebracht;  die  Knt«<  hciflmiu  fiel  jrt/t  der  Handwaffe  anbeim, 
und  darin  waren  die  Verbündeten  weit  überiegen. 

Inzwischen  war  mm  der  Kampf  auf  dorn  rechten  Flügel  der 
Burgunder  in  vollem  Gange.  Die  Spitze  des  ünkcn  Flügels  der  Verb ündeteu 
400  Pferde  französischer  Kavallerie,  war  beim  Heraustreten  aus  dem  Bohl- 
weg, der  sie  bis  dahin  verdeckt  hatte,  auf  LalainsReitorei  gestossen  und  ge- 
worfen worden.  Sie  wurden  jedoch  aufgenommen  von  den  BCkcbsenschlltxen, 

*)  Ettertin.  In  dem  oben  erwShnten  Bericht  heisst  es  weiter:  Do  finge  die 
sonn  an  lielle  zu  s<  liinen  und  pinjron  die  Iromiielen  beider  silc  überlul  :  drsui, 
drin  und  die  ixtticken  mit  dem  bOffelhom  in  hohem  getAne  und  ritterlichem  an- 
rennen.  Strbr.  SU-A. 

>)  (^ber  den  tiefen  Rindmck,  den  ntmentlieh  die  T<ine  des  Btiffelboms 
mucluen,  cr/ä)d(  sowohl  der  Dislog  als  aueh  die  I)d[1arati(Hi. 

Knebel,  m. 

*)  Gc wulmlich  sclueibl  man  die  Wegnahme  des  (jeschützes  der  Vorhut  M, 
obiroM  in  den  Quellen  ni<'hts  dazu  nötifit.  Wenn  die  Wegnahme  gleich  bei  Be- 

{tinn  der  Schlarlil  geschehen  wäre,  vermag  man  nicht  zu  fassen,  wie  die  l/cule 
der  Vorbul  iiboiliaupl  nn  d.Tsselbo  l  'ittnn  knmtncn  sollen.  Es  liegt  triel  Diber, 
die  Wegniüunti  dem  Uewalthaufen  zuzusclucibcn. 


üigiiizeo  by 


I 


—   127  — 

die  eitle  so  wirksame  Salve  abgaben,  dass  viele  Reiter  und  Rosse 
fielen;  zudem  wareo  von  dem  Knall  Hör  Gewehre  die  Pferde  scheu 
geworden  ond  wHieii  weder  dem  Zügel  noch  dem  Sporn  gehorchen. 
Jetzt  kamen  amth  die  fSpiesser  zum  Vorsehein.  die  sich  zum  An<rrilT 
zusammen?*  hliiHscri  luni  die  bm-gundischen  Geschwader  abwiesen.  Die 
nachriji  kciiilc  lU  itciii  unter  Tierstein  vollendetem  das  Werk.  Lalaiu 
scIIksI  wurde  schwer  verwundet  und  gefanf^<'n,  urnl  «lif  Bnrsiunder 
ergossen  sich  in  uiuiufhultsumer  Flucht  in  der  Kichlung  aui  die  lirücke 
von  Bouxières,  wo  à&t  Graf  von  Garapobasso  ihrer  harrte  Der  linke 
FlOg^  unter  Jakob  Galeotto  hatte  kein  besseres  Sdiicksal  gehabt.  Nadi 
einem  erfolglosen  Âogriff  gab  der  Italiener,  wie  es  scheint,  die  Sache 
seines  Herrn  verloren  und  rettete  sich  mit  seinen  Gesdiwadem  dnrdi 
die  erwähnte  Furt  von  Tomblainr  auf  das  rechte  Ufer  der  Meurtlu^ 
und  bewerkstelligte  ungestört  seiuen  Rückzug  in  der  Richtung  auf  Met2 
und  Luxembnnr. 

So  war  denn  da«  hin  ^:undische  Mitteltreff« mi  aul'  bciflen  Seilen 
jetzt  enlblusst  urul  ^ali  liaM  von  allen  Scitrn  ;(n;xi  giil[eu. 

Als  die  Angrin>koluiuie  der  Verbündeten  auf  der  Höhe  sichtbar  ge- 
worden wai*,  halte  Karl  anfangs  versucht,  eiiie  FrouUluderung  seüies  Mil- 
teltrelfens  durcbssulttbren,  sumal  er  gerade  auf  den  Flanken  desselben,  wo 
er  den  Angriff  nidil  erwartet  hatte,  die  am  wenigsten  zuverlässigen  und 
brauchbaren  Truppen  aufgestellt  hatte  ;  aber  die  Bogenschützen,  wetohc 
er  dem  bedrängten  rechten  FUigel  zu  Hilfe  gesandt  hatte,  konnten 
das  Vordringen  der  Verbündeten  nicht  aufhaltiMi  ;  diia  einzige  Hindernis, 
was  ihnen  noch  ent^jegensland,  war  Jen*  i    lirMc,   «  selbsigewachseiie 
Dorn».  Ein  '/cnrdneler  Ri'ickzuîr  war  ni^  Iii  nu  In  möglich;  es  galt  jetzt, 
'lo?  Leben  so  leuer  wie  mö</Hi  h  /.n  \  (  i  kaufen.  IJeun  Betrinn  des  Kamples, 
wird  erzählt,  hatte  Karl  sicii  den  lleha  aul-i  hiialleii  l;i-.ieu,  da  lud  der 
goldene  Adler  herunter.    IIoc  est  signuiu  Dei.  spiadi  er  vor  sich  hin; 
er  liess  den  Adler  nicht  wieder  auf  dem  Hehn  befestigen,  aJber  sich 
aoch  nidit  durch  das  ttble  Vorzeichen  beirren.   In  jeder  Beziehung 
erfittUe  er  die  Pflichten  des  tapfem  Soldaten  und  umsichtigen  Feldherm, 
und  so  bildet  seu  Tod  einen  versöhnenden  Abechluss.  Blutüberströmt 
im  Antlitz  sduen  er  sich  doch  gleichsam  zu  vervielfältigen;  überall 
erschien  er  ermunternd,  anfeuernd,  den  Seinen  helfend;  wie  ein  ver- 
wundeter Löwe  wies  er  dem  Feinde  überall  die  Zähne.    »Hätltsn  also 
alle  gekämpft  wie  er.  Herzog  Hetii''  wäre  zurückgeschlagen«.    IJinl  nn 
«seiner  Seite  tbat  die  Blüte  des  burguudischeu  und  uiederlttudischcn 


'>  Oiruu.  (lü  Lorraine  luid  Du^cuolilur«. 


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-  iâ8  — 


Adels  ihre  Pfficht;  er  hatte  in  guten  Tagen  an  dem  giftnxendstea  Hofe 

der  Christenheit  sich  in  vollrm  Glänze  des  Rittertums  gesonnt;  jetzt 
zeigte  diese  Ritterschaft,  dass  sie,  wenn  nicht  siegen,  so  doch  mit 
üjfPtn  Fnrsff^n  starben  konnte.  Endhch  fie!  auch  die  letzte  Wehrf  (\pt 
lUti-jininier;  iiii;iiif'li,iltsarn  wülztr  sich  «Icr  ;z.inzo  Strnm  der  Vcrliiimlt'len 
durch  »üp  I  »ornlii  i  ken  auf  das  l'iissvulk;  was  sich  zu  Pferde  iiii^hl 
relleii  kuunle,  war  jetzt  verloren,  hl  diesem  Kanipfgetümmel  enipiing 
Karl  einen  gewaltigen  Schlag  mit  einer  HeUet)arde ,  der  ihn  im  Littel 
wanken  machte;  sein  Begleiter,  der  Iferr  von  Gitey,  fing  ihn  auf  und  liielt 
ihn  aufredit;  dieser  empfing  aber  dabei  selbst  einen  Stic^  in  den  UnteiMh. 
Dem  Herzog  gelang  es  noch  etmnal»  aus  dem  GetfLnmel  zu  entkommen; 
blutüberströmt  wie  er  war.  wurde  er  von  den  Feind(?n  schwerlich 
erkannt.  Er  seihst  gab  seine  Sache  jetzt  auf  un  i  vci  üoss  das  Schlacht- 
feld, von  deniwiH'korn  Bicvre ')  und  einem  Hfuinciii  HewafTiirtcr  l>(';:It  ilet. 
und  schluf?  die  lUchtung  nach  der  Johaiuiilerkomthurei  ein,  .sein  Page 
Ilaptista  Coiuniia  in  einitrer  Entfernung  hinter  ihm.  der  Feind  auf  den 
Fersen.    Der  Page  sali  noch,  wie  der  umringt  von  Feiiuieu, 

über  den  Bach  von  Lazon  zu  kommen  suchte,  wie  sein  Ross  strauchelte 
und  er  selber  stOrzte;  in  demselben  Augenblick  war  auch  Cotomia 
entwafihet  und  gefangen,  wie  es  scheint  duidi  Leute  yen  Gampobaaso, 
in  dessen  Gewalt  er  sich  wenigstens  spater  befand. 

Nachdem  der  Herzog  das  Schla  -htfrld  verlassen  hatte,  rettete 
sich  jeder  so  gut  es  ging,  aber  es  lag  in  der  Nalur  der  Sache,  dass 
die  Fusstruppen   nicht  weit   kamen:   umzingelt  und  umringt  fiel  der 
frrr>sste  Teil  dem      'Vflfiisi  lit'ii  S<  h\\ci-ti'  der  Verbtliitleten  /niii  OpItT. 
Sclioniuigslos  waiL'H  \nv  ;(II<mi  die  Schweizer,  die  iiadi  ilim-  (icwnim- 
heit  alles  abschlachteten,  was  ihnen  vm*  die  Khnge  kam.  Jetzt  üu-lite 
es  sich,  dass  Karl  für  den  Rückzug  sich  keine  Strasse  offen  gehatteB 
hatte;  so  wurde  die  stolze  burgundische  Kriogsmacbt  nidit  bloss  be- 
siegt, sond^  audi  vernichtet.  Der  Haoptstrom  der  VerbOndeten 
w&lzte  sich  gen  Bouzières,  wo  der  Graf  von  Gampobasso  den  weitem 
Weg  versperrte.   Als  er  genug  Gefangene  gemacht  hatte,  war  er  nach 
Commercy  abgezogen,  aus  Furcht,   die  Schweizer  könnten  ihm  die 
wetivolle  flf'ute  ahite/en.    Ihc  Brürke  aber  blieb  vcr.sperrt  durch  die 
umgestürzten  VVa;;rii  iiutj  Karren,  und  indem  die  Burgunder  sich  be- 
mühten, diese  llinderuisse  wegzuräumen,  waren  auch  schon  die 


1)  Thomas  lîasin  II.,  416  erzälilt,  wie  K.irl,  als  alles  verloren  war.  sich  unter 
das  deutiäclie  Fuäüvolk  gcsLürzt  uud  dort  den  lud  ge»uclil  uud  gcfundeD  l^t^ 
Dasu  pasttt  aber  nicht  der  Ort,  wo  er  den  Tod  fehmdMi  hiU.| 


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—   12Ö  — 


elsSflBÎschen  und  lolhringiadien  Reisigen  zur  Stelle.  Anders  wie  die 
Schweixer,  waren  sie  darauf  bedacht,  Gefangene  heimzaßlhren,  tun  hohes 
Lösegeld  za  erhalten,  und  sie  hatten  bereits  wertvolle  Henschenbeute 

gemacht.  Bald  kam  auch  das  Fussvolk  d(^r  V(?rbiindclen  heran,  und 
jetzt  erhob  sich  ein  Gemetzel,  welches  dasjenige  auf  dem  Schlacht- 
felde  an  Grausen  noch  übertraf  'j.  An  600  wurden  hier  zusammen- 
jrehauen.  Vergebens  bot  mancher  hohes-  l^ö-^orrpid  :  Rcliwoizor 
wollten  nichts  davon  hören,  sie  wolltni  ein  tVii'  ;ill('iri;il  mil  ljui-;;imd 
fertig  AVerden.  Mancher  vei-lraule  .sieli  dem  lie^chwollcnen,  h;ill»  otVcnen, 
halb  gefrorenen  Fluoae  an  und  ertrank  in  dt^n  Fluten  ;  andei  e  s<;ldugen 
sidk  in  dte  Wälder  und  fanden  dort  unter  den  Mordwaffen  des  Land- 
volks den  Tod  oder  fielen  dem  wieder  eintretenden  harten  Frost  zum 
Opfer.  Die  Angst  hatte  die  Leute  blind  gemacht,  sonst  hätten  sie 
versuchen  können,  bei  Frouard  oder  Liverdun  Ober  die  Mosd  zu 
kommen  und  dann  Metz  zu  gewinnen.  Endlich  war  die  Brücke  frei 
geworden,  und  weiter  ging  die  wilde  Jagd  ïiber  Condé  in  die  Nacht 
hinein,  bis  vor  die  Thore  von  Metz.  Ttn  ein  Haar  wäre  auch  der  Konig 
von  Portti^'al  gefangen  gennmnien;  mit  knapper  Not  gelang:  es  ihm.  von 
Aniuiu-o  /u  entkommen.  Lnd  war  die  Nacht  gnäihn.  ihi^s  sie  das 
gehetzte  Wild  den  Augen  der  Verfolger  entzog,  S(*  wiii  sie  auch  wieder 
hart  und  unerbittlich;  eisiger  Frost  folgte  auf  das  Tauwetter  und 
wurde  jetzt  zum  Verderben  der  Flüchtigen.  Es  war  um  Mittemacht, 
dass  die  ersten  Burgunder  brîMetz  vorbeikamen:  der  Graf  von  Romont 
und  einige  andere  grosse  Herren.  Zwischen  2  und  3  Uhr  Nachts 
kamen  aiber  mehr  Leute,  die  sich  völlig  erschöpft  in  die  mit  Schnee 
angef&llten  StaïUi^rtijen  w^arfen.  So  gehetzt  waren  sie,  dass  sie  ihre 
Verfolger  noch  immer  auf  den  Fersen  glaubten,  und  die  Glieder  waren 
so  ei'starrt  von  Kälte,  àu^s  sic  di<'-cll)en  ni^lil  mehr  regen  konnten. 
Ihre  Zahl  wuchs,  und  bei  den  Leiden  Christi  baten  sie  um  Kmlass. 
Herr  Andreas  von  Hieneck,  welcher  die  Wache  bei  dem  Thor  von 
St.  DieboM  halle,  vvuidt;  heiuu  iirichtigt,  und  er  befragte  die  Flüehtigen, 
woher  sie  kämen;  da  ihi*e  Antworten  ihn  aber  nicht  befriedigteu,  be- 
gab er  sich  wieder  fort,  trotzdem  sie  ihn  mit  gefalteten  Händen  um 
Einläse  baten,  indem  er  sagte,  es  wSre  Gesindel  das  irgendwie  in 
Sdtfecken  gesetzt  wäre.  Es  .dauerte  aber  nicht  lange,  da  benachridi« 
tollen  üm  die  \Vä(tliler  aufs  neue,  dass  an  den  (nähen  alles  voll 
wflre  von  neuen  Änkömmlingen,  die  um  Gotteswülen  Einlass  begehrten. 


*)  DcsconGliire. 

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-  lâo  — 

lînd  jeta^  wandte  Herr  Andreas,  der  unter  den  Flüchtigen  einen  Be- 
kannten entdeckt  hatte,  sich  an  den  Rat^  der  die  Ungl&cklicfaea  in 

die  Stadt  Hess 

Ih'v/A)'^  YU'uv  war  um  5  Uhr  in  den  Gärten  von  Bouxières  er- 
whienon,  umruigt  von  den  Bannern  und  Falmlein  der  Verbündeten-). 
Der  glänzendste  Sieg  war  erfochten,  ahvr  er  war  dennoch  nicht  voll- 
ständig, so  lange  Herzog  Karl  in  der  La^çe  wur,  iiacli  Abzug  der  Ver- 
bündeten aufs  neue  gegen  Herzog  René  den  Kri^  zu  beginnen.  Die 
Frage  lag  auf  aller  Lippen  :  was  war  aus  Herxog  Karl  gewoideii? 
Unser  Chronist  suchte  Herzog  René  za  beruhigen«  indem  er  ihm  die 
eidliehe  Aussage  eines  Ge&ngenen,  den  die  Deutschen  nachher  er- 
F<  hla<reti  hätten,  mitteilte:  derselbe  habe  Herzog  Karl  bei  St.  Jean  vom 
Pferde  fallen  sehen,  aber  er  wisse  nicht,  ob  der  Herzog  gefangen  oder 
tot  sei.  Einstweilen  eiitschloss  sieh  Her/ot;;  René  jetzt  auf  Andrängen 
feiner  Umgebung,  naeli  Nancy  zu  reiten,  und  (^s  \var  froren  7  Uhr.  als 
er  unter  dem  Schein  der  Fackeln  und  dem  Geläute  aller  Glocken  den 
Einzug  hielt  in  die  vielgeprüfte  Stadt. 

Die  Besatzung  und  die  Biu  iji  rsehaft  hatten  sich  im  Verlaufe  des 
Tages  ruhig  gehalten  ;  sie  wai-en  am  Ende  ilirer  Kräfte.  Die  Lebensmittel 
reichten  höchstens  noch  für  rwei  Tage,  schon  waren  etliche  Hungers 
gestorben  und  namentlidi  unter  den  Kindern,  die  nodi  an  der  Mutter 
Brust  lagen,  war  die  Sterblichkeit  gross')  Als  die  ersten  lllkdiligen 
Burgunder  in  ihrem  Lager  ankamen,  meinten  die  Belagerten  nicbt  anders» 
als  dass  dieselben  von  ihrem  Zug  Qber  Land  zurückgekehrt  wären  ;  erst 
da  wurden  sie  stutzig,  als  sie  sahen,  wie  die  Leute  sich  nicht  anf> 
hielten,  sondern  schleunigst  weiter  eilten,  und  als  dann  so  viele  Männer 
in  Kleidungen,  die  .sie  nicht  gewohnt  waren  zu  sehen,  dicpon  nach- 
setzten, da  erkaiuilen  sie,  dass  der  Entpat?:  da  war  und  die  liur^nnder 
pi  sehlaizen  wären.  Sie  priesen  Güll  und  läuteten  mit  allen  (îlucken. 
und  eine  Auüiüil  von  ihnen  stürmte  aus  der  Stadt;  in  der  Hast,  sich 
mit  den  Ihren  zu  vereinen,  vergossen  sie,  sich  mit  dem  lothringischen 
Doppelkreuz  zu  bezeichnen,  und  so  wurden  mehrere  Ton  den  Schw^zem, 
die  sie  (Ar  Feinde  ansahen,  getötet  Als  Herzog  Ren6  dann  abends 


>)  Et  an  inolrut  bien  sept  ou  huit  vingt  h  la  grant  hospital  Sainct-Nicollais 
au  Nncfhntirj!:  rrtr  üz  estoient  tout  morfondus  et  cngellez  elles  aukuiis  tîi'  faim 
OQ  de  plaies  qu'ilz  avoient  el  en  y  ^i^^oil  en  la  cité  mos  nombre  des  blessé, 
et  affonés.  Qiron.  de  Metz,  4Si, 

^  Etterlin  drfiekt  aidi  aehr  unklar  ans,  aïs  ob  hier  noebnala  der  Ritler- 

achlag  erteilt  wäre. 

Knebel,  äcbilling  374. 


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~   131  — 


setnen  Einzig  hielt,  hatteo  ihm  die  Bürger  auf  dem  ScUossplatz  ein 
merkwürdiges  Schauspiel  bereitet:  sie  hatten  nämUcb  dort  die  Schädel 
der  Pferde,  Hunde,  Katzen,  Mäuse  und  Ratten,  weiche  sie  in  ilirer 

Not  gegessen  hatten,  zu  einer  Pyramide  aufgebaut.    Der  Herzog, 
welcher  anfangs  in  soinem  F*n!;iste  nlistci^rn  wolH(\  mu^ftr»  diose  Ab- 
siHit  aulgeben,  <!(niii  das  zu  ildii  lldKuide  verwandte  lh>[&  hatte  viel- 
fach der  Besatzung  zur  Heizung  dirncn  müssen.    So  stirj»  er  in  der 
Behausung  des  Schullheissen  Arnoul  ab,  aber  auch  hiei  iuud  er  nicht 
die  nötlüge  Ruhe  und  kam  kaum  zum  Schlaf.    Kinerseits  war  es  die 
quStende  Ungewisshät,  was  aus  Herzog  Karl  geworden,  die  ihm  keine 
Ruhe  Hess  und  ihn  veranlassle,  noch  in  der  Nacht  an  den  Stadt- 
schrdber  von  Metz  Jean  Descbampe  einen  Boten  abzosendwi,  um  sidi 
zu  erkundigen,  ob  man  dort  vielldcht  etwas  Ton  dem  Schicksal  des 
Buigunderiimx>|ps  wisse.    Dort  aber  war  man  ohne  jegliche  Kunde. 
Dazu  kamen  nun  die  lauten  Au.sbrüche  der  Frtaide  seitens  der  Bürger- 
sclmfl.  welche  sieh  jetzt  für  die  lange  Zeil  der  Trnuor  tind  Entbehninfr 
entschädi;:t(.'  und  den  Vorabend  von  den  Heiligen  Drei  Kr*iii;rt  n  feierte, 
sowie  düi)  Kummen  und  Gehen  derer,  die  von  der  Veriulguiig  zurücii- 
kehrten.    Die  Reisigen  mit  einem  Teile  der  Verbündeten  waren  nach 
St  Nicolas  zurückgekehrt,  während  ein  anderer  Teil  im  buigundiscfaen 
Lager  (Ibernachtete.  Aucb  hier  war  der  Jubel  allgemein;  der  schwere 
Alp  war  von  alier  Herzen  gewichen.  Wenn  der  Burgunder  nicht  ge- 
faUen  war,  so  war  er  doch  auf  alle  Fälle  unschädlich  gemacht.  Und 
dieser  glanzende  Sieg  war  mit  so  geringen  Opfern  erkauft!    Eine  Ge- 
samlziiTer  lässt  sich  leider  nicht  angeben;  am  meisten  Opfer  hatte  die 
Er^tnnmmg  der  Dornhecke  gekostet,  wo  allein  von  den  Unlerwaldnero 
25  gefallen  war»  n 

Erst  aui  folgenden  Tatre  konnte  num  den  Sie<r  in  .meinem  vollen 
Uuifange  überbUcken.  Als  niau  am  Morgen  die  Wuhlslutt  beritten 
und  besehen  und  die  Totmi  ausgezogen  hatte,  da  b^redinete  man, 
dass  mehr  als  6000  Burgunder  erschlagen  wären^.  Dazu  kam  aber 
noch  die  grosse  Anzahl  derer,  die  in  der  Meurthe  ertrunken,  in  den 
Wäldern  erfroren  od&e  endlich  Ton  dem  erbitterten  Landvolk  erschlagen 
w  orden  waren.  Bis  5  oder  6  Meilen  in  der  Richtung  auf  Metz  waren 

1)  Vgl.  V.  Rodt  II,  410.  Von  dem  Baseler  F'ussvolk  waren  4  crstt)clien  und 
R  vfrwnnrli  ;.  Kdlibach  p.  Iß5  en^fihU,  dass  die  V.  1 1  iiddetcn  gar  nur  30  Knoclite 
verloren  hätten,  die  aber  von  Frcuadeii,  nicht  von  Feinden  erstochen  wurden, 
w«il  sie  Tor  Ende  der  Schlacht  anfingen  zn  pTttndern. 

8)  Schilling  371.  Elterlin  schlügt  die  Zahl  auf  7000  an;  die  Angaben  der 
Haaeler  Hrai|.!lriitr  liri  Kiifb..!  p.  *'7  j-inl  t  Jiiuv  .-rheblich  niedriger,  stehen 
aber  auch  mit  dun  sotuilij^cn  Zeu^ui?:^t-u  m  Widcr^prucb. 

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die  Wege  mit  toten  und  ausgeplünderten  Menschen  bedeekt*);  sodos 
es  unmöglich  ist,  eine  Gesamtsäfier  anzugd)en.  Eben  das  ganze  bur> 
gundische  Hoof  war  vernichtol.    Gelungene  waren  kaum  vorhanden; 

nur  einige  hohe  Herren  hallen  Gnade  gefunden.  Gefallen  waren  an 
der  Seifn  ihres  Herren  der  (dir  Hievre,  sowie  der  ^nelgewandle  Di- 
ploniul  IMulipp  tle  ConfMv  und  der  Sire  de  Viefville;  sie  sollen  mit 
Bievre  Iii-  zuletzt  bei  KiU  l  ausgehallen  und  ihn  vom  SehlachtfeUle  iui  t- 
bugleitel  iiaben.  Gefallen  waren  ferner  von  hervorragenderen  Männern 
Herr  Jean  d'Igny,  Kerry  v.  Cusance  Sire  Bdvoir  und  der  Herr 
T.  Gitey,  alle  drei  Oberste  von  Ordonnanzkompagoien;  sowie  die  Herren 
Philipp  de  Berghes,  Anton  de  Lalain,  Jakob  v.  Hennin-Bossu,  Philiqpp 
y.  Ooy-Aerachot»  der  Bastard  t.  Neuenburg  Jean  de  Vauxmarens,  der 
älteste  Sohn  des  Biistards  Anton  v.  Burgund,  Graf  Geiliard  v.  Garon* 
delet  und  der  Pfälzer  Friedrich  v.  Flfnslieini^). 

riitri*  den  Crfaritrcnen  i>l  /u<'r.<l  zu  nennen  der  »  rirh  gmf» 
Engelberl  v.  Nnss;iii.  Schwiegnsuliii  des  M.iik;.M-;iren  Karl  v.  liadeii. 
Er  wîir  glütklicli  iiln  i-  dio  HriK-kc  von  lioiixii  res  ^fclangl,  aber  indem 
gleichnamigen  Dort  von  Iknii  Hans  Marx  v.  Eckwersheini  imd  Hans 
Leublin,  beide  in  Strassburgs  Diensten,  ereilt.   Da  ergab  er  sidi  imd 
bat,  ihn  in  Sicheriieit  zu  bringen,  damit  er  nidit  unter  das  Fussrolk 
geriete.  Da  wurde  er  hinter  das  Dorf  in  den  Wald  gef&hrt;  Harnisch 
und  vergoldeten  WalTenrock  zogen  beide  ihm  aus  und  steckten  ihn 
dafür  in  einen  langen  deutschen  Rock,  stülpten  if       ine  deulsihe 
Sturmhaube  anf  den  Kopf,  setzten  ihn  aut  einen  deuli<ehen  Gaul  und 
führten  ihn  nach  Si  IiId-s  Hei!«foin  im  Weilerthal').  Gefangen^)  wurde 
auch  der  groi^se  Hii^t  nd  Antnii  v.  Burgund,  den  Herzog  Hené  später 
an  König  Ludwig  auHlalini  niusgte,  sowie  Balduin  v.  Burgund,  eben- 
falls ein  natüi-licher  Sohn  i'hilipps  des  Guten,    Da  hatten  sich  ferner 
ergeben  Markgraf  Philipp  v.  Baden-Höchberg,  ein  Sohn  des  alten  Blaric- 
grafen  Rudolf  y.  Baden-Höchberg,  Grafen  yon  Neuenburg,  der  bald  darauf 
in  französische  Dienste  trat;  Philipp  y.  Croy,  Graf  v.  Gbimay,  der  doch 
vorgezogen  hatte,  nicht  zu  sterben,       Olivier  de  la  Marche,  Kämmerer 
und  vertrauter  Di«!ner  von  Herzog  Karl,  Hugo  v.  Ghàions,  Sire  de 
Château-Guyon,  Graf  Philibert  v.  Chalant  aus  Savoyen,  Wilhelm  v. 
Contay,  glücklicher  als  sein  Vater,  der  den  Tod  gefunden,  Herr  Anton 

>)  Chnm.  de  Metz,  484.  A  quatre  Genes  üa  pays  on  ne  troaviit  qut.  gens 
morts.    D(*sf  onfiUire. 

^)  Vischel  hat  iu  den  Aumerkun^en  zu  Knebel  die  PersönlicUkeilen  richtig 
bestimmt. 

^  AA.  m. 

i)  In  den  Berichten  wird  anch  ein  gerangener  Graf  aus  Engliand  enrUmL 


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—   133  — 


V.  Oisfiol,  Anion  v.  Miinslrol,  der  Schwiegersohn  des  unseligen  Poler 
V.  Hap-cnha*  h.  und  ündt  ro.  Dem  Herzog  René  war  vor  allem  wichtig 
die  Gcraiii*":";!!!!!!»'  von  }|t'inri<*h  v.  NeitfrhAtel.  Sirr  rlr»  Blnmnnt  nur] 
Châtel->ui -.Moselle,  lit-ni  ;ille»leu  Solme  von  Thibaiil  IX  ,  iSiie  de  Ulainont, 
ihm  inäehligeii  Murscliull  von  Bur^nuid,  der  von  der  festen  Muselbiirg'} 
aus  Lothringen  mehr  als  einmal  schweres  Ungemach  bereitet  halte, 
sowie  Ton  Herrn  Heinrichs  Vetter  Philipp,  Sire  de  Fontenoy,  dem 
Schirager  WShelms  von  Rappoltstein  und  Schwiegersohn  des  Mark- 
grafen Rudolf  T.  Baden-Höchberg.  Die  Gefangenen  wurden  zunächst  nach 
Foiig  im  Barrois  mbracht,  wo  sie  sehen  mochten,  wie  sie  ihr  Lose- 
geld aufbrachten. 

Die  sonstige  Bente  konnte  freilich  nicht  den  Vergleich  aushallen 
mit  der  von  Granson  und  Mnrien.  über  sie  wnr  immerhin  befrn«  htîi(  h 
genug,  da  jfi  dîif«  trecrunte  Kiifi^-niiitniii  ilm  X'crbündelen  in  ilir  lliiiidc 
gefallen  war.  Dm  wertvollsten  Bcslatidleil  bildete  jedenl.ilN  ila'^  Cie- 
schütz  ;  es  sollen  im  ganzen  103  Büch.sen  gewesen  sein,  dai  unter 
die  mehrfach  erwähnten  beiden  grossen  Hauplböchsen  and  6  andere 
Stflcke,  die  Steine  schössen  grösser  als  eines  Mannes  Haupt.  Die 
Beate  sollte  gemeinsam  sein;  Ober  ihre  Verteilung  und  diejenige  des 
Lösegeldes  der  Ge&mgenen  wollte  man  sich  auf  einem  Tag  zu  Basel 
unterreden').  Ein.stweilen  zoi>  es  die  Verbündelen  heim,  wenngleich 
auch  der  6.  Januar  über  da.s  Schicksal  des  Herzogs  keine  Gewisslicit 
gebracht  halle  Merkwürdige  Gerüchte  schwirrten  durch  die  Luft,  aber 
Elsässcr  und  Schweiber  wnllfen  nicht  länger  warten.  Hunger  und 
Kälte  drängten  in  gleicher  Weise  zum  Aufbruch,  und  auch  Hcizog 
René  \\ar  froh  genug,  wenn  die  wilden  Gesellen  abzogen;  er  hatte 
kein  Geld,  den  Sch'weizcra  den  rückständigen  Sold  zu  zalilen*)  und 
mussle  me  auf  Zahlung  in  Basel  vertrösten.  Den  Hdmziehendten  gab 
er  TOller  Dankbarkeit  mit  seiner  ganzen  Ritterschaft  Geleit  bis  Luné- 
Tille;  hier  schieden  sie  von  einander,  nicht  ohne  dass  Schweizer  und 
Elsâsser  dem  Herzog  das  Verspredien  erneuter  WaffenhOlfe  gaben, 
falls  Karl  von  Burgund  noch  am  Leben  wäre  und  ihn  aufs  n(Mie  mit 
Krieg  Oberziehen  sollte.  Die  Strassbui^r  kehrten  am  12.  Januar  heim  ; 

')  So  wird  Ch.ltcl  in  deuLsohen  Quellen  genannt. 

*)  Nach  Ra.seler  Angaben  wären  «  in  der  z;il  »  öS  S(.  |ilanj;enbiiclis<  n  und 
3  grosse  üiiuptbücliscn  gewesen.  £dlibach  neunt  G5  Schlongenbüchscu,  3  grosse 
HmnpIlifidiBen  nnd  an  100  Hakenb&chBttL 

•)  Baseler  Bericht  bei  Knebel,  p.  100,  Kajjeneck. 

*)  Lud  erzählt  zwar  p.  43,  dass  Herzog  Hen«^  ihnen  noch  einen  Sold  für 
aiiclertluüb  Monat  ausgezahlt  habe  ;  aber  das  ist  falsch,  wie  sich  im  weitem  Ver- 
laufe ergdMn  wird. 


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—   134  - 


sie  fährten  8  Banner  mit  si(  h,  die  sie  im  Müni;tor  aufsteckten,  sowie 

den  WalTcnrock  Herzo?  Karls,  der  in  dessen  Zelt  gefunden  war'),  j 
Im  Elsass  sah  man  der  Heimkehr  derEidpenossen  nicht  ohne  Ht  .^org-  ' 
nis'  rntjro^ren,  und  in  der  That  kam  P"  wieder  zu  groben  Ausschreitungen.  j 
Das  StiidtclR'ii  Dambach,  dem  die  Knechte  mit  »  iiiem  Besuch  auf  der  \ 
Heimkehr  gedroht  hatten,  weil  es  seine  Juden  nicht  hatte  herausgeben  ^ 
wollen,  kam  ireilieli  mil  dem  blossen  Schrecken  davon 2).  Schlimmer  j 
erging  es  dem  Stfldtchen  Heiligkreuz  bei  Colmar,  das  zw  Kurpfalz  ge-  \ 
hörte.  Dessen  Vogt  hatte  nicht  ohne  Grund  den  Eidgenossen  auf  den  j 
Hirnnarscfa  Einlas»  und  Verpflegung  verweigert»  und  wie  sie  bebaupteten^ 
zu  dem  Sehaden  noch  den  Spott  hinzugefügt.  Jetzt  erzwangen  sie  j 
sich  am  13.  .lanuar  mit  List  den  Eintritt  in  die  Stadt,  überfiden  das  | 
Schloss,  schleppten  fort,  was  sich  nur  tragen  liess,  und  brannten  es 
nieder.  In  Mülhausen,  dor  mit  Bern  und  Solothnrn  on<r  verhündpten 
Sta<U.  kam  es  jetzt  aiuh  zu  einer  .Tudenhetze,  und  endlich  staulf  -^icli 
die  gunze  Gesellschafl  in  Buäd  und  harrte  der  Zahlung  von  Herzog 
Rene 

XX!. 

Ais  Herzog  Hené  von  Luné  ville  heimkehrte,  suchte  er  vor  allem 
über  das  Scfaiclual  Ton  Herisog  Karl  ins  Klare  zu  kommen.  Zu  dem 
Zweck  liess  er  das  ganze  Schlachtfeld  absuchen»  aber  der  Körper 
H^zog  Karls  ward  nicht  gefunden.  Am  Abend  kam  Graf  Campobasso 
und  brachte  den  Pagen  Golonna  mit,  und  der  sagte  aus,  wie  er  deo 
Herzog  Tallen  gesehen  Es  war  anzunehmen,  dass  der  Italiener  den 
Ort  wiederfinden  würde;  und  so  wurde  er  am  Dienstag  Morgen  auf 
das  Schlachtfeld  jreführt,  in  B(?glei?iin?  von  einzelnen  Personen,  die  am 
besten  den  Kruper  des  Herzogs  erkennen  konnten,  von  seinem  f.eiharzte, 
dem  Portugiesen  Mallneu,  seiner  Wäsclicriii  uiiU  seinem  Kamiiierdiener. 
.ledoch  hatte  der  I^ige  nur  eine  sehr  unklare  Vorstellung  von  jener 
Örtlichkeit,  und  so  wurde  das  Finden  sehr  erschwert.  Zudem  fehlte 
es  an  jedem  äussern  Kennzeichen;  alle  I/eichen  waren  ausgezogen, 
entstellt  Ton  Wunden  und  erstarrt  vom  FVoste.  Endlich  fand  man  in 
der  Nahe  von  St.  Jean  auf  den  sumpfigen  Wiesen  von  Voilay  am 
Rande  des  Lazonbaches  einen  Haufen  von  Leichnamen,  13  oder  14, 

1)  Leider  i«t  von  diesen  Beutestflcken  nidits  erhalten. 

2)  AA. 

■»}  Descotitiliirc;  albo  nirlil  am  Sonnlag  Abend,  wie  die  Chron.  de  Lorraiivc 
$agt,  welcher  noch  saletzt  Dij;ot  fol^t. 


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~    13Ô  — 


neben  einander  liegen  :  einer  nach  dem  aadeni  ward  untersucht  und  da 
fend  sich  zdetzt  ein  Körper,  halb  eingefiroren  und  fiirchtbar  entstellt  von 
Wunden.  Die  eine  Backe  war  TOn  Wölfen  oder  Hunden  bereits  fort- 
gcfrosacn,  und  der  Kopf  auf  der  einen  Seite  durch  den  Hieb  einer  Helle- 
barde vom  Ohr  bis  an  die  Zähne  gespalten;  ein  Lanzenstoss  hatte  die 
Schenkel  durchbohrt,  ein  ari<U  rer  Stich  war  durch  das  Geaäss  gegangen. 
Es  war  Hrrzo'^^  Karl  von  Burgund!  Sic  transit  ;iloria  mundi.  Ein  Ttr- 
ium  war  ausrre.'^iiilosscn.  Die  Leiche  trug  überaus  lange  FintTf-rniiiicl, 
wie  sie  eben  mir  der  Herz*»;:  von  Burgund  lru<r.  Die  alte  Dienerin 
scbeinl  ilin  zuerst  crkaunl  zu  haben;  sie  brach  in  den  Schrei  aus: 
0  mein  Herr  vüü  liurgund!  Und  jetzt  fanden  sith  auch  andere  Kenn- 
zeichen. Da  fehlten  zwei  Zfthne;  da  war  am  Hals  die  Narbe  der 
Wunde,  die  er  in  der  Schlacht  von  MontrLe-Hér^  empfengen,  auf  der 
Schulter  diejenige  einer  Karbunkel,  endlich  fend  sich  unten  am  Bauch 
eine  Fistel  und  an  der  linken  grossen  Zehe  fehlte  der  Nagel.  Mer 
Zweifel  war  gehoben.  Hier  lag  der  Zerstörer  von  Dinant  und  Lttttich, 
der  den  Fuss  auf  den  Nacken  der  halsstarrigen  Flamländer  gesetzt 
balte:  von  dicî^cm  entstellten  Leichnam  halte  Ludwig  von  Frankreich 
nichts  mehr  zu  lüreliten.  Neben  der  Leiche  des  Hcrzftji.s  fand  sich 
diejenige  des  Sirc  de  Dievre.  im  Leben  we  im  TcmIc  «relrcu. 

Was  liatle  sich  hier  abgespielt?  Was  Ijcdeulele  die-ser  ilaulen 
von  Leichen?  Wer  hat  den  Tuderialreich  jjefiihrt  gegen  den  Burgunder- 
hersog?  Bbn  weiss  es  nicht  Die  Art  der  Wunden  bezeugt,  dass 
Reitersmann  und  Fossknecht  sich  die  Beute  streitig  gemacht  haben, 
und  der  HeOebardenhieb  bekundet  deutlich  genug  eine  Sdiweiser  Faust 
Ein  erintlerter  Kampf  hatte  Met  stattgefunden;  bis  cum  letzten  Atem- 
zug hatten  die  Burgunder  ihren  Herrn  verteidigt.  Ob  et  von  den 
Feinden  erkannt  worden  ist,  vermag  ebensowenig  jemand  zu  sagen. 
Niemand  bat  damals  und  spSter  auf  die  Ehre  Ansprudi  jjemacht,  den 
gewaiti^^cn  Ivrie-^smami  erle^it  zu  haben.  Wir  müssen  uns  bescheiden, 
nicht  mehr  darüber  zu  wissen  als  Herzog  René,  der  in  der  furditbar 
entstellten  Leiche  mit  knapper  Not  den  furchtbaren  Gegner  erkaaiile. 
Jener  Claude  de  Beaumont,  von  dem  der  Lothringer  Chronist  erzählt, 
dass  er  den  Herzog,  ohne  es  zn  wissen,  erlegt  habe  tmd  aus  Kummer 
darüber  gestorben  sei,  weü  et  nch  so  das  reiche  Lösegdd  habe  eat> 
gehen  lassen,  ist  eine  TöUig  dunkle  Persönlichkeit^),  ebenso  dunkel  wie 
jener  Strassburger  «beckenknedit»,  dem  die  Strassburger  Überlieferung 


1)  Es  ist  arg,  da.ss  Digot  diese  Krzählnng  der  Chron.  als  That.vaclie  anfiilirf. 
Lepage  p.  S21  erklärt,  Aber  seine  Persönlichkeit  nichts  Torgefnnden  za  haben. 


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-    13Ü  — 


den  Todesstreich  zuschrcibl ').  Mag  er  nun  nnter  den  Hieben  \*on 
Deutschen  gefallen  sän,  welche  die  kostbare  Beute  den  Franzosen  ent- 
rissen und  Iceine  Gnade  tkbten,  wie  eine  Oberlieferung  will,  mag  er  ein 
Opfer  jener  Verräter  geworden  sein*),  welche  Campobasao  im  Heere 
zurückgelassen  hatte,  die  Thäter  haben  sich  nieht  gemt  l  U  t. 

Herzog  Hené  aber,  so  hochwillkommen  ihm  die  Nachriehl  war, 
ehrte  in  dem  fçefallenen  PY'inde  den  tapfern  Mann.  Er  befahl,  die 
l.Hche  mit  derjeni^^on  von  Bit"' vre  in  die  Stmit  /u  briiiiren.  Sie  war 
tcî^l^'-t'rrnrcn.  iiiul  intlcin  man  sie  fici/niiirirlien  >ii<  lite.  Iti.sle  sich  vt»n 
der  andern  Seite  des  IIuuijIcs  die  Jlaiil  vnllslänrUjv  ;ilr^).  in  der  Thal, 
ein  grausiger  Anblick!  Die  eine  Backe  abgenagt,  der  Kopf  halb  ge- 
spalten, von  der  anderen  Wange  die  Haut  losgelöst!  Die  Leiche 
wurde  in  dem  Ifouse  Ton  George  Marquis  niedergelegt,  mit  warmem 
Wasser  und  gutem  Wein  gewaschen,  in  feines  Leinen  gehällt  In  , 
einem  mit  schwarzem  Tuehe  ausgeschlagenen  Zimmer  wurde  die  Leiche 
ausgestellt,  so  gekleidet,  wie  es  dem  holieii  Stande  des  Lebenden  zu- 
kam*). Jedermann  hatte  freien  Zulrill;  es  kam  Herzog  René  darauf 
an ,  dass  jedermann  erfuhr .  dass  Herzog  Karl  zu  den  Toten  gehörte, 
lim  volle  Gewissheit  zu  halun.  üess  er  auch  die  beiden  Brüder  des 
Herzogs,  seinen  verlrnuti'n  Kinnmrrer  Olivier  de  In  Marche,  i lie  beiden 
Vettern  lilaniunl  und  Foiilciiuy.  seinen  Kaplau  Denys  und  seine 
Kammerdiener  zu  der  Leiche  führen:  sie  alle  erkannten  tief  erschütterl 
den  Gebieter.  Jetzt  erst,  als  aller  Zweifel  gehoben  war,  suchte  Herzog 
René  den  gefallenen  Gegner  auf;  er  war  in  langes  Trauergewand 
gehüllt  und  trug  nach  alter  Sitte  einen  Bart  von  Goldi&den,  zum 
Zeichen  des  Sieges  Aber  den  erlegten  Feind.  Tief  erschQttert  stand 
er  vor  der  Leiche  des  Mannes,  dem  die  Welt  zu  eng  war,  der  ihn 
zweim:  '  seinem  Herzoglume  verjagt  halle,  dessen  Tod  ihm  allein 
Sicherlicil  gewähren  kontife.  ^  Fnre  Seele  nilie  bei  Coli'  Ihr  habt 
uns  viel  Leid  und  Scimierzen  Im  ih  I  I  >a.s  waren  die  Worte,  die 
er  zum  Toten  sprach.  Er  be«iireiiu'le  die  Leiche  mit  Weihwasser, 
verharrte  eine  Viertel.'stunde  im  (»(  b<jL  und  enÜoruLe  sieh. 

Drei  Tage  laug  blieb  die  Leiche  ausgestellt;  am  Samslag  wurde 
sie  einbalsamiert  und  am  folgenden  Tage  mit  fürstliefaen  Ehren,  wie  ttn 
Herzog  von  Lothringen,  der  er  gewesen  war,  in  der  St.  Georgskirche 

>)  .lakob  TrauBch.  Strnssljurgischc  (llironik.  in  .VÜtteiluiuten  der  Geaellsciiafl 
lür  Erhallung  ^asrliichtlichtn-  iH'iikinälür  im  Klsass,  181K),  p.  86. 

'•^)  Darauf  wvÀA  ilk'  liefangcDDahme  des  Pagen  hin. 
Thomas  Hasiii  If,  41H. 

*}  Die  Einzel nhcilon  übor  .Aiirbalimiig  and  Beisetsong  der  Leiche  kann 
man  bei  Oarante,  Htt0uenia  und  Dij$ot  nachlesen. 


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—   137  — 


bei^îCHolzl  ;  ebendorl  latul  aiali  ain  ^îloirhen  Tniif  ilrr  Sire  de  Mièvre 
seine  Ruhestätte.  Jetzt  erst  wurde  für  die  Utalallun^  der  übrigen 
Leichen  Sorge  getragen.  In  einem  Massengrab  wurden  sie  alle  zu- 
sanunengewoHea  da  wo  sich  jetzt  die  Kiicbe  de  Notre-Dame-de- 
BoRseoonn  erbebt,  an  Stelle  der  Kapelle,  welche  hier  mit  Genehmigung 
von  Herzog  René  der  Notre-Dame  de  la  Victoue  errichtet  worden  war. 
Die  Stelle  aber  am  Bache  von  Laxon,  wo  Karls  Leichnam  gefanden  war, 
liess  er  mit  einem  Doppelkreuz  bezeichnen,  das  folgende  Inschrift  trug: 

En  Tan  de  l'incarnation 

Mille  qnniro  cpnts  ppptante  six 

Veille  de  l  appantion 

Fut  le  duc  de  Boiurgongne  occis 

Et  en  bataille  icy  transis; 

Oii  croix  suis  mise  pour  mémoire 

René,  duc  des  Lorrains,  racrcy 

Rendant  à  Dieu  pour  la  victoire. 

Wenn  Herzog  René  geglaubt  hatte,  allen  Zweifel  an  dem  Tod 
seines  Gegners  gehoben  zu  haben,  so  hatte  er  sich  geirrt.  Die  eigene 
Gattin  von  Herzog  Karl,  Margarete  v.  York,  sprach  sich  noch  am 

15.  Januar  dahin  aus,  dass  sie  be<;ründete  HofTnung  habe,  dass  ihr 
Gatte  seinen  Feinden  entronnen  und  in  Sicherheit  i-  :  und  wenn  auch  sie 
und  ihre  Tochter  Maria  >t<'h  schliesslich  der  traurigen  (iewissheit  nicht  mehr 
verschliessen  koiititcti,  im  Volke  lebte  der  Glmihc  fort,  da^s  Herzog 
Karl  nicht  tot  sri:  <  r  sei  nach  Deutschland  (»nlkniinnrn  nml  verbringe 
duil  7  Jaiirc  in  Basse  für  seine  Sünden;  dann  aUi  w*idt'  mit  ge- 
waltiger Macht  wieder  erscheiueu  und  sich  au  seinen  Widersaclieru 
rftchen.  So  fest  eingewurzelt  war  éet  Gtaube,  da»  mancher  Hab  und 
Gut  verkaufte  weit  über  den  Wert,  so  jedoch,  dass  die  Summe  erst 
zahlbar  war  bei  der  Wiederkunft  von  Herzog  Karl,  und  der  Verfasser 
der  Chroniques  de  Metz  er2ählt,  dass  er  selbst  in  seiner  Jugend  bei 
der  Abfassung  solcher  Verträge  beteiligt  gewesen  sei'*).  Zu  gewaltig 
war  Herzog  Karl  in  seinem  Leben  gewesen,  als  dass  der  gemeine 
Mann  j^o  leicht  irlanhcn  konnte,  dass  er  '-»'in  Lobon  im  Kampfgewühl 
verkaeu  halx.  inid  die  Kri;ignisse  der  folgenden  .lahre  in  dfn  NifHlor- 
land^^n  und  Burgund  trugen  nicht  wenig  dazu  bei,  die  Sehnsucht  nach 
ihm  zu  erwecken, 

>)  Die  Chron.  erzählt ,  dass  man  Hi)Oü  Leichen  auf  dem  Schlachtfehle 
und  ßUü  zu  Itouxières  gefunden  liabe,  ineiot  aber  tfotsdon,  daas  die  GoBuntsahl 
der  Gefallenen  7  oder  8Û00  betragen  habe. 

*)  Das  Schreiben  abgednickt  im  Dialog. 

*)  VfU  auch  Bashi  H,  417. 


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—  138 


Adrien  de  Walderfingen. 

Fkr  JklM  nfnM|t,  Pute. 

En  parcourant  le  oataldjruo  '  j  du  rahiiiel  des  médailles  de  Berlin, 
j'ni  Irouvr  dans  la  sérit^  Miitrifliicniie  une  médaille  nyanf  pour  type  te 
polirait  d  Adriau  de  Walderlingea  et  portant  la  tiiile  tle  15Ô8. 

Ce  oom  m'a  rappelé  de  saite  âne  famille  de  Lorraine  qui  habi- 
tait autrefois  la  Tâle  de  Sierck,  oU  un  Adam  de  Walderfingen  >)  était 
prévM  et  receveur  du  bailliage  d^ABemagne  de  1498  à  1532,  loraqu*ii 
fut  anobli. 

Je  me  sim  alors  proouré  une  empreinte  de  la  médaille  dont  le 
revers  fait  voir  justement  des  armes  tdles  qu'elles  forent  données  à 
Adam  de  Waldfrfmsen,  en  1528'). 

Jf  ins  ainsi  iixé  i  t'lalivement  à  la  nationalité  du  personoage  re- 
présenté sui'  celle  médaille  :  il  était  lorrain. 

Ensuite  je  m'adressai  aux  arcliivistes  de  Nancy,  de  Simancas  (;u 
Eispagne,  de  Vienne  en  Autriche  et  dans  les  dépôts  publics  où  j'espé- 
rais trouver  des  renseignements  utiles  à  la  notice  que  je  vais  esquisser 
dans  Tartiele  qui  suit. 

La  médaille  dont  je  donne  d'ailleurs  la  reproduction  en  fiholo* 
gravure,  est  ronde,  elle  mesure  44  millimètres,  .est  en  argent  et  pèse 
27  grammes  2  déi  i<rrammes. 

La  légende  de  l'avers  est  bonirc  à  l'extérieur  d'un  ^rrèneti-. 
s'arrête  de  eliaque  coté  du  buste  du  pi  i^onnage  et  cuuuueuce  par  le 
bas  à  gauche.    La  voici  ru  hêtres  rmuaines: 

ADR .  V.WALDEllF LMuN  .  KO  .  MT  IN .  HISPA .  ENG  . 
DEVTS .  G  VAR .  H— AVPTMAN. 
(Adrian  von  Walderfiiifen  kSniglichw  MaieaUit  in  Hûpanien,  England,  denlscher 
Goaidcn-Hauptinann.  —  Traduction:  Adrien  de  Walderfingen,  capitaine  de  1* 

garde  aUpmandf»  de  sa  Majesté  royale  d'Espagne  et  d'Angleterre.*) 

1)  Das  Müluüuibioet.  Kleine  Ausgabe.  Zweite  Autlage.  Berlin  1890,  p.  104 

')  Alias  Walderfangen,  Wnlderfange,  Walderfengcs ,  Wallerfing,  Talderfiof. 
Valdervange,  Valdrevange,  etc. 

8)  Nobiliaire  ou  Armoriai  général  de  la  Ix)rraine  et  du  Rarrois,  par  le 
R,  P.  Dom  A.  Pelletier.  Nancy  1768,  p.  800. 

*)  Philippe  II.  roi  d'Espagne,  avait  épousé  le  26  joillet  1564,  Marie,  reine 
d'Angleterre,  et  joignit  do  vivant  de  m  femme  (morte  le  17  noirembre  lÛB)  et 
mCme  eneore  en  1569  le  titre  de  loi  d'Angleterre  à  eeini  de  roi  d^Espagne. 


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—   139  — 


Le  portrait  est  de  profil  à  droite,  très-bien  modelé;  le  buste  ne 
va  pas  au-delà  des  épaules:  Uno  fraise  ressort  d'unr*  armiiro  ciso!/*e 
et  croisse  d'une  écharpe:  la  courbe  du  nez  est  concave  avec  la  hase 
légèrèHient  relevée;  l"ar(ad(»  sourciliière  est  forte:  le  front  moyen;  les 
cheveux  sont  crépus  et  courts;  ki  barbe  esl  entière,  taillée  à  deux 
pointes  et  frisée  comme  la  moustache;  les  traits  du  visage  et  le  re- 
gard indiquent  de  l'énergie  et  n^accueent  guère  plus  de  quarante  ans. 

Sur  la  tranche  bordant  le  bas  du  bustO)  à  gauche,  on  lit  le 
millésime  1568  gravé  en  creux. 

Le  revers  est  sans  bordure  ;  il  porte  la  devise  du  personnage  ; 
les  lettres  sont  pareilles  à  eeUes  de  la  légende  de  l'avers,  mais  plus 
grandes. 

.  VNVERZAGT  MIT  GOTS  HVLF 
(Traduction:  (kjuragüuäüment  avec  Taide  de  Dieu.) 
Celte  devise  entoure  aux  trois  quarts  un  écu,  de  forme  allemaude, 
à  trois  fasoes  avec  un  cfgoe  nageant  en  chef,  timbré  d'un  casque  de 
tournoi  taré  presque  de  profil  et  garni  d*un  lambrequin  à  quatre 
branches,  sommé  d'une  couronne  cimée  du  devant  d'un  cygne  entre 
deux  vols. 

Cette  médaille,  certainement  une  des  mieux  exécutées  de  son 

époque,  n'est  pas  signée. 

.Te  la  crois  l'œuvre  dun  artiste  des  Pays-Bas:  Gian  Paolo  Pog- 
gini  eu  Jacopo  Nizzola,  dit  .laeopo  dn  Trezzo  on  d'un  de  élèves. 
J'incline  à  l'attribuer  à  Jacupo  da  l'rez/u  qui  l  aurait  exécutée  on 
1558,  époque  à  laquelle  ce  graveur  pratiquait  son  art  dans  les  Pays-Bas. 

Ce  graveur')  resta  en  Flandre  jusqu'en  1659  et  partit  alors  en 
Espagne  à  la  sijite  de  Philippe  IL 

Une  médaille  d'exécution  semblable  est  celle  représentant  Paul  de 
Ffinzing*),  de  Nuremberg*  secrétaire  allonand  auprès  de  Charles-Quint 
puis  atlaôhé  à  la  cour  de  son  fils  Philippe,  et  élevé  en  1&&6,  au  poste 


')  Attaché  d'abord  au  sorvire  du  duc  Cosme  I  de  M^dicis,  il  passa  à 
Bruxelles  et  y  séjourna  de  lôôô  à  lôô9,  en  exécutant  les  coins  des  monnaies  de 
Philippe  n,  foi  d'Espagne.  En  1A69,  Ü  m  rendit  en  Espagne,  «ontinnant  ite  tra« 
veiller  pour  le  roi,  et  y  mourut  9Êk  iStS.  Il  parait  avoir  gravé  la  médaille  de 
JacffnoH-Harinibal,  comte  de  AUaemps,  publiée  dans  la  Kevne  belge  de  munis- 
matique  (,lb7i>,  ôô»  année,  p.  297). 

I)  Armand,  A.  Lea  nédaillMirs  italiraa  des  qninziènie  et  seiziime  siècles. 
8»  édition.   Paris  188a— 1887,  l.  III,  p.  114. 

•)  Mieris,  Fr.  van.  llislori  der  nederlands«  he  vorslen,  etc.  La  Haye 
1732 — 1735,  t.  lU,  p.  246.  Oie  Nürnberger  Münz-Uelustigungen,  hrsg.  von  G.  A.  Will. 
Attéwf  im  !<•  partie,  p.  t  —  Imhof;  MauskabîaeL  Nürnberg  1789,  p.  686. 


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—    140  — 

de  secrétaire  d'Klal  aMcniand  n  Madrid.  Mr.  Alex  Pineluii  t  ilit  «\m 
son  ouvra^Tf' en  pariant  de  cette  médaille:  <II  y  a  en  entre  de 
grands  rapports  entre  le  style  de  J.  da  Trezzo  et  les  deux  tnédaillf^s. 
au  même  revers,  faites  en  1556,  en  l'honneur  de  i'anl  l'im/âng,  doul 
la  téte  est  si  belle  et  si  pleine  de  caractère». 

Je  laisse  à  mes  lecteurs  le  soin  de  fixer  rattribulioo  de  cette 
médaille. 

Uauteor  d* Adrien  de  Walderfingen,  Âdam,  prévàt  de  Sierck  et 
receTeur  du  bailliage  d^ÂIlemagne  de  1498  à  1532,  fut  anobli  m» 
il na nées  par  lettres  d'Antoine,  duc  de  Lcmraine,  expédiées  à  Nancy  le 

14  avril  ir»2.S. 

Ces  lettres'*)  lui  donnent  pour  nrmo-^;')  :  «  d'nstir  et  une  foiase d'or 
de  troys  pièces  et  unsî  risno  à  son  tcitnrcl  y~^;(iit  cti  chef». 

L  empereur  Choi !•■<-(  iiiint.  -m  U-<  instances  de  son  beau-fn'rc. 
Mathias  Zimmerman,  le  cunlinna  par  Icllres*)  données  à  Ralisbonue 
le  31  mai  1532  dans  sa  noblesse  et  lui  octroya  le  Utre  de  chevatier 
du  Saint-Enipire,  avec  ampliation  de  ses  armes,  en  lui  pennettaat  de 
convertir  rarmetmomé  en  un  casque  de  tournoi  surmonté  d*un  cygne 
issanl  au  naturel  entre  deux  vols  (celui  de  devant  d'azur  flammé  d'or 
et  celui  de  derrière  d'or). 

Adam  avait  une  sœur  et  un  frère. 

Agnès*)  mariée  vers  1520  h  Mathias  Zimmerman,  secrétaire  de 
rempoîoiir  Charles-Quint  et  >lu  prince  de  Nassau-Oransrc  et  maiit' 
(McytT;!  (le  licinich-äur-Müscüe.  Elle  était  veuve®)  en  155Ü  et  habitait 
Sierck  en  1570. 

Jean'),  maîlre-ès-arls,  rector  plebauus  et  capellauus,  curé  de 
Rustorf  et  de  Sierck  (1513  à  1637),  mourut  en  septembre  1637  el 


»)  Pinchart,  Alex.  Histoire  de  la  gravure  des  médailles  «d  Belgique  depo» 
le  XV"">  siè«  le  jusqu'en  17î»4.    Bruxelles  1H70,  p.  17. 

2)  Archives  «le  iMeurlhe-e)-M.»selle  <k  Nam  y)  R.  17,  fol.  271  r».  —  Archives 
de  la  nol)les.se  (Adels-Archiv)  à  Vienne  (Ministère  de  riiiléricur). 

•)  Doin  Pelletier  blaaoïme  ainsi:  Porte  d'azur  a  trois  fasses  d'or  sonnoii- 
tées  d'un  eigne  isMint  an  naturel,  Téen  sannonté  d*nn  armet  momé,  omi  de  son 
bonr'i  t  et  d  un  InniVrn  i|uin  au  niélail  et  couleurs  dudil  6cu.  —  Selon  les  kttr«ts 
dunni-es  à  lUitisln  i  ik  .  le  'M  mai  lô.'i2,  le  casque  était  en  outre  ciiaé  du  devant 
d'un  cygne  d'arg.  nt 

*)  Archives  do  U  noblesse  à  Vienne. 

*)  Mussey.  .lean.  Famille  boorgeoise  de  Mussey.  Luxembourg  1906  (KbUo- 
th<^quc  de  Luxembourg).      Archives  de  la  noblesse  à  Vienne.  —  ATclÛTes  de 

Olervaux.  a"  ITÛô. 

c)  Archives  de  Clervaux,  n"-  lOO'J.  itno,  1976.  —  Archives  de  Reînach* 
n*  aaß&.  —  Archives  de  Coblence,  lay..l8enboarg. 

BetUnger,  L*abbé  FT.  Uist.  de  la  vüla  de  Sierdc  Msatt  (Bibl.  de  Mt. 
Ch.  Jolivald,  de  Sierck). 


üigmzeo  by  <^oo^tc 


^-  141 


lot  enu n  r  le  28  suivant,  devant  le  grand  autel  de  l'élise  de  Sierck, 

dans  la  tombe  de  ses  prédécesseurs. 

Adam  avait  épnusé  vers  1510  Bnrhr  d'Uffin^rn  nri^'inairc  de 
TW'vi  s.  iiKiilf  le  2S  iV'vrior  1555.  Celle  duine  fui  inliuiiiée  au  milieu 
du  (-hœur  de  régliûe  de  Sierck;  elle  y  était  représenJée  en  bas-ielief 
avec  cette  inscription»)  allemande:  «Rarbe  de  Uffingen,  Ikimic  d'Adam 
de  Wallerfing  Prévôt  &  Receveur  de  Cierque,  décédée  le  dernier  Février 
1565».  Le  monument  ae  trouvait  placé  entre  celui  d'Alexandre  de 
Hnssetf  son  petit  fils  (mort  en  1621)  et  de  celui  d'Ere  de  Hausen 
(morte  en  1607),  seconde  femme  d'Alexandre. 

De  ce  mariage  naquirent:  Adrien,  Cbnstopbe,  Corneille  et  une 
fiUe,  Brigitte. 

l''  Adrien  de  Walderfingen  entra  vers  Tage  de  vingt  ans  au 
service  de  Charles-Quint  et  se  distingua  d  abord  au  siège  de  Péronne 
(12  août  au  11  septeinl>re  1536).  En  1513.  dans  la  guerre  dite  de 
Gueldres  contre  Gmllaume,  duc  de  Cleves,  il  servait  nnnme  euiiassier 
sous  René,  prince  de  Nassau-Orange,  chef  de  1  uiniée  unpériale,  et  il 
se  fit  remarquer  à  la  prise  de  Dueren,  capitale  du  dftdié  de  Clèves 
^  août  1543).  Pendant  cette  campagne  il  reçut  du  prince  René  le 
commandement  d'une  troiqie  de  cavaliers  noirs,  puis,  au  commence- 
ment de  1544,  il  fut  mis  à  la  tète  du  r^^iment  de  lansquenets  qui 
s'était  révolté  contre  son  colonel  Bonnanî  et  ses  capitaines. 

U  lit  avec  Cliarles-Qi;i  il  la  campagne  dé  Champagne  et  eut 
plusieurs  rhevanx  tués  sous  lui  devant  SaintrDizier-sur-Mame  (Ü  juillet 
au  17  août  15441. 

En  1545.  il  était  ser\iteiu'  ediuinis  avec  pluâieurs  chevaux  et 
avait  la  capitainerie  du  château  dt;  Luxciiibourg. 

Dans  la  campagne  d'Allemagne  (1546—1547)  contre  la  Ligne  de 
Schmalkade,  Adrien  se.  distingua  «i  ^vière  et  en  Souabe,  notamment 
devant  la  Tille  d'Ingolstadt  (31  août  1646).  n  se  fit  également  re- 
marquer contre  le  duc  ülric  de  Württemberg;  il  était  alors  (fin  de 
16IÖ)  capitaine  d'une  compagnie  de  lansquenets. 

1)  Elle  était  probablement  la  fille  de  Jean  d'U.  et  de  Marguerite  de  Meteer- 
wald.  et  la  sœor  de  Catherine  d'il.,  é|iousti  du  docteur  Jean  Kcck,  de  Thorn  (près 
Nr-nni;,' L  Ses  armes  était  iif  ■.  li'a/ur  fi  un''  fasre  brf'{f»5S('i'  à  trois  créneaux  den 
deux  cotés  et  accompagnée  en  ciicl  et  en  pointe  d'une  étoile  d'or  à  six  raie». 
Ardnrei  de  la  nobtease  à  Vieiuie.  —  Livre  maamcrit  de  noblesae  de  la  famille 
Itoler  de  Sierck.  (Bibl.  de  Ifr.  Tabbé  J.  Cttricqae,  curé  de  Haute-Contz,  près  de 
Sierck.)  —  T.,  s  armes  difTèrcnt  un  peu  de  celles  reproduites  dans  le  manuscrit 
a»  lâl2  (p.  By)  de  la  Bibliothèque  do  Trêves. 

*)  Muasey.  Famille  bourgeoise  de  Hussey. 


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En  1548,  il  reçut  Tordre  de  rejoindre,  comme  capitaiiie  de  la 
garde  allemande,  l'infant  don  Philippe,  appelé  d'Espagne  par  l'empereur, 
son  père*).  Il  acoompa'^na  ce  j^rinco  pondant  le  voyaffG  d'Italie  aux 
Paya-Baf?  (1548  —  1549)  par  la  roule  des  Alpes,  en  s  urrélant  à  Gênes, 
Milan,  Innsl)rûck,  Munich.  Heidelberg.  Raarbriick,  Vaudrevange  (Walder- 
Uugeu),  Sierck,  Luxeinbuurg,  etc.  Duiis  les  archives  conservées  à 
Simaucas  le  nom  de  notre  héros  ûgure  maintes  fois  dans  les  oidoo- 
naooee")  rendues  pendant  ce  parcours. 

Adrien  et  ses  frères,  Christophe  et  Corneille,  en  oonsidératton 
des  services  rendus  par  feu  leur  père,  forent  confirmés  par  Charies- 
Quint  dans  leur  noblesse  comme  chevaliers  du  Saint-Empire  par  lettres 
non  datées 3). 

Ils  obtinrenl  de  l'empereur  par  lettres*)  datées  de  Bruxelles  le 
14  sepleiiibi  e  ir)55,  la  pennissiim  d'éearleier leurs  armes  avec  celles 
des  d'Uniiigeti,  latniUc  de  leur  mère,  éteinte  daus  les  mâles,  ainsi  que 
le  droit  de  siège  libre,  «exemptio  fori»,  le  droit  de  cachet  rouge  et 
la  sauvegarde. 

En  1669,  Adrien  partit  pour  TEspagne  avec  le  roi  Philippe  U% 
qu*fl  parait  avoir  quitté  vers  1565  pour  retourner  dans  son  pays  d'(»i- 
gine;  il  mourut  en  1566^)  et  fut  miterré  dans  l'église  de  Sierck. 

Son  mausolée*)  subsistait  encore  avant  la  grande  révolntion 

*)  L'empereur  C)iarle»-Qaint  dédirait  faire  connaître  son  fils  aux  princes 
d*An«inagne  et  à  lei  fotani  vassaux  des  Piiy»>Bis. 

Archives  gén^'-ralc?  rlo  Simani  as.    Sria  de  Estado.  Leg*  sfi  1666^  !•  88, 
Leg*  n^ßöO,  fo  164  et  Càmara  de  Caslüla.    Leg*  n«  371,  r>  8ö. 
')  Archives  de  la  noblesse,  à.  Vienne. 
«)  Ditto. 

*)  Ecartelé  par  un  croisel  d'argent  aux  l«'  el  4«  canlon  de  WaWrrfinjren 
cl  aux  2*  et  3«  de  llffingt^n.  —  11  y  a  lieu  de  se  demander  pourquoi  les  armoiries 
de  la  médaille  d'Adrien  de  W.,  postérieure  à  15â5  ne  donnent  pas,  écartelé«5, 
l«s  armes  d«  W.  st  d«  U.  f 

•)  Charies-Quinl  abdiqua  :\  Rruxellcs,  en  nljnmlonnant  en  faveur  do  ;;on 
fils,  Philippe,  la  couronne  des  Pays-lias,  le  25  octobre  liȈ5  et  celle  d'Espagne 
le  17  janvier  1056,  et  cédant  l'empire  &  son  frère,  Ferdinand.  Il  se  relira  en- 
suite dans  le  motiastère  de  SainMiul,  ob  ü  noanit  ea  1668. 

^  Mussey.   Famille  bourgeoise  de  Mussey. 

*)  Mémoire  historique  de  Sierck.  Mscrt.  (Cx)pie  déposée  aux  Archives  de 
rAcadémic  do  Metz).  —  DeUingcr.  Histoire  de  la  ville  de  Sierck.  MscrU  — 
Psymeigre,  Th.  do.  Sierck.  Esquisse  Instoriqae  (L^Austiasie.  8*  toL  1864  p.  888). 

—  T.i  ilain,  l'abbé.  Vue  générale  de  l'église  paroissiale  de  Sirick  (Mriii.  d.'  la 
Soc.  de  la  Moselle.  17«  vol.  18H7  p.  2.tô  et  24Ü).  —  Kraus,  Dr.  Fr.  X.  kanijl  u. 
Alterlhiun  in  Lothringen.  Strassburg  1889,  p.  B41.  —  Plusieurs  de  ces  auteurs 
attribuent  par  erreur  cette  tombe  A  rantenr  d^Adrien,  A  Adam  de  W. 


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-  i4ä  - 


française.  Ce  monument  mesurait  on/c  jtieds  de  hauteur  et  se  trou- 
Taii  placé  dans  le  chœur,  encastré  dans  le  mur,  à  côté  de  la  porte 
de  la  sacristie.  Cette  seulpturo  de  marbre  blanc  représentait  en  bas- 
relief  le  chevalier,  de  grandeur  naturelle,  debout,  armé  de  toutes  pièces, 
tenant  de  la  main  droite  le  bàLou  de  ( ommandement.  sous  uu  eliapi- 
teau  orné  de  ses  armoiries  avec  un  heaume  cinit'  d'un  eyjîue.  Suiis 
le  chapiteau  se  trouvait  celle  épitaphe'J  (probablemeut  eu  langue 
alleimude):  «  Ed  1566  le . . . .  est  décédé  Adrim  de  Walierlliig,  Gonieilter 
dn  Roi  d'Espagne,  Golonét  d'an  Régiment  de  pied,  &  Capitaine  des 
Gardes  de  Sa  l&jesté.» 

Je  ne  sais,  si  Adrien  fut  marié,  en  tout  cas,  U  laissa  une  fille 
naturelle,  Agnès  laquelle,  par  testament  d'Alexandre  de  Musset,  en 
date  du  20  déo^bre  1618,  hérita  de  quelques  biens. 

2.  Christophe  de  W.  ne  m*est  connu  que  par  les  lettres  que  j'ai 
citées  à  Tarticle  de  son  frère  Adrien. 

3.  OamSk  de  W.  leçnt  le  81  janiier  1637  la  curé  de  Lanns- 
dorf*)  (canton  de  Sierck)  sur  la  présentation  de  Jean,  s^paeur  de 
RavîUe,  maréchal  héréditaire  du  duché  de  Luxembourg  et  eotiité  de 
Chiny,   Il  obtint  ensuite  les  mêmes  faveurs  que  ses  frères,  Adrien  et 

Christophe. 

Jean  d  isenbouru',  arelicvt''<jiie  de  Trêves,  lui  donna  eu  1556,  sur 
les  prières  de  Félix  Hornuiig,  docteur  t;n  dioil,  sun  beau-frère,  l»;  person- 
nat  de  Urzig*).  Il  était  encore  personnaliste  de  cette  paroisse  eu  15(U)*). 

4.  Briffifir  de  W.  épousa  vers  1537  Henri  Mus.sey  ou  Musset, 
échevin  el  sous-prévôt  d'Arlon,  avocat  et  proeurcur-^t'nûral  diî  reini>ereur 
Charles-Quint,  au  duclié  de  Luxembourç.  liuuii  mourut  en  1546  et 
fut  enterré^  dans  la  chapelle  de  Nôtre-Dame  en  Téglise  des  Pères 

1)  Mussey. 

I)  MiiS8€fy:  A  Agnes  fille  naturelle  de  ton  onde  Adrien  et  à  aee  eahna 
SOO  thaless,  178  écus  blancs  et  demi  sur  sa  prairie  dite  Pontacher-iicvant-Vaii> 
ftn'vangc.  ~  Addition  au  testament  it'Alt  xrmdre  de  M.  en  date  da  U  janvier 
Ibiy.   Prolocolle  d'Olry,  p.  4.  Arch.  départemenUdes.  MeUt. 

^  Archives  de  Reinaeh  à  Loxembonrf ,  d*  874& 

*)  Hontheim.   Historia  Trevircnsis  dipl.  <  t  pragm.  t.  II,  p.  763. 

>}  T^orenzi,  Dr.  Pli.  de.  Beiträge  s.  Gesch.  sämtlicher  Pfarreien  d.  Diöcese 
Trier.   Trier  1887,  1. 1,  p.  673. 

^  Mossey:  «II  fat  inhunié  en  tadtte  eihapelle  ehes  les  Carmee  an  mlliev 
devant  l'autel  joindant  sa  première  femme,  sons  nne  tombe  pareille  où  se  voit 
gravé  son  portrait  en  habit  et  en  bonnrt  d'homme  consulaire  tenant  un  livre  à 
la  main  avec  celle  imacriplioD :  Anno  Domini  Ibiô,  die....  obiil  nobilis  vir  IluD- 
ricos  Mossey,  vrMs  Artonenais  Seabinnt  luqu  altari  ereetor  et  benefaetor  ». 


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-   144  — 

Ciirmes,  à  Arlon.  à  côté  de  sa  première  femme,  Ellsabelli  de  Girsch, 
morte  en  1535.  Il  ne  h\?sn  (|ii'iin  til«.  du  nom  d'Alexandre issu  de 
son  second  mariage,  lequel  Iransporla  selon  Musspy  «sa  demeure 
d  Arlon  à  Cierque,  païs-natal  de  sa  mère  en  si  maison  paiornflM  qui 
est  sur  le  haut  des  P.  1*.  RecoUcls».  Brigitte  habitait  duianl  sou 
veuvage  la  ville  de  Sierck  et  vivait  encore  en  1571*). 

La  famille  de  Walderfiogen  se  contiiiua  peodant  le  17*  sàSbék, 
Oo  trouve  un  Corneîller  de  Walderfingen,  fabeUion,  doctevra* 
droits,  bourgeois  de  Sierck,  auquel  Alexandre  de  Huaaet  laissa,  par 
testament  du  20  décembre  1618,  800  francs,  une  raite  en  aifent  sur 
sa  maison  audit  Sierck  et  une  autre  en  blé  de  quatre  quartes  et  deux 
bichets  de  froment  à  Perl.  Celui-ci  vivait  encore  en  1620,  étant  «fœt 
caduque  et  vali^tiiriinnire  >').    Sa  femme  s'appelait  Catherine. 

.Selon  1(  manuscrit  anonyme  de  la  famille  de  Bol(  i  .  .1»  ni  li«- 
Boler.  seigneur  de  Garulrcn,  maire  de  la  ville  de  bierck  en  lii4.). 
avait  épouâé  Marie  de  Walderfaugeu  (Vaudrevange)  » .  Celle-ci  avait 
un  frère.  «Os  étaient  tous  deux  neveu  et  nièce  de  Jean  ^  de 
François-Théodore  de  Walderfai^en ,  le  premier  abbé  de  Bounm- 
ville,  le  second  prévôt  du  Chapitre  de  la  collégiale  de  Harienflosse. 
On  croit  que  le  beau  mausolée  d'un  chevalier  armé  de  toutes  pièces 
dans  le  chœur  de  Téi^ise  de  Sierck  av(>c  les  armes  de  cette  famille, 
mais  fort  endommagé  par  rhumidilé  de  cette  église,  appartient  nu 
frère  de  cette  dame,  qui  avait  pour  femme  une  demoiselle  de  Vtllo- 
sur-Iron.  Un  nïeu!  de  Mane  éfnit  attaché  à  Antoine,  due  de  Lorraiue. 
en  1528.  On  igriore  h-  nom  de  sa  Icinme*)  qui  portait  d'azur,  à  b 
fasce  brétifiée  d'or,  ai.coinpagnée  de  deux  étoiles  de  même,  Tune  eo 
chef,  l'autre  en  pointe.  Les  VValderfangen  sont  de  la  haute  antiqtiilé, 
Rodolf  et  AuiUe  (?)  de  Walderfengen  furent  témoins  dans  un  acte  de 
confirmation  de  Pabbaye  de  H*«Seille,  eu  1176.  —  Jean  de  WaMer* 
fangen,  abbé  de  S^Mathias  de  Trêves,  en  1357.  —  Nicolas  deWa]de^ 
fangen,  abbé  de  Villers-Beltnacfa,  en  14S1.  —  Jean  de  'Walderfai^')) 
abbé  de  Bouzonville,  en  148Ö». 

•l  11  mourut  le  15  Bcplcmbrc  1021  et  fut  enterré  au  milieu  du  cliceur  d« 
réglise  de  äierck  à  cùté  de  sa  giand'mère  malcmeile  Barbis  d'Uûitigeii,  («mme 
d'Aidiun  do  WaMerfingen  (Mussey). 

*)  ArcliivoH  de  la  Meuse,  B.  192<>  Ar(  fi  i^'  r'<  rvnux  n  T.n\i  mhon'-? 
n"»  1927,  3G,  40  et  84  —  Coll.  de  Lonuua-,  tili,  *a;lulairc  du  Ixjiigwy,  j^.  ^iii 
(Bibl.  nation,  à  Paris,  seclion  des  niannscri(s). 

*)  CoUecüon  de  Lorraine,  vol.  lU  (î>ierck)  p.  868.  Bibl.  ML  à  Pari». 
partemenl  des  manuscrits 

*)  Harbe  d'llffingf  :i  l'i      r  fT.\.brn       Walderfnn;?.  n.  anobli  en  152K. 
Selon  un  sceau  apposé  à  une  charte  de  1485,  il  avait  pour  armes  un 
C'cu  ii  trois  faüoes.  Les  sépultures  lomtnes  à  BouMnviUe  Olj'Austrasi«.  t)^  wl. 
iUôô,  p.  331). 


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-   145  - 


Cette  deriiif'ie  iiotitc  n'esl  pas  Irè^-cxactc  I/anfeur  anonyme 
confond  iioUe  laiaülü  de  W.  avec  une  am  ieniie  luiiiiUe  messine  du 
ûiênie  nom.  Je  fais  également  observer  qu  il  n'y  eut  pas  de  prévôt 
de  MBrieollosfle»  du  nom  de  Françob-Théodore  de  W.  Le  dernier 
prévôt  (1624-1637)  de  cette  ooUégiale  s'appelait  François-Théodore 
de  Vilte-sur-Iron  et  était  frère  du  receveur  de  Sierd^.  Cependant  j'ai 
donné  œs  renseignements,  parce  qa*OQ  y  trouve  des  indications  ntOes 
à  notre  sujet. 

En  terminant  j'adresse  mes  remerçiments  bien  sincères  à  toutes 
les  personnes  qui  m'ont  fnuriii  des  renseignements  sur  mon  snjet, 
spécialenieni  à  MM.  Manuel  Famayo,  bibliothécaire,  Madrid,  Claude 
Perez,  ar<  luviste  de  Simancas,  le  comU>  de  Valencia  de  Don  Jiian. 
Madrid,  Aloïss  Hei.ss,  Aulnoy  (Seine),  le  baioa  iieyer  de  RosenfelUt, 
capitaine,  Vienne,  ainsi  qu'à  Mr.  le  docteur  Meiiadier,  adjoint  au  ca- 
binet de  Berlin,  à  qui  je  dots  l'empreinte  de  la  médaOle  en  question. 


10 


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Vatikanische  Regestcn  zur  Geschichte  der  Metzer  Kirche 

▼ou  Dr.  W.  Witfui,  StraBsbarg. 


I. 

Im  Nachstehenden  Yeröflentliche  idi  die  Ausbeute  meiner  Arbeiten 
im  Vatikaoisdien  Archiv,  soweit  dieselbe  das  heutige  deutsche  Lotfariogai 
betrifit  Im  Auftrage  der  Laudenegierang  Tom  10.  Januar  bis  30.  Afvil 
1889  in  Rom  thatig  mnsste  ich  bestrebt  sein,  in  der  korsen  Spsnne 
Zeit  mSglidist  reidies  Material  zur  Geschichte  der  H(  1  hslande  im  MiUë- 
altcr  zu  summeln.  Am  nächsten  Ixit  si<  h  dasselbe  in  den  päpstlichen 
Rejfislerbänden  aus  dem  13.  Jahrhundert,  deren  Schätze  jetzt  von  allen 
Soiton  fTf'hnhen  bnld  diirrh  dip  planmä«!<?i<?c  Rrj^ostenveröfTentlichung  der 
liaii/.()sis(  hoii  bcliule  zu  Rom  Gciiicin^Mil  der  Wissenschaft  geworden 
sein  werden.  Bei  der  raseheu  Duidisichl  der  grossen  t  oUaiiteii  mit 
üirer  kleineu  zierlichen  Schrift  mag  mir  ein  oder  das  andere  entgangen 
sein,  absolute  Lûckenlosigkeit  konnte  unter  den  gegebenen  Umst&nden 
nicht  mein  Ziel  sein.  Die  gelegentliehe,  nebensachliche  ErwtUmung  des 
Hetzer  Bischofs  und  der  Meteer  IQrche  habe  ich  mit  Absidit  ausser 
Acht  gelassen,  immerUn  hoffe  idi,  Wichtiges  nur  in  wemgen  FftUeii 
übersehen  zu  haben.  Von  di  i  ^cdi  iir ktcn  Litteratur  verzeichne  ich  nur 
die  neuesten  durchweg  auf  V^atikanischem  Archiv-Materüil  beruhenden 
Publikationen,  die  zum  Teil  s-i'hon  rncino  Arbeit  überholt  haben  Fin 
tiiilierer  Vergleich  wird  leinen,  dass  in  vielen  Falleti  die  hier  gebotenen 
Regesten  die  gewi-scnnasscn  faktenn  ii  liere  Fassung  bringen.  Ich  he- 
giiine  mit  den  Poulilikaleu  Honorius  III.  und  Gregors  IX.,  die  dop[>el( 
umfangreiche  Fortsetzung  werden  die  Regesten  aus  den  Pontifikalen 
Innocens  IV.,  Alexanders  IV.  und  Uriians  IV.  bilden.  Auf  die  geschidit- 
liehe  Bedeutung  einzelner  Stücke  behalte  ich  mir  vor,  am  Schluss  kon 
hinzuweisen. 


1.  Honorius  in  papa  capitulo  Metensi  mandat,  quatenus  magistro  Ocloni 
scriptori  suo,  canonico  ecciesie  Metensis,  qui  ilUs  grata  jugiter  ün- 
pendat  obscquia  et  non  minus  sie  absens  quanr  presens  eidem  ec- 


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—  147  ^ 


desie  ulilis  hnbeatur,  annuatim  fructus  prebmde  sue  integraliter 
assignent,  satisfacientes  ei  congrue  de  subtractis,  non  obstante  con- 
sueludinc,  que  contra  absonto?  canonicos  emana^çp  didtur  >Ktsi 
apostolica  sedes«.  Dalum  Lulcmni  XVII  kaleadus  decembris  auno 
primo.  1216  November  15  Rütu  LaUrun. 

Ann  Heg.  Vat.  Um.  ü,  fol.  tlO'-  Darnath:  PresauUi  Reg.  Hon.  p.  III, 
V9i.    nr.  iO0. 

2.  Uonorius  III  papa  abbati  d  < nnvenlui  ?nncîi  Arnulfi  MottMisis  jtis 
oonfinnandi  personam  in  ecclesia  de  Cimincti».  a  (^[omaiinj  Mcteiisi 
(•|iLS(  0|to  iaiperialis  aule  cancellario  et  Eüuiie  aichirliacono  Meteii.si 
illis  concessum,  sicut  ipsuiii  juste  obtinent  et  iu  eoiuin  el  Treve- 
reosis  archiepiscopi  litteris  dicitur  contiueri,  auctoritate  apostolica 
oonfinDat .  »Cum  a  nobis«.  Datum  Lateraoi  HI  Mos  jaamirU  anno 
primo.  IdlT'  Janumr  12  Bern  Laâcra». 

Am  Iii- ff-  Vat.  iom.  9,  fei  6(^-  Danadn  PntmttH  Mt0.  flbn.  ÜT« 
voLJ,ttr.  aä7. 

3,  Hcmorios  III  papa  abbati  et  conventui  mooaslerii  Novillaroo^  Ar- 
gentinends  diocesis  jus  confiimandi  personam  in  eodesia  de  Âbon- 
cort  MetenaiB  diooesis,  a  Uetensi  episcopo  imperialis  aale  cancellario 
et  EUbne  aiehidîaocmo  Metensi  conoessom,  aicut  ipcmm  Joste  obtinent 
et  in  eonmdi^  et  Treverensis  archiepiscopi  litteris  dicitur  contineri, 
auctoritate  apostolica  confinnat .  »Cum  a  nobis«.  Datum  Laterani 
XV  Icalendas  fehriiarii  anno  primo.    1?J7  Jnvunr  1'^  7hm  Lateran. 

Ätu  Eeg.  Vat.  tom.  9,  foL  GO"    Darnadi  :  fressutU  lieg.  Hon.  p.  Iii, 

4*  Honorius  DI  papa  capitulo  Metensi  iterato  mandat,  quatinus  ma- 
'fiAvo  Ocloni  scriptori  juxta  primi  mandati  tenoreni  [s.  1210  Nov.  15] 
fructus  probende  lamquani  presenti  integre  a«si<rnpnt:  alioquin  ab- 
bati snnf'ti  Michnf^lis  Vertiunon'5is  dincpsis  dut  in  preeeplis,  ut  eos 
ad  ifl  coiapi  llat ')  .  »Etsi  rem  guiinieini.  Datum  Laterani  nonis 
marcii  anno  primo.    1217  März  7  Rom  lAilerun. 

Ana  Btg.  YOL  tom.  9,  foL  12!f'  IktruaA:  JVmwMi  Stff.  übn.  p.  Bit 
toL  If  «r.  âOS. 

Ö.  Iloimriiis  III  papa  capitulo  Mrtori."^i  iiiliiliel,  cum  G[erar<lus]  priini- 
ceriuri  Metensis  ad  Tuileiiscin  ('(•(-l'  siam  graviter  in  tcmpoialibus 
collapsam  in  cpiscopum  cutionice  sit  eleclus  conlirmaliuncm  pupe 


1}  8ariptim  €H  «gMr  Aoc  tükm  MaÜ  ioneti  Miàiadi». 


recepturus,  ne  de  primicprintu.  donfp  snper  hoc  pape  recepcrin? 
liltnnis,  aliquid  dispnnant  .   ('.uid  (lilcLtus  filius*.    Datum  Iwatirvini 
idibus  novenibiid  aiiiiu  üecuiidü.   im?  November  13  Rom  Lukran. 
Aus  lieg.  Vat.  tom.  9,  fol.  17 L   Darnach:  Pressutti  Heg.  Honor.p.  III, 
vat  I,  NT.  87S. 

6.  Honorius  III  papa  abbati  et  eonventui  sancU  Syiuphoriani  Meteiisis 

ecclesiam  saocii  Stephan!  de  Âreies  a . .  M^teosi  episcopo  hnperiafis 

aale  cancdlario,  Elfonis  Metenais  archidiaoom,  in  ci^us  ardiidia- 

conatu  eadem  consisüt  ecclesia,  iotenreniente  cooseDso,  ooUalam 

cum  jure  pattonatus,  sicut  ea  juste  obtinent  et  in  episcopi  et  arclii- 

diAconi  litteris  didttir  contineri,  auctoritate  apostolica  oonfimiaL 

»Cum  a  nobis«.   Datum  LAterani  V  idus  febniaiü  anno  secuodo. 

J^iö  Frhiiia,-  9  'Rom  Luttran. 

Aus  lieg.  Vat.  tom.  U,  fvL  äli.  Darnach:  Prcssutti  lieg.  llon.jMii.  III, 
vol.  I,  NT.  W73. 

7.  llonuiius  Hl  pupu  magistro  et  fralribus  domus  hospiluliii  sancli 
Nyoolai  Meteiisis  ecclesiam  sanuli  Martini  prope  hospitale  sitaiii  a 
Conrado  Metensi  episcopo  impoialis  aule  cancettario,  JohaimiB  ma- 
jom  aidüdiacom  Meteiisis,  in  c^jus  aidiidiaoonata  eadem  consislit 
ecclesia,  interveniente  consensu,  coUatam,  aicut  eam  juste  possident, 
auctoritate  apostolica  confirmât.  »Com  a  nobis«.  Datum  Rome  apud 
sancium  Petnun  idibus  maii  anno  secundo.  Mai  15  Mom 
B,Fder. 

Am  Heg.  Vai,  tom.  0,  fol,  Mü«-  Dwrmth:  PremMi  JRcg.  Uxm.  p.  in, 
toi.  It  nr.  13S2. 

8.  Honorius  HI  papa  J.  F.  et  N.  arehidiac  unis  Catha!aiin(  ii.-»ibua  mandai, 
quatenus  . .  abbatem  sancti  Vincentii  Melensis,  qui  P.  pauperem  sub- 
diaoonum  cruces^natom  propter  quantum  annuam  p«nsionem  apad 
aichiepiscopumTteverenseni  fiüse  accusaverit  et  crudeliter  tractaTerit} 
facta  inquisitione  per . .  Letrensem  et  Lodcrescentis  abbates  et . . 
piiorem  de  Footanis,  ab  officio  suspendant,  firmiter  iqjuogentes 
eidem,  ut  refusis  prefato  derico  plenarie  litis  expensis,  infea  certum 
termiuum  iter  arriplat  veuiendi  ad  apostolicam  sedem  pcnani  vel 
premium  pro  meritia  recepturus  .  »In  nostra  quondam«.  Datum 
Home  apud  sauctum  Pelrum  idibus  maii  anno  secundo.  Uilß  Mai  lô 
MoM  iU.  Feter. 

Au»  Beg.  ViO.  tom.  H,  fol.  3ö7.  DamaA:  Preuutti  Seg.  Höh.  p.  III, 
voL  I,  nr.  13S7, 

9.  Honorius  III  papa  capitule  Metensi  mandat,  quatenus  Bartholomeo 
pauperi  derico  latori  presentiuin,  qui  jam  a  viginti  annis  et  amplius 


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I 


—  149  — 

in  eccifiida  Hetensi  devotom  exhibuerii  SuDidatuin,  sic  in  prebendali 

vd  alio  ecclesiastieo  beneficio  compétent!  provideant^  quod  ipse  de 
tanlo  servitîo  niercedem  debitam  se  gaudeat  assecntum')  .  »Non 
solum  divina*.  Dalum  Laterani  V  kalenrtn8  decembiis  anno  tertio. 
JâiB  Norembcr  27  Rom  Laicran. 

Au8  Reg.  V<ti.  ton.  10,  fol.  31c-  JMrnach  :  Fressutti  Ucg.  Mon.  p.  111, 

fOl.  j;  NT.  ITOà, 

10.  Honorius  III  papa  .  .  pnniireriu  .  .  decano  et  capitulo  Metensibus.  Pro 

Viviano  Scolari  latore  prcscnfium  rogaveral,  ut  eiindem  ewlesias- 

ticum  beneOciuin  non  habeiUem  in  ecclesie  Melensis  canonicum 

recipereat,  in  qua  dicitur  diu  laudabiliter  conversatus.  Quod  cum 

(aoere  non  curassent  a . .  de  VUlariis  et  G.  Qarilocl  abbatibas  ac . . 

cantore  Tlreverenai  oommoniti,  et  B.  thesaurarins  et  P.  B,  et  W. 

ansfaidiaGoni  et  A.  canoeUarius  eodesie  Metensis  mandato  pape  pa- 

lati  fuissent  obedtre,  sicnt  constitit  per  litteras  eorondem,  papa 

per  iterata  scripta  mandat,  quatenus  juxta  primi  mandati  tenorem 

eum  in  fralrem  et  canonicum  recipiant;  alioquin . .  sancli  Michaelis 

et . .  Flabnnimontis  abbatihu?  et .  .  priori  saru  ti  Michaeli''  Virdiinensis 

et  TuUensis  iiir)('e«nm  mnrHlat.  ut  ilins  enni)U'lliinl -j .  »l-'ruiiü>>i(iiiüm 

fiabens  viLe  =  .  Dalum  Viterbii  nonis  noverabris  anao  quarto.  iJil'J 

2itmn0j€r  5  Vikrho. 

Aus  Reg.  Va*,  tm,  10,  M 139.  Ihrmuh:  iVemMf  Seg.  Hou.  p.  III, 
voL  /,  HT. 

11.  llouoiiuü  Iii  papa.  .  »ancti  Mansueti  Tullcnsis  et  .  .  sancti  Naboris 
Melensis  diocesom  abbatibas.  Abbas  Gorziensis  insinuatione  mons- 
trayit,  quod,  cum  aasignata  esset  dies,  qua  proTinde  Treverensis 
abbates  ad  odebrandum  pro  monastid  ordinis  reformatione  capi- 
tnlum  jurta  generaJis  statuta  condlii  oonvenirent,  abbas  sancti 
Encbarii  cum  paucis  alüs  abbatibas,  ipso  et  uno  de  visitatoribus 
precedentis  triemiii  a*  nonnullis  aliis  abbatibus  nuUatenus  expcc^ 
tatis,  et  celebralM  inlia  incii  liem  as.signate  diei  capitulo  uc  in  eo 
pnnr-tis.  que  (iclicnt  in  (-apitiiio  lleri,  prf>termis«i<?.  elipri  se  m  vWi- 
laLüieiii  feequeuU.stneiiaü  pnu-nrnsHet.  Cum  pu  fa tus  .sancli  Kucliarii 
abbas  f;ontra  Gorziensem  ubbulcm  et  ecclesiaia  ciuisam  habeat  et 
modis  ornuibus  prosequatur,  supplicavit,  ut,  douec  per  commune 

>)  In  eundcm  modum  scriptum  tst  sujxr  hoe ..  id)bati  et ..  priori  GattetHoim 
Cisferctnisi>  ivfiiu's  Virdmiensis  diocesia  et  P.  eauonirn  murff  Metrie  0(1  tMlnißlef 
Meteniti,  uf  (upitulum  ad  hoc  monere  jrrocurent.    Jjtttuiii  ul  mpni. 

^  Scriidum  ett  m^er  hoc  «iääm. 


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—   150  — 


<  apitiiluin  fie  aliis  providcatur  visitatorihns.  papa  refornialionem 
ipsius  ecclesie  aliis  cniiimitlere  digiiarelur.  l'aj>a  f^uptaUiclis  abbalibus 
mandat,  qualenus  eidem  ecdesie  visitalionis  et  correctionis  ofliciuiu 
impeodant,  dooec  a  commani  capitulo  predicle  provincie  de  dfo 
visitatoribus  sit  provisum .  »Sua  nobîs . .  aübas«.  Datum  apnd  Urbenh 
veterem  VM  katendas  angosti  anoo  quinto.  1230  Jtdi  S4  Orvkh. 

A>i.s  Brg.  VaL  tom.  11,  fiH       Bwmàk;  AiemrfÛ  Mtg.  Bom,  p.  111^ 

eol.  I,  nr.  Hôéà. 

12.  HonotiuB  III  papa  G[oiupadi]  Ifetensia  ^isoopi  imperialis  ante  can- 
cellarii,  qui  proposnerit  io  terre  sancte  subsidium  proficisci,  per- 

sonam  et  ecclosiam  eju8  cum  otnaibtis  bonis  mis  sub  protectione 
beati  Pétri  et  sua  suscipit  staluens,  ut  sub  spcciaU  apostolire  sodis 
defpnsifme  ronsislant,  donoc  do  rediln  vol  obitu  ejti?  crTtissimc 
(•f»»rii(i^catur.  Ad  bec  ut  comodius  (»xcqui  valeal  votum  sumim.  obli- 
{(amli  roddihîR  monse  sue  m  ft  slo  purificalionis  instante  tis(]iie  ad 
quadrieiiumiii  l'm  ullateia  cou»  cdit .  >Dignum  est  ut«,  DaUnn  Lale- 
rani  kalendi?  decembris  anno  quinto.  J^^J  Deccmber  I  liom  Laterw. 
Am  Rig.  Vot.  tom,  11,  M  SS*-  Ihnmdt:  FttmtU  Meg.  flou.  p.  M, 
Vttl  I,  nr.  ima  mi  JMenibarg  ^I,  10^  «r.  149. 

13.  Honorius  III  |>apa  Johaïuii  d»'  Miirt  îo  Mpleujii  »colasticr».  cum  hc 
nuscatur  nobilitalc  ac  lilteraluia  polieie,  ut  apostolica  gratia  dignus 
merito  habeatur,  Friderici  Romaooratn  imperatoria  et  G[oiiradi] 
Meteosu  cpisropi  irnperialis  aille  eanceUarii  ac  ipsdus  precibos  in- 
clinatus  îndtilget,  ot  non  obstante  constitutione  codcUü  generaliB 
liceat  ipsi  plura  benefida  recipere  et  teuere,  si  canooioe  Gosäettoh 
tur .  »Cum  rie  noscaris«.  Datum  Laterani  kalendis  decembris  anno 
quinto.    li^^  Deccmher  1  liom  Lateran. 

Au-i  Ittg.  l  it/,  tom.  11,  fol.  3U,  JJamach:  PrauuUi  Meg.  Hou.  p.  UI, 
vol.  I,  tir.  2ÖÜ4. 

14.  Honorius  m  pa[>a  C[onTado]  episcopo  Metensi  irnperialis  aole  can- 
oellario  et  capituiu  Metensi  slatulum.  nt,  cum  ecdesie  fubrica  ^ves 
sumplus  exposcat,  fructus  prcbendarum  vacaturarum  ipsi  fabrice 
nstjiio  ad  decenniiun  d»»pnt^^ntnr.  conlirmat.  »Nn^strn  fuit  a]wi-1olatui«. 
Dittiiiii  î^atemm  llil  uonas  dccembriis  auao  quinto.  l^;ao  Decmlar 
2  liom  Lateran. 

15.  Honorius  10  papa  eisdem  sapplicantibus,  ut,  cum  ecclesie  sue  &- 
brica  graves  sumptus  exposcat,  omnibus  6delibu.s,  qui  feria  quart» 
infVa  octavBs  pentecosles  ad  ecciesiam  accesserint  elenuMioas  largi* 


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—   151  — 


turi,indu]genüain  ooncedere  dignetur,  Dtmueos  omnibus  penitentibuB, 
qui  idem  feoeimt,  Tiginti  dies  relaxât,  pfeeentibas  Mtteris  neqpmqnam 
ultra  decemiium  vaUtoris.  »Supplicastis  nobis«.  Datam Latenuiillll 

nouas  decembris  anno  quinto.    1220  Deci  inh  r  2  Tiom  Lateran. 

Au^  lieg.  Vat.  tom.  U,  fok  39,  DanmA:  PremUU  Eeg.  Mim.  j».  ÜZ, 

tul.  I.  nr.  2808  «.  2809. 

16.  HonoriuB  lü  papa  Metensi  .episoopo  et  imperialis  aule  cancellario, 

cujMs  bona  ecclesie  in  divopsif  oxislimt  dioeosihiis'  ac  per  hoo  a 
diversarum  diocesum  hominibus  frequenlius  rapiuiitiir.  auctorilatcm 
cnncedit,  ut,  si  diocesaniraptorum  hujusmodi  censuraiii  ecclesiasticain 
exei'cere  neglexerinl  lercio  reqnisili,  exlunc  in  raplnres  oensurain 
exerccat  Uberc.  >Tua  nobis  liuteniitas«.  Datum  Luleiuiii  IUI  nouas 

decembris  atmo  quinto.  Î2J90  Deeembar  2  Bm  Lateran, 
Am  Bitg.  VeL  foM.  11  f«IL  AB». 

17.  HiHJorius  Hl  papa  . .  episuopo  . .  sr^olasfioo  et  .  .  eanoniou  Argeiilirieii- 
sibus.  .1.  Melensis  scolastieus  prupusuit  corani  ipso,  quod.  cum 
contra  magistrum  G.  cantorem  TuUensera  euni  super  soolastria  sua 
indebite  molestantem  ad . .  prepositum  Ai|;entinensem  et  igus  coliegas 
litteras  impetrasset,  dictus  cantor  poetmodnm  alias  ad . .  priorem 
de  Bargo  sancte  Marie  et  coi\jQdices  cgus  super  eodem  negotio 

-  litteras  impôt rasset  .  cumque  prepositos  et  collège  mandassent 
priofi  et  ooi^udicibos,  ut  supersedentes  negotio  convenirent  ad  locom 
communem,  ut  per  collationom  Ütteraruni  cognoscerent.  ad  quos 
eonim  huju.-*nmdi  jnrifortio  perlineret,  ipsi  nullatenu."  id  fiuere 
voluenmt.  Nc  (luo.-tio  indecisa  remaneat.  papa  ülis  maiitlat,  (lua- 
teiius  facicnlts  :iibi  ulrasque  üUciiis  i  \liilK;ri  injungunt  illis,  ad 
quos  jurifortiouem  viderint  pertinerc,  ul  in  causa  ipsa  procédant 
juxta  formam,  reliquis,  ut  negotio  supersedeant,  revocato  in  statum 
deMtnm,  si  quid  forte  fuerit  per  eos  ilUcite  attemptatum.  »Dflectus 
filioB  J.«  Datum  Laterani  U  nonas  decembris  anno  quinto.  1230 
2)eonn5cr  4  Born  Lateran. 

A  um  lie(j.  Vat,  iom.  11,  faiL  êOn,  Dmnodk;  FmmOi  Reg.  Höh.  lUf 
.  toi.  J,  ur.  2tm. 

18.  Honorius  III  papa  capitulo  Metensi  statutum,  ut  canonici  ecclesie 
Metensis  m  absentia  sua,  nisi  causa  peregrinationis  aut  gtudii  seu 
de  capituli  lioentia  sint  absentes,  fiructibus  suarani  careanl  preben- 
darum,  confirmât.  »Que  pro  ecHe«iarnm«.  Datum  Laterani  U 
uooas  docembris  anno  quintfi.  /l.vc/  Dccenüter  4  Born  Lateran, 

Aus  Reg.  Yut.  tom.  Ii,  joi.  4L 


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—   162  — 


19.  Honuriu»  III  papa  capitcdo  Meteosi  eodesiam  sancti  Quiniini  cum  pe^ 
tinentiis  ab  . .  abbate  et  convenlu  Gorciensibus,  loci  dioeesano  con- 
sentiente,  collatam  ad  colidianam  distributionem  inler  fraires,  qui 
canoniois  horis  interernnt.  fnriondam  confirmât.  "».Tiistis  petentiain*. 
I^tuin  ut  supra.    12:^<i  Thceinber  4  limn  Lukran. 

Am  Beg.  Vat.  tum.  Il,  fol.  43.  Darnach  :  Pressutti  Beg.  Eon,  ^.  UI, 
voL  I,  nr.  S81)6  «.  S8S6. 

20.  Honorius  Iii  papa  R.  do  l'orta  et  mafn'stri-^  J.  de  Madires  majoris 
eccle?îie  ci  R.  sancte  Marie  Magdalene  canonicis  Virdimensibus. 
J.  Mt'tcnsis  Rcolasticus  sua  pelitione  monstravit,  quod  mfi«nsler 
W.  de  iiuniiont  Lingonensis  canonicus  nuper  super  sculasUiii  Me- 
tensi  ad . .  priorem  de  Claromonte  et  coiyudices  ejus  TuUensis  et 
Lingoneosâfl  diocesum  oommiasionis  a  papa  litteras  pro  magialro 
G.  de  Bunnont  Hetenâ  canooieo  nunc  cantore  TuUensis  ecdesie 
impetraTtsaet,  solo  in  eis  Hetensi  prànioerio  nominato.  Cumqœ  pro- 
curator  ipstos  primicerii  fitteris  contraâûdaaet  eisdem,  pre&tos  ma- 
gisicr  W.  coram  magistro  Occ.  eapellano  pape  tune  litterarom  hiqosmodt 
auditorc  proniisit,  quod  primicerius  non  convonirptiir  ullo  umquam 
tempore  per  oasdem,  sicut  tam  nuditoris  qn;iiii  ina^ristri  W.  patonfo^? 
litlwe  maiiife-stuiil.  Necaulem  predirtus  canlurauctoritatp  hnjusiiiodi 
litlcraruni  oonvenirt»  cdnalur  scolaslicum.  quare  idem  i)a|M'  suppli- 
cavil,  ul,  cum  in  iiac  parle  manifesta  .sil  malilia  cantuhs,  qui  sola 
ea  causa  primiceriumnominaTent,  ut  per  subJedaineiBUBidam  trabere 
posset  in  causam  equales  ipsi  primîcerio  vel  minores,  ipsnm  de 
ht^usmodi  fraude  non  sineret  comodum  reportare.  Papa  iUis  mandat, 
quatenus,  si  pr^issis  veritas  suflragatur,  predictas  littons  nuntient 
nullius  esse  valons.  »Dilectus  filius  J.<  Datum  Lateram  m  idus 
deoembris  anno  quinto.   12^  Dccemher  il  Rmn  Lateran. 

Âm  Reg.  Vat.  «MM.  U,  fok  4».  Danadi:  1V«MN«»  Beg.  BM.p.  III, 

vol.  If  nr.  28ù4. 

21.  Honorius  QI  papa  sancti  Vincentii  Metensis  et . .  de  VDeis  abba- 
tibus  et . .  priori  de  VÜere  Metensis  diocesis.  Scrqieit  olim  Helensî 

capitule,  ut  Vivianuin  (  Icricum  reciperent  in  canonicum,  ac  demum 
abbati  sancti  Michaelis  et  coqjudicibas  ejus  dédit  in  mandati^^.  m 
capitulum  ad  id  ccclesiastica  districtione  compellerent,  nisi  r>rt* 
aliquid  canonicum  ob\iarPt.  Ctimqne  corain  ipsis  diutins  fiii-^>et 
discepiatnin.  deuium  . .  primicerio  Meleubi  et  [iiefalo  «•leiit  o  propter 
hoc  in  papy  presentia  constitutif,  duxit  sic  provideudum,  ut  capi- 
tulum quindecim  libras  Provenieusium  Francie  clerico  coofenit 


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—    153  — 


annuatim,  qiinus<]ue  »ibi  proTideril  in  equivalenti  eoclesiastico  be- 
nefido  vel  majori;  super  rec^tione  autem  clerici  capilulum  abaol« 
vit  Papa  ilfis  mandat,  quatenus,  quod  saper  Mb  ab  ipso  equitate 

suadente  provisum  sit,  faeianl  firmiler  «bservari.  «Scripsimus  ottm 
dilectis*  Datum  Laterani  kalendis  februarii  anno  quioto.  U^l 
Fd^ruar  1  Rom  IxiUran. 

Am  lieg.  Vitt.  Um.  11,  foL  81.  Danach:  iVesMiK»  Seg.  Hott. HI, 

cvl.  I,  tir.  3000. 

82.  Hoaorius  III  papa . .  decano  Virdunensi .  Jocelinus  Meteitsis  cano- 
nici» monatiavtt,  quod  bona  memorie  E.  pritnicerius  Metensis  apud 
sedem  aposloiieam  pro  suis  et  ca^lesie  Metenas  negolüs  consiitutus 
a  quibusdam  mercatoribus  Seneosibus  miituum  centurn  (]uadraginta 

mnn  anim  acccpisset.  Pro  quibus  solvendis  idem  onuonicus  so  nstrin 
xil  vinnild  jnrnmonti  et  supplie;! vit,  itt  papa  siijut  hoc  sibi  {)in\ Hiero 
dijrnarctur,  cum  non  habial  luïde  pet;uiiiain  solvere  tcrminis 

constitutis.  Papa  ilii  mandat,  quatenus  proventus  primieeriatus 
et  alionim  beneliciorum  primicerii  facial  sequeslrari  tum  diu,  donec 
de  sorte  sua  inde  satis^ctum  sit  mercatoribus  supradictis .  >Di- 
lectoB  filius«.  Datum  Laterani  kalendis  aprilis  anno  quinto.  i^l 
AprU  1  JRùm  Lateran* 

Am  Heg.  Va».  <on.  11,  foL  101,  BamoA:  Prmutti  jReff.Eim,p.  lU, 

23.  Honorius  III  papa  . .  de  iiamerode  et . .  de  Oïladia  Ci-slt  ixieiisis 
ordînis  abbatibus  Trererensis  et  Virdunensis  diooesum  mandat, 
quatenus  duobus  abbatibus  nigrorum  monachorum  acdtis,  monas- 
teriis  Treverensis  provinde  monachorum  nigrorum  juxta  generalis 
statuta  condlii  visitationis  officium  impendant  et  ad  monasterinm 
Gorziense,  oui  |)apa  specialiter  providere  relit,  personaliter  accédant 
et  visitalionis  ofllciura  exhibeant,  nullis  litleris  obstantibus  inqui- 
sitionis  vel  visitationis  pro  abhate  (îorziensi  ad , .  abbatem  sancti 
Arnultt  vel  ad  . .  abbatem  saiK  il  Naborif  e(  ipsoruin  collcîças  a  «ede 
apofstolica  impetralis  ,  »Ouia  de  moiuisic  i  i<»rmn  Datum  Lateranillil 
nouas  aprilis  aiiiu}  quitito.    1J2à^I  Apnl  .li  liutn  Laleran. 

Aua  Heg.  Fof.  tom.  11^  fui.  10 Darmdi:  l*rc^uUi  heg.  Hun.  p.  JII, 

«oi.  j;  «r.  sass. 

24.  Ilnnnriuf  III  i>apa  P.  et  W.  arcbidiaconis  et , .  cantori  Metensibus 
iiiamiat  fpialcinis  non  permittant  Johannem  clerirnm.  qui  olim  in 
moouäterio  Longipootis  Gislercieiisis  ordiuis  rcligiouis  habituin 


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—   154  — 


susceperit  et  conaidento  poslmoduin,  se  asperitatem  ordinîs  i^us- 

lincre  non  i)osse,  infra  probationis  aniuim  nuîla  professione  fada 

ad  scfulum  «il  revpr^^ns.  nb  nliquibit-*  innlostari  .  -  Ad  niKlipnlir^m 

noslram«.  Dalum  Laterani  il  iUus  augusli  anuo  sexto.  JJi^lAugitd 

JJi  liam  Lateran. 

Am  Heg.  Vat,  Um.  11,  fol.  ISBv . 

25.  Honorius  III  papa  magisiro  Barlholuuieu  deeano  Carnotensi .  (^ani 
oUra  pro  Viviane  clerico  Melensi  capilulo  scripsisset,  ut  ipsum  reci- 
perent  in  canoDicum,  abbate  sancti  Michaelis  et  collegis  suis  exera- 
toribtis  deputatîs,  coram  ipsis  nomine  caiHtuIi  servilis  cooditionis 
exceptio  fuit  opposite  contra  fllum.  In  qua,  licet  capitulum  pemUis 
defecisset,  ad  instantiam  E.  Metenns  primicerii,  qui  se  pro  lietensis 
oci'Iesie  procuratore  gerebat}  duxit  papa  ita  providenduin,  ut  capi- 
tuluni  prcdicïto  clerico  pro  sua  provîsione  15  libras  Proveniensium 
Frati'  ic  solverel  armu.itini.  Nupor  autem  papn  mtiltnrnni  de  capitulo 
rf  <<  |ut  lilleras  continentes,  quod  predictus  priinit:erius  non  foisset 
Mi'ti  iisis  ccclesie  procurator  et  eadem  provisio  eccleî^ie  fiât  onerosa 
et  Imhic  (  (mversalionis  idem  clericus  et  sanjçuine  jrenerosus  exislaU 
i^ropter  quod  in  lilteris  eisdem  rogabalur,  ut  provisionem  revocans 
clericum  concedere  in  canonicum  dignaretor.  Idem  quoque  clerico 
postulante,  papa  ilti  magistro  mandat,  quateous,  quid  major  et 
sanior  pars  Metensis  capituH  sive  drca  receptionem  iUitis  seu  pro- 
vi^ionmn  eandein  acce|)tare  ne  dixerit,  iliud  anetoritate  apostolica 
fieri  et  servari  faciat.  Quod  si  Metensc  capitulum  in  annuam  pro- 
\isioneni  duxerit  declinandum ,  15  libras  faciat  eidem  annuatim 
exbiberi,  quia,  cum  de  Provpnipii«!  moneta  scripserit,  eam  n^v'ioni-- 
credi<l(Tit  usualcm,  non  obslanlibus  litteris  ad  ablnit» m  san'  ii  \  lu- 
centii  Rîetensem  et  collegaü  super  li<»i  a  st-de  ai»o»U>lica  iuipcUalis. 
»Cuju  olim  pro«.  Dalum  Anagnie  XV  kalcudas  apriUs  an  no  sexto. 
UiJlä  MStm  18  AmgnL 

Atiê  JUg.  Vat,  tom.  Jf,  fO.  SSSß, 

26.  Honoiius  m  papa  Viviano  clerico.  Cum  oÜm  pro  reoeptione  sua 
Utteras  Metenst  capitulo  nûsisset,  notam  servilis  oondittonis  eass 
objeotam  et  testes  ad  eam  oomprobandam  inductos.  Depoâtiooibw 
eorum  inspectîs  ipsum  non  invenisse,  quod  üli  obiceretiu-,  fuisse 
probatum,  ac  pronontiare,  objectionem  non  obetare,  quin  Ubefe 
possit  ad  sacros  ordincs  promoveri  et  ad  omnes  Icgilimos  actus 
admitii .  >Cum  olim  pro.«  Datum  Anagnie  étendis  apriiis  auno 
sextu.    l^-'V^^  Aprd  1  Anmjm. 

Au»  Jicy.  Val.  tout.  JJ,  fuL 


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165  — 


27.  Honoritu  III  papa  R.  reclori  eccleaie  de  Unchereu  ecGlesiam  de 
Linceren,  quam  canonice  proponit  se  adoptam,  ooDfirmat,  pctHoiiam 
com  omnibus  bonis  sub  proteclionem  suam  suscipietis ').  »Sacro- 
saneta  Romana  ecciesia«.  Datum  Lalerani  1111  oonas  januarii 
anno  septimo.  1223  Januar  2  Ihm  Lateran. 
Am  Reg.  Vat.  Um.  12,  fol.  16. 

88.  Honorins  III  papa  magistro  et  firatribus  bospitalis  in  novo  saburbio 
Metenai.  Ex  litteris  Metensium  civium  intellexit,  qnod,  cum  nuUus 
esset  bospitalilatis  in  civitale  Metensi  luciis,  ipsi  hoq[»itale  et  domos 

ipsiti«  in  fiirirli*  suis  et  ih-  btnii^  propriis  ad  usus  paupcrum  con- 
?tru\issetit.  ubi  rec'iperenlur  tarn  iiMiij!pnp  qriam  extranei  pauperes 
et  ci«  Hiilis  Imnostf»  in  necessariis  pro\  i^lcictnr.  Hnde  provideri  a 
papa  pudluluruul,  ut  hospilale  et  ejus  buiia  pauperibus  deputiila  in 
usus  converti  alios  non  contingal.  Tapa  inhibet,  ne  predicta  contra 
id  qood  observatnm  est  hactenus,  alionim  quam  paupenim  nsibus 
deputentur .  «Cum  a  nobtsc.  Datum  Laterani  X  kalendas  deoembris 
anno  nono.   tSJ^  Nwsmber  SJi  Jtont  Latêran, 

Am  Jtqr.  Fat  Um.  13t  M      Ihnuu^i  Sodenberg,  M^.    197,  nr.$eo. 

29.  Honorius  III  papa  .  .  Fslernacensi  et . .  Luxebuigensi  ahhatihus  et., 
priori  Luxeburgensi  Treverensis  diocesis.  Cum  oausam,  que  iuter 
capiiulum  Leodiense  et  commune  Metense  super  destructione  ville 
de  Maideres  Tertitur,  ab  audientia . .  abbatis  sancU  Martini  Tre- 
verensis et  cottjudicum  per  appeUationem  delatam  iUis  duxerit 
commitiHidam,  dictum  commune  ad  sedem  aposl(4icam  appetlavit 
Quare  Ülricus  procurator  ipsius  communis  varias  proponens  causas 
gravaminis  petebat  causam  aiiis  delcgari.  Cui  sc  Lambcrlo  pro(ni- 
ratore  mpiliili  npponrnto.  pnpa  J[ohanttom]  lituli  .sancte  Praxedis 
presbiteruui  carduialeia  oiKessit  auditorem.  Corani  qud  dictu.s 
Uiricus  i,  a.  dixit,  quwl,  cum  cives  Metenses  nou  adili  u  iit  exire 
civitatem  Metensem  et  timercnt  acccdere  Treverim  piupler  guerraa 
el  alias  inimicitias  capitales,  petiissent  ab  Ulis  locum  securum  sibi 
assignari,  sed  iDi  nolnissent,  et  cum  eis  qnadam  die  sabbati  fuisset 
terminus  aasq^tus  et  partes  in  Ulorum  presentia  comparèrent,  in 
sequentem  diem  lune  terminum  prorogassent  in  communis  dispen- 
dinni  presertim,  quia  procurator  capituli  erat  mansionarius  Tteve- 
reomSf  ipse  tero  inde  valde  remotua.  Addidit  quod,  cum  magister 


1)  Scriptum  eut  in  eundan  uioäum  jfro  IL  cammco  eccle^t  {iunctf  èkilvatoi-ùi 
Mdfitm,  ctvus  pnibMäa»  m  eedetia  «med*  SatetOori»  Maaui  papa  cui^maL 


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—  166  — 


Tlieodoriciis  Treverensia  canonîcus  essfit  advncntu.s  partis  iilterius 
cl  alii  canonici  Trcverenscs  essent  concanonici  Treverensis  pre- 
positi,  qui  sit  Lcodiensis  archidiaconus,  iUi  oo  ioîn  procnratorp  rnn- 
Iradicente  ipsos-  pro  assessoribus  htibnissent  .  i'apa  réfèrent»'  car- 
dinali  cauàaui  iUis  remitUt  mnndaiis.  ([ualomis  in  ea  juxta  priorum 
liUerarum  conlinentiam  ad  illus  diieclanmi  ralione  prem  procédant. 
»Cum  caïunin  que«.  Datum  Lalerani  XII  kaleadas  martîi  [anno 
decimo].   XStSi?  F«5f(iar  18  Itom  taknm. 

Am  Btff,  VaL  tûm,  13,  foL  US.  DanutH:  SodeiAay,  S^.  1, 91*,  nr.  m. 

30.  Honoriu.s  III  papa  G.  arcladiarono  et  niagi.slro  H.  sdbthesaiirariü 
Tullcnsibu.s  et  J.  canonico  de  Vi(M)  Metensis  diocesis.  B.  paupcr 
clericus  propo.suil,  quod,  cum  papa  dedisaet  flfetensi  capîtulo  in 
mandatia,  ut  eidem,  qui  in  eoram  ecclesia  ab  adoleaeentia  fideliter 
servÜBset,  iu  prebendali  vel  alio  competenti  benefîcio  providerent^ 
oollati^  aliû  quibusdam  prebendis,  que  intérim  vacassent,  ad  pre> 
bendam  a  majori  parte  capituli  electus  fiiisset  in  canonicum,  qui- 
dam vero  de  capilulo  numéro  et  merito  pauciores  magistruin  R.  scf>- 
la.sticiim  Ht  cHmerarium  Virdunrn?!pni  et  Trfvorcnï^pm  onnonicmn 
nomina.s^enl .  (aim  ille  sfola^iieus  imj»edial,  ne  iirelirixiaiii  ipsîun 
paci(i(;c  pos.sideuL.  papa  ilUs  mandat,  qualenus,  si  premissi-i  verilas 
.suffragîilur .  diclo  pauperi  prebendam  a.Si<ignent  et  faciant  ipâuiu 
ejus  pacilica  posaessione  gaudere,  contradicUone  dicti  priuiicmi 
non  obstante  .  »Dilectus  filius«.  Datum  Laterani  Xü  kalendas 
junii  anno  decimo.  1226  Mai  21  Som  Latenm. 

Am  Heg.  Vau  tom.  IS,  foi.  143. 

31.  Honorius  III  i)apa  episcopo  Metensî.  Juyenali^  fiUus  quondam 
Mandicti  nobitis  dvis  Romanns  proposuit,  quod,  cum  flli  quandam 
pecunte  quantitatem  mutuasset,  licet  solutionis  terminus  esset  elap.<us, 
de  pecunia  ipsum  satisfat  ère  non  curavisset,  propter  quod  dampoa 

et  expen.sa.s  se  queritur  incurrisse.  Papa  illi  mandat,  quatenus  euni 
s;i(i-fariiii,  nlioquin  nsque  ad  fc^tnm  pcnto( o-tcs  primo  vrnturum 
per  iilniK  Mui  responsalem  se  repre^entet  facluru:>  eitit m  jnsiitie  coni- 
|)lcin<  tituiii  :  dilcclis  aiitcm  tilii-;  docujio  et  archidiat  tmo  r^thalau- 
nen.sibus  mandat,  iil  ilium  ad  aUerum  predictorum  compellant,  si 
neces.se  esset .  »Dilectus  üliuä«.  Datum  Lalerani  XV  kalemfos  fe* 
brnarü  anno  undecimo.  1227  Januar  13  Bm  Laieran» 
Au»  JUff.  Vat.  tom.  13,  fol.  tSÜ. 

32.  Gr^orius  IX  papa  0[tttiûij  sancli  Nicolai  in  careere  TuUiano 
diacono  cardinali  apo»tolice  sedis  legato.  Olim  intellecto,  quod.. 


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—   167  — 


Metensis  episcopus  .«taliin.  iMj^Upmni  fiierit  per  sedein  apostolirnin 
(îpiscopatuin  Melensein  luiic  l  ullap.-^uin  graviter  de  Virduiuüi.  i 
Iranslatus,  restilisset  lutyoribus  et  potenlioribus  totius  imperii  circa 
Reniun  ita,  que»!  post  multos  laboies  ei  pericula  gravia  pacem 
dedisset  eodesie  supradicte  ac  .comîtatam  Hetensem  et  cam  eo 
quatuor  nobflia  castra,  quorum  unum  dvitati  eqaqwUet,  cum  per- 
tÏDentiis  acquisivisset,  que  omnia  ecclesie  sue  oontuliaset  perpetuo 
possidenda,  propier  quod,  cum  occasione  hiyusmodt  ampliores  ex- 
peiisa->>  facere  oportuissel  eundein,  non  niodicum  onus  subiisset  de- 
bitorinn.  papa  prelatis  cl  clero  rivitatis  cl  dioresis  Mototisis  dédit 
in  prfccplis,  ul  opisropo  rnmjKtci)-  ad  hoc  auxilinin  libcrulitcr 
Iribuerenl;  Trevercn-cin  aiilciu  aiclut  iii.siopuni,  ne  hub  sarciua  do- 
bitoruin  ectdcsiani  uonLiu^fuict  depriini  niciuoralam,  ipsi  cpi.scupo 
super  hoc  executorem  r  oncessit.  Qui  niultoruiu  habito  consilio  sa- 
pientuin,  quantum  quisque  pensatis  facultatibus  singulorum  pro 
aolutione  debitorum  septem  miliiun  et  quingeutarum  marcarom 
contribitere  teneretur,  taxant,  in  rdidles  excx>mmunicatioras  sen- 
tentiam  promulgando.  Papa  taxationem  rata  m  liabens  cardinal! 
mandat,  quatenus  excommunicatîonem  ab  archiepisc;opü  prolalam 
faciat  usque  ad  satisfaclionem  condignam  observari .  »Olim  intel- 
lect o  (|itod<.  Da t tun  Perusii  VU  kalendas  novembris  anno  tertio. 
Ulij:iy  Oktober  26  Ft-nujia. 

Am  Eeg.  VcU.  tom.  14,  fol.  Ii2.   Darnach:  Aucnvj,  Les  registrea  de 

BB.  Gregorius  IX  papa  abbaUbus  et  aliis  eeclesiamm  prelatis  in  Me- 
tcnsi  diocesi  redditiif^  nhtinentibus  mandat,  quatenus  ad  solvenda 
débita.  qnilMis  ejii^cnpus  et  ecclesia  Metcnses  gravari  noscuntur, 
couliibuaiil  juxta  la-xaüonem  arcliie|ti>copi  Treverensis.  alioquin 
sententiam  excommuuiotitionis,  quam  in  rebelles  idem  tuleiil,  lalam 
habebit .  »Olkn  intdlecto  quod«.  Datum  Perusii  VII  kalendas  no- 
vembris  anno  tertio.  X£S9  Oktobw  26  Fem^. 

Jm  Btg.  Vat.  tom  ïàt  ftL  uaft»  DanutA:  ^iniray,  «r.  303. 

34.  Gregorius  IX  paj*a  .  .  Melensi  episcopo  indulget,  ut  duos  de  (  aiin- 
nicis  Metensis  ecclesie.  dumtaxat  (jui  suarum  non  obstanle  «.un- 
suetudine  aliqua  vel  stalulo  fiuclu^  inlegre  percipianl  prebendaruni, 
LQ  socios  sîbi  assumera  valeat  pro  suis  et  episcopatus  negotiis  pro- 
cntandis .  >Ftoteniitatis  tue  predbus«.  Datum  Penuü  II  kalendas 
novembris  anno  tertio.  IStdd  Oktober  31  Perugia. 

Am  Beg,  Vat.  tom.  14,  fitL  143.  Dwnmck:  .^nvntjf,  nr,  368. 


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—    158  — 


35.  Gregorius  IX  papa . .  Metensi  episcopo  indulgel,  cum  episcopatus 
tanto  prematur  onere  debitonun,  quod,  nisi  aUquo  remedîo  sab- 
veoiatur  eidem,  extrema  timeatur  ei  desolatio  immiiiere,  tit  firockos 
benefidorum  diocesis  Taoantium  inlra  qimiqiieimittm,  prioratibos 
prepoâtnris  et  abbatUa  exoeptia,  tioeat  par  triennium  letinen  ia 
exteniiationem  debitonim  convertendos  ita  tarnen,  ({uod  intérim 
ecdesiîs,  in  quîbus  bénéficia  ipsa  vacare  contîgerit,  per  idoneos 
facial  vicarios  desrinri .  »Cum  sieul  accepimus*.  Datmn  Peroffli  VI 
idus  novembiis  auuo  tercio,    12J29  Noirmhpr  8  Perugia. 

Am  Heg.   Vat.  tum.  14,  foi  143.   Uarnich:  Aucratf,  ur.  3H6  tutJ 
Jtodenbtrg,  JB^.  J,  9»^  m,  406. 

36.  Gregorius  IX  papa  . .  Treverensi  archiepiscopo  mandat,  qualenus 
onni  Dudonc  de  Cruce  clerieo  Meleiisis  episcopi  de  snfprddfo  îre- 
iiiti)  et  solntîi,  super  dcfcctu  natalinm  dispoiisct  .  |iirle  I>u- 
duiii»  .  Dulutn  Perusii  idibus  novembris  anno  tertio.  IH^  No- 
vember 13  Perugia. 

Am  Reg,  Vat.  tom.  U,  fei.  1439-  DarnaA:  Auvray,  nr.  369. 

37.  Gregorius  IX  papa  priori  Vallisscolaniin  Lingonensis  diocesis,  ma- 
gistro  W.  archidiaf^ono  ot  H.  canonico  Lingonensibus.  G.  N 
nionachi  monnstprii  saiic  ti  Symphoriani  Metcnsis  inon.strai'uiil.  i\uod 
abbas  ipsius  iiionaslerii,  qui  rej^ulart  s  ubscrvantias  non  prol'e^us 
in  abbateni  se  inlrudi  lemere  prucuruvi^ael  et  qui  bona  dilapida-ssel 
cjusdem  ecclesie,  processurn  et  inquisitionem  appeUatione  interposiU 
iobibuisset  Papa  mandat  ittb,  quateous  abbati  et  priori  monasterii 
BosonisviUe  Hetensis  diooests  iähibeant,  ne  abbati  sucurraiit,  et 
procédant  juxta  priornm  litterarum  conttoentiam .  >G.  et  N.  mo- 
nacbi«.  Datum  Anagnie  VilD  kalebdas  martii  anno  sexto. 
Februar  21  Anagni, 

Au»  Btg.  KoC  fom.  16,  /of.  Ad». 

38.  Gregorius  IX  papa  episcopo  Parisiensi.  Abbate  Dt  rveuii  u>uque- 
rente  quod,  cum  sibi  et  J.  dicto  BaiaUi  an  liidiaeono  llathalauncusi 
et  magistro  Girardo  de  Lauduno  canooico  Remensi  papa  duxerit 
committendam  visitationem  monasteriorum  Meteosis  et  Virdoneosts 
diocesum  exemptorum  ordinis  sancti  Benedicti,  sancti  Arautt  Me^ 
tenais  et  quidam  alii  abbates  et  monachi  juriadictionem  ipsiua  im- 
pedire  volenles  et  insanientes  in  ipsam  moleslavt'rint  per  diverâas 
Utteras  ad  diversos  Jadices  eodeni  tempore  cilari  malitiose  ßiciendo, 
quoruMi  quidam  in  ipsum  sententias  promu^averiot,  papa  mandat, 


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—  169 


quiilcmis  illns  nd  satisfar  tiouein  eongruam  coinpellat  .  »Exhibita 
nobiis^.  Dalum  Spokü  XVU  kalendas  septembris  anno  octavo. 
123é  Augud  10  Spoleto. 

Am  Seg,  VuL  im.  J7,  foL  SOt»- 

39.  Gregorius  IX  papa . .  deeano  et . .  canton  Cathalaunensibas  mandat, 

qualenus  appellalioneni  Ilcnrici  siibdiaconi  inquirant,  qnt.  cnm  olim 
aH..doraniim  ot  rapiliilinu  Treveioiise.-',  ni  eum  modionm  l)oneti(  ium, 
quod  in  eeclesia  de  Wulkercn^es  ublinet,  resignant(>in  in  canonicum 
reciperent,  mandatum  pape  ublinuerit,  abbate  bancli  Martini  Tre- 
vcrensis  monitore  et  preposilo  monasterü  de  Gamerengis  Metensis 
diocesis  executoie  concessîs,  illos  rebelles  invanerit,  qui  ad  decanam 
majoris  ecclesie  Ârgcntinensis  et  suos  coi^udioes  Htteras  pape  im- 
petraTeiint  contra  eum.  Papa  mandat,  quatenus  procédant  in  eod^ 
negotto  juzta  priorum  litterarom  continentiam  ad  dicttun  decanom 
Ârgentinenamn  et  conjudices  oblentarum .  »ÂC( cdcns  ad  apostoli- 
cam<.  Datum  Perusii  XVi  kalendas  novembris  anno  oetavo. 
l^à  Oktober  17  Perugia. 

Am  Meg.  Vat,  tom.  17,  fol.  äl5. 

40.  Gregorius  IX  papa  . . decano . .  majori  preposito  et. . canton  Tre- 
verensibus.  Cum  N. . .  ^rdunensis  episcopus,  qui  Garairio  et  qui- 
busdam  aliis  civibas  Metensibus  in  quadam  somma  pecunie  tene- 
retor,  Ulis  fidejussoriam  eaatîonem  dedisset  et  juramentum  corp(mile 

prestiiLsset,  quod  numqnam  de  civitate  Metenâ  recédât,  donec 

cives  satisfaclionem  plenariam  obtinerent,  hujusmodi  occasione  de- 
Icntus  proseoufionem  ofiicii  sui  oiiiillere  non  absque  gravi  Virdu- 
nensis  ecclesiclesione  cogalur,  papa  mandat,  quatoniis  cives  memo- 
ratos  ad  relaxandns  cautiones  moiieant ,  »Ad  auilietiliam  nostram*. 
Dalum  Perusii  Viil  idus  februarii  anno  oclavo.    iÂîJ  Februar  6 

^«f  Beg.  YttU  im.  17,  fol  256. 

41.  Gregorius  IX  papa  abbatî  sancli  Pétri  ad  montes,  magislro  .Inhanni 
archidiacono  et . .  cantoii  CathalauiuMi^^ibus.  Abbas  et  conventus 
monasterü  de  Gorzia  ordinis  sancti  Ijenedicti  Metensis  diocesis 
cooquesU  sunt,  quod,  cum  Vivianuâ  canouicus  Metensis  per  falsàs 
Uttaroa  eoram  nomine  confectas  a  mercatoribus  quibosdam  Senen- 
sibos  pecuniam  reoepisset  neque  solvisset,  consenti  ac  alias  mo- 
lestati  fuissent,  quantitate  debitorum  mille  quadringentas  libras 
tranaoendente.  Papa  mandat  ilUs,  quatenus  loco  tuto  partibus  assignat» 


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—   160  — 


fadentes  sibi  universas  litieras  obtentas  et  processus  per  eas  habiUn 
exhiberi  causam  tenraneiit,  ai  de  parüiun  ToUintate  prooeBserit 
9Exbibita  nobis«.  Datum  Inleramne  XV  kalendas  julü  anno  de- 
dmo.    ISSff  Jioti  17  Terni. 

Am  Beg.  Vak  lom.  18,  foL  166. 

42.  Gregorius  IX  papa . .  sancU  Petri  Derrensis  Cathalaaoensis  diocests 
et . .  sancti  Vincentii  Melensis  abbaUbus.  Cum . .  episcopns  et  a vleaia 

Motenses  in  quadam  siitnmn  pecunie  An{?elo  Romani  de  Sposa. 
Birth'olomeoj  et  Angeln  Malialardji',  Anjolo  r,;)f»'lin[i),  Johanni 
Tcmpcri  et  Johanni  tilio  ipsius  Angeli  de  Komaiio  Romanis  eivi- 
bus  tonerentur.  eompositione  ainicabili  coram  T[homa]  sancte  Sa- 
bine presbiieio  cardinali  facta,  papa  inuudat,  qualenus  deductis  quin- 
geutis  mareiü  argent!  pro  sustentalione  episeopi  memorati  siAWBiäßSf 
de  residuo  memoratis  civibus  de  tribus  milbus  et  octingentis  no- 
nagiata  et  uoa  marcis  et  seplem  sotidis  et  octo  denariis  steriin- 
guoram,  aicut  in  instnimentis  continetiir,  satis&cere  pncaient. 
>Cum  venerabilis  fiat«  r<.  Datum  Viterbii  lU  kalendaa  junii  am» 
undeciino.  1337  Mai  SO  Viterïpo. 
Am  Bgg.  Vat.  tom,  i«,  fol.  am. 

43.  Gregorius  IX  papa  eisdem  mandat,  ut  de  duobtis  milibos  et  ti** 
centis  mards  sterlingnorum  JuTonali  Mannetti  civi  Romano  salis^ 
feœre  procurent.  Datum  ni  supra.  Mm  90  VUmbo, 

Au»  Ueg.  Yai.  tom.  18,  fol  i/5ôt- 

44.  Gregorius  IX  papa  magîstris  G.  de  Lauduno  cancellann  et  P.  de 
Colunipna  canonico  Parisiensibu.s.  Cum  super  quibusdam  debil» 
.  .  ppis'rnjMî?  f»t  wolesia  Mftfn'^o'?  nonnnlüs-  fToditoribn*?  tonprcnfur. 
t;m<li'iii  S' inili;ilil(>|  nnnrti  Laiirentii  in  Lut  iiia  jire.-^ljitfro  l  aniinali 
auditore  couce.nsiu,  inler  Uici  [aidumj  canonicum  sancti  Salvaloris 
Melensis  procuralorem  episeopi  et  quosdam  mercatores  Romanos 
compositio  iuterveoit,  quam  episcopus  non  observaviL  Postmodaitt 
pro  Jovenali  Mannetti  et  Angelo  Magalotti  dvibns  Romanis  mvar 
davit  papa  episcopo  Cathalaunensî,  ut  redditus  episcopatos  llèlSDBii 
coUigi  bciens,  prefato  Metensi  episcopo  competenti  provisione  taxsta, 
predictis  dvibus  satisfeceret.  Et  ii^junxit  eidon,  quod,  si  posset 
inter  eos  compositio  amicabilis  prorentre»  juxta  eam  aaUsfactio 
usuris  cessanlibus  sequeretur,  si  vero  episcopus  de  j'ure  suo  vellel 
poilus  experiri.  sihi  profï<reref  terminum,  quo  p<*r  se  vcl  procnra- 
Ihiciii  ruiiiiMici tl  satisrarlionein  iinpeosurus,  nicliiloniinus  in  l'iv- 
diclorum  cuiiccliouo  reddiluum  proccdeudo.  Qui  cum  viaiu  ulliuiani 


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—   161  — 


elegîset,  T[hoina]  aancte  Sabine  cardioali  auditoro  mediante,  proui 
continent  publica  instrumenta,  qaorum  unum  ejiisdeni  T[home]  ear- 
dinaUs  et  Jaeobi  Treceosis  procoratoris  Metensis  epiaco|H  et  alta 
tara  cardiii.ilis  quam  opispopi  sunt  miinita  sigillis,  arl  oomposilionem 
amioabileu)  deveueruut.  in  (jua  iiilci  alia  continetur,  quod  reser- 
vatis  quingentis  marcis  pr.)  susIentuUune  Melensi  episcopo  annua- 
lim,  universi  episcopatu«  redUilus  ac  subsidiuiïi,  quod  fieri  sibi 
mandat  papa,  in  solutionem  iUorum,  que  debentui-  tneicatoi-ibus 
Romanis  et  qnibnsdam  mercatoribua  Senetistbus  usque  ad  mille 
marcas  necnon  Metensibus  uaque  ad  dno  mîUa  marcarum  conver^ 
tantor . .  Sancti  Pétri  Denreoas  Gathalannenats  diocestset . .  aancti  Vi- 
centü  Metenffls  abbatibns  iiganzit  papa,  at  eos  reddilus  ao  aub- 
sidiam  preterquain  a  monasterio  Goi^ensi  integre  colligentes  in 
sotntionem  debitorum  convertere  non  omitterent,  solntione  dictis 
mercaloribus  proportionaliter  facienda.  Papa  illis  mandat,  qtiatentis 
compositiuiiem  eandem  faripntcs  al)  iit raque  parle  ül).s(  rvaii,  ai 
episcopus  vel  quilibet  alias  collectorcs  iliiios  impedire  presianpaeril, 
eos  compescaal  auxilio  nicliiloniinus  ,  .  ducis  Lothoringie  . .  majoris 
. .  scabini  Iredecim  juratorura  universilalis  Metensis  advocato  .  »Cum 
super  quibusdam«.  Datum  Viterbii  III  kalendas  janli  aono  unde- 
cimo.  IS&r  Mai  SO  yUêrbo. 

Au»  »00.  Fol.  «on.  18,  fot.  394. 

4&,  Gregorius  DC  papa . .  sancti  Pétri  Dervensis  Gafhalaaaensts  diocesis 
et . .  sancti  Vincentii  jBfotensis  abbatibus  ut  supra .  Datum  ut  supra. 
Mai  30  VUerho. 
Am  Seg.  VoLtomiaf/oL  â^âp- 

46.  Gregorius  IX  papa  . .  monasterii  Derrensis  Gatbalaunensts  diocesis . . 
et  sancti  Vincentii  Metensis  abbatibus  mandat,  cum  de  raercatoribus 
Romanis  hucu?qiio  pi^r  illos  in  nulln  ro  Ht  b'atis'faetnin  et  in 
cullectiodc  rcdiiiluuui  minime  procr^sinii,  quatinus  iufra  iiionsem 
pusl  ICH  (  j)tioneai  preaeuLluin  in  piediclurnm  collectione  pi  ncedere 
procuienl  juxta  priorum  pape  litterarum  coalinentiam,  solulione 
annis  singulis  mercatoribu-j  proportionaliter  facienda,  et,  si  iuvenia- 
tur  cpiscupatus  obligatus  llfeten9is  ultra  duo  milia  marcarum, 
que  dtoebantur  deberi  Metensibus,  et  ea  débita  episcopus  non  exol' 
Tat,  prout  in  oompoeitione  promiserat,  quiogentas  marcas  deputatas 
episcopo  retinentes  in  solutionem  debitorum  hujusmodi  convertant. 
»Cum  înter  vcnerabflem«.  Datum  Laterani  U  idus  maii  anno  duo- 
decimo.  Mai  u  Rom  iMtet'on, 

Am  iUg.  Vat.  tam.  lif,  fol.  lu. 

IL 

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—   162  — 


47.  Orc/iorins  [X  popa  .  .  ahhafî  mnrf't  Pétri  P^rrm«??."?  Cnfhrrlammim 
âiorrsis  de  debitvi  epiacopi  Mekasui  mercotoribus  Jiomanis  solveiidis 
scrihii.  123'.i  April  2*'»  Bmi  Lateran. 

Abbali  sancti  Petii  Dervensis,  Gathalauneasis  diocesis.  Totieas 
pro  negotio  mercatomm  Romanonim  quoodam  iNMie  memorie.. 
episcopam  prodecessoiem  dSecti  filii . .  electî  et  ecdosiam  He- 
teoMm  nos  oportuit  litteras  litteris  ioculeare  et  tot  aoctorilale 
Utteramm  ipsanim  habiti  sunt  processus,  ut  vue  queetionis  hujus- 
modi  non  minus  inveterate  quam  veteris  audire  possiinus  fieri 
mentioneni.  Sicut  enim  mercatores  ipai  nobis  lacrimabiliter  sunt 
conquesti,  vwm  olini  pnst  fliversas  liflfra=!  a  nobis  ad  judices  fliver- 
sos  obtenlas  et  proeessus  habitos  per  easdcnu  posl  labores  nuilli- 
plices  et  expensas  tandem  eisdem  epi^  opu  et  mon  atoribus  upud 
sedem  apustulicam  conslilulis  dilecluui  liliuni  nualriun  T[homaiu] 
sancte  Satnne  presbitenim  cardinalem  coDoesaerimns  aadiloieiD, 
ipso  mediante  ad  compositionem  anucabilem  non  tarnen  abaque 
ipsorum  mereatonun  graTamine  devenenint,  in  qua  inier  cetera 
continetur,  ut  infra  ses  annos  a  tempore  compoaitionis  ^jusdem 
de  fructibus  et  proventibus  ae  Bubsidiis  qûsoopatus  Meteosis  esset 
eis  plenarie  satisfactuni,  solutione  hujusinodi  debiti  proportionaliler 
in  nnnclinis  saneti  Kemigii  Trecensù?  npnd  Trecas  annis  sin^ulis 
facienda,  le  et  .  .  saneti  Vineentii  abbale  fiucluum,  provt-ntuum  ao 
sub?^idii>riiin  i|>s(  n'iiiii  uuUeeloi'itius  deputati".  Et  licet  a  tempore  oom- 
positiuiii.s  ipbius  duo  termini  sinL  elapsi,  piefulo  episcopo  sublalo  de 
medio  et  apud  te  ac  eundem  abbatem  oporUme  institerint  ac  etiam 
importune,  quamquam  tibi  et  ddem  abbati  aub  pena  excommunir 
cationis  districte  duxerimus  iqjungendum,  ut  iatenderetis  ad  esecu- 
tioneiD  mandati  nostri  dilatione  ac  ezcusatione  cessautibus  diligenter, 
in  nuUo  tamen  proraus  satisfactum  fiiit  mercataribus  monoiaüs. 
Quare  dampna  gravia  et  expensaa  non  modieas  incurrerunt,  prout 
nobis  de  ronipo^ifione  prediiMa.  quam  nos  ratain  liabemus.  tatn  per 
auditorem  eundem  quam  per  publim  instnnnenta  liquet.  it  <!•'  m*- 
lutione  non  fiicta  nobis  per  tuas  el  abbatis  predicti  liUeruö  de^ti- 
natas.  Cum  igitur  succédai  in  onere,  qui  subslituitur  in  Jionore» 
prefato  electo  nostrîs  damus  lilteris  dislriclius  in  preceplis,  ut  Tel 
eisdem  mercatoribus  seu  procuratonbus  ipsorum  apud  Trecas  de 
tertia  parte  totius  debiti  compreheusî  in  compositione  jam  dicta 
proportionaliter,  prout  quemque  contingit,  pro  rata  temporis  jam 
elapsi  juxta  tenorem  composîtionîs  ^jusdem  infra  aex  menses  a 
receptione  littenurum  ipsarum  cum  justis  et  moderatia  expenais  et 


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1Ô3  - 


GODgrua  rcslaaiatione  dampnonim  satîsfacere  non  postponat,  vel 
infra  eondem  termimun  nostro  se  conspectui  penonaUttt  icptosen- 
tans,  si  ad  cominonîtioDein  toam  infra  prescriptiun  tempus  non 
impleverit  altenun  predictoram,  lu  extunc  infra  œensein,  postqnam 
super  hoc  a  latore  presentium  fueris  requisitus,  excommunieationis 
in  enm  non  difTcras  sontcntiam  promul«?are.  no  far-ln?  parn  apcllaîione 
reinola  usque  ad  satislactionem  cotKli^rnam  iiiviolahiliter  obstirvari. 
Si  vero,  quod  non  credimus,  executus  non  lueiis,  que  mandamus, 
cum  allenam  culpani  tuam  videaris  efficere  per  consensum,  voiumus 
et  districle  tibi  preeipimus,  ut  suspensus  personaliler  ad  nostram 
accédas  piesentiam  meritonim  stipendia  reoeptoras.  Getenim  quia 
nemo  cogitor  propriis  stipendiia  militare,  expensas^  quas  in  hi^us- 
modi  prosecutione  negotii  necessario  oontigerit  te  eabire,  fiudas 
tibi  de  bonis  episcopatiis  Metensis  integre  ministniri  Contradictores 
et  cetera  ,  nobis  quicquid  feceris  de  omnibus  supradii  lis,  per  nunlium 
mercalorum  ipsoruni  fideliter  rescripturus.  Constilutione  de  duabus 
dietis  édita  in  generali  concilie  non  obslante  et  qnod  in  pompopitione 
prcdit  ia  non  cxprimitur  ooHa  tinaiititas  nnnis  siii^rulis  cxolveoda. 
Datuni  Lalfiiiiii  VI  kalundas  niaii  amio  terliodecimo. 
Ans  Hey.  Vat.  tom.  ID^  fol.  lüiv. 

48.  Gregorius  IX  inpa . .  abbati  sancte  Genovefe  Parienais.  Cum  olim 
pio  mercatoribus  Romanis . .  episcopo  tune  electo  Metensi  manda- 
tent, at  Tel  eisdem  mercatoribas  apud  Trecas  de  tercia  parte  totius 
debiti  compiehensi  in  compositione  focta  inter  ipeos  et  bone  memorii 
Metensem  episcopum  predecessorem ,  medianle  Tboma  cardinal! 
presbitero,  infra  sex  mcnses  salisfacere  procurarel  vcl  infra  eundem 
lerminum  coram  papa  porsonalitcr  compareret,  abbati  Dervensi 
mandavit,  ul  cidrin  uleelu  )>rcdictas  litteras  personaliter  rrprosf  ntans 
nisi  impleret  aherum,  extuuc  m  tum  senlentiani  excuiiiiiiiiiiii  ;iiionia 
promulgaret.  Quod  cum  ille  feceril,  quia  electus  ueulruui  cliicere 
▼oloit,  suppUcantibas  Angelo  Johanms  Mperini  et  Stephano  Cafa- 
rello  dvibos  Romanis,  ut  eandem  sententiam  robur  fiimilatis  habere 
faoeiet,  mandat  papa  iUi,  quatenus  sententiam  usque  ad  satisfao- 
tîonem  plenaitam  irrefragabilit^  observai!  &ciat,  eam  singulisdie- 
bds  dominicis  et  Jestivis  pulsatis  eatn|)anis  candeUs  accensis  per 
Yûdnnensem  TuUensem  Melenscm  et  Cathalaunensem  civilates  et 
diocèses  publice  innovans,  civilatein  Meton^fin  et  alia  loca  Mrtcnsis 
dio<'e«i«î.  ad  que  ipsuni  dcvenire '  ontigehl,  quanidiu  ihi  fnoi  il.  siip- 
pouat  ccclcsiastico  iolcrdiclo,  cxpciisas  vero,  quas  -uliiie  ipsuni 

11* 


—   164  — 


conticerit,  faciat  stbi  de  bonis  epiaoopatus  HelenaÎB  intègre  minisinri. 
'    »Cum  oüm  pro«.  Dalum  Laterani  VI  kalendas  jultt  anno  quarto- 
decimo.    1240  Juni  2i)  Born  Lateran. 
Am  Meg.  Fol.  Am.  foL 

49.  Grogofiw  IX  papa . .  abbati  aaoctt  Petri  Demnsis  Cathalaanemis 
•  diocoflis.  CMim  pro  m^caloiibiis  Romanis  ete.  c/r.  UiéO  Jiniî  X. 
Temm  com  in  hoc  oonvenerint  mercatores,  ut  qnscopo  IMenä 
satisikcieDti  ipsis  de  terda  parte  sententia  ezoommonicatioiils  «t 
interdtctom  relaxarentur,  papa  Uli  mandat,  quatmus  si  memn»- 
tas  episoopns  id  ieoerit,  eas  relaxet  jnxta  fonnam  eoclesie,  si  rero 
in  solutione  cossaverit,  illis  injungat,  ad  quos  super  dcDUiiliatioue 
predictorum  liticic  jinpnlps  sint  obtente,  ut  in  hiis  niohüominn*^ 
pHK-edant  juxta  (  niiUiientiain  earundem,  portionem  auteiri,  que  Ju- 
venaleiü  iMaiiaelli  nierealorem  Romanum  de  ten  ia  pi^efata  contingit 
ab  codem  cpiscopo  recipere,  et  Petro  Mannelli  Iratri  ejusdem  J[u^'e- 
naüs]  vd  Andrée  Petri  de  Monte  nnntio  et  procuratori  ipain  P[etri] 
assignare  procoret  Piedictomm  mercatorum  nomina,  ne  prooeanm 
negotii  retardari  oontingat,  per  alias  Miteras  Uli  exprimenda  doeit.^ 
»Olim  pro  dilectist.  Datnm  Laterani  XII  kalmdas  jttlii  anno  qoiotO' 
dedmo.  Jmii  .'jo  Born  Lateran. 

Am  Meg.  Vat,  Um,  äüt  foL  86, 

')  Datum  ut  sujira.  anmttUu  sunt  mmim  inercatorum  Jiumamrum.  fol'  Ä"* 


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i 


—   166  -~ 


Zur  Geschichte  der  Wolfsplage  in  Lotbringen. 

Von  Dr.  6.  Wslfran,  MeU. 


Unter  den  wertvollen  Arcshivali«!,  «dk^e  die  Elsass-Lothringische 

Regierung  im  April  vergangenen  Jahres  aus  dem  Nachlass  Sir  Thomas 
Philipps  7.n  f.hf'Honham  fur  das  Metzer  Bezirksarchiv  erworben  hat, 
findet  sich  auch  eine  12  Fii«s  lange  Per^amentrolle,  dio  die  Aiisjiaben 
der  Stadt  Metz  von  Tiiclitnicss  1388  bis  ebendahin  1H8Î)  verzeielinct. 
Von  den  Zahlungen  enirülil  ein  ausserordentlich  holier  liruchleil  auf 
Beldmungcu,  die  für  Erlegung  von  Wölfen  entrichtet  worden  sind,  und 
zwar  Sinei  die  bezQgUchen  Ausgabeposten  unter  Angabe  des  Ortes,  wo 
der  Wolf  erbeatet  wurde,  au%eßl]irt.  Damit  eriialten  wir  Ober  die  da- 
malige Vertndtong  dieses  Raubtiers  eine  Uebersioht,  die  nicht  nnr  für 
den  .Tagdfreund  ititoressant  ist,  sondern  auch  einen  gewissen  kultui^e- 
schiehtUchen  Wert  beanspruchen  kann.  Erlaubt  doch  die  Statistik  über 
das  Auftreten  des  Wolfes  einen  zietniirh  sicheren  Rückschluss  auf  die 
Dichtigkeit  der  Bevölkerunir,  din  Art  und  Intensität  der  Hrwirtschnffiinfi 
eines  Landfs.  dip  r)fTpntliclio  Siclit'rhfil  u.  a.  m.:  Widireud  das  KMub- 
tier  in  der  diclill)pvr>lk(u*ten  Milte  und  dem  Westen  Deutschlands  schon 
längst  der  Kunst  des  jagenden  Edelmanns  oder  der  starken  Hand  des 
Bfti^^  und  Bauern  erlegen  ist,  hat  es  hi  den  schwaehbewohnteo 
Toarisdien  West-Provinzen  sich  bis  heute  heimisch  fühlen  können  und 
streift  von  da  Ober  die  deutsche  Grenze.  Im  Gebirge  hat  sich  der 
Wolf  wohl  am  längsten  gehalten,  aber  die  hochstammigen  BestAnde 
unserer  Mitte^birge  boten  ihm  doch  nicht  denselben  Unterschlupf  wie 
das  dichte  Gestrüpp  der  französisch» n  urd  lothringischen  Wälder,  in 
denen  er  in  Folge  dof^son  sein  Standijuai  Lier  noch  heute  aufgeschlagen 
hat.  W  enn  endüch  lange  Kriciisnol  die  öfTontlii  he  Sicherheit  gelähmt 
hat  auf  ^\'t"^'  und  Steg,  und  das  w^v  Lclicn.  das  sich  im  Schutze  des 
Friedens  aus  reichen  Städten  und  bliiliendeu  Durlern  iu  Flur  und  Wukl 
ergoss,  unter  den  rauchenden  Trümmern  der  verbrannten  Ortschaften 
erstickt  ist,  da  erscheint  auch  der  Wolf  an  Stätten  wieder,  wo  man 
ihn  län^Bt  nicht  mehr  gesehen  hat 


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—    166  — 


Woiiii  nun  «lie  bezüglich  ihrer  Kullur  uiul  nevölkeiuiiii-dicfiti^Koil 
fa^it  glei(;h  enlwi*  kolfon  Länder  Deutschland  und  Frankrei'  li  in  lift 
Aujürottung  des  Wulies  nicht  dieselben  Erfolge  aufzuweisen  luiben. 
—  m  Flankreich  wurden  noch  1884  1035,  1885  900  W  ölfe  erlegt,  —  so 
müssen  io  Fnnkreich  besondere  VeriiaUnisse  die  Vertilgung  des  sdiftd- 
liehen  Tieres  erschwert  haben.  Die  Verscfaiedenbeit  der  Waldknltiir 
ist  bereits  erwfthnt,  wesentlich  ist  es  jedenfiiUs  auch,  dass  lange  sdmee- 
reiche  Winter,  die  bei  der  flberaus  grossen  Scheu  und  Vorsicht  des 
Wildes  heute  die  unbedingte  Voraussetzung  fttf  eine  erfolgreiche  Jagd 
bilden,  in  Frankreich  seltener  sind  als  bei  uns. 

Vm  die  kurzen  Rp<^hnungsaus7:ü?c  einijrermassen  in  einen  passenden 
Kähmen  zu  bring(Mi.  Iiabc  ich  versurhl.  ciniiic  liistonfcbe  Noti/.cii  über  die 
.  Verbreitung  des  Wullcs  indcii  wcsitlit  inischcn  Laudcii  /.usamiiienzustelien. 

Die  älteste  Nachricht  giebt  die  lex  liurguudiunuin 

KÖn^  Gondobod  verordnet,  dass  jeder,  der  sur  Erlegung  vt» 
Wölfen  Bogen  aufstellt,  dies  selbigen  Tages  seinen  Naddwm  kemifr 
lieh  mache.  Zu  diesem  Zweclce  sollen  nach  dem  Bogen  drei  FWeo 
gezogen  werden,  wovon  zwei  so  hoch  Ober  der  Erde  liegen,  dass  eia 
die  Stelle  passierender  Mensch  oder  ein  vorübergehendes  Haustier  not- 
wendig daran  stossen  müsse  und  so  den  Bogen  ohne  Gefahr  fiir  sich 
Sîitr  Entladung  bringe.  Wenn  einer  trotzdem  so  unvorsichtig  ist,  in  die 
S<'hussHnie  de?  Rojrens  zu  kommen  und  denselben  zu  entladen.  ?n  trifft 
fiir  den  Leibesschadeu,  der  ihm  wird,  den  üogensteller  keine  Verant- 
wortung. 

Die  merkwürdige  Bestimmung  ist  wohl  so  zu  erklären,  dass  man 
an  Stellen,  wo  der  Wolf  wechselt,  SelbetschOsse  gelegt  hat 

Auch  Karl  der  Grosse  hat  sich  veranksst  gesehen,  gegen  die 
Verbreitung  des  gefährlichen  Raubtiers  geeignete  Maasnahmen  zu  taffsa. 

So  verlangt  er  in  einem  Capitulare  de  villis  et  cmrtis,  dass  ihm  per- 
sönlich über  die  Zahl  der  erlegten  Wölfe  berichtet  und  das  Fell  jedes- 
mn]  nhr  rl)rncht  werde.  Er  verordnet  weiter,  dass  man  besonders  im 

*)  Lex  Bnrgmid.  tit.  46.  M.  G.  LL.  Iiib«mDB  nt  quiconque  e  praesentî  lern* 

poro  occidendoruni  lupftruin  studio  arcus  posuerint,  statim  hoc  ipsiini  vioinis  suis 
codcm  die  vtiîganics  cognoscant.  ita  ut  très  lineas  ad  praenoscenda  pf>«iti  arcus 
indicia  diligenlcr  cxtendant.  cxquibus  duae  superiores  aiüL;  quae  si  aut  ab  homüie 
per  ifnorantiain  veniente  ant  ab  animali  domeatico  tacta«  ftterint,  aine  pwioalo 
sagiUas  arcus  ciniuat.  Quod  si  hoc  modo  i)rovi8a  res  ftierit,  ut  lensorae  foctae 
circumsistcnlibus  innolescanf,  quicunque  injienuus  incatite  venions  casum  mortU 
aut  dbbilitatis  incurrerit ,  nullam  hoc  colunuiiain  is  qui  arcus  posucnt, 
auatinebit .  .  .  Anf  die  anieaofenen  QuellenateUen  verwiea  mieb  tarn  Teil  VOle* 
qnes  Deatmction  des  animaux  nabiblea.  Paria,  1887. 


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—   167  — 


Monat  Mai  auf  junge  Wölfe  fahnde  und  dem  Vi*  liri'mlior  mit  vpiijUlelem 
Fleisch  und  Anj?ohi,  mit  C-rMbcn  und  WolfsliundL-ii  iinclistcllc '). 

Auf'h  in  seinem  Capitiiiare  Aqnisfrrancnse  komnil  er  auf  die  Wolfs- 
sc  liädc'ii  zurück  und  trifft  Verordnuii^'cn,  um  die  Vertiltrung  systematisch 
unii  iiaclihaUig  zu  geslalleii:  die  Vicarii  öoUen  jeder  zwei  Wolfejäger 
ballen  und  diese  letzteren  frei  sein  vom  Kriegsdienrt  und  dem  Besndtö 
der  GerichtsTenammlungen,  um  ihrer  Obliegenheit  beteer  nachkomniea 
za  können.  Die  Wolfofeile  mOBsen  sie  an  den  Fiskns  aUiefem.  Als 
Entschadigong  für  ihren  Dienst  bat  ihnen  der  Kaiser  gewisse  Getreide- 
al^iaben  zugeiviesen'). 

Wir  dOrfen  in  diesem  Erlass  wohl  den  An&og  der  später  fest 
organisierten  französischen  Louveterie  erblicken,  wenn  auch  die  Ent- 
wiekelung  dieser  Einrichtung  durchaus  nicht  eine  ununterbrochene  ge- 
wesen ist. 

Bald  hat  man  auch,  um  den  Eifer  der  Jäger  nach  Möglichkeit 
anzufipoiiien,  für  jeden  erlegten  Wolf  eine  bestimmte  Belohnung  aus- 
gesetzt So  findet  sich  im  Recbenbudie  des  finnaönschen  Kronsdntsr 
meisters  ftr  das  Jahr  1297  eine  Summe  Ton  60  sei.  f&r  12  Wölfe  em- 
getragen.  Entsprechende  iäntrftge  bringe  die  Jahre  1805  und  1906. 
Zn  1312  meldet  das  bezügliche  Diaiium:  Petras  le  Mengnider  pro  4 
hipdlis  captis  per  eum  in  foresta  Halatae  ei  redditis  vivie  in  eamera 
denariorum  hnnc  ibidem  20  soi"). 

Lupnrii  finde  i*  Ii  zuerst  im  Jahre  1202  wieder  erwähnt  *).  Die 
Einsct/.uii'j-nrkiindc  eines  Louvetier  für  den  Forst  von  ßrcval  aus  dem 
Jahre  1331  erwälml  Du  Gange. 

Weiler  sind  uns  eine  Reilie  von  Namen  bekannt,  deren  Träger 
mit  der  Verwaltung  der  Louveterie  am  KönigUchen  Hofe  betraut  waren*). 
Vom  König  Karl  IV.  besitzen  wir  aus  dem  Jahre  1305  eine  Verordnung} 
die  den  Obergriflèn  der  Louvetiers  entgegentritt  und  Terftkgt,  dass  die 

>)  Cap.  de  villii  M.  6.  LL.  tiectio  II,  p.  I,  89,  De  Ivpü  omni  tenpodre  nobis 
adunntÎAiit,  qnantos  nnusquisque  conpraehenderit  et  îpaas  pelles  nobis  praesens 
larp  farinnh  et  in  menfip  Mnjo  illop  hipellos  perquiraut  et  conpraehendant  tan 
cum  pulvere  et  iiariiis  qiminque  cum  fossis  et  canibus. 

')  Cap.  AquisgrajL  ebflilda  171:  üt  vicarii  InpariOB  habeant  imasquisque  in 
ano  ministerio  daos  et  ipee  de  boete  pergendi  et  de  pladte  comitiB  vel  vicarii 
ne  nistndiat  nisi  clamor  snprr  cum  eveniaf.  Ff  ip~i  rertnri'^  'îtiulcnnl  de  hoc  ul 
profectum  exinde  iiabeant  et  ipsae  pelles  luporum  ad  nostrum  opus  denlur.  Et 
unusquisque  de  bis  qui  in  illo  ministerio  placilum  custodtunt  dentur  eis  modinm 
yftiim  de  anmwia. 

Tin  Tange,  QIms.  uiiler  laparina. 

*)  Ebenda. 

*)  Lavalléc,  La  chasse  à  courre  en  France.  2.  éd.,  p.  400  (nach  Villcquez  1.  c). 


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—   168  — 


W  oUsjîifîor  zu  hczalilen  liaU  ii.  vva.s  sie  für  sich,  ihre  I*ferde,  Huiuie  um 
Falken  requirieren.    Derselbe  Herrscher  liat  sich  im  Jalire  1413  noch 
eiDmal  vefanlasst  gesehen,  strenge  diesbesOgticlie  Verordnungen  n 
erlassen.  Hior  fOgt  er  aber  hhuto,  daas  jedermann  das  Recht  habe,  ■ 
den  Wolf  zu  jagen,  und  dass  seine  Schatameister  und  Steoaempfibifcr  1 
nach  alter  und  gewohnter  Weise  die  Belobnongen  f&r  das  erlegte  Raab-  j 
ti^  dem  Jäger  atiszahlen  sollen. 

Doch  es  wftrdo  hior  zu  weit  führen,  jede  diesbezügliche  Verordnung  | 

dos  Finzolnen  anfztizählen  ;  dass  sie  sich  immer  und  immer  wieder  *, 

I 

nötig  ni;u  Ilten  ~  aus  dem  Xül.  .lahrhunderl  kenne  ich  vier,  aus  dem  | 

XVII.  scrhs.  aus  den»  Will,  nouii  —  spricht  zur  Genüge  dafùr,  wie  i 

wenig  ei*  gelungen  ist,  der  Wolfspluge  Herr  zu  werden.  \ 

Nicht  anders  als  in  Frankreich  ist  es  in  Lothringen  gewesen.  i 
Wenn  die  beiden  Länder  aadi  politisch  getrennt  waren,  so  tnim 
doch  die  Gründe,  die  ich  f&r  die  französische  Woltsplage  angefülirt 

habe,  audb  fQr  Lothringen  zu,  und  falls  wirklich  hier  besondere  Mass-  i 
regeln  gegen  das  Raubtier  ergriffen  sind,  80  war  dci  Erfolg  derselbeD 

durch  die  französische  Nachbarschaft  immer  wieder  in  Frage  gestellt.  i 

Die  Thatsachen  entsprechen  denn  aucli  durchaus  den  Verhältnissen  in  * 

Frankreich.  Bis  in  unsere  Tage  hat  sich  der  Woll  als  Wechsel-.  • 
vereinzelt  auch  als  Standwild  in  deu  lotbringischea  Wäldern  gehallea  ') 


)  Im  Jalire  1876  wurden  «rlegl  4ä  Wölfe, 


t877  > 

44 

1878  > 

M 

1875) 

53 

1880  » 

» 

67 

1881  > 

* 

21 

1882  > 

» 

34 

1883 

» 

34 

1884  . 

> 

m 

1885  » 

» 

88 

1886  > 

» 

14 

1887 

* 

Ifi 

1U88  » 

» 

12 

1889  » 

6 

1800  » 

5 

> 

(Mitteilungen  über  die  forstlichen  Verhüllnisse  in  Klsass-LoLlir.,  1883,  p.  142^43, 
Ikiträ^e  zur  Forststaliülik.  Jahrg.  1884  £f.  und  freaadlicbe  Milteilaaf  (naeh  den 
Akten)  d«8  Heren  Forstsékreiars  Graweri 

I  ber  die  heutige  Verbreitung  des  WolfOB  Terdank»  tch  Héntl  Porstnt 
von  Paacke  folgende  interessaoten  Angaben: 


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—   169  — 


und  für  die  Zustände  im  Mittelalter  lîibt  uns  die  alte  Met/d  Sfndt- 
reclinung  eine  iinssorst  lebendige  Illustration.  Die  genannten  .lagdorte 
liegen  in  einem  Kreise  von  ca.  l'/«Mfil(  n  rin^rs  um  die  Stadt,  und  in 
diesem  bcsrlirf^nkten  Bezirke  wurden  in  einem  .lahre  819  Wolfe  erlt'irl; 
selbst  die  Hauern  der  allernächsfeu  l'm^n<l)uii^' .  aus  Sabluii  und  Mon- 
tigny,  haben  lieulegekl  verdient.  Die  Zahl  iîsL  s»»  au8.serordentlich  hoch, 
dass  àe  ftuch  bei  Berücksiditigung  der  um  1388  gevt^  iss  ungleich  grösseren 
Waldkompiese  als  DnrehschmttsaffNr  kaum  gdten  kano.  Es  ist  wohl 
anzunebnien,  dass  sich  das  flache  Land  ron  den  Verwüstungen  d«r 
nur  knrae  Zeit  voraofgehenden  Kriege  gegen  die  sogen.  En^ftnder  und 
den  Grafen  von  S.  Pol  nm  h  ui(  Iit  wieder  erholt  hatte.  Auch  ein 
Einblick  in  den  städtischen  Ktat  nötigt  zu  dieser  Annahme.  Die  Aus- 
gaben des  Rechnungsjahrs  1388/89  betrugen  530  lib.  10  soi.  4  den. 
Davon  entfallen  auf  Helohnunpen  für  ^relötete  Wölfe  78  Hb.  9  m\.  den., 
da.s  iöt  annüiiei-nd  der  siebi'ute  Teil  der  släiltisrliru  (  ie.saüilausgaben. 
Nun  ist  das  Finau/jahr  J388  durchaus  iKuiual  und  hat  sonst  nach 
keiner  Richtung  besondere  Anforderungen  an  den  Stadtsäckel  gestellt. 
Wie  sollte  es  aber  möglich  sein,  bei  Krankheit,  Teuerung  oder  Krieg 
das  Gleichgewicht  in  der  st&dtischen  Geldwirtsdiaft  zu  hallen,  wenn 
der  Etat  mit  einm  derartigen  Âusgaheposten  regelmässig  belastet  ist 
Ich  lasse  nunmehr  den  Auszug  der  Stadtrechnung  von  1388/88 
folgen: 

Cest  oeu  que  Ii  trezoriers  ont  paieit  et  delivrey  des  la  chande- 
lour  pour  [13]  88  jiisques    1a  cbandelour  pour  [13]  89. 

Premier  paieit  Ion  secon  jour  de  février  pour  [13]  88  pour  4  lous 
pris  a  Romhairt  paieit  par  Jehan  de  Waudrevange  20  sd. 


»In  nencror  Zoit,  und  zwar  seit  1870,  hat  sich  die  Hichtang  der  Wand«' runden 
der  Wölfe  deullich  erkeonen  lassen.  Idit,  Vorliebe  wandern  sie  den  Mosel  hänge  n 
entlang  and  beriUmn  die  indmr  NJUie  der- Hotel  Östlich  und  westlich  liegenden 
Forsten,  oder  sie  verlasBen  die  Mosel  bei  Pont^A^Housson,  vm  si(  h  nach  den  in 
der  riu^'fliun«;  von  Notneny  lip^ond'  ii  Fnr^ffn  zti  wf^nd^n  und  voy  dort  niis  narh 
dem  Pasiüeren  der  Seille  durch  die  Waldkomplexe,  von  welchen  die  Slualsforslen 
Qi«itt«ny,  Améléooiurt  und  Nenfeher  der  01ittf5rsterei  Cbfttean-Salins  einen  TeU 
Inldea«  durch  den  Wald  von  Remitly  in  der  Oberlftrsterei  Falkenberg  bis  in  die 
Forsten  der  Oberforsterei  St.  Avnid  vorzndrin;:rn,  tind  sich  von  dort  nns  nach 
Nordwesten  wen«lend,  durch  die  Haupt  waidkomplexe  der  Oberforsterei  Bolclien 
und  Bavendorf  bis  in  die  Nähe  der  Mosel  bei  Died«tiIiofen  ni  wandern.  Von 
dieser  Han]»twanderTiditnng  ans,  welche  durch  die  AneintndsrrMiittnc  nicht  nn> 
bii.'deiit<-nrlrr  Wnldknm]ilexc brdin^rt  und  begiiiistiü't  wird,  worden  kleinere  Slreifzüge 
dur(  h  die  benachbarten  kleinen  Forsten  unternommen,  ohne  jedoch  wesentlich 
davon  abzuweichen. 


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—  170  — 


Die  Rechnung  fahrt  in  dirscr  Aiisnilu  li"  likcil  fort,  ich  habe  die 

hc/iifiliclieti  Posten  tabellarisch  zusainiiienprsU'Ut  : 


Zahl 

Wölfe 

irBMnsr 

fTvU 

jcnan  ae 

Waudre- 

Febr. 

2 

4 

Rombairl  {Romhach) 

vange 

20  sd 

5 

HnrcflllA  dfi  lev  nhaiirv 

(CourctUes-Chaussy) 

» 

15  > 

6 

2 

Charrixey  {Ckerisejf,  K, 

W  t-f  ft'fi           »         .         •         •  • 

10  » 

» 

9 

3 

Angondange  {JiagtndiHr- 

15  > 

yen)    ...       .  . 

» 

11 

a 

a 

Lostange  [Limmgm)  . 

> 

10  » 

» 

18 

2 

10  » 

15 

8 

Landrewange  (Landrc- 
wingeti,  K.  Mdzerwiesè) 

> 

1Ö  » 

> 

lö 

â 

S.  Preney  en  la  Mon- 
tagne(.S.Pfi«i/-ia-it/o>«- 
Uufue,  K.  Briejf)  .  . 

» 

15  > 

18 

3 

Longe  nuwe  {Longeau^ 
Ferme   hei  Ckâtd-S^ 

GtTntain)  

• 

15  • 

> 

20 

2 

Airs  de  iey  Coulanbey 
(Ars-Laqueiicxy)    .  . 

> 

10  > 

22 

2 

Sanrey  (SaHcy  a.  â.  Nied 

oder    hu     y' (1/1/ y)  et 

Ahicrnf'v  f  Attltuutti  A' 

P(Wije)  

» 

10  . 

* 

25 

4 

H  à  Vallerui  (Valleroy, 
K.Briet/),  1  à  Pcrjaef 

[Furrejcux,  war  An- 
uc.ce  von  Mecleuvc) 

» 

20  » 

» 

2G 

Villeir  l'abbie  {Villcrs- 

» 

15  » 

» 

28 

é 

QoWBDge  {Clomni/e  im 

» 

20  > 

40 

200  sol 

J 

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-    17t  ^ 


Zalil 

Monat 

Tag 

der 

Ort 

Trésorier 

Pr«a 

Wölfe 

März 

1 

5 

2  à  V<'jrf'v  fr%),  3  à 
Chaillcy   (Chaill;/  hn 
Ennertf,  K.  Vujy  oder 

.Tohnn  de 
VVaudre- 

m  âer  Ifieä)    .   .  . 

Tange 

25 

soi 

> 

3 

2 

Maixeire  (Mainens  an 

der  Mosel  )  .... 

> 

10 

> 

6 

3 

Boix  (loWaippey  (  Woippy) 

15 

> 

10 

4 

Vi^iiuu'llc  (VïgneuUes)  . 

> 

20 

13 

2 

SeiiK'foiiil  .... 

» 

10 

15 

3 

làMcriviUe  {MormlM) 

2  à  Secourt.  .   .  . 

> 

16 

» 

» 

18 

2 

XucUc  (CKMun»,  Krm 

Fransoi 

10 

> 

> 

20 

5 

Marcoul 

25 

» 

• 

25 

3 

Landrcvange  .... 

• 

15 

> 

CO 

A 

4 

Suelevange  {SUcaiiye)  . 

» 

20 

» 

30 

2 

Saney  {Sanc^o,  Fmisch) 

> 

10 

31 

2 

Landrerange  .... 

» 

10 

» 

37 

loa 

sol 

Âpril 

5 

2 

Dung  (Diii)i-€n-8aiuh<if/, 

Frans'ni 

K.  Paiujc)  .... 

Marcoul 

1  i\ 

» 

6 

2 

Joiei  (Jotuf-aux- Arches) 

» 

1  n 

1  u 

> 

10 

3 

Boix  Rebewan  (f)  .  . 

> 

1  r; 

» 

» 

16 

4 

2  à  Buy  (B»i/,  WeSler 
beiAniilly),  2àSorbey 

ifi 

{Sorby,  K.  Fange) 

» 

9A 

5 

Noweroy  i]\fytrnif-i(- Ve- 

neur) et  a  FitMiiecourt 

25 

» 

» 

20 

3 

1  à  Remilley,  2  à  Baki 

24 

15 

» 

2 

Boix  de  Ghampel  (?)  . 

> 

10 

» 

26 

3 

> 

15 

» 

» 

29 

2 

» 

1(1 

26 

180 

soi 

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_   172  — 


Zahl 

Monftt 

Tag 

der 

V.'i  i' 

Ort 

TrâMvïer 

nen 

4 
5 


U 
14 

17 


27 
2U 


1 
5 

16 


1 
4 


3 
4 


2 
3 


30 


3 
2 


Soigne  (SiAyne)   .    .  . 

Hawctoncourl  (llaucon- 
court  a.  d.  Mwd)  ,  . 

2  à  Anerev  {Enucry,  K. 
M''t:-)  .1  à  Ruxiel 
(linyy,  K.  Vi'jif?)  .  . 

Morlange  {Murltnym  hei 
Bingen,  K,  Bollen)  . 

2  à  Verey  (F///, 

Vi;!')).  ^  à  Aviinct'y 
(Amnci/,  Annexe  wu 
S.  Barbe,  K.  Vigy  . 

OstelaiDoourt  {Chdawr 
amrt,  Aiutexi  V,  Flwg^ 

AT.  Vigtj)  

Witonville  (  ViioncUle, 
FrankrcicJi)  .... 

2  à  Marley  {Marin),  1  à 
IVaiel  {Prayel,  Hof  hei 
Ahiiii'/).  I  àFait(l'<y, 
A',  y  crut/)  .... 

Bornei  

Xuelle  


Ansiii  {Ane^  bei  Soigne) 
Krganrey  {Arganq/^  K. 

ym)  

Corcelle  


Fransny 
Mari'uul 

Fourqui- 

{rnon 
NoiroD 


» 
» 
» 


Fourqui- 
gnon 
» 


Ö  &o\ 

20  > 

15  »  < 

15  • 

28  > 

10  » 

15  » 


20  » 
10  » 
lô  > 


IfiO  sol 


lô  sol 

10  » 

10  . 


3&  80l 


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der 

Ort 

Trésorier 

W61fe 

Juli 

3 

1 

Maixeire  

Founqui- 

5  sol 

> 

6 

2 

Vorgney  f  VrrDip 

gnons 

10  . 

> 

7 

3 

Domangevülü  {K.  Pangc) 

» 

lô  > 

» 

10 

1 

demey 

Genestroy  (m  mw»)  . 

» 

2V*  9o\ 

» 

12 

6 

3  à  ChamfiDat  (Chemy- 

not),  2  à  Boxeire  (Boch 

rjVVf«  -  -Froidmmit, 

Frajilrcifh"':.   1  à  Lo- 

ve ne  y  (L't'i  1(1/11  ;f)  . 

> 

no  sol 

14 

2 

Airey  {Ârry)  .... 

» 

10  » 

* 

16 

2 

Nouvivant  

» 

10  » 

* 

18 

3 

en  Val  {Vaux)  .   .  . 

» 

16  > 

* 

20 

4 

Rouzeruelle  (S^rieidle) 

» 

20  » 

09 

q 

* 

lu  * 

Q 

a 

uun  en  oâlDOy  \Ua\n- 

eti-Snnlnotf,  K.  Panae) 

» 

10 

27 

boix  d»'  .Muiieiief    .  . 

» 

25  . 

* 

28 

a 

Talange  ^^oim^iy  K. 

16  » 

»  ' 

» 

29 

1 

Louveney   

2Vi  > 

11 

2 lovet 

Sut'liiiiûffi  {tiilriiniif 

3f etr)  

2  * 

40 

187  sol 

NicoUe 

Ausist 

1 

3 

Mouretelt 

16  sol 

» 

3 

2 

Rodiereuge  {Rosslinyen, 

K.Diedenhùfm).   .  . 

> 

10  . 

» 

4 

3 

Lueslange  

NieoUe 

1.')  . 

m 

6 

2 

Failley  (FaiUi/,  K.  Vigy) 

10  » 

m 

10 

4 

Landen  vcicir  {Lamlon- 

viilers,  K.  Fange)  .  . 

> 

20  > 

» 

14 

3 

Corcellc  de  ley  Cbaocei 

16  > 

16 

6 

1  öemeicourt  .... 

> 

12  sol  GUeu. 

—  174  — 


Zftlil 

Monat 

der 

Ort 

Tr<8ori«r 

Pni« 

August 

1Ô 

2 

eil  Sili  n])  (larcin  Maixeire 

NicoUe 

iT)  

Franson 

10  soi 

» 

22 

8 

boix  8.  Jorge  (Hof  und 
Wald,  Gemd.  Woippy), 
et  eil  Patillon  boix  . 

15  > 

> 

25 

1 

boix  de  nriniont  (Ilö/ie 
twi  S.  Julkn)    .    .  . 

> 

0  • 

26 

3 

Wessuet  (?).... 

» 

15  » 

» 

80 

4 

Lonjf  auwe  {Longeau  Hof 
Gemd.  (MM-S-Oer- 

» 

20  * 

36 

162^/«  soV 

Sept. 

0 

2 

en  Gourgiemon  (nrJif 
die  JlöiiC  ewisdien  Ars 
und  GoTMC  [Gurgiianus 
mons]^,  a  Âirs  .   .  . 

NicoUe 
FVanson 

10  soi 

4 

2 

Juxey   

> 

10  » 

6 

2 

Vigney    {Vignejf^  K. 

10  - 

» 

9 

4 

2  à  Songne  {Soigne,  K. 

Verny),  2  h  Pontoy 

20 

{Pontoif,  K,  Vemjf)  . 

9 

11 

1 

Liiestange  

» 

5  ^ 

14 

H  lu  ourt  (£oii€0«r^  K, 

Mrtz\  

Simonas 
Houdebraut 

10  » 

15 

3 

Surbey  i^Sorbcy,  K.  J  '<  i  nyr) 

> 

15  - 

> 

18 

4 

la  Chcoal  (La  Cfurum, 
Ba«à  der  sieh  m  die 

SeUU  ergies^  .   .  . 

» 

20  » 

20 

3 

Ba/on(;ort  {BatonoOHrty 
Jrunycf    .    .    •  * 

24 

2 

Sanrey  sus  Niet  .    .  . 

> 

10 

26 

2 

Suligney  {SiUeguy^  K. 

10  » 

» 

> 

28 

3 

2  à  Coin  et  1  j\  Loiville 
{I^oUle  0U  SiUegng) . 

» 

30 

150  peL— — 

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—  176  - 


Zahl 

nouai 

Tag 

der 

Ort 

Trésorier 

Preis 

Wölfe 

Oku 

1 

5 

2  à  Gerey  {Jury,  K. 

Vemy),  3  à  boix  de 

Camay  (Coma,  ah^ 

Simonas 

ganijeu,  su  Pmkiy)  . 

Houdebrant 

CO 

sol 

> 

G 

3 

boix  de  Coreeîle     .  . 

» 

9 

3 

2  à  Abi?Tiov  ( A'ihiqiwi, 

Weikr  bei  Coincy),  1  à 

Airs  de  ley  Golambey 

» 

16 

» 

» 

2 

boix  de  Villeir  labié 

10 

> 

a 

9 

éi  a  Xanvule  {C/ianvtue, 

J\,     1  (UII/f'K      1    il  AU" 

werev  îA.outy  Gesud. 

> 

9 

25 

2 

Ifonlev  (  Marhi) 

«■«waviiv^  T    V  *****  '  w   J  * 

in 

9 

sol 

NicoUe 

Nor. 

3 

2 

1  &  Vigney,  läSoil>ey 

Mourtelt 

10 

sol 

> 

6 

2 

boix  de  s.  Jorge    .  . 

> 

10 

» 

o 

2 

1  a  boix  de  b.  Jorge» 

1  as  Alleinnii^'  .    .  . 

10 

» 

18 

1 

Salnev  (Soêûmu^  ... 

> 

5 

» 

20 

1 

Hnriipv 

5 

on 

2 

(Beiiùe  jm  Satoneoitrt) 

» 

10 

» 

50 

sol 

Nicolle 

Dez. 

6 

1 

Mourtelet 

5 

sol 

8 

3 

1  à  Fremecourt,  2  à 

Colignon 

Noire! 

15 

12 

2 

» 

10 

16 

2 

Saucy  {Satdqf  tu  Trwi- 

nUfl,  Fr.)  .... 

> 

10 

18 

1 

Groxuet  {Groaifeux  eu 

6 

» 

20 

2 

1  à  Groxuet,  1  à  Praiel 

{Praifd  0u  ÀMffiijf) 

10 

11 

66 

sol 

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Zahl 

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der 

Wiilfc 

Ort 

TréMurier 

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Jtmuar 

3 

3 

2  à  Groxilol.  1  ?i  S;mry 
(a.  d.  Nied  od.  bei  Vigtj) 

Colignon 
Noirel 

15  soi 

» 

5 

9 

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10  . 

» 

ö 

3 

Wrixe  (  Varize^  K.  Bd- 

16  > 

7 

4 

Laudrevange  .... 

20  . 

12 

1  à  Scaille,  2  à  Prenoy 

15  » 

* 

16 

3 

1  à  Longeville  de  ley 
Chatnonat,  2  à  Sanry 

15  . 

* 

20 

4 

2  à  Hoiuebuirt,  2  à  Mai- 

20  > 

* 

21 

2 

• 

10  > 

o 

taLnH'.  1  à  Saney .  . 

10  » 

24 

5 

3  à  Luiidüiiviler,  2  à 

25  . 

27 

4 

2  à  Xuelle,  2  à  Este- 

90  > 

35 

175  soi 

Gesauitübersiclit 


laî  -                     Zahl  dor  Wölfl»  Preis 

1666.   lùlmijir    .40    200  sol 

Mäiz    .    .    37    185  . 

April  .   .   26    180  > 

Blat.  .   .  80    150  t 

•Inni             7   35  » 

Juli  ...    40    187  » 

August.   .85    162 Vi  * 

Scploruber    W   150  » 

Okiober   .18   90  » 

November    10   50  » 

Dezember.   11   55  > 

1389.  Januar.    175 


819  1569  8ol 


=  78  Ub  9  JK»I  6  d. 


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—  177  — 


Die  üeirat  zwischen  Nicolas  you  Lothrmgeu  und  Anna  von  Frank- 
reich und  die  firanzMsch-bnrpndisehi»!  Wirren. 

Von  Dr.  Hans  Witte,  Metz. 


Bei  der  Ordoung  des  vom  Bezirks-Archiv  zu  Metz  in  Chelteiiham 
aogekauftea  Urkundenfoiiâs  ist  mir  eine  Urkunde  in  die  Bbide  gefallen, 
welche  einen  Teil  der  französisch-bargundischen  Wirren  in  wesentlich 
neuer  Beleuchtung  erscheinen  lassen  dfirfte*  Bei  der  Kürse  der  Us 
zum  Erscbeinen  des  neuen  Jahrganges  dieses  Jahrbuches  TerlÜgbaren 
Zeit  und  infolge  anderer  dringender  Arbeiten  war  es  mir  leider  nicht 
möglich,  das  Ergebnis  des  Fundes  nach  allen  Richtungen  hin  er- 
s^hnpfpnd  dar/cnslrllfii  :  ich  mussle  mich  darauf  beschränken,  dasselbe 
nur  n<  11(1111  ttiu  mit  der  gegenwärtig  bestehenden  Auffassung  in  Zu- 
sammeiiliang  zu  liriiiiion. 

Im  »Jahrbut  Ii  der  Gesellschaft  für  luUiringische  Geschiditc  und 
Altertumskunde«  voni  Jalire  1890  hat  Dr.  Ucinrich  Witte  schon  erschöpfend 
gehandelt  Ikber  die  Bedeutung  des  Herzogtunis  Lothringen  in  den  fran- 
iGsiseb-burgundischen  Wirren;  wie  es  schon  durch  seine  geographische 
La^  bedingt  wurde,  dass  es  beide  streitenden  Teile  nun  Bundesge- 
noseen  begehren  mussten.  Denn  als  Verbündeter  Burgunds  würde  es 
deesea  beide  Reichshälflen  zu  einem  abgerundeten  Ganzen  zusammen* 
geschlossen  haben,  während  es  sich  im  Vereine  mit  Frankreich  als 
eine  feindliche  Masse  zwischen  dieselben  schob  und  für  eine  Konzen- 
tration der  burgundischen  Kräfte  ein  erhebliches  Hindernis  dargestellt 
haben  würde. 

König  Ludwig  XI.  war  e»  anfangs  gelungen,  den  Herzog  Johann 
von  Lothruigen  durch  die  Verabredung  eines  Ehebundes  zwischen 
dessen  Sohn  und  voraussichtlidieDi  Nachfolger,  dem  Harkgrafen  Ni- 
colas  du  Pont,  nnd  seiner  eigenen  Tochter,  der  Prinsessm  Anna  von 
Frankreich,  f&r  sich  zu  gewinnen.  Aber  diese  Freundschaft  verkehrte 
sidi  in  ihr  Gegenteil,  als  der  Herzog  sich  bei  seinen  italienischen 
Unternehmungen  durch  den  König  schmähüch  im  Stirlio  g:('la<>en  sah. 
1464  ging  er  ein  enges  BiUidnis  mit  Karl  von  Burgund  ein,  dem  er 
ein  ausgezeichnetes  Hülfskorps  gegen  Frankreich  zuführte. 

Nach  dem  all'/emeinen  Frierlrn  <?elang  es  Ludwig  XI.  abermals, 
den  Herzo^r  diiirli  wciturlicridc^  Kiil^f^rtikommen  an  seine  Sache  zu 
fcssehi.  und  das  Klif|iroji  kl  scliicii  jrtzt.  iiachilriu  es  ,l;du'e  lan«r  ?;c- 
ruht  halte,  zu  einem  glüekliclieu  Absehlusse  geiuiigeii  /.u  ï^ulleii  :  lin 

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—  178  — 

Juni  1406  bpjrnh  sich  Markgraf  Nicolas  nach  Paiis,  um  dort  maß 
Vermählung  mit  der  rrinz('s?in  Anna  zn  feiern'). 

Werfen  wir  zuuächtiL  einen  kurzen  Blick  auf  das  von  jener  Hei- 
rat handelnde  urkundliche  Material,  so  kennen  wir: 

1.  den  Heiratsverlrag  vom  31.  Juli  1466  mit  der  Ratificatioa 
Lodwigs  XL,  welche  schon  am  1.  August  1466  folgte;  • 

3.  eine  besondere  Festsetzung  des  Heiiatsgates  neben  den  schon 
im  Heiratsvertrage  enthaltenen  Abmachungen  vom  13.  Januar  1467; 

8.  einen  Brief  an  Bar  vom  10.  August  1467,  in  welchem  der 
König  zum  Widerstande  gegen  einen  burgundischen  Einbruch  anfeuert. 
In  demselben  wird  die  Heirat  bereits  aïs  eine  vollendete  Tbatsacfae 
erwähnt  "j; 

4.  1475  endlich  fordert  der  König  vom  Herzog  René  die  Rück- 
zahlung newiriser  dem  Elicpaare  von  ihm  gezahlter  Summen  '  inondant 
les  sept  auütt' 5  de  leur  mariage  ;  c'est  à  dire,  depuis  l'an  1407,  qui 
est  celui  de  leur  mariage,  jusqu'à  l'an  1473,  qui  est  celui  de  la  mofl 
du  duc  Nicolas  >  ^. 

Gleichwohl  herrscht  allgemein  die  Ansicht,  dass  diese  Ehe  nie- 
mals zustande  gekmnmen  sei.  So  sdireibt  Galmet,  der  doch  selber 
betont,  dass  ein  betrftchtlicher  Teil  der  als  Heiratagut  festgesetzten 
Summe  wirklich  zur  Auszahlung  gelangt  ist:  *  Toutefois  on  sçail  que 
ce  mariage  ne  fut  jamais  consommé  ;  que  le  duc  Nicolas  ne  fut  jamais 
réellement  mariô  :  qu'il  n'eut  jamais  d'enftins  lepitimüs  :  et  qu'il  demanda 
en  mariage  Marie  tille  de  Cluirles  due  de  JJuur^rtt^iie  >  ete.'i 

Nun,  dass  Ni*  olas  keine  le;iilimen  Kintler  halle,  da^s  cr  später 
nach  der  Hund  Maiias  von  liurgund  strebte,  ist  ja  allgemein  bekannt. 
Zu  bedauern  ist  es  nur,  dass  Calmet  nicht  sagt,  woher  er  weiss,  dass 
die  Ehe  niemals  nun  Abschlüsse  gekommen  nt  Obige  in  Vobindiiog 
damit  gebrachte  Thatsacfaen  beweisen  jedenfoUs  in  der  Beziehung  mir 
recht  wenig.  Wenn  der  Kdnig  von  Frankreich,  zumal  Ludwig  XL, 
wirkUdi  einen  namhaften  Teil  der  Mitgift  ausbezahlt  hat,  wenn  er 
ferner  in  öffentlichen  Urkunden  von  der  Heirat  als  von  einer  voll* 
endeten  Thalsache  spricht,  so  .^iud  doch  dies  Gründe,  denen  man 
mindestens  ein  gleiches  Gewicht  zuei  kennen  niuss  wie  der  Kinderlosig- 
keit und  dem  imstande,  dass  das  l*aar  sich  bald  wieder  ^retiennl  und 
sein  gegenseitiges  VerhälLms  danu  als  Ihatsädüicb  gelöst  betrachtet  hat 

1)  Calmet  II,  874. 

^)  rriltTM  t  lU,  preuves  668. 

*)  Calmet  U,  HTb, 

«}  CUmet  U,  876. 


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—  179  — 


"Wie  dem  aueh  sein  mag,  heute  hemcht  die  Ansicbt  Gaimets, 
dass  ein  wklicher  Ehesdiliiss  nidit  stattgefunden  habe;  und  audi 
Hdnricfa  Witte  vertritt  dieselbe  in  eeiner  neuen  Arbeit,  indem  er  in 
Bezug  auf  Nicolas  noch  zu  Anfang  1472  sagt,  er  sei  es  müde  gewesen, 
»der  C'wiun  Rräiitiiiam  dor  Prinzessin  Anna  von  Frankreich  zn  srin*'). 

(  ll»t'n  war  bereits  auf  dir  Wichtigkeit  der  Herauszahlung  eines 
Teiles  der  Mitgift  an  Lnthriuireu  liingewiespn.  Wenn  sieh  nun  der 
Nachweis  führen  hesse,  daüs  die  ganze  Mitgift  in  die  Hönde  des  Herzogs 
von  Lothringen  gelangt  wäre,  so  künate  man  an  der  Thataache  eines 
reehtekraftigeQ  EbeschhuBee  nicht  mäir  zwëÊân, 

Die  oben  erwfihnte  Urkunde  nun  aus  dem  Gheltenhamer  Fonds 
(ein  Or^;ittal  mit  abgefoOoiem  Siegel)  enthftlt  diesen  Nachwds  in  der 
That  Sie  ist  datiert  auf  den  23.  Oktober  1468  und  gerichtet  vom 
König  an  seine  Beamten  in  Chalons  an  der  Marne. 

Weniger  Gewicht  soll  hier  darauf  gelegt  werden,  wenngleich  es 
nicht  unbfidPiitcnd  in  Rotrncht  kitmtnt.  dass  der  KöTiip:  im  Eintranfr  der 
Urkunde  klar  und  deutlich  von  dem  seit  längerer  Zeil  gt'^<  l^hcnen 
kir<  l)li<  hen  Eheschhisse  spricht:  »du  mariaige,  qui  ja  a  este  fait  et 
soléiiipnise  en  face  de  saincte  église  de  nostre  très  chier  et  lies  ame 
filz  et  cousin  Nicolas,  marquis  du  Pont  ...  et  de  nostre  très  chiere 
et  très  atnee  fiHe  Anne  de  Firance.«  Wenn  man  auf  die  bezüglichen 
Andeutungen  des  Königs  in  anderen  Urkunden  kein  Gewicht  legt,  weil 
man  einem  berechtigten  Hisstrauen  gegen  ihn  eine  Ar  die  historische 
FoTBchnng  bedenkliche  Richtung  giebt,  so  braucht  man  es  auch  in 
diesem  Falle  nicht  zu  thun.  Das  Entschddende  ist  und  bleibt  die  Mit- 
gift, und  mit  dieser  hatte  es  folgende  Bewandnis: 

Als  Heirats;jut  war  eine  Rnmme  von  487500  livres  festgesetzt 
worden.  Und  von  dit-scr  hatte  der  König,  wie  oben  an^ndputof.  dorn 
Heiratsvertrage  /titnl;re  ihT, »nn  i.  gehon  vor  dem  31.  Juli  l  KiO  an  den 
Herzog  ausgezahlt.  Es  sclieitii  ilun  also  doch  damals  uiii  dem  Iluih- 
zeitsprojekt  Ernst  gewesen  zu  sein.  Denn  wenn  es  sich  lediglich  darum 
gehandelt  hatte,  Lothringen  auf  seiner  Seite  festzuhalten^  so  wftre  dies 
der  Staatskunst  des  Königs  yieUeicht  auf  billigere  Weise  mOgUch  ge- 
wesen.  ^  Jedoch  darauf  soll  hier  kein  Gewidit  gelegt  werden. 

Nach  dieser  Anzahhng  blieb  ein  Rest  von  360000  l.  An  Stelle 
dieser  Summe  vers|mich  der  König  dem  Lothringer  verschiedene  Grenz- 
plälze  in  der  Champagne,  die  in  der  unten  al^edruckten  Urkunde  auf- 
gezählt sind .  ?nwio  Besitzungen  und  Rechte  in  Lantrur doc  und  der 
Provence,  auf  die  es  in  diesem  Zusaniiiienhange  nieiil  uiikummt.  Eine 

1)  Jahrbuch  IQc  lolhringische  Geschichte  und  Altorlanskuiidc.  1890,  p.  19. 

18* 


-   180  — 


Einlösung  voû  Seilen  Frankreidi-  konnte  geschehen  dui-ch  Zahlung  der 
vollen  Summe  von  350CKXJ  I.  Und  für  dt  ii  Fall  (Ick  kiiiderlosen  Sterbens 
Annan  war  der  Heimfall  dieser  Besitzunjion  an  Krankrrirh  festjpselxt. 

Aui  12.  Januar  1467  verlieh  der  König  mit  Uezuguaimie  aui  den 
lltiiuU vertrag  die  Cirenzplätze  der  Champagne  dem  Markgrafen  Nif'ohis. 
Die  beigefügten  I3estimuiungt?n  über  nüütärische  Cooperalioii  im  Kriegs- 
felle  siiid  hier  für  uns  tmwesenüich,  von  grosser  Bedeutung  Jedoch  die 
Einräumung  der  Einkünfte  dieser  Tmitorien  an  den  Herzog  mit  der  Be- 
fugnis, sie  durdi  eigene  Beamte  zu  erheben. 

Hier  reiset  die  urkundliche  OberUefening  pl5tzlich  ab,  und  man 
konnte  bisbw  in  der  That  nicht  wiesen,  ob  die  zuletzt  erwähnten  Zu- 
^pslilndniase  an  den  Herzog  von  Lothringen  wirklich  einmal  in  die 
i'i  axis  umgesetzt  worden  sind.  In  diese  Lücke  tritt  die  Cheltenhamer 
Urkunde:  sie  i.st  dirrkt  vprnnln'^st  durch  ein  mpinos  Wilsen«  nirlit  er- 
haltenes Schreiben  d« Ilti/ug^  Johann  an  dt  n  Kouig.  dessen  Inhalt  im 
Eingange  zum  Teil  wiedergegeben  ist.  Der  Herzog  giebt  in  ihm  dem 
Könige  die  Eruemiung  von  drei  lothringisdien  Beamten,  Johaua  Synner, 
Peter  de  la  Barriere  und  Peter  Morel  mit  Namen,  flDr  die  als  Hi^ 
gewonnoien  Gebiete  der  Champagne  bdcannt  und  bittet  vm  deren  Be- 
stätigung. Und  diese  Bestätigung  erteilt  der  KOnig  in  der  vorliegenden 
Urkunde,  also  am  28.  Oktober  1468! 

Der  Herzog  hatte  lediglich  durch  die  vollzogene  Ehe  ein  Recht 
zu  dieser  rieamtenemennung;  und  wäre  diese  nicht  in  rechtskrärUger 
Form  zustande  gekommen,  so  hätte  er  sich  niemals  mit  einem  solchen 
AnHiniien  an  den  König  wenden  dürfen.  Fnd  da«<?  der  Köni<r  l  iuem 
.solchen  niemals  nachgegeben  halicn  winde,  wenn  ea  sich  nicht  auf  die 
vollzogene  That.sache  der  ll<  iial  gesliUzl  liätte,  braucht  nicht  erst  be- 
tont zu  werden.  Es  ist  ihm  ohnehin  schwer  genug  gelallen,  die  nach- 
gesudite  Bestätigung  zu  erteilen,  und  wenn  er  nur  dnen  Schein  des 
Rechtes  gehabt  hätte,  dieselbe  zu  versagen,  so  wtirde  er  es  sieber  ge- 
than  haben.  Aber  er  war  durch  sein  mdofach  in  feierlicher  Form 
verpülndetes  königliches  Wort  gebunden,  und  der  Notwendigkeit,  dieses 
wenigstens  formell  zu  hallen,  konnte  auch  er  fflch  nicht  entziehen. 
Eine  Veranlassung,  Lothringen  durch  Darbringong  von  Opfern  bei  guter 
Laune  /II  erîialten,  war  jetzt  weniger  denn  je  vorhanden:  durch  das 
meisterhall  gewählte  Danaer^oschenk  Epinal^  nn  Lothriniron  hatte  der 
König  die  beiden  Mri/nglumer  .so  gründlirh  mit  cinaudcr  veilciaUeU 
duöS  er  jetzt  sogar  enmial  in  der  Lage  ^var.  ihren  Kiimpfen  al«  tertiiis 
gaudeus  zuzuschauen,  isur  die  Rücksicht  aui  sein  gegcbeiieü  Wort 
konnte  es  sein,  welche  ihn  zur  Bestätigung  der  lothringischen  Beamten 


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-  181  - 


veranla^^slc.  —  Fs  7.oh^\  sioh  also,  dn^s  die  Ilandlnngen  beidor  Fürsten: 
sowohl  die  Ernennung  der  Beamten  und  deren  X'orschlag  zur  könig- 
lichen Bestätigung  durch  den  Herzog  Johann,  wie  die  Vollziehung  dieser 
Bestätigung  durch  den  König  —  ohne  eine  vollzogene  rnohtlich  unan- 
tasilbai-e,  also  kirchlich  eingesegnete  Khe  zwisclien  Nicola»  und  Anna 
Tollflftftii^  BodeiddMr  sind.  Man  ist  daher  gezwungen,  eine  solche  als 
tliatsfiiäiUch  &l)K68Glilos86a  zu  betnuditBa.  — 

Aber  wie  mussteo  sieb  aeit  der  Hoduseit  die  Beadiungen  zwiscbeo 
beiden  Hafen  Tecflodert  haben  I  Wenn  man  auch  bei  Ludwig  XL»  fOr 
den  Lothringen  doch  nur  ein  Werkzoii;:  ;^egen  Bnrpind  sein  sollte, 
wohl  zii  keiner  Zeil  ein  wirkliches  Wohlwollen  gegen  seinen  Schwie» 
gcrsohn  nnd  dessen  Angehörige  voranf?!etzpn  darf,  das  was  ans  «einer 
Verfi'i'^uiii.'  an  die  königlichen  Be;i'ii!'^'n  'i'  Clinlnns  vom  Jaliie  14(18 
spricht,  ist  nichts  weni^'er  als  die  kühle  *ilei«  hgültigkeit  eines  berech- 
nenden Sehwiegerv-aters.  Und  wessen  musste  sich  der  Herzog  von 
seinem  königlichen  Verwandten  versehen,  wenn  er  es  für  notwendig 
hielt,  seine  Stettung  in  d&k  neiioi  Erwefbungeu  durch  ausserofdoatUdie 
Schatzmassregeln  zu  befestigen?  —  Er.  erinnert  den  König  an  Zuge- 
ständnisse, die  er  ihm  bezGglich  der  Beamtenemennung  in  jenen  Terri- 
tonen  gemacht  haben  soll,  nftmlich 

1.  Ernennung  der  Beamten  durch  den  Herzog  nach  dessen  h^lem 
Ermessen  (»qne  bon  lui  semblera*)  and  dem  Könige  g^ntÜier 
lediprlich  die  Pflicht,  dieso  Ernennung  anzuzeigen; 

2.  dass,  falls  der  Kowin  mit  der  }>es!ätigung  der  Beanden  /r)gern 
oder  öie  gar  verweii^eru  i>ulUt',  diese  auch  so.  lediglich  auf 
Grund  der  lierzoglichen  Ernennung,  ihre  Ämter  heklcitien  dürften. 

Ob  und  wo  diese  Abmachungen  in  Wirklichkeit  stattgefunden  haben, 
ist  mir  mdMikannt.  In  den  b«d«n  bekamiten  Ihrlomden  vmi  1466  und 
1467  ist  dem  Herzog  allerdings  die  B^imtenemennui^  zugestanden, 
ab«r  nur  ganz  allgemein,  nicht  in  dieser  detaillierten  und  flkr  den  König 
so  ungünstigen  Form.  Der  Herzog  schemt  sich  hier  also  auf  münd- 
liche Abmachungen  zu  beziehen  und,  dem  Werte  dieser  mit  Hecht  miss- 
tranend,  die  Absicht  gehabt  zu  haben,  ihnen  eine  urkundliche  Fixierung 
in  aller  Schärfe  zu  geben.  Diese  Absicht  gelang  indessen  nur  halb, 
denn  der  König  bestätigte  zwar  die  lothrinîri^chcn  Ron  m  f  en,  verhielt 
sich  aber  diesen  allgemeineren  An?fiihnnii:eii  dis  liir/(i|;s  ^M'^enüber 
durchaus  referierend  und  hiilele  sich  wcislicli.  zu  ihnen  Stellinig  zu  nehmen. 

Hochinteressant  vor  aUen  Dingen  ist  es  zu  sehen,  wie  sich  der 
König,  nachdem  ihm  so  gleidisam  die  Pistole  auf  die  Brust  gesetzt 
war,  mit  seinem  Gewissen  abfindet.  Einen  Bruch  seines  königlichen 


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~   18S  — 


Worte«  in  ungeschminkter  und  unverhüllter  \\'oi>e  wolüc  er  nicht  auf 
sieh  nehmen.  Ebensowenig  jedoch  wünschte  er  die  Lothriuirci  in  den 
rulugeu  ungestörten  Gennss  seiner  weit;!ehendeu  Ziitrcstäinliii.-se  zu 
setzen.  Die  vorliegende  Urkunde  ist  das  Produkt  dieses  üiueren  W  ider- 
ötreiles,  in  dem  sich  der  König  befand,  und  bringt  denselben  in  voi^ 
zägUcher,  wahrhaft  dramatischer  Weise  zum  AmdriM^  Und  der  aus 
diesem  imiwn  Konflikte  henrorgegangeoe  Entschlaes  des  KöingB  iat 
bezeichnend  CCür  dessen  ganses  diffch  Doppefasfingigkeit  gekennseicfanetes 
Wesen.  Er  bestaad  darin,  die  Bestätigung  der  lothringischen  Beamten 
offiziell  und  formell  zu  vollziehen  ;  aber  in  dersdben  Urkunde,  in  der 
er  seinen  Beamten  in  Chalons  diese  BeatAtigung  anzeigt,  giebt  er  den- 
jenigen, die  bis  dahii],  von  ihm  selber  ernannt,  deren  PkHze  innefrehaht 
halten,  den  bündigen  Befehl,  alles  zu  thiin,  um  diesen  lolhrin^i.-clicn 
Eintlrin^diniron  ihr  Amt  und  Leben  uiu  rtnivilieli  m  machen,  damit  end- 
lich auch  dtuii  Herzog  die.ser  Besitz  verleidel  werde. 

Und  welche  feine  Anoitinung  des  Stoffes  in  der  Urkunde  I  Diese 
Weisung  an  die  durdi  die  Lothringer  verdriUigtm  franißsiaclien  Be- 
amte, ohne  Frage  die  Haupt^adie  in  dem  ganzen  ScbriftetQcke,  ist 
anf  einen  einzigen  nicht  langen  Satz  mitten  in  der  Urkunde  beschrBnkt. 
Die  ihn  vorne  und  hinten  einschliessende  grosse  Ilasse  des  Textes 
stimmt  in  beiden  Hftlften,  abgesehen  von  der  auf  den  Eingang  be- 
schränkten Wiederholung  des  hilialle.^  der  Eingrabe  des  Hereogs  Johann, 
vollkommen  überein  :  sie  enthält  sonst  nichts  al^  leere,  sich  oft  wieder- 
holend*' Ileden^^arlcu  über  die  Besläti^unitj  der  Lothrin^ri  r.  Wer  die 
Urkinidc  nur  lliu  htig  liest,  dem  kann  es  leicht  passieren,  dass  ihm  ihr 
eigenlUchei  Kein  entgeht,  uujsonielir  als  die  erste  Hälfte  in  so  um- 
ständlicher und  an  Wiederholungen  reicher  Weise  von  der  Bestätigung 
luindelt,  dass  man  der  Versodiung,  einige  Zeilen  m  fdaarspringen  oder 
sogar  die  Urkunde,  von  der  man  nichts  Neues  mehr  erwartet,  ganz 
aus  der  Hand  zu  legen,  kaum  widerstehen  kann.  —  Um  so  grtSsser  dann 
die  Oberrasdinng,  wenn  urplötdidi,  wo  man  es  am  wenigsten  erwartet, 
aus  diesem  Wanste  zustimmender  Redewendnngm  die  wahre  feinds^ige 
Meinung,  die  sich  nicht  länger  mehr  verleugnen  kann,  henorbricht  : 
»Mais  eenlx.  qui  par  avant  lef  tenoient  ...  se  veulent  efforcer*  et'*. 
Aber  nur  in  einem  einzi<ren  lapidaren  Satze  voll  leidcnschaffliehcr  Vs- 
regung;  daini  auf  einmal  wieder  ?anz  ebenso  unveiniillelt  und  ohne 
Übergang  die  Fortsetzung  der  vorlierigen  Gemütsruhe  und  Friedfertig- 
keit! Man  glaubt  sich  getäuscht  zu  haben  und  liest  den  Kernsalz  noch 
einmal  —  so  überraschend  ist  dieser  zweimalige  Wechsel  der  Stimmung  — 
um  sich  zn  ittierzeugen,  dass  in  der  That  die  Urkunde  aus  drei  merk- 


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—   18S  - 


wûn%  gnqip»rteD  Teflea  besteht,  too  dsnea  dar  erste  und  dritte,  in:- 

haltfidi  Obereinstimmnnd,  nur  lokal  durch  die  Dazwischenschiebung  des 
z^vpiten  getrennt  ist;  der  zweite  aber  im  schroffsten  Gegensatz  zu  der 
Hroitspiiriiikf'it  joner  sich  mit  einem  oinzi*rcn  Satze  begnuizt,  ihnen  in- 
haiUich  [/t  radezu  widerspricht  und  dennoch  den  ei;z('iiUi(  heii  Inhalt  der 
Urkunde  in  .-ich  vercinifrt.  Augenscheinlich  hat  man  diesen  cigeiitUchen 
Inhalt  der  Neugierde  Unberufener  entziehen  wollen,  indem  man  im 
ersten  Teile  in  so  ausgiebiger  VVeisie  Ii iedtertige  Gesinnungen  kundgab, 
dass  dadurch  jegliches  Interesse  im  Keime  erstickt  werden  musste. 
Und  wenn  dann  dar  irissbegierige  Leser  sich  wirklich  2wang,  wenigsteos 
noch  einige  Sätze  im  Scfalossteile  za  lesen,  so  fond  er  An&ng  und 
Ende  in  so  schOner  Oberetnstinunong,  dass  er  das  Blatt  gewiss  tief 
durdidrongen  von  seiner  fbimlosîgkàt  ans  der  Hand  legte. 

Die  positive  Bedeutung  dieser  Urkunde  ist  also: 

1.  der  Nachweis,  dass  die  Heirat  zwiadien  Nicolas  yon  Lothringen 
und  Anna  von  Frankreich  in  aller  Form  TOÜzogen  worden  ist; 

2.  genauerer  Aufechluss  ûbw  die  v^bredete  Art  der  Beamten- 
ernrnnung  in  den  als  Mitgift  an  Lothringen  gekommenen  Teilen 
der  Champagne; 

3.  Darstellung  des  Vollzuges  der  ersten  Ernennung  von  lothrin|^> 

sehen  Beamten  dort  sowie  der  kaum  noch  zweideulij?  zu 
nennenden  formellen  Bestätitrnnfr  nnd  thatsächlicben  Unter- 
gmbnn^^  ihrer  Stellung  durch  den  König. 

Oben  war  die  Rede  davon,  welche  neuen  Thatsachen  dem  \mlo- 
ri.-(h<'n  Wissen  durch  diese  Urkninle  hinzii^^'fügrt  werden:  jetzt  mag 
noch  Ulli  einigen  Wurti'n  darauf  liingewieson  werden,  in  welcher  Welse 
sie  sich  zu  der  bestehenden  Geschieh  Lsauflkssung  negativ  verhält.  Die 
bisherige  Anffossung  über  das  Verhältnis  der  Häuser  Frankreich  und 
Lothrii^^  zur  Zeit  dar  burgundischen  Wirren  hatte  jedoiftdls  den 
Vorzug  der  durchsichtigen  Klariieit  und  leichten  Verständlichkeit:  Lud- 
wig XL  gewann  Lothringen  för  sich,  mdem  er  ihm  durch  die  in  Aus> 
sieht  gestellte  ehelidie  Verbindung  mit  einer  Cranz ()sischen  Prinzessin 
schmeichelte.  Aber  er  dachte  von  vorn  herein  niemals  ernstlich  daran, 
schob  die  Heirat  in  einer  an  Wortbruch  grenzenden  Weise  immer  weiter 
hinaus,  knüpfte  so^ar  andere  auf  eine  fînehzeit  zielende  \'erbindungen 
au.    Daher  die  sehr  bpjrreil  li(  lie  Verslimmung  deü  ilau-seö  Lothringen. 

Nun  es  al>er  leslsleht,  dass  die  Heu^at  wirkli'^h  stattjiefnnden  hat, 
stürzt  diesei-  ^anze  causale  ZusnrnirieTîhan?  in  si.  h  zir-^aninien.  Wenn 
Ludwig  sein  \\  ort  hielt  und  die  verubredcle  Hcu  al  zuslaudekonunen 


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—  184  - 


Hess,  welches  war  dann  der  Grund  für  die  grosse  EntfremduDff  welche 
bald  z\vis(îieii  beiden  Hfiusciti  oinf^etreten  ist? 

Nicolas  war  bis  zum  Jalnc  1471  in  Frankreich  geblieben.  Nach 
einem  kurzen  Aufeiitlialtr  in  Ldtln  inunn.  wo  er  die  Huldigung  der  Stände 
ontp:egennahm,  finden  wir  ihn  1472  wieder  in  Poris.  Tnd  jetzt  kam 
es  endgiltig  zum  Bnirhe  zwischen  iliia  und  dem  Koiii^'c.  als  er  (»liiie 
Erfolg  dessen  Unterstützung  zur  Eroberung  des  Königreichs  Aragonien 
begehrte.  Eine  Folge  dieses  Bruches  war  auch  die  Lösung  der  Ver- 
bindung swiadien  Nicolas  und  Anna,  denn  der  König,  um  die  Worte 
Galmets  anzuwenden,  >lui  (dem  Nicolas)  6ta  la  princesse  Anne  qo^Q 
avait  épousée,  ou  du  moins  fiancée  In  welcher  Form  die  Lösung 
d^  Ehe  vorgenommen  wurde,  ist  nkiht  bekannt,  jedenfklls  ab»  ftthlten 
sich  beide  Teile  in  der  Folge  frei,  denn  der  König  trug  bald  darauf 
die  Hand  seiner  Tochter  nacheinander  den  Herzögen  von  Burgund 
sowie  von  ilci  Bretagne  an,  und  Nicolas  strebte  nach  einer  Verbindung 
mit  der  Krbin  Bunrnnds.  Den  tiefen  ii  (înind,  der  diese  Scheidung 
herbeiiührlc,  wissen  wir  go^enwfu  Ii;.'  nicht,  wir  kennen  nur  den  äusseren 
Anlass,  an  den  sie  sich  ankiiiiptte.  X  ielleiehL  lal  die  Vennutiiung  stalt- 
hall, dass  die  gewissenlose  Art,  iu  welcher  sich  der  König  seiner  im 
Heiratsvertrage  übernommenen  Verpflichtungen  entledigte,  diesididodi 
auf  die  Dauer  kaum  verbeii^n  Uess,  dabei  mitgewirkt  hat. 

Nunmehr  mag  die  Urkunde  selber  hn  Abdrucke  folgen: 

iMiMff  XI.  tOH  F^rattkniek  AesMtt^ii      tcm  Hertog  Johamn  ton  LoArmgtn 

mit  Bezufftia/ane  auf  den  Ehevertraff  von  IKUi  für  St.  Disicr  ertiaNHic»  Bi'amtt$t, 
hcfi'hU  ir'JnrI)  Hirrti  fratititoUcheH  Vorf/iing^nif  Amoi  auf  jede  Wtm  Amt^fSilgiBi$ 

SU  eriic/i  lie  reit.    Naiitur  146S,  Oktober  23. 

Loys  par  la  grâce  de  dieu  roy  de  France  aux  esleuz  sur  lo  (ait  des  aideä 
«  ChftatoM  ei  a  tons  nos  aidtres  jnsticien  on  a  teon  lieatenanta  aaloL  Noitn 

trescliier  et  tresanie  frere  et  remsin,  le  duc  de  (lalabre  et  de  Loiranna,  aoiv  » 
fait  dire  et  exposer  que.  en  fuisant  le  Iraictie  et  apointement  du  mariaige,  qui 
ja  a  Cbte  fait  et  äolctnpnisc  un  face  de  &aincto  église  de  noslre  tresclùer  Ires- 
ame  fils  et  eoasin  Nicolas^  marquis  dn  Pont,  mo  aiane  fils,  et  de  noefare  treedikn 
et  Iresamee  fille  Anne  de  France,  nous  avons  donne,  baille  et  délivre  a  nosîre- 
dit  filz  et  cousin  pour  et  au  rtom  de  nostredite  ftllr*  les  chasteaulx,  >illcs. 
places  et  scigncuriecH  de  Cbaumont  en  Mai>i>igny,  JSogent,  JMouligay,  CueiTy,  Wassy, 
Saincte  Manehoalt,  Saint  Disier,  Vaucoaleur  et  Monleclere,  assis  en  nos  pais  et 
conte  de  Chaini>aigne,  et  aions  ottroie  par  nos  lectres  que  nost  redit  fierel  «t 
cousin  pour  cl  on  nom  dndit  mnrqut?.  ^on  filr,  pni««?!?  pourveoir  a  touz  tes  ot- 
iicea  desditcH  terres  et  aeigneuriees  de  telles  personnes,  que  boa  loi  semblera, 
poorveu  quil  nous  nommera  tous  ceulx.  qui!  vonldra  mectre  es  offices  deslees 
greffiers  et  receveurs  daides  et  des  greneticr»  contrerolh  ur>  et  mesureurs  des 
greniers  a  sel,  estana  esdites  seigneuries,  et  aultres  offices  dependans  diceoU.  Et 

')  Cafanet,  Ü,  89L 


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—   186  - 


s3  avenoil  que  nous  oa  no/,  successeurs  feissions  reffus  ou  delay  de  donner 
Icadils  offiew  des  aides  et  grenien  establiz  esdites  terres  et  seigneuries  a  la  no- 
minacion  de  noatredit  frère  et  cousin  on  des  siens,  que  cealx,  qui  auront  este  et 
seront  par  lui  ou  noslredit  lilz  et  cousin,  le  mnrquis,  nommez  esdils  officps.  les 
aiant,  tiegnent,  possèdent  et  en  jois^ient  en  nostredit  reffus  ou  delaV  par  vertu  de 
la  Bominaeioii  toat  ainsi,  qne  sfls  avoient  oUena  sur  oe  don  de  nons  a  bdite 
nominacion.  F.l  soit  ainsi  IfOe  nostredit  frère  et  eoosin,  en  jnyssant  de  nostredit 
don  et  ottrov  ain«i  que  rni<«on  est,  ait  noinnie  et  ponrveu  ausdits  offices  des  aides 
et  greniers  et  mcsmcment  a  loflice  de  grenetier  du  grenier  a  sel  dudit  lieu  de 
Saint  Dtsier,  on  il  notts  a  nomme  Jehan  Synner,  maistre  de  sa  ehambre  anxdits; 
et  a  lo^ce  de  contrcrolleur  dndit  grenier  Pierre  de  la  Barriere,  contrerolleur  de 
sa  despnnfje  ordinaire;  et  en  loffice  de  mesureur  dudit  grenier  Pierrp  Mot»!  - 
auaquelx  avons  fait  don  desdits  otiices  a  ladite  nominacion.  Rl  par  vertu  de  nosdites 
ladres  de  den  Tealent  excereer  et  joîr  diceulx  olfioes  ainsi  qne  de  raison  faire  le 
doyent.  Mais  ceulx,  qui  par  avant  les  tenoicnt  et  occupuient,  se  veulent  efforcer 
de  enipewrli  io  r  IcmIiIs  .ti.'lian  Suiiht.  T^ierrr  <lr  l;i  Iî;i rriri-i.'  rl  l'icrre  Mnrol  rn 
la  joissance  de  leursdtlü  ollices  de  grenetier,  contrerolleur  et  mesureur  et  en  la 
perception  des  gaiges,  proolfis  et  esmohmiMis  dieeidx  par  appeanlx  et  opposieiotta!, 
en  les  mettant  en  grans  involucions  de  procès,  pour  troubler  nos- 
tredit frerf  et  crvii?in  en  sesdits  droir  et  pr ef nii n m r r«« ,  et  iceulx 
faire  assoupir  en  son  trcsgrant  grief,  préjudice  et  dommaige  siconune 
il  dit,  »hombtement  requenrant,  lui  estre  sur  ce  pourreu  de  nos  grâce  et  convenable 
remede«. — Poorqnof  nous,  ces  choses  considérées,  bien  memoratifa  et  recors  desdits 
drniz  et  netrnv.  faitz  a  nostredit  frère  et  cousin,  leF(HieuTx  voulons  lui  estre  gardez  et 
entretenuz  de  point  en  point  sans  quetcunque  interrupcion,  et  que  des  offices 
desdits  aides  et  greniers,  que  nous  avons  donnez  a  ceulx,  qui  par  noslredit  frère 
et  eooaîn  nous  ont  este  nommez,  îk  joysseut  plainemttit  et  paaiblement 
sans  quelconque  destonrbier,  vous  mandons  et  commettons  par  ces  présen- 
tes et  a  chascun  de  vous  sur  ce  requis  que.  sil  vous  appiert  de  noz  lectres 
du  don  fait  desdits  offices  de  grenetier,  contrcrolleur  et  mesureur  de  Saint  Disyer 
ansdilfl  Jehan  Synner,  Pierre  de  la  Barriere  et  Pierre  Morel  a  la  nominacion  de 
noslredit  frère  et  cousin  dcuement  expédiées  ainsi  que  estre  le  doVenl,  que  vous 
faictes  joir,  popsider  et  excereer  lesflits  lelmn  Synner,  Pierre  de  la  Barriere  et 
Pierre  Morel  de  leurs  offices  selon  la  teneur  de  nosdites  lecties  de  don,  en  les 
mettant  ou  leurs  procorenrs  pour  eulz  en  poceseion  paisible  dicenlx,  al  mestier 
est,  imn  obstanl  les  opposicions  ou  appellacions  que  ont  fait  on  poarroyent  faire 
les  de&siisdits,  qui  par  nvant  les  occupoycnt,  ou  aultres  quelxronqne-«  et  niilires 
deslourbters,  allcgacions  et  cmpcscheniens,  quilz  vouldroyent  cl  pourroycnl  donner 
an  eontraiie,  en  leur  deffendant  toutz  exploita  quik  ou  leurs  procureurs  pour 
enlx  Touldroyent  faire  desdites  offîees.  Kl  lesquclx  exploita  et  perception  des- 
dils  gnîges,  proofTisî  et  esmolnmens  diceiilx  offices  nons  leur  avon«  inl»'rdilz  et 
deffeoduz,  interdisons  et  deflendons,  et  en  ce  cas  les  en  avons  forclos  et  déboulez, 
fordaem  et  déboutons  du  font  en  tout  par  cesdils  présentes.  Donne  a  Namur, 
hors  nostre  royattime  le  XX1I1«  jour  doctobre  lan  de  grâce  mil  quatrecens  soixante 
huit  et  de  nostre  regne  le  huiliesmc. 

Par  le  roy .  messieurs  le  duc  de  Bourbuii. 
le  conte  de  Saint  Potd  connestable  et  autres  presens. 

DCSB. 

Pergammt-OrigituU  mit  eiuem  Siegdeiiufdiniu. 


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—   186  — 


Die  Kieinaltertömer  des  römisdi-mittelalterlichen  Hnsemns 

der  Stadt  Metz. 

Von  Dr.  Otte  Malk.  IMImuii,  Uttz. 


Die  nac^hstehendo  Altoi  törner-Sammlung  der  Stadt  Metz  verdankt 
ihre  Enli^tehung  in  erster  Linie  dein  rejrpn  Sninmelfleisse  der  seit  doii 
zwanziger  Jahren  bestehendon  Académie  Impériale  de  Metz« 
und  der  Ende  der  fünfziger  Jalae  gejrriindeten  »  Société  d'archéo- 
logie et  d'histoire  de  la  Mosel  le  *.  Seit  dem  Eingehen  der 
letzteren  liat  es  sich  die  »  G esellscliaf l  für  Lothringische  Ge- 
schichte und  Altertamskandec  mr  Aufgabe  gemacht,  das  Werk 
d^  Sammlung  und  Auf bewahrong  der  im  Lande  gefimdenen  Alterlümer 
rOstig  wiederaufzünehmen.  So  hat  die  sUdtisebe  Sammlung  dureb  die 
mit  ihr  vereinigten  Bestände  der  Sammlui^en  der  >  LotfafingiBCfaen 
Gesellschan  <  (L.)  einen  betrftchtlichen  Zuwachs  erhalten ,  der  um  ao 
dankbarer  begrüssl  werden  musste.  als  er  speziell  die  noch  wenig  zahl- 
reichen prähistorischen  Altertümer  durch  eine  manniorfalligc  Auswahl 
von  Steinvvcrk/cuüen  und  Steinwaffen  ergänzte,  die  aus  dorn  Nnrhln«'e 
des  rnhH'^t'ii  Saminlor?!  im  Lnnde  cfcfundener  AlterUlmert  Abbé  Mercioi 
zu  Murville,  erworluMi  werden  waren. 

Der  Umstand,  Uas»  imt  geringen  Ausnahmen  die  Funde  nicht  das 
Ergebtiis  plnnrnümiger  Grabungen,  sondern  mdst  zusammenhangslose 
Gelegenheits-  und  Einselfunde  sind,  machte  eine  Neuordnung  oach 
Gegenständen  unabweislich.  Bisher  waren  z.  B.  die  in  einer  und 
derselben  Strassenzeile  bei  Gelegenheit  der  Anlegung  von  Wasser^  ood 
Gasleitungen  u.  s.  w.  gefundenen  Gegenstände  zu  einem  Ganzen  vereinigt 
und  so  aufbewahrt.  Auf  diese  Weise  bot  jede  einzelne  der  kleinen 
Abteilungen  ein  Conglomérat  von  Fundsl  Tu  kcn  oft  der  vcr^f^biedens^cn 
Perioden,  das  Ganze  alit  r  ein  unübersichtliches  FäHitT-sysleni .  in 
dieser  Gestalt  sich  weder  vom  rf^in  aR'häologischen  ii'h  Ii  vorn  chrono- 
logischen Gesichtspunkte  aus  rechtfertigen  und  beibehallcn  liess. 

An  dessen  Stelle  ist  nach  Inventarisicnmg  der  bisher  zusarainen- 
liegenden  Fundstûcke  eine  durchgreifende  Neuordnung  nach  Zeitaltera 
und  Gegenständen  getreten.  Diesem  gegenständlichen  und  chrono- 


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logischen  Schema  musste  ans  .sachlichen  Gründl  im  Grossen  und 
Ganzen  auch  die  reichhaltige  »Sammlung  Merciol«  untergeordnet 
werden,  desgleichen  die  kleinere  »  Collection  Migette«.  Die  Ge^en- 
stände  beider  Sammlungen  find  durch  sichtbare  Marken  kemiUioh 
gemacht.  Khciiso  sind  die  ^rrosserrii  Sammelfunde  (z.  B.  die 
Gmbfunde  von  l'uxieux.  Sabloti,  Tarquiniml.  Brülingen  etc.)  als  solche 
durch  leicht  uiiLeiödieidbart;  Marken  gekennzeichnet  und  Ihunlichst 
aunminengehalten.  Uie  und  da  masste  das  Sdiema  aas  räumlichen 
und  anderen  N&tsUchkeltagrQnden  durchbrochen  werden.  So  empfohl 
es  sich  z.  B.,  die  bOdlidien  Darstellungen  (Statuetten  etc.)  einzdnw 
KulhirpesEioden  räumlich  zusammenzulegen  und  dementsprechend  zu 
behandeln.  Ebenso  sind  u.  a.  auch  die  grösseren  Gegenstände 
(Waffen,  Gefä-sse,  Feldbaugeräte  «  I  i.  weil  weniger  zahlreich  und  daher 
leichter  übersehbar,  zusammengelegt  und  für  sich  zusammen  besprochen 
worden.  — 

Die  Zufälli;.'k(it  und  \'*  n  inzelung  der  meisten  Funde,  sowie  der 
Mangel  an  trenaucn  Fundbtüichten  lassen  es  verliehen,  dass  in  nicht 
wenigen  Fullen  die  Zeit-  und  Gebrauchsbestimmung  einzelner  Gegen- 
stände ihre  grossen  Schwierigkeiten  mit  sich  brachte.  Es  betrifft  dies 
hauptsächlich  Gegenstände,  deren  Form  sich  durch  lange  Zeitläufte, 
zum  Teil  bis  auf  unsere  Tage,  ziemlich  oder  ganz  unveränd^  gehalten 
hat;  so  z.  B.  die  einfecheren  Arten  von  Spielsteinchen,  von  Haar- 
nadeln, gewisse  Arten  von  Gewandnadcln  imd  Schnnllrn.  Schlüssel, 
Feldbau-f  f  itf  u.  a.  m.  In  solch  zweifelhaften  Fällen  hat  dann 
frrili«  il  die  Analojrie  das  letzte  Wort  sprechen  müssen.  Mit  Hinweis 
auf  vorbildliche ,  zeitlich  fct^relegte  Exemplare  sind  die  botrcfTcitdcn 
Einzelohjekte  beispielsweise  der  römischen  Periode  zusrewit  scn  wordt  ti, 
während  im  einzelnen  Falle  sehr  wohl  fränkisch-ah  iiiaiiniseher  ink-v  auch 
wohl  einheimisch-gallischer  Ursprung  vorliegen  kann  ;  hüben  sich  doch 
lie  einzelnen  Kulturen  selbst  tief  indnander  geschoben  und  gegenseitig 
durchdrungen.  — 

Da  d^  ICatalog  auch  dem  grösseren  Publikum  von  Metz  und  dem 
Hetzer  Lande  als  erläuternder  Fahrer  dienen  soll,  so  ist  mancher 
erklärende  Zusatz  notwendig  geworden,  der  sonst  wohl  entbehrlich 
gewesen  wäre.  Für  die  Benutzung  aus  der  Feme  sind  vor  allem  die 
trefflichen  ArÎM  iton  Lindenschnii  fs  mit  ihren  vorzüglichen  Abbil- 
dungen zu  (inindc  '^vh"^\  um]  anpfZö^cn  worden:  wo  es  irgend  ging, 
ist  bei  den  çiii/clncii  (icigciK-tiuMliii  auf  enbiprechende  bildliche 
Veröffentlichungen  bekannterer  Sa niinliiii;:r*n  und  Fachschriften  verwiesen 
worden.  Da  indess  eine  ganze  Anzahl  von  Objekten  sich  bildlich  durch 


—  188  — 


DeLspiele  nicht  belegen  liess»  und  auch  die  peinlidiste  Besdireihuii<;  den 
Mangel  biMlii  her  AnschauMnjr  nie  ersetzen  kann,  so  wirrl  nllmShIieh  die 
ganze  Satmulung  —  in  ihren  typischen  wie  singulären  Formen  —  in 
einer  fortlaufenden  Serie  von  mit  Text-Verweisen  verse  lie»  en 
Bilder-Tafeln  illustriert  werden.  Es  mö^e  dies  als  der  erste  frei- 
willige Schritt  auf  elsass-lothringischera  Boden  zu  dem  betrachtet  werden, 
was  die  Hinister  des  Kultus  und  Inneren  in  Pireussen  laut  vorjährigen 
Eriasses  für  die  genauere  Kenntnis  und  grössere  Zugftnglicfakeît  der 
Taterilndischen  Altert&mer  ausgefllhrt  wissen  wolloi.  (Veigl.  Westd. 
Korresp.  1891,  No.  96).  ~ 

Zu  besonderem  Danke  ist  der  Verfasser  den  Herren  Direktoren 
der  grossen  Nachbar-Museen  zu  Trier  und  Mainz,  Prof.  Dr.  Heltner 
und  Prof.  Dr.  Lindpnschmit.  sowie  Herrn  Prof.  Dr.  A.  Michaelis 
Stiassburg  verbunden,  die  ihn  wiederholt  durfh  wertvolle  Aiifîkiînftf^ 
untei'stützten.  Weitere  lehrreich''  Aiifschlricso  ^fewalirle  dein  Verfa^-fr 
eine  mit  ünlerstiitzung  der  Regierung  von  Elsaäs-Loliuingeii  au.sgefuliiie 
Studienreise,  die  er  behufs  Durchsicht  der  entsprechenden  Sammlungen 
der  italienischen  Museen,  besonders  derer  von  Bologna,  PlorenSt 
Rom,  Neapel,  Syrakus  und  Palermo,  sowie  dar  einscblSgigen  Be- 
stände im  Polytechnikum  zu  Athen  und  im  Antiquil&ten-Mtisenm  des 
Alten  Send  zu  Konstantinopel  unternahm. 

* 

MUnmiM  isr  kls1l|sr  oKterlM  Uttsntsr: 

Ae.  M.:  HémoûreB  de  rAcadétnie  de  Mets. 

Raum.:  naumeisicr,  ßenkpiftler  des  klaesisch.«!  Allertonu. 

B.  J.:  Ronner  .1a!irbü<  her. 

Blümu.  Techn.  :  Ulüinaer,  Tecbaologie  und  Terminologie  der  Gewerbe  und  KOwt* 
bei  Chrtechen  und  ROmem. 

de  Ronsl.:       Bonstcttcn,  Recueil  d'antiquités  suisses. 

V.  Cm  11.  W.  K.  :  V.  r.ohausen,  Führer  durch  das  Altertums-Mii«'enm  zu  Wiesbad«!!. 
De  m  m  in:  A.  ]>emmiQ,  Die  Kriegswaffen  in  ihrer  historischen  Entwicklung. 
Hoffm.  Steinsaal:  HoAnann,  Der  Steinsaal  des  AItertiiiiia>MaBeiiins  «i  Mets. 

(Katalog). 

H  o  1 1  e  n  r.  :  Fr.  Hollcnrolli,  Trachten  der  Völker, 

Kr« as,  Ëis.-Lothr.:  Kraus,  Kunst  und  Altertum  in  ELsass- Lothringen,  Bd.  III. 
L.  A.  :  Undfliiscbinit,  Die  Altertfimar  unserer  heMniwthim  VoitdL 
L.  U.  :         »         Uandlmch  der  deutschen  AltertttmuloMde;. 

L.  H.  A.  :      »  Die  vatcr'fliulis<  1v  n  Altcrfümcr  der  Hohenzoll.  Sammlungen. 

M.  K,:         >  Das  römisch-germanische  Centraimuseum  in  bUdUchen  Dar- 

stellungen aus  seinen  Sammlungen.  (Mainzer  Katalog). 


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—  18»  — 

V.  Sacken,  H.:  v.  Sacken,  Das  Grabfeld  von  Hallstatt.  /-^ 
Schum.:  VL  Schumaclier ,  Beschreibung  der  Sammlung  anlikeir  Uroozen  m  deu 

Qnmàmnof^,  vereinigten  Suunlongen  sa  Karlsruhe. 
S.  M.:  Stalaes  et  olu<  ts  arehéologiqiMS  ta  lIvBée  Mîgelte,  2.  fuc.  Metz,  1087. 

(Sammlung  Mi;;etlc  . 

Soc.  Lorr.:  Mémoires  de  la  Société  d'archéologie  lorraine  et  du  musée  historique  \ 
lorrtin.  (Nancy).  '■■^ 

Soc  Mos-  B.:  Bulletins  de  \m  Société  d*udiéoL  et  â*histoin  de  lalfoseUe  (Mets)  r 

Soc.  Mos.  M.;  Mémoires»    »      »  »         »        ».    »       »  > 

Tischl.:  Tischler,  Über  die  Formen  der  Gewandnadcln  (tn  den  Beitrügen  zur 
Anthropologie  und  Urgesebicht»  Bayerns,  Bd.  IV,  1881). 

W.  Z.:  Westdevlache  ZeUsehrifl. 


KesRzeichnuDB  der  einzelnen  Gegenstände: 

Dir  CîrgrrtsfSnHf»  9\r\(\  einzeln  mit  ZilTern,  nnr)t«!aben  oder  farbigen  Marken 
versehen  worden,  die  teils  auf  den  Fundort,  teils  auf  die  Zugehörigkeit  zu  ciaer 
der  BinselsuDmliingen  hinweisen,  aus  denen  sieb  das  Ganse  «isammenaetat  (so 

z.  R.  die  Sammlung  Migette  und  die  Erwerbungen  der  »Gesellschaft  für  Lothringische 

H'  si  liiclite  und  Altf  ituiiiskunde<).   Die  bit*li<  r  fjohraiichten  Zeichen  sind  folgende: 

Arabische  Ziffern:  FundstQcke  aus  den  ï>tras»eu  unU  FUUzen  Ton  Metz;  das 

Vexzeicluiis  derselben  weiter  unten. 
Weisse  Marke:  Fonde  von  Sablon  hn  Mets. 

Botes  Winkelzcichen:  Funde  aus  der  Umge^md  von  Mets,  bei  denen  der 

j!  en  a  UP  Fundort  unbekannt. 
Rote  Markts  oder  Duppelälrich.  Funde  von  dem  Frankenfriedbofe  zu  l'uxieux 
bei  Oorze. 

Blaue  Marke:  Funde  (meist  fränkischer  Prov.)  von  Rr Illingen  bei  Porbacb. 
Gelb  (Mnrkp  oder  L):  F'unde  von  Ta  r  quin  pol  bei  Dieuze. 
Hellgrüne  Marke:  Gegenstände  der  früheren  Sammlung  Migette  (S.  M.) 
L:  Erwerbnngen  der  Oeselisehaft  fttr  Lothringische  Geschichte  nnd 

Altertumskunde. 

L.  npb>t  rotoiii  T,oîhrin«îPr  Kreur:  Gegenstände  aus  der  von  der  »Loth- 
ringischen Uesellschali«  erworbenen  Sammlung  Merciol. 
Sb:  Römische  Fonde  von  Saarbnrg  (Sommer  1801). 
Z.:  Fonde  von  ZiUingen  bei  Fâdabnrg  (spStHiinisdieB  Grahfdd). 

•     ♦  • 

Diejenigen  Gegenst&nde,  welche  ganz  oder  t^weise  von  ist  »Oesellschaft 
für  Lothringische  Geschichte  und  Altertumskonde«  «rwoiben  worden,  sind  im 
Katalog  am  Bande  mit  einem  L.  gekennzeichnet. 


Erfcliniif  der  ZiffSra  aa  dei  Heientttaden  (vergLoben  Zeile  19): 


%,  Funde  der  Militärgcfängnisstr. 
SL     >      >  Hot-  n.  Kindeistr. 

S.      »      des  Botanischen  (îaitcn?. 

4.  »     der  Diedcnhofenerstr. 

5.  •       >  Stalhitr.u.d.Friedhofsplatz. 


6.  Funde  der  Benediktinerstr. 

7.  >      *  Dentachen  Str. 

8.  „        >  Rischofstr. 

9.  »  »    Marchants!  r. 


10. 


Glossiudeustr. 


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i 


—  190  — 


11.  Funde  der  Mazellenslr. 

31.  Fundf 

(Icr  Mnliillt-nstr. 

12.  > 

>   St.  Âvolderslr. 

32  » 

»  i'ariserslr. 

19.  > 

»  Beile-Islemr* 

33.  » 

>  Bankatr. 

1  4 

14.  1 

»  uangolfstr. 

84.  » 

>  Bäreostr. 

lo.  > 

<l<'s  Jakobs  plaises. 

des  Piiradeplatzes. 

16.  • 

der  tipiessslr. 

36a.  > 

der  Unterwadstr. 

17.  1 

»      »  BibHothdcfttr. 

a6b.  > 

»  HOnastr. 

■ta 

lö.  1 

»  Klostersir. 

87  a.  » 

>  Trinkatr. 

1  Q 

von  -flliitpr  St,  F.nrliaripn>. 

H7  b.  » 

»  Camhontstr. 

20.  < 

vom  Uraben  vor  dem  Dieden- 

HKa.  » 

»  Karlstr. 

hofener  Thor. 

88  b.  » 

•  Heinrichatr. 

81.  1 

der  Pu«die»-Q.KmpiiziiMntr. 

89a.  » 

»  BmimeiialT. 

22.  • 

39  b.  » 

de?  Nicolausplntzea. 

23.  » 

»  Rattenturmstr. 

40.  » 

der  Neuätadtstr. 

84.  ■ 

»  FriedhoCsstr. 

41a.  » 

»  Gemdarmen&tr. 

86  1 

>  FramiskanATstr. 

41b.  > 

»  Aafnatinefstr. 

26.  . 

»  Gaudreätr. 

42.  > 

des  Tlieobaldsplatxea. 

27.  . 

des  Siefansplatzes. 

4.H.  . 

der  Römerallee. 

88.  > 

der  Ebplaikode. 

44.  > 

>  üinimitenslr. 

89.  1 

>      >  Haagstr. 

45.  > 

»  Aafeldatr. 

ao.  1 

»  Gfinaestr. 

46.  » 

»  Araenalalr. 

I.  AÜTElLüiNG: 

RÖMISCHE  ZEIT.*) 
Pult  lA: 

Steintäfelung  und  Wandbelag  in  kleineren  Resten  aus  schwrtr:^g^ranf m 
Granit  (llliunn.  Tcctui.  Iii,  p.  14,  Anm.  1),  weiss*  und  schwarzgesprenkeittiti 
ägyptiaehan  Granit  («Lapis  Glandianaa»  ana  der  Thebaiä?);  rotem  Porphyr 
atts  Ägypten;  eine  grosse  Zahl  kleinerer  BruchstAcke  deatearen  «  porfido  verde 

nnfiro».  rl^r  nntrr  dein  Xninon  »  prrihier  Marmor  aus  F.nrfilnMnon  »  am  TaygeCos 
im  Peloponnes  gebrociien  und  besonders  zu  kleinereu  Urnamenten  bei  Bäder- 
aulagcn,  Mosaiken  etc.  verwendet  wurde.  (BlUmn.  ib.  III,  18  f.);  ein  Stück  des 
berOhmten  grflnen  Harmora  von  Karystoa  (anf  Buboea).  dea  aogen.  «Yerde 
antico»,  (Blümn.  ib.  III,  48  f.),  der  hauptsächlich  zu  Säulen  und  Wandtäfelung 
benutzt  wurde  (die  schönsten  Siiulenexemplare  aus  diesem  Material,  von  11  m 
Höhe,  von  Justinian  aus  Epliesos  entführt  und  im  Mittelschiff  der  Sophienkirche 
ni  Konatanitnopel  aar  Aufstellnng  gebracht).  —  Binselne  Stflekehen  von  rosa- 
geildortem  Marmt^r  («Breccia  antica»  aus  Elrurien),  weissem  Marmor 
(trapezförmig  gesf'bnitten) .  homalton  römisrhen  Wandverpulzes;  Achates. 

Fundorte:  Militärgetängnis.str.;  Marchantstr.;  Riscbotstr.;  Glos&indenstr.; 
Hedardoiatr.;  Paradeplalz;  CandMOtetr.;  Aafeldatr.;  Botaaiaehar  Gartani  Tarqainpol 

•}  Aus  ruumllelMii  Haclufahteo  n«iwtfl  mit  dem  Haoptbetteade  d«r  atldttKlMa  Ssmarfnc. 

den  ri)  mis  eben  Aftntllinern,  ttofonnwi  werden.  K»  werdon  dinseii  in  &bnlich«r  Anordnong  #• 
Mgciu  prähistorischen,  fränkischen  nod  mittelalterliche b,  bez.  ueaxeilif  enBoUirfS 
Tolgcu.  Die  grosseren  Gcgoii»;  ui  !<  Wairm,  Fel<lban;vriilo,  GoHUm  etCOb  tmrts  einelM  MMK 
GMMuntfanda  werden  fttr  «ich  aufgcfabit  und  beiprocben  werden. 


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—  191  - 


Reibtäfelchen,  graner  Marmor,  zum  Anreihen  von  Arzeneien  oder  Farben;  L 
11,8  an  lang,  7,6  broit,  1,3  dick;  nach  unten  die  Kanten  abgeechrigt.  Oberfläche 
in  der  Mitte  etwas  abgeriebeiL 

Fundort:  Tarquinpol.  ~  Twgl.  V.  Goh.  W.  K.  Raum  IV,  Ho.  106.  Frov.- 
Mo&  zu  Trier  17,  IV. 

Polt  IB: 

Spinnwirtel  und  Perten  aus  hellgrauem,  schwansgranem  und  gelbem  ge-  L 
bnintem  Thon,  s.  T.  glasiert  und  gereift.  Formen  wie  L.  H.  Taf.  XV»  Fig.  1, 

S,  8,  15.  (teilw.  u  i>li!  aui  li  von  ">iiii>rh  u.  fränkisf  h\ 

Fundorte;  Botanis(  lu  r  (iurlcn;  Friedhofsplatz;  Ulossitideaplatz;  MazcUcnslr.  ; 
BeUe-Islestr.;  GangoUstr.;  1- riedlioislr.  ;  Esplanade;  zwischen  Pagny  und  Jouy 
^  IL  No.  108). 

Sogen.  Melonenperlcn .  nns  bellgrflnmf  und  beUbUuur  Fritte  und  L 

Glas,  vertikal  gerippt,  von  Of»  -2  < m  Höhe. 

Fundorte:  Stallstr.;  lienudilsimersir.;  Sielansplatz;  Mabilleuslr. ;  itomerallec; 
Seille-Thal. 

Ringperlcn,  glatt,  aus  hellgrünem,  goldbraunem,  blassviolettem  und  L 
dJinkclMaurni  Glas,  z.  T.  mit  eingeschmolzenen  gi^drehten  Fäden,  wie  L.  A.  II, 
IX,  8,  »  u.  11.   VergU  auch  de  Bonsl.,  supplem.  pl.  V,  ûg.  3  u.  ti.  llümii>Ghii' 
Teilw.  woU  an  einem  Drahtring  als  Ohrsehmock  getragen,  wie  L.  A.  n,  X,  6,  IS. 
Ftandort:  SeUIe-ThaL 

Kleinere  runde  n.  längliclio  Perlon  in  hell-  und  dniikelblauem  Glas,  L 
zum  Teil  Imitation  von  Türkis  (Hlümn.  ib.  III,  24b;  und  Lapis  lazuU  (ib.  274); 
teflw.  wohl  modern.  Fmdort:  ebenda. 

Gagatperle,  Bruchstück.  Fundort:  ebenda;  Perlen  aus  milchweisscm  L 
opakem  Glas;  nniiisrli?  RrwphBtürkc  vnn  gebanderten  Glasperlen:  Glas- 
perle mit  Äugen,  ähnlich  wie  L.  Â.  IV,  Taf.  22,  Fig. lU,  erste  i'erle  links  vom 
Schnftrknoten. 

Glasscheibchen,  konvex,  ans  milchwcissem  oder  aquamarinhellem  (Haae,  L 
ton  1—23  cm  Dnrchm.  SpietsteinchenV  Fundort:  Seille-Thal. 

Spieleteineben  (nechenmarken?)  L 

a)  ans  fhmk elbl auer  Glasfritle,  kreisförmig,  konvex,  von 
Erbscngrusse  bis  2  cm  Durchm.  In  gleicher  Form  sowohl  in  den 
cisalpinen,  wie  in  den  italieniach«!  Museen  bezeugt  Fundorte:  Seille- 
Thal;  StefansplaU. 

b)  ilio^r'lhe  Form  in  Kiesel,  durchschnittlich  1,6  cm  Durchm.  Fund- 
ort: Sseilie-Thal. 

c)  bikonvex  in  Kiesel,  kreisförmig,  0,8—2,2  em  Dnrchm.  Fundort: 

Seille-Thal; 

d)  olliptisr  )i  und  eiförmig  in  Kiesel  u.  Quarz,  0,8— 3,6  cm  lang. 
Fundort:  beiüe-Thal. 

e)  runde  Muaehelscheibchen,  1,8— 1,8  cm  Durchm.  Fandort:  Seille- 
Thal. 

f)  Scheibchen  aus  Bein,  glatlund  kreisförmig,  1—2  cm. Durdun. 
B'undorte:  Metz  u.  Seille-Thal. 

9)  durchbohrte  oder  konxentrisch  geriefte  Beinschoibehen, 


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—   198  — 


von  durrh-rhnittl.  1,3  cm  Dtirrhm.;  die  letzteren,  nnseren  Damen- 
steinen  glcicii,  m  den  citmipiueii  wie  ilal.  Museen  liäulig.  Fundorte: 
Bonkatr.;  Gansestr.;  Seflle-Tluü. 
Vergl.  die  Sammle,  vom  Spielstnma  im  Vwv.'Mm,  m  Trier,  90,  XIV. 

Polt  lO: 

Kleinere  UruchMücke  römische»'  und  anderer  alier  f  ilasgeocnntäiuh', 

Henkel,  Mündungeo  und  sonstige  Teile  und  Ornamente  von  L 
Urnen,  Bechern  etc.  in  einfacliem,  hell^rflnem,  durchsichtigem  Glas, 

Bruchstücke  von  dunkclblaacn,  dunk  l1  v  ioletten  Sc  hmuckringen,  flach, 
1,5—2  cm  breit,  ähnli.  h  wh-  L.  A.  II.  IX,  3.  1.  2.  .%  5,  oderv.  Bonst.  ib.  pl.  XXI, 
ïi%.  3;  mit  erhabenen  Ornamenten  ^Zickzack,  Heifeo,  Fledilen);  dcügleichen  von 
sehmKleren  bUnscbwarzen,  v51Iif  nndurchsichtigeni  glatten  Voll- 
r  i  II  ^  >  II  (ganK  rund  oder  gekantet),  von  ca.  0,8  cm  Dtdte,  Ihal.  wie  L.  A«  ib.  Rg.  9, 
»Im  r  oliii.'  nni.'cmpnfo.  Hruch-stiicke  von  Hingen  u.  Gcfässen  aus  «flb^m  und 
goitibrauficm  Ulas  (Mus.  Trier  20,  Xi  u.  21,  VII,  S.  W.  aus  weissem 
Opakglas,  z.T.  mit  eingespoonenen,  dnrchsiditig  weissen  Flden;  vonhimniel- 
blaucin  Opakglas  mit  wirbel-  oder  schnppenartigen  Ornamenten,  wie  -m  den 
römiäclien  Glasilaschcn  des  Wi>'^badener  Museums;  siehe  Abbildg.  im  Katalog, 
llaum  II.  Tafel,  Fig.  1  u.  H.  udti  Prov.-Mus.  zu  Trier  20,  VI,  P.  M.  6427. 

Mehrfarbige  Gläser.  Scherben  sogenannter  Mosaikgläser  (veisL  L 
BlQmn.  ib.  IV,  8,  p.  897,  Fig.  66),  lanchgrOner  Gnmd  mit  gelben  THoipreD;  danlnlF 
blauer  Grund  mit  weissen  Tupfen.  Achatglas,  weiss  mit  dunkelblauer Bindsranf 
(Bliimn.  ib.);  Becherrninl  nus  grün  lie  h-weisscin,  durchsicliti^cm  Glas, 
mit  aufgeschmolzener  tt  and  kaute,  deren  oberer  Faden  blau,  der  untere 
goldgelb;  dazwischen  hinlaufender  Zickxack  in  Goldgelb.  Stmfliche 
Stacke  ans  dem  Seill»-ThaL 

Stittke  elisr  vlortokigen  romiseheii  Feasierscbeibe,  jetzt  infolge  Verwitterung  L 
^^chmlIl7il?  hellgrün;  PHnder  und  F.cken  abgerundet.    Stärke  Ae^  Glases  zwischen 
0,;^  und  ^^nach  den  Rändern  zu)  0,ô  cm.   Gcf.  Herbst  1891  bei  d.  Ausgrabgn.  zu 
Tarqninpol  in  lOmischen  Fundamenten.  Veijgt.  Bliimn.  ib.  p.  409;  t.  Gob.  W.  K. 
p.  £9,  No.  109.  —  Prov.-Ma8.  z.  Trier,  SO,  XI,  P.  M.  7067> 

Ganze  Lacrimatorien  (sogen.  Thränen-,  richtiger  rtit  i  hflSschchcn),  sowie 
Hruclistücke  soiclier,  nebst  Scherben  kleinerer  römischer,  meist  stark  iri- 
sierender (infolge  Verwitterung  scliillernder)  Gefässe.  Mit  Ausnahme  d^  einen 
ganz  erhaltenen  ThiinenglSsehem  (S.  M.  No.  60,  gef.  zwischen  Pagny  n.  ioay  bei 
den  Kanalarbeiten  18r»5>),  siiuillich  in  den  Strassen  von  Metz  gefunden.  Beachtens- 
wert der  zierliche,  heillila  and  grün  irisierende  Becherfoss  12,  geC  L  d.  SU  Avdder^ 
Strasse. 

Vogel  •am  filas,  heillila  irisierend,  durch  Brand  formlos  geworden;  3  cm 
lang;  gef.  Giinsestr.  Wahrscheinlich  Anhäoger  (im  Ohrring?),  ähnlich  wie 
Iluttenr.  1,  Taf.  42,  Fig.  29.  Vergl.  Uber  diese  Glaafigflrcheo  Blfima.  ib.  p.  44B, 

Absatz. 

Mosaiksteinchen  aus  lasurblauer,  hellgrüner  und  gelber  Ulasfntte.  Fundort  : 
Glossindenslr. 


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—  193  — 


Pult  ID: 

Tropf-  (Schlioker-?)  FümImImi  ans  ausserordentlich  dünnem,  weisslich  grünem 
Glase,  mit  Kujiplhaurh.  niet^rigem  runden,  6  mm  hohen  Rinttfusse  von  3  cm 
Durchm^  engem  Halse  mit  geschweiftem,  1,3  cm  breitem,  üfach  geripptem  HenkeL 
linki  tin  Bwch  dfluno,  j^tst  nocb  8  cm  lango,  sngBspîtsto  AmgiMTttbK.  H^Hm 
des  Fläschchens  10  cm;  Bauchdurclun.  0  cm,  Bauchamfang  22  cm.  Durchmesser 
«kr  troinpefmfnrnn'trc'n  Mändung  oben  :?.(î  cm.  —  Vielleicht  als  ölgiesser  oder 
zum  Aufschiickem  von  breiigen  Massen  benutzt.  —  Dieselbe  Form  im  Prov.-Mus. 
m  Tner,  80,  TI»  P.  H.  806;  in  Thon  ib.  16,  II.  406.  Fundort:  Zw.  Pagny  a.  Jooy 
ue»  (S.  M.  No.  bSU 

Rom  aus  weissglasiorter,  grnnpelber  Steinmasse.  DarcTun  4  rm,  Höhe 
8  em.   In  der  Mitte  uadeldünn  durchbohrt.   Römisch?   Fundort:  i'arquinpol. 

Blume,  flhnl.  unsrer  Sonnenblume,  4  cm  Dun  hra.,  mit  Stengel  3,5  cm  Tiocli  ;  L 
anscheinend  aus  (calciuierteu)  Knochen  (lUrsclikrone ?}  gesclmitzL  Kundort: 
SeiUe-Tbal. 

UkyHwt,  SalbMahMlwi;  9  cm  boeb,  5  cm  Dnrehm.;  gelbcnner  Tbon  mit 

dunkelbrauner  Zeichnung.  Vergl.  Hoffm.  «  Steinaaal  >,  Schrank  1,  13  a— h,  und  Lau, 
griech.  Vasen,  Taf.  Ul,  Fig.  3.  Gnechiacbe  Form  vu  Arbeit.  Fundort:  Citadelle 
(S.  M.  Ko.  46). 

Taube  mtf  IfariMi  (Kjadenaaeebk)  ana  beUgniiem  Tbon.  Habn  9,ô  cm  hoch, 
8  em  lg.  ;  in  ganz  ähnlicher  Form,  Gröoae  und  Material  erhalten  im  Sermt4fttMnm 

70  Konstantinopi'l  i'Xo.  t,  r.  74,  Fiindc»  v.  Zypern).  Taube  S.5  crn  lioch,  10  cm 
lang;  in  gleicher  Form  erh.  im  Museo  Nazionaie  zu  Palermo  und  Serai-Museum 
(No.  a03).  VergL  B.  J.  Band  86,  Taf.  VI,  Fig.  3ü  (Funde  von  Andernach).  Mus. 
m  nier,  80,  m,  obere  Reibe. 

Fundort:  Grabhügel  auf  dem  Hedig  bei  Rettel  (i.  d.  Nähe  v.  Sierck),  mit 
römischen  Münzen  (Nero),  röm.  Glas-  und  Thongefässen.  Geschenk  des  Hrn. 
Pfarrer  Curique  in  Oberkouz.  ~  Äbgebild.  in  Ac.  M.  1850/51,  (p.  180—188),  planche, 
fig.  17  et  IB. 

Thon-  und  TerrrtcoUOßeherben, 

a)  3  Köpfe  von  galliseliM  IMtergtttlbflItM  (matre»,  matronae),  mit  Oils 

2,5  7,:')  cm  hoch.  Zwei  davon  mit  dem  üblichen  Diadem  (gef.  Ma- 
billcn-  u.  Pnriserstr.),  einer  ohne  dasselbe  (gef.  Tarqninpor.  Wciaaer 
Thon.  —  V017I.  Prov.-Mus.  7..  Trier  20.  III,  3.  Fach  von  oben. 

b)  4  andre  Scherbea  von  figüri.  Darstellungen,  ebenfalls  aus  weissem 
Thtm;  danmter  bintere  Hälfte  eines  Pferdes,  wabrseheinl  Bruch- 
stück einer  reitenden  Matrone,  bez.  Rosmerta  (germanische Güttin 

des  Marktvcrkehrs.  F-rd-^röftin.  R.  J.  1887,  Heft  84,  (i.  24^,  7  <  tn  hocb, 
wie  z.  ü.  im  Museum  z.  Wiesbaden,  Raum  III,  No.  t>8;  vergl.  L  A. 

m,  X,  8  «u  n,  I,  6. 

UilarM  BfMfeellelc  alMt  kMMi,  ea.  0,5  ra  iieitM,  «raltMi  TfeMrMtefk 

(Darstellg.  nicht  mehr  erkennbar  wegen  d.  Kleinheit  der  Scherbe,  (+  cm  lg.,  H,5  cm 
hoch);  unterer  Teil  pino5  Pferdefiisses?  Gewanflfrrlf fn ?i  auf  dessen  unterem,  1,(5  cm 
breitem  Hände  emgekratzt  in  den  noch  weichen  Thon  m  unregclm.  Lettern ..  (1') 
ISTQ)....  Fimdort:  Kapnzinerstr. 

13 


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—    194  — 


MatrtNe  mit  Schl«i«rlia]ibe,  Bnichstttck  au  w«in.  Thon  bis  c  Leibeaniitt^  l 
noch  8  cm  hov-U.    Fundort:  Saarburg  1891. 

Terrakottaköpfohen  (Kinderpuppe V>  mit  Hakennase  u.  Haaru  iilsten  an  dem 
sonsl  glaUtm  Scliädäl  a,  d.  Slelle  der  Ohren.  Mit  Hals  5,ä  cm  hoch.  Fuiak^l: 
Botan.  Garten. 

3  Netzbeschwerer,  bez.  Zeddelstrecker  (Wcberstoine,  contrepoids,  zum  Straff- 
zielien  der  Fiidcn  am  Webstolil)  ia  Terrakotta  u.  Ziegelerde,  in  den  3  gebtVnch- 

Uclisten  Formen: 

a)  pyramidal,  GrondflSehe  6  cm  im  Quadrat,  Hdb»  10  em;  mit  aebarfett 
Kanten. 

b)  pyramidal,  in  ;^!<  irtii;n  Missen,  mit  üligcninfir'ten  Kantpn. 

c)  kegeltöriuig,  Urundll.  laeistörmtg,  8  cm  Durchm.;  Hohe  12  cm. 
AiiM«roTdeiit1.biiifige8F^dobjekt;  Höhe  bis  18  cm;  vergl.  die  saUnidMi 

Exemplare  im  Steinsaal»  Schrank  IV,  3  a— s.  Bei  allen  —  sowohl  bei  den  kege)- 
förmigen  wie  bei  den  pyramidalen  —  frlilt  die  Ppit^'o:  r infru  ]i(:>>  Hohrloch  unterh. 
derselb.  zum  Durchziehen  des  Fadens.  Während  die  hier  erwähnte  Pyramideo- 
Form  sich  a.  B.  bereil«  mter  den  phunikisch-römiachen  Fanden  ▼on  Lilybaeon 
(Hui.  Kanon,  zo  Palermo,  Sala  delle  Terrecotte)  nnd  den  ScMiemamwcbim  Troja- 
Flindfliif kon  (im  Hausmuseum  ?fliV.)  vorfindet,  (kleiner  in  Blei  un'.er  d'^n 
Mykenai-Funden  im  Polytechnikum  zu  Athen,  Terrakotten-Öaal,  IV.  Pult,  No.  Hy3i, 
ist  ein  Teil  der  Zeddelstrecker  sicher  mittelalterlichen  Herkommens.  Vergl. 
Soe.  Mm.  B.  1888.  Fundorte:  Benedilitinamtr.  u.  Vbicenistr. 

Thontässchen  mit  Fuss  u.  Ooppelhenkel  (calix),  8  cm  Durchm.  u.  cm 

Hölie,  ähnl.  Avie  Pntim  III,  Fig.  212^  '/.u  Seite  198.')),  schwarzbraun  bronziert; 
griechische  Form  un  i  .AtlM-it.  l  utidorl:  Zuisrh  Pagny  u.  Jouy  18(i9  (S^f.  No  '>1\ 

Sohiisaelchea  aus  rotem  Thon.  (Imitation  von  Terra  bigUiata),  %H  cm  üurctiui., 
8  cm  Hohe.  Fkindort:  Zwiacb.  Oiedenholaner  lu  FnuuQs.  Thor  (ß.  H.  No.  49). 

4  ThailinpobM  einfachater  und  Ideinater  Art,  von  6,6—8,6  em  Lmge; 
hlinl  wie  M.  K.  Taf.  26,  4,  aber  schlichter;  in WeiMond Bot  Fondiwte:  Eq»lR»ide; 
Karlstr.;  Citadelle  (S.  M.  No  45). 

Ooohthaken  nit  Kettohen,  beide  aus  Lrz;  eräterer  noch  8  cm  lang,  ähoh 
wie  M.  K.  Taf.  26,  23,  doch  varsehen  mit  einem  aweiten,  abwtrta  geriebteten 
Seitenhaken,  wie  t.  Bonst  suppl.  pL  18,  fig.  18.  Fnndort:  FriedhofintnaM. 


Râmiêetie  Fibeln  (Oeivaml-,  Versicherunffênadelitf  Broêchw)» 


I-  Rollenfibeln  und  Brachstäcke  von  aoleben;  Ers;  Fonn  älmlich  wie  Sctem.  i* 
Taf.  1,  Fig.  4U  mid  41. 

a)  mit  offener  Rolle;  von  6—11  em  LInge;  die  Nadebcbeide  i. T< 
gitterartig  dwxhbrocbeoD  (vgl.  Katai.  d.  Muemna  %,  Wonna,  p.  tß^i 

11  Stiirk. 


Pult  2  Â: 


Wo  kein  hrsniiflGrer  Vermetk,  ist  das  Material  Erz. 


Fundort:  Umgegd.  v. Metz;  Tarquinpol;  Seüle-Thal;  Mubiliemtr.; 
Esplanade  (diesea  Exemplar  wie  B.  J.  Bd.88,  Tat  IV,  Fig.  26;  Tsf.  J, 
I  ig.  23)  ;  2  Exempl.  der  langen  Gattung  mit  gitteraxL  Nadebdwid»  in 
Frankengr&bern  bei  BrUliogen  get 


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—  m  — 


Rechts  daneben  frflhrSmische  Fibel  wie  W.  Z.  II,  Taf.  9, 
Fig.  3  (Worms);  knimm  vrrhn^rn ,  ca.  6  cm.  lg.  Fundort:  Sablon. 
Die  gleiche  Form  erb.  im  Va(ican-li4aseum.   1  Sttlek. 

b)  mit  Terdeckter  Rolle;  kfirzer  und  gedrangener  als  o);  von  L 
8,7—5  cm  Länge. 

Fundorte:  Paradtcsfr  ;  Holrm.  Garten;  l'mgd.  v.  Metz;  Trier.  5  St. 

c)  mit  verdeckter  Holle  und  breitem  (ca.  1cm  br.),  meist  ge-  L 
rftdem  (nicht  gebogenem),  bandfCrnigem  Bügel,  wie  DAtsclike, 

a  J.  Band  64,  T.  V    VI,  Fig.  6;  2,&~7,6  cm  lg. 
Fundort:  SeiUe-Tbal.   11  Stück. 

Chareierflbelii,  Erz.  L 

a)  Bügel  mit  starker,  ychwanmliaUfürmiger  Krümmung 
(itlidker  als  bei  Sehum.  Taf.  I,  Fig.  a7j;  Fuäs  meist  mit  Kuüpfcheii 
absehMeasend;  2,6— fi,6  cm  Llogo. 

FuTirlnrt.-:  Mrtz  u.  Sahlnn;  1Î  St.  im  Seille-Thal.  15  Pt. 

b)  lliigel  mit  leichter  Krümmung  (wie  Schum.  T.  I,  .H7,  H  Stück); 
oder;  stumpfwinklig  gebrochen,  2  Stück;  3—6,5  cm  lg.;  teilw. 
venübert  mit  eingeaeblag.  Kreiaornamenten. 

Fundorte:  M(  tlar<lonsIi  ;  FriedhofBtr.;  Gaudrestr.;  Seille-Thal.  10 St. 

c)  Hügel  mit  Querhornern  u.  starken  Vertikalrippen  (wie 
Schura.  T.  1,  39  oder  Dütschkc,  B.  J.  Bd.  C4,  Tai.  V— VI,  Fig.  20). 

Ftmdorte:  Umg.  t.  Metz;  Sablon;  SeUle-ThaL  7  St  ^  Prov.4Êm. 
Trier,  17,  III.  G.  1378. 

d)  Form  wie  B.  J.  86,  Taf.  V,  Fig.  3  (frübrömisch)}  4,8  cm  lg.,  ver- 
goldet.  Fundort:  Gaudrestr.   1  Stück. 

e)  Bügel  knrs  nnd  breit,  System  wie  Dfltaehke  ib.  Fig.  29.  Lftnge 
d.  Fieboln  zwischen  4  und  4,3  cm,  Breite  zwischen  1,5  und  2  cm.  Bügel 
rund  oder  geknickt.  3  Stück;  gcf.  Sablon;  Benediktinerstr.  Vergl. 
Prov.-Mus.  zu  Trier  17,  VI,  ü.  1320. 

ClNumiarflebeln  mit  Schmelz-  und  Fritte-Einlagea.  1^ 

a)  fittgel  dreieckig,  wie  M.  K.  16,  21  n.  29,  oder  L.  U.  p.  608,  Fig.  461, 

mit  4,  bez.  9  oder  10  dreieckigen,  Rifui  ^ewunlt  iicn  Fi ilteeinlagen. 
Von  den  3  Kxpmp!nrf»n  sind  2  .ntis  Zinn.  1  aus  Erz;  nur  an  1  Fxompl. 
ist  die  Einlage  erhalleu,  bbi  licu  2  anderen  ist  sie  aus  den  Gruben 
bManigefallen.  Fnsa  in  (Scliildkx6ten)"Kopf  anelaufend. 

Fundorte:  Stallstr.;  Seille-Thal;  Puxieox  (in  Frankengrlbem). 

b)  Form  ähnl.  wie  DiH«r)ikp  ib.  Fig.  32,  in  Tierkopf  auslniifond; 
Zum,  3,8  cm  lg.;  Dügel  mit  5  viereckigen,  übercinanderliegendea 
Graben;  Schmebt  heramigefiallen. 

Fundort:  Sablon.  1  Stflck.  Vergl.  Mna.  Trier  17,  VI,  G  183L 

c)  Form  krcisninil,  wif»  M.  K.  K".  0;  ein  Dnrchm.;  miJ  V-onzen- 
U^ischen  Kreisen  von  viereckigen  Schmelzleldurchen  (weiss,  rot,  grün). 

Fimdort:  Bärenstr.    1.  St.   Vergl.  Mus.  Trier  17,  VI. 

il)  Form  wie  L.  A.  U,  IV,  5,  8  oder  H.  K.  16^  16.  In  der  Mitte 

drehbarer  Delphin  (nicht  Taube)  aufgesetzt,  dessen  Scbwanallosaen 
2  Schmclzkreif  o  •  i^m n:  5,6  cm  lg.  Scbmelc  tot  xüoä  orange. 
Fundort:  Sablon.   1  St 

18» 


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«)  kleine  Zinnfibel,  3,3  cm  1^,'.,  Go<taU  Lines  Kreuzes. dessen  kürzerer 
Querbalken  nach  oben  sicli  zu  einem  Halbkreis  erweitert  Letzterer, 
sowie  du  KnOpfehen  des  FosBendee  war  mit  einem  O^Ugrflmii?) 
Sciunek  aOBgelegt    Fundort .  Seille-Thal.   1  St. 

f)  Form  fasil  ganz  wie  L.  A.  Jl.  Vll,  4,  5,  doch  roher  —  geradlinig 
—  ausgeführt  ;  3,0  cm  laug.  Uie  beideo  Hälften  orimaieatiert  luit  je 
10  rieh  ia  4  Reihen  pyramide]  enfbaaenden,  zIemL  noregelmSsnien 
Schmelz-Dreiecken.  Ansehe  iiu  iul  barbarische  Nachefamg.  «ûiea  ifinj' 
sehen  Mustprs.    Fiitiilorl    Seille  Thal.    1  Stück. 

g)  lanzettlichc,  kurze  Form,  mit  6  Anaätaen  oben,  unten  und  seit- 
lich in  Gestalt  von  kleinen  randen  Seheibchen,  die  mit  WUtfebageo 
ornamentiert  sind.  Ganze  Länge  4  cm,  Breite  1,5  cm,  Dicke  6  nun; 
otierihrllrrrnrit.-  hinekeinlage  mitpaIveAonigronen(Qlas?-)EinaitseiL 
Fundort:  Fricdtiofsplatz. 

Pult  2  B: 

Sandalenflbeln;  L 

a)  wie  L.  A.  IV,  9,  13,  doch  mit  kleinem  kreisförm.  Ansatz  oben,  der 
wdU{wie  die  ganie  SoUe?)  mit  SchmeU  ansgefiUIt  war.  Erz,  iß  cm 

lang.   Fundort:  Seille-Thal.    1  ?t. 
Ô)  wie  L.  A.  IV,  9,  14;  2  Exemplare,  Zinn,  H  bez.  4  cm  1;:.;  d a  =!  grössere 
Ëxempl.  mit  kleinen  Queramätzüii  la  d.  Mitte  ;  d.  kleinere  mit  1  Bohr- 
loch L  d.  miteren  HUae.  Fondoxt:  Seille-Thal. 
Axtflbel,  ähnl.  wie  L.  A.  IV,  9,  2;  doch  oberer  Teil  Streitaxt  (wie  L  H. 
Seite  IWA,  Fig.  94,  oder  M.K.  XIV,  3).  unterer  Francisca,  wie  an  der  frÄnkischcn 
Haarnadel  L.  11.  Taf.  IX,  10;  4,4  cm  lg;  düimes  Erz.  Fundort:  Sablun.  FränkischV 

1  Stack. 

Kreuzflbeln  ;  schmale  Arme,  kreisförm.  Mittclstack,  Ihnl.  wie  da«  Kreozona»  L 
ment  bei  v.  Bonst.  I.  supp!.  Taf  14.  Fig.  13;  3,1  u.  2,8  cm  lg.;  verzinntes  Ert. 
Fundort:  Seille-Thal.  2  St.  (Sielic  Sammig.  der  Industriell.  GeseUsch.  zu  MäUmosen.) 

Ferai  M.  wie  Dlteehke,  B.  J.  64  T.  V— VI,  Fl|.  19;  doch  ohne  dieLficher  l 
hn  MitU  lslurk;  oberer  Teil,  noch  2,7  cm  lg.,  Erz.   Fundort:  Seille-Thal.    1  St 

Kleine  Erzflbei,  äJml.  gebaut  wie  D  ü  t  s  c  h  k  e  ib.  Fig.  20,  doch  ohne  die  L 
Querhöruer;  die  Mitte  bildet  ein  4  eckiges  Feld,  das  mit  (grünem?)  Schmelz  aus* 
gelegt  war;  8  cm  lg.  Ftandort:  Seille-Thal. 

2  Bniolistgoke  von  2  Erzfibeln  wie  M.  K.  Taf.  XVII,  4,  doch  ofTenbar  Ueinexen  L 
Exemplaren  angehörend;  Dmrchm.  der  nmdon  Scheiben  1,4  bes.  1,8  cm.  Fund- 
ort; Seüle-Thal. 

Ofeerteil  einer  Erzflbei  wie  Olttehke  ik.  Fig.  23  ;  der  gerade  Bflgel  abgebrochen;  L 
Breite  d^s  Kopaeiles  (RoIleDhalters)  8,6  cm.  Fundort:  SeüIe-ThaL 

Tierflbeln. 

Pferd,  Erz,  von  links  n.  rechts  laufenti,  mit  kurzem  (abgebrochenen?) 
ScfaweÜBtmnme),  starker  lUhne.  Rumpf  ausgelegt  mit  4  verwitteitea  Sciunèle- 
kreisen.  Unge  3  cm.  Foadoct:  am  SL  Quentin  bei  Meta;  abgebildet  Ac.  M.  IB&O. 

Hase,  2  Stück. 

u)  verziunleü  Erz,  3  cm  lg.  Haltung  fast  genau  wie  L.A.  U,  VU,  4,  19. 
Rnmpf  L  d.  Mitte  kieisfönnig  darcbbrochen;  links  n.  rechts  daneben 


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—   197  — 


2  grosse,  mil  (rot  u.  grünem?)  Schmelz  ausgelegte  W'iirfelaugen.  Haare 
des  Tieres  (besonders  stark  am  Pürk^rntl  (lurch  Strichelung  markiert. 
Âof  der  Rückseite  2  knebel-  oder  T-furmigc  Charnière,  sodass  die 
Flgof  TieUeielit  «la  Besdilagstttck  annMlMii  ist  Fundort:  Umsegeiul 
von  Mstz. 

b)  Fast  ganz  glfiche  Haltung,  2  cm  lg.,  Fr?.:  unf?irinit:  kleiner  Koytf.  Dfr  L 
Knmpf  mit  4  wagerechten  Reihen  scbuppenförmiger  Striche  tief 
graviert.   Fundort:  Marsal. 

Katintlbel,  versilbertes  Krz,  2,7  cm  lg.,  hociiiiiteressantes,  in  »einer  Art  ^ 
einifM  StAck.  Sehiffdieii,  von  nichts  nach  link»  fthrend,  üi  der  If itte  des  Buge 
6  mm  hoch;  mit  1,5  cm  hohem,  in  einen  (Menschen  ?-)  Kopf  auslaufenden  Vorder- 
tPÜ:  das  niedrigere  Hinterteil  endet  in  einen  Tier-  (Eber?  Fisch?)  Kopf,  von  dem 
aus  auf  der  Rückseite  die  kurze  Kadelscheide  wie  ein  senkrecht  gestelltes  Steuer 
sieb  sbxweigL  Der  nmde  Bog  ist  auf  der  unteren  Hüfte  zur  Andeotani  der 
Planken  mit  Längsrillen  (vom  Kopf-  zum  Steuerende}  graviert;  der  Rordrand 
(2  mm  breit  1  w  eist  eine  kreuzförmige  Slrirhvprzierung  auf.  Von  den  3  In.sassen, 
die  bis  unter  die  Schulter  über  den  ßordrand  heraussehen,  sind  die  beiden  Ruderer 
dem  Stevennann  entgegengewandt;  ihre  Köpfe  (2,B  mm  hoch)  sind  etwas  grflaser 
als  der  des  letzteren  und  scheinen  behelmt  zu  sein  (doch  ohne  Kamm).  Gha>- 
liier  mit  üadel  gnt  erhalten.   Fundort:  Seille-Thal. 

Armbnistcharnicrflbeln.  (Typna  wie  L.  A.  10,  H,  4).  10  Stack,  Ens,  von  L 

4,2  cm  bis  8,7  cm  Läni^c. 

Bei  2  Exemplaren  (gef.  L  Sablon)  läuft  der  schmal  rückige  Bügel  ^4  mm 
hreit  tod  hinten  gesehen)  fast  ebenso  sehmal  in  den  Fnss  ans,  der  nur 

etwa  Va  der  Gesamtlänge  ausmacht.  Das  eine  Exemplar,  einst  versilbert,  weist 
•  iiii^e  leichte  knofenförini^ic  Auswüchse  .im  îSnsseren  Rugvlrficken  auf;  das  andre 
auf  beiden  Seiten  des  flachen  Rügcls  und  Kusses  je  3  Würfelaugen,  ßei  beiden 
■chlug  die  Nadel  rechts  (von  hinten  gesehen)  in  den  Fuss.  Bei  der  einen  Fibel 
die  Zwiebelknöpfe  des  Qoerbatkens  abgebrochen;  beidw  andern  fehlt  dieser  gamc 
Fandort:  Sablon. 

r)ie  7  i'iLiigpn  wpififn  hr-i  sc  Vifirfkantigem  oder  breitem  Rfifrelrür^eii  hi  t  itf  n 
(gleich  brcilen  oder  nach  unten  breiter  werdenden)  Fuss  auf,  also  etwa  wie 
Ii.  A.  m,  II,  4,  1-4. 

€beral1  die  ^)  Zwiebelknltpfe  oder  die  Spuren deneUien.  Nadelseheide 
(mit  Aasnahme  eines  Exemplaies)  iauner  rechtsseitig  (von  hinten  gesehen). 

Bündel  rürknn  von  4—8  cm  Dicke;  bald  glatt  Rcliarfkantip,  glatt  ninrll.;vntig, 
glatt  schmalk&ntig  (wie  L.  A.  ib.  Fig.  4),  glatt  breukantig;  schmaütantig  schräg 
gerippt  (wie  L.  A.  ib.  Fig.  2),  breitkantig  schräg  gerippt. 

Fuss  überall  ornamentiert,  und  zwar: 

o)  mit  leichten  LIngsrippeu  (diese  kaum  erkennbar).  1  Exemplar.  Pnnd> 
ort:  Sablon. 

6)  mit  Querkerben,  wie  L.  A.  ib.  FSg.  4.  2  Exemplare.  Fmdort:  Hof- 

und  Deutsche  Strasse. 

c)  mit  Querkerben  und  je  4  Würfelaugen  oben  uufl  nnti  n.  wie  L.  A.  ib. 
Fig.  2  (liier  jedoch  unten  2  Augen  mehr).  2  Ex.  1  uudoi  t:  Sablon. 


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—   198  — 


d)  rnil  Querkerben,  WitrfelrnijrfU  und  (vom  Rügel  »icli  nhwfJH«?  fort- 
setzenden) Sclir&grippen  m  der  Milte  ;  bei  diesem  Exemplar  ist  auch 
der  QnerlMllMii  luiiteii  stark  gerippt  1  Exemplar.  F^oit:  Um- 
gegend V.  Metz. 

«)  mit  2  r.ängsreihen  von  je  4  WflrfelftQgen.  1  £zempUr.  Fundoit: 

Seille-Ihal. 

f)  Sliidiches  Exemplar,  8  em  lang.  Fondort:  TarquinpoL 


Bei  diesen  8  breitfü ssigen  Exemplaren  bildet  im  Gegensatz  zu  den  vor- 
rrwähnten  2  schmaini?»sij!rn  Fibeln  der  Fuss  mindestens  die  H&lfte  der 
ganzen  Nadellänge  (:Stirnknopf  eingerechnet). 

Die  nach  den  btsherifen  Beotwcbtimgen  bei  ans  erst  tm  8.  Jahrlnnideit 
verbreitete  Fibel  findet  sicli  in  2  F.xmijilaren  })<'ri  its  unier  Atn  /m  Pompeji 
.feftmdenen  Oewandnadeln;  verj;!   Mus.  .Naz.  zu  N«      '    \itr.  LXIIP    X  77i"I 

Fibeln  nlt  (ninder  eder  viereckiger)  BüfelpJatte  und  taubenschwanzf örmigen,  L 
lerippten  Fm«,  System  wie  L.  A.  II,  XII,  3  (TiscMer  ib.  Fig.  41),  von  4,5-1 1,9 an 
Linge;  mit  d.  nruchslücken  11  Exemplare. 


a)  Erz,  Form  fast  ppnrtn  wie  T,.  A.  ib.  Fi?.  I,  <1o(Ti  oline  die  auf- 
gesetzte durchbrochene  Rosette;  11,2  cm  lang;  Breite  des  Kopistückes 
(RoUenbfllse)  5,8  cm.  Fundort:  Sabkw.  1  Stftek. 

Bmehstfteke  von  8  Ähnlichen  Fibeln;  eine  davon  (veramtL 
I.finjrr  chva  S  cm,  jclzino  h  rm)  besland,  wio  die  r-hrn  beschriebene, 
aus  starkem  Erz  (Fundort:  Seille-Thal) ;  die  beiden  andern  aus  ganz 
dfinnem  Erzblech.  Diese  beiden  letzteren  sind  erhalten  bis  auf 
den  zosammen  mil  den  umgebenden  Ornamenten  verloren  gegangenen 
Biigel  und  die  Nadel;  erhalten  ist  also  frcwissorTn^is^-en  Tnt<"r- 
futter».  Die  eine  Fibel  fll  cm  lang,  Durchm.  der  kivisruiiden  Flatte 
ö,5  cm)  hat  3,U  cm  lange  Rollenhülse,  aus  der  die  Spirale  gefallen, 
und  gitterartig  dorehbtochene  Nadelseheide.  Fnndoirt:  TKenhmaxd 
(Scarpone)  bei  Nancy.  Die  andere  (4,3  cm  lang,  HIaUendurchm.  2,4  cm) 
trug,  sovi(?1  erkennbar,  Charnier;  die  Nadelscheide  trügt  ein  kleines 
Bohrloch.    Fundort:  Seille-Thal. 

fr)  Form  wie  L.  A.  ib.  Fig.  8,  mit  4eekiger  Bagelplatte, Ers,  6,7 cm  lai^; 
Bügel  in  Gestalt  eines  (roh  gearbeiteten)  Löwen.  Nadei- 
scheide  gitterartijr  diir<liliinrf>f^n     Fundort:  Sablon     1  Stück. 

Dieselbe  Form,  kicmer  (4,5  cm  lang);  Nadelscheide  mit  1  kleinen 
Bohrloch.  Fondort:  Stallstrasae. 

Dieselbe  Form,  etwas  gedrungener  und  kürzer,  untere  Hälfte 
(Kopf  und  Yorderfiiüse  (lt'>  l.rivvrn.  Nadelfuss),  noch  2  0  cm  lang; 
Nadelscheide  mit  1  kleinem  iiohrloch.   Fundort:  Seille-Thal. 

e)  Dasselbe  ^dwen-)  Motiv,  noch  6,8  cm  lang,  jedoch  mit  runder 
Bügelplatte,  wie  diMe  an  L.  A.  ib.  Fig.  1  oder  4.  Selir  feine  C'.is&> 
liemn?.  Föwo  gttt  ausgeführt.  Rollenhülse  abgebrochen;  mit  ihr  betrag 
die  Länge  der  Fibel  etwa  5,5— C  cm.  Fundort;  Esplanade.  1  Stück. 
Die  Fibel  wurde  (ob  dazu  gehörig?)  mit  3  anderen  Gewandnadeln 
zusammen  gefunden,  davon  die  eine  Rollenfihel  wie  B.  J.  861.  Taf  IV, 
Fig.  2f'i    die  beiden  andern  Charnierfibeln  wie  Pult  2.\.  a. 

d)  Form  wie  L.  Â.  ib.  Fig.  7;  noch  'iß  cm  lang;  Fuss  abgebrochen^ 
vermutliche  Unge  4—6  cm.  Fandort:  SeDIe-Thal.  1  Stück. 


—   199  ^ 


Form  wie  L.A.  ib.  Fig.  6;  4,4  cm  lang;  Hflfelplfttte  abgebroehcn; 
BBg«!  mit  2  seitl.  QuerbOrochen.  Fandort:  Sablon.   1  SlQck. 
f)  Form  (der  Plafte^  wie  T,.  A.  ib.  Fip.  fi:  norh  2,n  rtn  lanj;,  nur 
Teil  d.  Platte  u.  des  Fusses  erhalten;  mutmassliche  Länge  der  F.  etwa 
3  cm.  Fondort:  SeiUe>Thal.  1  Stllck. 

DltMlIe  tytlMi  (HoUenbfdae,  stark  gescbwiingener  g^in>t«'  BOgel,  ge-  L 
rippter  Fuss),  doch  ohne  Bügetplatte.   Der  nügel  endet  in  «  inom  runden  Knopf, 

(1er  etwn<>  ?rhmälcr  i«t.  als  er  selbst,  und  nidif  In-t-itor  :ils  licr  Fuss,  auf  dem 
er  aufsitzt  (ähiii.  wie  iJütsclike  £.  J.  t>4,  '1\  V,  t  ig.  3).  Kleines,  mit  d.  Nadel  gut 
•rhalteoM  Exemplar,  2,8  em  lang;  Bflgelbreito  7  nun.  Fundort:  Seflle-TboL 

1  Stack. 

RaMbti,  6  speichig,  Erz.  2Stttck;  Charnier.  8  cm  Durchm.,  mit  hellblauer 
Glasperle  in  d.  Nabe  ;  ähnlich  wie  v  Honst.  SappL  1,  Tai.  iV,  Fig.  7  oder  IMtscbke 
B.  J.  04,  T.  V,  Fig.  3H.    Fundort  :  Karlslrasse. 

Riogfibel,  versilbertes  Erz;  Charnier.   Scklicbter,  d&nner  Ring  von  0,6  cm  L 
Br^te;  Ganxdoreliffleflser  8,5  cm.  Fundort:  Seillo-Thal.  1  Stfick. 

Krewrflbel  in  Form  eine«  4blSttr.  Kleeblatte«  (wie  etwa  M.  K.,  T.  16,  Fig.  4), 
aber  >à  jonr«;  8,9  cm  hoch  und  breit;  Erz  (Schnalle ?).  Fundort:  Paradeplata. 
1  Stück. 

Kleine,  meist  kreisrunde  oder  «terafSrmige  Scbeibentibein  mit  Charnier,  L, 
vos  1,8—8  cm  Durchm.  ;  t.  T.  stark  verxinnt,  hez.  ▼wrailbert. 

a)  ahnl.  wie  M.  K.,  18,  4,  aber  w^ger  eingenchnitten  und  mehr  linglieh; 

3  cm  lang,  2,5  breit;  verzinntes  F.rz,  Fundort:  Seille-Tlial.  1  Sfiirk. 
/')  rund  und  arhtninl  hngcnförinig  eingeschnitten,  sodass  Sleru- 
form  hcraut^kouniit.    2  Stück: 

1.  3  cm  Durchm.  (Zacken  nutgemesaen),  Ers,  oben  ganz  glatt  und 

versilbert,  unten  verzinnt.    Fundort  :  Soille-Thal. 

2.  2,5  cm  Durchm.,  mit  damensteinartigem  Krcisomament,  Erz  mit 
Spuren  v.  Versilberung.    Fundort  :  Seille-Thal, 

e)  geschlossener  Kreis  mit  Randzftpfchen: 

L  8,6  em  Durchm.;  7  winnge  Randz8pfchen,  um  d.  Uitte  konzen- 
trische Hinge,  versilb.  Erz.   Fundort:  Si  illo-Thnl. 
2.  1,9  cm  Durchm.  ;  6  Doppelzäpfchen  ;  die  ganze  Scheibe  dameo- 

steinartig  gerieft  ;  Centrum  durclibohrt.   Fundort  :  ebenda. 
B,  1,8  cm  Durchm.;  4  RandzipCehen,  aonat  me  d.  vorhergehende, 
Erz.   Fundort:  ebenda. 

4.  1,4  cm.  Durchm.;  4  ^tarkc.  knnpfförmige  Kandzäpfdien;  sonst 
wie  2.  u.  3.;  vcrzimilea  i-^i^.    Fundort:  ebenda. 

5.  1,8  cm  Durchm.;  4  winzige  Randzipfchen;  veranntea  Erz;  nm 
d.  Mitte  touratr.  Ringe.   Fundort  :  ebenda. 

(NB :  f'ntpf  dorn  Dnrrhmo«por  i?t  dor  K roisdurchmesser  verstanden, 

dil!  [!.m(i/.;i(if(  licii  niclit  mit  inlti'^nllrii.) 

Diese  scheibenforniigen  Fibeln  erinnern,  wenn  sie  nicht  teilweise  selbst 
schon  frlakisehen  Ursprungs  sind,  bereits  lebhaft  an  fränkische  Muster,  wie 
z.  B.  M.  K.,  ß,  Fig.  38,  43  >  l< .:  sie  scheinen  die  t beigangsform  zur  frftnkischen 
Scheibenbrosehe  QL  K.  ïaf.  8  n.  3)  darzustellen. 


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-   200  — 


Pnlt  2  C: 

IMiMSylliier  ut  KMoheit  21  Stflefc,  von  8^  bis  6  cm  HShe,  tj^%fi  m 

Dwchm.;  glatt  rand  gedreht,  mit  je  einem  seitlichen  Bohrloch. 

Dir  ?ii  h  in  vielen  Sammlunfren  7:ahlreich  vorfindenden  Knochencylim^ff 
sind  auf  Grund  eines  Fundes  zu  Pompeji,  wo  Uolzleile  an  den  C  feslsassen, 
wahncheiidieh  ab  Charnière  Ton  Thftren  oder  MSbehi  anÜEiifasMiL  Tergl 
Katalog  d.  Mus.  Naz.  zu  Neapel«  Monaco  p.  U7  (VHr.M);  hier  in  grosser  H«^ 
vorhanden  ,  t  In  iisu  bcrr-its  imff»r  den  f'triiskischen  Grabfunden  der  TortoM  im 
Museo  Civico  zu  tioiojpia  (pancone  (i,  parte  superiore);  im  Vaücan-Museuro;  im 
Mos.  Kaz.  ta  Palermo  (Vitr.  60)  etc.  etc. 

Fundort:  St.  Avolderstrasse,  liii-r  ir>  Sliick  zoBanmeo;  IHedenhofeDerBtr«; 
Belle-Lslestr.  ;  Gangolfstr.;  Gaudrestr  ;  T:ir<juinpol. 

Bnichetticke  von  Flöten;  Knodu  n.  :i  stnrk. 

1.  noch  6,3  cm  lang;  8  yuerlöcher;  glatt,  unten  mit  3  Rillen  ornamen- 
tierL  Fundort:  mit  dem  GyUndem  in  d.  9t  ATolderatr. 

2.  noch  18^  cm  lang,  2  Querhlcher  in  einem  Abstand  v.  3,ß  cm,  glatti 
n'uelmSsng  abgeschnitten;  unten  3  Rillen.  Funi^orl    mit  1  nisammen. 

3.  noch  11,6  cm  lang,  vierfach  gegliedert  durch  3  Paar  erhaben  gedrechselte 
Reifen,  welche  die  Oberfläche  etwas  einsehnOren.  Die  2  QoeriOcher 
ntten  in  den  Reifen  1  und  3.  Fundort  :  Citadelle.  In  gleicher  Form 
unter  den  rnin.  Kleinalt-  rt.  des  Vatican-Museums. 

Knoohenoharnier  mit  Eisenzapfen,  iUuil.  wie  Baum.  ],  Fig.  601.  6  cm  iioch; 

3.7  cm.  Durclun.   Fundort .  Gangolfstr. 

Haaroadela:  Bein. 

ff)  sich  regelmlsaig  verjüngend  {ohne  Scfawellang  Ld.  Mitte)  vnd 

ohne  Knoprahschhiss.  Die  meisten  abfrehrorhen ;  dns  ISr^ste 
ganz  crhallenu  Exemplar  H,2  cm  lang.  Fundort  :  Meiz  und  Uingebjj. 
9  Stück.  Prov.-Mus.  Trier,  20,  Xll,  3.  Reihe  von  oben. 

h)  mit  kleinem,  linsenförmigem  Seheibenknopf  von  ca.  4  mm 

Durchm.;  Mittelschwellung.  Die  längste  10.4  cm.  12  StOck.  Pnnd- 
orl  :  wie  bei  a.   Ebenso  im  Mus.  z.  Trier,  20,  XllI,  2.  Reihe  von  oben. 

c)  mit  kupol-,  ei-  und  z wi  ebolförm igera  Knopf,  Mittelschwel- 
Inng,  von  6,8—10,8  cm  Länge;  im  ganzen  stärker  als  Gattung  b. 
90  StQek,  gef.  in  d.  versdüedensten  Sfmsen  r.Mets  o.  d.  Umfsboig. 
Tcihv  .  wollt  als  Schreihgriffel  sn  bettaditen;  siehe  Bannt.  Ol, 
Fig.  1648. 

d)  mit  h n  1 1) k ii eî fö r m i «rem  Knopf  (Sclinitlfl;ic!ie  nach  oben)  von 
7—13  mm  Durchm.  Die  zwei  ganzen  Exemplare  sind  9,2  und  10  cm 
lang,  die  fibrigen  4  abgebr.  Fundorte:  Diedenholenweslr.;  Hrâuriebstr^ 
Bmnncnstr.  ;  Asfcldstr.  ;  zwisch.  Fagny  n.  Jotty.  6  Stfldt.  (Mna.  Trier, 
Xm,  2.  Reihe  von  unten.) 

Da  die  Schnittfläche  von  häufigem  Scheuern  wie  poliert  gikiut; 
sind  die  Nadehi  teilweise  wohl  als  Schreibgriffel  animiehwi; 
siehe  Baum.  I,  Fig.  877. 

e)  mit  f^t  "tpsRlförmi^em,  kleinem  Knopf;  2  Stttck;  das  gadss 

7.8  cm  lang.   Fundort:  Metz. 


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—  201  — 


/}  mit  Knopf  in  Form  eines  Piniencapfens;  8  SlQck.  tinos  hori- 
zontal, das  and«  ir>  strhrn^  gerippt:  d.  ganse  8^8  cm  lang.  Fandoct: 

Vmin-'sä.  V.  Metz.  Xrvn].  !..  A.  II,  XI,  4,  1». 

Schmuckliastohen  aii«  Elfeabein,  in  Gestalt  eines  Tempeichens;  7  cm  breit, 
9fi  tm  If.,  6,7  cm  hoch  (ohne  den  1,8  cm  hohen  CKehelllnt  (Griff)  des  Schieh- 
deckels). 

Rück-  und  Längsseiten  glatt;  vorn  4  Vertikaleinschnitte,  die  4  Pfeilerchen 
(die  Säulen  niarkiereod)  mit  viereckigen  Kapitalen  bilden.  Der  Sdiiebdcckel  läuft 
in  InnenrOlen;  sein  Griff;  der,  weim  das  Kistchen  gescUossMk  ist,  Aber  die  Sänlen- 
Pfeiler  zu  stehen  kommt,  bildet  das  Giebeldfeieck  des  Tempels  (an  Stelle  der 
Spitse  ist  dasselbe  eingekorbt). 
Das  Innere  hat  2  Teile. 

a)  cylindnsehe  Aosbohrnng  von  &  cm  Ihurehm.  a.  4^  cm  Tiefe;  i.  d.  Hitte 
kegelförm.  Zapfen  (unten  etwa  1.5  cm  Durchm.,  oben  1  cm  Durchm.  ; 
I  Höhe  4,2  cm)  aus  Elfenbein,  wohl  zum  ï'berstreifcn  vnn  Fin«r<M  rin;ron. 

Hinter  diesem  Uoklraume  und  von  üuu  durch  eine  0,5  cm  dicke 
Wand  getrennt 

'        6)  ein  schmaler,  hantdIBrmicer  Hohlraum  von  8,4  cm  Tiefe,  8,7  em 

Länge,  i.  d.  Mitte  S  mm  Mreitc. 

Fundort:  Vor  dem  Theobaldsthor,  mit  üihnit  von  FiiUe-,  Korallt-n- 
und  Schraelzperlen  frilnki&chen  (Uiaroktcrs.  Vcrmutlicli  fränkisches 
BentestOck.  Abgeh.:  Ae.  M.  18E0/M|  pl.  1,  lig.  6. 

Ptüt  dD: 

NaarnatfelR  in  Erz. 

a)  mit  sfhilfkolbenförmigem  F.nde;  R  Stück,  ';imlli(!i  uiilen  uh-  L 
gebrochen;  die  längste  noch  10,5  cm  lg.   1  Exemplar  verzuuU  und 
hahnartig  gegliedert  Fmdort:  SeiUe^Thal. 

b)  Knopf  in  Octaederform  (L.  A.  II,  XI,  4,  ß;;  N.nl<  I  dfmn  und  sehr  L 
gpitj;.  ptwn     cm  1?    Fradorte:  Seille-Thal,  S  SU;  Tarqninpol,  1  Stj 

4  ätUck;  ä  vollsliiiulig. 
e)  mit  Kagelknopf  (Grösse  einer  kleinea  Erbse);  Nadel  dflnn;  bei  L 

1  Exemplar  gegliedert;  58tllck;  nnten  abgebrochen.  Fnndorte:  Met«, 

2  St.;  Seille  Thal,  n  Sf. 

d)  mitbirnenförm.  Knopf;  1  Stück;  noch  8  cm  lg.  Kundort:  Scille-Thal.  L 

e)  Knopf  in  Form  eines  oben  abgeschrägten,  längL  Würfels; 
die  schrlge  Fliehe  gerippt;  die  Seitenfliehen  mit  Strich-  n.  Krent- 
omam fönten;  10  cm  lg.    Fundort:  Metz.  1  St. 

f)  Form  fthnl.  wie  L.  A.  II,  XI,  4,  1*,  doch  mit  rundem  Knöpfchen  in 
Stärke  der  Nadel.  Fandort:  Metz,  Marcluintstr.  (mit  5  anderen  Erz- 
naddn),  1  StQcL. 

IBknopflnsc.  teilw.  sehr  spitze  Nadelbruchstücke,  einige  im  i, 
Knie  gebogen  und  wnhrs-f  ?.f  inli<  h  «1=«  Angelhaken  benutzt;  durdi- 
sdmiUIiche  Stärke  3—4  mm.   tundort:  Seille-ThaL 

a)  in  Boin  fwohl  auch  vor-  n.  nachrömisch);  5  Stück;  das  in  dem  Ölur 
durchgebrochene,  sonst  ganse  Exemplar  von  noch  10,3  cm  Lii^e. 


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—  202 

Stlrke  der  Nade'n  nlu  n       5  mm;  obercfs  Ende  sliiiii(if  nbgcsjiilzt. 

Fundorte:  Diedenhofenerstr. ;  Benediktinentr.;  Raltentunnsir.;  B&reih 

Strasse,  Tarquinpol. 
b)  in  Ers;  9  Stflek,  von  6,6—7,4  cm  Länge  ;  oben  ca.  8  mm  dick  (1  F.xempL  L 

4  mm  dick).  Die  Nadeln  enden  in  einem  durch  Breiischlagen  det 

Kndcs  gebildeten  fl.irhen.  durchbohrten  Hlätd  hi  n;  älinl.  wie  M.  K. 

Vil,  2.   Fundorte:  Seille-ThaK  4  Stück;  BenedULÜnerstr.  (hier  3  Stück 

zmanuneQ  (ef.);  Gange)  fslr.;  Bürenstr. 
StcokmiMt,  4  Slttck,  2,6  cm  Ig.,  Erz;  Knopf  eltras  grOsser  als  bei  den 
nnsrifen.  Fundort:  Jakobsplalr.,  zusammen  mit  anderen  Gegenstindeo  von  zweifel- 
los römischer  Provenien?:.  —  In  gleicher  Form  aus  Bein  im  Mns.  Naz.  zn  Keapel, 
Vitr.  LXIlP'i%  No.  77:k;a   r.us  Krz  im  Prov.-.Mus.  zu  Trier,  17,  11.  H291. 

Haiieinadei  ^^.SpindeiwelleV),  Bein;  noch  14,G  cm  lg.,  i.  d.  Mitte  6  nun 
Dnrchm.  Fundort:  Gaudrealr.  VergL  Mus.  Nas.  s.  Neapel,  Vitr.  LXHI"»,  No.  77688; 
L.  H.  p.  480,  Fig.  1. 

Netz-  oder  FIsehermM;  En;  noch  14,5  cm  Ig.;  oben  etwas  platt,  ca.  6  nun 

breitj  Öhr  2,3  cm  lang. 

Fundort:  Diedenhofenerslr.  —  In  gleicher  Form  in  Pompeji  gef.;  vergl.Mua. 
Raa.  m  Neapel,  Vitr.  LXI,  No.  7fl889  IT. 

SchreibgrifTel. 

«)  Bein; 

1.  14  cm  lg.;  L  d.  Mitte  7  mm  dick.  Form  alinl.  wie  Haum.  1,  p.  3äd, 
Fig.  876,  doch  nadi  unten  allmählich  sich  spilsaid  und  daher  als 
OrifTcl  nicht  gatts  sweifollos.  In  der  Höhe  der  anliegenden  Hand 

gereifelt. 

8.  noch  10,4  cm  lg.;  i.  d.  Mitte  scharfkantiger  Wulst,  hier  1  cm  dick; 
die  eine  Hilfte  vom  Wnlsl  ab  dflnner  als  die  andre,  die  am  Ende 

abgebrochen;  erstere  spitz  auslaufend.    Fundort:  Klosterstr. 

In  ^Irtcher  Form  bezeugt  unter  den  römisch-etmakiscbenAllei^ 
titmem  des  Museums  zu  Fiesole  (Faesulae). 
b)  Era,  sehaufeUBnuig. 

})  F.xemplare,  von  4.7 — \3,'A  cm  I^ngc; 
^MÖsslr*  Stärke  der  Stiele  unter  dm-  Sclmufel:  6  mm; 
klemmte     >■>>>>>        2  mm; 
grOsste  Breite  der  Schanfel:  1,6  cm  t 
kleinste     >       >        >        4  mm. 
Stiele  rund,  kantiir  o.lfr  ftwas  nbiit'ptnffpt ;  r-inzelne  mit  Roifen 
oder  Knoten  ornamentiert.    Bemerkenswert  das  grossie  Exemplar, 
ttitfemt  ähnlich  dem  (frlnkiBchen?)  Griffél  im  Mos.  zu  DarmBlsdt 
(W.  Z.  n,  Taf.  VIII,  Fig.  9),  doch  mit  hrtitcrci  (1,5  cm),  rückwärls 
{rekrümmter  Schanfrl  :  wie  di(^>(  r  mil  ciiirm  bräunliflu'ii  t'lKT.'ii:!. 
Fundort:  Gaogolfstr.;  die  übrigen  Benediktinerstr.;  Jakobsphitz;  Gens- 
damkODstr.;  RSmerallee. 

Bei  der  Kleinheit  eimger  Exemplare  ist  es  nicht  nnwahrseheinUebf 

dass  in  diesen  Zahnstocher  anstatt  Griffel  zu  erkennen  sind,  wie 
solche  in  Bein  erhalten  sind  im  Mus.  Nas.  xa  Neapel,  Vitr.  LXIU^, 

Ho.  77364. 


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2  Bruchstücke  von  stilusfSrmigen  ErzrShrchen,  nhpn  4  mm  stark  ;  eines  nocli  L 
8,4  cm  Ig.   Fundorte  :  Rattenturmsti.,  mit  rüin.  Müiuen  u.  Erziiaüeiu  ;  Seille-Thal. 

Doppelcpitz  aus  Koooben^  13,7  cm  lg.,  l  d.  Mitte  1  cm  dick  (rdmisch?)  Ponn 
«iiMr  lanssestiMkien  Nadel,  Und.  wie  HoUouoth,  Bd.  1,  TaL  61,  Fif.  80,  bwr  ab 
«germanii^clier  Spimnrirtd«  betMduwt  Fondort:  Bibtiothekatr.,  mit  rOm.  Mfinaen 
U,  Geppnst:iii(ien. 

Beinstift,  wie  icurxer,  doppelt  ge^piUter  Hleistifl,  8  mm  dick,  8,4  cm  lg., 
am  dia  Uitte  Ringlinie  einc^admitten.  Stumpfe  Spilxan  von  ca.  8  mm  Linge. 
Beatimmung  unLi-kaniit.  Fmidoit:  Friedhofatr.  1  Stttck. 

Zahnstocher  (?). 

a)  Hein,  4,H  cm  lg.,  L  d.  Mitte  4  nun  dick,  auf  beiden  Seilea  Wukg  und 
acharf  ingespitaL  Fimdoii:  Rattemtnnoatr.  1  Stfldc 

b)  En,  4,4  cm  Ig. ,  oben  3  mm  dick  and  kleiner  Knopf;  unten  lang 
zugespitzt;  an  der  snteren  Hälfte  »chrftg  gereiTelt.  Fuadoxt:  i>eille- 
Thal.   1  Stück. 

MeiM  Enhaad,  die  aich  atielfSrmig  YerlKagert,  Ehid.  wie  M.  TL,  18,  86.  Der 

ausgestreckte  Daomen  liegt  unter  dem  ausgestreckten  Zeigetinger;  die  3  anderen 
Kinger  eingeschlagen.  Massives  F.rz ,  «  insl  vergoldet.  Länge  der  Hand  vnn  der 
Spitze  des  Zeigefuigera  bis  zur  Handwurzel  3,5  cm;  Breite  1,0  an.  Ganze  Lange 
bia  mm  Ende  dea  Stielea  9,6  em.  (Gtilfel?  Haarnadel?)  Für  beidea  faat  m  acbwer 
«id  maaaiY.  Fundort:  Seflle-Thal.  1  S/Oick, 

OhrlSfTel,  Erz;  die  ganz  erhaltenen  Stücke  von  6,3 — 12  cm  Länge,   flreite  ^ 
des  LöfTela  4->&  mm,  Dicke  dee  Stieles  ca.  3  mm.  Fondorte:  Metx;  Seille-ThaL 
7  Stück. 

Oappalkuni,  Bmchatack;  Horn;  Syatem  wie  M.  K.,  7,  18.  4^  cm  hoch, 

noch  2,7  cm  breit.  Die  unteren  Zinken  etwas  stärker.  Grüsste  Stärke  des  Homes 
ö  mm.  Die  Ornamente  des  Mittelstiickcs  (Ranken?)  scheinen  mehr  niif  romanische 
Ma&ter  hinzuweisen.  (Römisch  ?)  Gel.  mit  röm.  Statuetten,  Münzen,  üläsern  etc.  in 
dar  Ktndentraaie. 

EnkiM,  einfedi,  mit  Handgriff  ans  einem  •/«  mm  dflmien  Erzblatt  g^ 

srhnittcn.  Ifülio  M->m  Rücken  bis  /ur  Zinkenspitze  2  (in;  ganze  Länge  mit  GrifT 
16,6  cm.  Zinken  nach  dem  Grill  zu  kaum  t  cm  lang,  eng;  nach  dem  F.nde  zu 
etwas  kürzer  werdend.  Der  Griff  macht  un^ef.  die  Hälfte  des  ganzen  Kamraes 
ana;  er  endigt  «tfSrmig  rund  und  bat  ein  kleinea  ßohrloch  itrni  Anfliängen. 

Nach  briefl.  Mitteilung  des  Hrn.  Prof.  Lindenschmit  bisher  nirgends  eonst 
bereugt.    (Rartkamm?  Seidpnkamm'r'  Rrrmisr  h'/"''    Fundort:  Sf»ille-Thnl. 

Flagerbat,  Erz^  ganz  ähnlich  den  lieutigen,  doch  niedriger  und  weniger  spitz, 
nnkan  mit  einlkditm,  adimalem,  nicht  hervortretendem  Rande,  Höhe  1,6  cm, 
Dnehm.  unten  1,9  cm.  Gewicbt  5,5  Gramm.  Gef.  mit  rtai.  MOnzen  u.  anderen 

Gegenständen  (darunter  Haar-  u  Si<>f  knndrln  in  F.rz)  in  der  Haagslr. 

Während  man  sonst  wohl  Mtinaljin,  da  d»  r  l"n;:t  ilin(  i  ine  Erfindung  des 
Millelalters  sei  (zuerst  aU  «vingcrhuth»  erwähnt  i.  d.  Werken  der  heil.  Hildegard 
Im  19.  Mvbnndert),  weist  daa  Moseo  Naztooale  zu  Neapel  unter  den  Pompeji- 
Funden  unsere  kleine,  gedrückte  Form  in  Erz  in  melireren  Fjfemplnren  bcreMa 
auf.  (Vitr.  LX1I1'''\  S<>.  7T.W,:\].  r,.-i  der  Seltenheit  der  metallenen  nntiki  ii  I'inger- 
hüte  ist  anzunehmen,  dass  die  Hümer  das  sicher  auch  ihnen  unt-nli>eiirhche 
Geiit  meiat  aua  wdcbeien,  Tergänglicben  Stoffen  (Horn  Holz,  Leder?)  hcigc&telll 


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linhen.  -    Cnm.  fihnlirhcs  Fxi  mpîar  im  Prov.-Mus.  zu  Trier,  17,  VI,  P.  U.  9^ 
und  i.  (1.  Sammig.  der  ludubtriill.  üesellsch.  zu  Mülhausen. 

FinBerhut?  (Schrttpfkopf?)  Mit  dem  einen,  regeUn&ssiger  gearbeiteUn 
Exemplare  wurde  in  der  HaatfstrnM  nodi  «in  antoM  fiDgattwUlBdiciws  flwlt 
gefunden,  pbenfnlls  in  F.rz.  aber  viel  ma«sivc'r  gearbeitet  f!?7  Hramin  srbwcrV 
4  cm  hoch;  unten  2  cm  Durchm.;  unten  ein  win^.ig  schmaies,  geperlteä  Kändchen, 
ein  wenig  erhaben.  In  einar  Höhe  von  2,b  cm  umschlingt  den  Fingerhut  ein 
dttmieB  erhabenes  Reif  eben  (an  das  Abrotaeban  der  Nadel  in  bindern?)  v«»  ihm  m 
Fct7;t  sich  die  nimle  Fiinn  fast  iinmerklirli  zelmecVig  fort,  um  oben  in  die  zit-mlirh 
spitze  Wölbung  überzugehen.  Henirrkenswertcr  Weise  fehlt  jede  Löcherung  zum 
Einsetzen  der  Nadel;  jene  scheint  vielmehr  durch  die  Abliaehungen  oberhalb 
des  Reifchena  und  durch  diese«  selbst  ersetzt  zu  »ein.  Das  Gavit  paaat  auf  einen 
weibliclien  >Titteiruiger  mittlem  Stirka. 

Ftngerfiut  späterer  Form,  mm  Vrr;^1eirh  rlabeiKclegt  ;  2.3  cm  boch,  mit  er- 
haben heraustretender  Randleiste  unten  und  bandartigem,  geripptem  Rande.  Fund- 
Ott:  Domplatz. 

Axtnmlier  Itohiar  ftegaattaiid,  E».  Ui^  das  (Doppci-)  Beiles  2^  em, 

des  Stieles  2,8  cm.   Fundort:  Sablon.  —  (Stilua?)  Vergl.  den  axUttnnigaD  Stiliia 

Ac.  M.  1840 '41,  p.  IhS,  planche,  fig.  16. 

Desgleichen  ;  einfarhe  Axt  :  Länge  des  Beiles  1,3  cm,  des  Stieles  (abfebrocheD)  h 

auch  3,6  cm.    Fundort:  beiUe-Thal. 

Polt  8A: 

AiMtofêr,  lEte: 

1.  rund,  mit  leicht  gekerbtem  Rande  und  Linienomamenten,  mit  kleinel^ 
nmden  Nieft^n  he'iett't:  6,H  cm  Drirrbm.    Fundort:  Deutsche  Str. 

2.  quadratformig  und  ausgezackt;  4  cm  Seitenlange;  Abbildg.  bei 
Kraus,  Ela.-Lotbr.  ni,  p.  766.  Fundort:  Sablon. 

3.  in  Form  einer  sechsfach  geteilten  Blttto  (Roaette);  Bß  cm 
Diinhm. ;  vergoldet.    Fundort:  Sablon. 

4.  Form  wie  L.  A.  U,  X,  4,  9;  Endbeschlag  der  Laminae  (Bauch-Sciiulz- 
riemen),  8—4,6  cm  lg;  8  StQck.  Fundort:  Sablon.  TogL  Fxor^aa> 
za  Trier,  Modall  rSmiaeber  RQatimg. 

Sobmuckplatten  und  Beschläge  (auf  Leder,  vom  Pfer*legeschirr  etc.),  F.r?.: 

1.  kreisrund,  tiach  oder  leirhf  pcwnihi,  von  3, H  7  em  Durchm.; 
auf  der  Rückseite  2  Niete.  Fundorte:  kmderälr.;  Franziskanerstr.; 
Braimenstr.;  Stefuisplals. 

2.  m  uscheiförmig,  auf  der  Ruckseite  2  Niete;  von  1,5— 6  cm  Durchm.; 
pf.  Srhiim..  Tnf.  XVI.  Fitr.  H.  Fundorte:  Diedenhofenacatr.; MaseUeostr.; 
Btjile-lslesLr.  ;  Jakobsplalz  ;  Seille-Thal. 

8  kleine  Moscbdii  mil  Kaltan^d  verboaden.  Fundort:  Seilla-TbaL 
Klataar«  Eribttolillae  ia  Krew^,  9tw»^  Raaatteafenii,  Abnl.wiaSefaun.,  Tat  in,  t 
Fig.  86,  von  1,2—43  cm  Dur.  litn.   Fundort:  Seille-Thal. 

Dünner,  darchbraolMMr  BasoUag:  2  Greifen;  Etz;  8,5  cm  lg.,  2  an  breit 
Fundort:  Jakobsplatx. 

DMglaioliM:  Adler;  mit  Nieten.  Fundort:  Jakobq»latx. 


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Beschlag,  rechteckig ,  an  den  Schmalseiten  eingebuchtet  ;  i.  d.  Ifilte  Knit.  L 

4^6  cm  l^r .  2,S  ein  ht.;  hiuten  Doppelniete.    Fundort:  Scille-Thal. 

Beschlag,  Erai,  filmL  wie  L.  Â.  III,  I,  6,  6;  ausgesadtter,  darcMöcherter 
HilhiDoud,  2,8  cm  lang.  Ftandott:  Sabkw. 

«)  mit  Steia-Einlagen. 

1.  glatter,  nach  unten  abschwellender,  länglicher  Erzring, 
2.7  rm  hoch,  2,5  cm  treU,  mit  vertoren  gegaofenem  nmden  Stein. 

Fundort:  SahloQ. 

2.  ornameiitieTter,  vergoldeter  Ersring,  9,5  cm  Dnrdim.;  d«f 

runde  Stein  herausgefallen;  an  den  Seiten  kleine  blaue  GlastcömchcB 
eingesetzt    Form  ähnl.  wie  L.  A.  IV,  5,  16.    Fundort:  Sablon. 

3.  Oberteil  eines  eisernen  Siegelringes  mit   ovaler  L 
Platt«;  ftvf  dieser  «in  flac1i«r,  brftvnlieher  St«iii 
(Topas?)  eingelegt-,  starlc  verletzt.  Fundort:  Seille-Thal. 

é.  glatter  Frauenring,  Erz,  vergoldet,  mit  ovaler  Ein- 
lage einer  lasurblauen  Ulaspaste;  unten  ausgebrochen. 
Fkmdort:  HKreha&tstr. 

6.  dünner  Erzdrahtreif;  in  der  runden  tl.l  cui  Dorchm.) 
Platte  rotgelbe,  stark  beschädigte  i  v  e  r  h  r  n  nn  t  e?) 
Camee,  anschciu^ud  weibL  Kopf.  Fundort:  Belle-lslestr. 

6.  01>«rtfiU  mit  glattem,  nind«m  AqQamarin;  Bis.  Fund-  L 
ort:  Seille-Thal. 

7.  Kindcrriiijj:,  dünnerGolddraht  mit  kleinem,  rundem, 
helllila  Âmethyst  Fandort:  Umgebung  von  Metz.  (Uümisch?) 

8.  20b«rt«il«T0nEraringen;  1  mit  ausgefallenem  Stein,  L 
1  mit  kleinen  Email-Einlagen.  Fnndort:  SeUIe-Thal. 

9.  Dicker,  massiver  F.  rz.  rin;r  mit  zoirhonlnser,  ovaler 
Platte,  1,6  cm  breit;  unten  auügebroclien.  Fundort:  Zwischen 
Dieulouard  und  Jouy.  (S.  M.  Ho.  84). 

10.  Franenring,  fflr  den  kleinen  Finger  passend;  Gold.  Ober- 
tcil  dünne,  breite  Goldplatte,  auf  der  in«  ns<:lil.  Hand 
mit  Phallus  eingestanzt.  Unterteil  dünner  Draht.  Fund- 
ort: Tarquinpol.   (Fränkische  Imitation  eines  römischen  Musters?) 

11.  Franenring,  Erz,  mit  dflnner,  rechteckiger  Platte,  anf  L 
welcher  5  L&ttgerillen;  unten  anege brocken.  Fniidort: 
Seillc-Tlial. 

12.  äiebeueckiger,  dünner  Frauen-  (Kinder-V)  Ring,  wie  L.  A. 
IT,  6,  13.  2  cm  Dorchm.,  Eca.  Ftandoct:  GSnaestr. 

13.  Kettenring,  Ers.  Fandest:  Bfaehofirfr. 

14.  5  dünne,    t.  T.  7:wirnsfndcndiinnp    F.rzrtnf^p;    ?ihn1.    wie  L 
L.  A.  H.,  Taf.  V,  Fig.  28;  einer  davon  2,0  cm  Üurchm.,  etwas  breiler, 
mit  Kreuz-  und  Punkt-Ornamenten.  (Fränkisch?)  Fundort:  SeiUe-Thal. 

13  fiMlalttMC  aatike  Steine,  meMeaa  RIngstelae.  Fundort:  SeUle-Thal.  L 

L  Geschliffener  Bergkrystall,  oval,  17  mm  lang,  13  mm  breit. 
Kopf  des  Uerknles,  im  Charakter  des  U.  Famese.  VorzQgliche 
Arbeit. 


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2.  Müclistein,  kreisrund,  flach  ^r^'scli^iffrii.  14  mm  Durchmesser,  h 
mit  dorn  Bilde  eines  Salamanderi».   Am  iiande  abgesprengt. 

8.  Ranchlopas,  oval.  16—16  mm  laog,  12  mm  bieit,  unten  abge-  L 
sprengt.  Obere  Fläche,  leicht  gewOUtt,  CB  UeineNm  Oval  abge* 
plattet.  Tn  îftztfrem  Bild  des  Augustus  als  Mercnr:  derselbe 
üiUcl  von  hnka  nach  rechlä  auf  eiaem  scbemclartigcn  Sessel,  im 
Um  dun  Lorbm,  in  der  zorflckgebogenen  Rechten,  Ober  die  die 
Oilamye  herabhingt,  den  Caduceas,  in  der  vortestncktea  Ijnkeii 
den  Geldbeutel.  D^i  Chriraktor  der  Figur  erinnert  lebhaft  an  die 
Krzstatuette  den  Herines-Äugustus  im  Museum  su  Rennes;  verfL 
Gazette  archéoL  1875,  pl.  36  u.  p.  Iâ5. 

4.  Weiaelicher  darchsicMigerGlasflnaa,  (?)  flach,  oval,  18  mm  L 
lang,  10  mm  breit.    Vogel,  von  links  nacli  rechts  auf  dem  Rande 
eines  bauchigen,  gerippten  Gefässes  mit  2  Kun*  Ifilsson  sitzend, 
auä  dessen  rechtem  Ende  ein  Mohnkopf  aui  langem  ätengel 
heraaswiehaL  Gate  Arbeit. 

5.  Schwarzer  Achat,  konvex  geschnitten,  oval,  oben  abgesprengt;  L 
jetzt  13  mm  lang.  11  mm  breit.  Zwei  traubenartige  Gegenstände, 
parallel  an  je  einem  Stiel  von  einem  Querholze  herabhängend  ; 
fllier  leisterem  Vogel  (?;;  swisehen  den  Trauben  (ob«i  and  unten) 

2  kugelförmige  Verliefungei).    Erklärung  unsicher;  Amulet? 

6.  Carneol,  von  schönem  l't  ut_r.   <>v;il,  fast  rund:  9,r)  mm  Ifir^;.  L 
9  mm  breit,  llach  geschnitten.   Greif,  von  rechts  nach  links 
aitsend,  mit  erhobener  rechter  Vordertatn. 

7.  Aquamarin,  oval,  9  mm  lan^.  7  mm  breit,  flach,  nach  tmtMl  L 
stnrk  ahgeschräpt.    G^fitMlcrti  r  Pfeil:  selir  dürflige  Arbeit. 

8.  Malachit,  duppelkonvex  geschnitten,  oval,  11  mm  lang,  9  mm  L 
breit;  Oberflftehe  stark  zerfressen,  daher  die  Zeichnnng  acbww 
erkennbar:  anscheinend  männliche  nackte  Gestalt,  stehend,  den 
rp«-liten  Ann   itiij;estützt,   diii  linken  ausgestreckt  Vemotlich 
steticndcr  Mercur  mit  Gaduceus  und  Beutel. 

9.  Rauchtopas,  oval,  stark  konvex  geschliffen,  IS  mm  lang,   9,5  L 
mm  breit;  Oberfläche  sehr  zerfreiaen:  soviel  erkenntlieh  swei 
Krebse. 

10.  Schwarzer  Jaspis  (V),  rund,  schwach  konvex  geschliffen  ;  lOmm  L 
Dorehmesser,  am  Rande  rechts  abgesprengt.  T«nmiOichSchnIt«r> 
bild  der  Isis. 

11.  Sardonyx  (?),  ovnl.  flach  geschliffen;  13,5  mm  Innfr.  f>.n  mm  L 
breit.  Zwei  Lagen:  iiellblau  und  dunkelbraun;  in  ersterer  schlichter 
roSnnlicher  Profilkopf,  anscheinend  des  älteren  Drusus  oder 
Gcrmanictts.  Am  Nacken  nach  rQekwirta  eine  Lanaenspitse 
''Aehrc'r^l    Hnfr  Arlu-it. 

12.  Graubrauner  Achat,  rund,  fast  zur  Hälfte  abgebroclicii;  là  mm  L 
Durchmesser;  die  leicht  konvexe  Oberfläche  zeigt  eme  gebäckt 
stehende,  nackte  Gestalt,  das  rechte  Bein  anf  «om  Kngel  geslAlIt, 

in  d.  r  i<  eilten,  vorgehaltenen  Hand  eine  Blume  (?)  haltend. 
Arbeit  minderwertig. 

13.  Bandachat,  oval,  ilach  gcschiiilen,  1U,5  mm  lang,  8  inia  breil.  L 


Die  Lagen  sind  qaer  durchschnitten:  durch  den  milchweissen, 
nodwehsiditigen  Stein  setzt  sich  eine  blftalicb^eisee^  durch- 
scheinende l^age,  in  welche  der  Rumpf  eines  Stieres  geschnittea 
ist,  wilhreml  der  Kopf  einerseits,  neino  uiul  Schweifende  andrer» 
seil»  in  der  undurchsichtigen  oberen  und  unteren  Lage  stehen. 
Ofcrrlii,  Erz;  2,6  cm  lang.  Form  des  AnhHiifers  wie  M.  KL,  18,  Fig.  16. 
Ftondort:  Umgegend  von  Mets. 

Kettchen.  Erz,  Filigran;  rund,  fladi,  vi«  rerkifr;  tfilw,  zum  Schmuck,  teilw. 
wohl  an  Ueräten  (Lampen,  ÖdUOssela)  befestigt  i  vergl.  M.  IL,  Tai.  ^  Fig.  23. 
nmdorte:  TheobeldsplRtz;  Ifinimiteiiatr.;  Btschobtr. 

KettensohlieMCb  Ers,  8;5  cm  Darehiik,  tiud.  wie  Uotienroth  I,  Tat  42,  Fig.  2L  L 
Fimdorl:  Seille-Thal. 

8elMMiekkettel)Ca,  6ô  cm  lg.,  mit  l,ô  cm  langer  Gagatperle  in  Melooenform. 
Die  Kfltle  «u  langen,  eleeknadeldüoneii  QUedexn  gebildet;  ibid.  wie  B.  J.  Heft  87, 
Ter.  ID,  2S>  daher  wie  diese  vieU.  Makiscber  Herknnft.  Fundort:  Belle-Isleitr. 

Palt  3  B  : 

Sobnallen,  Er/: 

1.  trapezföririig,  von  1,7—5  cm  Länge.  5  Stück.  Gef.  Glossindenplatz;  L 
Stefànsptatz  ;  Umgebung  von  Metz;  SeUle>Tbal.  Die  gleiche  Form 
erb.  ans  Pompeji  im  Mos.  Nas.  m  Neapel,  Vftr.  LXIU  (bis). 

2.  rechff  f  kig:,  1,7X2  cm  im  Dnrrhschnift;  .Ibnlich  wie  H.  R.,  21,6.  L 
Fundorte;  liischofstr. ;  Gaudrestr.;  Sablon;  Seille-Thal. 

8.  Oval  und  abgerundet.  Rechteck,  2,6—4,6  cm  Länge.  7  Stück.  L 
Fkmdort:  Seine-Thal. 

4.  (kreis-)  rund,  meist  mit  Riemenbeschlägen,  etwa  wie-  M  K.,  21,  10.  L 
1 — 4  cm  Durchm.  Fundorte  :  MililärgenUignisstr.;  Marcliantblr.  ;  Glos- 
sindcnplatz;  Medardenstr.  ;  NeustadtüLr.;  Seille-Tlial. 

6w  SIeigbflgelform,  mit  hörnerartigen  Anaitzon  miten;  wie  Schnm.  L 
Taf.  III,  Fig.  28;  1,6— .3,6  cra  Breilendurchm.    10  Stück.  Fundorte: 
Sablon  ;  Seille-Thal.  —  Die  {fleirhe  Form  bereits  QQter  den  etrasUscben 
Funden  des  Muü.  arclieol.  zu  hlorcnz. 

6.  Form  ähnlich  wie  M.  K.,  81,  Fig.  17;  1,6—8,6  cm  Durchm.  Fund- 
orte:  MOnzstr,;  Sablon;  Seille>Tha1.   10  Stück. 

7.  ähnl.  Form,  in  Spitze  anslanfend,  2  Slftck,  2,2  a.  2,8cmDardnn. 
Fundort:  Sablon. 

8.  Form  wie  v.  Bonstetten  I,  XI,  11,  mitRiem«ibeseb1ag;  mit  diesem 

hj}  1)«-/..  r>  nn  lang,  unten  1,6  bez.  8,6  cm  breit  8 Stück.  Fondorte: 

(üossiiuk'iiplat/  u.  Aiiiriistincrstr. 

9.  Doppei-Ovalschnällchen,  am  Âusseniande  gezahnt,  2  cm  breit,  1,8  cm 
hoch.  Fandort:  Hetz  n.  Umgegend.  —  (MiUelaUerlichf) 

Pult  3  O: 

UWittebeil  (Eier-,  Salbenlöffelchcn  etc.): 

a)  in  Knochen;  Durchm.  des  kreisrunden  Blattes  2Xt  rm.  T.nnge  (1o< 
spitzen  Stiels  bis  11  cm.  Fundorte:  Fricdlmfsstr. ;  (.inudrcstr. ;  zw. 
Pagny  u.  Jouy  (S.  M.  100^  4  Stttek. 


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-  aoe  — 


b)  io  (verziimtem,  bez.  versilbertem)  Erz. 

t  kr«i«ffUBâtt  Form,  von  8—8^  cm  Dnrehm.«  der  ipttie  Stiel 
12  ein  Ig.    Funtoriè:  Benediktinentr.;  Untenradatr.  ;  Brtlii^ 

(in  FrankRngrflbern).    4  Ptftck. 
2.  längliche  Form,  wie  M.  K.,  T.  2^,  20  u.  21.  Länge  des  BlaUe» 
4  cm,  Breite  2,0  cm.   Fundort:  Tarquinpol.  2  Stllck. 
Spatii?  Flach««,  Iflffelaitigca  Enblalt;  Stiel  abcebrodien.  Breite  tomi  cm, 

Utngc.  !  -TV     Fundort:  Stallstr. 

Kupferlöffelchen;  kreisrmides,  gewölbtes  Blatt  von  3,7  cm  Durchm.,  am 
Uande  ausgezackt,  mit  einem  gleicharmigen  Kreuz  imd  Löchern  darcUnodm. 
Der  noch  8,6  cm  lange  Stiel  ebenblls  perforiert  und  geiackL  Vei^.  «in  fflnSelie« 
siebartiges  LüfTelchen  bei  y.  Bonstetten  I,  Taf.  84»  Fig.  U.  Ftandort:  Hinter 
St  Eucharien. 

Memr  uad  Memrteile. 

8  (Ktleheo*?)  Heseer  mit  Beingriffen;  letstere  7,6  liex.  8^8  cm 

lang,  mit  Würfelaugen  ornamentiert,  ähnl.  wie  M.  K.,  Taf.  28^  88.  Die  UiilgeB 
▼entostot  nr\<\  ahjrf'brorhen.    Fundort:  Diedenhnfpn. 

1  Messer iiclinge,  11  cm  lg..  Eisen.  Form  wie  L.  A.  ül,  5,  lA.  Fuiid- 
<nt:  Source  dee  bouillom  bei  Qorxe,  mit  röm.  Feldgerii, 

Messergriff,  Elfenbein.  2  schnäbelnde  Hähne  in  roher  Arbeit.  7,5  cm 
lang.   Einschlagmesser.   Fundort:  Umgebung  von  Metz.  Romisch? 

Messergriff,  Erz.  Form  wie  der  Griff  eines  Hirschfängers.  5,5  cm  Ig., 
1,6  cm  breit,  oben  KnSpfehen  ala  AbeeUiua.  Fmidort:  Sabloo.  Abgebildet  bei 
Knma,  Ela.-Lothr.  III,  p.  766. 

Messei  sl  ii  î.  Dünner  Erzstrciftn  von  7  mm  Breite  und  7  cm  Länge,  oben  L 
mit  lilienartigem  Abschluss.   Die  sehr  dünne  ^Federmesser?-}  Eisen-Klinge  noch 
1,8  cm  lang.  Fandort:  Seille-ThaL 

Messerstiel.  Dünner  Krzstreifen  von  7  cm  Länge;  oben  Schwin  acbiig 
aufaitzend.   Eisenklinge  abgebrochen.    Ftindoit.  î  ingc^'cntî  von  Metz. 

Kleine  weibl.  Herme  (bis  zur  Lieibesmittej,  öß  cm  lang,  1  cm  breit; 
Erz.  ^eaaeratiel?)  Fnndort:  Sabloa. 

Federmesserchen,  Klinge;  Ers.  Gestalt  eines  Krokodils,  Rttcken  ligc- 
fSnnig.     cm  lg.    Fundort:  P.i.-^rliorstr, 

Kuhfuss,  Erz.  noch  3,3  ein  lg.,  iinauf  eines  Qabclstielcs.  F'undort:  Neustadtstr. 

8tbel,  Ers;  zweisinkig;  Länge  der  Zinken  4,5  cm.  Stiel,  eb«ilalls  Erz,  lor 
grösseren  Hälfte  abgebrochen.   Fundort:  Bankstr. 

2  Scheeren.  I'iscn,  18  und  22  mi  1an^;  Form  wie  L.  A.  Ol,  8^  6»  1  ud  4. 
Fundorte:  Briey  und  Kanal  zw.  Jouy  u.  l'agny  (S.  M.  64). 

Nllfaiesser,  wie  L.  A.  I,  12,  5,  10.  Eisen.   Länge  der  Klinge  bis  zum  Knie  * 
12,6  cm.  Ftandort:  Source  des  bonülons  bei  Gon«. 

Pinrette.  Erz;  wie  M.  K..  Taf.  22,  16  oder  a  J., Heft 80^  Taf.  4,88.18^800 
lang,    Fundort:  Linigcgend  von  Metz. 

2  Sonden,  Erz;  die  eine,  vollsüüidigc,  14  cm  laug,  mil  »pil/  auälauteiidem 
Stiel,  onten  1  cm  breit  Fundort:  Gangolfetr.  IMe  endete,  unten  6  mm  breit, 
abgebroi  In  II.    Fundort:  Augustinerslr. 

Schliisselhaken,  Erz;  6,3  cm  lang.  Ebenso  erhalten  (No.  71477'  im  Mus. 
Naz.  zu  Neapel;  hier  an  Kettchen  am  Schluss  hängend  und  in  der  Sammlung  der 
Industr.  Oesellsch.  «u  Mülhausen.  Fundort:  Angnstinerstr. 


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Win2i()e  Maurerkelie,  tiz,  nul  iliel,  der  obon  durchbohrt,  2,8  einig.  (Sjiiol- 
aeqg?)  Flnidort:  GimgoIMr. 

Polt  3  D: 

8  ErzgIBckcben  (vom  Halsricmcn  der  Schafe  elc),  von  t.5  cm  bis  H  cm 
Höhe,  2 — 5,2  cm  n,'ind;1nrrhTn  :  Fnrm  rnnd  oder  viereckig,  mil  rautenfîirmigem 
Öhr.  Letztere  t  uriii  bereits  unter  den  etruskischcn  Kunden  des  Mus.  archeol.  zu 
notrazJMMOgt  Fuiidorte:  MiUUb^^eallSliiMlr•;  Gangolfatr.;  liabUl«nilr.;  Sablon; 
Bittling^  (in  Ftankengrlbem}. 

Wagsehalen,  ans  dünnem  Erzhlecfi;  2  Pnnr  und  l  einzelne  Scliale. 

1.  I'aar;  ô  cm  Üurchm.,  ohne  üicher.    Kundorl:  Tarquinpol. 

2.  Paar:  2,8  cxu  Darchau.,  mit  je  3  Löchern;  dabei  nadeldûimer  Wag- 
balken.  Fundort:  bei  Metz. 

3.  Finzelschale:  5,2  cm  Durchm..  mit  3  I.nrticrn.  Fimdort:  Bibliothekstr. 

KakeifSmlges  Gerat  (Wagebalken?),  unbek.  Bestimmung,  Krz.  In  einen 
Pfeil  auskaf ender,  24,5  cm  langer  Hakea,  am  iünteren  Ende  mit  beweglichem 
Bflige;  «of  dem  Balkon  eingeidlt  di«  ZaU  VIL  Ftndorl:  Kanal  zwischen  Dien- 
kwaid  und  Joay  (S.  M.  No.  84). 

Desgleichen,  Krz.  Ringförmiger  Beschlag  von  éfi  cm  Dorchm.,  mît  einem 
aufwärts  gekrümmten  Haken.  Fandort:  Sablon. 

fiflwicbte: 

L  abgeplattete  Erckugel,  94  cm  hoch;  die  ZaUUII  (iUnxen)  in 

SÜbcr  eingelegt.    Fnndorf:  Pariserstr. 
2.  2  bärtige  Hohlmasken,  Erz,  je  3,5  cm  lang  (Gewichter);  eine 

mit  Loch  in  der  Stirn;  vergl.  Schorn,  p.  49,  No.  288  ;  289  ;  291  (dieses 

ebenfidls  mit  Loch  in  der  Stirn).  Fundort:  Sablon. 
8.  Eichel,  natürl.  Grösi'e,  F.r/.,  massiv.  Fundort:  Hinter  SL  Endiarian. 

(Gewicht?)  siehe  Prov.-Mus.  Trier,  17,  IV. 

4.  knopturlig,  Krz,  mit  durchbolirter  Öse,  1,8  cm  üurchm.;  ornamen- 
lievt  mit  Wflrfelangen.  Ftmdort:  Gamboutatr. 

5.  Form  einer  abgeplatteten  Eichel,  Erz, nnten  1,5 cm Dorclim. 

Fundort:  Mnrrhnnt?;tr. 

Beide  Formen  (4  u.  b)  bezeugt  unter  den  kleinbronzen  des  Kon- 
•erYatoieopalastea  nnd  Vatican-4lfn8eams  ni  Rom,  eowie  des  Mus. 
Naz.  zu  Neapel. 

6.  rerhferkisr,  Frz,  2.8X1,4  cm,  fi  mm  dick.    (Gewicht?)  FondorL: 
Puxieux     rankengräber),  cf.  Schum.  p.  128,  No.  683. 

7.  Tollkugel,  Erz,  2,1  cm  Dordun.  Fundort:  Jakobaplatz. 

Bmw  (Wa|e>?)  Hafcei,  Erz,  BmcbatOdc;  4  kantig,  noch  9,6  cn  lang.  Fund- 
ort: Medardenstr. 

SpiegelgrifTe  (?),  Krz,  2,5—4,3  cm  lang;  6  Stück'  f!^Tan  denke  aich  Schum. 
Taf.  V,  Flg.  1  in  allereinfachster  Form).    Fundort:  StilKi-Tiial. 

Spiefetotiel,  Erz;  ähnl.  wie  Schum. TaL  IV,  Fig.  8;  5,2  cm  lg.,  1  cm  üurchm. 
FÉodort:  Umgebung  Ton  Metz. 

2  LiwwHiaM  VM  tlMM  QeflM,  Erz;  Ihnl.  wie  bei  Sehnm.  Tat.  IV,  Fig.  20; 
Hohe  6  bez.  6,8  cm.  Fondorte:  Tbeobaldaplalz  und  Botan.  Garten. 

U 


—  210  — 


LSweitatn,  al^brocbcn,  8,6  cm  breit,  Erz  ;  wie  die  vorhergehenden  wahr-  L 
■cfaein1i(}i  obenfalls  von  einer  Ensciste  herrührend.   Fundort:  Seille-Tlial. 

3  Hobelklemmen,  2  Rrz,  1  Eisen  ;  fthnl.  wie  BtOmiL,  Teehn^  Bd.  11,  p.  221,  L 

Fig.  d:  3—3.5  cm  lanp.    Fundort:  Seille-Thal. 

i  Gesichtsfratze  i^Hundekupf     mit  auch  1^  cm  langem  N&debtiel.  (Nadel?) 
Fondort:  IbweUentfar. 

Polt  4  A: 

3  Eivenschlüssel,  8,6— 12  cm  lang,  zusammen  gefunden  an  der 
Source  des  bouillons  bei  Gorze.  Zwei  davon  System  wie  M.  K.,  Taf.  24, 
Fig.  9;  einer  älml.  wie  ib.  Fig.  18,  doch  mit  flach  gedrücktem  Griff. 

2  Erssehlttssel,  Syst«»  wie  H.  K.,  Taf.  24,  ^  Q-  10. 

a)  10  cm  lang  ;  ähnl.  wie  ib.  Fig.  9.    l  undurt:  Pagny  (S.  M. 

b)  6,7  cm  lang;  ahnl.  wie  ib.  Fig.  10,  doch  ohne  Ring  oben.  Fond» 
ort  ;  Sablon. 

10  KtBaettensehlfittseljEn^Fonn  wieM.K.,  Taf.  24,  Fig.ll;vai 
3,5—7,7  cm  Län;:o .  F  undorte  :  b  in  Sablon  ;  1  Mazelleoatr.  ;  1  Pudau  ; 

1  bei  Pagny  (S.  M.  No.  57). 
2  UoUlschlüssel,  Erz,  mit  kunstvoll  gegliedertem,  breitein  Griff; 
der  Bart  eenkreeht  nun  flachen  Griffe  anf  den  fa^en  StMe  anf- 
atehend  ; 

a)  8  cm  Lmir.  Fundort:  Arsenulslr. 
h)  6.7  (III  laug.   Fundort:  Gtinsestr. 

2  Ii  o  h  1  s  c  h  1  ü  s  s  e  1 ,  Erz,  mit  schlichtem  RinggrüTe,  ähnlich,  aber  ein- 
facher ala  II.  K.,  24,  11g.  18;  Bart  einzinkig. 

a)  5  cm  lang.   Fundort  ;  Sablon. 

''I  4  t;  (  III  lan;:;  Hart  ;Lb^^t;lir<)(  l)en.    Fun>lort  :  Mazcllenstr. 

I  Fingerriagschlüssel,  Krz,  ähnl.  wie  Schum.  p.  61,  No.  866.  Dorchm. 

2,0  cm.   Fundort:  Seille-Thal. 

ttUisäelgnn'e,  Ers: 

1.  Eichhörnchen,  Nuss  aufbeissend;  2  Sittck: 

a)  n  cm  Inn^.    Fiaidorl  :  Hintor  St.  Rwi»-fc«ri^ 
h)  bjä  cm  lang.   l:'undort:  Sablon. 

2.  gestreckter  Ldwe,  ShnL  wie  H.K.,  Tat  24>  Fig.  6;  7  cm  lang. 
Fundort:  Sablon 

S.  F:ibc']tIor  (Krrikodil?)  mit  weü  auff eapecrtcm Raeb«n; 

6  cm  lang.   Fundort:  Sablon. 
4.  Habichtskralle;  ö,5  cm  lang.  Fundort:  Sablon. 
-  Ii.  oliireBf&rtti.  Griff;  4,6  cm  lang*  l,i8  cm  breit.  Fimdort:  SaUon. 
fi.  W  i  d  fl  c  r  k  o  p  f  ;  4  cm  Ftindort  :  Sablon. 

7.  Panzer  mit  Arm  for  isätzen;  2,8  cm  hoch,  8^6  cm  breiu  Fund- 
ort: Puxieux.  Komisch  V 

8.  Eberkopf,  8,6  cm  lang.  Fundort:  Marchantatr. 

9.  weit  aufgesperrter  Schlangenraohen  ^ddtoelcittr?): 

2,3  cm  lang.  Fundort:  l^uieox.  : 

i 

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211  ^ 


10.  Form  ähnl.  wie  h\.  K.,  Taf  24,  Fig.  12  (Schlttssel ?) ;  aoch  5,7  cni 
lan^.  Fundort:  BHrautr. 

11.  Palmettenform,  wie  M.  K.  ib.  Fig.  13  und  IR.  H  S(iî<k,  von 
2,8—0  cm  Länge.  Fundorte  :  Marchântatr.  (8  SU);  Hinter  St.  Eacbarwn 
(2  S4.) }  Deulschestr.  (2  SL) 

19.  Brzmelone,  %^  cm  Dnrehni.  Fundort:  Harchantstr. 
Krahnchen,  massives  Erz;  6  cm  lang;  kaiMindoT,  eine  Frucht  essender  Aflè. 
Das  gleiche  Uoüv  ia  Mannor  im  Yalitsan-Mnaeom  No.  888.  Fundort:  Poxienx. 

Pnlt  4B: 

Welnseiher  nft  zugehöriger  Caseerelle,  vergoldetes  Erz.  Form  wie  W.  Z.  I, 
T a L  8,  36(1.37,  oder  M.  K.,  Taf.  26,  Ko.  31.  Länge  des  SUels  17,ö  an,  Darclun. 
de»  Qeftasea  16  cm,  Hfihe  7  em.  Fondort:  Sablon  1888;  Gesch.  d.  Herrn  Hey. 

3  Henkel  von  ErdUMe«,  Erz,  7—13  cn^  lan<r.   Form  ähnl.  wie  Sehnm. 

ib.  p.  111,  N  '  .092.    Fnriflnrle  ;  Mamhantstr.  ;  Sablon;  Bell<<-lsîes!r. 

Senklot,  Erz;  kreiselförmig  (wie  Bliimn.,  Techn.,  Bd.  11,  p.  91}  and  hohl; 
imwn  Reste  von  Blei.  UmfiuDff  obwi  90  cm,  Hfthe  dee  KefelrotfitelB  6  cm,  Spitze 
fehlt.  Auf  der  Deckplatte  senkrecht  md  wagerocht  durchbohrter  Knopf.  Fundort  : 

Zwisch.  Dictilonard  ii.  Joiiy  'S.  M.  No.  80  «objet  inconnu»).  —  In  gU'irlicr  Fnrm 
erh.  im  Mus.  Naz.  zu  Neapel,  Schrank  61,  No.  76667— 766Ô7  ;  vergL  Schum.  No.  803, 

p.m 

HakdfHf ,  vtnMU.  eiier  OftnichaiW,  UweakepT;  Form  wie  Scbnm.  ib.  L 

p.  67,  No.  384;  Stiel  wie  R.  J.  Heft  86,  p.  148;  En,  7,6  cm  lang,  dw  Kopf  4  cm 
Durchm.    Fuiulort:  Scillc-Thal. 

Boden  eine»  Erzbechers;  Durchm.  des  Fusses  3  cm.  Fundort:  Marchantstr. 
Enkapsel  (..Nabe?);  3  cm  Dnrchm  ;  ihnl.  geformt  wie    Sacken H,  Taf.  18, 
Fi«.  27,  Prov.-MQa.  mx  Trier,  17,  VII,  ITlia 

Mirlffkepf?,  Krz.    Fingerhutförmiger,  oben  abgeschnittener  Kegel;  oben 

1,11  crn  rinivîirn    nnt'-n  'M  r-ni    <  2  cm  hoch.  Fundort:  y'a;rny-.T«mv  (S.  M  No. 

3  Erzcharnierc  von  Kästen,  von  ô — 9,0  cm  Lange.    Fundorte:  Militär« 
gelängnisslr.  ;  Camboutstr.  ;  Spiessütr. 

2  kMM  InkrunHH)  4  nnd  4,8  cm  lang.  Fimdoite:  Aafeldstr.;  Sablon. 

Polt  4  O: 

IS  KmMtt-  aad  ZifeiriBie  a.  dergi.,  von  2—6,5  em  Dorehm  ;  En.  Einige  L 
mit  bis  18  cm  hohem,  trompetenartigem,  hohlem  Untersats,  der  am  nnteren  Rande 

zwei  kleinere  .  srhrS;;  absvSrfs  stehendo  Rin^rf*  aufweist.  Die  Ringe  wölbst  sin  ! 
teils  glatt,  teils  mit  gezacktem  Aussenrand,  ähnl.  wie  L.  A,  1, 11, 5,  ö  ;  einige  setzen 
sich  in  einem  zweiten  Ringe  nach  unten  fort,  der  vom  oberen  durch  eine  Scheibe 
|«li«iiiitiet,  andere  in  Eiaensapfea.  Fandorte:  Hinter  St.  Eocharien;  Harchantstr. 
(8  St.>:  S'alikn    î  niiilin<;..n  ;  ?cilIe-Thal  (7  St.). 

Pferdekopf  mit  Hals,  geschirrt.  Fr/:  Hft  rm  hoch,  hohl;  primitive  Arbeit; 
schwarzgrilne  Patina.  Fundort:  Kanal  bei  i'agny  (S.  M.  No.  77).  —  Nodi  heute 
findet  steh  deraolbe  Zierrat  als  KrOnimg  des  Joehriemena  an  den  Geschirren  nea- 
politaniseher  und  saditaUenischer  Fahrwerke. 

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—   212  — 


KiMMtrlii|.  En,  mit  aatMfBrmif em  Fortuls^  âhnl.  wie  L.  A.  1,  H,  6, 9. 

Höhe  mit  dem  geraden,  bolvwifOnDigen  Stiel  10  cm.  Fandort:  Zwiseh.  Dtenlonaid 

tt,  Jonv  >  >   \t  No.  79). 

Haibmoad  mit  Antlitz,  6,ô  cm  hoch,  Erz;  breiter  Henkel  zum  Durcbfiibrea 
des  Riemens.  Fundort:  Sabkm;  siehe  Abbndg.  bei  Km»,  E]s.-Lothr.  UI,  p.  TIM. 

(Römisch  V)  —  Die  Form  des  Halbmondes  als  Hlngeiiemt  htnfiges  römisches 
Moüv;  so  L.  A.  U,  X,  4;  4  u.  Henau  die  ohi<rp  —  gesirhtet»^  —  Form  findet 
sich  beule  noch  als  Kummet-,  Hals-  und  Brustschmuck  an  den  üesdurrcn 
sfiditalieniseher  Fuhrwerke;  ganz  Rhnlich  ist  sie  erhaltoi  mib  Pompeji,  Mos-Ibs., 
Kasten  No.  58.  Schon  bei  den  A-ss^Teni  als  Pferdeschmuck  verwandt;  cf.  Hottenr.  I. 
Tat.  ls,;<7.  —  F.in  Y\o'^>  auf  den  Neuniftfrencr  Tîoiner-Momimpnteii  i'Mu.^.  z  Trier. 
Saal  3)  trägt  den  Halbmond  ala  Brustknopf;  das  Boss  in  einer  TerstUininellen 
CHgsntengruppc  desselben  Saales  trigt  am  Brustneniea  allein  8  kkloere  «ad 
1  grösseren  Halbmond. 

Zierbeschlag  (Kummelknopf?X  masaires  Ers;  6  em  hoch,  5,8  cm 
breit  Fundort:  Stefanüplatz. 

2  Sfsrea,  Erz: 


a)  voIlstSndiges  ExMnplar,  mit  eiefaellStmigem,  knnem  nnd  düna«« 

Dorn  von  3  cm  Länge.  Gesamllänjje  des  Si.orns  V^  cm.,  I^reÜe  der 
Leisten  am  Dorn  l  cm,  vorn  am  binde  ii  mm;  am  rechten  Leisten 
innen  Knopf;  am  linken  viereckiges  Riemenloch.  Fundort:  DiedsB* 
hofenerstr. 

b)  starker,  pyramidaler  Dorn,  mit  kurzen  Leistenfragmenten  von  7  mm 
nreite.    Fundort:  Kanal  zwisch.  Pagny  und  Jouv  fS.  M.  No.  65). 


Nägel,  £r2,  6—12  cm  lang;  rund  und  viereckig;  Kopf  platt,  gewölbt  ond 
spitz,  z.  T.  bis  2,8  cm  Dur  ehm.  Ein  Nagel  an  der  unteren  HSlße  mit  Sdiiaxiben- 
zügen  versehen.  Die  roh  gearbetteteik  Stttdse  wobl  prSluator.  Herkmft.  fvadr 

orte:  .^sfoliislr.  ;  Augustincrstr.  ;  l'iiigegend  von  Metz. 

3  Knopfbolzen,  Fr?::  Knopf  kugelförmi?  (Fundort:  Sablon^  :  sjiitz  (Kuiul  r;: 
Öt.  ÄvolderüLr.};  tellerförmig,  mit  koozentr.  Kreisen  omamenüert  (Fundort: 
Pariserslr.);  letzterer  3^  cm  hoch,  oben  2,8  cm  Daxclun. 

Klelmre  Enaigel  md  nmiê,  knopfarNi»  Cnim8hli|«b  letztere  von  7  mm  L 

bis  2,7  cm  Kopfdur climesser.  Auf  der  Rückseite  der  BeaehUge  niet^  oder  naget- 

löniiiger  Iinin.    Fundort  ;  ?ciîIe-Thal. 

Zierkflopf,  verailb.  Erz,  einer  öciiaciüigar  ähnelnd,  hohl;  unten  gewölbter 
Bügel.  6,3  cm  hoch.  Fundort:  Zwisch.  Pagny  und  Jouy  (S.  M.  No.  61)  (llumisdi?} 


Hufscbahe  (zur  Schonung  des  kranken  Hufes),  Eisen: 

1.  mit  volle  r  Sohle;  11  em  lang,  flhnL  wie  L.  A.  III,  12,  5,  ^ 
Hinten  ein  12  cm  hober  Haken,  vom  ein  niedrigerer  ;  links  u.  rechts 
«tnrkr  S -itpnbppen.  Fundort:  GouasaudaAr.,  in  8  m  Tiefe^  beim  Bas 
der  Realschule  1867. 

2.  mit  durchlochter  Sohle  vonll  cm  Litngc,  die  unten  liefe BiDo 
zeigt,  wie  bei  L.  A.  III,  12,  6,  fi,  welche  doppelt  mn  das  bimenßmiP 
Ix>ch  in  der  Uitte  der  Sohle  laufen.  Hinten  2  je  9  em  hobeLuV« 


Pult  4  D: 


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—   213  — 

mil  Haken:  Hör  Lappen  vom  abgebrochen;  an  der  Seile  keine  Lappen. 
Fundort:  Seing bousse  186U. 
A.  mit  krevEfdrniif  er,  15  cm  luger  SoUe,  S  Seiteiilappeii»  an 

welchen  Hinge;  Vorder-  und  llinterlappen,   letztere  abgebrochen, 
Fiinrlorl:  Alis.>S**'-nrinf'  f  Aîesiu)  :  Geschenk  dc^  Mrn.  Sth^me. 
4.  grosse  Vollsohie,  bis  1cm  dicii  ;  hinten  ein  starker  Haken  ;  von  I« 
den  Seiten  spumt  lieii  ein  fewOlbter  Bagel  qaer  ttber  den  VwderlntL 
(ROniisch?)  Fnndort:  Wanbeif. 
Hofeisen. 

Vorderteil  eines  kupfernenHufeiaens,  von  ähnlicher  Form  wie 
L.  A.  lY,  Taf.  88,  Fif.  8.  Die  unregelmässig  ronden  LÄeher  in  oblongen  Binzel- 
Tertiüfungcn,  nicht  in  fortlanfenden  Killen;  ibrer  waren  anscheinend  ß.  Dreite 
de=i  Hufeisens  10 — 10,6  cm:  vprrmini(  lir  I,än?f  11-  \2  rm.  Fundoif  :  M.irchant- 
strasse,  in  2  ra  Tiefe  auf  dem  Kömerpllaster.  Vcrgl.  Wcstd.  Korresp.  Ib'ài,  Januar, 
Jfo.  90,  «KupfeifMfe  Uulfikeu  ana  Metz*. 

4  ganze  and  B  halbe  Hufeisen  von  der  Form  L.  A.  IV,  Taf.  98^ 

Fig.  1  ;  von  10,5 — 12,5  cm  Länge,  9,8—10,6  cm  Breite.  Die  Balken  verhältuia- 
Didssig  'ärhmal  (an  den  schmälsten  Stellen  zwisrhen  «Ic  ii  Tju  1n  in  vnii  1.4  2  I  cm 
breiig,  und  an  den  T.,(')chersteHeu  ausgebuchlet.  SloUcn  anscheinend  uberall  vor- 
handen gewesen.  Nagellöcher  überall  6;  liegen  in  oblongen  Vertiefungen,  nicht 
in  fortlaufender  Rille.  Nigel  mit  plattem,  linglichem,  gewSlhteffl  Kopf.  .Fandort: 
Marchnntstr. 

2  rSnlache  Treasen;  genau  wie  M.  K.,  TaL  28,  à2;  F.i»en.  Beide  25,5  cm 
lang;  b«i  Mo.  8  die  vierkantigen  Qebieestangen  mit  Ponkt-Omaroenten  versehen. 
Dnrehm.  der  Ringe  7  cm.  Fandort:  Maiehantstr. 

Polt  5  A: 

Endelpirta,  hohl,  Schwanzflosse  abgebrochen,  noch  80  cm  lang;  uro  den  ■ 
Kopf  17  cm  Fmfang;  vorzügliche  Arbeit.  Thfirklopfer  ?  wahrscheinlicher  Zierrat 
sn  Lampe,  Candelaber  oder  Springbrunnen,  wie  ähnlich  im  Mus.  Maa.  zu  Neapel, 

Vitr.  XXVI,  No.  72333  etc.    Fundort:  Tincry. 

Bockfttss,  Erz,  stark  zerfressen  ;  13,5  cm  lang.  Fundort  :  Judengasse.  Siehe 
Ac  M.  1841/48,  planche,  fig.  18.  —  Vielleicht  Kummetzierrat. 

liaka  EnhMd,  vergoldet;  mit  glatt  abgeschnittenem  Armstumpf,  letzterer 

ß.ocm  !an?.  L.lngr;  der  Hand  selbst  von  der  Wurzel  bis  zur  Spitze  des  Mittelfingers 
15,5  cm.  ilaitung  der  Finger  etu  ns  gesprei/t,  etwa  wie  an  der  ergänzten  Rechten 
des  belvederiachen  Apollo.  Fundoii  :  Judeugasse,  in  l  m  Tiefe.  —  Vielleiclit 
Votivstfldc,  wie  die  zwei  ganz  tlmlich  geformten  and  gleich  grossen  Exemplare 
des  ^fuseo  ardi  /u  Floren/.  (Saal  der  Bronzmi)  und  des  Mus.  Naz.  zn  Neapel  ; 
aQerdingf--  siml  iliis  roi  iitf  itanil«-. 

ErX'Zeigeflngerchen  von  einer  Erzstatuette,  i.  d.  Milte  des  übergUedes  ab-  L 
gebrodMO,  noch  8  cm  lang;  vorzBgliehe  Arbeit  (veigl.  den  echOn  geformten 
Kagel).  F^mdort:  SeOlethal. 

Ortfaand?  (Kndhc^chlag  einer  SchwertschcMt  V  Frz.  HJy  cm  hnrh,  8  cni 
breit;  Form  ähnlich  wie  L.  A.  11,  iV,  B,  1  u.  2.  Fundort;  Zwisch.  Dieulouard  u. 
Jouy  1»69.   (S.  M.  No.82.) 


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—   214  — 


Phallitehet  Amilet,  Erz,  8  cm  breit,  H  cm  hoch  -,  Männl.  Glied  u.  Fausl,  dte 
aie  Feige  macht.  Form  wieB.  J.  Heft  87, 1880,  T«t  m,  Fig.  87.  Ftandwt:  Sdüen. 
—  In  genan  derselben  Form  und  GrOsM  erhalteD  miter  den  «  Ofgelti  OMai* 

des  Mus  Xn/  ?n  Neappl,  Xo.  27819. 

TierfigürolieB,  Erz,  die  Mehrzahl  wohl  Kinderspielzeug;  das  eine  oder 
andere  yielleicht  Votivfabe.  8  Eberehen,  ganz  primitlre  Ari>eit;  4  cm  laog, 
2,5  cm  hoch.  Fundort  :  Wald  von  Liverdun  (Heorthe)  ;  wgt.  AUiOd.  in  Ac.  IL 
1866/66;  wohl  ga1Hsrh-einheimis<  lu-s  FnVirikat. 

Wolf  (liimd?),  bjb  cm  lang;  Rute  abgebrochen.  Fundort:  Umgegend 

von  Hetz.  Arbeit  roh. 
Löwe,  TerfoldeteaErz;  TersUUnmelt;  6,8  an  lang.  Fandort:  unbeknai 
Hahn,  4,5  cm  Inn?:  Hühnr^hon,  vf rstflmmelt,  l,ô  cm  hoch;  Dogge 
mit  Habband,  »it/.end  auf  Plinthe,  'à  cm  hoch.   Diese  4  Figikitbe^ 
von  vorzüglicher  Ausführung,  zusammen  gef.  in  der  NeostadtitnM. 
Adler,  mit  halb  feSfltaeten  FIfigete,  4,6  cm  lang;  nnten  TentiBUMH; 
vielleicht  Griiï  eines  Lämpchcns,  wie  z.  B.  bei  Schnm.  Na  401  vod 
an  Ko.  7.H000  .h's  Mus.  X;i7.  "i  Nt-apol, 
T inten fassaiinlicbes  Buchschen   aus  Erz,  mit  trompetenartigem  Ausgnss 
(Hondstfick?);  8,5  cm  hoch,  4,8  cm  breit,  24t  an  tief;  abgebildet  bei  Kraas, 
Els.-Lothr.  in,  p.  766.    Die  ungefähr  halbkreisförmigen  Seitenflächen  Tv]frn  in 
rohpfn,  vpnvilderteui  Stil  reliefartig  den  Kampf  eines  Lnwpn  mit  einem  Einliorn, 
die  gegeneinander  aufbäumen.  Die  Bandkante  weist  ai»  fortlaufendes,  eingepiuutes 
Ornament  das  WOrfelavge  anf.  Im  Boden  kleine  «joadratiaehe  Oihrangvon  53aim. 

Nach  einer  brieflichen  Mitteüuiii:  des  Hrn.  Professor  Dr.  Lindenschmit  ist 
das  Gefäss  das  dritte  bisher  benbat  htete  dieser  Art.  fF.ins  im  Museam  tu  Wies- 
baden, ein  zweites  erwähnt  von  Kraus  in  der  Realencyklopädie  d.  christl.  .\ltei- 
tamer,  Bd.  I,  p.  896,  aie  im  Kankasua  geftmden  n.  in  die  Sanunlvng  dee  BiMhob 
Münter  gelangt.)  Lindenschmit  spricht  sich  für  orientalische  Herkunft  des 
Gcfäs^c«!  an^und  ist  geneigt,  die  Arbeit  etwa  dem  6.  nachchristl.  Jabriiandert 
zuzuweisen.   Fundort:  Sahlon. 

FraiMot  ainar  iMohrffllilW  ;  Erx.  GrSeste  Unge  9  cm,  Breite  7  cm,  lU!« 
der  Bnchstaben  1,7  cm  i 

...SS....||...SiIiO...!j...ETAVG... 
Fundort  :  Milit.-tr-fcrrin^nisslr. 

Abdruck  des  Arznei-Stempela  einea  rfimiachcn  Augenarztes;  der  Stemp^ 
■elbat,  ana  einem  priamatiechen,  gittnlichoa  ThonstQck  beeiehead  nnd  bei  Dupîcb 
1838  gefimden,  ist  nicht  erhaltoi.  Der  Abdruck  der  beiden  Seiten  Inntet: 
1.  Q.  VALFIÎI  .  ?KXTI  STAC 

TVM .  AD .  CALIGLNKS  (hier  Palwzweig  als  Schlosaseicben) 
OPOBALSAMATYM 
8.  GA  VITAU  .  AlfANDI 

OmS .  CLORON  (hier  Epheuhlatt  als  Schlusszeichen). 

1.  »Des  ^ArzlM)  Qidntu  Valniu  SavUu  MfJiiMOMft  mit  BahMWiHMrt 

f«gon  AugcuM^wtchSv 
i.  >De*  (Ante«)  Gslu  iniaUa  Amsnite  COdoroB«  iJUMtn»  «Iteeldlielse 

Augensalbo). 

Brattatiek  einea  kleinen  Erzreliefs,  Buste;  4,û  cm  laug,  2,b  cm  breit  L 
Fundort:  Seille-Thal. 


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—   21Ö  — 


Hohle  Erzbüste,  nnten  kreismad  abscUlieasend  wie  ein  Gef&ss^  L 
mit  Henkel;  7^  cm  hoch. 

Der  B^op^  baiUos  imd  kaU  getchoren,  ilud.  wie  Sehvm.  p.  174,  No.  993 
liat  orientaliMhea  Geprlge.  Auf  der  Milia  dw  glatten  Sehldels  statt  HaaKzopfee 
«in  Phftllus. 

Fundort:  Seille-Thal.  —  Ein  ähnliches  Exemplar  (nur  Tierfigui  statt 
mamdü.  Kopf)  im  Ifneeiun  m  Matoi  liitt  Plrai  LtedenBcfamtt  für  «in  ZierbeacMig 
ran  Pfardefesehirr  (lukll.  IfitteflaDg).  —  Tei^  Mus.  Trier  11,  Vm,  %  Fach,  leiste 
Nnmner  rechts. 

2  Maine  Erztröge  mit  Läagabügel. 

•)  4  cm  lang,  2,7  caa  teait,  2  em  boeh»  Fmdort:  Masellenatr. 

b)  SJb  cm  lang,  M  cm  brwt,  S  cm  liocli.  Fondort:  Seille-Tbal.  L 

Auch  diese  GegenstSnrlp  (sonst  noch  gefunden  in  niril.iliiit!cln  Schwabens 
■od  unter  römischen  Sachen)  werden  von  Lindenschmit  als  »verschiebbare  Zier- 
beaehlige«  erklärt  Durch  den  Uenkel  lief  ein  Kiemen  (briefl.  Mitteilg.).  Dieselbe 
FniB  im  PraT.-MiiB.  Trier,  16,  HI,  P.  II.  6649. 

Kleine.  4  cm  hohe  Erzberme  einer  welbl.  Figur,  mit  stark  hervor- 
tretenden Brüsten;  der  sich  unterhalb  der  ikii^te  stark  verjüngende,  runde 
Standfuss  endet  in  einen  Gilnsefuss  von  1,9  cm  Länge  und  i,ücm  Breite,  auf  dem 
jedoch  da«  Ganse  nnr  aehclg  steht,  da  die  hintere  der  4  KraUen  an  knis.  Be- 
atin»ronng  vnbekannL  Fnndort:  Sablon. 

Pult  5  B: 

ÄgypHache  OoUheiten  efe. 

1.  Horos  (Harpokrates),  Gott  der  jimjrcn  Tape^ponne.  Erzstatnelte,  mit 
l'iintbe  17,ô  cm  hoch.  Der  Hott  ist  dargestellt  als  nackler  Knabe  in  sitzender 
Hatt«ng>  den  Zeigefinger  der  Rechten  Intsehend  in  Mnnde,  die  Linke  obne  Attribut 
abwärts  gestreckt  An  der  reditan  Sümseite  langherabhgnganda,  honfiSnuig« 
Haarlocke. 

Fundort:  Ägypten;  geschenkt  von  Urn.  Lieutenant  Le  Génissel.  —  Häufige 
IfotÎT;  ao  X.  B.  erbiÏHen  in  Énssexat  lahlfeicben  Exemplaren  des  Mus.  archeol. 
zu  Florenz;  im  Miisdim  des  Polytedttiikum  zu  Athen;  im  Serai-lfuseum  sn  Kon* 
stantinopel  '>ii»T  Kjr,  19  u.  2fi  ^enau  w\c  das  obige  F.xcmiil.t. 

2.  Osiris,  Verkörperung  der  im  NU  sich  äussernden  befruchtenden  Nalur- 
kraft  Ersatatnette  in  Hennen-,  b«sw.  Mumienfonn;  mit  PItethe  18,6  cm  hoch. 
Die  hohe  Kteigsmfltae  geziert  mit  I'räusschlange  über  der  Stirn  und  8  Sperber^ 
federn  an  den  Griten.  In  der  TU^chteu  Geisael,  in  der  Linken  Knunmstab  (Scepter). 
—  Fnndort:  Ägypten,  wie  No.  1. 

Sehr  bftufiges  Motiv;  erbaltan  s.  B.  in  mMmm^Ii*»  Esmnplaren  des  Mos. 
archeol.  2u  Florenz  und  im  Serai-Miiaenm  SU  Konstantinopd  (hier  Eg.  86^  61  genan 
wie  das  obige  F.xempl.).  - 

3.  Oalria.  Fayence-Statuette  in  Mumienfonn,  mit  Basis  la  cm  hoch  ;  h  e  1 1  - 
grftne  (Basor  (die  llteat  nachweisbare).  Der  Gott  trägt  Geissei  und  Krummstab 
in  den  Hixden. 

Fnndnrt:  Aus  Hgvj.tisc  hon  Gräbern  stammend  ;  nns  d^  r  Sainniljr.  des  I.-.uvre 
(S.  M.  Ho.  107).  Häufiges  Motiv;  vergl.  Mus.  archeol.  zu  Florenz;  Trov.-Mus.  zu 
Trier,  22  b,  l,  69a 


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—  216  — 


4.  Isis,  Gollhoit  des  hcfrurliielen  NiUandes  und  Gemaldin  des  Osiris.  den 
kleinen  Horos  —  ihren  uud  des  Osiris  Sohn  —  auf  den  Knieen  schaukelnd  | 
und  «tng«ttd. 

Frzstatuctte,  mit  PlinUie  Ifi  cm  hoch.   Auf  dem  Haupte  trägt  die  Gdllin 
den  Sonnendiskos  zwischen  swei  Kuhhl^rnem.  Auf  der  Plinlhe  Uiem^fplMD.  ' 
Fundort  wie  No.  1  und  3. 

Erhalten  in  saMreichen  Rxenplann  im  Mm.  arch.  an  noreni;  im  Wf- 
tcchnikum  zu  Athen  (gcnna  M  in  Schtank  1,  No.  88),  and  im  Serai-lfweiim  m 
Konstant innyirl     I'rov.-Mu'^,  7..  Trier,  2?  h   I   .'i5->  i 

5.  Sitxenile  Katze.  Kuitusbild  der  Geburts-Göttin  Bast  oder  Paciit  von  auùastis. 
Erzitatoette,  Hohlgnss;  14,8  cm  hoch.  —  te  der  IWie  dee  im  Jahn  1887 

v  it'  l«'!-  entdeckten  Tempel*  der  Bast  (im  allen  r;!!));!'«^!«,  d.  i.  Ort  der  But,  beat» 
T^'II  liasta)  fand  mr\n  einm  Kaf/onfrieHhof  mit  fîniscnden  von  Mumien  and  | 
lironzestatuen  von  Katzen  (vergl.  Uerod.  11,  67).  Auch  unser  Exemplar  dürfte  j 
dorther  stammen;  Fmidort  tind  Oeher  wie  bei  No.  1,  2,  4>.  —  Gtnm  diceèlbe 
Statuette  erhalten  im  Museo  civico  zu  Rologna  ;  in  zahlreichen  Expl.  des  Mus.  | 
archfnl  zri  l'lnrrnz  :  im  Polytechnikum  zu  Athen  (Schrank  5,  No.  186):  im  Serai*  j 
üoseutn  zu  Konslatitiuoppl  (Kg.  72  in  Gandigur;  Fg.  99  a.  â&9  in  Bösteo). 

6.  AKlTmot  (Liebling  des  HadriaaX  !■  Kgyptieehtr  TrMht 
ErKStatnette,  mit  der  2  mm  hohen  Plinthe  9,3  cm  hoch.  Färbung  der  Ober- 

flSrhe  schwarzbraun;  in  den  fitfircn  Stollrn  hellgrClne,  ziemlich  oberflächliche 
Patina.  Fundort  unbekannt.  Nacli  dein  Urteil  des  Herrn  Prof.  Michaclis-i>lr«t»- 
bürg  «vielleicht  (moderne?)  Nacld)Udung  einer  uicJit  unbcrülimten  rdroiidM 
Antike,  nBmlich  der  ans  der  Villa  des  Hadrian  stammenden  marmornen  KoloHal- 
ptntnc  (los  Antinoos-Osiris.  die  früher  im  Kapitul  ^t.ind  (Mus.  r.i|  itol.  III.  7.i!. 
dann  nach  l'nris  entführt  ward,  nieder  zurtlckkarn  und  später  mit  den  übrigen 
ägyptischen  i^ildwerken  des  Kapitols  in  das  ägyplisdie  Museum  des  Vatican»  VCT'  ' 
•etat  worden  ist.  Ahbildgn.  bei  Lewesow,  «Cher  d.  Antinoiis*  Taü  18.  DietiickM% 
«Antinoos.,  Taf.  3,  5.  f.lar.n:  V,  im.  2340».  (Rriefl.  Mitteilg.). 

Die  Metzer  Statuolle  hat  grosse  Ähnlichkeit  mit  dem  «Antinoos>  der  Karls- 
ruher Bronzcu^ammlung  (Schum.  Taf.  XXVlll,  Ko.  1006),  docli  stehen  bei  crsteier 
die  Fdsae  feschlosaen;  der  Bamnslamm  imd  die  AUrifaate  der  HSnde  rehten;  dis 
Plinthe  ist  viereckif .  Die  AasfQhivDK  dee  Hgttrcbene  ist  eine  voraftflieh«  n 
nennen 

7.  Kleine  Sphinx,  auf  rechteckiger  Plinthe  lagernd  ;  Erz,  ohne  Patina.  Länge 
der  Plinthe  4  cm;  Breite  8  cm;  Höhe  der  Figur  8,7  cm.  Wohl  modem; 

ort  nnhekannl. 

GHeeJkfMiAe^  ft«r.  Hfmiâelkê  und  yallledle  €hMhHlmi  En. 

Merear,  4  Ganzfigoren  von  5,6—9  cm  Htthe  (nur  No.  1  intakt);  in  der  be* 
kannten  Haltung,  etwa  wie  v.  Bonat  pl.  18,  hg.  2.    Mit  Ausnahme  von  N«  3 

tragen  die  Statur  ftf-n  lii»- Fluçfelkappc;  bei  No  1.  :5  ii.  4  liâll  dor  Holt  den  Tl'^tilel  m 
der  Rechten.  Fundorte  ;  Itömerallee  No.  H  ^Uesch.  v.  Hrn.  Schoumacher);  lündersU.i 
die  beiden  Ueineren  Bxoniplar(>,  darunter  No.  S  von  vorzfigtichor  AnsRUnaBi, 
onhekannten  Fundorts. 

Merkur,  kleine.  5,5  nn  lu. Ii.'  H.  li.  n.risl.>  ,H(  s<  liliijr?  r;«,'\\  ir!)(v);  abgcbilM 
i.  d.  Soc,  Mos.  M.  V.,  p.  79,  der  bogenRiruiige  Abschluss  mit  einem  BliUlerkraM 
eingefasat.  Fundort:  Citadelle. 


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—  217  — 


Herakles,  Kr/statuctle  mit  schwai /i^Tünor  Patinn,  15  cm  hoch;  frei,  oiuM 
Plinthe.  Tier  bartlose  Gott,  in  Tussoret  schlanken  Verhällni«sfn  '^t-hreitend  dar- 
gestellt, trägt  die  Löwenhaut  über  den  Kopf  geworfen  und  um  den  Unken,  vor- 
festfeekten  Arm  eUainysartig  geschlungen.  Die  zum  Schlag  erhobene  Rechte 
hielt  die  (herausgefallene)  Keul«-:  die  l.inkr  l  ii h  u  (abgebrochenen)  Pfeil.  —  Fund- 
ort: zwisch.  Dieulouard  n.  .loiiv  18<;i»  i.^  M.  No.  27,  «figure  nue>). 

Wahrscheinlich  griechischer  oder  eiruskischer  lierkunfl.  Häufiges ,  wie  es 
eebttint  uraltes  Motiv,  wie  die  mbeMIttiehen,  rohen  Spielarten  in  den  etniskischen 
vaad  griechischen  Museen  vemmtcn  lassen.  Erhalten  /.  B.  im  Museo  civico  xn 
Bologna;  im  Mus.  archeol.  7.u  Florrn?:  (Si  lirnnk  IV.  Mus.  Na/.intiale  /u  X'-nfM-I. 
Zijsimer  II,  £io.  öl61  u.  Ô184  (dieses  Exemplar,  wie  das  unsere,  mit  i'icil  in  der 
Linken).  Uns.  zaSyrakoa  Schrank  HI);  Uns.  Naz.  au  Palermo,  hier  in  mehreren, 
s.  T.  sehr  rohen  Spielarten.  ProvvMasenm  z.  Trier,  17,  IX.  Vergl.  auch  die  Re- 
pUken  im  Mus.  zu  Karlsruhe:  Sohum.  p.  181,  No.  94n  ff. 

Vulcan,  roh  gearbeitete  Kupfer  statuette  von  7,7  cm  Uö!i<'.  Her  null  in 
kurzem  Arbeitskittel  hält  in  der  Linken  die  Zange;  diese  reliofariig  am  Vorder- 
kftrpcr  festsitzend;  in  der  Rechten,  ebenfalls  reliefartig,  den  Kammer  auf  dem 
Rücken.  Reine  und  Fftsse  (ohne  Plinthe  oder  Niete)  klein  im  Vcrhiiltnis  zum 
OhrrknrjM  r.  Zwischen  den  Schultern  kleine  Öse  zom  Aufhingen  der  Fignr.  — 
Wahrscheml.  einheimisch-gallische  Arbeit. 

Ftandort  :  Kanal  zwin^  Dienknud  vu  Iovy  (ß-  M<  No.  98  »statnrtte  en  hronze«). 

2  Ji^llartlttittlMit  Erz. 

a)  18,6  cm  hoch,  fast  bis  zur  Unkenntlichkeit  ozydiert  nnd  verkieselt. 

Der  linke  Arm  (abgebrochen),  war  erhoben  und  stützte  Ki<  h  :iuf  das 
lange  Scepter;  die  gesenkte  Herhte  hält  den  Blitz.  Figur  nackt; 
rechtes  Stütz-,  linkes  Spielbein,   t  undort:  Gefängnisstr. 

Motiv  ziemlich  hfta6g,  sarflckgehend  aof  ein  Original  yon  Phidias. 

Vergl.  dieselbe  Statue,  gn'îsser  und  vorzüglich  erhalten,  im  Mus.  archeol. 
7.n  Florenz  (f  f.  Overbeck,  Kunstmythologie,  »Zeus«  Tar  IV.  ferner  im 
Mus.  Naz.  zu  Neapel,  Saal  der  Bronzen,  No.  5(J58  (13ù5j,  un  Serai- 

V 

Mueom  zu  Konstantinopel  B:  ^;  im  Prov.-Mas.  Trier  15,  lU,  6667. 

b)  dasselbe  Motiv,  12  cm  hoch,  mit  hohler  Bnsi-  fJnki  r  Fuss  inf^hr 
vorgestellt.  Das  Ganze  vergoldet;  gute  Arbeit,  walirschcinl.  Renais- 
sauce.  Fundort  unbekannt  (S.  M.  No.  21). 

Athtia,  lei.  MImtvi;  S  Erzstatnetten. 

tf)  10  cm  hocli;  ruhig  stehend,  link.  Stützbein  ;  Wendung  des  mit 
grossein  Unlm  bedeckten  Hauptes  nach  links.  Dir»  Htfhle,  gcsr>nkt 
hielt  den  verloren  gegangenen  Schild;  über  den  Imken  Unterarm 
das  Gewand  gesehlangen  herabhKngend.  —  Sehr  mittelmSssige  Arbeit. 

—  Fundort:  Auf  d.  H6he  von  Grimont  hA  d.  Fortarbeiten  (ß.  U.  No.  66), 

6)  10, n  rm;  ^nn?  ähnT  wie  rt.  doch  die  Rechte  t  rhoh'-n  (an  d.  T.anze?)  L 
und  Wendung  des  Kopfes  nach  rechts.   Öehr  mittelmässige  Arbeit 

—  Fundort:  Seille-Thal. 

e)  kämpfende  Athena,  9,8  cm  Wh,  stark  verkieeelt  nnd  oxydiert 
Die  stark  links  ausschreitende  Giitlin  hielt  in  der  im  Knie  gebogenen, 
erhobenen  (z.  I.  abgebrochenen)  Rechten  die  Lame  wurffertig,  in  der 


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—   218  — 


im  knie  abwärts  gehaltenen  Linken  den  (verloren  gegangenen)  Schild 
Fundort:  Qeftngnisitr. 

Das  Nähere  im  Jahrb.  d.  Gesellsch.  fBr  Lolhr.  Gesch.  n.  Altertnms- 
künde  I.  p,  2nr>  «Bronzestalaette  der  Athena  Promachos».  ~  Dasselbe  ' 
Moüv  in  Aiamtor  erhalten  im  Kapitolinischen  Atusenm,  Saal  I,  M;  I 
Sul  n,10;  Saal  m,  ao.  Desfl-     Yatitamiachta  Umnm  (hkr  filseb 
erglnst);  im  ZentralmiueDiD  m  Athm  (hier  der  erlubene  recht«  Am  | 

V 

whalten);  im  MuMimi  des  Serai  za  KonstantiiiopeV  B:  ^• 

Rena  mit  Victoria  auf  der  ausgestreckten  Linken,  Brustbild,  Blei-  , 
medaiUoii,  kreisfSrroir,  11|5  cm  Dorchm.  Die  GOttin  hill  die  sie  bekribiieiid» 
Victoria  auf  der  ausgestredden Linken;  dk  Tietoria,  auf  der  Erdkugel  sehvebaid, 
hUt  ein  Fcld/eichcn  in  der  Bechten. 

Das  Medaillon,  im  Jahre  17:36  vor  dem  Theobaldslhore  gefunden,  war  Teil 
einer  grosseren,  leider  ringsom  abgeschnittenen  und  verloren  gegangenen  BIsitaJU. 
Siehe  die  Ahbildg.  in  der  «Historie  de  Hetz»  p.  L  Bénédictins,  I,  pL  XX,  iif.  1; 
dir  erste  VpröfTmilichmig  bei  Oral  Caylos,  »reeoefl  d*antii|Qitét<  tom.  I?,  txf^ 
calions,  etc.,  pag.  19. 

Lar,  Erzstatuette,  6,8  cm  hoch.  Linkes  Stützbein  (Fusa  abgebrochen);  Kop( 
mit  dfdleillgem,  mitRoeetten  versehenem  Diadem;  gesdittnte  Tmika.  blkstiefeL 
In  der  IJnkrn  vcrmutürh  ein  (hcrausgiTall<>ncs1  Oiifc-rlinm;  in  der  T^eclitcn  Opf^r- 
«eliale.   UngeOlbr  wie  Schum.  p,  189,  No.  992.   Fundort:  Umgebung  von  Uclz. 


i 

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-   210  — 


Mitteilungen  und  Fundberichte. 


Nene  ürkodenerwerbimgeD  des  Meto  BezirksardiiTs. 

Ton  Dr.  fi.  WtlftiMp  Mets. 

T. 

Nachdem  das  Metzer  Bezirksarchiv  im  Jahre  1890  durdi  einen 
*  Urkundenankauf  in  Cheltenhara  bedeutenden  Zuwachs  erhalten  halle,  kann 
heilte  «hemuilg  Aber  ftnseent  wertrolle  Erwerbungen  berichtet  werden. 
Der  Grundstock  des  Zugangs  ist  das  Archiv  des  Geschledites  de  Heu, 
einer  éa  angesdirasten  und  reichsten  Hetzer  Familien,  die  auch  politisch 
—  insbesondere  beim  Oboigang  d^  Stadt  an  die  Franzosen  1662  — 
jederzeit  im  Vordergrund  der  Metzer  Geschichte  gestanden  hat.  Ein 
Nicolas  de  Heu  hatte  die  Erbin  des  Geschlechts  von  Brandenburg  (in 
Liixomhiirtrl  frehpiratrt.  eine  Enkelin  dieser  KHp  war  mit  Gottfried  von 
EUä  vermählt,  der  N;H  lilas<  df  i  Kllz  ('ndlich  ist  an  die  Grafen  de  Lannoy 
übergegangen.  Anf  dw  Wanderung  durch  all'  diese  Ilauscr  j<ind  zu 
dem  ursprünglichen  Archivalienbestand  die  Arcliivc  der  lielrcÜenUen 
Geschlechter  hinzugekommen.  Doch  auch  das  eigentliche  Arclüv  der 
de  Heu  hat,  da  die  alten  Besitzungen  der  Familie  an  jme  Geschlechter 
inim  grossen  Teil  ttb^gegangen  waren,  bis  in  das  17.  Jafarhund^ 
hineiii  Zuwadis  er&hren. 

Wenn  fttr  Metz  in  erster  Linie  der  Grundstock  des  Ankaufs  von 
Bedeutung  ist,  so  steht  doch  zu  erw^arten,  dass  audi  die  auf  luxem- 
burgische und  preussische  Gebietsteile  bezüglichen  Archivalien  durch 
Austausch  mit  den  betreffenden  Regierunpen  nnverer  Urkundensammlung 
eine  weitere  erhehliehe  Ver^rösserung  zuhiiiiu^cn  werrlen. 

Um  iil>er  den  hiliall  drs  angekaulleu  Funds  einigrermasscn  üu 
orientieren.  ?ebe  ich  vorläutig  einen  Auszug  der  Notizen,  die  ich 
bei  der  für  den  Ankauf  vorgenommenen  Durchsicht  gemacht  habe. 

Das  Archiv  zerfiUlt  im  wesentlichen  in  sechs  Teile: 

L  Zinsroteln  ;  H.  Einnahmeregister  ;  III.  Kartulare  ;  IV.  Gericbtsakten. 
V.  Urkunden;  VI.  Briefe. 

I.  Zinsroteln. 

Dieselben  betreiïen  fast  durchweg  den  Besitz  der  Famiüe  de  Heu. 
Einige  Rollen,  die  auf  andere  Namen  Imten.  Find  mit  dem  Besitz,  zu 
dem  sie  p;elu»ren,  in  das  Eigentum  der  de  lieu  übergegangen,  bämt- 
liche  Verzeichuisse  sind  ungedruckU 


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* 


—   220   — . 

1.  CVsl  Ii  argont  coril  doit  az  place  a  paske  etc.  1358  (au  die 
Faniilie  de  Heu),  roi.  rab.  saec.  XIV. 

2.  Ce  sont  les  censés  oon  doit  a  CoUignon  de  Heu  lamant.  rot  di. 
saec.  XV. 

3.  Ce  sont  les  oies  de  la  s . . . .  que  ti  maires  et  U  echaiviu 
doient  recofllir.  Cest  assavoir  de  diescnn  hostdl  une  oie  1306. 

Premier  losteil  .lehan  Lowigrion  de  Gerey  ;  item  losleil  Symonin 
lou  fil  Gueroist  ;  item  losteil  de  costa  lou  villain  de  Sepey  etc. 
rot.  mb.  snp^'.  XIV. 

4.  Ilpritflijrrs  de  la  famille  de  ÎIcu.  rnt.  rh  saer.  XVf. 

5.  Ce  sont  Uis  terres  ke  Jaikemins  de  Kiste  uiU  rot.  iiib.  saec.  XIV. 
rot,  ch.  saec.  XV. 

6.  Ce  sont  les  cliappons  et  les  gelines  com  doit ....  en  1367. 
rot  mb.  saec.  XIV. 

7.  Rolle  des  robenoement  de  la  mairie  de  Porsaillis.  rot  mb. 
saec.  XV. 

8.  Ce  sont  les  censés  com  doit  a  «gnor  WiDame  de  Heu  1364. 

rot.  nib.  saec.  XIV. 

9.  Ce  sont  les  censés  que  Scaulz  de  Roppenay  ('t{-.  ine  doient 
(Schuldner  ^^ind  /..  B.  .Tehans  de  Morhange)  roi.  mb.  aus  dem 
Besitze  der  (ie  Heu.  »aec.  XV. 

10.  Ce  sont  les  censés  com  doit  a  signor  Willame  de  Heu  a  Crepey 
a  Salnoy,  a  Avigney,  a  S.  Refiine,  a  RozcnicUe.  rot  mb. 
saec.  XIV.  (c.  30  Fuss). 

11.  Ce  sont  les  droitures  con  doit  a  Mcomin  Boulay.  rot  mb. 
saec.  XIV. 

12.  Les  herifaiges  des  quartiers  que  Euriat  avait  1875.  8  rot.  ch. 
saec.  XIV. 

13.  Aquast  de  CoUignon  Felixato  de  Montigny.  rot.  mb.  saec.  XIV. 

14.  RoUe  dez  terre  de  part  Jaicomin  BouUay  que  furent  Baodo- 
win  de  Lailre.  rot.  mb.  saec.  XV. 

15.  Ce  sont  les  terres  des  quartiers  S.  Gioüsinue  1290.  rot  mb. 
saec.  XIII. 

16.  Ci  sont  cil  qui  tiennent  les  heritai^^cs  aperles  des  quartiers 
S.  Glossinue  1330.  rot  mb.  .saec.  XIV.  (c.  20  Fuss  lang). 

17.  Censés  qon  doit  an  Sieur  Jaspar  Braconider  en  la  justice  de 
Metz,  saec  XVL  (Papierband  von  c.  SO  Bl.) 

18.  Les  droitures  de  {«r  signour  Âubert  Boulay.  n>t  tnb.  saec  XIV. 

19.  Ce  sont  les  droitures  con  doit  a  Jaicomin  BoUay  con  doit 
chescun  an  a  Metz.  rot.  mb.  saec  XV. 


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20.  Ce  aönt  les  chateit  de  la  ville  d'Aiey  1404.  rot.  mb.  saec.  XV. 

21.  Ce  sont  les  chateis  d'aigmit ....  ou  ban  de  Booray.  rot  mb. 

saec.  XÏV. 

22.  Les  teire  et  les  |ncy  don  hau  de  lîouray.  i-ot.  mb.  saec.  XV. 

23.  Ce  sont  les  ilruits  (|u('  le  j^i;^nuurs  d'Ennery  ont  en  la  terre 
de  Bouray.  rot.  mb.  saec  XIV. 

24.  Les  censés  con  doit  a Collignon  de  Heu;  Crepy.  rot.  mb.  saec.  XV. 

25.  Censés  a  Crepey.  rot  di.  saoc.  XIV. 

26.  C'est  li  rote  don  disme....  de  Ghaingney,  1SÖ5.  rot  mb. 
saec.  XIV. 

87*  RoUe  de  la  taille  de  Boullay  appartenant  an  seigneur  NicoUe 

de  Heu.  rot.  nib.  XV. 

28.  Droitures  de  bleif  et  d'argent  que  li  maires  d'Ennery  doient 
chescun  an,  1372.  rot.  mb.  saec.  XIV. 

29.  Tnille  de  la  ville  d'Knnery.  rot.  mb.  saec.  XIV. 

30.  Les  droitures  en  vin  et  eeuses  que  doit  le  maire  d'£nnery. 
rot.  ml),  saeç.  XV. 

31.  Censé  de  bleif;  Enaeiey.  rot.  mb.  saec.  XV. 

32.  Ce  sont  les  noms  de  ceulx  qui  doient  les  VI  quartes  de  wayn 
que  le  maire  d'Bnnerey  doit  recepvoir.  rot  mb.  saec.  XV. 

38.  Ce  sont  les  censés  d'Ennery,  1377.  rot  mb.  saec  XIV. 

34.  Ce  sont  les  boix  que  les  sïgnors  d'Ënnery  ont  en  Tallnes  ou 
ban  d'Ennerey,  1356.  rot,  mb  saec.  XIV. 

35.  Pied  de  terre  de  la  seigneurie  d'Ënnery  saec.  XVI.  rot  ch. 
saec.  XVII. 

36.  Ce  sont  le?  yiotirterier?!  de  In  ville  de  Failly.  rot.  mb.  saec.  XV. 

37.  Ce  sont  les  pourteriers  de  la  ville  do  Failley.  ru(.  vh.  saec.  XV. 

38.  Ce  sont  les  pourteriers  de  la  ville  de  Failley.  rut.  cli.  saec.  XIV. 

39  que  li  maires  cl  ii  echuving  de  Flavey  de  pars  les  seig- 
neurs d'Ennerey  doient  recullir.  rot.  mb.  saec.  XV. 

40.  Censés  de  lialey.  rot  mb.  saec.  XV. 

41.  Les  cens  de  Maiey.  rot  ch.  saec  XIV. 

42.  RoUe  des  censés  qaon  doit  au  seigneur  de  Maiey,  1480.  rot 
mb.  saec  XV. 

43.  Les  censés  corn  doit  a  Maiey,  1485.  rot  mb.  saec.  XV. 

44.  La  valeur  de  la  terre  '  "^T  iiey,  1374.  —  rot.  mb.  saec.  XIV. 

45.  C'est  le  rolle  des  quartiers  de  Maiey.  rot  mb.  saec  XV. 
(c.  40  Fuss  \-dn<^\. 

46.  Hcritaiges  de  Rlaiiconrt.  rot.  mb.  saec.  XIV. 

47.  Censés  de  la  ville  de  Maucourt.  rot.  mb.  saec.  XVI. 


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—   222  ^ 

48.  Revenus  âo  la  xWh  de  Mancntirt.   1521.  roi.  mb.  .saec.  XY] 

49.  La  valuur  dergeut  et  de  bleif  et  dez  terres  de  Maocourt,  1306. 
rot.  mh.  meo.  XÎV. 

50.  ilesgl.  1307.  rot.  nib.  saec.  XIV. 

61.  »     1371.  .     »      »  XIV. 

62.  U  maires  et  ecbeTk»  de  Hanoonrt  doient  recoillir  loa  jour  ét 
ta  Remey.  rot  mb.  XIV. 

63.  Rerenus  de  Manconrt»  1408.  rot  mb.  XIV. 

64.  Rollo  <1c!  toutes  les  tenes  que  S.  de  Hea  a  a  Haleroi  rot  mb. 

saec.  XV. 

66.  Les  droitures  oon  doit  r  signour  Willame  de  Hea  a  Hostdain- 

oourt,  saec.  XIV.  roi.  mb.  saec.  XIV. 

66.  Ce  sont  les  droituicïj  et  censés  que  Coliguon  de  Heu  ait  en  la 
ville  d'Oslellaincourt.  (8  Papierblàtler.  saec  XV,  in  Fensarnenl 
gebunden.) 

67.  Les  droitures  de  Perte  cod  doit  chescon  an  a  Jaicomia  BoOay 
que  fuit  cod  dit  les  droitures  s.  Glossimie.  rot  mb.  saec  XIT. 

68.  RoUe  ou  SQut  escripts  tous  ceux  de  la  viUe  de  Perte  que  doieot 
droitures  an  seigneur  N..de  Heu.  rot  mb.  saec.  XV. 

69.  Ce  sont  les  droitures  de  Peirte  com  doit  a  ^ioomin  Bollay. 

rnt.  mb.  saec.  XIV. 
60.  Ce  sont  les  droiture?  de  Pert  oom  doit  a  sigmïur  Âbeit  fioo- 

lay.  rnt.  mb.  saec.  XIV. 
Ö1.  Moitoras.se  de  Perle  (]imnt  1^  terres  de  ö.  Piere  saec  XV. 

(Kleines  Heft  von  14  Blätleru.} 
62.  Rente-s  de  la  seigneurie  de  Preiöcli  saec.  XVI.  (6  Blatter  2".) 
68.  C'est  U  valour  de  la  terre  de  Vieville  1367.  rot  mb.  saec.  SV. 

IL  EininliM6r«||lator. 

An  Stelle  der  froheren  Zînsroteln  treten  im  10.  Advliaiidert  dO-bis 

40-blätlrige  in  Quartformat  angelegte  Hefte.  Dieselben  beziehen  sich  auf 
die  Besitzungen  resp.  Einkünfte  in  Ennery,  Wolmeringen  und  Biettingen. 
Doch  sind  auch  GesamlQbersichten  über  die  Einkiinfie  der  de  FIcu  rcsp 
ihrer  Naebkommen  darunter;  so  ans  den  Jahren  1502,  1Ô07,  150e, 
15ÎB.  1519.  1522,  1523,  1524.  1526.  15:50,  1532,  ihM,  1537.  1542, 
1548,  1555,  1550,  1559,  Aus-scrUem  lindet  .sich  eine  lîcihe  von  Bänden, 
die  für  die  preussischen  Archive  von  Interesse  sein  dürften;  so  das 
Einnahmeverzeichnis  des  Junkers  v.  Brandenburg  für  seine  Besitzungen 
in  Lahnstein.  Pergamentband  von  8  Blättem  in  Folio,  1488.  ~  Im  GaiiieD 
zftMte  ich  187  Bände. 


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Von  grosser  Wichtigkeit  !=ind 

III.  Die  Kartulare. 

Ich  nenne  vor  allem  einen  mfiehtigen  Foliohand  von  210  Blättern 
grössten  Formats,  in  Holz  gebunden.  Das  Buch  ist  1352  anjreU'u^l  und 
hat  bis  c.  1370  Einträge  aufzuweisen.  Fol^rtMiderniassen  lautet  die  in 
grossen  liudislaben  auf  der  ersten  Seite  auj^efiihrte  Aufschrift  :  Cist  or- 
denaire  est  signour  Wfllame  de  Ben  dievalier,  fSut  ordeneit  por  toz 
aquas  per  1368  an  oa  mois  dawosL  —  Fait  par  AJcaii  Et  est  contenus 
an  cestlivre  qui  est  appetleis  ordeoaiieB  10  abeselaire  et  y  est  U  nomhies 
Inen  s^^oies:  Dont  U  pvemier  abeselaire  ocmtient  68  foflles  etc. 

Et  est  au  oez  abeselaires  escrit  et  ordenei  les  TÜles  et  lez  leus 
daquast  de  cens  et  de  droiture  de  cians,  de  peisons  et  de  mariaige, 
si  com  H  apres  e«!  e^'crit  et  devizeit. 

2.  Kartiilar  von  Wolmeringen,  auf  Papier,  deotsch,  87  Blätter,  uut- 
fasst  Urkunden  von  1380—1551. 

3.  Kartulai-  von  Wolmeringen,  auf  Papier,  deutsch  und  französisch, 
enthält  Urkunden  von  1402—1558,  c.  80  Blätter. 

4.  Kartnlar  Ifter  den  Waldbesitz  der  Familie  de  Heu  in  ESni^ry, 
Ostelainooiirt,  FleTy,  Maiej,  Falley,  Grespey,  Rowerodle  ^oaerieoUes). 
Auf  Papier,  c.  200  BiAtter,  die  ersten  c.  6  ausgerissen.  Geschrieben 
im  15.  Jahihondert. 

5.  ^fftnlar  llber  die  Seigneurie  d'Enn«ry,  mit  der  Aufschrift: 
Droits  et  revenus  de  la  seigneurie  d'Emiery.   Ge  sont  les  pièce 

si  apres  e?cripte  de  tout  les  herifai?ps  anthierement  que  Coli<rnnn«<  de 
Heu  seigneur  d  Ennery  ait  ou  l>an  on  In  fin  île  la  dite  Enncrey.  Kl 
aussi  les  piece^^  de  plu;<ienrs  droiturt^s  (pii  a|)[>artiennent  a  si<^nuraige 
d'Ennery  qui  li  dis  ("loli^rnon  ait  en  pluissour  villes  atour  d'Kiinery. 

6.  Kiu  iular  des  15.  Juiniiunderts,  auf  Papier,  c.  20U  Blatter  in  4*, 
mit  der  Au6chrift: 

line  des  serviteurs  de  seigneur  NiooUe  de  Heu  chevalier  (S.  Ref- 
fine,  Ruzeiuelle,  JueUe,  Mayey,  Maltofoy,  AntiUy,  AmeaeviUe,  Aiey, 
Tremerey). 

Für  Preussen  sind  von  Interesse: 

»Relief  de  fief«,  geschrieben  im  16.  Jahrhundert,  107  Blätter  und 
Register,  auf  Papier,  enthält:  Trier-=che  Lehnbriefo  von  1434—1512. 
Mainzer  Lehnbriefe  1327  IT.,  Hi  i  fiirlher  Lehnbhefe  1319  ff.,  Lehnbriefe 
von  S.  Pantaleon  zu  Köln  n.  a.  m. 

8.  Kartnlar  d(^r  Herren  von  Brandenburg,  geschrieben  im  15.  Jahr- 
hundert, auf  Besitzungen  in  den  lü  zbistümern  Köln  und  Trier  bezüglich, 
vor  allem:  Lahnstdn  und  Umgegend. 


IV.  Geriditsakien. 

Von  Akten  des  14.  Jahrhunderts  siod  eine  Reihe  von  Urteilen  der 
Dreizehner  zu  Metz  vorhanden  und  zwischen  den  Einzelurkunden  ver- 
streut. Von  grö.siseren  zusaminenhän^oiidon  Stücken  habe  ich  mir  an- 
gemerkt: Pro7p?=  der  Nonnen  von  S.  (lln-^aind  mit  Nicolau-  lic  Ileii 
um  das  (jiiarlicr  lic  >.  (ili»-~inde;  Pio/c-^s  /wi-dicn  Nicolaus  dt- 
und  i^ierre  Reiiguiüoii  .saec.  XIV  ;  l*rüze6.-.e  dcj  b  aimlio  de  Laiire  saec.  XIV. 
—  ÂUS  späteren  Jahrhunderten  hat  sich  eine  grosse  Masse  derartigeB 
Materials  angehäuft,  von  dem  ich  ledigttcb  eÎDen  Streit  swiscben  Johann 
Freihemi  ta  Wfltz,  Hauptmann  ta  Diedenhofen,  und  dem  Blaier  von 
Wohneringen  über  die  Gerechtsame  zo.Wotaneriogen,  und  ein  Vefxeichnis 
der  >hoi.s.>«en  (Bussen)  so  dis  jar  vermacht  sein  wcwdw  im  dorf  mttbeark 
Wolmeringen«  1571  ff.  hervorhebe. 

V.  Urkunden. 

Die  Hauptmasse  der  auf  LuLhi  injçen  bezüghchen  Stücke  entstammt 
den  Metzer  Amendellerien  und  ist  dementsprechend  privalrechtiichen 
Inhalts;  Siegel  tragen  derartige  Urkunden  dem  Ortsgebmudie  gemftss 
nidit.  Ein  Teil  dieser  Urkunden  ist  im  Regest  Ton  WûrthJ^aquet 
und  van  Wervecke  im  96.  Bande  der  Publications  de  la  section  hbto- 
rique  de  Vinstitut  Grand-dueal  de  Luxembourg  mitgeteilt  worden;  doch 
haben  die  genannten  Gelehrten  im  Wesentlichen  nur  das  auf  l^nxcmburg 
bezügliche  Material  benutzt.  Ich  kann  im  Einzelnen  nicht  auf  den  Inhalt 
der  Urkunden  eingehen;  die  älteste  i-t  von  1145.  die  jüns-tfn  entstammen 
dem  17.  Jaluliundert.  Im  Ganwn  nind  es  etwa  5856  Stücke,  von  denen 
sich  f.  2500  auf  Lothringen  beziehen.  Um  einigermassen  über  den  Bestand 
zu  urienüeren,  gebe  ich  nachfolgend  zilTermässig  eine  Übersicht,  wie 
sich  die  Stücke  auf  die  einzelneu  Jahre  verteilen: 


1. 

1146-I3S0 

186 

Übertrag: 

1546 

3.  1821^1888 

165 

IL  1441'-1448 

106 

3. 

1339-1360 

178 

12.  1449—1454 

98 

4. 

1351— i:?r>o 

155 

13  1455—1460 

100 

5. 

1360—1369 

169 

14.  1461—1463 

100 

6. 

1369-1380 

157 

]5.  1466—1470 

124 

7. 

1381  — 

137 

16.  1470—1480 

122 

8. 

1394—1410 

144 

17.  1481—1489 

104 

9. 

1411—1425 

130 

18.  14Ü0— 1500 

82 

10. 

1426—1440 

127 

19.  1501—1510 

103 

1546 

2493 

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—   225  — 


Übertrag: 

8498 

Ubertfag: 

4087 

20. 

1611--1619 

90 

87. 

1618—1681 

87 

21. 

1620-- 1528 

104 

oo» 

1688^1625 

89 

22. 

1529—1537 

144 

•Hl* 

1626-  Î(i29 

93 

23. 

1538"-lo44 

95 

40. 

1630—1631 

69 

24. 

1545—1550 

92 

41. 

1632  -1635 

86 

25. 

1551-  155(3 

42. 

1636—1646 

82 

26. 

1557-^1  ;")(>3 

109 

43. 

1()4;^1656 

70 

27. 

lo64— 1569 

82 

44. 

1657  -  1GÖ4 

95 

28. 

1570—1575 

106 

45. 

1665—1675 

84 

89. 

1575^1580 

91 

46. 

1676—1689 

90 

Su. 

*  Coi       «  CO J 

74 

47. 

1690—1695 

97 

9l* 

lOOD— IDWB 

90 

48* 

1696—1699 

63 

32. 

1593—1599 

84 

49. 

1700—1720 

91 

33. 

1600—1604 

87 

50. 

1721  1743 

74 

B4. 

1605—1609 

92 

51. 

1743—1798 

60 

35. 

1610  1614 

73 

52. 

ohne  Datum 

57 

36. 

1615-1617 

60 

Ö3. 

»  » 

82 

4037 

Summa  5396 

Nicht  einbegriffen  in  diee^c  Eiozeizahlen  sind  c.  470,  grösstenteils 
dem  14.  Jahrhundert  angehörige  Stocke,  die  ont  naditriglich  gefimden 
wurden.  la  der  Gesamtsumme  sind  dieselben  jedoch  berechnei 

Ihrem  Inhalte  nach  sind  die  flltesten  dieser  Pergamente  meist 

Privaturkunden,  die  sieh  mit  den  Besitsverhältnissen  des  Hauses  de  Heu 
und  der  mit  demselben  in  Beziehung  tretenden  Metzer  Familien  de  Laitre, 
Riste,  Gournaix,  Beaudoohe,  le  Hungre,  Louve,  Chaverson,  Bataille, 
d'Kx,  de  Failly.  Groi^nîjt.  HrnVocourt,  Renguillon  u.  a.  bf^fassen.  Immer- 
hin haben  sie.  ^'aii/.  abue-eheii  von  ihrem  Wert  für  die  Ge^chichle 
einer  voniehiaeii  MeUer  Familie,  deren  Kn{\viek!iiii<r  mit  derjeiiitjen  der 
Stadt  in  enger  Wechselwirkung  .»lelil,  doch  uucli  grosse  Baieuluag  iür 
die  Topographie  der  Stadt  und  des  Landes,  die  Geschiebte  des  Metzer 
Urkondenwesens  und  vor  altem  die  lothringische  Wirtschaft»-  und  Kultur^ 
geschichte.  Ich  d«ike  hierbei  bescmders  an  die  zahlreichen  Bestinmiungen, 
die  in  den  Ldmsurkunden  Aber  Âcker^  und  Weinbau  getroffen  wwden, 
sodaim  aber  auch  an  die  zahlreichen  Teslamenlr  und  Heiratsrerab- 
reducgen,  die  bis  in  das  Kleinste  den  Bestand  an  Haushaltungs-,  Luxus- 
gegenständen  und  Schmucksachen  unserer  Kenntnis  vermitteln. 

Doch  auch  polili-<  'i  interessante  Urkunden  und  Akten  sind  voi- 
liaudeii.    Als  uugeüeheiisle  Familie  der  Stadt  sind  die  de  Heu  mit 

15 

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^  226  — 

Ehrenamtcni  äberiaden  und  gehören  u.  a.  auch  regelmSifing  der  Kom- 
mission an,  die  sich  mit  der  Insprktioti  der  Mauern  und  Thûrtne  za 
befassen  bat.  Ea  last  über  derartige  Besichtigungen  rofrolmâssijî  Proto- 
koll aufgenommen,  und  5  dies(  r  Hrflo  fvon  c.  je  i'O  lîlâtk  rn)  aus  den 
Jahren  1511.  1519,  1523,  1525,  löüö  sind  im  Ar«  hiv  (M  liallen,  Leider 
ist  es  mir  bis  jetzt  nicht  ^ehmgen,  Korrespondi'u/cu  Ix  treffend  die 
Übergabe  von  Metz  dii-  Fiunzosen.  an  der  <liu  de  Heu  weseullii.h 
beteiligt  waren,  aufzuliiideu.  Ich  sali  nur  Aufzeichnungen  über  die 
französiädie  Occupation  und  die  Verwüstung  der  Burg  von  Ennery  (1552j. 

Aus  dem  17.  Jahibundert  ist  für  die  Metier  Gesehiebfee  von  Be- 
deutung ein  Sommaire  extnüct  des  faits  d*exaotion,  vtolenoe  et  oppre»- 
sion  oommisea  per  le  S.  Abraham  Fabert  maître  écbevîn  de  k  ville 
de  Metz  (1675),  d(  "^«rl  ein  »Advis  au  roi  sur  les  aiEures  de  la  ville  de 
Metz«  aus  demselben  Jahre. 

Au--i UM ilciitlii'h  wichtig  sind  stxlann  diejenigen  Stöcke,  die  über 
den  Er\v(  rl)  der  au?s.-ei  lialh  Metz  liegenden  Oiüfv  Kunde  geben  und 
damit  (  uu  n  Beitrag  zur  Keiuilnis  der  lothnnuisrlicn  Territorialgeschichte 
liefei  u.  Als  Besitzer  dieser  (iiiter,  die  die  Familie  teib  zu  eigen  er- 
worben, teils  vom  Herzog  von  Lothi'ingen.  den  Bischöfen  von  Metz, 
Toul  und  Verdun,  den  Hmögen  von  Luxemburg  und  Burgund  m  hànea 
trfigt,  sind  die  de  Heu  in  FamUienverbindnng  mit  dem  Add  des  luson- 
borgtscben  Landes  getreten  und  infolgedessen  bald  in  die  grosse  Politik, 
die  Luxemburg  zu  allen  Zeiten  leUmft  berührt  hat,  mit  bineiogezognt 
worden.  Die  (  n<  ue  Siellui^  der  Familie  bat  im  Archiv  reidilidieD 
Niedersciilag  gefunden. 

So  nenne  ich  ;^nn;i('hst  eine  Rcilio  wichtiger  Lehensbriefe  von 
.Inhnim  von  B<)htn(  n.  Koni;f  Wenzel.  Klisahf^Üi  von  Görlits,  Herzog  i^ari 
dem  Kiilinen.  K.Mii;^  Maxiüiiliaii,  Kai-ser  Karl  V. 

Inleies.saiil  ist  eine  Entscheidung  de.>*  Kaiserlichen  Rats  in  einer 
Stieilsaclie  zwischen  Nikolaus  de  Heu  und  dem  Kaiserlichen  Cmnehmer 
von  Diedenhofen  über  die  Stadtstenem  daselbst.  Auch  Elisabeih  von 
Görlitz  hat  sich  mit  der  Regelung  dieses  sogenannten  tonbeu  beM 
und  ihre  Entîïcheidung  verbriefen  lassen. 

Von  König  Philipp  von  Spanien  ist  ein  Gnadenbrief  vorbanden, 
kraft  dessen  Jean  de  Heu  für  seine  Karl  V.  geleisteten  Dienste  eine 
Jalirespen.'îion  von  600  Gulden  empfangen  soll.  Durch  den  Vei  lrn?von 
Château -Cambre.sis  werden  din  Besitzungen  der  de  Heu  in  soferu 
berührt,  als  angeordnet  wird,  dass  l>ad(>nehain|).  Ennery,  Flevy,  Ar- 
gaiicy  dem  Ki'mig  von  Spanien  au-st^elielerl  werden. 

Das  sind  tauige  wenige  Stü(  kc,  die  ich  herausgreife,  um  an  üiuen 


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—   227  — 


za  zdgen,  wie  die  de  Heu  in  die  Térritoiialpolitik  dogetreteo  sind  nnd 
wie  ihr  ArduT  dûs  Andenken  dniEn  bewahrt  hat 

VI.  Brieft. 

Mehr  noch  f&hrt  uns  in  die  grossen  Bewegungen  der  beginnmi- 

den  Neuzeit  das  Aktenniatcml,  welches  das  damals  luxemburgische 
Diedeiihofen  belnITt.  Ein  Herr  von  Eitz,  sodann  auch  im  17.  Jahr- 
hundert der  Graf  Lannoy  de  Lamotlry,  sind  Pfonverneurs  der  Moselfestung 
gewesen  und  zahlrnohp  Urktindoti  und  IJiief-rhaffen,  die  aus  ihrem 
Naehlass  stammen,  geben  Aufsehluss  über  dio  Htiieutung  der  Stadt 
für  dis  damalige  Zeit.  Schon  im  15.  Jahrhundti  l  ist  dio  Sl('l!nn;r  doa 
Prévôt  von  Diedenhofen  eine  ansehnliche  gewesen;  üu  iial  König 
Ladislaus  von  Ungarn  den  Adam  von  Daistein  hierasu  ernannt,  und 
Karl  von  Fhmkreich  hat  1469  denselben  Mann  mit  dieser  Würde  be- 
lehnt. Die  Akten  des  16.  und  17.  Jahrhunderts  betreffen  nur  teilwdse 
ausscfaUesshch  Diedenhofen,  resp.  jetzt  deutsches  Gebiet  Meist  berühren 
sie  Diedenhofen  als  Glied  des  Herzogtums  neben  den  übrigen  Teilen 
und  können  dann  nicht  wohl  aus  dem  desamtbestande  des  Archivs 
ausgeschieden  werden.  Ich  verfehle  jedoch  nicht,  auf  den  hohen 
schichtlirhen  Werf  frfrndc  dieses  Tril-  dfT  Sannnlung  liinztnvpisen.  Em 
vorhatîdrors  Karlular  t  iilhält  Abst:liiirU'ii  spanisch  und  fraiizi»-isfh  ge- 
Sffmrliener  Briefe  des  liralen  von  Lamottry  an  Fernandos  de  Gurdova, 
die  lufimÜQ  Isabelhi,  den  Kaiser  Feidinand,  den  Herzog  von  Lothringen 
(Blatt  3:  Instruction  et  memoire  de  ce  que  le  comte  de  Lamottry  aura  a 
traitter  avec  son  Altesse  le  ducq  de  Lorraine).  Die  Korrespondenz  an 
den  Gouverneur  liegt  im  Original  vor.  Ich  sdi&tze  die  Zahl  der  Briefe 
auf  6 — 600;  alle  betreffen  das  Kriegswesen  und  die  t^olitik  der  30  er 
und  40er  Jahre  des  17.  Jahrhunderts.  Von  den  Absendern  nenne  ich: 
Franci-s«  ()  de  riallnrefo.  Infant  Ferdinand  (mehrere  100),  Infantin  Lsabella 
(g^en  100).  (Irat  von  Mansfeld,  Thonia«  von  Savoyen  nnd  viele  andere. 

Die  Iturze  ('her^^icht  wird  di*'  l'><  d(  ntmiu"  der  neuen  Erwerbung 
annähernd  erkennen  lassen.  Enlspiteheinl  den  i'ublikationen  des  Kölnpr 
Sladlarchivs  sollen  die  Regcsten  des  vorhandenen  Materials  allmiihlich 
ab  Anhang  dieses  Jahrbuchs  veröffenlücht  werden. 

Es  erübrigt  nodi,  auch  von  Seiten  der  Gesellschafl  Sr.  Dorchlaudit 
dem  Herrn  Statthalter,  Forsten  von  Hohenlohe,  und  dem  Ministerium  ku 
Strassburg  für  diese  neue  Beth&tifping  ihres  hoben  wissenschaftlichen 
Interesses,  desgl.  Herrn  Bezirkspräsidenten  Freiberm  v.  Hammerstein  ftlr 
seine  unermüdliche  Unterstützung  und  Förderung,  wie  jedes  A^issen- 
•schaftlichen  Unternehmens  so  ins  Besondere  dieser  Erwerbung  den  ver- 
bindlichsten und  gehorsamsten  Dank  auszusprechen. 

  16* 

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—  228  — 


n. 

Dos  VVeit<Ten  konnte  für  das  Archiv  eine  Reihe  von  Urkunden 
und  Briefen  der  lothritigisehcn  Herzöge  angekauft  werden.  Es  sind 
76  Stücke  aus  der  Zeit  von  1434 — 1726,  die  sämtlich  die  eigenhän- 
dige Unterschrift  (Anof^  Herzogs  oder  eines  Angehörigen  des  Fürslen- 
hnn?<os  tra^'on.  Der  lülialtliche  Wert  dieses  Materials  ist  ein  sehr  ver- 
sclii»  <l(Mi(  i .  sc  hätzbar  vor  allem  sind  die  Blätter  für  die  Enlwicklungs- 
gescliicide  der  heizogüclien  Kanzlei.  Ein  Interesse  gewähren  sie  auch 
insofern,  als  das  Bezirksarchir  bisher  keine  nennenswerten  Bestftnde 
fOr  die  Gesebichte  des  benioglicheD  Haines  besaas. 


DL 

Eine  erhcbhciie  Bereicherung  an  histori^clK  iii  Maloi  ia!  hat  das 
Arcliiv  tlurcli  das  liebcnsw  iïi  ilijzc  Enb^e^rciikninincii  (Ur  Urnen  Hnif 
Eiuieh  V.  Leiningen-West(?rburg  in  Mthiciien,  Benoit  in  Berlheliiuiii^en 
und  Dr.  Leeaenberg  in  Oldenburg  erfahren. 

Bei  der  Bdagerong  und  Eroberung  von  Dagsburg  war  das  ArduT 
des  Hauses  Dagsburg-Leimngen  von  d^  Franzosen  weggeführt  und 
ist  später  völlig  Terbrannt.  Nodi  vorhra  batte  man  jedoch  s&mtliche 
Urkunden  regesüert:  dieser  SnininiHiand  befindet  sieh  heute  in  der 
Nationalbibliothek  zu  Paris  und  eine  Abschrift  desselben  konnte  Dank 
des  gütigen  Ent^egenlcommens  des  üesilzers,  Herrn  Grafen  t.  Leioingeni 
hier  copiert  werden. 

Aiu't)  vftm  Archive  der  Herren  v.  Rixingen  ist  nur  noch  tin 
Regesteiibuiid  übiig  geblieben,  der  sich  heule  im  Besitze  des  Herrn 
Beuoil  beliiidet.  Herr  Benoit  geslallete  bereitwilligst,  dass  der  Baad 
für  das  Bezirksarchir  abges<^eben  wurde. 

Den  beiden  Herren  hat  sich  Herr  Dr.  I.ieesenberg  zu  Oldenbuig 
angeschlossen  und  in  dankenswertester  Weise  die  grosse  Regesten- 
sammlung,  die  er  nadi  Uricunden  und  Kartolaren  der  Pariser  National- 
biblioihek  zur  Gesdiichte  lothringisclier  Addsfomilien  angelegt  hat,  dem 
Bezirksarchiv  zum  Kopieren  zur  Verfügung  gestellt.  Ebenso  erlaubte 
uns  Herr  Ür.  Leesenberg  seinen  wertvollen  bandsrliriftliohcn  Katalog 
der  Collection  Lorraine  der  Pari'^cr  Nationalbibliothek  al)/.u<(]iii  i!*iii. 

Den  drei  genanulen  Herreu  sei  auch  an  dieser  Stelle  der  \\  [u  iii-îe 
Dank  daliu-  au.sgcsprochen,  dass  sie  in  so  liberaler  Art  die  Benutzung 
ihrer  wissenschaftlichen  Schätze  gestaltet  und  damit  dies  Material 
weiteren  Kreisen  zugänglich  gemacht  haben. 


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—   220  — 


Minftiiid  bel  Ars-Laquenexy.  Bei  Ar8-L.((|iKMioxy  wurde  im 
letzten  FrOlgahre  ein  Mttnzfiind  gemucht,  der  durcb  freundliche  Ver- 
mittelung  der  Kreisdirektion  der  Gesellscbaft  für  lothringische  Geschiebte 
ZOT  Ansicht  nnd  erentneUem  Anlutnf  eingesandt  wurde. 

Er  bestand  aus  nadifolgenden  Stddcen: 

A.  Goldmünzen. 

1.  Reichsapfel.  Kar"!  i  Humano.  imperato.  Rückfrifo:  Einkôpfijrer 
nach  TPchtH  j^phciulcr  Agiler,    Mono  auro.  de  Daventria  1Ô23. 

2.  3.  Wappen  im  Mitteischild.  Coro.  d.  g.  Ro.  imp.  Misp.  rex  dux 
Borg,  et  Bra.  Rttcks.  Lilienkreuz,  in  den  Zwisdienfeldem 
Doppeladler  und  Turm.  Da  mihi  virtute.  côtra  hostes  tuos  1543. 

4.  Lilienkreuz.  Phs.  dei  Rra.  archidu.  Aust.  dux  ....  Hik  k«. 
Wappen.  S.  Phe  interc  ede  pro  nobia.  (Münze  der  Stadt 
Antwerpen.) 

6.  HeiligeuÜgur.  Karol  dux  Gelr.  Jul.  Rück.-«.  \\  appen.  Moue  aura. 
Gelr. 

6.  7.  Reilerfigur.  Karoh»  dus  Gelr.  Jul.  c  Ziit  ROcàs.  Wappen 

von  Geldern.    Mon.  nov.  aurea  duci.s  (lelr. 

8.  Lilienwappen.  Franciscus  dei  pr.  Franco,  rex.  Rücks.  Kreuz. 
XPS  viiuil.  XPS,  rcf^nat.  XPS  impe. 

9.  Lilienwappen.  Franciscus  dei  gratia  Francoru.  rex.  Rücks. 
Kreuz,  in.  den  Zwischenfeldem  Lilie  und  F.  Umschrift  wie  6. 

10.  lilienwappen.  Frandscaa  dei  gra.  Francormn  rex.  RQcks.  wie  7. 

11.  Lilii  ti\v  .i|)pen.  Karolus  dei  gra.  Francorum  rex.  Rddcs.  LUien- 

krniü  Xi^S  vincit  etc. 

12.  W  appen.  Joanes  Iii  K.  Porlugalie.  Rückü.  Kreuz,  lu  lioc 
sigQo  viuces. 

B.  SilbermQnzen. 

18.  Kopf  des  Königs.  Franciscus  d.  g.  Francor.  rex  Britan.  dux. 
Rucks.  Lilienwappen  mit  Krone.   Dens  in  adjutorium  mcum 

in  tende  H. 

14 — 17.  Lilienwappen.  Rechts  utu\  Wnks  Halbmond  mil  Krone  da- 
rttber.  Henricus  dei  g.  Francorum  rex.  Rucks.  LUienkreuz. 
Sit  nomen  dni  benedtctum  1551. 

18.  19.  Wie  14.  Die  Zwischenfelder  der  RQcks.  besetzt  mit  4  R 

20—22.  Wie  18:  1550. 
23—24.  Wie  18:  1549. 
25.  26.    Wie  18.    .lahn;szahl  unleserlich. 

27.  Lilienwappen.  Franciscus  Frnnr  firnm  rex.  Rücks.  Einfaches 
Kreuz.    Sil  nomen  dni  heneiii^luiu. 

^  Bftrtiges  Brustbild.  Franciscus  d.  gra.  Franoor.  rex.  F.  Rttcks. 
Lilienwappen.  No  nobis  dne.  sed  noi  tuo  da  gloria  F.  Durch- 
messer 2*/i  cm. 


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—   830  — 


29.  Wie  28.    Ohne  Bart,  langhaarig. 

30.  Brustbild  d.  Könijts,  ohne  Bart,  langhaarig.  Fran(i«fii'^  rox 
Fr^Dcor.  dalph.  IV.  Rüclis.  Wappen  mit  Lilien  und  Üelpbin. 
Sit  nomçn  dni  beneditum. 

31.  Brustbild  wie  29.  Franciscns  dei  gra  Franooru  rex.  Rilcb. 
wie  90.   Sit  nomen  domini  bdnedietDiii. 

32.  Lüienwappen.  Karoliis  Fi  ttv  ornni  rex.  Rucks,  finfaicbes 
KrHiz.    Sit  nonnien  dni  Ix  ncdictum.    (Karl  YiU?) 

33.  Uuki'millich.    Mit  Doppeladler. 

34.  Kopf.  Authoû  d.  g.  Lothor.  Z,  Bar.  du.\.  Kücks.  Lothr.  Wappeo. 
Mooeta  Nanoeü  cusa.  1687. 

35 — 87.  Bild  des  heiligen  Stephan.  S.  Stciilia.  pmümm,  Rlleks. 
Kreuz  mit  Kr«^is  und  vier  StcruiMi  in  dert  Zwischenfeldem. 
Bndictu.  siL  noiiie.  dni.  nui  üiV.  XPl.  Grüösus  Mete.  Durc-hni.  2cm. 

38—41.  Wie  35.  Rücka.  deagl.  Monneta  Metes.  (Mooeta  Me- 
tens).  Durdim.  1  cm. 

Nach  meiner  Ansicht  ist  der  vorstehend  beschriebene  Sdiats  ge> 

legentMch  der  Belagenuig  von  Metz  1653  vergraben  worden. 

f)if'  l\lünzen  sind  käuflich  bei  Herrn  Thirion  in  Ars-Laquene.\Y. 
Kill  Tdl  derselben  (No.  11,  12,  28,  29,  30,  31,  32,  33,  je  eine  14—17, 
23—24)  mehrere  von  38—41)  bei  der  Gemeinde  Ars-Laquenexy. 

  w. 

Deutsche  Inschriften  im  französischen  Sprachgebiet.  Dr.  Ii.  WiUe 

hat  in  seiner  Arbeit  über  die  deutsch-französischen  Sprachgrenzen 
in  Lnlhrinn^cn  f.Iahrbuch  11,  231  iï. i  nachgewio-»'n,  d;i--.>-  Hayingen  vor- 
mals dem  deut-(  hcn  Sprachgebiet  zugehörte.  Kinc  itilcr«  usante  Rf^'lfî- 
tigung  dieses  Ergebuisüts  liefert  eine  von  Herrn  PSarrer  Wendlaiid  in 
Hayingcn  aufgefundene  und  nur  treundlichil  zur  Verfügung  gestellte 
Lnschrifl  au  dem  Hause  Nr.  16  der  Kirchstrasse  zu  üayingen.  Sie  laatet 
folgendermassen: 

IN  ALLEN  DEINEN  WERGKEN 

GIDENCK  0  MENSCH  DEINER 

LKTZTEN  DINGE  SO  WIRSTÜ  IN  EW 

IGKEIT  NICHT  SUNDK5EN.  1619. 
Von   dei  selben  beweiskräftigen   Bedeutung  ist  eine  gleichfalls 
deutsfho  Inschritt  iti  der  Kapelle  von  Gerininpen  hei  Diouze.  einem  Ot\e, 
der  von  der  ho\itigen  Sprachgrenze  ca.  5  km.  westlich  liejif. 

Fiue  Kopie,  die  mir  Herr  Hauptmann  Geppert  in  Dieuze  auf  ineü»«:» 
W  unsch  in  liebenswürdigster  Weise  anfertigte,  braucht  hier  nicht  abge- 
druckt zu  werden,  da.  wie  ich  nachträglich  sehe,  bereits  Kraus,  KuBsl 

und  Altertum  III,  158,  von  der  Inschrift  Kenntnis  gegeben  bat. 

  .  r. 


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231  — 


Mnerttraiw  nach  Scarpfiw.  BoUn  Bao  der  neuen  Kfisenien  vor 

dem  jetzigen  Brtinhofsthore  zu  Metz  wurden  Strasf?enreste  freigelegt,  die 
nach  der  Art  ihrer  Ausführung  und  den  ircfuiidenen  Ziegelresten  ohne 
7wpif«'l  rnmi^elipr  Horkunft  sind.  Auf  finiM-  Packiintcrlage  aus  grö^^rnm 
Hau.steinen  hegt  eine  mit  MnrJel  versetzte  Kie^eisteinschicht  und  darüber 
wiederholt  sieh  zweimal  diese  üelbe  Lagerung.  Das  ganze  hat  einen  Dnrch- 
messer  von  c.  Via  m.  Dariiber  befindet  sich  eine  Erdlage  von  cu.  4ü  cm, 
auf  der  wiederum  eui  durch  eine  Pacrkuiilerlage  getragener  aus  kleinereu 
mit  Cemrat  v^setzten  Stdnen  beigestellter  Weg  läuft.  Der  obo^te  Weg 
gehört  wohl  dem  MittelaUer  oder  der  Neuseit  an.  Ob  die  drei  unteren 
Doppelachichten  auf  einmal  beigestellt  sind  oder  ebenso  viele  Ober 
einander  gelagerte  veraditedenseilHcbe  Wege  bilden,  kann  iefa  nicht 
entscheiden.  Breite  und  Hiditnng  der  Strasse  konnte  leider,  da  die 
Überbauten  schon  ZU  weil  voi|^scbritten  sind,  nioht  mehr  festge^ 
sieUt  werden.  —  ip. 


Römische  Schmelz-Fibel,  rntor  don  in  letzter  Zrit  im  Lande  jre- 
mnchtçii  Klciiilunden  nimmt  eiue  dtT  »tsIi  m  Stellen  (  ine  ausserordentlich 
^nl  erhaltene  Krzübel  mit  Schiiiel/.einlageji  ein,  die  ui  tler  Nähe  von 
Forbach  —  auf  dem  Bruthslütke  einer  Urne  —  gefunden  wurde.  Sie 
ist  von  Herrn  Fabrikbesitzer  G.  Adt  jun.  der  Historischen  Ge-seUschall 
freondUcbet  Qberwieaen,  und  wird  eine  Zierde  der  Hebser  Kieinalter- 
tOBBcmmmlung  hUdoL  Auch  an  dieser  Stelle  sei  dem  Geber  der  ver- 
bindfichete  Dank  der  GesellschafI  auqgesprochen.  Es  ist  eine  Charnier- 
SM  aus  stark  vei^oldetem  Erz,  fast  ohne  jeden  Ansatz  von  Patina; 
Nadel  wie  Nad^efaeide  sind,  wie  alle  Metallteile,  fa.st  wie  neu.  Die 
Länge  der  Fibel  betni^it  7,5  cm,  die  grösste  Breite  des  Mittelstückes 
3,6  cm.  Dieses  runde,  durch  4  Ausscnkrei.se  verzierte  Mittelstürk 
liest  hoher  als  die  beiden  viepockifjen,  mit  je  3  Aussenkreisen  verscljeuen 
Eudätückf!.  AusstTdeiii  ei  ht  hl  sieh  im  Cenlrum  des  kreisrunden  .Mittol- 
stückes  eine  5  mm  hohe  Knopfscheibe  auf  dünnem  Stiel,  von  einem 
Durchmesîser  von  8  mm.  Die  gamse  Höhe  der  Fibel  —  von  der  in  die 
Scheide  eingesdilaganen  Nadel  bis  zum  oberen  Rande  der  erwfthnten 
HittelrKnopfscheibe  —  betrügt  2  cm. 

Das  Email  ist  Grnbeuschmelz;  die  Farbenscab  ist  sehr  reichhaltig; 
sie  enthält  Granatrot  (in  den  kleinen  Aus.sen-  und  Mittelkrei.scn,  die  in 
Metallzellen  liegen).  Orange  (in  den  2  End- Vierecken),  Apfelgrün,  Neapel- 
gelb. Ultramarin,  Schwarz  (bez.  ein  fast  schwarzes  Dunkelblau  (je  8 
Punkte  in  den  Ornn>;rr-Feldem  und  als  Kreuzbalken  in  den  4  Ausscn> 
kreisen  des  Mitlelstückeä). 


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—   232  ~ 


Die  Fibel  reiht  ?ieh  den  von  Lindcnsi  hmit  in  seinen  Altortimiern«, 
Band  !l.  Heft  X,  Talel  1  beigebraeiiten  Exeinplnrcn  jmtikcr  Sohmelz- 
fibeln  au;  sie  überlrifft  die  dort  aufgeführten  Stücke  an  Eleganz  der 
Form  und  geschmackvoller  Ausstattung  besonders  des  Mittelstückes. 
Die  DebeDstehende  Abbildung  ist  nach  einer  von  Herrn  Stadtbaumeister 
Wahn  in  liebenswUrdigsler  W^ae  angefertigten  colorierten  ZeiduHiDg 
hergestellt. 

  0.  A,  Ucifimum, 


Spfttrtailacher  Friedhof  bei  ZWiniioii.  Im  Februar  dieses  Jahns 
wurden  auf  der  Feldmark  des  Dorfes  Zillingen  bei  Pfalzbarg  auf 
einer  knlturloaen,  sich  gegen  die  Zinzel  herabsenkenden,  etwa  600  Schritt 
hingen  Bösdiung  Knodienreste  und  Getässe  in  Thon,  Zinn  tiod  Glas 
gefunden,  welch'  letzlere  sich  bei  näherer  biaugenscheinnahme  als  Grab- 
gefîlsse  der  romano-fränkischon  Zeit  erwiesen.  Vnrhohaltlich  eine?  san- 
ieren genaueren  Berit'})!« über  die  Kinzt'lln'iten  drs  Fundes  sei  nur 
soviel  bemerkt,  da,'*«  \\  allen,  mit  Ausnahme  eiin  r  ein/igen  Filum.spltze, 
nicht  geluiiiku  wurden.  Die  Körper,  wohl  meist  einfach  ohne  Sarg 
bestattet,  teilweise  aber  auch  angebrannt,  waren  bei  der  gernigen  Tielen- 
faige  dermasaen  zergangen,  dass  von  etwa  Leichen  sich  nur 

ein  einziger  Schftdel  und  wenige  Beinknochen  vorfanden.  Wie  die  Aus- 
beute der  Grabbeüagen  vennuten  Hast,  war  es  Ärmliche  rastjkaae 
Bevölkerung,  vielletdit  die  Be-  und  Anwirfmer  dner  in  der  NShe  gele- 
genen Meierei,  die  hier  bestatteten.  Die  Thon-  (Sigfllata),  Gtas-  und 
Zinngefflss(^  bieten  mit  geringen  Ausnahmen,  auf  die  ich  später  zunick- 
kommen Wierde,  nichts  Bemerkenswertes;  die  ersteren  weisen  sehr  >tnrk 
auf  fränkisrli-aleniannisohe  Gehranelisforiiien  liiti.  Iies(»[iders  die  kumpi-t»- 
fbrmiireti.  mods^Tiinen  (llasbrclicr  olnif  SUmdluss,  wie  sie  sich  [lern  in 
Fruiikcngräbern  iWa  b.  und  ü.  Jahrhunderts  iinden;  vergl.  die  Zu:>aiaiiien- 
stellong  bei  Lindenschmit,  >Das  röra.-germ.  Centraimuseum  in  büdl.  Dar- 
stellungen«,  Taf.  XV,  Fig.  17,  21  etc.  Ober  ein  paar  winzige  Gfao- 
krQgelchen  ^  vielleicbt  Ohrgehänge  —,  die  mit  zu  Tage  gefordert  wurden, 
eben&Ila  spftter  genaueres.  Sftiinlltche  Fündstficke  sind  von  der  Ge- 
sellschaft erworben  worden. 

0.  A.  Oifmmm, 


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—  sas  — 


Bûcherschau. 


Tn  fkn  durch  die  Miim  hener  historische  Kommission  heraosgegebenen,  von 
Riuler  bearbeiteten  Vatikanischen  Akten  zur  devtschen  GesoMeMe  1«  dtr  litt 
RaiMr  LMhvIf»  dM  B^ra  ^nsbnick  1891)  findet  aldi  eine  auMerordentKch  grosso 
Menge  von  Regesten,  die  auf  Ivothringen,  insbcsnndcrc  Mttz.  bozüjjMrh  sind.  Pic 
Zahl  von  etwa  70  Stüclc  bestätigt  aufa  Neue  die  schon  früher  geftusserte  Beob- 
achtung, dass  mit  dem  Verzicht  resp.  der  Unmöglichkeit  des  Kaisers,  seine  kaiser- 
liehen  Rechte  in  Lothrii^en  «nnnifiben,  Rietom  wie  Stadt  Mets  «änen  Brulx  Ittr 
di«  fililende  Icaieerliche  Antoritil  in  Rom  gesncfat  bähen. 


Von  P.  Cfewien  crsrhifnrn  aïs  Sr.t"l<"it"). urL,  mis  A^-n  Jaiirbiîrltcrn  rlr^ 
Vereinji  für  Altertumsfrcundc  bludien  übti  Merowingische  und  karolingische  Plastik. 
Giemen  encht  die  bisher  bestehende  Klafl  swischen  der  kanslhistorisch-ardiio- 
logiBCiien  und  der  prähistoriKchcn  I- "orscliung,  die  Zeit  also  vom  8.  bis  zum  4.  Jahr- 
hundert, zu  tiberbrürktn.  Dit-  Aibt  it  wcsfnHich  mit  ilicnen.  für  die 
karohngische  2^il  den  Beweis  einer  ausserordentlich  hohen  Kunstforligkeit  zu  er- 
bringen, einer  Entwicklung  der  Technik,  ^e  sogar  im  Stande  war,  die  vielbesprochene 
Reitcrf-laliRÜe  aus  der  Metzer  Kathedrale  zu  schaffen.  So  inhaltsreich  und  an- 
repond  das  Work  am  li  gchallcii  isl,  dieses  Zii-l  ist  dem  Verfasser  nicht  gelungen. 
Im  Gegenteil,  die  sorgfältige  Zusammenstellung  und  Aufzählung  aller  einschlägigen 
Kanstwwke  beweist  schlagender  als  alle  Mheren  A^tnente,  dass  ein  derartiges 
Werk  fttr  jene  Zeit  unmögtich  ist,  und  Giemen  muas  trotz  der  Erweiterung  und 
Vertieftinjr  sciiu-r  Fnrsrhnn^rcn  honte  wie  in  soincr  ersten  Arbeit  zugeben:  die 
Statuette  steht  unter  den  Werken  der  karolingischen  Zeit  einzig  da.  Wenn 
er  heaonders  betont  »unter  den  erhaltenen«,  so  ftndert  das  am  Vordersätze 
nichts.  Ober  die  verloren  gegangenen  weiss  er  ebeneowemg  etwas  wie  irgend 
•in  anderer. 

Den  Beweis,  dass  Karl  d.  Gr.  den  Kcichsapful  nicht  als  Symbol  gelragen 
haben  kann,  hat  Giemen  wiederum')  vergeblich  m  ersehUttem  gesucht.  Der 

Gemen  bat,  nachdem  er  auf  meine  Abhandlung  »Die  Keiterstaluelte 
Kalle  d.  Gr.  n»  dar  Kathedrale  sn  Neti«  im  Anlnuif  m  leiner  Arbeit  ttber  »Die 
Rorinidiantallnnten  Karis  d.  Or.«  (Zeitachr.  d.  Aachener  Qeschichtsvereins  Xil,  144) 
geantwortet  hat,  einen  Ausznjr  diese«  .\nhangs  im  Ropertnrinm  für  Kunstwissen- 
scliafl  XIU,  6|  gebracht.  Hier  wie  dort  versprach  er  eine  »ausführliche  Wider- 
legung«. Nadidem  ich  l'/t  Jahre  ve^eblich  darauf  gewartet  hatte,  veröffentlichte 
ich  als  Antwort  im  3.  Bande  des  Jahrbneha  »Nene  Untersuchungen  fiber  die  Reiter- 
statuette  Karls  d.  Gr.«.  Inzwischen  hatte  Giemen  seine  »niis-fflhrlielie  Widerlegung« 
im  Jahrbuche  d.  Vereins  für  Altertumsfrcunde  bereits  in  Druck  gegeben.  Da  diese 
Arbeit  lediglich  ein  Wiederabdruck  der  Replik  in  der  Aachener  Zeitschrift  war, 
so  hatte  sie  noch  vor  ihrem  Rrscheinen  durch  den  Jahrbuchanfsats  ihre  Erledigung 
gefunden.  Giemen  sah  sii  h  i n fol dessen  wieder  gezwungen,  seiner  Studie  einen 
Anhang  beizufügen,  auf  den  ich  in  den  obigen  AusfiUirttngen,  soweit  der  Artikel 
Saclilicltes  enthält,  eingehe. 


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-    284  — 


Vcrf.gcstelit  -I  Ui  (  .in,  dassvon  den  sechs  in  seiner  ersten  Arbeit  aufgefülirtcn  Werken 
drei  überhaupt  keinen  Reidisapfel,  soadem  lvroD«a  hallen  ■)  uod  wenn  er  »ch  be- 
xDglich  der  einen.  Örtlich  und  «eitKeh  Karl  d.  Or.  miKchst  stehenden  Duatellinif, 
von  der  ich  gi'sagt  hatte,  das»  hier  l  in  jH-rspektivisch  verzeichneter  Rockürmfrl 
dir  rim  n  Roi«  l  ^npffl  8nfp«ohpn  sei,  dninit  tröstet,  dass  ein  Kopist  des  11  Jshr- 
huttderts  jedenfalls  besser  als  ich  gesebea  uod  einea  Heidisaplel  gezeichnet  iiabe, 
80  nte  ich  ihn,  dieli  doch  IMwr  sellMt  danwl  des  Bild  «uneehnnen  ood  ^«îeà- 
zeÜig  die  Darstellungen  f.  119.  184  etc.  damit  zu  vergleiehca.  Er  wird  dann  crlcennea, 
dass  der  IHastrator  dti-  Hoi  kännd  mfhrr.nr h  in  rlifjier  nnpe^^rhickten  Art  «rieder- 
giebt.  Es  ist  ausserdem  bereits  darauf  iiingowieseo,  dass  ein  Reichsapfel  hkr 
meh  phynMh  «mAglieb  sei,  weil  dteKSnigsfifnr  in  deieeiben  Hud  àm  Scsfilsr 
hält.  Das  verschweigt  Clcmeo.  —  Bezüglich  eines  neu  Ix  ifebrncJilen  Beispi^ 
filr  den  Iî«  ir  (;s;t[if(  1  in  karoîingischer  Zeit  —  es  wird  hofTentUcli  imM  wieder  ein 
Rockärniel  sein  —  ist  mir  eine  Nachprüfuog  zur  Zeit  wegen  anderweitiger  diis^eodcr 
Arbeiten  nidit  nOglich.  Ich  kann  «her  voTläuftgnin  eo  eher  dertther  weggebö», 
als  nach  meinen  spiUeren  Auaffthmiigcn  das  Pumiun  als  solche»  nicht  Dehr  du 
einzige  entscheidende  Moment  gegen  die  karolingLsrhc  Provenienz  ^^r  Wifben  i^t 
Kinutal  habe  ich  gezeigt,  dass  gerade  Karl  d.  Gr.  in  allen  Bildern,  die  der  kare- 
lingisehen  Zeit  angehören  oder  auf  solche  swttckgehen,  nie  einen  Reichsapfel 
ftUirt,  selbst  dann  noch  nicht,  als  andere  Herrseher  Ungst  mit  dem  Pomum  dar- 
ge'^ti  lll  wi  fdi  ti,  Ti.is  dont<>1  doch  darauf,  dass  man  die«p«  Tlprrsr liaft^-Miil»'!  nie 
bei  ihm  get>chcn  liai  und  ein  PorLrät,  das  bis  auf  die  Bulnbludeo  genau  ^t,  wixd 
es  in  so  wichtigen  Atrilniten  um  so  mtia  sttn. 

Wesentlicher  noch  ist  der  Nachweis,  dass  auch  das  Schwert  als  Herr- 
»rlinns^ynibol  nicht  im  9.  Jahrfnmd<  rt  bf  jrognet.  Mit  dir<om  Beweise  glaubt 
Giemen  sicli  kurz  abfinden  zu  können.  Kr  hat  die  »urkundliche  Bestätigung«  dafür 
goftinden.  dass  das  Schwert  der  Figur  eine  moderne  Rrgänzung  der  jfalitt  1810 
bis  1820  ist  Die  »urknndUche  Bestfttigvng«  ist  ein  Schreibm  des  Herrn  Jules 
Cousin  zu  Paris  vom  25.  März  1892,  in  dem  dieser  mitteilt:  >lY>p6e  a  ^t*'  njnîités 
da  temps  d'Alexandre  Lenoir  vers  1810—1820«.  Woher  das  Jules  tU)usin  weiss, 
fügt  er  leider  nicht  hinzu.  Kbensowenig  nennt  Gemen  das  anatomische  Werk, 
aus  dem  er  gelernt  hat,  an  dem  Loch  in  der  gehallten  Hand  an  sehen,  da»  hier 
ursprünglich  ein  »langes  Srepter«  und  kein  Schwert  gehalten  worden  sei.  Icii 
habe  bereits  früher  darauf  hingewiesen,  da.ss  das  jetzisre  (r(»«p.  bis  vor  einigen  Jahrai 
vorhandene)  ächwerl  recht  wohl  eine  moderne  Nachbildung  sein  köni^  habe  abtf 
betont,  dass  aneh  vorher  jedenfalls  ein  Sehwert  in  der  Hand  gswtissn  isL  DsnsT 
weist  einmal  die  Erwfigung,  dass  man  nicht  pietStloa  bei  einem  derartig  verehrten 
Kunstwerke  willkürliche  Änderungen  vorgenommen  hat,  sodann  aber  auch  die 
Thalsache,  da^s  die  silberne  Figur,  die  höchst  \v.ilirs(  heinlirh  ein  Nachgnss  der 

')  Die  drei  Heispiele  waren  auf  merkwürdige  Art  emgefUiirt.  Nachdem  der 
Terf.  von  »KOnigsgestalten  mit  Reichsipfeln  in  den  Hinden,  die  sie  mit  der  unter 
dem  Mantel  verborgenen  Hand  halten«,  gesprochen  hal,  l&hrt  er  fort:  »ein Motiv, 
wie  es  >u\i  ;;rin?.  enl.sprechend  fin  Inf  nuf  derMo-aik  der  Kandel  von  S.  Vitale»  etc. 
Der  Leser  musste  hieraus,  da  sich  ja  die  ganze  I  otcrsuchung  um  den  Reichsapfel 
dreht,  selbstverstlndlich  schKessen,  dass  das  »Motir«  eben  der  Yon  einer  Biwl 
anter  dem  Hantel  gehaltene  Reichsapfel  sei.  Mir  waren  Abbildungen  der  Dit* 
str  üimr^  n  umsoweniger  zngingUch,  als  Giemen  kein  Werk  nennt,  in  dem  ne  n 
Huden  sind. 


-    836  — 


lionrcnen  wnr,  irn  .!;i!ni'  1(>H2  nnchweislirlt  i  in  Si  liwi  i  l  in  der  Hand  liait.  Docli 
«s  tritt  noch  ein  veiterea  und  sw&r  aussichlaggubendes  Zvagnis  kiwra.  (iiaiiiiet, 
im  die  FSguna  in  dm  Wer  Jahnn  des  18.  Jahrhnndtrla  f««h«a  hat,  bMehnibl 
•i»  fDlfeadannaMMt):  »La  ßgnt«  de Gliafl«aia|n»  à  eheval  et  arnsé*,  )9  tMA  ea 

vermeil;  on  expose  pcfto  figure  sur  le  grand  antcl  au  jour  dO  rMWhritMÛN  dt 

cet  empereur  car  on  ne  le  reconnaît  pas  pour  saint  à  Metz. 

itam:  ose  antra  igare  d«  oïdma  prioc«  aussi  à  cheval  et  armée^ 
Q«BMB  a«IM  wird  woU  kaum  «inwsiideii,  data  di»B«MiehiiMif  araiie,  die 

♦'■•l'niot  i1>'r  Fijriir  aïs  bestrs  Tharnkf erisf ikum  "rohon  /ti  kuniicn  iilrnihl,  .uif  die 
Schvvtirtscheide,  die  nur  zum  Teil«  unter  dem  Mantel  hervor  sichtbar  wird  tUKl 
in  keiner  Weise  auflätlt,  bezogen  werden  soll. 

Kr  wird  mih  atoo  woU  odar  fbal  mit  dem  Nachweis  aMtaden  mOsaaii,  daaa 
auch  (las  Sdiwerl  auf  k:ii-(iliii-:isi  ht'n  Krinigsdarytt  lliintïen  *)  ein  Anac  lininisums 
in!.  1111(1  mit  dem  weiteren  und  wichtigsten  Hesultale,  das»  Schwert  und  Apfel 
üul  keinem  Bilde  des  9.  Jahrhunderts  begegnen. 

Di«  »magirin  fd»teaa€,  dia  duaeii  der  Stella  »cai»  qui  par  eydevaiit  est 
eu  commission  de  faire  faire«  unlcrschicbl.  um  die  Konimission  von  Domherren 
?M  bfî5»îitigen,  sind  von  ilmi  frei  erfun'l*»n.  in  ilr»n  Protokollen  findet  sifh  nirMs 
vuii  ihnen,  kann  »ich  auch  nichts  finden,  da  inagtütri  labncae  niemals  gleichzeitig 
axistioirt  baban.  Daa  hUta  Claaen  wiaaen  ktanen.  Auch  wira  aa  baaser  geweaen, 
di«'  Vt  rmulung.  dass  die  ceux  qui  ont  imi  r-oinmission  magistri  fnbricnc  seien, 
als  sulijcklivr'  Ansieht  unzweideutig  /n  kennzeichnen,  ol«^  brim  I.eser  die  liei- 
Dung  aufkommen  zu  lassen,  die  Interpretation  sei  der  Quelle  entnommen. 

Was  bei  den  Clemanschen  Arbeiten  beaondera  besHeht,  daa  iat  die  nnge- 
naine  ßelesenhait  des  Autota.'  Dar  Wart,  der  in  seinen  Cilaten  liegt,  wird  freilich 
we«*»ntlich  verringert,  wenn  man  bemerkt,  H;i!^s  Tlemcn  die  cilierl- n  Rücher 
selbst  niemals  gesehen  hat  So  führt  er  beispielsweise  Abbildungen  der  Karla- 
atatttctte  auf  in  »Bulletin  et  mémoires  de  la  Société  archéologi(|ue  de  la  Moselle, 
sér.  IV,  tom.  !V,  p.  2fi8.  Dteaea  Buch  giebt  es  überhaupt  nicht.  Weiter  nennt 
er  in  dieser  noilio  Boutcillfr,  Rnüpf  cl  in-'in  il<  l;i  iété  de  la  Moselle,  VIII. 
p.  So,  IX,  p.  14Ö.  Abgesehen  davon,  dasa  em  Buch  die^eü  Titels  gleichfalls  nicht 
existiert,  findet  sich  in  dem  Werke,  das  hier  gemeint  ist  (Mém.  de  la  Société 
<1  -irchéol.  et  d'liist.  de  la  Moselle)  weder  in  Band  8  norh  in  Band  9  eine  Abbildung. 
Zum  Schlüsse  noch  ein  Wort  über  die  äii  > n  Form  der  f'li  rncnsrlirn  l.rwidc- 
rongen.  Dasa  dieselben  ausfallend  und  pcrsouhcli  gehalten  sind,  ist  zwar  be- 
danerlieh,  aber  nicht  neou  Vollsttadig  neu  bei  {gelehrten  Disknssionoi  ist  aber 
die  Grosssprecherei.  Dar  anf  die  Reiterstalueltc  bezügliche  Passas  der  Rhcinischca 
JahrbOchrr  i«t  wio  jrrsnfrt  im  Wf  srnllirlicn  ein  Abdruck  aus  dr  i  Aachener  Zeit- 
acbrifl,  auf  den  icli  bereits  ün  Jahrbuche  III,  321  ff.,  geantwortet  liatt«.  Dass 
damit  der  Cüemensehe  ArtiM  in  den  Rheinischen  JalirbOchem  Qbarholt  war, 
als  er  erschien,  ist  ja  bedanerlich  Ar  Giemen«  IMeses  Missgeschick  aber  in  einem 
Anhanjr  dniTiit  vrrilL'ckcn  7,n  \rn1Ipn.  ibss  gesagt  wird,  -  W,  Ii.'ittc  gut  gelhatl, 
meine  Widerlegung  (den  Wiederabdruck  !)  abzuwarten«,  ist  mit  dum  oben  ge- 
braocblen  Winrte  gelinde  charakterisiert 


>)  Calmet,  Not.  sur  la  Lorr.,  ed.  1756,  p.  834. 

Selbstvei -t;lrulîii  h  ,  1 .  In^ignie,  nicht  als  Wafle.    Wenn  ein  iLönig  XOm 
Rajupfe  reitet,  führt  er  natuthch  ein  iSchwert  wie  jeder  andere. 


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^  236  — 


Deutlicher  aoch  tritt  dieser  Zug  hervor,  wenn  r.lcmcn  die  Rei.spiele,  ia 
dflnen  er  «nen  Reiehiapfel  tàt  41«  kaioUngiacha  ZêH  Bftdiwdictt  la  Ubimb 
fßMiA  —  und  M  koramt  Mer  AHes  auf  jeden  eiimliieii  Fall  an  —  niH  den 

Wnrtm  pinnUirt:  Irh  hübe  drH  WVrkf  >hprnn'!<rpiTrifTon' .  Dfii  sind  vnwftT^îfe 
Mittelcben,  bedenklidi  fUr  den  Autor,  beleidigend  für  den  Leser. 

Im  Vatlage  v(»n  ?<  hweixerbart.  Stuttgart,  erschienen  »Geographische  Ab- 
handlnngen  au?*  «K  n  Heichsinndcn  KIsass-Lndirin^cn'  Mit  t'ntor'^tnlziiri?  liet 
kai&erl.  Regierung  herausgeg.  von  Prot  Dr.  Gerland,  i  ns  interessiert  dann  be- 
sonders eine  Abhandlnng  von  Or.  R.  LmumHib»,  Ole  EHMMWMbtlesngen  ia 
der  oberrheis.  TiafMMne  mi  llrar  IlMiafenaf.  L.  stellt  in  sorgfältiger  Aufzählung 

alle  r.rillit'ben  zusammen,  die  nnf«  «leit  dem  Jahro  HHl  in  »kn  On,  n,.n  bi  ri'-htet 
werden.  Dabei  ergiebl  sioii  das  auffaileode  Resultat,  dass  lur  lx)tlinngen  nur 
H  bekannt  sind,  wlhrend  dia  Aatkihtang  der  ttbrigen  ErscUlttenmfen  e.  f»  Seilen 
nUl.  Wenn  «ich  L's.  Resultat,  das  diesen  Gegensatz  mit  geologischen  Verhält» 
nisf!<^n  7!U'<nmrnf;-iibrin<rf,  aucli,  wie  irii  nicht  zweifle,  als  sücltli  iUi^'  orweisl,  so 
werden  doch  kleine  Modifikationen  slattünden,  wenn  die  etwa^  entlegenen  loihr. 
Qoellen  mehr  herangezogen  werden.  So  ftide  idi  baiqiiabwelse  mm  hkn  ISBV 
Bericht  über  ein  gewaltige  Erdbeben  ta  Tool  (HisL  app.  Tnll.).  F.rfreulich  ist  es, 
dass  auch  t  iiim.iî  l  in  Geologe  historischr  Wopo  (rrpnnjrpn  ist;  «Ii für  ist  die  fflt 
ihn  doppell  müliaame  Arbeit  durch  wiciitige  Resultate  belohnt  worden. 

F.ine  Edition,  die  allerdings  schon  im  Jahre  1889  erscliienen  ist.  bringen 
wir  lii(>r  n,Trhtriï?!irh  ;^nr  Frsvähnung,  weil  sie  für  Metz  von  her\"Oi  t  a  M  tnirr  F'»;- 
dcutung  ist.  W.  Schsiitz  hat  die  Regula  CaBoaiconiai  des  heiligen  Clirode&aiig 
neu  bearbeitet  (Hannover,  Hahnsehe  Bnehhandlung).  Die  bisherigen  AonfabMi 
brachten  einen  Text,  der  frühzeitig  durch  Hescitigung  der  speziell  auf  Melzer 
K'rrlicnvprhHlliiisse  be7np;1ii  !  cn  .\n^;i!H  ii  -i  -iM.i.  rt  und  durch  verallgemeinrrmk 
Zusätze  auf  mehr  a!»  das  doppelte  seines  *  i.sitiu  Lrafangs  erweitert  war.  Sctirmtz 
stallt  nach  einem  Leidener  Kodex  die  urKprünglichen  84  Kapitel  wieder  her  and 
giebt  onveriUsoht  die  «of  die  Uetxer  Kirche  beiflgUchen  Bestimmungen. 

Fltte,  Das  staatsrechtliche  Verhältnis  des  Herzogtums  Lothringes  am 
Oeutschaa  Raieh  teil  àm  Mm  1542.  (Hell  14  der  »Beitrige  zur  Lande»*  nnd 

Volkskunde  von  K.lsftKs-Lolhringen.  Sirassburg.  Heitz  und  Mündel  tH91)  macht, 
wie  schon  der  Titel  andeutet,  den  Nürnberger  Vertrag  von  1542  zum  Angelpunkte 
der  rntersuchung ,  sodass  das  slaatsrechlüche  Verhältnis  Lothringens  SBA 
0eatschen  Reiche  bis  zn  diesem  Zeitpunkte  nur  in  Form  einer  übersieht  be- 
handelt worden  ist  ;  mit  dem  genannten  Vertrage  beginnt  die  zusamiiienhäiigende 
autfülirlicliu  Darstellung,  an  deren  Hand  wir  die  wandelungsvolle  lothringische 
Politik  bis  zur  Vereinigung  dieses  Landes  mit  Krankreich  verfolgen  k^^uien.  — 
Das  ansserordentlich  verzettelte  Material  ist  mit  grossem  Fleisse  und  nicht  ohne 
Geschick  zu  einer  lesbaren  Darstellung  verarbeitet  worden.  Schade  nur.  dass 
Verf.  nicht  mehr  auf  die  ein.si-hl{igi<ren  Bcifrii^r  Winkflmnnns  und  Wolframs  iui 
»Jalirbuch  d.  Get».  f.  lothr.  G.  u.  A.<,  18iK),  auinierksnm  geworden  ist.  Ilini  hätte  dsun 
der  widerspruchsvolle  hihall  des  Nflmberger  Vertrages  nicht  entgehen  können, 
in  dessen  Auslegung  er  der  Einseitigkeit  seiner  französischen  Vorgänger  nicht 
ferne  steht.  mH^m  fr  allen  Nachdruck  auf  die  formelle  An»'rkenn>m;  der  lothrin- 
gischen Souveränität  legt,  dagegen  die  bedeutenden  Verptliciitungen  dem  Reiche 


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—   237  - 


gegenüber,  denen  aucii  das  eigentliche  herzoglum  unterlag  und  die  mit  einer 
viikUch«!  Soamutaitit  éenuAhm  röllig  nnTexeinbar  «acheiiien,  mr  neb«nlMir  ei^ 
wthnt.  Daher  uch  Mine  Anschauiing»  als  habe  der  Herzog  im  Nürnberger  Vertrag 

scino  Knrrtoninpfn  frlnn^cnd  ilnrcli^psetzl,  während  docli  die  ubou  (;r\v;ihnten 
Verüffentlichungcn  der  Vorverbandluugea  das  Ergebnis  des  V  er  liages  als  einen 
Steg  der  d«tilaeh«ii  Diplomalie  «radiaiiMiii  laasen.  ErfrmHcher  Waiae  kommt 
Fitte  selber  im  weiteren  Verlaofe  seiner  Darstelltmg  immer  mehr  Ton  diaaer 
schiefen  Grundlage  ab,  und  schon  auf  Seite  44  H'ilirt  er  ><']iv  riclitig^  an?;:  'Wenn 
das  Herzogtum  Lotbringen  durch  den  Nürnberger  Vertrag  ein  wirklich  unab- 
hängiger Staat  geworden  wäre,  &o  h&tte  sieb  eein  recbtUcbes  Verh&ltnis  zum 
Ralcba  fortan  anf  völkerrechtlicher  Baais  wie  xwiacban  flramden  Staaten  vollziehen 
müssen.  ?l;i1f  ilessen  wird  <l;is  olxTstc  Reichsgericht  von  Anfang  an  als  eine 
Art  Wächter  über  die  Herzoge  eingesetzt,  um  jeden  ihrer  Umgriffe  in  die  Rechte 
des  Reiches  zn  ahnden.«  —  Wenn  man  diu  Arbeit  als  Ganzes  betrachtet,  so  ist 
dnreh  aie  eine  lange  empftmdene  Lfleke  onserw  historiachen  litteratar  gllleklieh 
ausgefüllt.  l;nd  bei  Heranziehung  der  oben  erwälmten  Winkelmaiuischen  imd 
Wolframschen  Beiträge,  sowie  einer  später  prsriiienenen  einschlägigen  Arbeit, 
gedruckt  in  der  Metzer  Zeitung  189L,  No.  241-  244  (Abdruck  aus  der  Magdebg. 
Zig.)  kann  man  aich  jetat  mit  geiinger  Mfihe  eingdiend  Ober  die  verwickelten 

atanlsrechtUchen  fieàehnngen  Lothrinfena  ann  Reiche  ontenichten. 

 .  _  fVè. 

In  flf^r  Karte  der  Verbreitung  der  Deutschen  in  Europa,  vnn  Professor 
i>r.  H.  Nähert,  ülogau  (Karl  Flemming),  besitzen  wir  endlich  eine  kartographische 
Daiatelhmf ,  die  a«f  znrerllssigen,  zum  grossen  Teil  amtlichen  Qaellen  beraht  und 
in  einem  Massstabe  gcz«  il  hiiLt  i-l.  der  eine  genauere  Orientierung  über  den  gegen- 
wärtigen Besitzstand  dei'  iloulsi  licn  NationnÜtät  erniM^^litlit  Grössere  entdeutschte 
Bezirke  hat  man  gelb  schrafüert,  obwohl  man  wusste  und  es  auch  in  den  Bemer- 
kungen ausgesproehen  hat,  dass  wegen  mangelnder  wissenschaRlicher  Torarbeiten 
»das  Gewisse  und  Wahrscheinliche  noch  nicht  unterschieden«  werden  kflooe.  Ea 
wäre  die  Frage  berechtigt,  ob  man  unter  solchen  lîinsfîinrli  n  nicht  hessrr  ^othan 
hätte,  sich  uui  die  üanstellung  des  gegenwärtigen  Standes  zu  beschränken.  Denn 
die  kartographische  Dnrstelhmg  erheischt  mehr  als  jede  andere  gesicherte  That- 
sacben.  Und  ea  werden  noch  so  manche  Jahre  vergehen,  ehe  die  Wissenscliafl 
genau  frs-t'^estellt  haben  wird.  wHrhe  Gebiete  im  "We-lon.  PtVlcn  und  Osi.  n  im 
Laufe  der  Jahrhunderte  der  deutschen  Zunge  verloren  gegangen  sind.  ---  Indessen 
aoll  gern  anerkamit  werden,  daas  vorlteg«ide  Karte  in  diesem  Pmkte  eine  klage 
Yoisicbt  erkennen  lisat:  Fttr  Lothringen  ist  die  Frage  der  ehemaligen  Ausdeh- 
nung des  deutschen  Sprachgohietes  inzwischen  ;:r!n^t  worden,  und  es  7eij;t  sich, 
dass  Nabert  in  Bezug  auf  dies  Land  im  Wesentlichen  das  Richtige  getroffen  hat. 
Kleine  Abweichungen,  wie  die  Einbeziehung  von  Wallersberg  (Watimont)Qnd  Silber- 
naehoi  (Servigny),  die  stets  eine  romanisehe  Bevdlbemng  seigai,  in  das  die- 
malige  deutsche  Sprachgebiet,  können  bei  einer  so  umfassenden  Arbeit  nalürMrh 
nicht  gerfigt  werden.  Auch  in  Bezug  auf  das  Elsass  glaube  ich,  dass  Nabert, 
der  hier  eine  grössere  Verscliiebung  des  nationalen  Besitzstandes  nicht  erkennen 
ttaat,  redit  hat.  Allein  im  Leberthale  scheint  mir  hier  seine  Darateltong  nicht 
richtig  zu  sein  ;  denn  auf  Grund  des  bisher  von  mir  Uber  dasselbe  gesammelten 
archivalischen  Materials  bin  ich  sr'hcr  vnn  Tnciner  anfänglichen  Meinung,  als 
habe  hier  eine  Verschiebung /.u  unsciua  t  uguiislvii  sliütgefuudun,  zurückgekuuuueu. 


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-  258  — 


•7-  Im  Sttden,  besonder«  am  Lago  Maggiore  dtrfte  der  iattaé^  TeriMt  nkht 
meriieMicsh  4bertrieliea  sein.  bideMMn  hier  wie  flr  die  nnleten  andecenlMM» 

tnn^^^^en  erst  eingehende  wissensrhaftliche  EiBzelimterssebDiigeB  ftlfeweriet  wer- 
den, ebe  eich  etwas  Genaaes  sagen  lässt.  -BOf^ 


P.  8BNff>r<>lolwnt  bat  in  den  »MitteilnceB  deelnatiluts  Ar  SstoReidûadie 

Geschichtsforschung«,  Xlll.  Hand,  I.  Heft,  107  fT  Die  Urkunfle  Friedrfchs  t.  fir 
Beaupré,  die  in  sehr  verstümmeltem  Zastnnde  auf  uns  gekommen  ist,  auf  Gmnd 
einer  Urkunde  Erzbiscbof  Arnolds  von  Trier  und  einer  solchen  Bischof  Heinrichs 
von  Tool  wieder  liergMtotlt  Die  Knuitnie  dea  Trieter  Privilegs  isl  den  Üetaai^ 
wflhligen  Entf eftnlwBinen  des  Hem  Arelnvar  Dwremoy  in  Naney  an  duHno. 


R.  Auvray  bietet  in  seinem  Homane  Lea  gens  d  Epinai  em  Werk  von  hcr^ 
vomgcnd*'  Bedeslnif  (Qr  die  tothringîtelM  Geschiebte.  Wenn  wir  tn  dieser 

Stelle  absehen  von  der  übrigens  mif  mossem  Geschick  ttnd  entschieden  dichte- 
rischer Begabung  entw  n  k^  Hen  Legende,  so  bleibt  uns  zur  Wurdigtuig  der  hieto- 
riüche  Uiarakler,  den  Auvray  seinen  Figuren  verliehen,  und  der  geschichtliche 
Hintetgrand,  in  den  er  sie  eingeteidmet  hat  in  üewt  Besiefannf  tritt  «ms  im 
VerüBflser  ein  tüchtiger  Kenner  der  lothringischen  Geschidite  (  iitucjjcMi.  d  r  sein 
Wissen  —  ein  ^<■l(f<npr  Fnll  fîir  ein*»n  Hom!in«rlireiber  —  vieirru  li  nns  den  pri- 
mären (Quellen  geschöpft  hal'J.  i>ic  Handlung  »pielt  in  Epinal  während  der  Jahre 
1488^1444.  Die  Stadt  ist  der  dtttdcenden  Herrschaft  des  MetMr  Bischob  mfide 
und  befreit  sich  mit  Gewalt,  um  im  Herzog  von  Lothringon  einen  wirkliehea 
Schützer  zu  finden.  Die  Bürger  täuschen  sich  in  ihrer  Hoffnung  inul.  na«  h  it  in 
sie  sich  einige  Zail  dem  alten  Herrn  wieder  angeschlossen  haben,  glauben  sie 
«AdKcb  im  franxfisischen  Kflnigtum  ihr  Heil.  Sachen  za  sollen.  IHe  Personen, 
welche  an  diesen  Eretgntsaen  beteiligt  sind,  hat  Auvray  zum  grössten  Teil  der 
Gesc!iit'lit<^  felh?t  entnommen  und  boweil  ilas  sich  bfiirteilen  lässt,  in  ilucm  Wi  ;;t'n  und 
Abbichten  historisch  richtig  erfa&st.  Die  Schilderung  von  Kinricbtungen  und  Zu- 
standen, so  insbesondere  die  Verfassung  von  Epinal,  die  SteHnng  der  Gesdileditor 
und  der  Commmu»  sind  klar  nnd  dnrchsicfatig  gezeichnet.  Selbst  (&r  die  Sdul- 
derung  der  Strassen  und  Hiitiper  hn\  Auvray  eingehende  Stndien  gemacht.  Wenn 
wir  auch  Kpinal  nicht  aus  eigener  Anschauung  kennen,  so  zeugt  das,  was  er  Aber 
Metz  berichtet,  von  guter  Kenntnis  der  allen  Stadt.  £a  wäre  zu  wünschen,  dass 
Auvray,  wie  Gustav  Fkeitag,  der  iUr  den  Franzosen  offenbar  Vwbfld  gewesen  ist, 
seine  tüchtigen  Kenntnisse  des  lothringischen  Lebens  im  Mittelaller  auch  wissen» 
schafUicli  verwertet,  etwa  in  »Bildern  aus  der  lothringischen  Vergangenheit«. 

Das  Bulletin  de  la  Société  phllomatique  vosgienne  No.  t?  zeichnet  sii  )i  dui -h 

Reichhalligkoit  und  Gediegenheil  ilii  e^  Jahr  besond«  r«  aus.  P.  de  Boureulle 
bringt  eiueu  Aufsatz  über  Elisabeth  Charlotte,  Gattin  des  letzten  lothringischen 
Hersogs  Leopold.  Bourenlle  hat  sich  nicht  begnügt,  einen  Lebensabriss  zu  gelten, 

sondern  vcr  uclit  —  und  zwar  mit  Glück  —  eine  Kulturschildemng  des  Lebens 

und  Treibens  der  damaligen  Zeit  b'  i  Hofe  und  im  Volke;  auch  die  pros^se  PoTüik 
wirft  ihre  Streiflichter  auf  das  friedli«      tlild  :   Die  l^-sct/jin^  von  .Nanry  liuicii 

')  Für  die  gründlichen  Quellenstudien  spricht  unter  anderem,  dass  gelegent- 
lich sogar  eine  bisher  unedierts  Urkunde  Bischof  Conrads  v.  Metz  in  geschirkter 
RinfOgung  voliinhalUich  Plats  Hoden  konnte. 


—  839  — 

die  Friiri^osen  im  spanischen  F.rbfn';:elcciege,  die  Heint  Ludwig»  XY.  mit  Marie 
Lescwska  elc.  koouueii  xur  Sprache. 

Ebenfalls  biographischen  Charakters  i»t  eine  Studie  von  A.  Beeolt  Ober 
Marguerite  von  Neufchâtel,  Äbfi«'sin  von  Ketnireinout.  Auch  Benoit  beschränkt 
sich  niciit  aul  die  Kiographie,  sondern  streut  in  grosser  Fülle  gelehrte  Kcrncr- 
bnigen  Aber  die  neuere  Kloctfirfeicliiohte  ein. 

E.  Pioet  hat  eine  Arbeit  über  die  fieeohiclite  v<»h  0«||abiir||  beigesleuorL 
Nach  einer  kaam  Orientierung  über  die  frflhere  Ckeeliiehte  der  Bot$  gieM  der 

Verfasser  auf  Grund  bandaehrifUielien  Materials,  das  im  Pariser  Kriegsarchiv  liegt, 

eine  Pj  ^^it■lîlln^;  der  Hclnporurif;  und  Emhorurr^  der  Kcsttinjj  im  lahre  1677.  Briefe 
von  Louvois,  Crequi  und  Monclar  sind  beigefügt,  durch  welche  die  bisherigen 
DarateUmigea  der  Eroberung  in  den  Einzelheiton  roehrlaclie  Jndening  erfahren. 
Wertvoll  sind  in  diesen  Schreiben  besonders  die  Andentm^aQ  ill»cr  die  weiteren 

Ab^ii-htfyn.  dif  dir»  Franzosen  h'A  Pnifirnmif  dr-s*  Schlusses  gr-lfnlff  haben.  So 
berichtet  Crcqui  bereits  am  10.  Marz  1H7Ï  an  I/ouvois:  Ce  lieu  (Dabo)  est  si 
avantageusement  situé  et  nous  donne  un  ai  bon  chemin  pour  nous  mener  à 
Stmaboorg  sans  passer  par  Saveme  etc. 


Oie  Resne  ilel*H«M»  Band  48,  S.  S57  fl;  Band  49,  S.  1  IT.  bringt  eine  in- 

teressî^anfe  A  (il m  Vnn  j  vin  J,  du  Hamrl  dp  Brptiil  üImm'  ilas  vielhf-iirochcno 
politische  Teitament  Herzog  Karls  Y.  von  Lothringen.  Karl  V.  war  bekanntlich 
kaÎMrlicber  GeneralUcutenant  und  liât  dem  Kaiser  Leopold  gegen  Franzosen  und 
lUrbisn  barmragende  Dienste  geleistet  Politisch  gehtttle  er  der  weitschaaendsn 
Partei  an.  die  in  den  Franzosen  den  gefährlicheren  Feind  als  in  den  Türken  sah, 
und  einen  Frieden  mit  dem  östlichen  Nachbar  schon  deshalb  für  wiin  i  hensw^^rt 
hielt,  um  Üslreichs  Stellung  im  Reiche  durch  die  FührerscJiaft  gegen  1-iaiikieu  li 
sn  rehabflitierMi.  Das  Testament  atmet  diesen  Geist,  gleichseitig  aber  vertritt  ee 
die  AufTabsung,  das»  Deutschland  nur  durch  eine  slrntfe  monarchische  Centrali- 
f»ierung  aus  seiner  politischen  Ohnmacht  herauskommen  könne.  !î(  rvorra!:'*»nde 
Ui&toriker  haben  auf  Grund  der  Überein:3timmung  der  auch  sonst  beglaubigten 
politischen  Aneirhten  des  Herzogs  end  der  Anstassoogen  des  Testamentes  sich 
für  die  Echtheit  des  Schriftstückes  ausge^iprochen.  Demgegenüber  ist  schon  früh 
darauf  hinge\\ne*-cn  wnrd«  n.  das»  die  Denkschrift  historische  Irrtümer  und  Ana- 
ctironismen  enthalte,  die  die  AulorschaA  des  Lothringers  ausgeschlossen  erschemcn 
lassen  and  als  Verfasser  des  Schriftstücln  iet  bald  àst  Kardlnd  Kgon  v.  FürstMi- 
berg,  bald  der  kaiserliche  Minister  Stratmann  bezeichnet  u'ordcn.  Du  Hamel 
ht  nun  nachstuwetsen,  dass  der  Autor  in  dem  Ahbf  de  Chcvrrmnnt  rincm  ehe- 
maligen Sekretär  Karls  V.,  zu  suchen  sei,  der  im  Dienste  Ludwigs  XIV.  das 
Sdwiftstflck  verfasst  and  dnrch  die  VetrOITentKchiing  desselben  wShrend  der  Vef> 
handlangen  von  Ryswik  m  tiriüh  den  deutschen  Fürsten  gegenüber  /.u  isolieren 
gc-  ucht  habe.  So  an^prc.  lii>iiii  mii  Ii  die  Ausfülirungen  vielfach  sind,  n  bloilif  t  ? 
doch  uneffindiiclt,  wie  Ludwig  seine  Zwecke  erreichen  wollt«,  wenn  er  den  herzog 
Kari  snm  Interpreten  der  flstreicMseheo  Politik  maeht  Einmal  war  Karl  schon 
lingst  gestoiAen,  nnd  bei  dem  Schwanken  des  Kaisera  war  eine  eventuell  lßH7 
ma«sfphcnd  prwcf  cnu  I'uHiIk  10  .lalire  später  durchaus  nicht  mehr  die  gleiche. 
Sodann  i^l  die  üenkschrilt  doch  uiiuier  nur  die  private  Äus)»erung  eines  Generabi, 


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der  nur  indirekt  die  Politik  beeinlluüst  hat  Damit  waren  die  deatscbao  Fürsten 
1607  nidit  mehr  bange  in  machen.  Weiler  ist  ee  bei  der  da  Hamelachen  AnP 

fassung  unerfindlich,  weshalb  Lnd\\ig  XIV.  durch  sein  Organ  Ostreich  so  ener- 
gisch gegen  Frankreich  Stellung  nehmen  lässt.  Das  konnte  das  Kaiserhaus  in 
Deutschland  doch  nur  empfehlen.  Und  endlicJi:  wie  lat  es  zu  erklären,  dass  das 
Testament  anftranaflsisehe  WendunfMi  enthilt?  GieTrNmmt  war  jedenlUb  in 

Lothringen  geboren,  war  Sekretär  des  lothringischen  Herzogs,  und  wenn  er  auch 
vielfach  in  anderen  Picnsfi  ii  gestanden  hat.  wird  der  dnmniigen  Zeit  entspre- 
cikcnd  doch  immer  das  FranzOsiche  vorwiegend  die  Spraelie  gewesen  sein,  deren 
er  sieh  bediente. 

Karl  V.  ist  wohl  der  grösste  Tx)tliringer,  der  den  Herzogshut  getragen  hat. 
Sollte  ihm  nicht  dieselbe  Wnrdijjnn::  zw  Teil  werden  könnrn,  wie  sie  jüngst  der 
Kclücksulsvcrwandte  Markgraf  Ludwig  von  Baden  durch  die  trelflictie  Schultesche 
Arbeit  er&hren  hat?  Die  Société  d*arcbëol<)fie  in  Haner  wtirde  «ch  mit  einer 
derartigen  Pabltkation  ein  hohes  Verdienst  erwerben. 

In  den  Annales  de  l'Est  hal  Aug.  Prost  seine  scliarfsiimigen  lintersuchun- 
gen  Les  institutions  judiciaires  dans  la  cité  de  Metz  zu  Ende  geführt.  Der  letzte 
Absclmilt  (189S,  Heft  I,  p.  1  S.)  besehlftigt  sieh  mit  der  Entwidœlnng  der  Ver> 

fassung  und  Justiz  von  1552  an  und  schildert  klar  und  übersichtlich  dm  vergeb- 
lichen Kampf  der  Metz^r  Sfjlhsllun  rlirhkcit  nuf  di<?:^(-Tn  Gebiete  gegen  den  Despo- 
ti&nma  de»  französischen  Küiuglums.  Meines  l^rachlens  sind  Prosts  Studien 
Uber  die  Metaer  Verfassung  Inslier  viel  an  wenig  in  Deutschland  beaehtet  worden; 
gerade  jetzt,  wo  die  städtischen  Entwickelungen  im  Vordergrund  des  historischen 
Interesses  stehen,  würde  eine  Berücksichtigung  der  Metzer  Einrir  litun^'^'n  und  der 
Froslschen  Arbeiten  darüber  auch  der  deutschen  Forschung  nuuitiauun  Gewuui 
suffthren  kflunen. 


Die  «Mémoires  de  la  Société  d'archéologie  lorraine*  etc^  tome  XU, 
{Sfi  série,  XIX«  volmne),  1891,  enthalten  tt.  a.  ForUksnng  nnd  Sehtnsa  der  Arbdt 
des  Grafen  EdsMRd  de  Martiepray  de  ReMéeoart,  betitelt  Im  atree  et  mbIm  ie 

Blamont.  Die  l>rirstellung  beginnt  mit  Heinrich  IV.,  znersl  crwSlmf  l^fî'V  Sif 
besclirankl  sich  zumeist  auf  Territorial-  und  Familiengeschichte  im  engeren 
ytaJimeu,  wobei  jedoch  des  üflereo  Gegenstände  von  allgemeinerem  Interesse  zur 
Sprache  luunmen,  soBIaraonta  Bemehimgui  an  Buqfuid  (p.  4ft— fiO),  besonders  aar 
Zeit  der  burgundisch-französischen  Wirren  (p.  77  u.  78)  ;  seine  Be7.ir  linMi;(.n  zu 
Lothringen  (p.  52,  59  u.  76)  zur  Zeit  der  Nachfolge  der  Anjou  ;  die  Streitigkeiten 
um  den  Metzer  bi^cbüflichen  Stuhl  14(iÜ  u.  1484  (p.  88  u.  92).  Mit  besonderer  Ausfülir- 
Ucbkeit  ist  die  Vereinigvng  Blamoints  mit  Lottiringen  behandelt  (p.  94  Ol).  —  Unter 
den  Heilagen  seien  hcrvorgelioben  die  Kegesten  zahlreicher  Lehensbriefe^  Ab- 
drucke von  Urkunden,  sowie  üesclueibung  und  Abbildung  der  Siegel. 

  We. 

Wer  die  Abhandlung  Haaa  WHaa  fiber  die  Sprachgrenae  in  LoÜiringen  im 
15.  und  16.  Jahrhundert  im  Jahrbncb  II  (1890)  gelesen  hat,  wird  ein  nena  W«k 

dr<??clhen  Verfassers  Deutsolie  und  Keltoromanen  in  Lothringen  Hofl  der  Bci- 
Ir^c  für  Landes-  und  Volkskunde  in  Ivisass-Lotliringen.  —  Strassburg.  Heitz  und 
Mttndel)  luil  Spannung  in  die  Hand  neluuen  nnd  seine  Erwartung  nicht  gelluscht 
finden. 


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in  der  Thst  briufl  diese  Arbeit  dee  IntereRsanten  recht  vieles. 

Vor  Allem  sciieial  sns  in  überzeugender  Weise  der  Nachweis  erbracht  zu 
sein,  dfii^s  S]irach!rrf»nze,  wie  sie  der  Vprfrtf?ser  flir  das  15.  und  16.  Jafirlninrlert 
in  Boiner  oben  zitierten  iJntersuehong  ermittelt  hat,  niciit  weit  von  jener  ianie 
•bweieheo  kann ,  welche  nach  BOdong  zweier  fescUoseener Spneligebiete  deulaeli 
und  romanisch  in  Lothringen  schied.  Recht  lehrreich  erscheint  uns  in  dieser 
Hinsicht  die  Übersichtskarte  nni  Endo  des  Büchleins.  Damit  ist  freilich  die  An- 
naiime,  ûaas  Metz  einmal  eine  deutschredende  Stadt  gewesen  sei,  völlig  abgelhan. 

Noch  ttbemechender  dirfte  fBr  den  Leaer  daa  Etgeliaia  aeiii,  an  welchem 
der  Verfasse  r  iiber  die  iin]praiiglidw  HatiMUÜÜit  jener  Qrla  gelangt,  welche  er 
in  die  Weilerklassp  einreiht. 

Unter  dieser  bezeiciaiung  lasst  Wille  die  Orte  ztisammen,  welche  aus  der 
Zwsinmeneetatmg  eines  (fast  immer  gerwaniechen)  Pereoiieninamena  mit  den  En» 
dnogen  »Tillare,  villa,  curtis,  masnile,  mons<  entstanden  sind.  Für  dieee  Orts- 
namen, wenigstens  für  die  auf  »vill.iro.  rnrtis  und  villa«  endigenden,  wurde  his- 
ber  von  deutschen  and  telbsi  von  einigen  ü-anzöüischeu  Forschem  angenommen, 
dma  Mt  ursprünglich  deviaehe,  nach  der  vorhenachendeD  Hainmg  atemamnche 
Otte  aaicil  —  ihnlicli,  wie  vielfach,  z.  B.  vcoi  Arnold,  die  Orte  auf  »ingen«  den 
Alemannen,  die  auf  >heim<  endigenden  den  Franken  rnpcprhrif  bcn  wurden.  Witte 
stellt  nun  auf,  dass  diese  Orte  der  Weilerklasse  nicht  nur  nicht  alemannischen, 
sondern  geradezu  keltoromanischen  Ursprungs  seien!  Der  Verfasser  fQhrt  gewichtige 
nd  woU  enragene  Gründe  fBr  diese  Meinung  vor;  doch  scheint  ans  in  dieser 
Pnrhit  das;  letzte  Wort  noch  nicht  gesprochen  zu  sein.  Der  gmnanische  Personon- 
uame  in  diesen  Urtsbezeichnungen  beweist  freilich  zunächst  nur,  dass  diese  Sied- 
lungen erst  nach  der  Einwanderung  der  Germanen  entstanden  sind,  was  der 
Terlaseer  nidit  verlteant  (S.  64). 

Es  war  uns  ferner  interessant,  den  Nachweis  geführt  zu  selten,  dass  auch 
in  Gallien  —  wie  es  für  (  iberitnlion  längere  Zeit  '<f  hnn  bekannt  ist,  die  germa- 
nischen Personennamen  bald  auch  bei  der  emheimisclteti  itcvölkorung  beliebt,  ja 
sogar  Torfaerrsehend  üblich  worden;  dagegen  scheint  der  Satz  doch  wohl  zu  weit 
zu  gehen,  dass  —  Seite  61  —  »wenn  auch  nur  bei  einem  einzigen  Weilerorle  des 
•denfsrhfn  Sprachgebiete?  <'lu'iiifi!i^e  keltoromantsche  Nritionnlifät  nnclijinwiesen 
»worden  ist,  diese  mit  Sicherheit  auch  für  die  übrigen  Orte  dieser  Gattung  an* 
•feneuraen  weiden  kannl«>) 

Aber  auch  sonst  scheinen  nieht  merhebliche  Rinwände  noch joicht  hinreichend 
he>eititr(.  Bf-i  N.  ujrriindnngon  nm  den  prüfen  Zclhni  nncli  d^r  tcrmanischen  L.ind- 
oahme  spricht  doch  wohl  zuvörderst  die  Vermutung  dafür,  dass  sie  von  den  Kin- 
«uderem  besiedelt  worden  seien.  Die  zorflckgedrtagte  einheimische  Race  halte 
-wohl  vorerst  an  ihren  alten  Sii/t  n  ^»-nni;;  die  erobernden  Stämme  aber  muss 
insn  5!ic!i  «tow.ilfift  aufslridicnd.  ausdehnungsbetlnrf'i;:  d-  nki-ii  Da/n  Vnrnmt  der 
Nachschub  ans  den  alten  Sitzen,  der  jedenfalls  noch  einige  iieneralioiien  andauerte. 
Warde  dn  Mleher  doch  noch  znr  Zeit  der  Abùi»rang  der  leges  Rurgundiomun 
wndrgftMifh  vorgeMlwo  nnd  die  Landverteilinig  flIr  diesen  Fall  geregelt  Um 


1)  Wäre  z.  B.  Abonconrt  —  Aboni-»  viMn  —  einf»  von  Haus  aus  romanisch 
sprechende  Siedlung  gewesen,  und  ebenso  Hettlamvillc,  so  wären  nach  Lage  dieser 
Orte  darana  woU  nimmer  die  dentschredenden  Endorf  and  Bettsdorf  des  spftteren 
lGlt«laUers  geworden, 

16 


—  242  — 


wieviel  mehr  ist  sotcber  Nachzog  mranehmen  bei  Franken  nnd  Atonannen,  die 

mit  ihren  Tir?^prf^np;1ichrn  Sitzen  in  (lirekfrni  Ziisanimenlinn'jr  jroMiflten  waren. 

Eine  Neugründung  kcUoronianischer  Orte  vollends  am  rechten  üheuiufer 
will  ons  fBr  die  hier  in  Frage  kommende  Zeit  völlig  ausgeschlossen  erscheinen. 
Wie  kommt  es  femer,  dass  die  Orte  der  WeOerUaaM  dann  sd  fehlm  sebeineB, 
wenn  Gnlhcn.  Hurgunder  oder  Longobarden  als  Ansiedler  in  Frage  kommen, 
da  doch  auch  in  diesen  Strichen  keltocomanische  Berötkerang  saas  and  neue 
Ansicdlungen  audi  da  entstanden  V 

Wird  man  nteht  Oberhaapl  ana  den  eharakterisliidien  Endanfen  der  Oit^ 
namen  Schlüsse  nicht  nur  auf  die  Sprache  der  Gründer,  sondern  auch  aof  Zdt 
und  Umstände  der  nrnntlnn«:  ziehen  nu'l'iFfn?  ?n  Rllt  es  wohl  Jedem  auf,  dass 
die  »ingen«  und  >lieuii<  (>ing<  und  >hurn<  bei  den  Hajuvaren)  in  den  Gegenden, 
wo  die  Devtaehen  vor  Ueberaelureitnng  der  rSmiachen  Reiehagrense  aaaaen,  vei^ 
hftltnismässig  dünn  gcsäet  sind;  dass  die  angeblich  alemannisclien  >ingen<  in 
l-rtUiringen  und  Schwaben  massenhaft  vertreten  sintl.  dass  dip  »heim«  sich  wie 
ein  Keil  tief  zwischen  dies«  Gruppe  bis  zum  Sundgau  hmauf  einschieben,  sodass 
die  »ingen«  im  Elaaaa  hat  völlig  Cehlenf  Eine  aynoptische  Karte  durfte  hier 
manche  Gedankenreihe  anregen!  Bemerkt  sei  nur,  dass  die  Orte,  wo  die  >villft< 
und  »villaro«  hSiifi^  ^inrl,  «n  ziemlirb  von  fkT?c!ben  Rirhtunp  ans  nn<l  wohl  auch 
gleichzeitig  christianisiert  worden  sein  möchten;  endlich,  dass  em  Anleimen  der 
lateinieehai  ITrktmdensprache  an  eine  gwmaniache  Tocahel,  die  den  heoli|«o 
deutschen  Worten  »Weiler,  weiter«.  Vgl.  die  Bchweiser  »wyl«,  entaprach,  dodi 
nicht  ausgeHchlossen  scheint. 

Aus  diesen  Einwürfen  mag  ersehen  werden,  wie  sehr  die  Lektüre  des 
genannten  Bndiea  anregend  zn  wirken  im  Stande  ist;  daaselbe  enthilt  dea  An* 
/.ielicndcn  noch  so  mnnelieH  Andere  und  kann  Jedem,  der  sich  für  Fragen  diew 
At  t  inl<--rr>^ii'r1.  nur  einirfuhli  ii  wnlcn.  AiisHihrungen,  wie  die  über  da«^  Hcrrrhon 
der  romanischen  Sprache  um  Trier  bis  ins  X.  Jahrhundert  u.  dgl.  mehr,  im  be- 
aprochmen  Werke  aeliMt  naehznleaen. 


Sous  Ic  titre  Das  Rbeinisohe  Germanien  in  der  antikei  Litteratur  (U-ipzig. 
Tcubner  1898.  g.  in  U.  14.—)  M.  Ic  professeur  Alex.  Rieae,  de  Francfort,  vient 
de  fadre  paraître  nn  ezeellent  onvrage.  Le  but  de  lenteur,  ainai  qu'il  l'indîqae 

lui-mfime  dans  sa  prffare.  a  élé  de  réunir  toutes  hs  cihnlinns  des  ^rnvn.Ti' 
anciens,  propres  à  éclairer  IV-lude  de  l'histoire,  de  la  géographie  et  de  l'état  de 
la  civilisation  dans  les  pays  rhénans  (le  territoire  de  Metz  compns),  et  eela 
diaprée  lea  meillearea  éditiona  critiquée. 

Le  volume  se  divise  ainsi  naturellement  en  trois  parties  distinctes.  L> 
première,  pnrempnf  historique,  remonte  anx  (emp?  pr/'romains  et  s'<''!end  j'usqu'à 
la  chute  de  l'empire  au  V«  siècle.  L  ensemble  »e  subdivise  en  périodes  plus  OB 
moina  loognea,  et  la  chronologie  eat  ioqjonra  autant  qne  poaaîble  Boigneoaement 

Dans  la  seconde  partie,  l'auteur  a  dâ  ae  boÊner  à  ranger  aea  citation  daw 
l'ordre  chronologi(jue  des  écrits  eux-mêmes. 

Dans  la  tioisième  eniln,  et  non  la  moins  intéressante,  il  rapporte  successire* 
ment  ce  qui  a  trait  aux  constmeliona,  villea,  campa,  caateb,  armiea,  factiS- 
cations,  forêts,  chemins,  maisons,  bains,  villaii  aqUeducs,  temples,  etc.  Le  dernier 
chapitre  (XV*)  nous  livre  une  foule  de  renaeigniemMitB  particulièrement  daetùM» 


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—    24H  — 


à  éclairer  Im  découverte  fUtes  dans  les  pays  ân  Rhin  et  à  éonmr  d^eueileDtes 

indications  sur  Tétai  de  la  civilisation  pendant  T^poquc  gallo-romaine.  Deux 
tables  fort  exartes  et  fort  bien  faitrs  terminent  le  vnliune  (500  pages). 

Ce  livre,  comme  l'espère  i  auteur,  nous  semble  non  seulement  utile,  mais 
même  indispensable  pour  quiconque  vendra  s^occoper  sérieasMnent  de  Tétode  de 
la  période  galIfr*romaiiie  dans  nos  pays,  et  noua  ne  pouvons  nous  empêcher 
d'a()|il;nifîir  sans  réserve  h  la  iii.-inière  dont  l'auteur  s'est  acquitté  de  la  fâche 
qu'il  s'était  imposée.  Peut-être  beaucoup  eussent-ils  désiré  que  les  citations  d'au- 
IMBS  dont  la  véraetté  est  m  pen  suspecte  fassent  précédée»  d\iiie  croix  ou  d\ni 
astérisque.  Mais  c'est  là  on  désir  q|m  n*Ote  alnolinnent  fleii  an  mérite  de  Toonvre. 

M.  le  prof.  Alex.  Rie?c  nous  promet,  r\?>n%  If  cas  oii  son  ouvrage  Ferait  bien 
accueilli,  un  second  volume  dans  lequel  les  iiis(  itptions,  les  écrivains  postérieurs, 
les  chartes  mêmes  seraient  mis  à  contribution,  pour  élucider  l'élnde  de  la  même 
période.  Noos  ne  doutona  pas  de  raccneil  et  espérons  qoe  bîentét  nons  poomna 
de  nouveau  envofer  h.  ravteor  nos  mettlenreB  félicitations. 

  P. 

La  Société  d'archéologie  lorraine  (Nancy)  a  achevé  l'an  «L  rnii  r  ilans  ses 
mémoires  la  publication  de  l'intéressiml  r  l  important  travail  de  M.  F.  Barthélémy, 
Reelierclies  arehéologiqHes  aar  la  Lorraine  avant  l'histoire,  ouvrage  couromié  par 
TAcadémie  Stanislas  (Prix  Herpin  1888)  et  déjà  publié  en  volume  la  même  année 
(Paris.  Kaillere,  19,  rue  Hautcfouillc  ;  Nancy.  Sidot.  3,  rue  Raugrafl).  L*antenr 
s'est  donné  le  but  de  rerrii  illir  i  l  <]•■  .  în^^or  méthodiquement  li  -  d  u  nnicnts  re- 
latifs aux  Ages  préhistoriques,  découverts  jusqu'ici  dans  l'ancien  département  de 
la  Meurthe,  tel  qn*il  était  avant  1871,  d'inventorier  et  de  décrire  sommairement 
les  objets  et  leurs  gii^ements,  d*étttdier  enfin  les  monuments  les  plus  anciens 
du  pays.  L'auleur  s'acquitte  de  sa  tâche  avec  beaucoup  irAniditinn  et  de  critique. 
Après  quelques  généralités  sur  les  matières  qu'il  va  aborder,  l'auteur  passe  & 
Fétude  de  l'époque  néolithique,  parle  de  ses  gis«nettts,  des  habitations,  mœurs, 
sépultares,  des  armes  et  outils,  des  stations  (Ddime,  Jlorville,  Salivai,  Salonnes),  etc. 

Vom  l'époqne  des  métaux,  difficile  à  bien  (li5fino;iier  en  périodes,  l'autenr 
passe  en  revue  les  armes,  outils,  parures,  poitTies.  d< nii  les  sépultures,  les 
fortifications  et  ajoute  quelques  lignes  sur  les  briquelago»  de  la  Seille. 

Lé  volume  est  accompagné  de  deux  cartes  et  d^nne  foule  de  planches, 
«lUOlqnes-unes  (Tune  prnnde  benuté.  repri^Kentnnt  la  plupart  des  oliji't.s  eités. 

L'auteur  n'est  pas  un  vulgarisateur,  c'est  un  chercheur,  un  «Tudit;  il  ne 
s'attarde  pas  à  exposer  des  systèmes,  moms  encore  a  en  édilier.  11  recueille,  classe 
et  préaenle  les  doeumeots  et  les  fÛts  avec  beaaconp  d^ordre  et  de  méthode,  et 
s'il  se  permet  des  conclusions,  elles  ne  dépassent  jamais  les  bornes  d'une  ex- 
trême prudence.  Cest  donc  pour  notre  pays  un  livre  excdîent  à.  consulter  et  à 
étudier. 

Un  répertoin  paleo-ethnologique,  publié  par  Tantenr  dana  les  comptes 

rendus  de  l'associatioa  française  pour  l'avancement  des  sciences,  peut  être  con- 
f-ifl^ff''  comme  le  complément  rlu  volume;  il  donne,  dans  des  tableaux  fort  clairs 
et  bien  ordonnés,  un  aperçu  rapide  de  la  période  préhistorique.  Ce  répertoire 
est  niivi  dHnw  carte  à  légendes  coloriées  conforme  aux  types  adoptés  au  congrès 
intoinalional  de  Stockholm. 

  P. 

!«♦ 

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—   2U  - 


Cuipt  yltriièi  fl  eaMiié*,  par  F.  larllMlemy  (Nanrv.  Crepio-Leblond, 
Passage  da  Casino.  in  8«,  40  pêget).   Catte  brochure,  extrait  anticipé  dtoi 

M^'moires  de  la  Soriété  d'.irclKdlnjrit»  <\i^  Nnnrv,  est  destinée  à  jeter  un  feu  de 
lumière  sur  la  question  obscure  des  fortificalions  préhistoriques.  Nu)  n'Alait  plus 
à  nrtflN  de  M  pfooottcftr  dans  la  qvaation  qva  M.  Barthélémy,  le  pnix  ipal 
pféeentaiit  de  Varchéok^que  piéhislorique  dans  nos  contrées.  11  le  fait  néaiH 
moin?  îivcr  ré«sçrrp  ariivi^  aux  rnnclusirms  suivante^:  !<•  L'action  ilii  fm  sur  It"^ 
matériaux  des  retraiiciienients  était  destinée  à  les  consolider.  2^  Les  bhquetages, 
campe  calcinés  du  pays,  tuMdaa»  temoatant  à  an  état  MnAiqM  de  cmBsetîm 
et  eont  Twawe  d\iM  nême  laee.  8»  Uépoqae  de  leur  oonatmclioB  est  eertaiM« 
mr^nt  préromaine,  et  probaUemeot  celle  de  la  Tèoe.  L*aatew  adoMt  d'aiHeon 
dea  Qzeeptiona.  » 


Yen  Kraae,  KaatC  aad  ANerlaai  ht  Beaae^jelkriafeB  ist  der  Tîerte  Baad 

crschiem  n  tnid  hat  das  grossarlig  angelegte  und  trefflich  ausgefiïhrte  Werk  zoii 
Absclduss  gebracht.  De  r  î'(  s;>t  ci  Imn;:  tîf  s  gesamten  auf  Lothringen  bezügHdien 
Teiles  soll  im  nächsten  Haiide  eine  ausführliclie  Ârbcit  gewidmet  werden,  die  vor 
allem  die  bei  einem  derartigen  Werke  nUTermeidlichett  Nachtritfie  bringea  and 
einielne  Irrtümer  hericlitigen  wird.  Heute  sei  jaa  avf  das  orientierende  Register 
hingewiesen,  lüf  Rri.  litnriicr  des  Bandes  erst  rr?rlilir«st.  Kran?  hat  sich 
nicht  begnügt,  ein  einfaches  JNamensverzeiclmiâ  zu  geben,  sondern  eine  fein  ge- 
gliederte  sachliche  EinteUimf  des  gwanten  StoffiM  anfgeetellL  Kv  eüm  Vaueh 
hätten  wir  noch  Ar  das  Begbter  gehabt.  Bei  Orten,  die  eine  groese  Anzahl  von 
Bauten.  Alfcrlnmrrn.  Kiin«tgcpcns(nnr!rn  ofr.  anf/nuL-iscn  hnbr-n.  vcnvc  r s  unseres 
Erachtens  angebracht  gewet^en,  im  alphabetischen  Urtschaitsvcrzcichnis  unter  dem 
Namen  dcv  betreffenden  Stadt  die  Gebäude  etc.  mit  hinwdiender  Seitemahl  al* 
phabetiseh  anfnifllhren.  So  würde  a.  B.  filr  den  graasm  Absdinitt  «Mets«  eine 
alpliabetischc  AufTiHirmig  der  Kirch»  n.  Kl"strr.  der  nnhriken  Pr!vafhStisi"r=  (ohni* 
Nennung  der  einzelnen),  »Itömerstrassen«,  »Sammlungen«  etc.  da-s  Aufltaden  für 
denjenigen,  der  das  Buch  nicht  häufig  handhabt,  wesentlich  erleichtert  haben. 


JAHR-BUCH 

lier 

Gesellschaft  für  lothringische  tieschichte  und 

Altei'imiiäkuude 



VIERTER  JAHRGANG 

(Zwm  HiLm) 

1892. 

ANNUAIRE 

DK  LA 

SOaM  VHI8T0IRË  ET  D'ÂBCHËOLOGlË 

liOREÂlNË 

QUATRIÈME  ANNÉE 

(DsmiftiiB  Partib) 

1892. 


JAIIR-BU 


der 


Gosellschaft  für  lothriDgi&Ghe  Gesctaichte  luul 

ÂltertoMkiuide 


"4^*  Vierter  Jahrgang  -ne^ 

(.ZwKm  Hiun) 


METZ 

Verlas  toh  G.  Scrwa,  Hoia«caaÄin>ua. 


L 


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InhaUsâberddit  —  Table  dœ  matières. 


Rischot  Bertram  von  Metz.  Il»)— 1212.  Ur.  Giinllier  Voigl.  Üanzi^  ...  t 
Histoire  du  comté  deCréhange.  Par  l'abbé  Victor  Châtelain,  Neuilly-aur -Seine. 

»e  partie   6» 

Decempagi-Tarquinpol.   Oberlehrer  Dr.  Wichmaiin,  Metz  110 

Notice   sur  l'ancienne  paroisse  de  Saint-Simplice.  d«>  Meiz.    Far  lVif)h(' 

J.  F.  Poirier,  curé  de  Peltre   IH7 

Vatikaniache  Regesten  znr  Geaehichte  der  Metzer  Rîrrhe.  Arehtvdiiwktor 

Professor  l>r.  \V.  Wiegand,  Strassbiirg.    2  Ti  il  214 

Recherches  sur  l'orflrr  r?(  s  Kn' i  os-Prrt  heur*;  ;'i  Mi  t;     l  'ar  Fr.  G.  Thiriot  des 

Frères-PrCcheurs.    Mouleau-.'\rcachon  (Oironde;   2H2 

Dîe  fiteste  Kathedrale  zu  Metz.  Ardurdirektor  Dr.  6.  Wolfram,  Metz  .  .  940 
Patois  lorratD-mesnn.  —  Daillements  recueillis  sur  place  par  Frant^ois 

Ronnardot,  Paris.    Compoeitîons  poétique»  f>ar  l  abbé  Hubert  Vion, 

rnré  de  Kazoncourt  251 


Ki}rh«rsrtiau  88» 


.lahreslHîncht  über  t\u-  'rii.ili^'kctf  der  Ge- 
sellschaft für  lothringische  Geschichte 
and  Alterlnmakmide  vom  Janaar  1892 
bis  April  1893  366 

V«Tzei<'Iiriis  ilt-i  .Miiu'H'''!*-''  rf<\>o!î- 
itchait  für  lothringische  Geäciuchte  und 
Altpiiumskande  ......  8Ai 


(knnp?t 


ilii  de»  travaux 


A  Sdclrli'' 


d'histoire  et  d'archéologie  lorraine  du 
mois  de  janvier  1886  au  mois  d'avril 

1Ä83  2«i7 

Tableau  des  meinbi     to  la  S<»ciété  d'his- 
toire et  d'archéologie  lorraine  .  2S4 


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Biscliûl  Bertram  voiijMetz. 

1180—1212. 

YtiQ  Dr.  Gflnther  Voigt,  D«nzig. 


VORWORT. 

Schon  laiiîtt'  snchic  iih  in  stiller  Klostor/.ello,  in  des  hnlicii 
Kloriis  ncilicii.  nach  einem  Mann,  an  dem  mein  Herz  (îefallen  (linde, 
cinetn  Manne,  den  Siltenreinheil,  Tugend.  Wt-'-cn  schmüi  kton.  f.aii<f 
suc  hte  n  Ii,  iluch  ninimer  wollle  kommen  der  lùx'lnilr .  mein  iMülien 
y:al'  i>  Ii  la>l  schon  aul*.  Die  Augen  fiillten  sicli  mit  I  hränen,  wenn 
ich  .schauen  mus.sle,  dass  in  all  den  Kirchen  Chrisli  um  mich  h(!r  kein 
einziger  in  seinem  Hirteuamtc  voll  bewährt  sich  zeigte..  Doch  da  er- 
schienest du  in  deiner  lichten  Heiligkdt.  Der  Trauer  dOstres  Dunkel 
hatte  mich  umgeben,  jetzt  jauchzte  ich  in  Freuden  auf.  Waa  idi  90 
!<ehnlichst  stets  erstrebt,  das  hatte  ich  in  dir  gefunden.  Um  so  höher 
i^tand  mein  Gewinn,  aU»  gegenwärtig  Leute,  die  dir  ähnlich,  fast  uns 
fehlen.  Kamn  giebt  <'s  heule  einen  Ort,  der  würdig  wäre,  da.ss  der 
Men.schensohn  sein  Haupt  dort  niederlegte:  sclilecht  wie  die  Herde  ist 
<ler  Ilirte.  Kaum  findet  man  wohl  unter  aberlausofid  Menschen  einen 
durch  Tugend.  Ki  itianiigkeil  und  Weisheit  ausgezeiclmel.  Du  bist  ein 
solcher  Matm.  du  bist  der  feste  Fels,  an  dem  ich  hange,  du  die  helle 
l,euchtc.  die  mir  strahlt  am  dunkeln  Orte.  Dir  geh  ich  ganz  mich  hin, 
auf  dass  durch  dich  ich  bes.**er  werde  und  bekannter.  Tnd  darum 
habe  ich  mein  Erstlingswerk  dir  Obersandt,  das  BAchlein  von  dem 
KOnig  und  den  sieben  Weisen. 

Nimm  freundlich  meine  Widmung  an,  das  Buch  empfange  durch 
dich  erst  seine  Weihe«. 

Mit  solchen  \Vort«'n  begrftsst  der  Mönch  Johannes  \  on  Haute.seille 
den  Bischof  von  Metz,  Bertram,  als  er  ihm  nm  das  .lahr  1184  seinen 
Boman  -Dolopatho«  -ivc  de  rc^re  et  septem  .>iapientibus'  'i  widmete. 
Man  hört  au.s  .««'ineri  Wrirlen  den  Lohredner  heraus:  etwas  stark  sind 

1)  ed.  Oeitlerler.  ^Slrassburg,  IHT^i.  Die  Eingangxwortc  liabr  ich  frei  at)erD«lzl. 

1 


(lio  Farl)('ii  aiifjictrajrfii.  ÏUtch  auch  andere  (^)uelit*ii,  liie  holUcilraiii 
/.(Mllich  iialu-  rjtcheii,  rühmen  st'in  hohe^  W  issen,  »eüie  Gercchtigkeibi- 
liebf*,  seine  Tliaten.  riizweifeUiail  hat  mnf.  PerüTmtichkeil  atif  dtp 
Zeitgenossen  nii'lit  geringen  Eindruck  gemacht.  Es  soll  auf  den  folgipo- 
den  ülätteni  versnchl  werden,  sein  Wirken  im  einzehien  2a  stchildern. 
darzuslelten,  was  er  als  Rei<-h.4finrst,  als.Bisichof  seiner  DiOzese  und  aln 
Stadthcrr  von  Mclz  yreleislel. 

Die  Arhf'it  henihf  /n  oiiiem  'I'(m1<'  auf  inx  h  imjîodruckleiii  urkund- 
lichen Nhilcrial,  das  ich  auf  dein  Kaisorl.  Hezirksarchivo  zu  Mclz.  jinf 
der  '^(fiflt.  fîihliothck  ohciida  mid  den  Anliivc--  départeiniMitalos 
M<  iii  thr-t'l-.Muscllc  /.u  Nau<  y  wahrend  «ler  .Spiil-sonunei-  und  llerb^i- 
inunalc  des  Jalu-es  IH'.K)  <iesunnnelt.  Für  da!<  mir  dort  in  reieliciti 
Ma.s.se  hezeij^U>  Enly:egenkonuuen  und  die  Liebenswiu'digkeit,  mil  weklier. 
selbst  im  fremden  Laude,  nieine  Nachforochangen  unterstützt  worden, 
sage  ich  an  dieser  Stelle  den  hetr.  Herren  Vorstfinden  imd  Beamten 
meinen  besten  Dank.  Meinen  hochverehrten  Lehrern,  den  Herren 
Prof.  Ur.  Brcsslau  und  Prof.  Dr.  SchefferrBoichorst,  sowie  dem  Direktor 
des  Kaiserl.  Beztrksarchivs  /u  Met/,  Herrn  Dr.  Wolfram,  der  dieseStudie 
angere^M  hat,  spreche  i'  fi  für  das  wanne  Interesse,  welches  sie  an 
dem  Forttmug  meiner  Arheil  nahmen,  besten  Dank  aus. 


VsrieiolMit  tialfer  5ft«ra  wtMtoriMbreaéea  AbkfimagM. 

Itr<!.  ilio  in  |{oil:\vM>  il  angefügten  Regelten  Rertnins. 

M.  II.  A.  Kais.  iJvzirksaicliiv  zu  Metz. 

N.  1).  A.  Arcliiveä  düpaiU'iiu'Dtali'»  de  Meurlhe-el-Muselle  /u  Nam  y. 
Vng.  Ungedrackl. 

s.  s  Moimmonia  (icrinaniac  hislorica.  Aldcihmu  S(  ri|>i<)i<>s 

liim.  Ili>i()ii<-  u'<'ii<-rnle  de  .Metz  p«r  dos  religieux  liénédictins.    7  BSode. 

17(;U— «9. 

JalTM..  |{i>ur,.>,ia  {>„ntilicuni  Romanorum  ab  cond.  eccl  ad  a.  119B  ed.  Jaffé. 

••'lit.  II.  cur      U'm'cnfeld,  F.  KaKenbntnnrr.  I».  Ewald.  Leipzis 
J»onh.   lU'^^csta  iMiiilKh  lUii  :<l>  a.  IIW    IMH  rd.  A.  l'otlliast     |{«>ilin  1H74. 
S«!.  Sluiiipf,  Veizeichni»  der  KaiHvriirk.   Innsbruck  1868  (Hand  Ii  u,  Nai  l»u. 
von  Stampf,  di«  Heictiakanzler;. 
R{i.-Fi.  J.  F.  HöhmcT,  Rpgc»ta  imperii  V.  mI.  Kicker.   Innabrack  1881. 
ti.  I>.  ohno  Datum. 


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Kapilt'l  1. 

Bertnun  vor  sdner  Erhebung  auf  den  Heber  Bischofestiihl.  Der  Sraner 

WaMskeii 

iierthold  -  so  nannte  sich  Heilram  bis  zu  seiner  Krlielniii^  auf 
fI<Mi  Motzer  His(  hofsslnlil')  —  staninito  aiK  einetn  vornehmen  sächsischen 
(iesclih'cltff  ' i.  (\[i<  wir  jedoch  nicht  nauilialt  mnchcti  krxmen.  Von 
seiner  Vt  i  wuiialsrlialt  kennen  wir  nur  zwei  Nelicii,  die  l»eide  denselhen 
Namen  wie  er  fiihrlen  und  von  ihm  iu  das  Melzer  Domkapitel  aufge- 
nomineti  wurden''). 

über  Spin  Gobitrtsjahr  und  seine  Jugendzeit  int  mst  unmittelbar 
nichts  QberUefert.  Er  kam  spfiter  in  das  Stift  S.  Gereon  zu  Köln*), 
wo  er  als  Kanoniker  ein  streng  eittenreines,  ziutkckgezc^enettf  den 
Wissen^tehaften  gewidmetes  Leben  fiihrte').  Nfliieres  Ol>er  die  Jahre, 
die  er  in  Köln  zubrachte,  wissen  wir  nicht*"').  F^r  war  im  Besitze  der 
MagislerwArde').  Die  bcilieren  kirchliehen  Ordiues  hatte  er  noch  nicht 


M  cf.  unten  Kap.  II,  p.  24,  Anm.  3. 

-}  Ciesta  f'p.  .Meli.  dont.  I  ."^.S.  X,  Ol»!  de  Saxoni.T'  pnvlilms  oriunduiii, 
<  taruiii  ijiiidom  K»'nf'i  t*-  IKi  dit  sf  Angabc  von  einem  ys.\xt  Zeil  Itcid  a  ins  aclti  {>il)i'ntl«'ii 
luul  au  seinem  Hufe  lebenden  (Uirunislen  hcrrithrl,  i»l  an  ihrer  Kichti^keil  nichl 
zu  zweifeln. 

<)  cf.  unten  Kap.  1I|     24,  Anm.  8. 

*i  Oesta  cp,  Metl.  I.  c.  ('Mfi>ui n  .umd  (Icrt'onnii  iüm  '  i  ]|  ranonicus 
ante  fuit:  C.hron.  reg.  ('olon.  <'<•!<'  i  x-ludaus^b.  reo.  Waitz  135.  in  eccltfüia 
Ï?.  üereonis  ubi  prius  rantmitus  cxUloral. 

»)  ü.  tp.  Alett.  1.  r.;  Ann.  t^tad.  aU.  a.  1179  S.S.  XVI,  348;  Arn.  Lub  II, 
8.  SSw  XXI,  ISl.  cf.  Oiewir.  Heisterbac.  Dialog,  mirao.  V,  90  cd.  Strant^e  I,  299. 

sub  epo.  Itcrtr.  viro  valde  liternlo. 

"  In  den  aus  Kölri  sfnminondon  I  rt^undcii  r  Intir<"  m  »  117'^  tritt  er  als 
/l'U^c  nicht  auf.  kann  dies  nichl  Wunder  nelnacn,  du  .selbst  in  den  Fällen, 
in  welchen  das  Stift  S.  (îcreon  an  der  bearknndelen  Handlun^r  lictctlipt  ist,  Immer 
nur  der  Propst,  ab  und  zu  nuHi  der  Dekan  und  der  ^^rhotastpr  des  Sn'fts,  also 
nur  ln"ili(  rc  Di^tnilälen  iwiibrciid  lUitr.  nur  einfarlHM-  K  umriikfr  isti  als  Zcujjcn 
i'i«clieincii ;  cf.  l..ac«iiiiblel,  NieUerrbem.  U.  II.  1  u.  IV;  Uüntlicr,  cihI.  dipl.  Kheno- 
Muäell.  Koblenz.  1822.  Tum.  I;  Knnen  u.  E<;kerlz,  Qu.  d.  Gettcli.  d.  Sladt  K{}In. 
1860.  Tom.  II.  Wie  die  von  mir  im  kgl.  Staatsarchiv  zu  Dilvseldot-r  und  im 
Stadtarchiv  zu  Köln  aniiestollten  Naclifra;,'on  -  für  df-rvii  Itcanlwortun;;  icli  an 
diesem  Orte  mpincn  Dank  ausitprecbe  —  ergaben,  eröclieinl  aueii  in  dem  dort 
Itcliiidl.  noch  uitgedr.  urkundl.  Material  die!»cr  Jahre  Kerlramn  Xami'  nicUl. 

*)  Ann.  Stad.  1.  r. 


4  - 


empfangen'):  ei^t  nach  .«einem  Fortgang  aus  Köln  liess  er  âch  nuA 
Snbdiakon  weihen. 

In  den  Vordergrund  d<'.H  politischen  Leben»  trill  er  er^t,  117H 
9!um  Erzbisrhof  vm  Bremen-Hanibiin;  erwählt')»  im  Bremer  Wahlstreile 

des  Jahres  1 170. 

Tin  den  Verlauf  desst  lln ü  m  verstehen*),  ist  es  notwendi|L 
ziiriiekzugreilen  his  zum  Tode  «les  Erzbi.sehofs  Hartwich  I.  von  Kreiuen- 
HunibiM'i.  der  um  11.  Oktober  erfolgte,  zu  einer  Zeit,  als  Herzoj.'  . 

Heimii  h  fier  im  Auftrage  seines  kai-seriiehen  \  rllprs  sicli  auf 

der  liesajidt.-<t  haltsrei.^e  ati  die  Höfe  von  Enj^land  und  Frurikreich  befand. 

K.S  kam  zu  einer  zwiespältigen  Wahl.  Die  eine  Partei  erhob, 
hauptsftchlich  unter  dem  Einfluß  des  Dorapropsles  Otto  von  Oldenbui^. 
eines  Bmders  des  von  Herzog  Heinrich  rertriebenen  Grafen  Christian 
vffli  Oldenbiu^,  den  Askanier  Sigfried,  den  dritten  Sohn  de»  übrk- 
grafen  Albreeht  des  Büren,  die  andere  Partei  den  Bremer  Domdekan 
Otberl. 

Die  Wahl  Sigfried»  bedeutete  die  Erhebun;;  eines  unvei^ohnliehen 
Feindes  des  Herzogs,  standen  ja  Weifen  und  Askanier  in  sehärfstein 
(je«rHfist(/  m  *Mti:iruipr.  Alsbald  nach  der  Wahl  i'iiekle  denn  aueh 
(Iraf  üunzelin  von  Schwerin,  de.««  Herzogs  Va^î^ll,  in  Bremen  ein  und 

')  Atiii.  Slaii.  I.  «  ;  .\n\.  Lub.  1.  c. 

-  X  H  !i  kanun  I5csliiiiiiiun<;eii  war  für  Ilokl*  iiiuiit:  lît  r  1ii-r1infl  Würde  <ta- 
vullfudele  30.  Injbensjalir  erfordeiUcli  (cf.  Uiusclaus,  Kirclienrecbt  I,  17;.  Nicht 
Hellen  wurde  anth  jün^t  rcn  Leuten  die  liisehStL  Inftil  zu  teil.  INes  jedoch  dflrfle 
bei  B.  nicht  der  Fall  gewesen  sein,  da»  fatls  H.  himichllich  de»  Lebensalter«  die 
kanon  VofîK'lirifton  nidil  i'rfiitlt  liälti'.  der  l'apsl  bei  seiner  Abklninri,;  IJertrains 
»«icbcrlich  auch  diei^en  Cirund  in.s  Feld  geführt  haben  würde,  zumal  gerade  vuii 
ihm  auf  dem  Latenmkonail  von  1179  die  Vonchrifl  des  90.  Lebensjahres  tiopt* 
sehirfl  warde.  Wie  viel  Uter  als  SO  Jalire  Bertram  bei  seiner  Wahl  auf  den 

Hremer  Stuhl  •:e\veson.  «wler  ul»  er  ilas  30.  .lalir  eben  vollendet,  lässl  sich  niehl  sagen. 

*}  l>ie  (iesrhifhle  dieser  \'urg.Tni.'e  und  des  Uremer  Wahlslreites  selbst 
wird  Jnehr  oder  wcniiji'i"  ausführüch  in  folgenden  Werken  behandelt:  Duntze. 
(iesch.  d.  freien  Stadt  Bremen.  184Ô.  Bd.  I,  386  IT.;  Wiedemami,  Gesch.  d,  Herxof- 
tums  Hreinen.  Stade  1804,  |>.  147  .  lU-uter,  Geseh.  Alexanders  III.  u.  d.  Kirche  seim^r 
Zeit.  \.i'\\y/.\<^  \HiH.  H<l.  III.  .*)•>,  aöK  IT.,  4;^")  fr.;  Prutz.  Hoinrieh  d.  lÄiwe.  Leipzig 
1HÜ5,  p.  24«,  314;  IMiilippwdui,  Uesch.  Heinrichs  tl.  Löwen,  Leipzig  184J7.  Bd.  II. 
1dl,  22ä;  Hahn,  IKe  SOhne  Albr.  d.  IHtren.  Progr.  d.  LouisenstMdt.  Realscliulc  zu 
IJerlin.  lHfi9,  p.  24  -  Prutz.  Kaiser  Kiiedrich  I.  Danzip  1H7Î  IM.  III,  41.  .")4  : 
•lui.  Harltun;.'.  Das  Krzbistuiu  Hreilien  u.  Heinr.  d.  Lowe,  in  .■^yl  r's  llist.  Zlxhr. 
X>iXJV  ^187âi,  p.  3.51  fl. ;  Dehio,  Gesch.  d.  Erzbistums  Hauiuui^-Jiremen.  Berlin 
1877.  Bd.  U,  »9  ff.  ;  Wolfram,  Friedrich  I.  u.  das  Wormser  Konkordat  Marbnrir 
1883,  p.  101  fT;  HelVle-KnüplIer,  Konzilicnneschichte.  Kfrilnui:  188«.  IM.  V.  718: 
Uiesebrechl,  tioüch.  d.  deutsch.  Kaiserzeit.  Leipzijr  imi.  Bd.  V«  p.  fiä6,  879  ff. 


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—   5  — 

trieb  Sißfrieii  :?aint  seinem  Gönner  Olto  aiia  der  Stadl  in  das  oldeu- 
biirgisohe  GohiVf. 

'Zur  Entst  lieidmiiï  geiaiiiitc  ili«;  Hrcim^r  Saclic  auf  «lein  Kcirlir^lap 
zu  |!:i!iil)<  I?  1100.  Dem  Kaisor  wuiüt*  <lu;.-elbe  untcrbrcitot,  der  um 
so  eher  daiaiif  einging,  als  er  hierdurch  üelegenlieil  fand,  jenen  i?alz 
des  Wcmoaer  Konkordats,  der  ihm  eine  aktive  Betbfitigung  bei  zwie^ 
ttpftUigen  Wahlen  zugestand'),  zur  AusRtfming  zu  bringsen  Der  Ibiser 
befand  sich  augenscheinlich  in  misslicher  Lage.  Zu  den  Âskaniem  wie 
zn  Herzog  Heinrich  stand  er  in  jener  Zelt  in  guten  Beziehimgen,  beider 
Hilfe  brauchte  er,  der  nach  den  Misserfoigen  des  Jahres  1167  bereits 
an  einen  neuen  Zujr  «^egen  l'apsl  Alexander  daehle. 

Frie(h-i(  h  wählte  den  Ausweg,  keinen  der  beiden  Katididalen  hu- 
zuerketiiieii.  urdnete  vielin(»hr,  indem  er  seheinluir  doii  Wühlern 
Hand  iiess,  eine  Neuwahl  in  Hrejuen  an.  In  ilt i  -(  w  iiidi»  lialduin, 
ein  Halberstädtei-  l^ropst,  i  ik(»a>ti,  ein  dein  Herzog  Heinrith  ganz  ge- 
nehuicr,  hochbetagler,  schwacher  Mann,  der  sicluü:^bald  vonschisnialist  heii 
Bis(4idfen  weihen  liess  luid  vom  Gegenpapst  Calixt  das  Pallhim  empfing. 

Balduin  wirkte  in  der  Folge  in  Bremen  ganz  im  Sinne  des  Her^ 
zogs,  der  auch  die  Ohmnadit  imd  Willfährigkeit  des  Erzbtschofs  zu 
Heinera  Vorteil  ansznnutzen  verstand*).  Sigfried  dag^en  war,  obwohl 
er  1173  nach  dem  Tode  Wilmars  zum  Bkchof  von  Hrandenburjr  {re- 
wdhlt  und  vom  Kaiser  dun  h  die  Investitur  mit  den  Kejraüen  bestätigt 
wurde,  nielit  zufrieden  trestellt,  seine  (ledanken  trachteten  nach  wie 
vor  nach  dem  Besitze»  des  Bremer  Palliums.  Sein(>  llollnunjren  schienen 
(hu'ch  dj«<.  was  der  lö.  Artikel  des  nach  laiiirer  K<'hde  zwischen 
Kaiser  und  i'upst  abircschlossenen  Verlra}r>=  von  Anajjni  (Herbst  1170) 
he^^limmte,  der  Erfüllung  näher  gerückt  zu  sein:  Sigfried.s  Wahl  in 
Bremen  sollte  imlemipht  und  er,  wenn  sie  rechtmässig  geschehen,  an 
die  Bremer  Kirche  Überwiesen  werden^).  Eine  Ausführung  dieses  Ar- 
tikels bedeutete  selbstverständlich  die  Absetzung  des  Schützlings  Herzog 
HeinricliH,  des  Erzbischofs  Balduin.  In  den  definitiven  Frieden  von 
Venedij;  (.luli  1177)  wurde  dieser  Aitikel  wieder  aufgenommen,  Zll- 
;rh-i<  h  vom  I*a|»steauchansdrücklich<lie  Al>setzung  Balduins  ausgesprochen. 
Der  Schtiia'  h  en tgiujr  dieser,  nachdem  sich  die  Ausführung'  'icr  P>estimnninjr 
eine  Zeiliang  vcrzo/cti  }vMU\  duivh  seinen  Tod  um  18.  .luiii  1178*). 

11  cf.  Hinsrhius  !.  r,  If,  .')5Î>. 

2i  cf.  Ann.  Slad.  ad.  ji.  llüö.    .s.  s^.  XM,  •J4Ü. 

•>  Kehr,  Der  Vertrag  von  Anagnt.  Neu.  Archiv.  Xlil,  III, 

♦i  Wolfram  10r>.  .\niii.  l  zweifelt  AD  diosi  ni  Daliiiii  ;  «t  UberwHil,  itass  «|.  r 
Toclcslui;  Balduins  fo^^f^^l•!  t  -1  Ile;;,  rap.  >.  Ansrliai  ii  i  Hn-nior  I'  11.  1  No- 87». 
Da»  Jalir  H78  geben  ül)ercinätiiiiiiiL>nd  die  Aim.  Slaü.  u.  Arn.  Lub. 


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—   6  — 


Oer  Bremer  Erzstulil  \v;ir  wieder  erleilifrl.  Mjm  Iiftttn  nun  er- 
warten sollen,  dass  Sijrrrieds  Anspriicln'ii,  wt-iche  <lur<  h  »leii  Kru^icii 
jraranlierl  \\;n  en.  enlsprn.  Ihmi  woi  floii  wäre.  Doeli  aiicli  jet/l  erreirlilc 
er  r^eiii  Ziel  nielit.  (  her  die  (»riiiide.  welche  die  Ahlolmun«/  fier  A»- 
wartschafl  Si^frieds  durch  die  Wäiilerschaft  lierlH  ilViluleii.  in  i  wir 
nicht  iinlerriclitel  :  ohne  Zweifel  wird  auch  hier  wieder  der  siarkc 
(îegenitat/  /wisehen  Weifen  und  A^kaiiieni  besliinniend  jîowesw»  s»wn. 
Wir  wissen,  da»s  luiter  den  Mitgliedern  der  Bremer  Kirche  amv^ 
sproeliene  Aiihinger  des  Herzogs  waren,  so  der  Pro|>Ht  Heinrieh  ron 
S.  Stephan  it.  Willehad,  *«ein  früherer  Notar  ;  auch  unter  dem  Adeldeü 
Erzbistunis  und  d(*n  Sliflsininisterialen  wird  es  an  solchen  nidit  ge* 
fehlt  haben,  l  ud  diejenijreii,  wdi  In  rje^;  ||<'rz()<rs  Partei  nicht  liielleii. 
mögen  jrefürehtel  haben,  dass  die  Vorj^äntiP  des  Jahres  IKiS  .<icli 
wiederholten.  Dadurcli.  drxs  man  SiprlVicd  iiit  ht  erkor,  liiny  man  dieser 
Gefahr  ans  flctn  W'etre.   In  Hrenieii  driiii-  niriiKiinI  auf  -»'ine  Kinselziinj*. 

Noch  Uli  .lallt  [17H'i  |;iih1  ,\euwalil'^J  slall.  «Au.-  ihr  gÜJj?  niehl 
iSijçlVied,  sond<'rn  Im  rlhoUl  hervor^). 

'  f  Wolfram.  10.'».  .\iim.  1:  (Iniiacii  wiii.  >\n-  Walil  er,  OkUjber  «izil- 
»eizt'i»<.    117U  läl  ulfcnbar  em  Druckfehler,  117«  das  nctitige. 

*)  D^liio  II,  94,  micl:  »in  grSsster  Hast  arhloss  man  den  Wa)ilgan|('-  i^>(' 
fjliellen  lir'sag«n  dica  k«iii<-s\vc<;4:  Ann.  Stad.  ad  a.  117S.  ol)iit  Itiiiilew  imis  ...  et 
iluvi.  I!i'i-ti<t(lns  <>li;;ilur,  S4»li)  Otloiic  (»tit-iHt'^it-»  rifr|i(  l!:iîi1f  Artî  1jiî<  S..\XliiI. 
iiiorUui»  est  Italiiuiuuä.  (iui  sm<«'sMt  iIiMiimi?*  IWtU»1(1us.  Wenn  aucli  vt»n  eimm 
Milglied  des  Domkapitels  Ilernfiinj!  oin<re1ej;t  iüi.  brnnrlit  damit  doch  nicht  die 
Wahl  in  ;;rii.'ssli'r  Hast  ;irf-flielH'n  zu  .•^cin. 

*i  Dio  Onplicn.  \v«  l  Im  uns  Xacliiiciil  üi»er  llr  rllmlris  Wulil  in  UrenifU  um? 
die  sieli  tiai'an  an^chlieb^endeu  Wir^âii^c  i^eben.  binil  auüber  den  Ann.  Argentin. 
(S.  S.  XVII,  8B)  ad  a.  1179,  den  Ann.  Marbac.  (S.  S.  XYli,  161)  und  den 
(K':sia  ep.  Meli.  |S.  -\,  fi4«)  (Uintin.  I,  5,  welche  uns  nnr  ku«  ai»er  jene 
Kr«  ii^nissi-  nnlcnirhlcn,  .\lt)cil  von  Stade  nml  Arnold  von  [^iUnM-k.  In  dem 
Uenelile  nJjer  die  üesriieiinii^se  vt>r  der  .\udienz,  welche  Ii.  in  Boin  henn 
Papste  Iiat,  ist  Arn.  Lub.  reichhaltiger,  hn  weitem  Verlaufe  der  Enibtang  Aber 
erweist  sich  Alb.  Stad.  als  weil  besser  unterrichtet  als  Am.  Lob.  Es  erklärt  sieh 
tlies  daraus,  das.s,  worauf  sttion  Dchio  <Anui.  zu  p.  SMi)  liînwrisl.  d.  r  Trowahrs- 
jnann  des  -Mb.  Stad.  über  dio  Vorjïiinjie  in  jem-r  .Viidienz  ein  .Mitglied  der  Hremer 
Deputation  war,  die  mit  HerÜiold  vor  dem  Papste  erschien,  iler  Bremer  Sch'da*- 
tikus  Heinrich.  —  Wie  verschieden  aber  auch  an  fteichhaltigkeit  die  beiden  He- 
riehlc  sin<i,  so  sddicssen  sie  ^i<  li  üe<;(>n»eili<^'  doch  nicht  ans:  (<in  Widprs)>ni<  Ii 
/.wisclien  ihnen  limlet  Ijis  auf  die  AiiL  it  '  Ii  s  /citpunkles  jener  .Audienz 
darüber  p.  11,  iViun.  Kj  nicliL  üUlt.  In  iiiuiiilien  tXngahcn  slinuneu  sie  vullkommen 
öbaretn;  des  Öfteren  linden  wir  auch  Ereignisse,  welche  die  ein»  Quelle  auadritcli» 
lieh  erzfthlt,  die  andere  ali(>r  nicht  ItenchlCt,  in  dieser  indirekt  hestäli^'l.  indem 
sie  im  Kpiilcren  \  t  rlaulV  dt>r  DarsleilunK  diesell)en  vor  in--.'tzt.  .\iif  das  M\>liv 
lür  das  llmuieh)  des  l'upsles  gelil  nur  .\rn.  Lüh.  ein.  Man  iiat  ihesein  vor;je»"or- 
fen  (.Ilarttung  SOO,  Anm.  1»,  da»s  er  in  steinern  lU-ridile  hier  weniger  UD{i«rl«itsrb 


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S^•iflo  Wahl  in  Hreiiifn  jiescliali  fast  eiiiliclli^r,  »im  Wer  l)oin|»i()|)sl 
(»flo  (Irv^PiTPii  Appellalion')  ein,  wurde  aboi*  ifzwiiii'^^cn.  Hip-^oll«' 

autziiKohcn-!.  \\vy/.n<j  lit'tiin<-!i  war  zunächst  üiii  'U'iit  i'i ualiitt-n  Kan- 
•  lidatcn  jiaiiz  ziitiicdri),  t  i^l  -fiiitor  nt  oin  I  iiiM:iiwnn}i  in  scinor  (ic- 
sinnung  eingetivleu'j.  Weil  iJiHlliolti  alni'  /u  der  Zeil,  als  .sich  die 
Wahl  auf  ihn  gelenkt  hatte,  die  höheren  Weihen  nodi  fehlten,  fllrchteto 
er  von  diesem  Mangel  Hindemi8se  für  die  Znkunft  und  ordnete  daher 
eine  GesandtflcUaft  an  den  Papst  ab,  um  diesem  den  Verlauf  der  Wahl 
kundzugeben  und  seine  Entscheidung  darOber  einzuholen*).  Ein  päpst- 
licher Dispens  konnte  ja  iihoi*  kanonisclio  Män;rel  Iiinvo^holfen.  In 
Ansehunp  <i<'r  persiinlichon  Tiuhtijrkcit  di's  Klokicn  approbierte  nn<! 
konfirniiei  le  der  iVpst,  vorhehaUlieh  weilerer  Kntscheidunif^!,  (he  Wahl 
lind  ';fn!>  seiner  Zustinimnnjf  au<  tt  tKK-h  in  einrni  Schreihen  An-driick"!. 
Nach  der  Mia-kkehr  der  ii;n  |i  lliciiirii         ^\<-}\  Üciilnfld 

/um  Siibdiakon  weihen  und  imii.  ikh  Inli  lu  dt'i  llaiiphDiw lui  «lejren  die 
Legahtiit  seiner  Walil  «i^'schu  uihU-ii.  um  {lanz  si<-lier  /u  {ielien,  seine 
Wahl  erneuern').  Auf  Widerstand  ia  Bremen  ist  er  diesmal  nicht 
gestossen. 

Die  neueste  Darslellung"),  welche  die  Geschichte  des  Breiner 
Wahlnlrmtes  heriihrt,  scheint  an  der  Tliatsftchliehkeit  der  Gesandtnehan, 

welche  Bertliold  nach  seiner  er.slen  Wahl  au  den  Papst  abordnete,  zu 

zweifehl.  Sir  lässf  (heselbe  nftmlich  ganz  aus  ihrer  Kr/iUihuiiZ  foi  l  und 
schenkt  aii<  li  dt'in  Meric-hle  von  der  anlanjrhchen  Millitrun'/  der  Wahl 
seitens  des  I*apst«'S  nicht  unbeiUnirten  (ilauben"!.  Beides  ab<  i  t/cti, 
wenn  auch  ausführlich  nur  Arn.  Lüh.  II,  H  davon  erzähh,  \\nr\i  jukIi 
die  U  orle  der*  Alb.  Stad.  vuraiw,  und  .sie  besläti^tt-n       indirekt  ilen 

ali  Alb.  Mild,  sei.  WKrauf  II.  (iiescn  Tftd^l  j:riinclt'l,  sajjt  er  nicht.  Icli  \crina{t  in 
Arnolds  üoiirht  eine  ICntUn/.  nicht  zu  fimien.  Im  (ie^'enleil.  tia  er  detti  llerzo;,' 
liciiincli  lu  all  !>eincu  .ShiUicruitgfn  gütiölig  ist,  luiUe  er,  wcm>  er  au-h  duivl) 
M>ine  Tendenz  leiten  iBfesen  wollte,  die  Details  seines  Deriehtes  wohl  eher  fortfte- 
lassen.  du  das  dort  erwflhnte  Intriguenspiei  xwischen  dem  Papst  und  llerzo; 
Heinrich  lolzleren  nur  kompromittieren  kunnle 

»)  Alb.  Staü.  ad  a.  117K.       ï^.  XVI,  848,  Zedc  1."». 

«)  Alb.  Stad.  ad  a.  1179. 1.  r.  349,  7..  h, 

».  Am.  Lub.  II,  8.     S.  XXI,  1»1,  Z.  44,  132,  Z.  l. 

^  Arn.  I.ul>.  I.  <■  iMt»,  Z.  1-^. 

*j  c-f.  p.  11,  Amn.  2. 

«)  Am.  Lub.  l.  c.  182,  Z.  5—7. 

*)  Am.  Lub.  I.  c.  182,  Z.  7—9. 

*i  Git'sebrecld,  Dculselio  K.niserzoil.  V,  2.  p.  MSO. 

')  >r)er  Kaiser,  dem  der  Krwahlfo  nahe  stand.  erleiHe  ilini  (terno  «tie  In- 
vublilur,  und  mch  der  fnpgt  soll  die  Wahl  gebilligt  haben«. 


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—  8  — 


Aiiiol(i.-i  IJci  H-lil.  K>  Kf'î^^  l'it'li'  'l't*^  l'*^'  AU).  Sijol.  iliii' il  fiic 
Worte  cerlisîjiiiais  ordiiiari  •.  Kinsl  liutU-  Alhei-t  vulk  u  lit  aiu-h  von 
dit^  ei^m  Abordnung  tin  deu  Pap^t  Kuudt>  (  rluilUn,  isl  aiier 
bei  der  litige  der  Zeit  mandies  seinem  Gcäftelitnii*  entäcliwunden,  sm 
Gewfthrsnmim  Über  diese  Vorgftuge,  au  den  er  säch  von  neuem  um 
Nachricht  liätte  wenden  können^  weiUe,  aU  er  dieise  seine  Er^luiiR 
uiederächriel)'  ),  nicht  mehr  unter  den  Lebenden').  Üaä  wiis}<te  er  aber 
noch  lUld  (üiiio  es  seiner  Erzaliluiii;  (mii,  dasri:  HcrtliokI  *  eerttii:MmiL« 
ordiiiari  '  in  Kom  auflrat,  un<l  das  konnte  Herlliold  eben  nur,  wenn 
er,  bei  d<^--(ni  W  ahl  .ficli  Miititro!  hcransjrcHlollt  hatten,  eine  ziistiminondp 
Ausseniii'^  <U-  Pap<U's,  zu  wi  K  ln m  or  jeUl  <  <^erti:^äimuj<  ordiuariv  >4cii 
begab,  \uilici  cinptaDuen  halU'-'i. 

Zum  Lateraiikonzil  wandte  .sich  lU^rthold.  tini  ans  d»'r  Hand  di'> 
l*ap:jles  die  Weihe  zu  holen,  nach  Uom*>.  Auf  dem  Wejie  dortbin 
empHng  er  vinn  Kaiser  die  Investitur*).  Am  ä2.  Januar  1179  weilte  eraoi 
kaiserlichen  Hofe  zu  Worms*).  Ehrenvoll  wurde  er  in  Rom  vom  Papste 
aufgenommen,  der  ihm  das  Sitzen  unter  den  anderen  Bischöfen  und  dan 
Tragen  der  InfuF)»  des  bischöfliehen  Abzeichens,  verstattete*),  ofawolil 

1)  Alb.  befrinnt  mil  der  Niederschrift  üPiner  ErsXhluni:  a.  1240,  cf.  Walten« 
bacb,  Gcsrli  qii.  II.  401 

«)  cf.  s  s  XV(.  280. 

Man  könnte  vielleiclil  zu  der  Veruiuluox  koaanen,  daäü  Alb.  SlaU.  da» 
«cerlisaitnin  ordinari«  ans  der  (tQtiyen  Aufnahme,  dem  Verstatten  des  liifallnvpn<«. 
nicht  nuä  einer  vni iiia)i|$eii  Heifallslwxeufang  de:«  Papatea  folgert.  Dann  müssir 
man  di)cii  al>ei-  ein  Anfi'r^'cn  des  Sa':  «  -  rn  u  clr  fuMii  vhti  Infullraüen  die  |{o<le 
ist,  mit  »enitiu  erwarten,  dem  dann  nninurhin  niM-ii  tier  Advetiialivsatz  beigefüjst 
werden  konnte:  aber  er  «in  eich  «bdurrh  Masliclii^keil  zu. 

')  Alb.Stail,  ad  a.  1179.  S.  S.  XVI,  »48,  Z.  37  ;  Arn.Lnb.  11,9.  ».  S.  XXI,  132,7. 83, 24. 

*i  Alb.  .siad.  1.  e.  'M9,  Z. 

^)  Sil.  427ä.  \i.  liL'isisl  hier  jareliiepirienjnisi  Ureiiiensis- .  Dums  der  Kais«» 
ilm  alu  solchen  )>eKeic)incl,  »pricht  dafUr,  àma  er  »clion  vor  dem  32.  Januar  dir 
InvealitoT  emp{im|ren  hat. 

^1  Alb.  Slad.  l.  0.  MH^  /..  3H:  .\rn.  Lub.  1.  e.  i:\2,  Z.  24—27. 

"i  So  niöelde  ieh  das  ^faecre-  des  .\rn.  Lvib.  (iln.  ut  emii  tufulaturii 

coram  »e  reaidore  l'aceret)  aufgefassl  wissen,  das  Tragen  der  Inful  aitw  auf  be- 
sondere VeranlaBsang,  ausdrflcklicbe  ZuKeslindnisae  des  PsfMtes  surflckfefilhrt 
sein  n  ;  fncere  ist  niebf  sinere.  Ilehio  ■II.  IKii  und  noeb  deuHirber  HartHinf!  -i' 
:i)Oi  lüliren  es  auf  ein  eigenuiäebtijies  Handeln  des  Iterlbold  zurürk.  Wie  wür«k 
der  Papst  das  gestattet  Imben!  -  Alb.  tilad.  konstatiert  nur  die  ThatsiOfhe  (sed 
pridie  sederat  in  eoncilio  inter  epiicopos  inhilatus).  Selbst  wenn  der  Papsl 
jenen  F.brofivorzug  dem  B.  gestattet«,  brauchte  damit  nicht  dre  Opposition  der 
streng  kin  blieli  desinnton.  wie  sii-  naebber  zum  Ausdru*  k  U-.mu.  lorlzufalleii;  nur 
richtete  sich,  wie  es  de.s  ölleni  geschieht,  die  Misätininiiui«:  nicbl  uejjen  den 
liochstehenden  înlcHektaellen  I'rheber,  «wndem  tceiien  den  TrSger  selbst. 


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—  9  — 


Bertiiold  noeli  nicht  /uni  Prier^UM-  v^cweiht  war').  AUerdioßs  zog  der 
Klekf  -i'  li  liifM'ihiivh  Mis:<lk^l»i5îkeit  y.ii*». 

Scliüii  waren  vom  Pap^'to  dio  'IVi  nunc  tVir  <Vu'  Pin'-tci  -  wwl 
Uisrhoffswpilio  Rerlholds  IVsljrcscl/l,  dei  Ta;;  vor  lit  ni  /ni  l'i  i*'slei  wfilu' 
licslimmteü  war  herangekommen,  da  erschien  ein  (Ic-'undier  (ies  Her- 
zogs Heinrich  de«  Löwen  in  Hom'j  luid  dessen  Ankunft  fülirle  eine  ent- 
i<eh«>tdeiide  Wendung  in  der  Lage  herbei. 

Dieser  herzoglidie  Bote  war  der  Propst  Heinrich  von  S.  Stephau 
und  Willehad  in  Bremen*),  ein  scharfer  Redner.  Dem  Papst  von  früher 


')  Dit'Sfr  Passus  icuni  laiiicn  ni»n  «'s^jct  prcshitfri  slanimt  von  All).  Statl. 
Wir  lialx'n  (lairiit  rim>  indirekte  Beätiiti^ung  der  von  Arn.  Lub.  Ii,  8  gemachten 
Angabe,  d&as  Herthold  sich  nachträglich  zum  ftubdiakon  habe  weU»n  lusen. 
Ilenn  nach  Alb.  Slad.  wird  Abel  %'ermerkt,  dasa  er  die  Priester  weihe  noch  nicht 

empfanu'eti.  <k'r  tlcsitz  (Irr  Subiliakunal^wcilic  wird  damit  tiichl  jicliiitrrnr t  -- 
Cbrigon«  saj:!  (üf schroclU  V.  2,  \>.  H8<)  irrlninlich:  A\.  licss  sirli  zum  IHukon 
ttt»ihcn.>^  In  den  Quellen  ist  hier  von  der  >ubdiakonatswt!jhc  die  Rede.  Wann 
R.  die  Diakonatsweihe  erhatten,  darilber  schweigen  die  Berichte.  Doch  gfaiabe  ich, 
^rlion  ehe  er  zum  Konzil  gelcommen,  da  dort  der  Vorwurf  ;ic;:«'n  ihn  erhoben 
wird  tirw-i  er  die  Priesterweihe  luxh  nirht  empfan'^'t'n.  Ausserdem  sidl  er  in 
lloni  nur  noch  die  Pritsler-  und  nis<  hof!jweihe  erliallen.    i«  f.  unten,  .Vnm.  Hj. 

*)  Alb.  Stad.  I.  c.  S48,  7..  89. 

»I  Arn.  Lub.  I.  e.  132.  /.  27  -29. 

*(  Mansi,  ConfM  rn'l  XXII.  2H5  hat  eine  andere   Lesart   des  .\riiolds<heii 
Textes.    j>ie  giebt  venu  nuntiu^i  dueis  Heinriri  Otto  [ira>|M>äilu:>  stall  des  venil 
nnntins  dncis  Heinrici  Heinricu«  pneposiius.   Auf  dies«  Mansisclie  fjesart  bc- 
zieht  sieh  IHhio  in  seinen  Ausfrdirimjren  II.  f.')  und  .\nui.  zu  !•(>  \o.  1,  .lene  Les- 
art ist  aber  keine  richti^je.    Zwar  halle  ich  den  (inuid,  welchen  liarltiuiK 
Xiun.  1,  gegen  diui^elbu  »nfiihrt,  '<len,  diu>ä  l'rup^l  Heinrich  t>ieh  urkundlieli  in 
Rom  nachweisen  lasse  rKamhur|[.  V.  B.  [,  No.  244»;  Bremer  V.  B.  f,  No.  54)  — 
womit  doch  gesa^  sein  soll,  Propst  (Uto  aber  nielit    -  durrhaus  nicht  für  slieh- 
hallip,  da  es  ja  eine  iiluili<  he  l  rktin  Ii»  luieli  beirefls  des  Propstes  Otto  j,'e(.'eben 
Itaben,  atelbe  aber  jetzt  verloren  sein  kann,    ilivr  weitere  hinwand  Iis.  Irifîl  uni 
Recht  R«utcr,  III,  436,  bei  dem  infolge  unrlchtitr«T  Kombination  beider  Hericbte 
der  vom  Herzog  vertriebene  und  diui  ar«;  fein  'Ii'  i  -esinnte  Proji.'*!  Otto  als  (ie- 
sandter  »im  Auflrase  .seines  Herrn,  des  Herzogs  Heinrich« .  erseheint  i.  —  Auf  rein 
ti^fiualem  Wege  lässl  sich,  wie  ich  glaube,  xur  Kvideiu  «iie  l'nrichligkeil  jener 
Leaart  erweisen:  Schon  ein  DJick  auf  die  Varianten  unter  dem  Text  der  Arnold- 
«rlien  'thronik  in  den  Monuui,  (îerm.  Iclirt,  ûm>*  die  LcüaH  »Ott<i  prappositus«  in 
keiner  d«.*r  vom  II*  rruisj/cber  di<  -i     \us}.'al)e  beniil/len  Handsriuilteii  vorkommt. 
Ailerdin|$a  sind  einige  (knlici-s  dalx  i  nieht  zur  Anwendung  gekutrucien,  weil  zwei 
dersell>en  in  neuerer  Zeit  verloren  gegangen,  andere  <kim  Herausgeber  nicht  zn- 
gfnglicb  waren  Cef.  S.  8.  XXI,  112).  Wir  kSnnen  aber  v«n  der  PrAfung  von  Hand- 
srhriff- n  'jrxm  nli-chen.  weil  Mansi  für  sein  pAcerpt  aus  .Xrnold  keine  Handsrhrifl. 
Kondern  emen  Druck  benutzt  hat  und  zwar,  wie  eine  genaue  \  eruleichung  des 
v<m  Maiuii  am  Hände  gegebenen  (jLats:  Helmold.  Chron.  üb.  2,  <  p.  28,  mil  den 


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10  ^ 


her  Itokannt,  orbifll  vv  xolorl  !>pi  f^f>ii>«f»!l»eu  Einlas-«^].  Was  ev  niit 
ilem  Papst  tr<'.-i|»ro<li(Mi.  wiid  mrlii  hpri(hf<'t. 

Ain  iiä('hst<>ii  Tujre  —  au  iliui  sollte  dio  l'ricsifM'woilu'  licrtliokls 
stattlimU'ii  —  iii  aller  Frühe  wiu'iIl'ii  der  Hreiiier  Elekt,  weklim  der 
KardiQHlbiiK'hor  Hiibald,  dernpätere  Paptït  Luciu»  III.,  seinen  Priesteronuil 
xnr  VerfUgiintr  gestellt  hatte,  und  die  Bremer  Deputation  dttrah 
HiUrhiiter  mm  Papste  gerafen*).  Sie  erschienen  vor  dem  hfdlifFni 
Vater  und  der  Ms^tiMter  Oerard,  der  Ftthrer  der  Bremer  Abordnmw. 
pries  in  einer  Anrede  die  'rnuriult  ii  und  die  bedeutendei)  Kennliii?s<- 
tien  Kiekten,  l  iihnde,  dass  ilerselln-  hi  einlieilli<  lier  Wahl  erkoren  wäre 
{ohne  /Aveilel  meinte  er  damit  die  Wiederlin|)in</s\\;ihl i  und  bal  im 
Namen  der  Ihemer  Kirrjie  don  l*;tnsl,  dem  Kru  ;ihllen  an  diesem  Tu;.'c 
die  Priester-,  am  diTrüislTnl^i mli  i  die  Hisehui.-weihe  zn  erleiltMi^i.  f>er 
l'apst  erklärlr  dai.uil  mtl  kia/cn  W(>rl<'n.  nieht  vorsehnell  lianàeiii /.ii 
wollen  un<l  daher  ;ienauer*j  die  W  ahl  priüen  zu  müs,sen.  Zu  diesen» 
Bchnfo  onlneie  er  eine  Waiiluntersnelning  durrli  die  Kardinfile  «lohaiuiR: 
und  Hainer  an,  die  kein  befriedigendes  Resultat  ergab*).  Der  Pbp«4 
antwortete  nun  der  l)e|)ntation*),  dass  er  zwar  an  der  Peraon  des 
Rlektc>n,  »einen  inoniUscIien  und  geistigen  Eigenjeliaflen«  nUAàs  ausai- 
setzen  hätte,  wohl  aber  ander  Art  seiner  Wahl'),  weil  der  Kiekt  hei  dieser 
les  w  ird  vom  Pap>«te  ilie  erste  Wahl  jremeinll  noc'ii  nicht  die  IihIrivii 
Weihen,  soiulern  nur  i'rsi  den  .\k<»l\ Ihen^n'ad  inne  irehaht  hätte,  weil 
eine  .\p|>ellalii»ii  ;.M';it'n  die  Wahl  ein^elejft.  al»ei'  mit  liewall  nnt'"- 
«iriiekt  wäre.    Auch  eiiu-  Neuwahl  würe  voUzoiren  worden,  W(Hlia<ii 

v(^r^<  liM  ilont  n  Aiir<;.'alM  ii  Arimlds  von  I.üImtI^  zeigt.  <lif  Ausfialjo  vim  fUitx  «  < 
iFnmklinl,  V)HIk  Iii  Uieai-r  I-aIiIiciii  ;iclit>d  die  von  Alunsi  t-xterpK-rle  >ldW  ^■ 
IHR  flor  A(iaf(nbr>  Amnlds  m>rh  zw  ('MrKMik  tl^m  HolmoUt  und  «leht  dort  in  Ki)^  i, 
cp.  Wir  lt:il«Mi  nisn  lii.  i  tlrii  Drurk  vor  iinn.  n'elrhen  Mansi  iKnutzle  ani 
vMiii'Icibar.  vnti  tirr  l.csail  (Min  piM-pnsihis  kciiu-  Sinir.  auch  lii<M-  nur  llcm- 
ricii.s  |»rH-|ti>si(uü.  i.s  Wleibt  dfiiimirli  nuliln  iibri^.  al»  jene  Lesart  (ür  tili  \<r- 
jielien  Mannm  kii  erklären,  und  cn  tut  ItHrhl  oinxnsehrn,  dass  Dchio«  Vorvurf. 
Am.  Lab.  s<  I  sciWsi  nidii  ohne  (bedenken  «eiren  seine  eigene  Krzihlung  ^«vseo. 
ein  nnjrorcrlitf(  rti;.'t<T  isi. 

«j  Arn.  Lub.  I.  r.  ia2,  Z.  20-  :J0, 

»i  Arn.  Lttb.  1.  c.  m.  Z.  S0-H4. 

•)  Alb.  Stad.  1.  c.  34«,  ?..  .*i9  -45. 

(;riin|)aialiv  f  iiili<.'<«nliiis  All).  Stail  i  il.  Ii.  iIim  Ii  wnlil  «^'t  naiu  r  al^^  da.'?  er^tc 
,\lnl,  also  aucti  liier  t  iiic  indirekte  ÜesläLigung  von  der  Anwesenheil  jeocr  eràleu 
Gesnndtschafl  in  Kuin. 

•)  Alb.  Stad.  1.     Z.  45-^1«. 

ß  Na<  Ii  .1«  ni  Worllant  der  Quelle  (Alb.  Stad.)  nescbietit  das  lüles  «n  Wa- 

unU  demsfclbon  Ta^e. 

»>        .-^tad.  I.  . .  319,  /.  1  u.  2. 


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prste  iiiifjiHinlxMi  sei.  Sodann  lullte  sich  «In-  F.U'kl  vom  Kai-^er 
mit  den  Hciralien  iuvt».slUwn  las^^on,  obe  w  Uie  liiUiomi  Weihen 
Pinpfanjroii'  *i. 

nif'<  mv\  !i!»'lf'r»'s  wäre  «lorart.  fla>.s  niflit  Icicli}  «mik  n  |>js|)«-ns 
/iilu  --»  .  haiM  i  ka:^si<M'l('  «t  <lio  \Valil''i.  Kiuiv^c  der  l  iiisti'licndon 
siicliU'ii  /.war  den  Papsl  daran  zu  criimmi,  flass  er  «-iii^t  ja  die  V\  altl 
a}jpri)bit  rt  hätte*),  amch  Herlhold  st-hicktl»  «di  an,  zu  spicclieir'i,  der 
Paftöt  aber  riehf^nkte  üiiieii  kein  Gehör,  itondoni  wiindto  siHi  hinw<^). 
Kerthold  und  mne  Heideiter  wurden  durch  die  ThArhttter  aus  dem 
Saale  hinaiuv^^'i^'^n^).   Herthold  war  ab^resetKl^K 

I)  Alb.  SImI.  I.  r.,  Z.  2-^1:  Arn.  Lnh.  1.  <■.       Z.D5  woIkk  nur  den  ontm 

*'  I>î>'  bfidon  (Tslrn   l.iii«  iindi-   <l"-^   l'apsUs   nnis^lcii   iiiilct    ;;(\v  i>liiili(licn 
l'iii.<lüu(len  scIk»»  ait  sic-ii  viWltg  liiiu»'uhen,  eine  Abh'ltiiutiü  /u  i(*vlil[i'rhi£i-n.  Zu 
diesen  Grßnden  fSigt  der  i^apsl  dann  norfi  liinxn.  daiw  dio  oniti*  Wahl  durch  <i)e 
Altltallniit.'  einer  zweiten  kassicil  sei     Daraus  aelil.  wie  mir  sclieiiit,  liervur,  da»H 
«ier  rijwf  {ilauhte.  in  (Ir'in  vorliegenden  Kalle  (li(>  Ablelinnn/  durtli  die  eisleren 
kanoiitörhc-ii  tiiiiHiimle  niehl  hiiui'idien«!  inuhviereii  z\x  kuiiiicn,  er  inu:«^  alMi  die 
jhin  zustellende  Freiheit,  eine  Wahl  wc|(on  kanoniacher  Mflngel  zu  annuHieirn, 
durch  frühero  Zusagen  irgcrul  welcher  Art  heschrlinkt,  »ich  irj(endwip  filr  die 
erste  Wahl  en;ia;;ierl  lialien.  Vt>n  einer  riickliallsluseii  Iti'släli'^nn;;  kann  naliirlii-li 
schon  deshull)  nirht  «iif  Hedf  sein,  weil  JierUt<i!<l  ja  in  iWi  l'ol^e  eaie  zweite 
Wahl  vtimehinen  liesM.   Hculi'r  III,  ikit),  Anm.  7  und  andere  üb<'r.scl/.eii  «lalier  die 
W4»r1e  ap)»r<ihavil  et  conlirinavil  des  Am.  I.nb.  II.  M.  die  dn:<  Verhallen  des  Papsle» 
;;<':_'ennher  tfer  ersten  Wald  Iis.  aiisdriif  ken.  sn.  da^>  ^ir  Alexander  >lc  Ii  nur  l>ei- 
falli;i  iiusîteni,  »eine  He-^ia(i;;im^  in  Aiissidil  stellen  tas-ni.    -  Mir  tielK-ml  dncli 
iiiebr  in  diesen  Worten  zu  lu';ien.    Arn,  l.ub.  ^ebrauiiit  die  liel  Beslâlijjunj;  von 
llischiifswahlen  QbUchen  Worte  in  prägnanter  Hedeutnnii.  »piiter  i  Arn.  I<uh.  11,  tt) 
wird  w  iederuin  der  Ausdruck  -approbarc    an;:<-wandt  :  t\<:\  l'ap^l  wird  daran  er- 
innert, dass  er  frülier  die  W  ahl  appnibierl  habe         l>ie  Iii  sl;ili;.'un;;  des  rajislt  s, 
eine  soU  he  liejit  iu  jenen  Worten,  muss  mit   M  tteud  eiiu  iit  Vm  bebult  ;iesi  beben 
»ein,  und  dtestem  Vorbehalt  hat  R.  durch  die  Wiederholung  Heiner  Wahl  enlgeicen- 
trt'ten  Wullen.    Web  ber  Art  di  r  \\>rbebalt  ;;ewes«  ii,   lässl  sich  nirlil  einmal  vei- 
iiuiteii.  —  U'iiiKlerlieb  ersrlieml  die  Ansirbl  Harllunt:s  ;V18.  Anm,  1,  der  in  der 
.\ut>fcrliguii|;  jeaei  beriptu,  dur«  !)  weirlie  der  VayaL  »eine  Zuätiiatiiuuü  kund)(ub 
Am.  Ijub.  II,  Hl,  ein  eiKetimürhlisrei«  Handeln  der  p8p»l|ichen  Kanzlei  annimml. 
Ilnzu  «ar  doch  der  (îe^enslaml       «  s  h.nidellc  si<  h  iiin  die  Wahl  eines  I'",  rz- 
bisr  liofs  —  ein  zu  becieiilciider.  Hie  Annaliine  Ms.  isl  «janz  willkinlif  b;  analoge 
Kiiiie  führt  er  nidit  an,  und  luii  wealK^len^'  »<uid  »obbe  uiebl  bekannt. 
•f  Alb.  Stad.  I.  c.  84».  Z.  H;  Am.  Lnb.  1.  c.  m.  7s.  SMJ. 
♦  i  Arn.  Lüh.  I.  c,  /..  M  u.  37. 
■^1  Alb.  Slad.  1.  r.,  7.  5». 

.\ru.  l>ub.  1.  e.,  Z.  37  u.  iif>. 
»I  Alb.  Slad.  I.  c.  JM»,  Z.  i». 

Zwischen  Am.  Lub.  und  All».  Stud.  bestehl  eine  DifTerenz  liiniiichtitch  der 
Atij^abv  de«  Tages,  an  welchem  Iterlhohl  und  <lie  Krenier  Deputation  vor  dem 


—   12  — 


Kn'un'lH'li  war  ih?ii  fier  F*;q)<t  in  Rom  bcyctrriol.  nl!o  Vorlx'- 
i'<>itnii5r»^n  zu  simimti  W'nln  !)  wurin  •^«  tmllrii,  ein  Mitglied  des  Kardinal- 
ktillejnum-'  lieli  iluii  >*'iiuii  rricslcioiiial,  da  zcrsti'uten  in  letzter  Stundt^ 
die  plütyjiclu'  Ankunft  und  die  Mittcîiluujîen  de:>  herzogUuheri  Goîîaiuilpn'i 

l*apst«  erschien«»,  die  Priesterweihe  Bertholdit  »latlfinden  solUe,  dann  aber  seine 

\l>s<*tzun^'  <>ifitlp{p.  Nach  All).  >la(l.  ad  a.  117i>  isoil  pridic  -unlfral  in  concilK» 
IiikIcI  (lif  Audiiiiz  aiti  Ta;;i'  narli  l  inor  K(>nziis>iilzun;;  statt.  Nelimcn  wir  als 
(iiPaf  ilic  ursU'  SiUung,  die  des  ö.  MiU'z  an,  au  fallt,  da  der  5.  März  ein  .Munlas 
«rar,  die  Audienz  auf  einen  Oienslag,  nehmen  wir  aber  die  zweite  Konzils- 
««il/iiii«:.  di»«  des  14.  Mär/  (Miltwocli',  su  fälll  sie  auf  einen  Donner  s  t  a  j;.  iPif 
dritte  Silzun;;  kann  ;jar  niclit  in  l'ra;:e  koiiiiiien,  da  mil  ihr  schon  das  Koti/il  }!•'- 
H  lilotsen  wurde.  Her  Tag  naeli  dieser  drillen  äiUung  würde  übrigens,  je  ninli- 
dem  man  ats  Datum  derselben  [rf.  Heater  III,  4881  Montag  den  19.  oder  Donner- 
«lav  «len  22.  anniinnit  lUeuti-r  ibid.  19.  Dienslax  in  ?  22.  Kreitaj;  ist  ein  (rrtom] 
ebenfalls  auf  einen  Dienstaj;  uder  einen  Freitag  fallen;.  Anders  bei  Arn.  !.,ub.  lt.  9: 
der  Ue^iiudte  koitiud  k-ria  äexlu  d.  i.  Freitag  ;  luaae  autcui  facto,  d.  i.  baiuäta^,ttndet 
ilie  Andienz  statt.  Damit  stimmt,  was  Am.  Lnb.  vorher  Aber  die  Kestaeinmg  der 
Termine  für  die  WLilien  bericlilet  hatte;  am  niuhsten  Samstag  soll  Berthold 
zum  Priester,  am  darauffolgenden  Sonniay  zum  llisrlmf  gcwoiVit  wor.lpii  rnirifpie 
in  [iro.vimo  sabbato  pruiiioveaduä  cs:jet  in  «Micerduleni  et  sc^ueuli  dominica  in 
t>pis< opuin).  Sicherlich  erscheint  die  Datamantrabe  des  Arn.  Lnb.,  da  sie  nul  den 

vom  l'a|»ste  festgesetzten  Terminen  stimmt,  da  sie  sieh  durch  Genauigkeit  der 
l'.inzelan<;al)en  und  des  .\useinanderhallens  der  einzelnen  Zeitdalen  auszeu  Imet, 
auch  die  An^uU>,  das»  die  Frie^lerweilie  am  Satnäta|(.  tlie  Biächufäweihe  am 
Sonntag  stattfinden  sollte,  panx  zu  den  kanonischen  Yorschriflen  Itber  die  Zeit 
der  Vornahme  dieser  Weihen  passt  (rf.  Hinschius,  Kirchenrerht  I,  116).  als  die 
;;laub\viirdi;;eie  Alberl  viin  Stade  irrt  auch  -^on-^t  in  etir(»nnln;:is(  li-  n  Angaben 
sehr  iiaufig.  —  Im  übrigen  dürfte  auf  die»e  Differenz,  wenn  man  den  bedeuleodcn 
/eilraum  in  Betracht  zieht,  der  zwischen  dem  Ereignis  nnd  dem  Niedcmhreiben 
desselben,  namentlich  durch  den  Stader  Annalisten  liegt,  nicht  allzu  viel  Gewicht 
uelent  zu  werden  brauchen.  W  ahrscheinüdi  war  derTa«;.  an  welolieut  die  I'riestcr- 
weilie  lierltiolda  stattfinden  s»dlte.  der  SauL-^lag  der  zweiten  KonzilswiMlM",  liei 
17.  März«  da  dieser  Tac  ein  Samstag  vor  Judira  ist,  also  einer  derjenigen  Ts^s 
tm  welchen  nach  kanonischen  Vorschriften  höhere  Weihen  (vom  Subdiakonalean- 
vorireimmmen  werden  sollten  i  f.  Ilinscbiiis  1.  c.  I.  114'.  Der  Tag  der  AbsetZQQg 
iicrlhulds  war  demnach  wolil  der  17.  März  de^j  .labres  1179. 

'I  Arn.  laib.  II.  9:  .\ib.  Stad.  verschweigt  dies,  wie  aus  ilei  ;;.tnz  plotzlichm 
Wendung  in  iler  Gesinnung  des  PapHles  hervorgeht,  thalsSchlich  enlschei^ode 
Motiv  fiir  die  .\bsetzun;:  Uertliolds.  Alstirund  fdr  ilas  rehlen  der  Xaclirichl  hei  Alt» 
»*tail.  läsfti  sich  veninUun^rsweise  vi(>llei<  lit  fol'^endes  anführiMi:  f)er  Derichlerstjvtt« 
doK  Alb,  Stad.,  der  Itrcmer  Sclmlastikus  Ueinnch,  ist,  wie  au»  den  Ami.  Stad.  ada-llW 
(S.  S.  XVI.  %50, 7u  15  fr.)  hervorgeht,  Anhftnger  Sigfrieda,  des  Nachfolgers  Bertfaoldsia 
Ihemen.  Ihm  nmsste  daran  lie;.'en.  mt«/lic|ist  an  seinem  Teile  zu  verschwoi^en.  ^h^* 
Iterthold  (Uncli  eini-  Inl  riv'ue  v't'stiirzl.  Si;;tried  :t!-n  ituv  durch  ein  seinem  Vnr^'âûgerïU- 
;^efü^tes  I  nrec  ht  auf  den  Stuhl  ;;elannl  sei.  liim  mussli'  lieber  !>ein,  weiUl  üf,' 
rrird  g.inx  legitim  »1»  Nnchfulgcr  einer«  wegen  xeiner  kanonischen  Mingel  reclit' 


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—   13  — 


Ik'illiotHs  ll(>iïniin<ren.  Du»  Mitleiluiitrcn  (\e<  Boten  irabeii  den  Kiit- 
M-hnduiigen  de.s  Pap;îti'.s  st)f()il  eine  andere  lliehliiiitï.  Herthold  tiel  als 
Opfer  einer  zvriaofani  PapM  Alexander  und  Hei/og  IJeinrieii  ins  Werk 
{lesetzten  geheimen  Abnmehunfr. 

Welche  die  eigentlichen  Ursachen  m  dem  Vorgehen  de:«  Herzogs 
g^en  Berthold,  dem  er  anfangs  geneigt  gewesen,  welche  die  leitenden 
Motive  der  l'ei-sonen  waren,  die  eine  iin  Zusamnionhanvr  mit  der  andern 
am  Sturze  Itortholds  arbeiteten,  savtt  unsere  Oin i  h  IiI.  Wir  müssen 
versuchen .  dureli  die  KrwätrtinK  der  politisuUeu  V'erhäUnissp  jener 
Epoche  eine  Ansicht  darüber  zu  gewinnen. 

V'di  Im  i  aber  fnitren  wir  uns,  weleher  pohti.-t  lieji  l'arlei  \V(»td 
lleitiioid  vi.)r  meiner  in  l.Irenien  anireh<"»rte  weil  dies  unter  l'm- 

f^länden  fur  «lie  Entsciieidiiti^ï  <ler  anlyfewuiii-neii  Frage  v»»n  liedi  uluiitr 
sein  könnte.  War  Uertholds  Haltiiii^  damals  eine  dem  Weifen  oppo- 
sitiooelle  oder  ihm  freundliche,  oder  war  er  weder  au^iiesprochener 
Welfenfireund  noch  -feind? 

Die  Meinungen  der  Forscher  gehen  hier  weit  auseinander.  Fftr 
die  letzlfrenannle  Ansieht  entsclieidel  «ich  ohne  Angabe  von  Gründen 
D^o*),  die  aber,  dass  liertholds  Stelinn<i  dem  Herzog  oppositionell 
gewpîspn  sei,  vertreten  llarttuiii;-)  und  Wolfimin^i. 

Ich  nau  hte  itineu  niehl  bei^tinimon.  In  der  That  war  Erzbischol 
l'liilipp-'  f'clifik  Villi  \ < Ii  nhriciii  ^'e^ren  ^ien  W  ellen  trerichtet,  dessen 
Forl^chi  iüe  in  \\  esltaU  u  vi  za  lieinnien  Ira'  lilete,  Ist  denn  aber  daraus 
uubedinjit  zu  schlitwK'n,  dass  jeder  Kolnei  Kanoniker,  zudem  noch 
einer,  der  gar  nidil  dem  Domkapitel,  .sondern  einem  andern  Kullegial- 
slifte  angehörte,  aiieh  für  die  Sache  seines  Erzbischofs  entflammt  «»in 

licli  al)prhefztcn  b"rzl)is<  lii»fs  »Tscliii-n.  I'îi'ut  srlnldcrl«-  vr  <l«'iii  All).  Stiid.  die 
Sache  b*j,  als  wenn  diese  MiUijuel  der  wirkliche  Uiund  für  die  Ableliuuug  Uh.  ge- 
wesen wircn.  Auch  matf  tr  dariiirrh  einem  Verdachte  haben  entgegentreten 
wollen,  der  wohl  entstrlu-n  und  sie  h  üiisseni  konnte,  dem  näiidi(  Ii,  Aiis>  S>^fried, 
welcher  ja  sehon  vor  der  Krliehiini;  Uerlliolds  fiir  tieii  Hr.  Sliilil  l)e;itiiiiinl  war, 
iQil  gegeu  seinen  Kivalen  iuUijjuierl  habe,  ^^eliwcilielt  wud  ui  der  Thal  bigfric«!, 
<ler  «iif  dem  Laterankonzil  onwesend  war,  »ich  in  der  Hr.  î^arhe  ganz  pasaiv  ver^ 
iialten  haben,  weui  es  auch  unwalir«;(  heinUch  ist,  dass  er  als  Aakanier  mit  dem 
Welfenherzofr  cooperiert  haben  sollte. 

h  U,       «  Durch  seine  Vergangenlicit  war  er,  bcheinl  c»,  liir  keine  der 
tiitchen  Parteien  engagiert.  • 

•)  |>.  'Ml.  «B.  war  anliweHiach  iiesünneo,  wie  man  aos  seiner  bisherigen 

McUiiD'p'  und  (Irtn  spätem  .\nnr<  l<Mi  de?,  Her/.ujjs  selilie.>-sen  darf.  ■ 

*j  p.  106,  es  »  spricht  seine  bisherige  Ölelluug  aiü  Kölner  Kleriker  ducli  enl- 
aehieden  dafllr,  dasa  er  ein  Anhänger  der  irhon  seit  Jahren  ;!ei:cn  den  Weifen 
gerichteten  Politik  Philipp«  gen'eaen  rät.  • 


—  u  — 


inuststeV  Wohl  kftuin.  UihI  das  spätere  Auftreten  des  Herzoïis,  da.« 
Harttnnit  aU;  seine  Ansicht  !*tnixend  anflUirt,  hat  eioeu  andern  Grund, 
wie  wir  sehen  werden,  aln  den,  das.*«  Berthold  vormals  anttwelfiflch 
IjK'Ainnnt  war.  Denn  weshalb  war  ihm,  tkU  er  in  Bremen  irewBtilt  war, 
der  Herzotr  anfantts  genei^rt  ^rt  wo^enV  tJojjen  jene  Ansi<  Iii  ist  rennt 
zu  sa;rf'ii,  dass  Iloii)ric|is  des  Ulwen  Madil  /.w  flor  Zoil.  da  ßerthold 
aul'  <I«'M  Rr/,stuhl  eHiobcii  wiinle,  so  s<  Ii\v:k  Ii  riot-h  nicht  war.  th<< 
i'v  nifhl  oiii*>m  iiii-^'/r-'proi  ln'tit'i)  (  lp«nif'i' docli  «h'ii  Zu^îanir  ziini  Sprcn?»'' 
Iiiilt«'  vcisclilicsson  ktHiru'ii.  l  n<l  nnlüfli.  ^^■on^1  f^orlliolrl  \virkli<-li  schon 
in  K(>ln  als  licffi^rcr  Kciiid  dt  i  W  ('lli  ii|M»lilik  t'i>*4ii('n«Mi  wüiv.  \vi<' 
war  es»  dann  nir)t/|i(  li.  dass  seine  Walil  fast  einliellitt  erfoljih'.  dass  nur 
ein  GejEner  dos  Hei/ugs,  nielit  aber  dessen  ^Vi)luing<^r  im  Bremtr 
Domkapitel  —  von  denen  dn<*h  einer  oder  der.  andere  sicher,  wenn 
Kerthold  aui^esproeheii  antiwellisch  gesinnt  (Eewet^en  wAre,  opimnifrt 
liütte  —  der  Walil  widert«|)raehen?') 

Eine  ansgesproohene  Hinneigung  Bertholds  mt  anliwelfischen 
Partei  ist  nield  zti  erkennen.  ehcn.HOwenig  aber  verniair  i<  li  niicli  der  von 
'  l'riit/''i.  Halin'i  nnd  Fhilippsohn'^j  vertretenen  Ansii  lil.  It«'i  lli<)ld  sei  eiii 
Anliänjrer  HeiinMclis  «rewesen .  nn/nsi-bliesson.  Dafür  atmete  et  zu 
lant'i'  die  Krdner  fjift.  iitid  nnr  Ii  nudir  spri»  f?1  da«ie'/en.  da-~  'T  eiiteiii 
voi  iH'Innen  srM-lisis<-in'h  i icsrlilei  lile  eni'-t.iiiiiiilc.  Das  »  ii  Suiil.  <Ja-> 
der  Mcr/.oM  niriil  ihr  Krennd  s(>i,  iii(i<~tr  jedes  («lied  der  sin  li- 
•siselien  Fiirstenramilien  mit  der  .MtilU  rmilt,  Ii  (Mnsanjzen,  wenn  auti« 
Hpftt^  Ohara kteraulage  nnd  weise  Mässigiuig  bei  raaueheu»  tias  HervoT' 
treten  einer  bestimmt  ausügesproehenen  Richtung  hindern  moehteo.  So 
wird  wohl  der  von  Dehio,  allerdings  ohne  Angabe  von  Grttnden,  ge* 
ftusäertcn  Ansicht  zuzustüninen  sein,  da^ä  Berthold  in  Köln  weder  extreiu 
anttwclfii$ch,  no<th  WeUenfreund  vrar,  er  sich  vielmehr  vom  Getümmel 
der  i)olitis(  !ien  I^arteien  Hnnbielt.  Damals  war  er  ja  auch  noch  nidit 
Er/.bisi  bof  von  Dremen,  sAü  w«'li  lu-r  er  ganz  von  selbst  binnen  kurzen 
in  <b'e  bilci'essenspbiire  seines  Landes  «iezn<ren  werden  ninssle.  er  war 
nur  einiat  lier  Kanonikus,    l  nd  diese  Zuriiekhaitiuig  entspriihi  a«uli 

•)  Im  i'il)ri'.i«'ri  iii(>hlo  irli  iiiclii.  wie  Wolfram  106  vermalet,  in  der  W.iM 
cirx's  Kiiliici  kaiii«i)ik«  i  s  zum  I  i  /.lusi  liof  von  üi  c  iiicn  einen  Iwsondci  n  Druck  von 
>eileu  «los  Kuisi  is  unneluiien,  siiHjil*  rn  selie,  was  näher  zu  lie^icn  i»clieint,  J»' 
Thalsache,  datta»  sich  di«  üi'danken  der  Jtreinvr  WahlertichAft  auf  iho  rirhteteo, 
elier  in  tU  m  Umtilandc,  dass  Derthold  einer  vomehinen  sftchsischen  Pftmilie 
angehörte. 

H.  d.  L.  ;iU. 

')  i>.  28. 

4;  II,  22î>. 


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15  - 


liiUi/  (ifm  Bilfle.  das  wir  na<  h  tint  OiiclU'ii  nus  von  ilmi  waiiiend  sciiici 
Kultier  Zeil  inaelit'ii:  l'iii  Maïui,  lii'iii  di»'  slillc  Ziirikkgezügeiilieil,  ein 
sittlich  fttrenger  Lebenswnndel  und  <lie  BeHchärti^uuK  mit  don  Wilsen- 
sf'hiiftcn  mphr  zii$:aietcn.  als  Partei»tro)ti(fkeiten. 

An  seiner  ]>oiitisohon  (lesinniing  wird  es  also  von  vornherein 
iichwerlich  gelegen  liaben,  dnnH  Herzog  Heinrich  ihm  geneigt  war;  viel 
eher  hfltte  es  de^^'n  lnterei<Hen  entsprochen,  wonn  die  Bremer  Wflhler- 
MiVLÎi  dnrdi  einen  von  dem  Hersog  atisgeilbten  Druck  «inen  Matui 

vom  Schlau«'  Balduins  cikttn'n.  Siciicr  ist  dio  von  verschiedenen' I 
vertretene  Ansieht,  das.s  dem  \\i>vm<x  jfder  liehcr  sein  innssie,  als  der 
Askanier  Si;rfVied.  richti}:  :  noch  niriit  ai)er  ^elit  darans  hervor,  wanan 
er  srerade  Herthold,  der  «rar  ni<*lil  in  taihedinirter  Anijätiyei"  wtn-, 
«'ir\f  \ei</!in;r  schenkte.  !){<•  Verrtini  niiu  HiM  tlniiüs  dass  Üi  i  lhold 
<\r\\  vielleieht  treffli^-h  'je^ren  d*'it  l  '  uic  ^ritiutii  detiner  verwende»!!  liess 
und  dass  anch  dies  lit  iMri<  h  den  Löwen  zn  seiner  Neijxnnjf  besliniinte, 
fiillt  ITu'  einen  der  beiden  (iegner  des  Uerzo-îs,  welehe  Hartlmig  meint, 
Kaiser  Friedricli,  unbedingt  fort.  Denn  Berthold  wird  von  dem  Metzer 
Uironi»len  als  hitimer  Frennd  de»  Kai:»'»«  liezelchnet*),  nnd  nicht  etwa 
erfreut  er  sieli  dieser  Ounift  vtaX  in  sjmterer  Zeit,  Hondern,  wie  aus 
|ener  Stelle  klar  hervorgeht,  eben  in  jenen  Tagen,  da  er  auf  den 
Bremer  Erzstuhl  erhoben  wurde. 

Mit J  Recht  hat  Wolfram^)  die  Bedeutimg  dieti^er  Mitteilung  des 
Metzer  Chronisten  henortrelioben.  Doeh  ist  ans  ihr  wohl  noch  mehr 
zu  fo1,re!n:  der  l^instand,  das»  Berthold  den  Kaisers  verlranler  Krennd 
war.  hestinnnte  Herzog  Heinrich   zn  seiner  anfängli<  hen  /n-tinnnnn{i. 

Mag  naeh  jener  Zuüammenkunli  zn  C.hiavenoa  i^Kriihjahr  117()(, 
wo  zum  ersten  Mal  DilVeretizen  zwischen  dem  Kai>«'r  nnd  dem  Sachsen- 
herzoji  rtnenlli<!t  lien'*rtraten.  nn<l  nacli  der  niijzhicklichen  Scbinchf 
von  Legnano  der  Kaiser  an  Kann>l'  anf  Leben  uihI  Tod  mit  muiciii 
mäehlijisten  Vn^sallen  ;redaclit  hidten.  Heinrich  der  Lttwe,  das  zei;jrl  .-ein 
jranze.s  Veiluillen,  hat  schwcilicli  damals  scliun  im  Sinne  gehabt,  die 
\\  allen  gegen  «einen  Herrn  /m  kehren.  Er  holTte  immer  noch  die 
Differenzen  auf  dem  Woge  Retîhtens  ui»d  in  giUUcher  Weise  zum  Aufi- 
trag  ssn  bringen.  So  sehen  wir  ihn  sofort,  ab»  der  Kaiser  im  Herbst 
1178  wieder  den  deutsehen  Boden  betrat,  nach  Sjjeier  zu  Friedrich 


>l  Hftrttong  848;  Pratz,  Friedr.  I.,  IM.  III,  bi;  Wulfnini  10«. 

«(  ibid. 

Cioäta  <■{>.. Nied,  (^inliit.  I.  .S.  .S  X,  ä4U.  ijtHc-  caiuei  uilitioiiutn  cl  l'.iiiiiliui  i*. 
*)  t.  e. 


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—  Iii  — 


«fileii'),  um  dort  [{{n^v  y;eg('ü  .seine  Hegiior  zu  erheben.  Seine  HalUuig 
hf^ann  erat  eine  andere  m  werden^  &U  er  sah,  àas^s  der  Kaiser  pro- 
xe.<«8naliiK'li  (tefren  tlin  vorzugehen  s^ich  anm^hickte.  Tnd  »elbstt  dann 
noch,  als  das  Verfahren  {cejten  ihn  »chon  in  volleni  Gat^  war.  rer- 
Hiichto  (n*  auf  der  Zusaintnenlciinft  zu  Haldensleben*)  (Mitte  1170)  pU- 
lichen  Aiiswojt  nnd  hal  auf  Kampf  gegen  den  Kaber  vor  jenem  Tage 
/II  Speier,  der  ihn  ili<*  veriinderle  Politik  Friedrich«  deutlich  erkenneo 
lassen  ninssl«',  seine  (  Jethniken  nicht  gerichtet. 

I)o<h  DifToi  (iiz'  ti  waren  da.  nnd  die.'^e  wird  Heinrich  sieh  be- 
miihl  haben  au?<zugieu-iien.  W';»«  konnte  besser  dazu  dien<Mi.  als  die 
Bicnu  r  Sache?  .hini  J178  war  hier  der  Erzstuhl  erledigt,  um  w t  iii;;i  > 
später^),  kurz  vor  jenem  Tai/e  in  Speiei'.  wird  die  Neuwahl  HertiKiM- 
.HlaUgelunden  haben.  Dieser  war  des  Kaisers  per.süuHcher  Kreuod. 
Wn»  halte  Friedrieli  melir  erzürnen  können,  als  wenn  der  Herzog 
Bertholds  Ërliebnng  widersetzt  hätte!  Und  konnte  anderersïeits  nicht  ge- 
rade ein  Mann,  der  in  so  nahen  Beziehungen  zum  Kaiser  stand,  dazu 
beitragen,  dass  jene  Diflereiizen  sich  Ißsten?  In  Bertholds  SteUung 
zimi  Kai-^n  sehe  ich  den  Hauptgnmd,  weshalb  Herzog  Heinrich  iienide 
seine  Erhebung  prote^riei  te. 

Dann  iil»er  Iial  der  Krwähltc  die  (Jiinsl  des  Mer/Ofïs  verloren*). 
m'<  lif  iil<)lzh(  li  (hirch  einen  cinzehicn  Akt,  sondern  alhnähli*  Ii  trat  .\1>- 
11'  i^jiiiiu  cMii.  Der  (h'und  dahir  isl  der  viihifïe  lîujsi  hwuuiî  des  Ver- 
liiiünisses  /wischen  dem  Kaiser  und  Herzoj;  Heinrich'').  Der  l^admi^r 
zunj  Keichsta^çe  nach  Worms  aai  .lauuar  1179  halte  (heser  mdit  Foljje 
geleistet,  zu  einem  zweiten  Tafte  wui-de  er  eulbülen.  Er  .sah  deutlii'h. 
dass  »eine  Gegner  die  Oberhand  gewonnen  hatten,  sehi  Konflikt  niK 
dem  Kaiser  auf  gütlichem  Wege  nicht  mehr  ausigetfagen  werden  konnte. 
Je  mehr  er  zu  dieser  Erkenntnis  kam,  desto  stärker  wurde  seine  Ab- 
neigung gegen  Berthold.  <Tanz  natui^emäss  halte  Heinrich  nun,  nach- 
dem er  Vorteile  von  der  Person  des  Erzbischofs  nicht  jnehr  zu  er- 
warten halte,  keinen  thund,  ihm  sonderlich  geneigt  zu  sein,  vielmehr 
von  ihm,  einem  Vertrauten  des  Kaisers,  in  dem  nun  entbrennenden 

i)  Arn.  Lub.  II,  10. 

2i  i  f.  (iiesehiccht  V,  2  |>.  5U1. 
tf.  üben  p.  (i,  Anu».  l. 

*)  Am.  Lab.  II,  8,  scd  postes,  mutata  Tolimlate  d^pUcero  cepil. 

')  ])ie  Meinung  derjemgra,  welche  glauben,  der  Heraog  Kerthold  falten 
licss.  um  Si-cfiied  an  seine  Slt-IU-  zu  l>rin;ien  nnd  sieli  diuUirrli  Jie  .\skanier  zu 
Freunden  zu  iiiaelien  ^l'rulz.  Kriedr.  I.,  nd.  III.  ')(>:  Iteuter  III.  4HÖ  u.  a.,  ancli  tiie>(- 
brechl  V,  2,  [>.  DIU  ncijjl  du-  zu,  w  enn  er  sich  aucli  uiclil  besilimiiil  aussprichl}, 
ist  bereit«  von  Wotlram  107  treiîeml  widerlegt  worden,  ct.  auch  Hahn  28,  Anm,  4 


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—   17  — 


Kitmpf*'  zu  ITirclilci).  IHf  oben  in  r^iu  (m  ln  iir  Aliorduniiir  <k's  l'rojjslcs 
llcinrii  li  als  (îesHiiUtcii  iiaili  Iluiii  i.sl  wdIiI  der  AiL-iltuss  dieser  .Siinje?*- 

Dor  l*apst  lies»  .sich,  wie  wir  saln-n,  diucli  das,  was  dieser  Uolo 
brachte,  zu  d<>r  AbsetzuuR  BertlioMs  bet«tinimen.  Nähereij  als  die 
ThaU»die  Helbst  erfalireii  wir  aus  der  Quelle  niclil;  Âro.  Lub.  sagt 
nicht,  v/a»  den  Papst  zu  dieser  Hneksichlnahme  auf  Herasog  Heinrich 
vcrenlasgte,  die  doch  sonderbar  erscheint,  da  Alexander  sidi  in  vollem 
Frieden  mit  dem  lîejtiier  des  [Jerxens,  Kaiser  Friedrieh.  zu  jener  Zeil 
bffatid.  Nur  Vemniluiijzen  lassen  sich,  aufstellen.  Wir  wissen,  dass 
ein  l*nnkt.  der  in  den  V«)rverlian<ilnnfron  zu  Anajnu"  im  0.  Artikel  zur 
S|irache  kam.  im  'loliiiitiven  Frieflcti  ^ciiie  Frledi^jun^r  tiidit  fand:  das 
Matliildische  l.anil  wurde  »lern  l'a|t>lf  nielit  zmfickfre<i(>lien  :  i  -  sollte 
<'rsl  eine  l'nl<'rsüelnmy[  d»'r  Sache  an<feslelll  werden  und  «lie  konnte 
sicii  lauere  hinziehen.  Dass  es  dem  Fai>ste  nicht  ininder  wie  um  llei- 
sielhui^;  der  kfrclilirlieu  Kiiilieil,  auch  um  llerslellung  dos  röniisehen 
Ktrchen(rutes  zu  thun  war,  das  zeigen  sehte  bis  zu  dem  Tage,  da  der 
Kaiser  aus  Veueilig  votn  Tapste  schied*)  »17.  Septemi)er  1177),  und 
auch  s()äter  noch  dun*li  («esandte  wieder  aufgenommenen  Versuche*), 
das  Mathildisflie  I^and  zivtlckzuerhalten.  Und  wie  wenig  gtinstig 
der  Kaiser  diesen  Bestrebungen  war,  das  heweiseii  seine  steten  Reuion- 
straliouen  gegen  dns  Verlangen  des  römisclu'u  Stuhles.  .Auch  anflere 
sireititre  Funkte,  so  der  Ix-lrelTs  dei-  Orarschall  Herlinoro^),  tauchten 
•auf;  :ttti|i  iticr  erfoljile  enertrische  Zurückweisung  tler  |»üpsllicheu  Au- 
sjuiiche  durch  Kaiser  Friechicli. 

Da  von»  Kaiser  weni-^  zu  erlantren  war.  mochte  der  l'apsl  e<  fitr 
an^rehracht  halten,  -idi  <l< m  mächtiti.'^lcn  \ussallen  im  lleii-h,  Uci/uj» 
Meiin'ich,  zti  iiiiln  i  n,  um  tlurt  h  ihn  seinen  Wimschen  beim  Kaiser  Xach- 
diuck  zu  jrebi'U.  Zu  Anagni  hatte  er  jenem  15.  Artikel,  der  den  As- 
kanier  ^jigfried,  uls(»  ehieu  Kehid  des  Herzogs,  auf  den  Bremer  Slulil 
befördern  sollte,  zugestimmt.  Er  halte  es  wohl  gethan,  w^eil  er  damals 
vom  Kaiser  alles  zu  erreû'hen  hoffte,  der  Saciisenherzog  ihm  Ober« 
UQssig  <*rsehieu.  Jetzt  aber  musste  er  sehen,  wie  der  Kaiser  semen 
Wünschen  hartnückiiien  Widersland  leisielc.  Dkss  er  nun  unter  Nicht« 
auhtuiig  jenes  15.  Artikels  si^liied  lallen  liess,  dagejren  den  dem  Her- 
zt^ genehmen  Kandidaten  auch  seinerseits  protegierte,  mag  diu*  erste 


J)  C;ifsel»iecht  V,  Ji,  p.  »08. 
«)  U>i(t.  922. 

*;  ibid.  86a. 

2 


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—   18  — 


Zciclioii  der  vcirmHprton  llalliin<r  il^-^  Pnp-fcs  sein,  dor  holTon  moi'hio, 
durci)  Arjscliliiss  im  it(  n  Hoi-zo'/  -ciiM'  Ziolo  zii  crroiclini. 

\)or  lladi'i'  zw  i~i  Inn  i   aiiil  l{('rzii<r  koiinf»'  den  W  iHischcn 

des  Piipslcs  nur  IVmliilu  li  -ein.  Hoidc  Teile  vciTiifrten  üIxm"  «rrossc 
Sli-filkialU'.  AiR'li  der  Kai^jor  kniinlo  iii  Bedrftnguiä  kojiunen,  luid  dem 
Fapust  ebie  Holche  Notlage  do«  Kaisera  «schon  de^lb  mir  genehm  mu 
weil  mit  jedem  Monat  die  Macht  dejr  Staufer  in  Italien  erstarkte^)  und 
den  Pap»t  immer  mehr  einengte.  Weiterhin  mochte  sich  dann  auch  f&r 
den  Papst  Gelegenheit  bieten,  »eine  WQnache  betreffs  des  Mathildt$chen 
Landes  und  der  übrigen  str(  iti<ren  Gebiete  ron  neuem  imd  dann  wolil 
mit  besserer  Anasiebt  auf  Eifolg  zu  äussern, 

Es  nuissle  daher  im  Interesse  der  päpstlichen  Politik  lie<ren,  tu 
dein  Kampfe  zwischen  Kaisoi*  mid  M<'r/o'/  sich  auf  di^s  Icf/tcrcn  Seite 
zu  steli(Mi,  des  Mer/offs  Partei  zu  ver-tilikeri.  (JHen  durtlc  l'ap«t 
Alexander  sich  so  kiU'Z  naeli  «lern  Fi  icdcii.-^sehhiss  nicht  fiir  den 
Slaufer  oder  für  den  Weifen  ciil.-^t  lieiden,  doch  im  Liclicimen  koiiute 
er  seine  Plaut'  verfolgen.  Dea  Herzog  zu  unterstützen,  bot  sieh  ihm 
jetzt  die  Gelegenheit.  Dadnrch)  dass  er  auf  die  Ton  dem  herzoglichen 
Gesandten  ihm  übermittelten  WQnsehe  Heinrichs  einging,  entfernte  er, 
HutMerlich  unter  dem  Schein  des  Recht»,  einen  Gegner  des  Weifen, 
der  im  Herzen  seines  Landes  sass  und  in  seiner  Residenz  den  Feinden 
de»  H(M-/o<îs  eine  vortrefniche  Operationsba.sis  darbot. 

Diejse  Politik  wird  es  frewesen  sein,  w  elche  Herthold  vom  Stuhle stiess. 

/\v;ir  der  Pap-1  jîcbt  in  seiner  Kede  hei  beiden  Auloreu  üherein-. 
slinniK'iid  andere  (iriuide  lur  «ciiip  Alilehniuttr  Herthold.s   an:  kano- 
ni.s-he  Miinjfi'l  des  Kiekten.  Koiiiili'  (lie-  ilir  waliic  Tr^a^-he  -^einV  (h'- 
s<-hah  die  Ansetzu>ijf  dei-  W  ulilpi  ülung  Luua  lidi;  o'ivi  wai  .-ic  deui 
Papste  mir  ein  YorwandV*)    Der  Papst  erklärt,  die  kanonischen 

')  Gieselirechl  V,  2,  H(j;j. 

S)  Nach  den  Wort«n  drü  Alb.  Sind,  hat  es  allerdings  den  Ansrhein,  al« 
wenn  der  Papst  erst  durch  die  Wahlunlcrsuchung  volle  KennUus  Qber  tho  \'at- 

•/iinn*:  Itoi  und  nar-h  der  Wahl  ci  lialU'n  liäUo.  Dies  ist  innerlich  nninn^rlii  h  Sn!Ii<> 
aucli  die  (ie!siui(ll?<(  liiiH  eiitsUnalä  dein  L*apslc  nicht  allo.H  initgcteiit  haben,  vva:i 
oniegelnittääig  gewesen,  and  konnte  sie  es  damals  auch  gar  nicht,  weil  ein  Teil 
der  vom  Papste  erhobenen  Em^'ftnde  auf  Ereignisse  gehl,  die  xeîtlil^h  enl  hinter 

die  Itiickkelir  dieser  .\hordnun;:  fallen  -  wir  wi.ssen.  dass  IkrUiuKls  Neben- 
hulder,  Si^'Tried.  aui  (k-ni  Konzil  war.  uinl  dieser  wird  sielier  ilas,  was  er  aus7.ii- 
»clzon  haUe,  luelil  verschwici-en  hüben.  In  seincta  Interesse  lag  es  j;c\visa,  uni 
allen  möglichen  GrOnden  die  Wahl  anzufechten,  er  hatte  von  früher  her  He» 
/iehunsien  zu  der  lireiner  (ieistlichkeit  und  konnte  alles  erfahren,  was  bei  der 
Wahl  Ik  rtholds  unkationisrh  war — .  Fine  starke  Oppdsition  wurde  auf  dorn  Kunzil 
^ejjen  lt.  rege,  weil  er  bisehüflielio  Khienreehtc  vom  l'apsl  »ich  ülKTlra^cu  lie**, 


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^    19  — 


denkm  liossen  so  loiciit  keinen  Dispens  y.n.  Als  wenn  e»  ihm  schwor 
g!ewe?<en  würe.  Herthold  den  Dispens  dooli  zu  erleilen,  wenn  er  nur 
gewollt  hätte.  I  nrl  wären  in  Wirklichkeit  die  kanonischen  Mängel  des 
K'ektf'n  der  (tninH  für  rlif  Verwerfiin?  des  Bronirr  FnvähUen  }re\ve.sen, 
warnni  wurde  danti  im  lit  .-nfort  der  Mann  citi^icscl/l.  <k;iu  der  Besitz 
des  Bremer  Er/>iiilil(  >  t«iniili(;li  in  Aussicht  trt  sirlli  woirku  war,  derzeitige 
Bischof  von  BraudeidMn'g,  Sigfried?  Berlhold  winde  abgesetzt,  Sigfried 
aber  nicht  eingesetzt,  trotzdem  nichts  gegen  ihn  vorlag,  was  unkauo» 
nisch  war,  er  im  Gegenteil  sich  als  energischer  Anhänger  Alezanders 
wBhrend  des  Schismas  erwiesen  hatte.  Derselbe  Grund,  welcher  Sig- 
fried einst  trotz  jenes  15.  Friedensartikels  den  Zugang  zu  dem  ihm 
veiheissenen  Stuhle  versperrte,  dasselbe  Motiv,  welches  Bert  hold  ge- 
MQrzt  hatte,  liess  auch  nun  tuK  h  nicht  den  Askanier  SiegfriejI  auf* 
kommen:  überall  ist  es  die  lüi*  ksichtnahnie  Alexanders  auf  Herzog 
MoirTrffh,  Daher  auch  änderte  sith  mit  <'inem  Schlote  dn^  Schicksal 
Bis<-hofs  (îcfn  von  llnlbcistadt.  War  dieser  auch  *'in  l*>zs<'his- 
inatiker  gfwp-m.  luiliii-  nclnn  te  es  ihm  der  Papst  an,  da-s  er  des 
Welfeiilierzogs  treuer  (_icu(t>>e  war,  und  diese  KikksKlii  iiiuderle  dm 
nicht,  .sogar  soweit  zu  gehen,  den  in  Sachen  Geros .  fest  stipuliertea 
Artikel  umzustossen  und  Gründe  für  sein  Thun  anzufahren,  denen  man 
e»  ansieht,  wie  äusserst  gesucht  sie  sind.  — 

Alexander  wird  sich  wohl  gehfitet  haben,  von  seinem  Handeln 
in  der  Bremer  Sache  rQckhalislos  den  Schleier  fiut  zuziehen,  nachdem 
er  eben  erst  offenkundig  vor  aller  Welt  mit  dem  Kaiser  Frieden  ge- 
schlossen. Doch  nicht  ganz  liess  .sich  verbergen,  was  den  Papst  in 
Wahrboif  7.u  seinem  Vorgehen  beslimînt  Imfle 

Schon  die  pli>t /licite  Afiknnft  eines  hcr/ogliclieu  (lesandlen.  seines 
früheren  Notars,  mussle  wold  Aufsehen  erregen.  Der  Bote  konnte  tit  h 
vielleicht  damit  rechtfertigen,  da.ss  er  angab,  ein  Privileg  für  seine 
Kirche  auswirken  zu  wollen,  wie  es  in  der  Thal  nucMier  geschah*). 
Damit  erklftrte  er  Fragem  aber  nodi  nicht,  was  ihn  bew(^n,  sofort 
beim  Papste  vorzuitprechen.  Die  Auswirkung  de.s  Privilegs  wftre  wohl 
nirht  so  eil^  gewesen  ;  àndm,  wenn  die  Weihe,  welche  vereitelt 
werden  sollte,  n\r  den  nächi^teu  Tag  schon  ang^tzt  war. 

So  wird  man  bald  nachher  zu  der  Erkeimtnis  {rokonunen  .sein, 
dass  die  Tagä  darauf  erfolgende  Absetzung  do»  Bremer  £lekten  mit 

oluw  xum  Priester  geweiht  tu  min.  Und  da  sollte  der  heilige  Vater  nicliiis  von 
iVirspm  tin<t  andern  ^fän^eln  gcwussl  liaheri.  seine  anffin;:Iirhc  Geneiflheil  för 
lîortlKtld  nur  der  l'nkenntnis  diesur  Milngcl  entsprungen  sein? 
»)  Handjg.  U.  H.  I,  Xu.  24«,  Brem.  U.  B.  I,  No.  64. 

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-  âo  - 


dem  plötzlichon  KrschoiiKMi  dps  hcrzo^licOion  tl(  -andtoii  am  Taji«*  v«r- 
Iior  in  Vorl)in(liiiit£  ^îcstamlon.  class  also  niclil  ji'iio  kannnisrhoii 
(l«'iikpn.  wficlic  (Icv  l'apst  rfcr  l^rcrnor  Deputation  ah  ('r^nflu'  ani.»'- 
"/ebcn.  sondern  andere  (iriimle  politischer  N'alnr  in  \\  irkliehkeit  «leit 
Sturz  Hertholds  veranlasst  hatten.  \\ Ci  wurde  «'s  jrevva}il  haben,  don 
heiligen  Vater  ollenkundig  anzuklagen,  duss  er  ein  (aWlies  Spiel  trieb! 
Doch  das  Gerücht  ging  um  tind  nahm  immer  bestimmteren  Uiarakter 
an.  Das  ersAhlt  der  Metzer  (Ihroniät  Kr  gesteht  zu,  da»8  kanonische 
Mangel  damals  an  der  Person  seines  jetzigen  Bisehofs  gehaftet  hätten, 
berichtet  aber^  dass  die  Einwendungen  des  Papstes,  die  hierauf  zielIeD, 
nur  Vorwftnde  gewesen  seien'),  der  Sturz  Bertholds  mehr  aus  Einge- 
noniinenheit  des  l'apste^  gPiten  den  Kaiser,  als  ans  Liebe  zum  imleii 
Recht  freseholien  sei^i. 

Der  /eit^'rnö-<isf  Ito  tnirl  —  /unuil  ei*  am  Hole  desjetu'^fen  lebte, 
der  in  diesem  l)i,niia  ili«'  Iri-Icnde  Holle  jjespiolt  —  «rntuiitcr!  n  litelr 
Metzer  (llu'om.st  uiit(  rslützt  damit  das.  was  Aiiit»l(l  vofi  l,übet  k  er/^diit. 

Demi  selbst vii.-itandlieh.  wer  damals  gegen  den  Kaiser  war,  der 
war  für  den  Herzoyt,  und  weiui  der  l'apst  den  Ureuier  Elekleu  besei- 
tigte auH  Abneigung  gegen  den  Kaiser,  that  er  es  zugtek-ti  Herzen 
Heinrich  zu  Lielte.  — 

Berthoid  war  gefallen  als  Opfer  einer  politisdien  Intr^e.  Sein 
Freund,  Kaiser  Friedrich,  konnte  nichU  gegen  die  Absetzung  vomelimeii. 
Der  Papst  wird  weit  clavon  entfernt  j^ewesen  sein,  dem  Kaiser  die 
wahren  Gründe  iiiit/uteilen.  Daher  wohl  auch  hatte  er  der  Deputation 
gegenüber  so  ausdriieklieh  betont,  dass  er  an  der  Person  des  F.lekteu 
nicht--  nu</ii-ef/oii  hätte*),  um  etwaigen  Verflacht  von  sieh  abzuweisen. 
Mochte  der  K;ii-i  i-  auch  ahnen,  was  das  (.îeriicht  als  l'rsaehe  der  Ab- 
lehnung verkuüdete,  er  dm  ite  gegen  die  Absetzung  nit  hl  cmM  hiciU  ii, 
(ieuli  es  waren  in  fier  That  bei  der  WalU  iiertholUs  L'm"egeliiiäs»ig- 
keiten  vorgekommen,  'an  seiner  Person  haftetm  kanonische  Mfingel 
Dies  konnte  der  Papst,  wie  er  es  auch  der  Gesandtschaft  gegenüber 
gethan,  als  Grund  seines  Handehis  angeben,  und  wer  durfte  Zweifel  an 
der  Wahrheit  erheben,  wer  konnte  dem  Papste  hier  beikominen?  — 

Der  Kaiser  musste  sich  in  <las  Unabänderlidie  fügen,  nein  Be- 

')  {jv»\a  ep.  Meli.  <'.(>ntin.  1,  û.  (S.S.  X,  ü4ü)  piilWicc  fania  praeiiicaljaL 
ibid.  eiu»  quoquo  elertione  snb  rausme  iaijus  (iraelexlu  caiwaUi  «h 
illo,  quia  fucrat  infra  ordino»  cclebrata. 

quod  mafis  in  odium  Frideriri  imperaloriit  quam  amure  jwti- 

ciae  faoluiu. 

•j  Alb.  Stad.  S.  S.  XVI,  349  ad.  a.  117». 


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21  — 


:Ureben  aber  war  es,  winoin  Freunde  einen  Enatz  zu  sH;haffen';,  und 
(lieflp  Gelegenheit  bot  sich  bald,  als  Bischof  Friedrich  von  Metz  am 
27.  September  1179  die  Augen  sehloss.  Ohne  Zweifel  —  wie  wäre 
man  somit  in  Met/,  auf  den  K()hi(T  Kanoinku.s  iitui  Breiiiei-  Kiekten 
jiekoininen  —  lenkte  kai.serlieher  tinllu-<^)  die  Aiijren  der  Metzer 
Wühlersehaft  auf  Berti)()lfl.  Die  Wahl  hall«'  <lt  ii  \nm  Kai-or  «rowiniKcliteii 
Krfoljj.  Der  Papst  sfand  iiir«mnl  dfr  KilK'luinpf  nicht  un  WV^rc  Wie 
liiilte  er  es  an<li  kdimt-iiV  KaituntHclj«'  Hnlciiken  waren  nivlil  »rellend 
/AI  iiiachen:  wir  Ina  s  u  nicht,  dass  bei  il<n W  alil  in  Metz  L'nrettehnässi<j[- 
keileii  vorgekommen  seien;  jetzt  halte  lierüiold  aucli  die  Diakonats- 
weihe. Hier  in  Metz  konnte  er  ja  auch  Heinrich  dem  I^ven  nicht 
hinderlich  Bein'). 

Rt  erfibrigrt  nur  noch,  einen  kmzm  Blick  auf  da«  Schic^kttal  Sig- 
frietli«  von  Brandenburv  zm  werfen.  Die  ihm  in  jenem  15.  Artikel 
verheissenen  Versjjrechunjien  hatte  der  Papst  nicht  erfüllt;  alü  Bischof 
verlief'S  er  wieder  dai«  Konzil.  Auch  hier  stand  der  Ki-langung  de« 
fîrenier  Pallinnis  itn  VVetre.  dass  er  Herzog  Heinrichs  deiner  war. 
SijrfH«»(l  l)e;jal)  siffi  /ttiti  Kai-cr:  atif  ilcti  Heichstajren  dos  Jahres  1171) 
tind<Mi  wir  ihn  in  (ie.Hs«»ti  L iii;iei>niitï  * l  Doch  aiicli  Kai-^fT  Kriedricl» 
dranjr  keineswe<fs  anf  seine  Hinsefznnji  in  Hrcmcn.  M(»chlc  er  zn  sehr 
anderweit  beschäftigt  seir»,  mochte  er  anch  naiiK  i  noch  dai'uu  denken, 
seinem  Freunde  Berlhold  doch  den  Bremer  Erzstuhl  zuznwenden,  — 
Sigfried  blieb  Bischof  von  Brandenburg.  Als  solcher  erjscheint  erno<»h 
in  <^tner  Urkunde  vom  2.  November  1179*). 

1)  Arn.  I.iil».  III.  17.  >.  s.  XXI.  liiH.  Dem  iIumi  di m  Ilni  tldus  ;u\  x(>ii(>m 
ltrciiicnät.'m  clectUH.  ab  Alex,  [lapn  fniä»ct  depusitus,  iit  in  pnon  iibellu  invenilur, 
T«nit  ad  dum.  imperalorem  pcaupor  et  esul.  Quem  miseratus  imperator  beniffne 
mucepit,  ita  ul  venienli  tie  sede  sua  o«riu  sans  per  manum  dedaceret  el  in  laterc 
Silo  f  <<"!nr>nrp*.  ^^f^futr-  h'incvfo  Irirfir  hnhitutn  a  conspcclu  sm»  frcil  nunqiiain 
tiiiM.ctlere,  ilonei-  upportuiio  Icmporc  cerla  euin  el  lioneHlu  scttc  culluoarel.  i^mni 
pt  factnm  est.  Karo  dum  pmtea  vamel  sedes  Metensis,  cum  suroroo  honore 
ipsum  in  ea  soblimavit. 

^)  Wolfriiin  63,  Anni.  1.  weist  xrlion  auf  den  Austlrui  k  dos  Dimn.  Sanipe- 
trinum  («-d.  Stiibel  in  (iescii.  qu.  der  l'niv.  baclisen  I,  äb)  hin:  Ik-rchluldu«)  Metensis 
errlcsiae  pontincalit  d  u  n  a  t  u  r. 

*)  Was  Dunlze  I,  336  IT.  fibcr  den  Bremer  Wahlstreit  vurbrmgt,  Ist  ganz 
hinfälliff  ."  So  IS.ssf  liitT  Heizojr  Urinrirh  116H  die  Wahl  Sijtfricds  durch  Gunzeliii 
u  n  I  c  r  s  I  ü  I  z  e  ti  und  setzt  nach  dein  Fall  Ik'rlholds  die  Wahl  Sigfi  icds  durch. 
I).  iiiuctit  lierUuild  zmu  lielilur  der  Hoinäcliuk'  und  lä&al  ilm  m  Ki>ln  im  lieauss 
einer  Pfrönde  «lerlien  (!). 

'•»St.  4282,  m.  HH,  ÎK). 

^)  Riedel,  cod.  üipl.  Hramlenburg.  1,  Vlll,  Nu.  2ô. 


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—  22  — 


Mittlerweile  fand  BerthokI  ein  Teiches  Feld  i»einer  Thfttigkeit  in 
Metz.  Als  Ilttter  an  der  Retchagrensse  konnte  er  dem  Kaiser  nOtzUdier 
werden  als  in  Bremen.  Der  Fapst  seinerseits  sah,  dass  Heinrichic 

Sache  niclit,  wie  er  wohl  veiiiofB,  zum  Siege  führte.  Der  Gfood, 
weshalb  er  (he  Eiii^îelziiiig  Sigfrieils  zum  mindesten  in  the  Kerne  z« 
rikken  gesucht  hatte,  seliwand;  dem  Herzog  war  nicht  mehr  zu  helfen. 
So  sah  nnr*h  der  Vi\\)M  von  soinoTii  Wido -Lmdo  gegen  Sijrfried  ab. 
Auf  deni.-t'lben  Tage  zu  ( Irliihuu.^eti  u\|*i  il  llbO),  auf  weh  licm  (ia.s 
.säch.sische  Herzogtum  /.wischen  dein  Bruder  Sigfrieds,  dem  Grafen 
Bernhard  von  AnhaU,  und  dem  Lrzbii»chüf  l'hilipp  von  Kola  geleilt 
wurde,  enipfmg  Sigfried  vom  Kaiser  die  üelehnung  mit  den  Hegaü» 
des  Erzbistums  Bremen,  von  päp^^tUchen  Legaten  das  Pallimn*)-  Uiit«r 
deren  Begleitung  zog  er  im  September  1190  m  sein  Land  ein. 


Kapitel  U. 

Bischof  Bertnm  von  Metz  in  seinem  TcihiltaiB  n  läilscr  nul  RcidL 

Es  waren  keine  glanzvollen  Verhältnisse,  in  welchen  sich  àas 

Melzer  Bistum  befand,  als  kaiserlicher  Kinfhiss  und  kanonische  Walil 
BtTthold  auf  <len  dortigen  Bischofsstuhl  iM-hoben.  S(»it  dem  TcmIc 
Stephan--  vott  Mar  'Dezemlici  110'?'  Imtle  e-^  an  einem  kräftigen 
bischotliclien  liegimente  in  'In-  Siaill  ;:(  iiiaii^(  ll  ;  in  la-chetn  Wech-^el 
folgten  die  Vorgänger  Bertholds  aureinandci  'i  Ihe  unerquickliclieu 
Folgen  des  päpstlichen  Schismas  zeigten  .-i*  h  auch  in  Metz:  Bischnf 
Friedrich  aus  dem  lothringisclien  üesehlechte  der  Pluvoise,  welcheo 
die  alexandrintsche  Partei  als  krilnkelnden  Greis  nat4i  Theoderiehs  III. 
(1164—71)  Tode  auf  Clffodegaiigs  Stuhl  erhoben,  musste  sdion  gegen 
Ende  des  Jalires  1172*)  vor  dem  Unwillen  Kaiser  Friedrichs  aus  der 
Stadt  weichen,  wo  der  Staufer  nun  seinen  Neffen  Theoderich  IV.  au^ 
dem  Hause  der  lothringischen  Herzöge  als  Oberhirten  einsetzte.  Nur 
kurze  Zeil  j^^iloeh  erfreute  sich  auch  dieser  seiner  Würde.  Auf  jenem 
dritten  Laterankonzil  (März  1179)  tral  atn  h  ihn  das  Abselzungsurteil, 
worauf  der  vorher  vertriebene  Biîsdiof  Frietlrich  in  sein  Bistum  zurück-^ 

')  Deliio,  II,  Aniii.      p  W,  Xu  1 

cf.  lUgin,  Metz  depuis  18  sièclLS.  .Melz  1840.  Tom.  Ul,  101  ff.;  lüjplld, 
Metz  cit6  r|)is(()|ia)e  et  iiiipermle.  HruxellcB  1867.  p.  bt;  Wolfram,  Friedr.  I.  Q.  d. 
WoriDMr  Konkord.  MarlMVf  1883.  p.  61^88. 

>)  od.  Anfang  117.9.  cf.  Wolfram  4»,  Anm.  2. 


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—   23  — 


kehrte,  aber  schon  am  27.  September  desfeielbcu  Jahren  aus  dem 
Ix^ben  schied. 

Die  kursse  RegieruDgszeit  der  Rischöfe  hinderte  natiirlich  eine 

krüftiiip  Etitraltmi;r  ihrer  Macht  in  iMel/.  Dazu  liamcii  die  iinaiiniör- 
lidieti  Einßille  der  durch  »he  Ohiiitmchl  il»»r  HischölV  lieck  jrrnuu  hlen 
l'iu'slen-  nw\  Horrpfvjf^sfhlcchter  der  N'achbar.schaft,  die  jede  liele^eii- 
heit  bemitzteii,  tun  ein  Miirk  des  Metzer  Heî^ilztmns  nach  dem  ancien) 
;tn  >;i<  h  zu  reissen,  und  Hen»«»nd  und  brennend  bis  vor  die  Manern  der 
.>tuiit  /.ovren.  Die  .schwachen  Biüchöfe  beticliräuklen  s>icli  la^l  nui*  auf 
schwache  Abwehr. 

Wie  aussen  drohend  die  Feinde  an  den  Thoren  der  Stadt  pochten, 
i<o  wailete  auch  in  ihr  keineswefE^  der  Friede.  Wie  fast  Hberali  zu 
Ende  des  12.  Jahrhunderl»,  war  auch  in  Metz  in  dieser  Zeit  der 
Brirxergcüst  eniaclit  und  strebte  danach,  sich  politische  Selbstândifçkeit 
und  Anteil  am  Stadtregiment  zu  verschatTen  ').  Konilikte  mil  dem 
Sfadflierrn  waren  nicht  ans^reblieben  ;  nnissle  doch  Theoderich  III.  vor 
einer  solchen  Hewo'/im^  der  f^üp/orHcliaff  -«ntrnr  aus  der  Sladt  üielien. 

Wir  wiesen,  dass  Kaiser  l-'i  inli  icli  -ii  h  indil  so  sehr  durcli  die 
ka«  lilichi'  IH<  lili«{keil  einer  l*ersöülii;lik<'il  beslinmieu  lies.s,  s(Mnen  Eiidluss 
für  diese  l>ei  der  V\  idilersciiait  eines  Hislums  freltemi  zu  machen,  als 
in  viel  bohenn  Grade  durch  deren  politische  Fälligkeiten.  So  wird 
auch  in  Metz  der  Kaiser  nicht  durch  jene  EigeiKicliafl  seines  Kandidaten 
bei  seinem  Vorsdilage  geleitet  sein,  auch  nicht  —  dazu  legte  Friedrich 
viel  zu  viel  Gewiebl  auf  die  Besetzung  der  deutschen  Bistümer  — 
durch  das  blosse  Verlangen,  seinem  schwer  geschädigten  Freunde 
selbst  auf  die  Gefahr  hin,  dass  dieser  sich  nachher  politisch  nn- 
liichtijf  erwies,  Ersatz  zu  schaiïen.  Viehnehr  wird  er  zu  seinem  Knl- 
>chlM<~o  bewo{jen  sein  dutcli  die  ( 'berzeugniv/.  wrlche  er  von  l^eithold 
ItewoiiiH  ii.  (]n«  er  si<  h  eifrne,  in  die  schwi(^j'j;ii  n  Mcl/cr  Verhallnisse 
hineinjie>t't/l  zu  weilen,  durch  die  Krwartinitr.  da>.^  ir  nach  Mö^rlich- 
keit  im  bnuMii  die  liuiic  lu  i^U  llcn  und  den  Feinden  des  Hislums  nnt 
Nachdruck  bejrejiuen  werde.  Auf  Ergebeiihoil  liertholds  durfte  der 
Kaii$er  nach  dem,  was  rorausge<rangon  war,  wohl  mit  Sicherheit  rechnen. 

Und  einen  ihm  völlig  ergebenen  Mann  brauchte  der  Kaiser  in 
Metz.  Mochte  auch  ikusserlicli  zwisdieii  ihm  und  Papsl  Alexander  jetzt 
Friede  herrschen,  noch  krtlusellen  sicli  zahlreiclie  Wellen,  noch  waren 
manche  Sireitpunkle  auszujr|eiclieii.  Die  Metzer  Geistlichkeit  wîu-  von 
jeher  .seit  Au.Hbru(;h  des  hetzten  Schisraas  gut  alexandrinisch  gewesen.  Dies 


1)  cf.  UlUcu  Kup.  III. 


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—   24  — 


z('iy;<'ii  (las  Yi>i';:t'lu'ii  Tln'«»(UTitli>  ill.  iiViU'u  Alijîcsnuhe  <h»s  (Irjtrii- 
Piil*  les  'j  iiiitl  die  Wahl  <k»s  dem  KHiHtT  Tiiiss1ipbiizi»ii  Hint-liof;«  Fri«lTi(4i, 
der  vor  i^eiuor  Krliobunis  An*liHliakoii  der  Möller  Kiwlie  jtewosvii  nar. 
Ks  pül  lufr.  mit  Nactidnick  dm  AuM'luiiuingeii  dos  Kaist^rs  xxm 
7m  roriielfeu. 

Kinc»  tlijitkriiltijr<»ii  Maiitics  ln'iKttijrlc  Kaiser  FrtttlriHi  nwh  jW" 
i'iiil(>  liu'i'  an  (Ici-  (irenzf  (cejEfn  Kraiiki'<-ir|i.  Ilattcii  r^icli  ailHi  die  vnii 
l)('}.'inn  des  Scliisma^  an  riidif  hcsoiidci-s  '/nlcii  H('/.i('liiii)j.M'ii  zwixlicii 
l)('iit.«  |ilaM(l  iiiid  dem  zu  l'ajKsl  AU'XuikUm"  liallriid«'n  Kraiikiricli 
Fiülijalir  1171  (V<>uiid>(  liar(li»'li('r  jrcslallcl,  <«»  war  docli  auf  h»it- 
Ix'staiid  d*>  «.'ulcii  Vrrliültiiisst's  iiit-lil  mil  Si<  Ik  iIhü  zu  i-«'<-liii«>ii.  KIh'h 
il)  jener  Zeil,  da  der  Mclzci*  Uischolsshihl  vakaiu  wurde,  crluliite 
1,  Nnvoinbor  1179  die  Kröimiiii  Philipps  II.,  AtigusU  d*»s  Scrfiws  A-s 
lotkranken  Königs  Ludwijr  VII.  Der  holuni  lli'gabuii({  d(^  jungen  FOrslpn 
standen  sein  Khrgetx  und  das  Verlangen,  Fninkreiehs  (în»nxen  tm  er- 
weilern,  nicht  naeh'  ).  Ks  galt,  gegen  ihn  auf  der  Hut  xu  sein  und 
ein  Orenzbistuin  nur  mit  einem  dem  Kaisterhause,  wie  es  si-hien. 
immerdar  trelreucn  Manne  zu  besetzen. 

All  dies  wird  rlcii  Kaiser  dazu  veraidasst  lialuMi,  «ler  MelziT 
W'iihlerscliari  ans  Herz  zu  lejren.  dass  sie  Hortlu  ld  zu  ihrem  lîisrlinl 
erktu.  Wir  werden  sehen,  oh  .sjcli  die  KrwarUuigon,  die  der  Kiii^r 
a4jl'  ihn  setzte,  izanz  erfiillten. 

Als  Hiseh()l  von  Met/,  nennt  Uerllmld  sieh  lierlrain 'i. 

»)  cf.  Jii-gm,  III,  101. 

*)  cf.  ScIieffer-HoirhorHl.  lleiitsrlilaixi  u.  I'liil.  II.  Au;:,  v.  I-  raukii  M  ii.  m  Kmwh. 
z.  tilm  li.  Gesch.  Vttl  (IWiHV  4ffJ  ff. 

Kiti  ♦ii  iiiiil.  \vcs!i;il|)  |{.  (licsr  N';iriic!is;iii(l(  rmi;;  \ m  iialiin.  isl  an>  lU-n  h 
nu  lil  »Tsirlil lieh.    l\s  scliciiit  iirir  ticr  S|»t;M  li;ifl"H«ii(  I»  im  Mcl/.iM- l{istiiiii>- 

i>R;cirk  bt'sliiiMiuiiiI  ciitjicwakt  /.a  lialu-u.  Wälmiul  ilcr  Xaiiu'  IUtIihih  hu-i  sehr 
hNultjr  ist  (F.dlc  11.  Minislerialcn:  Korlr.  inÜDs  dp  (iiirzin  in  l'rk.  des  SinHm 
<!<•   I'nrnian..  l  ir^.  M.  I!.  .\.    -    H,  7(»H:   iUih.  ilc   HcniiiKa   m  I  rk.  I';t|'-' 

Ale\.  III.  für  Itoiizorivilli'.  ('.alun  i.  lii>h.irf  ,|.    I..,,  .    ,1    1 .  I'r.  Tom.  Ii.  :IK7  : 
liiiks  ik'  .Mar.sal.  IIUO.  IWg.  67,  U!)l.  IU>-  70;  Ikrlr.  xW  MuiUoit.  IIS«.  lUg. 
u.  a.    Gc  Ulli  die:  llertr.  Dcran  d  Mclz.  Domkap.  IIHA.  Rojr.  38.  8B:  IWrtr. 
I.vlaldi  Sii!  Ii  ,r    UiH)   1!»-.  (i«;,  IlDl  lie;.',  70;  Itprtr   n.-can  v,  S.  Tlx'nl.alil  in  I  rl« 
.Ifs  I'nipsl«  ;*  W.  cl--.  12l)H.  li.'n.  III,  UiH;    Hcilr   pn>sh,  <■<  (•).        Itiliinfail  u.  i^-rli 
«  laviger  b.  .Mariâi-  lUituadat  MoU.  in  l  rk.  brir.  Arnulf  v.  V  u<'i  I2t)7.  l  ii^.  -M.  A. 
—  G.  1250;  Btrir.  .\bl.  v.  S.  AvoW.  1210.  Uf|r.  «Mi  w.  a.  Hitriter:  lleHr.  fil .  Wetir. 
Asinarii,  llortr  .  til.  .loh  l'n.  Ik-rir.  (lirbar.  in  Urk.  d.  .\lelz.  IlOrRcrucli.  IHN).  Ih'n.  IM 
l.')l  ;  lU'ilr.  Cliiittos  1207.  I!f<;.  1S;5.  Ki  ilr   <!<•  Torla  S<T|M-nlina  ii  lU  ilr  Ii  ISayii«- 
12nt».  lU-g.  17(i  u.  a.)  er.s<  li»'inl  (U'iiiiic;t('niUK-r  itt  i  Naiii«   Iti-rloldu.s  luW  Itsl  »cUfJi. 
(Sofclip  l'crKûtilichkcilcn,  wie  tk>rlnli1iui  dt>  liiponic,  HcrtoUlus  <lp  Krn«wilrf 
[Kmawcilcr  Iwi  Zwc  i  hnlckcn)  in  Vrfc,  d.  Grafcti  v.  ^arwerden  IIHIK   IJén.  III, 


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Kino  ^if'iiauo  Anji.ilio  über  diV  Zeil  soiin  r  Walil  in  Mvi/.  Ii'hll 
uns;  wahrH-lioinlicli  erfolirtc  sie  Anl'anj.'  .laiuiar  11  SO'). 


kuinmon  hier  nalnrlifli  iiuhl  in  Urtiarlit.)  Sdwril  ich  m-Iio,  koimnt  in  «If» 
III)  Xlclzcr  IJiöluui  tiin^üsesfefiifu  lloi  i  en-  u.  MiiUbLer  iulon;je»(htfchlt'in  der 
Xame  imr  einmal  vor  und  da  in  der  Form  Rertaldus  (1198.  Kerlaldus  d«  Genkircben. 
Rejr.  96),  Von  (i  c  i  >  l  I  i  r  iic  n  tindrl  sich  nur  iIit  .\rclii<hak<in  iiini  -piilorc  l'iiu  - 
centnr  u.  Ciiralor  HortohUis  :llHi>.  lîcji.  iV2  :  llt»2.  H4,  HTi  ii.  in  l'rk.  <i.  Ar- 

ihni.  fkranl.  Ht-n.  III,  m:  WM.  Ho;r.  104;  llSIâ.  n*'ti.  III;  ll'JT  in  lik.  «1. 
IVimir*riii»  Http»  rtr.  l'nit.  Suppl.  non  imprimé'.  Mh.  d.  Me!r..  SIndtbibl.  No.  t45 
II  Ur^  124 1.  von  liilrjEern  nur  »in  HertalduK  (1190  in  I  rk.  d.  Md/.  Kiirgcrsrh. 
lien.  111,102;  1207.  Hc^'.  lH;{i  I'mh-  rnUTslül/.un-^  meiner  Aniialiiiie .  »lass  die 
.Sainenäüniieruiiy  bei  uDsenu  Bisciuif  iiiehl  auf  irgeiul  uvlciie  tiefi^t'IuMidcn  liiiiiule 
znrfickznfAhren  isl,  »clieint  anrh  pin  anderer  llinstand  zu  bieten:  Als  dem  einen 
Xi'fTen  des  Itiüchof«,  der  von  winein  Olioim  unter  die  Mil-rlieder  des  Melzer  Dom- 
•  ;  I  i'i  1>  :nil^eniiiriineii  war.  i<a1d  darauf  ein  aiide  i  r  \,  t'V  '/Icichen  Namens  folgte, 
alliierte  der  trslijre  zum  rnleischiede  seinen  früliercu  .Namen  llerUildus  ebenfalls  in 
Itertranms,  wSliren<i  der  andere  Neffe  »einen  Kamen  Bertotdns  beibehielt,  und  nun 
beide  als  Bertram  und  lieritMdd  in  den  Urkunden  erarheincn.  l>er  IteM'eis  ergiebt 
sicli  aus  fiilpcnder  .\ur^lell^ln'^' :  1  !!•.')  (lU;;.  III.  rterliildiis  praerenlnr  el  arc}iidia- 
ronuj«,  (ierard.  circalor,  l{ert<>ldn>  nosler  ma  jor  ca|tellanus.  1196  (HoiJ.  ll(i'. 
llertoUlii»  pruecentor  et  arrliid,,  Gérard,  major  ar(  hi»l..  Herlrannus  archid.  et 
major  rapellanua  noster,  IterlnlduH  nepote»  nnstri.  1199.  (Reut.  181) 
ne|»o(o^^  nri.  \U'rU\  et  Ueriold.  arclndiaconi.  1202.  (Me-i.  I'kIi  Ucrtr.  e(  Hertold. 
arehid.  n  ^  u.  I>ass  an  der  er-I/.ilierlen  Stelle  der  lii><  hof  sein  verwandtsc  haft- 
iu  licö  Veriiallnis  lu  seinem  Kaplan  nulii  liervi>rliel)l,  (Uu  l  nirht  Wunder  nelimtn. 
.\ueh  in  vielen  nndem  Okunden,  die  der  fiisrliuf  selbst  erlfts«t,  treten  die 
ix-iden  Nedeii  oline  den  Znsalz  nepotes  anl.  /.  ».  l^tCi  Hejf.  !.');>  :  1205.  He^- 

178.  II  Tl.  C  in:'  analo-r  wie  Ix-i  Uertram  isl  du-  Nainerisändernn^  hei  der  ersten 
'•einalilin  Kaiser  lieimielis  III.  diinisehe  l'niuef>ain  lieiss.1  sie  Uunhild,  als 

deutsche  Kaiserin  Kuniftunde  (rf.  SteimlorlT,  Jhrb.  d.  deotscb.  Keicha  unter  Hein- 
t  irli  III.  r.eip/.  1S74.  I.  .'<.')  .  Hier  wie  diirt  i«(  der  ertilc  Iteslandteil  dett  Namens 
im  allen  und  ini  neuen  der  ulei<  he. 

y)  In  iivr  Aiigube  iiber  dnü  Jalir  ncincM  Huisici  uii|<sunlrilk'»  gehen  die  Quellen 
auseinander.  IHe  Ann.  S.  Vint.  Mett.  S.  S.  III,  159  führen  ihn  xnni  ersten  Mal  xu 
1179  (1179  <'rfmcilium  Kttmae  sub  Alexamiro  pepa.  Theodcrieu»  Mett.  eieetua 
(h  pnnilur.  Herlr.  episropus  Met  I  i  auf.  (d>enso  das  Chronieon  S  (ûeinentiïs  Meli. 
S.S.  XXIV,  602.  Daju'fton  setzt  das  Chron.  .Sampetrinum  ((iesch.qu.  der  Prov. 
^^ach»en  I,  38)  «eine  l«>licbut»;;  zu  1 IHO.  Ihe  l»eiders*eiti};eii  Au;:ahen  lassen  »ich  leicht 
vereinigen,  wenn  man  enrfitrt.  dai»K  in  Metz  da>«  Jahr  nach  dem  Stylus  Treverenais 
erst  am  2i).  .Mär/.  l>e<iann.  .\m  2.").  .lau,  ll.SH  M  K  Wahl  schon  voll/.o;ren  (St.  42*J7!: 
nimfnl  man  als  spätesten  Termin  ilei  Wald  den  .\nfan;;  des  .lainiar.  s<i  zählt  der- 
^elbe  im  Itereielie  der  i'.rzdiüzese  Trier,  also  iu  .Met/.,  noch /,u  U71),  anderswo  schon 
zu  llftfl.  Di«  bei<len  Quellen,  die  1179  gel)en.  sind  Melzer  Crsprungs.  (Dass  in 
MetX  das  .lahr  IhaUJirlihrh  am  25.  Mjtrz  he;;ann.  dariilicr  cf.  i'rost  in  d.  Xoiiv 
reviif  hihl.  de  droit  Iranc,  et  é(raii;!er  IV  i  |HS()  ,  p.  .VJI.  .\iim.  1 1.  I  nricliti«!  ist 
CS.  wenn  die  tieslu  ep.  .Meli.  Ojntin.  1.  S.  .s.  X,  .')4<»  ihn  er.sl  1181  win  Amt  be- 
ginnen lassen,  eine  Anxahl  urknndlirher  /enjfnîase  apricht  dagegen.   t\\»  iduie 


—   2ü  — 


Hm!'I  iuk  Ii  (lei>*'llM'ti  bt'jxab  .<irh  Horti-mi.  waliivclH'iuli«  h  dir  In- 
vcstiUir  wfjxci),  an  den  l\;ii«<Mli<li('ii  Huf.  W  ir  lindiMi  ihn  als  l'>iwuiiliin 
von  Mcl/  irejreii  Kndf  .lanuur  1180  auf  dem  lUndistajre  zu  Wiir/.bunr' . 
wo  IU'r/ü{{  Ih'iiuich  der  Lüwe  in  die  Aeht  de.s  lleiehe.-^  getlian  wurdf. 
Nach  Si'hlitSit  <les  Reichstages  i^t  Bertram  alsbald  nach  Meüs  ssuröd- 
gekehrt.   Mancherlei  wird  Iiier  gleich  im  Anfang  ^in^  Regierunji  m 
orthien  gewesen  »ein.   Unzutrflglichketten  aller  Art  waren  unter  dein 
Hellwachen  R^inient  der  Vorgänger  Berlrams  in  der  Stadt  entslandm. 
Am  meisten  klajîlen  «lor  Klerus-  und  das  niedere  Volk  über  MisssUlnde, 
die  sich  in  dem  Amte  des  Vorstehers  der  Bürger,  des  S<*li()lTenmeisler?. 
liorausjT(>bildel  ballen.    Mit  krältifrer  Hand  ^viK  der  Neupewählte  hioi 
ein  und  bnlT  dtin  h  ^<Auv  in  <\vv  ('rkundr  vom  21.  Ml'wz  1180  (MpIz- 
Stv!  Il79j  uiedeijïciegte  lielorm  dm   \l;iiiut  In  al»-  .     \"orher,  d.h. 
/\\  i-<  lien  dem  12. — 20.  März,  erlolprlr  ;nn  Ii  -vmv  Wi  da- 

i\i*  hl  lan<r(^  hat  er  sieh  in  semer  Stadt,  wo  fürs  erste  die  de- 
niüler  beruliigl  sein  mochteu,  aufgeliallen.  Schon  am  13.  April  ;seh«i 
wir  Bertram  am  Hofe  des  Kaiiiers  zu  Gelnhauîsen*),  wo  er  als  Btscbnf 
von  Metz  in  der  Urkunde  als  Zeuge  genannt  wird,  durch  welche 
SacJhaen  Heinrich  dem  Löwen  endgültig  gen<Hnmcn  wurde. 

Mit  diesem  Akte  begann  zwisdien  dem  Kaiser  und  dem  frûherfn 
Sachsenlierzüg  der  entst  li<»i<1eiide  Kampf,  der  bis  gegen  Ende  des 
Jahres  1181  wfihrle,  aber  zu  üngunslen  des  Weifen  entsclüeden  M'urde. 


weiteres  fiilscli  erweist  sicti  aueli  die  .Vnjrabe  de»  (Üiron.  nniv.  MeK  S  S  X.XIV. 
dasä  U».  Wallt  auf  dein  Lalt^raakoiizii  vullzugcu  H^i.  Wir  dürfen  wollt  daran  (eit- 
hatten,  Bs.  Wahl  Anfang  Januar  1180  anzusetzen. 
*)  I).  Zeuge  1  m).  .tan.  25.  St.  4ä97. 

t\  cf  tinl'-n  Kap.  III 

')  DiLss  Wahl  und  Weilie  Hei  traiu»  iin  selben  Jalux»  slaltlunden,  besagt  s*'!»*«! 
<lic  SchAffemneislerurkande  (Wv^.  1)  in  der  natientnjtsseile  :  Acta  amA  hmee  a. 
inc.  dorn.  tl79  . . .  nnno  elerlionis  simul  ei  ronaecrationia  dont.  Herlranini  primo. 

AN  l-l<-kl  ernclieinl  M.  ain  20.  .lau.  11H0  (St.  4-i97i.  /niii  ersten  Mal  als  Hisdiof  in 
der  N'liöjlenmeitiilerurk.  am  21.  Miirz  In  tlie  /eil  aiwiachen  beiden  T*^e« 

fSllt  also  aeine  Weihe.  I>en  Termin  dtTnelben  künnen  n-ir  aber  nucfa  ntiM 
tixteren  veriniig«;  der  Angabe  «kr  Ponlifikatajahre  in  don  Urkunden  Hertniw- 
Vor  dem  21.  .März  rnuss  die  Weihe  erfiilffl  sein,  weil  H.  sieh  an  diesem  Ta^p 
sehcm  in  .seiniMii  1.  I'oiititikalsjahre  belindet.  jedoch  kann  dieselbe  erst  na <" h  dent 
11.  .März  »tallijefunden  haben,  weil  II.  an  diesem  Tage  nach  .\ngabc  der  UrkunA" 
(lieg.  159)  vom  11.  Mftrs  im  (Mete.  Slyt  1908)  daanene  FteUfikatajahr  (in  dies«» 
Falle  das  24  .  w'w  in  der  I  rk.voMi  21..liini  12tW  Iflejt.  1(501), no<  h  »itht  hegontifn. 
sonilern  sieh  noch  im  allen  la.  ptif,  2H)  twlindct.  Die  Weihe  Berlrams  fjlll  deaaiwii 
in  die  Tage  vom  12.— 20.  Mäiz  IIÖÜ. 

*)  f^t.  4301.  In  gleiclier  Weise  Zeuge  in  SL  4m 


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—  27  — 


Am  11.  Noveiuber  1181  uutenvaif  skli  lleüuicb  der  kaiserliclitii 
üiiade. 

Bischof  Bertram  liat  aii  den  HeerzQgen  gegen  Herzog  Heinrich 
nicht  teügenoDiinen.  £r  mochte  yom  Kaiser  Dispen»  von  der  Reiche 
hecrfalirl  ausgewirkt  haben,  um  woilerhin  in  den  VerhäUnlssfn  seines 
neuen  Hisluni.^  regelnd  vor/ti^ehen.  Ivs  sind  uns  aus  den  Jaliren  11  HO 
und  llftl  auch  verschiedene  Spuren  dieser  seiner  naeh  innen  «?eri(  lileten 
Tlii1ti<rkeit  erhalten*)     Mr^giieh  auch.  der  Kniser  Herfranis  An- 

wesenheit an  don  W  r^linarken  des  l'.cit  li-  üim  ihIi'/u  anordnete.  Kin 
Einfall  von  fran/.öni>choi  .Seil*'  schien  iliiin:il-  iii<  lit  ausfteschlossen  : 
war  doch  noch  Milrz  1181  der  junjre  Köni;j  Hluhpi»  Augii>l  nahe  daian, 
lieinneh  dem  Löwen  zu  Hilfe  z\i  eilen 

Auch  nach  Beendigung  des  Kampfes  gegen  den  Weifen  blieb  der 
Melzer  Bischof  noch  einige  Zeil  dem  kaiserlichen  Hofe  fern,  um  dann, 
jedoch  nur  auf  wenige  Tage,  wieder  an  demselben  m  erscheinen.  Im 
Mai  des  Jahres  2182  finden  wir  ihn  zu  Mainz*),  wo  Friedrii-h  sihon 
.seit  April  weilte.  Schon  am  29.  Mai  stellt  Bertram  dann  wieder  in 
^etz  eine  Urkunde  aus^),  seine  Anwesenheit  beim  Kaiser  ist  also  nur 
von  kurzer  Dauer  gewesen. 

')  Reg.  10  17. 

2)  ff.  ScIielTer-Hoichorst,  Koirs«lii!.  VIII.  472. 

3)  B.  Zeuge  in  St.  4H39  u.  i'AiO.  .Mai  21.  u.  2A.  Diese  Dalcn  Lcjuiehen  »ich 
uiuweifelhafl  auf  die  Renrkiinduiif,  wShrend  die  Handlung  selbsl,  an  der  lt.  teih 

niiiiml.  t'inig«'  Tage  vorher  zu  st>lz«>n  ist.  Di«  Zi  ii  von  5  Tagen,  vorn  24.  Mai,  von 
welchem  Tage  St.  4H40  tialiort  i-t,  bis  zum  '^^i*.  Mjii,  wo  H  iirknntllirh  in  Metz 
»Tschcinl  (cf.  die  Culg.  Aniii.),  «iiirlte  für  eine  IWiin-  iles  IJiscIiofs  von  Mainz  naili 
Metz  doch  wohl  zu  kurz  sein. 

*)  Reg.  21.  Hrtluin  per  mau.  Jîyinoni-s  Leoilicensi»  canrellarü  noslri  ;t.  llS'i 
Hill  Ii).  ej>.  1  4  1  '  tw.  4.  el  4.  Kai.  Junii.  Papanle  Lucio  papa  III.  anno  aposlolaUi!» 
Mil  pi'iiuu,  urdmationiä  vcru  nualrue  ii.  [»{  auch  ein  Auttslellurl  niclU  gciuuuU, 
erirlebt  sich  ohne  Krage  Metz  als  «otdter  aus  den  Xeugen  der  I'rk.,  die  in  einer 
s.  Ii  I  i  II  /iisainiiienselzung  er.selieinen.  «lass  sie  niiiiin^ilieh  etwa  die  Regleilang 
des  Hi«ehofs  auf  seiner  Heise  an  das  ktii<c  i  !ti  he  lloflager  jrehiMf  t  li.iln  rt  können. 
h'^  »ind  zwölf  ^iilglieder  des  MeLzcr  l)unika|iiteb,  fünf  Àblc  Âlelzer  tvlosler  und, 
was  am  meisten  fttr  Metz  als  AussleUorl  der  Urk.  Mprioht/  ftlnf  Metzer  RQrger, 
«ihrend  bwchSfliche  Ministerialen,  die  doch  zmneiHf  ihren  Herrn  auf  Reihen  be- 
gleiteten, ganz  fehlen.  (Testes:  Tlieoderions  canlor.  Odo  major  archidiinunus, 
Kolraarus  arehid.  [der  spätere  päpüll.  Kandidat  für  den  Trierer  Krzüluid|,  Willel- 
inus  drcator,  Robertos  niagisler  sciilarum,  Geranitts  de  Alisei,  mag.  Roliertos, 
Willelmu«  de  ï'.  Martino,  Philippus  de  Morinvine,  Willelmus  de  Ultra  Saliam, 
Albertos  de  Crispei,  Pelms  nlil  .i-  tiurzif  nsis,  Willehiius  ald>.  S.  Vincenlii.  Rrns- 
cardus  abb.  b.  Amuiphi,  Daniel  uhb.  S.  >yniphoriani.  .hiliannes  ahh.  >.  Cleiiientis, 
Trecasnina  taicos  et  Warnenis  de  L'ltra  Salmui  fraler  eiuä,  Ronuä  puer  de 
i$,  Martino,  Walchems  et  Tlwoderieus  üratres  eins.) 


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28  — 


^\';illr«Ml(l  (1<M-  K^li^;o^  iiadi  »1*  iti  .Vi.uti/.«*i'  Tajrc  xihtsI  nadi  Fran- 
ken uiu\  naicni.  dann  w  itnloi-  mich  Sacliscn  y.ojj[  'j,  weilte  Bertram  in 
Metsc.  Kiiie  Heilio  von  Dingen  }K*!fchftfti{rten  ihn  dort  nieht  nur  mlrhe, 
<1if»  inn«*ro  Anfrclefn^nhoite n  winer  Kirclienprovinz  betrafen,  es  war  biiHi 
iimnch  ilbemmti|ier  Herr,  der  »Mi  im  Kircheumit  renErifTen,  dureh 
sireiifte  ktrehliflie  Mawregeln  zureeht  m  weisen 'j. 

Ey<\  Mitte  11H3  l  ief  <lie  i-eiehsmrDtliehe  Ftli<*hl  den  Melzer  His(>ÎM>f 
\vi('il«'i-  an  <l<'n  Hol.  |)<'n  Kaisei-  lialfeii  wahrend  der  letzten  Zeil  Vei- 
suehe  hesi  hältiut.  «lein  |{eieh(>  dnrüh  AuKKleichunjT  noch  ai'hwebender 
IHiïerenzen  V'>!!(«  HmIx»  71t  ^jcbfn 

Ks  wjtii  ii  t  iiMiKi!  du»  \'erliaiiilliiii^!(  II  iilM'i-  ilu»  noch  inuii'  i'  /wisolieii 
lîeifh  und  Kiivlii'  streiti^ren  nialhildix  hcn  Laiuie^)  mit  dem  Nai  lifolwci 
des  um  ;J0.  Au;iii.sl  llHl  vei.slorhenen  Alexander  III..  Pap.st  lauiius  III. 
(denwlben,  der  einst  als  Kardinalhisehof  von  Odilia  .««ieii  Bertram  hei 
<(e$t3*en  Audienz  in  Itotu  so  entgegenkommend  gezeigt  hatte  daneiini 
gingen  andere  mit  den  lombardisetten  Städte»,  um  den  zn  Veofdqi 
zwischen  Kaiser  und  Lombarden  genohlostitenen  WafTenstillsland  in 
einen  dauernden  Frieden  überzuflihreu.  I>ie  letzteren  waren  jetzt  dem 
Knde  nahe'M.  Aid  dem  grossen  Reielistage,  den  Friedrieh  auf  .Inni 
IIHS  na«  li  Konstanz  anheiannde,  sollte  nur  no<*h  der  in  den  Verliii^ 
nrkunden  m'edei';z<'le;fle  l-'iiede  vom  Kaiser,  Könijr  nnd  <len  Fürsten  l»- 
schworen  w»'r«i«'n.  Ans  nllen  'r<'il('n  de--  Hoicl)^  cülon  di<'  Fiirstf-n 
florlhin,  dem  »iehot  iln-es  llei  rsclM'is  toljieiid  :  /.alihri«  h,  wie  es  dt«» 
W'ielitijîkeit  der  rioil  zu  erlediijenden  (lesrhäfle  erheischte,  waren  -ie 
Inden  Bi'ratnn^ien  anwesend,  L'ntiT  ihnen  auch  Bischof  Bertram  *j.  Mit 
den  Qbrig«'n  auf  dem  Tage  anwesenden  KeichHf&rMen  leistete  erbifriweh 
dem  Vorbilde  des  Kais(>rs  und  des  Kilnigsi  den  Eid  auf  den  Oieden  mit  den 
Lcjinliarden  und  verpflichtete  sieb,  ihn  unverbrûehiich  zu  hallen'). 

')  cf.  I>rulz.  Kaifi.  Kriedr.  I.  Danzîfr  XHli.  Rd.  III,  IT. 

.  f,  n.M-  2:v 

»  I  SrUeiroi>K4iirhurüt,  Fri«Htr.  1.  Ivtzlcr  Slr«it  mit  der  (lurir.  Beriiffl  iHtii». 
ji.  2h  ».  172. 

')  et.  otien  Kxp.  I.  p.  lü. 
»(  cf.  Prulz  III.  143. 

*i  |{.  '/a'w^v  lt^;{.  .luni  J."».  St  A'Mi*.  Ks  i?-t  dn  ^  '  <  .  in;M,'i-  «Irr  aus  Kon- 
.stHii/.  uns  iib4Tiicf«'rl(>a  6  I  rkuntU-ti  i^M.  4;J.j1)  -i'A.  duvon  2  iiberiutu(>t  olrne  Zeugfn- 
anfalM^V  in  wolrlicn  II.  »Is  ZciijEe  orsrlieint. 

m  trrkimitc  vom  1^5,  Juni  ItKB  (St.  iSS»)),  w«lrhe  das  abvrMiessentii^ 
I  i  ifili  iisiiistiiiiiiriil  |)ili|i  t.  ;;'u'|tl  all.  ilass  ilir  liihiiU  an  drs  Kaisers  iimi  Knni;:- 
^lalt  Vinn  Kiimnicrri  Hndolf  licsdiwun-n  s«  i.  S<»tann  wi'ulon  eine  Aioalil  »inierrr 
l'iusk'ii  und  Herren  üeiiannl,  qui  pna-st  iiptain  paceiii  p<M  m'  rrrmsivi  tmrri' 
jntflvpninl.   ItiMlnitiis  Naiih»  fimipi  sirli  unter  ihnen  nielit. 


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« 


~   29  — 

Brachten  du-  auf  dem  Knuslan/cr  I^cichntage  mit  <loii  I.oinluinleii 
gppfloif^'iipn  Vorhamlliinjion  den  Absdiliiss  hinjrwicrigpr  FoiiKlschall.  ho 
\viir<l('  el)onflorl  in  (icirfiiwarl  licrhiiiiis  i'ilx'i-  clni'U  mcihm  7\vi-f  hc- 
raU'ii.  flrr  sich  iotvt  «msI  in  dni  Anriiii</('ii  bclniui,  jthcr  l)iil<i  iniMicr 
gri|sspr«'  Diiiiciisirnrii'ii  aiinaliin  und  lanjic  .lalirc  di«-  l'i-saclM'  (»U'V  di^n 
Voi  vvaiid  h(K  li<rradi<r('i- KibilU'ninji  (Irr  Kiirit'  gc^en  den  Kai^'r  hiidclr: 
der  Trierer  Walil;;treil 

Am  25.  Mai  1183  war  ErzhiiHHiof  Arnold  von  Trier  (Eentorbeii. 
Ea  erfolgte  keine  einbeUliohc  Neuwahl,  z\\'t>i  Kandidaten  wurden  auf- 
gestelltf  der  Doinpropst  Utidolf  und  Folmar,  Arehidiakon  der  Trierer 
und  Metzer  Kirche.  Nichts  rerlantet  davon,  da»*»  Bischof  Bertram 
schon  daniatn  irij(  «  Iwi«»  su  linnvr  7M  dorn  einen  oder  andern  Kandidaten 
'ienf>f)HncMi.  Her  Kaiiiier,  dem  nach  den  Bcslimnninjzen  d<'s  Wonnfier 
Konkordats  hei  Aviespnltijien  Wahlen  das  llcchl  der  Knlsclieidiui};  unter 
llin/tr/icliun'^  der  Snffrauanhi-^clMWc  /iisland-  *.  hcricf.  vi»n  di-n  Triei-er 
\"<'i '/iinm  II  io  Kt'iinlnis  <resel/l.  hcidc  l'r;ilcntiiM?li  ii  luii  h  Kmi-fanz,  wo 
er  den  Slreil  zu  rejieln  jfedachle.  Ks  ist  nicht  nii\\idii>cli»  inlich,  (his< 
Kriedrich  von  voridiercUi  die  Wulil  HudoUs  begünsliiile ^j.  In  Ivonslan/ 
niu)  ^«teilte  ein  allgemeituHr  Ffindenüpnich*)  fest,  dann  der  Kainer  nadi 
dem  Rate  «seiner  Forsten  Jede  ihm  $ree^iet  :K*heinende  l^ersönlichkeit 
auf  den  BisM^hofsstulil  !<etxen  kHnne,  wenn  die  kanonisclie  Wahl  nicht 
einheitlich  gewesen.    Der  Kaiser  (glaubte  aher  doch  von  einem  .so 

1)  Ober  ihn  luindffln  :  Srheflvr-Roirhoral,  Priedr.  I.  letzter  Streit  etc.  ;  l>nilz, 
Friedr.  1.^  Bd.  III.;  Wulfrain.  Friedr.  L  ii.  li.  Worii)»er  Konkord.,  54  IT.;  Itcisliotrli, 

!>io  lU'irlispolitik  L  i  Ti  u  t .  l  ir/liisrliöfc.  Ti-il  I.  I'i  o^'r.  «Irs  <i\ itin.  /<i  Hoiin.  IHK)  . 
T<>c<  ho,  Kais.  Ik'inr.  VI.  h»'i(»zit!  IHÜ7  ;  (Huppert«.  Zur  Kritik  tln  (icsla  Trrvcio!  luii, 
in  Müiiislumche  Bcilr.  z.  (icHcli.-F«r»cb.  Hefi  1.  Pndcrliorn  1.SK2,  boswuid.  p.  4ü  It  cf. 
aucli  Berllieau,  Die  Gesta  Trev.  (irnttingcn  1H74.  p.  20  ff.  und  Srhoop,  Neu.  Arrli.  IX. 
(lKS4i  j).  GOT) -11.  Auf  (Ii«"  Kröttt  tim;:  «icr  >liri(fiii;;cii.  wi  '.i  lie  su  li  aus  (l<  r  Vi  i- 
sthicitcnhcil  der  t^hu'lk'uzeiijriiissc  üIkt  den  M«'<jinn  des  Slit-ilcs  «Tuclifn.  auf 
eiue  Heliandlung  der  i'.nl  slt' hunjt  «Icr  /.wiispiUlij^f u  IJisrtiobwahl  iii  Trii-r 
ich  nicht  ein,  weil  Rertrant  mit  dem  Trierer  Wnhlstreil  erst  in  itanz  tipiten  Stndien 
in  Berflhmng  komud.  In  der  t  rap«-.  wer  von  lu  idcn  Kaiididalni  fi<:ciilli(li  der 
kanonisch  jrcwiddtc  «jewospii.  Kolmar  oder  Huilolf.  ^<  Idicj^si-  ich  micli  den  .Aus- 
führungen Wolfrainä  öU  an,  doi  wie  Tueclie  M.  .\iuu.  G  icin  lU-äullnt,  dem  skh 
auch  Cilppera  M  nihcrt)  gegcnObcr  SrhefTcr-It.  und  Borlheau  daran  feathfilt,  dass 
Fulinar  der  kanonisch  gewählte  gewesen,  l-'n-ilidi  inachle  Hieb  dieser  cinor  J)e- 
trugoriscIiLH  i  berruinpekin;j  seiner  Waldjienner  schuldig. 
*)  cl.  lliuüchiu»,  Kircheiireclit  II,  bö^J. 

•)  cf.  Wolfram  66—69  n.  (löppers  6<S,  Ann».  2  g<-i:en  Schelfer-B.  39. 

*)  ubi  joditio  principum  sancUum  fuit,  quod  imperator  per  consilium  prin- 

ripum,  si  in  clectione  discordarent.  quani  vellcl  yduneam  personam  stthrogaret. — 
Ge»ta  Trev.  Coutiit.  III,  ü.  b.     XXiV,  084. 


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—  30 


»•i^rcniiiäehligoi»  liatul<>lii  in  Hirscm  VaWv  abgehen  zii  iniisspii,  und  gab 
den  Tricrorn  oino  rux  limalijro  Xciiwalil  in  sointM- riCffciiwart  frei.  Folnuir. 
ticr  v  olil  mcinoi)  niot  lilc.  in  ciiu  t  imlt  r  flr<iii  r)rn<-k<'  kni.soHiclion  Kin- 
(liissos  t£t'lialt(MH*n  W'alilvn -iiiiiiiilniiu  lic-tiiniiil  /ii  nii((M-Ii(»;rrn.  acH'i»- 
liciU»  (lio  an{f('l)()t('i)«'  Nciiwalil  iti«  ht.  «  illr  Knu-hmz  liinwo};  iyi<l 
l»e«/ah  sich  zum  l'apstc,  um  vor  iluu  Klaji»'  zu  criiehcn.  Auî<  der  iinn- 
iiiehr  anberauiiitw»  Ni'mvahl  jiiii^,  wcimgleich  die  Zahl  d«r  WÄMer  oiue 
sohr  kleine  war,  Rudolf  hen'or.  Ihn  inve«Uerte  dann  Kaiser  Friedrich 
nach  Hat  der  in  Konstanz  anwesenden  Pürsten ')  mit  de»  Refgüiea. 
Wir  hftren  niditM  von  einem  Widerqmiche,  den  Bertram,  weldier  ab 
Trioror  SufTragan  meher  an  diesen  Verhandlungen  teilnahm,  èiffigm 
erholx'u  liä(t(\ 

Noch  oin  »Iritlor  l'nnkt  von  Wichtijikoit  bildelo  zu  Kttnstanz  den 
(ic,jctHf:iiid  oinirohrndfr  Ahiiiachinï^cu.  Noch  inuiicr  war  dio  Krapo 
\vt'«i«  n  des  inathil(lis(  hcii  (iules  unjidöst.  Weder  d:i<  noi*  !i  nfx  h  dio 
Kirchr»  •redachten  ihiv  Ansprüche  darauf  fallen  zu  Iu-^m  u.  wuicii  ahor 
doch  zu  einem  Versuche  bereil,  die  h?ache  zu  erledigen.  Als  Ucsultal 
der  Verhandlunfren  z\i'ütehen  dem  Kaiser  und  den  fiäiistliofaen  Ge- 
sandten") ergab  nich  die  Festsetzung  einer  pernAnlichen  Zusammni- 
icunft  zwiitf'hen  Friedrich  l.  und  Lucius  III.)  die  Uber  ein  Jahr,  im 
Juni  1 184,  XU  Verona  stattfinden  sollte. 

Die  Zusnniriii  (ikunft  sollle  uach  kai.^erlichem  Wunsch  auch  dfMi 
Zweck  haben,  den  Pa|)sl  für  «Ii«»  Vornahme  der  Kaiserkrönun;:  dt>s 
jungen  Köni'/s  Heinrifh  VI.  günstig,'  zu  slinuuen.  Vor  seinem  Auf- 
bruche nach  Ihilicn  wollte  der  Kni'^er  ihn  und  .seineu  Bruder  llerzi»? 
FricHhich  von  Schwaben  durch  die  Schwerlleite  m  das  Lehen  ein- 
fülireti.  Hierzu  sollte  das  herrliche  Fest  dienen,  welches  Kai.-^cr 
Friedrich  in  den  (iefdden  von  Mainz  verah>taUete,  als  er  auf  Püugj?lHi 
(Mai)  11B4  dorthin  die  FUrnten  zum  Keiohstaite  entbot.  «-ar  eine 
itberans  glfinxende  Versammlung,  die  man  in  Mamz  vorfand*).  Auch 
Bisehof  Bettrani,  der  nach  dem  Konstan7^r  Tage  naeJi  Metz  zurück- 
gekehrt war,  ersehien  hier  /u^Mmunen  mit  seinem  kttnlligen  Metrop«»- 
liten,  dem  Erwählten  Itudolf  von  Trier,  wieder  aiu  Hoflaj^er*). 

Die  Abr<'i.«<<'  des  Krii-ers  nach  Italien  hatte  sich  so  lange  vf*''- 
zii'/crt,  d;i-s  schoiwler  Septeud)er  naht(>.  als  die  Fürsten  sich  .sammelten, 
um  den  lûiii«er  lUier  lierg  zu  begleiten.   ÂUi'h  ßisii'hof  Herlrain  luidtfü 

'i  (ü'sla  Trev.  I.  c.  —  (jiiom  [»er  Mcnlenlittin  princiiniin  inTevtiwet. 

Vi  cf.  Scliefîer-lldirli.  aO  u.  172. 

*)  cf.  IVulîs  III,  175  fl. 

*)  GinMi.  rhron.  Hannn.  S.  S.  XXI,  SSe. 


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~   31  - 


wir  unter  den  Kaliit}jPnosf«pn.  Am  I.  Soplcinher  vorlioss  man 
I^p^rtnishur?' I     Mit  Knisor  xoji  Hfrlinin  am   10.  S(»pl(»mliiM*  in 

M;nl;tnd  ein  und  wfif  in   di-r-  idijfoliallciicit  Uoiclisvorsanimlnn^ 

/.ii}i«Hion Mille  Oklolnr  liaf  «lor  Zii-i  in  Vckhih  «'in,  wo  J'apsl 
Lucius  III.  s«  lion  mmI  Knd<'  Juli  ro.sidii  1 1«\  Kaisci'  l'i  ii  di  icli  und  «lio 
Fürsten  niUiincn  ihren  Aufciilhall  in  dor  Xälio  dt-r  Sladt,  in  der  Villa 
von  San  Zeno.  Eine  Menge  Hc^jiieruntïsangelegenheiten  wiirden  in  den 
folgenden  Tagen  erledigt*),  die  Verliandinngen  zwischen  Kaiser  und 
l'apst  nahmen  die  allgemeine  AufinerlisKunkeit  in  An^pmch.  Bistchof 
Bertram  hat  bei  alledem  in  der  Umgebung  des  Kaisers  geweilt*).  So 
gtlnsti^çon  Verlauf  nun  aber  aiifnnfis  die  ItcsprcHiun;»  !!  /\vi:^tlion  Kaiser 
imd  l'apsl  nahmen,  man  kam  in  dor  Vo\^o  doch  nichl  /u  der  ire- 
wünschten  Kini^runj?.  im  (ieftenleii,  oh  au(  h  l'nedridi  den  W'i  ^  tVird- 
li«her  Politik  nach  wie  vor  y.u  wnitdcht  lir-tidit  war,  in  der  Haltung.' 
der  Kurie  trat  an  die  Stelle  Ii cuikIIh  Iich  Kiil^ir-mkotnniens-  hartnäckij.'e 
\Vei^<>runir,  auf  die  Wiinsche  d<  s  Kaisers  eiu/u^ehen.  Schon  soll  Lucius 
dein  Kaiiscr  versprochen  haben,  den  Trierer  Eleklen  i^udoll'  auch  zu 
weihen,  schob  dann  aber  die  ErfQUnng  seiner  Verheissung  in  die 
Weite*).  Den  Hauptgrund  für  diesen  unerwarteten  Umschwung  in  der 
Gesinnung  de^  Papstes  bildete  wohl  der  glänzende  Erfolg,  den  die 
.staufisehe  Politik  eben  in  jenen  Tagen  errungen  durch  die  Oktober 
1184  zu  AnjîshuriT  vollzogene  Verlobung KAnig Heinriehs  mit  Knu-iiinze, 
der  Krhin  dej»  Nonnannenreiches®).  Nun  war  «las  päpstliche  Dominium 
im  Norden  wie  im  Süden  bedroht;  an  ein  llandinhand<^elien  der  Politik 
des  rojuischen  Poiitilex  mit  der  des  Staulerî}  war  nun  nicht  mehr  y,\i 
denken. 

Als  der  Kaiser  noch  im  IJetiiim  des  November  W  iuiia  verliess, 
waren  die  Dilïerenzen  zwischen  Keich  und  Kirihe  in  gleicher  Weise 
vorhanden,  wie  vorher.  Friedrich  verblieb  ftirs  erste  in  Italien,  Bischof 
Bertram  ist  gleich  von  Verona  nach  Deutschland  zur&ckgegangcii. 
Warum  er  den  Kaiser  nicht  weiter  begleitet  hat,  wissen  wir  nicht. 
Auffallen  aber  kann  seine  Abreise  keinesfalls,  du  auch  andere  geist> 


1)  Ann.  Itaiispon.  S.  S  .Wll,  :>89.  cf.  Soheffer-U.  4»,  Ann».  31. 

»)  Zeuge  1184  Sej.t.  22,  St.  4;W). 

•)>f.  Sclicffcr-».  4<»  ir.  ;  Prulz,  III,  198  0. 

'fa.  Zeuge  in  Fr.  Urk.  1184  Nov.  3.  (St.  439B)  fflr  KI.  Caaa  Dei;  Nov.  3.  (»\. 
4.mi)  für  Verona  ;  Xov  4.  (St.  4.194)  für  Kl.  S.  Donilti;  Nov.  4.  (St.  4895)  f«r  Hers- 
feld. Hier  aucti  Z.  Rndolf.  Tr«v.  eiectas. 

»)  Üesta  Trev.  1.  c. 

*)  er.  Scheffci^n.  61  ff. 


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—  a2  — 


Im'Ii**  Fîii  >i(  Il  -i(  Il     lion  liior  iii  V^Tiina  vcwi  ilimii  ïli»îT:«rht»r  ImiiiU»» 

und  III  (Ii»'  ll('iiii;il  /.i>i.'<'ii  '  i. 

!ti»>  HciiiiihiiUK*'!!  tl»'?'  KaiM'is.  die  S(iril|>iiiikl(>  mil  dci-  Knric  UU.'»- 
/ii;f|«'i(  li<'ii.  Iiiillcii  aiicli  il!)  \v<'it('iii  Vt'i'liMitc  (i(>r  \'riliiiii<lliiii};cii  k('in*'tt 
KHn!_'-i.  Kiicdiirhs  Vci-ikIm'.  IIikIoH.  icin  Kiwitlillcn  \>>n  Tticr.  <iif 
(»iitt-^llH  Im-  \\  rill»'  /Il  v<  r-r|iutV<>ii  und  (itidun  li  die  Aii-|>i  ii'  In  Kulniiii- 
/.Il  l>('si'ili;i('ii.  sililiijirii  Iclil.  I.iiriii^  jjj.  iiikI  iiacli  d<'sscii  iiii  NitvriulHT 
118â  ciioluk  ii  Tmli»  l  i'baii  lïl.  verharrten  iii  ihrer  ahldincndiHi  Hal- 
tiuitr.  Nur  rliirch  i'ti»rgi»che  Drohuii(n»ii  d<'«<  Kaisers  viirdc  letalerer 
dttvfui  KiirQckjZPhaltPiif  Hciion  iin  Soniiiier  1185  Foliiiar  als  ErzbiiMrlittT 
voll  Trk'r  '/m  ifiiiHCHTieren.  Ks  wnr  nur  aiififfeiH'bobeii  ;  i\'alir:H*heiiiUdi 
nui  1.  Juni  1186  erteilte  l'rbon  ihm  K<*gen  seinen  iiii  Frûlijahr  IIHI» 
dem  Kaiser  '^«Iri^U-lcn  Eid  doch  dir  Wrihe.  Friedrich  anlwoitrlc 
auf  (Iii-  Voijfrlu'ii  dr-  l'a|>.-frs  daiiiil,  da>s  «t  srinrm  Sohne  Kuiiig 
Hriiiiicli  th'ii  llrlrlil  ritrillr.  in  <l«'ii  Kii^  hriislaal  ('iii/iirrick<Mi.  Vrrmui. 
wo  'Ici-  |'a|t^l  niid  l-'ohnar  \vriltrn,  \\  udr  ni;.'  iinisi-hlos^i'n  ti'iff  du- 
iiarli  hriiisriilaiid  liilirriidcii  .\l|irn|»a.--^r  ;_M'S|irrrl.  \h'V  Kai>n  wolllc 
dadiiirh  \ ciliindrin.  dass  Folniar  Trirr  rirrirhlr  iind  in  DriilMlilaiid. 
wo  >nU  lililllriwrilr  illiU'i'  FühriUl}»   de-  i'.i /l)isehot's  l'hillpi»   Voll  Köhl 

ein«;  starke  opposition  '^vjrrn  das  Stanfen^egiiueiit  erhoben  hatte  uial 
liiit  dem  Pupsl  i^cuioinsame  Sache  xu  inuclien  sic'h  aiim^hickte,  die 
muter  vnn  ueiieui  aufreizte. 

Tr»t/  aller  V(»rsicht:jimussr(*jEehi  {ri^aiinr  e:<  Foliiiar  (leniMH^i,  anC 
dem  Kuiwetfe  durcli  Frankreich  deuts<'heii  Unden  /ii  errcMclien'i.  Zu- 
iiücliHt  wandte  si<'li  an  meinen  SttITraganbischuf  Peter  von  Toni. 
<ler  iltui  jfHhu  h  d<'ii  Kintiilt  in  dir  Stadt  wriixrile.  Fcihuar  zinif:  weiter 
t(en  hU-\/..  Lud  Hirjciiof  Itertrani  wartete  si»tn  Kommen  iiieht  ri>t  ah: 
iihcr  dir  (iien/rii  seiner  l>iö/ese  liinaiis  eilte  vr  ihm  entjieyen^i  niid 
lOiirle  ilin  in  <lie  Sladl.  wo  inaii  seine  Ankiinll  schon  erwarl^  f  !;alf<', 
und  Uui  —  als  liiilK  it  i  Ah'l/er  Areliidiakon  war  er  hier  ja  wohll>e- 


')  S>  iUt  ÏAii>.  lloln-rl  V.  \  u  iiuf  (aiiwibi  iul  in  Verona  Sl. -iiJü^,  U3,  IKki;. 
dir  (lisrtinrr  KlK>rluiril  r.  >[(>i-:;ebur{c  (dto.  M.  4391—95  u.  4<HK)tt)  iind  Heinrich  v. 
\ Cnlmi  i<lin.  St.  4 ; 5".  12.  i !.'>;.   Sir  «lie  <  rs<  iicinrn,  olien^u  wio  liertrani,  tuilanfte 
.Ii  I  KaiH»  [  il)  li  iln  i)  ;Mitliall.  nach  den  VtTOR.  Tnjfen  nirld  mflir  in  «teinen  IV 
künden,    i  l.  >(.  4<iiK»  IV. 

S)  vt  Schpffpr-R  m  ff. 

•)  Ucsla  Trev.  C-ont.  III,  8.  f«.  S.  X.XIV,  380. 

*i  AiiioM  l,uh.  III.  17.  S  S.  X\I.  1.">1I.  <|ui  i'liaiii  VoK  iniinun  [tutil  c  (>ii><-(.ra- 
liaiit'iu  <le  aitublulif  o  vciiicntrin  ri<>n  suluin  in  sua  «Ihkh'si,  verum  etinia  cxlra 
Hum  ternunuä  <*i  «M-cur«)anü  lioncstisäinu'  suscepit. 


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—   33  — 


ktHmf  —  mit  lu'llcr  Ficiido  und  IViorliclioni  f  îoprnn;!»'  «Miipl'ui;:  In 
dem  liiscludljilM  ii  l'alaslf  .Mclx  mdiiii  Foliriai*  -ciiicti  AiilVMitlt.df 
Niclit  laiitrc  aUt'i  liidl  fs  iliii  hier.  S<'ft'ni  icirli  nni^iii  Tn^'cn  iti~tc 
l»P  unter  doin  Sclini/e  d<'s  (ir'af<'n  Thitthaid  \mi  liai -y  vvt  iler  und 
wandte  sitli  uacli  der  im  (iebiele  dc^ïselben  (înileii  bfle;;oiUMi  Abtei  ^) 
Petemberg,  von  wo  aus  er  nun  mit  Baimstrahl  und  Suspension  «jEt  gen 
î^eine  Wideraaclier  in  der  formloseste  Weise  einsfliritt. 

Vertram  liatte  den  Feind  des  Kaisers*  mit  höchitten  führen  in  Heiner 
Stadt  aufgenommen,  wShivnd  andere  dem  Kaiser  weniger  als  er  nalie- 
tileheude  Mäiuu  r  Folniar  völlig  verwarfen.  Ganz  verttudert  ist  die 
IJaltnn«:,  die  Bischof  Hertrant,  vorher  ein  treuer  Anhänger  des  Kaisers, 
«iir  hJfhau  trä^rt. 

^hui*)  hat  •ïcinciîit.  dif  Anl'nahnic  Folinars  dnn  b  hertram  anf 
dl«  itcrsönlichcn  \  «  i  liidilun^en  nml  Hc/iehnn^ren  z\vi<(  (hmi  Ix'iden 
MaiHierri  zin  in  kliilti  i n  /ii  k<>rni(Mi.  Allein  von  »lähern  Iri  nndsrliart- 
lielien  lieziehnnjien  Hertranis  /u  Fulniar  wissen  uii  nichts.  wiUirend 
uns  bekannt       das»  er  dem  KaLst'r  si'hr  verlranl  gewissen  war. 

Eher  könnte  rieUei<*hl  die  vom  Chronisten  ^)  gortihmte  tiereehlig- 
keitsliebe  es  gewesen  sein,  die  ihn  dazu  trieb,  den  eigentlich  gams 

*i  Gesta  Tn-v.  I.  <•.  ;i<l  Melcnsfs.  ijui  artvrnUim  oill^  li.  -.i.fn  ilsnnl  itcr  rtrri- 
puil  ;  a  quibiUiy  cum  tiiiigm»  itauilui  el  »olloinpni  pi'uceäüiuiu*  n-rrplUfs.  cpiäcciiMi 
euiu  dacentc,  et  «bsequiuin  sîcat  •rrhiepiscopo  «ao  ai  praevtante,  in  pulalioin 
ip3Ûua  cpiäcopi  est  inho«lucUM.  Chron.  re^.  (U)lon.  <Vint.  I.  Schulau^gb.  rec.  Waitz, 
;v  i:>.'.  V  linrtnitii  Iim-|  ;<  io  vutfroptt.  Uesta  op.  Meli.  <}unl.  L  S.  S.  X,  546  cum 
Fol  mar  um  ....  rticepissel. 

«)  Gesta  Tïev.  I.  r.  306. 

*f  Eine  solche  ist  Peleräbcrft.  rf.  Hugo,  Ann.  Praemonslr.  Tom.  I.  Pr.  p. 

■i<»'.>  u.  Houleillor,  (iietioiiiiairc  t<>|>iti;r.  de  l'aiK  icii  tlc|».  la  Musc-llf.  l'aiis  IS74. 
I>,  2:^2.  liier  aber  störoiider  DnickfrliliT.  Als  (ii iindunybjalir  dvr  später  l'i  lers- 
berg  ijuiuumten  Abloi  ist  ni<  hl  IIUO,  sondern  lOiK)  zu  Icbcu.  J)er  Kuiulei  Lubiicus 
ist  um  diese  Zeit  nachweisbar  (cf.  llannoncciicit,  Mets  ancien.  Metz  ISTiA.  Tmn.  I. 

l'iirl  dann  ändert  Papsl  l'aschal  II.  den  ursprünglichen  Namen  der  Abtei 
Slanclelniont  in  l'elcrsbertr.  P.II.  ai)er  inl  Papst  in'.h)-lllH.  Der  Text  der  sl  i 
Truv.  m  den  Muu.  (jcnii.  hal  Thcbakli  de  Driei  aUU  Ue  Itiu-.  Die  ürafen  von 
Har  und  von  Rriei  sind  in  dipüer  Zeit  identisch,  cf.  Bouteiiler  99,  wo  aber  wiederum 
der  Uruekfehler  1 19<»  statt  des  ri(litij;en  KKM!.  Dass  lUKi  m  iler  Tlial  unrieiitif:. 
tfrjîiebl  sieh  aus  Caliuel.  in-;)    ,\r-  .1   1.  IV.  Tom  I.  504,  e<!   2   III   M\  {\'vk. 

von  lü9<i.  durch  wulche  .Matlnlda  eoinitistia  den  l'latü  »rbenki  zum  Hau  der  nueldier 
Peteraberg  genannten  Abtei)  u.  (^m.  ed.  1.  Pr.  Tom.  1,  ôUô.  ed.  2.  III,  87.  (He- 
släligung  der  vorgenannten  l Urkunde  dureh  Papst  Lrl>an  II.  a.  liXHij  cf.  auch  die 
Genealogie  der  Grafen  v.  Kar.  bei  (küm.  ed.  1.  Tum.  1,  lUH.  ed.  2. 1,  âHô. 

*)  PruU  III,  259  u.  2(>1. 

•)  Arnold  Lub.  II,  8.  ü.  S.  XXI,  181. 


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—  34  — 


l'Oirclrci  Iîl  l<iti»»niscl)  }jf  wîiliftfMt FnliTiar  aiizuerkennon.  Aber  «Ici 
M»'f/rr  !>i>i  lidf  liîilto  ja  (I(m  Ii  \oi  wcinucii  .lalircii  iti  Konstanz  sicli 
lin  lUttioU,  Kolniais  (i("^r«'nkaiiiii(iut»'ii,  t  iilscliicden,  tult-i  war  \voni}islcn.« 
niclil  uuf^ft'lretcii.    Kr  liatle  /m  melueieii  Malen  dann  mit 

Hitii  ziisaïuiiion  am  kaiserlidien  Hofc  ^tweilt.  Sollte  ein  sso  kluger 
Manu  wie  Bertram  binnen  zweier  Jahre  ohne  weiteres,  anf  die  Geftdir 
hin,  die  Gunst  des  Kaisers  zu  verscherzen,  seine  Ansicht  Qber  den 
Kandidaten  iUr  den  Metroimlitenstufal  geändert  haben? 

Der  lîi<»u:rapli  der  Metzer  Bischofo,  der  nnter  Horlrain  sein  Werk 
niederschrieb,  bcrichtcl,  unser  Hisoliof  habe  den  Folniar  aufgenommen, 
sreliorsani  dem  Hefehle  des  aposlolisc  lien  Vaters,  dem  er  nieht  zu- 
widerhandeln din  lle  norh  wai^te*).  Man  h;tt  Ikh!  dttrauf  liin<re\\  ieseM^j. 
dass  Herlraiii  «'in  Mn<l»M-  Mîd  iiirlil  ■^ly  «-ki  iipuli i~  ilarliN'.  Tnd  er  hall«' 
dfX'h  zu  viel  l  iil'ill  m.u  iit*r  Kuiit^  i'iiii>lait'^*'ii.  inn  au>  blus.Ti  Ki'"^eheii- 
lieil  'ç.M'iren  sie.  «lif  ilmi  nie  «.'elohnt,  es  mit  dem  zu  verderben,  der  ihn 
durel»  seine  üun.sl  geliobon  hatte.  Ks  ist  bezeichnend,  da^^s  gerade  der 
Metzer  Chronist  diesen  Entschukhgung.sgrund  ins  Feld  fQlirt.  Ihm  lietd 
es  sioi^tUch  dnran,  den  hässlichen  Fleck  aus  dem  sonst  reinen  Schilde 
seines  Bisdiofs  w^nniwischen. 

Der  Mahre  Onmd  fftr  die  den  Anf^ehaaungen  unsers  Biïîehols 
von  1183  mid  1184  iLiuiz  ziuviderlaufeode  He^rimsli^nnjr  eifies  Keinde^s 
di's  Kaiseis  ist  wolil  i'in  anderer:  wir  suelien  ihn  in  der  Zii'/eliöri;ik«*it 
des  iMelzer  Hisrhols  zu  der  l'artei,  die  während  des  Kaisers  Abwesen- 
heit ai!^  l>»Mi!-*  !)lan(|  unter  des  Krzbischofs  lliilipp  von  Köln.  Bertram- 
IVidiereti  .\h  lro|»oli(«Mi,  Fidirunji  in  den  Ihmd  mit  drm  l'a|»slluiii  ^'elrelen 
war  inid  sich  in  (i»';;ensatz  zu  Kaiser  Friedri<  h  ;reslellt  hatte.  .Naeli 
dem  Zeiiguis  des  CJuonLslen  ^)  wai"  von  den  zwüU  '^j  I{i.«<chöfeu5 
die  sidi  zu  dieser  Partei  bekannten,  Bertram  der  am  entschiedensten 
auftretende. 

Die  von  Papst  Urban  III.  bald  nach  seiner  Wahl  zum  Pontifex 
aufgestellten  Forderungen,  die  Aussicht  auf  Abstellung  der  von  der 
Kiuie  ;:erügten  ObelstSudc  sind  die  Ursache  gewesen'),  dass  Bertram 

*}  ct.  oben,  p.  92,  Anm.  1. 

t)  MvU.  Vjonl.  1. 1  c.  de  ipsiu»  summi  prnesulis  miuidato,  Mii  nec  dehmt 
ticc  ausus  fuit  cuiitrairt'. 

^)  :?clieHei-U,,  Kriedr.  blreit  101.  cf.  nnlen,  p.  4Ô  u.  4t>. 

*)  Am.  Lob.  1.     III,  17.  inter  quos  praecipnus  erat  BertoHo«. 

cf.  Sphc£fer-B.  103,  Anm  2. 
•i  Priilz  Hf.   2(!l  tM'slK'ili'l  ilios,  cf.  nhvv  Am  r.ul-  I  <    III  17    A [.a^tulirns 
Miipera(ori.-iii  du  IribuH  capiluli»  argucbat,  id  cai  de  puli'iiuuniu  duiiinae  Mt'cti- 
lild»,  de  «piticuporaiii  cxurüs  et  de  abbatisearom  Htipendii«.    (kii  praecipue 


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in  sf'iiior  Tt-fU'^  <^t')n>i\  das  Kaisciliaiis  v  ;nikh'  und  si«  Ii  drr  Oi  pn-ttion 
in  dir  Aniif  wnil  lordcrh'  vom  Kuis<'r  AnlViil'c  .^iMilicn- 

inid  iU';:ali»'int't  lik'.-.  ^<*avu'  AI'-i  ludltin^^  der  Laicnvoirto  inid  l-ai^Mi/rlinlrn 
in  den  StjflornM.  DuitIi  hoUii  utid  liiiolt'  iinU-iiiclilcl«'  vv  d«'n  dcul- 
sK'Uvn  Episkoi>ul  von  ädiien  IMäiien  und  jçewaun  ulino  viel  Mühe  einen 
jfFost«^i  Tei!  desselben. 

Der  FQhrer  der  kaistorfeindlichen  Partei,  Thilipp  von  Köln,  nahm 
jene  Forderungen  der  Ktirie  als  Vorwand  O'ir  seine  Auflehnung,  um 
dahinter  eigenen  Intere^rton  nachzugehen*).  Denn  in  Wirklichkeit 
M'urde  er  durch  |>ers»nUchc  uwl  terriloiiale  Motive  geliielxn.  l«*  mehr 
Fürsten  er  von  der  slanü  i  tu n  Sadic  almendip  inaclitc,  desto  eher 
koiMitf  er  liofTen,  sein  /irl.  die  .Marlil  drs  re^rieienden  Hanses  nio;rlielwt 
einzns' hr;t!)k<'fi.  /m  erreichen.  Sciii»'  SnfV'-t.iane  lialte  er  seliori 
anl"  seiiir  >.  ilr  -viuiield  "'').  In  ihnt  diii  ten  wir  wold  mil  ei(ii;;ein  Keelit 
aueli  den  Mann  vermuten.  welclK'r  Heitram  ire«^'eni"il»er  die  liolle  des 
Ver^ud^el•s  ;respielt  und  den  .Met/er  Hiseliol'  lur  die  l'"ord<'rmi;fen  de-î 
Papstes  gowonnen  halte.  Kannten  .sieli  <loeli  hcido  Miinuor  von  Köln 
tior  recht  gut.  Herlrani  mochte  allerdin*^s  J<>ne  Forderungen  Urbane 
im  Stillen  schon  mit  Freuden  bc^Usst  haben.  Ganz  in  seiner  Nfthe 
tmd  vor  wenigen  Jalircn  erät  halte  er  sich  von  der  l^Ocksichtslosigkett 
(Ibersseugcn  können,  mit  weldier  Kainer  Friedrich  da.4  S))olienrecht 
übte:  1183,  njieli  dem  Tode  di-s  Trierer  Me'K  i  ililm,  kanieü  Werner 
von  liolant  und  andere  (îelrene  des  Kaisers  iu  dcss(>u  Auftrage  nach 
Trier  und  tniiren  alles,  was  dei  Verstorbene  sein  eijren  <r<'nannl.  mit 
sieh  for!  I.a-^teie  docli  aneli  der  Druck  der  Stillsvôjîlc  hart  auf  den 
litî^rit/.tuijien  der  Alel/er  Kirrlie. 

Ks  onlsprielit  tranz  dem  C.liarnkler  IJeifrajns,  des  Kiferers  l'iu' 
die  (jcrecliligkeit  ^  *  ),  duss  er,  einmal  iiir  eine  r^aehe  jtewonncn,  die  er 
ftir  die  gerechte  hielt,  nmi  mit  ganzem  Eifer  Iiïr  dieselbe  eintrat. 

Die  Opi)(>sition  in  Deuttichlaiid  gcnvann  hnmer  mehr  landen  :  es 


fAvcl>at  IMiilippus  ("oloniciisis  dolens  <hi(m1  pus!  inorloin  c|iisr>ip<i'(Mn  iiini)i;i  nmltiliu 
in  liscuiii  ic(li};eronlui\  Ad  liaec  acclainaliat  (loniadiis  -Ma;;unliniis .  Vol« manihs 
Trevereriäiä,  quibus  conüenliebanl  e^üi^cupi  duudcciin  inler  qui»::.  luaeciituus 
erat  Rertoldus  Mettensia. 

1)  tf  ScheflTer-U.  80  (T.;  I*ratz  III,  2^0  ff.,  ^57;   Toerhc.  Heinrich  VI., 
p,  49  o.  tiö. 

*)  cf.  ."Sttioffer-It.  IÜ3  IT.;   llcckcr,  Die  terril,  l'olil.  des  lUzb.  I'liil.  v.  Külii,  in 
Hwt.  Stud.  X.  Leipzig  IfttH.  p.  d?  (T. 

*)  cf.  ächeffer-Ii.  1«>2.  .\iim  2 

Srn.  I.iib.  U.  K.  1.      IHl.  lU'rUildus,  vir  (»rudeite  ut  IiIMtaIuh  vnidv  et 
ïclulor  juatiliue. 

3* 


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—  3e  — 


Will-  iniliiï.  (h\^:i  Kaiser  Fri('<lrn:li  schnell  aus  Italien  in  <lie  liernuit  eilte, 
lin  AiifrnsI  llHf»  laniile  er  im  Klsass  au.  Könnt  lleinrieh  war  jens»'Us 
di'V  Alpen  /iirii«  k^reblielien. 

Al.>sbald  nach  .s(>iner  Zurilckkuiifl  berief  der  Kaii^er  einen  Ibftair 
nach  KaÎMerslaiitern.  lin  Oktober  oder  anfangs  November*)  kamen 
dorthin  die  FürHten  ziuNimtnen,  die  treu  zur  kaiserlichen  Sache  hielten. 
Uitter  beklaiile  t^iuh  Friedrieh  vor  ihnen  über  Papst  Urbans  Vorgehen 
gegen  ihn  und  Fohnars  Anniatâwmgen.  Auch  Bischof  üerlram  war  vor- 
geladen, nni  sieh  \ve>ren  dei'  reierlichen  Aufnuhnie  Fulinars  in  Metz  211 
verantworten.  Kr  war  dem  (iebole  jrefolirt*)  und  leistete  niui  vor  dein 
Ilcife  l  inen  Kid.  er  hätte  damals  nicht  jïewussi.  wi«»  jzross  des  Kaisers 
Flrbitleriui^f  ^e;;en  Kolmar  irewfseti.  sonst  wiii'de  er  ilim  die  Tliore  ver- 
s<  hli»ss«'!i  hîdM'ii.  Kr  rerlitterti^ïte  sich  au<-li  we<reH  anderer  Anscliul- 
tli<iuii^eii,  wtilil  wejien  seinei-  Ziijrehöiijrkeit  zur  l'ailei  des  Kölner  Erz- 
bUchols  *),  uikI  stand  nicht  an,  auch  ihr  in  heili<ieni  .Schwui-e  abzu- 
sagen. 

Eins  der  Glieder  der  Opposition  glaubte  Friedrieh  so  leicht  wieder 
auf  seine  üetUi  ziuilckgefQhrt  7m  haben;  er  mochte  es  als  gutes Zeidien 
nehmen.  Hatte  er  in  Kaiserslautern  niebt  viele  seiner  Fürsten  um  sich 
gestehen,  so  rief  er  sio  jetzt  zahlreicher  auf  den  November  118<î  narh 
Clelnhauseii  ^1.  besonders  Htark  war  hier  die  hohe  Geistlichkeit  üe:^ 
lieiclis  vertreten.  Der  Kaiser  setzte  den  erscliienenen  Grossen  das 
Intri'^iicrr-^picl  des  l';i]<st<'s  ausein:)nd<M%  helenerte  .<eine  eigenen  dureh- 
ans  jieraden  .\bsi<'hlj'ii  und  iilM  i/(  ii;^te  si(!  von  der  rn'/ejer!i(i?keit 
und  l  ndniihführbarkeil  dci-  (iä]«~lliclien  Korderuii'^en.  Seine  V  orwürfe 
.sehlniieu  ein;  die  verMUMinelten  llisrhiile  [orderten  in  einem  l'rotes^l- 
{«elneiben  Urban  Iii.  anl,  von  seinem  Übelwollen  gegen  den  Kaiser  ab- 
zula.<tsen  mid  FrieiUm  mit  den  Staufem  zu  madien. 

Ks  nniss  aunkllen,  dass  Bertram  zu  Gekihausen  fehlte.  Es  wirft 
das  schon  ein  eigenltlniliches  Licht  auf  die  Art  und  Weise,  wie  er 
wohl  seinem  Schwur  von  Kaiserslautern  naciizukommen  gedachte. 
J)ocl)  \  I  rhnell  wiïrde  mau  ihn  anklagen:  wer  kann  wissen,  was  ihn 
ferngehalten  ! 

Inzwisrhen  wai-  Kolmar,  der  vor  den  Xachstellniijren  des  Kaiser^ 
nacli  Krankreith  /.um  Erzbisehoi  von  Uheiius  geiluheii  war^)  vtuii 

»•  i  f.  ^(  lien.T-l5.  117. 

*)  üesta  Trev.  Coni.  III,  1,  r.  cp.  10. 

*>  Etwas  Midereii  kann  kaum  von  dem  Verfasaer  der  Q.  Trc r.  I.  r.  geinoint 
sein  M  quaedam  alia  capitula  in  eodein  jurament»  addidih. 

«I  S(  lielTor-|{.  114  IT.:  IVnl/.  III.  26r,  iï. 
ii.  Trev.  i.  c.  ;  Ubroa.  reg.  üoloa.  1.  c. 


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-   37  - 


PapstO  zum  L^talfn  fl<"^  apcistolisclu'n  Stuhh's  mi.'innl  worden.  !n 
seiner  neuen  Eitrenselmfl  berief  er  mil"  Mitte  Keltniar'i  11^^7  eine 
Symule  nai  Ii  dem  in  der  Klieiinser  Fjviiö/e^e  «/clpffenen  Mnuzon'  ),  /.n 
der  er  seine  SiiflVaîïane  und  die  Prälaten  der  1 1  it  rr  r  Kirelien]irnvinz 
entbot.  Viele  jrelion-liten,  doch  ni<-bt  alle  folKtt  n.  Her  lii-<  Iml  von 
Toul  ertrug'  lieber  flie  über  ihn  sofort  verliänjrte  K.\cr)rnniiini(  alion. 
Wie  ihm,  erging  en  aueh  andern  Geistlichen,  die  ausjjebliebon  waren. 
Till  ein  gleiclie8  Scliieksal  m  vermeiden,  le$rle  der  Bischof  von  Verdun 
freiwtllifr  seine  Würde  nieder').  Der  dritte  Trierer  StnlTniRan  aber, 
Kertram  von  Met^  Mtellte  ««ich  ein^).  Er  achtete  nicht  des  auHdrHck- 
liehen  Verbote?»  def  Kaisern,  der  Synode  beixuwohnen  *\  er  brach 
s<Mn«'n  in  Kaiserslautern  vor  Kaiser  und  Kiirslen  <res«  li\voreneii  Ei<l. 
Das  ist  der  dunkle  Punkt  im  Leben  des  Hisihols.  Die  Vorgänfce  in 
Kai'^er'-Iaiitern  und  die  in  .Nh)uzou  lie^'en  /eillieli  so  weni<î  weit  ans- 
ein;»ti<l<'i',  dass  man  wnhl  vemmlfn  darf,  Hertram  ■^ei  niflit  er-t  mittler- 
weile zu  seinen  fnilirim  \n>«  hauiui{ï(Mi  '/urnckpekeiii  t,  halie  viclmelir 
wissenilifb  iit  LauU  rn  t  iiu  ii  Meineid  jiescliworen  und  sei  dort  über- 
haupt nur  erschienen,  um  nachher  de.slo  luigestörter  seine  alle  Politik 
anf  '^ite  iler  Oppot^tion  wieder  anfnehnien  zu  können.  — 

Die  Strafe  fUr  Itertrani»  trenloscM  Handeln  blieb  nicht  aus.  Auf 
die  Nac'tiridit  von  der  Teilnalime  de«*  Metüer  BL«chofs  an  der  Synode 
Himdle  Kaiser  Frtedricli  den  KeichsniiniMterialen  Werner  von  Bolanl*) 
nach  Metz,  der  den  Bi.soliof  au.''  der  Stadl  trieb  und  .*M>incn  Besitz  mit 
Kewhlajr  bele'^de'l.  l^nd  iiieht  damit  befinüjrtc  -iidi  Kriedrieh.  Das 
tran/.e  liistum  Hess  er  durch  seine  ^h^isterialen  besetzen'*).  Die  &lel»or 
Diiwesf'  liüf'b  vor  der  Hand  verw;ii-f 

llfiliani  !l'>b  an  den  Hiiil  der  U|t|»osition  n;i<-h  Iv'in.  Krzbi-^clMtl 
Phih|)j)  iialuit  iliu  aufs  beste  auf  und  be}ial»t(»  ilui  iiiii  euier  Ptrumie 

(i.  Trov.  I.  r    Imitimca  (|ua  oantatiir  tnvoravit  Vehr.)  convencnint ; 

Ann.  .Moäitinug.     ï».  III,  i(>;i,  mt'nsc  Febr.  14.  Kai.  Muri.  t^Ki.  IVbr.j 

*i  G.  Trev.  1.  r.  rrnirilium  indixil  apnd  Mosomum.  cnstrum  arclicpt.  Httiiien- 
M>  :  Ann  Mosuni.  1.  <-.  tiabuil  conciiiiiiii  tn  ercla.  h.  Mariac  Mu^fini;  C^liron.  rcj;. 
Colon-  I-  ('.  a|)U()  Hririis  syn<»lnni  iniliril. 

*;  (ji.  Ticv.  I.  c. ,  (Uti'uii.  ic^.  (kiloii.  1,  V. 

*i  Q.  Trev.  1.  r.  ;  Chron.  re|^.  Colon.  1.  r.  ;  Ann.  Mos«!*».  1  v. 
<'Jiron.  r^jt  <U)l(>n.  L  c. 

»\  Oioerr  wi'.l  r.linm.  rc^.  (!ol<in.  I  <•.  als  mintuii«  ini|M*rul»ria  bczeicimcl, 
iii»  ausäcroiUenll.  KiiutgäilH»(e  ail  iiu«'  enianiil. 

»)  (ieBla  Trev.lr.;  VMnm.  ('«lern.!,  c;  Arn.  Lui).  III,  17.  S,  S.  XXI,  1.»;», 
(îeuta  «p.  Meü.  I.  r. 

^1  Ocsta  ('|>.  .Meli.  I.  c.  iurum  <*pisc(iipa1nni  MeU.  per  mtnisimalos  »w*s  in 
farti  liujiui  vimlictAin  mstvi  ferit. 


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38  — 


iiin  ^^clltcii  Slilt  S.  < icnMMi ').  Hcrtratii  cinsl  vor  sciiH'i-  Kilichmi'^ 
iiiif  (Ici)  lîicmcr  Ki  zsliilil  juiiiclii)!-!  Iiîiffc.  Als  ein  Aiisdns.-  *\vv  in  «junz 
Kühl  lierrsrlichdcii  loindf^i'li^ii'ii  .Slijiuuiiu^i  i-v^vn  den  Kaiser  isl  <  s  wiili! 
îtii  besscMinen»  datin  ûer  gesamte  Kolnir  Klents  den  Wrlrieln^ncn  in 
einer  Weise  eltiie  und  fßr  ihn  sorgte,  die  ihn  fast  die  Rtickketir  in 
.«ein  ßistuni  reiiiessen  machen  koimte*). 

Die  Austreibung  Kertrams  aiu*  Metx  muM  nehr  bald  nach  jenem 
Synodaltago  in  Mousson  (Mitte  Februar  1187)  erfoljzt  sein,  da  wir  ihn 
pclioii  einen  Monal  spiilfM-.  am  22  Marz  1187,  in  Kdlii  lindeß.  Er 
wohnt  liier  dem  llofta^ie  hcj-'i,  den  Ki/.l>iseliof  IMiiIip|>  mit  simimi 
Hftndnern  hielt,  inn  sie  im  Widerstand  <H'\:en  den  Kaisor  /.n  l>('-l;irk('ti. 

Wie  laiijie  hat  nnn  Hei  lram  im  KxiU*  «reweilt  ?  Von  den  (  linH 
iu:~len  driickl  sieh  am  allycmeinslen  Arnold  von  l>id>e<  k*)  aii~;  viilc 
Ta<re  habe  dei-  .Metzer  Sliilil  leer  jfeslainUn.  Kine  l»csiiinml(>  Zeitan- 
!^a.ba  fohlt  auch  bei  der  Cont.  l  der  Licsla  Trcveroruin -^j.  Nach  ihiieu 
hat  ifich  Bertram  während  der  gan/^n  Zeit  de»  Schismas  in  Köhl  auf- 
gehalten. Aus  dem  Inhalt  der  beiden  lolxten  Kapitel  der  Gont.  I  gfbt 
aber  hervor,  was  der  Verfa.ssor  ab  Endpunkt  des  Schismas  bezeichnet: 
die  Verleihung  der  {)tlpstlicheii  Bulle  seitens  des  Kardinals  SofrUf  durdi 
welche  Folmars  Absetzung  ausgesprochen  und  die  Trierer  Kin*he  vom 
fîehor  san»  ifei:cn  ihn  entbunden  wiurde.  ii  kommen  also  mit  dfT 
An^raln?  der  (icsla  Trcv.  aiiT  Hochsommer  1189.  Die  (üesta  epi^coponim 
Aleltcnsinm "i  berichten,  dass  der  Metzer  Hischof  nach  Verlauf  zwcii'i 
.lahre  aus  der  Verbanminjr  zuriicki^okehrt  sei.  würde  nn«  di«'>'' 
•Anjrabe.  wenn  bicnnimn  «janz  präzis  zu  lassen  wäre,  auf  Fel<i  um  odtM 
Marz  1189  führen.  Die  K(ilner  Koni<jsclu'onik endlich  njcldet  seuu' 
Wiederkunft  in  sein  Üistuin  zu  1189"). 

')  f.lirnti.  rt^^.  Cidun.  !.  c.  :   Oi'sl.  op.  Moll.  I.  c.    Dui"  ^püler  sclireibeiKif.  cien 
Dingen  auch  örtlich  ferner  slchendi;  .Vtii.  Lub.  nennt  1,  c.  trrlüuilicli  S.  Apt)atelll. 
<)  G.  cp.  MetL  l.  r. 

*i  llf-nrio.  dl-  tiorvoril.  rA.  I'ottliast  p.  109  in  Vcrbinclunj?  mit  «1er  v.m 
0.  \W\  li  Imt  (I.  |)i>|it.  lU'dculu.  Kdlns.  in  .Ml^em.  .Monatsschr.  für  \Vis>*.  ii.  Liü. 

jj.  4-lS  und  l'liil.  d.  llulienjjlaufe.  Ilcrlin  löö2.  p.  273,  Xnnv  e)  vorgesdüa^eiÄO 
Lesung  Meten»!«  statt  Eystensis.  cf.  auch  Hecker  77,  Anm.  1. 

*)  III,  17.  Sicque  sedes  itta  nec  ipso  nec  alio  praeaidente  diebaa  miiU» 
vacavit. 

*)  cp.  iL  apud  euiu  per  oiuue  IcuipUä  äci»itialis  deltluil. 

1.  c.  cui  cum  oxacto  biennîo  gratiae  imperialis  sereniUis  reddita  tvianet, 

rediit. 

'i  Scinilausiil),  |),  11:5.  l^prlr.  Mi-H.  pracsiil  scdi  suac  reiniltitur. 

(ianz  allein  stetie»  die  .\nn.  S^.  Geieoaùi  iSchulausg.  tl,  KüUi.  Kön.  cliMV 
roc.  WaiU.  Hannover  1880,  p.  SOS)  mit  ihrer  Aussage,  daas  Bertr.  1191  in  KAla 


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7mt  ËnUcheidung  können  zwei  lU'knndliohe  Zoiignistie  diemm,  die 
dciillk'h  zeigen,  das»  die  Verbannung  BertramH  länger  als  zwei  Jahre 
«redaiierl  hat.  Es  sind  dies  zwei  Urkunden  des  Bi^jchnfs  für  den  I*ropxt 
und  das  Kloster  S.  Maria  infra  Dornum  in  Metz,  beide  datiei-l  uns 
Köln  a.  d.  inc.  1189  ponlilicatus  nostri  anno  10.  exulaiutj  III.  Kino 
von  ihnen  giebt  auch  ein  Monats-  und  Tagesdalnin,  den  9.  .Iiuii')> 

«mresend  f:e«r««en  sei.   Döring,  Reitr.  z.  AU.  Gesch.  d.  Risl.  Metz,  Innsbr.  18KH, 

1».  K7,  I»»'7.iolit  »iiesf  Noll/,  auf  <lrn  Aufi-nlltnll  fîr  rliains  in  Köln  wiiliri'nil  seiner 
V'erbiinniing  und  vciwirll,  wie  ^anz  natürlicli,  (ii<;  lUcliligkcil  einiT  sulrlit-n  An- 
jtatte.  Seinem  Ver»ucU  aiiüi-,  die  ï^lelle  für  das  Jahr  1189  in  AnsprucJi  2U  m-liinen, 
vermag  ich  nidit  beizuRtimmen.  D5r.  sagt:  «die  an^tefilhrt«  Stelle  stellt  zwar 
mit  andern  ziisamriion.  wolclic  auf  1191  passrn.  ih\  al  '  r  ::ni  keine  .lalire>/alil 
«.•ennnnt  i.sl,  und  ntieli  .dazu  die  Noliz  vor  d>  ni  n  iir  1190  u.  111)2  sielil,  so  wäre 
en  iiiinierliin  d(.'nkbar,  das:*  doeli  das  Jalu'  llhi»  geineinl  wäre».  —  Keine  Jaiuesi- 
zaiil  fenannt?  Es  heisst  doch:  Kodcm  anno.  Und  in  der  bessern  Edition  der 
Krdner  (,)uellen.  der  Srhulaii.s).'iil>e  von  Walt/-,  ist  nidd  einmal,  wie  in  dir  Aiis- 
;;alie  der  S.S.  XVI.  7;lH.  7H4.  ein  Zwisetienramn  zwisriien  den  beiden  Notizen,  die 
zu  1191  passen,  und  derjenigen,  vvekhc  Dör.  auf  1181)  beziehen  will.  Iiier  isl 
also  doch  im  Eingange  die  Jahreszahl  tt91  attsdrilcklich  genannt.  —  Die  Nach- 
richten der  Ann.  S.  fïereon.  sind,  soweit  sie  sieli  anderweit  kontrollieren  lasssen  - 
(Î.  h.  in  den  weitaus  meisten  Fällen  --  alle  clironolojjiseh  richti;;.  leb  «rlaiibe 
daher  auch  nicht,  das»  in  der  beireffenden  ^U>llG  über  lieilr.  Aufenthalt  in  Köln 
die  Ann.  irren.  Nichts  steht  im  Wege,  aus  jener  t^^telle  für  den  2}>.  Aug.  1191 
einen  niMrhataligen  Aufenthalt  fîerira ms  in  Köln  zu  f(»l;.'ern.  der  aller<lin<:s  mit  dein 
wahrend  seines  KkÜs  nichts  zu  tluin  hat.  Ivs  fehlt  aueh  in  der  Stelle  jede  Notiz 
Uariiber,  dasä  Ikirlr.  die  Weihe  des  Allur:»  aU  exul  und  IVrüudnur  von  (ierevni 
vorgenommen,  sondern  R.  wird  genannt  Met.  episnipus.  —  In  da»  Itinerar  de« 
Rischofs  liissl  sieh  eine  IJeise  naeh  Köln  im  Spätsommer  ItD!  ohne  Sehwierij:keil 
einfügen  Aueh  Toeche  220,  Anm.  hal  an  der  Zogchöriglieil  der  stelle  zu  1191 
nicht  gezweifelt. 

*)  Beide  Urkunden  ungedrackt  Originale  M.  R.  A.  —  ß.  1250  (Reg.  59n.(j0i. 

Der  Inhalt  ist  in  beiden  wesenllieh  derselbe:  Bisehof  Hertr.  sehenkt  dem  Kl. 
fc«.  Marie  zu  M*  )  •  rutF  fl<««sen  Uiltcn  das  Patronal  über  die  Kir<  he  S.  .Marlin  zu 
Rélunfey,  nachdem  der  Graf  Heinrich  vun  Salin,  der  ea  bisher  inue  gehabt,  darauf 
freiwillig  verzichtet.  Die  zweite  Urkunde  giebt  die  Narratio  n.  Dispositio  der 
ersten  in  kinzcrcr- Passung,  fügt  dann  ihrerseits  noeh  hinzu  die  AufgalK  dessen, 
was  dem  Hoheit  vmh  Cnnllans  von  Horhlen  an  jene  Kirclie  zustand.  In  dt"-  'weilen 
L'rk.  i»t  auch  die  Areiij^a  kürzer,  es  fehlen  in  ihr  (lurruburalio  und  l'oenlorinel. 
Die  fntitulatio  und  Inscripüo  «ind  in  beiden  Urk.  bis  auf  ^'anz  u(MU);;e  Ab- 
weichungen gleich,  ebenso  auch  die  Datiernngszcilc.  nur  daas  die  erste  Ifingere 
Urk.  noch  ein  Monats-  u.  Tafresdalum  iT).  id.  .luniii  giebt.  Pann  aber  enthält  die 
kürzere  I  rk.  in  der  Disposilio  die  Ueslätigung  einer  Verfügunji,  weh  he  in  der 
längeren  ganz  fehlt,  die  nftmlich,  dass  Mauricius  ejusdem  erclesiae  poslor  alle 
Ertrflg«  der  niehsten  zehn  Jahre  dem  Kloster  ilbertirieacn  hat,  mit  ResUutmungen 
wie  es  zu  halten  sei.  falls  er  vor  A)>lauf  dieses  Termins  sliirl«>.  Diese  lely.b  re 
Verfügung  sciieint  der  Anlass  für  Ausstellung  der  zweiten,  kürzeren  l'rk.  gewesen 


! 


—   40  — 

Wir  scIm'ii  (laiiiiis.  dass  hcrtiain  niclil  nacli  zwri  .lalircii.  wif^ 
(lc.-.ta  MetloiiJ'ium  mchleii,  nach  Motz  /.iiriU  kjirkehrl,  ^oudiTU  da?.- 
pr  am  9.  Juni  1189  »chon  im  drittrn  Jahrp  seines  Exil»  i^l,  woasu 
iiiutere  Annalime  über  den  Zeitpunkt  von  Rertrenis  Vertreibiinjch  aib 
Motz  rallkonimen  paBst.  Bertram  hat  alsio  nmd  Jahre iMg. 
M9n;  1187  bw  Juni-Juli  1180)  in  der  Verbannung  izelebt.  Wie  jene 
beiden  in  Kidn  aii.^^/csh'lltcii  rrkiiiKlcn  erwelHcn.  hat  er  sich  amli  im 
Exil  dor  sein  ISisium  Ix'lrHVeuden  Regierungsgeschäflc      hf  «Nilliallcir^. 

Ks  isl  aber  klar,  da.-^s  or,  der  sirli  in  dor  Tfi^tnado  de^  Kai-cr-^ 
hr  rnnd.  während  -^oinfr  Vrrf»nnniin}f  atl  den  ÄUgelegeolieiten  d<ï<  Kt'Ht-" 
kt'iiicii  Aiileil  hal  iiclimen  kOiincii^j. 

zn  Rein,  in  die  man  dann,  nliu'«-k<n-/.t.  den  Iniinit  der  enlon,  «iKentlirhen  Vei^ 

Icilninü'siirk.  mx  Ii  «-inmal  aiirnaliiii.  Sii>  isl  wohl  oine  Ncuatti»rertigunjr  '1^' 
ciäteii  l'rk.  mil  teilwinscr  \Vieili*rli<>luii{(  der  l)a(ierun|c. 

M  Mitte  Februar  —  Milte  Mfirz  1187.  rf.  oben  p.  98. 

Niclil  korrekt  M  es  daher,  wenn  Kliiiffi-I.  MeU  cil6  épi8C(»pale  »ir  y ^'^ 
olinc  Apù  il'"^  von  fîn"m<UMi  sajil  :  Sm  i-xil  dura  liois  ans.  Dôiinjî  KT  lii^st  H^'rtr 
1187— «y.  ulinc  nähere  Fixifrun^t  der  Dauer,  in  K«iln  weilen.  l!nrichlj(i  ist  àc 
Vermutung  ().  Abels,  Altftem.  Monalssrhr.  1K52,  p.  448,  dasa  «  Rertr.  zwei  h\at 
lang,  wohl  bis  zum  .Mainzer  Reiohstai;.  März  11H8.  in  der  Verbannung  iebl«*- 

'^i  Auch  di«'  l'ik.  Hcrhanis  für  \Vadua!«M>M  llej;.  50;  vom  !(».  Dfz.  fcria  4 
pii!$l  Lm-iae)  1IH7  mu«s  im  Kxil  aiisi^cslidll  scm,  vorauspcM-lzl.  dass  «Ins  an*»^ 
rnhrtc  Dalum  der  nur  in  einer  Handschrift  aun  dem  Ende  des  17.  sc.  (cf.  Jührli. 
il  riescilsch.  r.  lothr.  Oe^rh.  n.  Alterlumiikunde  1  (18BH— 89],  KU  erhaitewa  l'rk. 
riddi;.'  isl.  Andrn*.  ilii-  .lahrosan^iaho  kontrollierende  Datierungen  fehlea  der  l'rk- 
Zeugen  erscheinen  am  li  liier  nieiil. 

*)  Iterlr,  i.^t  dalier  auch  uumüglieh  bei   jener  Zusiimmenkunfl  iwischrft 
Kaiitcr  Fricdricli  n.  KGnig  Phil.  Aug.  v.  Frankreirh  im  Dezember  1187  zugego 
wesen,  von  der  mehrere  Quellen  ;(;isleh.  <'liron.  Ilanon.  ad  a.  11H7.  >.  >.  N'Xl-^"^' 
CieslaTrev Cont.  III  11.  S.  S  XXIV,  :VH7;  Ann  Mnsoma;;.  S.  S  III,  U\3\  Ann  -Mar!«»- 
ad  a.  1188.     i>.  XVII,  1Ü4;  (f.  .^ila-ncr-li.,  1- ne.ir.  ï^trtil  15ü.  Anm.  7;  Toecbt*?« 
zu  p.  9*2,  Anm.  i;  Scheffer-R..  Forsehg.  x.  deutsch.  Ge»eh.Vlll,  486.  Anro.3))ierithl«t. 
lind  die  an  der  ("îren/.e  1m  Ii!i  i  lît  i.  -i'  zwischen  1|qUZQII  und  1\<h-  -taüfand- 
der  Zmn'ukknnft  von  tier  1  nlerredun^  fin  reopssu  vero  a  rollnmiio  Oisl  ' 
konimt  der  Kaiser  nach  Viriun  und  verkündet  dort  einen  auf  Anlragc  des<^f>l** 
von  Ilennegau  vom  llofgerif ht  gefällten  Spruch.  Hierbei  macht  nnn  Giitek- 1.  r- 
auch  diejenigen  FQrstcn  namhan,  die  als  liegteiter  <l<  -  K  lisers  das  I  rtei)  'r<'- 
sproelien     Unter  ihnen  nennt  ev  mi.  Ii  iltn  Hi-rli.,!'  von  .Metz  thonum'*  doim"' 
iiiiperatoris  judicatorcs  lucrunt  .Joannes  (-unceltarius,  Hadulph.  LeoJ  >'P': 
archieps.  Magnnciae,  eps  .Metensiü  etc.).   Die  bisherige  Foracfaung  ist  ßiilel*'* 
«efol^'l  iSchen'er-lt..  Fr.  Streit  lö.")  ii.  Anm.  4  und  Korselit;.  VIII.  4Hb  :  T<»c(lit'  31 
Priitz  III.  291);  Itosha«  h,  lleiehspolit   <l.  Trier.  Krzh.  I,  21)     Ks  i^t  aber  iN""'' 
daas  Bertram,  der  im  Februar  desaellwn  Jahre«  UH7  in  tlie  I  n^nade  dt:*  Kai*** 
gefallen  und  sich  noch  im  Sommer  1189  in  der  Verbannung  befand,  ao 
rrieilantllung  nicht  hal  Anteil  nehmen  kAnneti.  Wenn  (Hsleb.  dies  mdllel>  ^ 


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—  41  — 


Zur  '/a'Ü.  da  Heilruiii  in  s<'iii  Histiiin  /,ll^^^t•kkellrl(^  brnuni  sich 
Kaiser  Kriodrich  nidit  mehr  in  Ih'nlsdiland.  f)io  vorsölmlichc  Haitunfr 
der  Nri(  hfV>!^of  l'îliini-  III.,  der  Päpste  (ireyor  VIII.  nnd  Clemens  III.. 
Itatlr  I  -  jriMnaeht.  dass  die  Slreitsa«lien  zwischen  nnd 

Kirche  c!  ledijrt  wiu'den.  An»  h  IMiiii|)|»  von  Köln  liatle  im  Min  /.  1188 
seinen  Widerstand  <!e}fen  clcti  Herrschet  autiit'vîehen.  Oer  Kaiser  konnte 
mm  im  Frühjalir  1189  die  lange  von  ihm  «replante  Kreuzfahrt  antrelonM. 

Die  thatsaeJilii'he  Zuiiickbeniriinf;  des  Metier  Biäctiofs;.  der,  wie 
wir  sahen,  im  Juni  1189  noch  im  Exile  weilte-,  wird  demnach  vraX 
durch  Friedrichs  Sohn.  König  Heinrich  VI.,  welcher  nun  in  DeiiLsch- 
land  die  Regentschaft  übernahm,  erTolgt  sein.  Ohne  Zweifel  hatte  der 
Kaiser  dazu  .seine  KinwilligimsT  gegeben,  w  ie  denn  auch  die  liesta  ep. 
Metlensiinn  heriehten.  <lafs  Hertram  die  kaiserliche  (Inade  vrieder 
erlang;!  halte-),  nachdem  sich  viele  Fiirslen  für  ihn  vciwandl, 

Al<  Hertram  ^en  K«)ln  hatte  flieh«'!)  müssen,  hinterliess  er  .seine 
Sehen«  I  ii  und  K<^ller  r<>!*  !(  jrcfüilt.  heimgekehi't  fand  er  sie  ausjieranhl 
und  leer;  hart  ha!U  üi«^  Wirtschaft  der  kaiserlichen  !\linisterialen  auf 
dem  Lande  gelastet.  Der  lleilnn;^  diesci-  Schäden  gall  des  Hischols 
Sorge  znnficlMt*).  Nicht  minder  lag  üim  ds.»  Wohl  der  Metœr  KirelM' 

imiss  c^  ein  frihiin  sein.  «Icr  um  so  aulTiilIiu'«'i  isi,  als  «t  s(1I)sI  in  Viiton  an- 
wesend jit^wcscn.  Man  könnte  annetimcn.  dass,  wie  einsl  licinr.  «1.  I.öwe  11H4  auf 
den  .Nfainzcr  Reichstag,  Ucilr.  liieititr  nadi  Virlun  ^jekuuuncn  sei,  um  die  Gnade 
d<»8  Kaisers  zu  erflehen.  Vm  milsste  schon  aulfallen,  dass  II.  sich  einen  sctlchen 
Ort  bolKo  fii-w  ^  il)en.  Vollends  ;;e;;en  eine  tjolelte  Annalniie  spnclil  der  l  iii- 
.sland.  (la^s  II  um  Ii  deni  ausdrüeklielten  Zen^nis  des  (iislel).  iinlcr  jndi- 
catorcs  sielt  btfuiideii  Jiaben  soll,  daraus  ulsii  dm:h  mit  Nulweniii^keil  zu 
folgern  wire,  daas  er  in  ilie  kaiserliche  Gunst  wieder  anfftenommen  iider  «renig« 
Sten»,  dass  der  Kaiser  ilm  leieiisliu-stliehe  Kunklionen  hätte  ansi'ihen  lassen. 
Hicrscpen  aber  sprot  lien  I  f  Daten  id>er  die  Dauer  seines  l'..\ils  Di-  . m  leren 
(Quellen  über  die  Zusainmenkimfl,  durcli  welche  iiiaii  die  Angabe  Gislelierls  kuii- 
trollieren  kannte,  fuhren  die  Regletter  des  Kaisers  auf  seiner  Rdckkehr  von  der 
l'ntem<Iang  nidil  niH  K  ,,i  lu  li  an.  Gislebert  liai  wohl  den  Metzer  Rischof  mil 
einem  andern  •t<^i«tli''l><*n  Wünlenlräper  vorwec  lisell. 

*)  Audi  eine  Anzalil  .Melzer  Büi*{ser  bdilossen  »idi  dem  Zufje  an.  Anabert, 
hist.  de  cxped.  Frid.  iinper.,  in  Pontes  rer.  Austr.  V,  W  u.  20. 

*)  6.  ep.  Mete.  1.  c.  (Uli  cnm  cxacto  biennio  «ratiae  imperalis  »creniläs 
•  <nriMinii'<ne  divina  Hittllisque  tani  principuni  qnain  aliorum  supplicationibns  reddita 
luiüscl  rednt. 

*i  G.  ep.  .Melt.  I.  <■.  sed  minime  ad  dnplicia  restitulu».  «Jui  enlm  vinum  in 
rcllariis.  fromentam  in  horreis  alioque  habnndanter  bona  Uiseedcns  reliquerat,  ita 

in  reditu  .suo  evacuata  oinnia  el  pciulus  e.xliausla  invenil,  ul  mrsus  cum  redivivis 
vacare  niris  et  lal)orit>ns  oporieret  et  ad  (iinniuw  qne  humanis  ncoessaria  sunt 

Uüibus  adfjuisilioncjn  quasi  de  nuvu  accingi. 


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—  42  — 


iiikI  der  Uin-^rci  sdiafl  <iiii  llci/.cn  '  i.  l'm  die  Millo  il<'s  .laines  IIW 
ricl'  ilin  daiii)  die  Weihe  seines  neuen  Mi'doiMiülei)  nneli  'Irier.  Ko!- 
iiiar.  der  vom  l'apsi  auf  den  \2  Kein  nu  IIS'.)  iiaeli  Rom  vojyeladoii. 
sieh  niehl  ^M'slellt  halle'),  war  daiaolhiti  eiid;riiUi;r  heH'iti;^l  worden; 
(lei-  Kaiser  halle  .»^einerseiU»  daraul  verzielitel,  den  liegcnkanditlalt" 
Rudolf  atirriM'ht  m  erliallen.  Hnûe  Teile  einigten  »ich  fiber  eine  Ntih 
waiil.  IHeKellic  iiel  ganz  nach  kaläerliehem .  Wuntïche  aus,  indrai 
der  KanKler  Jolianii  aus  ihr  Iiervoi'ging.  der  Herbitt  1189  den  Trierer 
Krzictnlü  liestieg.  Ende  Juni  oder  Anfang  JuU^)  1190  fand  seine  Weihr 
»tatt  ;  Erssbiscthof  Philipp  von  Köln  und  Bisi'hof  Reriraui  nahmen  die- 
selbe vor. 

Von  TritM"  wandte  sieh  lierlrain  nach  Mel/. /ui  iiek.  Miel-  w  ird  er  am  l» 
«he  Tranerkuiidi'  vernonnnen  hahen,  weN-ln'  im  Novendier*)  de«^  .Inliiv- 
duieli  l)<'nlst  |ilaiuis  (lane  y:elrajien  wnide.  du-  Naehriehl  von  lieni  am 
10.  .hini  leiii  von  der  ileinial  erfol^leii  Tode  d<'s  preisen  Kaiser-. 
Durch  imwandt'lbaie  Trcuo  gonou  Friedrichs  h^ohne.  die  ihm  auf  dein 
lierrscherlliron  folgten,  liat  Bertram  sein  Vergehen  gegen  den  Vater 
wieder  gut  geniaeht. 

Der  neue  deuts<'he  KOnig  Heinrich  VI.  lialte  die  ersten  Monate 
seiner  Regierung  dajsu  benutzt^  utu  natth  Möglichkeit  die  Fehden,  welc^he. 
die  Ruhe  des  r»et<-hes  yteralirdeten,  ZU  8ehli<-hieii*'M,  und  konnte  nun  daran 
douken,  nach  Italien  m  /iehen.  um  die  Kais(M'kroiie  /.n  erringen  und 
in  das  Erho  seine  r  neinahliQ  Koni>taii2e.  da;)  unleritaiiîiche  Xomiannen- 
rcich.  ein/uxi»'hen  '  i. 

Hertrani  liai  ;h>  derii  vrilHtf  niissjiUicklen  Znjre  (!e-  K;n'>-er-  nicht 
l»MliïeiH»iiimen.  Nui  eiumal  waiiieiid  dessen  Abwe-eiilu  il  -t  lirn  v. ir 
lim  .sein  Hisluni  verlassen.  Am  29.  Au«rust  UUl  weihle  lierdam  z.u 
Köln  einm  Altar  den  Heiligen  (icreon,  Peter  und  ßlasiiifi*).  Dank- 
barkeit gegen  da»  Stift,  das  ihn  cinstt  aufgenommen,  imd  Mangel  eine« 

«f.  Iii-;:. 
■■^t  cL  ,She«pr.-H.  ItiO  ff. 

*}  cf.  Sr1i«iïer-a  ItiS;  Kuubaeh,  Die  Keichspolil.  der  Trier.  Krzb.,  Teil  U. 
Erzbisclior  Ji>1ianit  I.  I^rogr.  d.  Gymn.  zu  Trier  IH^^  p.  6. 

*)  ct.  Gurz,  .Miüelrhein.  Regesten  II,  181,  Na  644,  und  Rosbach  II,  8  a. 

Anm.  Tl. 

»)  Chrtm.  rep.  Colon.  1.  c.  148. 

')  cf.  Tucche,  Knis.  Hcttir.  VI.  Jolirbttcher  à,  deutsch.  Gesch.  Leipzig  1H87. 

p.  117  fr. 

i  f.  Tnorlir  127  (T. 

.\iJiJ.  S.  Gciüuais.  btliuUiUäjjb.  Ucr  Kulu.  Köii.  thiun.  icc.  Waii/.  ;KKi.  »t. 
üben  p.  'Mi,  .\nin.  8. 


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I 

I 


—  4a  - 


7MV  WciilO  Ik'tiigU'H  reichen  aus,  die  lîei-e  7m  «Mkläreii.  Ivolii  halle 
niiinlifh  in  jenen  Tasen  seitren  eiuenen  llnien  nicht  in  den  Mauern; 
Kr/.!i!-i  hol'  lMiili|)|).  voHsländi'^r  nnl  <len  Slaufern  ansi*('-«.liul .  war  mit 
dem  Kais(M'  na<  li  llalieîi  iir/.uiicn,  dorl  al)er  am  IH.  Auprusl  lIlM'i  vor 
Neapel  ge.-^torbcn.  Ahm  konute  m  der  Venuulunji  ^jefüUit  wertleii, 
das9  Bartram  nach  Köln  geeilt  sei,  um  bei  der  Neuwahl  Mr  den  be- 
deutendsten deutschen  Erz^tuhl  bestimmend  einzugreifen.  Doch  konnte 
die  Nachricht  vom  Tode  Philipps»  zu  der  Zeit,  da  Bertram  gen  Köln 
aufbrach,  unmöglioii  schon  zu  ihm  gelangt  sein,  zudem  widerspricht 
einer  solchen  Annahme  ein  ansdriu  kht  hes  Zeny^nis.  wonach  jene  Kunde 
erst  Anfan<(  f-?ei)lember  nach  DeuL-^chland  kam').  Aber  «r«'sel/.l  aueh, 
lierlrani  wiire  wirklieh  nach  K«iln  pe}:an|ien.  um  seinen  Rinlhiss  bei 
'»iner  Neuwjdi!  "/eilend  /,u  inn'  li'  ii.  z  t  w  r --cn  (iimslen.  der  kaiser- 
liclien  Sache  oder  der  fürslliriien  < »|»j)t>.siiionsparlei.  er  damals  einjse- 
Ireten  wäre,  das  kunule  nicht  zweirelhalt  sein,  (lim/ijrh  hat  er  sieh, 
nachdem  er  hart  seine  Ttitreue  tie;ien  den  Kaiser  jxeldisst.  von  seinen 
Irühern  Genosst^ii  abgewandl,  ist  zum  Freunde  des  jungen  Königs  jie- 
worden.  Sein  Streben  geht  jetzt  dahin,  Heinrichs  VI.  Plftne  m  fördern, 
in  dessen  Interettäe  zu  wirken.  Des  Staufers  Sache  ist  fortan  immerdar 
auch  die  seine. 

Dem  aus  Italien  heimkehrenden  Kaiser  eihe  der  Metzer  Bischof 
sfifoit  entgegen.  Noeli  im  Jalire  lliH  linden  wir  Um  am  29. Dezember 

zu  Ihiirenau  am  kaiserlichen  Hole^).  Mit  diesem  zog  er  um  die 
Wende  des  Jahres  weiter  nach  Worms.  Vor  al'( m  jnll  c-  hier  id)er 
die  NeubcïteUung  einer  Reihe  von  Bischoliistuhleu  eiiiu  iijiläciicidung  m 
Irelïcri. 

So  hallen  in  Lull  ich  nach  dem  Tode  des  Bisdiols  Kudoll"  di(î 
Aiiliäiiger  des  (irateu  von  Henne^au  den  (iralen  Albert  von  Hellest, 
die  brabantifiche  Partei  dagegen  den  Bruder  des  regierenden  Herzogs, 
Albert  von  Brabant,  als  Kandidaten  aufgestellt.  Letzterer  war  am 
8.  September  1191*)  durch  die  Mehrheit  der  Lûtticher  Wählerschaft 
;siim  Bischof  erkoren  worden.  DieHennegaucr  gaben  sich  jedoc^h  mit  diesem 
n<>sullat  nicht  zufrieden  und  wandten  sich  an  den  noch  in  Italien 

I)  Toeehe  800. 

-'j  Kurz  nach  (k-r  Walil  .1rs  Lütli.  lK-r  niscliof*  .\li)e[t  .Ii  -  im  8.  .Sopl.  1191 
(,cf.  Toeehe  215».  .Vinn.      slatlhallr.  Vila  Whvii]  opi.  Leud.  cp.  2.  S.     XXV,  1351.  post 

eieclionem  consedcrat  ad  mcubam  iiovus  clectus  cum  subito  saper 

mensam  nnntius  Iristis  venit  dicens  decessisse  in  Apvlia  Philippum  arcbepm. 
Colon  i  t-n  SM  n. 

Gislcbcrl  «  liron.  Haoon-  b,  S.  XXI,  ôôô. 

*)  Tœclifc 


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—   44  — 


woiloiiflcn  Kaiï^pr.  \a<'}KloTn  sdinn  joiiscils  dor  Alpon  Ilcirin'rli  VI.  dm 
AlIxM't  \on  lîcicst.  <l<'tn  (»lu  iti!  <f>it)Pi-  ( JcnniliHt!  iinfl  iNinHlnialcii  der 
villi  jolicr  piit  slaiiliscli  «ro.-iuiilru  h*  uuejfiuiisriieii  l'iu  tei.  mmmc  l'iitcr- 
.sliU/.uii;:  zii^jrcsii  liort.  -;i>lll»'  nun  AnCaiifr  «los  Jahres  1192  zu  \Vnnn> 
in  fpiorlicluM'  Kcklisvf'rsanimluiijî  der  cndgiltigr  bpnuli  t'rfolgoii.  Eiiur 
Anzahl  (TPit^tHier  Plh^tra,  xmler  ihnen  aiidi  Hii«(*hof  Bertnm,  wnitle 
die  lTrtffl$if}|]liinfc  flbertrageii.  Diese  f^ben  at»  13.  Januar  1192  Üir 
einrttintniigeiji  (iiilaehten  dahin  abM,  danst  Albert  ran  Brabanl  niHit 
{(anonisf'li  gewSbtt  sei,  und  der  Kaiser  das  Lütticher  Bislum  nach 
.soinem  Ki  nu^ssen  überjceben  könne,  wem  er  wolle.  Wider  Erwarten 
fiel  llciiiriclis  persönliche  Kntsclimdunp  ans:  Albert  von  Relest  wurde 
trotz  der  ihm  «roiiiachtcMi  Vcriicissinifrcn  iihor</ai)}ren.  Tni  Beisoin  d^r 
Kiirslen.  weN-hc  das  rplcil  <rf's|>rochon  ^  ■.  îi<i|i  flor  Kniscr  den  Propst 
Lothar  von  llochstaden  auf  den  eilrdijilcn  Mnlil,  tu  der  Hauptsache 
durch  die  iM)lilis4rlien  Vorteile,  welche  eine  solche  lie:<el/.i«ig  1k4,  be- 
wojjen. 

Von  VS'^onn»  wurde  «k  r  kaiserliehe  Hof  zu  längerin  Auleullialtp 
nach  Hagenau  rerl<^t.  Ant'h  Bertram  folgte  liierher,  wo  er  alsbald 
Vinn  Kaiser  ssu  einer  poHtiwhen  Mis«.sion  an  den  l'apst  verwandt  wiinle. 
Die  Beziehnngen  Heinricrlts  VI.  zur  Kurie  waren  schon  Iflng^t  nicht 
mehr  die  befriedigenden,  wie  zn  Beginn  seiner  Regienmg.  Der  deiitsi'he 
llerrscher  halte  nach  seinem  lujjihieklieheu  Zn<re  vom  .lahr  1191  die 
Krolterun^  des  normannischen  lleiehes  in  l.'nterita!ien  und  di*'  Bej^ili- 
jrunjî  Tanereds.  ties  dort  erhohenen  einheimisclMMi  KiMiijrs.  keinrswe?- 
an--  "^cinem  (îesichiski'eise  verloren.  Hempo'^'ennhnr  waren  die  Hostr*'- 
huuifen  des  l'apstes  darauf  iif'ri»  !tlt'l.  einen  so  <£elaiirliel)eii  Naehlnini. 
wie  den  slautischen  Kaiser.  \*ni  Lnleritalien  leriizuhahen  und  deiu 
Küni^ilinn  Tanenvls  tnr)<ilie]isi  Vorsehuh  zu  leisten,  'l'aîiered  war  seil 
dem  Abzüge  Heinriciis  vom  (.«Ifick  b4';iün.sli{rt  worden ''t.  Im  kleinen 
Kriege  hatte  er  die  vom  Kaiser  in  Italien  znritokgdass^en  Thipiien 
bis  an  die  rimiischc  Grenze  zurlU*kges<-hlagen,  die  von  den  Kaiseclit-'h^ 
besetzten  Kastelle  und  Burgen  halten  sich  iluu  ergeben  mAssen.  Gaox 
Apulien  war  für  ihn  wiedergewonnen^  bis  auf  das  einzige  Kloi^^ 
Monte  (Uissino,  das  von  dem  kaiserlich  gesimiten  Dekan  Adentdf  tw 

Ctisleli.  1.  c.  Ô77.  doiriinus  iinpcralor  super  disourdia  vlertitniis  senfn''-"" 
!i  pt incijiilms  i it.    Uiiu<t  »initicin  juiliciuiti  «lniiiinn  llnint^ni  (Ailoti-  i'W*' 
iloiii.  (iunrui'du  Mayunr.  ai(  liL-|)ü.  cl  dum.  Jolumni  Trc  v.  aiclii-pt.»  t'l  Alonä^i^"*"'^"'^' 
Mclensi,  TuUciuti  elc.  tpisiopi»  <H>iiiiiii«i»uni  e»l.  SentenÜiun  autem  Uca^  "If" 
pi-oluUl,  et  inde  allo»  oiiines  sequaces  liabuit  elc.  cf.  VAimn.  reit.  Vjolm- 1- 

'-■  ('^\>Mk  1.  ('.  siiIj  lesüinonio  pracdicloruin  pnncipuin. 

\i  rf.  ÏKKviic  310  ff. 


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—   45  — 


<  .a.-i'ila  in  Vtn  tK'hiuîi  <i*'*^  al)\\ csoiiclcn  Ahlt-s  jirliallcii  \\  ui(l<''i.  Hier 
/('i«/toii  alsljuld  <lii'  S\ iii|ia(lii(ii  dti  Kurif  fiif  iliV  Sa<  li('  Taiu  rcds. 
(:t)k':5lni  m.  furiU'rlc  di'ii  Dekan  auf,  »las  Kloi-U'i-  zu  iiU'igcbei),  mul 
spmdi,  als  diesa'  KiHi  w('i<;rr  t(',  über  ihn  und  die  tapfem  Mündie  die 
Exciiiiuiiunitiition  aus  und  }m»1<^1<'  <las  dein  Kaisc^r  \mw  Kloster  mil 
dem  Interdikt*). 

Die  Kunde  von  diesen  Vorgänfn»n  erreichte  den  Kaitter  zu  ilajirpuau. 
Heinrich  war  über  die  iler  Abtei  ziiu<  r«i/le  Unbill  heftijf  mfirnt  und 

hcHliiiiniU'  liisrliol' |j«'i  liam  ein  Zrii^riiis  von  Verl raiien,  welches 
der  Kaiäei'  hi  ilm  und  y-vinv  polilisclicn  Fälii^kcilni  si'lztc  —  dazu, 
mit  (lern  V<ij;tt'  llcinrirli  von  linnobiui;  nacli  Italien  zu  zielu-n  iin«l 
»lern  l'apsle  VoiiiitlUmjien  /n  uiadieu.  Niclil  wcrti-j  sei  iler  Kaiser 
erstaun!,  sc»  besaute  (la>^  >rlireii)en  M,  vv<'l<-lie>  lleiinicli  VI.  am  '2\i. 
K«'btuar  1192  von  Hajrenau  aus  au  Kurie  sauilte.  iiber  die  He- 
JuiiidlujJK  iivä  treuen  Klosters  Monte  (^l.■^sill(),  utiW  «las  um  so  mehr, 
uiî<  dasselbe  ran  jeher  xnni  Keiche  ifehört  halte.  Ileinrit^li  wies  «iarauf 
hin,  üass  er  seit  Anbitginn  seiner  Keinerun^e  stets  danaeh  getraehtet 
habts  mit  Wom  in  Frieden  und  Freiuidschaft  stu  leben  und  benacli- 
riclitigtc  den  I'apnt.  dass  er  Biseliof  Dertrani  und  den  Vojct  von  Hum>- 
burg  an  seinen  Hof  sewie,  in  der  Ki  \\  arlun«ï,  dass  auf  deren  Mahnungen 
iiin  der  Papst  den  g<>tEeii  die  Abtei  jseföllten  Spnu'li  rOeitgiliifcig 
niaehen  werde. 

Selion  rie^fcten  sich  Bertram  und  sein  Heirlfiff  i-  zur  Heise,  da 
etiiU  ihr  Autl)rin  ii  um  eini;/e  Tajre  V(Mzr);zeruu<»  duich  die  Ankutin 
eineij  päp^stlicliea  (Wsiiadleii,  des  Abtes  von  (Liisaniari^i.  Der.-^elbe 

»j  Ann.  Casiii.  S.S.  XIX.  'Wh:  llv- .unliis  (tormano  a.  IHM.  32ü. 

*|  Ann.  <la>iin.  I.  »    i       47H7  (Srhrnhen  Jivinriclis  VI.  nn  (UUeslin  Iii.). 

»>  .Sl.  4737.  cf.  T. M  *  In-  ;ü2. 

Der  genaue  TiTniin  fitr  die  Anknnfl  iIi^m  Abtes  ist  nn»  ttk'hl  ni»crltf  fcrt.  Nur 
»jvicl  ergiebl  nuh  mil  Si<li<'ilH  it,  «inss  «ic  vor  i\vu\  11.  Miiv/.  lli»2  »'r)i>l;jl  isi. 
weil  m  '''"Hl  von  dioNCin  Iii;-«'  <lali«'i'U n  Ht  n  'i-  llciruirlis  VI.  an  l'apsl  ('.ölt  slin  III. 
v»m  »1er  Autnaliiue  dva  Abtes  um  kaiscriu  li»  n  itolV  und  ilcr  l-a-lviÜKUtiK  ttcuicr 
Aaftrü^e  gesprochen  wird  «St.  4741).  Toertie  ää6,  Anin.  3,  vermutet,  âam  der 
Abi  vielleicht  sogar  schon  hri  den  Scenen  in  Wnrnis  am  ttt.  Januar  tVdè  zugeffcn 
^»•\vfs«Mi  Das  i-i  ui  !il   'ii  iM-sIrciliMi.    Ans  <icni  fnliail  «li-s  kaiscrl.  l{ri<'IV-, 

voui  2i).  februat-  ir.rj  Sl.  47:{7'  düritf  violmclir  zu  «'iitui'liiiifn  x-in.  ilass;  du- 
Ankunft  tlev  Abtei«  bei  Hufv  er»l  nacli  «iiescm  Tag«  crfoij^t  üci,  weil  in  Uic-äciu 
M^clireiben  von  der  Anweacnheit  des  Ablet«  and  seinen  AuftrS^cen  mit  Iceiner  Silb«» 
^.'«•sprurtien  wird.  Wärt"  ili<'  Vfrliandlunj;  mit  dt-m  Ablc  schon  vor  den  29.  Februar 
■j.^fnlleM.  so  vermag  man  jcar  nirlil  ein/.iiselien.  warum  die  Antwort  des  Kaisers 
aul  die  VurschliiiîC  des  Papstes  erat  einem  elf  Tage  sjiiiler  als  iler  er:slc  IJrief 
erlasMinen  Schreiben  anvertraut  wird.  In  dem  zweiten  ^clireiben  bezieht  sich  der 


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—   4Ö  — 


l»ia(  lil<^  ein  Si  Iit s -lifii.  in  wclrhcm  sich  dci-  l'upsi  hcioil  ("'kUirl*'  "Ion 
Fric'ili'ii  /wisclu'ii  (Iriii  K;u<ci-  und  Kitiii^  TaiK  ri'fl  zii  \ ci  iinllclii  falls 
sii.-li  (liT  Kai>('i'  liifM/.ii  li<'\v("/»-ii  las.<r,  iiixl  liai,  ilim  <liii<li  tli'ii 

Abti('san<lt(Mi  al^  <liiiv!i  IJriclV  seinen  Kii1m-1iIu-;s  kiiiid  /n  Ihuu'). 

Dor  Ivaist  r  wies  da«  Atierbiolen  ('^ilosîtin.s  rundweg  ab  und  ver- 
l>at  mil  jede  vreitere  Krörtenini;  der  Stti*h<>.  Er  gab  am  11.  Mfl» 
1192*î  dein  Papst  zur  Antwort,  er  boanspniche  die  pec*htinaj«!*i|f  w- 
worbene  llerrKctiafl  üb<»r  das  wider  alle«  Uechl  von  Tancred  nsiir)>ierl4' 
Königreich  Sizilien  ohne  jeden  Widen«pnich,  und  nur  dann,  wenn  iJ») 
der  Papst  hiciin  nnlersliilzcii  wolle,  ksMtne  er  dessen  Beniiiliiingen 
OiincliiiK-n.  Mil  der  Vor("oljrmi<^  dieser  An<felejienheit  bt'lraute  Moin- 
ricli  VI.  elieiifalls  IJerliain  und  den  V'ijt  von  Miinebnr'^-.  aurli  herllioM 
von  Kiinsi)er;i  sdllle  hei  den  VcrlKiiiüiiuLü  ii  milw  irken^i.  IVm-  Kai-^or 
bat  (bMi  l'apsl,  /n  olUteiei-  !  !>  ■^|»ri'riinniî  nut  -eaieii  ( îesaniiien  \  i(eil>i>. 
Orvielo  culer  einen  aiuinii  l'lalz  des  röiniselten  Tnst'icns  anfzusn<  !ieii  : 
ilie  Delejiicrleii  solUen  imvtT/iijrlieli  an  dt'ii  j);i|)stlieboii  Huf  abgehen. 

Wolciien  Verlaur  die  Mission  gernnrnnen.  ist  um  nidtt  bekannt. 
Dom  WiinsH'he  den  Kaisers,  tnil  dessen  Gesandten  au^t$)erhalb  Rom» 
xunanunenznlioinnicn.  hat  ü^leHliu  HI.  anscheinend  nicht  geMilirahrt^): 
es  ist  jedoch  leicht  möglich,  dass  in  RQcksicht  auf  das  hohe  Alter  de!^ 
Papstes  Heinrich  VI.  auf  die  Fordening,  die  V»'rliandlnny;en  an  einwn 
andern  Orte  als  Rom  zu  fîïhrcn,  verzichtet  hat*).   Auf  das  Verlangen 

Kaiser  auf  das  «'isli-     Ans  dfui  orston  VOln        F(  l>r.  kann  man  si  lilie>scn,  da« 
H»-'r;Mii  sofort  alijrcsandt  weiden  soll:  daranf  doiilcl  «las  i'iäsens  ilivi^nin"- 
i)ut-li  noch  ni*i  11.  Miir/.  sau'l  llt>ini'ich.  da»»  lieiiraui  und  äciii  Hejileiter  unvta- 
zKglich  abgehen  italien  n\mn  incontinenli  ad  pracsentiam  veslram  destirunnu»'- 
Ks  itjt  aliH)  eine  Vensiitterung  der  Abreiste  der  Delcjrierlcn  eingetreten,  die  oben 
(In  !nr<  !i  e!i''1rHi'leri.  dass.  als  Iterlr.  sieh  selmn  /.in-  Kalirt  ansrhiekle.  tior 
unluuj^te  uad  lU-rlr.  nun  Kefeld  erhielt,  auch  die  Anlwurl  dta  Kaiscrti  auf  die 
Antrüge  de«  Papstes  zum  Gegenstand  »einer  Erörterungen  bei  der  Kurie  m  machen. 
Die  Beratung  mit  den  Fürsten  und  die  Abfassung  des  zweiten  Schreibens  an  den 
l*a|isi  nia(  Ilten  <'s  dani)  noii'^.  das»  die  Verztigerung  der  Abreise  der  kaitterlirhei) 
(iesandlen  emiu^e  Ta^«'  dauerle. 

1)  St.  4741  tAulworl  des  Kaisers  auf  du;  piipsll.  Vurschläjtei. 

•)  ät.  ibid. 

*i  St.  ihid. 

Die  Url(.  de»  Papstes  sind  in  dieser  Zeil  alle  in  Rom  aattgestellt.  cf. 

Jalïé-l.. 

*)  Tnerhe  HtH  blllt  es  fiir  sehr  nnwahrseheinlicb,  dass  die  Zinamroenkniift 

wirklieli  statl;;erunden  lialie.  doch  Wühl  ohne  (nund.  Oh.  wie  Teet  lie  :îl4  ver- 
iiuilel.  die  Fl eilas-^nn;.'  der  Kaiserin  aus  der  (iefanuftiseliaft  Tanrredb  vielleuli: 
etu  Krfuly  der  (iesandl.si  hall  Meilr.  gewesen,  uiu.sh  a\s  nU  ld  crui'isJieli  dali'U- 
tfostcllt  bleiben. 


—   47  — 


(Ir^  Knf-o!<.  fier  Pn]i-t  -nl'r  '[';iiicr(»<l  .«irinon  Srhiilz  o?)lzi('li«'ii .  i^l 
('.ölo><tiu,  wie  (las  tlt m  /u^i«-  *U-i  kiiiialon  iVdilik  cnlsidoclicii  riiiissl<'. 
iiichl  eiiijr(<;raiiiî('ii.  N'orli  ini  sclhni  .lalirc  \u'><  n-  viclmclii'  'raii*  it'<l 
Iwnnlklj  mil  dcni  uiiloritalisrlicn  Rcit  lic  bcleluit'U.  l-]s  rigit'bl  .sich  von 
selbst,  dass  bei  dem  hartnäckijeon  Widerstand,  weldieii  die  kaiser- 
lichen Forderungen  bei  der  Kurie  Tanden*),  die  Anvre.senheit  Bertrains 
am  pApstlichen  fiofe  nifht  von  langer  Daner  gewesen  .sein  wird.  Den 
jEenauiMd  Zeitpunkt  »einer  Rückkehr  nacli  Deutschland  kennen  wir  nicht. 

Arn  14.  .hmi  1192  ois  'ii*  n  Hertiaiii  daim  iiocli  rimiial  am  Hofe 
li'iniiflis  VI.  zu  WiiiipIVii  -  ).  Da  wird  er  über  wiiic  Heise  heili-litel 
lialuMi.  Voti  dort  hejfal»  er  sieli  in  .'^ein  Tlisfuni  :  am  lU.  ,lnli  tiikiiiidel 
er  -«'linn  in  .Melz't.  !>i"  vtM'liitllnismii' -r«/  •jT'o--f  Anzahl  seiti«f  uns 
ans  it<'ni  .lahre  1192  idu  i liel'erlen  l'ikuiideu'i  /A  iiii.  dass  widn»  iid  <les 
Mischol's  Ahwesenhf'il  von  seiîjem  Spren^jel  die  (î<'schrd'te  sich  an;.'e- 
hiiull  hallen.  Die  KHe(h;,Minji  derselhen  hiell  ihn  während  de.s  HesU'.s 
des  Jahres  1192  in  f^eineni  Ki^lum. 

rnerä<*htltterlich  treu  stand  er  zum  slanftsclien  Haiute,  als  sich 
im  Heiben  .lahre  1192  die  deutschon  Fürsten  ge^en  des  Kaisers  HeKinient 
auflehnten*).  Die  egoistische  Art,  mit  welcher  Heinrich  VI.  im  iJilticher 
Wahlslreil  entschieden  hatte,  und  die  herrische  Weise,  mit  welcher  er 
s<Mnen  altsjthiiisiisclieii  W'imsehen  Geltung  zu  vors<*halTpn  yuehte,  halten 
rnzurrie<ieidieit  jreireii  ihn  hervorirei-nren.  Die  Krinordniif»  des  Lütticher 
Kiekten,  Alheii  v(hi  nt;ih;inl  (24.  .Novemher  1192»,  deren  Aiv-finimu 
man  dr'ii»  Kai*;er  zu  >  lioh.  war  das  Si^riial  zu  (»Heuer  Km|»(»ruu<i  ^  Itiicli 
breitete  sii-h  dci  lliuid  ;fe<:en  den  Staulei'  aus.  .Audi  Mertiams  .Metri>pnlil, 
Johann  von  Trier,  zjihU(ï  wahrscheinüeh  zu  den  (lliedern  der  Oppt>- 
ifition').  Bertram  selbst  ist  mit  derselben  in  keine  Bcrührmiü  .zetreten. 

')  DüA  übur  Moule  (la^äiuu  vertiän^le  Ink'idikl  wuidu  ullcrdings  uufguliuljcii, 
dfwh  geschah  das  (  worauf  «rhonTocchc  fiVi  Iiinvreissti  auf  Verwendung  des  Kardinal» 
Jfih.  vrai  Salemo,  der  friilit  r  .M5n<>h  in  jenem  KloHter  jrcweüpn  war.  Ann.  (tasin.  ).  c. 

*^  R.  Zcujrc  in  St.  47.')r)ii. 

•)  Heg.  W2.  MeU  als  .\ussU*U»M  t  crgiobl  hu  Ii  aut»  den  mlmlUicliea  IJc-uehuii^en 
der  Urkunde. 

*)  Heg.  H2-Ky. 

'  <-r.  Tocclic  232  IT.;  U.  Martens,  die  .\tm.  Reinhardabrunn.  als  (Quelle  für 
d.  üescti.  Kaib.  Heinr.  VI.    Dunzig  p.  21  IT. 

*)  cf.  Toeche  SAO;  nosbach  II,  12  hfltt  Toerhes  Annahme  von  der  Teil-' 
nähme  Johanns  an  der  Frirsiencrhcbung  für  nicht  gcrcclitforti^t.  Kino  Spannung 
zwi.sclifn  .fidînnn  lî.  in  Kaiser  iiiDsk  aiuh  or  zii^'ciion.  AnITallond  ist  jcd<'n- 
fulb,  dans  ein  Kr/.biaoliof  von  Trier  7  Monatu  lang  nicht  am  kaiserl.  Hofe  (nncheini. 
Roab.  meint  allerdings,  ein  ErzlnM*l)of  habe  anrh  noch  andere  IMlichlen  gehabt,  al« 
dem  Hofe  naelusnreisen. 


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—   48  - 


Keine  Quelle  beiielilel  ilavoii,  das.s  er,  der  im  Jahre  1187  «)  WdM- 
srtbaflUeli  ttenen  doti  KaiKer  Kmnt  jroniaHit  tiaUr,  dH»siiuil  i*ifh  im 
Bunde  gnfiim  Heinrirli  Hn|{es<'iiloss<eii  hütte. 

Uli  Friihjfthr         eilte  er  ini  Gegenteil  mi  den  kaiserlicben  Hof 
nach  Hagenau').  Dorl  weilte  damals  der  englische  König  Ri<'hard  Löven- 
herz  in  der  (lewalt  des  deutschen  Kaisers.    Die  (lelanijennahiiic  jtw< 
Irenen  l'arlciy^änffPrH  der  Wellen  halte  Ai-i   l  iirstenerhehnng,  noch  (In' 
die  Wallen  erhöhen  waren,  die  Spitze  al)<iebroclien  '*  ).  Die  Fürsten  eilten, 
sieh  mit  f|f  in  llerrschei'  wieder  an^zn-:r>htien.  Dahin  zielende  Ahiiui« Inin- 
•icn.  sowie  Hth  he  id)er  die  Anslosun;.' Kichards,  hildeten  <Ien  Haii|)lu't'?<'i>- 
sland  der  auf  <len  lh'iehsta;j<'n  dieser  Zeit  yc|»llo«tenpn  Hospr^H-lniii;:«!. 
So  Ulli  dem  Ta^ic  zu  Boppard,  wohin  Ende  April  liertram  den  Hof 
l>e|ilettete*).  Von  dort  ist  er  dann  naeh  Metz  surückgekelirt,  weidift« 
er  erst  im  SpiU»oniiner  <les!«e1ben  .1alire$<  verlies»,  um  wiedenim  beim 
Kaiser  7m  ersc^heinen.  Am  15.  Augtisl  1198  IrelTen  wir  ihn  xii  Wonn^i- 
In  der  HaiipliMicho  wurde  auch  liier  Uber  die  Freigebung  des 
lisehen  K('>nijrÄ  verhandelt^).    Wir  sind  ühr-r  ilie  Kinzplvorjtäiis^' 
diesem  W(»rin8or,  wie  iiherhanpt  anC  (h>n  Keichslagon  des  Jahres  in>.{ 
sehr  schhM-hl  unterrichtet,  alh'in  auf  die  Zeupenunt^'rsehrifteii  in  «Ifn 
weni'/en  erhalletieti  l'ikiindcn  an*;ewiesen.  sodn-^^"  wir  wohl  fcstslHIcn 
können,  wer  /.ii'jc^k n  'jrw  r-iii,  ahcr  ni<-h(.  wii-  ih-i  cinzcUie  [reli'i"''''- 
Wir  können  dctnnat  h  aa«  h  kein  rricil  ilartdici  ai<K*'h^'i>-  ■>)  wclcli^in 
Masse  IJeitrani  in  die  Verhandlun;çen  ein^ïc^riiïen.  .ledenralls  sieht  ^ 
fest,  dass  «ein  Aufenthalt  bei  Hofe  diesmal  nicht  von  langer  Dauer 
war;  am  31.  AuguMt  Iftsst  der  Metzer  Bischof  wih  nicht  mehr  in  der 
Degleitmig  des  Katüer»  nachweiüen  ').  Wir  linden  ihn  erst  wieder  Eaéf 
Januar  1194  bei  Heinrich  zu  WQrzbm^'). 

\ach(h'm  am  4.  F»>l)ruai'  1194  endlich  die  Froilassium 
liscben  Kimi'^fs  ans  der  (îeran;.'ens(  han  erfoljjtte,  hlieh  dem  Kaiser. 
er  seine  italienischen  IMäne  aul'nehmen  konnte,  nur  noch  id)ri;i,  Wiii''"- 
welrhe  inzwischen  in  Niederlothrin«i('n  ans;zehi'ochen  waren,  zu  «;rlili'l'' 
ten.    Doli  Anlas.s  für  di»'s<'llH'i>  l>t»l  wiederum  die  liüHiehH-  liisilx'^''' 


>j  II.  /.cuKO  11Ü2.  Apr.  Ô.  in  .si.  480.'»  (.Sl.  4HÜÜ,  OH,  09  «»Ime  Ztug"?«.  ^ 
rerdftohlip). 

•:  v(.  1\h'c\h'  I.  <•. 

■■i,  Kern  .  Zi-nge  im  Apr.      in  81.  4810.  cf.  oben  Anin.  1. 

*)  St.  482«. 

»»  cf.  Toerhc  m  ff. 

V  Iterlr.  /.ougr  1194.  Jan.  t9.  in  Üi.  4HHi. 


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-    4»  - 


wähl  h.  Dnrch  dio  brabaiitischc  Partei  war  im  Oktober  1193  Simon, 
der  !44H*h)(zelinjiUirig<»  Sohn  des  Herzo^çs  von  Liinlniiv,  auf  den  Stuhl 
eriiobcni.  Obwohl  Kamlidat  der  Hlaaferfeindlicheii  Fiiisten,  war  Simon 
fleiMMX-Ii  von  Heilurk'h  VI.  bcsliUi'rl  woi-deii,  weil  «licscr  i-ininal  Bc- 
>'opumis  lu'jfle  vor  (»inor  neuen  Eiiiflaing  der  v\>vu  vvsl  hvniWv^lvn  (){v 
|M)siti<)fi  in  Ni('<hMlolliriii<r('ii,  s(nl:uin,  \\<'il  iliin  danin  la^^.  da^^s  das 
L(»M  M  d«*s  enudisrlicn  Königs  siclior  di<'  (îohictc  jcn<'i'  Furj^lcn  pas- 
>UMtn  k»»nriU'-).  Wieder  aber  'ju\>  -i«  Ii  di(>  bennoi^aiiis»  he  Partei  de.s 
Dojnkapilels  mil  df'iii  llesidlal  im  hl  /airiedeii,  protestierte  in  Aa<  lien 
vor  dein  KaisiT  geijen  usinions  Wald  und  Inve.slilur  und  legte  beim 
PapMle  Appellatioii  ein;  ihre  Vertn^ter,  an  der  S|Ht;se  der  Archidiakon 
Al))ert  von  Kuik,  be^mben  iti<-h  naeh  Rom.  Wülirend  diese  so  dein 
Papste  dl«  ËiiUsclieidunK  anheinistelllenf  griffen  die  weltlichen  Führer 
der  F*arteien,  der  (iraf  von  Fkindern  und  lleiinegnu  luid  der  Herzofr 
von  Mralianl.  zum  Schwerte.  Der  Kaiser  snclil»'  die  Fehde  îîwiMehen 
den  leiialliehen  Fiirslen  beiznle'ïen.  Tin  Mitte  Apiil  1194  war  er  in 
Aa'  hen.  wo  sich  au<  li  liertrani,  der  naeh  ileni  Wûrzburjîer  Tajîe  î<ein 
Bisltuit  u  ieder  antV(-il' lit  Italte.  bei  Hofe  einfand ''  l. 

Von  Aaeiien  .^et/lc  Heinrich  VI.  seinen  Znjr  fort  nach  8.  Trend, 
wo  er  di(»  <îe«rneriseh«  n  Fürsten  von  Flandern  und  lirabant  vor  sicli 
rief  )  und  eine  längere  Waffenruhe,  die  l)is  zum  15.  August  währen 
:mlUef  zu  stand«  brachte.  Ob  der  Metzer  Bischof  den  Kaiser  nach 
S.  Trond  begleitet  hat,  ist  aus  den  Quellen  nicht  ersiehlUch.  Wahr^ 
itcheinlich  bt  llertram  von  Aachen  direkten  Weg»  heimgezogen^^. 

Dem  Abzage  des  Kaisers  nach  Italien  stand  nun  nichts  mehr  im 
Wege;  am  12.  Mai  1194*')  trat  er  von  Trifels  ans  die  siegreiche  Fahrt 
an,  auf  der  ihm  die  Frobei  unj!;  des  nach  Kimig  Taucreds  Tod  |20. 
Februar  1194)  innerlich  «rescliwitehten  Normannenreif  lies  ixelan^r.  Erst 
iiu  .linii  1195  betrat  lleinrtcli  w  n-dcr  die  (|enf--(  hcn  Caiie').  Auch  an 
diffieni  /ii'je  naeh  Italien  hat  l!i  iti,im  niclit  icilui  iioiniiH  ii. 

\h_i  vom  Kaiser  /n  S.  Tiuiul  vermittelte  \\  allcMsliUslaiid  war  von 
den  .streitenden   Fiuteien   nicht  eingehalten  worden.    Schon  im  Juli 

•/  (^«icileii  fm  dieselbe:  lus^k'l).  »hn»n.  Iliinon.  >.  XXI.  î>iiîi ,  Ac^ul.  .Vun-ae- 
rall.  siCniA  rp.  LecMi.  ibid.  XXV,  IIB;  Heinm  .\nn.  ibid.  XVI,  (Sil;  Sieeb.  (Umtin. 
Aipiicinrt.  ihid.  VI,  431,  Aber  »ic  Tuedie  H07. 

*   (iislcl).  I.  r. 

*i  It.  Zeu|iu  in  .SL  4Uô4  u.  ûô. 
4|  Gideb.  I.  c.  «m 

SI.  4Kôf>'r)8  4ihne  Jtcugcn.  St.  4Krii9  oracbrint  Kortr.  nirbt  mclir  aU  SU^ugo. 

•i  rf.  Toei  iic  :m  fr. 

St.  4a&3;  rf.  TiK'che  HÖH. 

4 


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—  ßO  — 


11Ö4  b^nn  der  Hader  aufs  neue*).    Besonders  stark  wurde  die  Ver- 
stimmung, als  im  September*)  Albert  von  Kuik  und  seine  Begleiter 
mit  günslifrem  liescheide  von  Horn  zurückkehrten.    Den  Erzbischöfen 
von  Rheims  und  Trier,  des  letzteren  StiliVatianPii  und  dem  Hi^'hof 
von  Cambray  war  von  f'ölesti?»  HI.  der  liffVIii  ^'ew duleu,  bijnoi»  zur 
Abdankung  von  seiner  W  indi-  aulzufordern  ujid  ihn,  falls  er  sich  nicht 
fiige,  zu  excoumiuuiciereu  ;  uii  Liitticher  Bistum  sollte  eine  Neuwahl 
Torgenomm^  ynmtém.  Da  Simon  trots  der  MahnuDgen  nidit  dann 
dachte,  ▼om  Stuhle  za  steigen,  kamen  Bertram  von  Mets  und  dk 
Obrigen  vom  Papste  mit  d^  Vollaehung  des  Urtefls  beauftragten  Me- 
tropoliten und  Bischöfe  dem  päpstlichen  Befehle  nadi  und  beteften 
Simon  und  dessen  Genossen  mit  dem  Bann*).   Weil  Simon  sidi  troti- 
dem  in  Lüttieh  hielt,  fand  die  angeordnete  Nenwali!  in  Xamur  sUU 
(November  1194J.    Aus  ihr  ging  Albeit  von  Kuik  hervor.   Damit  \var 
die  !?nhe  in  dn«  BistTim  noch  nicht  eingekehrt.  Vielmehr  wandten  sich 
beide  Ki  wühlte  imch  t'ininal  persönlich  an  den  Fapft,  und  ei*sl  der 
während  der  Vci  handlunj^tMi  in  Rom  erfolgte  Tod  Simons  (August  1195ji 
setzte  Albeil  in  den  Besitz  semer  Diözese*). 

Die  Excommunication  des  Lütticher  Elekten  Simon  ist  das  einzige, 
was  ms  von  der  über  das  eigene  BiMum  hinausrdchendeii  Thüt^terl 
Bertrams  in  den  Monaten  der  Abwesenheit  Heinrichs  VI.  von  Deutsch- 
land fiberliefert  ist.  Verläuft  doch  in  der  Regel,  wenn  der  Kaiser  io 
Italien  weilt,  das  politische  Leben  Im  heimische  R^ch  um  vieles 
stiller,  als  bei  Anwcs. nhoit  des  Herrschers,  wo  schon  allein  die  Pdicht 
des  Besuchs  der  Hei*  hslagc  eine  regere  Teilnahme  des  Bischofs  oder 
des  weltlichen  P'iirsten  an  den  Beiclisgeschäften  bedingt.  Die  FOreteii, 
welche  sich  der  Hcn ialn  t  iiif  ht  angeschlossen,  können  sieh  mit  Mt^-^*' 
der  Ordnung  inueiei  Angelegeuheiten  ihrer  Gebiete  widmen  .\iirli 
unsers  BiM-hofs  Fürsorge  für  seine  Kircheii)ii  n\  ioz  wahicmi  der  Zt*it, 
da  Heinrich  VI.  jenseits  der  Alpen  in  Ansprueli  genonuuen  wai',  bat 
aasrächende  Spuren  hinterlassen^). 

Nicht  lange  nach  der  Zurllckkunft  des  Kaisers  finden  wir  Bertram 
wieder  am  Hofe.  Ende  Juni  1195*)  langte  Heinrich  von  seinem  glor- 


1)  Gisicb.  I.  c.  .587. 

*;  Gisicb.  1.  f.  muDse  Seplcmbri;  Rein.  aiin.  i.  c.  circa  AugUätuiri. 
Gisleb.  1.  c.  588,  Z.  41  ff.,  689,  Z.  88  ff. 

<)  cf.  Touche  308. 

(  f  101,  102,  104,  105. 

•j  Ann.  Marbac.  S.  S.  XVII,  UKJ. 


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—   51  — 


reiehen  Zußo  in  Deutschland  an,  schon  am  19.  .Inli  bc^rüssle  ihn  der 
Metsaer  Bischof  in  Womis*). 

Fast  ein  voUes  Jahr  ist  Bertram  dann  nidit  bei  Hofe  erweislich*). 
Den  Kaiser  beschäfl^(ten  während  dieser  Zeil  Tomehinlich  die  ROslun^ 
gen  SU  dem  Kreuzssuge»  den  er  Papst  Gölestin  III.  gelobt  hatte').  Um 
die  Pürsten  für  diesen  Zug  m  gewinnen,  berief  Heinrich  im  Oktober 
und  Dezend)er  1195  die  «rossen  Reichstage  zu  Gehihausen  und  Worms*). 
iitTtrani  fand  sicli  hier  nicht  ein.  Wie  er  \u  dc-r  TfiHt  .<i)äl(>r  nirht 
mit  nach  Italien,  von  wo  ans  die  Kreuzluhrer  nach  l*alii<tiiiii  üIkm- 
setzen  sollten,  ^ejoinpen  ist,  m  ina^r  er  vrni  vornherein  t'nr  sii  h  auf 
die  Teilnahme  an  dieser  kriegerischen  Opcialiua  verzichtet  liaben,  der 
Ueäuch  jener  beiden  Ueiehstage  von  seiner  Seite  unnötig  gewesen  sein  *). 
Die  Gründe,  welche  ihn  von  der  Beteihgung  an  der  Fahrt  zu  den 
heiligen  Stätten  abgehalten  haben,  sind  uns  nicht  bekannt. 

Aua  Opposition  etwa  gegen  Heinrichs  grossen  Plan,  die  Krone  im 
staiifbdittn  Hause  erblich  zu  machen  und  die  unteritalisdien  Lande  mit 
dem  Reich  /u  vereinigen,  einen  Entwiuf,  welchen  der  Kaiser  gerade 
in  dies<'r  Zeit  den  FTir-sten  des  Reichs  vorlegte  ist  Rertrani  keines- 
falls fem  'icMicbcn.  Denn  da,  wo  er  ^vie(]e^  in  der  Umgebung  Hein- 
richs VI.  er.-^ilKMnl,  zu  Würzbui-g  aiifan;.'-  .\\m\  11  OB'*),  zeijrt  er  sich 
als  Förderer  der  kai.serlichen  Entwiu  fc  Heim  i<  Ii  errei'  hU-  liier,  was 
er  wollte.    Die  Fürsten  erklärten  sidi  für  seinen  Refornij)lan 

Als  Heinrich  VI.  von  Würzburg  an  den  IHiein  zog,  um  gegen 


>)  Bertr.  Zeuge  in  der  Urk.  de»  Abtes  vom  PrOm.  Beyer,  Mittelrhein.  U.  B. 
IL  181,  No.  m  und  in  der  des  Kaisers.  St.  4965. 

*)  Ohne  Zwi  ift'l  ist  ilii  scr  rinstainl  7Tim  j.'itff*n  Teil  auf  liechnung  der 
Cb«rlieferun|;  m  setzen.  Lbei  die  näclisten,  auf  den  Wormser  folgenden,  vom 
Kaiser  geludtenen  Tage  hm  zum  inrossen  Reicltttage  von  Qelnbauaen  (Ende  Oktober) 
besitzen  \s  ir  11  t'rkunden  (St.  4966—06).  Von  diesen  ermangeln  7  der  Zengen- 
reihe  (St.  4956—58,  (50-62,  66). 

*)  cf.  Xoeche  374  ff. 

*)  et.  Toecbe  889. 

^)  Der  in  Anm.  2  gemachte  Vernich,  das  Nichterscheinen  des  Metzar 

tlis<  li..f>'  niif  Aon  lîcif  hs?n;rcn  des  .Inln  >  119.5  zu  erklären,  it-t  für  die  beiden 
Tage  von  üclnliauüen  und  Worms  unanganglicli,  weil  von  den  1)  uns  hier  !»♦•- 
kannten,  sieber  datierten  Urk.  (St.  4967—72  u.  7H— 8Üj  nur  bei  einer  die  Zeugen- 
■ngabe  f^t  in  den  Qbrigen  8  erscheint  Bertr.  nicht  in  der  Zeagenrethe.  Seine 
-Abwesenheit  ist  damit  genugsam  erwiesen. 

«)  cf.  Toecbe  413. 

')  Zeuge  in  St.  4988. 

•)  Ana  Reinhardsbrami.  ed.  Wegele  74;  Ann.  Marbar,  S.S.  XVII,  167;  Sichs. 
WeUchronik  i^Repgowsche  Chronik)  Mon.  Genn.  C.  C.  II,  286.  cf.  Toeche  414. 

4* 

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_  52  — 


(tie  tn<tr  bcïtondcrH  starke  Urunifriedmheit  mît  «etiien  PlSnen  anziikAmpfi'n, 
da  finden  wir  am  17.  Mai  1196  ßertram  211 1 ^denbiii^  *)  nofhiital!:  ao 
i«eineni  Hofe.       war  ilas  letsste  Mal,  dafis  er  iiut  »einem  Kaiser  zu- 

Niiiiinciilrnr.  Ilcrtram  u'inji  iia<  li  Metz  ztiriUtk't.  Heinrich  VI.  tml 
im  Jmii  s»'in<-n  «li  iltrn  Zu<r  über  <li('  Alpen  an.  von  dem  er  nicht  inehr 
Iieinikehrto.  Am  28.  Se|>leiiibei-  1197  verschied  der  Kaiser:  mit  hmiumm 
Tode  /.errannen  ?;eine  külmei»  P!rmo  in  ein  NiehUi.  Der  Kampf  zwi.'nAeu 
Sluutern  nnd  Welitti  lie'Aniii  von  in  utMii. 

Als  NacliliilHci  jïi-ossen  Stauters  ginjfen  zwei  Könijr«^  ans 
schliesylitlieu  W  ald  der  Parteien  hervor.  Wegen  seiner  gros^^eu  Jugeud 
erhoben  trotz  sc^hon  geschehener  Wahl  die  stauferfreundKcheii  FtirAtn 
nicht  F'riedrieh,  den  Snhn  de»  verfctorbenen  Käufern,  fcondeni  tlmen 
Hruder  Philipp  am  8.  Marz  1198  in  dem  thttringi^^ie»  MQldtiau«co 
auf  den  Thron.  Die  Gegenpartei,  unter  de^  Erzbi^sehofs  von  Kûln 
Führung,  erkor  am  0,  .Inni  zu  Köln  den  zweiten  Sohn  Heinrichs  «le> 
I.ihvcn  als  Odo  IV'.  zum  Kiinige').  Zunächst  stand  die  Mehrzahl  iIit 
Heichsiinsten  uid)edin>jt  zu  IMiilipp.  Gelren  seinen  Kinplindun^îen  hit 
das  staulisclie  Maus,  wie  er  sic^  ttnter  lleinrieh  VI.  hfüiitfi:.'!.  seluii 
wir  auch  jetzt  Mi*'-f  |to('  licrtrani  uni  d<'s  Staufers  Seile.  Wahrernl  aher 
in  der  Folj^ezeit  niiinchi'  l'in-lcii  /.um  (le'^enkrmi?  nberjfinu<'n,  aiidei»' 
durch  eine  zwcuiciilii/c  l'<tlitik  .sich  den  Ki'u  kcn  ticiznhalteu  suchteiu 
hat  der  Melzer  Biseliof  unentwegt  au  l'liilipp  lestgelmllen,  sieh  doHi 
l)ä()slli(;he  Drohungen  in  Heiner  Anhänglichkeit  an  Philipp  nicht  wan- 
kend machen  lass^en').   jüntgegen  s^einem  Erzbiüchof  Joliann  von  Trier, 

1)  Zwischen  Mftnnheiin  u.  I{ci<i«lberg.  Itcrtr.  Zeuge  in  Sl.  499^. 

5*.  Ol»  Kci  ir.  sich  Kridr  115M;  zuv  KOitigswahl  Friedrich^  des  jon^'on  rxlun  ? 
Iffinri«  Iis  VI.,  iwu  Ii  Krank fiiil  Im';:cI)«mi,  iiiuss  hei  dem  Manjiel  eines  rtn-;  h  iieklit  In  n 
ZeU}(ois»oä  duhiii^eslellt  bleiben.  L>eider  feltit  iu  llertrainti  l  rkundeii,  tlie  11^^ 
in  Metz  attHgestcHt  »ind  (Reg.  116—120 1,  jede  Datierung  nach  Monat  nndÎM* 
sodaiN)  eine  Periode  der  Abwesenheit  Ilertrains  von  Metz  nach  dem  -l"!' 
sirli  in  diesem  .hilire  niclil  knnslalien-n,  eine  Meisr-  des  Hiseliofs  nach  Frankfuil 
»icli  daraus  riichl  erseliiies.sen  libsl.  lJuch  isl  es  iunneiliin  »ehr  wahiwlH*iuiidi. 
dasH  H.  dt>rl  gewesen,  weil  narh  der  Angalie  mehrerer  Quellen  ^Chron.  l?nipffS> 
S.S.  XXUI,  964;  Chron.  reg.  (Udon.  1.  e.  159;  Ann.  Marbac.  1.  r.  a.  1190.  pu  167: 
Iteu'islf.  de  neu.  imp.  Mi^ne.  I'atiol.  Innne.  III.  T.  III.  a.l.  1025.  N-  21»  hi^i  .«liv 
dculselie  Ki'ii  slen  <iem  juu;i<-n  Kiinij:  lmldi|ilen.  Kinso  treuer  A JÜiän^er  Heinru  lis  \  l . 
wie  es  Üerlr.  war,  wird  bei  der  Kûnijîswuld  von  dc^äcn  Sohne  sclivvcrlicli  i.i'- 
fehll  tiaben. 

'}  v(.  Winkelmann.  l'hili|ii)  von  Sch^-aben  u.  Otto  IV.  Jahrb&cher  d.  deal^lw 
Geacli.  Leipzig;  l.s7:{  u.  Ts.  IM.  I.   Kön.  IMiilipp.  p.  6:{  ff. 

*i  Dojjejien  j>tehl  »1er  Ciraf  von  Melii,  AIIkuI  von  l)aii:»bui-j.'i  von  AiLf.ui^  at 
treu  zu  Ottu  und  g«*)it  nur  gezwungen  zeitweise  zu  l'hilipp  tlber,  cf.  WinUt- 
mann  tlö,  90«. 


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de^soii  iinbesHinmtc  Politik  offen  7m  Tag«  trat'),  xfthll  Herlram  m 
den  treiie^tcn  Anhängern  des  Mtaufisehen  König». 

An  Philipps  Wa]il  in  MQhlhanscn  hat  Bertram  sidi  nicht  beteiligt; 
waren  doch  iiberhaupi  die  dort  na<?hwei»li('h  versammelt  en  Bischöfe, 
mit  Attsnaliinc  des  WonnsiM  s,  alle  aus  dem  Ostlichen  Teile  de:*  lieich»*  ). 
Zudem  wurde  Hertram  damals  aiiflerweili;.'  in  Anspruch  genominen. 
Die  Herzovfiu  von  Hrahanl,  welrhe  für  ifiron  im  !iri!i'/en  Lande  ah- 
wesenflen  Tiemohl  das  ller/O'/lnm  verwalt^Me,  war  mit  Lütticlier  Kleri- 
kern iif  Streit  «geraten,  in  dessen  Verlauf  sie  sich  versehiedener  Ver- 
^e w a lli^iu liefen  pejren  jene  scliuldi^r  «îemaelil  halte.  Die  Koljre  war,  dass 
der  Disehof  von  I.iUtieh  die  Brabunterin  im  Oktober  1 197  in  den 
Bann  that,  bie  me  fOr  die  von  ihr  verursachten  Scliaileii  Oeniigthuung 
leisten  wi'irde.  BiHchof  Berlrani  wurde  iim  die  Vermittlung  de:<  ^wiütes 
angegangen  ;  ihm  gelang  ^  am  Sonntag  Laetarc,  an  eben  jenem  8.  Marz 
]108,  nn  weleliem  in  Mttteldeiit^tchlaml  die  feierliche  Wahl  Philippt« 
erfolirle.  in  <ler  Lullicher  Diözese  die  Streileinlen  auszusöhnen*). 
dass  da-  AiKiihiMH  wieder  aufgehoben  werden  konnte. 

Der  durch  die  /.wies|)rdti<re  Köni<zswahl  erzeujite  Thronslreil  enl- 
faclile  nicht  nur  in  Deutschland  den  Bün/erkric'/.  aut  h  die  Interessen 
des  Ausland«'s.  vnr  allem  die  Frankreichs  und  Ku^lau«!-.  untdcti  durch 
jenen  Hader  h<'iiiltrt.  Ks  wai  natiirlich,  dass  Knglainl,  aut  dess(Mi 
Thron  Ullo»  Dheiin,  Biclmid  Lihvenherz,  .sa.s.s,  sich  i'iu"  Utlo  erklärte, 
mmvA  sicrh  der  englt:$che  KOnig  von  des  Weifen  Erfolgen  in  Detitseh- 
hind  die  Möglichkeit  einer  energisdien  Hilfeleistung  in  dem  nie  rtthen- 
den  Kri^e  gegen  Frankreich  versprach.  Die  unmittelbare  Folge  dieser 

'1  rf  W:!Ar!i,.  m  u.  •2(>2  IT.  Koshii.  li.  I'.r/I).  .(.»iiann,  16  IT..  19.  «  Jub.  wUnsclile 
aua  deia  Knnilikte  zwiHclien  l*hil.  u.  deiii  Vaysl  licraubiiuliuinmen.  > 
•)  cf.  IW.-FÎ.  V,  15  a.  b. 

'i  lU'intTi  ann.  n.  11ÎI7.  S  S.  XV!.  ti.">3.  rf,  .\cj.'iilij  .\iiicarvall.  >jcsla  e|>.  Leod. 
Iii.  7;^-  S.S.  X.W.  ll<).  -  [>CT  HiMausacltcr  »icr  lîcin.  ann.  in  t]vn  M  oi  (h-iiii.  s<>lzl 
in  der  ISaiidnote  l..aetare  Jerusaleiu  =  Mark.  lü.  Wie  alter  aua  di>ii>  /uüainiiieu- 
Itange  der  Ereignisse  in  jenem  Kapitel  der  Itein.  ann.  deutlich  liorvurfceht,  ver- 
mittelt B.  den  Vergleich  1198.  in  wcicliom  Jahre  Liftarc  auf  den  H.  MSrz  füllt. 
.\r;;i«l.  AnrfMf'viill..  ik-r  etwa  fj*!  .lat'n  n;\(  Ii  !i'tii  liier  ;j*'S(  lnl(li'rlcii  Kroi':ni--(  -dn 
Werte  )>e^unnt>n  icf.  WaUvubacti,  Deutziihl.  üeäciiichtsqu.  11.  und  an  dicsur 
i^ldle  im  Obrigen  die  Hein.  tum.  anasrhreibt,  verändert  das  Datum  Laetare  in 
das  anlieatimnite  pmt  aliquantum  tempns.  —  Der  Ort,  an  welchem  Rertr.  den 
Zw  itst  s(  !ili'  l  l<*t.  ist  niflil  ^ronannl.  Ktuli  liissl  sicli  aus  doiu  l'iiiHlund«'.  da.ss  der 
l.t'itti(-lu-r  Klcrikor  llfinor  keinen  'Irl  besonders  anfiiehl.  wold  .■jcIdiesM'n,  dass 
ehcn  eine  Sladt  der  Lülliclier  Diözese,  vielleicht  LiilUch  i»elb»l,  der  Schauplatz 
(1er  Rejtebenheil  ist.  Wfircn  die  Vertreter  der  streitenden  Parteien  etwa  nach 
Melz  gegangen,  m  wire  di«i  sichcrlicli  von  dem  Annali^den  hervorjcehoben  worden. 


-    54  — 


englisclien  l'olitik  war,  ila.«s  d('r  fraii/.(»sis(  hr  Herrsrlifr  Phiti|ip  IL 
August  Anschliiss  an  den  Slaufer  Pliilipp  -ik  ht  •  .  nd  fand. 

Noch  ehe  sich  die  Sireilkräfte  der  beiden  deutschen  Könige  ?Ojion 
einander  in  Hewejxnng  setzten,  ^vurde  am  2'}  .Itmi  ll'.'H  W'nrms 
das  Biindni-^  '/wischen  Fliilipi»  iiml  FraT»krei<  li  ;d»^M'-rhlu-:-cii.  Tlulipp 
veri*practj  in  tieniselben,  dum  IVuü/i>.si.-5ehen  Kuuiji  jieyeii  dc.^M'ii  Vvm\c 
beizustehen  und  jede  gegen  das  franzôsiï<che  Reich  geplante  Unter- 
nehmung nach  Kräften  salbst  za  yereiteln  oder,  falls  ilira  dies  nicht 
gelänge,  Philipp  August  von  dem  Vorhaben  Anzeige  zu  machen.  Neben 
andern  geistUdien  und  weltlichen  Grossen  beschwor  auch  Bisdiof 
Bertram  dies  Cbereinkommen').  Gerade  ihm  war  in  demselben  noch 
eine  besondere  Rolle  zuerteUt.  Em  Far^^ph  der  Bundesakle  i^etzte 
nämlich  fest,  dass,  wmn  jemand  aus  dem  Reiche  dem  franzitsisthen 
Könige  oder  dessen  Lande  Schaden  zuiVigte,  der  französische  Köni? 
davon  an  Philipp,  oder,  wenn  dieser  in  Italien  weilte,  an  flen  Bischof 
von  Metz  Meidtiiiu  irclnn^ron  hc^-en  -oUte*).  Diesem  uunlni  also  hier 
ui  Abwesenheit  des  Kuiiigs  von  Deutschland  «rewissc  bleiivertn'leiido 
Fimktionen  libciUagen.  Allerdings  ist  HerUam  niemals  in  dieselben 
eingetreten,  weil  i*hilipp  nicht  nach  Italien  gegangen  ist.  Es  ist  xwt 
nidit  ausdrQcklioh  beglaubigt  (wie  Oberhaupt  die  Quellen  flir  dies 
deutsch-französische  BOndnis  äusserst  spärlich  fliessen),  aber  teidit 
mißlich,  dass  Bisch<rf  Bertram  es  gewesen,  der  vcm  deutscher*),  wie 
der  Bischof  von  Soissons  von  französischer  Seite,  die  der  Aufsetxung 
der  Vertragsiwkunde  vorausgehenden  Verhandlungen  gerührt  hat.  Seine 
durchaus  stauferfreundlichc  Gesinnung  und  die  Lage  seines  Bistums 
unmittelbar  an  der  Grrnzr-  der  beiden  Heiche  beRihigten  ihn  vor  allen 
nndern  Kurilen  der  Pitrtci  Philipps  fl:i/u.  Dns  volle  Vertrauen  seines 
Königs  gciio-s  er.  iit  iinl  ihn  doch  Plniipp  in  einer  zwei  T:i;^e  vor  Al>- 
schluss  des  deulscli-lnnuosischen  Vertrages,  am  27.  Juni  eljenfalls  zu 
Worms  erlassenen  L  i  künde,  dm  ch  welche  der  Metzer  Bürgerschaft  die 
Einrichtung  der  Behörde  der  Amans^  be^ät^  wird,  sein^  geliebm 
und  getreuen  Pörsten^). 

•)  Bü.-Fi.  lö.  cf.  Scheller-Boicljorst,  Forecbg.  z.  deutsch.  Gesch.  VlU,  Ô031I.; 
Whikeln.  IM  ff. 

*)  HctrefTs  der  Lesung  des  Textes  der  Yertrâgaurkunde  an  di«Mt  Sl«Oe 
schliesse  ich  micli  an  Scheffer-B.  1.  c.  504.  Anm  1  an. 

*)  Winkelm.  154  sleUt  dies  als  gewiss  hin:  »Neveio  v.  Suissuns  und  B- 
haben  sie  (die  Verbindg.)  gesehttrzt«.  Die  Qu.  gewihren  dalBr  kefawn  m  «iehcm  AbMI. 
cf.  unten  Kap.  III. 

^'t  Pour  ostelr  les  gries  de  vous  et  de  vos  successeurs  desus  contrr  îlroit 
escript,  et  que  de  coustume  lointenne  voua  8<Milies  avoir  en  voi  plats  et  en  vus 


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—  55  — 


Haid  nadi  dem  Wormser  Tan^o  begannen  die  kriejicnsi.'lten  Ak- 
tionen. Das  Glück  war  auf  Philipps  Seite.  Sein  Gegner  Otto  war 
überall  im  Naditefl  geblieben,  ohne  gerade  einen  entscheidenden  Schlag 
empfangen  zu  haben  Es  kam  viel  darauf  an,  auf  wessen  Seite  sich 
Papst  InDOcettz  lU^  der  Nachfolger  des  am  8.  Januar  1198  verstorbenen 
C51estin  III.,  stellte.  Innocenz  war  aber  khig  genug,  sich  vor  der  Hand 
keinem  der  beiden  Thronkîindidaten  offen  zuzuwenden.  Seinen  auf 
MejrrQndung  päp.st lieber  Herrschaft  in  den  früheren  Rei(*bs«ïebielen 
Miftclifalions  frcri'titcton  l^läiKm  crscbien  vhw  Fortdauer  des  Thron- 
^treiles,  der  jedt  ii  der  beidrii  K*>iii(;e  von  Italien  iernhielt,  viel  lorder- 
lidier.  Im  (n  h»  iiuen  allerdings  ^land  der  Papst,  wie  nati'irlifh,  auf 
Seile  des  W  ellen,  der  zudem  bei  seiner  Wahl  die  territuiiaU  a  l'oiile- 
rungen  lunoeeiiz"  III.  auHdrücklieh  als  beret  hligt  anerkannt  halle.  Obwohl 
aber  der  Papst  aus  semer  Reserve  nicht  heraustrat,  wusste  man  doch 
in  Deutschland,  wessen  man  sidi  von  ihm  zu  versehen  hätte,  wenn  er 
sidi  wirklich  entsdiied.  Da  war  es  die  stauiische  Partei,  welche  der 
Kurie  zu  zdgen  gedachte,  dass  sie  nicht  gesonnen  sei,  von  Philipp  zu 
weichen,  da^'o<ren  mit  ihm  ßlr  Wahrung  der  Reichsrechte  in  Italien 
und  Deutschland  einzutreten. 

Diesen  Zweck  verfol«rte  die  Erkliirung  von  Si>eier  vom  28.  Mai 
1199'  ).  Ibr  bat  sich  aiu  h  Hi-!«  hof  Hertram  anjrescblossen.  Zwar  war 
er,  wahrscheinlich  Uun  Ii  die  W  iinn,  die  eben  in  dieser  Zeil  die 
Waldenserbewegung'i  in  Metz  hervorrief,  verbindert,  persimlicb  auf 
jenem  Tag«^  zu  ersciu'iuen,  docb  batte  er  die  2ü  Fürsten,  welche  die 
Erklärung  erliessen,  bevolbnächtigt,  auch  in  seinem  Namen  das  Schreiben 
an  den  Papst  zu  richten.  ÄusdriickHch  belït  der  Brief  der  Fürsten 
hervor,  dass  auch  Bertram  dm  Könige  Philipp  Treueid  und  Mann- 
schafl  geleistet*). 

Der  Erklärung  der  staufischen  Partei  beim  Papste  Nachdruck  zu 

causes,  de  la  luuwan|(e  et  d'uu  cunsenlcment  noslre  aniey  et  fiable  Prince 

BertnuiB  vénérables  eveaques  et  vwtre  Sigoour  avoiui  otlroiet  etc.  BOi.-Fi.  10 

(wo  Tabonillot,  biet,  de  Mets      Bén.]  UI,  166  »tatt  IV,  106  co  lesen  ist  tW 

haupf  ist  (imt  ftif!  aus  nöluner,  Reg.  2907  übernommene  Fausung  des  flp^rsts 
nicht  genau.    Mit  der  tiegründunp  einer  Gericlitsordnung  hat  die  Kinäelzung  der 
Amons  nichts  zu  Ihun,  auch  ist  diese  niciil  eigentlich  das  Werk  Bertrams). 
<)  ef.  Winkelm.  181  ff. 

*)  Bö.-Fi.  27.  cf.  Schefrer-Bi»icliorst,  Histor.  Zeitsclir.  XIA'Ii  l881),  p  140  u. 
Schwemer,  Innnr  III  n.  cl  dtKcl).  Kirche  Während  des  ïhronatreites  von  1208. 
Stxassburg  1882.  p.  18,  Anm.  L 

*)  cf.  unten  Kap.  IV. 

*)  BS.-F!.  1.  c.  qui  etiam  domino  noetro  Bdelilatem  fecenint  et  homimnm. 


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—  56  — 


jfclK'ii.  «ia/.ii  kcmiitoii  «lie  gli'icklif^lion  Erfoljre  jtooipiH'l  .-«'in.  welche  die 
Wallon  riiilipp«  errangen 'k    li.  ni  «lO^ronCibpr  war  die  Lu^m«  Olioscmc 
.sehr  iiiisslidie  mul  <'>^  koniilm  ihni  flnhcr  <lie  Kri(*(i('iisb('.-lr»'bnii;:oii 
Krzhischnr<  Kimrinl  von  Mainz  imi'  ui'nchrn  sfin.     K-  wüi   fiir  tien 
Wellen  ein  jintsser  Vorteil,  ah  anlaiij^>  .A|M(1   1200  in-tdv  rarlticii  zu 
Slrassburtr*  I  über  einen  \\  alVenstillstand  für  die  Hlieinjre^renflfii  •'i^li  , 
einigten,  der  bin  Martini  wüliren  sollte,    hu  Sonnner  1200  besafrtffl 
sich  dann  Ottos  Vorhältnisste  bedeutend.    EiiüK^teidend  aber  kooid? 
OS  für  Otto  werden»  dass  Innoeenz  UI.,  der  sidi  durch  die  Speinw  i 
Rrklfinuig  nicht  im  fH>ringHten  von  .«leiner  Geneigtheit  fiit  deti  WelTra  i 
hatte  abbringen  lassen,  g^en  Ende  des  Jafires  1200  aus  mwr  bi-^-  ^ 
herigen  Zuriickliallnn^'  lieranslral^i  und  Otto  am  1.  März  1201  ul-  j 
(h'ntselien  Koni«;  nnd  kiinfli^ren  Kaiser  anerkannte.    Im  FriUijulir  \ 
iH'^rab  sich   d«'r  Kardinalbisclifif  (hiido  von  Präneste  als  aimstnlhtlifT  j 
Leijat  dnrch  Frankreich  nach       iil~r!iland,  nni  die  jiäit^tü« Im'  K"'-  ! 
schli('--'iHitf  /n  (Innslen  des  Welten  ( ifTcntlif-h  7.\\  v<'rkrnideii.   Ttiilill'  '■ 
besilii linkte  <i<  |j  darauf,  in  Versannnlnn^cii  mit  >einen  l*arlei<reiios,-<eii 
den  ZnsaiMnieiilianjr  zwischen  ihnen  nnd  sich  zu  fesli;^en.   Wie  am»  ] 
8.  Î5<^pleniber  1201  .seine  Anhänger  in»  Ûîslen  und  büdun  sich  ïil  BmB" 
bcrg*)  um  ihn  scharten^  so  die  der  rheinischen  und  lolhriogiadND 
Lande  im  Anfang  Dezember  zu  Hagenau. 

Hier  erschien  auch  Bertram*).  Seit  Juni  1198  konnten  wiribo. 
eine  Folge  der  Unxulängliehkeit  der  Dberiteferung*^,  nicht  mit  SiclM^ 

1)  ct.  Winketm.  144  ff. 

■)  Vielleicht  ist  liertr.,  wie  dies«-  VrnitH!un<j  sclion  Winkclni.  17;^  A"'"  ' 
nusspriohf.  hior  zn»rfK«'n  «'«'wesen,     IMiili|»|)  Im  shiti^t  auf  diosetii  Tat:«' fto*'' 
Lrk.  vom  7.  April         ;lt...-Ki.  4.">n  tlass  Gral  All),  v.  Dajisburg  das  Talrcoat 
Kirrhe  Ifeilifrkreuz  zu  Meix  nnd  Graf  Ludwig  v.  Sarwertten  das  von    Georf.  m 
der  Vnisladt  von  Molz  an  lîcrlram  /.«(innslen  des  Metzer  Ki>llc«.'iatslifi»'s  ^ 
nnd  Tli(M>)»aI<i  rosi'rttict  1  lialx-n.     Ooi   r.onli-xl  der  Trk.  ufw.lî  il  kcinon  Arilml' 
dafür,  <>b  ISerlr.  tliatsiu  hlitli  liier  aiiweaend  gewesen.    Dort)  isl  es  bei  der  r'- 
ringen  Kntfernunft  de«  AuBslellortt^s  der  Urk.  von  Metz  und  der  WirMi|(fceit  ^ 
liier  lif-rrdirien  Vorhandlungen  für  die  wcstUchen  Teile  de»  llcldis  imm^T^**" 
Ii  i'  11  niö^liili,  das.s  lîcrlr.  an  l'liilip|is  Huf  ji' '^'fn-.'en  und  Ihm  dieser  G«'K'(;'*nl«''' 
die  Kuntirniation  des  Krmigü  für  jene  Erwerbungen  des  Slifla  (^die  er  &<*in*f*''* 
in  Metx  schon  1197  nnd  1199  beatatigl  hoUc,  rf.  Keg.  12B  und  VN)  narhrarUr. 
Die  zweite  uns  crhaliene,  von  Philipp  auf  diefi«m  Slrassbarger  Tage  erlaaw» 
ürk.  (Un  I"i  4»;  pnllielirt  der  Zeu<:enreiho. 

»j  ff.  Winkelm.  180  tt.,  209  tf. 

«)  Winkelm.  887. 

•)  Zeupe  in  BS-^Fi.  m. 

•)  Philipp  lud  sich  wälii  eiul  dieser  .lahre  zu  verschiedenen  Mfllt'"  li"^''' 
Kheinea,  kaum  drei  Tagereisen  weil  vom  Metzer  Gebiet  aufgehallen,  Jt-  B.  B^-*^ 


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—  57  — 


hj'it  ÏH'i  Kollier  |»|ii!i|rp  ;i  1(1  \u-isf II.  Li'itici  \vi>>»'ii  wir  v(»ii  zii  ll;i;H'iiaii 
îielTilirU'ii  VorliuiKlIiiiigcii  iiidits  Nälicrc.-;.  Von  liiiijrri-  Düiut  i.-t  Hcr- 
traniH  Aiifenthalt  nicht  (tewesen*).  Die  Guiist,  in  welcher  der  Melzer 
Hiflohof  und  da»  Bbtoin  beim  König  standen,  zeigte  nich  auch  anf  dem 
Haitenauer  Tage,  indem  Philipp  hier  Sdienkungcn,  die  an  Abteien  der 
Metzer  Kirohenprovinz  gemadit  waren,  beittfitigte'). 

Seitdem  Papst  Innocenz  HI.  si<  li  ollon  (Vir  Oiio  IV.  orklflrt  hatte, 
îiiiifr  er  daran,  dioseiii  nach  ^^(■|^rli' likril  neue  Anhäiijror  zuziiriihren. 
1*1  M  l  dif»  \v(*llli<  lif>n  Fiirstcn  rics  Reichs,  soweit  sie  l'liilipp  anliiii;i('ii, 
stand  ilim  kfino  Maclit  zu  (îrlintc;  eher  durfte  e<  ilini  viellei«'lil 
irliu-ken.  Im  i  den  {reisllidien  (iiossen  seinen  Anseliaunii^'  ii  ztiin  Sie^e 
zu  veilielten.  Streititrkeilen  l)ei  den  Widilfii  und  I'h»/,*.-".»*"  ,  in  die 
uianc-luT  HisehoF  verwickelt  war,  hoten  iliin  ein  willkonuiienes  Mittel, 
um  als  Preirt  Rlr  eine  günstige  KnU^lieidting  die  rRekhallslosc  llin^ubo 
an  die  Saehe  des  Weifen  zu  verlangen*;.  Und  mangelte  Jede  (telegen- 
heit,  sich  cinzunn!<(4ien,  m  verfehlte  Innoeenz  nicht,  wenigsteiut  durch 
drohende  Ermalmungen  bei  den  deutschen  Bischöfen  für  steinen  SchlHz- 
Itng  Ti  i  piiyiinda  zn  inaelien. 

Auch  Hertmin,  der  bisher  im  <;ew «'»hnllc'lien  geöthäniiclien  Verkehr 
mit  der  Kurie  <;<'standen  halte*),  l>lieh  von  einem  solchen  Schreiben 
Iii  Iit  \  f>r-chfiiil,  Zn  Anfanjî  des  .lalires  1202  ei*jrinic  an  ihn,  wie  an 
die  riliiii;cii  Siitliajiane  imd  den  iî«>siiniten  Klerus  der  Trierer  Kirchen- 
|)ro\H!/  'Iii  -lî»ii}îe  AnfTi H ilcrnnjr,  i?i<'h  Otto  aiiznschliessen,  ihn  nach 
Klärten  zu  unterstützen  inid  sich  an  einen  l'lniip|>  etwa  jf<'leistelen 
Eid  nielit  zu  kehren  "^j.  Auf  den  Mel/er  Kisi'hof  hat  die  Ermahnung 
keinen  Eindruck  gemacht,  na(4r  wie  vor  hieil  er  treu  zu  Philipp. 

Ea  begreift  sieh  daher  leicht,  das«  <ler  Pai»st  gern  die  Gelegen- 
lieit  benutzte,  die  Thätigkeit  des  Metzer  Bischofs  lahm  zu  legen.  In- 

40.  46  isi^traasbiirg  7.-9.  April  1SOO>,  53e  («ircft  Miwcllam),       ôô  (Ilagenau 

ä. — 3.  Junii.  In  diesen  Kftlten  wird  Itcitiaiii,  «  in  Förderer  der  slauliseln'n  S.ieliC, 
fs  kaum  versiiumi  liabcn,  an  den  lleratnn;ren  leilzunelmien  Cierade  al)er  liier 
ist  die  ZaJU  der  uikundl.  Zeugnisse,  aus  denon  sich  mit  Leichligkeil  die  An- 
wösenheit  llertramo  erkennen  li^se.  iM'lir  ffitinf,  «Hier  nber  es  fehlt  in  solchen,  die 
vorhanden,  die  Zeupenreilie.  /.  U.  nö.-Ki  46,  64,  .V>.  I'ür  das  .lalir  l\W  wii\i.  wie 
i^elion  orwiiiml,  die  Walden.sei  liewpftiing  in  Metz  die  Nichlbeleiligung  lia.  an  den 
Heichügeüchäfti'n  vcraiilat»:»!  lialN^ii. 

*)  Am  8.  Janaar  1202  urknndet  er  in  Metz.  Kegr.  14H. 

t)  m.-¥\.  61  für  Clairlien,  62  für  S.  Marie  de  Nemore.  In  61  BerUr.  ge- 
nannt dileeln«  (îilelis  nosfer. 

rf.  Winkulni.  301  IT.    Seliw.Miiei  («>  IT.,  Id  ff. 

*)  ef.  z.  R.  Reg.  184, 185,  IHH,  13»,  145. 
t>oUh.  15B7. 


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no«-«»nz  war  —  vielleicht  eijiei*  fnil  ihres  Hiscliofs 

un/,Mli ledetien  PaHoi''  iml(  i  den  Mefzer  l\l(  iiki  in  —  beiiaohrichtijrt 
worden,  dass  IhiIiuih  von  einein  so  ernsten  Autiennbe!  belullen  .sei, 
dass  er  die  Messe  nii'ht  mehr  lesen  könne,  und  unter  der  Erkrankung 
des  Hirten  die  Mebser  Kirche  sowohl  in  geistlicher  als  in  weltlicher 
ßexiehting  nicht  unbeträchtlichen  Sehaden  erleide*).  Ttofflich  konnte 
diese  Anzeige  dazu  dienen,  einen  Anhänger  des  Staufers  politisch  zu 
vernichten.  War  doch  der  Papst  berechtigt,  gegen  einen  Bischof,  der 
sein  l'riesleraml  nicht  mehr  versehen  konnte,  einzuschreiten.  Unter 
dem  12.  Noveniber  1202  schrieb  nnn  Innocenz  vom  Lateran  ans  an 
Berlrnrn  tmd  das  Mcfxor  Domkapitel,  dn-^«  er  auf  jene  Nachricht  hin, 
hosoi;:!  Hin  das  Wohl  der  Metzer  Kirche,  dem  liischof  von  Präneste 
als  .-einem  apostoh.schen  I.eiralen  den  Anflra«  g(^eben  liabe,  sich  an- 
frelegenUich  nach  der  Wahihcil  jenes  lieriichtes  zu  erkundigen  und, 
falls  das  Leiden  Uertrams  \vü"klich  so  bedenklich  sei,  ihm  nach  kano- 
nischen Satzungen  einen  Cload[jutor  beizugeben,  den  Bertram  alsdann 
bei  Vermeidung  von  Kirdienstrafen  ohne  Widerspruch  anzunehmen 
habe«). 

<)  Dus  solche  dem  Risrhof  feindliche  StrSmnnfen  danuda  gerade  vor- 

liandcn  waren,  davon  haben  wir  noch  Sparen.  1201  bei  d<^r  streitigen  Propst- 
walil  von  S.  !>;ilvalor,  bi-i  di-r  Herlr.  den  von  diT  i  iit'  ii  Parli  i  erwähllen  Kanzler 
der  Meliier  Kirche  liealätigl,  appeUierl  der  Dekan,  der  Ftiiirer  der  Uegenpartei,  an 
den  Papst  und  führt  unter  den  Gründen,  die  ihn  zur  Berufung  veranlassen,  «neb 
den  an,  dass  Bertr.  ein  partetUcber  Richter  sei  (qnia  episcopnm  habebat  suipec- 
tum,  ad  sedt-m  npo^tolirain  appellavil  addens  qnnâ  nlirr  tibi  d.  i.  dem  Kanxlpr) 
obicerel  in  praeüenlia  nostra  quae  tunc  ia  prae^enlia  judicis  suâ|iecti  noluit 
explicare.  Schreiben  Innocenz*  flL  an  den  Kanzler  der  Hetzer  Kirche.  PoUh.  1510.). 
Im  seilten  Jahre  ISOl  beklagt  sieb  ein  Afetser  Arcbidiakon  darOber,  dass  der 
tîis< in.f  <>!inr>  Zn<^tinimung  des  I^omkapilels  an  Klöster  odrr  Knllegiatstiftc  Taaf- 
kirclien  übertrage  (adiecisti  utriun  episcopo  praeter  assensum  rnajoris  ecrlesiae  .. 
cenubiis  vel  eccleaiis  conventualibus,  ad  quas  jus  perünel  palrunalus,  liceat  con- 
ferre  perpetuo  vacantes  ecclesias  bapüsinales.  Sdireiben  Innoe.  HI.  «n  e.  Mete. 
Arcbidiakon.  Pollh.  U47). 

*j  Pülth.  17ô8.  Schreiben  Innorrn;/  [II.  an  Risohof  und  nomkapilel  von 
Met/,;  Ad  uostjam  noverilia  audienüani  porvenisse,  quod  tu  traler  episcope  jam 
ita  Inmen  antiseris  ocolorum,  ut  divina  non  posais  officia  celebrare,  propter  qnod 
Met.  ecclesla  lain  in  spiritiialibus  quam  temporalibus  sustinel  non  modicum 
detrimcntum.  Oas  Gehässige  in  der  Anzeige  liegt  in  If^zterem  Passus.  Das» 
diese  Ângal)e  berechügl,  lösat  sicli  nicht  im  geringsten  tvahrnelunen. 

*)  Potth.  ibid.  Volentes  igitur  eidem  ecclesiae  soUicitudine  patema  cou- 
su lere  ...  Praenestino  epi^  <ih>  apl.  sed.  legato  per  scripta  noatza  mandavimos 
nt  irifjuiraf  super  ^lis  onnuhus  diligcntins  veritatem,  et  si  rem  noverit  ila  e«?o, 
tibi  fraler  episcope  auctorilatc  noslra  lalem  coadjulorem  a^guet  jiala  canonicas 
sanctiones  quod  dicta  ecdesia  nuliam  lui  juris  snsüneat  lesionem.  Ideo^ 


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—  ött  — 


Die  Wahl  dva  l .uudjiilors  solUc  also  fiim  i>;ip-lli<  |icn  Lejïalcii  iihrr- 
lass^en  sein;  es  war  klar,  dos«  dieser  s^i'  li  iiit  iiii  '^Any.  rm<-h  den  \\  iin- 
schen  des  Pa|)stes  ri*  liU  a  wiirde.  Weim  Beiliaiii  \oii  liei  t  iiieiilliciien 
Leitimg  der  Geschäfte  entfernt  wurde,  und  ein  Mann  sie  übernahm, 
der  nur  ein  gefügiges  Werkzeug  der  Kurie  war,  dann  wiircte  auch  die 
PoUlik  hier  derart  beeinfliisst,  dass  p&pstlich'welfisGhe  Anschauungen 
an  Stelle  der  atanTerfreundlichen  treten  mussten. 

Innoeenx  hat  nidit  erreichl«  was  er  wollte.  Es  fehlte  für  die 
Verwirklichung  seiner  Wünache  die  inUiire  Voraiis.selzung,  nftmlidi  eine 
wirklich  ernste  Erkrankung  des  Hischofs.  Es  isl  nicht  leiclit  anzu- 
nehmen, dass  die  Naehrichl  von  lierlrams  Leiden,  als  sie  an  den  Tjipsf 
gesandt  wurde,  günzlicli  ans  der  liUft  «ro'/rifTen  wäre,  Bertram  wird 
in  der  Thaf  nn  den  Auj'  ii  ,:elitten  haben,  ilodi  so  arg,  wie  der  Papst 
in  seinem  lli  ii  Ic  liildci  i,  kann  des  Hischol»  Zustand  nicht  gew«'sen 
«ein.  (jt  rade  aus  dem  .lalir  J202  liegen  uns  eine  Reihe  von  Zeugnissen 
über  die  Thätigkeil  ßertrams  als  Bischof  und  Leiter  deiner  Diözese 
vor.  Aus  dem  Januar  kennen  wir  zwei  Akte^).  Sediszefan  Tage 
nach  dem  Erlass  jenes  päpstlichen  Sefaieibens,  welches  Bertram  als 
einen  fast  blinden  Hann  hinstellt,  finden  wir  ihn  in  Vic').  In  dem» 
selben  Jahre  1202  that  er  die  ersten  Schritte,  um  den  Streit  zwischen 
den  Kluslern  Waulsorl  und  Ha^Üt  re,  der  ihn  auch  später  noch  be- 
schäftigt hat,  beizulegen')  und  urkundele  aus  Marsal*).  Wie  sollte 
ein  nahezu  vnîli?  erblindeter  Hisi  horriirse  sicherlich  nicht  der  Krli<  . hing  ge- 
widmeten Kei^<  ii  haben  unternelant  ii,  dif^  vor  Ausfertigung  der  Ur- 
kunden notigen  Untersuchuncren  haben  N  ilt  n  kiWmen,  /unud  Bertram,  wie 
wir  sehen  werden*),  kern  Ottiztal  zui  Fühlung  der  Hecht sgeschäfte^zur 
Seit«  stand,  der  Biscliof  in  dieser  Beziehung  selbst  tliätig  war"?  Und 
wie  1202,  so  hat  audi  in  den  folgmden  Jahren  Bertram  nch  die 
Sorge  (Ür  sein  Bistum  angelegen  sein  lassen,  hat  an  den  Reicfasge» 
Bchftften  Anteil  genommen  und  trotz  seines  sicherlich  schon  hdien 
AHers  auch  grössere  Reisen,  wo  sie  nötig  wurden,  nicht  gescheut. 

Von  einer  fast  Tollstftndigen  Erblindung  Bertrams  kann  demnach 

diteretioni  vestrae  per  apontoltra  scripta  mandamtts  qnateiuu  coadjntorem'quem 

praedictns  Icgatus  tibi  fraicr  «-piscope  diixorii  depatandnin  recipere  procaretis. 
Alioquin  senlenfi.un  qitnm  ipse  talerit  ratam  habebimus  et  eain  taeiemus  auctor« 
domiAo  firmiter  obsenori. 

')  Heg.  148  n.  U9. 

Î)  Reg.  162. 

*)  Reg.  1Ô6. 

cf.  unten  Kap.  UI. 


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—  60  — 


s  hwriüi  II  (îif  \]i'th'  s<'in.  crificlit   sicli   .tiicli  aus  dem  ll<'.-.iilUil 

jene-  j>it|>-.llu  Itiif  Si  liri'il)('tis.  ()|>  dor  Kardiiiîillctïal  die  in  Aii>sirlil 
}:<'s(('lll('  riitci  siiclmu^  iihci  liaiipl  iiiclit  \ ui  jiciioinnKMi  hat.  weil  er  sii  li 
m  Iiou  vt>rlu>r  ^\u\^^n  nïn'i/.vuiîU'.  dass  dio  Aniiabcii  iilxT  des  Hi-diofs 
Krankhpit  Ab<^rtrieben  wami,  (»der  ob  or  xii  dicsci-  K(>iintnis  ersl 
(liir<*li  Untcrxnc'hiintr  gelangte,  ist  niclil  orsichtlirli.  I)at»  aber  stelil 
ro:<t,  darts  es  znr  Beseitigung  Bertratns  iiidit  gekommen  ÏAt  :  nach  wio 
vor  i^^'heint  sein  Natiie  aHein  an  der  Spitze  der  Okimden,  von  der 
Thätigkcil  eines  ('«oadjutors  ist  iiiehls  zu  findoiiM.  Fkrtram  wandoli 
—  aii<  li  flies  l>e\v(MHt,  dass  kein  Coadjnlnr  ihn  v(>i<lrar)«rl  hat  —  in 
den  Iii-^lieji^ren  Hahnen  seiner  l'ohlik  weiter,  hüll  trou  au  Philipp  fe*l, 
«la.s  l^i^l^Mll  Me!/  j)leihl  ein  Hort  des  slaiilisclMMi  Kiinijrtinns. 

Wie  werng  Herliani  ein  K(»rls<hrilt  der  päpstlich-wellisehen  Sa<  lie 
am  llei'/.en  lajr,  erkennen  wir  aneh  daraus,  dass  <'r  der  Thiitij/ikeit  de- 
»pDstoli.sehen  hi'jfatcn  (Inido  in  Deutsehhind  nicht  im  jrerinjrsten  Vor- 
schub leistete,  sirb  iui  (  îe^ïeulcil  M»  wem^  um  jenen  iK'küinuierlo,  da*!« 
der  l*uj)sl  Veranlassung  nahm,  sich  in  einem  neuen  8ebreiben  toUpf 
Vorwurfe  gegen  d(»n  Metier  Biw-bof  xu  wenden.  In  einein  Briefe  vom 
24.  Februar  1203  iKMiachriebtigt  er  den  Guido*),  dass  er  den  Biwhof 
und  den  Klerus  vou  Met«  ladele,  weil  sie  die  schuldigte  Al>^alto  fnr 
den  l'iilerhalt  des  |,e;;alen  nield  leislen  wollten,  und  «lass  er  ilinon 
slren^r  anbefehle,  <iléi<'liviel,  oh  der  i.ejral  sich  in  ihroui  Gebiet  oder 
anderswo  befände,  jenen  aufs  l'i(%febiy;slf  /u  nnlerslid/en 

Wir  wis<e!i  nicht,  ob  od(»r  wie  H  rlram  «lern  piip-'Hulteti  (teln)lc 
uuehjfekouiincn  ist.    Die  Öachi'  crledinle  .-«ich  bald  vüu  s«^lb»l  dadurch, 


S»  aiuh  Wiiikflm.  Amn.  4,  uline  nähere  Angabe  von  (iruiuicii.  l'»- 
richtij;  j«!  ps  dafrcjcpn.  wpnn  Srhwciner  67  ilie  Snrhe  sn  hiiMlelU,  ftls  ob  Iterlrm 
wirklirh  ein  (kxutjutiir  an  die  Seile  ßovtetll  wlirc.   Kbenso  irrt  Ollo  Abel,  «erai 

vv  in  si-inciii  KTkii;:  IMiili))|i  Ücrlin  ISä'i»  p.  171  s.-tj;!  :  lliscIiDf  n«'rliiiiii  war  ci- 
t>linde(  »,  und  in  acinein  Ki.m;;  OUo  IV.  Utorhn  18-Vt»)  114  »da«  «lurch  den  Ttnl 
des  blinden  Urrlram  erledigt«»  Ui»iinn  >. 

*)  FnUl).  tHB4.  inrrcpnnnM  suptT  eo  <|ttu<l  tibi  licci  alMtonli  notuerual  in 

imtriirttiionilxis  miI>v  cnin- ;  quibua  eliain  districte  pracripiinns  ni  siv«'  ad  llt^'"s 
ncccs-^cris  "i.r  ,ilms  fiinis  (■«mitrninilî^.  tM-"r-tT"-;iliMniiiit  i^ubsidiii  lia  lilHT.ililor 
tibi  itludcanl  cxluhere  quud  äiihsuijUiDs  liln-talita.-?  cul|iuin  mlimal  pi'aei'ed«nlt>in. 
—  Schon  von  Winkelin.  312,  Anni.  1,  ist  hervorgehoben  worden,  rfaia  BeHram» 
Yoricehcn  im  Jalire  120H  gegen  den  (irafen  von  l/08,  dem  er  den  zum  Me(/ir 
Itisliiiii  j.'i)i»(rii;(  ii  ZvIinU'ii  vun  S.  Tiniid  e[a/i»'1il  .  uiul  ilii  Iltcrhajiun};  ili<'sf> 
Zeimteu  aii  den  iiei/.ott  von  IhabmU  (lU-imni  Ann.  S.  S.XVI.  üä6)  vielleirlil  tlait'U 
zuaamnicnhilngen,  da»»  der  Urabantcr  sicli  in  dieyer  Zeil  der  alauflsehen  Fkrtei 
zu  nShem  «cbien. 


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_   61  — 


àasa  im  Sommf^r  dos  nächsten  Jahres  Guido  dim'li  Erhöhung  Auf  don 
Rheinifief  ErzKliiiil  s^nn^  schwierigen  Anite.s  enthoben  wurde. 

KOnig  Philipp  befand  sieli  in  die^^er  Zeit  in  übler  Lage.  Seit  be- 
ginn des  .lahre:«  1202  war  sein  (jegntT  ()ttf>  ron  Krfnig  m  Erfolg  go- 

scIirifU'ii  '  I.  Der  Siog  desselben  in  dem  Tliroustivil  sdnVii  ;r('\\  isa  %u 
sein.  VVi(U'r  Krwai  l»'!!  îiImm-  iitidci  leii  sicli  dio  Vcrliälliiissc  vdllkoiiinu'ii. 
als  im  Kriilijahr  1:^04  (Mlos  IV.  Uiiidci-,  <l«'i'  IMnl/^rrar  Heinrich,  plülz- 
liclt  nul"  die  Scitf  «les  Slnitfcr--  filH»cti'n1.  AtkUtc  foljrlfn  ■^citicni  Hci- 
spirl,  selbst  Hrzbiscbol'  A<l<ilt  \\iAt\.  der  lecbt  eiiii  nilii  Ii  die  Kaii- 
didutur  ()(t(*s  ^jescIialVeii  liatle,  irai)  des  WellcMi  Sache  \eil(tren.  Kasch 
pii^  es  mil  dessen  K«>ni^(um  y.u  Ende.  Nun  hielt  es  auch  tier  l'apsl 
fUr  geraten,  mit  l*hih|i|)  Verhandlungen  anzuknüpfen.  Vor  allem  Miehle 
er  es  daliin  zu  bringen,  dass  die  l>eiden  Gegner  die  Entselieidiii^  ihre.s 
Streiteri  ihm  anheimstellten,  und  in  der  That  zeigten  .sîeli  Philipp  und 
seine  Anhänger,  des  langen  Bingens  müde,  bereit«  auf  die  Vorschlüge 
der  Knrie  ein/,nirehen.  /nniu  list  winde  eine  Waffenruhe  zwiselien  den 
streit<'nden  Parteien  vereinbart,  (h'e  bis  zum  .Iniii  1208  danern  sollle'). 

Hertram  wird  ilen  Wandel  der  Verhältnisse  zn  dunsten  l'hiiipps 
mit  Freude  b('<rrüssl  IkUmmi.  Wie  sich  im  eiiizi  liuii  in  den  letzten 
Jahren  seine  AnlfiliiiiduH ■  un  dru  Hcirh^-'/e-i-hrilici)  «reshdiel  bai.  »las 
vermr>v'<'"  ^'^  n'  I"  i  «U-m  Fclil«'n  v*»ii  Zctiuni-^cn  it-idfi-  nicbl  zn  n  kennen. 
Seil  dem  I laiiciiaiier  Tatre  vom  l>ezembei  1201  isl  liciliam  an  Philipps 
Hof  nielil  naithwei.slmr.  Ikn-h  wäre  es  wohl  unrichtig,  au/unelnneii, 
dtLss  Bertraiu  mcli  während  dieser  Jahn^  völlig  von  Philipp  zur(i«lqrezn- 
gen«  aus  Besorgnis,  den  p{lpstli<rhen  Befehlen  zuwiderzidiandehi.  Sahen 
wir  doch,  iiasA  1202  und  120H,  in  einer  Zeit,  wo  des  Staufers  Ki^nig-- 
(um  in  argen  Nöten  war,  Bertram  in  an.Hg<>sprocthenem  Gegensatz  zu 
den  Wiiriselien  des  l^ipstes  und  seiner  Politik  •:;estandcn.  Was  sollte 
ihn  nach  1203,  als  Philipp  überall  sie<:reicli  vordranir,  uml  selbst  der 
Papst  die  Notwenrli^rk«  if  de--  Kintrehens  von  Verliandlnii;2en  mil  dem 
verhasslen  Stauler  erkannte,  veraitia--'  haben,  sich  nicht  weiter  vur 
Partei  des  Siei/ers,  dei-  »-r  bis  dahin  ativ:eh("»rt  hatte,  zu  liekeimenV 
Von  weiU  ieii  lleiseii  an  des  Kr»ni<rs  Hol'  uiiM/en  den  Hischol"  die  V«'r- 
hiUlnisse  iu  Metz  abjfehuUen  haben,  welche  in  jenen  .hdireu  ziemlicb 
unruli^er  Natur  govve,wn  zu  sein  »;lieineii.  Zum  Jahre  120«)  wirtl 
miä  von  einer  Feluic  der  Metzer  gemeldet'),  um  eben  jene  Zeit  bildete 
sich  in  der  Stadl  iu  Opposition  zum  Uischof  die  Behörde  der  Drei- 

O  rf.  Winkclm.  2U  ff. 

-'i  (  f.  Wiiik.  lm.  42Ô. 

*)  NutAC  ii.  Arnuili,  .MvU.  S.  .S.  XXIV,  û2i>. 


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zclin  ').  Am  allerersten  liesse  Rertrains  Anwesenheit  bei  Hofe  sieh  er- 
warten, wenn  K^mg  Philipp  sich  in  tinkitrheintächen  Landen  aufhielt. 
Die  Beschaffenheit  des  Quellenmaterials  verbietet  jedo(4i  eine  bestiinmie 
Beantwortung;  der  Frage,  ob  der  Metfor  Bischof  auf  einigen  dieser 
lloftage  zugegen  ffewesen*). 

Hatte  Koni;;  riiili|»p  ii)  deii  vorfli is.-icncii  Jahren  wiederhoU  nicht 
eben  weil  von  der  Residenz  seines  treuen  Anhiin<£er.s  lîertrain  Hof  «re- 
lialten^),  Met/  selbst  war,  soviel  uns  bekannt,  von  ihm  hi^lu  r  noch 
nicîif  bpfrrtcn  w<irden.  .Iffzf  i-f  vr  7aiv  Weihnachtszeit  1207 'i  hier 
erseliicucn,  ziiliii cit  h»^'»  Fiir-tcn  begleiteten  ihn.  Den  näheien  Anlass 
y,u  dem  Zujre  liicila  i  hok'ii  wahrscheinlich  einmal  der  Wunsch  f'hilipps, 
iiiil  dem  Irauzössisciien  Könige  zusaiunienzukoimuen  »odanu  eine 
Fehde,  wehdie  In  eben  dies^i  Jahre  die  dratschen  Grenzgebiete  iiu 
Westen  heimsuchte.  Letztere  konnte  deshalb  besonders  geßUirlich 
werden,  weil  vor  kurzem  der  französische  König  den  Standpunkt  seines 
Bllndnisses  mit  Philipp  vom  Jahre  1198  aufgegeben  hatte  ^.  Es  war 
iuu)ierbin  nicht  unmö}?lich,  dass  der  stets  auf  Erweiterung  seiner  Herrscliaft 
bedachte  l*hilipp  II.  Au^^usl  di(;se  Wirreu  benutzte,  um  Frankreich 
auf  Kosten  des  Metzer  Fiistums  in  Lothringen  auszudehnen.  Letzteres  war 
nämlich  der  Schauplatz  der  Fehde.   Der  Graf  Theobald  von  Bar  halte 

1)  ct.  unten  Kap.  III. 

2)  So  »ind  uns  aus  dcni  .lahre  1202  sämUiche  Urkunden  vom  6.  Juni 
(Uö.-Fi.  67)  l'i>  17  Oktober  (Bö.-Fi.  71)  oliiic  ZfUfjon  iiborlif f'>rt.  und  dips<'  L'r- 
kuiideu  »ind  ausgestellt  m  Hesauvon,  HagenaUj  Trier  und  Koppard,  also  in  der 
Nachbarschaft  oder  unweit  des  Metzer  Gebietes.  Bertram  ist  in  seinem  RSstam 
in  diesem  Jahre  seit  Januar  \\\c\i.  149)  nicht  mehr  nachzuweisen,  er  urknndet 
hier  erst  wieder  im  November  (Ile^.  152».  kann  ali*o  setir  wohl  in  df-n  Moniten 
Juni  biä  Okiober  am  königlichen  liufe  geweilt  liaben.  —  Eine  Urkunde  aus  Kolnuur 
vom  8.  Februar  120ft  entbehrt  ebenfalls  der  Zeogenreihe  (Rfi.«>Fi.  9R»  Wiidcelmann, 
Acta  imp.  s.i  c.  XIII.  Tom.  I,  7,  No.  8).  Von  den  zwei  im  Febr.  d.  J.  in  Sirassburg 
ausgestellten  Urkunden  Philipps  weist  nur  di  '  <  ine  Zeugen  nuf  H.i  Fi.  10ü\  die 
andere  nicht  (ibid.  yß)  u.  s.  ü.  Hei  Piiilipp»  KrOnung  in  Aachen  im  Januar  li06 
scheint  Bertr.  thatsichlich  nicht  erschienen  m  sein.  Sein  Name  fehlt  in  den 
/(•u^i  tiiriin  n  Itrider  uns  aus  Aachen  erhaltenen  Urkunden  fnö.-Fi.  90^91).  An 
1.  Febr.  d.  J.  urkundet  Rer'r  niirhwoislicli  in  Mrt:-  'Uo^  171 

*)  X.  R.  1200  Apr.  SUiibäbuig,  1201  Juni  Hagenau,  Dez.  ebendort,  idOâ  Juli 
Ha^renaii,  Okt.  Trier,  1206  Febr.  Roltnar  u.  Strassburg,  Juli  Hagenau  u.  s.  v, 

*)  Chronica  Albrici  S.  S.  XXIII,  BBß  natale  domini  Metis  célébrant  ;  Reinen 
Ann.  S.S.  XVI,  ♦'.fiO  circa  epiphnniam  Metis  venit. 
Rein.  ann.  I.  c.  curiam  celebrem  tenait 

•)  cf.  Winkclm.  532. 

*)  cf.  MHnkelm.  4?)7  IT.;  Scbeffer-Boichorst ,  Forschg.  z.  deutsch.  Gesch. 
VIII,  616  ff. 


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—   63  — 


ait»  nna  tinbekannien  Gründen  im  Jahre  1207  einen  Angriff  aaf  da.s 
Metzer  Bistam  gemacht,  den  befestigten  Ort  Vic  behigert  und  einge- 
nommen und  nad)  dessen  Zerstörung  die  Bewotmer  gefangen  fortgeführt. 
Der  Herzog  Friedrieh  M.  \  on  Lothringen,  der  Schwiegersohn  de.s  Grafen 
TonBar,  hat  mit  Bischof  Bertram  wohl  geineinschafthche  Sache  gemacht, 
denn  auch  sein  (lehiet  wurde  von  Tlieobald  j<chwor  ver\vü?5let  und 
seine  Burg  Prény  von  (Irtiii'l  ;ui«<  /.orstürt').  Es  ist  deiii  Siaiifer  nicht 
gelungen,  den  Streit  zwischen  dem  (irafen  und  dem  Herzog  beizulegen, 
denn  die  Fehde  ging  im  folgenden  Jahre  bis  zur  Gefaiigeunsilime 
Friedrichs  von  Lotluiugeu  weiter. 

Bis'asum  8.  Januar  1208*)  hielt  sich  Philipp  bei  Bertram  auf; 
Ober  die  dort  gepflogenen  Verhandlungen  wissen  wir  nichts  Näheres. 
Die  beabsichtigte  Zusaromenkunfl  zwischen  dem  deutschen  und  fran- 
zösischen Könige  wurde  von  letzterem  zurflckgewiesen,  die  Beziehungen 
zwischen  beiden  Herrschern  ver-f  fi!i  (  hterleii  .sich  zusehends ^j.  Nach 
dem  9.  Januar*)  verliess  i^hilip|)  das  Metzer  Gebiet.  Der  Bischof  wird 
dem  König  wohl  noch  eine  Strecke»  weit  das  fleleite  gegeben  haben; 
in  Stni^sbnrg,  wo  sieh  Anfang  Febninr  Phili|»|>  aufliält,  bulUldet  öicl» 
Bertram  iiii  ht  mehr  in  (1rs  Königs  LimgeLmit.' '"^K 

im  .\pi  il  desselben  .lalires  hat  Bertram  noch  eine  ginsseie  Heise 
unternommen  nach  Huy  in  der  Diözese  Lütlich,  wo  er  am  ü.  April 
1208  in  Gemeinsdiafl  mit  dem  LQtlicfaer  Bischof  Hugo  den  famgwieri- 
gen  Streit  zwisch^  den  Klöstern  Waulsort  und  Hastifere,  welch  letzteres 
Unabhängigkeit  vom  ersteren  und  rolle  Selbständigkeit  beanspruchte, 
zum  Ab9(^uss  brachte*). 

Noch  nicht  lange  mochte  Bertram  aus  den  Nlecîerlanden  nach 
Metz  zurückgekehrt  sein.  ;iis  am  21.  Juni  1208  der  Mordslahl  Ottos 
von  Witlel^hiifh  jäh  da>  L(  l)en  König  Philipps  endigte. 

Nunmehr  wurde  der  Weife  Otto  in  Deul.schland  allgemein  aner- 
kamil,  und  auch  Bischof  Bertram  wird  ihm  die  Huldigung  nicht  ve?- 
sagl  haben.  Sein  Herz  aber  schlug  dem  Solme  dessen,  der  einst  der 
Urheber  seines  Sturzes  in  Bremen  war,  nicht  entgegen.    Kehl  einziges 

')  Ctironica  Atbrici  ad  a.  1207,  !  c  .H.S7  ;  Notae  S.  Arnulfi  M.Mt  S  S  \XIV 
ati  a.  1206  (dicae  sind  liier  um  cm  Juin  /.urück,  beiicliten  z.  Ii.  aut  li  den  Tod 
KOnig  Philipps  m  1907),  cf.  ibid.  Note  c. 

S;  Bö.-Fi.  174. 

3j  cf.  Winlcetm.  441  ;  SctiefT.-B.  1.  c.  518. 

•)  tW.-Fi.  175.  (Winkelm.  Acta  im^.  swc.  Xlll.  Tum  I,  10,  No.  U>  ulmc 
Zeogm. 

»)  Bö.-Fi.  176,  177. 
9)  itcg.  1»6. 


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—  u  — 


Mal  isl  mit  Reslimintticùt  der  Metfor  Bischof  an  OUos  Hcife  nachwi:»- 
l>ar*|.  An  den  Roit  hî«jtt»s<'hftft<»n  kîï'Ii  zu  bptciligon,  ist  litertrain  in  den 
woiiifton  Juliron,  di<>  er  nncli  ssii  1ct)en  hatte,  nnniôjflit'fi  itewenru.  Ein 

Anrsliind  (l<  i-  M»'l/.<'r  ISinu'i'r  iiii  Jaliic  1209,  d»'ii  ilcr  niscbof  erst  ain 
15.  .Iiili*)  (liin  h  einen  Verjfieieli  (läuipfle,  und  die  iuHïk  gewordciH'ii 
XeuoidniiMjren  liielU'n  I!i  iliani  wi'direiid  dieses  .ImImcs  in  d<'r  Stadl":. 
Haid  ei-'irifV  ihn  auch  Kianklicil .  A!-  w  itn  foljjendf>n  Jahre  von  ciiirr 
lîcise  iu  st'iii  l>i>tnni  heiniki  hrtr.  >  rkiaiikte  er  so  hidtiii.  dass  er  die 
Sladl  nicht  mehr  ericichcii  kannte,  sondern  in  der  i  damals  ii'mIi 
ausserhalb  Mtd/.  gelejiciion)*)  Ablei  lleiligkroiu:  eiui'  ziemliche  Zeil 
verbleiben  muante.  Dank  der  dort  genot^enen  E^ege  erholte  er  Äeh 
im  Sonniier  d.  .K  ihm'Ii  eiinnat^).   Metz  K(*lieint  er  dann  nioht  mehr 


')  IH«  tiallia  chmtiana  XUt,  75B  beneblet  allenlimts,  ohne  ihre  Quell« 

jinzii^i'hi'ii.  Zinn  .Jalirc  li()K  mhi  |{«'itram:  KiainohiilniHihns  cDinitiis,  iibi  OUo 
ab  (iiiinil)iis  iiiipi'iii  «»nlmihiis  aiinihjs  «■>,(  iin|it'rut(ir.  intt'tfuil  fcslo  S.  .Marluii. 
Aleiibc  iw'quenn  ^aïKlioiie:»  a  se  cdiCas  de  urbis  iiiudeiaiiune  ab  cudciu  imiKa-attiW 
confirmari  »ategil  (kiloniae.  Ollo  iül  zu  den  angegebenen  Zeilen  Ibatxärblicli  in 
Krankfiirl  rcsp.  K.'.hi  nnw  cscnd  v't'^v^•s^•Il.  Vom  11.  Nnv.  12(JS  giod  mis  dk,  im  M 
orlialU  n.  aus  ib  r  niii  lislcii  vom  I.").  Nov.  (Itii.-I'i.  24Hi  liisst  sirb  niciil  rrki-tmca, 
ob  lt.  aiuvescial  j^L  Wc^un  i>dor  nitbl,  da  heule  von  «leii  llSie^elu.  die  ehemals di'rl'rk. 
angehSngt  waren,  nur  mirli  5  nberliofcrt  oind.  Das  Siegel  Iterlrani«  befind«!  «ich 
niciti  iiiilci-  diesen,  (n  <b  ii  Zeu<;ent<'ilien  der  1  rkiniden  ans  Main/,  vom  iiK  N"V 
ciljid.  241  11.  245)  iVbIt  Üei  liams  Name,  damals  ist  <'r  also  sic-liei-  incbt  im  lit  nin 
lh>ff  des  Herrschers.  cheiisoweni>(  um  2it.  Nov.  in  Wurms  uhid.  24<ij  und  2.  IKï- 
in  Speier  (ibid.  â47  u.  248».  l>ie  ITrk.  au»  Slrasuburg  vom  lt.  Dez.  «ibid.  249;  vnlliebri 
der  /.eueren.  Ans  Köln  vom  De/..  12(>H  sin«!  ntis  I  rk.  niebl  libei  koinnieili  »«»dB» 
uns  hif  Koni  roll  iernn;;  tb'r  An;.'al)en  der  Gali.  du*,  jeder  Anhalt  fehlt, 
lleji.  1S>2.  i  f .  uuleu  Kap.  IV. 

*)  R.  Urkunde!  1^)9  in  genau  <latierten  Urkunden  nach  dem  15.  Juli  ntwh 
am  4.  Au^'usl  nnd  2.  NovcndM  i-  ilU-«.'.  lîlH  u.  194i. 

<)  (  f.  /.  |{  l'ik.  AI'  :    III.  vom  7.  .lull  llHl  für  li.Mlit'kreuz  ;  ercla.  .S.  CJIKis 
exlni  eiväuU'm  .Metl.  pusila.  llugc»,  .Aiuial.  l'raeimiiislr.  Fr.  Tum.  I,  -i't'à. 

ftcrtrnmi»  Krankheit  etc.  ergiebt  »ich  aus  der  Arenga  und  Prouiulgaliti 
seiner  IJrk.  vom  27.  Auütisl  1210.  lieg.  liXk  (Herlr. . . .'.  abhält  et  omvenlni 
S.  (!  r  u  (  i  s  dl-  l  1 1  r  a  Mosel!  a  m  .  .  .  1.»  il  on  i  a  m  ni  u  1 1  i  s  et  v  a  r  i  i  s  nost  r;io 
mortalitatis  i  m  [i  u  1  ü  i  Uu  :ii  euliilie  jiropKrainns  ad  exitiiin.  iieees»;U'tu 
nobiä  etil  providenüuiii,  m  ab  hör  «aernlo  roccUenies,  vacuiui  nubisicam 

lainpade«  defcramus  ....  Pminde  dilccti  in  Christo  Hlii  loei  veslrl  in  quo 

a  I  i  »I  II  a  m  il  i  11  mansimn??  a<  jirolantes  visam  non  isîiioraiiles  paut>erlat<-tn 
elf.)  nnd  seines  ^leicbzeiti^cn  Itneles.  üe'i.  15(9.  iVisa  et  cognilji  <linn  nuio  r 
apud  C.ruiem  de  l'ltra  M  ose  IIa  m  inl'irmi  uiaueromus,  uiuud» 
et  iininarulala  fratrum  religinne  et  cor  um  eirra  nos  sine  er  a  devolioae 
o|ieris  I  xhihtliono  probala,  cos  sinreriori  nimiruiii  eximle  dilexinK» 
olTccIu  cle.). 


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-  eö  - 


vorlassen  /u  haben  Öftere  Kranklieitsantalle  gemahnten  ihn  an  sein 
P.n<l«  *  '  Aiii  .20  März  1211  sehen  wir  ihn,  der  bis  an  sein  Lebens- 
etiiif -1' Ii  lir  Sdi  -.'  fiir  sein  Hislinn  an}fele}i:en  sein  liess,  zum  letzten  Mal 
urkunileii-*!.  W  h  iuireii  danit  wnlirfnd  «les.hihres  121 1  iiiehts  mehr  von  iinn. 

Die  politisthen  Vei  liälliH»i!  aii  iU;uh  hallen  sidi  inzwisrhen 
vollkommen  (rewaodelt.  ULto  IV.,  der  zui-  Kiiiscrkröuuiig  nach  Italien 
gezogen,  war,  als  er  nach  derselben  die  Rechte  des  Reichs  auf  die 
vom  Papsttum  beanspruehtoi  Gdiiete  in  Mittelitalien  wiederbensustelleu 
und  gegen  SizQien  vorzugehen  sidi  ansdiiekte,  dieäcrhalb  mit  Inuo- 
cenx  III.  in  argen  Konflikt  geraten.  Dem  Bemühen  des  Papstes  und 
des  französischen  Kitnigä  gelang  es,  einen  Teil  der  deutschen  FQrsten 
zum  Abfall  von  Otto  zu  bewegen.  Im  September  1211  verständigten 
nivU  dic-c  über  die  Wahl  des  jiHT^ren  Sohnes  Heinrichs  VI.,  Friedrichs  IL, 
und  !)••-(  iiiossen.  ifin  ans  Itahen  nach  Deutschland  zu  rnfen.  Hasch 
!iiu-.--lc  (Mio  iihci  dir  AI]»HH  ziiriick.  nni  der  Enipöruuji  die  Spitze  zu 
bieten*!.  .\liUe  Marz  1-12  laiigU'  ci  ai  Frankfint  an,  ihm  folgte  sein 
slaunscher  Neberibuliler,  der  im  September  desselben  Jahres  in  Kuu- 
staiiz  einzog,  und  dem  bald  alles  zufiel. 

Bischof  Bertram  hat  des  jungen  Friedrich  Triuniphzug  nicht  mehr 
erlebt.  Nur  wenig  später,  nadidem  Otto  IV.  seinen  Fuss  wieder  auf  deut*> 
Kchen  Boden  gesetzt,  ist  Bertram  nach  32jahriger  Uegieruug  am  6.  April 
1212  zu  Metz  gestorben.  £r  wurde  iu  der  dortigen  Kathedrale  lu  staltet*). 

 ^"Reg.  20Ü  ff.  (K..r.s...zung  folgt). 

8j  (  r.  p.  M  Anna.  b.  Utk.  vom  27.  Ang.  1810.  Quoniam  mulUs  etc. 

•j  Reg.  206. 

*i  cf.  Winkcliniirin.  Oito  IV.  von  Braunschweig,  p.  230  ff. 

*)  Todesjahr  und  -inooat  giebl  seine  von  Meurisse,  bi»t.  des  cvesqucs  de 
MeU.  Metz  \(i64,  p.  43H,  üborlieferle  ChrabBCbrift  in  der  Metzer  Kathedrale:  Mense 
sub  Aprili  dcdif  in  certaniiti»!  tiietas  ....  Anno  inillono  durentPno  duodcno.  Der 
Tmicstag  «Tjîiebl  sich  aus  zwei  Nekrologien  der  Metzor  Kathedrale.  Das  eine 
davon  ili  1.  i  M  utisso  4il8:  H.  id.  April,  übiit  Herlr.  Met.  ep».,  pro  qu<t  debcnius 
baber«  quinqua^inta  (juinquc  iioUdos.  Vigjnti  soi.  de  capella  S.  Joanniä,  viginli  soi. 
de  S.  Euchario  et  qumdecini  soi.  de  ecclestis  qua»  acqtiisivit  nepos  saus.  Das 
andere  verrlnnkr  irh.  aufmerksam  gemacht  durch  ein«-  Null/.  \i\  Mulinier,  le» 
übituaires  iVam.a;^  'H'  uioyen  âge.  Paris  1890.  p.  218.  No.  2i)'J,  de  r  (jtite  des  Herrn 
Molinicr.  F.s  laut(  f  t:> -  i  lnicben  ca.  122üi:  8.  id.  April,  pm  epo.  Hertranno -10  soi. 
iu  (  apella  S.  io.  apud  S.  Uall.  2U  soi.  et  de  S.  Euchario.  HO  soi.  —  Von  rhronistiacben 
Zen^issen  nennt  Chron.  Albrici  fS.  iS.  XXUt,  891)  seinen  Tod  zu  ItitO.  aber  a.  pUf. 
sui  33  .  lie  .\nii.  S.  Vinc.  .Meli  Ml'iH  III,  159)  zu  1211.  Die  Kpoch.'  .les  IV.iifilikats 
soint'.H  Na«  hfoIj/crs  K»>nrad  fäilt  nach  den  Urkunden  zwischen  ik  u  2H.  Apiil  und 
28.  .luli.  <  f.  Hietieniann.  Konr.  v.  ."-^charfcnber;;.  Strassburg  18K<).  p.  55.  Anni.  H. 
liertrams  Todesjabr  wird  bei  Neueren  vielfach  unrirbtig  angegeben,  so  121U  bei 
Rnnnardot.  rapport  sur  une  mission  litt.,  in  Archives  des  misions  sRientiliqueii  1 
llH7:l  .  p.  2f)l  u.  2H();  1211  bei  Lappenber;- .  Ilauibur-.  l  ik.  15.  I.  221.  Anni  3; 
tirole.  Slatiimtafehi  4i)l  ;  Abi>l,  Köiug  Ollo  iV.,  p.  11-1.  Krauü,  Kuuäl  und  ÂUt:ri. 
ui  Kb.is  l.uthringrn.  Strassburg  188».  Bd.  III,  449,  Ifisst  irrtamlicb  Bertram  von 
1170—1202  regieren. 


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^  66  — 


llisiuire  du  comté  de  Créliaage 

par  Vabbé  VMtr  ClMtaltii,  Neuilly-sar-S^ine, 

DEUXIÈME  PARTIE. 


La  baronnie  libre  de  Créliange  à  la  Un  du  moyen  âge. 

Avec  les  descendants  de  Wirich  de  Créhange,  qui,  pendant  cinq 
li('néralionM  successives,  portent  le  prénom  de  Jean,  notre  seigiieutie. 
inode^^tt!  à  l'origine,  prend  rapidement  un  accroissenent  <  ciit.si(l(  r:ible 
et  ai  iivc  à  une  onti^re  autonomie.  De  Pautien  lien  fr»odal  qui  raltîuhail 
le  cliàtcîitt  (k'  (Irrlitiii'^^c  mix  hnrot)^-  fïc  Kénétran<ie  coinnie  un  tiof 
caslial  tit'pfndant  du  tliâleau  «ie  FaulquenionI,  il  ne  re^to  plus  qu'un 
vajîue  souvenir.  Nos  sires  prennent  raii',;  |ianni  ces  clynastes  du 
Wfstrieli '),  fonleinporains  des  pn-iiiiers  ducs  de  Lonauie,  et  i|ui 
avaient  su  niaiulenir  leur  indépendance  contre  la  politique  envahissuille 
de  leurs  puissants  voisins.  Ils  ne  paraissent  pas  avoir  ambitionné  le 
titre  de  comte,  qu'ils  ne  tenaient  ni  de  leur  origine  ni  de  la  nature 
do  leur  terre,  et  se  contentent  de  la  qualité  de  êir^t  qui  Aquivalail  à 
«•elle  de  baron,  en  allemand  Freiherr.  Dès  1322,  nous  trouvons  «  Géorgie 
de  TorvUleirSi  eseniers^  sirea  de  drhuujes ,  el  la  pierre  touibale  de 
Jean  V  porte  la  mention  *  Johan  f'rejhfr  .ru  Cr'trhhuffiii  - .  Mais  le  titre 
en  disait  assez  à  cette  ép^M'^*'  P"*'"'  satisfaire  leur  vanili':  il  -nf!ua*î<' 
rappeler  ie»  comtes  do  Linange,  qui  se  qualitiaicut  toujour.s  im\v^ 

1)  Le  Wetirkht  pays  démembré  de  l'ancienne  Anstrasie,  rest^»  iadépcndaBl 

t-nlrc  la  Liniaino  et  l'Alsace,  el  pnitaj;«''  entre  une  foule  de  pelil»  sei^ineurs,  com- 
prenait ancienneiiienl,  d'après  la  CosiiKtffrojt/üe  de  Sébastien  Munster,  éditée  à 
Hâle  en  Ifwi,  et  d'autres  uuleuia  digne»  de  fui,  les  tonités  de  Surrebruck,  Den** 
Ponls,  ffUics-)  (lastet,  Saarverden,  Lfltselsleint  Dagsiwarg,  et  Homboiuf  ;  In  ba- 
ronnies  libres  de  ßitchc,  Kénélran;î(>,  Fortiach,  Putlelan^te,  Itéehieourl.  Miirlian^!«"- 
Viviers,  Kirkel,  Iknilay:  les  villes,  ehfitellenjes  et  seigneuries  de  Sierck,  Waudre- 
van;:e,  ïil-VVendel,  lîérus,  Geuiiind,  t^arralbe,  IJiKkeulieuu,  Dioujeringen.  ïwre- 
btturg,  Paolquemonl,  Dicuze,  etc.  (cfr.  M.  Louis  Ilenott:  Xcte»  mr  Ut  Lanàme 
nllnmtiiih  '.  Le  contrat  île  uiariaje  de  Quenlin  de  <tr6li;inL:'  ineulionne  expressé- 
ment (  '.réliun;{e  el  Faulipieiiiunt  comme  situés  *  in  drtu  Luink  m  Wtderieh*  (At- 


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-  67  — 


*âie  aemper  f reife  rov  Wvsterlmrg*^  €t  la  fnittsante  maison  de  Coucy 
qui  avait  cette  lière  devise: 

Ne  Huin  ni  roff  ni  duc  ausaj/f 
Je        le  aire  de  Coucy. 

Barons  libres,  ils  ne  relèvent  plus  qu(^  de  Dieu  et  de  leur  épéo 
pour  la  seigneurie  de  Crébange,  font  lu  guerre  pour  leur  propre  compte, 
rendent  la  joatice  d'une  manière  souveraine,  jouissent  en  un  mot  de 
droits  régaliens  beaucoup  plus  étendus  que  ceux  des  comtes  et  barons 
de  la  Lorraine  proprement  dite,  et  des  mêmes  privit^es  que  les  états 
immédiats  de  TAlleniagne.  Mais  en  même  temps,  pour  Vautres  terres 
et  seigneuries,  des  liens  multiples  de  vassalité  les  soumettent  aux  dues 
de  Lorraine,  de  Luxembourg  et  de  Bar,  aux  évêques  de  Metz,  de 
Veniüti  et  aux  archevêques  dp  Trêves.  ÎI^î  prpnnont  phuM»  aux  premiers 
ranys  paiini  les  '/eiitilshonHucs  <lu  baillia^îc  il' Allciiiaiiiic  i()nvo(|U('s 
aux  atisi-scM  de  VVaudii'vange  ou  aux  étals  généraux  tie  Lunaint'.  N(»us 
les  trouvons  aussi  parmi  les  HanUa  Hommvs  de  l  évèché,  siégeant  à  la 
cour  féodale  de  ^c,  et  plus  tard,  au  si^  des  nobles  à  Luxembourg. 
Et  ce  n'est  pas  tout:  soit  par  héritage,  soit  à  titre  de  récompense 
pour  services  rendus  à  la  guerre,  ils  tiennent  des  terres  en  fief  des 
comtes  de  Sarrebruck,  de  Deux-Ponta-Bitche,  de  Salm,  de  Spanfaeim. 
Pairs  des  comtes  de  Sarrebruck  à  la  cour  dè  Vie,  ils  sont  leurs 
hommes  ou  leurs  vassaux  à  Sarrebruck  et  s'entt mli nt  condanuier  par 
leur  cour  féodale.  Pf>ur  compléter  riiiérarcliie  téoilale,  ils  ont  eux- 
mêmes  des  va.-saiix  (jui  dnivent  garde  au  château  de  Créhange,  qui 
les  suivent  à  la  ^niciic  avec  d'antres  aidants  cl  «ervants  engagés 
temptimiieineiH,  auxquels  ils  duniieiil  des  Ictlics  d  investiture  et  cpii 
font  leurs  reprises  ♦  de  tmin  et  ih  boudu  *  pour  les  arrière-liefs  qu'ils 
tienoent  à  titre  héréditaire  de  la  maison  de  Oâiauge.  parmi  ces 
arriàre-fieflés  de  Créhange,  nous  trouvons  les  noms  des  plus  puissantes 
familles  des  anciens  paroiges  messins,  les  Baudocbe,  les  Goumay,  les 
Dex  et  les  Vy. 

Dans  ces  temps  troublés  oil  la  guerre  sévissait  à  l'état  chronique 
entre  seigneurs  voisins,  nous  voycms  souvent  nos  sires,  tout  bardés 

de  fer,  la  lance  au  poing,  montés  siu-  leurs  destriers,  rassembler  h-ur 
Ott  et  courir  sus  h  l'ennemi  :  mai»  c'est  toujours  en  jn-^fc  et  loyal 
combat,  pour  tlcfcndro  IcMir  liéntav'f.  revpn<li»|ncr  leur^  dioils,  pour- 
chast'er  \f»  roltetirs  et  les  pillards  «jui  t  ouraienl  li  pavs,  pour  réjjonfh'c 
enfin  h  1  appel  de  leur  suzerain:  iU  ne  songent  pus  à  entreprendre  de 
«'onqiiéte  pour  arrundir  leur  do»iiauie.  D  ailleurs,  sous  leur  gouverne- 
ment paternel,  la  seigueuiie  jouit  d  une  sécurité  relative;  les  pauvrea 

6» 

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—   68  — 


sujets,  quoicjue  tle  condition  servile,  parai8!«enf  runit  iits  de  leur  >ort: 
nous  ne  trouvons  du  moins  la  trace  d'aucuiit;  xinlcut  e  exeitw'  par 
nos  sires  ni  d  atu  anc  plainte  éU^vée  par  les  sujets  <  nniic  leurs  sciimciirs. 

Kt  cependant,  grâie  à  l'indivision  des  Ijicii-.  ^MÙee  surtout  aux 
alliances  heureuses  contractées  suci  essivenient  par  la  maison  dt  Cn- 
hange,  nous  voyons  sa  fortune  s'élever  avec  une  rapidité  étonDOrtfc 
Soit  inooDscieminent,  soit  avec  un  dessein  préconçu,  nos  sires  iii  >()li(|ueiit 
avec  bonheur,  dans  leur  petite  seigneurie,  la  maxime  qui  a  M  h 
grandeur  de  la  maison  d*Autriclie*).  Arec  la  main  des  héritière!)  de 
Forbach,  de  Pittax^^e,  de  Bacourt  et  de  Raville»  ils  recueillent  des 
domaines  considérables,  s'élèvent  au  ranjr  do<  baron-  les  ^>Ius  liclH'?. 
les  plus  puissants  et  les  plus  considérés  de  la  Lorraine,  et  r'^flM\\ 
en  maîtres,  après  cinq  ^ténéralioirs,  sur  (juaranle  diîkteaux,  cent 
{rneuries  et  |>rès  do  trois  <  enU»  village»  liiââéininés  dans  le  pays  qui 
»elend  de  la  Meuse  au  lUàu. 


niAPtTRF.  l" 

Jenn  l"",  sire  ûc  Cr^-tiangc,  l.illH;  reçoit  l'cmporpur  Ctiarlcs  IV  au  rluiteau 

(le  Créliange,  IHûti;  épou&e  Henriette,  lille  et  liériUt'ro  ilu  Jean  de  Kurbact); 
au  MrvicQ  de  la  eilé  de  Mets,  1B65.  18ti9,  1396;  assiste  à  la  baUùlte  de  Banvillff, 
1371;  en  guerre  avec  les  sire;^  do  Ititciu-,  VMH   IMi,  en  guerre  avec  te  psf> 
de  Luxembourg,  13iK>— 1398.  —  Enfants  de  Jean  l^r. 

L 

Jean  sire  de  Créhange,  est  nommé  pour  la  première  fois  en 
1341  comme  débileui'  d'une  certaine  souuiie  envers  Maiecliin  l'ud»', 
demeurant  à  Trères*).  H  était,  croyons-nous,  fils  de  Wiridi,  Georg» 
de  Créhange  n'ayant  laissé  que  deux  filles  qui  se  partagèrent  ses  biens*). 


,       1)  BcHk  r/ennit  alii;  tu,  frh'.r  Austrin.  >iuhi:  : 

Nam  (^mte  Mars  aliùt,  dut  ttbi  régna  KeiiMA. 
2)  Archives  de  Meimch,  n°  217.  L'analyse  porte  par  erreur  la  tlalc  de  UW. 
■)  Dana  un  document  en  date  de  1428,  Jean  n,  fila  de  Jean  rappelle 

«  l}7ric/(   ton   Crkdiiiigen  tu»/n  anneherre  selige*.  Lu  gi-ni-nlogit  dr  ht  famillf 
Créauf/e"  ;  lîruxeltes,  1H80)  lui  donne  également  Wirith  pour  père.  (Jtvrgt» 
langé,  daub  sa  Xutke  sur  Crélumgc,  confond  Jean       encore  vivant  en  liWi'),  a**' 
le  Qls  d'AlberUn,  dit  Craschechite,  déjà  chevalier  en  1307;  ce  qui  lui  donnerait 
une  existence  invraisemblable  de  plos  d'un  siècle.  Le  manti-nrit  du  curé  di-  (  r'- 
liunge  parle  de  Jean  cl  de  «  Vart  «.  son  frt'rp.  On  peut  adnipMif    jin  Wiriili 
un  frère  nunmié  Jean,  à  qui  se  raiiporteraient  les»  preuaers  Uucuuieiils  des  Àf" 
ekiteg  de  lUmaeb  mentionnant  Jean  de  Crébange. 


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—  69  — 


Dans  line  biillr  datt'p  rio  Hf»lojrno.  do  la  qnatrif'iiio  anru^o  Ho  con 
pontitifîif.  '  ■('»l-ä-dirc  r]r  rannf't»  13ö*i,  le  papo  limocont  an-urilianl 
favorablcmi  iit  hi  <l(ni;iiiiie  de  .--oii  cher  (ils,  .loan,  dainoisoaii  do  Crô- 
hanjto,  on  (•ull^i(lôluli(Hl  do  sa  piôlô  ol  do  son  altuchomonf  à  I  KpIiso 
romaino,  lui  permet  de  faire  t  élébrer  la  messe  avanl  l  aube  par  im 
;tien  prêtre,  autant  que  son  service  Pexigera,  h  condition  toutefoifi 
qu'il  me.  farcment  de  ce  privilège,  le  jour  étant  pliiüi  convenable  que 
la  Duil  pour  tel  célébration  du  saint  sacrifice.  Datum  Bommen  kai,  ma\)^ 
ponHfieatim  notthri  anno  «prorA)  *). 

L'empereur  (Iharles  IV,  de  la  maison  de  Luxemboiufg,  ayant 
publié  à  Nuremberg  la  cél^b^e  bulle  d'or,  qui  fut  pendant  siMph 
la  loi  fondamentale  de  roni|)ire,  se  rendit  à  Met/,  à  la  lin  de  Tannée 
1H56,  et  tint  une  (oiir  plénière  au  milieu  du  (  hamjv-à-Seille,  pour  y 
ajouter  plusieurs  dispositions  nouvelles.  11  so  fît  servir  ensuite  à  table 
par  les  sept  eleetotir«  à  cheval.  l/Impôrafrice,  toute  la  i)reniière 
noblesse  d" A'ioniajjiic.  los  eotntos  de  Sahn,  do  Saarwerden  et  de 
IJiiantro,  h  -  .'\("<ni!  .-,  do  Motz,  do  Toul,  do  Verdun  ot  de  Strasbourg, 
lo  dauphin  de  France,  et  unr  inlinité  d'autres  seigneur.'-  avareni  suivi 
TEmpereur  et  assistaient  à  ces  cérémonies.  D'après  nue  ancienne 
tradition  locale"),  notre  sire  eut  l'honneur  de  recevoir  Tempereur 
Charles  IV  dans  son  chftteau  de  Créhange,  lors  du  second  voyage  de 
ce  prince  à  Metz.  On  prétend  même  que  c'est  à  la  suite  de  cette 
réception,  qui  fut  splendide,  que  l'Eniperenr  aceorda  aux  seigneurs  de 
('.réhange  le  droit  de  battre  monnaie  à  leur  coin.  Il  est  montioimé.  en 
oiïot.  au  nombre  des  droits  rôgalions  rapportés  dans  lo  donoujbromeut 
fourni  en  1688  par  la  comtesse  d'Ostfrioso,  <hioi  qu'il  ou  soil.  los 
moimaio<  do  r.réhantre  sont,  jusqirfi  pré-ofif.  i  (nnplotoniont  inconnues 
aux  nuinisnuites'').  (^)uant  à  la  vi^^il*'  dt^  I  Enipetonr.  ollo  ne  put  avoir 
lion  ni  à  son  arrivée  ni  à  son  départ,  puiscpi  il  pnl  t  haque  l'ois  la 
route  de  Thionville.  Mais  il  n'y  a  lion  d" invraisemblable,  à  co  qu'il  ait 
profité  d'un  séjour  prolongé  à  Metz  pour  faire  une  excursion  jusciu'à 
Crébange.  Jean  et  Wirich  accompagnèrent  l'Empereur  à  Metz  oh  ils 
participèfent  aux  fêtes  qui  furent  données  à  l'occasion  de  sa  venue 


>;  Archires  de  Hetmu:h,  n**  4ôl.    Voir  pièces  ju.slificalivt's,  n"  Kî. 

«)  Manuterü  du  curé  de  Créliange.  En  1492,  Maxiuiilien,  rui  des  lîuinamb. 
fili  de  Teniperear  Frédéric,  va  coucher  à  Raville,  en  quittant  Metz  (Qmm^^ 
Snymtm^  p.  r>87\ 

*)  Georges  Itoulanp»'-,  Xoticc  sur  f'rrhange, 

*)  Manuscrit  du  curé  de  firéhange. 


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—  70  - 


Co  fut  sans  dotite  a  oetle  occasion  quo  notre  sire  laiVsa  fn- 
traîner  à  des  dépenses  qui  dépassaient  les  ressources  de  son  modeste 
trésor  et  qui  l'obligèrent  à  recourir  à  des  empruuts  ntinetiz.  Des 
sommes  considérables  lui  furent  avancées  par  Jolfroy  JaUée,  dtwn  df 
Metz,  et  le  courent  de  StrSauveur.  Gomme  fl  avait  négligé  de  tes 
rembourser  aux  termes  convenus ,  Richard,  doyen  de  l'église  de 
Sl-Sauveur  de  Mets,  et^W^  eurioe,  manda  en  1365  à  on  prêtre  do 
Hombourg  et  à  tous  autres  d'inviter  sire  Jean  de  Créhange.  chevalier. 
h  payer  les  dettes  qu'il  avait  contractées  envers  le  couvent  et  Jofîroy 
Jallée.  dans  les  dix  jours  de  la  signification  à  lui  faite:  et.  dans  le 
cas  t  unliiiirc.  'i  annoncer  pnbli(pienient  à  sa  Icmine.  fi  ses  parents  ci 
à  tiHi.s  -e.s  sujets,  toutes  les  fois  qu'ils  seraient  réunis  au  son  des 
cloches  pour  l'assistance  aux  offices,  qu'ils  aient  à  cesser  avec  lui 
toutes  relations').  Notre  Hire  n'attendit  |>h.s  tjue  celte  menace  d'es- 
conmiunication  eût  son  eiïet,  et  fl  s'onpreaaa  de  satisfaire  ses  créanden. 

Jean  I**  de  Créhange  épousa  Henriette,  fiUe  et  héritière  de  Jean, 
seigneur  de  Forbach').  Par  cette  alliance  avantageuse,  il  continua  uoe 

tradition  heureusement  inaugiu'ée  dans  sa  maison  et  se  prépara  à 
recueillir  une  riche  succession.  Les  sirc-s  de  Fnrhach  tiraient  leur 
ori»riii<'  de  i  illustre  maison  d'Ardennes  et  tenaient  aldis  un  rang  di.<'- 
tingué  parmi  les  nobles  hommes  du  Westrich,  .leiiii  de  Forbach  pas- 
sédait  la  seigneurie  de  l'uttelange  «  im  Kf/UcrtJtal  .  11  avait  époui>c 
Jeannette  de  Haville  qui  lui  avait  apporté  une  part  aux  châteaux  de 
Raville  et  de  Warnesperch  et  qui  est  mentionnée  encore  en  1966, 
comme  veuve  et  dame  de  Puttdange. 

A  partir  de  cette  date,  et  du  vivant  de  son  père,  Jean  de  Cié* 
hange  est  qualifié  seigneur  de  Ravflle  et  de  Puttelange.  Nous  n'avoiu 
pas  de  document  qm'  nous  renseigne  directement  sur  l'héritage  qu'il 
recueillit  du  chef  de  son  épouse;  mais  la  possession  tient  lieu  de  litre 
et  nous  permet  d'établir  que  cet  héritage  comprenait: 

')  Archiri's  <Je  Ih-inach,  n*  512. 

*)  Georges  Houlangi^:  Notice  mr  Cré/iange.  —  Manuscrit  du  curé  de  Ctt- 
hange.  —  Dom  Calmet:  Notice  tk  Lorraine.  Un  ancien  (u^e  généaiojfifm  de  k 
HMHwm  4e  OréoÊt^  oamené  dans  la  OoBeetioH  de  Lorraùi»,  k  Paris,  dit  déjà: 
'Jean  l*',  baron  de  Créangos,  a  ospoust^  la  fillr  dp  Jean  ilc  Forbach-  rptfp 
alliance  doit  être  tenue  pour  eerlame,  bien  (]U  iuuun  document  contemporain  ne 
fasse  mention  de  Henrielle.  Nous  trouvons  seulement  en  1398  une  leltre  de 
créance  sur  les  comtes  de  Deoz-Foata  entre  les  mains  de  Jean  II  de  Gréliuir 
«  «ON  tku  MMm  hem  /oAom  «m  Fnupaek  «a^foii  wegen  »  ^Reinadi,  d*  988). 


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I 


—   71  — 


J*  l'n  tiers  de  la  seigneurie  de  Forbaeli.  dont  tious  trouvons  la 
uiaison  de.  Cruhmige  dô.s  iov^  en  possession,  et  dont  \Viri»  li  de 
Créhange  fera  encore  nés  reprises  en  1563  ;  les  deux  antres  tiers, 
attribués  soit  à  Coneman  de  Forbach,  soit  à  Marguerite  de 
Porbach,  épouse  de  Jean  d'Âpremotit,  firent  retour,  par  suite 
de  confiscation  ou  de  retrait  féodal,  aux  ducs  de  Lorraine  qui 
en  investirent  plus  tard  Arnoult  de  Sierck,  seigneur  de  Men»borgi 

2*  Uoß  part  an  château  de  Ravflle,  l'autre  part  aux  mains  des  sire» 
de  Benestroff.  En  1385}  *des  m\'<li'u  âUujstwj  vor  unsers  kern 
LicJietuen  dage*^  Jahnuvrs  f-on  Crin/ihigm,  liitUtcr,  Jfcrr  eu 
PittJtclinifni  conclut  avec  Jean  et  .laccjues  de  Havill*  frères, 
sires  de  HenesIrofT.  un  fioftrqfr'ud  ou  paix  ea^^trale  au  sujet  du 
château  de  liavîlle  (ju  il-  |Hi<éd!iiont  en  roiniinin.  Dans  celte 
paix  sora  <oinpris  le  r-imlcniu  <ie  rui\ilU'  »1  loal  le  circuit,  du 
pout  de  BionviUe  uu  pré  seigneur  Conon,  dudit  pré  an  pont  de 
Fouligny,  de  là  au  village  de  Witlrange,  de  Wittrang(>  just^u'ù 
Zteittfer«,  de  übittlfef«  à  la  justice  de  RavUle,  de  la  justice  de 
Raville  à  la  fontaine  d'OtmfdtJer  sur  la  route,  puis  longeant  te 
bois  jusqu'au  pont  de  Bionville,  pour  aboutir  à  la  maison  com- 
mune de  Raville.  Cette  paix  est  scellée  de«  sceaux  de  Jean, 
comte  de  Saltn.  le  vieux,  de  Jean,  seigneiur  de  Dagstoul  et  de 
Wiry  de  Créhange'). 

'6^  line  part  an  chfttean  de  Wamespereh.  Kn  IHô.ô.  le  château  de 
la  vieille  Warnespeich  n'était  pas  [>arta}ié  entre  moins  de  neuf 
comparsonnif rs  au  nombre  de^qiK>l>  If^itrmt  .Itrin  de  Raville. 
Jean  dt  Im  1«.  chevalier,  et  Vsamharl  de  Korliacii,  éciiyer. 
A  la  tin  du  XIV"  siècle,  le  même  château  était  tenu  en  conunun 
par  les  sires  de  (Irclianffe.  ceux  de  RaviUe  et  Jean  <lc  Miralx'l. 
seigneiup  de  Warnesperch.  En  13B5,  Jean  de  Mirubel  ouvrit  sa 
forteresse  de  Warnesperch  à  Robert,  duc  de  Dar.  et  le  scn'ii 
monté  et  armé  dans  la  guerre  qu'il  eut  avec  le  seigneur  Gérard 
de  Boulay  et  le  voué  d'Hénalpierre  (Hunolstein).  I^e  duc  de  Rar 
accorda  en  1391  à  Jean,  »eigncur  de  Créhange,  une  indemnité 
de  trois  cents  florins  \miv  ilonunages  causée  «en  sa  maison  de 
la  forteresse  de  Wum^bergt  Bouppnron4a,'Hmtte^  Wise  et  Basse- 
We^  *  lors  de  la  guerre  contre  le  seigneur  Gérard  de  Boulay'). 


i)  Archiccft  de  Uàmdi,  a"  047.    Vuk  pièces  juäliiicativeä,  17. 
^  Dofoumy  :  Invétdain  de  Lorrainey  X,  65  —  cßr.  NiMee  mtr  h  iMtean  d 
le»  êiret  de  WanÀoft  par  l^abbé  Châtelain. 


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—  72  ^ 


4"  hn  '<oijrnpiiri<>        l'utirlanm'  «'ntirrcmcu!    V.n  U»  vendmii 

apîcs  lu  pm  iiit  iiliui)  Noirc-Datn»'.  .Icaii  tic  lj«liaii}rr  «Kiiino  un 
dénombrcineiil  à  r(''V(H|iir  <W  Mclz  cl  roprond  de  lui  les  \)'\t\v> 
suivanlotj,  à  i^avoir,  rutlelaiigc  « /wi  KUlé-ii/tal  ,  avoi-  le>  siijt'b 
el  biens  qu'il  tient  danH  lefi  paroisso»  de  Tettingen  et  Ldliwfm, 
appelés  niliEairentent  te»  biens  appartenant  h  l'abbaye,  en  mir? 
soixante-dix  livren  de  tournois  noirs  aMsign^s  sur  les  salinem 
Marsal  et  Moyenvie*). 

m. 

On  conserve  dnn^  li  s  archives  de  I  HôIel  de  ville  de  Metz  pliisieiin« 
((nitl;in<  es  fie  ^cîitil-huiiitnes  ((ui  étnicnl  an  s<'rvic<'  de  la  «  ilé  diir.ii»! 
lu  tïneiie  (|ütll(  eut  à  sonlenir  contre  lleini  de  Har.  sire  fie  l'icnc- 
l'ort.  el  Pierre  de  iiar,  son  fils.  Nous  relevons  les  noms  siiivanls  (|ni 
upparliennent  aux  bords  de  la  >iicd  l'I  de  la  Sarre:  -  Jehan.»  dr 
Maingne,  éeuyer.  Gut^rcMitt  à»  Fristorr  et  Werris  de  Fri»torf.  lilt  de 
Leurekin  de  Fristorf,  éeuyem,  Aubertins  de  Wermeranges.  éciiy<  r. 
JehanS)  sire^  de  Boulay,  Henris  de  Fauqueinoni»  éeuyer.  Henris  de 
HeiS|  éeuyer.  Boureairs,  sires  de  Fenestranges.  OlrLs,  sires  de  Fene»- 
franges».  A  la  date  du  IBjnillel  L^ßo.  il  y  a  une  -  ({uiltance  génmie 
de  Jean  de  ('.réan^çe,  chevalier  »*).  liC  7  déiteinbre  snivant,  Huyin? 
Rozars  <le  SIe-lWMieviève.  écnyer,  jure  -  l(>s  mains  touchatis  a  saint'':* 
Kwnti'/illes  de  Den  de  ne  jamais  porter  d«>nuiintre  à  Colijriion  "le 
(  iiairunat.  qui  l  a  fail  prisntmiof.  ni  ù  monseigneur  Jean  de  Cn'lMuigf , 
chevalier,  qni  l'a  retenu  en  pri  •n''». 

Dans  la  suite,  notre  sire  lui  tuniraire  à  la  cité  de  Metz  cl  eut 
avec  elle  plusieur.s  démêlés  qni  ne  nous  sont  connus  que  par  le» 
quittances  conservées  à  l'Hôtet  de  ville.  Nous  trouvons  en  1370  une 
«  quitance  de  domages  donnée  par  Thieteinans  de  Huntenges,  abb^  de 
St^Avold,  par  Jehans  de  Crehanges,  cbivelliers,  et  par  Jehan  de  Flaoï- 
berch,  escmiecs,  lors  de  la  délivrance  d*un  de  leurs  hommes,  Dominé 
Bertrand  de  Dionville,  détenu  prisoimier  pendant  quelque  lenipn  par 
les  Messins» Jean  de  Bung  ou  de  HionvUle  entreprit  sans  doute  de 
venger  l'injure  faite  à  son  parent.  Après  avoir  *  pourehas.sief.  fait  H 
poiirteit  plusieurs  '^vU'ï^  injures  el  dapuiaipos  n/  cifains.  manans  rl 
liabitans  de  la  citeil  du  Mes,  à  lour  houunes  el  soubgiSf  à  iour  bieas 

'j  Paris:  Turentaire  des  h'Ilres  de  la  chanccUcrie  de  Vie,  p.  Ittk 

*)  Histoire  de  Meie,  pnr  1rs  Hf'nédictin»,  preuves. 

*)  Arctùtts  de  Jiatutch,  n''  hh2. 

*)  EùtMrt  de  Mèt»,  par  les  BéaédîcUns,  preuves. 


pt  s\  Inur  ohnsp.  tant  on  prîfo  Ho  poqis  d'homme,  de  bestes  ef  d'autres 
biens  .,  il  fait  <mi  137()  son  •  liailé  de  paix  •  avec  la  cité  et  prie  ses 
cbors  soirrneurs  -  Monss.  .Ichan  de  C.rehenjîes,  chivollirr,  siirnour  de 
Raville.  et  Doniixonl  Jehan  d«»  Raville,  escnier,  sijrnour  de  Ranesiorf*, 
d'apposer  leurs  sceaux  à  ses  lettres.  Par  luie  lettre  de  ionvcnance 
flalée  du  même  jour,  Jean  de  Bung  s'engage  à  servir  les  Messins  en- 
ver»  et  contre  tous,  excepté  les  sires  de  Oéhange  et  de  Raville  au 
service  desquels  il  était  attaché*). 

En  1389,  Jean  de  Créhange.  chevalier,  donne  une  quillance  aux 
Messins  pour  tons  les  donunages  qu'il  lui  avaient  faits  ainsi  qu'à  dé- 
funt son  père*).  11  s'agit  sans  doute  du  chAteau  <le  Roden-sin*-la-Sarre, 
que  nos  sires  tenaient  en  lief  d(\s  ducs  de  I^orraine.  cl  que  les  Messins 
avaient  détruit  auparavant,  avec  celui  de  Dillingen,  dans  une  sortie 
c»intre  les  l^orrains. 

A  la  même  date,  noire  sire  déclare  «que  les  magisirats  de  Met/ 
lui  ayant  donné  cent  llorénées  de  terre,  c'est-à-dire  une  pension  de 
cent  florins,  payable  en  deux  lernu's,  à  condition  de  les  servir  envers 
et  contre  tous,  exce|)lé  ses  parents  jtisqu'au  qiialriènie  degré,  s'il 
arrivoit  (|u*il  les  re<.'Ut  dans  ses  forleres.ses  et  les  soutint  contre  les 
Messins,  il  seroil  obligé  de  rendre  à  ces  derni<'rs  leur  lettre  de  pen.sion, 
lacérée  et  caticellée,  et  les  Messins  de  leur  côté  seroient  tenus  pa- 
reillement de  lui  rendre  celle  (|u'il  leiu*  avoit  donnée  à  c(»tte  occasion, 
et  par  laquelle  il  s'engageoil  de  les  aider  de  ses  con.seil.s,  d'agir  pour 
eux  dans  les  rlilférentes  journées  qui  se  liendroietil  et  d'aller  partout 
f)îi  ils  jugeroient  à  propos»'),  .lean  de  Créhange  resta  lidèle  au  service 
de  la  cité  qui  lui  paya  pension  jusqu'à  sa  mort,  (ieorges  Aguislaire. 
cilain  el  aman  de  Metz,  reconnaît,  en  avoir  reçu,  pour  et  au 

nom  de  .lean.  sire  de  Créhange,  chevalier,  deux  estaies,  chacime  de 
ciiupianle  petits  llorins,  à  onze  sols  messins  pour  le  florin,  que  les 
niaître-échevin,  les  treize,  /*  routes  ftircis  (sic)  et  la  communauté  de 
Melîî  lui  doivent  «  por  sa  peucion  quil  ait  acoslumeit  davoir  che.scim 
an  sa  vie  durant  » 

IV. 

Comme  seigneur  de  Raville,  .lean  de  Créhange  était  devenu 
vassal  de  Wenceslas  de  Bohême,  duc  de  Luxembourg.  Lorsqu'on  1371 

1)  Histoire  de  MeU,  par  les  Bénédiclins,  preuves. 
«)  Idem. 
•)  Idem. 

*)  Ardu  reu  de  Heinadi,  n"  958. 


—  74  - 

ce  demier  déclara  la  guerre  À  Guillaume,  duc  de  Juliers,  et  à  Edouard, 
duc  de  Gueldreü,  pour  maintenir  la  liberté  du  ((Hunicn  <>,  \*iolée  sur 

leurs  lerritoire»,  les  vassaux  dos  bords  de  la  Niod  répondirent  à 
l'iitipc!  de  leur  suzerain  et  se  trouvèrent,  avec  Richard,  marénha!  de 
Daun,  à  la  sanglante  bataille  de  Baeswiler.  qui  eut  une  issue  niai- 
lietiroH^c  pntir  If"<  Tjixembourjreois.  WCiii  rsln?^  demeura  pri«onnipr  avpi- 
bi'aiu  j»u|»  di'.  iu>blf.«i  chevaliers  parmi  les<pifis  un  <  itc  .It-un,  mmle  tk 
Sului,  et  Philippe,  stîigneur  de  Florange.  Il  fut  retenu  pendant  onze 
mots  en  captivité  el  ne  dut  sa  liberté  qu'à  rintervf^ntioa  de  TEmpereor. 
Par  un  diplôme,  en  date  du  26  juin  1872,  l'argent  pris  sur  les  prison- 
niers devait  leur  être  restitué  avant  la  St-Remy  et  tous  les  enfEBfe^ 
menls  contractés  par  eux  devaient  être  considérés  comme  nuls  el 
non  avenus.  Mais  il  ne  parait  pas  que  cette  décision  impériale  lot 
respectée. 

Le  sire  de  Créhange  s'était  rendu  à  cette  guerre  aci  ompagné  dp 
plusieurs  éfiiypr^f,  de  C^nrinan  de  Fnrbach,  de  Renier  de  Hev-,  ilo 
MaHii>  (If  W  ybeluigen,  de  I>ietz  de  Berris,  de  Dietz  de  Loup-tt m,  «le 
Nicolas  de  HistrolT.  Plusieurs  d'entre  eux  avant  été  faits  jui.-tninier.s 
notre  aivv  |»aya  leur  rançon  el  les  déduitiuiagea  pour  les  pertes  quili 
avaient  éprouvées  à  son  service.  En  1375,  «r7<«  mmtUi^a  cordes 
Haifastm^j  Renier  de  Heyi^,  écmycr,  déclare  qu'il  a  été  fait  prisonnier 
dans  la  guerre  en  Gueldres,  en  ootnbattant  pour  Jean,  seigneur  de 
Oéhange»  qui  Ta  dédommagé.  Son  sceau  apposé  à  la  lettre  de  qoit« 
tance  porte  un  écu  à  trois  chevrcMis  brisés  avec  la  légende:  nfXiXIBR 
DE  HEIS*).  Kn  1375,  "  det  ncuteii  dinsfaycs  i:or  dem  heylUjvu  Wn  mU 
(laye^,  Renier  de  Heys,  (  "oneman  de  Forbach  et  Mat  bis  de  Wiebs  litcrn. 
écuyers,  reconnaiï^^ent  nrnir  été  dédommagés  par  Jean  de  Cu  lian^», 
chevalier,  pour  les  |>eiit  <  e<~iiyée>  h  son  serviii»  et  pour  !ii  yiim^u 
subie  à  k(  Miite  de  l;i  h;ilai!lf  île  |{;ie>\viler  (da/-  wir  uns  baltlful  vor 
wol  bezalt  von  ^ullicheuie  i^i'v^^•^tkla^^.■H',  koste,  schaden  und  Verluste 
die  wir  gelieden  Itaot  des  gewentkninses  halff  do  wir  gewangen  wurden 
in  dem  Stride  zu  Baestwilre  in  guUidter  Lande  bie  imaerm  lieb« 
hem  iohaxi  von  Oiediingen,  Ritter);  ils  renoncent  aussi  à  toutes  pré* 
tentions  envers  Wencedas  de  Bohème,  duc  de  Luxembourg,  du  chef 
de  leiu"  emprisonnement,  comme  aussi  envers  le  pays  d(^  Luxembotuy 
el  les  autres  pays  soumis  au  duc  VVenceslas*;.  Enlin  en  1H77, 
tag  nadt  Stc  Gcrti  udm  daye*,  Jean  de  IJisecken,  i  hovalier,  reconnaît 
avoir  reçu  de  messire  Philippe,  curé  à  Guînglaoge,  80  florins  eu  or 

1)  Archiirs  de  JteinacJi.  n"  659. 
idem,  n"  ööa.  Voir  pièce»  jiutliücaüv«»,  n«  18. 


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-  75  — 


et  plusienra  antres  soinme!>,  a.^}'i{îné«8  sur  ^Bnapadt*  et  le  moulin  de 
^Bussden»  dit  ^Wypp&rmiMe  le  tout  de  la  part  de  Jean  de  Cré* 
hange,  et  à  cause  de  feu  son  beau-frère  Dielz  de  Berris'). 

V. 

En  1378,  iiolic  siir  prit  part  à  une  nouvoUn  expérlition  du 
des  Vo^^.  «  En  cpIIp  année  fut  occis  Pcrrin  Baudoche  fils  du  aei- 
jmeur  Arnoult  Baudodie  et  li  fils  Burtignon  Paillât  en  une  chevauchée 
que  firent  ceux  de  Wernesperch  sur  ceux  de  Bitche.  les  renconlronl 
et  m  prinrent  bien  iiii**  on  plus  »*).  Dom  C^hnet  dit  avec  plus  de 
prccision:  «En  1378,  dans  une  chevauchée  que  Tirent  ceux  de  Var- 
nei<berg  sur  ceux  de  BitcUe,  ceux  de  HiU  he  les  rencontrèrent  el  les 
battirent,  U  y  en  eut  environ  quatre-vin^i  de  fait  prisonniers  et  plu- 
sieurs nobles  bourgeois  de  Metz  y  p(  rdirent  ki  vie,  comme  Perrin 
Baudoche,  le  fils  de  Burtignon  Paillât  et  plusieurs  autres  » 

Lehmann*)  nous  apprend  l'oocasion  et  le  résultat  de  cette  prise 
d  armes.  Les  quatre  frères  de  Bitche,  Haneman,  Simon,  Henri  et  Fré- 
déric élevaient  des  prétentions  contre  les  sires  de  Lichtemberp  aux- 
qjiels  ils  réclamaient  la  dot  d'Agnes  de  Liclitemberg,  leur  mère.  Ceux- 
ci  lirent  alliance  avec  les  comtes  de  la  Pplitc-Piene,  les  sires  de 
Kénétrange,  de  Kirkel,  de  Ha  ville  et  de  Ci  éhanjic  Après  plnsieurs 
in<  (ir.^ions  dont  le  <  <)i))U'  de  Hit<'he  eut  beaucoup  à  .suuIVrir,  les  quatre 
frères  se  décidèrent  ù  luire  lu  paix  et  à  renoncer  à  leurs  préteutioiiû 
pour  la  durée  de  cinq  ai»  (mois  de  mai,  1377).  Mais  cette  trêve  fut 
mal  observée  par  une  partie  des  seigneurs  alliés,  qui  avaient  sans 
doute  des  réclamations  à  faire.  L^année  suivante,  dans  un  combat  près 
de  Lutselstem,  ceux  de  Bitche  firent  prisonniers  92  dtovalieis  et 
écuyers  qui  l'  ur  étaient  opposés,  et  ne  leur  rendirent  la  liberté  qu'a- 
près on  an  de  détention.  La  réconciliation  fut  .sc  ellée  par  le  roi  Wen« 
ce^ila.«.  qni  se  trouvait  h  Strn'-hourg.  Ce  n  est  quen  1383  que  .lean 
de  Créhange  lit  sa  pai.x  <l«''liiiilivo  nvec  les  sires  de  Hitcho,  et 
corUa  avec  eux  au  sujet  de  tous  les  ditlérends  (vordcniDge  spcniie  uud 
slosse)  qu  ils  avaient  eus  ensemble. 

Les  archives  de  Reinach  reulernieiil  quelques  documents  qui  se 
n^iportent  à  cette  expédition.  En  1383,  Honsel  de  Blumenau,  Talné, 

•)  Arc/itves  de  H^tuttA,  n*  671, 

')  Paul  Ferry  :  (Mmrcatiotu  séctUairex,  11,  46. 

Dom  Calmât:  IMiee  de  Loming. 
*i  Ldunann  :  UrkundliAt  (MUdMe  der  Orß/tdurft  Memm-tdelUmberift  H, 
1»  partie^  p.  221,  m,  887. 


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—   76  — 


et  An.scliii  LaiÉij.iitli  »Ic  lUlchc  déclarent  quils  ont  fait  un  arrango- 
ment  arec  .lean,  »eigncur  do  Cr^%an(tP,  el  t«ß^)  aidant«,  a»  sujet  ^ 
dommages  épnniréti  de  lonr  pari*).  En  1385,  Tanorède  de  Winderk, 
^uyer,  déclare  que  Jean  de  CK^hange  l'a  indemnisé  pour  Im  pct\tv 
qu*U  a  éprouvées  «  in  dem  Criege  als  Wed^eslieiin  gebrochen  wart  » 
Fax  1392,  Clcschin  Koch  de  RetSftwiUer,  dornonrant  à  Puttelan^îe,  iV^ 
c'Iare  avoir  ronipté  avec  Jeiui,  »eigneur  <I(^  Clréhange,  au  snjoi  (1o> 
portes  of  flommagros  qu'il  -a  osstiyi's  et  do  rcnipri-onnptnonf  (ju'il  a 
subi  à  son  sorviro  dans  la  triu  irt'  (  onlro  les  seiftnears  de  iiitclip;  il 
reronriaîl  avoir  louché  une  iudcmtiitc  de  50  llorin.«?").  Enfin,  en  1395. 
n<»lre  sire  sert  encore  de  caution  à  .laci|nes  de  Raville,  seijfueur  tic 
|ia;:sloul,  poiu'  la  soinnie  de  500  ll(»rins,  envers  (îuillauiuc  de  l'ulle- 
lange,  ù  cause  des  pertes  et  dommages  éprouvés  par  feu  son  père 
Jean  de  PuttelangCf  lorsque  ceux  de  Bitche  le  firent  prisonnier*). 

n  parait  résulter  d'autres  quittances  que  les  seigneurs  de  Mets, 
Perrin  l)audo<<he  et  le  fils  de  Burtignon  Paillât  n'avaient  pris  part  à 
celte  chevauchée  que  comme  aidants  el  servants  des  sires  de  Raville 
et  de  Créhange,  et  à  cause  des  tiefs  qu'ils  tenaient  d'eux. 

VL 

P(;rrin  ûv  1  (»i<lieville,  qui  avait  cess«'  de  vivre  en  IHtiO,  n'avail 
laisse  (pi  une  fille  unique  et  hciilièie,  Maliaiii,  <pii  c|)t»usa  .îean  do 
Mengen,  écuyer,  Iiis  de  Jean  de  Mengen,  chevalier,  avec  lequel  elle 
e»«t  mentionnée  en  1B78  comme  seigneur  et  dame  de  Hdfédange.  Ib' 
haut  étant  morte  peu  après  sans  postérité,  Jean  de  Créhange  et 
Georges  de  Bàcourt,  qui  étaient  les  plus  proches  agnats,  se  parta- 
gèrent la  succession  de  Torcheville  qu'une  nouvelle  alliance  apportera 
un  peu  plus  tard  tout  entière  à  la  maison  de  Créhange. 

Voici  deux  documents  ipii  établissent  cette  succession  en  faveur 
de  nos  sires,  en  réglant  (juelques  charges  qui  en  r-é<ullaienl.  En  1386. 
' /o/f  sfrnfiil  Jour  an  ntoir  dr  mvj  ,  (rérard  de  liaraucourt,  chevalier, 
fceonnail  avoir  re(;u  des  niaitis  de  sire  Jeun  de  Ui-éhauge,  chevalier,  el 

'j  Ardtives  de  Ueinach^  n*  743. 
«j  Idem,  n"  791. 
*)  Idem,  n*  888. 

*i  Idem,  914.  En  1418,  Conrad  Kayer,  évéquc  de  Metz,  règle  encore 
un  diiït'rend  survenu  entre  messire  Iran  f-oîiier  de  Virey  ft  Tiirqiips  de  Haville 
U  s'agissait  d'une  récumpense  récia»nee  par  Jean  de  Virey  el  Jean  Lohier  de 
Virey,  pour  dommages  soufferts  par  ces  derniers,  de  la  part  da  aeigneur  de 
Bitche,  à  la  bataille  dtvant  Petite- Pierre,  à  laquelle  assistaient  les  réclamants  pour 
le  service  de  Jean  de  Raville  et  de  Jactfues  de  KaviUe,  son  frère  (note  de  JPt»U  Furyy 


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—  77 


(ic  (îeorîîes  de  Bâ<onrf,  ôouyer,  une  (rortainc  «ommo  f>n  docompfp  do 
lu  sonntio  d«'  (|iialr«»  l  onts  livros  nipssiiis  doivent  lui  payer  (»oin" 

Jacotiiin  Üdi'üe  et  Maiguerite  de  liai aiieourl,  sa  eotnine  «  pour  cause 
d  uue  leltie  faiijuut  mention  de  la  ^îunnne  de  sexaulu  livieea  de  terre 
que  inessire  WUlame  de  Tnnilleir  avoit  a:<sigaeit  a  dame  Jehenne  de 
Haralcourt,  femme  audit  niettsire  Villaïue  »,  dont  le»  susditH  sont  hoir» 

Ell  1389,  ^fff»  momiaffe»  naât  fier  drier  Kumge  doge  »,  Simon,  le 
bâtard,  de  Castel,  déclare  que  feu  sire  Perrins  de  Dorswilre  devait  à 
feu  son  père,  sire  Stebidn  de  M()rs|>ercli,  une  »oinine  de  80  florins, 
j>rîx  d'un  eheval  entier  à  lui  vendu  :  Poineignon  et  Bertram  de  Castel, 
«des  vorgenannten  herrn  Stebelo  eli<'he  siino»,  ont  hérité  de  cette 
créance  et  lui  t  ii  nnf  ftiit  don.  Jean,  seigneur  de  Créhange.  et  (feot^rc^ 
de  liâcourt,  iurünrs  itc  l^errin  de  IJur^Ure,  lui  uul  payé  la  üununu 
eu  question  *}. 

Cet  héritage  comprenait,  outre  la  baroimie  de  Torchcville,  une 
part  dans  la  seigneurie  de  Helfêdange,  i><)ur  laquelle  Perrin  de  Torehe- 
Tîlle  avait  reconnu  être  homme-lige  de  Tévèuhé  de  Metz,  en  1847. 

Vers  la  même  époque,  notre  sire  acquit  encore,  à  prix  d'argent, 
une  partie  de  la  seq^eurie  de  Sierck.  Else  von  Helfeldingen,  Jean 
Perrin  de  Busch  et  Jeannette  de  Seilbacli,  sa  fenuue,  déclarent,  m 
138C,  avoir  vendu  à  Jean,  seigneur  de  C.rébange,  IcMir  parent  et  auii, 
la  part  de  la  seigneiuie  de  Sierck  qui  leur  était  adv.  luie  par  le  décès 
de  leur  cher  neveu,  Jean  de  Sierck,  seigneur  d'IUiijgeu,  veule  réalisée 
moyennant  220  llorins  de  Mayence'j. 

vn. 

Wenceslas  I*',  duc  de  Luxembourg,  mourut  en  1383.  H  était 
parvenu  à  éteindre  en  partie  les  dettes  dont  Jean,  roi  de  Bohème,  et 
Charles  IV,  son  fils,  empereur  des  Romains,  avaient  grevé  le  pays  de 
Luxembourg.  Le  roi  Wenceslas,  qui  lui  succéda  comme  duc  de  Luxem* 

boui'g,  suivit  malheureusement  les  traces  de  son  pèr(^  et  de  son  aïeul, 

et  fut  un  véritable  Uéau  pour  se^<  pays  héréditaiies.  Il  fit  des  em- 
prunts considérables  qui  l  obligèrent  à  aliéner  s(tn  dninaiiu'.  d'abord 
par  des  engagement«  ptirticl--.  cf  bientôt  par  l'engu^'  iucuf  du  pays 
tout  entier.  En  13M8.  il  <  ii;ia,:,  u  ic  duché  de  Luxeml)ourg  à  Jitsse, 
inarqui>  de  Moravie,  ^i>ii  ciaisin.  I^es  électeurs,  lassés  enlin  d'un 
prince  qui  compromettait  la  dignité  iuq>ériale  par  ^on  iucouduite  et  la 

Arditces  ik  Hemach,  n*  WUl* 
«)  tdem,  n>  884. 
Idem,  n*  flOS. 


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—  78  — 


puissance  de  TEmpire  par  son  incurie  et  sa  nondialance,  le  dépcfièrait 
comme  rot  des  Romains  en  1400  et  élurent  à  sa  place  Robert,  doc 
de  Bavière. 

Le  sire  r]*-  Créhaiige  avait  de  justes  réclamations  à  faire  \'aloir 
pour  la  part  qu'il  avait  prise  et  les  pertes  qu*U  avait  subies  i  la  bsr 
taille  (le  Baeswiler,  et  après  dix  an:*,  il  n'avait  encore  revu  aucun 
dédonuirnsfornent.  Néanmoins,  il  vécut  dabord  en  bonne  intpl1i?pn'^e 
ave<-  !<•  null  venu  <uiivprain  et  parait  même  avoir  joui  de  sa  considé- 
rai n»n  an  t  otiipromis  passé  en  1385  entre  Weii(  <'<las.  roi  des 
Hoinaïuï-  et  de  Bohême  et  duc  de  Luxembourg,  d'une  pail,  et  Jeaii, 
duc  de  Lorraine  et  marquis,  d'autre  part,  au  si^et  du  château  de 
MarcfaenvUle  et  dépendances,  fief  mouvant  en  partie  da  duché  de 
Luxembourg,  les  arbitres  nommés  par  le  roi  Wenœslas  sont  Hotrt, 
seigneur  d*Autel,  et  Jean  d'Orley,  prévôt  à  Luxembourg;  les  arbitres 
du  duc  de  Lorraine,  Henri  d'OgévOler  et  Pierre  de  Rapwiler,  cheva- 
liers: le  sur4d>itre,  choisi  par  les  deux  parties  est  Jean  de  Orirrhau/en^}. 

Mais  voyant  que  ses  réclamations  demeuraient  sans  eti'el  et  que 
lo^  rpssoiirces  du  pny«  de  I^uxembourg  s'épuisaient  par  de  nouveaux 
engagements,  il  rn'  riai,rnit  pas  de  se  déclarer  ouvertement  contre  smt 
souverain.  On  fît  il  .même  dire  à  des  historiens  conlomporains  que 
«  Weiiccslas  trouva  dans  les  sires  de  Créhange  de  redoutables  adver- 
saires qui  contribuèrent  puissanmient  à  sa  déchéance  »  C'est  sans 
doute  leur  attribuer  un  rôle  exagéré;  mais  du  moins  ils  ne  durent  pw 
négliger  de  faire  valoir  leurs  griefs  auprès  des  électeurs  arec  lesqueb 
ils  avaient  des  liaisons. 

Notre  sire  prit  enfin  le  parti  de  se  faire  justice  à  lui-mêroe  et 
fît  appel  à  ses  hommes  pour  envatiir  le  pays  de  Luxembourg.  En  1H9Ô. 
•  (Ifs  audmi  dut/es  nah  den  heiligen  Jars  dagc^y  Maihis,  abbé,  et  tout 
le  couvent  de  Juspeirh  (Justemont)  déclarent  que  Jean,  sei^nonr  <te 
Créhange,  a  rcniis  en  liberté  fptoltpios  pnnvro«;  sujets  de  rahbayc,  lic- 
mcnraut  à  Buding,  faits  pri.«*tjnni(  i  s  par  .<t  s  s«'rviteurs,  et  qu  il  les  a 
déiiummagés  poui-  les  pertes  éprouvées  ''  .  I,  année  suivante,  de  con- 
cert avec  Emich  de  Daun,  il  lit,  dans  lu  prévôté  de  Thionville,  une 
nouvelle  incursion  qui  fut  marquée  par  des  saisies  de  biens,  des  pil- 
lages, des  incendies,  des  morts  et  des  prises  d'hommes.  Les  manaobi 
de  la  justice  de  Machem  lui  tuèrent  son  lUs  et  plusieurs  de  ses  «er* 
viteurs.  Les  nobles  hommes,  commis  à  la  ^rde  du  pays,  se  levèrent 

V  WUrth-Paquet:  CharU»  Lttxeuib.  an  1889. 

V  MmtÊtfH  du  curé  d«  Créh«n(«. 
*i  Aréhitet  de  JUtnadit  n*  9ttl. 


aussi  pour  venir  ù  sa  rencontre  «  und  lantgewei  /ii  dune  » .  Un  combat 
s'engagea  près  de  Distroff  où  ceux  de  Luxembourg  forent  jetés  à  tonre, 
plusieurs  d'entre  eux  tués,  et  d'autres  faits  prismuiers  et  mis  à 
ranijon.  En  1396,  *miiwaàeH  nach  des  hmH^  Jaresdage»^  Ropredit, 
seigneur  de  Florange,  Jean,  seigneur  de  Milberg,  Jean  de  Soleuvre, 
chevaliers,  Bartholomé  et  Pierre  Voyss  de  Rettemberg,  Jean  de  Kanlfen 
et  dix-sepl  autres  reconnaissent  qu'ils  ont  été  faits  prisonniers,  dans 
un  combat  près  de  Distroff,  par  Eniich  de  Daun,  seigneur  d'Oberstein, 
et  par  Jean,  seiemeur  de  Oéhange;  ils  promettent  do  ne  pas  tirer 
vengeance  de  leur  défaite  et  de  leur  emprisonnement.  Les  six  pre- 
miers apposent  leurs  sceaux  ù  uetle  déclaration^). 

Notre  sire  uiourut  sur  ces  entrefaites  avant  d'avoir  vu  la  paix 
rétablie  avec  le  pays  de  Luxembourg. 

Dans  un  traité  d'alliance  conclu  le  18  mars  1898  (anc.  style) 
entre  Philippe,  comte  de  Nassau,  agissant  au  nom  du  roi  des  Ro- 
mains, d'une  part,  et  la  ville  de  Metz,  d'autre  part,  «Jehans  de  Cré- 
banges»  est  formellement  exclu  avec  d'autres  princes,  comtes  et 
se^neors. 

Vin. 

Jeun  l*""  moui  iit  avant  la  date  du  1'''"  septpuibre  1398.  Son 
épous<',  Henriette  de  l-'urbaeh.  ((ui  n"est  pus  nientiunnée  une  .^^eule  fois 
dans  les  nombreux  dn'  uuieul^  (|ui  le  coneeiiieiit.  l'uvait  saus  dniile 
précédé  depuis  lon»ifleuips  dans  la  tombe.  Nous  u  a  vous  pas  pu  ivuiiir 
toutes  les  lettres  de  reprises  de  notre  sire.  Nous  .savons  seulement 
qu'il  était  vassal  du  duc  de  Luxembourg  poiu*  les  chftteaux  de  Ra- 
vîlle  et  de  Wamesperdi;  du  duc  de  Lorraine,  pour  le  diàteau  de 
Torcheville,  la  seigneurie  de  Forbaeh,  et  Roden,  sur  la  Sarre;  de 
révêque  de  Metz,  pour  Puttelange  «  m  J^^ertiial»^  et  les  paroisses  de 
Téting  et  de  Lellinu  -  i  En  1871,  il  siège  à  la  cour  des  nobles  vassaux 
de  Sarrebruck,  qui  rendent  une  sentence  entre  Jean,  comte  de  Sarre- 
brui'k,  et  Eberhard  von  Wolfsteiu,  au  sujet  de  l'héritage  de  Bischols- 
lieiin'''.  Ru  1.H87,  il  reconnaît  avoir  reçu  de  l'évêffue  de  Verduîi  la 
sonuiie  de  50  écus  de  bon  or  et  juste  pnids  pour  le  ternie  de  la 
Saint-Martin  dernier,  qu'il  lui  devait  pour  hommage <). 

.leau  l"  jouit  auprès  de  ses  contemporains  d  une  grande  consi- 
dération, justifiée  pai'  sa  loyauté,  sa  valeur  et  raccrois.semenl  de  sa 
fortune.  Nous  le  trouvons  choisi  comme  caution  par  Jean  et  Irme- 

>;  Archicen  de  Eeùuichy  n*  9ôU.    Voir  pièces  juslilicativea,  u"  21. 

*)  Voir  pièCM  jaBtificalives,  TOf»  19  el  80. 

*)  Kremcr:  Aräerniixche  Grurhlet^ter,  If.  522. 

*}  Mets:  Jwwwteîw  de»  Archice»  du  Boy,  registre  1, 


I 


-  80  - 

t<iiide,  seignoiir  et  daine  de  Roiilay,  par  Jean  d'Apreinont,  seigneur  de 
Forbach,  par  Jean,  vonô  dUnnolstein.  p-Av  l'liili|)pe,  cointe  de  Na->aii- 
Sarrpbriit  k.  envers  divers  sei»!:nours'j.  .lean  laissa  cependant  une  ^u<- 
cescion  nlint-e  de  dettes.  Pour  sul)venir  aux  frais  de  ses  derui»'rf> 
exiH'dilions  et  pour  indriiiiii.s»u  .-«es  aidants  et  scrvautä^  il  avait  besoin 
de  certaines  soiiunes  d  ajgent  qu'il  avait  empruntées  à  HenoediiD  et 
Gotsehalk  de  MoDtabaur,  juifs  demeurant  &  Trêves,  usuriers  souveot 
iiOHunés  à  («lté  époque.  En  1391,  les  deux  cr^ciers  déposèrenl  l'bez 
TMelomaii,  cellerier  de  rat^bevéque  de  Trêves,  plusieurs  atHes  d'vbli* 
galion  sceIK's  par  Jean,  seigneur  de  Créhatige*).  L'ne  lettre  de  vàù- 
tionnement  de  1394,  donnée  par  Arnold  de  Sierck,  seii^neur  de  Knuiei)- 
hvTjJ.  nous  apprend  que  notre  sin»  devait  à  (.le<f  liiii  de  \Vanifs|X'rf li 
la  sotuiu(>  de  iOO  llorins  pour  laquelle  il  lui  payait  11  UuriiLs  d  tutérêt 
ttiiiuiel'). 

Jean  I"  eut  pour  eui'aub: 
P  Jean  U,  qui  suit; 

2*  MicolaH  de  Gréhaiii^e,  mentionné  connue  mort  eu  1B99:  il  fut 
tué  en  1395,  dans  une  course  qu*il  Gt  dans  ta  prévôté  de  Tbion- 
ville,  par  les  gens  de  ta  justice  de  Kœnigsnmeher; 

3*  Hildet^u^c  qui  épousa  en  1382  Frédéric,  seigneur  de  Montdair. 

Son  père  lui  donna  600  florins  un  dot,  pour  lesquels  elle  «lut 
renoncer  «'i  tous  les  antres  biens  de  Créhange  à  rext-eplioii  de 
'  Milenber  >  ■*).  Cette  (int  n'était  \n{<  encore  pMVfV  deux  ans  plu^ 
lard  ('{  notre  sire  fui  ubli;;ù  il"en«ia{jer  à  Fiédéru;  de  Mwt<!uii' 
sa  mollit'  de  Warnesperch,  le  cliâteau  et  la  baidieue,  jusqua»! 
reuibüiusenient  des  six  cents  florins.  L'acte,  émané  de  Kr^'ilérit, 
est  scellé  de  suu  sceau  aux  armes  de  Montdair:  mu'  cl'-fl.ài 
sceau  d'Ifildegarde  avec  deux  écossons,  l'nn  aux  aniies  de  Mont* 
clair,  Pauire  aux  armes  de  Créhange,  et  du  sceau  de  Géninl 
d'Esch,  abbé  de  Bouzonville:  deux  faeesy  ^t'^es  ih  tûuHrmr, 
5  et  S*).  L'union  de  Frédéric  et  d'Hildegarde  parait  Hre 
sans  postérité  : 

4"  Elisabeth  ou  Lys<i  de  Créhanîie,  citée  cti  danf?  un  ade  ilc 

|>arlat'(!  avec  son  f'rcic,  auquel  elle  abandontu'  -c-;  biens  [xnir  la 
;i$umuic  ÜC  àOO  iloriitö.  Elle  est  eiieurc  uieiiliuiiuét.'  eii  14Ûâ,  ^ 

Ardiira  de  ifeimuft,  pas^im. 

2)  Idem,  n"  Ht»2. 
»t  Mein,  itô4. 
*)  Idem,  n»  7»t. 
•)  Idem,  vfi  784. 


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i 


81  — 


]>arait  èlrc  morte  o^ibataire.  Nous  trouvons  encore  un  bâtard, 
Iiis  de  Wirk'h  ou  de  Jean.  En  1371,  <  Ihcmas  basiart  voit 
CriehiitgeH  »  a  vendu  un  cheval  au  duc  de  Lorraine  pour  85 
vieux  florins,  dont  il  a  rei^u  40  en  à  compte.  Il  use  du  sceau  de 
Wiric'h  <1<'  (  .r('lia»(ce.  Il  est  encore  mentiomié  en  1384*). 
Le  sceau  de  Jean  I*'  tic  Oéhange,  assez  bien  i-onsorvé,  sauf  la 
l«'«ïon(lo  (jui  est  illisible,  se  Iroiive  appeiidu  à  un  acte  de  1378,  par 
!cfjii(>!  il  l'ci-fiiinaît   t|iie  son   iniroiit,  (îefn-jr-  de  H'if<>in*(.  luti-- 
tiliit'  i'uulKHi  poiii'  lui  envers  Nieohis  dr  Üi^imli  -  .  i!  piu le  un  é(-it^s«>n 
fas«  é  su!Mn(»nlé  d'un  calque  à  visière  Imule,  et  cuiuuie  cimier,  ui> 
trousseau  de  plinues.   

Hommes  de  flefs,  aidants  et  servants  de  Jeai  |or  de  Crèhange. 


('<ili}fnon  de  ('liimiiiia!.  l.'Mio. 
Bertrand  de  liinnville.  IM70. 
Nit  uhe^  dt>  ('ierspa«-li,  éeiiyer,  1371. 
lîe^jiiin   de  Iîei<.  écuver.  1370. 
Ciineiiian  «Ir  l  oi  |  .u  li,  é»  uycr.  1375. 
Malliisde  \\  ibelingen,  é<  iiyer,  J37Ö. 
Owt«  von  Herrts,  é<'uyer,  1375. 
Jf>an  de  Bionvîile,  1376. 
l'errin  Baudoclic,  f  1378. 
Bumokin  Bandocite,  f  1384. 
Domeilffes  de  Tort.  1381, 
Jean  von  Vewil/,  f  1385. 
lieuse!  de  \Valderlinv;<'n.  13H7. 
Juliann  von  fiirtt-.  \'V.)\. 
Cles(  hin    de    l»ei>^u  illei .  deiueu- 

ranl  à  l'ulteianjfe,  13*.»l>. 
Bertram  de  Wibeiingen,  1.392. 
Henset  von  Lorricti,  1.S92. 
<'.U*Hf'hiii  de  Warne^pereli,  cliûle- 

laiii  h  Wanie»pen:li,  1394. 
Jean  de  Pultelange,  f  1395. 


<)  Archive»  de  JtHmtéh,  m. 
«)  Idem,  m. 


(îuillainne  «le  Pultelanire,  1;595. 
(lebnreliin  von  llonduu-eli,  1397. 
llatuan   Uoube^aeli   de  i..iciàlcui' 

her-  1398. 
.leaii  de  l'iele,  écuver,  1398. 
Weiler  de  Wyll/.,   deineuianl  à 

PutteUuige,  1399. 
Vulin  Snyder,  cliâtelain  h  Fallceu- 

berg,  1399. 
Geryn  de  Kebelenber);,  1400, 
Henne  lUierke,  MOI. 
Kiunierieh  von  dein  Noshauui,  1401. 
('.Ie.>'(-hin  von  Husen,  deiiunutuil  h 

\\'audrev!in,if'.  1 4U3, 
Nicolas  von  (  ici -piicli.  1403. 
Cleschin  Ah  uni.  lins  son.  140.3. 

m 

lleuiiu  von  Vppelsheiiu,  14i'3. 

Peler  von  Boys,  1403. 

Haïmes  von  Kud<'rchiii,  dcnieuraiil 

à  Geiuundeii,  1405. 
Lucas  von  der  Linden,  1405. 


6 


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—   82  — 


CHAPITRE  II. 

Jean  11,  sire  do  nr«''hanf:o,  1878—1431:  épouse  Irmenjranle.  T'I^-  .1  li.'rili«  re  il  Ar- 
nnttlt  -in;  ilo  l'itlan^'«'.  i;i8H.  -  -  Siuci-ssion  oluTée  de  Jean  É*"".  IHifH.  —  l'aix»i<- 
tmitive  avec  le  pays  de  Luxonibourg,  1401.  —  Guerre  des  «jualre  seigneurs. 
1402 — 1408.  Guerre  avec  le  voué  d'Hunolstein  et  le  comte  de  Spanhdm, 
1401  1110.  —  Différend  avec  les  sires  de  Haville.  1418. —  (lonrses  dans  lïvrrhé 
(ie  Verdun,  1425.  —  Reprisf  s  do  ^iffs  ;  arrière-llefs,  vassaux  et  olCciers  do  sire 

de  «.rehange.  —  Se»  enfants. 

t. 

Toan  H.  sin-t  île  Créhan'/e.  lil>  dr  .It  ua  1",  appai ail  comme  éeuyer 
en  l  'i78;  il  est  encore  noiiiiiié  écuyer  en  1H98,  à  la  mort  de  son 
pèle,  rendant  ces  vingt  aimées,  sou  nom  figure  dans  plusieurs  docu- 
nients.  Il  avait  épousé,  avact  1386,  une  des  plus  riches  héritières  do 
temps,  Irmengarde,  fille  d'Arnold  de  Pittange  et  de  Marguerite  de 
Biessen.  Ces  derniers  déclarent,  en  1386,  avoir  fait  une  donation  à 
l'autel  de  St-Pierre-de-Larochette.  Jean  de  Créhange,  gendre  des  [do- 
nateurs, et  Irmengarde,  leur  (ille  unsere  liebe  Tot  !>er  Irmgart  tub 
Pittiiijîen  des  gcnaniilen  .îolians  <'li(li  wip  -  apposent  leur.<  i^coaux  *). 
Par  cette  nouvelle  ^lliniK c,  !;i  fortnTu»  de  la  maison  de  Oéhauir*'  h- 
troiivîi  ff»nsi(lérablenieiil  aujimeiitée  et  nos  siiv*--  entr^vovaiVii!  un 
•  luiiiip  plus  va-^te  pour  leur  ambition  <'t  leur  aciivilé  Hau-  i  c  p.iv-  de 
Lu.\eiiil)ourg  (|ui  était  rejjardé  conniK?  la  terre  classique  de  I  héiuiHiif 
dievaleres(|ue  et  qui,  liepuis  un  .siècle,  fournissait  des  chefs  à  l  Eiii- 
pire  et  des  souverains  à  tous  les  Etats  de  TAllenuigne. 

Nous  ne  connaissons  pas  la  dot  d'Irmengarde  de  Pittange;  nuûs 
nous  savons  qu'à  la  mort  de  son  père,  arrivée  vers  Tan  1405,  Jean  11 
recueillit  en  héritage,  du  chef  de  son  épouse  : 
!•  La  moitié  des  sei{j;neuries  de  Pittange  et  d'Arloncourt,  I  nntrf 
moitié  ayant  été  attribuée,  par  un  }>arlagO  antérieur,  à  Loui-  de 
Pillante,  frèr(!  d'Arnold,  et  oncle  d  irmengaitle.  Aj>rès  la  moH 
>^!Uis  liéritiet's  fies-  enfant-;  de   l.nuis.   h   «-firmetiHe  de  Pittaiitîo 
reviendra  entièrement  à  un^  sires,  qui  eu  prendront   le  iiaui  el 
ajouteront  les  armes  aux  leiu's. 
2"  Une  pari  au  château  de  Larochelte,  tenu  alors  en  ('omniuii  par 
plusieurs  seigneurs  qui  nous  sont  connus  par  les  Iwtrgfrirâ  ou 
paix  castrâtes  qu  ils  Juraient  ensemble      Dans  le  bourglried  de 
1399,  nous  voyons  encore  figurer  &  la  tète  des  communs  sé* 
gneurs  le  nom  de  «  Amolt  herr  zu  Pittingen  und  zu  Dagestotl  •  : 

«M^^iV*»  dt  JtejwicA,  804. 

'^1  Ces  dncunicnls  int ('n  ssants  sont  imprimas  /a*fCfeff«o  dans  les  IVrifinifiM'. 
etc.,  de  Luxembuur];,  an.  lUîtl. 


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—   88  — 


(hiiis  (  t  lut  <!r  1412,  il  est  remplacé  par  «  .lohan  here  zu  Grechinge  », 
qui  deiuaiKle  aux  antres  cuinparsoniiim  d'admettre  dans  la 
(■(tmiimnaulé  du  b<)ur<!rrie(l  Jean  de  Créhange,  son  fils,  et  Thierry 
dp  Daun,  seijrneur  de  F'rurh,  son  gendre. 
IV  I  iir  tnu't  nu  château  Ue  Dajrslùul,  tenu  aussi  en  eouiinuii  par 
|iiu.-i(  ni  -  -ri^iu'iu's.  lu'riliors  des  sires  de  r)a<.'stoul.  Nous  trou- 
vons Jt'uii  iiii  (^1  Vlianjie  en  possession  de  sa  part  dt'.->  1U)3,  du 
vivant  d'Arnold  de  Piltanjçe;  te  qui  fait  supposer  que  son  épouse 
la  lui  avait  a|>portée  eu  mariage.  Nous  dirons  plus  loin  les  dif- 
férends dont  le  château  de  Dagsloul  fut  alors  Toceasion. 
4"*  Probablement  aussi  une  nouvelle  part  au  château  de  la  vieille 
Wamespereh.  Nous  savons  qu'Amoult  Ü  cTe  Pitlange,  vivant  on 
1281.  avait  t'ixtusr  (îobele,  lille  de  .iae<{ueft  de  Waniesperüb,  et 
ni«'<-e  de  iioéniond,  ar(  lievr'(jue  de  Trèven. 

En  IB'^îf».  ///  ^v^//^s^l//  ntich  St.  Kathvrinen  - .  Jean  l*errin 
von  |{u-rli  cl  .IciMuclif  f|(>  Scilliiicli,  <;)  rcnitue,  déi-lareut  avoir  vendu 
;i  Ji'îiti.  -riMiu  ut  t  ;iélian;x«*,  el  à  li  ineiii^iu  «ic  de  IMttaii'^e,  sa  feuiiue, 
U  til  [larl  tic  la  seijjneuric  d«'  .Sieirk  <*l  dépendances,  héritée  de  h'ur 
urveu  Jean  de  Sierck,  seigneur  d  lUiiijçen,  el  de  la  danu;  de  ßerbour;;, 
pour  un  pt  ix  d(>  cent  llorins  du  Kbin  Nous  avons  vu  à  la  même 
date  une  vente  pareille  en  faveur  de  Jean  1*'.  En  1394,  <  uff  Sé, 
MirMels  iwje*^  Jean  de  Crélian^re,  le  jeune,  déclare  avoir  vendu  à 
Kliilipiie,  comte  de  Nassau-Sarrebrurk,  sa  moitié  du  château  de  Haville: 
Jean  de  Baviilf  ayant  contesté  cotte  vente  à  raison  d'iui  (hdit  succes- 
soral ù  ce  château,  à  lui  dév()lu  par  le  décès  de  sire  V.suubaixl  de 
lîaville,  il  déclare  vouloir  le  dédoinniaprer  le  cas  échéant  Enlin,  en 
IBi).'),  '  uf  ih-ii  sonilnif  rirr  niis^  rs  heni  ()/f'nrts  lUuj  ^ .  Je;iii.  cnnite  de 
îSalni,  déclare  que  Jc-hi  de  (Irélmnsfe,  Iiis  de  Jean,  sci^nciii  de  i'.vv- 
luui«:«'.  l'a  dé«loiuuiaué.  eu  lui  payuut  la  somme  de  22(J  lluiiu-.  |mpiji- 
toutes  les  pertes  qu'il  lui  a  fait  éprouver  par  pillajfes  el  incendies, 
comme  aussi  pour  avi>ir  été  eautiun  p<mr  lui  et  U»j<  sîpus,  el  pour 
feu  Ysaiiibard  de  Haville,  de  lu  sonnue  de  220  florins,  (pie  lui  et  i^es 
panvreH  gens  ont  dft  payer*;. 

Dans  ces  deux  deniiers  documents,  Jeun  de  Créhang<i  apparaît 
comme  héritier  fh»  feu  Ysambard  de  Uaville;  c'était  sans  doute  du 

i  lief  de  sa  Ki^nd'mcre  Jeai  lté  de  Uaville,  éiJ<mMî  de  Jean  de  Forbach, 

qui  devait  être  sœur  (rVsambard. 

■  i  Anhiffs  ilr  Heinodk,  n**  85.  Il  y  n  erreur  évidente  de  date  dan»  ]*anftlv»e. 

8j  Idem,  n"  '.>i7. 
»)  Wtfiu,  n"  \m. 

6» 


-   Ö4  - 


n. 

,î«in  I*'  i'taii  mort  en  1398»  laüv^taiit  mm  misi»moa  obcVée.  L'un 
dt's  premiern  soin^  du  nouveau  scijcneur  de  Créhanno  ftii  d«  n'-^Vi 
(cltc  :^ii(tt'ssini),  (lo  mettre  ordre  h  ses  iiiïairc>  o\  <lo  ivtabMr  r«j«i- 
libru  de  ^am  buiiget  par  une  sa<re  adiiiiitislration  «le  avs  linan(i'>. 

î/uctif  se  cKUipösail  «l  iiti  < crlaiii  iiônibrc  »i<»  m'aiioos  sur  le  ilm 
de  LorraiiKv  r<^v<'f(ue  «le  8lra>lMHU''/.  le  cnniir  (|r  S|>niilioiiii.  li^  ••(nnlo 
de  Salin.   Il  -  sirc^  de  liitclic,  fl  -an-  'Unité  auj^si  .sur  le  \n\\y  *\f 
Luxembourg;  t-éri  créaMoes  proveiiaieiil  uu  (riiérilajies,  ou  <le  services 
rendus  à  lu  guerre,  ou  de  caulioiiö  füui'nies.  En  1398,   ^  doi  medaip 
m  $ent  Lima  ûagv  '  »  Haiienmn  et  FWâéric,  fr^vs»  comtes  de  Deai* 
Pontü  cl  sires  de  Bitdie,  déclarent  que  Jean  de  Crélian$!e  avait  m» 
lettre  d'après  laquelle  feu  leur  cousin  devait  cent  livres  messins  à  feo 
Jean  de  Forbach,  son  aïeul  ;  Us  lui  assignent  ime  rente  de  ciii  livrer 
sur  leur  saline  de  Lindres.  Ils  reronnaissenl  aussi  la  valeur  d'uiu'  iHire 
d'eni^iaiièrc  di*  la  lerre  di*  Dmiienktm^  erdt'e  d'abord  par  Wn  leur 
eousin  à  duillauiue  de  Dorsweiler  ef  ensuile  à  feu  Jean  de  Ferpadi. 
aïeul  du  sirt'  de  Crélian<^(?  ').  Kn  1  }0r>,  nous  trouvons  plu«i«'iir»  (|iiil- 
lanc<'s  di"  df  ('rf'ti;in^r«*  pour  tliverscs  «onunes  <|u'il  a  roques  tl*'- 

mains  lu  pu  \ùl  du  l'ont,  xi  l'attiuit  du  «iiic  de  Lorraiiuî^i.  Miii>  K' 
passif  paiuit  usoir  été  beauioup  plus  lonsidérable,  foii>lit(u'*  priiicij^iü«.'- 
nienl  par  li's  ubligatiuns  e(»ulrac*lées  envers  les  aidants  et  sernuilÄ 
qui  avaient  suivi  Jeau  1*'  &  la  jmerre. 

Notre  sire  procéda  d'abord  à  uu  partage  avec  sa  sœur  EUsabeth. 
l'autre  sœur  Hildegarde,  é|M)Uso  de  Frédéric  de  Montclair,  ayant 
uoucé  à  la  succession  moyennant  une  dot  de  600  florins^  pour  hupieU^' 
elle  li'uail  eu  engajière  le  «  bâtcau  dr  Wai  iir-pcrch.  Kn  1399, 
uehtäen  fri<l<njes  vor  iltm  heiligen  J^instdage  ^ .  Lyse^  fille  de  feu  Jean. 
sei[rneur  de  (.".réhaniie,  dé(  lare  (jue  son  freie  Jean,  seijrnenr  de  dréliaiig*'- 
a  parla*;»'  avec  elle  la  suiH-('s<ifin  délai^-éc  par  leiu'  père  et  leur  mèw 
et  ÎSicolas,  leur  frère,  tous     (  \ni\  niyne?n  vayder,  von  niyner 

müder,  und  von  Nielaus  muuui  bruder  den  allen  (iot  iiundc  Mai--^ 
voyant  ces  biens  dispersés  et  situés  en  pays  ennemis  •  da  ich  ban 
gesieu  da^  dieselbe  «liiler  etwas  weit  von  eyu  ligent  und  in  unfride- 
liehen  Landen  und  daz  ich  nit  wol  vermag  die  gûter  erweren,  tiQlzeii 
und  bantlmben  >,  eile  cède  sa  part  à  Jean,  nioyeimanl  400  fl»riiis  du 
Rhin  en  or  une  fois  payés,  ou  de  préféreni'e  40  ilorios  d*iiitérM 

Airlur,.-;  de  licimuli,  n"  Î>S(;. 

Dufuumy  ;  Liciutairt  de  Lunaiiu;  \  l,  1Ü2. 


85  — 


annuel,  qitVUe  le  prie  d'a^ftigner  sur  le^  rentes  qii*tl  tient  du  comte 
Simon  de  Sponheim,  et  sur  eellett  qu'il  tient  du  comte  de  Salin  au 
villap«'  de  Kiiche».  A  ce  parlairp  snni  intorvoniis  (lonrad  Bayer  de 
Bopj>tir(i  cl  (îeorjîes  do  Bâcourt,  qui  ont  appose  Icur«  sceaux 

Jean  II  s'nppliqna  ensuite  à  renilxtiirser  les  di'tles  nombreuses 
rl«''lai-"-ée<  Jean  de  ('.réhanfre,  ehf  \  iilici .  son  pvw.  î>'  l'"''  se|i(ejnl»re 
1  oliu  ial  la  «'our  de  Me)/  Hi'i  kuf  i[uv  i  iietiat  Ilowesson  de 
Iian«lrein(»nt,  notaire,  a  ((tnslaté  fpie  Jean  de  l'ieles,  éeuyer,  el  Mar- 
jtuerile,  sa  fenune,  ont  reeonnn  que  Jean  de  Créhange,  éeuyer,  a  rem- 
boursé «  tontes  debtes,  waigières,  revennues  >  contrai'técs  par  Jean  de 
Créhange,  C'he?alter,  son  père*). 

Dans  les  années  suivantes,  il  paie  à  Volin  Snyder,  chftt<'lain  à 
Falkeoburg,  12  livres  et  12  florins,  qui  lui  étaient  dus  par  son  p^^rc; 
il  fait  une  ctonvenlion  aNce  Klsti  de  \\  yl/,  veuve  de  Weiler  de  Wybî, 
demeurant  à  <  Pnttliiufcii  in  dtm  ColnhiUr  -,  et  s'en^^atie  à  lui  servir 
une  rente  viagère  rie  6  florins,  2  nuildics  de  seigle  et  2  muldres 
tfavoine,  moyennant  (|uoi  elle  retioncc^  à  toutes  ses  prétentions  ^  ut" 
aile  die  selioll  nii-^pTnfti»'  und  vonlenin^*e  von  man  srhafl  we^en  -  ; 
il  paie  sa  |>art  d  une  dellr  tic  lâO  Irain  -  :i  <i'  i  vtt  von  K''I)»'|i>!dM«r^f  : 
il  iiequitle  une  fh'tle  de  2ü(.)  livres  de  deni«  muiia»  lé*  par  >oii  pi  re 
envers  Meyger  Heinrielis  dv  Laie  (Tiereelet);  en  140Ü,  il  reste  red(^- 
vable  d*ime  somme  de  880  florins  envers  Niecdas  <le  Gerspaeh  et 
Catherine,  sa  femme;  en  1402,  tt  compte  avec  Nicolas  von  Ryten- 
hofen,  écoutèie  à  Sarrebrttck,  du  chef  de  Jean,  son  père,  et  de^  Nicolas, 
son  frère,  décédés,  et  hii  reste  redevable  de  76  florins').  En  1403, 
*  numdmj  m  des  heUigen  Crncù^  dag»,  Clcs<'htu  von  Husen,  demeurant 
à  WalderfinpKMi,  reeonnaît  qu'il  a  com|tté  avec  Jean,  seigneur  de  Cré- 
hange, qui  lui  doit  la  somme  eonsidéralde  de  2200  llorins  pour  ser- 
vices remius  à  U'u  -ire  Jean,  son  père,  et  «lounnanes  éprouvés  à  celle 
cxcasioti,  Lvi^o.  ^iiMii  de  Jean,  a  été  invitée  aux  assises  de  W'audrc- 
vangc  '  nf  thm  Lantdage  sn  Walikiltiujen  ^,  à  payer  la  moitié  de  celle 
dette.  Le  sceau  de  Cleschin  porte  un  écu  :  à  trois  losuii(/t's  rawjçs  eu 
ixil  La  niênKî  année,  <  uff'  Fridag  ticst  vor  Marie  Magdalaie  diujc  . 
Lyse  de  Créhajige  déclare  que  son  frère  Jean,  .sei<;Qeur  de  Créhange, 
a  assumé  pour  elle  une  dette  de  650  florins  envers  «Niclaus  von  Gers- 
bach,  Clesgin  Mynnelins  seligen  erben,  Gesgin  von  Husen,  Henne  von 

>>  Archive»  de  lleimdi,  n'  098.    Voir  pièces  jusliiicativcs,  a*"  23. 
1)  Idem,  n*  966. 

•)  Idem,  n««  10()4,  1006,  1013,  lOlô,  1018  et  1013. 
*)  Idem,  n»  1060. 


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^  86  — 


Yppeltzhetin  und  Ppier  von  Boy«»,  deltp  provenant  de  la  wicpisboo 

do  non  \)^re;  eile  lui  (  ('(le  en  lolour  sa  part  d'une  fréaiirc  sur  le  dac 
(le  l.orraino  qui  nionlc  à  100  (lorins  et  une  autre  sur  Frédéric,  évéqw 
de  .Slm.sbi)in<x,  qui  moule  à  200  lloriu!< '  ). 

Non-;  Irnnvon-  enroro  dos  quittauces  Haiinf'--  von  Rudcn-liin. 
Im nii;;i'oi>  à  ( MMiMiii'li'u,  «Ic  Kucas  vou  flfT  Ijinlcii,  ilit  l'ipfl.  rrArnoM 
voll  Mcu<ron,  lonjuurs  pour  des  dettes  «  onUarlrt  ?;  pur  feu  .-ii*-  iciii). 
Kuliu,  ru  1413,  •  u(j['  sanistaij  mst  fer  (km  simifiufi:  liiminiscix  ■ 
(n.  «t.  1414),  Qeschin  von  Husen,  écoutMe  à  Sierck,  qui  était  le 
<TPander  le  plus  considérable,  déclare  que  Jean,  »eigneur  de  CréhanfK^, 
lui  a  payé  tout  ce  qu'il  lui  devait,  aini<i  que  (eu  son  père,  à  mm 
den  dommage»  éprouvés  à  leur  service'). 

Le  crédit  de  notre  «ire  n'avait  pas  trop  soufTerl  des  channv  de 
celle  siMcession.  N(mis  le  voyous  en  1402  se  «  ousiiluer  comui.  <  \\vXm 
de  (lérard,  «oigneur  de  IJoulay  envers  .leoiïniy  de  'IViiirnav.  ii  MH/. 
pour  line  «»rninp  fit-  HOO  florins:  en  140t).  ( '.hurles,  due  de  Lorraiiif^. 
le  donne  (  onimr  .  ;iiiiinii,  avec  d'autre««,  au  sire  de  Bilche,  pour  la 
8onime  de  40W  llonn.s*). 

Ut. 

Jean  1''  avait  lai»ié  un  grave  différend  à  régler  avec  le  pay^  «fe* 

liiixeinlxMu-'r.  N(»tre  sire  avait  iui«''rèi  ;'i  ne  pas*  prolonger  uneliifie  in- 
éjiale,  el  des  auiis  eomniuns  .s'eniploy«  rent  pour  réiablir  une  paix  <i<'- 
linitivs'.  Lue  cnttrrn  nre  po(u-  la  paix  eut  lieu  à  Sarreltriick,  dès  l'aniuV 
liilU),  par  eons«'(|iii'iil  du  vivniil  de  Jean  I'"',  à  ritilervenlion  »le  (îéranl. 
s^'i<rneur  <le  Houlay  el  d  l  >fidanffe.  rie  Tliieletn-oi  von  dem  Hane. 
,lean  fie  \\'artiesper<  li  el  de  Ni<  (»las  de  (Jer>l*at  l».  L  in-  nkuin  liwli«*» 
lut  amenée  entre  U-.s  parti(!.s  il  l'ut  décidé  que  la  paix  déliuitive  & 
intervenir  devait  être  Hcellée  par  le  sénéchal,  le  justicier  des  nobip!'. 
et  autre»  gens  de  justice  de  la  ville  el  du  pays  de  Luxembourg,  f^ 
(K>nlirmée  par  le  roi  des  Romains  et  le  marquis  de  Moravie,  qui  tenait 
alorH  le  duché  de  Luxembourg  en  engi^tère. 

r*ar  un  diplôme  en  date  du  5  janvier  1396  (ancien  stvleX  J^^sPt 
marquis  de  Urandeboui*:  il  de  Moravie,  déclare  (pi  îl  y  a  e»  jrtiprre 
entre  Jean,  seigneur  de  ('.rélianfie.  d'ime  pari,  et  le  pays  de  Liixem- 
boiu'jr,  d'auhe  pari,  au  sujet  de  diverses  réclantalinns  qii«^  le  |>reinit'r 
faisait  valoii-  contre  l'eu  W'ence«>ias,  duc  de  Luxcaiboiug  el  de  Brabanl, 

1)  ArAi9e$  de  JUimdi,  vP  1064. 

«)  Idetn,  n"  1227. 

'j  Wem,  a«  l(Mô  et  Uil. 


—  87  — 


€i  k  i>ays  de  Luxembourg.  Aptha  des  pHIagefl  et  incendie:^  dans  la 
prévôté  de  Thionville,  apr^  diverse»  rencontres  ob  pliusieurs  ctievaliers 
et  éfHtyefH  furent  tués  ou  fait»  prisonniers,  et  où  périt  ratre  autres  le 
fils  du  sire  de  Crébango,  il  y  cul  uno  réconciliation  entre  \ca  parties^, 
o'ej<l-ii-(Hrf'  le  seigneur  de  Créhange  d  une  part,  v\  le  comte  fMeterich 
de  Katz«'nfllonl)o}ron,  jioiivrmour,  in^Hciors,  clicvnliers.  /»niyors  pf 
()auvros  <ron>  <\u  pnv-^  d'autre  part.  11  déclare  enlin  donner  son  agré- 
ment îi  la  paix  intcrviMiuo  '). 

Tliiorrv.  «-oïiifo  do  Katz<'nolloiilm<;;«'n.  ('(ail,  en  1805,  mninlHtiir  ol 
«fuiivt  i  Ht  ÜI  du  i>ays  do  Ijixombourfr  au  nom  do  \\'(»ii(  Oslas,  mi  des 
Uomaiiis:  Huard  d'Autol  apparaît  à  la  uiôiuo  rpoque  avec  lo  tilro  de 
flénéchal.  Soit  que  ce  dernier  n'ait  pas  pris  )>art  à  Taele  inten'enu, 
»oit  pour  d'autres  raisons,  la  paix  définitive  fut  encore  retardée  de 
quelque»  années.  Enfin,  le  21  mai  131)9,  Huard  d'Autel^  sénéchal  du 
duché  de  Luxembourg,  Jean  de  Mersch,  chevalier  et  justicier  des 
tioblos,  Jean  d'Orloy,  chevalior  ol  pi'ôvôl  à  Lu.\oiuhnur<r,  Diodorich 
di  l'nttlin'^'ou,  cliovalior  (^1  prôv6t  à  AHon.  ol  los  justicier,  échevins 
jusiico  do  la  villo  de  Luxonilxxu'jr.  dr(  laront  (|u"il  y  a  ou  arranj^o- 
HK'nf  ft  pnix  r'iitrt'  pays  do  fin.\ond)()urp.  ot  siro  .loan,  .soi-rtinu'  flo 
(  .réhanui'.  '  '  l<  iin.  ~mi!  (Us,  ot  lours  aidants.  1"  Les  î»nrlies  sf>  t|iiiHoul 
r('ripro(|uoin<Mit  (uuhs  Ifs  |»ort<P''  fl  dointnajios  ossnyrs  dans  (•clic 
{Tuorro,  soit  on  saisies.  |>ülaycs,  itn-ciidies,  mort  ot  prises  d'honuiies, 
rauvons,  ou  autrement.  2"  Sunt  compris  dans  cette  paix  tous  les  ai- 
lUuitiS  et  servants  de  .lean  de  Créhange,  excepté  Inutefitîs  les  sires 
blieck  et  Emmeri<'h  von  dem  Nosbaum,  qui  ont  refusé  d'y  adhérer. 
S*  Si  le  sire  de  (Créhange  ou  son  üLh  avaient  des  lettres  de  créanc« 
nu  d'autres  justes  réclamations  h.  faire  valoir  c*ontre  le  pays  de  Luxem- 
bourg, elles  conserveroiil  Iriir  pleine  valeur.  4*  Entin  si  ((uelqiies  sujets 
des  villages  de  «  Wisne^  Machfreiif  &snziy^  IT"in  et  Niderham>,  qui  ap- 
partiennent à  d  aulres  seifrnouries.  rofusaienl  d  ôtro  oompris  dans  celle 
paix,  .leon  de  Opfinn^^r  devrait  adresser  »e»  féclanialions  aux  seigneurs 
qui  doiveiil  fr|i(indic  d'eux-). 

Knlin,  <ri  1401  ^  uf  tien  vt-hstm  fruloq  vmh  QK/ain/»»!')  ,  (lérard. 
.*<eij?neur  de  liouluy  el  d  l  seldan^ro,  Tliilcriiaii  V(»n  dciii  liane,  scijrncur 
von  der  Motten,  Jean  de  Wariicsperch  el  Nicolas  de  (ierspach,  les 
arbitres  de  la  paix  d'une  pari,  et  Ruprecht,  seigneur  de  Florange, 
Jean,  seigneur  de  Mylberch»  Jean  de  Soleuvre,  Bartholomé  Vois  et 


1)  JreUwff  4e  Bêmadi,  1026.  Voir  pièces  justiricaüves,  n«  22. 
^  Idem,  n*  999.  Voir  pièces  justificatives,  n?  24. 


88  — 


Arnold  Yon  dem  C^shane,  cinq  dos  s(^i|rnenrH  faitfc  prisonniers  d'aotiv 

part,  (Irclan'iit  rpn'  le  21  mai  est  iiilcrvcmi  un  iu\v  «le  mon- 

f'iliafion  cl  do  paix  «ii'tiiiiliv»'  cuir*'  Icj*  |»»rtics.  (t  qiK  h  (-«infinnatioii 
(le  I  i  ftp  paix.  'Inttiicf»  |tnr  ,ln-^c,  inar'(piis  «le  I !i iimlohonr'/  p'.  «le 
Moravie,  et  ni.irdi  ;i|ir(--  le  nouvel  an  r-l  («'jtt'ndant 

vaUible,  «du  die  rSimc  mit  fl<'ni  Laude  hereJ  iiud  gciitxlieli  iiberlriiitcu » 

IV. 

Qiielqueit  ann^Oi«  pins  tard  éclata  la  giiorre  conmw  dan»(  rhisloire 
do  IjCirraine  ci  do  Mctx  aoivs  lo  nnm  de  gnerre       quatre  seinem, 

\j'  due  (10riï»an«,  frère  de  (tharlen  VI,  aiupiel  r»'mp«'reiir  »Inho, 
Wen<*esltts*,  avait  ontmjre  le  l.nxenibotirg  <'u  1402,  s**'  joivnii  à  ccfle 
lipiio  par  1111  Irailé  conclu  le  20  jainier  1405,  ronouvrié  le  l;{  iV-vritr 
14^1»».  I ',(•  piiiicc  avMÏt  f'nnnA  If  projcl  de  -c  créer  un  clal  indcpciidaiit 
(Uiiii  le  LnxcmWoiu»  devait  loriiicr  le  nuyaii  et  il  tîc  vi<ait  à  lien 
moins  ipi  à  t  oiupiérir  la  ville  de  Metz.  Il  n<<  cessait  d  allui  r  à  son  ser- 
vice, au  moyen  de  pensions,  les  seijineiir.s  les  plus  puissants  de  [  Alsace, 
de  la  Uirmiiie  ol  fk^  liords  du  Hhin.  D<>h  1402,  le  marqniü  de  Harle, 
les  «•oiuU';<  de  Linanjse,  do  Salni  et  tle  Saarwerden,  le»  «ires  de  Bilclip, 
et  (térard,  Heigneitr  de  Houlay,  ntuient  entrés  dans  son  hfimma)^.  lùn 
prést^nce  du  dan(r«*r  <fiii  les  menaçait,  les  Messins  s'étaient  alliés  de 
leur  wté  avec  lîaotil  de  C^ucy,  évéciue  de  Metz  et  Charles,  dia*  de 
Lorraine  t2  janvier  1406). 

.leaii  de  (".réliaii^e  fui  mêlé  aux  incidents  de  cette  {rnerre,  cl  li 
seml)le  résulter  de  plusieurs  dociunents  quoMi^'é  de  choisir  ctitn' 
plusi<'iirs  seiiriM'urs,  il  s  attacha  d  ahord  au  i»;uti  de  Metz  et  <le  l-«r- 
raiiK',  jiisqn  ù  ce  que,  fait  prisonnier,  ii  Uàl  lau»'  iiommage  au  tiur 
d'Orléans.  Par  des  lettres  datées  de  Paris,  le  14  avril  1404,  Louis 
Iiis  du  roi  de  Kran<:e,  duc  d'Orléans,  comte  <le  Valois,  de  Bleis  et  de 
ll(>aunMHit  et  scifcneiu*  de  (^17,  twtmbmr  et  ({iniverneiir  dn  dudié  de 
Luxembourg  et  comté  de  Chtny,  «kn^lare  qne  son  éeuyer  Dauway  Do- 
quesnel'j  avait  fait  prisonnier  Jean  de  Créhangc  «en  la  bataille  que 
niessire  Conrat  Itayer  de  Boparte  et  messire  Philippe  de  Nonoy') 
avaient  eue  ensemble».  A  sim  arrivée  dans  le  Luxembourg,  Dttuway 

'1  Ardiirc."  df  Reinach,  n""  lo-><;  »•!  KrJT.  Voir  pii-ct-s  jusiiliralivcs.  n"  25. 

'1  l)au^\  I»  iilias  Dtiu:i/\  Diiquosnol  avait  «'tt'«  nommé  en  1408  pur  If  àvt 
li'Oiléuiis  pn'-vot  (ic  la  ville  et  du  chabld  d'Urcliiinuiil. 

')  En  1406,  Philippe  de  Nom»y,  on  compagnie  duquel  notre  wie  tot  pris, 
donne  à  (jollignon  de  Ludros,  l^ailli  <U-  Nanr  y,  une  qnittance  de  IfltK)  fran<> 
rc(,iT8  |Kiur  vr-rvif^'  s  an  duc  dt-  Lorririnf  dans  M  gneTTC  contw  le  <wnle  «le 
Nai>»au-ijarrcl)rü(  k  cl  le  bi-i^ut'ur  dt  Ituulay. 


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j 


—  89  — 


mit  lo  siro  do  r.rr'harjfro  on  la  ninin  du  tinr  qui  lui  d'innn  la  Itheitr 
à  <oiidili(>ii  qu'il  sorait  ^ou  liuiiiiH»'-li;î(%  sa  vio  daranl.  [imiv  le  servir 
(  (uniuc  M's  autres  Iminnirs  du  [»ays  do  LiLxeuibourg.  Le  duc  d"UrU'aiis 
voulait  eaeoK  se  réserver  tinf^  oaverture  dans  toutes  les  places  el 
Torteresses  de  notre  sire,  qu(  Iqm  [lart  qu'elles  fassent  assises.  Mais 
rolnî-oi  ayant  remontré  que  cette  condition  lui  était  dure  pour  plusieurs 
raisons  qu'il  alléguait,  le  duc  se  contenta  d'exiger  pour  aa  ran<:^n  une 
somme  de  trois  cents  éeu^  ' 

Nous  voyons  peu  après  les  chÂteaux  de  C.réhange  pi  d(  I  .ud(|uo- 
innnt  divisés  entre  les  deux  jiarlîs  contraires.  Eu  1404,  '  uf  fruhiif  mst 
un  M».s7?;-.«  f'prn  LicJiunnies  daifi-  >,  Ludeiuan  von  Walen,  dit  '/:^\^\.  df'f-lare 
<|!ril  a  élc  etuienii  de  .Teau  d^  Cn'liaune  <'1  lui  a  «-irii-i'  lii  iun  ou|»  de 
tiitiiuuajies.  Il  s'est  reconcilié  avec  lui,  uioyennanl  cinquaulc  llurins,  et 
dans  le  cué  oii  il  négligerait  de  payer  celte  sonune  aux  tenues  con- 
venius  n  viendrait  se  mettre  la  distmsition  du  sire  de  (Iréhange  <  in 
eins  uiTne  wirtezhus  gen  Valkenberg».  Il  use  du  sceau  de  son  sei- 
gneur Jean  de  Fénétrange,  seigneur  de  Faulquemont*).  En  1406,  lo 
m^me  Ludeman  se  r^foncilie  avec  Georges  de  1iftcoiu*t  qui  a  tué  son 
l»cre.  Kntin.  en  1428,  ^uff  frieâtig  nesfe  meh  maer  Hilten  frauwnt  d(itg 
der  hedjfben**u  .lean,  seijrneiu-  de  Kéuétrange  et  de  Falkenstein  et 
.lean,  seicriieur  de  ('.réliaufre.  déclarent  (|u"il  y  a  eu  accoid  entre  eux 
au  snjc»  (](*<  doinmapes  causés  par  le  seitrnnnr  do  rröluintje  à  <  elui 
»((•  Ki'm't raiiu''  Uir^'  des  sorties  faites  de  l"aul(|ui  iiii ml  -  /;/  »vV/- 
itt'ntt  iU'tetjv  ■ .  l/;u  (  (>rd  a  eu  lieu  dans  une  joui  iu  »  li  niie  à  Kaulquc- 
uionl,  le.  diuiaui  he  Jidlira  en  1427.  Ceux  de  (  .it  lianjie  tiendront  le 
château  de  Créhange  avec  son  pourpris  en  lief  de  ceux  de  Fénéirange, 
comme  Wiry  de  Cn'hange,  aïeul  de  Jean,  le  tenait  auparavant  de 
Burcard  de  Fénéirange  ou  de  son  frère  «  wie  dies  zugegangen  mag  sein 

Nous  trouvons  en(H>re  en  lélO  un  «  accord  entre  Raoul'  de 
(k>ucy,  evesque  de  Metz,  et  Jelmns  de  Crehanges,  tonchani  l(>s  dégâts 
par  luv  faits  au  territoire  de  KtMnilly  (Mi  la  compagnie  des  <rens  de 
fMuIippe,  comte  de  Nassau  et  de  Sarbruck.  pnr  lequel  accord  ledict 
Jehan  de  Crehantres  promet  audict  eve^-qne  de  [  assister  et  de  l  aider 
en  ."'OU  besoin:  en  datte  du  mardy  après  la  St  Jean  liaptiste,  1410»^). 

1)  Arrh-r'-s  (h:  JMmtch,  n*  1075.   Voir  pièces  justiticativea,  n*  2(î. 
^)  Idem,  n"  lU7(j. 

S)  Brthße»,  participe  d'«n  ancien  verbe  primitif  et  irr^gulier,  qui  ^tait  en 

moyen  liaui-allemaml  Mlifn'n.  nu  siiiiplciiu-ni  llif»'»,  «odliôrer,  s'attarltcr  *.  f!e 
mut  ïS«'rl  îi  ilt'-'iîînrîr  ici  l;i  W'ir  de  i'Annimrialion  riô  marsL 

*)  AtxJures  de  Eeiiutdi,  n"  liJ80.  Voir  pièces  juüülk-aliviM,  n**  M. 

&j  Paria  :  Invenimn  de»  tittre»  de  la  tAoneOterie  de  Vk,  p.  32. 


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-   90  — 


Ja  (niPiTp  df's  qiiafre  Sf^ijineiirs  fut  marquée  im  t407  par  la 

victr)iro  (If  (!lmin|>i;rii('iil('s  r(Mn))orl<'<'  par  los  Ijnraini».  Cette  jnoiw*, 
qui  (-i)ûtii  h\  lilxM'it'  à  |>liisjinu's  des  soigneuTH  alliéi*,  et  piiîi*  In  m*r\ 
f\n  (lue  dOrlrn!!-.  qui  fui  assassin»'  à  Taris,  au  mois  de  nnvniihrc  'le 
!îi  môin<>  année,  tnireiil  lin  m  «fH»»  <riu>rr<>.  on  amonanf  la  réconcilia- 
tron  dos  jtartios.  par  ini  trailö  ((•noln,  lo  25  juillet  1403,  onlrc  Raoul 
<U'  ('.(nicy.  ô\("i|ût  lio  Motz.  C.liarlos.  <luc  do  Lorraino.  lo  niaîtro-iVIiovin. 
.  !<•»  Iroizo  jiin's  ot  la  coninuumulô  do  la  villo  do  Metz,  d  un«'  part,  el 
Philippo,  comte  de  Na»««  et  de  Sarrebnick,  Vrêdêrio,  &!:<  aîné  dp 
Moors  amitt  de  Saarwerden,  Jean,  c^omte  de  Salm,  et  Crérard,  m- 
ßneitr  de  Bintlay,  d'autre  pari. 

V. 

A  la  même  époque,  le  t<ei((neiu*  de  CréhaiHEf  tue  trourait  pngaRP 
«lans  une  (nierre  avee  Numlas,  vouô  <•!  soif-nour  d'Hmmlstein.  Jewi  de 

C.röhanj«'  on  avait  poul-ôtre  fourni  rotcasion  on  donnant  onvortiirt". 
rians  sa  fortoicsso  do  Warnosporch,  à  HuhorI,  dur  de  iitu",  <ians  la 
jîiMM'rr  quo  CO  prinoo  oui  avoo  lo  vf>ii('  A' llriinlpieyr'-.  ot  Oorar«!.  ><'i- 
irnour  do  liniday.  Ou  plutôt,  il  faut  »n  (  Ikm >  hci'  rm  i^jinc  huis  d';in- 
oionuos  prôtontions  (pu'  los  vouos  d  lliiitul^^tt m  taisaionl  valoir  ^'ir  la 
foijïnoiU'U'  do  Dausloul  '  A  la  mort  du  dornioi  siro  do  Dapsloul,  a^ 
rivée  en  1S7B,  ocUe  wigiieurio  revint  par  héritaiîe  à  Arnold,  âre  de 
IMltanjjçe,  h  flenri  de  Fleckenstein,  à  Jean  et  Jacque;«  de  Rarîlle,  frères 
i«i(rneur:<  de  BenesirolT,  et  à  Jean  de  Brucken,  seigneur  de  Hin^»- 
^unge,  qui  prirent  tou«  le  nom  de  seigneum  de  Dagstoul.  Jean  II  avait 
hérité  de;;  droits  de  son  beau-père,  Arnokl  de  Pittange. 

En  1401,  dans  une  paix  eonoliie  avoo  lo  du.  «jo  Lorraino,  Ni- 
<'<»las,  voué  d  HuiioIsloin  oxcoplo  .loan  do  ('rôliau<;o  A  la  lin  '!«'  lit 
inôiuo  annôo,  >  nff  .snif  MctlijvsUKj  ',  Nicolas,  voué  (l'HunolsIcin. 
rlaro  (|u'il  y  h  '^nvrw  oulro  lui  ol  los  (  fitmuiüis  soi'/notir-'  do  Ha*;- 
sloul:  (|u"il  s'ol  ouiparô  sur  eux  du  ciiàtoau  do  Daji>^loul  qui  n'It'vc 
do  rarcliovô(pio  do  Trôvos,  cointno  il  osl  contenu  dans  d  aneieDoes 
lollre.^.  A  la  i)ri('io  do  l  arclievêquo  Werner,  il  a  consonli  à  lui  60 
vwidre  les  trois  (juarts,  pour  la  aomme  de  7000  florins,  se  rwenraot 
lautre  quart  pour  s'en  aider  el  wrvir  contre  ceux  de  Daysloul,  tant 
que  durera  la  guerre,  après  quoi  rarclievêque  pourra  VaiHiuâv  aw^ 

'j  Töi)Ici  :  Ciirtttluirc  d'tinnuUtau,  l,  IIA.  Les  vuués  U'Hunolslcin  leilMeOt 
lie  toute  ancienneté  en  fief  des  comles  de  Sponheim  le  patronage  de  l'églia*  ^ 
liockwfiicr.  sur  le  fumis  de  laquelle  avait  été  construit  te  château  de  Itaploat" 


—   91  — 


moyennant  600  florins,  n  prévoit  le  ras  oîi  Tan^hev^e  rendrait  le 
«•hfttoaii  de  DagttlonI  aux  anciens  .seijmeiirs  et  demande,  pour  lui  et 
pour  st\«  liériliors,  h  rtrc  garanti  de  toiil  (lommaiz«' M. 

L'archevêque  de  Trêves  rendit  en  elle!  le  ehàteaii  de  Dassloiil  h 
«es  anciens  pos-esseiirs  :  car,  en  1403,  on  voit  Jean  de  Brucken,  Ja- 
cob de  Rfilliii^M'ii  iliaville).  Jean  do  ( jvliaiiuc  et  Frédéric  de  Flcckei)- 
stein  jurer  cü.seiiible  ttu  huii/frini  ou  paix  castnde  qui  devait  s'i'!<  ndie 
de  Dap.stoul  à  Schwarzenbertt.  Mais  la  paix  u  t  lail  (las  encnn-  n'  iaijlie. 

En  1405,  Diederich  Gauw  de  •  liirkenl'eid  déclare  que  (liais  de 
Hoidenberg  et  les  autres  serrants  de  Jean  de  (Mange  l'ont  fait  pri- 
:«onnJer;  apr^»  sa  mise  en  liberté,  il  promet,  la  main  étendue  sur  le 
corps  des  tiaints,  de  ne  pas  tirer  veogeanee  de  <'et  emprisonnement  *). 
En  1406,  Henne  et  Ctesrhio  von  Rourath,  frères,  déclarent  qne  Jean, 
seîgneiu-  de  Crélianu'e  ei  Frédéric  de  Flectkenstein  avaient  fait  prison- 
nier ledit  Clescliin:  ils  jurent  do  ne  pa«  tirer  vonjreance  de  cet  em- 
prisouneuu'ut  envers  lesdils  scii^rieurs  :  ils  prouicitent  aussi  de  les  servir 
à  la  j.Mierre,  excepté  contre  le  wild'/raf  Otton  de  Kirberg,  Jean,  t^mile 
de  .S[»ardieim.  et  Nicolas,  voué  d  llimol-lcin 

Knlin,  eu  1407  ftrin  sermni»!  tuilt  jrbium  iHnd  Mnhuils  ttvrlutH- 
tftli  -,  Nicolas,  voué  et  seijfneur  d Hunolstein,  déclare  (|u  il  a  coiu  lu  lu 
juiix  avec  Jean  de  Hrackeji  et  Jean  de  Giéhanfte,  seigneurs  de  Dag- 
:«ton].  LcA  artii'Ies  suivants  ont  été  arrêtés  entre  eux:  s'il  y  a  une 
nouvelle  ruptnre,  il  démmeera  les  Iiostilités  un  mois  à  l'avancre;  s'ils 
ont  une  guerre  avec  son  seigneur  larehev^ue  de  Tr^ves,  il  pourra 
suivre  le  parti  de  ce  dernier,  en  les  avertissant  trois  jours  à  l'avance: 
si  l'un  de  ses  hommes  avait  encore  affaire  à  eux,  il  s'en;;a^e  à  ne 
pas  le  soutenir;  t'i  Jean  et  Diederich  Ganwer,  frères,  et  Ludenian  v(m 
fliedersdorf,  qu'on  dit  Siroineyer,  entreprenaient  encore  de  nuire  au 
sire  de  Crélian'^'f.  il  ne  le--  recevrait  pas  dans  son  cliâteau:  enliti, 
•  lans  ïv  I  ii-  où  la  jiucrre  dt  Jean  <le  O-éhan^re  avei-  Jean  de  S|)an- 
lioiin  piciuliait  lin,  il  prouiel  de  -ci  vir  d'arbitre  ou  d«^  cau- 
tion*). Le  même  jour,  Jean  de  Hrncken  et  Jean  de  (aéliautic,  s»'i- 
gneurs  de  Dagstonl,  reconnaissent  avoii'  fait  boimc  |taix  avec  Nicolas, 
voué  d'Himolstein,  de  tous  les  différends  qu'ils  avaient  eus  ensemble^;. 
Jacques  de  Raville,  seigneiu*  de  Dagsioul,  aeirède  à  la  môme  (laix, 
en  14091^). 

«)  Töpfer:  CartHtaire  (tHunoMein,  U,  113. 
*i  .1 iMmtth,  II*  lllO. 

»)  Iciein,  n»  lllM. 
♦)  Idem,  n»  U22. 

Töpfer:  Cartutairc  erilmoUtew,  U,  127,  m  Pièces  juslilicatives,  n*  27. 


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—  92  - 


Jean,  sn'jrnrnr  df  Ti  .'Ii.tn^io  rt  <Io  Dagstoiil  ayant  fait  sc^  r^. 
prisos  pour  le  rlij'tlcaii  r|c  Dajrsloui,  K-  Ixiiiiy.  lo  laiiltourjî  cl  los  ili" 
pcndaiircs.  W'criU'f.  nn  lK-vôtjiK»  do  Ttf'vcs,  lui  proiiiol,  à  la  dalf  ilii 
IM  aonl  de  ih-  pas  le  liuuljicr  <ian.s  sa  pui»äesäiun,  diUtô  le  ca.-« 

(Hl  il  vieiidraii  à  .s'en  servir  pour  üQ6  be.soius 

VI. 

.Icau  II  iiCul  pas  Ip  temps  de  laisser  reposer  son  épé»'.  Noiis  le 
trouvons,  inontr  sur  non  Strier, 'tout  bard^  (te  fer,  (■a^Hlueen  tête,  la 
laneo  au  poinfr,  partout  oîi  il  y  avait  un  coup  2^  férir  pour  M)iitpair 
son  droit,  défendre  son  héritage,  ou  ré^inter  aux  ennemij«  du  psTs. 
Dans  ces  tempn  troublés  oii  lei*  petitop  gnerren  entre  seigneurs  voMns 
sévissaient  h  Véial  <  lironique,  et  oii  chacun  se  faisait  justice  è  loi- 
niêiiie,  il  se  distingua  par  sa  valeur,  à  la  tête  dune  petite  tmiipe 
d  aidants  et  de  servants,  et  fut  assez  heureux  iX)ur  écarter  le  fléau 
de  la  fîiierre  de  sa  sei^'^tiedcif 

Voici  en<-ofe  (pielqtU's  }>nin/iiis  et  faits  d  ai  iiM's  auxquels  il  lui 
MM  Kn  14(M),  t(f  <1ni  uch.sU  it  monihuj  vor  <t  Ma)  luis  Kine- 
ririi  Heniiijî  von  (îyp(Miaeli.  dit  Fuys.  déclaïc  (jue  Jean,  seigneur  de 
Circlmnye,  l  u  fait  prisonnier  v\  détenu  dans  sou  eliâleau  de  PuKefai^iie 
«  in  dm  CdlrdfitUc  »  :  il  reconnaît  cpi  il  hti  doit  encore  pour  m  rançon 
la  ^ornme  de  120  florins.  A  défaut  de  payement  aux  temieti  conve- 
nus, it  se  constituera  de  nouveau  prisonnier  dans  son  château  de 
i^nttelange  ou  dans  un  autre  de  ses  chftteanx,  et  He  tiendra  à  sa  dis^ 
position').  Vers  le  même  temi>s.  Jean  <le  Crt'hange  était  engau'«*.  »ver 
le  comte  Jean  IV  de  Sp!ndieiin-Starkenl»nr}f,  dans  une  querelle  fient 
nous  ij^morons  l'occasion.  Kn  1406,  *  uf  saitisUig  iiest  un  unser  fruuian 
(latjc  Nativita.s  ^,  ("Jesehin  von  l'ri-enlu'im,  dit  (îibel,  déclare  avoir  perdit 
son  avilir  et  ses  armes  ■  iijtln'  iiiid  lt;u'ni«^c!i  -  dans  la  '^'"»'fr«^  t'ntn' 
Jean,  seijiiienr  de  (".rélian'/e.  t  i  IIcii.m  I  ilc  ( icr.--piicl»,  conlic  les  aidant-- 
fie  Jean,  comte  de  Spanhenu;  lesdits  sei{rncur:5  lui  payeront  pour  lin- 
denuiiser  la  somme  de  8Ö  llorius  dont  il  reconnaît  avoir  re(;u  h 
moitié*).  En  1410,  <  ffria  sexta  ante  damhticfm  ICxautH»,  Jean  \\<A! 
de  Spanheim,  cltcvalier,  déclare  avoir  été  capitaine  de»  ennentU  de 
Jean  de  Créhange;  ii  reconnaît  en  même  temps  qu'il  s*est  réconcilie 
avec  lui*). 

')  (>}blence:  Cnrtm  Vawälen. 
*)  .^rchicf*  de  Meinadi,  n*  1017. 

^1  liicm.  llKî. 
*j  Weio,  1171. 


-  Ö3  - 


En  1411,  <  «/"  (linslay  mst  vor  sie  Mkheh  thye^,  Nidais  SclielTer- 
son  de  Wilre  décloio  (jne  Hiiwart  de  ïiescliieis  Ta  fait  pris^mmier  et 
l'a  eonditit  vers  Oéliaiiu'c  oîi  il  a  jiiiv  entre  les  maiiis  du  s<Mjîneur 
Jean  de  lu'  |)kis  le  eumbatlre  et  de  ne  pa>  Wn^v  ven'j*»anee  de  sa 
défuilc.  «  Jüucker  Diedericli  von  Ebertswiliv,  uniptiuaa  /a  Kurpacli  ' 
appose  son  sceau  à  ces  lettres').  En  1413,  tUtuiag  nest  naek 
iSïe  Lttcas  da^  dot  heS.  Ewangdisten  >,  Tlensel  Fus  von  Yiselheim  et 
Henri  Ton  Yselhdm,  son  fils,  déclarent  qu'ils  ont  été  ennemis  de  Jean, 
seigneur  de  Créhange,  et  qu'Us  lui  ont  causé  beaucoup  de  dominages. 
Un  accomn)odemeiit  est  intervenu  suivant  lequel  ils  sunt  devenus 
hommes  de  Jean,  seiirneur  de  Créhange,  et  de  ses  deux  IMs,  Jean  et 
Quinlin,  et  promet  font  de  rester  fulMeinent  altaoliés  à  leur  servire. 
leur  vie  durant  und  hau  das  /u  ilcu  heiligen  {tesworen  als  nmil  s«i- 
liche  <  i<li-  und  gelauhede  pllc/et  /m  swören  » 'i. 

.Itaa  de  Oéhange  eut  aussi  un  (iiiit  rend  avec  ses  voisins  et  pa- 
rents, les  sii-es  de  Ilaville.  En  1418,  '  of  donuerstay  in  der  Oster- 
Mmfdke»»,  Jean  et  Jacques,  seigiwurs  de  I^ville,  frères,  Geoi^es  et 
Jacques  de  RavOle,  frferes,  fils  du  prédit  Jean,  déclarent  qu'ils  ont  eu 
un  différend  avec  leurs  voisins  de  Créhange.  A  l'intervention  de  leurs 
ainis  communs,  un  arrangement  a  été  conclu  entre  eux  et  Jean  de 
Raville,  autre  fils  de  Jean,  d'une  part,  et  Jean,  seigneur  de  Créhange, 
Jean  et  Quintin,  ses  Iiis,  d  autre  part.  Cet  arrangement,  «oucIm  l 
bord  sur  papier,  sera  transcrit  et  scellé  de  U  tirs  sceaux,  à  délaul  di- 
quoi  le-  fléflafants  viendrnni   dans  les  huit  jours  en  pcr'-nnne  et  ac- 
eoiiipa;^in's  de  deux  chevaux  et  d  iin  valet  *  nnt  sins  selbes  übe  und 
mit  zweien  reisijren   pherden   und  eyneni  Knecht  -,  se  remettre  entre 
les  mains  de  leurs  neveux  do  Ciéhuiige  ^  in  eyn  uiines  wule^hus  üu 
St  Nabor  >  pour  leur  prêter  foi  et  hommage  ^  ).  L^occasion  et  les  («n- 
ditions  de  cet  arrangement  ne  sont  pas  iiidi({uées;  il  s'agissait  sans 
doute  de  quelque  difficulté,  née  entre  ces  seigneurs,  dwis  une  de  leurs 
maisons  communes  de  Raville  ou  de  Wamesperch. 

Le  cardinal  Louis  de  Bar  occupait  à  cette  épo(|ue  l'évêché  de 
Verdun  et  tenait  en  même  tfMnp>  par  héritage  le  duché  de  ßar,  qu'il 
cédera  ensuite  à  son  neveu  Kené  d  Anjou,  depuis  duc  de  Lonaine. 
Notis  trouvons  des  *  lettres  de  re|>rises  faittes  à  (^»uis,  cardinal,  duc 
de  Har,  par  Jean  de  Créluume  escuiers  priui-  ce  (pül  tient  il«  luv  en 
fief  à  cauac  de  ses  châtelleiues  du  Pont  et  de  la  Chaussée.  Doinié  à 

I)  Arrhircs  (le  lieinadt^  H* 
8j  Idem,  n«  lj>2ü. 

^  Idem,  n*  im  Voir  pièces  justiûc«tîveii,  3». 


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-  94  - 


Frouarl,  le  13  juilU't,  1417  >  ').  Kn  1425.  Louis,  canlinal  de  Har,  ad- 
ininistratfiir  perpétuel  de  l'ovêché  et  cointr  de  Verdun,  déelar*'  que 
Jean,  xoi'/nenr  fie  Créhange,  reeevail  chaqiK-  aiim'*'  de  l'évèché  de 
Verdun  ')()  rcn-  d  ur  ni  fief  ft  en  honiniafie.  luivciiiriit  ayant  •i'^"«'' 
de  lin  <"ln;  lait  ilt  jmi.-»  lu  iil  ou  dix  ans,  c  jxmr  «  t  u  ail  il  lien  priiis  et 
waigicr  du  püvres  gens  de  uusIjo  eveschié  dout  il  en  ail  lieu  pv^^c» 
<NMJittaiiceä  et  dommaiges  tant  de  coursiers  et  ehevalz  et  dantiei^ 
perte» ...  il  fist  aussi  dommaige  aux  povres  gens  de  nostre  evesdiié . . . 
Dans  une  journée  amiable  tenue  à  Metz,  un  aeeord  est  intmccni 
moyennant  200  franes  en  or  payés  au  seigneur  de  Créhange'). 

Notre  sire  ent  eneore  nn  différend  avec  Tabbaye  de  St-Maxiiniii. 
de  Trêves,  de  laqnelle  ses  héritiers  tiendront  en  lie!"  la  voiieiic  de 
Longiiirh.  Eu  1427,  *  des  uclirstvu  muh  siMatln/s  ihuj  >,  Otten,  arcli*'- 
V^qne  de  Trêves,  d<»nne  son  assentiment  à  un  arrantit-nient  intciv^^mi 
entre  l'abbaye  de  St-Maxiinin  et  Henri  de  Hrysjfc.  an  snjet  tic-  «iniii- 
majres  smilTerts  par  «-e  dernier,  lorsqu'à  la  denumiU'  tU-  l'abbaye  il  a 
l'ait  prisonnier  le  seigneur  de  Créliunge  dans  le  ^uiys  de  Luxeiuboiiiy*). 

VII. 

Nous  savoHH  qu<!  notre  sire  tenait  Dagstoul  en  fief  t'arelie- 
véque  de  Trêves.  En  1424  *uf  si  Vathn^im  tlmfi".  il  recoimaU  enciffp 
avoir  re<;u  de  rar('iiev(k|ue  Otto  500  llorins  pour  leitqueli«  il  reprend 
de  lui  on  lief  ses  renie»  et  revenus  à  *  ÏWiujfttttt  Niettemim».  /'V 
porn^  et  MotHtrstlorf  »  *j.  Nom*  avonsi  mentionné  aussi  ses  lept  i?>eH  «le 
LouiSf  cardinal  et  due  de  Bar,  évêque  tle  Verdun.  Eu  1403.  Jean  de 
Créhange,  avec  nombre  d'autres  ^'entiLshoiunie}<  lielTés  de  l  évril"', 
sièjje  JJ  la  ei^iur  de  !  évè(jiie  à  Vie,  pour  jntrer  un  différend  entre  l>it<»'«l 
de  Couey  et  Tliiet  i  y  Hayer^).  En  1408,  '  .lehan  sire  de  (  .irlijai}.'e-<  • 
reprend  de  Haeiil  i|i  Couey,  évê<pu^  «le  Metz.  <  la  forleie>>e  de  l'utl'^ 
lanjfes  au  val  de  (  „uiluiiäfne  ,  en  lief  et  en  boimtmije,  eomiiio  se-^  pit*- 
déeesseurs  l  avaient  reprise  anciennement '"').  Nous  uumqmHU«  de  rei>* 
seignenients  pour  les  liefs  de  Lorraine  et  de  Luxembourg.  En  14i£>« 
Jean  de  Oéhange  reprend  encore  en  iief  du  duc  de  Dur,  (pii 
alors  Heué  d'Ânjou,  dû  U^'res  de  monnaie  de  Metz  de  terre  annuelle 

'  i  Diifnuruy  :  I^ijictti-  rotd'r  Lti  ('hiiu>isie^  97. 

Anluns  de  Jieimdi,      hiôô.  Vuir  pit'ccs  juslilkaln  es,  n"  H2. 
*)  Wartfa>Paquet:  Publie.  LuxetiA.,  an.  3870. 

*l  Aivhirrs  (h-  Colihiicr,  Cnilou  VttMÛtf». 
l)iifi)iirii\  :  liiiiiiliiiri'.  III, 

2». 


-os- 


sär la  prévôté  de  Pont-à-Mousson  et  dix  livres  sur  la  prévôté  de  I.a 

ChausH^'ft').  Nous  le  trouvons  on  1419,  MVfc  ses  deux  lil.s  Joan  et 
(Quentin,  au  nombre  <li  -  hoiiiines  de  tief  de  Philippe,  eoiiite  de  Nas- 
:sau-SaiTebi'U<  k.  Thii  Icmaii  dr«  Hajîen,  stMVneui-  zur  Mottt'».  ns^jsli'  des 
ati(r«»s  vassiMx  ilc  la  loui  IV-Milaie  de  Sîirrehrurk,  |)ronon<'eijl  luj  jiijfe- 
uitiiL  ^uiiUt  .kun  de  Créhauji»:,  (pii  avait  lait  la  «guerre  au  ronitr'^l. 
Noire  öii*e  tenait  encore  des  biens  eu  lief  des  eonUes  de  Spiioliciin; 
il  était  vassal  des  comtes  de  Deux-Ponts,  seigneurs  de  Bitche,  pour 
une  rente  sur  les  salines  de  Lindr^;  il  tenait  enfin  des  comtes  de 
Salm  la  cour  de  *S,iiche*  (Riche),  dans  le  comté  de  Morhange. 

La  ma^(m  de  Oéhange  possédait  depuis  longtemps  un  certain 
nombre  d'arrière-fiefs.  Nous  lisons  dans  le  dénombrement  de  la  com- 
tesse dOstIViese  t|ue  «Jean  de  Varsberg  tenoit  à  litre  de  lief  et  re- 
prennoit  de  notre  maison  de  Oéliange  la  nioitié  du  ban  d'Arriance 
du  côté  de  lélanjï  do  ( "rélianîje,  la  moitié  du  villajie  et  la  bersroric. 
suivant  les  lettres  d  inveslituie  ^  Le  même  document  noii^  :iii|)i(  iHi 
que  <  1  un  140H  Aiium  d  P^eken  lit  reprise  du  quart  du  cIkiIcmii  vi  du 
viliajïe  (VKiuchct'iller  s<>s  appartenances»  et  dcpt-ndances  sans  auciuic 
eho^e  en  réserver»,  et  que  «Jean  de  Strasse  a  repris  de  Jean  de 
Créhange  la  moitié  du  château  de  Vantberg  se>'  appartenances  et  dé^ 
pendances  suivant  les  lettres  dUnvestiture  de  Tan  1416 

En  1411,  Jean,  dit  Belischa,  jadis  prévôt  à  Etain,  et  Jacometle, 
sa  feimae,  déclarent  que  Jean  de  Créliange  ei  Irmengarde,  sa  femme, 
leur  ont  relaissé  |>our  dix  années  le  ga<j:nag  dit  la  grange  de  Nfftrrm 
«que  muet  de  la  part  la  dite  dame»^). 

Dufourny  :  lacmtaire,  t.  VII,  page  H71. 
>)  KSlIner:  OeadUcAfo  de»  NMtaurfiarbrùdt'iitêH  Lan^e^  p.  19D 

En  1322  '  le  mmedi  denint  feste  SI  Piere  «ment  entrant  »,  <  Oeotyes  de 
Torrilleir  ej<vnierx  '  assigrir*  A     Ijiiuprrl  d'Airiance  esrnii  i- >.   •.  |ii)nc  (  »ui  iju'il  esl 
devulàU   iiic'i»  lioilü  cl  puur   luirt-    lu  wurilu  duiiii  aii  cliasiuii  an  au  burcti  Uc 
flr^hanfes  *,  cinquante  livres  de  inessina  ou  cent  livrra  de  petits  loumois  à 
prendre  sur  ce  (|u'il  a  à  Wiuh  ,  <t>i(jes  et   i|ui  meut  en  lief  de  ntmisignor  Judr  tte 
T/ieJiirort v\\q\ a\icv  (Ardiirex  d'Un noisf nui.    Va\  l'AVA    I.nmlir  i  !    1" Avri.irn  e.  JeiUl 
et  ïbuuuu»,  ses  i'ila.  »eigncurs  d'Arriance,  fuadent  un  anniversaire  a  l.imjjeville. 
«Dir  leur  pari  des  dîmes  d'Etrange,  pour  feu  Odile,  leur  épouse  et  mère  (AfA 
AoO'cc  sur  Wnrs/tng).  En  IBWi.  l'errin  de  Crf-lian^e  h'aecorde  avec  ^  •Imick» 
.Itßhan  roti  Anientzen  »  jxtnr  !t  -  t)iens  qu'il  lietU  île  lui  à  «  eus  au  villiti'f'  (>l  au 
ban  de  Clrétiange,  soit  en  inuisunü,  granjtesi,  prés,  vi^nublu»,  etc.  (Atvhtre-i  d' lin- 
ftoMem).  Jean  de  Wamberf  avait  épousé  Anne  ou  Catherine,  héritière  d'Aniance. 
*)  Jean  de  Strasuen  est  mentionné  «omme  éclievtn  à  Luxembourg  en  Uld 

et  141Ô;  il  Tftuurut  ;tv:ittl  1422. 

Aidiict»  de  Meiiiadif  a"  11Ö7. 


—   90  — 


En  1416,  Henri,  ijeigneur  de  Fittange,  déclare  que  les  hommes 
féodaux  appartenant  k  la  tie^pietitîe  de  Gontern,  pourront  reprendre  I 
leurs  fiefs  de  Jean,  seigneur  de  Créhange,  à  cause  de  feu  son  frère  • 
Arnoult,  seigneur  de  Fittange'). 

Ën  1426,  <r7e'Ä  (limtUujes  mtt  mr  H.  Johann^  doge  Ba^dn*^  \ 
Henri  de  Butzbach  diVlare  êlrr  flcvcnn  h»  .servilcur  de  Jean,  seigiMW  ; 
de  Crt'lianjK'.  lu'ndant  la  vie  d»  IliUiwel,  su  femme  ;  il  promet  de  ne  i 
jîimai^^  jtreiidi'e  d'aiifro  sorvii  r  i(»  ]n\\<  ot  d»»  relourner  ilaii>  si  j 

pali  if  ujurs  \;\  iiKui  de  sa  ieiiiine.  Sou  jjceau  bica  couaervé  préî«euU;  ; 
Uli  Mi.-t  au  -iiriiHJiilé  d'un  besaii^). 

Daii.s  la  liste  des  sei^tneiirs,  chevaliers  et  écuyers,  (|ui  adrej^^èioul  ; 
leurs  lettres  de  déli  à  la  cité  de  Metz,  en  1429,  avec  Charles  11,  duc 
de  Lorraine,  nous  trouvons»  <  Niclement  de  Thedingeii,  CJassequin  de 
Saint-Avol,  Hans  de  l*!olHeliwfler,  Niquelositc  de  Créhange,  HmneA  de 
FuUolengeü,  Hannes  de  Crébanges,  Geoi^es  de  Oélianges,  Haiiry  de 
Paulqucuiont,  Thiébault  de  Crébanges,  Nickes  de  Créliaiiges,  c  ou  dit 
JSuepper,  (îeoi  tjes  de  Teiling»*).  C'étaient  «gm  doute  les  aidant*  el 
servants  du  sii-e  de  Créhaugc. 

Kn  1430,  <le  pénuîtihne  du  mois  de  Juni(f .leaii  de  Vy.  citaiit 
de  ^\r\7.         de  fen   Jean  de  Vy,  chevalier,   relcvc  en  lief  de  Jiun.  ! 
sci}fncui  de  C.rélian^H',  après   le  sei^üu  iii    de  Kaville.  la  inoilié  dt'  la 
Hjoitié  '  en  la  ville,  ban,  liuaige  et  terrdoire  de  la  ville  de  Plujtpti ' 
de  less  llutUle  *). 

Ije  dénombrement  de  la  comtesse  d'Uslfriew  mentionne  eticinv 
den  investitures,  en  date  de  1401  iMiur  la  uiaisAn  forte  des  £Matifft, 
teime  alors  par  Jean  Droutti*),  et  à  la  date  de  1417  ptuir  la  terre  H 
seigneurie  de  Lney  pûssé<lée  |iur  les  Uaudocbe. 

VlU. 

.lean  H  de  Créhan-r*'  vivait  encore  en  14.^0,  «'t  pîiraîl  avoir 
trouvé  la  mori  mu  Ii  i-hainp  de  bataille  de  liiiluiir\  i!le.  De  suii  é|Htti-i'. 
lrinen<rardo  do  Kuville,  qui  iavuil  pitt-édé  dau.s  lu  loiabe,  il  eiit  pour 
eut'uuttj  :  i 


>)  Archice»  de  Keiuadi,  n"*  1778  (erreur  de  date  dans  Panalyse:  14tiUpoar  14Mi- 
«)  Idem,  Q«  1868. 

Hittoire  dr  Met;:,  par  los  Itc  rn'-diclins.  I.  V,  preute». 
*)  Archirrx  tie  (hhhiHf,  (larloii  (k-  (!rrhan}?o. 

')  Eli  UIÖ,  Giorge  et  Jaicot  de  ItuvilU-  ilanl  eu  guerre  cunlre  la  «t*  ^ 
Metz,  iea  MüHBins  vont  devant  Oéluuige  où  est  tué  »ire  NicoUe  Drowin.  (CKrw^P* 


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-  97  - 

1"  Jean  III,  qui  suit. 

2*  Quentin  <le  Crélian^e,  nientioiM)é  pour  la  première  lois  en  1413, 
et  tué  ii  la  bataille  de  l'iil/n»' vilh;  en  1431,  Kn  1424,  il  est  qua- 
lifié seigneur  de  W'arsljerj;  et  d<»  Dii^-tmil.  l'nr  contrat  de  ma- 
riatte  en  date  du  8  janvier  1428  (a.  sLi,  il  épDusa  Walbur^îe, 
lille  de  Henri  Bayer  de  Hoppard,  et  niè«e  de  Conrad,  évêque  fie 
Metz.  La  future  lui  apporta  en  dot  le  tiers  de  la  part  de  Henri 
au  diâteau  de  Faulqueinoat  avec  une  maison  o&  ils  pourront 
habiter,  une  ouverture  aux  forteresses  de  '^enndl*  et  d'Âlbes- 
troff  et  réception  dans  le  hwrgfrkd  de  ces  trois  châteaux;  en 
outre  la  sonune  de  1500  florins  que  Quentin  doit  asseoir 
dem  Lande  jtti  Westrich  »,  aux  environs  de  P'auhjueniont.  11  as- 
signe pour  douairt»  à  sa  fnttu'e  épouse  la  huitième  part  au  châ- 
teau de  Ravillc  cf  font  -mi  h('rita;:f'  matenn^l  in  diesitn  I.'iuile 
zu  Wesfi'riili  mtil  un  Lande  Lti.uii(bury  >.  Son  Ikto  Jean  d<'(  .i  <'- 
lianjre  >  engage  en  outre  à  lui  ii--urer  200  florins  de  renie  .^ur 
les  salines  de  iMarsal  et  de  Muyenvic,  et  sur  sa  part  au  château 
de  BorswUre.  Sont  intervenus  curinue  témoins  Conrad,  évêque  de 
Metz,  et  Jacques  de  Sierck,  •  Schulmeister  *  à  Trêves,  et  futur 
archevêque').  Sa  veuve  vivait  encore  en  1441;  ils  ne  laissèrent 
pas  de  postérité. 

S*  Catherine  de  Créhange,  mariée  trois  fois:  en  prennères  noee»*, 
dès  1401,  à  Frédéric  dr  Hrandehouriz,  seifineur  de  Sloizeiibuiig, 
<|ui  détenait  encore  en  1447  indûment  la  seij^neuric  de  Blessen, 
as'^i'j'we  aux  conjoints  par  Arnolt,  seijineur  de  Pitlauj:»'  et  Mar- 
;;iii  iilf  de  Hiessen,  femme'*);  en  secondes  noces,  à  Thierry 
le  jeune,  >ei^neur  de;  liinin  et  de  Hrouch,  qui  reconnaît  en  1410 
que  ses  |jeaux-i)arenls  lui  nul  donné  en  dot  avec  leur  lille  2Ü<X) 
florins  assijinés  sur  le  village  de  Biessen,  plus  tuid  leur  moitié 
de  Dagstoul  <  usgenouinien  Sarrew^ù^fen  mit  sinen  zugehörungo  >, 
pour  1500  florins  du  Rhin,  puis  leur  moitié  de  Larochette  pour 
la  somme  de  1000  florins,  et  encore  une  lettre  du  duc  de  Lor^ 
raine  au  montant  de  iiOO  florins,  le  tout  rachetable').  Thierry 
de  Daim  étant  mort  en  1420,  dans  un  pèlerinage  eu  terre  sainte, 
(>atherine  convola  poiu-  la  troisième;  fois  l'ii  noces  avec  .lean  de 
DoUeudorf,  seigneur  d'Ëvcrlange^).  iilUe  était  de  nouveau  veuve 

*}  AnkiwB  de  JZm'imkA,     1879.  Voir  pièces  justißealives,  n* 

*i  Ulfii),  n"  1ÔH8.  —  Wiirtli-l'aciii.  l  ;  PiiUiv.  Lti.rrmh.  an.  IHTlî. 
»i  Arduces  th  I!,  „  -  U77.  117H,  1171».  1188,  UIA,  IHM, 

*)  Wiu:Üi-Pa«[u»;l  :  i'iiOiiv.  Luxcmb.,  aiu  IbTU. 

7 

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—  98  — 


et  dame  d'Everlaiigc  en  1431,  et  mourat  avant  1447,  sans  bisser 
de  postérité  de  ses  trois  unions. 
4*  Jeannette  de  Gréhange,  mariée  à  Gufllanme  de  Afolber;,  seiiRieiir 
<rAdidit.  En  1439,  la  dame  d*Adicht  Tait  donation  à  soii  nmridè 
l'usufruil  (le  Ion-  «oc  biens  qui  consisU'iit  en  une  part  des  vïà- 
teauN  <]o  Dai^sloul,  HoinVioiirg  et  Larocliette,  avec  dépendances 'i 
En  1450,  il«  ftint  un  acconl  avee  Jean  IV  de  fTélianjre,  et  nblieii- 
nenf,  en  runn'ijueiK  <*  de  cet  arranucnicnl,  la  moitié  des  l)ion.>(le 
rittan^re.  Hiessen,  Eslin^en,  nredimu^.  Dagstonl,  Larocliette,  H*mi- 
boui'ji,  llii\iile  et  Vun«^en').    Guilluame  de  Malberg  et  Jeanneltc 
résidaient  au  château  de  Hombonrg;  ils  sont  luentionués  enrore 
en  1464  parmi  les  communs  seigneurs  de  Larovhette:  Guiltaimie 
était  mort  en  1470,  et  Jeannette  en  1471,  sans  postérité. 
5*  N.  de  Gréhange,  mariée  à  Jean  de  Montcler,  écuyer,  lecpid^ 
remarié  en  1433  à  Âltx  de  Remberviller.  Par  'an  acte  sans  date, 
mais  sci'Ah'  de  trois  .sceaux,  .lean,  ^gneur  de  Gréhange  et  ^« 
deux  iils,  Jean  et  Quentin  de  Oéliange,  seigneurs  de  Warsbtr? 
et  de  Dagstoul,  déclarent  avoir  fait  donation  à  leur  lille  et  res- 
pectivement s'pnr.  et   à  «ire  Je;in  <]v  Muntclnr,  it(m  mari,  fi'in 
quart  de  ce  qu  il>  ntit  daii-  la  -«■i'^iiciii  ic  de  LarocheÜc,  à 
(iilio!)  que  les  doualaiics  fciuul  -cmiciil  d'observer  le  fev/rf;/nVr/*i. 
Jean  11,  ou  plutôt  Jean  F',  avait  laissé  aiujsi  mi  bâtard,  George? 
de  Gréhange,  écuyer  et  officier  du  duc  de  U^aine,  à  Faulquemonl 
en  1426  ^Oarge  Saäard  von  Orwàtngen  ampter  Jtu  FaBietéer$>'  D 
avait  épousé  Marguerite  de  VoamanstorfT  et  en  eut  un  Sis,  nominê 
Wiry,  qu'il  maria  en  1437  à  Maigatte,  fille  de  sire  Simon  Noiroit, 
chanoine  et  trésorier  de  la  grande  ^lise  de  Metz;  Georges  et  son 
épouse  déelarent  faire  donation  aux  futurs  eonijoints  <le  la  moitié 
leur  maison  franche  à  Faulquemont  arec  dépendanoe^s  et  d  on  gagoage 
à  Hemy*). 


Noms  de  quelques  arrière- vassaux,  officiers,  aidants  et  servant*  à» 

Jean  II  de  Créhange. 

Volin  Snyder,  clultelain  h  FaulqiK moiU,  1399. 
Jean  Drouin,  pour  la  terre  des  L^luugs,  1401. 
Ueschin  von  Husen,  demeurant  à  Waudrevaiige,  1403. 

i)  ArMce^  de  Beinach,  n»  1496. 

Idcin,  no»  1588,  1(}19. 
•)  Idem,  n*  4S76. 
«}  Idem,  n«  1964. 


Henri  Snider,  châtelain  à  Warsberg,  1401. 

Nicolas  de  Gerspach,  Jean  de  Bondorf,  Glais  de  Heidenberg,  1403-1405. 
Jean  Dnwenin  de  Metz,  chevalier,  1405. 

Henne  et  Cleschin  von  Roiirath,  frères,  1406. 
r.leschin  von  Basenheim,  (fit  Gibel,  1406. 
Adani  d'Eoken,  pour  le  fiof  «IT.iiu  Ijcville,  140â. 
Henne  von  Hnsswiler,  dit  hickestem,  1409. 
Thileuian  de  Xeumagen,  ;\  Daiî-stoul,  1409. 
huai  l  de  Beschies,  éciiyer,  1411. 
Heaäel  Fus  vun  Yselheira,  et  Henri,  son  fibs,  1413. 
Qeechin  T€»a  Huaeii,  écoutète  à  Sierdc,  1413, 
Jean  de  Strassen,  pour  le  fief  de  Varsberg,  1410. 
AmouH  Baudoche,  pour  la  terre  de  Lue,  1417. 
Hans  von  Beir  et  Oais  de  Rodenbom,  1425. 
.lean  de  Vy,  «itain  de  Metz,  pour  Plappecourt,  1430. 
Henri  de  Butzbach,  écoulëte  à  Grébange,  1430. 


CH.APITIΠ m. 

Jcau  m  de  Créliangc,  seigneur  de  Lannlielle,  de  Dagstoul  cl  de  Warsberg,  du 
vivant  de  «on  père  (1404—1431);  au  service  de  Thierry  de  Moers,  fia  de  Go- 
hiyne,  1414.  —  Le  damoiseau  de  (".n'hango  aux  plaids  annaux  dt  St-Avold,  142.H. 
—  Mort  de  .lean  II  de  Crélianpe  à  la  balaille  de  Hulgn»' viHc.  14:>1  -  Mort  de 
Jean  III  de  Crétian^e  dana  une  expédition  contre  le  Luxembourg,  1432.  —  Hé- 
gence  d^EUiwbeth  de  Daun,  dame  de  Crfhange,  1488—1447.  —  Siège  du  château 

de  Créhange  par  les  éeordWiov. 

I. 

.lean  ÎIl  <lr  (  lAltanjre  est  nommé  souvent,  du  vivant  df  sou  p?'!»», 
(>t  lui  .survt'cul  peu,  ai  même  ils  ne  trouvèrent  pas  ensemhlt  in  uiorl 
j'ur  le  champ  de  bataille  de  Bulguéville.  11  jiaraît  poiu-  la  première 
Uns  en  1404,  dans  un  acte  par  lequel  Jeau,  seigneur  de  Crélmu-ie, 
Innengarde,  sa  femme,  et  Jean  de  Oébange,  leur  fîla  aîné  w  partent 
cautions  d'Âmoult,  seigneur  de  Fittange  et  de  Dagstoul,  pour  une 
somme  de  200  florins*). 

ÂrooaU  étant  mort  peu  aj)rès,  les  seigneuries  de  Pitlan^te,  de 
I^arocliette  et  de  Dagstoul  entrèrent  dans  la  maison  de  Créhan<;e,  du 
<  her  d  innentîarde,  son  unique  héritière,  et  .servirent,  en  partie  du 
tiifu'tJM.  h  former  un  apanaj/e  anticiiié  pour  les  deux  damoiseaux  de 
CrétiauK**  t*t   !<  :i--nrpr  la  dot  de  leuis  sa-urs.  Jean  III  de  Créhange 

')  Archira  de  Hdnadt,  1086. 

7* 


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pn>ii(l  (l('s  lorst  la  qualité  de  seiKoeur  de  Larochotie,  tl««  Da^^ionl  ei 
de  Warsber?,  cl  nous  vdyoïis  ajrir  cumme  héritier  d'Arnouit,  soa 
$rrand-pèrc.  Kn  1408,  .Ican  de  Oc'hanjfc,  le  jt'uiic,  on«rai£<*.  de  Wi^^^cn- 
liment  (le  Jean,  son   [M'i<\  et  (ririiM'iijîardo,  .«a  iih'to,  à  riiôi>ital  di' 

St-J;i*-.'jiH's  à  TK'Vcs  renies  rt  revenu-'  h  A'/i«,'  et  îi  Lfvsch,  pour 
<  uiijuaiile  lloiins  dn  Rhin*).  An  \\ui\^  iU-  M'|>(euilire  de  la  même aiinét'. 
il  en^ajfe  eneore  au  mêinu  hôpiial  «leiix  eentü  Horms  .siu*  psul  »le 
Sclmiendorf  -). 

En  1410,  «  uf  aam^ag  nest  nw^     Joeolv  doffe  des  heil^ 
Mm  >,  Jean  de  Créhange,  le  jeiuie,  déclare  que  Jean,  seigneur  de 
Créhanij^e,  et  Inuengarde  de  Pittai^n»,  aa  mère,  ont  marié  Catherne, 
sa  sœur,  à  Diederich,  seigneur  de  Daun  et  de  Brouch,  et  lui  ont  dooné 

en  dol  leni-  pai-i  (laii:5  les  bieiw  de  la  rraneliis(>  de  Lanu-hette;  celte 
dot  a  été  fournie  de  son  assentiment  et  il  abandonne  lui-même  uns 
nouveaux  mariés  tons  les  dmiis  (in'il  avait  aecjuis  sur  Laroclu'ilc  par 
son  ;nid-|»èi  e  Arnoiill,  seijxnenr  de  l'iltange,  de  même  ce  que  lui 
avaient  donné  ses  père  et  mère*'). 

En  1413,  (Its  uey.'^tni  mnyndages  na  deni  sumlmir  i^im.sumh  ip'- 
uiti -,  Jean,  seigneur  de  t.u'iiange,  déclare  t|ii  ayatil  \oulu  doiinor  à 
Üiederieli,  seigneur  de  Daun  et  du  Brouch,  son  jjendre,  et  à  JeaD  ife 
Créhunge,  ä^on  fils,  une  part  de  a»  portion  de  Laro(*hette,  du  diftican 
et  den  biens  dépendant»  compris  dans  la  franchise,  il  a  trouvé  de 
ropposition  auprès  des  autres  ciKoeigueurs  de  Larochotte.  Après  m 
guerre  née  de  ce  différend,  les  commune  ainis  ont  ménagé  un  airord 
entre  les  conuauns  seigneurs,  d'une  part,  et  les  trois  sei^rneins  ilt"- 
unniiiii'  phm  liaut,  accord  en  vertu  duquel  Diederich  de  Daim  d  le 
iila  de  C.réhange  ont  été  admis  dans  la  ionnnunaulé  <lu  burgfritil^^ 
Jean,  seigneiu"  de  (Irélianjie,  Thierry,  -ciitii  ni  de  Daim  --t  de  Hromli. 
son  g^endre.  <'t  Jean  de  ('ré!i!ni.,'(\  le  jeune,  son  Ids,  sont  en  effet  men- 
tionnés au  nombie  des  (^»iiimuii.s  seigneurs  f|iii  jurent,  vu  141'),  i"i 
supplément  au  Inmjfried  de  Larochetle.  Il.s  eiitrotîtiiihuiil  un  burjirate 
commun,  qui  coinmaiidera  tous  les  hoiiuiieâ  aiiués  dudit  château,  en 
dirigera  la  défense,  et  aura  une  pension  annuelle  de  soixante  M» 
du  Rhin;  ils  auront  aussi  audit  ch&teau  des  provisions  en  blé  et  en 
sel  et  des  engins  de  guerre  dont  rémunération  peut  nous  donner  une 
idée  de  la  manière  dont  la  défense  d'un  cMteaii-fort  était  oiymûaef 

*)  Idem,  B*  1141. 

»)  If1"ni  n*"  1177. 
*j  Idem,  ma. 


à  rette  époque  ^.  En  1426,  les  commons  seifcneurs  de  [jarm^ietle 
donnent  leur  assentiment  à  rengagement  fait  par  Frédéric  de  Montfort, 

dp  la  moilié  de  sa  part.  Ils  pourront  tous  on  commun  cl  chacun  en 
particulier  exercer  le  droit  de  racbat.  Au  nombre  (1<  s  soi<ïnçurs  com- 
par<îonniers  nous  trouvons  Jean,  scigrnour  do  Ochanjio,  cl  ses  deux 
Iiis  aiii«i  Hf'nnmni('<  :  Jean  de  Oéhange,  seipneur  de  Datrsloul  cl  de 
Warsbertr,  et  Ouuitui  de  Créhange,  seifrneur  de  W'arsber^ 

ArnouH  de  l'iltijntre  et  dnmc  Marpuerile  de  Rifzen.  sa  feiiuue, 
avaient  souscrit  un  ucU  à  Laiiiprecht  Fust  rie  Sliuuiljcr^'  par  UmjucI 
ils  reconnaissaient  lui  devoir  la  soninic  de  420  florins  en  or,  à  quarante 
florins  d^intérèt  annuel.  Cet  aote  était  passé  entre  les  mains  de  Gode- 
vart  de  Waltboden,  seigneur  d'Ulmen,  qui  l'avait  vendu  en  1389  & 
Jean  de  Basenheim,  échevin  à  Thionvillef  et  à  Mechtolde,  sa  femme, 
pour  A2B  florins  de  Mayence.  Les  acquéreurs  déclarent  en  1424  qn'ibi 
renoncent  aux  intérêts  en  fav(Mir  des  sires  .l(>an  et  Quintin,  frères,  de 
('rél)an}re,  seigneurs  de  Dapsloul  el  de  Wars|)(>r[r.  <  !  i  i  l  consentent 
à  la  réduction  du  ca|>itul  à  800  florins  *K  Kn  ]42r),  les  deux  damoiseaux 
do  f'réhange  se  reconnaissent  encore  débiteurs  d  une  somme  de  68() 
lUirins  assignée  autrefois  sur  la  scifrTUMirif*  di>  Houssy  à  (îilles  d(> 
Catlenom  el  à  Mariineriti  d  Ellcul/,,  >oü  épouse.  (!ette  créance  était 
éehu(^  depuis  à  Haï  Uu  lémy  Vois  de  Hettemberg  et  à  Margueril*»  de 
Cattcnom,  sou  époiise,  qui  consentent  à  la  diminuer  jii.-t|u  ji  occur- 
rence de*  500  florins  de  capital  à  50  florins  d'intérêts  atmuels*). 

n. 

Nous  trouvons  encore  le  nom  de  Jean  Hl  do  Créhange  dans 
quelques  autres  documents.  En  1414,  Diederich  de  Moers,  élu  de 

•|  Archii'C'*  de  neiii'u  h.  w"  T.fr.  Piiblkatimii  Ln.irntb.,  an.  IHöl.  p.  21. 

«Und  syn  aurli  'Mulri  .  ht -fi  u       1*  n  da.s/  wir  homléit  îiial<l<'r  korii»  und  cclil 

■•  mald«$r  saltz  und  also  viel  gcineync  gc'äcbülz  alUyt  in  uiiösiiie  vurg.  Slosa  hain 
«  aullen,  zu  wissen  viere  steinbressen  (Steingdiländef  bombardes  à  jnerres)  der  yc 
«  eyne  steyn  schies/e  as  groisz  as  cyns  nians  heuftt,  und  virr  loytbressen  CB/«- 

•  sdüimde.  h(>tnf>,iifl'  ^  A  j,h,mb),  und  IzwolfT  \  si-n  arincr.st  i Ärmln-nstc,  aiyurhimsi 
«die  taan  mit  puleycn  ui  wynt  und  sois/,  polryt'ii  (Windenj  darzu  und  cyn  tpimc 

<  pnlffen  und  vir  dusenl  gudcr  pilc  (Pfrilr,  jmtjectilcsj,  auch  suil  man  die  varf. 
«  bresaen,  arroerst,  pyle,  poleyen  and  polfTer  vff  das  nuwe  gemeyne  huss  «f  der 

*  burctiporlen  bi-slir  ssrn  da^/  is  wocl  slossich  sy  und  unser  vurg.  bureb|(reve 

<  sali  den  »lussel  darvon  liain  und  nyman  anders  ». 

•)  Archive»  de  Ueinacli,  n'  1371. 
■)  Idem,  n*  1847. 
Idem,  n*  1367. 


—   102  — 


Cologne,  déclare  qu*i!  est  convenu  uyw*.  Jean  de  Créhange,  le  jeune, 
que  celui-ct  Taidcra  avec  huit  hommes  bien  armé»  contre  GmUanme 

von  dem  Berjre,  élu  de  Paderborn,  Reynoll,  duc  de  .Tulier?  et  de 
Guoklro,  Adolphe.  (luf  He  Berg  vi  comte  de  Bavenber?  et  Gérard  de 
Cleves  et  des  Marches  el  leurs  aidants.  Au  nombre  des  ennemis  de 
Tarchevêque  de  Colognr»  ne  sont  pas  compris  les  ducs  de  Lorrainr 
le  pays  de  Luxembourj;  et  lo  romto  V^hilippe  de  Na^'^an.  .Ipiin  ae 
Oehange  recevra  100  flonus  à  la  .St-.fcMn.  puis  100  lionii.«  à  In 
St-.lacqiies  el  eatore  ôÛO  autre.s  florins';.  iNotre  jeune  .sire  prit  on 
effet  part  à  cette  expédition,  car  en  1419,  «Wjp  unser  Heven  ürmem^ 
daèh  Nathiim»t  ptur  des  lettres  éitées  de  «Godisberg»,  Dfedericfa, 
arffhevèque  de  Cologne,  reconnaît  devoir  la  somme  de  280  florins  da 
Rhin  à  Jean  de  Gréhai^e,  le  jeune,  pour  les  pertes  essuyées  à  «on 
service  dans  la  guerre  qu'il  eut  à  soutenir  contre  le  duc  de  Betg« 
Gérard  de  Glëves  et  de  la  Marek,  Ruprecht,  comte  de  Vimembount 
et  leurs  aidants'). 

Kn  1419,  «  nf  fritfig  nest  für  saut  VU  und  Modesff4.<i  tag*,  .lacqtiP' 
do  Raville.  le  jeune,  dédaro  nvnir  constitué  Jean  de  ( 'relui  nge,  le  jeune, 
comme  caution  envers  Piene  de  Studernheim  pour  .")<)  Ilorins  du  Hlii'i 
Il  promet  de  1(^  tenir  indemne,  et  dans  le  ca.-^  où  il  ne  rempli laU  pa- 
.<es  engagements,  de  constituer  comme  otage  un  éeuyer  bien  nwnte 
cpii  chevauchera  vers  St-Avold  *  darin  ich  dann  gemannt  werde  wi« 
«  gisels  recht  und  leistoDgerecht  und  gewonheit  ist  >  *). 

En  1421,  «fe  mardy  après  la  Saint  iMta»*^  Jean  de  Créhange 
écrivit  une  lettre  à  ses  ikvm  omit  k»  â»  la  guerre  de  ürf«,  re> 
iativement  à  la  course  faite  &  Ay,  Flévy  et  Trémery  par  Thietanan  de 
Seil  wart  zenbourg  et  ses  complices.  11  reconnaît  qu'eu  courant  le  pays 
du  côté  é&HcmboHrg,  ils  ont  donné  une  vache,  produit  de  leur  butin. 
«  aux  estrangers  arbcdestriers  '  auxquels  il  a  conlié  la  garde  de  celte 
ff>rteres-'0.  et  qui  Vont  revendue  eux-mêmes  h  de«  ('{ranjrcrs.  H  déclare 
({Uf  '  rl;i  (  Ht  arrivé  à  son  insu  et  .sans  son  conseriteineni,  qu  il  est 
prêt  à  1  1  [uuer  le  dommage  causé  par  .ses  gens  et  qu'il  fera  rompre 
les  pouls  sur  les  détroits  el  pas.sages,  -  adfin  que  les  biens  de  nies 
«  voisins,  à  (pii  je  ne  suis  raie  de  guerre,  ue  i»oieut  raie  cha^^iel,  ne 
«  monei  si  près  de  ma  forteresse,  et  suis  bien  réconforté  de  moy  dé- 
<  tourner,  et  tordre  d'une  lieue  pour  my  meisme  passeir»^)»  La  lettre 

>)  Arekins  4e  liei$uuh,  a»  1280. 
5  Idem,  n«  1279. 
•)  Idenn,  n9  1277. 

*)  Umtoire  de  Met»,  p«r  les  Rénëdictîns,  t.  fV,  ^uveSk  p-  9B0.  Toir  pièces 
justificatiTefl,  n*  30. 


—  103  - 


est  signéo  ïsimphûnenl  :  Jean  do  r.rélian;fO,  co  qui  fait  supiniscr  qu'il 
B'ati^it  de  .lean  le  jeune,  qui  tenait  dès  lors  la  aeigneurie  de  Honiboiu'g 
par  hérllage. 

Mentionnons  eneore  un  aiilie  document  oîi  iio.s  sires  paraissent 
(.oimno  Uérilieis  drs  seijîiiears  de  Honibourg  et  de  Mengten.  En  1426, 
*  «yf  ntuier  ftauwen  tag  Naticiias>,  Jean,  seignciu"  ile  Oéiiange,  Jeun 
et  Quintin,  ses  fils,  reconnaisseiki  que,  poiv  une  somme  de  240  florins 
qu'ils  ont  reçue  du  prieur  et  du  couvent  de  Grftffenthal,  an  diocèfce 
de  Mets,  ils  assignent  audit  couvent  un  cens  annuel  de  12  florins  du 
Rhin  sur  leurs  revenus  de  *Brüdten^  Zodmgen,  Mengen  mä  SSbingea  », 
à  percevoir  tous  les  ans  aux  plaids  annaux  «  zu  Mengen  in  dem  dorfle 
bU  Greffendtta*% 

Nous  voyons  encore  figurer  les  noms  de  Colutin  de  Ot'liange  et 
de  Jean  de  r.réliantîe  sur  lexpédition  d'une  sentence  rendue  aux 
jouruf'f's  tt  iiiu  -  PU  1425  en  la  salle  du  duc,  à  Nancy,  au  sujet  des 
poursuites  exercées  contre  Henri  de  la  Tour,  h  la  suite  des  pillcries 
dr)nl  les  habitants  de  Toul  et  diverses  cjilises  el  doiiiuint^s  du  duc 
avaieul  été  victimes,  et  dont  les  produits  avaient  été  coudiUb?  à  la 
forteresse  de  Pierrefort,  appartenant  audit  Henri.  Cointin  de  Créhange 
est  au  nombre  des  seigneurs  convoqués  comme  juges,  et  Jean  de  Cré- 
hange n'est  mentionné  que  oonmie  arbitre  de  Henri  de  la  Tour*). 

Enßn,  en  1430,  ^uf  samstag  nach  et  Rauhte  datf  Cotmntio» 
(n.  st.  1431),  Difilerich,  <-uré  à  liystorf,  déclare  que  Jean  de  Créhange, 
le  jeune,  sciipieur  de  Dafî-stoul,  lui  a  conféré  la  <  ure  à»  BeUen  (Bissen); 
an  cas  oîi  le  seigneur  de  Dollen<lort'  conférerait  c<'ttc  euro  ?i  un  autre, 
il  s'ontra^p  à  en  sai-ir  In  rrnir  de  Trêves  et  mcrnc  'i  appeler  à 
Rome.  Otte  lettre  e^^l  .scellée  du  s«eau  de  Henri  I!iii/.lt;ich,  écoutètc 
à  (Iréhange^j.  (.l'est  le  dernier  docun)ent  autlicnlKjin'  tiK'ntionne 
Jean  ill  de  Créhange;  tt  iuarquons  qu  d  ne  prend  pas  la  ((ualilé  de 
seigneur  de  Ci-éhange  et  qu'il  est  encore  dénommé  le  jeune;  d'où  il 
résulte  que  Jean  II,  sire  de  Créhange,  vivait  encore  à  cette  date. 

m. 

En  1428,  révérend  père  en  Dieu,  messiro  Conrad  Bayer  do 

Boppard,  par  la  grâce  de  Dieu  évéque  de  Metz,  se  rendit  dans  sa  biMim 
ville  de  St-AvoUl,  pour  tenir  le,s  plaids  annaux  dans  la  chapelle  de 
St-Micbel,  à  l'intérieur  de  la  porte  qu'on  disait  la  porte  du  i'aradis. 

')  Arehireê  de  Reimch,  i:i6'.). 
*,)  Oufourny:  lumitotre,  loin.  VI.  p.  ôl, 
Avdmea  de  Reinach,  n"  1418, 


—   104  — 


A  s<'s  côu's  prirent  place  Philip|)o,  comte  de  Nassaii-Sar  robnick,  «i 
qiialih'  de  voih',  p\  1o  danioi.-^oau  do  Crf'lianjro,  en  (pialilô  do  sons-voné 
do  la  cour.  Ktaient  pré'-pnfslo  ca'^o-main».  }p  mnître-ôchovin,  )r-  érhprins 
et  le.**  habitants,  au.^.-:  It      1  t'>  olior,  notaire  juré  do  la  cour  do  MHz. 

1,0  eoiiitf  do  Siinrliiiuk  so  lova  pour  rciuuiiirpr  quo  lo  da- 
niOJSJcau  do  (-rcliango  u  avait  pas  le  droit  de  siéger  et  demanda  à  Mon- 
seigneur de  Metz  de  Tinvîter  à  se  levier  et  à  sortir,  à  tnoiitô  que  la 
conr  et  les  échevins  oe  lui  reconnaissent  le  droit  de  siéger.  La  justice 
et  les  échevins  présents  furent  invités  en  effet  à  se  retirer  pour  décider 
entre  eux  et  dire  de  droit  à  qui  il  appartenait  de  siéger  aux  plaida 
annaux.  Après  s'Htci  concertés,  ils  rapportèrent  la  réponse  suivante: 
«Gracieux  ûieîgneuri  puisque  Votre  Exoellonce  nous  a  chargés  de  dé- 
cridor  à  qin  il  apf^nrfi»  ni  (ir  -icger  aux  plaids,  nous  déclamns  co  (|ni 
'  suit  :  révê(jue  «le  Metz  est  notre  droit  seipuiMU*  et  le  comt«'  de  Sarre- 
«  brück  e^t  itolif  voué.  L"nn  ;i  foiilntîio  de  touir  in"  plaid^  nnnaiix 
-  trois  l'ois  <  |ia(|ue  année.  L  évèijue  de  Melz  (ioit  siégci  eu  qualitt' 
«  seigneur  de  la  coui,  et  le  couite  de  Sarrehruck  ou  ceux  qu  i!  a 
commis  à  .sa  place,  en  qualité  de  voués:  tel  est  le  droit  de  la  tour. 
«Nous  avons  vu  siéger  aussi  les  sires  de  Créhange,  mais  wm  ne 

<  pouvons  dire  s'ils  étalent  fondés  en  droit.  U  nous  souvient  vae^ 
«  qu'on  leur  a  ordonné  de  se  lever  et  de  se  retirer.  C'est  tout  ce  qne 
«  nous  pouvons  dire  pour  le  moment.  » 

Le  comte  Philippe  dit  alors  à  Monseigneur  de  Metz:  Gracieux 
«Seiumeur!  vous  eiileudez  bien  la  devise  et  la  décision  des  éehpviiî5. 

.l'ai  le  droit  de  sié'^rer  en  (pialité  d(>  voué  h  cause  du  comté  de  Sari"e- 
«<  brück  et  coix-là  seulement  que  j'ai   cmumis  h  r  r  f   cfTof  fpuvcnl 
«prendre  nlaee  à  côté  d^»  Votre  l-Arrlicncc.  .le  von-  prie  »Idii'-  d'in- 
viter .leuu  de  Oéliange  ;i  -i   retirer,  et  s'il  voulait  faire  résisiaiKo. 
de  ne  pas  le  soulTrir,  et  de  me  laisser  jouir  démon  lief  connue  de  droit.» 
Le  sire  de  Créhange  dit  à  son  tour  à  Monseigneur  de  Mel«: 

<  Gracieux  Seigneur  :  j*  vous  supplie  de  vouloir  Uen  m'^tendre.  Mes> 
«sire  le  comte  de  Nassau  est  d'avis  que  je  ne  dois  pas  si^^.  Je 

<  réponds  que  c'est  une  chose  connue  et  notoire  dans  tout  le  pays 
«  que  mes  ancêtres  et  mes  prédécesseurs  ont  toujours  si^,  il  y  a 
€  cent  ans  et  plus,  il  y  a  si  longfenq)s  même  qu'on  ne  se  .»^ouvient  pa^ 
«  du  contraire.  Et  moi  aussi  j'ai  siégé  sans  aucune  opposition  de  droit, 
«et  j'ai  la  confiance,  si  Dieu  le  veut,  i  t  puisque  je  .suis  votre  honm^p. 
«  (jue  vous  me  maintiendrez  encore  aujourd'hui,  et  mes  héritier^  apK- 
»  moi,  dans  la  possession  de  mou  droit,  tel  qu'il  me  aéra  uevu<é 

«  Votre  Seigneurie.  » 


—   106  — 

Le  ccmto  de  Sarrebmek  rendit:  «Gracieux  Seigneur!  je  ne 

-  redonnai)}  aucune  po^ses^Hion  à  Jean  de  Cr^hange.  Frédéric  de  Bàcourt, 
«seigneur  do  Oéhan^ir .  rpii  «sf  ici  présent,  lient  nne  partie  de  la 
'  vouerie  en  lief  de  moi  :  il  eu  a  fuit  .ses  reprises,  coiiime  feu  son  p^^e 
'  et  SP«?  ancêtres  l  avaient  aussi  repris  de  moi  et  de  mes  ancêtres  jadis. 
«  .le  lui  accorde  voUmtiers  In  droit  de  siéger.  mMi^-  noti  pa^  à  Jean 
'  de  flréharï^p.  FA  je  prie  dr  n< niveau  mon  gracieux  iSeigneur  de  Metz 
«de  lui  orduuncr  de  se  Icvci  et  de  se  retirer.  > 

.lean  de  Oéhange  lit  valoir  encore  que  les  échevius  n'avaient 
pas  déclaré  qu'il  n'eût  pas  le  droit  de  siégiT  et  il  inftiata  de  nouveau 
pour  être  maintenu  eii  ponsettaion.  Moniteigneur  de  Metx  demanda  alor» 
an  damoisetui  de  Créliange,  au  sujet  de  la  part  qu*0  prétendait  dann 
la  vouerie,  sCW  croyait  la  tenir  en  ßef  de  iion  évéché  on  du  comte  de 
Sarrebruck:  de  vouloir  bien  l'éclairer  aivè  ce  point,  afin  de  mettre  sa 
cause  hors  de  contestation.  Notre  sire  lit  cette  ré|M»nse:  <  Gracieux 
«Seigneur!  je  nai  pas  pri»  conseil  pour  vous  répondre  dès  aujourd'hui 

-  «^nr  i-v  point:  aucune  journée  ne  m'a   été  n~sitinéo  .î  rot  ofTrt.  et 
jamais  V(»lrc  Sei-^ricnric  ne  m  a  mtimé  une  telle  dcrlaialinii.  S  il  |;nit 

'  je  iiir«>  ccpcndanl  .-ou-  !:i  Ii  i  du  serment,  il  jn'cst  avir»  «pi«'  dni- 

•  tenu'  (lia  part  dans  la  voucin'  en  tief  de  voire  évêché.  plutôt  que 
«  du  (  omte  de  Sarrebruck.  Je  demande  qu'il  y  ait  une  consultation  à 

•  ce  sujet  afin  d'être  mieux  instruit  de  mon  devoir.  » 

Là-dessus,  Monseigneur  t'évêque  f%  retira  pour  prendre  con!<eil 
des  nobles  hommes  de  sa  cour  qui  étaient  présents,  et  il  rapporta  la 
sentence  suivante:  «Messire  de  Sarrebruck  et  toi,  neveu  deCréhange! 
«j'ai  pris  conseil  de  mes  hommes  sur  vos  raison^  et  vos  répliques  et 
«je  les  ai  trouvé.s  d'accord  pour  décider  ce  qui  <uit:  attendu  que  les 

•  échevins  ont  prononcé  que  le  comte  de  Sarrehruck  en  qualité  de 
'  voué  on  (  (Mix  qui  sont  commis  par  lui  ont  -^culs  !o  droit  de  <ié'/er; 

cpie  la  vi>uciie  ndève  en  lief  d<'  notre  (  vèclié  et  (pie  ie  ediiiir  i<  i 
«(Mc.^cni  reconnaît  la  nalun'  du  tief  qu'il  fient  de  nous;  attendu  que 

•  ce  n'est  pas  .«:on  avis  et  .sa  volonté  que  tu  siège.x  ici  ;  —  nous  dé- 
«  clarons  qui;  tu  ne  dois  pas  siéger  pour  le  moment,  juscpi  au  jour  ofi 
«la  chose  aura  été  décidée  autrement,  avec  ime  enti^l'e  réserve  pour 
'Tavenir  de  ton  droit  et  de  celui  de  tes  héritiers,  et  nous  t'invitons 

-  à  te  lever,  à  te  retirer  et  à  nous  laisser  tenir  paisiblement  les  plaids 
«annaux.* 

Messire  le  comte  ac<  ueillii  cette  décision  avec  joie  et  dit: 

•  Gracieux  Seigneur!  je  suis  hien  content  de  ce  (pie  vous  avez  pro- 
«noDcé*,  Ët  Jean  de  Hitlenhofen,  écoutète  à  Sarrebruck,  ordonna, 


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au  tu  »III  rln  i  uji  iti  .  n  .Tmii,  le  notaire,  de  dresser  un  inslrumenl  aii- 
llienlique  cle  <  e  (|iic  K;>  échevin-^  avaient  rapporté  et  de  ce  que  Mon- 
sei}fneiir  rie  Metz  avait  pn»nc»Hii'  après  eux.  Le  damoiseau  de  Créhaiivi 
renouvela  ses  proleslalioiu»  et  ajouta  qu'il  ne  voulait  pas  céder  ù  b 
fois  aux  injonctions  du  comte  et  de  révêque  ;  que  ai  Honseigpeur  de 
Metz  lui  ordonnait  de  se  lever,  il  voulait  bien  le  faire,  qu'il  n'avait 
ni  l'intention  ni  le  pouvoir  de  résister  à  la  volonté  de  son  sogneur. 

Monseigneur  de  Metz  lui  ordonna  alors  de  se  lerer.  O  se  leva 
donc  et  dit:  «Monseigneur,  je  me  lève  pour  obéir  à  votre  invitation 
«et  en  répen'ant  mon  droit  et  celui  de  mes  héritiers.  El  loi,  notaire 
«  .lean,  je  te  demande  de  me  dresser  aus.s|  un  inslrunient  de  mes  dis- 
'  iimv<  et  de  jnes  répliques,  et  d'y  ifi^étor  le^  nlin'jo-  do«-n<  diff--. 
<  chacune  en  particulier,  point  par  pt»inl,  cl  mol  poui"  mol,  connue 
•  elles  se  sont  passées  >.  Et  s  élant  levé,  il  se  retira. 

Ces  choses  se  sont  pa.ssées  en  présence  des  nohles,  pieux  et 
vaillanl.s  seiguciu^  .lean,  öire  de  Ranlle,  chevalier,  et  daraoïseau  Jacques 
Hon  fils;  sîre  Thierry  Bayer,  chevalier;  damoiseau  Haman  de  Hebo- 
ülatt;  sire  Jean  de  Bruckmi;  sire  Rorîc  de  Merxheim;  sire  Thieleiium 
de  Luttange;  Boémond  de  Kebelnberg;  Anselme  de  Saint-Avold,  et  de 
beaucoup  d^autres  gens  noble»,  bourgeois  et  témoins  présents  qui  furent 
priés  d^aitester  les  choses  dessus  dites. 

En  témoignage  de  vérité,  l  Oflicial  d<  l;i .  .iiir  de  Metz  lit  appen<1re 
s(»n  s(>eHu  aux  présentes  lettres,  qui  furent  faites  le  22  janvier  1423,  d  apri's 
la  manière  de  cojnpier  usltéo  dnns  !p  dineè<o  do  Met/  ni.  -t.  1424)'}. 

Non*^  i'/ri'iiMii-  la  -uite  de  i.t^  routcstaliuii.--.  11  parait  rri>eiitlant 
tpie  la  jactciiliun  ilc  autre  sire  était  fondée,  si  nous  nou.s  en  rappor- 
tons aux  anciens  statuts  faits  |»our  la  ville  de  St-Avold  et  publié.>=  €□ 
présence  de  Philippe  de  Florange  (?)  évêque  de  Metz,  et  du  comte  de 
Sarrebrack,  voué  dudit  lieu,  en  1302*).  «On  déclare  d'abord  révèqoe 
«de  Metz  pour  vrai  seigneur  de  Saint^Avold^  le  comte  de  Sarrebmck 
«pour  voué  héréditaire,  et  le  seigneur  de  Créhange  arrière-voué,  ft 
«  cause  de  l  arrière-fief  dudit  comte.  »  Cet  arrière-fief  fut  apporté  sans 
doute  à  la  maison  de  IJûcourt  par  le  mariage  de  Ferry  I  de  Bàcourt 
avec  N.,  lille  de  (îeorges  de  Oéhange.  De  là  vient  que  Ferry  II  est 
f>nf  nrn  qualifié  seigneur  de  Créhange  et  que  le  comte  de  SwrebnK'k 
lui  aci'orde  le  droit  de  siéger  aux  plaids. 

Kölbier;  Geffdtichte  </«w  Niuimu-Sarbnh'k'.''cheu  Landeti,  etc.,  p.  191. 
')  Dom  Calmel  :  Notict  de  Tjorraine.  La  voucne  de  St-Avold  était  partafée 
)n  ciiicnt  outre  Ips  comtes  de  Sarret)ruck  ri  l.  urs  i  ;iil('t>  Av  I.man^iv  avi)i*8 
vu  qu'on  12H^^.  la  part  di;  Linan^e  avait  été  conlisquée,  pour  cause  de  félonie,  ptf 
Rouchard  •!  .\  v<  siies,  au  profit  de  Godeman  de  Torcheville,  aneêtve  des  »ree  de  Cré- 
hange  et  de  Bftcoart 


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-   107  — 


IV. 

Charles  II,  duo  de  Lorraine,  mourut  le  26  janvier  1431,  »ans 
laisser  d'héritier  mâle;  maie  par  disposition  testamentaire,  il  avait 
assuré  le  duché  de  Lorraine  à  René  d'Anjou  qui  avait  épousé  sa  ftlle 
Isabelle.  Dans  une  charte  du  13  décembre  1425,  il  avait  fait  confirmer 
ces  dispositions  |mu*  les  hauts  honunes  et  vassaux  du  duché  de  Lor- 
niine,  parmi  lesquels  nous  n  i.  v  ns  les  noms  suivants  qui  appui  tieiment 
à  la  Lorraine  alknnamle  :  AjuouII  deSierck,  Thierry  Bayer  et  l'hilippe 
de  Nnrroy.  dievaliers;  Henri  de  Ft'nétrnn^ro,  Jaeques  de  Fénétranjïe, 
"  'Iran  de  (ytehanf/es,  le  vieil,  Jkvi  th-  ('rvliaiii/is.  son  fils,  Çttentin  de 
(  it:h((uif(s  Arnoult  de  Sierek,  .K  au  lif  SicK  k.  l"i  tMlri  ic  ilr  Sierck, 
Jean  de  WenesIrolT,  Geor^'es  de  Hene^tloü,  (lourml  Ikivd,  Hemy 
BaytT,  Fulker  d'EUentz,  Jean  de  FreislrolT,  llesstî  d  Escli,  Wiehaid 
d*Esch,  Gérard  de  Siersberg,  Frédéric  de  Dalem  '). 

Cependant  le  comte  Antoine  de  Vaudémont,  neveu  du  défunt  et 
son  plus  proche  héritier  màle,  s'autorisa  de  la  loi  salique  pour  pro- 
tester contre  ce  testament,  et  résolut  de  soutenir  par  les  amies  ses 
prêtent  ion  s  à  la  couronne  de  Lorraine.  Il  trouva  nii  puissant  appui 
auprès  du  due  de  tiourgi^ne,  Fliilippe-le-H(jn,  qui  pn'serivit  au  ma- 
ré<  iial  de  Hourpogne  de  eonduîre  loules  ses  Corées  disponibles  au  se- 
cours d'Antoine.  Hcn«'"  aeeounit  en  Lormine  ponr  rf>«  neillif  un  héi'ila^io 
(|u"on  <'h<>[i  |iail  à  hii  disputer.  Nous  trouvnn-  i|;ni-  >ou  parti  (.".huiles  V^ll, 
roi  (ïv  l'iaiiie,  ('onrad  lîayer,  évêque  (ie  Met/,  et  ses  rletix  IVères 
Thierry  et  Heoii  Bayer  de  Boppard,  seijrneurs  de  Château-Biéliuiii  el 
de  Sarraibe,  avec  plusieurs  autres  ineiiibres  de  cette  illustre  famille, 
les  comtes  de  Sarrebruck,  de  Saarwerden,  de  Salni,  de  Blàniont  et 
tous  les  gentilshommes  de  marque  de  la  Lorraine,  Nos  sires  do  Cré- 
haoge,  qu'un  récent  mariage  venait  d'unir  étroitement  aux  Bayer, 
s'enrôlèrent  sans  doute  sou.s  la  bannière  de  l'évêché  de  Metz,  portée 
par  Ck)nrad  Bayer,  neveu  de  Tévéque. 

Les  deux  années,  commandées  toutes  les  deux  par  des  capitaines 
braves  et  (  xpérimentés,  se  trouvèrent  en  présence  \o  2  juillet  14Iil,  à 
la  funeste  journéi»  de  Bul};névill(>.  Elles  se  fietiitèrenf ,  et,  après  une 
mêlée  dün  quart  d'heure,  la  victoire  se  déclina  en  laveur  d'Antoine 
de  Vuudciiiont.  Lévêijue  de  Metz,  Conrad  Bayer,  et  avec  lui  l'Uierry 
Bayer,  son  frère,  Conrad  Bayer,  son  cousin,  les  barons  île  Boulay,  de 
Fénétraiigé,  le  sire  de  Rodemai  k,  [irës  de  c^t  autres  gentilslwmmes 
et  beaucoup  de  soldats  furent  faits  prisonniers  les  uns  après  les  autres 

Dom  Calmet:  HùOoire  ée  Lorraine, 


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—   108  — 


p|  livH's  H  ToulHnpean,  inanV-hal  dr  Boiirtrojrno.  Rpnô,  qui  luttait  en- 
core, fut  pris  un  (les  firrniers  et  (-(MiHnit  en  i>rison  n  nijon.  I,e  nrwhiv 
des  Lorrains  tués  ou  iimuIs  de  leurs  --uic-  a  t'Ir  considérabienu'iil 
exaptéré  par  certains  écrivain^,  l.a  f)ci1e  de  lU'Uc  ne  dépassa  jriuV 
deux  nulle  hoimnes:  il  est  vrai  (jue  c'était  la  lleur  de  la  ehevaleri*^ 
lorraine  et  barrlsieime.  «  El  si  en  deiiieiu'a  morts  .sur  la  place  et  en 
«  ta  chasKe  qiii  dura  bien  denx  heures,  de  vingtH^Inq  cents  à  tras 
«mille,  desquels  furent  les  principaux  tes  comtes  de  Saumes,  de 
«  Salmène,  <te  Linage,  allemands  »  Là  périrent  <  moult  de  TuHans 
«  seigneurs,  chevaliers,  escuyers,  et  autres  bonnes  gens,  et  pv  espé- 
«  niai  pliisionrs  don  pays  d'Allemaijme,  furent  mort.s  et  tués  celurjour 
«  en  ieelle  bataille,  dont  ce  fut  grand  dommaige.  Dieu  ait  mercy  de 
<  lors  anies  î  .  '^). 

On  complu  an  nf>n>hre  des  niorf^.  d'Mprès  Houi  (laintef  ef  H'^'ot, 
les  comtes  de  Salm  el  de  Saarwerdeii  :  Henri  d(>  ('liâteaii-fin  liiiifi  *  ' 
ses  deux  fils:  Warry  de  Tnnnoy,  Henri  Bayer,  Çonrml  liàvii  «i 
liouilloa  de  Sarley,  qui  portaient  les  bannièics  de  Lorraine,  de  Bar, 
de  révéclié  de  Metz  et  de  Salm;  Simon  Bayer,  Henri  d^Abonrourt, 
.loan  de  Chambley  ;  C>)lin,  Âubert  et  Amoult  Wisse;  Gaspard  deSierrk, 
qui  sauva  la  vie  à  Bené  en  le  couvrant  de  son  corps  et  reçut  lex 
c^ps  qui  lui  étaient  destinés;  Jean  äe  Cräiang&,  et  beaucoup d autres 
gentilshommes  de  marque. 

ri  convient  d'ajouter  à  la  liste  des  morts  Quentin  de  Oéhan^ 
et  Ferry  de  BâeourI,  alliés  tous  rieux  à  la  famille  de  Boppard,  et  (|ui 
ne  sont  plu-<  niontinnués  depuis.  Onant  il  Jean  de  ('réhan>;r»^'  qui  r^^ta 
sur  le  cliam|>  de  liataille.  il  n'y  ji  pas  ri" invraisemblance  à  adiiit^ltif 
(jiie  c  était  Jean  de  (  lrélian<jte,  l*"  rnul^  qui  vivait  encore  h  la  date  A\\ 
27  janvier  14.'U.  LCxemple  de  (îérard  de  Boulay  qui  prit  )>art  à  celte 
lutte,  malgré  son  grand  âge,  et  qu(i  nous  trouvons  au  nombre  des" 
prisonniers,  fait  voir  que  celle  vaillante  chevalerie  ne  connaissait  \»» 
de  limite  d'ftge  el  que  la  vieillesse  ne  Tempècthait  pas  de  répond»  à 
rappel  de  son  suzerain. 

Telle  fut  ta  bataille  de  Bntgnéville,  oît  la  noblesse  de  la  Uir 
raine  allemande  trouva  un  tombeau  funeste  mais  glorieux. 

V. 

S  il  iMut  ajouter  foi  h  une  tradition  locale,  coiisignée  (ianî^  uu 
ancien  niamiM-rit,  Je:iii  ili  Créliange  le  jeune  aurait  sm'vécu  en  eiW 

'l  MoOätrclet  ;  Chrutùque. 

S)  Otnm^  du  daym  de  fi(*7MAaMt 


1Ö9 


à  la  bataille  de  BulKiiéville  pour  trouver  la  mort,  uu  au  plus  lard,  sur 
un  autre  chaïup  de  bataille,  (le  l'ait  seiuble  couliriué  par  la  Xotire  th 
Lorrai}u%  cpii  ajoute  au  uom  de  Jean  Iii  eetle  simple  mention  tmort 
à  la  lïuerre  »'n  1432 

La  duthf.'-b»'  Klisjiljcili  (ic  (iaM-litz,  lille  de  .leuu  de  Gœrlilz  et 
nièee  de  i  enipereui  bi^i^uioud,  leimit  alors  le  duché  de  LuxeiMbourjj: 
par  eugagère  ;  uiaiä  »on  autorité  élait  uonteslée  et  sa  maîo  trop  faible 
pour  maintenir  l'ordre  et  la  tranquillité.  Dès  Tannée  1424,  aprè»  la 
mort  de  son  second  mari  Jean  de  Bavière,  cette  princesse  était  entrée 
eu  relations  avec  Philippe,  duc  de  Bourgogne,  qui  cherchait  &  réunir 
le  Luxembourg  à  i^es  autres  provinces.  Mais  il  est  certain  qu'elle  se 
heurta  à  la  résistance  de  la  uoble.s:$e  qui  se  prononça  fortement  contre 
cette  réunion,  «  et  n'obéi.ssient  mie  le.s  sei^curs  de  la  dite  duchié  don 
*  tout  à  l:i  dnnie  •.  Ce  fut  l'occa.sion  d'une  foule  fie  gruerres  irite-titif--. 
soit  des  M'igiieurs  entre  imix.  soif  <U'-  nnlilc-  (  (nilic  la  ville  cl  ic  [uivs 
d(^  Luxembourjf.  Voici  donc  ce  que  rapporte  la  tradition,  recueillie  par 
un  curé  de  Créliange'J. 

Jean  III,  seigneur  de  Créhange,  en  qualité  de  maréchal  hérédi- 
taire du  duché  de  Luxembourg,  titre  qu  il  tenait  d'Elisabeth  de  Daun, 
son  épouse,  prit  une  part  active  et  prépondérante  à  la  lutte  contre 
Elisabeth  de  Gœrlîtz.  II  convoqua  le  ban  et  l'arrière-ban  de  ses  sei- 
gneuries, mit  dans  ses  intérêts  le  comte  de  Salm  et  une  bonne  partie 
de  la  noblesse  de  Lorraine  et  des  provinces  du  lihin,  et  dotma  rendez- 
vous  à  tous  ses  aidants  sur  l(!s  terres  de  liondjour}:  et  de  Fiillelanfre, 
«lans  le  pays  de  Thionville.  I  es  parfi-^nns  de  la  liiirlipssp  de  (iœrlitz 
qui  iïvaient  avec  eux  des  Hningiuiiuuu?»,  des  JiraUincoiis,  une  foule  de 
Bohémiens  et  des  kh  rues  venues  de  toutes  part.s,  attendaient  dans  les 
élaUj  du  duché  l'arrivée  du  maréclial. 

Notre  sire  eut  d'abord  à  triompher  des  résistances  de  son  épouse 
qui  était  sur  le  pdnt  de  lui  donner  un  héritier,  et  qui  cherchait  ù 
s  opposer  à  son  départ.  Vaincue  enGn  par  son  inébranlable  résolution, 
et  malgré  les  tristes  pressenthuents  qui  l'accablaient,  elle  consent  & 
loi  ceindre  I  épée  :  <  Aile/,  lui  dit-elle,  allez  combattre  les  ennemis  de 
«l'honneur  et  de  la  justice.  Que  v(tlre  saint  an^e  vous  protèjîe!  Jene 
«vous  rev«uTai  plu'-'  »  Jean  s'anrrrhf«  rie  ses  bras  |)our  courir  se  placer 
à  la  tète  d(;  s(ïs  guei  i  ici's.  et  Mciili'it  la  dernière  tourelle  du  chûteau  de 
Créhange  disparaît  à  leur  vue.  Ou  éUnl  alors  en  aïilnmiie  de  l'an  1432. 

Dans  le  conseil  «lui  se  tint  à  l'arrivée  du  muréchal,  le  plus  grand 
nombre  des?  i<eignenrs  réunis,  émel  l'avLs  de  ne  pas  courir  les  ehanecrt 

Manmcrit  du  cur«-  de  (Archange. 


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—   110  — 


mcertaines  d'un  (probat  général,  attendu  que  raimée  ennemie,  gnme 

par  de  nouvelles  recrue»,  était  de  beaucoup  supérieure  en  nombre. 
Mais  .lean  de  C.réhange,  eraiirnanl  de  laisser  inaclives  les  troupe?;  cju'îl 
avait  réuni(^<  avec  tant  de  peine,  fait  si  bien  valoir  la  justice  ilc 
cause,  le  bon  esprit  »le  ses  jruerricr-^.  et  le  peu  «le  •■u<  ([iTil  fallait 
faire  des  aventurier.-;  iltnit  se  conipu^^iiil  1  unncc  ciiiaiiu»-,  ijin'  le  Loiiiiwt 
fut  décidé.  Dix  jours  après,  les  deux  aimées  sont  eu  préseuee.  Le* 
Lorrains  se  précipitent  sur  Tennetni  avec  leur  impétuodlé  onfimire: 
mais  les  recrues  de  la  Bohème,  endurcies  par  les  guerres  civilee,  1^ 
reçoivent  d'un  pied  bien  plus  ferme  que  ne  Tavait  prévu  le  marécbiL 
3eaa  de  Créhange,  voyant  ses  troupes  repoussées  à  plusieurs  repfÎMs 
et  sur  le  point  de  perdre  courage,  concentre  ses  forces,  se  jette  ré* 
-solAinent  à  leur  tète  dans  la  mêlée,  et  met  à  son  tour  le  dcsonlrc 
dans  les  ranps  ennemis,  La  victoii-e  allai'  dcr-larer  pour  lui.  lor*- 
qu "un  vijîoureux  com^  de  lance  vient  l  atteimli  f  ;m  défaut  de  son 
armure  (ît  le  blessci  iiKirtellenu  iit  8es  tidèles  ctmipagnons  d  ainues  qui 
l  ont  vu  chanceler,  parviennent  enlin  à  le  dégager  complètement  et  à 
repousser  victorieusement  Tcnnemi.  Jeau,  ne  pouvant  plus  se  soutemr, 
t(Mnibe  dans  les  bras  du  jeune  Ferdinand  de  Daun,  son  fidèle  éeu>w: 
il  lui  recommande  sa  seigneurie,  son  épouse  et  ses  enfants,  et  expii« 
sur  le  champ  de  bataille. 

Après  la  mort  du  maréchal,  les  antres  chefs  de  l  expéditioo  ne 
songèrent  pas  à  poursuivre  leur  avantage;  il*-  lirt  ncièrent  leurs  troupe^ 
et  se  retirèrent  chez  eux.  La  duches.se  de  (Herlitz,  n  ayant  plus  tlen- 
nciiii^  ,'i  (  (inihaff rc.  licf^îicin  atis-^i  les  siennes,  ef  le«  affaires  du  duché 
restèrent  dans  I  élut  oii  elles  étaient  ii\  ;uit  I  rxixMiii ion. 

(le  récit  est  intéressant  sans  diuilc  et  luù  Ihuuh'ui  ;i  la  bi^vourt' 
de  notre  sire.  <^)iiel4iies  auteurs  l  ont  même  considéié  comme  essen- 
tiell«nent  historique;  mais  nous  devons  à  la  vérité  de  dire  qu'il  TOirn 
paraît  suspect  par  plus  d  un  c6té  et  pour  le  moins  empreint  d'exug^ 
ration.  D'abord  les  historiens  du  Luxembourg  se  taisent  siv  cette  prise 
d*amies  dont  Timportance  n'aurait  pas  dû  leur  édiapper.  0  y  a  en- 
suite  un  anachronisme  évident  dans  l'attribution  de  la  qualité  de  ma- 
ré<îhal  héréditain'  'i  iKitn  sire  de  Oéfaange;  ce  titre  appartenait  alors 
à  Jean  de  Haville,  du  chef  d'Agnès,  fille  de  Hichard  de  Hiinn.  Kuliu, 
il  y  a  une  exagération  visible  dans  rôle  nttribné  -i  .Iciui  de  (.i"»'- 
hange.  Malgré  raccrois.sement  df»  l«Mir>  tinniaiin  -.  im-  -ins  nélaieul 
pas  encore  as.sez  puissants  pi>ia  ambili(»mier  le  rôle  di-  chefs  mihlair« 
et  pour  conduire  sous  Uuu'  baimièi'e  une  partie  de  la  noblesse  de  Lof^ 
raine  et  des  bords  du  Rhin  dans  une  expédition  contre  le  Luxembourg- 


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—  III  — 


Ces  réserves  étant  faites,  le  tout  se  réduit  peut-être  à  une  de 
ces  petites  guerres  si  fréquentes  alors  ou  quelques  seigneurs  ligués 
entre  eux  fkisaient  des  incursions  dans  le  pays  voisin.  Quelques  do- 

<  M  I  rits  nous  appronnenl  on  ofTol  que  les  conununs  seigneurs  de  La- 
KK  lu  tte,  au  nombre  des(nu'ls  ji|j;iirait  .leaii  de  Oéhan^e.  «e  trouvaient 
aliir<  (m  îTiKn-ro  avec  le  pnv--  dn  IvUNemhoiuy.  Le  1N  mm  1431,  les 
l)(>iii  i;rfoi-  fie  LiiM'inlx Hii  '^  \  i mt  iiueiidîei' I .;i i  i M-hette  ' K  !,(•  15  novembre 
suivant,  Ut  ville  env(Ht'  un  messa^^er  à  .kaii  de  Créliaiijie,  (jui  irsidail 
alors  à  Laroehette,  pour  donner  une  réponse  au  sujet  des  avoines 
enlevées  à  ses  pauvres  gens  '  ).  Le  S  mai  1431,  plusieurs  bourgeois  de 
Luxembourg  dédarent  que  les  conununs  seigneurs  les  ont  fait  arrêter 
dans  la  franchise  de  Laroehette*).  Enfin  en  1435,  Amoult  de  Sierck, 
le  jeune,  déclare  la  guerre  aux  communs  seigneurs,  à  cause  des  grands 
dommages  qu'ils  ont  faits  à  son  père  au  château  d(*  Laroeliette').  Or, 
nous  savons  qu'Amoult  de  Sieiek,  l'aîné,  était  un  des  partisans  les 
plus  dévoués  de  ia  duchesse  Ëlisabelh  de  Gœrlitz. 

VI. 

Jean  111  avait  épousé  Elisabeth,  lille  Ur  l'liüii»;»»'  de  Daiui.  soi- 
gneur d Oberstein  et  de  Falkenstein.  Par  ee  mm  iagf,  dit  k-  uuuaiserit 
»  du  curé  de  Ci'éliauge,  la  moitié  de  la  ville  et  dépendances  de  celle 
«seigneurie  ainsi  que  la  moitié  de  RoUingen  ou  RaviUe,  le  comté  de 
•  Falkenstein,  situé  dans  les  ccmßns  du  Palalinat,  et  le  titre  de  ma- 
«  réchal  héréditaire  du  duché  de  Luxembourg  et  du  comté  de  Chiuy 
«furent  dévolus  à  la  maison  de  Crébange».  Nous  avons  déjà  reconnu 
que  cette  demik«  asseriiun  était  erronée;  1  auteur  en  question  ne 
paraît  pas  mieux  rensei*tné  pour  le  reste  de  la  dot.  Tijpfer'}  nous  ap- 
prend au  contraire  que  Jean  III  épousa  en  1420  «  Else,  Tochter  Phi- 
*lipps  roii  Dune,  Herrn  zum  OberiHein.  nnrl  ihr  T^o'if/rüfin  Mtmi>,  qui 
lui  apporta  en  dot  sa  part  aux  rliâleuux  de  Lhcmcrstein,  Lindelbol  et 
Stolzenburg.  Ces  seigneuries,  bui  lesquelles  la  dot  était  sans  doute 
assignée  avec  faculté  de  raclial,  ne  restèrent  pas  dans  lu  maison  de 
Créhange. 

Après  la  mort  de  son  mari,  Elisabeth  mit  au  monde  un  héritier, 
nommé  Jean,  dit  le  posthume.  L&  tutelle  de  l'enfant  fut  confiée  ä  la 
mère,  qui  prit  en  mains  le  gouvernement  de  la  seigneurie.  Le  21  avril 
1436,  *uff  demstmb^ag  vor  sont  Choiffim  tag  »,  Ulrich  vou  Sniedeborg 

•)  Würth-Pkqaet  :  Charten  Lux.  an.  1871. 
2)  Ar<hiret  E'imirli,  i,  1421  el  1450. 
*)  CarUdatre    Uuiiohteoi,  lU,  p.  280. 


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-    112  — 


reconnnif    avoir    ro<)i  d  Elisabeth  de  Daim  el   «l'Ohor^lein.  veuvo 
de  Cit  hange,  fii  sa  quuliir  de  liilrice  do  Jean,  r^t'i^fiienj  tie  ( '.réliangi'. 
non  Iiis,  lés  biens  déleiius  par  lui  précédeininonl  à  ce  tilre  el  duiU  il 
fera  incessamment  le  dénombrement*).  Le  30  novembre  1440,  «tqf 
sent  Andres  tag  des  heUigen  ApoeidH»^  Jacques,  archeTêque  de  Trères» 
déclare  avoir  donné  en  fief  à  sa  ni&ce,  Else  de  Daim,  reuve  de  Cn- 
hange,  et  à  Jean,  son  fils  mineur,  semeur  de  Créhange,  sa  part  éa 
cliftteau  de  Dagstoul  et  im  quart  du  village  de  BoUxwiket  teit*  <{iu' 
leur  mari  et  père  Jean,  seigneur  de  Créhange,  les  avaient  pussédé»*]. 
Bin  1441,   '  uf  moiuJag  nesl  na  st.  Marlins  <la</*^  Else  do  Daiiii  zum 
Oberstein,  veuve  et  danie  de  Cr»'lian?p.  déelare        Hodolphe  Bayer 
do  IJopjiard,  seigneur  de  Castel,  a  é|M>us(''  sa  lille  Irnienganle  de  Cr»'- 
hange,  à  laipielUï  elle  a  donné  en  dot  la  sonune  de  20<)0  florins  du 
Uliiii,  ou  une  lente  aiuiuelle  de  2C0  llorins,  qu  elle  ussigue  sui'  une 
part  dans  la  part  de  Gréliange  aux  deux  iMteaux  de  E^vîlle  et  dr 
Hombourg,  à  savoir  le  quart  du  château  de  Raville  avec  toutes  ses 
appartenances,  un  quart  du  château  de  Hombourg  avec  tous  m  re- 
venus, les  rentes  du  moulin  de  Uaguenau,  les  rentes  et  revenus  de 
Sl-Jean-|{ohrbar!i,  el  la  part  que  les  seigneurs  de  Créhange  avaient 
dans  la  vallée  de  Ri/ineJacJi,  partageant  avee  Mengen  pour  l  autre  paii. 
En  (|iia!i(é  de  tiilrie(î  de  son  Iiis  iniia^ur,  .lean,  seigneur  de  Créliange. 
elle  les  met  en  possession  desdits  fhfitcatix  qui  leur  dciiiP(ir<>roiil 
qu  aii  payetiKiil  intégral  des  2000  Ilonas,  (^»uuii  i  si  ljell«'-saMir  Waî- 
burge  Hayer,   veuve  de  Ouentin  de  Créhange,  viendra  à  mourir,  il- 
auront  leur  part  dans  .sa  suecession,  paiticulièienient  dans  l  eii^jagère 
des  châteaux  de  Larochette  et  de  Dagstoul.  Conrad,  évèque  de  Hel2, 
et  Wirîch  de  Daun,  seigneur  d'Oberstein,  son  frère,  qui  .^nt  avec  eBe 
nuûtth(tmr8  et  tuteurs  de  Jean  de  Créhange,  apposent  leurs  sceaux  avec 
le  sien  *).  Else  de  Daun,  dame  d'Obersteit},  apiJOîje  aussi  son  sceau  an 
«•ontrat  de  mariage  de  son  fils  Jean  en  1446  ').  Elle  vivait  •  mure  «i 
1472;  lar,  à  cette  date,  frère  Simon  Matliei,  de  Tordre  de>  Hws 
mineurs  de  la  provînt  o  do  lî(Hn'gogne.  mande  à  la  noble  dame  Eli-^a- 
belli  de  Dann,  qu'à  rai.^on  de  -f-^   bonnes  u'uvres  elle  e-t  :i:<>'tiJiii'*^' 
dans  la  ((^rilialeinilé  de  .son  iiv<\\c  et  participera  aux  prière.-;  de  ^'^ 
confrères ^j.  Elle  dut  parvemi  a  un  àg»  avancé;  le  manuscrit  du  lujv 
de  Créhange  fixe  sa  mort  à  Tannée  1483. 

')  ArcJttreft  äf.  Uaimch.  n°  \AVm. 

Idom,  n"  1009. 
»I  Idem,  tj«  1519   Voir  pièces  jwUlicativc»,  n*  36. 
*)  Idem,  u"  lâïù. 
•>  Idem,  A»  im. 


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-  ns  — 


De  non  mariai  avec  Elisiabeth  de  Daun  Jean  III  D*eut  que  deux 

enfants  : 

1*  Jean  IV,  dit  le  posthume,  suit; 

2^  Irmengarde  de  Créhaniîo.  mariée  à  Rodolphe  Uayer  do  I»i)(>p;ii*l, 
i^ei^eur  d'Albe  ef  de  C.a-lrl.  tils  »lo  lloori  Bayer  t  t  fl  Ajiuès 
d'Oehsenstfiii.  l'ai  »;oiiUcil  dt;  muriugt."  t-n  dule  du  ö  ucUjbre  1435, 
ell(;  renon<'(;  aux  biens  délaissés  par  feu  Jean  de  Créliange,  son 
père,  et  par  feu  Jean  de  Créhange,  non  aïeul,  moyennant  une 
dot  déterminée  ^.  Des  documents  ultérieurs  nous  apprennent  que 
cette  dot  était  de  8000  florins  du  Rhin  ou  200  florins  d'intérêts 
annuels  assignés  sur  les  châteaux  de  Hombourg,  Oagstoul  et 
LaroclH  iff').  En  1469,  les  deux  conjointe  élèvent  des  prétentions 
sur  la  seigneurie  de  BleHnen";.  Us  sont  encore  mentionnés  en 
1478  et  paraissent  être  morts  sans  postérité.  . 

VII. 

La  bataflle  de  Bulgnéville  avait  jeté  pour  un  instant  la  Lorraine 
dans  le  trouble  et  la  désolation.  Certains  aventuriers  que  la  guerre 
avait  amenés  dans  le  pays  le  traitaient  en  terre  conquise  et  y  com- 
mettai^t  une  infinité  de  maux.  Les  deux  châteaux  de  Wamesperch 
devinrent  un  repaire  de  partisans  qui  faisaient  la  j^uerre  pour  leur 
propre  compte  et  pillaient  tonte  la  contrée.  Le  duc  de  Lorraine  et  le 
comte  do  Vaudéniout  réconciliés  unirent  leurs  forces  piuir  ré|)riiner  ces 
violences.  De  concorf  avpc  révè((iic  dr  MMz.  prirent  les  deux  for- 
teresses, dénuiliit'iit  la  \>i'\'ûe  \\unu'<\irvi-\k,  et  lircal  |>érîr  !•■>  partisans 
qu'ils  y  liouvèrcut.  Créliange  ne  lui  pas  éparjîué  par  ce»  aventuriers, 
et  le  récit  qu'on  va  lii-e  emprunte  à  ces  circonstances  une  certaine 
vraisemblance^). 

Après  avoir  rendu  les  derniers  honneurs  à  la  dépouille  mortelle 
de  son  mari,  Elisabeth  de  Daim  convoqua  les  officiers  et  les  sigets  de 
la  seigneurie  qui  lui  jurèrent  soumission  et  obéissance.  Elle  ne  tarda 
pas  à  donner  le  jour  à  Jean  IV,  l'unique  héritier  de  sa  maison;  mais 
la  mesure  des  épreuves  n  l '  ^  m  pus  encore  épuisée  i)Our  elle.  Le  bap- 
tême du  jeune  seigneur  fut  célébré  au  milieu  des  réjouissances.  Mais 

»)  Wiirth-l'afjuol:  Chartes  Luxmb.  an.  1871. 

Archire»  de  Meimch,  n"  Wà^. 
^  Idem,  n*  1907. 

Cette  légende  tirée  do  maniucrit  du  curé  de  Créhange,  a  déjà  fiait  Tob- 

jft  tn'f'ins«nn1   rîrlific,  publu'-  dann  la  l'n  in  iT Ai '-•frn.tr r.  nn.  l^nM.  ot  dû  h 

la  plume  de  (ipurî^l■s  Houlanji^,  qui  la  consld^ri;  comme  essentiellement  historique. 
Nuus  ne  puuvuns  résialer  au  dî^ûir  de  la  résumer  encore  une  fols  ici. 

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-  tu  - 

Vers  le  soir  da  même  jour,  la  sentinelle,  placée  au  sommet  du  d<xij(n, 
signale  rapproche  d'une  troupe  armée  qui  se  diri^  vers  le  cbAlean. 
Le  gouverneur  monte  lui-même  au  donjon  et  n'a  pas  de  peine  à  re- 
connaître que  cette  bande  indisciplinée  a  tous  les  eamclères  d'une 
troupe  d'agresseurs.  Ordre  rsf  dnnnr  immédiatement  de  baisser  la 
herse  et  de  mûrir  aux  armes  :  mais  le  tumulte  causé  par  cet  incident, 
au  mi!i<Mi  d'un  jour  de  lètc,  ne  permet  |nis  de  l'exécuter  sur-le-ehan\iv. 
en  quelques  uistants  le  château  se  trouve  au  pouvoir  des  aYcutiiners. 
Un  certain  nombre  U  entre  eux  ayant  dissimulé  leurs  armes  s Xtuieai 
mêlés  à  la  foule  des  curieux  sans  excita  le  moindre  soupçon;  quel- 
ques-uns même  avaient  pénétré  dans  la  cour  du  château  à  la  fiivear 
de  la  fête  et  des  divertiasemoits.  Lorsque  le  cri:  aux  arma/  retentit, 
les  ennemis,  qui  se  trouvaient  d^  dans  Tenoeinte,  se  précipitèretit 
sur  les  gens  de  Créhan^fe,  qu'ils  surprirent  saus  défense  et  massa- 
crèrent sans  pifi<'.  Cependant  les  gardiens  et  les  hommes  d'arnie>\ 
relraiidiés  dans  les  tours,  cher<'hèr(nit  i\  prolonjrer  la  résistance,  alin 
de  lavmi'^fi'  la  retraite  de  leur  souveraine  et  de  son  eiiraul.  Un  rondiiit 
souterrain  cjm  mettait  le  château  eu  comnmniratiou  avec  la  Nied  et 
dont  les  traces  existaient  encore,  il  y  a  (luelque^  auuées,  s'ouvre  u 
temps  pour  recevoir  la  dame  de  Créliiiiige  avec  son  fils  et  quelques 
soldats.  Une  barque,  toujours  amarrée  sur  la  rivière,  les  conduit  dun 
la  direction  de  Faulquemmit  Cependant  les  ennemis,  un  instant  maître 
du  château,  découvrent  le  souterrain  conduisant  à  la  Nied  et  la  poterne 
encore  ouverte.  Ils  comprennent  que  la  noble  dame  leur  a  échappé 
avec  son  fils  et  ils  envoient  aussitôt  des  hommes  d'armes  à  leur  pour- 
suite pour  les  ramener  prisonniers  à  Créhanfre.  Parvenus  sur  la  hauteur 
qtii  doruine  la  rive  droite  de  la  Nied,  au  lieti  dit  Guinering,  h  un  kilo- 
mètre du  chAtean,  ils  apereoiveut  la  barque  aîiandonnée  sur  la  rivière, 
et  une  des  sei  vaul»  s  d  Kiisaiielh  blessée  grièvemeiil  et  gisant  presque 
inanimée  sur  la  rive.  La  barque  avait  été  attaquée  en  cet  endroit  et 
on  avait  entendu  retentir  plusieuis  coups  de  feu  dans  cette  directi«L 
Cependant  la  noble  {ugitive  avait  gagné  la  rive  gauche,  et,  oocom- 
pagnée  d*une  faible  escorte,  elle  se  dfarigeait  péniblement  dans  la  nuit 
vers  la  vûle  de  Faulquemont  où  elle  espérait  trouver  un  asOe.  Ibis 
KO  voyant  poursuivie  par  les  ennemis  qui  avaient  également  passé  la 
rivière,  et  dix  fois  sur  le  point  d'être  rejointe,  elle  fui  obligée  de  faire 
des  détours  et  arriva  dans  le  bois  situé  au  sud  de  Faulquemont  et 
connu  depuis  «nus  le  notn  de  Herrenwald.  Elle  s'arr(^te,  exténuée  de 
fati<:ue,  d  an^oi-ses  et  de  soutTjanees  ;  et  sur  le  point  <le  loiiiber  aux 
mains  de  ses  persécuteurs,  elle  oßre  à  Dieu  le  sacrilice  de  m  vie; 


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maia  la  vue  de  son  enfant  ranime  son  couj^e;  elle  espère  encore, 
elle  prie,  elle  invoque  celle  qu'on  n*invoque  jamais  en  vain.  Ses  fidèles 
compagnons,  cachés  près  de  là  sous  un  vieux  chêne,  entendent  le 
bruit  des  armes  et  les  clameurs  des  bandits,  qui  battent  infructueuse- 
ment te  bois  dans  toD-  U  s  isens;  mais  bientôt  tout  bruit  cesse  autour 
d'eux  et  l'espoir  renaît  dans  tou.s  les  cœurs. 

CeppTKÎnnt  la  scène  avait  chririfié  (\p  face  à  Créhange.  Les  habi- 
tiiiils.  irvi'Diis  (il»  leur  prcmicrc  tcriiMir,  et  les  sujets  de  In  sHîrnenrie, 
a<  <  niinis  lit'  tniis  côtés,  Imit  ui  ine  de  tout  pour  tomber  sur  les  pillards, 
Ceux-ii,  se  vuyuiil  eiiviiouués  de  toutes  parts  el  craignant  de  se 
trouver  eux-m^mes  prisonniers  dans  la  forteresse,  abandonnent  le 
chftteau  avec  pré(  ipitation  sans  emporter  le  moindre  butin.  Les  hommes 
d'armes,  renfermés  dans  les  tours,  vont  se  joindre  aux  paysans  et 
poursuivent  les  fuyards  jusqu'au  bois  de  Mentzîng,  k  Touest  de  la  ville, 
tandis  que  d'autres,  inrormés  du  Heu  de  refuse  de  leur  souv^aine, 
courent  au  Herrenwald  et  la  rapportent  à  Créhange  sur  une  litière 
improvisée. 

Peu  de  tenip--  npr?'s.  In  dame  r<M'onnai--;ni1r>  fnt-~ait  éHp:or.  sous 
le  ehène  ia(it*'<  tf  ür  du  Herrenwald,  nii  iiioniiiiiciil  eu  I  huiUM'ur  de  celle 
à  qui  elle  alliibuait  son  .salut.  F^e  vieux  uiauu.-erit  de  Créhange  rap- 
porte quelle  y  lit  graver  rinscriptiou  suivante 

SteUa  maris, 
Semper  invocantibus  Te  praesens  auzilium, 
Elisabetha  baronnissa  Greichingensis, 
Benelicii  non  immemor. 
  MGCCCXXIV. 

')  Ce  monument  subsista  juä(|u'aux  désastres  de  la  guerre  de  trente  ans, 
où  il  f\][  ili'tiiiit.  \f  rs  Tau  \("U.  l,a  tradition  fut  pnrj)('tin'f'  par  une  statuette  de 
la  Sainte- Vierge,  incrustée  d'abord  dans  le  vi^ux  chêne  du  UerrenwaJd  et  placée, 
depuis  le  défrichement  da  bois  (1842),  dans  une  croU  de  boia  sur  le  bord  de 
la  route. 


8* 


Decempagi- 1  arquinpoL 


Yoring,  gehalten  am  3.  Dezember  1862  io  l>ieue 

▼on  Or.  WldMMib  Mets. 

Weiin  ich  ira  Auftrage  der  Gesellschaft  für  lothrino^ische  Geschichte 
und  Altertum.^kundp  die  Elue  1i;i1»p.  eine  WvWw  \on  Vorträgen  ausser- 
halb von  Met/  hciito  Abend  hier  in  Diouze  zu  erölTnen,  .<o  verdanke 
ich  da>  der  rv^n'w  Tcilnalnne,  mit  der  Sie  die  13est?'ebungen  der  Ge- 
sellschalt untertitülzen,  ich  verdanke  es  besonders  dem  wachi^endeii 
E^er,  mit  dem  Sie  die  AuHgrabuiigeii  verfolgen,  durch  welc  he  ualie  der 
von  Ihnen  bewohnten  Stadt  die  Trümmer  einer  langst  zerstfirten,  ganz 
▼ergessenen  und  tief  unter  Wasser-,  Schutt-  and  Erdmasseo  begnbeon 
ganorömischen  Stadt  firdgélegt  werden  sollen. 

Völker  v('iTans(  hen, 

Namen  verklingen, 

Finstre  Vergessenheit 

Reitet  die  dankelnachlenden  Schwingen 

iJber  ganzen  Geschlechtern  cos. 

Diese  schönen  Verse  aus  der  Braut  Ton  llessina  sind  nicht  nur 

fOr  Sicilien,  das  reiche,  sonnige  Land,  das  so  oft  die  Beute  fremder 

Eroberer  geworden  ist,  von  dem  Dichter  gesungen,  uralt  und  wechsei- 

voll  ist  auch  die  (loschichte  unseres  lotb ringischen  Landes.  Wer  cr- 
zälilt  uns  von  dem  Leben,  wer  nennt  auch  nur  den  Namen  jenes 
M('iis(  liPtiiro?(  ]d('(  liU's  ferner  Vorzeit,  das  in  dem  sunipfijren  Hoden  der 
Seilleiii<'(lei un^f  die  iiiicrmesslielie  Zahl  kunstlos  geformter  Zietrel-tiicke 
.so  fest  aufeinander^ehäuft  iiat.  dass  sie  noch  in  unseren  Taircii  iKtiter 
und  Städte  wie  das  benachbarte  iMarsal  mit  seinen  Festungswerken 
sicher  tragen?  Wer  kann  uns  Auskunft  geben  über  das  Alter  der 
Stadt  Metz?  Mmdestens  ein  Jahrtausend  blickt  sie  in  die  Veigaogeo- 


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tieft  weiter  zurQck  al«  die  ftlteaten  StAdte  der  nordöBtlichen  Teile 
anaeres  Vaterlandes.  Und  wievi^  StrOme  Terschiedenartigw  Volker 
haben  sidi  über  dieses  Land  ergossen,  wie  viele  Ffirsteogeschlechter 

sîioli  in  der  Herrschaft  abgelöst!  Don  Römern  nntprln?on  die  GalUw, 
die  Gallor()mer  den  (  i«  rmanrn,  und  srii  jener  Zeit  ringt  in  immer 
wieder  erwachtem  Streite  der  Osten  mit  dem  Wo=;t(»n  und  kAmpfl  um 
den  Hfî^if?;  (\o^  Landes  an  der  Mo'icl  und  fiii  der  Saar. 

Die  lelzleu  gnK-:^t'ii  Sit'jrc  halben  uii.s  wieder  zuiückgelührl.  \\)vr 
es  ist  nicht  genug,  dass  wir  ui  Lothringen  neue  Wohnstälten  gewniitit  ii 
haben.  Erst  wa-s  man  durchforscht,  lernt  man  kennen,  erst  was  man 
kennt,  wird  Bmitz. 

Da  bat  nun  unser  junger  Verein  eine  grosse  Aufgabe  vor  sich. 
Denn  das  Gebiet  seiner  Forschungen  dehnt  sidi  Uber  ein^  Zeitraum 
von  zwei  Jahrtausenden  aus  und  die  Arbeit  ist  lohnend^  wo  man  sie 
angreift.  Einiges  aber  fordert  ganz  besonders  zu  rifriger  Thätigkeit 
heraus,  weil  es  flem  Forschungstriebe  selten  in  so  günstiger  Gelegen- 
heit jrehnton  wird.  Das  gilt  von  Tarquinpol.  Denn  vor  Mrt^  nnd 
anderen  cirist  römischen  Städten  hat  dieses  kleine  Dfuf  das  Kinc  vor- 
an«, dass  auf  seinem  (îrund  und  Hoden  die  Möglichkeit  vorliegt,  unge- 
liiudeil  diiceii  ilarüb«Hstehend*'  Häusermassen  in  die  Tiefe  zu  dringen, 
um  durch  die  Funde  Aufschluss  zu  erhalten  über  Leben  und  Geschicke 
seiner  frOheren  Bewohner.  Der  Geschichte  dieser  alten  Stadt  ist  der 
heutige  Abend  bestimmt. 

Deoempagi  hiess  sie  bei  den  Römern.  Der  Name  ist  aus  dem 
Altertum  überliefert  in  dem  1 1  i  n  e  r  a  r  i  u  m  A  n  t  o  n  i  n  i  und  auf  der 
Peutingerschen  Tafel,  einem  Reisehandbuch  und  enier  Reisekarte, 
die  ebenso  wie  unsere  jetzigen  Kursbücher  dazu  dienten,  dem  Reisen- 
den die  Wejre  und  auf  diesen  die  einzelmm  Slationeîi  inif  üirrn  Ent- 
fermuiîîcn  anzugehen.  I>ir  Karte,  uisprüii^:ll(  h  *  iiif  um  hohe  und 
gegen  7  m  lange  PergusiK  ntrolle,  zeigt  in  »  inci  aufflilligen,  aber 
durch  den  Gebrauch  bedingten  Verzerrung  die  ganze  den  Kumern  be- 
kannte Welt  vom  atlantischen  bis  zum  indischen  Ozean.  Das  einzige 
uns  ertuütene  Exemplar,  das  jetzt  in  Wien  in  elf  getrennten  Blättern  auf- 
bewahrt wird,  bt  eine  Abschrift  des  Mittelalters.  Das  verlorene  Original 
ist  in  der  zweiten  Hilfle  des  4.  Jahrhunderts  entstanden.  Aus  dem  Anfang 
des.selben  Jahrhunderts  stammt  vermutlich  das  Itinerar.  In  dem  letzleren 
sind  auf  der  Strasse  zwischen  dem  alten  Divodurum  und  Argentoratum, 
den  hoiififrnn  Städten  Metz  und  Strassburg,  zwei  Stationen  jrenamit,  De- 
oempagi und  Tabernae  ( Zabeni\  auf  der  Tafel  noch  zw  ei  Stationen  dazu, 
als  erste  von  Metz  a,u»  Ad  duodecimum,  beiut  zwöllteu  Stein  \^Delme), 


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und  zwi<i  ln;n  Dccfiniia^i  und  Taberiiut^  INtiilcj-aiavi  (Saarbnr^  i.  I.  j, 
Üie  Eiiüeiuungen  sjiul  uichl  in  röinischen  Meilen,  sondern  in  Leiwen 
angegeben,  eiucm  galli^chea  Wegemasäc,  aber  sie  siud  zu  gering  be> 
rechnet  Nach  dem  Itinerar  ist  die  Strasse  54  Leugeii  lang  =  190  km, 
nach  der  Peutingerschen  Karte  58  Lengen/  fast  129  km.  Die  Luftlinie  aber 
sswischen  Strassburg  und  Metz,  die  an  Finstingen  voib^fiUurt,  betrl|;l 
schon  128  km,  und  da  die  alte  Strasse  nach  Ucberwindung  der  Vo- 
ge.sen  noch  einen  bedeutenden  IBogen  macht,  um  über  Deoempagt  naeh 
Metz  zu  gelangen,  so  mus.s  «io  ein  faules  Stück  länger  gewesen  sein 
als  129  km.  Natürlich  sind  dann  auch  die  Teilsfrcckcn  r.n  kurz  an- 
gegeben. Zwfilf  Lenken  =  26V.'j  km  von  Metz  na«  Ii  huiKio  imuin  und 
eben.soviel  von  da  nai  h  Decempagi,  das  enlspi  ii  ht  nicht  einmal  der 
Länge  der  Luftlinie  von  je  29  km  von  Met/,  nach  Delme  ui»d  nach 
TarquinpoL  Derartige  Ungenauigkeiten  finden  sich  auf  der  Tafid  nod 
•im  Itinerar  auch  bei  anderen  Strassen  und  feilen  daher  bei  der  Bfr- 
Stimmung  der  Ortschaften  nicht  so  sehr  ins  Gewicht  Fßr  unserai 
Zweck  ist  sunfichst  die  Hauptsache  die  Oberlieferung  des  Namens*). 

*)  Viel  imgenaiier  noch  lind  im  Itinenrimn  die  ZsUen  der  Linie  Lafdumai 

(Leyilen) — Arpenlt»ratuin,  bei  Wesseling  H71  :  Divodunnii  Sarvix  mpm  XXIlt  Ar- 
gentorato  X.XU.  Näher  koniinl  man  den  allen  Angaben,  wie  folgende  ï'bersicM 
zeigt,  wenn  niclit  die  gaUurümiscIic  =  2,m  kin,  äundern  die  altgallisclie  Lcuge 
=  2,iM  km  (nicht  2,^,  wie  Miller  S.  107  uigiebt)  der  Berechnmig  m  Grande 
pelegt  wird,  womit  freilich  weder  Desjardins  noch  Miller,  »Oic  Wellkarte  des 
Castorius«  (S.  107,  Anm.  2l,  einverstanden  sind.  Erstcrer  will  in  einer  kurzen 
Remerkung,  die  er  dem  Text  seiner  Ausgabe  voianschickt,  die  all^allische  Lcuge 
höchslenB  für  einife  MeilenBleine,  aber  nicht  fOr  die  Handschriften  gelten  Unsen. 

Peulinf-M'ix  lie  Tafel      Itinerarium  Anlonini 
LttftUaio  L«ag«D  —  t/n  km  =  t/M  km  Leof«  -  ijm  km  —  i,m  km 

Metz  IHvodttri 

Delme  ...  29  ad  dundecimmn .  12  2t>,M4  29.an  —      _  — 

Tar(min]>ol .  29  ad  T>frempagos  .  12  26,*«  29,»»»  20  •l4,*»o  48,?» 

Saarburg  .  22  l'onlesaravi  ...  10  â2,m  24^  —      —  — 

Zabem  .  .  .  8S  Tabemia  13  29^  80  44^  4j<.n» 

Strassburg  .  33  Argentorate  ...  12  26,«m  29,mi  14  .Hl.ios  'M 

ise  kB  fi8L188^taiUl,*MiaB  ML119^tailSl^  tai 

!1aiin  würde  wenigstens  die  frange  der  ganzen  Strasse  in  der  Peutingorsclien 
Tafel  anniüiernd  richtig  angegeben  sein,  wenn  auch  z.  f^.  die  Teilstrecke  Slraiss- 
burg— Zabern  immer  noch  zu  kurz  berechnet  bliebe.  Verlorene  Mühe  ist  e»  aber, 
wegen  dieser  Ungenaniglieiten  den  Straaaenzng  weiter  nOrdlich  bei  Mftrcbinfen 
und  Haudrecourt  zu  suchen.  Denn  grosse  Strecken  il-  i  alten  Strasse  sind  auf 
der  Linie  Saarburg — Marsul— dhâteau-Salins  aufgefunden  und  mit  Sicherheit  naclt- 
gewiesen.  L.  Benoit,  Les  voie»  romaines  de  l'arrond.  de  Sarrebourg,  Mém.  de  la  société 
d'archéoL  lovr.  XV,  1M5,  S.  U  ff.  Schmit,  Promenades  antiques  anx  alentoocs  de 
Chfttean-Salitts,  ebenda  XXU  (1872),  XXIV-XXVIL 


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Oicscil  nciiiit  iiiu  h  ein  bekannter  Schrift slcUci-  des  vierten  Jahr- 
huiideiU,  Ainiiiiaiius  AI  a  r  cellin  US,  der  in  Ül  bücliern  eine  Fort- 
setzung des  Tadtus  geschrieben  hat.  Für  die  Gescbichte  s^er  Zeit,  die 
Jahre  3&3— 878,  die  er  ausOlhrlich  behandelt,  ist  er  ein  zuverlttssiger 
Gewährsmann.  Da  er  unter  Julian  als  Offizier  gedient  bat  und  Gallien 
genau  kennt,  so  hat  seine  Angabe  Ober  Decempagi  besonderen  Wert. 
Er  erwähnt  es  bei  der  Schilderung  von  Julians  Feldzug  g^n  die 
Alemannen  im  Jahre  356'). 

Auf  ilie  Nachricht,  dass  die  Barbaren  Aiitiin  hofirohten,  war  der  • 
jiinge  Caesar  von  Vienne  aus,  wo  er  den  Winter  /uizehraelit  liatle,  im 
Juni  aulgebrüciien  und  in  Eilmärschen  über  Autun  und  Truyes  nach 
Reims  gelangt.  Hier  erwartete  ihn  ein  grosses  Heer,  da.s  auf  seinen 
Befehl  zusammengezogen  war.  In  dem  Kriegsrale,  der  vor  dem  Aufbruch 
zusammentrat,  kam  man  nach  längerer  Überlegung  zu  dem  Bescfahiss, 
Ober  Decempegi  gegen  die  Alemannen  Torzurücken.  Julian  besiegte 
die  Fmnde  h&  dem  heutigen  Brumath,  erobote  am  Niederrhein  Köhl 
zurück  und  benutzte  den  Winter  in  Sens  zu  neuen  Rüstungen,  um  ün 
nUcli-sten  Jaliro  den  Zug  ZU  unternehmen,  der  zu  semem  entscheidenden 
Siege  bei  Strassburg  führen  sollte. 

Ks  Hilll  auf,  dass  auf  der  weiten  Sticeke  von  Reims  bis  an  den 
Bhein,  um  die  Richtung  anzugeben,  nur  dta  eine  iNanie  Decempagi 
genannt  i«t.  Man  wird  daraus  schlieasen  mü.'^sen  erstens,  dass  dieser 
Ort  die  liicbtung  genauer  bezeiehnele,  als  Metz  es  gethau  balte,  ent- 
weder weil  man  gar  nicht  id>er  Metz  marscliierte,  was  unwahrscheinlich 
ist,  oder  weil  ron  Metz  aus  noch  andere  Strassen  weiter  nördlich  und 
sQdlidi  in  das  feindliche  Land  ilUirten,  und  zweitens,  dass  Decempagi 
damals  kein  ganz  unwichtiger  Ort  war,  sondern  immerhin  eine  gewisse 
strategische  Bedeutung  hatte. 

Mehr  aus  den  Worten  des  Anunianus  herauszulesen  scheint  mir 
bedenklich.  Ancelon,  bis  zu  seinem  Tode  vor  einigen  Jalu^n  Arzt  in 
IHeuzc  lind  ziiirleieh  ein  Freund  des  Altertums,  hat  es  versueltt^Y 

Die  ganze  .Stelle  i)ei  Ammianus-  heisst  niimlic  li  in  Ilborfet/iniii  so: 
«Als  naeh  verschiedenen  Vorschlf'i^N  ti  der  lie:?eliluss  gefas.st  war  iitier 
«  Deceu^/agi  gegen  die  Alemannen  /u  marschieren,  rückte  man  in 
«geschlossenen  Zügen  vor,  der  Soldat  in  mutigerer  Slijumung  als 
«gewöhnlich.  Und  als  man  an  einem  feuchten  und  nebeligen  Tage 

Ammiann«?  Marcellimis  XVI.  2,  9. 

Journal  de  In  Société  d'archcolugie  lurrjune  1874,  S.  183(1.  Où  sont  suc> 
eombé  1««  deox  légions  romaioes  de  Jalieo,  mr^ses  par  1«8  GerinunB?  Prè«  d« 
Twquiippol. 


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~  120 


«  nicht  die  Hand  vor  den  Augen  sehen  konnte,  da  gelangten  die  Feimio, 
•  die  den  Vomig  der  Ortskenntnis  hatten,  auf  einem  Wege  queffeldein 
«  dem  Heo«  in  den  Rücken,  und  sie  würden  Kwei  geiB^  Bast 
«  halt«ide  Legionen  durch  ihren  ÂngrifT  fast  Temichtet  haben,  w«n 

«nicht  der  plötzlicli  (  iil-!nndrne  lürni  llülf«! nippen  hcrbeigeiopim 
»hätte»*!.  Diesf'ii  ( iberfall  verlejrt  min  An(^elon  auf  die  ihnen  ohne 
Zweifel  wnhlhpkntinfc  Hn!tr  nru-dlich  von  Donmienheiin.  weil  man  dort 
zu  wiederliolU'ii  Malrti  U  atlm  und  rJrl>pino  fipfiindt  ti  liat*(.  Dabei  {relit 
er  von  der  falst  lifn  Vornii'^-cl/uiitr  au-,  iuilt'ni  <cr  ariua  f*f><ipntps  übfr- 
setzt,  als  wenn  dort  .-»länile  a^men  eo^entes,  dïuss  die  bi  iUeii  Lejrionpu 
die  Nachhul  gebildet  hüllen  und  deshalb  (1)  nicht  auf  der  Hauplstrasse. 
sondern  auf  Seitenwegen  marschiert  wären.  Jedenfalls  eine  merkwürdige 
Scblussfolgerung,  die  veranktsst  zu  sein  scheint  durch  die  irr^  Aiif* 
fassung  von  tramite  obliquo.  Auf  dem  Qüerwege  sind  die  Germsnra 
den  Römern  in  den  Rûeken  gekommen.  Diese  marschieren  »eibst- 
ver.s(ändlich  auf  der  Hauptstrasse,  und  zwar  dich!  aufgesefaloHsco 
(densatis  a^fminibus).  Daher  isl  so  rasch  Hülfe  gekommen,  und  von 
einer  Vernichtung  der  Lotionen  kann  kcino  Rf^rle  sein.  Aber  Animr.inti" 
.sagt  überhanpl  irai  nirh(,  dü'^'-  d(M"  Kamp!  iti  der  Nähe  von  De<rfn- 
pagri  .stattpi  luudcn  liabr .  soiidt-ni  iiciiiil  den  Ort  nur  um  <iic 
Mar.schriclituiig  zu  bezeirliueu.  Irjiendwo  auf  der  langen  Linie  von 
Reims  nach  Sirassburg,  vielleicht  nahe  dem  Gebiete  oder  in  dem 
Gebiete  der  Alemannen,  weil  von  diesen  gesagt  wird,  äe  sden  mit  der 
Ortlichkeit  vertraut,  ist  es  zum  Gefecht  gekommen.  Aber  den  Ptelz 
in  unmittelbarer  Nttbe  von  Tarquinpol  zu  suchen,  dazu  liegt  kén 
zwingender  Grtuid  vor. 

Ausser  Ammianus  erwähnt  kein  Schrift  steiler  der  römischen  Zeit 
Decempagi.  Aber  ein  Zeitjîcnosse  Karls  des  (iros.sen,  der  durch  seine 
lan'/nbardir^<-hc  (tcschichte  berühnif  »{cwordcne  Paulus  Diaf-nniis. 
nennt  tUii  Ort  in  eaici  kleineren  Sclirifl.  in  der  desehirlili  il<  i  lii-rltofe 
von  Metz,  die  er  in  der  Zeil,  als  er  sich  um  fränki.scheu  Hole  auiliielt, 
auf  VV'unsch  des  biüchofri  Angilram  gesclirieben  hat.  Als  der  Hunnen- 
könig  Attila,  so  erzählt  Paulus,  nach  der  Eroberung  und  ZerstörouR 
von  Metz  mit  seinem  Heere  und  vielen  GefaiM^en  bei  der  Sladt 

*)  Amin.  Marc.  .NVI.  2,  ü.  IV>st  varialas  ilaque  senU-uiia^  pluies,  cum  pla- 
cuisset  per  dccempagi>s  Alaniannani  adgredi  plel)eiit.  densatis  agminibus  ti  ii  lebal 
illuc  »olito  ftlacrior  mites.  10.  Ei  quia  dies  liumeclus  et  decolur  vet  cuuiiguum 
eripiebat  adspectum,  luvante  locorum  gnaritate  hoates  Iramite  obliquo  dUnirs«« 
|iost  Cacsaris  ler^/a  livi  .m-  dtins  arma  rogcnies  adort)  paeoe  delessent,  nisoWto 
concitus  claniur  socioruiu  auxilia  coegisseL 

p  s)  Er  folgt  mit  wenig  Vorsicht  den  Wegen,  die  Reanlieu  gewie9«ii  hat.  Ar> 
chéologie  de  la  Lorraine  1,  ih^âl. 


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nf<  ompa?i  ankam,  dio  30  Meilen  von  Metz  entfernt  liept  da  umicab 
die  Feinde  plötzlich  eine  soU  he  Finsternis,  dass  sie  nicht  wussten,  was 
<ir-  thun  oder  wohin  sie  «i^h  womicn  sollten.  Man  sojrt  ihnen,  nm 
ilt'<  Bischofs  Auetor  willen  \\iir<l(Mi  ^'w  so  hfinis?esiiclit.  er  ;illciii  kdinif 
hellen.  Sie  forschen  mu  h  unter  (U'H  (if>r;iii;.'f nen,  mc  iindeti  tliii  und 
fragen,  was  er  lin  ihrt;  lUltunji  fordere.  Als  er  sich  mit  der  Ke- 
freiung  aller  Gefangenen  bepiügt,  entlassen  sie  die.se,  und  in  demselben 
Au{:enbliclc  weicht  die  Finsternis  und  hell  leuchtet  am  Mimmet  die  Sonne. 

Es  ist  nicht  notwendig,  die  Rätsel  und  Widerspruche  dieser 
Wundergeschichte  zu  lasen,  die  z.  ß.  den  Hnnnenkönig  nach  der  7er- 
Ktôriuiiî  von  Metz  rückwärts  den  Wc^  /um  Rhein  anstatt  vorwfiriK 
nach  der  I-oire  einschlatren  lässl  und  einen  Bischof  in  die  Zeilen 
Attilas  versetzt,  <lcf  n;irli  nnderen  Anjraben  weit  früher  {îclebt  hal>en 
-oll.  liior  vfTHicnl  mir  hervorpehnhcn  zu  werden,  dass  Decenipapi  in 
dl»  -I  I  hj  /iilduntj  als  Stadl  bezeichnet  wird.  Dass  diese  Stadt  wie  so 
vielt^  iindcie  von  Allila  zerstör!  ist,  sapi  Paulus  nicht,  dass  sie  aber 
zu  der  Zeil  als  er  schrieb,  zwischen  den  ,)ahren  781  und  787,  noch 
gei<tanden  habe,  nur  deswegen  anzunehmen*),  weil  er  in  der  PrfisenK* 
form  berichtet,  die  Stadt  liegt  30  Meilen  von  Metz,  scheint  auch  nicht 
unbedenklitth.  Denn  trotz  seines  mehijahrigen  Anfenthaktes  ist  der 
lAngobarde  im  Frankenreiche  doch  immer  ein  FrenuUmg  gcbUeben; 
auch  la{ï  dem  M(>nche  nur  daran  das  Wunder  zu  erzfthlen,  die  Nebcn- 
umhiünde  halten  fttr  Um  Iteinen  Wert,  er  giebt  sie  an,  wie  er  sie  in 
seiner  (Quelle  fand. 

So  ciitnrhnioj)  wir  den  ucitim*n  und  kinzni  Nachrichten  des 
Altertufii-  sicher  nur  Kuli/cndc- •  An  «ici  '^M  ris^t  n  Kömerstrasse  von 
Metz  nacli  Sdassburjt  lue>s  die  zweite  Station  Decempagi.  Sie  lag  nahe 
der  Milte  dits  Weges,  aber  ein  wenig  mehr  iiach^Mctz  zu.  An  Be- 
deutung übertraf  sie  die  beiden  znnftcbst  liegenden  Stationen,  die  im 
Itinerarium  Antonini  nicht  genannt  werden.  Decempagt  war  eine  Stadt 
und  im  vierten  Jahrhundert  auch  f&r  die  KriegsfQhrung  ein  Platz  von 
Wichtigkeit. 

Nun  verteilen  viele  .lahrhunderte,  von  Decempagi  ist  nicht  mehr 
die  Rede.  Ersl  im  12.  .lahrhundert  koumit  der  Name  wieder  vor,  und 
zwar  in  den  (iesta  episeoporum  Meitensium,  einer  kurzen  Geschichlc 

»)  Gesta  epiuopomm  Mettsiuriuro,  Mon.  Gen».  S8.  tl,  assi:  Iftitor  extnde 

hnstrs  dum  ad  oppidum  ijuod  appcllntni  f^«  r<  inj  .cos,  (piod  a  .Mt'ltensi  url>e  tri- 
;iinta  milibus  .il>esl,  pervtoissent  .  .  .      röin.  Meilen  =  4ö  km.    Diese  Anyalje 
enlsprirlit  dem  Itinerarium  Antonini  mit  20  Leugen. 
«>  Beanlien,  Archéologie  de  la  Lomine  I,  88. 


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—  122  — 


(Wv  [tis(  li»>tV'  Vi»ü  Motz,  aber  nur  bei  rior  Krzählimg  dea.sflbt  ii  Ereig- 
nisses, (.hr  Krretluug  Auulors  aus  der  Gewalt  der  Hunnen  K« 
Urknndea  des  armen  und  unaosduilidien  Dorfes  Tarquinpol  begimwo 
erst  mit  dem  Jahre  1274.  Da  ist  ako  eine  sroese  Lflcke  vom  5.  Us 
zum  13.  Jahrhundert,  700  Jahre,  die  nichts  Neues  m  melden  msaeo 
▼on  Decempagi— Tar(]uinpol.  Finstere  Vergessenheit  hatte  die  Schwingen 
ausgebreitet.  Das  Volk  wusste  nichts  mehr  davon,  dass  das  Ueine 
Dorf  mil  seinen  100  Einwohnern  einmal  eine  Stadf  gewesen  war,  die 
flon  Mittelpunkt  für  eine  zahlreiotie  I.andhnvrilkfi  iing  gebildet  hftt!^ 
l):uf  Ha  Wunder  nehmen,  wenn  «lie  eisten  Miinnri-,  die  den  ailtn 
Zelteti  und  den  Resten  ihrer  Deiikmüler  iiaclttois«  Uten,  in  »leii  IrrUiui 
vertielen,  das  Decempagi  der  I^ömer  in  der  heutigen  Stadt  Dieuze 
KU  suchen?  Josias  Simler  aus  ZCtricb,  der  im  16.  Jahrhundert  ld»te, 
scheint  es  gewesen  zu  sein,  der  matti  den  Fehler  beging*).  VermnUich 
wird  er  eine  Karte  seiner  Zdt  zur  Hand  genommen,  auf  ihr  eineo 
geeigneten  Ort  ftkr  Deoempagi  gesucht  und  so  das  mittelalterliche  Dietiie 
zu  einer  Römerstadt  gemacht  haben.  Ihm  sind  Geographen  und  Hislo* 
riker  gefolgt,  bis  im  Jahre  1840,  also  vor  reichlich  50  Jahren,  ein 
Pariser,  Namens  B  e  a  u  1  i  e  n ,  Decempagi  wieder  zurück  von  Dieiize 
nneh  Tarquinpol  ver1e';:fo'\  Kr  hatte  ^jeh  nicht  mit  einem  Blick  auf 
die  Karte  begnügt,  M>ndein  sich  an  Ort  iiiid  ^^lelle  selbst  umgesehen. 
In  demselben  Jahre  gewann  er  in  Heirii  Beaupré  aus  Nancy*)  einen 
eifrigen  Verfechter  seiner  Ansicht,  und  diese  hat  seitdem  bei  den 
lothringischen  Ahertumsfreunden  wie  in  den  weiteren  Kreisen  Fianlnidis 
fast  allgemeine  Zusttmmui^  gefunden. 

Unsere  deutschen  Geehrten  aber  haben  hi^on  auch  nach  dem 
Jahre  1870  kaum  Kenntnis  genommen.  Spricht  einer  von  Omen  von 
den  Römerstrassen  unserer  Gegend  oder  zeichnet  sie  in  eine  Karle 

_  « 

1)  Gesta  episc.  Mett  MG.  SS.  X,  637  :  Jam  proml  ab  iirbe  recesscrnnt  ad 
IdOlim,  qui  Dt'cempap'''«!  Hirilnr.  rt  rrrr  bnil'aii  «  accitali"  iiui!t;in(iir  qn;i^i  "I  i" 
Avgyptii.  Es  ist  also  dieselbe  Ucs«  iuclite,  nur  die  Wurle  lauten  anders,  Pfiuliis 
niarondB  kuin  trotzdem  wohl  als  Quelle  gelten.  Doch  daif  man  von  dem  Ve^^ 
Tasser  der  Gesta  des  12.  Jahrlmnderts  eher  annehmen,  dass  er  die  Gegend  kannte. 
Wenn  er  f^rhrrtM  .  ipii  Dn  cmpagos  dicititr  ,  >n  df-nlt  (^r  an  den  zu  ^f  infr  Zeit 
beäteheuden  Ort.  Alt>  btadt  bezeichnet  er  üin  nicht  uiclir,  es  ist  »clion  dos  IW, 
das  die  Urkunde  von  1296  Tackembac  nemiL 

2j  Ancelon,  Note  sur  Torigine  de  Dieuze.  Mémoires  de  ia  Sk>ciété  d'archéo- 
li);;ie  lorraine,  18K4,  S.  1S7;  daaaelbe  abgedmckl  in  den  Mèmolrea  de  l^aeadéoiie 
de  Metz,  XLV,  &43. 

^  Beanlieo,  Archéologie  de  la  Lorraine,  Paris  1,  1640,  II,  1843. 

Beaupré  in  La  Lorraine,  antiquités,  chroniques,  lindes,  etc.,  par  btnfA 
et  de  Mireoowrt,  Nancy  1810,  H,  277->8e9,  III, 


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—    123  — 


ein,  mag  er  mm  Dahn  ()d<T  Droysen  hei«son,  sie  erwälmcu  entweder 
Deceinpagi  gar  nicht  oder,  wenn  es  geachiébt,  so  setsen  sie  es  an  di« 
Stelle  von  Dieuze').  Das  wieder  dentsch  gewordene  Lothnngen  muss 
sich  eben  auch  auf  dem  Gebiete  der  Lokalforschung  seine  innere  Zuge- 
hörigkeit und  seine  Stellung  im  Betche  erst  erkämpfen.  Von  der  deutscdien 
Gesdücht-sforschnng  ist  es  nie  bescmders  beachtet  oder  so  bevorzugt 
worden  wie  da^  Eisass. 

Ahor  wrnn  in  grossen  Workrn  der  allgemeinen  Gescinilite  ein 
Name  wif  TaiciuiiiiMil  kr-infm  FMal/  ^retunden  hat,  so  VAsf^t  sieh  das 
wolil  verslelieii  mid  <  i  kliin  n.  Ktwas  anderes  ist  es  jt-diK  h.  wenn 
jemand  nnter  dem  Titel  -  iJie  iufnischen  Militärsirassen  und  lluiuiels- 
wege  iu  Südwestdeutschland,  benonders  in  Elsass-LoUiringen  und  der 
Schweiz  >  eine  Spezialschrifl  herauflgiebt,  wie  es  Näher,  ein  badischer 
Ingenieur,  im  Jahre  1887  gethan  W*).  In  einer  örtlich  und  zeitlich 
so  umgremtlen  Abhandlung  sollte  die  Frage  wenigstens  einer  Unter- 
suchung unterzogen  sein.  Aber  es  sind  nur  wenige  Bemerkungen  ohne 
Zusammenhang,  die  sich  auf  Det-empagi  be/ielien,  und  bo  viele  Be> 
merkungen,  so  viele  Widersprüehe.  Zunächst  führt  Näher  die  Römer- 
strH'^«o  südlich  um  don  fj'ndcrsee  herum,  also  an  Tariftiinpol  vorbei, 
dann  las?*t  er  ohne  jfde  nähere  Angabe  und  in  dieser  Form  ganz 
unrichtig  die  Worte  folgen  :  «  Die  fraii/iosibclien  Gelehrten  vi  i  .^i  t/ten 
diese  Station  an  das  Ufer  eines  Teiches  zunächst  öätlich  des  Orle^ 
Tai  quiupol  bei  Dieuze  und  schliessdich  wird  noch  auf  derselben 
Seite*)  Dieuze  filr  Decempagt  erklärt.  Weiss  Näher  nicht,  dass  mit 
diesem  Teich  (étang)  eben  jener  Undersee  gemeint  ist?  Freilich  liegen 
nach  ihm  die  Weiher  nördlich  von  Dieuze*). 

Zu  gleicher  Zeit  arbeitete  Professor  Kraus  in  Fit  tburg  im  Auf- 
trage der  Regierung  an  seinem  gross  angelegten  Werke  «  Kunst  und 
Altertum  in  Elsass-Lothringen  >.  Er  nun  erklärt  es  zwar  für  <  gänzlich 

')  Dahn,  Urgeschichte  der  jicrmanischen  und  romanischen  Viilker,  in  der 
Onckenschen  ï?aniinlung  II.  4f>9  =  Dieuze  ;  III.  27,  Anm.  11  fehlt  es  unter  den 
Stadien  der  I-.euker,  zu  denen  Pons  Sai"avi  gereclinet  ist  In  Droyseiis  historischem 
Handatlas  ist  auf  Karte  17  Pom  Saravi  angegeben,  1>eeempagi  nicht  Mommsensdem 
5.  Bande  im  »  Ptömisrhen  rjeftchichte  beigegehrnc  Karte  iü\  zu  klein,  als  dass  man 
den  Namen  aul  ihr  erwarten  dürfte.  Coste,  der  in  der  Sammlung  der  Oeschichls- 
scbreiber  der  deulüchen  Vurzcil  Auszüge  aua  Ammianus  Marccllinus  überselzt  hat, 
Hast  ea  snf  S.  16  nnetkliirt,  im  Register  setzt  er  Dieuse  neben  Deceinpagi.  Die  ver^ 
altcle  Schreibweise  Dieuse  ist  wohl  ans  Partheys  ood  Finders  Ausgabe  des  Itineran 
übernommen. 

Ersciuenen  iiu  ."Selbstverläge  des  Verfassers.   In  tlommiüäiuu  bei  Nuiriel 
in  Stnusborg. 

*J  5.  sa  •)  S.  87. 


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—   124  — 


unhaltbar,  dass  Dieu/e  uloiilini  h  soi  mil  »Umii  I)h  eiupajii  tU's  Kinerar.-^ 
Metm  er  auch  beUauplct,  dasï^  '  Dieuze  ohne  Zweilnl  bereits  in  rörai^cher 
Zeit  bewohnt  war»,  aber  in  dem  Artikel  Tarquiupol  kommt  er  über 
«  die  Decempagt  >  keineswegs  sn  einem  ganz  aidieren  Schlnss. 

Unter  diesen  Umstftnden  werden  Sie  mit  Recht  erwarten,  dass 
Ihnen  Beweise  dafür  gegeben  werden,  dass  nicht  die  Stadt  Dieuxe, 
sondern  das  Dorf  Tarquiupol  auf  dem  Boden  des  alten  Decempagi  (steht. 

Am  einfachsten  und  sidieri^en  wäre  der  Beweis  geliefert,  wenn 
sich  eine  Inschrift  mit  dem  Namen  Hcrempagi  erhalten  hätte.  So 
ist  z.B.  ein  Stein  im  Metzer  Museum 'i  dev  unwiderleghche  Beweis 
dafiir,  dass  Ihre  Nachbar«tîidt  Marsal  sriidii  zur  RöinorzcMf  gestanden 
hat,  was  vor  seiner  AuftiiKimii;-  mir  jiclrixciillicli  \('rtiiut(>t  worden  ist. 
Hciiulicii  >piicht  noch  im  .lalirc  1840  M  ino  Verwunderung  darüber 
aun,  das.s  nichts  H(»niisehes  bei  Mai.->al  i^elunden  sei'»,  und  zwei  .lalirf 
darauf  stosst  man  zufülh;;  auf  jenen  Stein.  Die  liisciirift  desselben 
sagt  nns  namUch,  dass  die  Vicani  Maroeallenses^  die  Einwohner  des 
Dorfes  Marsal,  unter  dem  Gonsolate  des  C.  Passienns  Grispns  nnd  des 
T.  Statilius  Taurus,  d.  i.  im  Jahre  44  n.  Chr.,  dem  I&ûser  Gteuditts  ein 
Denkmal  jiesetzt  haben.  Also  stand  damals  auf  dem  Hoden  der  heutifren 
Stadt  Marsal  ein  vicus  Maro-sallum.  Hin  solcher  Stein  mit  der  Aulsihrift 
der  üünwohner  vr>n  Decempagi  ist  nun  leider  noch  nicht  iiei'unden  worden. 

Denn  von  Krklärunjisversuchen,  wie  sie  vor  vielen  .lahren  ein 
Herr  aus  Dieuze,  der  Vikar  Masson,  gewagt  hnl.  wollen  wir  nn-  nirh^ 
tausf  lini  lassen.  Sie  kermeti  den  Stein,  dei'  liiik>  von»  Eingaiiiie  im 
Park  VON  Niederlinder  liegt,  <•>  if^l  (icr  vordcislc.  (  in  Würfel  aus  rotem 
Vügesensandstein,  der  einen  in  Kutiiilonu  überjitiliciiden  Aufsatz  hat. 
Auf  ilmi  stehen  eingegrabeu  die  wenigen  Worte  :  D.  M.  Vioiecio  Fando 
Incunda  uxor.  Es  ist  ein  Grabstein,  den  Incunda  ihrem  Gatten  Yimceius 
Pandus  gesetzt  hat.  Was  hat  nun  aber  Herr  Masson  beransgelesen? 
«Den  Manen  des  Steuerempf&ngers  im  Namen  nüsae  Einwohner  von 
Decempagi,  seiner  Mitbiirger,  seine  Gattin  lucunda  »  Dieses  Kunst- 
stück bringt  er  fertig,  indem  er  die  Buchstaben  des  Eigennamens  als 
Anfangsbuchstaben  verschiedener  Wörter  ansieht.  Dabei  liest  er  M  =latt 
Silf  aus  diesem  M  und  dem  ersten  C  macht  er  einen  magist^  census,  einm 

i)  Robert,  Bpigraphie  gaUofornaine  de  la  MoMlte  D,  8,  Abb.  t.  Hofftoiaan. 

Der  Steinsaal  des  Altertuniü-Museuins  za  Mets,  IOBl 

')  Beaulieu,  Archéologie  I,  47. 

*)  Journal  de  la  Société  d'archéologie  lorraine  1852,  1,  9à.  Dûs  ManilNN  VI 
(nom  propre)  magistri  censua  (peut-être!)  dvium  tlliu»  ommam  D««einpaf«Baiam 
(DecttDianoram  ?)  nomine  lucund»  uzor. 


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—  126 


* 


SteiiormipHuitrcr.  Hin  X,  das  aber  in  Wirklichkeit  «^nr  nirlil  dn.^tfht, 
sondern  l-'A  isi,  liält  er  für  das  Z<M('hen  der  Zulil  'icrrui,  zeliii.  iind  in 
Verbindung?  mit  dem  an  dritter  Stelle  vorher^etuMultn  C  erkiiii  t  er  «>s 
als  cives  Decempageuses,  Uürger  vou  Decempagi.  Willkürlicher  kann 
man  mit  Inscbriften  nicht  umgehen. 

Ausser  dieser  LuschTiftr  die  Tor  Jahren  in  Tarquinpol,  nahe  dem 
Platz  imaerer  letsten  Aii4g;rabungenf  gefunden  ist,  sind  noch  einige 
andere  bekannt*).  Sie  nennen  un»  die  Namen  mehrerer  GallorOmer, 

i>  1.  BV6I0  Zuerst  abgedruckt  von  De  la  Sanvagère, 

M  MONIANIVS  MAGNVS  RechrrrlK^^  sin  \a  nature  «t  IV'teriiliK  du 
V  S  Ri^yj  M  briquelage  de  xMarsal,  1740;  2.  Aull,  in 
Recueil  d'antiquités  dans  les  Gaules  1770,  S.  201.  Dasü  ät&ll  des  R  eiu  L  ijele^cn 
Warden  tmus,  ist  klar;  La  Sanvagère  versichert  aber,  daes  die  tnsrhrift  genau 
abgeschrieben  sei.  Bei  Calmel,  Notice  de  1a  Lorraine  II,  ôf>f>,  hat  sich  ein  Druck- 
fehler eingeschlichen,  der  sich  bei  lieaulieu  I,  1(5,  Lepage.  Le  départemenl  de  la 
Meurlbe  II,  0Ô3,  und  Kraus,  S.  972,  erhalten  hat.  Eü  bei^t  nicht  Monianuä. 
sondern  Moniaiiius,  nach  dem  Briefe  des  Viears  Morel,  der  Calmet  die  Mitteilongen 
über  Tarquinpol  gemacht  hat.  Vergl.  Guillaume,  Mémoires  d.  1.  soc.  d'arch.  Ion-,. 
H.  Ser.  I  (187H',  l.SH.  Der  Stein  war  nach  d<  i  An<ral>i-  De  la  Sauvag/>re's  ent- 
deckt worden,  als  umn  die  alten  Festungamauei  n  von  Tarquinpol  einriss,  und 
fand  dann  Venrendnng  als  Eckstein  im  Pfarrhänse.  Jetzt  ist  er  verschwunden. 
Beanheu  (I,  17  )  bestimmt  den  Pundplatz  willkürlich.  Rngiu»  hUt  man  für  emen 
gallischen  GotL 

2.     D»M  Grauer  Kalkstein,  eingemauert  i)ber  einer  btalltiiiir  in  Alte- 

IVL  ville,  gefunden  links  von  dem  Wege  nach  Alteville  i  lieaulieu 
SACRATO  n,  la),  abgedruckt  suerat  bei  diesem,  aber  ohne  die  leiste 
AVSîîÏNVS  Zeile,  el>Misr>  lu-i-h  18851  von  .Miel  f|-Atrntt  des  cxrnrsions 
arcbéui.  S,  7),  sie  ist  aber  ganz  erhalten,  erst  unter  ilir  ist  der  ?>lein  abge- 
brochen. Kraus,  S.  7,  giebl  sie,  aber  die  3  Buchstaben  ENT  ohne  ihre  Ver- 
bindong .  Die  Einfassung  and  die  Masse  des  Steines  sind  bei  ihm  nicht  genau, 
jene  mit  den  Winkeln  und  dem  Giebel  ist  bei  Reaulieu  richtiger,  nur  das»  die 
Winkel  in  der  Höhe  der  zweiten  Zeile  Hieben:  hoch  ist  der  Stein  ohne  iänfaiMUng 
und  Giebel  23  cm,  mit  ihnen  37  cm,  breit  41  cm. 

3w  D  M     Wttrfel  von  rotem  Sandstein  mit  Aufsatz,  der 

VGUCCIO  J'*AND0  IVCV  in  Ilalbkugeirorni  endet,  gefunden  vor  mehr  als 
KDA  \T(OR  40  .lahren  im  Garten  «!f<  Schmiedes  IMaise,  im 

alten  Wail,  nahe  dem  Ortseingang  des  Dorfes,  jetzt  im  t'ark  von  Nicderlindcr. 
Abgebildet  ün  Journal  lorr.  I,  94  (1868),  mit  der  oben  angefflhrten  falschen  Les- 
art. Die  Inschrift  ist  richti;(er  veröffentlicht  von  Mowal,  Rull.  ^pigr.  V,  50,  und 
tkjurnault,  Jüurn.  lorr.  X.XXUI,  218  (1884).  j;enau  er.st  von  Zangemeisler,  Wsfd.Zeitschr. 
Korr.  IV,  142  (vgl.  45).  Kraus,  0.977,  liäll  die  beiden  liuchslabeuFAmcht  für  sicher, 
aber  das  F  ist  nur  schrlg  gestellt,  wie  Oberhaupt  die  Schrift  nnrcgeiroittsîg  ist, 
und  dem  A  frlilt  ilcr  Querst l  i.  Ii. 

4.  MAIVSI  lil.AXni  KIL  MAtUANI  KIL  Grauer  Kalkstein  m  !?  Stücken, 

BEIATVLLAK  VX  HEIATVLI.A  l'OSVIT     gefunden  in  Tarquinpol  1884  unter 
dem  Fusttboden  der  Kirche,  jetzt  in  Metz,  verOffentticlil  von  Conrnault  1884, 


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—    126  — 


den  Maiusus  Blarnln'^  mit  >t  iin  in  Soliue  Marianus  und  seiner  Krau 
BeialuUa.  den  M.  Moaia.iiius  Magnus  und  auf  einem  Steine,  der  sich  in 
der  Mauer  über  einer  Stallthür  des  Wirtschaftsgebäudes  in  Alteville 
beüudeti  den  Julius  Saoratos  und  ÂveDtinns.  Eine  weitere  Grabetein- 
inschrift  aus  Tarquinpol,  der  aber  gerade  das  Wichtige»  die  Toidere 
HSlfte  mit  den  Namen,  f<ddt,  ist  in  dem  Kirchtorm  von  Donnela^  ein* 
gemauert  Dann  giebt  es  noch  vier  Steine  mit  dOrfligen  Inachriftresten, 
¥renigen  Bucbataben,  die  vieUeicbt  zu  einzelnen  Wörtern,  niemals  aber 
zu  zusamnicnhnni:eti(kii  Sätzen  erweitert  werden  können.  So  lassen 
sich  z.  B.  die  drei  Huchsiabeti  IGA  zu  dedicata,  geweiht,  erpanzen. 
Sie  würden  also  t  iner  W't'ihinschrift  angehören.  Mit  «nlrhom  Srhiuss 
ist  freilich  niclit  viel  gewonnen,  aber  ganz  wertlos  sind  diese  Hesle 


Journal  Imit.  XXXIII,  212,  von  Mowat.  Rull.  /'pigr.  V,  50,  ah^'Cflrurk!  W--*l(i. 
Zeitschr.  Korr.  IV,  4ô,  Kraos,  S.  977,  HolTmaun,  Steinsaal,  N.  361.  Müller,  WesUL 
Zeitdclu-.  VI,  287,  fOr  die  Form  Beiatullo. 

5.  jPSASIBI         Ch«iierKa1)ntein,  49  em  hoch,  in  der  Linie  von  Pimdlabge- 

IVSölT  brochon,  eingemauert  im  Kirohturmt"  von  Donnelay.  unten  auf 
SFII.IIIS  der  Südseilo.  Er  stammt  na«  ti  l'ivuliliiic  der  Leute  MS  Tai^ 
VHAVIT       quinpol.   Verollentlicht  von  Kraur-,  IUI. 

6.  SPC  Grauer  Kalks*leiii,  78  cm  hoch,  67  breit,  47  dick,  die  Bucb- 
VTtS          Stäben  der  ersten  Zeile  17  V*  cm  hoch,  der  zweiten  und  dritten 

EVE  15,  biä  zum  Jahre  1886  eingemauert  links  unten  im  Triumpb- 

bn?pn  <\cr  Kirche  von  Trxrqtnnpo! ,  Hann  in?  Musfum  nnrh  Metz  gebracht,  zuerst 
verOtlentlicht  von  De  la  ^auvagere,  2Uô,  dann  von  Calmel,  Notice  II,  ÔÔ5,  BcauUcu 
1,  17,  Krane,  S.  972  nach  Beanliea  und  978  nach  der  Westd.  Zeiteehr.  Korr.  IV,  M 
(abgedruckt  aus  der  Lothringer  Zeitung),  Zangemeister,  Westd.  Zeitschr.  Korr. 
IV.  142,  Möller,  West*!  Zrilschr.  VI,  287,  H.  ITmnnn,  Steinsaal  359.  Der  dritte 
Buchstabe  der  ersten  Zeile  ist  reclita  abgebrochen,  es  kann  ein  ('.,  0  oder  Q 
gewesen  »ein.  Beanliea  ist  es,  der  sich  int  (1, 17,  Anm.  9^  nicht  De  la  Ssofsgire 
oder  Galnet 

7.  ICA  Block  aus  grauem  Kalkstein,  etwa  5ô  cm  hoch,  III  breit.  97  dick, 
bei  den  Ausgrabungen  in  der  Kirche  18H4'8r)  gefunden,  jetzt  im  Museum  von 
Metz  iXil).  Das  I  iül  linkü,  das  A  rechts  und  alle  diei  Bucli^taben  ^d  unten 
abgehroehen  ;  sie  waren  vielleicht  30  cm  hoch,  das  C  hat  jetst  eine  HOhe  und  eine 
Breite  von  25  cm.  Westd.  Zeitschr.  Korr.  IV,  88.  Möller,  Westd.  Zeitsdv.  VI,  887, 
Kraus,  S.  979,  Hoffmann,  Steinsaal  857. 

6.  TËU  Sandslein.  Nach  dem  im  ßezirksprisidium  liegenden  Bericht 

RAY       des  Dombcttmevters  Tornow  verOflisnaiclit  von  Kraus,  S.  976l 
Dieser  Stein  hat  mit  zehn  anderen,  meist  Siolenstttcken  (ahgeb.  bei  Kraus,  S.  975), 

im  Garten  des  Pfarrliaiisr!;  von  Tnr<|iunpo1  gelegen,  jetzt  ist  nichts  IMhr  da. 
Der  unter  4  von  Tornow  iTwülintr  Ihm  ht ifii est 

9.  ONÛU  dürft©  derselbe  sein  wie  der  jetzt  im  Park  von  Niedcrlinder 
liegende.  Conraault,  Joom.  loir.  XXXin,  914.  Westd.  Zeitsehr.  IV,  46.  Ahgeb. 
hei  Kraus,  S.  976. 


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lioUUem  iiiclil.  Demi  die  Form  der  eben  uiigtttïiliileii  LUi«  lislabt  n.  ilic 
eine  Hohe  von  30  cui  haben,  spricbt  dafür,  dass  nie  den  ersten  .laUr- 
hunderten  unseres  Zmtalters  und  einem  Denkmale  von  bedeutender 
Grösse  angdiftrt  haben.  Aber  das,  was  wir  augenblicklich  sudien, 
den  Beweis,  dass  Tarqiiinpol  Decemi^agi  ist,  den  findefi  wir  auf  diesen 
nenn  Steinen  mit  Insdiriftoi  oder  Inschrifkresten  nidit.  Der  Stein  soll 
noch  gefunden  werden.  Einstweilen  aber  müssen  wir  ans  nach  anderen 
Beweisen  umsehen. 

Schon  der  Name  Tarquinpoi  kann  uns  helfen. 

E.S  hat  ?ioh  nämlich  im  Laufe  der  Zeit  der  heutige  N'ame  Tar- 
quinpoi aus  dem  alten  Namen  Dcoempasri  yfl'il'lt  l  Ks  ma^  im  ci^lt  n 
Augenblicke  euie  solche  Behauptung  ein  Läelielii  hervorrufen  und  zum 
Widerspruch  herausfordern,  aber  richtig  ist  sie  trotzdem.  Ortsnamen 
madien  im  Munde  des  eignen  und  nocb  mehr  im  Munde  fremder 
Völker  oft  eine  wunderbare  Wandlung  durch.  In  dem  Namen  der 
siciliscfaen  Stadt  Girgenti  wird  das  Ohr  vergebens  einen  Anklang  an 
das  doriscbe  Akragas  suchen.  SetM  wir  aber  dazwischen  die  la« 
teini.sche  Form  und  hören  der  Reihe  nach  Akragas,  A?i  iuciifum,  Girgenti, 
so  läsat  es  sich  sch(m  eher  bcu^i'  il^  n,  dass  die  heulige  italienische 
Form  wirklich  von  dein  altgriecliisciuMi  Namon  abzuleiten  ist.  Man 
darf  s'ifh  trcilit-h  rncht  dnmnf  beschiüiiki  ii.  mir  die  jlintr<tt>  Form  der 
ältesten  •f(%;ii)riherzu.*^t(  llt.'ii.  sondern  muss  die  Mittelglieder  zur  Ver- 
gleu:hung  liuuiiziehen.  AU  .solche  lassen  sich  nun  für  Deoempagi  und 
Tarquinpoi  die  Formen  der  ältesten  Urkunden,  Tackembac  und  Ta- 
campadi  neben  Taikenpail  und  Teckempaul,  verwerten.  Von  ihnen  hat 
jede  etwas  von  dem  alten  und  dem  neuen  Namen.  In  den  beiden 
ersten  ist  es  die  letzte  Silbe  pach,  in  den  zwei  anderen  der  Anfang 
Teckem*  der  die  römische  Form  fast  ganz  bewahrt  hat.  Sie  müssen 
ach  nur  daran  erinnern,  dass  die  Römer  audi  vor  e  und  i  das  c  wie  k 
aussprachen,  also  Dekempagi  sagten,  was  ja  nicht  allein  durch  die 
grip«'-hi>'ehp  Um^chreihnn'/  römischer  Namen  wie  Caesar  tind  Kaïtsaq, 
sondern  auch  ihiii  h  unsere  deutsche  Aussprache  bewiesen  wini.  Denn 
viele  Wörter  simi  in  unsere  Sprache  über^ei?angen,  die  im  Lateinisi  lier» 
mit  c  geschrieben  wenien,  in  der  niundhehen  Überlielei  ung  abei'  den 
K-Laut  festgehalten  haben,  wie  z.  B.  Kaiser,  wie  Nicer  und  Neckar, 
Cypiois  und  Kupfer,  cellarium  und  Keller,  carcer  und  Kerker.  Das  der 
französischen  Sprache  fremde  K-Zeichen  wurde  beider  Schreibung  des 
Namens  sdion  im  15.  Jahrhundert  in  di  und  oqu  umgeftndert,  so  dass 
also  neben  einander  Formen  vorkommen  wie  Techanpful  und  Tacqiun- 
pol.  Das  H  aber  schlich  sich  erst  im  17.  Jahrhundert  in  den  Namen 


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—    128  - 


ein,  es  verdringte,  uaterstützt  durch  das  BfissventfiDdiiis  oder  die 
wilUcOrliche  Erfindung  eines  Prftmonstrateoserm^ichcfl,  «ImMiM  die 
anderen  Foiroen  and  ist  heute  sur  aUeinigen  Herrschaft  gdaogt 

Die  Annalen  der  Frimonstialenser,  derra  Orden  auch  die  Abtei 
Saiinü  bei  Marsal  besaas,  wissen  nftmlifh  zu  erzählen,  dass  'Tar- 
quinopolis  einst  von  Tarquinius  gegründet  sei  oder  doch  von  ihiu 
seinon  Nanirn  orhalfnii  habe  Diese  falsche  Ableitung  von  Tarquinius 
hat  die  Ki  iiiiicruiig  an  den  Ziisanunpnhnn}(  fies  Namens  mit  DtTcinjtajri 
ganz  \üivvist  ht.  Sie  ist  aber  in  der  Tltal  sehr  nnvprsländi;:.  uaver- 
sliindiger  noch  als  der  Versuch,  den  die  Sage  gewagt  hal,  indem  sie 
den  Nanien  der  Stadt  Metz  von  einem  Melius  ableitete  und  diesen  ib 
Legaten  Caesars  ihre  ISroberung  zuschrieb.  Die  Sage  ftetlieh  bmdet  oA 
nicht  an  Ort  und  Zeit,  sie  kann  Metz  und  Trier  (ür  die  ftltesten  Slfidte  und 
für  GrOndungen  vaa  unmittelharen  Naehkonunmi  Noahs  und  èJanbtm 
erldftren.  Nahm  doch  nicht  einmal  die  Geschichtsaufihssung  friihei-er 
Zeiten  Anstoss  daran,  dass  man  das  Volk  der  Franken  ron  Priainuä  uiul 
den  Trojanern  abstammen  Warum  also  hätte  jene  Zeit  ni-f«t 

ancli  das  Märeheii  von  Tarquinius,  dem  Grimder  der  Feste  Tarquin- 
pol,  glauben  sollen? 

Aber  das  Netz  der  Täuschung  wurde  um  Ii  wcitt  r  gesponnen 
hl  einem  Briefe  vom  Jahre  1739  berichtet  Morel,  Vikar  in  Maizièws- 
les-Vic,  an  Gabnet,  dass  man  nch  in  Tarquinpol  erzShie,  Neros  junie 
Gemahlin  habe  sich  in  den  Bruder  ihres  Gattäi,  Namois  Tarquin, 
liebt  und  sich  von  ihm  entführen  lassen.  Sie  seien  an  einen  Ort 
geflohen,  den  sie  Tarquinpaul  nannten,  und  hättmi  ihn  befestigt.  ^ 
sich  vor  der  Rache  des  Kaisers  zu  scliützen  *).  Diese  kilnstliche  Sage 
verrät  nur  zu  sehr  die  Armut  ihres  Erlinders.  Ihm  waren  Tarquinius 
und  Nero  wegen  ihrer  Grausamkeit  die  bekannfpston  Namen 
römischen  Geschichte,  ^)as^•  der  Kr.ni;,'  600  Jahic  vm  dem  Kaiser 
lebte,  hat  ihn  nicht  gehindert,  jenen  /.uni  Bruder  von  diesem  zu  raacbw- 
In  dem  erwulmlen  liriefe  wird  ferner  Hezug  geaunnncn  auf  die  beito 
Köpfe,  die  in  den  Kiixhturm  von  Tai'quinpol  eingemauert  snndj  ^ 
es  wird  hmzugefügt,  man  sage,  dass  in  ihnen  die  Portrftts  der  Gx^l^ 
des  Ortes  erhalten  seien,  während  sie  in  Wirklicfakeit  nur  den 

•i  I^a  Sauva<;èi'e,  S.  201  und  202.    Annales  l'racmonstratenses.  Nanc*" 
1734—30,  11,  727  :  Tai-<juiuopolis,  gallice  Tarqiumpole,  yuondaiu,  ut  aiunl,  a**  • 
Tarqnmio  vel  ereeta  vel  nominata  mediis  in  lacus  Lindrensis  aquis,  rranc  ià 
jUsIntii  'rilticta  viliain  ronsistit. 

»1  Mémoir.-s  d*-  la  î^fsr.  d'arrh.  lorr  .  A  sor.  I.   1S7;1,  S  i:\H    Dr.-nmien'^  ^ 
ödiU  sur  lets  cuirespoudanccb  de  Dom  Caliuut  et  de  iJoui  KiUi|(é,  par  Guill*'*"'*' 


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^    129  - 


Teil  oiiH's  ('iiir;M  li('ii  (îrabslciiu's  ans  r()iiii?«<lM»r  Zeit  hildeii.  In  dem 
DorlV*  seihst  kennt  man  lietiJe  wi  fipr  jene  Kr/iililuri^  noch  diese  Kr- 
kUii'Uiig.  Die  wilikiniielie  KrliiHimi^  liai  im  Volke  nicht  Wurzel  fas.^eii 
können. 

Man  dürfte  daher  auch  in  unseren  Tagen  niqlit  mehr  gedanken- 
los die  alte  Deutung  als  Tarqiünsstadt  wiederholen.  Wie  sollte  Tar- 
quintuâ  bis  in  das  Herz  von  Gallien  vorgedrungen  sein,  wie  sollte  der 

(îriimit  I  <i'inem  römischen  Namen  das  «;riechisehe  noP.tjf  angehän«i;l 
haben!  Louisville  und  Liidwigsbnrs,  Karlstadl  und  Charleville  und  viele 
andere  N:iinen  der  Art  sind  bekannt  genutï.  woüfr  CharlestaiU 

odei-  Karlsville  sa<ren'  Ks  haben  aucii  schon  vor  150  Jaliren  die  ersten 
MäJMier,  die  sjrh  um  die  Allertihner  Tar^piinpols  bemühten.  De  la  Sau- 
va<fère  und  tlalmel,  trotz  der  «feriiigeii  Kcuntnisse  ihrer  Zeil  aal  dem 
(k'biete  der  Worterklänuig,  die  Ableilmijç  von  Tarquiiüus  zurlick^re- 
wiesen  und  sich  mit  anderen  heliolfen.  Ehe  Beaupré  die  Behauptung 
aufstellte,  der  Name  sei  verdorben  aus  Decempagi,  hat  man  sich  meist 
damit  b^nOgt,  unter  Zugrundelegung  deutscher  Stamme  in  dem  ersten 
Teile  des  Wortes  nnser  Teich,  in  dem  zweiten  Pfulil  zu  sehen')« 


Iii  In  Sauva^fèro  201  f.,  ('.ntiiu'l.  Xulirc  II.  'hV.'>  lUiIIot,  Dictionnaire 
ci'lliquf,  lierianvon  1754.  S.  I.  271,  «la^egrn:  Tccli  =  Iuüi  de  reli'iüie,  caché; 
m  =  dam;  pol  -  itani.'.  Bcaulifu  I,  12,  25.  Dcrscllie  druckt  K«aupré*»  Ana- 
oin.inderscizun(.'  (I.  291;  in  »einem  U.  Haiule  S.  8K— 40  ab.  aber  ohne  au  sagen« 

das»  er  si«'  billi;:!. 

Die  bisliti  diir<  Ii  VercifTonlHchung  liekaimt  gewordenen  Pormen  des  Na- 
mens sind  ful;rcade: 

Nach  l.epagp,  Dictionnaire  e^>ngrai>liique  de  ta  lleurthe,  Mém.  lorrainea, 
1H61,  XI,  S.  m  : 

1274  T.u  kmi-ail 
12Ü0  laiketipaiil 

130Ö  Tackemi)  a  c     Torkainparli  n.  La  Sauvag.,  208 

—  Tacheropach 
1IV)9  Teckempanl 

I'M.')         anq..  u  c  h 

lAül  1<  «  kt  iiipal        11)92  1  iTckcutuiiul  nach  Krau« 
UAHi  TodKMiipul      1476  Tarlienpful  > 
1643  Dechempful      —  Tacqtttnpul      •  * 
tûoO  Tarhemphnllc    —   Tariiuinpul      *  > 

l.'fM  Tt  rill  iMpfuî        —  TffhanpfuI 

l.>7.>  [  ii«  (  Iteiiiptoui   lü2(>  Xachviiipfull     >  » 

1091  Tacht'inphul 

1612  TacluMiipolu 

1615  Tar<iuempi)l      —  Tarluenpoi      »  • 

mir;  Teckcmpn!        —   Tcrfceinpul       •  » 

—  Tc'cUeiufuul 

—  Techciiipfiiul    l<i25>  Tedicmphul  na<  Ii  l.a  Sa»v..  2U;t. 

—  Tekenfui  bei  «Merratur  n.  Laim.  No.  ii,  603. 
1«H»  Teiehemphiel  auf  einer  Karte  v.  P.  Will. 
V..  UlMietttii,  n.  La  Sauv.,  :MKi. 

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—    130  — 

In  dor  lelzlen  Sillie  st(M'kt  niiti  auch  F*fiihl.  das  ist  uhnv  Krayo 
riclitig:  al>cr  wie  kaiu  es,  weun  voru  das  Decem  des  allen  Naiueas 
Decempagi  erhalten  ist,  dass  «ich  hinten  d&»  pa^i  in  pol  Tenrandelle? 

die  Gegend  kennte  wird  nidit  dnen  Augenblick  um  die  Antwort 
verlegen  sein.  Der  eingewanderte  Germane  verstand  nicht  den  römi- 
schen Namen  Decempegi,  Zehn  Gaue,  er  nahm  den  zweiten  Stamm 
pag  für  sein  heitnisdies  Bacli,  iJie  Bäche  aber,  die  von  Westen,  Sü- 
«li'n.  Osten  und  Nordosten  in  dem  Grunde  zwischen  Tarc|uinpol  und 
dem  Rfinicrhf»r^  znsa!iimpn!;iiifVti.  führrn  viel  Wasser  mit  «ich  und 
machen  «Ich  lehini'^cn  Hoden  sdiwer  und  sdiliiprrijr.  Als  mui  durch 
dio  Erri<hiüng  odci  Kiiieiicrutitr  eines  Danimcs  hei  iNiedetlinder  Felder 
und  \\  lesen  in  einen  Weiher  verwafidelt  wurden,  der  die  Bäche  niclU 
nichi-  erkennen  lie&s  imd  Dcccmpai;!  fast  rings  mit  Wasser  uniitab.  da 
wird  der  Germane  der  Meintm<r  gewesen  sein,  daat*  Teckempfuhl  ftlr 
den  sctmratzigen  Ort  eine  bezeichnendere  Benennong  sei  als  das  alte 
Teckempacb.  So  Iftsst  sich  ohne  Zwang  erklSren,  dass  nn  Mfttdalter 
ssweierlei  Formen  des  Namen»  eine  Zmi  Uuig  nebeneinander  im  Gebrauch 
gewesen  sind,  von  denen  die  eine  auf  bac  oder  pach,  die  andere  auf 
pail,  paul,  pfuhl  u.  s.  w.  endijrt.  Zuerst  also  hat  das  Volk  bewus.-;! 
odor  nnbewussf  nn  der  rndtildim?  des  Namens  {rearbeitet,  iitfli  in  es 
da-  ;ils  l?nch  ;inr^t'ta->l('  pa^i  dur<  h  ]m\  vf^rdriUi'/tc.  viel  -piiti'i  hat 
dann  vtuiaeiutc  Gelchrsiimkcil  unirr  Kiiisi-hiebuu;;  des  11  an  Tarquinius 
angükuüpri  und  dem  Uerunlcigckotnuifuen  Orte  wi'tiigsleiis  zu  i^acm 
ftmuhsaea  Namen  verholfen*). 

Mit  der  Gleiehlieit  der  beiden  Namen  Ist  der  erste  Beweis  geführt 
für  die  Gleichheit  der  Orte.  Man  hat  sich  selbstverständlich  nicht  mit 
diesem  einen  begnügt,  sondern  ihn  durdi  andere  zu  stauseu  versucht 
Mit  einem  Sdilag«  hat  Ancelon  den  Knoten  lösen  wollen,  indem  er 
die  Behauptung  aufstellte,  das»  auf  dem  Boden  von  Die  uze  zurROnier- 


über  den  Inhalt  der  Urkunden  giolit  einig«  Auskunft  Galmet,  Notice  II, 
ctwu  mehr  Lepage,  Les  communes  de  la  Meurüie  IT,  ö41  ff.  Desam  fMber  cr- 
srliiencnes  Biuli,  f.c  (I»  parleiiien1  ilf  la  Mt urfhe.  etiUlilt  S.  6Ô8  f.  eilten  kWlW 
Auszug  aus  Üeaulieu's  Archéulugie  de  In  LnrraiiK-. 

')  Wer  den  Hamen  des  Dorfes  mit  m  sclureibt,  vias  jeUt  viele  Ihun,  and 
dadurch  zu  erkennen  gicbt,  dass  er  die  Ableilimg  von  Tarquinius  miaabiUif  l, 
iiiüsslc,  wenn  vr  nicht  auf  lialbem  Wcj^v  sk'lien  bleiben  will,  nurh  das  r  wieder 
auüätuüäen  und  Taquiinpol  »«  hreihen.  Die  I.eule  im  Ort  sprechen  freilich  jeUl 
nicht  mehr,  was  La  Sauvagère  (.S.  2U;{;  noch  versichern  konnlu,  den  Nainen  (dme 
r,  sondern  haben  ihre  Aussprache  dem  gesrhricbenen  Worte  angepasst  Man  hiM 
nur  Tarquinpol. 


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zeit  nocii  gar  kein  Ort  j^eslandon  haben  könnet-  Der  Platz,  dert 
Spinnbac'h  iiihI  Verbach  bei  ihrer  Mündung  in  die  Seillo  eini<chUesf<en, 
iüei,  ï^<)  nieinl  er,  vor  der  Bildtinjç  des  Linderweiln  r>  ohne  Frage 

nn  inii'r;frrin(!li<-hor  Smiipf  jrp\V('<on.  nifMnand  kntmt'  ihn  l'iir  eine  Nic- 
(leriassiniiî  t.'«'t'i'r;'it'f  U'''"'"l«'n  liahf»n.  Anvh  unter  uns  wird  jclcr  ohne 
weiteres  zugebni,  das.s  die  Stadt  Dieuzo  nicht  irerad»»  nnf  (■int  in  ;,'iui- 
slitfen  l*latze  sieht.  Nur  wenij?  erhebt  sich  ihr  liodcn  über  die  W  icsen 
der  Seille,  Dberschwemmungen  ist  er  nur  zu  leicht  au^ge^etzt. 
Wieviel  grösser  die  Gefahr  aber  vor  der  BiiduDg  des  W^eni  war« 
das  hat  das  grosse  Unglück  von  neuem  geze^  das  die  Stadt  vor 
kurzem  leider  so  furchtbar  plöUUch  ttberraschte.  Damals  ist  der 
Lindersee  infolge  des  anhaltend  starken  R^ens  im  Laufe  von  24  Stun- 
den bei  elf  regelrecht  geöffneten  Sddnt'^rn  um  nicht  weniger  als 
60  etil  siçestiefren.  Er  hat  als«  b(M  einer  Flächenausdehnung  von  nicht 
j^anz  700  ha  den  Ahllit««  eitier  ^'«»waUifrcn  W'tis-^erniasse  von  4  Mil- 
lionen kbtn.  diP  s(Misf  im  \'cit  iii  mit  den  iibiiu'<'tr«'tenen  Nebeiil>;irhen 
sich  nbci  iUv  .Scilk'uicdciuuii  und  die  Stadt  eri{ossen  Itätte,  verzögert 
und  Dieuze  vor  no(;li  jçnisseretn  rnjrlück  bewahrt. 

Aber  iu  ihrem  ganzen  l'nitarige  lässt  sich  doch  Ancelon'.s  Be- 
hauptung nicht  aufrecht  erhalten.  .ledenfalLs  irrt  er,  wenn  er  die 
Gründung  von  Dieusse  vor  dem  14.  Jahrhundert  flir  unmöglich  erkUlrt, 
weil  erst  in  diesem  der  Weiher  gebildet  sei.  Wohl  ist  Dieuze  nicht  so 
alt  wie  Decempagi,  wohl  ist  es  nidit  das  Dedma  zweier  alten  Urkunden 
aus  merovingischer  und  karolingiscber  Zeit*)  —  das  ist  in  Detzem  bei 
Tn'i  r  wiedergefunden  -  ,  aber  inunerhiu  liat  es  schon  im  1 1  lihr- 
hundert  gestanden.  Ks  giebl  eine  Ifkunde  vom  .hdire  1062,  in  der 
auf  Veranlassung  des  Hisehofs  von  Verdun  df»r  iitii,je  Kaiser  Heinrich  IV. 
einen  Au-^lcic  h  mit  Herzog  (lottlried  dem  liärti^cn  l>f»«läti<rt  und  Dieuze 
wieder  dem  Klri^i^r  S.  Maria  Mag<l»let)n  in  Verdun  zuwcisl^).  .leder 
Zwi  ilel  daran,  dass  ilieses  Duo.sa  cm  Iis  unser  Dieuze  und  nicht,  wie 
Ancelon  meinte,  Douzy  an  der  Maas  ist,  wird  durdi  den  Zusatz  »cum 
pnteo  salinario«,  mit  seinem  Salzbrunnen,  au^eschlossen.  Ist  dieses 
aber  einmal  zugegeben,  so  fHllt  auch  jeder  Grund  fort,  das  Dosia  des 


1)  Ancelon,  Mim.  lonr.  1864,  XIV,  146.  Mim,  Arul.  XLV,  660. 
f)  Beanlwu  I,  9.  Ancelon^  M^m.  lorr.,  XIV,  139,  Ac«l.XLV,  544.  Derselbe, 
A«iid.  UX,  167. 

•i  Zum  Teil  ahitedrurkl  l>oi  ClumH,  Hisluin  ,lo  Vi-rdun  II.  S  0"  fîH,  nn- 
gcfiilirl  V«»!)  WaiidosU'lwn.  (ii-Hcluehtlirlii'  Knlwickelung  und  llcdculunn  d»'r  Salinen 
lie:»  :SuilleguUi>  iui  AliUL-hUler,  S>.  10.  Zeitschrlfl  für  Heigrocht  XXXI,  IbtX). 

9* 

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—  1S2 


12.,  Doza  des  13.  und  Dws»b  apud  oppidum  de  Marsallo  des  14.  .fahr- 
hunderh  in  einem  anderen  Orte  zu  suchen  als  in  Dieuze. 

Aneelon  hat  sieh  auch  wohl  nur  durrh  eine  falsche  Vorausselzuuii 
zu  einem  falschen  Schlüsse  verleilen  lassen.  Kr  setzt  voraus,  dass  (Un- 
See  im  14  Jahrhundert  {rehildol  sei:  f!e-\ve<ren  hest reitet  er  das  frühw 
Vorkonunen  von  l)ienze  in  l  rkunden.  Gewiss  wäre  es  für  die  (It- 
schiehte  von  Tarquinnol  ehenso  wichtig  wie  für  die  voîi  Dienze,  wenn 
man  wü.s^ste,  wann  das  Wiusser  zum  ersten  Mal  künstlich  gestaut  l-it 
Dass  es  im  14.  Jahrhundert  i^etfchehen  tiei,  ist  aber  nur  eine  Amiahme, 
f  fir  die  bi.s  jetzt  irgendwie  überzeugende  Gründe  noch  nicht  beigebracht 
sind.  Diejenigen,  <Ue  davon  Mpreohen«  geben  keine  Belegsteilen*),  .«ie 
benifen  sieh  Iiöch8ten.s  auf  einander*).  Bisehöfe  von  Metz  sollen  auf 
den  Ithii^en  (ledanken  tfpkommen  }<ein');  welcher  Hi'^fhnf.  das  wird 
aber  nicht  verraten.  Es  ist  auch  an  sich  wenig  wahrscheinlich,  duss 
die  Anordnung'  von  ihnen  lierrührt.  Hesassen  sie  mhi  Ii  viel  I.and  !<n 
der  Seide,  so  ;^clir»rte  do«-h  nicht  dietfejrnid  um  Dieu/e  luid  T!ir*fiiiii;Htl 
dazu,  das  wai  In  t/ujIk  h  lulluHigiM  lic^  (icbiet.  Der  einzige,  der 
hegründen  ver.^uchl,  warum  er  die  Bild(Ui|i  des  Weihers  in  das  14. 
Jahrhundert  legi,  ist  Beaupré.  Er  fand,  dass  die  Nanieiifonn  Techeni- 
pol  zum  ersten  Mal  im  Jahre  1339  rorkomme^  und  glaubte,  daäs  der 
Ort  vorher  immer  Tökftmpaeh  geheissen  habe.  Daraus  sschloss  er,  dass 
der  See  in  jenem  Jahrhundert  gebildet  sei.  Barthélémy  aber,  der  auch 
die  beiden  ältesinu  Urkiuiden  von  1274  nnd  1286  mit  àea  Formen 
Taikenpail  und  Taikenp:iih  kannte,  wird  wohl  deswegen  —  er  sagt  es 
zwar  nicht  —  «lie  Bildung  des  Sees  um  (»in  .lahrhundert  zurückgt*- 
.schoben  haben.  Der  Schluss  hat  aber  nun  jedf  Berechtigung  verloren. 
Er  würde  sie  nur  dann  behalten,  wenn  wirklii  h  lc>lslande.  dn<^s  da- 
mals die  l  niainlci  unjr  des  Namens  von  JVckctn|iacli  in  Teekcmpul  er- 
folgt ist.  Aber  .schon  in  tien  ältesten  auf  lujs  gekouuueucn  Urkunden 
ist  die  angeblich  neue  Nametifonu  (jberlief<»t.  E»  kann  also  nie- 
mand wisaen,  ob  sie  nicht  m  verlorenen  Urkmideu  ßriUierer  Zeit  audi 
schon  gestanden  liat.  Jedenfalls  bilden  die  bekaimten  Urkunden  keine 
Gnuidhige  für  einen  solchen  Beweis.  So  lange  dalier  nicht  bessere 
Nachrichten  über  die  Entstehui^  des  Linderweihers  aufgefunden  werden, 


1)  Ifeaupié  I,  292;  Anttlon,  Mém.  lorr.  XIV,  U4,  Acad.  XLY,  049;  Benoit, 
M^in.  lorr.  XV,  19;  BaHhélcmy,  Mém.  lorr.  XXXIX,  868;  Fridrici,  Jahrb.  d.  lolhr. 

tîcsellscli.  I,  ."572,  Aniii.    l)it'  IjciiU-n  Itlzti'U  nehirn-n  da»  l:V  Jahrb.  an. 
*■  Anfi'Um,  Mf'-iii.  Acad.  de  Melr  LiX.  KU  auf  Reaupré. 
»)  Ikaulifu  1,  12. 


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—    133  - 


er>t  luùul  e.-^  ratsatnrr,  die  Fiehauptiing  nicht  nachzusprechen,  dass  vr 
im  Mittelalter  durch  BbcWe  von  Mets  gebildet  worden  sei. 

Eh  muas  nodi  eines  2w«t«i  Irrtums  geitacht  werden,  in  den 
AiU'elon  verfallen  ist  und  vor  ihm  BeauUen  und,  durch  beide  verftthrt, 
viele  andere,  auch  gelehrte  Altertumsforscher  *).  Unter  den  Bewohnern 
der  hief^ijren  Gegend,  die  sieh  mit  der  vorliejrenden  Krape  bes(;liäftigt 
haben,  «riebt  es  {ïewissermassen  zwei  Parteien.  Die  einen  möchlen 
noch  eine  f-an?:e  fiir  Dionze  hre<  hoii.  sie  räumen  n  Vnrrnnfr.  dor  dorn 
Alter  2f'liührl,  nur  ungern  dem  armen  DniiV'  TaKiuinpnl  \r»r  der 
Stadt  Dieuze  ein,  die  anderen,  die  y.u  «ier  liix'i/.euifuii;.'  gekommen 
.•^ind,  tlas.s  Dieuze  mit  Unrt  ulU  Au.spruch  darauf  erheb!,  sm  hen  doch 
meistens  nicht  iu  Turquiupgl  allein  éa^,  was  nie  unter  Decenipagi 
verstehen,  sie  halten  vielmehr  «die  Decenipagi^  gar  nicht  fOr  einen 
Ort,  sondern  für  zehn  Orter  und  geben  höchstens  zu,  dass  Tarquinpol 
als  zehnter  oder  elfter  der  Haui»tort  gewesen  sei  *).  Da  werden  auf  freien 
Feldern  Pifttze  ausgesucht,  deren  Steine  und  Ziegels! ücke  auf  alte  Wolui- 
sitze  deuten,  bei  Dieuze  und  bei  Vergaville,  bei  W'eisskirchen  und  bei  Ger- 
mingen. Nun  ist  in  dei  That  die  Zahl  solcher  Plätze  in  der  hiesigen  ('u^uend 
iiifhf  genn'/.  Zu  den  zelm,  <lip  .Anrelon  in  •^oiiip  Knrto  pinpezeicliiift  liat, 
la.s^t  ii  -i<  h  tiiil  Leiohtigkei!  andere  liinzulnirt  ii.  .-^o  der  Kr»:'ii/iiii<:.-[)iink!  dpv 
Wege  von  l'ur.slhaus  Essesdorf  nach  Widclingen  und  vuiu  Hot  Kiiiftel 
nach  dem  Hof  St.  Clemens,  so  die  Gegend  bei  diesem  Hofe,  h^ine  alle 
Ansiedlung  nicht  geringen  Uinfanges  hat  ferner  auf  freiem  Felde 
gestanden  zwischen  zwei  vorspringenden  Ecken  des  Germinger  und  den 
Htthlhaider  Staalswaldes*}.  Es  könnten  so  viele  aufgezahlt  werden, 
dass  die  Auswahl  schwer  würde,  welches  denn  nun  die  zehn  sein 
sollen.  Aber  die  ganze  Arbeil  ist  verlorene  Liebesmühe.  Der  Irrtum 
beruht  auf  einer  falschen  WorlerkUirung.  Denn  Decempagi,  Zehn  Gaue, 
ist  mit  dix  bourgades  ganz  falsch  idiersetzt 

Pagus,  das  Wort,  da*^^  -ifh  im  Mimde  iler  Kranzo.sen  zu  pays 
umgebildol  Imt,  i)ezeichnet  luc  ein  Ii'  rf  -  das  hiess  viens  — ,  iibei- 
haupt  nie  eine  Vereinigung  von  Häusern,  mögen  es  nun  viele  oder 
wenige  sein,  sondern  unter  pj^u.s  i,st  inuner  ein  abgegrenzter  Raum 


i>  Kram,  S.  979  f. 

K);iiis.     973  und  980  liat  Anrelon  tiiissvt'i'ätanden.  Dieser  hftU  Tarquinpol 
für  cicn  tintiptort.  die  Stadt.  <\\c-  v  m   10  i Ixiurpades)  ningelK-n  ^*ei.   M« m 

lorr.  XIV,  141;  >Ii'in.  Âcad.  \LV,  äüjiil  er  klar  und  deulltcli,  tims  Ikauiitni 
und  Beattpré  den  Platz  der  gallorAmiscben  Stadl  emlgültig  beatimmt  haben. 

■•)  Vgl.  Heaulieu  II,  10  f. 

*}  Beaupré  297. 


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—    134  — 


I^dfH  ztt  venttelieii,  der  Klurbezirk,  der  «  sich  auf  Acker-  wie  aiif 
Weideland,  auf  (iemeinde-  wie  auf  T'rivatbesitz  erstreckt».  «ErbiMet 
den  Gegensatz  gegen  die  Stadl  Diese  Vorstellung  und  Einricbtiiog 
übertrugen  die  Römer  von  italischem  auf  fremden  Hoden.  Als  sie  von 
Gallien  Besitz  ergrifien,  fanden  !<ie  dort  eine  Einteilung  des  GeMolos 
vor,  die  der  ihrljren  verwandt  schien,  luid  daher  nannten  sie  dio  Toilo 
aiuh  pa<fi.  Oioser  ;dt}i;allis<-he  pajîus  ist  mm  7.\\;\r  von  dein  röniisclion 
verschieden,  er  <  jrleielit  weder  in  seiner  Ausdi  lnum?  noHi  in  -riwr 
Zweckbestimmnnif  dem  italischen  Khn-hezirk  >  mIm  i  iim  h  er  iH/nd  iHi 
nie  einen  Ort,  sondern  immer  eine  Laiitisrhait.  Kr  bildet  die  I  ntoi- 
abteiluug  eines  .Stannues,  der  civilos,  hat  also  viel  gröi>i>eren  l'infaiig 
als  der  r5mii$che  und  entspricht  dem  germanischen  Gau  Die  Hehet^ 
hatten  z.  B.  Tier  Gaue  (pagi),  die  Caesar  mit  Namen  aufzählt,  zwölf 
Stfldte  (oppida)  und  vierhundert  Dörfer  (vici).  Der  Schriftsleller  Josei^iu 
giebt  a06  Gaue  und  1200  Stfldte  för  das  ganze  Gallien  an*).  DTiifpr 
gab  es  nati'irli<  Ii  unzählige.  Es  ist  also  ganz  verfehlt,  die  decein  pap 
in  kleinen  Niederlnssimgen  der  nächsten  rmgehnng  Tarqninpols  zu 
snchen.  Denn  wicn  icl  pajri  müssle  (îallien  uf  habt  lialxnK  wenn  all*' 
die  Weiler  nnd  hörler  im  {ranzen  Lande  zuöunimengezählt  würduu  wie 
die  zehn  um  den  Lindersee  1 

Soll  man  nun  nach  zelm  Gauen  suchen,  deren  MiUelpiuikt  Tar- 
qninpol  gewesen  wöre,  wie  bisher  nach  zehn  Dörfern?  Es  würde  sich 
kaum  der  Mühe  lohnen.  Sonst  hat  der  gallische  Gan  mindestens  eine, 
oft  mehrere  Städte,  hier  sollen  wir  zehn  Gauen  nur  eme  zuweisen! 
Eine  zweite  Frage  verdrängt  viehnehr  die  erste.  Ist  es  wirklich  so 
sicher,  dass  der  Name  ursprünglich  Z(»hn  (iaue  bedeutet  hat?  Zwar 
der  ei*ste  Teil  des  Wortes,  decem,  dec,  ist  lateinischen  und  keltischen, 
wie  überhaupt  indoeuropäischen  Stammes^),  und  könnte  also  in  dem 
Namen  selir  wohl  als  zehn  au^fasst  werden,  aber  pagus  ist  km 


1)  Motnmsen,  ItOuiisc-lies  ï^laalsrcciit  III,  116. 
^  Eb.  S.  117,  Anin.  2. 

•)  Moinmscn,  Scliweizer Nachstudien,  Hermes  XVI.  449:  -Der  kcltischf  pa- 
gus  isl  Kewishoiiiiassen  <hf  «  ivita»  iiii  lvi«'in«'n.  *>in  /.uiilou'li  «irllicli  und  puliüsfJ' 
abgogrenzlor  Kreis,  von  denen  «.•ine  gewisse  /aiii  die  civitas  bilden*.  Wwtz. 
l>eat«che  Verrawungsgesrhicht«  f,  823  f.  II,  406.  Hinchfeld,  Gallisoho  Stadien  LKft 

*)  .Iti.sepliu«,  bell.  Ind.  II.  10.  4.  Auf  dem  Altar  in  Lyon  waren  60  civiUitos 
verzoicimet.  E.h  wnrm  'lit  >  tîi<  tinmiH<'ll>nr  son  t^im  nbhängifrcn,  die  (Uit-nifl- 
verbände  fehlten.  Vun  den  Znlden  des  Josejdius  vermutet  Mominscn  ^^Kom.  Ge- 
schichte V,  BS  Anm.),  dsss  n«  fttr  Caesars  Waffenerfolge  hevansgCMdnief  seien. 
Dabei  wäre  also  srhon  alles  mitge/;^(h!t. 

Zeuas,  Urauunatica  celUca,  2.  ÂutL,  Ü.  ÜU. 


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kpüischos,  sondiTn  nur  f^in  latoinischos  \V<irt  Wie  der  (lau.  (\U< 
L'tiierabloilun«!  dor  Völktn  -rlialt.  bei  d*^n  (lallierii  hicss,  wpi>-<  üian 
^ar  nirhl S()llU^  min  mit  Dwciiijmgi  der  aUo  {ralli-i  lic  Naine  tit  s 
Ortes  in  reiner  Form  i  i  hallen  sein,  so  würde  er  vermnllich  jianz 
anderen  Sinn  haben,  als  wir  Uuu  mit  <ler  Tberselzung  von  Zehn  Gauen 
zn  geben  pflegen.  Aber  wer  will  na^en,  ob  nicht  die  Rumer  den 
echten  galliscben  Namen  iterade  so  entstellt  und  sieh  mit  ihrem  pagi 
mundgerecht  gemauht  haben,  wie  die  Germanen  np&ter  den  lateinischen 
Namen  mil  ihrem  Haoh  nnd  iln  ein  Pfuhl  ! 

Sie  sehen,  wir  verlieren  für  die  L'ntersuchunp:  auf  diesem  Wege 
jeden  Hoden  unter  den  Füssen.  Ks  wird  Zeit,  (hiss  wir  uns  dem  ver- 
führerischfii  Zu<re  kühner  Vtriiiiittiüfreti  enfreissen  und  inis  auf  das 
feste  Land  der  A  nsjrra  Innigen  retten.  Da  kaini  man  wem'jrstens 
mit  eigenen  Aujren  sehen  nnfl  ein  oigeaeji  Urleil  sich  bilden  über 
elwa.s,  was  wirklich  voiiiandeii  i.st. 

Das  bringt  nns  auch  gleich  in  der  Streitfrage,  ob  Dieuze  oder 
Tarquinpol  Decempagi  sei,  einen  bedeutenden  Schritt  weiter.  Denn,  lun 
das  Ergebnis  der  bisherigen  Untersuchung  Obernichtlich  zuüammen- 
»iKtellen,  nicht  eine  Insdirifl  nof;h  scmstige  Überliererong,  nicht  die 
FVago  nach  der  Entstehung  des  fiet»  und  nach  der  Bedeutnn<r  des* 
pogu»  hat  uns  Aufs<'hlus8  gegeben,  bis  jetzt  ist  ch  allein  die  Ableitung 
des  Namens  Tarf|nif>poi  aiw  ncfempa^n  gewestm,  die  uns  gesswungen 
hat,  tfegeîi  Difnize  ^!jt(■llllllu'  zu  nehmen. 

Aber  die  Enlseheiduii;/  i^t  da,  sobald  le-l;;t'~!«Ht  wird,  das«  niehl 
Dieuze,  sondern  Tarquinpol  um  der  alten  Hömersfrasse  iiei;!.  Wer 
voll  Ihnen  den  kurzen  Bericht  gelesen  hat,  der  über  den  Anfanjî  der 
neuen  Ausgrabungen  in  dem  3.  Jahrbuche  unserer  Gesellscfhafl  ernchienen 
i:ft,  der  wird  stich  vielleicht  daran  erinnern,  dass  im  Herbst  des 
Jahres  1891,  als  das  Wa.<4.«er  des  Weihers  wie  in  jedem  dritten  .Jahre 
wegen  des  Fisdifanges  abgelassen  war  und  sich  itomit  eine  vorlreflliche 
Gel^enheit  bot,  in  dem  trock<'n  {rewordenen  Grimde  nnmillelbar  bei 
Tarquinpol  nachzujn'aben,  die  Hömerslrasse  im  (»stliclieu  wie  im  w(\^t- 
lichen  Seearme  aiifun^de*  kt  worden  isfi.  Sir  kriitmit  ans  dem  Miihlhard- 
wald,  dnreli.srhneidel  das  l>oH  und  den  W  eiher,  tferiihrl  rli(>  Nordspitze 
der  Insel  Lafolie  (Tripoli)  nn«l  läuft  daim  in  gerader  B!«'!itiin;i  aid"  den 
Üsterweiher  zu.  Sie  haben  alle  schon  oft  den  Weg  nach  liissellinju'n 
eiiigesehlafren,  auf  die  Rnmerslrasse  liabeii  dabei  wohl  die  wetn;isten 

')  Mummsen,  Hermes  XVI,  44S>.  Zu  pagus  Vaiucck,  Etyniul.  Wiirlerbucli, 
i<.  t48.  Abel,  Rxtr«il  den  «xcareioiM  1889.  S^.  4  und  6  sudil  lOliaeel  mit  Quellen. 
Vjrl.  ijberiiielitftkartc.  TuM  I  und  IMiiii  vim  Tsriiuinpol,  Tafrl  11. 


—    136  — 


von  Ihnen  geachtet.  Ihre  Bosichtijruiijï  läs,<t  sich  al»or  aufs  ht  tjiu mslc 
mil  diesem  Gauge  vereiiiigoii.  Liiikü  vom  üsterwoiher,  jieuau  da,  wo 
der  Weg  nach  Niederlinder  sich  9t'hrttg  abz%\etgi,  trifft  von  Ostpn 
kommoid  die  alte  Strasj^e  in  rechtem  Winkel  die  jetzige.  Neben  dem 
gut  erhaltenen  und  hochgewOlbten  Damm,  der  dicht  von  BAumen  und 
Unterholz  bestanden  ist,  fiihien  in  den  allen  Gräben  m  beiden  Seilen 
schmale  P'ns.spfade  durch  den  Wald  his  anf  das  freie  Feld  in  der 
Richtung  nach  Tarquiiipol.  Der  Dannn  des  Osterweihers  ist  nicht  die 
Forl.'^C'lzunjr  nach  \\"e<fon  Inn,  er  Hept  etwa  10  m  zu  weit  al>«eits. 
Die  Strasse  rnnss  sich  vu  Iniehr.  wnin  auch  den)  Auge  jetzt  niclit 
erkennbar,  dun  li  die  Nicdi  rung  nach  dein  Walde  zur  rechten  Hand 
—  immer  von  Dieuze  aus  gerechnet  —  gezogen  liaben.  Gleich  jeni>eits 
der  ersten  Sdineuse  tritt  sie  wieder  deutlich  zu  Tage,  ein  Fui<sweg 
führt  an  ihr  entlang,  sie  kreuzt  südlich  Tom  Wftrterlutuse  den  Balm- 
danun  and  Iftuft  schnurgerade  durch  den  ganzen  Staatswald  St.  Johann. 
Ober  das  Âckeriand  nördlich  vom  Signalberg,  südlich  vom  Morsag- 
vv'ald  und  bildet  vor  un<l  hinter  der  Stia^^i'  von  Dieuze  nach  Güblingen 
den  Südrand  eben  dieses  Wahles.  Vorlici  an  Weisskirchen  ging  sie 
dann  weiter  nach  Marsal  nnd  itbi  i -f  In  iit  hei  diesem  Orte  die  Seille'). 
Das  war  die  grosse,  7 — 8  m  hreile  Heerstrasse,  die  die  Römer  zur 
Verbindung  zwis<  hen  Metz  und  Stn»ssliurg  angelegt  haben  Sio  fiilul 
also  durch  Tarcjuinp»)!  und  ohne  Dieuze,  das  3  km  zu  wcU  nach 
Norden  liegt,  zu  berühren  geradenwegs  anf  Marsal  zu.  Damit  ift 
bewiesen,  dass  nicht  Dieuze  auf  Decempagi:5  Boden  steht,  sondern  dan< 
in  Tarqutnpol  nachgraben  muss,  wer  die  Trümmer  der  alten  Stadt 
finden  will. 

Wem  auch  dieser  Beweis  noch  nicht  genügt,  der  mag  jetzt 
gegenüberhalten,  was  an  Altert  n  mer  n  in  Dieuze,  wa:«  in  Tar- 
quinpol  zu  Tage  gekomtoen  ist.  Er  wird  si<  li  wundern  über  die  Armut 
an  Funden  auf  der  t  uu  ii,  über  den  Reichtum  auf  der  nndoron  Stelle. 

Sie  kennen  ohne  Frage  mehr  als  ihnen  liel»  i-l  die  iiiHÜjgen 
Keller  von  Dieuze,  die  so  oft  von»  eiugedrungenen  Wa.<*ser  befreit 
werden  müssen,  Sie  kennen  den  sumpfigen  Boden,  auf  dem  die  gaojce 
Stadl  steht,  er  mus.s  oft  genug  aufgegraben  werden,  wenn  irgend  eine 
unterirdische  Leitung  gelegt  oder  ausgebessert  wird  Bei  solchen  oder 
anderen  Gelegenheiten  ist  nie  etwas  gefundoi,  das  aus  rOmiseher  Zeit 
stammt,  mit  einer  einzigen  Ausnahme^).  Die  Benediktiner  erzählen  in 

»)  Die  bMCliriebene  Strecke  kennt  schun  Beaulieu  I.  2Ü  f.  Lbei  ilu  von  ihm 
«ngwaommaas  Zwekstrssie  nach  Dieuze  vgLmiteiL  S.163<).  In  die  Obenichtskarte 
rind  nur  die  Tsile  d«r  Siran»  eingetragen,  die  icn  ielbsl  gesehen  habe. 

■)  Beaalie«  I,  9.  U,40r. 


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—    137  - 

ihreiMifM  hi<  litf'  vrtn  Mi  t/.'i,  niiter  lir/uitiiahiiu"  auf  die  Imiulsrhi  Itilu  li 
orlialtenp  (losfliirliti^  vuii  Hmoit  Picard*),  da.ss  iiu  .lalij'p  lßü3  luiter 
den  Trüiunioru  eines  Hauses  in  Dieiize,  iu  einen  Ihabstein  eingesetzt, 
einet  Tafel  von  Erz  gefunden  sei.  Auf  ihr  habe  gestanden,  das»  die 
Borger  von  Decempagi  das  Denkmal  erriditet  hauen  zu  Ehrra  do!< 
Caranutius*),  eines  der  vier  Beamten,  die  mit  der  Unterhaltnng  der 
Wege  betranl  waren.  Der  Fimd  »ei  Anna  von  Oestreich,  der  Ge- 
mahlin K()nig  Ludwiit^  XIII.,  /um  (  ie><  liciike  }remacl>1.  W'rilcT  lässt 
sieh  die  Spur  ni<-lit  verl'olgen.  Picard,  der  al>  Kiipiiziner  in  Tciul  lebte, 
hat  die  Platte  <o\))<\  kaum  gesehen.  Demi  30  .hiluf,  nachdem  man 
sie  an.sjrejrrnhfMi  liatlc,  \<\  er  erst  ;f«»l»orori*K  \\  ic  Kraus  auf  (irund 
«lieses  einen  und  noih  dazu  s.  liwai  li  hf^ilaiiln;:!*'!)  Funries  hat  be- 
haupten nWiften,  dass  1)1^1/.»'  (ilme  /wcitcl  bereits  in  ronn.-icher 
Zeil  bewohnt  war^'^),  das  i»l  schwer  versländlieh.  Nehmen  wir  aueh 
an,  es  viq^ialte  sieh  aileü  ho,  wie  erzählt  ist,  es  sei  nicht  ein  Irrlimi 
untergelaufen  wie  bei  dem  Steuereinnehmer  von  DetHtmpagi,  so  beweist 
naeh  Krans  nelbst  diese  Inschrift  flir  Dieiize  niehts.  Ks  sind  ja  die 
IMrger  von  Decempagi,  die  die  Platte  gestiftet  haben,  und  Decempagi 
verlegt  doch  auch  Kraus  niclil  nach  Dienze.  Der  Stein  ist  von  Tar- 
(|uinpol  fortjreschant  wie  so  viele  andere,  wie  z.  15.  das  W'eihbecken  in 
der  Kirt  !n'  \  <m  Oberlinder,  ein  priichtijres  Säulcnkai^itnl.  das  einst  einen 
Tertipc!  in  Dcicmpagi  sflunückle.  Die  Stoinaniml  drj-  (ieirenti  hat  es 
IcKler  bewukl,  dass  der  liuden  von  Taiqiunpol  ,luln hunderte  hindurch 
und  noih  bis  in  die  jUngsle  Zeit  hinein  als  Steinbruch  betrachtet  und 
ausgenutzt  ist. 

Diesem  eiuen  Funde  von  Die  uze  lassen  sich  mm  in  Tar- 
quin  pol  so  viele  gegentlberstellen,  dass  die  Liste  in  ihrer  ganzen 
Aiisftihrlichkeit  filr  den  heutigen  Abend  viel  zu  lang  werden  würde. 
Nur  das  Wichtijisl«'  .«;oll  hervor«i;ehoben  werden.  Die  (îeitenstiinde  .««elbst, 
grosse  wie  kleine,  sind  nach  allen  Rieht  untren  aii»einandergekonunen. 
Sie  tinden  siih  .)«'ty.t  in  privatem  oder  «Ufent liebem  Desitz  in  der  Nähe 
(Hier  Iii  der  Feme,  in  AUcvüle,  iu  Ober-  luid  ^iiederliIlde-l',  im  Miiseimi 

V  Histoire  Att  M.  iz  1769.  I,  192. 

>)  Mctzrr  Sladll>il»liollift;.  MS  12<;,  I.  :>2  iniclil  l,  37i. 

mit  .\iulerer  Tinle  in  (laranatiuä  ^oämlcrt. 
*l  (Mmet,  KiblioUi^qne  lorraine.  748. 

*i  Kraus.  S.  97  und  IMîî).  Kr  InTufl  sich  auf  Hie  .Xclen  «Irs  l{t'/,irks-I*ri»i- 
(liuiiis.  siie  cnthali^n  rinen  .\us/U{!  von  l'irard»  Ant'ri'"'  l."tii-  Hon<<tt.  I.os  voii's 
romaincü  de  I  arrondissenicnl  de  Sai-rebourg,  Mém.  lorr.  XV  .  16  verweist  .lut  H«moit 
Picard!!  Histoire  de  Tont.  S.  12.  Da  ist  aber  nur  die  Inschrift  abgedmckt,  die  sieb 
pnS  die  qnaltaon'iri  von  äcarpona  beliebt 


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—    138  — 


von  Naruy  und  im  Mu.s(puin  von  Mcl/.  Dio  Anguln  ri  dariilxT  sirhcn 
ebenso  zcr^streut  in  vt^rsc^hiedeiien  Büchern  und  Sclu  iften.  Vieles  i.4 
auch  unter  der  Hand  viarkaiift  oder  zerstört,  ehe  ea  ein  Kundiger  zq 
Gesicht  beltam.  Die  später  gemachten  Mitteilungen  und  Ensfibluagai 
pflegen  dann  so  allgemein  gehalten  m  sein,  dass  aus  ihnen  nicht  lun- 
reichend  Aufklärung  entnommen  werden  kann. 

Der  erste,  der  auf  die  Altertümer  in  Tarquinpol  aufnierîv still 
gemaclit  hat,  ist  De  la  Sau  va  père  «gewesen,  ein  französischer  In- 
^enienrohcr-^t.  der  vor  InO  .laliren  in  der  Festunjr  Marsal  <^t;iii(l  In 
einem  Aufsätze,  der  liaui'tsächHch  von  dem  künstüchen  /ic^'i  l^rnind 
der  Seülej^ejrend  liaiidclt,  dem  soj^enannten  liiiquelage,  vcrulVeiitliHil 
er  zwei  (kr  besprochenen  Inschriften,  einij?e  (irabsteini-eliefs,  erzählt, 
da."*«  viele  Münzen  in  und  bei  1  uKiuinpol  gefunden  werden,  und  spricht 
sein  Bedauern  darüber  aus,  das»  man  Stttcke  von  Sftuten  undStatoen 
und  selbst  ganse  Figuren  zerscUflgt,  um  sie  als  Mauersteine  Rbr  irgend 
ein  umli^endes  Dorf  oder  Schloss  zu  verwenden.  Nur  das  laf«e  iiian 
nbrig,  was  die  stärksten  Werkzeuge  nicht  zerstören  könnten  ^) 

Fast  «rleichzeitig  mit  ihm,  nur  etwas  vollständiger,  beriehtetf 
C.almel,  der  erstaunlich  belesene  und  {jelehrte  Abt  von  äenones  in 
l.nffH-ingen.  Er  liiclf  Tartininpol  ftir  ein  römisches  l<ager,  das  im 
Mitteialter  zu  einer  l'c-lnin:  :iii-<jrphnMf  spi*K 

Dann  ist  ein  cigentüinlidier  Fundbericht  aus  der  H  évolu- 
tion szeit  in  den  SilzunpsprotokoUen  des  Direktoriums  in  Xaucy 
erhalten*).  In  der  Sitzung  vojn  22.  Th^midor  des  .Iahre.s  III  der  Re- 
publik legte  ein  Bürger  rerschiedene  in  Tarquinpol  gefundene  Ges»«- 
tttände  Tor,  die  er  l)eauflragt  Vk'w  von  Dieuze  zu  holen,  unter  mehreren 
Figuren  auch  einen  Jnppiter  mit  dem  Donnerkeil.  Es  fehlte  aber  ein 
Karneol  mit  dem  Bilde  der  Pallas,  der  zu  25  Louis  d  or  jres<  hälzl 
war.  Als  Krsatz  wurde  von  dem  Ingenieur  der  Snline  in  Dieii/e,  der 
ihn  in  Hîinden  pehab»  liatlo,  ein  zweiter  Karneol  {regeben,  der  auch  in 
Tarquinpol  jrefunden  war  imd  als  ebenso  wertvoll  anerkannt  *iirde*). 

')  De  la  ï'auvajiiTf,  Henieil  d'antiquités.  S.  201— 2()tî. 

•)  flalinel.  Notin-  II,  .^.').^,  beschreibt  dicselbi'n  Insrhriflon  und  |{i-liefs.  fcrnfT 
driM  stark"  Si  '  arnierc  ans  Erz.  eine  Spt>erspitz<-  vmi  (;  Zull  I-^mu'  .  unH  »Twälinl 
eilipn  Säulonsliuiipf  vun  ô  Fuss  l)iir<-)ime!M»er  und  inehrer«"  ebenso  }r«t  pcnrbedelo 
wie  ftui  erliallene  Kapitale.    Ab'^'odriirkt  bei  KlttlS.  S.  968  f. 

\  eröfTentUcbt  vun  Guillaume,  Oéconverte  rétroipective,  Junnuü  kvr.  V<iU 

Ks  werden  aus.««' i  it.  ti  Karnenlen  auii;e/Hblt:  1.  eine  Ascbeniirne  vi>n 
feinem  roten  Thon:  2.  eine  Slaluelte,  Juppiter  mit  dem  Donnerlieil ;  ^i*^'' 
Münzen:  auf  der  einen  glaubte  man  Tarqnin  zu  erkeraien!  4.  ein  SpatPl  aus  Erz  : 
ö.  eine  kleine  ftüsle.  ebenfalls  nus  F.rz,  mit  einem  Perlenslrauss  (ai^rettel  d'»'  pineo 
Stab  gekrönt  zu  haben  üchicn;  6.  eine  andere  Erzligur.  oben  mit  einem  Hin? 
sehen,  gleich  einer  strahlenden  Sonne;  7.  eine  Lampe  aus  Thon. 


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—   139  — 


Kiiu'H  anrloroti  Karneol  bia  lilt  nach  .s(»itu*m  Hericlil  in  der  Aka- 
demie') Victor  Simon  mich  Mcl/,  uls  er  im  Jahre  1837  Tarqiiinpol 
be.siiLhl  Imtte.  Er  zälill  nocli  andere  kleine  Allerlümer  auf",  die  er 
bei  dieser  Gelegenhdt  Arstand^i  hat,  einen  Kopf  mit  Lorbeerkranx  au» 
Ens,  der  vielleicbt  einst  das  Gewicht  an  einer  Wagschale  oder  ein  I<ar 
ffm&sea  m*\  einen  kleinen  Hir»eh  aus  Ens,  der  als  Agraffe  diente, 
drei  kleine  Löffel,  davon  einen  ans  Silber,  und  ein  schönes  TrinkgefllHH 
aus  samischem  Thou.  Simon  i-t  vtTmiitHch  zu  seiner  Reise  veranlasst 
worden  durch  grns-orr  Fnwh'  dcHselben  .laiires,  es  waren  Basen  von 
i)oppeUialbsäulen  uüt  einem  Durchmesser  von  70  vm. 

Diese  erwühnl  Beau  lien,  ein  französischer  (îelehrler,  der  rf<*h 
um  die  lolhringrisclie  Altertumskunde  besondere  Verdienste  erworben 
hat.  Zwei  Jahre  nacli  Simon  hat  er  dem  kleinen  Dorfe  seine  Auf- 
merk^^amkcit  {resclienkt  und.  nni  die  Cn  '/i  rul  selbst  kennen  zu  lernen, 
die  weite  Fahrt  von  Paris  iiiclit  «jc^i  liciil.  Die  zahli eichen  Furnle 
seiner  Zeil  nn<l  seine  ci<£cnen  <janz  neucti  Ausaiiten  über  TarquiiiiM»! 
be.-<pricht  er  in  zwei  sehr  anziehend  jiescliriebenen  Aufsätzen,  von 
denen  der  zweite  im  besonderen  die  Ausgrabungen  des  Jahre»  1841 
bebandelt').  Alles  was  vorher  gefunden  war,  hatte  mir  der  Zufall 
dem  Erdboden  abgewonnen,  damals  scheint  man,  und  zwar  auf  Ueaulieus 
Anregung,  zum  ersten  Male  naclqs^isFabai  zn  haboi  in  der  ausge- 
sprodienen  Absicht,  durch  neue  Fmide  Licht  iiher  die  Bedeutung  des 
Ortes  zn  verbreifen.  So  kam  Beaulieu  dazu,  weit  mehr  zu  sehen  alt* 
seine  Vorgänger. 

Kv  liebt  hervor  Säulentronuueln  und  Basen  aus  rotem  Vojiesen- 
snndsfoin*»,  jjrosse  abgenutzte  Slein|>latlen,  die  er  l'iir  Sitzstufen  eines 
riiciitcrs  hält*),  andere  der  Art.  di(»  er  dem  V"rhole  zweier  Tefuju'l 
zuweist*"'),  IMatleii  von  rotem  und  {jrünem  l'uiiilivi  und  von  Vojiesen- 
srrnmf.  Beste  vou  buntbemaltem  Stuck  und  die  bekanuteii  vierkantig 


1)  xVrml.  (Ii;  Mrtz  iH;^*4  3y,  XX,  2bit  :  ah^vdr.  bei  Kraus  S.  Ü7l. 
«)  Abgeb.  Acad.  de  Metz  IttS/M.  XXXIV.  Tat.  1,8,  vgl.  206. 

3i  lieaulicu.  ArctH'oldpie  de  la  t.orraino  I,  In.  54:  tl,  2. 

*i  Fhil.  I!.  4.  in  »it'U  (!;irl<'ti  link*  r»f!  '  vorn  Xoniointfanj.'  (tes  Horfi's  mit  Durcliiii. 
von  (iü  und  03  cm,  ö^l)lcll  von  der  Kin  iie  iiitl  40  ein.  Im  .lalvrir  1H2Ô  sind  nach 
•einw  AnfCftbe  (I.  15)  mehrere  Stücke  eines  achOnen  Kraiutgenmses  korintlibchen 
Siites  im  Nordwesten  der  Ilall)ineel  m  Tage  gekommen,  von  denen  eines  in  das 
Jtfusenin  nach  Nancy  gelangte. 

»;  Ebd.  1,  1Ô  f.  . 

*)  EM,  I,  24.  auf  doni  Kirrlihofe  in  der  Tiefe  v<in  2  m  ;  IL  Ü  in  den  (iärlen 
links  vom  Nordeingang. 


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—   140  — 


Kiictie  eiitlanp  zoj^  und  gut  erhalten  in  (Um  lü  llei  <iiies  HaiisP:^  zii 
stehen  war*},  in  der  Nordwestecke  der  UinwaUiing  Teile  einer 
dicken  Mauer  und  die  Reste  von  drei  TOrmen,  tod  denen  einer  Oud 
besonders  gross  en^diien,  während  er  die  beiden  kleineren  für  TQnoe 
des  einzigen  Stadtthores  hielt*).  Kleinere  üegeostftnde  fanden  rieh  in 
Menge,  As(  lienumen  und  Lampen  aus  Thon^)}  gallische  und  noch  mehr 
röniisüh<>  Aü'inzen,  GewandnadelUf  Schnuicksadien  und  kleine  G€fite 
aus  Er/.^),  M(isser  und  Werkzeuge  verschiedener  Art  aus  Ei-^^n*. 
Wegen  der  kiUKstvollen  Arbeil  rühmt  er  einen  pli^rnen  Henkel  von 
20  <  tn  Läng»',  den  am  unleren  Kude  ein  Medusenli;iii|>l  und  darüber  dm 
Hiislen,  wie  er  meint  von  FHUsljviiiuj)it'rn,  sehuiiu  ken Xielit  sollen 
sinti  blrzslatuetteu  de^j  Merkur  imd  kleiue  Thuuligui-eu  der  Isiö*j,  iibr 
auch  von  grossen  Statuen  sind  einzelne  BruchstQdce  gefunden,  au» 
Erz  wie  aus  Marmor,  von  denen  emes  berechtigt  dem  Standbilde  eine 
Höhe  von  S  m  zu  geben"). 

Aus  diesw  Aufzflhlung  des  von  Beaulieu  Gesehenen  und  Gdiôrteo 
gewiiuien  Sie  einen  Cberl>lii  k  ûb^r  die  Fülle  und  Mannigfaltigkeit  (kf 
Allerlüiner,  die  der  Boden  Tarquin|»ols  in  sich  birgt.  Man  begreift, 
wie  Heaulieu  nicht  einen  Augenblick  lîedenkcii  Iniji,  Def-empa^i  auf 
fliesen  Platz  zu  verlegen.    Dub  ist  .sein  unbeslreitbaies  Verdienst  uui 


1)  Henuliett,  Arrh^tnfie  de  In  Lorraine,  II,  6  f.  einige  Meter  rerhis  vom 
portai  (ior  Kii  (  luv 

-)  Kb«l.  1.  21,  c-ingu>^i>iclmct  in  die  .Skizze,  Tnlel  t,  3.  JeUt  vveisü  man  von  ihr 

nichts«   /II  /r'i;;i'H. 

Kbd.  I,  23. 
«;  Klxl.  I,  2<». 

*i  Kt)ft.  I.  21.  Du-  yallisrlu'n  Münzen  seliören  dem  l.eiikerst.ntime  ML  dif 
rOinisrlien  sind  ineisl  Mdtel-  und  KU-inerze.  die  Itedie  srlicinl  iliin  mit  V*l«>* 
tintan  1!  it  392i  abzu.s<-liliessen. 

6)  Ebd.  Ii.  8.  Drei  sind  ab^ebildel  auf  Tafel  1,  ô.  9,  U>. 

')  Kbd.  I.  21  ;  II,  7.  getanden  im  Linderweiher  nicht  weit  von  Ttrqirinpci 
abgch.  IUI.  II.  Taf.  I.  R 
Fl)d.  I.  IH, 

'♦i  Kt)d.  I,  10,  l!in',.'linjier  einer  Krauenstaliie  aus  V.ri  m  tiaim  ln  her  iin^s«". 
ic(  hier  Zeh  einer  Marmorslatae  von  .H  m  Höhe.  Abb.  I,  7,  8.  Ein  bärU|er  K^f  u) 
Stein  ist  1R41  nahe  bei  der  Kirche  geftuiden.  II,  fi,  abgeb.  Taf.  III,  11-  & 
nach  Alleville  gebraclil.  jeti'f  nbr r  nielit  mehr  da 

Von  kleinen  (ie^ienstiinilvu  au»  Krz  orvvdluil  Ik  aulu  ii,  II,  noeh  folgendet 
zwei  .\lerkurli;iiirrlien.  eine  von  sorttnUlijjer  Arbeit,  einen  Rehkopf.  abg<  1  I  n  f.  <■ 
eine  Wa{;e,  eine  Röhre.  4  cm  lang,  mit  dreifacher  Zackenreihe  ringsun  v>  i  - x-n. 
die  er  nicht  ta  erklKrcn  weiss,  imgeb.  1.  6.  Ich  habe  sie  im  Maseuni  m  N  incy 
srtu  fi.  Es  isl  ein  Sireilkolben,  wie  «ie  bei  Linden^ebniit  abgebildet  »iwi»  Aile^ 
tuuar  unsen'r  iieidni^cben  Vor/eit.  I.  Heft  H.  Taf.  2.  4. 

I.  20  erzählt  Rcaulieu  von  einen>  Grabgewölbe,  tlas  einige  .lahie  vorher 
cnldeckl  war.  Es  sei  ganz  mit  Asche  gefüllt  gewesen.  Ais  der  Eigentbäaie'^  àfi 
GrundstOctces  nur  «Iicrflilehlich  in  ihr  gerOnrt  habe,  sei  eine  Urne  «us 
Thon  auRi  Vurachein  gekommen,  in  der  verfaramite  Gebeine  gelegen  bitten. 


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~  i4i 

Tanjiiitipol.  Abor  leider  lutl  ev  vcî-^J^uml  y.u  fîcii  .\ii<trr!^l>nn'/pn 
IMäiie  zu  eiifwcr'IVn  und  tiic  Kiindc  rinzuzeicbiu'n  mlcr  wniiir-U-n^ 
rejrelmiiHf^i?  iin  Text  die  Kmidsielleii  h>  jfPimu  anzui^i  hen,  dass  ihmii 
sieher  .sein  koruite  sie  bei  Nuehjrrabimjien  \vie<ler  zu  lielFeti.  Si»  niU/.eii 
uns  srâie  Hinweise  auf  ToiniK»!  mid  Thealei ,  auf  Bäder  und  Aqua;ducle 
wenv,  da  man  sich  obnf  einea  Plan  weder  ron  der  Laii«  noch  von  dem 
Umfang  der  Bauwerke  eine  Vorstellung  machen  kann.  Von  Estrich- 
fusHböden  luid  Mauern,  anf  die  man  olme  Frage  gestossen  ist,  spricht 
er  gar  niclil.  Die  kleine  Zeichnung  von  der  Halbinsel  und  dem  Zujre 
der  alten  riawaUung  ist  so  unvollkommen  und  i'ehlerfaafti  dass 
man  merkt,  wie  weiii'r  ihm  daran  la«f.  in  solrhen  Dinpen  {renan  zu 
sein.  Nur  was  auvtenndli'/  sr|ir)n  und  merkwiirdip  wai',  das  wollte  er 
haben,  um  es  zu  scIiiMern  und  zu  proiscii.  So  hat  er  sieh  wohl  des 
KrfolKes  freut  ii  küiuH^i,  dass  seine  Ansu  liteii  iiber  Deeempagi  Aufsehen 
erregten  und  in  weilen  Kreisen  Anerkemumn  fanden,  aber  seinen  Nach- 
folgern hat  er  die  Forhtetssung  der  Arbeit  keineswegs  erleichtert.  Ein 
neuer  Ânstoss  musste  m  den  späteren  Nachgrabungen  gegeben,  ein 
ganz  neuer  Anfang  gemadit  werden.  Zunächst  freilich  vei^ng  lange 
Zeitf  bis  sich  jemand  fand,  der  es  versuchte. 

Nur  was  zufällig  auf  den  Feldern  der  Pflug,  in  den  Ciärten  der 
Spaten  an  die  Oberiläehe  wart,  das  brafhle  Neues  über  Tarquinpol, 
Meist  i-t  s(  hncll  verkauft  worden  und  so  für  die  Wissenschaft  ver- 
si  liw  utiden.  |)if  Hauern  wi.ssen  freili«'!)  noch  heute  von  inancluM'lei  zu 
eizüiiltn.  So  -tclii  einer  in  Verdacht,  i  iiicn  Schatz  von  Münzen  in 
seinem  Uarlen  etildeckl  und  in  Nancy  U  iici  vcikauU  /u  haben.  Kr 
selbst  giebt  nur  zu,  dass  sein  Vater  einige  grosse  Silbermedaillen  ge- 
funden und  für  ein  Sputtgeld  weggegeben  habe.  Ein  anderer  soll  beim 
Graben  hinter  seinem  Hause')  auf  drei  schwere  Platten  von  Erz  ge- 
stossen  sein,  grösser  als  das  grösste  runde  Brod,  aber  sonst  in  der 
Form  diesem  Ähnlich.    Es  waren  also  wohl  (Jewichtc. 

Mnnzen  werden  aber  in  der  That  in  und  I  >  l  arquinpol  noch 
inuner  in  sehr  'jrro^er  Zahl  gefuntlen.  Fast  in  jedem  Hause  werden 
einige  anfltcwahrl  zu  dem  Zwecke,  hei  (lelegcnhcit  eitimal.  wie  Sie 
selbst  wolil  erfahren  haben,  teuer  verkauft  zu  werden.  Der  V\  erl  der 


>)  Beide  nördltcii  vuii  den  Iclztcn  Häusern  im  Osten.  tuu;;i'  kleine  Gegeiv- 
ütäiide,  die  in  den  letzten  Jahren  ebenso  zufüllig  zum  Vorscliein  {jekouinien  sind, 
hat  raan  mir  noch  zeigen  können,  einige  s>tücke  von  Öpangen,  einen  Siegelring 
ans  Erz  mit  einem  Prauenkopf  in  blauem  Glasflnsa,  einen  Sporn,  desiien  Kundeisen 

unit  vierkantige,  kurzsticliue  Spitze  ein  Stück  liiiden,  «  iti  Hufeisen,  einr.  tadelloa  1 
erlialtem»  Zange  von  10  cm  Länge;  am  oberen,  federnden  Ende  iät  sie  2  rm  breit, 

die  beiden  unteren  Enden  laufen  spiU  zu.  j 

i 

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-  uè  — 


oin/pln^n  Miinzo  isl  silti'i  ^n-wolinlich  sflir  gerinjï.  Meist  sind  c-  "0 
vfn  k<iMiiii('ii(lc  utul  iiocii  ilii/ii  lilt'cht  erhalten«'  Kleinerze.  Einen  Weil 
koiiiitii  .sie  iiber  sehr  wohl  eiiialteri,  wenn  sie  gesaniiuelt  weiden.  L< 
zu  einer  Sauinüiuig  211  bringen  ist  deswegen  der  Wunsch  der  GeseU- 
seliaft.  Indem  sie  eine  fïolche  ittr  die  Gemeinde  in  Tarquinpol  an- 
legt, hofil  sie  aUmfthlich  auch  Beitrftge  von  den  Bewohnern  des  Ort» 
selbst  zu  erhalten. 

In  Alteville  jriebt  es  schon  eine  ganz  statlhclie  Münzsammlung. 
Der  Vater  der  jetzigen  GulÄlx'sit/erin,  Herr  Grandjean,  hat  zu^iamnelA 
angefangen.  Die  Rau«'rn  braelUen  ihm  fiir  wenige  Sous,  was  >i<'  fan- 
den, und  «ind  etwa  800  Münzen,  darunter  oino  von  Gold  nml  iii -hl 
weni<îe  von  Silber,  zn.safnniengekonnncn.  ilic  von  der  Konsniai/eil  bis 
in  den  Autuiig  des  ö.  .lulnhunderts  reichen.  In  AlteviUe  werden  aikii 
zwei  goldene  Fingerringe')  aufbewahrt,  einige  ge^luiitlenc  Sieine  uud 
kleine  Bronzen,  z.  B.  eine  zierlidie  Knie,  die  zu  dner  Athenestaloette 
gehört  haben  magt). 

))  Auch  im  Mttsenm  von  Metz  liegen  zwei  {goldene  Pingerringe  ans  Tif- 

quin|>(il  l'i'i  riiio,  v(»n  ir  irvir.  Weile,  ist  zur  Hälfte  nii  >(  hinaler  Heifcn.  zur  sindcrcn 
eine  bis  /n  Hl  niui  sit  li  eiweiterndc  IMalto.  mil  di  1  inneren  F'läclie  einer  ausjrc- 
•Iretkten  H.irnl.  zwisclien  Daumen  und  Zeijretinger  entweder  der  Daumen  Her 
andenai  Hand  ud«r  (nach  HofTniAnn,  iabrbach  IV,  âOô)  ein  Ph»Uos.  Yct  î».  Itf  >• 
*)  Mit  frrosser  LiebcmwOrcligkett  wurde  mir  voo  ibdaine  de  umü»  die 
iJesichligun^r  tirr  Snininlung  gestattet  Eine  mniftehat  Vilich  nnr  fittdrtige  Dwrb- 
sicht  ergab  fol^cn<leä: 

Itauft   OfMMiM  WMkftm  Kleiacrzo  ZoMMOMt 
Repulüilc   6        _  — 

Attgustus  .......    8        —        lA  6 

Agrippa   —         —  2         —  i 

Tiberiu»   1  und  eine  üoldmünze,  Ti  Ciesar 

Divi  Auj{.  f.  Augustuä.  K.  Fontif.  .Maxim.  Sitzende 
weibl.  Figur  n.  1.,  Speer  i.  d.  Rechten,  Zweig  in  d. 
Linken.  Cohen,  S.  Aufl.,  14   8 


D«iMn   OioMtiM  Mitteten«  KMaam 


Germanu-u»  .  .  . 

2 

8 

2 

8 

18 

18 

6 

8 

.  X 

6 

8 

l 

1 

.  4 

4 

7 

1 

16 

Hadrian  

.  8 

» 

8 

8 

86 

.  1 

1 

1 

8 

h.  AeliuH  Camar  . 

1 

1 

8 

.  1 

8 

1 

6 

S 

» 

9 

4 

6 

1 

10 

Faustina  II. ...  . 

2 

8 

1 

S 

4 

8 

9 

1 

1 

4 

4 

Crispina  

1 

1 

1  Goldiuiuu«  29 

12 

154 

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* 


—   148  — 

Kiiiein  Zufall  wt  daiikl  manlerut  rdietirosst  iiSf  einr.  die  im  Park  des 
Herrn  Massoii  (Moululivel)  in  Niodorliiidcr  li*'j{fii.  Voi  etwa  30  Juhreti 

Rrz 


Sllb«r  trz 
tt.  Billon 


Ô 

nA.rfLC2i.llii            *     ^  ^ 

g 

Plaiililla  ..... 

1 

1 

o 

1 

1 

M. 

■2 

1 

Julia  Mninu';)  

2 

Maxiniinus   , 

1 

Gurdianuä  III.  ..... 

2 

Philippus  

1 

Tt  ai.niu-1    Decius   ,  .  , 

1 

1 

l 

Gallivnus  

» 

Saionimid. 

2 

i 

Claudius  Gotliieuti.  .  . 

28 

2 

1 

1 

3 

1 

-      —  91 


2«     M  «1 


Aüixiinianus   K 

ConsUmtiDus  Cttluni»               .  1 

Sevenu   2 

.Maximinus  Daza   1 

Constantinus  M   ;i."> 

Litiiiius   ;j 

Crispua   6 

Helena   2 

Constantinus  II   11 

(lonslanüus   4 

CoHBtai»   flS 

Mngnentiu«   4t 

Kccentius   5 

CunsLanliuH  Uallut»   12 

JutlMl   1 

Valentinian  v-  *  ■  ^ 

V'n1»'ns   7 

Vak-ndninn  II   1 

TheodosiUB   1 

Constaatitts  III  (?)   10 


267 


Zaaammenstellang. 

Repablik   6 

Augustus — (!i>mnio(lus   154 

Sepliiniuii  Severus— Carinus   8Ü 

Tetrieua    91 

Maxiinianus— Cx^nstanlins  III   267 

Galliache,  meiat  Leuker  mit  dem  Eber   40 


638 

daxn  «ine  xrowc  Zabi  schlecht  erlialtenur  und  schwer  zu  bcstimincnder. 

Bei  dan  Anagrabungeii  der  Jahre  1890^92  nnd  die  Manzen  meial  eiiuftlii 
gefunden,  anCui|S  mt'hr,  zuletzt  fa.st  ^nr  keino.  In  das  Tolgendo  Ver/eictmia  der* 
itelbcn  bind  einige  SU  gleicher  Zeil  zuf&Uig  auf  den  Feldern  gefundene  mit  aaf- 

gienoiiiuien. 

1.  Nero,  m.;  2.  Traianua,  m.;  B.  Hadrianus,  in.;  4.  Hadrianus,  gr.,  Cohen 

9<;9:  .">.  .\ntoninus.  m.,  Culi.  219;  fi.  Lucilla,  ni.,  (".«di.  220  ;  7.  Pi.uitilla,  Denar, 
Coh.  21;  8.  Gurdi.mus,  .Anf.,  ('.«>h.  :-tö3;  9.  üordianus,  in.,  Coh.  176;  10.  Traianus 
Deciu»,  Ant.,  Cuh.  39—42;  11.  Etruücilla,  AnL,  Coh.  17;  12—14.  Xetricum; 
1&  Gonatantinus,  U.,  Oih.  383;  16.  Constantinus,  kl.,  (V»h.  207  oder  80B. 
17.  Crispu»,  kl.,  Coh.  44.;  18.  urbs  Rmna,  kl.,  Coli.  17;  lî>— 21.  Constanlini)polis, 
kl.,  Coh.  21.;  22.  t^natanlinua  IL,  kl.»  (k>h.  12;  23.  (ÄMiMtanUus,  kl.,  U>b.  üH: 


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—   144  — 

•rcriet  ein  vcTarmtcr  Hiutfi-  vor  •^oinrni  ({Hii/.lirlicn  Kiiiii  auf  <leii 
(W'danken,  s«^iti  kleiiif-^  (Ii  iin«l>lin  k  luuli  SchjU/t'ii  zu  dunhsncfien. 
Wenn  er  mir  Slciiic  liiinlt,  wollte  er  ziifrie<len  sein,  und  dk':«  zu 
linden,  das  gliU  kte  ihm  ancji  iii  reicheui  Mii>.^e.  Nur  çin  Tefl  dif 
Steine  soll  nftniUtth  nach  NiederUnder,  scwei  Wagenladungpn  ontteD  oadi 
Donnelay  verkaiift  j*eiD*).  Am  inerkwOrdigslen  sind  vier  BlOcke  mit 
Skulpturen*).  Sie  sind  aller  Wahrsfheinlichkeit  uafli  Teile 
Ganzen  gewesen,  können  aber  nur  einen  kleinen  Bnieldeil  deriselb» 
llfebildet  haben.  Auf  zweien  ^in<l  nur  Kopie,  auf  den  beiden  aodeKD 
fünf  Figuren  von  der  Schulter  bis  zum  l'nlerbein  oder  Fuss  zu  ^♦•Hhi. 
so  (Vd-^^  niindosfen"'  drei  Reihen  von  Steinen  ühcroinander  ;infrf  ti"iiimeii 
werden  iniissen.  Keiner  der  erhaltenen  Sieinc  h;il  iihci  an'  '«\rr  im- 
mitlelbar  neben  eiiioin  dci  uiuleren  •,ieM\-.>ei».  l)l>  wir  du'  IriimuiPr 
eines  Ueukmals  odei  eines  tiebiludes  vor  luis  haben,  lils-sl  .sich  mil 
Sicherheit  kaum  entscheiden.  Eine  weiblielie  Gestalt  neben  einem  auf 
sie  zueilten  Geniufi,  eine  mllnnliclief  in  der  erhobenen  Keebtea  eimf 
Pansflöte  (V),  in  der  genenkten  Linken  einen  Ilirtenstab,  neben  einer 

24.  Magnentitis,  m.,  G»h.  Ii;  86.  Mafnentius,  m.,  Coh.  70;  26—27.  Maciwn(iiis>J'). 

m.;  28.  Valenlinianus  !..  kl.,  Rückscile  hnlil  ;   29.  Valens,  kl..  Oih.  47:  >ira- 
ti.inus.  kl..  Coli.  2'A  :  Hl.  Graliunus,  kl.,  Ciili.  1'^  :V2.  Yalentinianuit  IL,  kl.,  <ivb.4}: 
HS.  Tlieodosius.  kU'inc  Silhormiinzf,  frhU  Wei  (inlu-n. 
D.  H.  l  Titeodo jsius  p.  /.  aug,  Kopf  n.  r., 

üomtofdiA  Anfggy  sitzend  auf  nüran,  L  d.  L.  Wepler,  i.  d.  1t  Kafri 

SMAQS. 

.'$4—0")  sind  niolit  nielir  zu  hesliiniiu'n.  Zwei  ^anze  uml  zwei  lunlbe  .MilUl- 
erze  gehüren  «lern  1.  udcr  2.  Jutirti.,  zwei  Kleinerxc  dem  3.  uad  alU"  ûbriïeiu 
«ticnfall«  Kleinerae,  dem  4.  Jahrb.  an. 

V><n  '2M  galliscIu'M  Miin/.oti  zeigen  24  dut  bekannte  Bild  dra  iMkitflM 
Ëbers  an!  ili  )  einen   \\vn  Kopf  auf  der  anileren  Seite. 

bü.  ütMO.  drei  Hilatea  ii.  1.,  U.  UWU),  Zweigespann  n.  !..  Alias  von  De-1» 
Tonr.  Taf.  XXX1Î,  8010  Rr.  Remi. 

81,  Kopf  n.  r..  It.  Pferd  n.  I..  .'U'unkCe,  Alla»  Taf.  XXX,  7417,  Pol  rH-nonc- 

H2.  Kopf  n.  r..  H.  gelliigellesi  Pferd  n.  r.  M[edinin,i'  nur  wenix  *^ 
zur  HalÜe  erhalten,  Alias  Taf.  XXXVI.  89.j.H  Br.  Aledioinalm  i. 

88.  Refaelinter  Kopf  n.  1.,  B.  Pferd,  daninter  ein  Dreieck,  äilber, 
falls  Nncldiildunt;  eines  rötnisclicn  Denars.    Im  Alias  nicht  abjtebildet.  aber  sC'fir 
idmiit  h  liei  l  e  lain,  I^etlre»  el  noUcett  d'archéologie,  Taf.  II.  23.  Er  «chreikl  «« 
den  Ungones  /.n. 

*)  Nach  Tarquinpoler  AoMagen.  In  DonnelAy  habe  ich  darftber  käae  h» 
kimft  erhalten  können.   Der  Qurten  dea  Raucm  lag  als  vorletzter  am  Nortbu«- 
■range  von  Tanininpol,  links  wenn  man  von  der  Kirehe  k<>mtn1     Sein  Hau*.  ^ 
auf  dem  Kalusterplaa  noili  steht,  iüt  jcLzl  verschwunden,  scuj  (iartcn  ii'it 
leUlcn  GrundatOck  vereinigt    \  gl.  Plan  von  Tarquinpol  «. 

*)  Taf.  lU,  1-4. 


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—  145  — 


fnrtoilciidoii,  w  rth!  \v(^iblichen  (lesfalt,  eine  zweite  nackte  niannlirlic.  deren 
m  litf  Hund  die  >aiton  eincM'  Leier  zu  '-•(•liln<rpt)  s<*hfMnt,  f<Tner  ein  nach 
riickwarts  jfewcinif'tyi  i'iaiictikopf.  iVhci  ileni  der  au.s^ît  sUe*  kle  rechte  Arm 
/II  sehen  ist  mil  einem  herabhünjft'iHlen,  sclimalen,  schwer  zu  deulen- 
den  Gegenstände  iii  der  llaud,  und  schliesslich  ein  fast  ganz  verslüiii- 
uielter  Kopf  auf  naoktfr  Schalter^  das  sind  zii  wenig  Anhaltapnnkte, 
nm  eine  EntedieiduDg  zu  gestatlen. 

Ausser  den  aig  verwittert«!  Steinen  im  Kirchturm  von  Tarquin» 
l>(il  und  zwei  Steinen  im  Metzer  Museum')  sind  dies  die  einzigen 

*)  Uk  beiden  Reliefs  im  Kirchkinn  sind  abgebildet  bei  De  la  Sanvagère, 

TnM  XXIII.  S.  2()5.  erivfttinf  von  Cnlmet.  Not  II.  r>55.  von  Benulieu  I.  19,  Kraus 
970  und  972.  Der  grössere.  reclUs  vorn  Portal  im  Fuss  des  Turmes  eingemauerle 
>U-in  bt  94  cm  lang  und  54  hoch,  lu  der  Milte  sieht  man  Kopf  und  Oberleib 
eines  Knaben,  xa  seiner  Rechten  von  der  Brust  bis  sa  den  Oberschenkeln  einen 
Munn  in  j;«'s<'hürztem  Gewände,  der  die  linke  Hand  auf  den  Kopf  des  Knaben, 
seines  Sohnes,  gelegt  zu  haben  scheint.  Auf  der  anderen  Seile  war,  wie  Ge- 
wandfallen vorausscUen  lassen,  diu  Mutter  abgebildet.  Vgl.  Taf.  III,  7.  Der  andere  Stein, 
der  zwei  KOpfe  in  einer  Nische  zeigt,  ist  40  cm  hoch,  60  breit  und  2  m  Uber  dem 
Portal  eingemauert.  Die  Zeichnung  des  allerdings  stark  verwitterten  Steines  ist 
ht'\  \h-  la  Sauvagere  selir  miss^rliickt.  Der  Kopf  rechts  hat  weibliche  Haarlrachf, 
der  links  mit  den  eigentümlich  gedrehten  HaxurruUen  ist  der  eines  Mannes.  Der 
drille  bei  De  la  Sauvagère  abgebildete  Stein  mit  der  Bftste  eines  bftrtigen  Mannes 
ist  auch  von  Calinet  erwähnt  und  n^<(■\\  von  Beaulieu  in  der  Mauer  eines  Hauses 
{fesehen.  In  Tarquinpol  ist  or  jflzt  niciit  mein,  ilatre^en  bf'flndet  sich  noch  dort, 
eingemauert  in  einem  unbewohnten  Hause  (No.  22).  ein  Kapital,  dessen  sichtbare 
S«ile  ein  Frauenkopf  schmflckt.  Der  Stein  ist  43  cm  hoch  und  4S  breit,  der 
Kopf  hat  ilic  IfTihe  von  11  cm.  Von  Spuren  einstiger  Uemalung  (Kraus  979). 
habe  ich  irutz  Kenaoer  Kesichtigung,  als  ich  ihn  abzeichnete,  nichts  entdecken 
können. 

Za  den  oben  beschriebenen  Grabsteinen  kommen  noch  zwei,  die  sich  im 

Melzer  Museum  betinden.  Der  eine  ist  1886  mit  den  ül)rigen  Steinen  aus  Tar- 
quinpcd  abs.'»"t!«*tVrt.  *lnf  Ii  ist  es  nicht,  wip  ?nan  nach  Möllers  (  Wesld.  Ztschr.  VI.  28Hj 
und  nach  HotTmanns  (Siemsaal  iiô8)  Hinweis  auf  Calroet,  Not.  II,  ôôô,  schlieüsen 
könnte,  einer  der  von  Cafanel  beschriebenen  Steine.  Auf  der  Vorderseite  ist 
der  obere  Teil  der  Nische  abi;eschlagen.  ohne  Frage,  weil  sie  zu  weit  vorstand 
und  bP!  der  Verm.iuerung  liiiidc  i  lieh  war;  dn^srlln  ist  mit  den  Köftfcn 
schehen.  Auch  an  den  Seilen  isi  der  Stein  abgebrochen.  Er  bat  jetict  eine  Höhe 
von  81,  Breite  von  78— W  und  Dicke  von  87  cm  und  ist  viel  weniger  verwittert  als 
die  anderen Tarquinpolcr  Steine.  Manu  und  Krau,  die  auf  ihm  dargestellt  waren, 
»•ind  nur  vomi  Kopf  his  zur  Ilrusl  rrhrvll'  n  Die  Krau,  in  Tunica  nini  Si  in 
über  Kupf  und  Schulter,  legi  ihre  linke  Hiuid  auf  die  rechte  des  Mannes.  In  ihr 
h&ll  dieser,  der  mit  dem  Sagum  bekleidet  ist.  einen  GrtlTel.   Vgl.  Tsf  III.  6. 

Der  andere  Stein,  42  cm  h  .  31'  i  br.,  17',«  d..  links  oben  abgebrochen 
hat  bis  /.um  Jaln-'  IS'WI        l't  kstein  im  Hause  No,  1:')  Ki'»benl.    In  <  iru-!  Nische 
«lehl  ein  Mann  in  kurzem  Uewamie.    Die  Arbeit  ii«t  i»ehr  unvutlkommen.  Vgl. 
Taf.  10.  a 

10 


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—   14«  — 


bekannten  Ro^to  an-  r>i'(  ciiiim^n.  auf  denen  tlie  Kuti.-l  hu  um  IiIk-Ih' 
Gesfalleii  /ui'  l)aiï<teilung  gebrachl  Ital.  Es  ist  nicht  gerade  die  Kuibl 
der  besten  Zeit,  die  wh  hier  verewigt  hat,  aber  schlecht  itft  die  Arbeit 
noch  keineswegs.  Die  Haltung  und  Bewe^nuig  der  Körper  ist  leidiieli 
natOriich,  die  Formen  verraten  eine  gewisse  Anmut  und  die  Gewan- 
dung SsaHi  Nacht  und  ungezwungen.  Neben  diesen  Figuren  verdieimi 
zwei  der  Säulentrommeln  hervorgehoben  zii  w  erden,  w  eil  sie  aus  Mar- 
mor sind,  für  Decanpagi  bis  jetzt  die  einzigen  ihrer  Art.  dann  eiix 
Säuleid>fi^is  aus  Tincryer  Kalkstein  wotrofi  ihres  «rrnssen  I  nifantfes.  dei 
uniKefahr  dem  des  Knpitäls  in  Ubeilindci  cnlsiiriclif  !  v;rl.  initm  S,  IfiO'i. 
Tafel  III.  10  n.  11),  und  ans  demselben  iiruude  die  nit  hl  gun/  vulUndetc 
Basis  eiiai  Doppelsütde  ans  rotem  Vojresensandslein.  Diese  Säuleiileile 
»iiid  nitlit  ohne  Bedeutung,  weil  sie  einen  Sildus:*  auf  die  iîrîisw 
und  Pracht  der  Bauten  in  Dec'etupa^i  «reâtatten 

Die  erste  Nachricht  über  die  Steine  i»\  verüffentliehl  iai  Jahre  1884  Vi« 
Cournault  im  Journal  lonr.  1884,  XXXllI,  2\W,  dann  hat  totnonr  sie  anfRCziUt 

unil  beschrieben  in  einem  Bericht,  der  dem  UezirliMpräsidenlen  v<in  Loltirinj;cn  ei- 
sl;iltet  und  von  Kraus,  Kunst  und  Allertbum  in  L)thrin;;en.  S  974(7,  at^^'cdriuLl 
ibl.  Âlle  12  Nununern  älauimen  aus  Tarqiunpul,  aber  nicht  alle  äiud  zu  der- 
selben Zeit  und  in  demselben  Grundetack  gefanden.  Der  zuletzt  anfgeziblte  Orab- 
»tein  ist  am  frühesten  bekannt  {jeworden  i  v«l.  S.  I2â,3).  Die  unter  3  anjjefiilirl«' 
<f  Basis  einer  kolossalen  Üoppelsäule  aus  rotem  Sandstein.  Einfache  Platte  nul 
Wulüt  '  iäl  zuleliit  hinzugckonuiien,  aber  ducli  action  vor  einer  gaiizen  Itedie 
von  Jahren.  Sie  hat  nördlich  von  der  nach  Osten  gehenden  Oorfslrasse  in  dem 
Garten  von  Guerber  i  No.  10)  {jelcjien  und  ist.  da  viele  Steinnplilter  sie  umgaben,  waln  - 
scbcinlich  auf  dem  Platze  ^efim<len.  wo  sie  emsl  behauen  worde!)  imd  unfcili;; 
liegen  geblieben  ist.  Der  îilein  ist  lt*ü  cui  lang,  118  an  der  btoterexi.  %  an  der 
vorderen  Seite  breit,  die  Platte  ist  SO,  der  Wulsl  28,  die  äinlenansitse  lind 
20  om  hoc  Ii,  die  eine  Sittle  hat  einen  Unrcbmess«'  von  73.  die  andere  von  58  em. 
Tafel  III,  Ua.b. 

Unter  der  .Masse  kieiiierer  lirucliätücke  gleich  lechtü  vom  Euigaiige  tx'- 
finden  sich  auch  drei  Teile  dnes  der  beiden  schon  bekannten  Gigautendenkniler 

von  Mittersheini  :  1.  der  I'ferderumpf,  40  cm  lang.  imKfeux  17  hoch,  mit  den  Beinen 
des  Reilers,  das  linke  heruntertirin^t  ikI.  (las  i<  (  îife  sporiicnil;  2.  der  Huinpf  des  (Ji- 
ganten,  12  cia  breit,  und  3.  sein  Kopf  md  eriiobenetii  n-ciitcu  Ana  2:wi]>cben  den 
fest  anschlieaienden  Vorderbeinen  des  Pferdes,  im  ganzen  Wf*  cm  breit  Pferde- 
kopf und  b.ïrti<rer  Kopf  des  Reiters  waren  nach  Mitteilunft  des  Herrn  Hr.  Baillr 
in  Niederlinitt  1  früher  vorhaïKÎf  ii,  iel/.t  sind  sie  verloren.  (Vgl.  Kran-,  T^Ck} 

Von  den  vier  im  Text  besprochenen  Steinen  sind  Abbildungen  histier  noch 
nicht  verAffentlicht  (Vgl.  Taf.  III.  1-4).  Die  beiden  Rldcke  mit  den  Körpern  haben 
nahezu  das  {ileicbe  Mass.  Der  erste  Stein  ist  ill  cm  lang.  67  horli.  42 — .H4  tief,  der 
zweite  SO  cm  lang,  B4  lux  Ii,  42  34  tief.  Heide  S1>  inr  --ind  in  ibri  i  i  îit* n  H  ilfte,  auf 
der  die  iaufenücn  Figuren  Platz  gefunden  liaben,  schmaler,  dasselbe  ist  uurli  der  Fall 
bei  dem  dritten  Stein,  der  eine  Lflnge  von  BS,  eine  Höhe  von  45  and  eine  Breite 
bis  zu  69  cm  hat.  Der  vierte  ist  unlen  und  links  zerschlagen,  so  das»  die  ni^ 


—   Hl  — 


NVtic  imd  «ran/,  cUhI<'i-  ::i  ailetf'  Allortüinor  IVirderlon  <lio  Jahre 
1884  und  85  an  das  Ta;;«  Iii  Das  IJediirriiis.  die  alle  Kii  rhr  an  — 
ziihcssern  und  zu  crwiMlcrn  liattc  sich  schon  länjrst  {îclh  inl  ;iciua»lil, 
alnn*  der  GeDieiu(ii>  .standen  nur  jftTiiinc  Mittel  zur  Verliigimg.  Hc- 
soiiders  schadhaft  war  der  Fiissboden  der  Kirche.  Als  man  nun  unler 
«liesein  mehrere  Steinsärge  und  eine  rötnisdie  Inschrift  entdeckte*), 
da  kam  der  Sache  der  Gemeinde  das  archäologische  Interesse  zu  Hülfe. 
Heide»  m  vertreten  wurde  von  der  R<yienmg  der  Hessirkä^  und  I)oni- 
baiinieister  Tarnow  auseraehen. 

Während  des  Tinbaus  ergab  sicli  nun,  dass  fast  der  g&nze  Unler- 
fmmd  der  Kirche  bis  dicht  an  den  Fussboden  mit  Gebeinen  und  Särgen 
ausgefüllt  war.  Die  (irabsläde  niuss  aber  schon  in  alten  Zeiten  eiil- 
\v»Mbl  worden  sciti.  Dvnn  allc-j  /.o'v^io  sich  durchwühlt  und  at)-«re- 
|»lüridert.  Die  >iii;ic  uarcii  /«'rschla<iC'n,  in  und  zwischen  ihnen  die 
Ciebeine  durcbeuiainici  it  wollen,  in  <'iniifCM  fand  man  <rar  keine,  in 
anderen  lut^hr  als  luueuigehürten.  Im  ganzen  wurden  bei  H9  Särgen 
etwa  200  Schädel  gestählt.  Die  Särge  standen  fast  alle  in  der  Läntes- 
richlung  der  Kirche,  das  Fiissende  nach  Ostnordost  gewendet,  in  dem 
Langhaus  ziemlich  reihenfunnig,  vier  Reihen  zu  fünf  oder  sechs 
nebeneinander,  im  Chor  war  die  Mitte  fast  ganz  freigeblieben.  Mehrere 


spriin^iiohon  Mass«»  nicht  zu  iR'sliniiinMi  sind.  Auf  der  IJiltlseilc  Ix'lräyt  xciiir 
Ilühe  jeUl  oliae  den  vi>iT.igendi'n  Itand  64  ein,  die  itreilo  85  cm,  letzlcre  cnl- 
itpricht  d«r  des  Unken  Bildes  auf  dem  zvetten  Stein.  Die  Figuren  sind  aas  dem 
tiarl<'n.  «'cissgraaen  Kalksli'inc.  dor  in  Tinci  y  {reliniclien  wird,  ziemlich  hoch  her- 
;iiisycarbcifct.  auf  den  scIimaUTcn  Iliilflen  IWiluT  n!-;  auf  dt-n  an<l«T'>ri  H«m  dem 
üueilen  Stein  ist  z.  lt.  der  scnkrctlitc  Teil  de»  (jcwandes  in  der  Milte  iinks  un- 
gefiOir  1&,  rechts  nach  dem  Körper  zu  etwa  tO  cm  über  dem  Grande  erhaben. 
Das.  was  die  Frau  auf  dem  vierten  Steine  In )r)i  einporhäll.  liesse  sied  mit  einem 
Srhianrh  verjileirlien.  %\-ie  es  Tornow  thut  rnin"iL'li(  !;  il«  i  >  I  i  itit  i  -  mir  nicht, 
dass  CS  der  linke  Arm  sein  sidl.  der  dann  freilicti  weniger  j:ut  gearbeitet  wäre. 
Kiyentflmlich  ist  in  ZweidritlethOhc  dieses  Geitenstandes  ein  ringarlifter  Wolsl. 
Drei  lief  in  den  Kopf  ^escldaiienc  titlclier  rühren  vi>n  späterer  Zeit  her.  Das 
H:i;»r  ist  auf  dem  Hinlerliaupl  in  einen  Knoten  <rel>iin(h'n.  der  Klick  des  Aiii:es 
nari)  unten  gewendet.  Vielleiolit  ;tehurl  zu  die:>er  l'igur  ein  h'Uää,  der  auf  einem 
S&  cm  breiten  nnd  9  cm  hohen  BrucbstOrk  erbaltrn  ist.  (Tafei  III,  9.> 
Für  die  Erklärnn;;  des  Denkmal»  imI  es  nicht  onwichlig  /n  wissen.  das>  es  nahe 
;»n  ih-r  \-<<n  Wehlen  kommenden  s>ir:i<  la;;,  oh  innerliallt  odi-r  aiis-ertialb  der 
(  niwallun^  'Klcr  auch  unter  derselben,  ist  haglieh.  Im  \erj^an^enen  rH>mmer  ist 
die  Strasse  bis  fast  an  das  betreffende  Gnindslück  verfolgt  worden.  Die  Au:s- 
grabiingen  sollen  hier  subahl  als  möglich  wieder  in  Angriff  genommen  werden. 
Ku.  4  Maiusi  ßlandi  elf,  S.  t25. 

10* 


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148  — 


ri'ichtcn  niûov  dio  Kircheninauor,  vior  standen  auHsorItalb  auf  d«« 
Kirchhofe,  aber  dicht  neben  der  Maner. 

Drei  Arien  liessen  sich  nnter>*  liei'len.  Nenn  jrehiiren  drt  r^^lcii 
an.  Diese  sind  in  'rincryer  Knlk^trm  finctn  Stück,  am  llanplcinir 
breiter  nnd  höher  als  an»  Fns.M  iKlc.  im  ulMii^en  ulier  nicht  '/aiiz  ^li'icli- 
niiissijî  gearbeitel  Kiniire  sind  an  der  Anssenseit«'  mit  Lau;:—  und 
(Querstrichen  verziert.  Die  Sarjjdeckel  /eigen  flache  Wiilbun^î.  Uw 
zweite  Art  ist  mit  27  Sdrgcn  am  zahlrf'ichstrn  rerlreteii.  ^ie  warpii 
atis  14 — 18,  vier  Kinder5Ar|te  ans  10  Steinplatten  zusanunengesielzl,  je 
3~4  Platten  bildeten  den  Boden,  die  SeitenwSnde  nnd  den  Deirkel.  eine 
gleich  grosse  das  Kopf-  and  Fnssende.  Bei  der  dritten  Art,  von  Her 
sich  nur  drei  fanden,  waren  Boden  und  Deckel  ebenso  wie  hei  der 
zweiten  herjrestelll.  «h"e  vier  Wände  aber  ans  vielen  Steinen  anfsrclniiit. 
nicht  wie  es  sonst  häniijr  vorkimnnt,  ans  Hirn  ken  v<^rscliie<lener  tli\>ss»'. 
soinlern  aus  </leichniässi<r  behanenen  Steinen,  die  sich  mit  l'tlastet- 
steinen  ver«rieicl»en  liess«'n.  Ihre  tiache  Seite  war  nach  innen  </Mkclui 
die  schmal  ziilanfeinle  nach  aussen*).  Das  Hiitsel  dieser  Haiuiri  i-i 
gelöst  durch  die  vorjährigen  Ausgrabungen.  Der  schon  zerstörte  Komi- 
teil  eines  nahen  Festungstanne«  hat  die  fUeine  «a  diesen  drei  Sftrgen 
geliefert. 

Es  sind  Franken  gewesen,  die  liier  bestatteten.  Das  beweist  die 

Form  dei-  Sftrge,  das  beweist  der  Inhalt  wenif^ens  einos  derseiltcn. 
Während  nftinlieh  sonst  nichts  von  Werl  (h'ii  o;ieii;ren  Hlickeu  der 
l«äuber  enl;iantren  ist,  hat  in  einem  Sar<re  der  dritten  (îattuntf.  der  in 
der  vr»rdercii  Fckc  dr-  I,rni?li;inses  zur  hnkcn  cîTii-hfc!  war.  der  Zufall 
mehrere  wci  hnllc  Si  hrmii  k-;irlteti  vor  ihnen  *i»'reltet,  emen  iroldeticii 
Finjîerriiitr,  einen  /weilen  aus  versilberlem  Krz,  die  Ueste  eines  iK'inernen 
Schnuickkainmes  in  elf  Stücken,  73  I'urlen  eines  Halsbandes,  darunter 
xwei  eebte  Perlen,  andere  aus  Glassdimelz,  einige  BerusteinstQcke, 
viele  buntverzierte  Kugebi,  Wttrfel  und  (lylinder  ans  Thon:  mehrere 
G^enstfinde  von  geringerer  Bedeutung  können  hier  Qbei^ngen  werden. 
Die  Ver>âerungen  auf  dein  goldenen  Rjngf>  nnd  dein  Kamm  wie  die 
Znsamiuensetssung  des  Halsband(>s^  femer  ein  srwiselien  xwei  Sargen 


»)  ll(»fl'niann,  Slrin.>*a!il  HÔ2— ."{ö."». 

«J  VVibtd.  ZcMlsdir.  Kurr.  IV,  HH,  Kraus  1)7«,  Iluiïuiium,  :5teiiiÄaiil  W»» 
oben  ausfflhrlicher  uder  abweichend  beschrieben  i«t,  beruht  auf  einem  Beriefatr 

nnil  Plane  Tunuiws.  Der  lkii<  bl.  No  Ifirii».  .S,  Nov.  IHBft,  bcriiulol  sicli  im  IU>/.irk>- 
[irasidiuin,  <lu'  i'läiio  li«';;cn  iin  Stadtarchiv,  die  Stdnr  und  s<>nÄti>.'i'n  Fuiid- 
hlücke  IUI  .Museum.  Diese  liai  .Miilkr  Rienau  iH'.seliricben  in  der  Westd,  Zi'ilitchr. 
Vf,  887  f. 


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—  149  — 


Langsax  spreriii  ii  tVir  die  fränkifclio  Herkunft  dt-r  Miiji»''). 

Die  Ausgrabungen  blieben  nicht  auf  die  Kirche  beschrîinkt,  8on- 

>l  Di«  \>ntieningen  anf  dein  Kftnim  bratehen  aus  «ingeritzton  Linien  iin<l 

Kreisen,  der  <»<ililrini.'  z«  i!.'i  an  «einer  hreiiostm  Soite  (I2mmi  zwei  Rantenllber- 
finanfl^T  und  in  iWn  In-idi-n  spitzen  Winkeln  zwischon  ilmon  je  drei  von  Filiirrnn 
in  Oseriri>rni  uni»chiun^ene  G()iil|>c'i'lon,  w>  {ieurUiiel,  da*»s  die  ganze  Verzif  riing  wiv- 
der  die  Porm  einer  Raute  bildet.  Der  aus  der  Lothringer  Zeitong  in  die  Westd  Zeil- 
srbrift  K  l  I  IV  .  88  üb«  :  j  mtjonouod  auch  von  Kraus  978 abgedruckte  Bi*riclil  gicM 
•Tii^"^.  iilcm  tlic  Hos(  lir<'il>im^  <>in''"*  «  mnssivrn  Mnlaillons  aus  reinem  (lolde  »,  auf 
dem  em  <  ISclief  in  geUicbenem  <«>ld«-  >  <  Wnus  auf  einem  Del(>iÜDe  siUend  und 
ein  Tacb  Ober  aicb  Rohwinxend  >  dantellt.  Es  wird  fOr  «  Masserai  kostbar  >,  <  von 
klasHÎscber  Scbfinheit  und  jedenfalls  riHiiiscIicn  l'rsprun;;»  •  ct  liallen.  Ks  ist  aber 
dies«».-  ^1'  •fn^'cpiirsciu'  Sliu  k  Inder  Wi'der  ;iolden  m  rJ  massiv  noch  röfnisrli. 
sondern  <'inf  au»  Tuuiba<  k  i>der  ir^tenU  einer  anderen  Mist  hung  liuhl  gearbeitelc. 
arf  xerdrßrkte  und  wolil  xiemlirh  neue  Rroache,  die  der  Zufall,  wer  weiss  «-ie. 
mit  jenen  fi  änkisrlien  Allertüniern  niMromengelMracbt  bal.  Vgl.  Möller,  Wcatd. 

ZettPrhr.  VI.  -JMS. 

Alls  dem  Plan  Tal.  II.  2  Irisst  sieb  ers<»b"n  d;i«:s  »  in  Ted  der  Siii  jre.  wenn 
nicht  die  Mtdir^alil.  ersl  naeh  dem  Hau  der  Kirchenmauer  an  Ort  und  Stelle  vergraben 
ist,  HO  die  vier  genau  jeder  Krke  det»  Langhauses  eingefügten.  Merkwürdig  ist  auch, 
dn.ss  ausserhalb  der  Kirche  einer  in  Querrirhlung,  aber  |Mira]lel  der  Quermauer 
der  Sakrisl(>i  <;efiinden  isl,  so  dass  man  last  schliesson  itmss.  dass  auch  or  erst 
nach  L'>Mclil(mi;  dieser  Mauer  »einen  Platz  erhalten  hat.  Aber  ila  man  weder 
weisa.  wann  die  Feütungitmaner  serstArt  norh  wann  die  Kirrlienmauer  erbaut  ist. 
so  hilft  da»  vorlftuK};  weniu  zur  genaueren  Bestimmung  der  Itestaltuncszeit.  Die 
Kirclie  ina*ï  alt  sein,  aber  die  Haiiart  hat  s<»  weniji  l'ijjenliiiiiliebcs.  dass  »■>  sciiwer 
»vtu  wird,  auf  ein  be^liininte:»  Aller  2u  »cblieasen.  Ik-r  Kirchturm,  ein 
nundturm.  i«t  aber  jedenfalls«  Siter  als  daa  Langhaus.  Denn  di«»es  ist  schief 
an  jenen  angebaut  Er  »lebt  «war  in  der  Milte  der  vorderen  Srhmalsiile.  «lern  Chore 
•;e;renÖber.  aber  »ein  äusseres  und  iimeies  Thor,  dnrrti  die  der  ein;  ij.  Weir  m 
die  Kirche  führt,  hegen  unitleichmiuiäi^,  daä  erstere  nach  Nur<len.  daä  andere 
nicht  gerade  gegenüber  und  auch  aiclU  gerade  unter  einem  der  vier  Scballfenster, 
sondern  ostnordöstiich  in  einer  Linie  mit  der  Milli  los  Landhauses  und  ('.finri 
hi<  -f  ^  inner.-'  Tli.ii  isl  in  du  Turnitrifinff  f-in'.'fli.'iK'hen.  als  die  Kirche  angebaut 
wurde  t'er  Turm  Imt  mit  »einen  melerdicken  Mauern  ^i  lu  im  Üurehmesüer.  t>ein 
Fuss  besteht  ans  fast  meterlangen  und  gut  halb  su  hohen  Quadern.  Einer  von 

ihnen  ist  das  sehon  erwähnle  MiltcIstQck  eines  Grabsteina  inii  den  l{estc  u  dreier 
Kijiuren.  Iiis  zu  den  Schallfenslein  zei-;!  der  Turm  aiiSM-r  dem  IJ.HÖ  m  hohen 
Portal  keine  OfTituug.  Zwei  Meter  über  dicaeut  ist  der  f>l«in  atit  den  2wei  Köpfen 
eingemauert  (obgeb,  b.  Sauvatt..  Ftir.  2).  Ea  iat  sehr  wohl  mßglieh.  dass  dieser 
Turm,  der  auf  dem  höchsten  Punkte  der  HaUnnsel  steht,  mil  der  Keslunusmauer 
zu  Kh'iehei  Zeil  erbaut  isl  und  als  Warttitrni  ;'iMlient  hat.  Au<  h  emtji  >.  d:i>  iti 
der  Kirche  gi*funden  wurde.  Hluintiil  aua  rümiächer  Zeit,  auä^er  den  .«cliun  er- 
wihnten  Jnarhriflen  die  stark  zersplitterten  Knirliatarke  einer  Venus  in  */<  Lebenst- 
jfritase.  (Hoffmann,  Steinsaat  tVSä). 


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dorn  winden  auf  <ias  Dorf  und  dio  Halbinsel  ans^rcdelnil.  E>  n  lioiimi 
aheî-  ntif  ta^fr-ttfîp  Vcr-tu  hc  jrewesen  zu  sein,  die  aufgt^geben  vurdefl, 
weil  -K'  I  im  ii  gl u.-^.-^t  ti  Kifoljr  ni<'})l  versurai-lu  n  ' ^ 

Wenn  dann  fünf  .lahre  ^imIci  dit-  sel  1  m  ha  1 1  fiirlollirin- 
gisclie  Geschiehle  und  Allei  t  umskunde  die  Aibeit  von  utnioui 
begann,  so  hielt  aiuih  nie  sk^h  der  Erfolge  keineswegs  für  tnoher,  ab» 
sie  ging  von  der  Ans;]<*ht  ans,  das»  weder  die  Vergangenheit  Decnii- 
pagis  hinreichend  aufgeklärt  noch  alles  Nölvc  und  Mögliche  zur  AnT* 
kläning  gethan  sei.  Ein  Boden,  der  bei  Gelegeiihat  so  viele  und  :«» 
versriiii m]i  !.,•  Merkwürdijfkeüen  de»  Altertums  !iei}ieg<>ben  liabe.  Mordc 
noeh  mehr  in  seinem  Seliosse  berjren  und  bei  |»lanmässiirer  Arheit  sifli 
al>i5e\\  innen  lassen.  .1-'  län-rer  aber  der  Zahn  der  Zeit  und  d«'s  Moiisrlu'ii 
Jlaiid  ini!  vereinlen  KuUlen  ihr  Zers1örim}zsw<M'k  lirtrifben  hftHt'n.  um 
so  nolwcndijier  sei  es,  das  l^briuigebhebene  für  (he  w  n-.  luiitln  in»  l  n- 
forsncbnntr  zu  relleii.  Der  letzte  Maiierres!  dürfe  ni(  hl  /.(  i  hnn  kein  (wlf! 
ab<;elragen  werden,  ohne  vorher  aulgedrekl  und  ein^ezeieluiel  zu  seiii. 

Im  Herbst  1890  lies»  Herr  Bauinspektor  Moriok  die  An»* 
grabungsarbeiteu  auf  der  nordwestlichen  Höhe  der  Halbinsel  beginnm 
und  bis  Ostern  an  vier  anderen  Punkten  die  Versuche  fortselsea. 
Wieder  zeigte  sich,  d&ss  die  Hacke,  wo  sie  auch  einschlug,  aufSpurm 
der  alten  Uewolmer  traf.  Auf  jener  Höbe,  die  vom  Volke  vieux  oliiiteau 
genannt  wird**,  winden  zwar  niehl  die  Kuinen  eines  allen  Sehlosse-; 
cnldeekt,  wohl  al)er  bestiilitrle  sieh  Heaulieus  H('litinptun}r.  Oer  lin- 
faiiii  eines  Kapitül«^  ^)  und  die  Mächtigkeit  de»  kliegeleätriehs  :^leu  e:^ 

i>  Am  Nordau>;i;iii;;f  Jt's  Dorfe»,  aiiHi  nähe  dem  KuiMlplalse  der  Niederlindff 
Steine,  hat  man  mitten  im  Wege  einen  Werkstein  ausgegrabent  der  die  Kesle 

fiiH's  sjnissen  Kampfn ;.'('sim.si's  mit  OinaiKenlen  und  nMchj-czierten  Kons<»Islfin»'ti 
zi'ij:!  iliuiTinaiin.  Slcinsaal  3.')<>j.  An  drei  anderen  SIrllcri  sliess  man  auf  Mam-r- 
wcik.  An  kleinvu  Funden  IVIdle  es  dabei  nicht,  wie  liaarnadeiu,  I'urphyr»lBck«lt. 
römischen  Münzen.  Tlionsrherben  n.  s.  w.  Hervorgehoben  soll  nocli  wertoi. 
ii;iss  ain'li  fin  Mn^aikwiirf»-!  }jcfnn<len  ist  aus  l)laueiii  niasi-  mit  Ver^joldiinp. 
Anth  kleine  I5ru<  (isirn  ke  Yi»n  Sicinmosaik  kamen  /.um  Vorschein,  etwa  ^ 

jcwci  l>uL/.<;nd  zusanuiK  nlinnîii'nder  weisser  Slvine,  die  einzigen,  die  bisiier  ad*Tar- 
qainpol  bekannt  »ind.  Leider  kann  niemand  angeben,  an  welcher  Stelle  «ie  ge- 
legen liahen. 

2i  Vj.'f  Jlöhe         Tal".  I. 

»;  Das  Kapital  lii'jil  z.  Z.  vor  dem  Hause  des  Itiirgermeislers  mienel.  nnrch- 
mesaer  oben  96  cm,  Höhe  4S  em.  Ich  halle  es  fOr  den  obersten  abgespr«  n^ten 
Teil  eines  Kapitals,  das  dem  Weih becken  in  Oherlinder  entsprielil.  iVjrl.  Ifl»*' . 
Taf.  MI.  10..  Die  \t>rs|.rin;;enden  Teile  sind  ah^'eslossen.  I)anet>en  siehl  eiar 
Süulentroiniuel  au.n  wciasein  Kalkstein,  70  cm  h.,  71  cm  IK,  die  westlict»  von  d*t 
Kirch«  bei  der  Vertiefung  der  Strasse  im  Jahre  1880  auagegniben  iit. 


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—   161  — 


von  neuem:  Dort  hat,  von  hohen  Sihilen  jrelragen,  ein  Tempel  i?e- 
^jlanden,  ein  Wahrzeichen  ftir  die  Gegend,  nach  allen  Seilen  hiii  einsl 
so  weit  fiiditbar  wie  heute  auf  der  anderen  Höhe  der  alte  Kirchturm 
mit  der  neben  ihm  aufragenden  Tanne  0> 

In  dem  Grunde  zwischen  den  bezeichneten  Erhebungen,  noch 
au:<aerhalb  der  Trinvalhing  des  Dorfes,  wurden  Mauerreste  eines  kleinen 
Hauses  auftredeckl  und  irevren  25  tiallische  Mün/en  mit  drin  unbe- 
holfenen Abbilde  des  leukischen  Kbers  «Jabei  {ïefunden.  In  dem  west- 
bV'hpfi  Ziisre  dci-  l'tnwallunj:.  da  wo  sie  am  ntPflri'^sten  ist,  leple  man 
ein  letztes  SliU'k  der  alteo  Ki  -lnu^nuiuut'i-  Irci.  cinrii  ans  Ih  iirli-iritien 
und /ieirehnr)rtel  bestehemlt  n  fi  -ieu  Block  von  i  twa  l'  gui  im  l>uivh- 
me:>ser.  hi  einem  Felde  inneiliulb  des  östlichen  Walles,  wenige  Aleler 
von  diesem  eitfemt,  traf  man  auf  eine  alte,  von  Randtttein  su  Band- 
stein 4  m  breite  Strasse,  die  von  Südwesten  gerade  auf  das  einsame 
Kreuz  am  Wege  «des  Halleux«  zufOhrt.  Ëndlidi  wurde  im  Garten 
hinter  den  Stallimgen  des  Burgermeisters  Chenet  ein  römisdi^  Haus- 
raum freisele-l.  iibt  i  dessen  Kstrichboden  die  mit  rotem  M^el  be- 
kleideten Wände  sieli  >:um  Teil  noch  VI»  m  hoch  erheben.  Dicht  da- 
neben fidirte  ein  (iraben,  der  /wischen  zwei  alten  Nussbiiumen  an 
der  (ireji/c  flc--  Nnchharjiarten?  entlanjr  «fe/np:f»n  wurde,  in  2  m  Tiofe 
zur  Knldcrkun^  von  Basis,  Kapital  und  Zwim  li«*nstii<  k  einer  Kundsäule 
aus  rotem  Vojiesensandöleiii  und  dieier  liutbsäulenleile  aus  Tincry- 
stein  von  1  m  Länge. 

An  dieser  Stelle  wurden  im  Herbst  1891  die  Arbeiten  fortgesetzt. 
Es  stellte  sich  heraus,  dass  das  GebBude,  zu  dem  die  SSulenteile  ge- 
hört haben,  auf  dem  Grundstöcke  nebenan  gestanden  hat*).  Ein  Ziegel- 
estrieh  von  18  m  im  Geviert  ist  dort  noch  in  geringer  Tiefe  unter 
dem  Boden  erhalten,  aber  die  Mauern,  die  ihn  umgaben,  sind  ver- 
schwunden. Der  frühere  Kigentiuner  hat,  wie  es  alle  Tarquiiipoler 
tliun.  wvnn  >io  Sîcitio  /u  ir;iend  eiuem  N'eultanc  liiaui-hcn.  in  -=citn'm 
(iiiind-tia-ki'  na«  li  einer  Mauer  «reitrabcn  und,  nucbilnn  rr  <\o  ^i'lmiilcn. 
be(|uenier  und  l>illiger  als  aus  einem  Steinbruch  Stein  lui  >Uiu  ber- 
au.^geholt.  So  ist  fast  der  ganze  (iailt  u  ilurchgegraben.  Nur  an  der 
Grenze,  wo  der  eine  Nachbar  den  anderen  .sclieute,  .sind  die  Säuleu- 
siacke  und  einige  grosse  Werksteine,  so  wie  sie  einst  beim  Brande 
des  Geliäudes  zu  Hoden  gesttirzt  sind,  liegen  geblieben.   Hier  zieht 

'i  \\s  wird  für  iÜps*'  iin«l  die  fi>It^otnl»'ii  Anjj.ilK-n  auf  den  fr:-lon  Bericlil 

ül)t!r  tlip  .\usural>aiit;<'ii  in  Tîirqiiiniiol  \  er«  losrn.  iWr  im  H.  Jalii  lMiclic  der  (ics<-ll- 

tichafl,  412  IL,  sieht.  EiniKcs  wirii  an  dicsvr  Slvll«;  nactigeliolt.  ilio  beulen 
nftrhstcn  Bemeriiuiigen. 

•)  Tsf.  III,  m 


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—    152  — 


sieh  aiu-h  ein  nieflridcr  Muucrrcsl  an  einer  Seite  de^  Estrichs  entbmiE. 
Das  ist  leider  wenig  und  kaum  genng,  um  m  entscheiden,  ob  m 
Tempel  oder  sonst  ein  öffentliches  Geb&ude  dort  seinen  Platz  gehabt  hat. 

Auch  die  Fortsetzung  der  Arbeit  bei  jener  Kammer  hatte  kfin 
anderes  Ergebnis.  Durch  den  Ausgang  nn  Westen  fiUirte  eine  StoTe 
lünab  in  einen  andormi,  Tiel  kleineren  Raum  ohne  Ziegelestricli«  diesen 
trennte  von  oinoin  pleichen  der  niedrige  Ansatz  einer  QuennaiK-r.  jk^ 
deckt  mit  zwei  langen  Platten  aus  Vogesrnsruidstoin.  Von  den  iihiijfpn 
Teilrrj  des  Hau.se.^  war  nielits  stellen  pclilicljen.  .lenen  Kest  nmsralM'ii 
rinu'^  Seluiltmassen  von  |)n«'ltzieü(  lii  und  >î:uiprsteinen.  unter  denen 
ftcilirli  manches  Stuck  ;nis  itllcr /rit.  da-  wert  schien,  het rächtet  (»Icr 
autbewahrt  zu  werden,  licruup.jic.suc ht  wurde,  z.  H.  eine  kleine  inai- 
monie  Keibetafel,  die  ganz  das  Aus^clieu  eines  uiudemen  Bri^be- 
schwereri  hat*),  zwei  StQcke  einer  vierkantigen  Marmorleiste,  dèt 
untere  Stein  einer  Handmühle,  ein  «semer  Reifen  von  etwa  70  4<fn 
Durchmesser,  Spitzen  imd  Stangen  eines  Gitters  aus  Eisen  und  eine 
Anzahl  römischer  wie  auch  gallischer  Mänzen.  Und  waren  es  nm 
Reste  von  Hausgeräten,  der  liand  eines  kupfernen  Kessel.«*,  die  .Sliale 
einer  Wage,  Scherben  eines  Fenster-  oder  Trinkglases,  einer  Ainpliora 
oder  eines  tlefässes  aus  saniischeni  Tlion.  ein  Stück  vcnirhpifeleii 
Hirschhornes  oder  Tier-  tnid  Mcnsrlifiikiioi-Iien  imI(m-  Siinke  eines 
verkohllcii  ISalkeii-.  es  lif,s>  -irli  dudi  niaiH  lie-  ilai-aii--  <rldlr--rti:  Das 
HaiLs,  die  Stahungt'n  uml  Wirlschall.-^gcbaude  waren  eui  l^aub  der 
Flaimnen  geworden,  Tiere  und  Menschen  waren  mit  verbrannt.  Es  war 
ein  ansehnlicher  Viehbestand  vorbanden  gewesen,  zur  Hauseinrichlung 
hatten  Gegenstände  getiört,  <tie  nicht  jeder  besass,  also  eine  gewisse 
Wohlhabenheit  wird  dem  Hausherrn  zugesprochen  werden  mOsseii. 
Aber  es  war  auch  festgestellt,  das«  die  Zerslönu»}?  an  diesef  Stelle 
Hihon  sokhe  Fortsehritle  gemacht  hatte,  dass  eine  AufkUlning  im 
einzelnen  sich  nicht  mehr  erwarten  Hess. 

Dagegen  dürft«'  eine  aiidcic  Gelegenheit  ni<  lil  unbenutzt  vorüber- 
jï«*hen.  Das  Wassel*  des  Linderweihers  war  seit  fininn  liaihcn 
Jahre  abgelass<Mi,  die  Krnte  war  beendel  uîid  die  weni^eti  Wueiieit 
bis  zu  seiner  imik n  Siainiii/  konnten  vielleicht  geniigen,  um  den 
h>lrassen/uti  un  U  cibcr  aul/.utinden.  Dass  es  gliickte,  ist  scliou  ol)eii 
hervorgehoben.  Aber  die  Ausgrabung<ni  bracliien  noch  einen  anderen 
Erfolg.   Dicht  neben  der  Strasse  stiess  man  an  verschiedenen  Stellen 

I;  Jnlirbuch  der  des.  f.  toÜv.  UeMJi.  und  AllertomBk.  IV,  191.  lldTiiSBiu  Vi* 
KleiaallerlQiner  etc. 


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—   153  — 

auf  Mauern.  ?..  B.  v. ir  df-r  !n>i«»l  î,iilV»iif'  und  ge^eniibf'r  am  VWv  der 
lialbin.set,  t'b»Mi>o  im  (isUi*  In  n  Arme  zu  beififu  Seilen  der  Sttü-sc. 
Die  Kiirzc  der  Zeit  erlaublr  mu  an  eiuer  Stelle  ihnen  na«  h/.u|ftli«n. 
Hier  wurden  die  Grundmaaem  eines  41  m  langen  und  13'/8  in  breiten 
(iebftudes  freigeleg:t,  da.«  in  sechs  RStune  geteilt  war.  Mag  dtesefs  nun 
oin  Wohnhaus  oder  ein  Speicher  gewesen  sein,  mit  seiner  Auffindung 
war  bewiesen,  das»  die  alte  Stadt  nicht  nur  die  Halbinsel  bedeckt, 
sondern  sich  weiter  ausjjebreitel  hatte,  als  <'s  jetzt  der  Wasserstand 
«'rlaulit  it  wiirde,  dass  also  in  römiseher  Zeit  der  Weiher,  wenn  er 
tiberhanpl  bestand,  doch  nicht  so  ausjiedehnt  war  w'w  heute. 

Eine  zwoilc  nicht  \veni«rer  wichti'^'c  Fnc/c  liaftc  eine  Antwort  bis- 
her ni<lit  grliiniliii  Tarquinpol  ist  rniji-  von  cim m  Wall  umgeben, 
auf  flen  s<'hun  mt  liiiniil-^  hat  Hezufr  jjenummcii  werden  tnüsseti.  Kr 
hat  i'lwa  1100  \\\  l'mlun^i.  De  Ui  Sauvajiere  hatte  Llui  ftu"  ein  Fünl- 
eek  erkUirl,  Boaulieii  ftlr  ein  unregelmSi^sigPH  Sechseck  mit  sehr  stumpfen 
Winkeln,  gross  genug  um  mindestens  fiOOO  Legionssoldaten  mit  ihren 
Hilfstruppen  Raum  zu  geben,  auch  (Jlalmel  hatte  ein  römisches  Lager 
in  dm  Platz  gössen  imd  damit  eine  Meinung  ausgesprochen,  die  beute 
niK'h  am  1ei<-htes(en  Glauben  findet^). 

Wie  sollt«'  man  «'s  sich  aber  denken  V  War  da.'^  romi.si  he  Lajîcr 
»1er  älteste  Teil  und  allmählich  .Mittel|>unkt  einer  Ansiedelung,  ein«'r 
Sta<ll  ;feword<Mi,  odei'  war  die  trallische  Niederlassmiif  das  rrsprünjt- 
liche  und  hatte  die  yiali'ii  i uni-rln  Sladt  .-^paler  vorUberjîtïhemJ  oder 
dauernd  militäris<  he  Besal/uiiji  eriiahenV 

War  (las  erstere  der  Kall,  ïîo  uutfüste  .sich  «his  regelmässige  Vier- 
e(*k  des  l^agers  noch  irgendwie  feststellen  lassen.  Was  sich  jetzt  dem 
Aug«  als  Wall  7^igt,  entspricht  dieser  Fonn  nicht,  es  ist  eher  ein 
Vieleck  mit  sehr  nnglei<;hen  Seiteîi  und  Winkeln.  Im  Norden  hat  sich 
in  einer  geraden  Linie  von  200  m  die  steile  Böschun<f  um  deutlichsten 
<'rhalten.  In  dem  anstossendeu  breiten  Wiesenslrich  lässt  sich  no<*h 
der 'alte  (îralnTi  ci  keimen.  Einen  rechten  Winkel  jriebt  es  aber  an 
keiner  Stelle,  höchstens  im  Nordwesten.  Da.ss  ^\v<v  I  fUNvallung  den 
Uej<l  eines  Römerlajrers  bil«lcn  sollte,  das  ist  eirila*  Ii  ( turnt Vfjrlii-h. 

In  seinem  Innern  aber  hii'nt  der  Wall  iiiti  -  Mauci  wi  tk.  An 
einer  Stelle,  jtviiau  20  m  siidlich  vom  Kirchturm,  la^  rui  kleiner  Teil 
offen,  den  man  kurz  verlier  als  Steinbruch  benutzt  hatte.  Hier  wurde 
der  Erdboden  abgetragen  und  es  kam  der  Rest  eines  Voll  türm  es 

'/  De  la  ï>uuviigère;  S.  2U4;  lU-auli«Mi  i,  H  uiui  %\:  lluiiitet.  Nutu-e  U,  656, 
Aach  nseh  Benoit,  M(>m.  lorr.  XV,  10  war  De<'enipagi  une  station  militaire  im- 
portaale.  MsMon,  Joom.  lorr.  I,  M  nennt  es  ijeradezu  »castritm  romain*. 


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—   164  — 


zum  Vorschein,  dcstipn  innere  Seite  iti  ilei  lUAtv  von  fast  3  m  im-h 
trni  cThalleti  isl.  Der  jïanze  liau  i  ulilt-  aul  jrrossen  Oiiaflern  von  rotem  • 
V  i»^c:^on:s£Ui(lsteiü,  die  leider  bis  auf  einen  Kckstein  beseitigt  sind.  Auf 
ihnen  erhob  sich  ein  Viœck  und  auf  diesem  dn  Rondturm').  Die  Sleoip 
stammen  ausAvrioourt,  m  sind  mit  dem  Mörtel  und  kleinen  Ziefielsttk'kra 
fent  zusammengewachiien.  Die  Aussensleine  sind  glatt  behanen  und  .«w 
sind  en  gewesen,  aus  denen  dié  Franken  jene  drei  eigentOmlichen  Sfiiff 
herpestelll  haben.  Dieser  Turm  stammt  vermutiioh  aus  spät i  r,inischerZ6il. 
er  ist  keinenfalls  lieslandteil  eines  alt riinii sehen  Lagers  -  . 

Kino  Mauer,  <lie  difsen  Turin  mit  andereti  zu  beirîeii  Sriiee  vor- 
liiiiHleu  halte,  liess  sieh  nieht  linden,  alles  isl  bis  dicht  an  die  miieieii 
l>ken  des  Turmes  aljjicbrtnlien.  .\uf)\  liier  ist  alsfi  der  Zerslörungs- 
grad  ein  solcher,  dass  die  XachtrialMui^en  allein  Klarheit  nicht  bringen 
konnten.  AUei«  Bauern  aber  haben  mir  noch  fünf  andere  Plftl»*  be- 
zeichnet, auf  denen  Türme  gleicher  Art  entweder,  wie  sie  behaupten 
gesdien  zu  haben,  zur  Gewinnung  von  Steinen  mit  Pulver  in  die  TjoII 
gesprengt  sind  oder,  wenn  auch  in  Trümmern,  heute  noch  Meben. 
Von  diesen  Plätzen  liegen  zwei  im  Abstände  von  reichlich  60  m  vim 
einander  und  von  dem  freigelegten  westlich  vom  Südeingange 
Dorfes,  drei  (»sllich  in  nicht  ganz  40  m  Abstand.  Die  Bauern  erinnern 
sich  nicht,  in  den  andeien  'IVilen  flcs  Widle'-  je  etwas  dernriijrrs  be- 
fuerkt  zu  haben.  Dainil  stelil  in  V\  ifleispruch  Heauiieus  Angab* ,  itacli 
«ier  in  der  Nordwestecke  des  Walles  die  Fundamente  dreier  Tiinnc 
noch  vorhanden  ?.ein  niu.-^slt  ii,  von  denen  zwei  zu  Seilen  eines  .Sladl- 
tbores  —  er  meinte  mit  Unrecht  des  einzigen  —,  der  dritte,  Htarkere. 
etwas  weiter  rechts  sich  eriioben  hätten. 

Es  erschien  jedenfalls  notwendig,  den  Wall  noch  an  anderen  Stellen  zu 
durchstellen,  um  festzustellen,  ob  dieBefestigung  wirklidi  eine  onn^eicfaeflci. 

Im  fferbst  dieses  Jahres  ist  der  Versiii  Ii  im  Osten  gemacht,  an 
dem  Wege,  den  die  Kinheiinisehen  «chemin  des  Halleux  »  nennen,  in  den 
schmalen  Obstgärten  ties  Aekerers  (  ■.ollin,  des  l^ür^rermeisters  t^henel 
und  in  dem  südlieh  rui^tos-enden  Grundstück  des  S-hmiedes  HIais«'. 

Widireiu]  man  hiet  iiul  ilie  l  i  -tiaitf-innMev  o»ler  einen  Kestiings- 
lurm  zu  slossen  holTle,  trul  mau  ^au/.  unci  uurlcler  W<Mse  auf  eiu 
grosses  und  im  Vergleich  zu  den  sonstigen  Tarquinpoler  Kj'l'ahnmg«» 
gut  erhaltenes  römisches  Wohnhaus*). 

'(  n.iH  Viert'ck  inissit  an  di-r  orlijitU'npn  mneri-n  S<m(«  7,46.  der  ronde  TmI 
hat  i.'mcn  Halbmesser  v«in  .ö,5ü.  iTnf.  II.  8.i 

*)  Buaalieu  I,  23  setzt  mit  dem  ö.  iahrhundcrl  livn  Feslunfabcu  wohi  xu 
spät  an. 

»)  Tafel  Ii,  i. 


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—   165  - 


Hör  KslrichlMxii'ii  der  /iiniin  r  lic^'t  -  2'/?  ni  tinter  (Ipc  Ohor- 
fliichc  «U's  Wallen.  Vum-  ZinniH'i'  >iinl  bi.-^  ji  t/t  in  ilueiii  l  inlaiitï  iest- 
jX('?<t('llt  uikI  firiis.slenleils  l'reipeleiit.  Dio  MaiiiTn  .stehen  l—P/a  lu 
hofli  über  dem  Fussboden,  sie  führen  nach  Norden  wcâlwr,  im  Süden 
und  Osten  9Înd  sie  abgebrochen.  Kine  vom  Wege  •  des  Halletix  »  an 
d4  m  weil  nach  Nordosten  verfolgte  Maner  schloss  die  Wohnung  von 
der  Strasse  ab.  Die  Strasse,  die  wie  die  Mauer  jenen  Weg  schrftg 
diirchsdineidet}  ein  25  cm  starker  Danim  aus  kleinen  und  tnittel^rrossen 
Steinen,  liegt  einen  Meter  hdher  als  der  Estrich  und  zieht  sieh  un- 
milti'lbar  an  der  Maner  entlanii.  Zwischen  dieser  Anssenniauer  ^uv\ 
iUm\  WofMirfhunen  bf>1iiKiot  <ir'li  ein  (Inu'^r,  der  nach  Siidfn  îilhiiîililii-U 
hifiUT  vvir'i,  Ans  ilnn  liilut  keiuf  'rinn'  in  die  anslo-tiidcii  ZiiDiiirr. 
Kill  /Weiler  (îîitiû.  ilnn  <  rsfen  parallel,  Irennl  <irei  der  aurg<'(it'«;klt'n 
Zmuiier  von  ein^'c  lit  ilir  anderer.  Auri  beiden  Gänjien  jielangte  man 
in  nünllielier  Riehtun^  ui  >|irün^lieh  in  einen  grossen,  no<'ii  nicht  unter- 
suchten Raum,  vemiiitlich  einen  Hof,  aber  dte  Ausgänge  sind  spftler 
zugemauert 

Das  griisste  Zimmer  ist  V!t  ni  breit  und  fast  10  ni  lang.  Neben 
ihm  nac  h  dem  Hofe  zu  liegen  zwei  Zimmer,  von  denen  das  kleinere 

fin  Dnrchjrangszimmer  mit  einem  .Ausirantr  an  jeder  Seile  war.  Es 
ölTnele  sich  in  den  (lantr.  iti  den  Hof.  in  das  zweite  und  in  «las  «rrosse 
Ztmtncf  Alis  doin  letzten  lidircii  an  der  enl^rciifn^feselzlen  siidliehen 
Seile  zwei  schmale  Aus<;än^e  idjcr  zweishiligc  i  reppen  aus  Zief?el- 
stcmcn  lunab  in  zwei  liaume  nnt  jïestampftem  I.ehndnssboden.  Wenij^e 
Meter  weiter  liören  die  Mauern  auf.  Der  Vater  des  jetzigen  Besitzers  hai 
den  Garten  bis  dabin  durchgegraben  luid  die  Steine  iieraiisgesuchl,  alles 
nbrige  ist  dabei  zerschlagen.  Auf  der  anderen  Seite  des  (langes  ist 
er  mil  ««einer  zerstörenden  Arbeit  bis  in  die  gleiche  Höhe  vorgtwlrungen. 
Die  südöstliche  Ecke  des  hier  liegenden  vierten  Zimmers  fehlt  scthnn,  aber 
es  ist  von  ihm  gerade  noch  ueinijr  rorhanden,  um  seine  Masse,  etwas 
Uber  4  m  im  (ieviert,  zu  In^stimmen. 

Das  t:i"><-t  Zinuner  und  diese«  vierte  lie«sen  .«ich  heizen.  Die 
H e i z V o I  1  i I  Ii  hl  11  i^e ?i  der  ftön«  i  \\;in'n  in  den  kalten  (îejrenden  im 
Norden  <lci  Alpcii  anders  als  iti  li;ilit'ii,  aber  auch  ?an/  ander.'*,  als 
wir  sie  Irulicr  gewohnt  waren.  Mit  Zentral-  und  Ijuliltei/unti  sind  wir 
ihnen  allerdings  wieder  näher  gekommen.  Die  Horner  hatten  nftmlicli 
die  Ofen  draussen  imd  erwfirmten  die  Luft  im  Zimmer  mittelbar,  in> 
dem  sie  die  Ofenhitze  durch  Hohlräume  unter  dem  Fi»sboden  und 
hinter  den  W&nden  entfamg  leiteten.  Zu  dem  Zweck  konnten  sie  na- 
IQrlich  nicht  wie  wir  Dielen  aus  Holz  verwenden,  in  den  HSusem  der 


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—   156  — 


VüiiR'hnion  pflei^loii  w  oiniije  ZiniuuT  mit  Mü.'^aikfus<b(Kleii  geschniüt  kl 
zn  HPin,  das  Gewôluiliche  aber  vrar  ein  Ziegelestrich,  der  vregen  des 
Holilmiiinei$  darunter  voh  Pfeilern  gestiktzt  werden  mnsste.  In  dem 
Tçrqiiinpoler  Hause  waren  diette  aus  acht  bis«  zehn  kleinen  viereckigen 
Ziegelsteinen,  34  cm  von  einander  entfernt,  auf  dem  unteren  Estricb 
anfjî<'l)au(.  Auf  jedem  IMViU'r  lag  ein  g^ö^:sf'^e^  Ziejrel.  auf  jo  vier 
à*l'eilern  eine  «ianz  grasse  Pia  lie  von  48  cm  im  (ieviert.  Dies*«  olxTste 
f«it.'o  von  Zipuf'l"  schloss  den  f^jlilraum  vollsländi«^  ab  un«i  trujr  zn- 
,jl<'ii  li  ili  ii  (il)t  ii  it  Zif|î«'l(vslr!ch.  <]vr  aus  zwoi  7  cm  starken  Scliirlilon. 
l  iiiri  wi  i^-cn  iiihl  nun  iViIücIh'h,  licsland.  Diesen  jranz  ans  /ie<:plii 
liei}îe^lelll»  ii  liuliljaum,  «iewiihnlicli  mit  einem  jirieeliisrlicn  \Vf»rt  Hypo- 
kau8t  genannt,  dun-hdrang  die  toih  Ofen  kommende  Glut,  um  nach 
Erwärmung  des  Fussbodens  einen  Abzug  durf*h  röhrenartige  Gänge 
hinter  den  Wünden  nach  oben  zu  linden.  Hierbei  kamen  in  den  nörd- 
lichen Gebenden  eigentümliche  vierkantige  Hohlziegel  (tubuli)  zur  Ver- 
wendung. Ihre  vier  Langseit en  haben  dünne  Wände,  die  beiden  kleinen 
Seiten  obfn  und  untfn  sind  offen.  Waren  nun  diette  Zi^el  zwischen 
Aluuer  nnil  Wand  zu  Höbren  auljresfbicbtet,  so  zojj  dunb  sie  wir 
dnrrli  einen  Si-ftornstein  die  bei-:^e  Ijift  naeh  oIhmi  ;ifi.  Vie|(^  f'oilieii 
konni^-u  sirli  n<  |ini»;inand^'r  «'ilit  hen,  oft  di<'  pan/r  W  aini  . 'itliinj:- 
Dmeli  kleine  viti»»  kifre  Liteber,  die  sieb  in  der  Mitlt  d»r  sriiiiialeti 
.Seilenwände  belinden,  jjab  dami  flie  eine  der  anderen  Ueihe  Waruu- 
ab.  In  Tar(iuinpol  wurden  durch  Je  vier  solcher  Reihen  nur  die 
Ecken  der  beiden  Zimmer  erwftrmt.  In  drei  Ecken  hatten  noch  16  Hohl- 
zi^ei,  je  vier  Übereinander,  ihren  alten  Platz  behauptet.  Von  den 
vier  Reihen  standen  nur  die  beiden  inneren  in  'der  Ecke  Melbsl  mit 
dem  geheizten  Kaum  unter  dem  Kstrieh  in  unnn'tlelhaier  Verbiudiuv« 
nur  si«'  waren  wie  dieser  von  Kuss  j^eschwärzt,  aber  tlureh  die  kleinen 
Seileniöeher  lîelaujite  die  warme  Luit  auch  in  die  äusseren  l{eilien,  (ii»' 
also  niehl  wie  die  minieren  /njrlei'  h  für  den  Abznjr.  sondern  nur  Inr 
die  Krwiinnung  dienten.  Kbcnsu  wie  die  Wand  wurde  hier  au<  h  der 
Kstrit  h  vu'der  ganz  noch  gleielnnässijr  erwärmt.  Die  Mitti«  des  ;irosseii 
Zimmers  bt  gar  nicht  unterpfeilert,  ?;ie  liegt  auf  Sehult  luid  Lehm,  die 
sndliche  Seite  durdusieht  nur  ein  Kanal  und  audi  den  Hohlraum  teilen 
Quermauem  in  mehrere  Abteilungen.  Die  Luft  im  Zimmer  war  abo 
nicht  überall  gleich.  War  ee  auf  der  einen  Seile  zu  warm  geworden, 
so  konnte  man  sich  auf  die  andere  znri'iek>dehen. 

Derartijîe  Ileizvorkehruntren  sind  srhon  an  anderen  Orten,  be- 
:<onders  oft  in  Villen,  aufgefunden  und  auch  dun-b  Abbildiin;ien  ver- 
andchaulieht.  in  Xarquinpol  liegen  »ie  zur  Zeil  offen,  es  bietet  iMi 


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I 


—   157  — 

Uuie»  daher  eine  luqucme  fielejîenheil,  sie  selbst  zu  be!>ichügeii  luul 
zu  iint(Ȋncheii.  Der  Estrich  ist  niif  der  Westi^ile  nicht  mehr  vor- 
handen, die  eingestürzte  Wand  hat  ihn  bis  zu  einer  Qiiermauer  zer- 
schlagen, aber  nber  ÖO  Pfeiler,  einige  noch  mit  allen  Ziegeln  aufein- 
ander, rand  hier  freigelegt.  An  der  gegenüberliegenden  Seite  ist  der 
obere  Fiissbndeii  ihh  Ii  jrni  erhiilteii.  Man  kann  in  den  Hohlraum  hin- 
einsehen und  die  rordensten  I  Teiler  erkennen.  Ahnlirh  verhfill  e;:  mch 
bei  «lein  kleineren  Zimmer  auf  der  anderen  Seite  des  (iaiiiies. 

nie  Ofr-n  -iitfl  rinil)  m<'h\  nitf^odcckt,  sie  werden  in  dfin  (Isni'/c 
/.w  IX  In  n  iM  itlrii  /aniitieiri  /u  sui-hen  st'in.  Kine  von  Zickeln  uiuraluntj' 
Maut  liUtiiuitjd.  dun  h  die  in  den  Kaum  unter  dem  kleineren  Ziiniuer 
die  wanne  Lufl  eiii}>eltihrl  werderj  kuiuite,  isl  gefunden. 

Wie  :<ehr  die  Bewohner  des  llause»  besorgt  waren,  sieh  gegen 
die  Kälte  zu  sdiûtzen,  iftsst  sich  ganz  deutlich  an  einem  Umbau  er- 
kennen, der  mil  dem  Hause  vorgenommen  ist.  Dass  die  beiden  Gänge 
an  der  Nordseite  später  zngemaueii  sind,  ist  schon  gesagt.  Die  Ab- 
schlussmauer  des  einen  bildeten  zwei  Wände  aus  Zi^elateinen,  die 
mit  Schult  ausgefüllt  und  nut  Stu<  k  verput/t  waren,  die  andere  ist 
re^relrecht  aus  Kalksleinen  aufjjeführt.  Dieht  neben  der  letzteren  ist  in 
•.'h'icher  Woiso  oiiH'  driltf'  Thiir,  dif^  -ifli  nrnh  Norden  in  flon  Hof 
öffnete,  nachtrajrli*  !»  zugemauert,  und  nocli  an  einer  vierten  Steile  iun<l 
sich  eine  solche  Zwischenmauer.  Noch  deutlirhere  Spuren  des  l'm- 
biiues  zeijïlen  sieh  in  den  beiden  Zimmern  mit  Heizvorrithlung.  In 
dem  grossen  ist  diese  durch  einen  Kanal  erweitert  wordeJi,  der  in  die 
SQdostecke  fuhrt.  Das  ergiebt  sich  mit  Sicherheit  daraus,  dass  die 
vier  Hohlziegelreihen  dieser  Ecke  nicht  wie  sonst  an  die  rohe  Mauer, 
sondern  an  den  bunten  Stuck,  ^r  die  Wund  des  Zimmer?  iichmückt, 
angelehnt  sind.  Hier  stand  also  aidänjflicli  kein  solcher  Schornslein. 
Iii  dem  kleinen  Ziinmer  aber  ist  die  Veränderung  am  auffallendsten. 
Es  irehl  nämlich  der  farbijre  Stuck  hinal»  I  i-  niif  den  unteren  Estrich 
und  —  w;h  »|pr  sicherste  Heweis  ist  —  ei  liii'lcf  -irli  ;ui  <\i-r  ni'ird- 
lichen  \\  ;i!til  aii<  Ii  da,  wo  sie  von  der  i-echtwiakcli^  ali.^^^*.-^^»■lnlel)  (»sl- 
lichen  Muuci  i^cdeekt  ist,  und  «jinjf  über  diese  hinaus.  Dies  isl  also 
eine  später  hineingebaule  Quermauer,  uns  tünem  grosseren  rechteckigen 
Zimmer  sind  zw«  kleinere  quadratische  gemacht  worden  und  das 
eine  von  ihnen  hat  eine  Heizvorrichtung  erhalten. 

Der  erwähnte  Stuck  findet  sich  in  allen  Zimmern.  Er  ist  bis 
zu  10  cm  stark  und  besteht  aus  inmier  feiner  werdenden  Schiebten, 
von  denen  die  frröbstp  auf  die  Mauer  «jestrichen  und  die  feinste,  eine 
reine  Gipss<chicht,  in  nassem  Zustande  mil  Wasserfarben  bemalt  i.Hl. 


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—  168  — 


Mb  ist  also  Krest  oinaleret  \vi<^  in  F^<niijM>ji.  Den  uiihTcn  Teil  dei  Waud 
nitntnt  ein  weinser  oder  miw  oder  gelber  Sockel  ein,  der  durch  wok- 
rechte  Streifen  gegliedert  wird.  Darüber  war  die  Wand  in  Felder  gf- 
teilt,  fleren  Mitte  vielleieht  ein  kleines  Bild  »elmittiikle.  Die  ÄbwK-hüelonst 
in  der  Zeichnung  und  die  Manniidftltigkeit  der  Farben  hat  ftlr  UDüemi 
(M'scliiiiack  etwas  Annalli^cs.  So  tilciciit  in  dein  kleinen  Zimmer  keior 
Keke  der  anderen,  kein  Fol»!  dem  anderen,  und  alle  Karben  koiniiiHi 
vor,  aneh  in  verschiedenen  Tonen,  mil  Ausnalnne  von  Srhwarz.  Di«' 
KarVu'n  ludten  -iffi  in  der  leiK  lilen  Kide  irnt  tr<'lisiHen.  ihren  (llan/.  alw 
leider  verloi-en,  sobald  Sonne  and  Lnft  den  Stuck  anstrockiiolen.  .An 
i'inigen  Slellen  sass  dieser  noch  mehrere  Meier  lanjr  nnd  einen  NfHn 
hoeU  über  dem  Fuîisbuden  fest  uii  der  Mauer,  und  zwiu'  iiiilil  nur  iu 
den  vier  be»pr<M!henen  Zininieru,  sondeni  aiK^i  an  den  Wänden  jpu- 
Heitü  den  mittleren  (langen  und  in  besonders  itroMoen  StQekni  ao  der 
fireigelegten  langen  Wand  des  Hofrauines.  Aber  auch  von  der  Malnri 
auf  den  eingestürzten  oberen  Wandteilen  haben  viele  mehr  oder  weniger 
kleine  Slncke  ans  dem  Selndl  der  Mauern  durch  Wejrräumen  der 
hSteine  und  »inn  h  vorsichtiges  Abkratzen  jsereltet  worden  können.  Sir 
jreb(Mi,  wie  die  lleihe  di  i  vorliejjenden  in  natiirlielier  (innsc  lier^'*^ 
sfc!lf(»n  Abbildunj^en  lluien  zei;ïen  winl.  ein  sein  Initilos  iiild.  Ks  ?iii(l 
nullit  Jünger  einer  höheren  Ktnisf  "'-«  n.  'Ii«'  liiti  th;iti;^  wm-n. 
Schablonenmassijr,  rasch  und  llnclili^  .-.tnd  die  Linien  und  Tiaïklc,  div 
Hogen  und  Vierecke,  die  HUilter  nnd  üruamente  hiujteworfeii.  Dt* 
Dreiblatt  ixt  in  schmalen,  die  PeMer  umgebenden  Streifen  viel  zur 
Anwendung  gekommen,  bald  rot,  bald  grOn,  bald  gelb.  Immer  erkennt 
man  deutlieh,  wie  der  Maler  zuerst  das  mittlere,  dann  das  linke  und 
zuletzt  das  rechte  Blatt  mit  eiligem  Pinselstrieh  aufgesetzt  liai.  In  dem 
^'rossïMi  Zimmer  ist  in  citent innlieheni  (lemisch  Kot  mit  (Iriui  in  spitzen 
Winkeln  und  Blau  mit  (leib  in  aul-  nnd  abwojïenden  lländeni  ver- 
wendof  worden,  abj'r  die  klein«M)  Hnicli-ttii  kf*  criiifV/hclioir  nicht  liii' 
llei-stclliiii;i  «»ines  «iritsseren  Feldes.  Am  wnnii-i^'n  bunt  scheint  da» 
reehlecki|£i'  /.imiiK'r  daneben  ans<reslatlet  ijc\vc>cn  zu  .»ein,  es  /eii-'t 
grauen  l'nteijiiund  nul  sciunalen  gelben  nnd  grimen  Streifen.  Dem 
weissen  Kalkbewurf  der  Gänge  ist  durch  rote  Killen  in  der  Fomi  rnw4- 
ni&sslg  bebaucner  Steine  ein  einfacher  Schmuck  gegeben. 

An  der  Mauer  des  grossen  Kaumes  entlang  ist  quer  durch  den 
Wall  nach  dem  Wai*Her  zu  weiter  gegraben  worden.  Sie  endigt  nnt 
einem  Thor,  dessen  Schwelle  z^ei  mächtige»  rote  Sandsleinplalten 
bilden.  Von  dem  vorderen  Pfosten  steht  noch  der  imterste  Stein  iinl^ 
semem  Platz,  der  andere  Pfosten  ist  bis  auf  einige  Splitter  fgm  ve^ 


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—  1Ô9  — 


sthwuiuleii  M.  Wir  Ih  linden  uns  hier  nahe  un  der  äusseren  Höschunir 
des  Walles  in  deiu  eingestürzten  Schutt  des  Hauses,  25  ni  vom  See 
entfernt,  3  in  übei-  seinem  Wasserspiegel. 

Wie  ist  das  Hatts  unter  diesen  Wall  gekommen,  wer* 
bat  es  zerstört?  Brandspuren  xeigten  sidi  überall,  Hoisskohle  in  grossen 
Stücken,  zersprungenes  und  gekrümmtes  Fensterglas,  berusste  Wftnde, 
geschwärzte  Steine  imd  Dachziegel  waren  sichere  Anzeichen  dafßr,  dass 
Feuer  bei  der  Zerstörung  OTlty[«>wirkt  halte.  Aber  es  sin«!  rncht  wie 
auf  den  anderen  Anstirahnngsplätzen  Teile  mit  verbrannter  (Jeräte  «re- 
ftindon.  Ausst^r  Näiteln.  die  in  den  Halkt-ii  und  in»  OH^Ite  '/fressen 
lialK'ti.  i,~t  ptn  verbo<r(^ner  GrilTel  aus  gelblichem  lîrz  Kin/iuc 
wt'^en,  was  dvr  S<  hntt  herausgegeben  hat;  kein  W<  t  k/.<ii;i,  keine 
Münze,  nielil  einmal  eine  Tt)pfscherbe  ist  unter  den  Trümmern  lier- 
vorgczogen.  Gründlich  also  ist  dm  Haus  vor  seiner  gftnzlichen  Zer- 
störong  ausgeräumt  worden.  So  plündert  kein  Feind.  Er  mordet, 
brennt  und  raubt,  aber  was  (Hr  ihn  wertlos  »t;  was  er  in  seiner  Wut 
jsersehlagen  hat,  lässt  er  zurück,  Bruchstücke  und  Scherben  nimmt  er 
nicht  mit  sich.  Nur  der  eigene  Bewohner  kann  das  Haus  ausgeräumt 
iiaben.  der  vor  der  Vernichtung  schlitzen  wollte,  was  er  forttrug.  Erst 
nachdem  das  geschehen,  sind  die  Mauern  eingestürzt.  Die  Slfiru'.  »u>c!i 
br>d(>ckt  fnit  dem  bunif'n  Stu<  k.  Ingen  so,  wie  sie  im  Sturz  zu  Hoden 
gc-i-lilriiiirri  Hilf!  iiberciiiaadcrgeschoben  waren.  \'ni  tins  bat  «Uesen 
Schult  uii  laaiid  dtnvliw  iilill.  Die  Mauern  sind  ubci  niclit  liem  Erd- 
boden glei(;hgemuchl.  man  hat  sie  bis  zu  einer  besliuimten  Höhe  stehen 
lassen,  um  sie  als  Kern  für  einen  darüber  zu  errichtenden  W^all  zu 
verwenden.  Zwischen  dem  Brand  des  Hauses  und  der  Erricbtimg 
dieses  Walles  sind  nicht  Jahrhunderte  verstrichen,  in  denen  Wind  und 
Wetter  ihr  Spiel  hätten  zwischen  den  öden  Wänden  treiben  kotmen. 
Denn  die  Fmlx  ii  der  Wandmaleiei  waren  noch  ziemlich  frisch,  nicht 
lange  sind  sie  dem  Kinflus.s  .In  Witterung  ausgesetzt  gewesen.  Die 
den  Wall  errichtofpn.  waren  Am»  nicht  gajiz  andere  !\!rns(  hçti,  al-  die 
das  Haus  bewohnten.    Waren  diese«  Römer,  so  waren  jenes  nicht 

'i  Dil"  Kri'issPfp  der  m-hr  hiöcklig  -rcwordtMien  Sandsleinplallcn  ini--<t  IM  (  tu 
in  lîof  Länge.  HOV't  in  der  Itreilo  und  2n  in  der  llt'die,  die  andere  ist  59  cm  lan^'. 
Nacii  der  äusseren  Seite  iiin  liaben  beide  Platten  einen  Streifen,  der  um  2  cm 
die  Flflclw  d«a  Steines  Oberrngt  und  llVi  cm  breit  ist,  tat  ihn  scbliesst  sich  ein 
ebiMis.»  breiter  aljer  10  cm  niedrigerer  Absatz.  Der  unterste  Stein  des  I*fi»stens 
reicht  nur  bis  an  diesen  iuissereii  Al>satz,  er  ist  ♦»!  cm  breit,  30  lanj»,  82  liorli, 
nach  der  inneren  Seile  greift  die  anslossende  (iO  cm  breite  Mauer  um  5  cm  über. 
In  unmittelbarer  Nftke  wnrde  eine  grosse  eiserne  Ktunmer  gefunden,  die  irgend- 
wie bei  dem  Thflrversctüuss  gedient  zu  haben  scheint. 


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—    160  — 


Franken.  Zur  röniiM>heii  Zeit  haben  miiitfirische  Befehlshaber  oder 
die  eigenen  städlisehen  Behörden  die  Anordming  getroffen,  dasn  diewr 

Srhiii/wall  iuiltrcworfcii  w^td«».  Wo«  der  ßefef^tigungslinie  im  Wege 
»fand,  wurde  riicksichlslus  dei-  Vorniclitmij;  preis«rej;ebeu.  E«  inag  na«li 
oii)('iii  feiiidlif  lieii  Aii*rrilf.  der  mit  der  Einüselicnnitr  neccmpajris  ondijrte.  «Ici 
Entschliis^  <rf.f'a>.yt  -;(«in.  den  Ort  in  kleinfneiii  rmtan<re  wieder  înifTrnhnnr'n 
Mim  jrab  dir  zu  w  cit  miil  /u  tid  lir^ieiiiieii  Sladlleile.  die  jetzt  derSm-  Ucdci  kt. 
auf  und  hej^chiiuikle  si<  h  aul  det»  siidlielieii  Teil  der  lienti«^en  Halbinsel. 

Noch  ein  anderer  Umstand  Lsl  wichtig.  Der  W  all  über  dem 
Hause  Ist  in  grasser  Eile  aufgescbiUtet  worden.  Das  beweist  die  rest- 
lose Verwendung  Ton  Werksteinen,  Schwellen  und  SftulenstQcken. 
Unter  ihnen  fand  sich  audi  die  abgesprengte  Seite  eines  grossen  Ka> 
|Ht&ls,  das  genau  dem  Weihbecken  in  Oberlinder  entspricht  und  damil 
deaaen  Herkunft  an»  Tarquinpol  sichert*).   Diese  Steine  müssen  mit 


•i  Das  Weilibeclcen  in  Oberlinder  ist  im  Journal  lorr.  I,  18f>3.  96.  AWt 
Taf..  1,  ?,  von  ^laäüUD  besprochun,  Kraus  hat  es  übersichen.  Es  steht,  zur  Zeit 
unbenutzt,  in  der  Kirche  rechts  vom  Eii^ang.  Rs  ist  ein  Kapitftl,  das  drei  Reihen 
je  arbl  aufiectilsleliender  und  an  der  Spitze  umgcbojjener  Mlätter  zeij;t,  die  von 
der  figentlichen  Akantbusform  sclioii  selir  altweictien.  Die  weit  vorsprinjrendeii 
Teile  sind  meist  abgcstussen,  im  übrigen  aber  hat  sich  der  Kalkslem  von  Tiucry 
gut  gehalten.  Das  KapitKl  hat  in  seinem  jetzigen  Znslande  oben  einen  Dnrrb- 
üK'sser  von  91  cm.  der  Hals  der  glatten  Säule  einen  solchen  von  tU>  cm;  der 
tranze  Stein  ist  95'  »  cm  hoch,  davon  koimncn  auf  das  Kapital  T'i'  f.  auf  Itm^c 
und  Hals  21)  (  in.  Das  im  Wall  aus^egrab«'nf  Muck  ist  etwa  nur  der  vierte 
Teil,  zeigt  aber  alle  drei  lilfltlerreiben.  Daneben  sind  auch  einige  ziemlich  groue 
Stttcke  des  Sftulenfichaftes  und  kleinere  des  Kapitals  •sertin  l«  ti.  ahgesprungene 
Teile  der  vorrajrenden  ni  illcrspitzen.    Vtil.  S.  Iii0*i.  Taf.  III,  10.' 

Was  öunsl  an  Steinen  im  Walle  lag.  könnte  aus  dem  llaui>e  selbst  stammen. 
Die  Saulentrommeln  sind  vielleicht  dem  grossen  Hofraum  entnommen.  Der  ver^ 
schiedene  Durchmesser  liisst  auf  zwei  Säulenreihen  übercinandiK  achliesseo-  Eine 
Sandsleinschwelle  fehlt  in  der  Tt  iir  zwischen  dem  kleinen  und  trrossen  Zimmer, 
die  Schwellen  aus  Ziegelstein  sind  an  ihrem  IMalz  verblieben.  So  liegt  eiuZiegi  l 
von  62  cm  im  Geviert  in  der  Milte  des  Eingangs  aas  dem  Hof  in  das  kMne 
Zimmer.  Zic^H»!  um  iU-m  grossen  Zimmer  aber  scheinen  von  ihrem  Platz  eniferni 
und  zu  einer  reuer-stelle  v^rwendt'l  /tisein,  die  vielleicht  w  ;"i1ir>'nd  fier  Aiifschülluni 
des  Walles  zur  vorübergeiiend<!n  lienutzung  in  dem  grauen  Zimmer  eingerichtet 
wurde.  Vier  Ziegel  von  98  cm  im  Geviert  sind  nimlicli  an  der  einen  :>chmal- 
wan<i  neben  der  Thür  auf  den  Kslrich  gelegt.  Auf  diesem  Viereck  erhob  skh 
.">0  cm  hoch  ein  Ziegelaufsatz  mit  zwei  vorstehenden  Fi  kt  n  innen  alisteranilet 
und  von  Hau«  h  geschwärzt.  Lange  i:,!  diese  einfaciie  Keuerstelle  nicht  benutzt, 
denn  die  Wand  darQber  zeigt  ihre  «^rauc  Farbe  ohne  jeden  Rass.  Der  Aufsatz 
ist  aus  Ziegeln  gebaut,  die  22  cm  lang  und  12  breit  sind.  Ziegel  genau  derselben 
Form  und  (irösse  schhessrn  den  Heizraum  unter  dem  grossen  Ziirnrter  rnc  Ii  den 
Wänden  zu  ab.    Diu  anderen  vier  Ziegel  eutsprei'b«a  den  Platten,  die  zunaclu4 


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«lein  S<-hMtl  in  »It'ii  Oauiin  «rebraclit  soin,  tun  ihm  ^trOssere  Festigkeit 
■/M  ?f'hfn.  Abel"  sie  liegen  hier  und  fh\  /crsfront  :  wie  sie  fjeraiige- 
schieppt  waren,  so  wurden  sie  auch  InDcingeworlcii.  von  zwer-knifisei'^ror 
Vertpilnn«r  ist  nichts  /u  merket).  \m  zwei  Sjiiilcnli oniniclii  inuciien 
inerkwünligerweise  eine  Aiisuahinc,  iiujcii  liut  man  einen  beslimmfen 
Fktz  angewiesen.  Die  eine  «ierselben  mit  einem  Diirehnie^ser  von 
54  oni  steht  nflinlich  lotrecht  auf  der  Mauer  des  lileinen  Zimmers 
Qlier  einer  diSnnen  Ziegelmehlschicht,  die  den  Schutt  an  jener  Stelle 
irleichtnftsitig  bedeckt,  die  zweite  mit  einem  Durchmeäsfer  von  40  cm 
Acht  einen  Met<>r  davon  entfernt.  Auf  die5;e  Sftolentrommeln  stie»» 
man  beim  Anfang  der  Arbeit  zu  allererst  und  zwar  schon  25  cm  unter 
der  Rasenfläche  des  Obstgartens.  Unmittelbar  neben  ihnen  erhebt  sich, 
so  scheint  es  we?iig>feti<.  der  Rest  eines  Hnndturmes,  dem  als  (inmd- 
lage  die  iJingsmauern  des  (iaiigi  >  und  der  zwischen  und  an  ihnen 
aufgehäufte  Schult  gedient  haben.  Die  Rundung,  etwa  4  m  lang  er- 
halten, zeigt  dieselbe  Kreislinie  wie  der  Turm  im  Süden  der  Kin  he, 
aber  sie  ist  lange  nicht  so  feM  gefiigi.  Fünf  bis  sechs  Lagen  grosser 
Kalksteine  sind  innen  gar  nicht,  aussen  mit  schlechtem  Mörtel  gebun- 
den. Dass  diese  Befestigung  eilig  hergestellt  ist,  daran  Iftsst  sich  also 
gewiss  nicht  zweifeln.  Der  G^ensatz  ist  gross,  im  Süden  eine  starke 
Mauer  mit  gewaltigen  TQrmen  aus  regelrecht  behauenen  Steinen,  hier 
nber  einem  niedergerisseneu  Hause  ein  Wall  aus  Schutt  und  Säulen* 
Irtimnii  rn. 

Kann  die  Eile,  nut  der  der  Wall  aiilVrlalncfi  ist.  nur  den  fincn 
(Trund  geiiabl  haben,  dass  die  Fuiclit  vor  cmcr  neuen  Ki  i(  j:-<it'rahr 
die  Arbeit  besclilcuuijilc,  su  lassen  sich  für  diu  Yerscbietlenlieil  der 
Befestigung  auch  verschiedene  Erklärungen  denken.  Entweder  war 
man  mit  dem  Mauerbau  noch  nicht  fertig,  als  der  Krieg  wieder  aus- 
brach, und  um  sich  vor  einem  plötzlichen  Oberfall  wenigstens  einiger- 
iiiasaen  zu  sdifltzen,  vollendete  man  so  rasch  als  möglich  die  Befestigung, 
indem  man  einen  Wall  aufwarf,  wo  eigentlich  eine  Mauer  beabsichtigt 
war,  oder  es  hat  im  Plan  gelegen,  man  nuisste  dem  Süden  den 
stärksten  Schutz  geben,  weil  sich  dort  die  schwächste  Seile  der  Vcr- 
leidiguntr  befand.  Hei  «len  leichtefi,  wellenf<>rmigen  Krhehunireu  des 
Hodens  in  diesem  dciände  ist  der  zweite  Fall  inw  denkbar  unter  der 

tiher  den  Pfeilern  li<'};«'n.  Die  Zie'^4'l  dicser  l'feilei-  messen  l>ei  einer  Dicke  von 
4  cm  17^20  cm  im  Uevietl.  «lie  jçaiiy.  |i,i-«ii>!jea  l'laUea  48  cm.  Zu  den  ^uer- 
inauem  sind  Ziegel  benutzt  von  34  cm  Lflnfp  und  85  cm  Breite.  Auch  die  Maskp 
der  Hohlziegel  möüen  liier  anKe;{el)en  «erden:  die  Hn-ite  iUt  Selimalseite  s<liw;inkl 
zwischen  H  und  lO'/t,  die  dur  Hrcil^cite  zwischen  17—29  cni,  die  llölte  zwischen 
2^—20  cua. 

11 


—  162  - 


Voran«>-<'i/iiti«ï,  «lass  schon  din  R'iîner  den  W't'ilici  ;i<  ltildol  itnH  m't 
M'UH'in  W  asser  droi  Soitpn  von  Dctcnipa^i  gcgitii  vinvn  uiit-i  uiirlcicü 
Augrüf  gcisicliert  huln*ii.  An  difse  Möglidikeit  scUeinl  weder  Beaulieii 
no{*h  Anoelon  gedacht  m  haben,  für  aiu^^chloiiflen  halte  ich  fâe  nn'bl. 
Es  8pricht  sogar  ein  auflkUender  Umstand  dafttr. 

Die  Römerstrasse  macht  nämlich  in  dem  Seearme  zwischen 
dem  Dorfe  und  der  Insel  LafoUe  und  ebenso  in  der  öRtlichen  Baeht 
einen  stumpfen,  nach  Norden  geölTnelen  Winkel.  Warum  V  Hi  kannt  hA, 
dass  die  Römer,  wo  es  irgend  mcigü^li  war,  trotz  Bodeneihebungfii 
und  Senkungen  iliNî  Strassen  în  »erader  I.inie  zo<r(>n.  Von  der  HöIm' 
des  Miililliarfhvnlde«  boi  dem  P'orsthaus  Hifit  uinl  auf  der  {ie|;eniib<T- 
lir^ciMlcii  Seite  voll  (ietJi  Kande  des  Morsagwaldes  übersif^hi  tiiaii 
l  ari|uui()«»l  und  die  lîan/e  Tmjïebunj;.  Der  Strasse  die  gera*it-  Hi»  tiumj£ 
zu  geben  war  hier  da»  Natürliebe,  die  K^hroalen  Bachläut'e  bildeten 
kein  Hindernis.  Aber  gerade  an  diesen  befinden  sich  die  Winkel  War 
nun  das  Wasser  von  den  Römern  zum  Schutze  von  Deoempagi  bi« 
dahin  gestaut,  so  musste  es  an  dies^  tiefsten  Stellen  am  weitesten 
vordringen,  und  es  musste  also  die  Strasse,  die  im  Süden  den  W«her 
dammartior  emschloss,  bier  jene  Winkel  bilden.  Dann  war  für  die  neu 
entstandene  Halbinsel  nur  auf  der  einzigen  zu  Lande  angreifbaren 
Seite  eine  starke  Maiir!*  nütiir. 

Dit'-i  Aiuialune  sel/l  nutürlieb  voraus,  dass  auch  uu  ih-m  Welir 
in  .\it;d<;i  ünder  eine  Vt'rteidiurung  eingerichtet  war.  Sie  uiiic  an  der 
Stelle  zu  suehen,  wo  jetzt  das  feste  Haus  des  Dr.  Hailly  slelil,  das  die 
stémemen  W  appenschilder  als  alten  herzoglich  lothringischen  Ban  hin- 
reichend kennzeichnen. 

Ëine  dritte  Befestigung  könnte  auf  dem  Römerberg  an- 
genommen werden.  Wenn  nämlich  je  eine  regelmässige  rûniisc4ie 
Truppe  in  dieser  liegend  stand,  so  halte  sie  dort  ihr  festes  Lager. 
In  Decempagi  ist  bi»  jetzt  auch  nicht  das  Geringste  gefunden,  was 
iirif  eine  römische  Besatzung  in  Her  Stadl  bin'/ewiesen  hritle.  Vor 
dem  vierten  .Tain  Iniiidert  ist  überhaui>l  «  inr  \'(  i  Ictrunt?  von  Trupjwn 
liierher  ausist  .^elilosM-n.  Wohl  Hesse  es  sich  denken,  dass  nach  dem 
Verlust  des  Limes  und  der  Hheingrenze  in  der  neuen  Verteidigiuigs- 
linie  Decempagi  als  Stützpunkt  auf  der  Strasse  nach  Aigenloratnm 
ausersehen  worden  ist.  Nachgegraben  hat  man  auf  dem  Rj^nerberg 
noch  nicht.  Wo  es  geschehen  mfteste,  crgiebt  »ich  aus  der  Bodeii- 
beschafTenheit  von  selbst.  Die  Höbe,  die  von  den  Leuten  «chAlcau  de 
!>(  IIIIII  hl  Ig»  genannt  wird,  käme  allein  in  Frage').   Von  dem  alten 

*;  B«auliea  I,  26. 


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—  168  — 


Warftiirni,  ilom  jetzigen  Kii'  lilurm  von  Tarfjtiinpnl.  fier  mit  10  m  über 
dem  \Va.s?^(T--i)if^'jp|  jroiiaii  auf  fioîii  höchsten  l'imkte  dci  Halbinsel  steht, 
konnte  nmu  |je({üeni  Zeiclien  mit  der  Hcsal/.uiitz  am  Wehr  nnd  anf 
den)  Rümerberg  wechseln.  Zu  friedliclit  u  ZeiUii  mochte  das  ganze 
Gelände  zwischen  den  Höhen  beackert  werden,  drohte  aber  der  Krieg, 
80  wurde  das  Weltr  geschlosseD.  Bis  das  Wasser  dann  die  Stadt 
erreichte,  verging  in  trockenen  Jahren  eine  geraume  Zeit.  In  solcheni 
Falte  mag  es  notwendig  «whienen  sein,  in  Eile  die  Umwallung  zu 
rerlftngem 

Doch  betone  ich  ausdrü<;k1ich,  das$  wir  ims  mit  der  Annahme, 
schon  die  Römer  liütten  das  Wasser  bei  Niederlinder  gestaut,  wieder 
auf  don  srhwanken  Roden  'gewagter  Vermutunjrcn  hc/phen  haben.  Die 
Kuil-ctzuiiii  der  Ausjrml Minsen  kann  zu  einciii  ^'aii/.  aiulficii  Kr^clxiis 
Jntiren,  .mc  kann  freili«  Ii  anuli  eine  Restaligung  biingen.  \\ Ciui  die 
Vorau-ssetzung  iiHiiilicb  riclitig  ist,  so  mnss  sich  im  nächsten  Jahre, 
wenn  der  Weüier  wieder  ti-ockeji  liegt,  in  dem  Arme  zwischen  Liafoli« 
und  dem  westlichen  Ufer  ein  dritter  Slrassenwinkel  und  es  muss  sich 
etvras  weiter  nürdii<*Ji  wenigstens  eine  Spur  der  älteren  Strasse  finden 
lassen,  die  vor  der  Bildung  des  Weihers  in  gerader  Linie  durch  den 
Gmnd  geführt  hat"). 

Einiice  sichere  Ergebnisse  sind  aber  auch  durdi  die  bis» 
herigen  Ausgrabungen  gewonnen.  I>ecempagi  ist  eine  gallische  ^'ieder- 

>i  Einer  su  frülien  liildiing  dt'»  Weihers  widerspriclil  nicht  die  mittel- 
ailerliche  Anlajic  einer  Soline  zwisrlien  Tarquinpol  und  üeriningen  l>rc;  VVi>hr 
kann  nach  dem  Unlejgange  Deceiiipagiü  zer^lürt  sein,  der  Ikjden  kann  Julir- 
hunderte  Umg  wieder  als  Ackerland  gedient  haben,  bis  aptter  —  za  welcher  Zeil 
blielx.'  nocti  unheslittniil  -  das  Wein  wieder  erneuert  wurde.  V(m  der  Salim- 
handeH  eine  I'rkunde  des  Jahres  1344,  die  CahiuM,  Nulice  II,  554,  im  Auszujio 
mitteilt.  In  ihr  läsät  sici»  ein  Herr  l'ierre  de  Torviller  vun  dem  Herzug  die  Kr- 
lAobnis  snr  Anlage  der  erwihnten  Saline  erleilen.  Cher  diese  «  Saline  ?on  Decent- 
pagi  >  hand<-It  auch  Ancelun,  Hisloriqne  de  Texploitation  do  ael  en  Lorraine, 
Mém.  Acad.  de  Metz.  IJX.  KW  f. 

Eine  ^Vnmerkun|(  von  Üe  la  >auviH5ère,  2iK5b,  führt  daraiii.  das»  der  Weiher 
auch  in  BpKterer  Zeil  nicht  immer  die  Gestalt  von  hente  gehabt  hat.  Ihm  isl 
versichert  worden,  es  seien  drei  Weiher  gewesen,  aus  ihnen  sei  einer  gemacht, 
d«mii  die  Unterhaltung  dreier  Diiinme  j;espart  würde. 

*)  Ual>et  iül  vielleicht  Iteaulieu»  Angabe  zu  verwerten,  der  im  Westen  vun 
Tftrquinpol  zwei  Strassen  qaer  durch  den  Weiher  zieht,  von  denen  die  eine, 
weniger  leicht  zu  erkennende,  sich  sehr  s]iit/.winkli<!  in  der  Richtung  nach  Dieuze 
abzweigt.  Da  er  seihst  anhiebt,  dass  «it  h  i!;tf  Spin  ,  ii  vi  rheren,  s(d>n!'l  man  den 
liuden  des  Weiliers»  vcrliiäst,  äu  ist  »ehr  unwahrscheinlich,  dasü  lue  wirklich  nacli 
Üiense  gefOhrt  hat.  In  ihr  ist  vielleicht  der  Rest  des  alten  Dammes  zu  erkennen. 
BeauUen  I,  87  «nd  Tafel  I,  vgl.  auch  1,  18  und  II,  10. 

11* 


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—   164  — 


la.s.-juiig  gewe>-'('n.  kf'in  nmii'-rhc«  Lagei-.  Kiiic  iiiilii;in'^<-ln'  Bedculun;: 
hat  die  Stadl  t"t  .-.l  .-piit  ci  lialtm.  Diese  puUuiomi-rtii'  Stadt  halt«'  einsi 
t'iiu>  vie!  crriissere  Ausitciiiiiing,  al<  die  (în  u/.t  ii  ii«>.-  jetzigen  l>nift>- 
und  die  Was.^erfläche  ringsum  vemiulen  lassen,  aber  »ic  ist  ciuiual, 
nachdem  der  ("eind  »ie  erobert  und  niedenrebrannt  hatte,  in  riel 
kleinerem  UmfanjK»  wiederaufgebaut  worden. 

Unsicher  aber  bleibt  vorläufig  noch  alles  ander«.  Eh  IB^  shpJi 
weder  nagen,  wann  und  vnc  oft  die  Stadt  verstört  ist  noch  wer  ^ 
zerstört  hat.  Ks  -^ind  <c\[  dem  dritten  .lahrhiuïdert  so  viel<'  Kricirer^ 
xrhareii  ifi  das  Land  eiti>j!efallen  und  so  viele  Volker-täinnie  iihei  ila>- 
H'll»e  hinwfv/fbrfiiisl,  dass  kt  itit  n  Zwock  lint.  ant"  Frnnkf^n  oJ»'! 
Alemannen,  ant  Vand;d*»ii  oder  lluiinrn  /u  laii  n.  I^a  die  iieihc  <lt'i- 
i'ömisclieii  Miin/en  nul  dem  Anlanj:  dt'.--  lunltm  .iain liinidertî*  abzii- 
srhliesseii  scheint,  so  liejit  es  freilich  am  näciislen.  in  diese  Zeil  tlni- 
jenigen  Angriiï  zu  verlegen,  der  den  endgiiltigen  Untergang  der  Stadt 
zur  Folge  gehabt  liat.  Ob  dann  Jahrhunderte  auf  eine  wüste  Stfttte 
gebildet  oder  ob  schon  bald  einige  Franken  hinter  dem  alten  Wall 
Sdiutz  fQr  eine  neue  Niederlassiuig  gesucht  haben,  this  bleibt  in  Dunkfl 
gehiilll.  aber  eine  8tadt  hat  sich  auf  den  Trikmmem  ni<  lit  wieder 
erholx'n.  AufTallrmi  \>\.  da-s  so  wenige  merovingi9<'Iie  Mfiiusen  in 
dicöer  Gegend  gefunden  werden,  ich  habe  erst  eine  einzige  geselion. 

Genügende  Aufklärung  fehlt  ferner  iiber  die  .\iH<l»'hnung  der  ur-l<n 
Stadl,  über  itn-e  Hel'esligunif,  (d»  sie  idicrhaupl  emc  solch»'  lialle'iuini 
oh  diese  ehvu  bis  an  die  iJachlänIc  vorgescholK'n  war.  \ dllstäiuligi' 
l'nklurheit  lu'rr.scbl  weiter  über  die  hiinteilung  der  .Stadl,  iiber  dii» 
Richtung  der  Slrasi<en,  Uber  Zalil,  Umfang  und  Art  der  öfTentliolien 
(lebSude,  der  Tempel,  der  Wohnungen,  kurz  fast  iiber  alles. 

Die  Gesellschaft  liat  also  noch  ein  weites  Feld  fQr  ihre  Tätig- 
keit vor  sieh.  î5obald  im  Weiher  gegraben  werden  kann,  wird 
sidi  darum  handeln.,  die  verschiedenen  S I  r  a  sscnzftge  fe.stzu.stril6fi. 
Dabei  ist  nicht  nur  die  V(»ili<'i'  berührte  Kra;:!  id  i  gr<».*«sen  Slra^^se  von 
Divodurum  nach  Arg(?nloraluiii  zu  berücksiclili;>en.  auch  von  Süden 
her  ist  eine  Strasse  gekommen  Ith  Walde  von  Allcvilic  i<l  ihr  Uainm 
in  (i'  i  m  hreile  noch  •fid  zu  eikciutcii,  Hnt'  deo  Kclilnn  \\citer  -ii'l- 
lieh  lä-<l  sich  an  den  zcrstreidr'ii  Steinen  U  j«  hl  iLc  llu  liluu^i.  die 
nalun,  vcifoluen  bis  id>cr  den  KisetibahiKlamm.   .\n  der  Wegkieuzunjf 

')  l)as:<  rs  iiiilil  lu.lwfiiilit;  sicii  iti  ullcr  Zeil  jt'ili-  Stadl  al<  Fesluiijt 
2u  duiikt  u,  /.cijil  Jung,  Uas  liiiiiist  la-  Munizipalw  eseji  in  den  Provinzen,  Hist- 
Zeitsehr.  v.  Sybel  LXVli,  15,  der  auf  Tac.  Ann.  XIV,  Ht  veni'ebt  :  nw  aidmun 
Tid«batur  excindere  culoniam  nuUis  uiuninientüi  «»ptam. 


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—   165  - 


\(in  Krattel  nacli  St.  CienxMis  iiini  von  K^-f^dorf  iiacl)  Wiilclin^rcn 
srhcini  (lif  Strasse  si<-li  loileii,  iiKlt  ui  vm  Airii  ïiIm'i-  Maizièrcs  nacli 
Avrieuiirl,  dor  aiidcrc  uImt  Whloliii^ni  nach  Mai'iiuont  riiliitt'.  \V<'^m'ii 
ihrer  SleînbrTiche  mfUweti  bewle  Orte  durch  Strasï^en  mil  ÎHîct'iiipaui 
in  Verbmduog  tçcMtanden  haben.  Ob  es  nur  Seitenwege  waren  oder 
tcrvM^ie  Stnifisen,  die  etwa  wei^fUeh  imt'h  Toni  und  sQdlieb  nach  ^ûnal 
und  Besancon  gf^niceu  stein  konnten^  da.<<  m\»n  spätere  Fors<'hiinfr  klären. 

Wo  rli«'  siidliclu'  StraK!«e  in  Tarquinpol  rnündct,  das  stobt  andi 
iioc  li  iiiclil  lest.  Fi'iilior  nalini  icli  den  Sii'lrin/anjr  d«'s  Dorf«  -  ;iU 
den  «fcjrelK'Dcii  IMal/  ITii"  cla>  alt»'  Thor  an  und  sah  in  dem  freipelefftcii 
Tiirinrosl  cinpii  T«ü  fin  'I  hochcrc-ti-iiuij.'.  alx'r  V<*rsiuli<>.  Spuren  der 
Strasse  nach  den  Angaben  der  Hanern  an!"  df»r  W  ie<e  roehls  vor  dem 
Kinjran;.'  zn  linden.  waren  erloliilos.  Ks  hal  an«  ii  <las  im  W  alde  \on 
Aiteville  hckunnle  Stiak  der  Strasse  ^ar  nicht  die  Ilirlitung  na<  h  der 
Kirche,  smudern  w  weit*!  sn^nau  auf  den  Ot<teiii|^aii^  (ien  Dorfi^.  Nun 
haben  freilidi  die  Nai*h|irai>nniioii.  die  im  vencangenen  fjonimer  in  den 
Ackern  aiigi^steitl  MMtrd(>n.  aucli  nicht  tm  der  Anflindung  den  Slras*f«en- 
damniflit  geAlhrt.  aber  die  gro»(»te  Zahl  der  iserslreuten  i:$trat«w»n8tcine 
lüssl  vertnnlen.  das-  der  \"-\u'j  im  l.anl'e  vnn  .lalnhnnderten  den  Dannn 
an-i  iiimnli  r^ierissen  hat.  lui  Weiiier  aber,  durch  den  <li('  Strasse  in 
iln-er  letzten  Strecke  irej;an<:en  sein  tntiss.  inri  vor  dem  Ostlhor  in 
reclil<'m  W  inkel  auf  die  llaiiplstras'^e  /.n  stos-(  ti  Imi  sich  viell'M.  f.i 
der  Damm  l»e<-^<M- erhallen.  Aueit  uii  die^^er  Stelle  nins.<  also  im  nächslen 
Jahre  gegraben  werdeti. 

Femer  ist  die  Verhindnnv'  mit  dem  Kiuiierher^t  anf/usuchen. 
iUvte  einer  Slra.-^.se,  die  dazn  ;re<iienl  halNfn  könnte,  seilten  ficli  nach 
den  Aui«tf^[en  der  I^'Ule  unter  dttni  viu-  etwa  »0  Jahren  ohne  Rrfolg 
angelegten  mittleren  Wetir  helinden. 

Daun  int  weiter  nach  Nonlen  da««  Strassennetx  genauer  fesljsu- 
>leilen.  Zwiselien  (iernihigen  und  dem  Bfnnerberg  sollen  auf  dem 
l't  l'!e  mid  im  W  alde  S|inren  einer-  llönierslrasM'  vorhaiirlon  '  in  In 
dem  Steingriindhol/.  nordli*'h  von  dem  Zenanin-ier  Secarm  /lehl  sii  h 
etwa  HOO  m  lang  ein  Slrassendaiimi  hin.  dem  Am^m«  <leiitlii'h  erkemilmr. 
der  in  siidliclx'r  llichlnn'^'  tiach  dem  Hr)merl»erir.  in  n('>rdlirher  rechts 
an  Molmery  vorbei  zeijrl  nn«l  jedenfalls  fiir  einen  Teil  der  allen 
Strasse  gohulten  werden  muss,  <he  die  Verhindimjr  mit  der  midieren 
5«ar  hergestellt  hat.  Endlicit  ist  oben  an  dem  steilen  ITerhang  nstlicli 
von  Niederlinder  <ier  letxte  schmale  Uest  einer  Slnisse  zu  sehen,  deren 
Steine  zum  gr^säten  Teil  s<'hon  In  den  See  hiinintergerollt  shi<l.  Den 
Mittelpunkt  dieses  ganzen  Slrassennetzeä  scheint  der  Rönierberg  zu  bihlen. 


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—   166  — 


In  Tarquinpf»!  selbst  wird  zunächst  ein  Versuch  genttchl 
werden,  die  westliche  8lras.se  bis  i(i  da.-  I>«>ir  liincin  /îi  veffoîgerninti 
dabei  womi"'p:licli  dio  Hc-^tc  de«  Thorr*  und  liii-  Kiiiid;iiiicntc  der  Slcin? 
von  Niederliiulei'  zu  oiitdcckcii.  .\ul  d<M'  ü.stliehen  Seite  iim--da?Hftiw 
weiter  freigelegt  und  die  Diudiroi  -cluuip  des  Walles  iia«  ii  .Norden  âft- 
gedehnt  werden.  Da  der  Wall  den  Trüniniern  besseren  Sehnt/,  grvihil 
m  haben  scheint  als  den  Bewohnern  des  Ortes,  so  wird  das  hciffentlHi 
eine  dankbare  Aufgabe  sein.  Dringen  wir  in  dieser  Weifte  an  éet 
Hanptsrtrasse  allm&hlich  von  auaaen  vor  und  folgen  zufrleieh  dem  WtOf 
in  seinem  Umkrei.«v  so  Ulsst  sich  auch  Ober  die  Nebenstrassen  tiri- 
leitiht  Aüfschlnss  gewinnen.  Ein  Teil  derselben  scheint  ebenso  wio  dif 
î/uigsmanern  der  bisher  aufgedeckten  (iebäude  die  Kichtiing  nach  NnH- 
oslen  goluilit  y.n  hnVioti,  Wenn  fh'e  .Strassenzü^c  dann  von  drr  Fin 
teilung  tit  1  St;iill  ein  Hiid  gegeben  haben,  so  werden  w  ir  nnch  in'u 
der  rtnwallnng  bei  späteren  Versuchen  voraussieht lici)  niclil  mehr  •<> 
ganz  voni  tilu.ssen  Zufall  abhängen. 

Zeigt  es  sich  dabei,  dass  auch  an  anderen  Stellen  die  2Mdninf[ 
nicht  211  weit  vorfteachntten  ist,  gelingt  es,  för  Tarquinpol  und  trinf 
Verj^uigenheit  in  weiteren  Kreisen  Teihiahme  jeu  wecken,  dann  oM|f 
die  Hoffnung  nicht  mehr  yergeblich  sein,  da.ss  die  Geldmittel  nwb- 
lieher  dies.xen  und  die  Au^Tabungsarbeiten  ra.s(!lier  gefördert  wenloi. 
als  es  bisher  in(>glich  war.  -lo  weiter  der  Erdboden  sich  auftlmt.  je 
'  mehr  er  von  dem  herau.sgiebt,  was  er  in  seinem  Inneren  birgt,  desto 
klarer  wird  nn*-('r  l*lick.  dc^td  sicbcrpr  die  gewonnene  Kennlni'^  vm\ 
um  .so  elier  luuss  iiie  dnnkl*  Niirhl  w  i  ichen,  die  noch  immer  über 'in 
Trünuuerstätte  lagert.  Den  \ci  klunucncn  Namen  ihr  zurttckzugelien  i^l 
schon  vor  vielen  Jahren  geglückt,  vielleicht  glückt  es  (1er  Zukunft,  auch 
die  Geschichte  Decempagi.s  mehr  aufzuhellen  und  von  ihr  eine  besaere 
und  vollstftndigere  Darstellung  zu  geb«i,  als  der  Stand  der  Fi^rhiuifEni 
es  am  heutigen  Abend  gestattet  hat. 


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—  167  — 


NOTICE 
8or  ranctenne  paroisse  de  Saiot-Simplioe,  de  Metz 

par  J.  F.  Palrltr,  Peltre. 


K.III«  it-vivre  une  aiieieiine  jiarois.se  do  la  villr  de  Melz:  1(1  r-l 
le  biil  de  rv>  qiiel(|iies  panes.  Xoiis  sommes  étonnés  de  c:e  que  vv 
Hyel  n  ail  .«iéduil  aucun  des  écrivains  qui  ont  donné  tant  de  travaux 
nïmarqoablfv,  fioit  à  l'Ai^démie,  MOÎt  à  la  Société  d'Archéologie  de  la 
Moselle.  M.  Hugumn  j«eul  a  donné  une  notice  sur  la  paroisse  Ste- 
Ségolène.  On  non»  dira  que  c'était  un  lot  réservé  plutôt  à  un  ecclé- 
siastique: c'est  notre  avis,  et  c'est  pourquoi  nous  avons  entrepris  ce 
travail.  Kl  pourtant  l'histoire  d'une  paroisse,  jnsqii  an  siècle  dernier, 
ne  se  lie-l-elle  pas  intimement  à  I  histoire  civile?  Au  point  de  vue  lo- 
pojîrapliique,  la  flivision  civile  de  la  ville  ne  fut  lon'ît(Mnps  autre  que 
In  divi-ion  par  paroisse'--.  On  verra  (»Itis  loin  qu'un  recensement  de 
ttisl  iiu'üliunne  encore  mmiiu'  quarlRH  t"ivil,  la  paroisse  Saint-Jacques 
démembrée  et  partajrée  entre  les  paroisses  voi.sines  dè.s  1572.  El  au 
siècle  dernier,  iors  du  partage  de  la  ville  en  plusieurs  grands  quartiers, 
la  subdivision  de  ces  quartiers  se  fait  d'après  les  paroisses. 

Au  point  de  vue  politique,  la  paroisse  est  un  centre  cVaction  e1 
de  vie.  Elle  a  ses  amants  ou  notaires  pour  les  actes  de  tran:^iniä.sion 
de  propriété  et  autres  transactions  entre  les  paroissiens  :  l  arclie  de  la 
paroisse  renferme  les  titn's.  Elle  a  ses  dmi/aituers  cliarjïés  de  re- 
l  ueillir  les  imjtAts.  truand  on  appelle  les  citoyens  ù  la  défense  des 
tunr<.  t'fM  par  pnroisse  fju'ils  sont  proiipcs,  (piand  ils  napparliennent 
poiut  à  un  ruy\>-  .ii  métierà;  à  chaque  paroi.s.se  e«l  allribuée  une  partie 
de  I  encciuU-  uicnucép. 

C'est  assez  dire  qu'un  travail  sui*  luie  paroisse  doit  intéresser 
d'autres  lecteurs  que  des  lecteurs  ecclésiastiques,  et  que  véritablement 
il  y  a  là,  dans  l'histoire  de  Metz,  une  lacune  à  combler. 

Cette  lacune,  nous  n'avons  pas  la  prétention  de  la  combler 
entièrement,  pas  même  en  ce  qui  coiu<M-ne  la  paroisse  St-Sinq)lice. 
Noos  ne  sommes  qu'un  novice  dans  la  science  archéologique.  Nous 


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—   1Ô8  — 


(iüiuums  .^iiiiplciiionl  le  fi ml  «If  uo^  rechen-lips,  heureux  si  par  là  nous 
pouvons  èlre  utile  à  qui  leru  plus  laril  l  liisloire  générale  tles  par(»iï^H\« 
de  Metz. 

Nos  »oiirces  sont  les  suivante»:  1"  Les  registres  paroissmux,  doni 
la  série,  commençant  à  1605  ae  trouve  à  THölel  de  ville  de  Metz;  li* 
double,  déposé  autrefois  au  Tribunal,  se  trouve  aux  Archives  déI»rt^ 

menlales,  nmis  ne  eomnience  qu'à  1667.  2"  l,es  aiciiives  dépurteiiiWH 
laies:  fofxls  du  rlergé  séculier,  paroisse  de  Sl-Simplice :  fonds  de  lal»- 
haye  de  Ste-Mnrie,  ce  dernier  non  eornplèteineiil  irnctifarié  :  foiid^  aJ^- 
jilaiy,  nouvellement  a<-»|Mis.  3*^  [^es  inanus<-rits  tic  1  »icii-luunc  à  |y 
llibliolliéipic  de  la  ville.  4"  Des  noies  tirées  des  arcliivc.--  de  I  Kverlu'. 
appartenant  à  Mon.xieni'  rabl>é  Dorvaux,  profe.'^s'eui'  <iliL*<lüire  nrlA* 
siai>lique  au  Graiid-Séininaire  de  Metz 

Noire  travail  sera  partagé  en  neuf  arlidiw  vb  nous  traitenm« 
MUfcessivemenl  de  l'origine,  de  1  étendue  et  de  la  |>opii]atioii,  de  Véi^\ 
des  inscriptions  de  régliso,  du  dergé,  du  presbytère,  du  Petit^Séminiirp 
de  St-Simplice,  du  dmetière  et  de  ses  chapelles,  du  <  ulie  ft  la  parob*. 
Quelques  actes,  (pu  ne  sei  aient  pas  d'un  égal  intérêt  })our  tous  l(v 
iei^teurs,  suivront  ù  l'appendice*). 

Artidt'  I'. 
ORIGINE  T)F.  LA  PAROISSE  SAINT-SIM  PUCE. 

Le  l*i»uillé  (le  rKvêclié")  nou.'r  appr*'iul  que  la  paroisse  de  Saint- 
Simplice  était  de  la  coUalton  de  t'abbesse  de  ïjl-Louis.  Elle  fut  mw. 
nous  dil-il,  &  l'abbaye  de  Ste-Marie  au  plus  tard  au  14*  sikie,  poi:^ 
qu'on  trouve  dans  les  archives  de  cette  abbaye  une  sentence  de  roffi' 
cial,  année  1863,  qui  ei^oînt  à  l'archidiacre  de  la  faire  jouir  de^  *\t 
des  fruits,  éiuoluments,  oblations  de  la  eure  de  Saint^implire,  ï-omtiie 
elle  avait  coutume  d'en  jouir  d^uis  longtemps.  ^ 

Nous  avons  parcouru  ce."  moines  archives*):  el  plus  heureux 
que  les  liénédictins,  auteur?:  du  Pouillé.  tions  avons  trouvé  iiwe  ebarle 

1;  Nous  nous  faisons  un  'lf'\  i  ir  li'i  \  |.i  înicr  ici  loutf  vjAr<-  ^^■^^)nnai^'saIl«•f 
à  M.  le  professeur,  qui,  mm  content  de  nous  livrer  sse»  notes,  a  bien  voulu  nou--> 
^ider  dan«  nos  rerherrhe»  et  se  faire  notre  rollaborateur  «mpms^  et  àév«i* 
dans  la  leclure  «les  picoi-^  dinicilei». 

*)  l'oiir  le  f'.ilIr-<   (i.  --  I. -tille-.  <\\nv  sur  Iii  piirotssf       Sirripl-i'c.  sur  I 
lilttceinenl  de  l  é^lise  Nutre-Oanie  aciuelle,  voir  Vianson,  Notice  sut  le  c«4U'|!i*  •'«' 
Metz.  Mém.  de  TAcad.  1878. 

*)  Miinusrrits  de  la  Bibliothèque  de  la  ville,  n*  68,  page  228. 

*)  Archivée  déparlementalea,  fonds  Ste-Marie  non  dasaé. 

I 


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-  169 


fl  AHalh/mn  IV.  t'vè(|in'  (\c  M«*lz.  du  9"  jour  des  caleiides  <it'  mars  1111, 
<|ui  u(m^  a|>j»reiid  que  l'iuuou  Sl-Siniplit  o  à  l  abbavf  do  Ste-Mario 
se  Iii  sous  Tliiorry  U,  un  dos  |jr('déce.s,seuis  d  Aflalbéroii,  ù  l  occasioii 
de  la  translation  des  reliques  dv.  Ste-Serène.  O-  qui  nou«  fait  remonter 
à  la  première  moitié  du  11»  siècle,  Thierry  II  ayant  gouverné  TégliM' 
de  Metz  de  1005  à  1046. 

Nous  donnoni«  cette  cliarte,  h  caille  de  »on  iiuportani'e  |M)ur  Tan- 
tiquité  et  l'histoire  de  la  paroisse. 

In  nomine  sanrte  eX  individue  Irinilalù.  A.  dei  (^rAtis  Mi-tU-nsi;*  »'jiis(<>|niK 
iinîversis  ronti'in|>"r;infis  silti  ot  post  m'  fiitiiris  Mcttensis  orrUïsic  liliis.  pcrpeUiaiii 
in  X*"  saluteni.  Umtitimi  recif  sapit'utiuiii  indusUia  lUAil  inter  alias  virliiU-s 
({Dibint  illa  dignîtfis  débet  olarere  hoc  quoqae  ad  episcopali?  ofRcium  ftertinere,  ul 
«1  iminuderatis  usurpatiunibu»  vigilanlcr  reutHlat  >  i  jii->tis  peticionibus  libcnler 
atlquic'srnt.  Ifaquf  t«x  incinoria  liujiis  raiiv  cuticlos  litteU's  srire  voliiiiniis  «((luI 
IfiiiiMjiv  iiui^lri'  hi'dh  aiirilU'  l>oi  tU'  Jiumaistcrid  samlc  Marif  nu\m  (■un^ut•^>le  siul, 
H  quid  nc«  nd  qucrelai*  earniii  fecerimus.  Venmmt  naniqoe  ad  nci»,  lacritnabiliter 
<loplan\(>riinl  intor  aliiis  suo  pioix-ndf  diininntmiHm  se  aul  parum  aiit  niliil  pn>- 
linii  liabfiT  de  dla  parntcfnri  «nntti  S)i|înn  !n  Vibinoil''  quam  omis  de  anli'ffs- 
xMiliUi)  uuäU'i»  meUenöibiis  »-piscopis  iiomiiu-  Icoduricuü  béate  !>eiem'  siciil  m 
<U»tem  dedbaet,  dnm  corpus  ejus  a  Roma  delaluni  in  eodem  monaiterio  sancti' 
Marie  eicmaliler  perinanaantm  t-om  mauna  idoiia  rt  lionure  collorarel.  Aielianl 

r)MTiir»i(n  qur>sdam  prcsbvfcros  r|iii  diain  IctmeranI  tani  -iM'i  'nyiidit;)!«'  qnim 
abbatissarum  neg,ligeillia  ac  icuiissione  ila  otum*  cummoduni  cjiisdoin  parnx  liie 
«d  se  trazisae.  ut  nihil  congregatiuni  niai  soluni  nomen  sterile  videretar  re- 
nwnsisse.  («umque  «{(u  hoc  mulioram  lestimonin  verum  esse  comperIsBem,  et 
inipiisilione  faria  non  In  lieniiiis  annne  et  vini  sicul  pli  «cinie,  .sed  in  e|enH>-^nii:« 
lanlUHi  ul  aponlaneii»  oblationibu»  U>(uin  peue  ulilitalein  illuis  ei-cleüie  eoiiäi^U're 
rlidiciaitem.  ron^ilîum  inde  ruin  «apionlibus  et  reli|;i(tsis  virin  babiii  et  de  tpwi 
rfinaîlio  ad  laU-m  lineni  deveni.  Sinliii  narixpie  ul  duo  porriones  do  rediliblia 
antuiis.  de  nlihitidnilnt--  >|intir;iu<'is.  dr  eleuiosinis  sive  vivnrum  *ivi'  defunclonuii 
lit  parleni  duiiiuuuuni  absolute  a(  »tubili  jute  ecderenlur,  et  ita  puneienlin-  sii  ul 
ipite  eas  in  capitulo  uttn  ronverlerc  libère  in  quoscainque  mm  rominones  et  nui- 
na^Lertales  vuluis^eut.  IVMinde  slatui  oliam  id  preshyler  al<  abbalisMi  rum  as* 
si'tisu  sororutn  s;i(i:"i  is  .  >  («»udurtii-j  <•!  al>  iircliidiacono  inve>ilitus  lei'<^'i:iiii 

]M>rt-tuneui  liabetet.  ipaftjae  piu  lia**  parruilue  deservirel,  «lebita  ecclesie  pei- 
solveret.  roncitia  quoque  ci  pladta  ex  more  possideret.  Areidîl  auteni,  aicut 
rredîmus,  natu  dei  ut  per  idem  lempus  ipio  iata  tractabantur  arcbidiacunatus  in 
iiianii  nnn  fss't.  ^'t  e<(le.sia  illa  propriiiiti  (»ri-^lorfiii  non  baberel.  <^)iii'mi  j>rof<»(l<i 
ab  ipsiä  condurtoin  rm*  ipse  ai  hec  verba  et  :iecundum  prefataui  deteriiiinatiuneiu 
investivi,  bannuui  p<i<<ui,  et  aient.  vicitiM  ronsnetiidine  emendata,  a  me  tnnc  re- 
inrboatum  est  perpétua  stabîlitate  amodo  fenendum  ease  decrevi.  Igiiur  poal 
aliquos  nnnos  ai»  eo  tempore  que  hoc  verbo  el  opère  tu  Itter  <oinplela  sunt,  ej/n  ilerum 
a  äoronbuü  »«p«  iiieinuraliis  pieeibu»  el  iucriiiiiï»  tcrnbtlilei-  r«iiiHii«>tiUi,  per  iiaiK* 
cartam  eis  bue  ipsuni  qaud  superiuM  deacriptum  eat  (irinavi;  quam  etiam  sigillo 
meo  immitam  super  rorpus  aancte  t»erene  et  super  altare  ipsiua  sancle  ftenitricîs 

'}  âl-ôaplix«  ou  St-Siiuplice  «m  Vésigneuf. 


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—   170  — 


marie  tanqnam  firo  legali  dorn»  venerabiliter  cuHucavi.  ()bs«crainue  aulem  pet 
Chiistnin  «oh  ({ui  ixwt  nos  rant  ventart.  qiMt«mis  hoc  fortum  noshum  itcinvMi' 
tum  servent»  sicul  ipsi  a  sp  bone  aosta  volant  fnslndiri.  Dcinque  cunclis  ser- 
pnft'T't  cl  sahitetii  a  d'"  iiii'i  frarnd' :  vto1.u-,'<  -  il'o  \  ini  iili<  anathem.itis 
(|U(>  dciis  judfX  ligare  sarnlego»  ounsuevil  episropali  auctonlatc  astringimus.  auH 
seiDfl  H  itérant  terctove  commonili  resipuermt  et  ecrlesie  dei  satisfeocrii^. 
Arluni  puhlirr  cl  U'niliiiu'  Melti  in  i|iM)  monaslorio  beatc  dci  ponilriris»  Marif. 
anno  al>  incnin;:'ii>ti«'  dcîn'ni  m  r.  xj,  'nfiT-'inriis  iiij,  '.inj  V.ilcmla.s  inartii.  Pre- 
senles  autcin  aHuerunt  (W  «»rtünc*  monat  horuin,  Doninus  abbas  Arnulfuâ  de  .*^cl»> 
Vmcentio.  Doinniu  ablias  Antonhis  Spnoniensîs  cenobii.  Domnos  prior  Arelitnuf 
lie  Sancto  Clémente.  —  Deordine  doriroium  Domnns  Arntilfiis  ensU»:  Amalnriis 
Alhciius:  Harrnntis:  Johann"-^  T>.  (  rdinr  laïconiin  Folnianis  roitu's.  Berlal- 
(his  de  Turri;  Juliannrs;  I-ambrrlus  ;  VinipalcUis;  Kretiehcu»;  Aib«ncu8  et  ai« 
4|uaiii  (ilurea. 

n  ne  saiirail  s'agir  datii<  <'olto  eliartft  de  Thierry  V*%  le  jeruh) 
collecleiir  de  reliques.  L'alibeye  de  Sie-Marie  ne  fut  fondée  que  m» 

son  su(  (  ('><(Mir  Adalbôron  II.  en  995:  après  lui  vint  Thierry  11,  k 
rondateur  de  la  catlu'dralo.    Aivnn  antre  évèque  ne  porta  le  nom  de 

Thierry  jiisquo  A(Jall)éron  IV. 

La  prniiiôrp  tiioitiô  Hii  11"  sircU-  est  »!nnt  !;i  dalf  cci laine  la 
\)\h>  ie<-iil(V  «le  1  (  xi-ttiicc  fie  la  garnisse  '-i-Sim|ili< c  l/pxninni  i\w 
nous  allons  fairt'  *lt  .-  Iiinil»'s  tU-  la  paroissi-  n<fiis  porinctlra  (|in4qii('s 
ctonjecture.s  en  l'avoiir  d'une  pxi.slente  untérUîure. 

Artidr  H. 

toXlMJK  KT  FOPI  LATKI.N  1>K  LA  PAUtMSSE  SAINT-bLMPUCK. 

Des  deux  Mitions  dn  «  Portraict  de  la  Ville  et  Cité  de  Sietz  ' 
d'Abraham  Faborl,  l'une*)  porte  lui  poinlillr  parlaijoant  la  ville  m 
direr^s  partie»;  cVst  par  «i'  ])oinlill('  qir<^ll<?  j<e  distingue  do  l'autre, 

qui  Pst  jointe  ati  -  Voyage  du  Roi  à  Metz  >  du  même  auteur*^. 

En  npprocliant  do  rp  plan  un  Rôle  ^rf'nf'nd  dps  paroisse-'  eu 
1H37^)  où  sont  inf1i(|in'(  -  le-  lurs  toriiiani  ia  parol^-l•  S»-.l;vqiU'S.  et 
un  rec-ensement  df  IlkSl  publié  en  partie  dans  rAunuauf  dt*  lu  Société 
<l  liisloire  et  d  aichéologie  lorraine  (1"  et  2*  année)  par  M.  l  abbé 
Thorelle,  cnré  de  Mardigny,  on  acquiert  la  conviction  que  Ton  est  m 
prtoiee  de  la  division  de  la  ville  par  paroiwes.  Cette  convidîoii 
ite  fortifie  d'autre  part  par  un  procèit  de  délimitation  de  pamiiw 

'i   Voir  à  la  l{ildiotlièqiu-  do  la  vilir.  (UUalojtu«*  Schuster  W?.  —  Aux 
archives  inumcipaleü,  le  même  plan  encadré. 
«)  Cut  ScbuBter,  m. 
*i  Archives  de  rHôtel  de  ville,  ^Sl-m. 


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—   171  — 


entre  \e  ouré  de  Sl-Etienne  el  le  curé  de  Si-Martin 'j;  ce  dernier 
en  appelle  <à  un  ancien  plan  de  M.  de  Pabert  au  ccMmnencement  du 
17*  siècle  qui  est  le  plus  sûr  garant  de  ce  qu  il  avance.  » 

D'après  le  plan  Fabert,  la  paroisse  de  StrSimplice  aurait  été  li- 
mitée par  le  canal  intérieur  de  la  Seflle,  depuis  son  entrée  en  ville 
aux  rempart.-;,  proelic  lemouiindo  Haiitp-Seille,  jiiscpraiix  ivmparls  au 
pont  actuel  de  la  Grève,  au  ha>  de  ï>aulnerio.  Du  ims  de  «Saulnoric, 
la  liîînc  de  dt'liiiiitation  reinontf  Ha-<r-Saulnerio,  fait  un  retour  prenant 
trois  ou  (pialrc  nlai.sün^<  rue  du  fôté  de  la  rue  Ao"  (Üonfior-. 

pour  suivre  cn'^uile  la  rue  des  Mm  -  (  t  <  (*iilinuer  en  li{?ne  dt-oit««  jn.^jut 
la  place  (xMpiotte,  ne  preuaiU  ipic  le  côte  ;fauche  de  la  rue  de  la 
(Jièvre.  De  la  place  Coquolle,  le  puinllllé  descend  le  côté  gauche  de 
la  me  du  Grand-^üerf,  puis  lui  |>eii  plus  bas  que  la  moilié  de  la  rue 
pénètre  dam»  le  pâté  de  maisons  du  <'ôté  droit  poiu*  resKortîr  à  la 
quatrième  ou  cinquième  maiîHin  de  la  rue  des  Huiliers.  De  i'H  endroit 
la  ligne  de  délimitation  revient  sur  la  place  du  Quarteau,  s'en  va  di- 
n'ctenienl  à  travers  le  Chanjp-à-Seille,  qu'ell<'  partage  par  le  milieu, 
rejoindre  la  ruelle  isans  rioute  ruelle  de  la  Xieuppei  (pii  se  trouve 
aujourd'hui  à  eôl»'  fie  Im  eour  de  l'école  (^aniboid,  jusiprau  l'oiini-ul. 
Klle  suit  le  rempart  jusipi'ù  l'enlrée  du  c*iual  »le  la  Seille  en  ville 
près  le  UK^ulin  de  Haute-Seill<'. 

Le  dénieiiihieinent  de  la  ijaioi-sse  îst-.Iacques,  dont  l'église  est 
déjà  mentionnée  comme  ruinée  en  1062,  vint  modifia*  les  limites  que 
nous  venons  d'indiquer.  Cette  paroisse  fut  partagée  entre  les  paroisses 
voisines  de  Ste4>oix,  St-<3orgon,  St-Simplice  et  St-Martin.  Quand  eut 
lieu  ce  démembrement?  lie  seul  document  qu'il  nous  a  été  possible 
de  découvrir  à  ce  sujet  est  un  petit  billet,  sans  caractère  officiel,  aux 
nrehives  de  la  jiaroisr^e  St-Martitt.  iiiilif[tiaiit  la  part  échue  à  celle 
dernière  |>aroi<':('  Le  billet  est  de  1572.  Nous  inclinons  à  croire  ijue 
le  susdit  parta^îc  n  eut  paä  lieu  :Min.s  dilliculté:  c  eût  été  contre  la 
coutume  du  temps. 

Quoi  qu  il  eu  soit,  nous  sommes  à  même  de  coaimilii'  approxi- 
mativement le  lot  éeliu  h  St-Simplice,  grâce  au  soiu  qu'a  pris  le 
greffier  des  registres  de  la  paroisse  de  noter  les  rues  aux  actes  des 
années  1737  à  1739.  A  cette  époque  la  paroisse  était  augmentée,  & 
partir  de  la  place  Coquotte,  de  tout  le  côté  gauche  de  la  rue  de  la 
Chèvre  dans  toute  son  étendue,  des  deux  côtés  de  la  rue  Tète-d'Or 
depuis  la  rue  de  la  Chèvre  jusqu'à  la  rue  des  Bons-Knfaiits,  des  rues 


>)  Arch.  dép.  (L  Ém. 


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—   172  — 


onlières  tiv>  \jo\\!^-K.u\\i\ü<  et  de  \i\  ('.<)iir-<lo-Raii/ipr(*s,  à  1  t  x*  eptioii  lif- 
fU'UX  (loniiôfps  maison.^  d»*  <  »'ll<'-ci.  «  elk'  du  <  uiii  cl  <  hI1c  vcnani  ju?- 
«m'aii  |niits,  lesquelle»  upparloiiaiHil  Sle-Croix  '  ),  pan  e  qiw  leur 
t^ïirôe  était  en  Fouminie.  De  la  Coiir-de-Ranzièrett  la  paroisw»  preraii 
W.  <'6t^  droit  de  Bat»e*Fournîrue  jusqu'à  la  rue  du  Change. 

Dana  cen  limitett  étaient  (emprises  la  nie  Royale,  percée  ptiur 
Oiilrée  du  roi  Ih-nri  IV'  à  Metz  on  1603*}:  la  rue  Coin-rEvéqiie.  an- 
joiird  liiii  nie  de  l'Abieiivoir^)  :  la  rue  de  la  Monnaie,  la  rue  doriièri' 
I  é<flise  (  I  la  rue  du  (2uuige.  Plus  tard,  en  1749,  on  |)erça  la  nie 
Xeuve-St-I.i)(ii>', 

A  r*'X|K>><''  d*'  CCS  liinil(«s.  une  »  Itu-.»«  tra(»()c  tU-  pninc  ai)or(l. 
>i  1  (»Ü  vciil  hien  examiner  la  lartc  adjointe  à  la  présente  noti'V.  on 
.sera  frappé  de  la  situation  de  la  paroisse  Hl-^Siniplice  le  long  de  Icn- 
«•einte  printttive  de  Metx,  dn  Quarteau  à  la  me  du  Paradis  en  faaiil 
de  Saulnerie^j.  C*ei«t  éndcmmenl  l'ancien  faubourg  de  Vésigneuf  nlu^ 
entre  la  Seille,  le  CJiamp^-Seille  et  le»  murx.  La  cho^e  e:<t  trè^  na- 
turelle, le«  habitants  dn  fauboun;  u'avaient  pour  pénétrer  en  \nlleqiip 
le8  deux  p()rl<>s  étroites  du  Quarteau  et  In  f*<«nt-Sailly  :  cela  ne  devait 
pas  snfiirc  à  leurs  exigences  religieuses.  De  là  la  crémation  de  lu  pa- 
roisse. C.eijendant  il  y  a  une  diflicullé  qui  resterait  à  édaircir  :  clic 
provient  du  groupe  l'ornié  par  itn  côté  de  la  rue  de  la  Clhèvre  d  uim 
part,  êl  le  côté  de  la  rue  du  liiand-Cerl  d'autre  part.  Ce  groupe  esl 
à  l'inlérieur  des  murs.  l,çs  »  omnuinications  avec  1  église  ne  sont  poiiil 
faciles,  h  moins  qu  on  n'admette  rernpiai-enieiil  de  la  rue  Neuve 
St-Louis  ou  dant)  la  mite  des  maisoiut  houh  les  Arcades  ime  de 
ruellei»  ou  pawsaiEet«  publies  xi  nombreux  à  l'époque.  Faut'il  admettre 
une  inexactitude  de  la  carte  Faberl  ou  plutôt  une  imidificalion  de  li- 
mites produite  depuis  la  création  d'une  seconde  enceinte? 

I.a  population  de  la  (  n  e,  en  1750.  était  de  3950  änic«.  dont 
lb07  honunes  et  {rar«.ons,  2I4V<  lenimes  et  lilles:  elle  comptait  4iJ3  mai- 
sons renfertnaid  11.'?!  uiétKV^c-  dnnt  :iui  im  u'clail  pauvre  ". 

Au  recensement  «le  J7bb,  .st-Sunplice  couiplait  352Ô  iune>'  !. 


')  Mèiuuiie  «le  la  |tan.>i:»»c  Slc-<".ruix.  Aicli.  déj).  C<. 
*>      partie  droite  de  la  rae  Royale,  en  allant  du  Quarteau  à  la  plarr 
S(-hiniit(.  Atnit  autror*)is  it>  ^.'tx'tiin-  à  «et  rie  la  ville,  lequel  a  Sfrvi  ilepui»  à  luw 
arad^mif,  i  Annales  IJallns.  p.  29.^ 
AiTiiiveti  dép.  319. 
♦l  Voir  ProRt,  Lps  L^jtendes,  plan  de  Metz. 

Voir  h  r.\|>|»on<lit'«-  le  tableau  de  1«  population  des  paroîfuw»  «U  t7fiO- 
«1  Arch.  de  l'Hôtel  de  ville,  822. 


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f 


—   173  — 

ArtH-h  ni.  . 

I.'tVli-»'  If  St-Siiiiplice  se  trouvait  sur  la  plart-  Kricdlatid.  ncluflUi- 
ineiil  placi-  M->Siinp)i<i'.  Lt-  portail  faisait  facr  à  la  rue  Neuve-Saiiil- 
Louis  et  riait  à  40  pas  <le  <telte  rue.  '  La  rue  Neuve-Saiul-Louis  va 
(tireetLiiuiit  au  portati  tie  Sl-Siuiplice,  dit  Dieudoiun';  elle  a  1(K)  pas 
de  long  jusqu'au  portail,  et  60  pas  jus(|u  à  la  place  St-Louis  '  '  ). 

Le  mènie  auteur  nous  a  laissé  la  description  de  t%U»e.  H  éeri- 
\'ait  en  1770:  «L'égUse  a  65  pas  de  longueur  et  21  pas  de  lai^geur. 
Les  voûtes  de  la  nef  ont  40  pieds  de  haut.  Le.H  voAtes  des  collaté- 
raux 20  pieds.  Lesdits  collatéraux  sont  surmontés  de  •galeries  d'un  bout 
à  l'autre  dans  toute  leur  lon<.'ueur  el  largeur.  La  nef  a  7  bonnets  de 
voûte.  Klle  est  soutenue  par  14  pilier.**  isolés,  dont  les  eliapitau.x  sont 
jrothitpie-:,  de  inêuM'  (|U('  loule  l'ar  t  hilec  ture  de  l  é^lise,  qui  est  *  epen- 
tlaid  lit  lle  el  de  bon  guùl.  La  riei  est  percée  de  20  fenêtn-.  io  ml- 
latéraux  de  L")  ou  16.  Les  deux  chapelles  de  la  n(^f  ont  reçu  un  beau 
ycrand  vitraije.  La  hauteur  du  sanctuaire  est  percée  cinq  grand.s 
vitrages  à  deux  ))anneaux  de  vingt  pieds  do  hauteur.  La  eroisée  de 
réglis<i  est  éclairée  par  une  belle  rose  et  un  grand  vitrage  à  chaque 
bout.  11  y  a  au-dessus  du  |>ortail  une  grande  rose.  Au  haut  du  portail, 
il  y  a  une  tourelle  de  pierre  toute  tiercée  à  jour  dans  laquelle  il  y  a 
line  horIf)t£e.  Cette  éiîlise  est  ime  des  mieux  décorées  de  la  ville.  On 
voit  an  milieu  du  cliu'ur  <le  cette  paroisse  lui  beau  lutrin  de  luivre 
fait  en  1(V.)0  par  .J.  l'iiearl,  le  sieur  H.-L.  Kerrand,  curé;  P.  Lajeunesse. 
A  ('oison.  V  Thirioit  c»  I*.  liobert,  édievins.  I^a  ha^r  de  ce  lutrin  esl 
t»j»riuée  du  irroupe  de.-*  Inns  vertus  Koi,  Lspérance  el  Charité  personniliées 
de  3  pieds  de  haut,  t  onmie  aux  Célesliiis.  —  (".hapelle  de  la  Vierge.  Au 
village  de  cette  cliapelle  qui  est  en  verres  coloriés  peints  eu  1524,  un 
voit  la  figure  du  chevalier  Nieolaa  Reniiot  "  )  à  genoux,  dont  les  armes 
Hiint  six  tours  d  or  en  champ  d'azur  surmonté  d'un  casque  avec  ses 
lambreqiuns  ayant  pour  «'imier  deux  cornets  l'un  d'or,  l'autre  d'azun 
Los  tours  crénelées  de  4  créneaux.  Les  armes  de  son  épouse  Amée 
d'Apremoul,  portant  de  gueule  au  chef  d'argent,  la  gueule  {«urmontée 
de  3  nierletles  de  .^ablc  avec  castpu',  lambrequins  et  cimier  de  deux 
(•oriH'f mi  d'arjicid.  l'autre  de  '/noii!t\  ~  .Mausolée  '!•>  IcoIVroy  Solalc 
le  I  .liangeur^j.  Il  est  tout  g«)tlnque,  placé  ù  gauche  de  la  uef,  près 


*1  M«i.  «le  la  bibl.  dv  lu  ville,  n*  168,  page  m, 
S)  Voir  Mm  épiUphe  à  rutide  IV. 
')  Ibidem. 


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—   174  — 


«Iii  <;liœiir,  et  au-dessous  du  cintre  de  la  voûte  du  collatéral.  Il  remplil 
tout  l'espace  outre  les  deux  piliers.  On  y  voit  le«  figures  gothiques  de 
Si-Clément,  et  ensuite  celles  de  Jeoflroy,  de  sa  femme,  et  de  cinq  de  ] 
leurs  enfants  derrière  eux,  tous  à  genoux,  les  mains  jointes,  et  priant  ! 
St-C.lément.  Le?*  arnu^s  «U»  co  Jeoffroy  Solate  pnrlenl  chovridniit'  de  j 
8  piecor«,  connue  les  Dieiidoiiné.  —  Mausolée  de  Henne(juin  de  Toiiiiu  ''.  [ 
\^i.s-à-vis  de  ( f  mausolée,  et  dans  la  même  position,  à  droite,  on  j 
voit  celui  de  Henneqnin  de  Tornay.  I.a  figure  de  la  Vier/e  e~t  Hflii* 
le  nuli<Mi  du  monument.  Klle  a  à  sa  droite  la  figure  di'  Iltuutquin  à 
genoux,  suivi  de  sept  garçons  .se.s  enfants  tout  dioiU,  duul  le  premier,  | 
chanoine,  tient  l'aumusse  sur  son  épaule  droite.   A  gauche  de  h 
Vierge,  on  voit  Tépouse  de  Hennequin  à  genoux,  suivie  de  six  äUei; 
ses  enfants  droites.  La  porte  de  la  tour  des  annoiries  de  Henoequin 
est  remplie  imr  un  gros  lion  de  face  qui  en  garde  l'entrée  » 

Nous  ajoutons  à  i^tle  description  qttelquei<  détails  empruntas  an 
registre  des  visites  pastorales  des  églises^  conservé  à  l'Evêelié^i. 

Les  fonds  baptismaux  sont  dans  une  chapelle  à  droite  en  entninl. 
Sut'  le  julié  vaste,  se  trouve  un  anfc!  de  Sainî-Mirîicl.  et  à  rûlé 

deux  es(M"'>r-  dr  |it  iits  autels  avec  de.-'  lipires  de  -aiiit<  mal  laiN- 
Vn  cier;r(.'  aiiinné  est  allaelié  à  un  petit  chandelier  au  lailicu  <lii  pilier 
qui  sépare  le  ehœur  de  la  nef.  En  1Ü39,  Mgr  de  Madaure  ordonne 
«que  les  dames  Prêcheresses  de  l'ordre  St-Dominique,  obligées  de 
fournir  les  cierges  ardents  devant  le  St-Sacreroent,  n'en  fourniront  plat« 
de  si  petits  qui  ne  brûlent  qu'à  demy.  »  Les  bancs,  peu  uniformes,  en 
mauvais  état,  trop  spacieux,  occupent  la  place  qui  serait  néeessairr 
au  grand  nombre  des  paroi.<siens. 

Les  cinij  autels  sont,  en  1712,  après  le  maître  autel,  ceux  <Jc 
Saint -Sébastian.  SHiuf-NMcolas.  Nnlrc-I^ainc  cf  Saitif-.la<  qiie-<.  I,a  visite 
épi.seopale  du  20  novembre  1660  mii-^tatait  Imil  autel-,  -avi'ii  If-  pré<r- 
dents,  l'autel  St-Micliel,  celui  de  .St- rhoma.>  <le  Cantorhéry  cl  ti  uii  tl<' 
Sle-Anne.  En  1616,  l  autel  de  Notre-Dame  avait  une  sacri.stie  à  pai'tV*. 

Froclie  du  portail,  dans  le  cimetière,  se  trouvait  un  oroie:  uiie 
sépulture  y  est  faite  le  2  mai  1618.  —  Le  cérémonial  de  la  cathédrale, 
du  12^  sièelCf  si  savanmient  utilisé  par  M.  Prost  dans  son  ouvrage  :Ntr 

')  Voir  son  ôpilnplic  à  l'article  IV. 

Ma»,  de  la  bü>l.,  n«  Lôi),  p.  2ô4. 
•)  Heg.  des  vnitcs  à  l*Ev.  Viaite  du  12  mars  1712.  —  Arch.  dép.  0.  ^38441. 
Vwite  de  Mgr  Meurira«,  tniftagant,  évêque  de  Hadanre,  18  nov.  1699. 

*i  (îci-istifs  î,aroi  ^iniTx,  8  mars  Ifilfi.  —  Pour  d'autres  aut«!»  rxiattant  «*" 
tértâurcuteal  it,  1712,  vuir  k  l'appendice  la  liste  des  Foadaiions. 


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—   17Ô  — 


la  cathédrale,  nous  apprend  qu  à  la  saint  Marr^  la  fprande  prooomion 
faistait  nne  station  à  St-SimpUce.  On  devait  au  pr^lable  préparer  von» 
lorme  de  quoi  repotter  la  Mttse  de  Saint^Eticnne —  Notonn  qah 
cette  station,  les  dames  de  Ste-Marie  étaient  au  chœur,  à  une  placée 
qui  leur  ^tait  n'sorvrc  toiit<'  l'année;  et  que  le  curé  devait  ce  jour-lsi 
IUI  déjeuner  h  la  i(aori«tie  aux  novices  et  aux  enfants  de  chœur  de 
labbaye*). 

Que  devini  l'Vîisc  Sl-Miii|il!i'f*  h  la  lU'volutiou  franvaiseV  Tant 
ciiUe  y  cessa:  elle  ne  fui  pf)uil  <  unser v ce  comme  paroisse  à  la  n«»u- 
vellp  dclinntation.  F^es  vases  sacrés  et  les  ornements  passèrent  à  Sttr- 
S^olène.  Nous  avons  lelrouvé  l'élat  de  ces  objut^,  dressé  par  ordre 
de  la  municipalité  le  joiu*  de  la  livraitton^  28  dé<<embre  1792.  Citons 
le  lutrin  de  «oiivre  supporté  imr  la  Foi,  TEsp^rance  et  la  Charité,  dont 
il  a  été  parlé  ci-deswuH  :  un  dais  aux  draperien  d'or  fin  ;  de:«  omement.s 
à  proftuiion;  bon  nombre  d'entre  eux  d*or  fin  avec  FrangeH  de  même 
qualité;  un  grand  tapis  de  moquettes;  lui  ostensoir  d'argent  doré  pe- 
sant 16  marcs.  -  Cinq  calices,  un  ciboire,  un  ostensoir  sont  men- 
tionnés il  l'inventaire  ofticic!  du  10  septembre  iif»us  ne  le.>*  avouj* 
|MLs  retrouvés  à  la  liste  des  objets  livrés  ;i  Ste-Sc<iolcnp'>. 

Les  archives  de  l'Hôtel  <!<>  ville  nous  ont  conservé  uni'  dclihéra- 
lion  de  179!^  sm-  le  projet  d  établir  une  Imlli'  aux  blés  dans  1  éttlisc 
de  St-Sim|>li*  c.  Un  mémoire,  du  25  Tliciutidoi  an  IV.  propose  d'établir 
b  halle  proj(!lée  dmis  l'i-mplacemenl  de  l'ancien  coUèpe  (aujourd'hui 
église  Notre-^Dame)  et  de  hiî  donner  une  snperßdo  qui  pui.stie  tenir 
aisément  soixante  voitures.  —  Une  seconde  délibération,  également  de 
Tan  IV,  est  relative  à  Taequisition  à  faire,  pour  la  ville,  de  Tancienne 
égll<«e  et  du  cimetière  de  St-Simplice,  moyennant  la  rente  d'un  (capital 
de  1519  fr.  15  cent,,  pour  y  installer  la  halle.  En  1806,  M.  Jaunez, 


'i  l>o  Majori  t.ii min  lin  fcslt»  s''  Marri  .  Kial  I.rtîinia  .  .  .  donoc  pcrvontuiii 
!»U  aaU-  b'""»  Siiiiiilu  ium.  Debet  autciii  aviU-a  puran  anlc  eccléâiam  Si'  Siiu^liiit 
juxta  llmuin.  suprft  quam  débet  poni  ferelnim  Stephani.  —  Cereman.  volns 
.MHonn-.  sa<M  iili  XII"».  itibliotb.  de  la  ville.  Mitn.8lS,  f>100  oi  101. 

')  »  Kl  fsl  sn:,  !  Il  1.»  lontx  r  par  ledit  clircy  iinj;  «Icju^rioii  aiiz  eiiffan.s  iii»- 
vicu  du  la  d.  u^i^lixe  de  ^te  Marie  cl  aui^y  a  »«rvileuiü  de  Iii  d.  eä^lixe  ■  . .  lequel 
déjognon  b*  doit  poier  cheacunn  ans  on  HcrrMaire  de  ta  d.  esglixe  de  St  Supplîxe 
par  le  d.  curt'il  au  ji)r  de  la  Si  Mareq,  le  j<>r  con  |M»rU'  Uv.  croix:  resl  assavoir 
a  lucre  '"nr  le  chicf  Mossieiir  S(  Kstennc  est  devant  los;;li\e  du  d.  Si  Supplixe  et 
que  \vs  danica  de  ;?(ü  i^arie  »iml  un  cueir  de  la  d.  englixe  du  d.  Si  Supplixv.  > 
(Fondu  de  Ste-Marie  aux  arrh.  dép.) 

i)  Arrh.  dép.  Pond:»  des  d^pnuille»  do»  éflitie».  Artirle:  Inventaire  des 
éflisea. 


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—    176  — 


architecte  île  la  villf,  établit  un  ûevi?  des  ouvrages  à  exéculer  m 
charpente  pour  Cion^lniire  à  neuf  le»  combles  de  hidtte  halle.  Ëiiii,  \f 
11  juin  1806,  un  arrêté  de  M.  le  Préfet  en  porte  abandon  à  la  tüIp, 
conforoiéinent  au  dcVrel  du  S6  mars  1806,  moyennant  la  fmninie  lif 
1519  fr.  15  cent.  i\  chante  d'en  nervir  annuellement  la  rente  un  di>- 
maîne.  1.«  halle  exista  pendant  plusieurs  années  ,  mais  il  raliulyte- 
noncer  i'i  cause  de  son  insulfisaïK-e.  Kllc  fui  détinitivenienl  démolît'  in 
IBOtK  I,e  2B  septembre  1810,  il  fut  décidé  de  lixer  au  cerilre  <k' 1;> 
place  une  colonne  triangulaire  pyjamidale.  surmontée  de  la  Virtoinc, 
en  cnmmémoratiou  de  la  bataille  de  Kriedland.  Klle  devait  êtiv  'ii' 
bois  et  de  charpente,  sur  le  modèle  de  (M'ile  à  exécuter  en  \}'mn'. 
Dans  le  socle  devait  se  trouver  une  fontaine  \). 

Aftick  IV. 

APITAPHKîf  UT  INä^miPTIONS  DK  l/fiGLli(E  SAINT-^ilMPMCF.c». 

1.  Mâoaolée  gothique  au  haut  du  mur  k  «auche,  entre  le«  deux  pilim  \f» 
plan  procheü  du  rhœur. 

läflO^  Prieia  pour  julTroy  s^ihitc  lou  ('.haiujiCKur  pour  s*»n  l'eirt-  pour  ü*  inpirP 

f{  pour  Marguerite  fèrnt»  lou  dit  (nfTroi  <  t  tilfr  Jehan  Hugli  lull  rhaingwar.  Li- 
ijuels  Juiïrois         i'  ^'  ('.U'^nienl  cl  monU  l  an  liMM». 

2.  Alauioléu  ^utliiqut;  au  liaul  du  mur  à  ilroil«'.  vis-à-vis  du  préicili  iH. 
lilH4               Citisou.s  dfvaiit  lalcy  S»  Thoinar«  de  Caittorbie  gjsl  HeiuiequiD  tic  Tyriwy  h 

chaingeour  qui  iiM>rut  lou  Xllll»  joui-  don  inoiy  de  jollel  M.CtTC.lllï»»  et  IIB««» 
prie»  pour  toy. 

S.  Tombeau  gothique  dann  le  cdiatéral  k  droite  tontre  le  mar. 
1422  Cy  devant  gisi  CoUin  Palliât  tamant  qui  Irespassait  le  VUI«  jonr  dr  V 

vombre  Pan  M.CCCCÎ.XXH. 

priois  pour  luv 

4.  Mausolée  tlatis  le  inesme  cullaléral  à  droite,  contre  )^  mur,  »»«ti 
thiquo  avec  deux  épilaplies. 

15îJ4  bonbs  la  Xumbe  qui  es»l  ilcvaul  le  l'ulpitrc*  giüt  iiuljli-  écuytr  Nif^'l»' 

ileiniol  en  non  vivant  ainanl  et  eachevin  ilu  Palai«  de  M«!«  et  esfhovin  de 
gliae  fie  céam  iil«  Stnr  Jehan  Itemiot  ancien  amani  et  esrhevin  e1  àe  d*"*^ 

')  Voir,  pour  tts  détailû  relaliis  à  la  halle  aux  blés,  une  pétition  ''t^ 
priélaires  avoisinant  la  place  Priediand,  contre  le  projet  de  constraction  '1^'" 
halle  ffur  cette  place  en  1840.  Elle  résume  les  diverses  pièces  imlii|i>(''^=' 
nous  apprend  nii^si  fiu'un  projet  semblable  avait  ^t*  formé  encore  en  1**^ 
chivetj  de  i  Hotel  de  ville.) 

*)  Manuscrit  de  hi  bibl.  de  la  ville.  N*  IM.  Page  £54  et  suiv. 

Celte    date    paraît    il.  iMre   corrifçée.    Il  s'a^ii  <|e  14n<).  (iapn»  ■ 

d*llannunceUes,  .Metz  ancien  11,  247.  Le  méuie  auteur  a  donné  déjà  les  épiupb^'^  '  * 


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—   177  ~ 


Cotelle  DeUilciK'v   >a   ftinittc  lequel  lrc»passa  le  lö"  jour  «le  novembre  l'an 

M.D.xxnn. 

ô.  Contre  I  épilaphe  ci-üvääU!»,  celle  de  1  epouüc,  aussi  golliique. 

r.y-devtml  gitil  daine  Arafe  d*Aspreniaiiit  fUle  de  noble  escnyer  lacob  d^As^  1929 
premimt  el  de  dainouelle  Anne  de  Choîveul  diète  Daigremoui  sa  remme.  Laquelle 
îiaiTie  rtifM  «  (  sloil  feiiiiiie  h  S^nr  Xi<  ()]e  Reiniot,  Binanl  et  leschevin  et  trespasm 
le  XXUl"  jours  de  février  l'iin  löÄ». 

fi.  Collatéral  à  droite. 

f.y-di  vant  j;it  11  riii  u ;il>!i  homme  Martin  Breyart  de  Gorse  vivant  esche V in  I57ft 
de  justice  du  dit  lieu  qui  rieceda  le  13  d'avril  1573. 

Cy  gist  aastti  S' Jean  Rreyart  fils  da  dit  Martin  Rreyart  vivant  conseiller 
du  *'  intro  eschevîn  de  Metz  qui  nu>ui  ni  1»  29  T'"""  I5l>2. 

S<«ns  l;i  iiii-ine  lomlie  gi»l  Aunc  de  la  Vallée  m  femme  €|ui  inourut  le 
7  juin  lôyn.  pruv.  dieu 

pour  eux. 

7.  Cy-devanl  gisenl  honorables  conjoincU  Claude  de  la  Vallée  lui  vivani  l.YJl 
«wchevin  de  céans  et  procureur  du  pailais  de  cette  ville,  lequel  aprèû  avoir 
exercé  Tune  et  l'aulre  des  chargea  4ft  an»  est  décédé  le  'M  octobre  1091. 

Kl  Annel  dc>  Mrin  sa  femme  ausquels  Dieu  a  fait  la  prflce  d'être  50  ans» 
entiers)  ensemble,  laquelle  est  dècédée  le  l^'  de  septembre  lôUô. 

Priés  nieu  pour  eulx. 

8.  Cy  gist  auprès  du  Pulpitre  à  main  droite  hoiiourable  tiomme  Uurcnlin  Lû92 
Maricbal  lui  vivant  coiiBeiUier  du  a*  mtf*  Eschevîn  de  Mets  el  eschevin  de  TEglise 

de  réaoa  lequel  monrul  âfé  de  68  ans  le  26  jning  1602.  priés  Dieu  pour  son  âme. 

Soubs  la  mrsrae  tombe  gist  lionnorable  personne      Bernard  .Mareschal  son 
(ils  -secrétaire  ordinaire  de  la  Chambre  du  Hoy  qui  deceda  âgé  de  57  ans  le 

:t  novembre  ïôAÏ. 

priés  Dieu  pour  son  âme. 

9.  l'reiii!«T  pilier  du  cluiMir  à  jjauclie. 

Cy  giüt  honnête  homme  l'ierrc  Lombarl  lanneur  en  son  vivant  »>:s<  iievin  IWM 
de  céans  natif  de  Vilette  proche  la  Marche  en  Lorraine  qui  Irespassa  le  if  jour 
du  mois  d'avril  um. 

[\\  en  la   même   toml)e   j<Mndanl   le  pnlpilre  :.it  Itnnnete  temino  Pa»qui»ll. 
liouve  feuiuic  du  dit  l^uibarl  qui  muurui  le  12'^  houhI  KiCXi. 

skMis  la  tombe  à  rentrée  de  ce  chœur  Kit  honnête  homme  Jean  l<<Hnljart 
natif  de  Villottc  proche  de  la  Mar<-I)e  en  Lorraine  eschevin  de  Téglitic  de  réans 

qui  décéda  le  2-  iioust  tfil*!  Kt  sous  la  tuinl)e  auprès  d  icelle  >iil  '>  »iiit  >i  •  pi'i  - 
sonne  Marjcueritc  ikiuve  feiiiiiie  au  dil  l4ond>arl  qui  mouruL  le  X'  i>eplt;ml>ri-  liiJl. 

10.  Près  la  chapelle  S*  Sébastien, 

(\  «Uvant   ^i[   lioimèle   homme  ji-an  Heclu»   tanneur  IfM'i'l  étant  surpris  ItiKi 
d'une  pleurésie  u  ^tlrasbourK  rendit  son  âiue  u  liieu  le  17  janv.  KilÖ.  el  snui 
corps  a  «a  très  chère  patrie  à  ses  parents  et  amis,  le  22*  du  même  nioiw  et 
année,  prié*  Dieu  pour  son  âme. 

12 


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1 

I 
I 

I 

I 


—    178  — 

U.  Premier  pilier  dn  chœur  à  ganche. 

D.O.M.V.Q.U. 

1617  Proxinio  sub  injirniore  ja<'«'t  Nicolaus  Daiiburlin.  cqui»s.  regiiis  «  iibiruianus 

Dûs  a  (ihaily,  Cliosny.  liuppifrny,  qui  nou  tàm  sibi  quâni  l'atriae  visil  .  Habebal 
a  patie  juiinne  iJ'Auburlm  équité  Düu  a  Charly  hic  sepuUu  ul  ^oiviict  i'ublirti 
et  praeessel .  I).  ulerquc  gratus  Populo  qui  oinunquc  elegil  tredeciiit-virun  9l 
[iru  (limine  l'racsidciii  .  l'alci  annis  14  .  hoc  oflirio  fimctiis.  Illiiis  tlui  Inijii> 
loci  Mubinuiti  ille  nnUi»  annis  (iô  ubiit  19  augusli  1617.  igle  71) .  ."iO  xepWiit- 
bris  1600. 

Filii  pro  parentiba»,  fratrctt  pro  fratribuii  franciM^o  et  llenrico  d'A«lMrlin 
eentui  i'inibuä  in  vicioria  ptupe  Nortlingen  racshi  164& .  anniveniarium  bîc  iuli- 
tueriint  .       30  .  iteptenibrih.. 

l'ri'Cfii  ot  jîloriaiii  expetUal. 

12.  I)  .  (J  .  M  . 

I8d6  (À  -ûe\iu)l  äuubt)  bi  uièiiie  (uinbe  i'épo.seul  lei>  corpä  «l'bumiurabkä  (lerMlH» 

üicur  Fiacre  MainbuU«.  vivant  oriicier  de  la  Ituletle  de  retle  ville  de  Heb  ei 
il*fo.  Mie  Rreyarl.  sa  femme,  (ille  des  ilelTunl!'  sieur  Jean  Hrcyarl  l'un  des  jU2t- 
iieize  el  d^'li"  Anne  de  la  Vallée  ses  pf-re  et  inere  inbumés  sous  lu  lunibc  |tN- 
guanle  LesqucU  unt  rendus  leurs  esprits  à  Dieu.  Le  dit  s'  Mainliulle  le  yjum  1625. 
âgé  de  6H  ans  .  et  la  ditte  dain«U«  va.  femme  le  18«  janvier  16&4  âgée  de  Tfian». 
el  uni  iontlé  à  perpéluitc  au  jour  de  leurs  décès  chacun  une  iiies><»  liaole  avr<* 
vigilley.  La  fondation  re<;ae  en  Tarclic     Uengoulf  le  28  7'*'^  1627. 

IH.  En  in  chapelle  de  SS*  dont  Icti  vïtrageti  iMjnt  de  l'an  liSIb. 

16dS*)  Nieolas  Ma</nin.  escuyer,   t  onseiller  du   Hoy  auianl  de  S*  Vie.  irms  l>ii- 

fscbev  in  de  Metz,  esebev m  de  céans  ayant  vescu  50  ans  avec  (lame  (llaudv 
dé  la  V'alUe  sou  éjHiUse  âgé  de  bO  au»  .  el  elle  de  7(>  .  AUendenl  uy  lu  oïaén- 
corde  et  la  résurrection .  il  inoarut  le  8  d*aoust  16^18  .  El  elle  Ir  18  d'octobre  ISSS. 

Animae  eorum  in  bonis  demorentur 
Et  aemen  eorum  haeredilet  ierram. 

1<1.  ChapcUe  St-Nict>las 
1686  Sous  la  .seconde  tombe  ù  l'entrée  du  ebtvur  repose  le  corps  dlmniK  ti' (RT- 

.-.unue  Jacques  JotTi  uy  tauneur  bannerul  el  duui^unnier  lU*  eéan*  qui  ip-  'if  ^ 
ans  mourut  le  16  février  1686 .  priés  Dieu  ponr  »on  Anw. 

lô.  Chapelle  Ôt-ï>iébtiatieii. 

D  .  0  .  M  .  V  .  M  . 

164i  (ty-devant  «ont  lea  corps  de  feu  Didier  Grandinairc  jadia  banncml  de 

S*  Keroy  et  douzennicr  de  cesic  [)aruissc  lecjuel  ayani  fondé  mie  meaae  amiuclli 
mourut        de  ÖH  ans  le  'M'  décembre  1644  el  de  Catherine  Siucnnne  sa  feminr 
qui  décéda  le  27  mars  tlwJ7. 
  llequiescant  in  pace. 

Kraus.  Kuusl  und  Allerlum  voa  lilsass  -  Lulbiingeji,  ill.  736,  ptoiSit 
celte  inscription  dwuiée  par  (Hubert  (Analrasie  18d8,  f,  686)  en  y  relevant  deux 
fautes:  mai»,  pour  le»  comuer.  il  cominet  deu.v  inexactitudes  nouvcllea:  de  plu* 
il  oublie  la  date  indi<|uéc  de  16aa  cl  place  le  tout  à  l'année  1683. 


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Iß.  Premier  pilier  à  droite. 

Sous  la  même  tombe  git  Barbe  Holler,  lille  du  dit  s'  RoUei  vivante  femme 
an  1^  Jean  Larehet  marchand  bourgeois  de  la  ditte  ville  laquelle  af  ée  de  83  am 

mourut  1p  21        16fi2 .  Laquelle  par  son  testament  a  fondé  A  perpétuité  une 

messf  luus  le  sntfïrdis  df  l'année  pour  le  repos  de  son  iîini  I.atuiolle  u  donné 
ù  la  fabrique  tie  eéan^  une  leule  annuelle  de  HÜ  Traniä  iiifs?*eins  .  priés  Dieu 
jHiur  leurs  ftines. 

i7.  Qiapelle  Sl-Sébastien- 

D.O. M. 

Hîr  jacet  Dom  .  Lad .  Frerayn,  eques,  dont .  de  Horonaa,  Pompiere  etc. 
He^i  a  consiliis  cl  in  parla ineuto  metensi  praesîdum  inftitalarttm  secandoe .  Obiit 

die  18  .  ocloL».  anni  ItitiU. 

IU-(|uieseal  in  pace. 

IS.  Aii-desMH  'Im  bénitier  en  endnni  fi  l'éïlisc. 

Ca  dessous  cess  deux  lumbes  joi^jnantcs  l'une  Taulre  reposent  les  curpä  du 
s' Jean  le  gouverneur  vivant  bourgeois  de  HeU  et  de  dame  Anne  Brocard  sa 
femme  lesquels  après  avoir  vécu  &3  ans  parenaemble  ont  l'ondé  deux  me^sses  a 
pareil  jdur  df>  leur  dereds  ronformemenl  au  codicile  du  dit  deffunt  passé  en 

Tarclte  S*  t  erroy. 

Sont  décédés  scavoir  le  dit  le  gouverneur  le  l**  jour  de  juin  de  Tannée 
Itt7l  .  a^é  de  70  ans  .  et  la  dilte  Krocatd  le  17  octobre  167Ô .  ajjée  de  75  ans. 

Sous  Tune  des  dittes  deux  Uimbes  repose  avec  le  rorp»  du  s'jean  !«■  (n>u- 
vi-rncur  leur  Iiis  vivant  amant  en  chef  de  Tan  lie  Livicr  lequel  û}(é  de  24  auü 
est  décédé  le  19  décemlnre  de  Tannée  1009. 

pries  Dieu  pour  leurs  aines. 

Desoubs  la  premier*^  tinttl^t'  r\ -ili  ;(ii_nanle  le  portail  repose  le  corps 

»le  daiii'^""  ManfîeoUe  le  gouvcruem-  Idle  a  deflunt  ü^jcgQ  le  j^ouverneur  et  feniuie 
à  ni^e  jean  iieor^ic  huissier  au  parlement  de  Mets  laquelle  âgée  de  51  ans  osl 
decedee  le  21  auust  UiH\. 

♦  lis'  aussi  dam"""-'  Anne  le  «.''>nvfrncnr  vtv.tnif  vmive  du  s' Abraham 
llu;:ueny  laquelle  a^tée  de  82  ans  est  deiedee  le  17  juin  171V>. 

U>.  Kamille  RIaize. 

Stni-v  1,1  Iniiiho  au  pied  de  l'esi^alirr  rcpo-jcrit  corps  d'bonnorables  p4'i- 
iH>nneä  M'  Jean  Klai^e  vivant  inareliand  lequel  iigé  de  44  ans  ust  decede  le 
4  mars  1668 

Et  d'Anne  Cardon,  vivante  femme  an  dit  BUùze  laquelle  âgée  de  61  «us 
est  décédée  le  2  mai  lû7ô. 

M''  Philippe  lilaize  aussi,  lern*  tds,  iiiarchaud,  écbevin  <le  céans  a  fait 
dresser  cette  épitapbe  &  leur  mémoire  et  a  fondé  une  messe  annuelle  en  cette 
église  pour  le  repos  de  leur  ame,  lequel  ayant  %'écu  ÔO  ans  *vee  honneur  el 

probité  mourut  le  1.")  ;ivril  1697 

El  le  Jn  Pliilippe  HIaize,  bis  du  précédent  aussi  inarcband  el  cluui^eur 
pour  le  Boy,  après  avoir  vécu  63  ans  est  mort  résigné  à  la  volonté  de  Dieu  le 
W  jour  de  Tan  1742.  Lesquels  sont  inhumés  sous  la  même  lombc. 

Requieseant  in  pace. 


20.  Tüinlu'  (ic  rinvro  au  milieu  du  clid  ur. 

Uic  jacel  Dus  Nicuiau»  Verdelel  Cominercionsis  qui  dili^enlcr  ftuntu.* 
pastorali  officio  in  hac  Ecclesi*  ab  antui  dni  1696  UNqui»  ad  anniim  16Hl.Ariili< 
Huae  68  .  OUil  21»  menais  Xbite  16M. 

21.  Owpell«  de  St-Sèbaslien. 

Devant  cetto  rhapi-lle  do  Sl-Söl)astien  repusc-  1»^  s""  Piene  Mainhuüt'  nisn' 
»■•chevin  de  céari'-  anrirn  matristrat  el  erhevin  de  Thölel  de  ville  ainanl  de  <■»'"'' 
paroisse  cunseiilei  du  lU^y  substitut  du  M'  Ic  prix:,  gén.  au  pailuujenl  Je  M«U. 
Iiis  du  s'  Fiacre  lAainhulle  Rtturgeoia  de  rette  ville  el  df  dam«***  Marfatiür 
Kreyart  lequel  apres  avoir  servi  sa  majesté  el  le  public  dan»  tous  ses  cin|i!"v> 
en  lioiiime  d'honneur  el  nvf><-  une  probité  consommée  pendant  plus  de  -IOjuiW*». 
est  déeédé  en  véritable  liomnie  de  Dieu  le  3*  niay  1685,  âgé  de  71)  an». 

priés  Dieu  pour  son  âme. 
In  memoria  Etema  erit  justu;«,  ab  auditione  mala 
non  timebil. 

22.  Inacriptitm  de«  orgues  au-deettons  du  boffet. 

Ces  orgue*!  on»  été  faites-  et  achevées  par  les  soins  des  Henrv  LniH' 
Ferrand.  curé .  Frauvuia  l'iessy  ;  Philippe  Blaize;  Pierre  la  Jeuae:i»e;  e(  AiitiNU«' 
flolson.  ^cheTins  de  celii*  paroi<?so  en  Pan  de  jtrftee  1687. 

23     Insniplion  de  la  chapelle  de  la  Sle-Vierue. 

L'an  HkS9.  Lu  présent  autel  a  été  fait  en  l'étal  qu'il  est  par  k-s  «>iiM 
M»  H.  L  Ferrand,  curé;  P.  LajeunetMe;  A.  Colson;  P.  Thîriun;  P.  Ri»berl.  khf\»i 
de  celte  Eglise.  A  Dieu  en  soU  la  gloire  a  jamai». 

24.  Pilier  de  U  net. 

Cy-devanl  sous  la  l^^e  tombe  dans  la  grande  allée  repow  le  nirps  «l^ 

vertueuse  personne  dam«"«  Marie  Sarra  L'huillier  vivante  fcniiiie  de  .M'  Franvu»!« 
Plessy  l'un  de»  amans  <le  cette  ville  ancien  eschcvm  de  celte  b'^im'.  la«l>""' 
regrettée  de  loua  âgée  de  44  ans  deced«  le  14  7^  1689. 

}n»us  la  même  tombe  repose  aussi  le  corps  d*htmnor«ble  httmme  SPAndn* 

Plessy  vivant  premier  ser;renl  d«-  l  liölel  de  ville  de  .Melz  I  on  des  prhevia*  ^ 
lu  dile  Ejclise  le  quel  âiiîé  d»-  H(»  ans  deceda  le  30  juillet  lUïtl. 

pries  Dieu  pour  le  repos  de  leurs  auies. 

Inscription  de  la  chapelle  St-Nicolas. 
L  an  de  Notre  seiguew  1691  ,  Cet  aulel  a  été  fait  el  érigé  par  iw  S*"» 
de»  sieurs  H.  L.  Ferrand,  curé;  F.Thirion:  P.  Iloberl:  U.  Dozanne  el  S-BeW 
echeTins  de  cette  paroisse. 

à  Dieu  en  soit  la  gloire  à  jamais. 

86.  Chapelle  de  St-^^ico1a8. 

Cy  gist  snufl  la  l^""«*  tombe  en  entrant,  à  droite  dan»  cette  chapell'^  ^^''^ 
(ieorge  Thiébault  de  la  t'arle  vivant  chevalier  seigneur  des  Essarl«  caj)'***** 
pour  le  service  du  Roy  au  régiment  de  dragons  de  Harbezieres  lequel 
de  86  ans  est  décédé  le  14«  janvier  1692. 

pries  IHeu  pour  le  repos  de  son  Ame. 


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—   181  — 


27.    Inscription  pr^s  de  la  chapelle  de  la  Vierge. 

L'an  lfi{)3  a  616  fondé  a  perpétuité  une  octave  a  riionneur  de  l'Assomption  160B 
de  ia  S**  Vierge  pendant  laquelle  on  doit  chanter  tous  les  jours  les  Compile», 
le»  litanies,  p(  donner  la  bénédiction  du  S*  BacremenL 

^H.    PUier  à  droite 

D.O. M. 

Hic  jacel  vir  nohilis  ihi\  coliorlis  Rellicae  Dominus  David  le  Goullon  nativn  160B 
relit.'i<»ne  ab.jecla  vix  adliuc  adolescent  catluilMam  ultro  suscopit  et  regiam  jain 
luin  ingressu-s  mililiajn  varia  deinceps  gessit  bello  muncru  servata  semper  tidc 
intégra  et  Deo  el  régi. 

Obiit  anno  aetatin  suae  48 .  Die  6 .  aprilis 
169B. 

S9.  Premier  pilier  du  duetir  à  droite. 

Oy  devant  gist  M.  Beigamin  Boudier  escuyer  seigneur  de  la  grange  d'tn-  1700 
vie  conseiller  secn  iaire  du  Roy  maisoD  et  couronne  de  france  decedé  le  27  mare 
1700.  Pan»  sa  78'"  année. 

priés  Dieu  pour  le  repos  de  son  âme. 

30.    Au  2«  pilier  à  droite  pr«'s  ilu  i  ito-ur. 

Sous  Ia  Itjuibe  cy  devant  gisent  tes  ä''"  Duniiniquc  Tlurion  vivant  escite^  ui  1700 
de  rette  Eglise  décédé  le  18  juillet  1700,  A{;é  de  98  ans  et  dam«n«  Catherine 
fUipcé  sa  femme  decedee  le  26  octob.  W^c,  .|ui  ont  fondé  h  perpétuité  à  pareil 
jour  de  leur  H  An"  s  deux  messes  basses  el  un  de  profnndis  sur  leur*  fnssfs  pour 
le  repuK  de  leiu'i?  auies  contracte  pat>i»é  par  leurä  enfants  par  devant  M^*'« 
(ïrimont,  notaire  royal,  le  premier  mars  1708. 

priés  Dieu  pour  leurs  droes. 

Al.    (lollatéral  à  gauche 

D .  Ü .  M  . 

.Sius  la  I"''«'  tombe  en  sortant  de  la  chapelle  tî*  Jacques  git  lionnèlc  per-  1702 
ttonue  le  sf  Pierre  La  jeunesse  marchand  en  celte  ville  el  ancien  éclievin  de 
cette  paroisse  âgé  de  99  ans  mourut  le  SI  nay  1709. 

Kt  sous  Pautre  tombe  à  rentrée  de  la  ditte  chapelle  ^lai  honnête  personne 
Madeleine  Thirion  femme  au  dit  s»^  picrrr  !n  ifiine«se  nu"'('  1»'  •")■?  ans  mourut  le 
14  septembre  1701.  Lesquels  ont  tonde  a  perpétuité  a  pareil  jour  de  leur  décès 
deux  messes  basses  de  Requiem  et  le  de  profbndis  sur  leurs  fosses  suivant  le 
«  ontraci  passé  par  leurs  enfants  par  devant  M***  Griment  notaire  royal  le 
U  7»»w  1702. 

priés  liieii  pour  le  repos»  de  leurs  aines. 

H2.    Cliapell»-  de  St-Sébastieii. 

(^y  giüt  le  catya  du      Jean  HeU-hampü  vivant  pourvoyeur  du  Uoy  et  l'un  1713 
des  eommissaires  du  burrean  des  Pauvres  déeédé  le  8ft  février  1713  âgé  do 
68  ana  lequel  pai  son  testainnnt  publie  le  28  par  devant  le  s'  Dancerville  notaire, 

a  fondé  en  celle  K;ili!*e  deux  messe«»  ba^ises  de  lle([uiem  l'une  au  jour  de  son 
déc^*»;  et  l'aulre  de  celui  »le  :>ara  Piovubt  hîx  leuuite  décédéc  lu  juillet  y  1720. 

Priés  pouï  eux. 


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—   102  — 


Inscrlplis»n  (\v  la  c'hn|>(>llr  St-ï»él»aslit«n. 
172;t  l.'an  1723.  l/a(ii«l  de  S'  Sébastien  a  él<*  fait  jiar  U'»  ^oins  de  M'  im 

Antoiiw  Mnthi»  rni^  tie  S*$imp1ice;  Dominique  BrieArd:  Nicol«s  Riais»,  Fitocwi 
Ferry,  François  Qiinel.  Oimv  Fr«nçoi9:  J.  lio.  Woîrhaye  ;  jean  Marly;  el  ^àtm 
Grandjean  tous  maitre»  el  doyens  aneioiis  et  nnodernes  de  la  ronfrérie  ic 
S>*  ï^ébabtieiu 

Ariieie  V, 
Ui  rXRRGÉ  DE  SAINT-SIMPLir.F.. 

Ce  n'fRl  gu^re  qu'à  partir  de  1Ô64,  qu'il  norn^  a  él^  posisihip 
d'établir  une  lîstit  continue  des  curé»  de  la  paroiss^e.  Ju^squ'îî  ceHe 
époque  il  nous  faut  nouM  contenter  de  qnelque:t  nonut. 

1190 — 1196.  Huoo,  curé  de  St-Simplio(>,  sijrnc  ooniine  léûwiD 
deux  acten,  rapportés  par  les  Bénédictins,  Hist.  de  Metx,  preuves. 

127(>.  PiBRRK,  curé  de  St-Supplixe,  achl^to  <lo  l'ahbesîM'  dr  Sit- 
Marie  les  2/3  (i^vj  dîmes  de  la  paroisse,  qui  revenaient  à  celle  dernièif'i 

IHfH»  011  IHO'2  SiMoN.  eiiré  de  St-Siipplixe,  achète  le«  •/»  de»  re- 
venus de  l  abess«'  de  Ste-Mane  pour  M  ans''). 

13()8,  .Ikh\n  di:  Histouk.  curé  de  Sl-Siuiplice.  nounne  à  um- 
cliupelle  fondée  par  Héaliix  Man  oull,  Maiieu  de  Novéant,  |)rêln',  lü- 
de Jean  La  Chot«o  de  Novéant*).  \ 

1380.  M''*  pBANçois,  un  de.s  grande  tenanU*  du  parti  d'Urbain  VI  à 
Metz.  Après  avoir  été  mis  en  pri9<m  pour  celte  cau.se,  il  s'exil<^  ^ 
(Jloblence  el  revient  <  le  lendemain  de  la  féte  St-Jacques  etSt-X^  1380 
pour  être  trésorier  de  la  Cathédrale  et  curé  de  St-Supplixe.  iOim^ 
du  doyen  de  St-Thiébaut.) 

1383.  IIknhit.  curé  de  St-Siniplice.  uientionDe  à  l'InventairP  ^  ' 
joyaux,  du  trésor,  du  mobilier  de  l'église,  de  cette  date^). 

1410.  .Iaiqces  df.  Lorhy,  donne  ft  cen8,  pour  une  messe,  ii  •'»•l'n" 
de  T(Millon.  (lemenrant  en  Vézégnuef,  une  pièce  au  ban  de  St-ClémenK 
13  août  1419*). 

1431.  'Le  liuidy.  londemaiii  de  l'aisque.  second  jniir  fnpvril. 
audit  îui  de  XXXj.  u'v  cuH  point  de  sormnn  en  ('.liainu''.  |>curtant 
tpi'il  pleuvoit  cl  i'iiisnil  loi'i  tniid.  et  -c  dclivoil  fiiirc  la  |)r»'<li<^*''** 
on  l'église.  El  quant  le  préilicaleur,  nommé  maistre  Simon  des  Prest'h*'"'*' 

V  Arcliive»  déparlemsntalea.  Fonda  «nglaia,  19*  M. 
»)  Ibidem,  n°  539. 
0)  IbideiQ,  af>  69ô. 
«)  Ilïidem,  m*  117. 
*)  Ibidan,  n*  MM. 


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—  m  — 


puyda  proschpr  on  l'otrliso  rie  Saiiici-Siinplice  on  on  avoit  acoustunio 
de  prescher.  (jnaiit  il  nvoil,  U'  curö  de  la  dicte  iVIi^^e  de  SaincI 
Siiii|>li(0.  <|ui  «».sloit  iiii^  .MAi.-i  i;i  (Jni.i  A\«MC,  luv  dit  ((ii'il  ne  luv  ojteroit 
laisser  presclier  en  ladide  t';iU.-< .  |n»ui"tant  qur  l'évesqui"  de  Met.>< 
avoil  deffendu  a  luv  et  à  tous  le^  <  ur^«  de  Mels  qu'ilz  ne  luis.-?aösont 
pfem^her  on  leur  glitte  nulle»  (tens  d'ordres,  s'ilz  ne  s  avoient  présenté$( 
audit  eveHqne  et  qu'ibs  en  euRS(»it  rertaines  et  bonnes  enseignes  de 
Iny.  Parquoy  il  le  ronvinl  prescher  en  ladicte  Vezegnuef,  dont  maintes 
lEens  en  murmuroient  et  en  furent  bien  esbahis,  à  cause  qu^ü  n'ap- 
partenoit  audit  curé  de  faire  nulle  deiïensc  audit  prescheur  qui  aTOtt 
le  pouvoir  de  roves<|ue  et  qu'il  esloit  do  son  hostel»'). 

Ce  fui  san-  f|f>iit(»  sous  l'administration  dndit  M'*"*  Guillaume 
qu  (Mit  lieu  à  Sl-Siiii|ilirr  le  vol  (le  calices  nin-i  racoidé  par  le  chroni- 
queur: 14.'J7.  Autlil  an,  l'ut  pendu  un^  apjtclU'  niaislre  .lennin.  le 
ruicouvîiileur.  (jui  estcul  riche  et  l»ou  ouvrier:  mais  sa  richesse  n  esloil 
bien  acqni^n*,  en  tant  qu  il  l'avoit  acquis  de  lairaiiciiu;,  et  e-ntoit  vieulx. 
('AT  il  rogneiiMt  a  la  justice  de  Mel8  qu'il  avoit  desrob^  vingt  deux 
calices,  sans*  le^i  aultres  «^m»«:«.  El  fut  a<.*cn$if*  |)Our  deux  calices  qui 
furent  prinn  à  S*  Siniplice,  le  temptt  durant  que  m  jaaH  le  jeu  de  la 
passion:  car  il  üe  endoyl  au  nioustier  de  Sainct  Sin)pli<-e  nuiclamment 
el  les  |)rinl  en  les  armoires  sans  y  faire  nulle  oorruption,  dont  ou  en 
fut  inoull  eshahy:  «ar  il  fut  mescreu  h  plusieurs  preiis  d'église,  et  en 
fut  <ire  SyuHMi  de  Hri— ^encourt,  preslr<\  mené  »mi  Thn^lr  l  dti  rloven. 
ruais  il  en  fut  troin»'-  ii<  t.  Kt  fut  mescreu  à  mi'/  anllrc  Ikhiiihc  u  »'"ylise. 
piesire.  appelle  sire  liarlewich,  (pii  esfoit  bon  iiiay  au  Muustr(>  d<'  la 
inoniioye;  mais  il  n'y  avoit  coulpe.  El  par  cola  l'ut  aceusé  le  fait  que 
IihUI  niaistre  .lennin  portoit  du  biUon  h  la  moiinoio,  qui  leiioil  auicune- 
uieuf  or,  dont  ledit  maistre  monnoier  le  retint  et  le  tint  assavoir  h 
justice.  Farqiioy  il  fut  prins  et  cognusl  mn  eais,  ei  oondanipnc  à  estre 
liendu  et  estrangK*:  el  fut  mené  à  la  justice  on  ung  hunerol  el  chantoil 
à  hanite  halaine  une  chanson  qui  commence  ainsy  : 

Hé,  Itobinct,  tu  m  as  la  mort  domiée. 
Car  lu  t'en  v;»i-  et  jy  suis  demeurée. 

Kt  clianloit   relie  elinn-  nt  uiu-i  comme  il  fut  tout  d'' -c-i  éié  -  >. 

S%>us  voici  à  répoi|iM  m't.  d':iprè>i  Dom  Calmet'*),  le  doyen  fie 
Sl-Thiébaul,  dont  la  ehromjjue  «'si  eomuie,  »Mciipe  la  ciiie  «le  St- 
Simplice.  Voici  l  en-lêle  de  la  chronique  donné  par  le  savaiil  béiié- 

Ciiroaiques  HugueniD,  p.  176. 
"0  Ibidem,  p.  SOI. 

•)  Don  C^amet.  Hîiil.  de  Lorraine.  U  Preuves  CLXX. 


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—  184 


diftin  :  Chronique  ou  Annales  du  rloyen  de  8t-Thiébaut.  1229-1445. 
I,e  nom  df  l'Auf^'ur  n'es!  |>()in(  coniui.  Il  -^e  dZ-^i^rne  par  fe>  mots: 
N.  <i<>y(  11  'le  St-Tliii'haul.  furé  de  Saint  Sui»|»iH  <  Il  »narijue  son  âjrc 
en  disant  que  U  lui  Cliuile?!  VU,  qui  fut  »Kuruimr  à  Koims.  Ir 
17  juillet  1429,  rèjjne  préswïtement  » .  —  C  est  doiu-  avant  U61.  dal«' 
ilo  la  mort  dn  Charles  VII,  que  le  fhroniqiienr  e.M  curé  dp  Saint 
Siiiiplioe.  C'est  apr^H  1443:  car  k  («tte  époque  il  est  «'iin*  cle  Sl- 
Eneaire:  «  1443.  87*  jour  de  juillet,  dit-iU  à  iioure  de  iiij  copK  tonnoit, 
et  tonte  la  nuict,  et  y  ot  iing  si  terrible  eop  de  tonnoireen  l'^beSt- 
Eiiehaire  espécialement  |>ar  devant  ma  honclie.  a  tinfr  dois  presi,  sans* 
luoy  faire  atieun  mal.  Kt  estoye  en  l'éjîlis»'  oîi  j'ai  arcfiustiniié  dejvoir 
iH>inme  fim'"  ^^t  ne  lisi  auf^iin  dnminrti'/f»  en  !;i  diclo  ô_dise  «. 

Le  doyen  de  St-TInébaut  ne  serait-il  autre  que  Nicouj.  pk  Nu  t- 
(  HA.sTKi..  eure  cle  St-Vietor  en  1481  et  1437' i.  dit  ancien  curé  de 
Nomeny  le  4  août  1452*^,  et  cinv  de  St-Suppli«e  W  il  iimi  1453, 
date  &  laqitelle  il  confère  un  autel  à  Jehan  de  Toumay.  couv  A* 
Si'Martin,  en  xa  qualité*  de  ooUateur  du  titre  avec*  eeheviits?  La 
chose  ne  semble  \m»  invraisemblable. 

1471.  Guy  Jac^urmin,  <airé  de  St-8upplit^f  aelièle  30  mius 
messins  de  eenn  k  Peltremeni  et  Toussaint  de  PierreviUer».  OaiM  Tarte, 
on  eite  deux  eiirén  antérieurf*  de  St-Simpliee:  ReaNAi  LT  Sinoü 
.lorFFROY  (îoHFRT.  nuils  sans  date. 

1490.  •  Le  (juin/i^'îno  jour  d'août,  tnnlnif  maistre  ('.oiNUAinn  l{.\vKf! 
<lo(  teur  en  décret/,  piévosi  et  eliainoiiir  ilc  Sainct  Snnlvonr  f»t  cur»' 
Saiiu-I  Sifuplice.  Iionnne  saijr«»  et  Iim  I  rUtiptent  en  luitin,  ulienuuiä  et  Iraii- 
voy;  lequel  alors  esfoit  aux  gaiges  de  la  t  ité,  et  avoif,  elieseuii  an,  Iro» 
(^ts  franes  de  gaige«:  et  fut  de  na  mort  img  grand  dopniaige  |H)iir 
la  cité  • 

En  1529,  .Ibas  Flstomus,  curé  de  St-Simpliee  l^gue  &  ^  ^^w* 
t-eweur»  des  cens  h  Saulny*). 

1564.  La  paroisse  est  administrée  par  Nicolle  de  Landrk.  eorp. 
(pie  nous  y  retrouvonM  encore  en  1570^).  Il  e^t  appelé  aivm  Nicuu.« 

DE  LaNDELLk"). 

 1572.  Au  mois  i\v  mai.  I'istoh,  renonee  ft  ^e«  in<l itutKMis'i. 

»)  Arch.  d<^p.  Fonds  anglais,  n*  2718.   Chron.  Hugucnin,  p.  200. 

')  FodUs  anglais,  n"  2261. 

•)  Chr.  Hu«.  888. 

«  t  Arch.  dép.  G.  S868. 

*j  G.  2385-3. 

«)  G.  2379-1. 


Digrtizeci  by  GoogI< 


—   186  — 


Mi'ijH'  annéo.  Clm  df.  Bi-aisk.  Hu  <l((»(  è>**  de  Melz.  (  >t  présent? 
|i(mr  la  «  iire  dès  |p  22  février.  Dans  plusieurs  leUros  à  sps  f'olipvins,  il 
jiéinit  ûv  i<a  i»auvreU''  et  deniajide  de.^  .secour?:  d  aigent  pour  pouvoir 
vivre  hn-mkne.  Il  se  plaint  aussi  amèrement  de  n'Atre  |>a.«  à  mftme 
cIp  soiriag^r  ses  panvres    La  eure  est  vacante  par  sa  mort  en  1575*). 

IÖ7Ö.  Laurbmt  Clsfpbk  ou  Classbn,  du  diocèse  de  Verdun,  meurt 
à  la  paroisse  en  1577*).  —  1577.  Marc  Dieu,  de  Sens,  lui  Ruc<  ^de. 

1681.  F*^'^  Lartiu.eur.  Son  ministère  ne  semble  pn-  nvoir  été 
heureux  à  Sl-Siniplice.  I.e  24  mai  1586.  il  dematide  aux  édievins  «le 
la  paroisse  •  rautnri-ntion  {sir)  fl  ac-epter  la  cure  de  Noinenv  que  lui 
offre  l  Evêque,  tatil  de  persoimes  désirant  heaueoup  plus  ma  mori  (|iie 

ma  vil'  le  suis  entré  avec  vos  honne>  «rnV-c«^.  j'en  veux  .-'orUr 

aussy  hieii  •  *).  Cet  excès  de  [lolitesse,  as>c/,  lictjueitt  dans  les  lettres 
de  l'époque,  ne  saurait  prouver  en  faveur  d'un  pouvoir  que  les  éehe- 
vins  n'avaient  pas.  Il  démissionne  le  90  août  1586. 

âO  août  1586.  Fhilvpb  Qiinon,  prêtre  du  diœèse  de  IJège.  Il  » 
lai:<»<é  nombre  de  quittanees  et  une  réclamation  h  ses  éf^vins  |xtnr 
paiement  de  messes'*). 

11  juin  1591.  Au  moû»  de  juin,  I^rrre  XoIîi.*),  du  dicM-èse  de 
Met/.,  après  la  démissi(ui  de  son  pivdécesseur. 

1507.  10  Mvril.  Mcs^ire  Diihkh  (Iham^  nmii-u.  promu  à  la  eine 
cl  l»énélicc  (le  St-Simpliee  pai-  M.  le  grand  doyen  cle  ré<^lise  c;it!ic- 
iliale  de  Metz,  sous  l  autorité  de  M.  le  Cardinal  d(»  Lorraine.  é\cqa<' 
de  Met/,  a  pris  pos,ses.siou  avec  la  permission  de  ^\  le  (louverneur  de 
Metz,  Monseigneur  de  Sobole.  11  empMié  de  célébrer  le  senriee 
divin,  non  par  le»  (Miroissiens,  mais  par  Mme  de  Raigecourt,  sous  lu 
mauvaise  accusation  de  quelques  particuliers  desdits  paroissiens.  Il 
prie  M.  le  Gouverneur  de  régler  la  situation.  Sa  lettre  est  renvoyée 
ù  Toflieial  du  diocèse"). 

1012,  1613,  1614.  Comptes  rendus  à  FMf.urf.  Viaut.  curé  de  St- 
Sirriplice,  par  Fincre  Mainluillc,  échevin  de  la  paroisse.  Kn  particulier, 
coiupte  de  1  autel  ou  fondation  de  St-Thoina.s  de  Canlorbéry,  annexé 
à  la  cure. 


i)  G.  2mA-2. 

1)  Registre  dei  inutituiions,  aux  archives  de  TEv^ché. 

')  Ibidem. 
*)  Arcti.  (tép. 

*)  Arcli.  dép.  Ci.  2aö4-2,  2mii-i,  2aöU. 

*)  Arch.  dép.  0. 8386-8,  et  reg.  de  TEvéché. 

7)  Areb.  dép.  0.  2864-7. 


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—   186  — 

1624.  Pierre  i,e  Loit  meurt  lo  15  on  le  16  octobre').  —  Pau 

FtîfMn nn  KfiK.MiN,  lui  ."<iK(  èdr  pour  peu  de  tempj».  Ses  lettres  de 
pré.«^'iii;itii  m  <oiil  du  20  octobre  n)24*l. 

Apii  -  iin  mort,  1H2'».  .Ifan  t.f  f'.HKVALi.îEH,  (loctiMir  i  ii  i 
Sf's  «  uiiipU'.s  et  so.«;  quittances  \(m\  fie  162()  à  16B0.  Au  l  egislic  lif" 
membres  de  la  confrérie  de  Sl-Jacque.^  el  StrChri-stophe,  son 
nom  (igure  chaque»  ann^  {Mtrtîr  de  1625;  il  est  panni  les  mixAf 
en  1686.  Le  Journal  de  D.  Séba^t,  Ploret  donne  son  décès,  le  28  juin 
même  année. 

16B6.  Nie.  Vrrdrlbt  entre  en  fonctions  le  2  juillet.  Le  greflier 
des  acles  paroi>>i,ni\  lums  le  dit  à  cette  date.  «J'ai  commencé  à 

rentrée  de  M.  VVrdelet,  eiiré  de  la  paroiî>se  Un  ppocè»  entre  M.  Vtr- 
deW>t  el  la  fabrique  itou--  fournit  14  pièces  à  .'^on  sujet 'i.  I/tino  il*' 
CCS  pièces  est  d'un  jiraud  inlérct.  iKircc  qu'Hlr-  noif;  fîiit  connaître IPf* 
revenus  du  curé  à  l'époque   N'mi-  m  'l(iuuuii>  1  uualv-^c. 

Mémoire  Hc*-'  .iii^cs  payés  par  les  esclievins  un  i m  é  pour  lt> 
services  et  l'uudaliuu.s.  —  375  frain-s  pour  les  luiitl-itiini-.  —  Outre 
son  logement,  il  jouit  d  une  maison  où  il  a  10  locataires,  qui  lui 
payent  420  francs  et  au  del&.  —  Pluneitrs  cens  annuels  montant  à 
18  écuH  par  an.  —  Quelques  héritages  qu'il  laisse  k  loyer,  saiv«  quf 
les  échevins  en  aient  connaissfinoe.  —  Quelques  pièces  de  terre  la- 
bourable, Tignes  et  jardins.  —  Il  tient  un  autel  de  Téglise.  —  Tou^ 
les  dimanches  de  l  année  un  ciertrc  M;inc  d'un  V«  quarteron,  de  •■luu|ii*' 
paroissien  (]ui  présente  le  pain  bénit,  lesquels  cierges  il  s'altribiiç. 
même  que  quantité  (rnutre«  !tuTiiii;tir<»--  de-  dli^èques  :  i!  on  lire  18  *>ii 
2t»  éciis  par  an.  •  De  (  !iui|iic  («aroissieu  décédé  et  cnicrir  o?i  la^lf'' 
c;:li-p.  écit  «Mille  -e.-.  huiK nains,  —  Les  baptêmes,  bans  de  mn^^- 
maiiaj^es.  lelèvcmculs  de  femmes,  .sépultures,  prônes  pendant  lui  an. 
lui  valent  au  moins  1600  francs,  sans  d  aulres  casuel.'«  et  oIfir>B<l^ 
valant  plus  de  200  francs  par  an.  —  Des  confréries  du  St-SaiTemnit« 
de  St-Michel,  de  St-Sébestien,  de  St-Nicolas,  de  St-Jacques,  às»  SSf^ 
Jude  et  Simon,  desquelles  il  fait  tous  les  services  tant  aux  Quatre- 
Temps  que  fêtes  des  SSta-Patioit-  aussi  bien  que  pour  les  ktttf^  ^^"^ 
défunts,  plus  de  800  francs.  —  l  ne  eliapelle  dont  il  est  pos.-e-^-'O»' 
au  faubourg  de  Sl-,luliea  el  qu'il  fait  desservir  par  son  vicaire:  3^ 
francs  par  an.  > 

')  Journal  de  l»oin  bélMistien  t'Iorel. 
S)  Iteg.  des  înst.  à  l'Ev. 
•)  Arcb.  dép.  G.  «WL 


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—   187  ~ 


M.  Verdelet  mourut  à  I  .îjîo  i\v  82  ans.  jiprôs  48  an:*  do  sôinur 
à  la  paroisse,  [/orijriiial  des  nyislrcs  [)ar<)issiaiix  à  l'Hôtel  de  ville  de 
Melü,  ainsi  que  la  <upio  fies  mêmes  rejrisli-es  aux  Areliives  déparlf- 
mentales,  fixent  sa  mort  nu  14  déc  embre  1684.  Lcf  registres  des  ins- 
iittitionft  rCvklié  son  inscription  tiinnilaire  donnent  comme  ilale 
de  iHHi  d^cès  le  21  décembre  1684.  Un  acte  de  permutation  avec  mn 
snecesseuTf  curé  de  St^Etienne,  est  du  19  décembre  même  année. 

1684.  IIknry liOT  is  F'krrand,  qui  sijrne  l  aele  de  dt'eèsde  M. Verdelet 
en  qualité  de  curé  de  Sl-Simplice,  et  N'icola-^  la  .leunesse,  éclieviu. 
furetil  ses  exécuteurs  teslameulaires.  I/aelif  de  la  su«  r'ession  monta  à 
265t)  francs  6  «rros  6  deniers  messins.  I,p  pn^-sif  f  tm<i«f;i  dnn«  le  rlnti  h 
4-haqu(*  curé  de  M<'tz,  ^  par  la  volonté  i  \|ii(  --c  (lu  délunl  l  inait 
(h  vW  >ur  le  rouleau  »,  île  IH  pièces  de  Mel/.  valant  3  livres  iiMiriiois. 
l't  dans  les  dépenbe.s  pour  cierges  et  llambeaux  à  ses  funérailles,  pour 
la  8c»nime  de  204  fm»'»  deux  gros  M.  —  Henry  Louis  Fenrand  était 
KU«  de  Rolland  Ferrand,  aide-major  et  capitaine  defi  portes  de  la  ville, 
lequel  décéda  le  23  janvier  1686  à  l'ftge  de  80  ants  et  de  M**  Kosse, 
ipii  mourut  le  27  janvier  1695  à  l'âge  de  90  ans.  En  1668,  le  13  sep- 
tembre, ilsijfnait  comme  parrain  aux  registres  de  la  pii''>'ï>*<'  St-V^ictor. 
en  (pialité  de  eliunoine  de  Vie:  il  le  fut  jus(|ii'cii  1673.  Curé  de  Si- 
KlicniH»  de  Met/,  il  entra  à  St-Sifnpücp  on  1684.  comme  le  prouve 
ra«'le  de  permutation  dont  il  e-'f  |>;irlc  i  i-dp<su>^.  Son  yô\p  --•e  fn;iiii- 
lesla  dan.>  reml»elli>.-?eiHenl  de  son  é'^lis»*.  lùn  1!h^7  il  achève  les  orgues, 
i-efait  l  autel  de  la  8te-Vieri;e  en  1689,  celui  de  St-Nicolas  en 
.M.  Ferrand  n'atteignit  pas  lïige  de  .ses  parcnt.s.  11  rendit  .son  âme  à 
Dieu  le  20  octobre  1709,  âj^  de  (i8  ans,  et  fut  inhmné  dans  rétrlii^e 
(le  la  |)aroisse,  le  21. 

1710.  EnEstNE  D  AvKAMGfi  administra  la  paroisse  de  St-äimpU<'e 
Teïtpatfe  de  10  ans  et  mourut  le  1*'  mars  1720.  11  était  iîls  de  Jean 
trAvnuige,  avocat  au  Parlement  de  Metz,  el  d'Anne  Rabuat.  —  (3m- 
))elain  il  Oron  jusque  1684,  il  est  vicaiic  do  Servi^ny  en  169H*i,  aii- 
mAnier  îi  l'hospice  St-iJeorges  de  à  16'.)7.  cm-é  île  C.orny  de  1697 
à  17103).  s^(,^  institutions  sont  du  29  janvier  1710.  iàon  installation 
du  7  lévrier  même  année. 

1720  .Ikan  Amoim  Maihis  sijjne  <f»rnHie  i nré  fie  Sl-Stiiiplice  à 
I  i  iiici  icmcnl  de  .son  préUéceïiâtiur-  Vingt  ut  une  piece.s  tormunt  le  duääier 


i;  Ardi.  dep.  d. 

*)  R«g.  pÊt.  de  St-£ttc. 

k)  R«g.  d«s  InsL  à  rEvêi-hé. 


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—  188  — 


presque  ooraplct  de  ce  prêtre  Il  naît  à  Mefz.  h  la  paroissp  Si- 
Virtor,  [ft  21  jiiin  1686.  de  Dominique  Mathis,  baiiiioiui,  et  de  Mar- 
(Pif rite  Dorvanx;  il  baptisé  le  jour  m^e:  son  parrun,  te  sieur 
Jean-Antoine  (Ihauianl'):  fla  marraine,  Marie'  Kegiiaiilt.  \'n  c^cal 
délivré  pour  iion  admission  à  la  tonsure,  le  5  fteptembre  1702,  now 
apprend  <  qu'il  e»t  un  garçon  saire  et  |K>.«é  ;  cpi'il  assiste  à  toitf  le» 
ofTn-es  de  paroisse  et  très  «onvenf  mix  caléi  liisiues.  el  qu'il  remplit  à 
P^iqucs  et  aux  autres  jours  solennels  tous  les  devoirs  d'un  bon  pa- 
roissi«'n  Sa  hoiin«»  conduite  au  coUrfre  flo«  It'-iiites  le  fait  admettre 
à  la  r(in;îréiîali<»n  dp  la  l*urili<;at mn  t|c  la  .Ste-Vierpe  en  1702,  U 
Séminaire  St-Marcel  dv  Taris  le  reçoit  pour  ses  études  théoioirique>. 
11  en  sort  bachelier  en  théologie,  aprè.^  avoii"  reçu  à  Paris  les  ordre- 
inineiuv  en  1704,  à  Metz  le  diaconat  à  la  chapelle  épiscopale,  le  22 
î<eptembre  1708.  I/Kvéque  de  Tout  lui  confère  la  prêtrise  aux  Quatie- 
Temps  de  septembre  1710.  î^e  11  novembre  1711,  lui  est  envoyée  st 
nomination  à  la  ciire  de  St-Marcel,  de  Metz:  sa  mise  en  possession, 
par  acte  «levant  Haltus,  notaire,  est  du  17  novembre  même  année.  U 
est  installé  à  la  cure  de  St-Simpliee,  le  28  avril  1720,  nn  jour  «Ir 
<lima?iehe.  à  S  lnMirr^  du  matin,  après  avoir  du  eonsenleninit 
de   M>!i-  di'  iHiimiié   sa   eure  <le  St-Mareel  avec  M  t'Iaiidr 

Klienuf  Iv  Vvhxiv.  *  lia|ielain  de  la  ehapelle  St-,)ean-Hnpliste,  am  lenne- 
luent  fondée  à  Kelonléy,  et  depuis  transférée  à  .St-Ku<  aire.  Son  décè- 
est  du  26  janvier  1740.  Â  son  titre  de  ctué  de  5t*^iinpliee  est  joint 
celui  de  supérieur  du  séminaire  érigé  dans  le  cimetière  de  la  paroisse, 
n  meurt  à  öö  ans. 

1740.  Jbah  Joseph  Risgh.  premier  acte  signé  de  lui  est  du 
17  octobre  1740.  le  dernier  du  20  février  1748.  Sa  grande  (  rédiililé 
l'impliqua  alors  dans  un  procès,  qui  le  conduisit  devant  le  Farlement 
de  Metz  et  devant  le  non«cil  rlii  Hoi  à  Paris. 

Les  vicaires  sont  ailmiiii-^trafenrs  de  la  paroi-iso  jusque  I7ri<). 

1750.  Le  4  janvier.  Tu  i;hk  1>i  im  y,  curé  de  Sl-V^ictor.  'ic  Met/. 
ret.(»il  ses  institutions  comme  <Miré  de  St-Sim)ilice.  11  prend  possession 
de  la  cure  le  15  du  même  mois,  mais  il  signe  encore  le  26  aax  re- 
gistres de  St^Vifîtor.  Le  premier  acte  signé  de  lui  à  St-Simpliee  e^ 
du  io  février  1750;  le  dernier,  du  22  janvier  1772.  M.  Dupay  fut 

')  Ardi.  (löp.  G.  2361-7. 

-1  La  famille  (lliaulani  prit  plus  lard  le  nom  de  Verdy,  d'iin  village  détruit 
de  ce  nom,  situi-  cnti»'  (irigy  el  le  ciiuetière  de  VE»\,  sur  ta  gauctie,  en  ailanl 
à  Mets.  Le  général  ('.hautant  de  Vercly,  mort  il  y  s  peu  de  temps  à  Nmey,  élaii 
de  eette  famille. 


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curé  de  Sle-Ségolène  en  1736,  de  St-Viotor,  de  1737  à  1750.  En 
1772,  il  i>ermute  la  cure  de  St-Siniplice  ave<'  un  canonieat  de  St- 
Pierre-aox-Image^',  ciue  lui  cède  F^*  Jonvaux,  curé  de  St-Etienne  depuis 
1750.  n  meurt  doyeo  de»  chanoines  de  St-Thiébaut  en  177ft,  cumu- 
lant avec  sa  diarge  celle  de  chapelain  de  $le-(«roix  dont  il  jouit  de 
1741  à  sa  mort'). 

1772.  François  Valemtix  Jonvaux^  curé  de  St-Simplicfs  est  éhi 
ar(4iiprè(re  de  Metz  eo  17KH.  Il  meurt  à  l'ftge  de  69  ans,  le  25  no- 
vembre 1789,  Il  étail  lié  de  IMiilippe  .IdiivniiN  el  de  Jeanne  Beaucour, 
laquelle  dé(  éda  le  14  juillet  1774,  à  l'âge  de  8a  ans. 

1790.  DoMiNiQi  E  TmvA  est  son  sueee.sseiu-.  -  Il  si}rne  en  qualité 
d  :n  (  I M'  '  de  MeU  à  partir  du  19  août  1790.  —  11  e«t  le  dernier 
curé  de  ht-SnnpIice. 

Les  cnré?  Hh  St->iiii)>lire  étaient  a-s-sistét;  de  deux  viiawe.<,  au 
moins  à  pailii  de  iü72,  époque  de  rinslilutioD  des  vicaires  propre- 
ment dits.  Flusieu)-.><  accordK  des  vicaires  entrant  à  la  paroisse,  avei* 
lest  échevins,  nou»  sont  restés.  Jacques  Clouet  s'engage  comme  vicaire 
le  22  novembre  1681').  Ses  fonctions  sunt  le»  m^es  que  les  fonc- 
tions des  vicaires  d'aujourd'hui,  sauf  de  plus  «ft  chanter,  étant  au 
pupitre  avei  l(>  .»ie<n-  cui-é,  mesijes,  matines,  vêpres  et  compiles  aux 
jours  sol^melH.  <■  Lu  rétribution  annuelle  m«t  de  4(10  francs  messins, 
avec  un  logement  dans  le  cimetière. 

Pln-ifiir<  autres  prélrts  rtaicnl  rUtacliés  :\  !h  paroisse  sous  W 
titre  de  cliaiiclaui-  (hi  altarisU  -,  ( c  iioni  venait  de  «liapelle  ou  autel, 
(jui  alors  était  synonyme  de  tbndulioii  i  A  ces  prêtres  revenuil  la 
i  liui^c  d  acquitter  eertaines  londalion-  l  itUachées  à  ré<:lise  même. 

Il  y  avait  d'autres  toiidalit^ns  rattachées  à  la  paroisse  .sins  ((u  elles 
diLs.senl  être  acquittées  à  I  église:  le  curé  ou  les  éehevins  en  étaient 
seulement  les  oollateurs  ou  patrons,  et  cela  en  tant  que  curé  ou  éehe- 
vins de  St^implice.  Nous  avons  cité  ci-dessus  te  fait  de  Nicole  du 
Neufchastel,  curé  de  St-Simplice  el  sesécbevins,  qui,  le  11  mai  1453. 
eu  tant  que  patrons  et  coUateurä  des  trois  messes  à  chanter  chaque 
semaine  dans  ladite  église,  fondées  par  C""  Dopmangin,  conféraient  ces 
messes  à  Mattre  Jean  Tournay,  curé  de  St-Martin^). 


»)  Reg.  des  instit.  de  TEvéché. 
*)  Arch.  dép.  G.  23Ü4-1. 

*)  Voir  à  Tappendice  G,  le  tableau  d'un  cortam  nombre  de  londationtt  de 
la  paniuse  St-Simplice. 

*)  Arch.  dép.  Fonda  de  TablMye  de  Ste-Mari«,  noo  clané. 


—   190  — 


ArHcU  VI. 
PKESRYTÊAfi  DB  SAINT^SUIPUCE. 

Le  presbytère  et  la  maison  vicariale  attenante  occupaient  le  coin 
actuel  de  la  place  St-Siinplic  e  ob  s'élève  la  maison  apparteoant  à 
M.  Cdon,  occupée  dan^  le  bas  par  l'épicerie  Duval  M>  A  partir  de  1729. 
nous  trouvons  plusieurs  baux  de  location  de  ces  deux  maisons*):  ellex 
n'étaient  donc  pas  ïmbitées  par  1(>  curé  et  les  vicaires.  En  1752,  Iw 
sieurs  cun'^s  et  é<;hevins  fabrieieiis  les  tirent  entièrement  démolir  cl 
rétablir  à  iieiil"  .  Vi-^-:"i-vis  du  presbytère,  au  milieu  de  la  platr  St- 
Louis.  trouvait  iinr  Idiitiuiir  publique.  '  Kn  1707,  nous  dit  Baitiu«*'. 
Moti>ifiii  I.fMiis  FriiMinl.  (  uié  de  St-Simplice,  ayant  Mfheté  une  f>taliii' 
de  Luius  Xlll,  que  1  on  avait  trouvée  à  la  Citadelle  dans  des  ruine- 
de  bâtiments,  la  tit  rétablir  et  mettre  eu  l'état  oii  on  la  voit  au- 
jourd'hui (1789)  sur  la  nouvelle  fontaine  de  cette  place,  lui  fit  tnettre 
à  une  main  la  représentation  d'une  couronne  d'aines  et  des  cloiu  de 
la  croix,  pour  représenter  saint  Louis,  son  patron;  et,  par  la  per- 
nu'ssion  de  Messieurs  de  Ville,  il  fit  placer  cette  statue  sur  la  fontaiiip 
qui  était  au  milieu  de  cette  plaee,  avee  un  grand  bassin  en  piemv 
de  taille,  un  peu  au-dessous  du  portail  de  St-Simpliee  ;  et  depuis  <  «' 
teti»j>«  la  place  ;i  ô!é  ni>niinf'e  plarp  de  saint  Louis»,  perdant  .son  nom 
de  i>l;ii  (»  du  Change.  Celle  toMtaiiir  fut  plus-  faid  mlusséc  :i  la  rnaisoii 
de  M.llcnrjres  de  Lesseville.  f  uii.-.eillt'i  iin  parlement,  devenue  I  hôtel 
de  M.  l'oiiquet,  sou  geudie,  a  qui  elle  lut  .;»-<lée  pour  pai'tie  de  dol. 
On  rétablit  sur  cette  nouvelle  fonlaine  la  statue  de  saint  Louis  qui 
était  sur  l'ancienne*).  L*hôtel  Fonquet  est  ai^ourd'hui  la  propriété  et 
la  demeure  de  Mlle  Dilschneider.  La  statue  aetndie  de  St-Louis,  de 
date  récente,  est  le  produit  d'une  souscription  des  habitants  du  quar- 
tier. —  Le  27  prairbi  au  4,  le  presbytère  et  la  maison  vicariale  furent 
vendus  comme  bieas  nationaux.  Les  ael<'s  de  vente*)  nous  p^metteo) 
d'en  (tonner  la  superlieie  et  la  distribution  intérieure. 

l^eabj  lère.  —  *  Vente  au  cituycu  Jcau  Gciiut,  huihsier  à  Mêle,  place  de  la 
Liberté,  rétroccssionnatre  du  eitoyeo  Foi"  Louiii  Iii«,  juge  de  |iaix  du  eanhin 
irAngny  ....  de  la  maiwin  ci-devant  coriale  de  St-Siroplioe  et  du  }><>ti(  jardu) 
1o  long  de  la  Seilte,  provenant  de  )a  fabrique  de  IVgtiae  St-Simplice,  déflarée 

>)  \'oii  le  plan  de  la  paroisse  cî-joint. 
«.  Ai.  h  dép.  G.  2403. 

Aonales  de  Metz,  par  Battus,  p.  162. 
*)  Anuales  de  Balluä,  p.  102. 

Annales  de  Battu»,  p.  109. 
*i  l<e;,'i»tret»  de»  ventev  de  bieui  nationaux  da  district  de  Metz,  a*SÛ  elHl; 
arck.  dép. 


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prupriété  nâtionAle  par  ta  loi  du  19  août  1792,  et  comaistant  m  tme  étendue 
de  64  toieea  de  anpeifieie,  et  diatrilmée  en  une  cave  voOtée,  an  rez^denshaussée 

un  porchr  «nrvant  irentrfc  «.'t  qui  sera  commun  aver  les  autres  inaisonn  de 
derrière;  deux  cluuobres  ttur  lu  place,  caibtne,  punipc;  à  Tc-tage  deux  auUe» 
elttmlifea,  awmi  «ai  ladite  plue,  troîe  cabinela,  eacelier  en  rauipe  de  fer,  Iroix 
autres  petite  cabinet»  et  greniers;  te  jardin  en  terrasse  sur  le  bord  de  la  Seilte, 
fermé  d»»  palissades.       l'riv  do  vonte  :  7740  livrée». 

•Maison  vicariale.  •  Vonle  à  V<^''^  Louis  Iiis,  ....  de  la  uiaisoa  vicanau'  .  .  . 
«ituée  à  la  «tuile  de  la  maison  cariatc,  occupant  une  surface  de  7  toiser;  un 
terrain  en  avant  en  forme  de  cour  de  6  toises  ;  consistant  tant  an  reznle-chaussée 
qu'à  r-'lam  on  deux  chambres  cL  deux  cabiiiels.  bûcherie.  Le  terrain  dit  en  avant 
se  terminera  à  l'endi'uit  où  est  le  cvtrps  pendant,  aiin  de  laisser  à  la  maison  dite 
des  Frères»  un  passade  à  sa  cave  et  au  petit  caveau  uù  est  la  fontaine,  Luquellc 
clAtore  sera,  à  firais  communs  entre  les  propriétaires  de  ces  deux  maisons,  te 
porche  serrant  d'entrée  sera  commun  avec  la  dite  maison  cttriale  et  celte  des 
Frères,  —  Prix  de  vente:  2340  livres*». 

Arfklr  Vil. 
LK  miT  SÉMINAIRE  DK  SAINT-SLMPLICK. 

|  ji  17H0'),  Moiiseijïiu'iir  tle  Coisliii  lit  i  nti<li  im.'  ù  -ses  frais.  <\-ai)-< 
\v  l  iiiietièi»'  do  la  pai'oi:?s«'  (le  St-Simpllce .  un  idip.^  dt*  logis  pour 
vingt  pauvres  jeunes  yroiis,  tant  li  uiH.ais  qu  alleiiiaiitls,  se  destinant  à 
rétat  ecclésiastique.  JusquTi  sa  mort  (1732).  il  fournit  de  ses  deniers 
à  r^tretien  de  la  maison;  et  dans  ses  dispositions  teataïuentaires,  il 
ue  Toublie  point  «Je  donne,  dit-il,  pour  le  Séminaire  etably 
dans  le  cimetière  de  S'  Sîmplice,  40000  livres  pour  être  mis  en  fond 
pour  Tenlretien  de  jeiuies  personnes  qui  .^e  destinent  &  l'état  eudésias- 
tique,  et  qui  sera  dirigé  par  des  ecclésiastiques  tels  que  mon  successeur 
jugera  à  propos»,  il  lègue  en  même  temp^  -  la  somme  de  25000  livres 
pour  fniidt  r  If  i>lus  de  pensions  (jiri!  se  pourra  dans  le  Séminaire  de 
Met/  (l<  -  l'(i»ïi  de  la  Mission  pour  les  pauvres  séniiiiaii>les*). .  (le 
d(Hiii(M  -éiiiinaire  osl  celui  de  Ste-.Anne.  Anne  d'Autriche,  lors  de  ^<on 
voyage  ù  Metz,  en  IdiôT.  iivei  le  roi  Louis  \\V,  son  Iiis,  lojula  ce 
i<éminaire,  lui  donna  son  nom  et  y  établit  à  se^  frais  trente  pcn^ion.-« 
et  demie.  Outre  ces  deux  fondations,  douze  séminaristes  pauvres 
étaient  reçus  gratuitement  au  collège  des  Jésuites  à  Font-à-Mousson. 
en  vertu  d'une  fondation  du  Cardinal  de  Lorraine. 


')  Les  Bénédictins,  Histoire  fi'-  Mff/,  T.  III.  p.  300.  donnent  la  date  tie 
1725.  Ui»  ne  sauraient  être  dans  la  vérité:  car  le  terrain  destiné  à  la  bÂtissc 
n'est  acheté  que  te  8  jum  1728,  par  devant  M*  Gnîchard,  notaire.  (Comptes  de 
ât-Sittiplice,  à  la  paroisse  Xolre-Dame. j 

*)  Testament  de  Uge  de  Coislin.  Manuscrit  7S  de  la,  BibL  de  la  viUe,  p.  122. 


—   192  ~ 


Mgr  de  St«Simon,  aucoesseur  (le  Mgr  de  CoisUn,  trouva  que  ce 
n  était  point  »nflisanl  pour  aon  grand  diocèse.  H  demanda  au  Roi 
d'élever  à  100  les  20  places  gratuites*  du  Petit-Séminaire.  Den  lettre!»- 
patentet?  du  mois  de  novembre  1736  autorisèrent  rEvô(|iir  à  lutlit  un 
séminaire  soi!  îi  Vir,  ^^oil  h  Met/,  pour  le  nombre  de  séiiiiniiri>V-> 
denuiii'it'  l'ii  Ijrevfl  du  lîoi.  du  17  sepictiiln •  17HK.  unit  au  Séminaiiv 
les  chanitres  de  St- Thiébaut  et  de  .Notie-l)aiH(^la-Hon<le.  (".e  dernier 
ehapiti'e  ne  lit  pas  dilTirulté  d*a<  quie><  «'r  à  Tordre  du  K<»i.  Il  n  en  fut 
pas  de  même  de  «»dui  de  M- Tliiel»aut.  D'où  un  procès  intenté  \m 
devant  l'Evèché  (lar  le  Supérieur  du  l^etit-Sénunaire  au  nioiit  de  dé- 
(«mbre  1736').  U  4  août  1739,  la  prévôté  du  chapitre  de  St-Thif- 
baut  devint  vacante  par  le  décè»  du  titulaire:  le  Roi  y  nomma,  mh 
révoqua  bientôt  sa  nomination  à  la  prière  de  TRvêqae  de  Mets.  — 
Kn  1741.  il  y  eut  quel(|ues  procédures,  mais  de  peu  de  durée.  Ii* 
23  août  1742,  le  doyen  de  8t-Thiébaut  mourid.  T.e  ebapiire  devait 
élire  son  successeur:  une  lettre  de  «achel  du  Roi,  du  5  septembre,  «lé- 
lendit  réiecftrm.  nu.  -i  elle  é|;iil  ftdt*'.  !a  iiii-c  en  possession  de  1  élu. 

Plus  ardeni  (jnc  I«'  Suj»érieur  ûu  l'rtil-.séminaire.  le  chapitre  dé- 
fère la  cause  au  (Iraud-l  Conseil  en  1743.  s'appuyaul  sur  une  clatbe 
des  lettres-patentes  de  1735,  portant  qu'eu  cas  d  oppositiou  à  l'éta- 
blissement du  Petit-Séminaire,  le  Grand-<k}nseîl  devait  avoir  à  con- 
naître de  TafTaire.  11  forme  opposition  à  Tenregistrement  des  lettres- 
patentes  de  1735  et  au  brevet  de  1738,  et  interjette  appel  <'onime 
d'abus.  Après  deux  an.s,  le  19  août  1745,  arrêt  du  Grand-Conseil, 
ordonnant  que  les  procédures,  commencées  par  devant  i'Rvéque,  sèrout 
continuées;  déboutant  le  supérieur  clu  Petit-Séminaire  de  son  opposi- 
tion à  l'élection  d'un  flmen.  déboutant  pareillement  le  chapitre  do  -on 
opposition  ;i  renrejrislremeiit  di  -  leth-es-pateulc-  de  1785:  et.  à  i  é}iai<l 
de  l'oppo-itioii  au  brevet  de  1738  cl  de  l'appel  louane  d  abus,  n utellaiit 
H  y  taire  droii,  jusqu  à  ce  que  les  procé<lures  commencées  poui  luniua 
fussent  achevées.  Le  13  avril  1747,  Messieur»«  des  Trois-Ordres  de  la 
ville  adhèrent  aux  conclusions  du  chapitre  et  envoient  un  mémoire  h 
Tappui').  Enfin,  M.  le  Maréclial  de  Belle-lsle,  ayant  inutilement  fait 
ses  efforts  auprès  de  Mgr  TEvéque,  pour  l'engager  à  retirer  son  action 
contre  le  chapitre,  le  Hol.  par  une  lettre  de  cachet  du  28  novembre 
1751,  adressée  au  chapitre,  lève  les  défenses  |iortées  [>ar  celle  du 
5  .'*eptend)re  1742  et  permet  de  procéder  à  l'élection  d  nu  duvcri.  -i 
déjà  n'est  lait,  et  à  l'élu  de  prendre  p*>ssession.  Ce  fut  la  lia  du  procè."*. 

')  Voir  Aniiiilo-  >I<   M«  iz   j m  !{;iMn<.  aux  années  indiquées. 

')  Mcmoti'ti  iinpnuu',  uu  muuuücrU  73  de  la  bibl.  de  la  vUk,  y.  128. 


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193  — 


Entretemps  Mgt  de  St-Simon  avait  posé  ea  1743  tes  fondations  da 
Séminaire  de  la  rue  d'A^frkl  et  l'avait  nrliové  en  1745;  les  sémi- 
naristes y  étaient  entrés  le  15  novembre  de  la  même  année  M. 

Qu'était  devenu  le  l'etil-Séminaire?  Aucun  docunn^nt  ne  non--- 
permet  de  le  savoir,  roujuiirs  e«t-il  que  le  2  janvier  1747.  nrrivfn  ni 
ù  Metz,  appelés  par  I  Kvèque.  les  Frères  des  écoles  tlirélieiinesS) 
«dits  Ignoranlins  •,  et  furent  logés  dans  le  bâtiment  du  Petit-Séminaire, 
dans  le  cimetière  de  ÎDl-Simplice.  Ils  y  firent,  ainsi  que  dans  la  pa- 
roisse St-Marcel,  rouvature  de  leurs  écoles. 

Dieudonné  nous  a  laissé  la  descriptioD  de  la  maison  des  Frères*). 
•  Lmr  logement  est  dans  le  cimetière  de  St-Sinq>liee  à  ganche  de 
régtise.  Us  n*ont  dans  le  bas  qu*une  salle  de  compagnie  ou  d'assem- 
blée, un  réfectoire,  une  cuisine  et  quelques  petits  cabinets.  Au  premier 
étage,  une  ebapelle  longue  de  20  pieds  au  moins,  un  petit  autel  joli- 
ment orné,  une  ihamhrc  ilt*  fraviiil  pcitir  l'écriture  des  Frères  et  dix 
ÜU  douze  cellules  pour  eux  tuus:  le  Inut  ihms  la  plus  grande  simpli- 
eité.  Ils  n'ont  aujourd'luii  {1110),  ajuntc-i-il.  que  cent  écus  par  têle 
pour  leiu'  entretien  de  tout.  Us  n'ont  uucuu  fonds.  Ils  étaieul  au 
commencement  de  leur  introduction  en  cette  ville  au  nombre  de  dix 
frères.  Ils  sont  aujourd'hui  réduits  à  six.  Ils  enseignaient  dans  trois 
endroits  différents  de  la  ville  de  Metz.  Us  n'ont  présentement  qu'une 
école  dans  le  couvent  supprimé  de  Ste-EUsabeth  en  haut  de  la  pa- 
roisse Ste-Croix.  Quatre  Frères  SOnt  chargés  de  éi  oliers».  La 
maison  des  PVères  fut  vendue,  connue  bien  national,  le  20  prairial 
an  4,  à  la  citoyeime  Marie  Catherine  C^aye,  é|)0use  de  Jean  Germain 
père,  chaufnnniicr  h  Mntz,  y  demeurant  rue  Vi'jn(»-Sainî-Avi>ld.  f/actc 
de  vente  ajuuii'  tpieUpies  détails  à  la  dt  -» aipi iuu  ci-<iessus tlle  cun- 
sislait  «en  un  corps  de  logis  ayant  sou  entrée  sur  le  cimetière,  de 
26  toises  un  pied  6  pouces  de  surface,  derrière  lequel  est  une  dé- 
chaire  de  7  toises  et  3  pieds,  et  à  côté  un  jardin  dos  de  murs  de 
17  toises  3  pieds  ;  au  rez-de-chaussée  une  allée,  salle  à  manger,  cuisine, 
une  chambre  donnant  sur  le  jardin;  au  1*'  étage,  chambres  et  ca- 
binets; au  2^  étage  huit  petites  cellules  et  un  grenier;  d<;rrière  la  dé- 
charge ci-dessus  rappelée  est  le  puits.  Prix  de  vente:  4500  livres».  — 
«Conditions;  1"  le  terrain  entre  <-etle  maison  el  celle  du  ci-devant 
vicaire  sera  séparé  par  un  mur  construit  à  fraiti  communs,  ù  partir 

1)  Annales  de  Metz  de  Baltna,  p.  M. 

2)  Ibidem,  p.  115. 

.Man.  l.')9  de  la  hil)I.  «If  la  villo,  p.  2.")2,  vorso. 
*}  KegisUfb  dea  Vfutea  dus  biens  iiuliuiiuux,  u"  4H. 

IB 


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-  m  — 

du  corps  pendant  et  à  18  pieds  do  la  maison  vicariale  pour  conserver 

10  passape  à  la  cave.  2**  Le  petit  <mveau  où  est  la  fontaine  ditf  St- 
Aiilhor  et  >'(in  entrée  «eront  joint.s  à  la  dite  mai'^on  des  Krerc:«:.  aiibi 
'jur  le  junliii  ci-de.ssuH  rappelé.  3*^  |,a  loiii-nn  imiini  ilr  [  l'iitréc  t'oin- 
iiitme  r:ous  le  porriie  qui  coiiitiitiiiicjne  à  la  pliu-e.  à  la  charge 
rentrelieii  concurreiniuenl  avec  let*  autres  propriétaires,  et  la  largeur 
de  la  me  au  devant  de  la  dite  maison  sera  la  même  qni  oxiate  eoli^ 
(•elle  do  cî-^evant  vicaire  et  les  mors  de  Téglise*. 

La  tourmente  révolutionnaire  paf»a.  Mgr  Bien^^Aimé  racheta  la 
maison  des  Frères  et  la  donna  à  la  ville.  Âujoard*hui  elle  est  Técole 
St-Simplice. 

Article  Vlll. 

LECIMETifePK  [JK  SAINÏ-SIMPLICK  I  T  SK>  (:H.\PF.Lt.F>.  —  lA  CHAPELOTTK. 

Le  cimetière  était  assez  vaste:  aux  nuirs  étaient  attachée? 
pai'l  et  <1  autre  plusieuiti  [»elites    niches  renferuiaiil  des  ligurcà 
fiaints  et  de  »aintcs      L'ossuaire  était  au  foud  du  ciuiclière  avec  un 
autel*).  U  n'existait  plus  en  1713:  Mgr  de  Coislin  dans  sa  visite  du 

11  septembre  de  cette  année  ordcmne  «que  la  place  ob  était  la  cha' 
pelle  de  Tossuaire  soit  mieux  entretenue*)».  La  diapelle  des  TrépassiK 
dont  nous  parlent  les  registres  paroissiaux,  est  indiquée,  au  plan  de 
Metz  de  1738.  près  du  pont  qui  conduit  aujourd  hui  à  la  rue  de  lu 
rirandë  x\nnée^),  le  long  du  mur  qui  borde  laSeille^  dans  la  direcliou 
de  r Motel  des  Halles. 

Elle  fut  louée  par  bail  du  L'>  arml  1771  à  Myrr  de  M.miIiu<>- 
rency.  évêque  de  iMetz,  représenté  pai  M.  .Kau  l  iauvoj?  Heiiietüut, 
prôtrCj  chanoine  sous-prcbendé  de  la  cathédrale  ■>  pour  y  placer  deux 
écoles  publiques  pour  les  enfants  de  la  ville,  tenues  par  les  Frères  des 
écoles  du*étiennes».  Le  loyer  en  est  encore  payé  en  1787. 

Les  registres  des  actes  religieux  de  la  paroisse  font  moitiOQ 
d'une  chapelle  St-Âuctor;  on  y  fait  une  inhumatton  en  ldl4.  En  1618. 
le  3  mai,  une  tombe  est  ouverte  -  au  drvunl  du  petit  portail  de  St- 
Auctor,  en  allant  au  jardin  .  V.w  1712.  e(>tte  chniMÜc  est  interdite  et 
menace  ruine  :  on  promet  ;r  ré^  Aipie  <\v  l:i  démolii  .  I  ji  1728,  un  aele 
nous  fait  coimaUre  i  emplaceiuent  de  celle  cliapelle:  le  8  juiiu  les 

')  Visite  épiscopale  4n  12  mars  1712. 

»)  Ibidem. 

»)  .\rcii.  '!«'p  f;  mm 

*)  La  rue  «t-  la  Grande  ArinR*  ne  fut  percée  qu  eu  1808. 

6.  \m. 


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—  löß  — 


échevin»,  do  ce  autorisés,  veiifleii!  à  Mpr  de  C.oi^lin  le  leriaiii  qui 
o?t  anciPiineiiiont  nr'fii|M''  par  la  «liapcllo  do  St-Audor  démolie  dotmis 
}>lnsieurs  année*;  ....  pour  v  érijrpr  un  -^éminair*'  df  jeuno*  clercs 
C.'fsl  donc  Hill  I  ciiipliicciiient  actuel  I  é<*(»le  .St-Simplice  <pic  >'cli»- 
.  vait  la  cliapcUc.  Le  .souvenir  en  est  conservé,  encore  en  173S;  un 
clerc  du  diocèse  de  Metz,  sans  doute  élève  du  retit-Scuiinaire  Sl- 
Sîmplioe,  Charles  Loute  tiran^jean,  fils  de  Henry  Loais  Oraïuiyeao, 
avocat  en  parlement  et  baillîf  de  Pattdange,  et  de  ApoUÎDe  Hanson, 
eM  enterré  «dans  Pallée  de  la  diapelle  StrAuotor>. 

Selon  la  légende,  saint  Auctor,  Auteur,  ou  AulU'e,  treizième 
évêque  de  Metz,  rivait  retiré  derrière  l'église  Sl-Siniplii-e,  quand  il  fut 
appelé  au  sièfre  épiscopal  de  Metz:  il  y  aurait  fait  jaillir  une  fontaine 
niiracnlfMî^fv  — -  Quatre  actrs  dr-  archive-  do  la  |iarois-o  nicntionnent 
une  iiiai^uii  Sf-Atilfre,  une  ru«'llc  St-Aullic  et  une  tonlauic  du  incmo  nom*). 

En  février  l.t03.  «  .laiconiin  Mortel  achète  à  la  viilc  nin  r  loiV  . 
ucmise,  dépendance)  au  travers  de  lu  jueüe  St-Aullre  derrièic  sa 
maison  pour  aller  de  son  hôtel  à  sa  grange 

Le  6  janvier  1380,  les  échevins  de  St-SimpUce  achètent  pour 
leur  église  à  Heniiequin  de  Toumay  le  Changeur  la  grange  «que  ciet 
darrier  la  maison  que  fut  Ferrin  Mortel,  et  de  oosté  la  fontaine  S* 
Anltre  d'une  part  ci  de  oosté  l'aître  (cimetière)  de  S'  Simplice  d  autre 
part,  et  que  va  droit  sus  en  jusque^  à  la  rivière  de  Saille.  Laquelle 
grange  fut  Jehan  «le  Verdun  le  marchant  de  Salnerie  que  fut-. 

Le  8  février  1380  !e*<  nicnics  échevins  achètent  pour  leur  éjflise 
'  tl'Allixaitte.  la  fille  Pcirm  Muitelz,  lenune  Poincignoii  Dcu  Aniv.  la 
niatbuii  condil  la  iiiatsoii  S'  Aultre  et  tout  ce  que  à  ladite  ujaison 
S'  Aultre  appanl  et  appuilicnl,  que  eiet  devant  la  maison  (pie  fut 
Perrin  Mortel,  de  costé  la  maison  Ânel  Hache  d'une  part  et  la  grange 
cpie  fut  Jehan  de  Verdun,  le  marchant  de  Sahierye  d'autre  part». 

Le  22  novembre  1390,  le  curé  de  St-Simplice,  dont  le  nom 
est  illisible,  achète  *  à  Aillixetle,  la  fille  Perrin  Mortelz  que  fuit,  la 
maison  et  eeu  (jui  appant,  (|ue  fut  ledit  l'erriu  Mortel,  son  père,  que 
fuît  :  que  ciet  darrier  lea  i'hainges,  et  les  loyes  que  sont  darrier  la 
dicte  maison  > . 

nîi  se  Irotivait  !a  tontaine  dont  il  r<\  (pi("-tinn  dan-*  les  a<.-les 
susdits.-'  .Si  l  ui»  veut  bien  se  reporter  plus  huul  ii  lacLt:  de  vente  de 
la  laaiäou  des  Frères  à  la  Uévolution,  on  verra  que  <  le  petit  caveau 
où  est  la  fontaine  dite  S*  Author  H  mn  entrée  devront  être  joint<i  h 

Fouda  des  uutaitv:).  AI«  Guichuni.  Aux  arcliivcs  dép. 
*)  Ardu  dép.  Q.  3891,  I  et  2.  Voir  Icv  acte»  in  exteiMU  à.  TAppendice. 


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—  196  — 


la  (lilo  maison  des  Frîn  -  .  Rien  de  plus  rationnel:  la  fotitaitK»  St- 
Âllteur  devait  avoisiner  la  eliapeile  du  niènje  saint 

Nous  dnnif"^  donc  nous  fraii-[H.rfer  à  la  cave  do  réçoie  Sl-?im- 
plicc.  Vu  coin  de  la  cave,  séparé  du  reste,  d'environ  deux  iiiMii'> 
carrés,  iorniait  caveau,  el  i-enrerinaif  les  |u.iMfiic-  i\v  icvre  i|u  portier 
de  [école:  ou  y  d«'sceuduit  par  (jualie  uiaidus.  J/ciiliéc  étroite  «lu 
caveau  laii»äait  ù  découvert  dans  le  mur  nu  plein  cintre  ubouUssaal 
de  chaque  côté  sur  un  chapiteau  sortant  de  la  muraille.  En  fiice 
de  rentrée,  une  niche  gothique  dont  le  fond  portait  quelque  traces  de 
pmture  et  le  rétable,  plusieurs  trous  qui  avaient  pu  servir  à  des  ap- 
|)li(|ues  pour  eiei^es.  Nous  étions  bien  au  caveau  qui  avait  abrité  la 
fontaine  de  St-Antenr  en  1792. 

Mais  la  fontaine  <»n  chaque  année  le  corps  de  métier  des  re- 
(  nî  releurs  (ressenieleurs)  venait,  au  moins  certainement  jusqu'en  1773, 
au  jour  de  la  fête  fie  Sl-Anteur,  vénérer  le  souvenir  de  son  saint 
patron;  oii,  selon  laideur  de  la  chronique  des  Evfnpies  de  Metz,  qui 
écrivait  au  XI V*"  siècle,  le  |>euple  venait  baigner  les  enfants;  celte 
fontaine  qui,  selon  Dom  Cajot  (^qu  un  ne  saurait  accuser  de  crédulité, 
.surtout  après  avoir  lu  ses  Antiquités  de  Metz),  «  restait  à  Metz  comnie 
preuve  éclatante  du  pouvoir  d'AutiH',  près  de  Téglise  paroissiale  de 
Saint-Simplice,  et  demeurait  une  source  intarissable  de  faveurs  »  :  celte 
fontaine,  disons-nous,  avait-elle  disparu? 

Grâce  au  concours  bienveillant  de  M.  l'Architecte  de  la  ville. 
([U(;l<pu>s  ouvrier-*  eur(Mif  bientôt  fait  un  déblaiement  d'environ  un 
mètre  de  profondeur.  Ouatr<î  nouvelles  înarr  he-  d(>  l'c«  aller  turenl 
mises  nu.  Sous  la  niche  apparut  une '^lotlr  il Cnviion  un  mclre  carr»'. 
.surmi>nlaiil  un  bassin  île  pierre  rempli  anjuaid  Uni  d  une  eati  limpide. 
C'était,  à  n'en  pas  douter,  l  anuieune  fontaine  de  St-Auleur. 

Non  loin  du  cimetière  de  St<^iinplice,  s*élevatt  la  Chapelotte, 
établissement  de  maternité  pour  les  femmes  pauvres,  f<Nidée  en  1345 
par  Jean  le  Hongre.  La  confirmation  de  la  fondation  est  du  Pape 
Clément  VI,  19  mai  1346*).  Nous  r^ettons  virement  de  nv  pas«  oiv- 
naître  plu»  de  documents  sur  c(;(te  merveille  de  la  charité  do  l'ancien 
Met/.  Nous  ne  pouvons  que  donner  la  description  de  la  chapdle, 
d'après  DietidoTiné  (1770i. 

1  Ln  ( '.liaprli i!ic  c-l  tinr  |H  lin'  .  |i;»|i('l!c  |irès  la  place  Coislin  duiïJ 
l(>s  chaiiuiucs  de  lu  culliédiale  .^oul  <|ç>.-^ervauU  et  y  ilisent  la  nic.^se 
d'obligation  tous  le.'à  dimanches.    La  chapelle  peut  avoir  30  pieds 


1)  Voir  le  testament  dn  fondateur,  Arch.  dép.  G.  490;  la  flatte,  G.  MO. 


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de  loriîï,  sur  15  on  18  de  largo.  Klle  osl  voûUV,  (îI  ü  y  a  un  caveiui 
aous  celte  cliapelle.  Et  une  niche  grillée  aii-dessiis  du  maltre-aatel 
dédié  aux  Trois  Rois,  dont  on  voit  les  troi»  figure»  qui  vont  adorer 
rEnfant  Jésus  près  la  statue  de  la  Vierge  placée  au  côté  de  TEpitre, 
.  tenant  l'Enfant  Jésus  sur  son  bras  droit,  il  y  a  dans  la  nef  deux 
anciennes  tombes  dont  il  n'est  pas  possible  de  déehiffrer  les  înserip- 
fions  ny  le  rnilUaire.  Il  y  a  trois  autels  dans  celte  chapelle  qui  est 
fort  délabrée.  Klle  paraît  bâtie  dans  le  18"  ou  14''  siècle.  H  y  a  .sur 
un  de.s  îîFi -h<iuf;in(-.  ù  '  ôtc  dp  la  porte  d'entrée  de  ladite  chapelle 
uu  luilUaii'O  niodcme  aiiiäi  ciselé: 


Les  rejrisires  des  comptes  de  la  fabrique  de  St-SimpUce  \)  nous 
donnent  sur  le  culte  à  la  paroisse  quelques  détails  que  nous  allons 
grouper  (]nm  cet  article. 

l/iiiim'i'  lilurjjtique  .s'ouvrait  pàv  les  pit'ilii  atiin)-;  de  l'Avenl.  Les 
piédicaU'urs  .-ionl  des  divers  couveid.s  de  Me!/,;  il  leur  est  assigné  40 
livres  tournois,  valant  108  francs  10  gros  8  deniers  ou  150  livres, 
dont  40  livres  de»  dénient  de  la  paroisse,  et  le  surplus  de  k  fonda- 
tion de  Mgr  d'Aubusson  de  la  Feuillade,  archevêque  d^Embnui,  évèque 
de  Metz.  Un  goûter  est  donné  au  prédicateur  à  chaque  sermon.  — 
Des  enfants,  soit  un  seul,  soit  plusieurs,  chantent  des  Noëls  pendant 
TAvent  et  après  Nocl. 

A  Noël,  la  crèclie  est  î\  la  clia|)»>lle  Notre-Dame:  on  la  Irans- 
portr  ensuite  à  la  clmpelle  Sl-.Iacques,  A  l'Epiphanie,  l'échevin-ronip- 
fjtlilc  lie  1  Miini'c  <(>  inéscnte  à  l'olTrande  et  oiïre  à  M.  le  curé  ses 
élienncs,  nii  ilciiii-riu  bhui*-  vîdant  4  francs  lui  trm--.  phis  tard  un 
écii  entier.  Le  mciue  jour,  le  cliapclaui  ou  plus  tard  le  vicaue  revoit 
15  i>ous,  le  niarguilUer  autant. 

Il  n*est  fait  aucune  mention  de  prédications  en  car^e.  Le  J^di- 
Saint,  une  collation  est  donnée  à  Messieurs  les  curé,  vicaires,  chantre 
et  maiguillier,  après  le  lavement  des  autels.  Au  jour  de  Pâques,  curé, 
vic  aires,  sonneurs  et  autres  employés  reçoivent  une  somme  pour  leurs 

>)  ('4)mptes  d«  St-SiinpUr<',  h  la  paroîsKic  Notre-Dame.  Annépa  Itiff?  à  ITK», 
avec  nombrenBea  lacunes. 


1667. 


Aiiirle  rX, 


LE  Cl  l/n-,  A  LX  PAUOISSIÏ  SAINT-SJMPLICIv 


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—    198  — 

œuf?  de  Pâque.s.  Pour  ce  jour  on  tend  Ips  lapisserie?'  de  réalise  qu'on 
piilève  vers  la  mi-septitnibr«.  Le  sonneur  porte  le  ciei  pascal  à  la 
promsion  et  est  rétribué  pour  cela. 

Le'  lundi  de  PAqnes,  les  saintes  huiles  sont  distribuées  à  la  pa- 
nnsse  St-Rucaire,  plu»  tard  à  St-Marcel,  selon  que  le  oun'  de  I'ium» 
on  !  nuire  paroir^so  (^st  archiprêtre  de  Metz,  l'n  dnn't  de  dix  <j[w^  M 
j)ay('  à  la  paroisse  oii  se  fail  la  dislribiilion  :  dix  jrros  sont  (loriiitV 
;inx  r'ttfants  de  elio'iir  servaiil  à  la  prof-e-^-inti  -  An  ieinp^  de  Hâ((iM'>. 
soril  reçus  !e<  don^  de*^  ;>aroi-Jsipn.s  pour  Iiinuimire:  lOii  fr.  7  jno- 
eu  16(>8,  14b  tr.  4  jçros  en  hV78,  217  Ir.  iï  jtros  en  1605,  4351.  2  f. 
en  1785. 

Pendant  le  mois*  de  mai,  on  chante  (îoniplies.  —  Aux  Ko^aUon.«, 
les  chantres  el  les  musiciens  de  la  cathédrale  ont  droit  à  une  rétri- 
bution pour  la  station  de  la  procession  à  St-Simplioe.  Rapprions  le 
déjeuner  que  le  cun^  doit  offrir  à  la  sacristie  en  pareil  jour  aux  niv 
vi<*«  et  aux  enfants  «le  elapur  de  l  abbaye  de  Ste-Marie. 

Potu"  la  procession  de  la  Fête-Dieu,  la  fabrique  fouiiiil  iliaque 
année  quatre  douzaines  de  couronnes  dorées  «d'orbel»  et  deux  autres 
douzaitH»^  jiniir  les  enfants. 

Au  -ujet  du  St-Saereuient.  reinar(juofi,-  i|iie.  lorsqu  il  était  [Kiitr 
aux  malades,  il  y  avait  obligation  de  se  découvrir  et  rie  sagenoiiillei 
Hur  son  pas.>3a;^e.  Deux  juifs  paient,  en  1685,  l  un,  parce  qu'il  wt 
pauvre»  6  escalins»  l'antre  30  Tranes  messins  «  pour  n'avoir  pas  rouhi 
ni  Mer  leur  chapeau  ni  s^aitenouiller  «levant  le  St-Sacrement,  quand 
on  le  portait  aux  malades.  «  Une  amende  de  2  écus,  valant  18  Urm 
4  gros,  est  infligée  pour  le  même  fait  la  même  année  à  .leaii 
(irandidier. 

La  fête  de  St-Siinpiice.  évécjue  d  Antun  vei  s  420,  patron  de  ia 
paJ'oisse    c^f  f  élôhî  f'c  le  25  juin  ;  il  y  a  «  bœur  de  musique  h  r<>fti(«'. 

Le  'J  auùi.  M-Auleui".  dont  la  fontaine  mii*aMilou>-'e  était  proeli»' 
de  rEjrli«e.  é!;iil  IV  ié  j'i  la  parnis«e  par  le  vny\<^  lU--  n-earreleurs  on 
resenu  lein  s.  La  veille  de  la  fête  un  taisait  le  oelluya^e  «le  ia  ionlaiiH'- 
Les  frais  du  nettoyage  sont  portés  auxeomples  de.s  années  1687  à  168^ 

fje  jour  de  TAssomption  de  Notre-Dame,  .les  litanies  de  la  Ste- 
Vierge  étaient  chantées,  en  vertu  de  la  fondation  qu'en  avment  foite 
Anne  Guerre,  veuve  de  Nicolas  Pierson,  et  consorts  les  Guerre. 

[^e  28  Oilobre,  le  citrps  de  métier  des  lainieurs  de  la  ville 
lébrait  en  mwide  solennité  àStrSimplioe  la  fête  des  £>St»^imon  et  Jode«'» 

')  l)  auli<-s  «  orps  <lo  KuHîers  avaient  p«iur  c  entre  ia  paroisse  Sl-Simplif<' 
Le  lô  Moût  1744,  ces  différents  corps  font  chanter  des  It  Dam  en  l'é^iiae  di- 


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—    199  — 


A  la  Toussaint,  le  sonneur  sonnait  «le  mortoaiie»  les  deux 
jours  de  la  Toussaint  et  des  Trépassés. 

Il  sonnait  également  la  visite  de  TArohidiacre  à  la  paroisse,  le 
synode,  le  jubilé  pejidant  qninze  jours  (1690-1691,  1694-1696),  les 

événements  publics  lois  que  Tentrée  de  TEvêque  à  Metz,  le  3  sep- 
tembre 1()69,  la  paix  d'Es|)aiine  et  la  paix  d'Empire,  1678-1679,  la 
paix  de  Savoie,  HîOO.  le  Te  Ihum  pour  la  prise  de  Landau,  pour  la 
priïîe  Ho  Frihntntr  ot  iioitr  !n  paix,  171H  à  1714. 

L;i  ^oimeru'  csl  île  deux  classes  pour  les  efîterrenienln :  les 
grosses  «  lix  lies  se  |)aieiii  5  Irane.s  ;  les?  petites  Mieux  escalins  valant 
2.  iVancs  (i  gros  ». 

Disons  nn  mol  dos  eni|>loyé:<  du  culte.  Le  premier  est  le  chantre 
et  marguillier:  il  est  vAtu  d'un  camail  pour  les  offices.  Le  rerger  ou 
bedeau  porte  une  robe  sur  la  manche  de  laquelle  est  brodé  «unpor- 
traiot  de  B*  Simplire».  L^organiste  a  nn  traitement  de  90  francs  Tan: 
il  u'est  peut-être  |ws  sans  intérêt  pour  l'histoire  de  la  niiwique  h 
Melz  de  <(tniiaître  les  nonis  des  titulaires  de  cette  fonction:  (Vvsar  de 
Colmé.  1(>H8:  C.laudon,  1688,  meurt  pn  mfir?  1606.  .T<  :u)  Hian,  son 
succe--piir,  setulile  avoir  clé  un  ardi  iit  mu-irirn;  il  i)r;iJiii-p  pour  le 
Te  D>'im  de  la  paix  de  1714  «une  symphoujc  avec  trompette  et 
lin»t)aie  ». 

Les  fûSHuyeuTît  wnt  des  employé»  choisi»  pai'  le  curé  et  les 
écrliPTÎns:  ils  prêtent  serment  de  ne  se  refitser  à  aucune  sépulture  et 
de  se  conformer  h  la  taxe  convenue:  ils  sont  réroeables  ad  HuUnu 
parodii.  Eux  mm  ont  leur  costume  pour  leurs  lugubres  fonctions: 
une  rob(^  noire  sur  laquelle  <  sont  attachées  des  tètes  de  moHa  et  des 
larmes^.  Notons,  j'i  propos  des  têtes  de  mort,  qu'une  tête  de  morl 
l»einle  était  placée  sur  le  plat  à  chaque  (piète  di's  messes  des  Trépassés. 

I,c<  linnticr-  (hi  ('rilf('  et  de  !;i  fnhTiqin'  f'f;ti(>ut  ;;éréf'<  pnr  !c 
coiT-cil  (11  --  ridrxiii^.  (.liaqtiH  aiiin'i'  un  é<-licvnis  était  ciiuijié  de 
la  t  uinpluhilité.  1/cxercicc  annuel  courait  de  la  St-Simplice.  5  juin.  Les 
coniples  étaient  rendus  devant  le  curé,  les  échevins  en  exercice  el  les 
échevins  précédents.  Nous  avons  relevé  de  grands  noms  parmi  les 
échevins  de  St-8implice:  Louis  Frémin,  s>'  de  Mornas,  président  au 
parlement  de  Metz;  F"'*  Maguin,  avocat  au  parlement  et  aman  de  la 
ville;  P'*  Tliirion,  avocat  en  parlement,  notaire  royal;  Daniel  Dozanne, 

r'iaii»lift;  j>oui  1«'  rclubli&jicim'ul  du  loi  lA>uiä  XV.  «  (  litîvin  »U*  l'anué<'  rv\oil  k 
re(t«  occasion  •  6  livre»  den  rhausactiers,  6  livres  des  tanneurs,  4  dos  orphèTrcsc, 
H  {l<-s  idiinclierB}  24  sous  des  carreleurs,  24  «ou*  des  faiseurs  de  lias  au  métier, 
2i4  «OOS  des  joueurs  de  violons  s 


I 


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—   200  — 


oonHeiller  an  parlement  ;  Sébastien  Besser,  trésorier  des  Hnances;  Hen- 
janiin  Boudier,  de  la  Grange  d'Envie;  OiiiUaiime  de  S^e,  ptmst 
préHtdenl  du  pariement,  intendant  de  justice,  police  et  finances  des 

Tn>is-KvA(li<'s  :  Anioino  Chautanl,  ont  repreneur  des  rorliiieaticms,  souche 
de  ta  famille  de  Chautant  de  Vercly;  George  de  Lesseville  elFouquet, 
son  gendre,  etc. 

L'élection  <W<  ('.-ht'vtn«  était  eliose  trf'<-^olf>nn<>lle.  N(nis  n'en 
avons  pas  relevé  ies  ad»  -  l'our  la  parois.sc  Si-Snnpln  Tayarit  déjà 
fait  pour  St-Knoaire  et  «  e>  at  tes  se  ressemblant  exueU  nient,  comiiic 
nous  avons  encore  pu  nous  en  persuader  pour  les  parois^sc»  Sl-Vidur 
et  St'Etkinne.  Nous  donnons  un  acte  de  l'élection  des  écheTÎM  âe 
St-Eucaire. 

cL'an  1758,  le  24  décembre,  jour  de  dimanche,  en  ra&semblée 
tenue  h  Tissue  de  la  me«se  de  paroisse  au  non  de  la  cloche  et  en  h 
1Ilani^re  accoulnmée  pour  l'élection  dt  >  ik niveaux  échevins  dé<^'lisc, 
annoncée  au  prône  de  la  messe  paroissiale  le  dimanche  précédent,  k 
soussiijné,  curé  de  cette  paroisse,  après  rinvocation  du  8'  Esprit,  ay 
rerii  les  .suflra<tes  des  pnroissien^  présents  h  la  dite  assemblée,  assisté 
de  Monsieur  Dunum  fn  (inatiir-  de  commissaire  et  conseiller  de  l'Iiôtel 
de  ville,  et  ayant  ittiiuuu  par  l'examen  des  dits  suffrages  que  la 
pluralité  était  pour  MM"  Rouyer  cl  Tinot  tous  deux  de  cette  paroisse, 
jay  annoncé  à  l'assemblée  ladite  élection,  après  quoy  nous  avons  en- 
tonné le  Te  Z^sNm,  pour  terminer  la  dite  assemblée  ;  et  les  dits  Âem 
Tinot  et  Rouyer,  nou7eaux  élus,  s'étant  trouvés  présents  après  les 
vêpres  du  même  jour,  j*ay  reçu  d'eux  le  serment  accoutumé  et  prescrit 
par  le  Kituel  du  di<H-èse.  En  foi  de  quoy  nous  avons  dressé  le  présent 
acte  et  ont  si«;né  tant  les  nouveaux  élus  (pie  les  deux  anfirns  éche- 
vins. A  .Metz  (H!  jour<rhiiv  vin-jt  quatre  déf-enibre  de  la  ililc  année, 
Kouyer.  Tinof.  Tcllipi.  Lniioine.  (îrandjeaii.  i-mé  de  Saint-Eucaire ». 

Nou.-H  la-  .-auriuus  «  Im  la  série  de  ces  détails  divers  sur  le  culte, 
sans  dire  un  mot  des  <  mysléies  »  qui  s'y  rallaclient  au  moins  indi- 
rectement. Nous  devons  d*autant  plus  en  parler,  que  c  est  la  plare 
de  Change,  proche  l'église  de  St>Simplice,  qui  a  été  le  théâtre  de  plu- 
sieurs d'entre  eux.  Nos  chroniques  nous  mentionnent  ces  mystères  au 
années  1412,  1420,  1426,  1434,  1437,  1488,  1468,  1480,  1485,  1513. 
1614,  1520»). 

1412.  «  En  ceste  année,  le  quailorziesme  jour  de  septembre,  fut 
jué  à  Mets,  en  la  plaice  en  Chainge,  le  jeu  et  .révélation  de  Tapoca- 


^)  Chronique»  liu|;aemii,  aux  diverses  années. 


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—   201  ~ 


lipse  sainci  .lolian,  vl  dura  ce  joii  trois  joiu's,  vl  fui  jué  bieu  mjI- 
lempnellernent  et  en  grant  lrioii)|>he.  > 

1420.  «Audit  an,  au  jour  de  la  Sainct  Privess,  fut  jué  à  Mets 
par  personnages  le  jeu  de  la  vie  et  legende  de  sainct  Vy,  duquel  en 
Mets  en  y  ait  une  paroische,  par  frère  Joffroy,  ministre  de  la  Trinil6, 
qui  fi.st  et  composait  les  personnages.  Et  parniy  ce,  le  curé  d'icelle 
église  de  Sainci  Vy,  y  donna  quairante  80I2  d'avantaige  pour  aider  à 
Hupporter  la  despense.  » 

1425.  «  Audit  an,  le  premier  jour  d'aou.st,  fut  fait  et  jué  le  jeu 
de  la  legende  et  martire  de  S'  Victor,  en  la  place  de  (>hainge,  et 
dura  trois  jour.s.  Et  (ist  le  personnaipe  de  Sainct  Victor  ung  gentil 
ruste,  uuuuué  iiiuistrc  Cherbin,  lequel  alors  csloit  uiaistre  et  regeuloil 
l'escolle  de  Sainct  Vyt.  * 

1434.  Au  jeu  de  ttainte  CaUierine,  donné  pendant  troi^s  jours  sur 
a  place  du  Change,  le  rôle  de  sainte  Catherine  était  tenu  par  Jean 
Didier,  le  notaire,  et  celui  de  l'empereur  Mazencien,  par  Jean  Mathieu 
le  plaidioiu'^  I. 

1437.  «  Au  moiis  de  jullet,  fut  jué  en  Met.s  le  jeu  de  la  passion 
nosfre  .seijTiKMir  .l!i(»>^iicrist,  en  la  place  eu  fluin^ff,  et  fut  falct  le 
paircquc  (riinc  lie— iinl)le  fa<:on:  rar  il  esloil  de  iicnl  sièges  (ie  Imult 
ainsi  toiujue  ilcui'«  -  t(nit  à  l  enluiu  ;  et  par  ii(  ii  i<'ic  esloienl  grands 
sièges  et  longs  p»)ur  les  seigneurs  et  pour  les  dames.  El  porloil  le 
personnaige  de  Dieu  ung  prestre,  appellé  seigneur  Nicolle  du  Neiif- 
diaätel,  en  Loraine,  le(|ud  alors  estoit  curé  de  S*  Victor  de  Mets.  Et 
fut  oSKtuit  curé  en  grant  dangier  de  sa  vie,  et  cuydoit  mourir,  luy 
estant  en  Tarhre  de  la  croix;  car  le  cueur  luy  faiUist,  tellement  qti'll 
fu:<l  esté  mort,  s'il  ne  fust  esté  secouru.  Et  convint  que  ung  aulire 
prestre  fut  mis  en  son  lieu  |)our  parfaire  le  persormnge  de  Dieu:  et 
estoit  celluy  prestre  alors  Vung  des  boureaulx  et  tyrans  dudit  jeu. 
^^ais  néantmoins  on  donnait  son  per«onnaige  à  ung  anîtrc.  cf  par'i-i 
celltiy  du  cnicifîcrnpnt  pour  ce  ifiui'.  Et  le  lendemain,  ledit  (  nié  de 
Sainct  Victor  lui  rcrenn  à  lui  cl  parlist  la  resurrcdiuu  d  \vi— 
haultcmcnt  son  per."<onnaige.  Et  durait  icelluy  mystère  par  (pmilre 
jours.  En  icelluy  jeu  y  enlt  encor  ung  aultre  prestre  qui  s  appelloit 
seigneur  Jehan  de  Missey,  ([ni  estoit  chaippellain  de  Mairange,  lequel 
portoit  le  personnaige  de  Judas;  mais  pour  ce  qu'il  pendist  trop 
longuement,  il  fut  pareillement  transis  et  quasy  mort,  car  le  cueur  hiy 
failtist:  parquoy  il  fut  bien  ha-stivement  despendu  et  fut  emporté  en 


1}  Kltppffll,  Metz,  cité  épiiwopale  ol  impériale,  p.  SBO. 


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I 


—  ao2  — 

aiilcnn  lien  prochain  pnnr  Ir  fr'r)tlrr  i\o  viiiai{iir  »'1  ;nillrp  i'hn«p  pour 
If*  m-nnli ii  tci .  I.ii  tioiirhc  el  (-'tilréf  de  l'enlei  >U-  \rr\Uiv  jm  ^stoil 
très-liU'u  iaicU  .  «ai  |»ai  an?  fnjrin.  elle  se  ouvroit  et  iv<  Ju<»ft  seule, 
tjiiant  los  diables  y  voulloicnt  entrer  ou  issir  isorth'J.  El  avoil  ccWf 
liiire  fleaz  gro»  yeulx  d*acier  qui  relui^oient  à  men'eUlp.  D'icelluy  jt  u 
PHtoit  nwLstrp  et  portoil  (original  iinit  clerc  lies  sept  (te  la  giimp  dp 
Mets,  apfiellé  Forcelle.  ICI  y  avoit  pour  <tpUiiy  temps  moult  de  nobles^ 
i^eigneurs  et  de  dament  eslrariiziers  et  prim  e»  en  la  cit^  de  M«»t.«. 
l^renuer  y  esloit  sei'/neur  Conraird  Hayer.  alors  eves(|iie  de  Mets.  Je 
comte  de  Vanideiiiont  :  seij^neiir  Haudoiiiii  de  l'Ieville.  al)]>é  de  Guia'; 
la  lonitesse  de  Sarrebrii*  !)  et  !e  f  r»n^«'i!ler  de  l}ar  et  de  I/n-nine:  infs- 
sire  Hue  d'AiiIel  et  ses  deux  treres;  le  Mriin  de  Snl/.  i  .;n  li'~  de  Ser- 
voiiU-,  Hetii  y  lie  la  Tour  et  plusieurs  aultres  .^eiiiiieui>  et  »iaiwe* 
d'Alieuiaigne  (>l  d  aultres  pays,  dont  jo  ue  sicxiy  les  noms.  * 

«  Item,  le  dix  «eptiesme  jour  de  septembre  ^tdvant,  fat  fait 
jeu  de  la  vengeance  nostre  seigneur  .Ihesucrist  et  destruction  4e 
.Iherasaleni,  au  propre  paircque  et  an  meisme  lieu  que  la  passion 
avoit  esté  faicte.  Et  fut  la  cité  de  Jherusalem  trè»>bien  el  »iibtilemeot 
ouvrée  et  fnii  ti .  et  le  port  de  .laphel  au  joxanl  dedans  ledit  paîreque. 
Duquel  Jeu  .lelian  Maitliieu,  le  plaidoietir.  fut  et  portail  le  persontiai?«' 
de  Vespnsian:  et  le  euré  de  Sainet  Vi^tov,  «pii  tiv<iil  esté  Dieu  à  i& 
passion,  lut  Titus.  Kt  dundt  <e  mystère  eitviir.n  riniiitrc  jours. 

1438.  '  Pour  suy  re.-ijuir,  le  premier  jniii  ih>  septembre,  fnl  jiu' 
le  jeu  d(;  la  vie  et  bonne  conversation  «iu  ;,dorieulx  amy  do  Dieu, 
iaainct  Erasme,  à  Mets  en  la  plaice  de  Chainge,  et  dura  troi.«  Jours. 

A  partir  de  cette  époque,  les  mystttres  furent  représenté  m 
place  de  CHiambre,  à  Texception  de  celui  de  sainte  Catherine  qui 
«  fiist  fait  en  la  cour  des  grans  Proischeurs,  parmy  les  trois  festes  de 
la  pwilhecosle  (1468)  .  A  «  e  dernier  mystère,  la  jeune  fille  (|ui  kJaût 
le  pcrsonnaffc  de  sainte  Catherine  rmnplit  si  bien  son  rôle  qu'un  jren- 
lilhomtne.  -?nldoyenr  'le  M(dz,  Henry  de  la  Tour,  l'épousa  «par  le 
graiit  plaibir  qu'il  y  priiit  »  'j. 

')  Les  mystère»  représenti"'»  en  place  de  ('Jiambre  furent  :  en  liHO.  celui 
(les  iriira<  k-s  d»'  saint  .Mii  lM-i  :  on  14H:">.  celui  de  la  vie  el  pnssinn  de  '  marlatw 
saincte  tkirbe  »  ;  en  1Ô13,  •  le  Jeu  et  histoire  de  la  saineie  lioslie,  laquelle  e»t 
à  Sainct  Mairy  de  Paris;  en  1514,  le  mystère  de  ta  patience  de  Job;  en  UM. 
celui  du  sarrifice  d'Abraham. 


oiyitizcd  by  GoOgk 


APPENDICE. 

*  

1. 

Kn  paroonrnnt  1p«  rpfrisMrf^  de  la  paroip«p  St-Simplicc.  nnfre  on- 
rîosilé  no  fiil  p;i-  pi  ti  excitéo  par  Ic.^  titres  de  deux  t'ar^rii  uh  -  F.ihcr 
Innoccnliiiiii  vt  Marlyriim  .  1641  .  dura  ar  diligentia  Dtii  Nicolai  Vfnlf'lel. 
Iniju.-^  blcf'lesiae  rectoriîs.  —  Liber  iiuiOL-entiimi,  Mortuoruni  uecuoii 
Martyrtim  parocshialis  Ecclesia  S**  Simplids  Metensift .  Aimo  1668.  — 
Noiw  nous  dernancUons  ce  que  pouvaient  ^tre  ces  martyrs,  quand  nous 
trouTàmes  la  solution  de  l'énigme  à  la  lin  du  registre  de  1668:  Fin 
du  nombre  des  martyrs.  C'était  la  fin  des  mariaffm«  de  l'année! 


II. 


Déuomhrf'invid  (hs  ^ 

fHifoifise.s  de 

In  rifir 

M,  t.:  ai 

//VA 

HomninD 

lulal.  |'»u 

l't  narron?'. 

M-Vh-Ioi- 

:i07 

i;j79 

2Ö8H 

7t» 

27.H 

478 

108(> 

2013 

18 

St-Simplice 

4i» 

mi 

1807 

2149 

8966 

point 

SI -Marlin 

m 

2(K)H 

2;K>4 

4314  311.  y 

rompri»  l'bùp. 

SI-(Joii;.'OUlf 

10!» 

219 

H7(» 

437 

907 

128 

238 

421 

918 

Uli» 

2037 

82 

Sl-P.iir«ire 

249 

760 

tm 

18BS 

2441 

196 

St-.\farcel 

182 

854 

1KÎ2 

2016 

44 

Sl-Sîmi»ii 

4ô 

21 H 

464 

4P<» 

8*  ai 

2\ 

.">t-ljviei 

244 

m-À 

1806 

1702 

30Ü8 

\m 

Sl-tie«rgeii 

61 

22H 

283 

868 

64« 

])oii)< 

H-F.lienne 

IHl 

377 

r)7l 

663 

1224 

121 

Sl-Maximin 

■212 

7:^<i 

94i) 

l(î8i> 

IM 

22ä 

■SM 

837 

1060 

1894 

point 

Sl-Fcrroy 

166 

m 

1018 

1201 

2214  .  .  .y 

(•ompRAkrsjuif)» 

9m, 

8380 

14437 

14397 

.31834 

12H1 

tXm.  b&i.de  ia  rMe.  Xo  LW.  R  194) 


ni. 

/  n  liftcuiuciit  (le  Vi'piHjne  ilc  In  ;/*H'i'it  il*'  .lu  kiis.  /6'.?7, 

Lettre  tU'  M.  Chmiiyeur,  (rii^oi'kr  yniiul  d>-  l' Enxb*-  n  Vu;  yur  /uj^nd/c  */ 
â^mande  dtt  iernftt  your  payer  le  rena  que  4oH  TKrniiie  à  St-Simaiice, 

Monsieur,  si.  pour  sVxempter  d«  payer  rc  qu'on  doit,  il  fallait  faire  ron- 

Milf'tation  <i<'  la  misi'ir  ilii  monfic.  nuiis  serions  en  fcli»  pins  t oi  i>miiii\niinl)U  > 
par-delà,  sans  comparaison,  que  vous  aux  «-nvirons  <lo  Mtlrc  lionne  ville  de  .Mel/. 
l'ensez  que  que  vous  y  .souffrez  de  uial  n'est  iieu  au  rcj^urd  de  ce  que  uuus 
en  portons  en  ces  quartiers  déplorables,  où  louL  est  dans  un  dernier  point  de 
désolationi  sans  que  je  vous  en  puisse  rejirésenter  bien  à  point  riiorreur,  ni  en 


-   204  — 


du«'  iiiilif  rliosc,  sinon  i|m'  lonl  y  fs|  flrppiiplo.  F,t.  s  j|  rrsU-  (|ucli|iirs  .  .  an 
plal  pays,  ce  sunt  autant  de  (igures  de  la  inui  t.  attendu  qu'il  n"y  en  a  pas  un 
qui  ait  ite  quoi  pour  pouvoir  sustenter  sa  pauvre  vie,  qui  ne  soit  conùiint 
d'avoir  ri-coiirs  aux  vivros  et  a  la  pâluro  des  hftes  bnitles  et  sauvnfies. 

Mais  il  ne  s  ensuvt  pas  pour  a-ln  que  Monseigneur  de  Metz  doive  ftrr 
quitte  de  rc  qu'il  doit  à  V(»a  paroisses,  ni  (|u  il  le  pr^'tende,  non  plus  que  pas  un 
de  cenx  qui  ont  l'honneur  de  le  servir,  vous  priant  de  vouloir  imputer  la  am 
du  retardement  de  leurs  payements  aux  malheurs  du  temps,  et  {iénéralement an^ 
danuers  notoires  des  <  liemins  telieirn  nf  nhsédés  de  coureurs  et  de  voleurs,  ijunn 
ne  peut  y  exposer  aueun  argent  qu  au  danger  évident  de  le  perdre,  ne  mtn 
férant  à  personne  qu'à  vous-même^ 

Tf>utefois,  pour  vous  témoigner  que  je  ilé^ire  vous  donner  (|uelqui'  fi-n- 
tentement  pour  vos  dites  paroisses,  je  cliercherai  des  occasions  de  remise  [xxit 
v»ius  faire  toucher  quelque  chose,  à  condition  de  le  renilre  en  ce  lieu.  Sy  en 
présentant  déjà  une  auprès  de  M'  le  Prieur  de  S*  Christophe  et  de  Xum.  i|ä 
vous  en  escrit;  et  une  autre  aupr^-s  de  M'  de  Hozi^-res,  gruyer  de  Rémilly,  à  ipii 
j'en  fais  aussi  un  mot,  attendant  que  j'en  rencontre  d'autres,  pour  m'en  servir 
à  mesure  que  je  pourrai  vous  fuuinir  quelqu'un  du  vus  payements,  vcmJanl 
rroire  cependant  que  vous  considéreras  la  difficulté  qu*on  a  de  recooner  de 
l'argent,  plus  irrande  par  deçà  sans  comparaison  qfle  vers  vous,  comme  je 
<rautre  part,  pour  de  suite  vous  porter  ä  user  enver»  nous  d'un  peu  de  palicrn«'. 
jusque»  à  ce  que  nous  puiüäionü  vous  contenter,  à  quoy  je  tiendrai  la  hsim 
main  et  en  aurai  autant  de  sonvenance  que  vous,  à  qui  baisant  Irès^homble- 
ment  les  mains  etc.  —  A  Vie,  le  27  X»»  1687.  (Ardt,  dép.  G,  $37»-3.) 

IV. 

Hjimit  tles  lyroc'rs-cerbanx  {les  visites  ipiscopal^s  à  St-Siuij^ice. 

Visite  fie  Mf/r  Mcurissr,  icitjtie  <lc  Mmhuire,  18  nor.  Ut:}'.).  —  •  Les  pères  e' 
nu'Tes  de  famille  assisteront  à  la  messe  paroissiale  de  trois  dimanches  l'onî  l* 
curé  fera  on  prdne  avec  une  briéve  explication  de  Tépitre  et  de  révaqple.  — 
Les  échevins  feront  jouer  les  orgues  aux  jours  plus  solennels. 

Visite  (If  Mf/r  'le  C<ii«lin,  Il  sept.  171-'!.  Le  proch-rerhal  ^tortr  «  *\w  les 
Kars'ons  et  les  lillcs  ne  soient  point  dans  la  uiêiuu  école;  que  les  enfank  aillent 
exactement  à  la  messe,  et  même  les  jours  ouvriers;  et  assistent  an  rstéchiuM 
4  fois  par  sem  inM  à  l  avent  et  au  carf-me  ».  —  «  N'e  seront  pas  re^ns  ;i  Pâipiw 
ceux  «lui  n'assistent  point  à  la  messe  paroissiale  les  dimanches  et  ft">tps,^ 

Vi»ik  du  nicmi:  Mai  17:J2.  •  ('A>ller  des  bout»  de  ruban  à  chaque  fedIW 
du  canon  ide  Missel  oii  il  en  manque.  —  Aucun  ban  ne  sera  fermé  à  clef.  (^'^ 
(Up.  0, 23mr8.) 

V. 

Eiäraits  des  comptes  dev  échcrins  et  du  tnarguUlier  de  la  pan/im 

St-Simi>lice. 

H  bonnets  carrés  p*nir     livres  tournois. 

Quittance  du  prédicaicur  de  l'Avenl,  un  jésuite:  150  hvres. 
id.    Huit  chandeliers  d'argent:  427  écus  blancs  et  un  escalinf  bisud 
3488  francs  messins. 


—   20Ö  — 


Trois  pintes  dp  vin  pour  la  communion  le  jour  des  Rameaux.  Ilem,  pour 
la  semaine  sainte.  —  Trois  pintes  de  vin  pour  le  lavement  des  autels  le  jeudi 

Saint:  f  ^itl;'  l>iy  Imit  livres  tournois  pour  un  irrndtn!  ries  pins  l'r.m'ts  IHVl 
Anloinoj  imprimeur:  •  .l'ay  advancifx  pendaut  vin^l  et  un  juurs  luic  buuttiillc  dv 
vin  et  un  pain  pour  le  prédicateur  <1694)  scavoir  le  vin  à  raison  de  sept  sols  la 
bouteille  et  le  pain  on  sol.  •  <  De  plus  Messieurs  les  Gur^  et  fabririens  ont  ac- 
cordé au  marguil'i'  r  trn  v^m  pour  les  servictfrs  fin'ii  donnée  au  prédicateur 
sortant  de  praicliez  et  pour  res  peinéi*.  »  {Airh.  Uèp.  (j.  :J364-J8  «  :äfj 

VI. 

Adra  comeinanl  la  maison  St-Aiiître. 

1.  Nous  ly  maislre  escbevin,  ly  treses  et  ly  comtes  jures  de  Meta  avoos 
vandaa  a  Jaicumin  Mortel  une  loie  (en  termea  de  Tépoque,  remises,  dépendance») 
au  travers  tif  la  ruelle  sainct  Aultre  darrier  sa  mnistm  pour  aller  df*  son  hoslel 
eu  Ha  graiogc  i^u'il  ait  aequai^teit  a  Joû'roy  belle  tirée,  ot  ung  port  sus  baille 
avals  fco  voisin .  hici  Tan  de  grâce  n**  sf  1808  ou  mois  de  febvrier  .  Scellée  du 
commun  sceel  de  Mets. 

ff  ung  a((|uest  <|ue  ly  sire  buevei?)  rnr>'>i  di'  '^im|ili'  .'  ait  elieu  fait  l'i 
AtUixelte  la  lille  perrm  Murtelz  «lue  fuit  et  [emmc  poinci^non  Deu  amy  l'amant 
que  fuit  La  maison  et  ceu  qui  appanl  ({ue  (nt  led.  Perrin  MorteU  son  pere  que 
fuit,  que  ciet  darrier  les  chainges,  et  les  loyes  que  sont  darriet  ladicte  maison. 
Et  îa  Tuaison  <|.  fuit  d(ipiiian<;e  le  podier  .  fait  le  22'^  jour  du  inoi?i  di-  ii  nvembre 
J'aii  I3yu.  Ans  lescrit  en  l'airehe  perrin  de  Tf>rn;iv.  lArrli.  dép.  G.  2ayi-l.) 

8.  Gognue  chose  soit  a  tous  que  burti^iuoii  paillai  l'eschevin,  Wiriat  Quercire 
l'orfèvre,  Thiébant  Migommay  et  collignon  Momel  (?)  le  changeurs  que  sont  esche- 
vins  (le  ré;ilisi  S'  Simpliie  ont  arquesté  en  Irefon  a  toujoursniaix  pour  la  dite 
église  Saim  t  buiiplice  de  Hennequin  de  Tournay  le  clianjceur  la  «irange  et  tous  les 
reäsageä  el  iuul  ce  qui  appant  et  appartient,  que  ciet  darrier  la  maison  que  fut 
perrin  mortel  et  de  coale  la  fontaine  S*  Aultre  dune  part  et  de  coste  Pattree 
(«  iiiietièrei  de  S»  Simplice  d'autre  part,  et  que  va  droit  sus  en  just|ues  a  la  ri- 
vière de  i>aille.  Laquelle  j;ran{;e  et  ce  t|ui  appant  fut  Jehan  de  Verdun  le  mar- 
chant de  äalnerie  q.  fut.  Laquelle  grange  et  tout  ce  que  appent  est  franche  sans 
point  de  cens  devant.  Et  de  cest  acquest  ont  ly  quattre  eschevins  dessus  nommés 
fuicl  bon  paiement  aud.  Hennequin  pour  la  dessus  d.  éj,'lise  de  la  s"«  de  c  11  de 
Metsina....  et  en  cest  acquest  ont  Ii  dessus  d.  escbevins  mis  les  XL  11  reçus 
des  maimbourgs  Jean  Huwin  le  marchant  ti.  tut  q.  munait  en  Salnerie,  lequeliea 
xi  11 .  led.  Jean  Howin  q.  Ait  commandât  a  donner  a  sa  devise  a  lad.  église  de 
ï5.  -  ri  ainandement  et  en  réfection  la  devant  d.  église  et  pour  faire  prier  à 
tuuräiourinais  en  la  d'«  ejrhse  pour  l  àme  de  lui,  ainsy  comme  la  devise  que  gist 
en  l'airehe  Jehan  lescrivain,  amant  de  S.  Simplice  lou  devise,  et  ont  encore 
Iii  Uij  eschevins  mis  LX  H  de  plusieurs  dons  et  aumosnes  que  en  ont  donnés 
pour  Dieu  et  pour  retenir  et  en  ainandation  la  d.  église  et  de  tous  ceulx  tjui 
pourront  encor  donner  on  aus3y  temps  advenir  . . . .  ö  janvier  läüü.  —  (ieorge 
lescripvain  leacript 

Bêr  ta  même  feuitU.  Les  mesmes  échevins  ont  acquestë  en  trefon  pr 
lad.  église  d'Aillixatte  la  fetnine  poinci^fnon  Deu  Amy  la  maison  condit  la  maison 
Âultre  et  tout  ce  que  ù.  lad.  maiaon     Âutlrc  appant  et  appartient,  que  eieit 


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—    206  — 


i1«v«nt  la  msiHon  «fno  fat  periin  Iforlel  que  fat  père  à  lu  dite  Afllixatte.  df  mir 

In  inaisoii  Am»!  fia'lu-  it'uno  p*  e(  la  (jranjre  qiMt  fait  Jehan  Venhin  le  mar- 
ch  nii  lie  Sîilrifivf  (raulic|»'  .  Lnfut-llp  fl  tnaifton  qaon  riit  S'  Aullrc  Ii  dfvant  A. 
AillixiUle  ail  heu  t^n  su  pari  avec  pluüieurr»  aultf»  hérila^eii»,  «ncoatre  le  h'^  NicuW' 
Mortel,  fhev^.  mm  Mrù.  et  raciintre  Jehan  le  fils  perrin  Cnrbe  Tiudm  dnt 
Wrilajt«*s  luv  sonl  eitcheu>  **l  vonus  conMua  ii       s'  le  A.  j:»errin  moHel  i|. 

fut  pf^rc  a  lail.  Aillixatlc  et  ati  d.  s""  Xicoît  cf  ;uhl  .Idiuii  fil-  |if*rrm  rml  r  r1"van- 
liil  ....  en  Tarclie  S'  Medard  de  l'arclie  «jue  lui  birniimnel  lessarel  ixm  <leiu- 
neur  . . . .  payé  L 11  de  Metz  .  ^  febvner  IHHO .  George  leürripTain  les^rript.  — 
Ardk.  dép.  G  mi-'J. 

VU. 

Aidds  fondé$  eu  Vêglm  panMak  StrSimplke, 

lin  Liete.  (Arch.  <Ujt.  (l.  i'Màit.) 

Premier  aulci  îà*  Thomas  de  nauturliic  fondé  par  llcnnpqiiin  de  Tourna v 
le  (Uiangcur  sur  10  iiv.  piiur  2  chapelains  .  Lei»  hoir»  ^héntierâ)  uiaii  le  pairou 
dedans  leH  premiers  XL  joars  .  Et  après  les  XL  jours  passez,  les  esehevins  d» 
S*  Supplice  en  polraient  i  pourraient  i  èlre  patron  .  Faid  l  an  1884  .  Ceorfie  iV*- 
rrivain  nil  ki  di  visi»  l'nffec  feu  s""  Ueorge  Ciuebrard  la  Irnu.  depuis  s' IloUeri 
Iluel  ;  el  présentement  les  cücbevina  de  Supplice  comme  palroiu  lotu  vodk^" 
au  curé  du  dit  S*  Supplice,  qui  earé  soit .  Et  le  tient  leur  curé  messire  FhUKoiit 
Lartilleur  .  Lu  donation  uu  protliocollc  .Vfe^sirC  Abraham,  curé  de  S*  K:9lienne.  I<' 
•Uptii-  i.')"^!  .  l*,t  p4ir  ie  présent  le  lient  messire  Philippe  Quinon,  ruré  cummr 
dessus  .  1ÔH8. 

A  Tantel  Notre  Dame,  il  y  a  un  aultei  fondé  par  Grand  Jean  l*«unaDl  sur 

l>*tnnes  renies  pour  chanter  chacune  sepmtiinnes  cinq  messes  ,  le  curé  et  Iw 
eschevms  patrons  .  lairi  en  1399  .  Ueoriaies  le-i  ripvain  a  la  devîst*  .Annexé  »1* 
iiieb&e  N.  U.  à  la  dite  égliae  pai^é  temps. 

Item  Tautel  S*  Rartholomez,  fondé  par  Colligaan  Rarroys.  Les  boin  de« 
Barroys  patrons.  S;^r  Ni( olle  de  Heu  en  doitat  estrei  et  le^  Cheversons  Kl  violl 
envirfjn  40  sous.  S'  (îeorties  Guerar<1,  «Gouverneur  de  rho<?pitaii.  tenant. 

lu  un  aultel  à  l'aulel  N.  U.  tonde/  par  Hartholomez  Paillai,  Iiis  Ninil 
l'aillai  sur  10  livres  de  cens.  Les  Faillats  patrons.  Faict  Tan  1807.  Le  sîrr  J<«n 
Pied  de  Cbanll  a  la  devise. 

It.  un  aute!  fondé  |)ar  l'erin  de  Laitre  sur  bonnes  renti  ^  Les  hoirs  jja- 
Irons.  Faict  Pau  13ôl  en  l'arche  Jacuiuin  Fes»aul.  U>lli{:non  Henuat  et  Manfin 
Lay  son  fils  donnèrent  le  dit  autel,  en  Tan  U77,  à  s*  Jan  Hennequitt.  prMrr. 
.lan  lloudehrant  amant  de  S*  Victor  lescrîpt.  Seîitneiir  Kranciûs  Wiriat  tirnl. 
s»  F'"  lluiidterl  tenant 

lu  un  aulel  fonde  pur  le  »r  l'omce  le  ttornaix  que  vaut  lu  livres.  Les  Ba- 
doches  en  firent  don  à  Messire  Domange  Abron  prêtre.  S'  Mathiou  Ranel  tennil. 

11.  un  autel  à  l'autel  N.  D.  fond^  par  André  Gouttiez  marrl  niupt  sur  •!  Iivf»> 
de  (  en«  \.\  liehdomadairc  de  la  grande  ejïlise  patron:  et  au  di  tTail'  npr^s  1'"' 
XL  jours,  le  curé  de  Si  .Supplice,  el  jamais  pliu»  le  dit  hebdomadaire,  i-aict  l  aß 
läQD.  Jaeomin  Fessaut  a  la  devise.  Thirion  Maillot  le  tient.  Au  présmt  Mem* 
Ouillanme,  mogister  de  S*  Vincent. 

Encore  un  autel  en  la  susdite  éjjlise.  Le»  échevin»  palirofis.  El  oe  vaoi 
ttinon  14  üolz.  S''  Mallucu  Bairoy  lenanl. 


Digiii^uu  L>y  ^OOgU 


—   207  — 


Lixt^  (Al, h. ,/,,..  a.  'isr^  ) 

Mémoir».'  (ontonuul  terUiiib  aulvls  f(»nil('.s  cl  iMabliî*  en  J  i'^ili»»»  tie  S»  Siin- 
plice.  par  les  rv  après  nommez. 

F/aulel  di'  Hciiry  de  Marsal  fondé  à  VmM  S»  Pierre  v\  Paul  --  i]w*ttl  iri 

le  iM  -    Hesbt  rvö  jadis  par  .loan  Morel. 

I.'Mtiff'l  de  (lalli.  Dnnian^it).  di'ssiM  vi  par  s'  Nicolas  d<  C  .it>iiu*rr\ . 

l^autt'l  de  Piérjse,  futaint^  dv  MuÜiit*ii  Heuuileüil.  (I*'ss»'rvi  pai  .s'  J»*an 
Anlüoar  dit  Panqnenel. 

F/auU'l  Sitnonin  Pardant.  d»*ss»;rvi  par  I*  dit  Fauquenel. 

l/autel  df  Perrin  li-  Prt^^vosl.  desservi  par  sr  flnilirmin 

L'autel  de  Thiebaut  ^^a\v*■  et  J«an  Sawc  son  Irore,  dt'servi  par  a'  Werry 
Geurg«  et  1"  Motel.  —  L'autel  d'Alexandre  Gourcfaon  desservi  par  tea  aaaùomines. 

L*«a(el  de  Biétrix  Uaicoule»  femme  en  premières  no^es  du  dit  Thiébauf 
Sawe,  desservi  par  les  deux  susnommés. 

I. "autel  de  .leoffroy  Mine,  nomine  de  S'e  Marguerde.  desservi  jadis  par  les 
»"  Claude  Margueret,  maître  i's  arts  et  officiai  de  la  cour  de  Metz,  et  »r  Hoberl 
licencié  ès  droîcts. 

Plus  lafond.de  la  messe  de  rannoncialion  de  N.  1).  ù  dire  chacun  samedy 
aux  ;:ros  coups  de  la  mettre  N.  l).,  fondée  par  Katho,  iholHer  (i'builiierj  du  Quar- 
t<^u  en  l'an  1514. 

Suit  une  troisième  liste  d'autels  •  fondés  dont  les  eschevins  sont  aussr 
intront*  H  collateurs  et  ipii  ne  sont  annexés  à  la  dite  esglise».  Cette  liste  e^t 

mntiU*«'  '  t  n'offre  ]r^<  :k<v"  ffintf'rrt  pour  (|ue  nous  en  publiions  les  fragments. 

Le  pouillé  du  diocèse  (mon.  ô8.  bibl.  de  la  ville)  donne  encore  le»  inentiuns 
de  chapelles  MUivantes  qui  cnmplèlent  les  listes  ei*deiisu«: 

«Chapelle  de  St  Pierre  et  Paul.  —  Patrons:  les  Goumais.  J»  Jv»  de 
(îoumay  y  i  n  nirii.'  vn  Les  HoucelH  en  1824.  Les  instilutinns  de  lAOG 

îNmt  les  derui«'res  iprun  ail  durmées  pour  cettf  f  hapelie  •  ' 

*  Clia|>ellb  de  Si  Michel.         i/ainé  4cs  lEoucel»  y  u  itoiitiué  en  Wu.  — 

Hemière  institution  en  1686.  *  \ 

*  Chapelle  de  S*  Jean  rBvangéliste.  autrement  dite  des  GournaiXi  située  à 

l  aulel  S<  Michel.  L  aîné  de  la  famille  des  Koucels  y  a  nommé  en  1667.  Dernière 

institution  demandée  en  1fiH5  • 

'  Uliapelle  de  la  Samli  Vierge.  Le  curé  et  les  echevitui  de  SainUSimpliee 
y  «ml  nommé  depuis  168(>  juscpi  à  17di.  Depuis  ce  temps,  .M*  Michel  de  S*  Rlai«ie. 
conseiller  au  parlement,  y  a  nommé  Inùs  fois,  savoir  en  1764.  177...  177R.  * 

<  On  trouve  dans  les  registres  de  la  Chambre  èpisropale  <les  institutionii  ! 
données  le  fi  juillet  17fM>  pour  H  chapelles  ou  autels  fondés  à  S<  <iin(ilii  >■    itfu.s  | 
à  l'autel  de  la  Vierge  pai-  le»        Némery  Kao|[uillun  et  François  de  Ixiurnaix 
l'altté,  et  la  tniisième  par  M*  tîollignon  à  Tautel  de  St  Barthélémy  sur  la  nomi- 
nation de  M»  C.laii.li    ,1,    I.andre  de  Briey.  si'  de  Ruette  d'Aubijjny.    En  1717 

Mm"  fî  iliriel  de  Roussel,  baronne  de  I>andre  n  nomin^  aux  trois  mf^mes  chapelles  I 

en  1717.  et  le  comte  de  Briev,  baron  de  Landre,  en  1774,  1771  ei  1780.  »  I 

.  I 

*  Chapelle  de  SJ'  Jean  rEvangélisle,  située  dans  l'église  de  S*  Siuiplice,  Les 
îiMtitQtiona  do  17  avril  1667  ont  été  données  sur  le  nom  de  M'  de  Roucel,  sr 


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I 


—    2(«  — 

vm. 

Bictis  ilr  la  jtaroissc  St-Siniplic4^'. 

Une  bUilc  de  baux  de  maisuns,  terres  et  vignes,  conservés  aux  arrlata 
de  la  paroisse  St-Simplire  i),  nous  permi^t  de  donner  approxiroativemenl  la  n»- 

menclatiire  des  liions  de  ladite  pan»isse. 

l"  Une  maison,  située  rur-  ilrs  AMritinnds,  lonéc  :i52  livres  de  messins  et 
1  livre  de  tire  en  entrant,  le  ô  jitav.  H'ûô.  —  îiâU  livres,  le  H  janv.  17411 
—  341  livres  le  9  août  1788:  à  cette  époqae  la  maison  porte  le  n*  ITH 

2*  Une  maison  SUT  la  me  de  la  Porte  des  Allemands,  au  devant  des  Hoinfurt^. 
entre  nne  maison  appartenant  aux  Pères  Célestin?  la  itiaison  appar- 
tenant il  l'église  cathédrale.  Louée  pour  Ü  ans  le  It»  jaav.  1680,  U  livres 
de  Metz  et  une  livre  de  cire  en  entrant.  —  Pour  6  ans,  le  5  tév.  160.  VU 
Tram  s  messins  et  3  liTtes  de  cire  en  entrant.  —  Pour  S, 6^9  ansleUjaw- 
17K1,  lôO  livres:  la  maison  porte  alors  le  n*  1120, 

Une  maison,  rue  des  Allemands,  «au-devant  du  couvent  des  PP.  Muunies'. 
louée  poar  9  ans,  le  11  janvier  1684,  860  francs  messins,  pins  SR  fnnn 

en  entrant. 

4"  Une  maison  en  l'entrée  de  Chandcllerue.  Bad  du  2U  juil.  1562. 

Une  maison  place  de  Change,  achetée  en  1523.  Louée  18  livres  üc  Meti, 
12  avril  1S95. 

Peux  malsons  sous  les  Arcades  de  la  place.  Louées  Tune  H8<)  livres 

21  Juil.  1747;  l'autre  25()  livres  tournois  le  23  juil,  même  moh. 

purlunl,  eu  1727,  le»  n«»  817  et  825'^;. 
7*  Une  maison  située  sur  la  rue  du  Coin  rEvfique  (rue  de  TAJifeuvoir).  100 

livres  tournois  12  juin  1667.  —  En  1727,  no  734. 
8*  La  maison  de  cure  et  la  maison  vlcariale,  louées  le  26  novembre  Itidl  et 

en  1729.  ~  N"»  705  et  766. 
9*>  Une  maison  rue  Neuve  prés  St-Gengoulph.  87  fév.  1628.  24  livres  de  k>fn. 
10^  Une  petite  maison  à  l'entrée  de  la  rue  du  Paradis»  appeléé  le  HauK -Kastel; 

12  éciiH  ntcssins  le  ô  mars  1680;  150  francs  messins  le  S2  mai  UiM.  — 

Une  autre  maison,  même  rue. 
11'  Une  maison  et  un  pressoir  en  Rasse-Saulnerie.  Les  deux  achetés  le  it  avrâ 

Uil9.  —  No*  2395  et  2421. 
12°  Un'>  ninisim  en  Taison  sur  le  contour  par  où  on  va  derrière  l'églue  de 

!5te-Croi.\.  1592. 

13*  Des  vignes  à  Ars-aur-Moselle.  Achetées  le  18  septembre  1678. 

14'  Deux  pièces  de  terre  derrière  la  rue  ('.hambière,  en  l'isle.  HO  liv'res  mwsiftfc 
15"  Un  jardin  prés  de  la  fausse  porte  à  Mazelle,  en  (lorcheb^euf. 
16"  L'uu  terre  à  Helunféy,  venant  des  Uuucel. 

17*  Des  terres  au  Sablon,  proche  le  glacis  de  la  porte  St^Tliiébanl,  donné»  «a 

1716  par  Hoch  Qauguin,  curé  de  Bayonville.  an«  ien  vicaire  de  St-ï^iiiipli'*' 
18"  Au  tjan  de  Saulny.   Cens  provenant  de  J"  Pistoriu»,  cwé  de  bl-fi>»i»pl*f*> 
qui  les  légua  eu  1529  aux  curés  ses  successeurs. 


1)  Arth.  dép.  Fondé  G.  S366  à  S9g5, 

«)  Khit  ,leH  loiinnrnh  de  ht  nVf  de  MHt,  1727  H  1728,  ««  193  ft  19*  ** 
jmiiiMwWtK  de  ia  MU.  de  ta  tille. 


Digm^uu  L>y  GoOgl] 


t9*  A  Rte-Rnflinr,  an  ban  de  R-Symphorien  :  une  maison  el  «me  <  tnzernaire  » 

en  1381. 

20"  Tne  v'v^nr"  h  Srv.  han  tic  Srv.  dt  vnnl  tV-^lise  «  En  1397,  25  janvier,  Ips 
écheviris  de  Js''  ?>uppiice  l  acquièrent  de  (l:«UiiMine,  v*>uve  de  Henri  Ufimal 
de  Scy 

21*  Pièce  de  lerre  «o  Pontifhvy  <  en  haute  Ronde  ^. 


LX. 


Vicaires  de  ^SimpHee, 
Nous  avons  cité  plus  Im  i*  V  institution  des  vicaires  en  1672 
(8  mai).  Avant  cette  date,  le  euié  était  aidé  dans  son  mioi.stère  par 
(les  ehapolaiiis  jouissant  des  petits  bénélices  altadiés  aux  aiitt  ls  ou 
fondatinii<  laites  en  laveur  de  l'église;  nous  trouvons  pniiitaiit.  au 
coiiiple  «le  1670,  que  la  fabrique  allouait  à  l  uu  de  ces  cliaiK  lams  des 
{(ajçes  assez  élevés  (100  fr.  par  quartier),  ee  qui  en  lait  un  vérilabU; 
vicaire,  moiiiä  peut-êli'e  le  nom,  —  Kn  donnant  la  liste  suivante,  nous 
ne  garantissons  pas  l'ordre  de  succession  dans  chacun  des  deux  vi- 
cariats fondés;  il  nous  suffit  que  les  noms  et  les  dates  soient  exacts. 


(Httes,  chapelain,  1609^1071. 

Krambourg,  id.,  in7l. 

Ja('(|ucs  Carré,  vicaire,  lô7ô — 167Ö. 

La.  Jeunesse,  1679. 

Bonnet,  1679. 

Pipre,  1680. 

Jacques  (Houet,  KiHl. 

aaude  Belloy,  11582. 

Gaspar,  id. 
Pûiràin,  1685— 1 70(5. 
Nicolas  le  l'rose.  170<;  -1708. 
Jean  ColUn,  1708—1714. 
Peres,  m5--17a0. 
J.i.  .(iKs  George,  1720— 1720. 
Fois  Girard,  1726. 

Jacques,  1728—1738. 
1>PM  Maaae,  1788—1748. 
fiiiulanger,  1743. 
Honoré  Gravelotte,  1743—1746. 
J»  Claude  Pierre,  1746— 174Ü. 
I^tto       Voinier,  1749—17110. 
Vf*  André,  nfiO— 1751. 
Prc  Knœpller,  1751—1702. 
Jn  Knœptler,  1752. 
Gléinanoet,  1764. 


Claudin,  1761. 

Tinot,  1762— 17(U. 

Jobal  de  Pagny.  1764-17Ö6. 

Ol»«'"  Sidot,  1766—1772. 

Gédéon  N»  Thiry,  1778-1781. 

Jn  Louis  Nm  Pétry.  1781—1790. 

André  Fiarrois.  chapelain,  1670—1672. 

N*»  Mouiot,  vicaire,  1677—1678. 

Groanx,  1678—1679. 

Desnoyer,  1679—1680. 

Thomas  Heverson.  1682. 

Jacquemin,  1685. 

JB  Vallet,  1686. 

.Malherbe,  1687. 

Grandnicolas,  id. 

Nas  .Messin,  1691-1695. 

Louis,  1695—1689. 

Ilraconnier.  KMW— 1700. 

lifiriy.  1701— 17ÛÔ. 

i- ranvois,  1706. 

Roch  Gofuin,  1709—1787. 

Capchon,  1728-1730. 

Iloch  Guogiiin,  1735—1737. 

X«  Uubray,  1735  -1739. 

Chlat  F«>i»  Louys,  1789-1744. 


U 


—   210  - 


JB  Jpb  liOttis,  1744—1747. 

.Ipi'  Lojcune  (»11  le  Senne,  1747 — 1748. 
Laurent  Simonin,  1748— 174Ö, 

CJallul,  1750— 17Ö1. 
Chia*  Vignon,  17M-17fiff. 

Valentin,  1765), 
HaïKiuel,  1761. 
R<»berl,  1763-176«. 


I 


J«  FM>  RlAiM,  17<»-176fl. 

.1"  lîfinard  .<cllc.  176;»— 177t. 
.Iqiic»  H/.rar(l,  1771—177«.». 
Louis  Diu«  Liénard,  177y— 17H1. 
Nm  Jpb  Rarthéleroy,  17S1— im 
Michel  Chevicux,  1784  — 17H.'i. 
Foi«  Nw  Bovaid,  1786— 17»0. 


Au  Séminaire  de  St-SimpUce:  N**  Albrecht,  Ticairo^  directeur  dn 
Séminaire,  sans  traitement  de  ta  paroisse,  1736 — 1740.  —  Beik». 
prêtre  au  Séminaire,  1748  (?). 

Vicaires  pour  les  Allemands:  Michel  Thom,  1730.  N**  Sim- 
minger, 1746. 

X. 

Comtes-jurés  de  la  paroisse  Si-£Hntidice  \). 
Nous  donDoitô,  d'iq>rès  Paul  Ferry  (Obs,  sec.  t.  D,      778)  une 
Itsle  incomplète  des  comtes  de  la  paroisse  St-Simplice,  élus  chaque 
deux  ans. 


1487.  Hiunoz  le  courier. 
H  inrial  lo  Courier. 
.Iciian  Gerny  le  ^Junnetier. 
F«b  d'AuInoy,  le  corvîxier. 


1489.  Jehan  Brunequin,  le  courier. 
Jehan  Ir  Cln  f  le  toonellier. 
Jehan  le  (^amus. 
J^iMi  CoUigny. 


En  1491,  point  d'élection  de  comtes,  <se  présentant  toute  ceollr 

la  branche  des  Corbel/  (  onlre  le.s  Gornav'. 


1492.  laiqueinin  Grant  Jehan  le  bochier. 

Jelian  üuUigney. 

Gollignon  le  VercolKer. 

Jehan  !e  Camus. 
1494.  Jehan  <\>-  Volcranj;«  le  lenier, 

Jehan  li  Tunneillel. 

Simon  le  corner. 

Jehan  Colligney  le  corner. 


1496.  Jehan  <h'  f:nl!i-nrv  le  cofrier, 

Jehan  le  VercoUier. 

Jaiquemin  Tout  le  Mond& 

liedier  Bftiriie  le  Mai^cnier. 
1496.  Faits  pnr  l'î'»"»  Pnix  TécheTin. 

Jaicumin  Tout  le  Monde. 

Pètit  Jean  rorfèvte. 

Jean  le  Iiis  Jehan  le  OlW. 

Urbanl  le  corvixicr. 


Nicole  Facqtienel,  1273. 
Hattry  nnn<  «-i.  l'ioa 
SyiTionin  Houcel. 
Jeltan  Aubrion. 


XI. 

Aimns  (h  SI-Si,i,itUce. 

Avant  1466. 

I  Virria  Noiron. 

Jehan  de  Vv. 

I 

.!(        1e  ftornaix. 
.\lalhit  u  le  (iornais.  f  2:J  avril  14y<i 


*j  Voir  sur  les  conUes-jurés  des  paroisses:  Klippfei,  Metz,  cité  épiscopale 
et  impMale. 


Digiii^uu  L>y  GoOgk 


—   2U  — 


Jclian  Noiron. 
Jehan  Aubriat. 

F"w  rk>uppat  «)U  Toppal. 
Nicole  Noiron,  iii»'-«  «-chev.  ia6ö,  f 
Georgu  l'escrivain,  f  l-lOi). 
Grant  Jehan. 

Jn  Hertranii,  dit  S»  Jure,  1602*). 

id.     fils,  leoe. 

Louis  de  Kuissin,  adjoint,  1628. 
Louis  de  Lixire,  chef.  lfi2H. 
Jean  François,  chef,  1682. 
N»  ThionvUie,  1688. 
Uenry  Qahriel,  adjS  1680. 


P»  Deudeney,  m»w  #chev.  1427,  i  14.m 
Martin  Georges,  f  1452. 

Burtrand  Deudeney. 
Jaicomin  Traval. 
Jennat  le  Uurnaix. 
Bandonm  Louwe'). 

Philipp«  Le  Bachelé,  16öt). 

F<4*  Le  GoomaLc,  mt**  éch.  1479,  f  lôM. 

Pr«  Mainhulle,  adj»,  l(5öt. 

Jean  de  S'  Jure,  162«. 

Didier  Travault,  1544. 

Je  Travanlt,  fili  d'André,  IfiTB. 


m 

Vn  hapU-fue  de  Juifs  n  Sahit-Sitttjilia . 

].e  baplèfno  d'un  juif  cüiivt'tli  étnit  à  Mt  l/c  »1  au  luiv-  M*  . -sin 
un  ôvèneiiu'iil  eoii-iilri able.  I/Ev«|ue  ou  .son  vuuiit'  u'  in'ial  y  présido. 
La  uobleswe  reinplil  le.-?  lonclious  de  parrain  et  de  uiaiiauu;  ;  les  plus 
grands  noms  se  trooTent  parmi  les  témoins.  Le  croironshnoiK?  Des 
maîtres  joueurs  de  cornet  à  bouquin  sont,  de  par  l'ordre  du  maitre- 
échevin  de  Metz,  employés  au  nombre  de  neuf  à  jouer  au  bapttote 
d'un  juif  qui  eut  lieu  le  20  janvier  1668.  Un  décret  du  7  février 
.suivant  leur  accorde  10  livres  ine.ssines.  (Man.  de  la  bîbl.  municipale 
de  Metz,  n"  169,  pajje  42.)  Ce  nu'Mne  iiiannscrit,  pag«-  IS.  renferme 
une  lettre  adrpH^îf'p  an  mriître-éohevin,  le  11  juin  16Hô,  par  M.  de  Givry, 
<  on?"eiller-éehe\  III  de  1  [Intel  île  ville,  dans  la(|nelle  il  dit  que  lui  et 
•Madame  de  Floit  tu  illc,  ubbesse  de  Sle-Marie,  voni  lenir  à  (|ualre 
heures  sur  les  Ibuts  de  baptême  un  juif  ûgé  de  83  ans  ;  que  le.s  l'ères 
Jésuites  sortent  de  lui  dire  qu'on  a  pratiqué,  jusqu'à  présent,  en  ce."* 
sortes  d'actitms,  de  faire  tirer  le  canon  et  sonner  Mutte;  qu'il  est  vrai 
qu'on  en  usa  de  la  sorte  pour  le  dernier  qui  a  été  baptisé,  et  que, 
puisque  cela  est  ainsi,  il  le  prie  d'envoyer  les  ordre«»  pour  qu'on 
sonne  Mutte  à  trois  heures  après  midi.  —  Au  bas  de  cette  lellre, 
ordre  du  même  jour  de  M.  le  inaître-échrvin  pour  faire  sonner  Mutte. 
Mais  voici  (ju'à  St-Simplice  on  dépl(»ie  tduti»  la  pompe  et  itiaijni- 
licence  qu'il  est  possible^.  Dix  jnif'^  vont  rire  baplisé.s  an  une  même 
céréiuouie.  Citons  l'acte  de  baptême  lui-même. 

>)  Arch.  (U\).  U.  2291.  Cnrlulaire  do  St-Vinrcnt. 

X)  lÀ^le  d'aïuanU  aux  arch.  d^p.,  cullcrtign  de  répcrtiiires. 

14* 


Digm^uu  by  ^OOgle 


*  Ce  jourdliui,  1«  du  mois  de  février  1692,  dans  IVglise  paroissiale  de  R- 
SimpUce,  de  cette  ville  de  Melz,  le  Mint  siicreinenl  de  baptAme  a  «  l^  adminialrp 

par  v/'n^rnh!c  Mc<?sire  Ealicnne  Monsenot,  docteur  i'S  droits,  conseiller  au  prêsidial 
de  Metz,  chanoine  el  prévost  de  la  colléftiale  de  S*  Tliiébaut  et  vicaire  jréin-riil 
de  Mf  TEvéque  de  Metz,  avec  toute  la  pompe  el  ma^nilicence  qu'il  et>t  puasuble. 
k  Olry  de  Saint-Avold,  Jaif  de  nation,  aa^é  de  35  am,  Tun  des  Rabby  de  It 
Svnri  (i^nip  de  Mclz,  Iiis  de  Samuel  de  S*  Avold,  auîssi  l'un  des  preiniers  rabin* 
de  la  dl«  Syna^t»gue,  el  de  Sara  [.évy  »es  père  et  mère  ;  avec  7  de  se*  enfants 
procréés  de  son  mariage  avec  Kleure  Ihisacq  an  femme,  sçavoir  cinq  gar<;ons  et 
deux  filles.  Le  nomm^  au  jour  de  sa  circoncision  Alexandre,  aajiré  d*enfÎK» 
10  ans;  le  2'',  Abraham,  aajré  d'environ  8  ans;  le  'M,  Louis,  le  4«.  Mayeur,  tou» 
deux  jumeaux  el  aaiiès  de  3  ans;  le  5«  nommé  Anseile,  aagè  de  deux  m«»is.  — 
La  l^fc  (iiie  s'appelle  Esther,  aagée  de  ijualtre  ans;  le  2<l«^  a  pour  uuiii  EikV 
aagée  de  16  nioia. 

Auxquels  dils  jours,  pompen  el  magnificences,  cl  au  même  temps  dsM 

la  mesme  paroisse  el  par  mon  dit  sieur  !(•  iirand  Vi<  .litr-  uni  cslés  pareillemenl 
baptia:éeit  deux  MUlrea  iilles  juilves.  La  Ur«^  Heyne  .^al<>oi<>n,  aafée  lieuvirue 
17  ans,  fille  d'Isaac  Salomon,  juif,  demeurani  à  Leilin^-AUrofT,  proche  deSt-Aruld. 
diocèse  de  Metz,  et  d'Anne  de  Lévy,  »es  père  et  mère.  —  La  i4»  est  Afalbe. 
aaK«''e  de  \'.\  ans,  tille  d'Abraham  el  de  Catherine.  <ps  père  et  im  vr  li  iniMiraiil 
cy-devant  k  Francfort.  Lestpiels  tous,  au  nombre  de  di^,  onl  uu  pour  parreuu 
et  maireinn  les  personnes  cy-après  nommées. 

Sçavoir  : 

Le  dit  Olry  de  S*-Avold  a  esté  nommé  Louis,  el  a  eu  le  bonheur  dViTuir 

pour  parrein  Ixmis  le  (irand,  (piatorzième  du  nom,  noslre  invincible  .Monarque. 
Hoy  de  France  et  de  Navarre,  heureusement  rêjjsnant.  représenté  par  haul  el 
puissant  seij^ncur  Messire  ISernard  de  l'ellarl  de  Givry,  chevalier,  »f  de  Servijfny 
et  mareschal  des  camps  et  armées  du  Roy,  et  commandant  dans  la  ville  e(  cita- 
delle de  Metz  el  pays  messin.  F.l  pour  marreine  haute  et  puissante  dame  Madaim- 
Anne  Le  Clerc  de  l/cssevdle,  épouse  de  haul  et  puissant  seigneur  Mesaire 
Guillaume  de  Sève,  chevalier,  sï^  de  Châlillon-sur-Saùne,  conseiller  du  lUiy  « 
ses  conseils  d'Estal  et  privé,  maître  des  requestes  ordinaires  de  son  bosteL 
premier  président  en  sa  cour  de  parlement  de  Metz,  intendant  de  justice,  pulin- 
el  finances  des  Tfois-Fvèchés  de  Metz,  Toul  el  Verdun,  pays  de  Laxembourf  et 
comté  de  Cliiny.  ïiitsné;  de  Ciivry.  Anne  Leclei'c  de  Lesseville. 

Le  premier  gai  çon  du  dit  Olry  de  St-Avold,  nommé  au  jour  de  sa  circoO' 
cision  Alexandre,  a  eu  pour  parrein  Messire  Alexandre  de  Sève,  chevalier, 
tie  CIi1ti!lc>n,  conseiller  du  Hoy  en  son  parlement  de  .Metz.  Iiis  de  Messire  Guil- 
laume du  Sève,  conseiller  du  Uoy,  etc.  ^voir  ci-dessuii;,  cl  pour  nuirreine  Msuic- 
moweUe  Anne  de  Belloy,  fille  de  M'  Charles  de  Relloy,  chevalier,  conseiller  dlran- 
nenr  au  parlement,  mareschal  des  camps  et  armées  du  Roy  eC  lieutenant  posr 
Sa  Majc'sté  au  ^'ouvernemenl  de  Meh' ;  «  t  a  esté  nommé  par  les  d**  parrein  et 
marreine  d.u  ineame  nom  qu'il  avoil  auparavaol.  âigaé:  de  Sèves  de  ChaaliUon. 
Anne  de  Belloy. 

Le  8«,  appellé  cy-devant  Louis,  a  en  pour  parrein  Vénérable  llenit« 

Ueory  Louis  P'errand,  prestre,  licenlié  és  droits,  curé  de  S'  Sjmpli<e;  et  pour 
marreine  Mademuiscile  Mario  Isidore  Maillet,  IlUe  de  défnnct  Messire  Uambert 


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Maillet,  vivant  Ihrésuner  général  en  la  gén^Talité  rie  Mclz;  el  a  esio  nomm«^ 
le»  sainte  fonts  de  iMpteame  Henry  Lonys. 

Le  84.  appellé  Almbani  m  jour  de  sa  circoncision,  a  «u  pour  parrent 

Mp'^sirr  l>r>mint.[ue  Crespin,  cv-rievanf  o<>nseil!«'r  sf'^rf'laire  dii  Hoy.  maison  ol 
couronne  rie  France,  cl  présentement  chanoine  de  t  insi^'ne  éjrlise  c  athédrale  de 
MeUc  el  prévosl  de  lYglise  cuiléiyiiale  de  :>l-:5auveur  ;  el  pour  inarrcmc  Madame 
Hargtteritte  de  Harqvel  espouse  de  Afessire  Jean  de  Monicatrt,  commiaaairp 
;:<^néral  des  poudres  el  salpestres  des  Trois  Evi'ehés  de  Metz,  Toid  et  Verdun. 
Lequel  a  esté  nornmi'-  sur  les  saintK  fnnlH  de  baptesme  Dominique.  £>igné:  D4"« 
(Irespin.  il»»  Harquel  Wonicart. 

Le  4*,  appellé  cy-devant  Mayeur,  a  eu  pour  parrein  Monsieur  Simon  de 
l  Aulel  ilii  i  .  teur  général  des  hérétiilez  ;  et  pour  rnarreinc  Mad«"'!«  Marie  Eli^ntir  lh 
de  Villemurre,  lllle  de  Mt»nsieur  .1"  R'**  F.lye  Pierre  de  Villemurre,  conseiller  du 
Roy  au  paricmenl  de  MeUt,  garde  des  äceaux  de  la  chancellerie  esloblie  près  la  dille 
cour  et  commandeur  de  Tordre  de  St-Lazare.  Lequel  a  esté  nommé  sur  les  saints 
fonts  de  baptf-rue  Simon.  —  Siicné:  Simon  de  Lautet.  Marie  Elisa!"  th  ,lf  Villemur. 

Le  5«,  cy-devani  appellé  Anseile,  a  eu  pour  parrein  M'  J"  Hte  Thomas  «le 
Navarre,  seigneur  de  la  Granj^e  le  Mcrner,  conseiller  du  Roy  uu  parlement  de 
Metz;  el  pour  marreine  demoiselle  Magd.  Rollioud,  fille  de  H'  ITicolas  Rol- 
îi  'lift,  sjr  de  Rerli/.e.  couseiller  du  R..  prcftier  en  chef  civil  et  criminel  au  dit 
parlement;  el  a  esté  nommé  sur  les  s'»  fonts  de  haptesme  Jean  Üaptiste  Thomas. 
—  Signé:  J"  B'e  ThouiOä  de  Navairc.  Magdelaine  Bouilloud. 

La  l^n  fille  du  dit  Olry,  ry-devant  appellé  Esther,  aagée  de  4  ans,  a  eu 
pour  parrein  Mir*  (oHe  .IcolTroy.  conseiller  du  Hoy  en  sa  Cour  de  parlement  de 
Metz;  et  pour  marreine  M"'p  Marfjiierile  de  Maillet,  esptmse  de  Messire  Charte 
Antoine  de  Rosière,  s-'  de  Vcüin.  Laquelle  ditte  Esther  a  esté  nommée  sur  les 
s(«  fonts  de  baptesme  Marfrueritle.  —  Signé  :  Gille  Geoffroy.  M'*  Maillet. 

La  lihe  du  dit  Olry,  cy-devanl  appellée  Enéc.  aa^éc  de  lô  mois,  a  eu 
pour  [larrein  M'  Daniel  Dosanne,  sï''  de  la  Hautonnerie  el  de  lîruslanuc  coii- 
iieüler  du  Roy  en  sa  dille  cour  de  parlement;  el  pour  marremc  M'-'He  Marie  Do- 
sanne  sa  sœur;  laquelle  ditte  Ené«  a  été  nommée  sur  tes  si*  fonts  de  Iwplesine 
Marie.  —  isi^rné:  Daniel  Dosannc.   .Marie  Dosannc. 

I>a  l«re  deux  autres  tilles  .luifves  baplizées  au  mesme  leinpj'  rtans 
la  mesine  cérémonie,  appellée  cy-devanl  Heyne  SaUuaon,  aagée  de  17  ans.  a  eu 
pour  parrein  Hessire  Armand  de  Blair,  chevalier^  sC  de  la  Grange  le  Mercier, 
<  imseiller  du  Roy  en  ses  conseils  et  |»résident  h.  mortier  dans  sa  cour  de  parle- 
ment de  Metz;  et  pour  marreine  M"ip  Suzanne  Marie  .leolTroy.  épouse  à  .\|r  C.liarle 
le  Goullun,  de  Champé.  aussi  conseiller  au  parlement.  —  Si;;né  ;  De  Hlaire. 
Marie  Jeoffiroy. 

L'autre  lilh-  juifvc.  appellé  ry-devanl  aili.  aayée  de  13  ans,  a  eu  pour 
parrein  M'  Renjamin  lUtudier,  écuyer.  sgf  de  la  <.tran;:e  d  Aniel,  conseiller  secré- 
laire  du  Roy,  maison  cl  c»»monne  de  France  ;  el  pour  marreine  Mudanie  Aiuie 
Labriet,  veuve  de  deffimct  M»  Henry  de  Coison,  escayer,  si'  de  Sances.  La- 
quelle Agathe  a  esté  nommée  sur  les  S*"  fonts  de  Iwptesmc  Anne  Agathe.  — 
Signé  :  H.  Roadier.  Anne  le  Labriet.  * 


Vatikanische  ß^estoii  zur  G^ctiiciit^  der  Metzer  Kirche 

van  Dr.  W.  Wieiutf,  Straszbarg. 


n. 

50.  Inno<«titiiis  IV  papa  . .  abbati  monasterii  Dervensis  ordiniK  s.  Be- 
nedicti  Cathalaiinensds  diocf^û  mandai,  qiiatinus  epiacopo  Mel«n«i, 
mercatoribus  Rotnanis  de  tertia  parte  totius  debiU,  qno  tenetur 
cisdein  ^lisrürlionr-ni  prosfanii  caveri  faciat  ab  oisdoni,  qnod  idera 

Mnlonsis  (M  clesia  iiiillam  cxindp  sustineanl  Icsionem.  l^reseii- 

tiiitn  tibi  aiR-loritut(v .  Datum  An:i,inie  XVi  kalendas  septenibris 

anno  primo,     f?1H  August  17  Aiihiih'. 

Aua  Hey.  ViU.  tum.  Jil,  fol.  11.  Darnach:  Berger  Lc»  Jiet/ütroi  cTV«- 
ndcmi  IV,  ttr.  60. 

51.  Innoecntius  IV  papa  . .  ar<  biopiscnpo  Ma<runUno  faeiiUalem  concedit 

excommunient ifniis  sentent  iain  rolaxandi,  quam  ahbas  mona^rterii 
DrM'veiisi«  (  .nlbalaunciisi.s  dioce^iis  in  cpiscopiun  Mctenscni  octusiono 
<  iijuf:d<Hii  «icliiti  ah  ojns  predei'ossoro  cnnfracti  auctoritalf  apf^sto- 
lica  proniul^ii--^!'  (iirilur,  ita  tanien,  ijuod  mille  mnrrns  usijue  ad 
pU'uam  sf)liai(iii(Mn  debiti  per^^olval  t'pis<  ()pus  anniialim  i  iiilitoribus 
suis.  »Fratemitatis  tue  äupplicatiombus«.  Dutum  Lateraiii  X  ka- 
Icodas  februariî  anno  primo.  i^4i  Januar  :iS  Horn  Lateran. 
Aug  Beg.  Tai  (dm.  21^  fei  67.  Dantock:  Berger,  ht.  39». 

Ö2.  Innoeontins  IV  papa  .  .  opi>*copo  Metensi.  Syinon  et  Nic[olaus| 
pro<!>vtori  rf  rornrn  ^^-ncii.  floriei  niimorn  quadrajrinta  Moton«*-'. 
'■uiii<'ntc<  ('iilliiiri  (iiviiii  nomiiii.s  ainpliaiidiuu  di'  bonis  <\m 
lt'ni|M II alihn.s  jiislo  liUjiu  acquisitis  in  eede^sia  s.  Im  i.s  Melonsis 
deoHiiiim  et  eanoniconim  coilcgiuin  ordinari  et  depiütii  i  prebeuda^^ 
usque  ad  viginti  librafi  Tnronen^um  pro  qualibet  canonici»  se^ 
vientibus  in  eadein,  palroni  predicte  et  tarn  m^joris  quam  alianim 
ecclesiarum  jure  salvo,  sapplicanint  pape,  ut  desideriis  suis  9s«etf 
snm  impertiri  curaret .  Papa  mandat  Uli,  quatinus  omakteatis  cir- 
cunistantiis  univerds  agat,  prout  secundimi  deum  viderit  fadendtmi. 


L/iyitizcd  by  GoOgl 


•  Attendenles  dilecli  lilii  .  Datum  apiid  Civitalem  (laslollamim  Xi 
kaiendas  julii  amio  primo.  Jtnii  .21  Civila  C(ustdki)ia. 

Atm  Beg.  Vat.  tom.      Jol.  llô".  JJamach:  Bergvr,  nr.  7<t9, 

53.  Inno(«Dtius  IV  papa  majori  scabinis  juratis  ei  populo  Metensibus*) 
îfi  devotione  eoclesie  persiistentibus  indulgel,  ut  nulbs  delegatiis 
itedis  apostolice  vek  delegati  subdelegatus  ejusdem  aut .  ezecntor 
KC'ii  «  tiain  c-onserrator  a  sede  deputaius  in  eos  excommunicationis 
vel  înterditti  senfentiam  valeat  promul^an«  sine  acdiV  >  tolice 
-po<iali  rnandato.  ('um  apostolice  sedis«.  Datum  Lu^duni  V 
idus  novombri«  amio  tertio.    1:^1'  X(»y'mhir  if  Lyon. 

Auit  Heif.  i  at.  tom.  21,  fol.  2ùHv.   JJamach:  Berger,  nr.  lOtù  u.  lOnlen- 
herg,  H^.  11^  110^  nr.  146, 

54.  IniKx  onlius  IV  pa|ta  .  .  «  antori  et  (liloiii  do  l*rigneio  caiioriicis 
M«'l<'usihus  mandat,  qualiiiu.s  (îcrardnm  clericum,  natuni  Nifolai 
Hîunois  i-W]<  MpIcihïs.  ({ni  per  «rrata  .><orvitia  favorem  sotli»  apo- 
.sJoli»c  iiuilti|  Iii  lier  sibi  vHidii-arit,  in  aliqua  (»("flosiarnrn  Molonsi-* 
<'ivilalisi  \vi  iiitKesis,  l  atiiedrali  ecclcsia  diunUtxuL  ex^  t  pta,  ivoipi 
facianl  in  canonicum.  4iii8  qui  eeelesie«.  Dutum  Lugduni  XYII 
kalendas  decembris  anno  tertio.  ÎJHéT»  NorenUter  15  Lyon. 

Avt  Heg.  VfxL  Um.  aijfol.  SSS».  DamaAf  Swger^  nr.  1677. 

bb.  Innocentius  IV  pai)a  .  .  episcopo  Mett-ns^i  mandai,  qualinu.s  Ray- 
naldum  cloricum,  nalum  borte^nonis  civis  Motensi.><.  qui  per  ^;rata 
.scrvitia  favorem  apo.slolice  seilis  nuiltipliciler  ^\b\  \ i mlicarit,  in 
aliqiiîi  eccle.sia  Metensis  civitatiri  vol  dioeesi.s  iu  eanuuu  um  ve>-'i\>\ 
tuiial  ac  ei  de  prcbenda  provideri.  >lliis  «jui  ecdesie'.  Dalum 
Lugduni  XVII  kalendas  decenibris  aimo  tertio.  UH»  Norember 

Au$  Reg.  VaL  tom.  21,  fol,  25Sff,  LantaA  :  Berger,  mr.  m6. 

Ô6.  Innin'fnf)>i<  TV  p'tfxf  pfjnfJ'y  ^1i'fn\si  i»thtl/fef .  "f  ni<ll"<  njxis-foffi'f 
st'tiis  (IrityalKs  iti  iiiM  t  .»<  umiuHttituttionis  mit  intmiuti  snitcntiam 
inwiiiiUinre  tyileat.  l'^i't  Deccmhcr  13  Lifm. 

Tupulo  Melensi.  Veslri.^  .-^uppli»  utKHiibu.s  iuclinali  uiiiv(M>i- 
tati  veslre,  ut  nullu.s  .>;edisi  apu;<tuliee  delegatus  vel  delegati  sub- 

'i  F'apa  eisilHiii  in<lul};ef,  lU'  extra  ri\it.i'f  i!'  snim  per  litlcTsts  npf>stnliras 
Uahi  po«9tnl  in  causaia,  nisi  de  iiuluigenlia  hujuäiiiodi  expressam  tccerinl  nien- 
tioTOin.  Diiltin)  IjifEÜuni  idîlwii  novraibrni  anno  tprtio.  l^-^  Xormit»  /.Y  Xyfw. 
£iflMlri,  dama^:  Berger^  nr.  MTV. 


—   216  — 

(h'iejîiï'"^  r'jH'Hr'fn  ni]f  pxpnifop  spu  otiain  »-nir^orvator  a 
(lopntatnf!  fii'ii  in  m  umm ci-iUilcin  vc^trnni  cxn »mnmiin  al inai^  aiit 
intordioti  ^^('IlU uliuia  i»iuiiuil*fare  vaU  al  buu  .-«pei  ialis  svAk^  (»wlicte 
inaudato  fucieiite  de  pre^entibus  meutiouein,  aucloriUile  presentiuiu 
indulgemu»  uttque  ad  nontre  Ixniepl&citum  voluntatifl.  Nnffi  «go 
etc.  nofltre  ooDcessionîs  etc.  Datum  Liigdiini  idibu»  dpr^mhriü  aono 
tertio. 

ÄM  Beg.  Vat.  km.     fol.  iSa»,  Darmck:  Berger,  nn  iitsu. 

bl.  Itmocentius  TV pupa  jjopul"  Mrfeitsi  inilulget.  ut  extra  tuvd'deMMù- 
fernem  trahi  uon  2>ossiiU  in  causam.    J^àô  December  IH  Lyon. 

Eisdem.  UniTersttatem  yestram  sinoera  diligentes  in  domino 
caritate  libenter  Testm  petitionibus  benignum  aocomodamiw  siidi- 
tiim  flias,  pmÀpiie  ad  exauditionis  gratiam  admittendo,  que  tionomo 
fît  oomoduin  vestrum  specialiter  respicere  dinoMnintur .  Hinc  rA 
f|iK)d  nos  vcsiiis  stipplicationîbtts  inctinati  vobis  in  dovoiione  p<- 
vïvAie  |)ersisleiitil)us,  ne  per  littenu»  apostnlica.«  non  fafietiles  Hc 
présent ihiis  niontionpin  vos  vp!  aliqni  veslrinn  oxira  Hvitnieiii 
Mctcnscm  Iralii  possilis  in  t-nnsani.  an*  ti .rilatp  prosnntiufn  hiHiiI- 
^rcniiis  us(|n<'  iu\  ïioslrc  l)(MH'pla<'ihmi  V(»hin(alis.  Nnlli  cf^o  r!c. 
noslro  (oncf'ssionis.  Si(jiiis  etc.  Datum  iit  supra  in  proxiiiui. 

Am  lietf.  Y'at.  tom.  21,  fol.  238^.  Danuidi  :  Berger,  nr.  1081. 

lnuoceii(iii8  IV  papa  >  .  archidia<X)no  Metensi  mandai,  qnatiaiL< 
.lohannem  <  Ieii<  uni,  nutum  Malaliini  civis  Meten^is,  in  alîqtm 

olesiannn  civitatis  vol  diocesis  in  canonicum  promoveri  provirleal. 
'Ascriptis  militie  f  icricali  .  nafmo  Luiicduni  Xtli  kalenda.^  jauuarii 
aiino  tertio.  ].:J4.>  Jkamhvr  l.i/nn. 

Aua  lUy.  Vat.  tom.  21,  fol,2ii'J.  JJarmuJi:  Bcryer,  ur.  Ititi.!. 

6(1.  Inno<:entlu8  IV  iwpa  . .  epiacopo  Met^isi  mandat,  quatinus  Roberiom 
clericiun,  natum  Maltluei  mflitis  Metensis,  in  aliqua  ecclesiarum 

civitatis  vel  dioccsis  in  cuiinnii mn  re<-ipi  facial.  »Ascriptis  inililie 
clericali«.  Datum  Lugduni  Iii  nonas  jaiiuarii  anno  tertio.  iJt-ifiJf- 
miar  •¥  Lyon. 

Am  Hey.  Vat.  tum.  21,  fvl.  2.')U.  Darnach  :  Berger,  nr.  liitiU. 

60.  Innoeentiua  IV  papa . .  arvhiepiscopo  Colonienst .  Episcopui*  decaniv' 
et  «•apitiilum  Metennci)  petitione  monstmtiant,  quod,  <*nm  lodoy«  us 
canonieus  ecclesie  s.  Symeonis  Treverensis  ad  scolasticnin  C-ardo- 
non^ra  Treverensis  diocc»is  impetrasMet  pape  liiteraa  cqpUueotes, 


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I 


—  217  — 


iif  Puni  in  alif|ii<«  o<  i  lp<inniiii  mipi  fjirorol  in  ranonir  iun.  pofloin 
s(  olasli<  i)  HnlduiiKi  (  an'itiii  o  s.  8alvatori>  Molen«!  <  oiiiiiiilteiiflo 
vices  suas,  dictiis  Lodoy^  us  ecrU'siam  Meteiisom  iiiL.'i  i  .■->us  tecit  se 
iii  i|).sa  ecclesia  inslallaii  ac  ferri  exconniimiit  aliuiiis  sententiaiii 
in  decanum  et  quo»daiii  alio»  de  capitulo  .  Qiiin  illi  nd  sedeni 
aïKisloIicain  pro  h(M;  excossu  mnirreruni,  mandat  papa  illi,  qiia- 
tfma  quicquid  aiicloritate  litteraruui  i^eraliuin  eontra  prefatam 
ecdesnam  attemptatiim  est,  studeat  in  Britam  penitiis  revocarp. 
>V«nerabili8  Trator  noster«.  Dalum  Lugduni  H  kalendan  junii  anm 
tertio.   1346  Mai  31  Lffon, 

Am  Beg,  V«i.  Um.  J9/,  fol.  »HS».  Ihmaek:  Berger^  nr.  iaù&. 

t>l.    Iiutin'i'iitnis  I  ]'  p/  r  r»   f(   imtrn'»tni   monuattin  ^oi'iüüit'ust.s 

iHiimliU,  qmUiiius  pvf  tl'  rffDit'  iii  anuiuimm  abbat is  in fru  uniu6  mcii-six 
.siKilittui  .sibi  proridtant.  Ochber  '»  Lyon. 

.  .  Priori  et  conveiiliii  iiioiiastérii  Nüvillai'ieusis  »iKiniis  sam  li 
Hcncdicli  Argent  inonsis  dioctesh  .  Ctim,  sicul  venerabUi«  fraler 
nfister  Metensiis  cpiseopus  mbw  (  x|>()suii,  monasterium  Tefltnini, 
qiiod  in  siio  dûttriclu  qiioad  teniporalta  bona  contiistit,  va(wt  ad 
lirpseiii)  et  tiineat,  ne  propter  ip^iiiK  vaeationoni  diatinani  bona 
cjii.Hdem  dilapidari  valeant  vel  con^ini,  nos  ipsins  idt  inpnitati 
(Iiiantiiin  cum  deu  possunius  precarere  volente^  universitati  vestre 
niandanius,  quateiiu.s  irifra  s|mliurn  utiius  niensis  post  roeoptionom 
pn -rntiuin  eidein  moiiasicrio  cum  cousilin  et  n^^cnsn  i})sius  Me- 
lcii-i>  ot  veiiprabilis  fratri>  nostri  .  .  Aijieuliiicn.-i-  cpiscopi  pi-o- 
Mdeitî  l  uiclis  per  electioiieiii  caiionicain  de  abbatt  .  aln<quiu  eis- 
deiu  episcopi.s  lilleris  iiostris  injiuiginius,  ut  ipsi  extunc  dicto 
monaaterk)  de  abbote  îdoneo  «twiteanl  proridere.  Contradii'tores 
etc.  Datum  Lugduiii  UI  nona»  octobris  anno  quarto.  • 

Atm  Big.  Ved.  iem.  Hl^  fol.  S24r.  Dannadt:  Berger»  nr.  iUâ. 

62.  Innoc'Ontius  papa  .  .  decano  Meten»i  mandat,  qualemis  senlentias 
exeoiinnuriicatioiiis  et  interdicti  revocet,  qiias  Mcnricus  de  s.  Nabore, 
eannni«  11-^  Treverensis,  iii  abfialc^  «  t  rouventus  de  Vilerio,  de 
Wei  iKi  \  ilerio  et  de  Slun  t'lbnm  nmiia-lt  i  loruin  Cisten  iefisi«  ordi- 
uis  Mi  lriisis  diocesis  promul^'av  ci  il,  .-i  ca>  post  appellaludiciii  ad 
seiiem  apuflolicain  iiilerjectam  uuveril  e^;;e  latas.  >5ua  nobis  dilei  li' . 
Datum  Lugduni  XI  kalenda^  nugi  anno  quarto,   i^^r  Ai^U  Ul 

Au»  Heg.  tat.  tom.  21,  /o/.  377.  Dttrmidk :  Berger,  nr. 


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—  218  - 


63.  ïnnncontiiis  l\'  papa  P|f'lr<)|  s.  (u'orjrii  ad  V<  Iiimi  Anrpum  Hia^<.no 
cnrHinnli.  npo-^toliN-o  «p<ii-'  legralo,  mandai,  quatimis  tnorin-irrinin 
s.  Maitmi  (ilaiiiiaru;n-i'  Mt  lt'n.'^is  diocesi.s,  opiscopo  Mt'!ru>i  >\i\>- 
jccluiu,  ad  prosens  vacans,  eidein  opiscopo,  si  expedire  videril, 
Bfiministranduin  committat.  »Cum  siuiit  accepiuius«.  Datum  Lu|[- 
duni  VI  idus  majt  anno  quarto.  11^47  Mai  10  I^on. 

Am  ]{e<j.  V,tt.  to,n.  Ji.  fol  m*.  LanmA:  Server,  nr.  «07  wtd 
Jtottenberg,  E^.  Il,  a&i,  nr.  3Ô3, 

64.  Innocentius  IV  papa  .  .  episcopo  Meiensi  ooncessîonem  a  P[otr()j 
fl.  Georfni  ad  Vehun  Aureum  diacono  cardinali»  apostolice  sedLs 
legato,  de  acolastria  Metensis  ecclesie  factam,  ut  persone  idonee 

providere  po&set,  quaniprinium  oam  vacare  (-oiitingerol,  confirmai. 
>Ohlaia  nohis  ex  .  Dalum  Lugduui  XV  kalendas  Julii  auDO  quarto. 

l^iié?  Jitni  17  Lyon. 

Am  lUg.  Vat.  tom.  :iJ,  fui.  40X  £ktr»adi:  Berger,  nr.  ääüd. 

65.  Inno(^cntius  IV  papa  . .  episcopo  Metensi  pro  negotiis  ecdesie  ftfi- 
n'eralis  multa  suslinenti  onera  expensanim,  quia  reddîtu»  episeo- 

pafiis  vix  siiffîciunt,  induljrel,  ul  omnium  eoelesia.stieoruin  l»ene- 
li<*iortim  proventii^-.  qiip  infra  quinquenniiim  in  fivilalo  vf!  dio. 
Meteii^i  varare  eonlijseril.  ]v)*jsil  per  luciiiiium  pin  iMM  c^-iiaUbir' 
snis  iriinrre,  ^Prnmerenlr  taui  lue».  Datuni  Lugduiu  XV  kaleudas 
julii  aiiiio  quarto.  12i7  Juni  17  Lyon. 

Am  JUg.  Vai.  tom.  SI,  fvH.  4^.  Barmék:  Sergw,  nr.  3907. 

66.  innocentius  IV  pai)a  .  .  episcopo  Melensi  admini-^tiaüoneni  inorm- 
sferii  s.  Martiiu  (ilandariettsis  ordinis  s.  Henedirii  Metensis  <iio( c-i": 
a  decauo  ecclesie  s,  fSalvuloris  Metensis  eoiniiiissaifi  continuai. 
»Tue  nobis  lenor<.  Dalum  Lugduui  uuniâ  novembriis  anuo  quinto. 
LU?  Novmlber  5  Lyon. 

Jm  lieg.  Vat.  Um.  2ît  M.  479,  DamiiA:  Bêriftr,  nr.  Un  mnI  üo- 
(iMteiV,       II,  333,  nr.  U9. 

67.  Innocentius  IV  paiia  . .  abbati  de  Villers  Cisterdensis  ordinis  Me- 
tenaîB  diocesiR,  Werico  et  Johanni  de  Maoeio  archidiaoono  Metensi 
mandat,  quatinus  litem  inter  Berwardum  canonicum  ecclesie  s.  Pétri 
Argentinensis  el  abbatem  conventuiiique'  Mauri  monasterii  Arg^ 
tinensis  diocesis  super  qnadam  annua  pensione  suborlam  fuiianl. 
>01im  intcr  dilcctos«.  Datum  f.ugduiû  14  kalendas  janoarii  anno 
sexto.    I2i^  Ihcimlnr  l'J  Lyon. 

Atu*  IhTjfcr,  ur.  -/.V-i^,  mit  h  Jiry.  l'urm.  Inn.  JV  a.  VJ  ur,  JtiU  foi.  27^^. 
FiAthm  NT.  mél. 


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—  819  — 


68.  Innocenliiis  IV  papa  .  .  priori  s.  IVIi'i  ad  Arcnas  Moldisis  nianrlaf 

siipplif;ilif^nihii<  nfiMlinrii  virf»riim  biirgravii  do  Xnrpnihfrf  rt 

(iriicri'^iif  <  (iiiiiiis  ineiinaturî,  t|ualiiius  Renaldo  ûv  Filietr-  i  In  n  d 

in  aiiqua  vh  t  h'.siarum  civitatis  vel  diocesis  Trovoreiisis,  cathediali 

excepta,  de  prebendali  vel  alio  ecclesiaslico  beiielifio  compétent i, 

«tiamsi  ciiram  habeat  animaruin,  provideat.  Dalum  Lugduni  IUI 

kalendas  februarii  anno  VI.  1^49  Jamar  ^  Ltfon. 

Am  Berger,  nr,  4377  naek  Reg,  Puri».  an.  VI,  nr.  3tiS,  foL  30,  Koden- 
herg,  1^.  H,  460,  nr.  64S,  VergL  PaUM,  nr,  13557. 

69.  InnofPiTtin«  IV  papa  .  .  opi^cojMi  Ariirnüncn^i  ad  pre<'f»*-"  (Irii- 

niiiL-'i  ii  i  l  '1*'  Nui  <  iiiberc  t-oriiituiii   iiiaihiat.  (pialinn-  Ih  iuh  o  do 

\  t  aimnn  o  Arp:entinensi  eornin  consan^unioo  dt-  aii«|i»a 

di^nilale.  iii  eeilesia  s.  Arnualiî?  Meleii.si.s  diocesîs  provideri  facial. 

>IVm)naa  dileetorutn  lilionim«.    Datum  Lugduni  III  kalendan 

februarii  anno  VI.   U^49  Janmr  3t)  Zyo». 

Am  Berger,  nr.        naeh  Heg.  Pari»,  an.  VI^  nr.  304,  fol,  ä8.  Boden- 
berg,  Ep.  U,  4^3^  nr.  648,  Vergl.  Fbtihast,  nr.  13ISfi. 

10.  IniKMcntiiis  IV  papa  .    pr(»pn-ifn  ocrio-ie  s.  Marie  Hoinnde  Mrti  n>^is 

mandat.  i|ii;iliniis  proventn^-  iM-iif îi<  it*intn  H|icardoi  oIcm-Io  Watina- 

«  iensi  niini.-trari  facial.    Nuleiites  nt  dileclus->.  f)aliuii  Lujfdiuii  XV 

kalendas  aprtiis  anno  Vi.  I;i49  M<rrz  18  Lyon. 

Au»  Beryer,  «r.  441S  immA  Beg.  Parie,  m»,  Vf,  nr.       fol.  34  f.  Bo- 
tknberg,  Ep.  //,  481,  nr.  674.  Ver^l.  PoMoet,  nr.  13204. 

71.  Innnfpntius  IV  pnpa  .  .  rpi-c  f>pr>  M«^foi)si  niantial,  «|iialinii-;  tiKHtn- 
hli  iio  beali  Rlailmi  »ilainici icéim  tadinis  s.  [{onedicti,  dirutri-  -lU', 
quod  taxilo  tempore  jam  vacarit,  iil  ejus  viduilas  sine  scaiidalo 
diutius  tolerari  non  pof^:<it,  infra  duos  mense-s  |K)sI  recepUoueni 
presentium  per  eos  ad  quo.s  periinet,  provideri  facial  de  abbate. 
«Cum  sicut  ex«.  Datum  Lugduni  Yl  kalendas  junii  anno  VI. 
um  Mai  ^  L^. 

AxuH  Beryer,  nr.  ijüi  nacft  Jief/.  l'âne,  an.  Vly  nr.  564,  fol.  4*Jv.  Ho- 
drttberg,  Ejt.  U,  &40,  nr.  i33.  Vergl.  BoUlmt,  nr.  13383. 

72.  Innocentius  IV  papa  Tiieobaldo  canonitK)  Treverensi  mandat  ob- 
tentu  archiepiäcopi  Colonicnsis  et  Argeiitinensis  episrupi,  (|iiatinifc) 
Lodoi<!um  dictum  Haron,  scolastîcum  f^,  SalvatorÎK  Metenîtis,  in 
aliqiia  enclesiartmi  Treverensin  provincie,  cathefirali  vel  alia,  recipi 
faeiat  tu  canoniiMint  ac  ilH  de  prebendali  beneiido  eli;.  provideri. 


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—   220  — 


>      !oli(o  so<lis  bcnignttasc  Datum  Lugdiuii il  idus  junii  anno  VL 

lUHf  Jftiii  1.1'  Lifoii. 

Ahu  Lerycr,  m:  4ôiH  imdt  /iV</.  JHuris.  a».  V  t,  nr.  '>Î4,  f<A.  ôL 

73.  Innocïentiiis  IV  papa  . .  episcopo  Argentinensi  mandat  régis  Roma- 

nonun  siip|)li(ationibiis  indînatus,  qiiatinus  Tirrico  ranonico  ccflosie 
s.  Salviitori.'S  .Mctcnsis  in  iili<|iia  ecHcfîianirn  proviiicio  Trovcreiisl*, 
calliodrali  vel  alia,  iibi  idem  acccplaveiil,  de  prebendali  benefuio 
vel  alio,  etiani.-^i  ciiram  bîïbewJ  aninianirn.  provideat.  'Caii^^imi  iii 
(.hii-ti)-.    Datum  Lugduni  X  kalendas  juiii  aimo  VI.   J:^4U  Jum 

Àm  BerffiT,  nr.  éG^  noA  Heg.  fVrrw.  an.  Vf,  nr.  fo'ï.',  fol.  .V». 

74.  innocentiuft  IV  papa  . .  episcoiK)  Metenm .  H[enricu8]  d<«  Vinstingen 

tupellanus  .suiis,  eanlor  Virdiiiiensis,  ctjrarn  ipso  proposiiil,  qiiod, 
<Mim  '«•tippr  prnvisione  <tia  in  civifnte  vel  dioe*p«i  sr-ii  provincia 
Tievfi ciisi  III  calhedruli  aiil  alia  rr.  losia.  priiiKi  -iib  lerta  forma 
et  postiiiodum  in  e('el(»sia  Mrtt  n.-i  de  diiiiulatc  vel  personalu . . 
Argenlincnsis  episcopus  el  Fulco  cauouicu.«  s,  Salvalori.-?  .Met«>nsi», 
nii  dictus  episcopus  vices  sua»  tn  hac  parte  csoiiunisisseï,  (jnen- 
dain  àrchidiaoonatuin  in  et^clesia  Metensi  vacantera  duxis.'îet  con- 
ferendum»  illo  miper  hoc  Opponenten  libère  renantia.<we(  .  Papa 
mandat  iUi»  quatenus  eîdem  procuret  non  tamen  de  aliquo  (|uatiior 
areliidiaconatattm  ad  <  <)lluti(ineni  episcopi  speetaïUiuin,  nisi  de  sua 
liberali  proeesseril  voliinlale.  »Dileeliis  lilius'.  Datum  Lugduni  5 
kalenda:^  aupusti  aniio  œtavo.    iv.v^  JfiU  28  Lijou. 

Am  Reg.  Kol.  tom.  Jüii,  fol.  5,   JDttrntuA  ;  Btrgett  «f*  4^'^- 

7Ö.  faioocientios  IV  pai)a  . .  cantori  s.  Pétri  Ârgentinensds  mandat,  qiia- 
tiniLs  Johanni  dieto  Nouse  canonico  Metensi,  pro  quo  H[einricwJ 
de  Vinstit^Een  capellanus  suus  cantor  Virdunensis  et  nobiles  viri 

Th.  cornes  de  Rukesingis .  et  L[ude\vi(  u.sl  dominus  de  Litembintih 

advo<'atus  Ar«renlinen<is  -npplicaverinl,  in  aliqua  eeclesiarum  re?ni 
Alamanie  vel  alia,  Melm-i.  f^endiensi,  Tullensi  (^t  ("ameiaeerisi 
civitatibus  el  diocesibus  (liiinluxat  e.xeepli.s,  de  iwclicnda  eff.  prf>- 
videre  procuret.  'IJt  dilectun)  liliiinï  .  Datum  Lugdum  ô  idu-s 
augusli  anno  VllI.  12'>(t  Auffust  U  Lyon. 

Aus  lieg.  Yut.  tom.       fol.  y?*'.    Darnach  :  Berger,  ttr.  .'t3&3. 

76.  Innoc*entiu8  IV  papa  Henrico  cantori  Virdunensi  eapälano  fW) 
mandat,  qualinu»  Lodoicum  dictum  Benms  soolasltcton  ecdede 


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—  221  — 


Siilvatoris  Mctorisis,  pro  quo  oliiii  ad  preoes  arcliiepiscopi 
(loloiiieiisi.s  cl  .  .  epi^copi  Argf^iitiiicnsis  fl  .  .  do  .lnliai  i-n-i  .  .  de 
AL-salia  et  .  .  <le  Parva  Petra  coniituiii  Tlieobaldu  raïKniiid  'l'u'- 
vereusi  dederil  iii  llullulall^^,  iil  ipsiun  in  aliqiia  eccUîsirtiuin  pro- 
Tinde  Treverensis  recipi  facerel  in  canonicom,  ipsum  in  Melenst 
ecMïlesia  recipi  ac  ei  de  prebendalî  beoefido  cum  dignitale  provl- 
deii  fadat.  »Sna  nobis  dilectus«.  Datum  Lugduni  Ü  kalendas 
septembris  anno  VIIL  UiüO  Jjttgud  Bl 

A»$  Hrq  Vat.  tom.  i':>,  fol  97«.  Iktnuush:  JBerffer,  nr.53Si  wtd  Ber- 
nottlii.  Acta  j)Out.  Helv.,  mr.  Ô3T. 

77.  Innocenlius  IV  papa  .  .  episeupo  et  capitulo  Metensi  eoneedit,  ut 
ciausulis  quibiuidam  non  obstantibus  indultuui  suum,  quod  ad  re- 
ceptionem  seu  proviüionero  alicigus  in  pensionibns  aive  beneficiiM 
ecciesiastids  compeUi  non  possint  neque  provideri  per  alium  valeai 

per  litteras  apostolieas,  nisi  episcopo  scriberetnr  aut  de  sua  pro- 
cederet  voluntate,  robur  obtineat  liriuilali«').  «Licel  sicut  leela*. 
Datum  IiU<(duni  XV  kalendas  decembris  anno  Vlll.   Uiikf  A'oreiU' 

Oer  17  Lyon. 

Am  iUg.  Vat.  Um.  22,  fol.  27.    Jfarnach:  Betgcr,  »r.  i^22. 

78.  Innocentiui}  IV  papa  . .  abbati  et  conventui  monasterii  NoTiHeirensis 
ordinis  s.  Benedict!  Argentinensis  diocestis,  quibus  bone  memorie 
Conradus  Metensis  episcopus  ecclesiam  de  Wekringen  cum  per- 

lineiitiis  MetensivS  dioeesis,  cujus  assenint  patroni  esse,  pro  fabrice 
usibus  deputaverit,  illam  donatioiiein,  quam  .  .  archidîaconus  .  . 
piimicerius  .  .  decuiuis  et  capituliuu  Metensi?;  eeclesie  rataiu  et 
aiain  Imbueriiit.  »  nitüniint.  ^('upieiites  venerabilis  IValris.^  Dalum 
Lugduni  VII  idun  januuni  anno  Vlll.  /^öZ  Januar  7  Lyon. 
Am  Reg.  YuL  Um.  22,  foL  iä'.  Damadt:  Borger,  nr.  5045. 

79.  InnocentiuB  IV  papa . .  decano  magistro  Alberto  et  Symoni  cano- 
mahi  ecciesie  de  Vico  Metensis  diooœiit  mandat,  qualiuiis  injungant 
epiijcopo  TuUensi,  decano  et  capitulo  eeclc^ie  liberdunensis,  ut 

nuiiristruni  Mertranminj  de  Sarsereio  dericuni  in  oanonicuin  nvi- 
piant  .  Ideiii  'iliui  papa  Petro  de  Villa  Stepliani  ranonico  Metensi 
dederat  in  mandati.s.  »Sua  nobi-=  dilectus«.  Datuju  Lu^duiii  Vlll 
idus  februarii  anno  Vlll,  JJ2'>1  Februar  0  Lyon. 

Am  Heg.  Vat.  tom.  32,  fol.  40.  DßntoA  ;  Berger,  nr.  90^7, 

))  Otttns  est  eis  super  lioc  coaservator  . .  decanns  Tnllensis. 


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^  222  — 

80.  Innocciifiiis  IV  papa  lUMirico  de  Vcsliiitieii  »auluii  \'iiiluina>i  po- 
leiili,  quotl  iiubilis  vir  Merbodo  düiumu.5  de  MaUxTi:  palcr  suus 
et  Ida  uxorejiisecclesiedeMmstreMetetUiisdicMïesisjttspalroDatiK. 
quod  habebant  in  ipaa,  et  quedam  alla  bona  oontuleninl  statuenles, 
ut  in  eadetn  eK*lesia,  que  prius  regebatur  per  unicuni  saoerdotem. 
prepositiis  et  duodecim  canonici  deberent  institui,  quodque  bone 
inemorio  ('.|()nnullli<]  MelPiisis  episcojms  loci  diocesaims  per  suas 
palent(»s  liltonis  apprtihavil,  rntiim  liab<'l  ot  ^rratiiin.  »Exhibita 
iuibi>  f'x-.  Datum  Liigduni  V  idu»  aprili«  anno  Vili.  I^'tl  Aitrii 
U  Lyon. 

Aus  lieg.  Vat.  tom.  :i2,  fol.  (iS,  Dumac/i:  Berger,  nr.  âÂJi. 

81.  Innoeentius  IV  papa  Symoni  dicto  Clopel  eanonico  ecclesie  H.Tbeo* 
baldi  Melensis  mandai,  ({iiatinus  Hugoni  clerioo  Meleoat  nullam 

berieii<iiiiii  «n^clesiasticiun  adhuc  as^^et'lllo  in   aliqna  ecolcsianirn 

civiïati-^  vel  diocpsis  Virdttncii-i'-.  cathp'lrali  dujnfaxnt  excepta,  in 

(  nli||»rltllll    liflIClirii  I   r(rli'~i;l^t  ici  •   rlllii    i -1 1 1  a  \  l 'l  -il  H  •  (  1 1  l'it  pt'OVlderC 

piucuteL    •  \  Hujfuiii*.    Dalnrii  Penisii  Villi  kalciidas  dt*- 

ceiiibriri  annu  \.  12ô:^  Noi  anbei-  Ferugla. 
Am  B/^,  YaH,  tom.      fei,  i93v. 

82.  Innocentiiis  IV  paj^n  fpiscopo  Mclciisj  .  Exhibila  nobilis  viri  Ue- 
iialdi  coinilis  de  (-a.slri.s  dctmini  (W  Hitis  Iralris  siii  conliiiebal 
pelilio,  (jiHKl,  rimi  !if»hi!is  millier  FJi-alM't!i  riim  quondam  Bêrlli<tl(lù 
doiniiKi  de  Siilzn  tiialniiKHiiuiti  »  oiiUaxis."il  i  t  carnalis  iiiler  ee? 
fuissel  coptda  ^ubsccuta,  eadeni  tandem  iiiulier  cernens  ipsuiu 
B[ei1ho1duin]  fore  in  subdiaconatos  ordine  consUtutum  sint  judieio 
ecclesie  div^isset  ab  eo«  quam  idem  cornes  Ulo  Tivente  sibi  ma- 
trimonialiter  copulasset .  Unde  cum  dictus  B[eTtholdus]  viam  uni- 
verse  camis  ingresuui»  easet,  ex  parte  comitis  supplicatuni  fuit,  at 
sibi  et  eidem  muUeri  salubriter  providere  curaret  papa .  Qui  Hli 
mandat,  ut  super  hoc  di.si>enaet  prout  videril  expedire.  >Exhibila 
Dobiü«.  Datum  k^\<\\  idibus  maji  anno  X.    JMîiS  Mai  If»  Asfiisf. 

Ahm  lieg.  Wik  Um.  SÀ,  fol.  -iWf»». 

83.  fnnocentiuî)  IV  papa . .  episcopo  Meteosi  mandat,  quatinus  Jaco- 
bum  clericnm  nepotem  suum,  natura  nobilis  viri  doniini  de  Cler* 
mont,  in  ecclesia  Meten.si  recipi  faciat  in  canunictmi  eique  de 
prebenda  provideri.  »Volentes  dileeto  filio«.  Dalum  iUi^ü  IUI 
nonas  julii  anno  XI.   IZ't^i  Jul>  f  ylsrnn. 

A$4t  Utg.  Vau  tom.  V^,  fol.  11  Je. 


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—   223  — 


8é.  Innocentias  IV  papa . .  iniori  de  Lukesheitn  Mclcnsis  didcesis  mandat, 
quatinu-s  (^onraduin  »colarem  nepotein  H[eiiu-iei|  de  Viiistiii<r('n 

;  cantori.s  Virdunensis  capcllani  mi  in  oeHosia  V^irfïunpn-i  Facinl  in 

ranontnitn  rcc]])']  oie.  Datum  Asi.sii  XVI  kalenilas  autçiiôli  anno  XL 

Au$  Jtfg.  Vat,  Um.      fol,  U3r. 

j 

85.  Innoceothifl  IV  pnpa  eoncedit  .lacobo  episcopo  Metensî  intinianti, 
tam  pro  negoci»  ecdesie  generalîbus  quam  etiam  pro  auacipîeu- 
dis  legatitf  et  nnndis  sedîs  apostolice  se  gram  onera  d^itonun 
subiisse,  ut  proventus  et  redditus  dignitatutn  personatuuin  et  alio- 

i  runi  beneficioruin  ecclesiasticorum  etiam  cmam  animarmn  ha- 

benliiim  Meloiisls  civitatis  et  diocesis,  postipjain  oa  vaoare  conti- 
«fprit.  p()'-<i!  ?Hf|iif>  ttH  frif'nninm  per  iiiium  annum  libère  |)ereipere 
in  solulioiH'  ili'liih iniiii  cotiverleiidos.  veservata  de  ipsi>:  i^roventibiis 
et  redditibu^  aâ  tneli  ^iarnm  ipsarnin  obseipiia  con^rna  p(»vtiüne. 
»Cum  sicut  tua  .  Datum  Lateraai  U  kaleuda«  lebruuiii  unno  XI. 
J^ô4  Januar  31  Bom  Lateran. 

Aus  lieg.  \'at.  loin.  SJ,  fol.  ;*A'<'. 

86.  Imiocentius  IV  papa . .  Herarico  de  Vinnfingen  canton  Vtrdunensi 
vapellano  ^ui^  ordinationem  de  decanatu  ecdesie  Metensis  a  P[etro] 
».  Georgii  ad  Vélum  Anreuni  diacono  curdinati  editam  ratam  et 

«rafam  haben>;  eonfirmat.  Littere  cardinali-'  in-^oruntur  date  Homo  îî 
îmnn»^  fehnnuii  aiino  domini  1254').  'Inter  te  olim«.  nalum  l.a- 
teram  111  idus  februari  anno  X!.    JJii'tl  Februar  Ü  Jioni  LiUeran, 

Am  Mey.  Vat,  t<m.  Hif.  fol.  loU. 

87.  Imioceatiiis  IV  pai>a . .  decano  et  capitule  ecdesie  de  Ministre 
Metensîs  diocesis  .  Cupîens,  ut  ecdena  eorum,  que  in  honorem 
s.  Nicolai  et  Pauli  fundata  dinoscitur,  congriiis  honoribos  fréquen- 
te! ur,  omnibuï!)  penilcntibii-.  (pii  coclesiam  ipsam  in  die  cotLsecra- 
tionis  ejusdem  ac  fei^tivitatibu.s  dictorum  .sanctorum  et  uc-tu  die- 
bus  sequentibus  venerabiliter  visitaverint,  XL  dies  rela,\at.  »Licet 
i-  do  Dahitii  Lateraiii  Xill  Icaleiidas  martii  anno  XI.  lÀiOà  Fe- 
brmr  1/  Htm  Lakmn. 

Aus  Mtg.  Vat.  tom  :i3,  fol.  69', 

1}  Thomas  Argentinenais  et  .  .  HaMlacenn«  Arfentineiisis  diocesis  eccle* 
aiarnm  soolastîci  dati  sunt  saper  hoe  conservatores. 


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—   224  — 


8H,  Imiot  eiiliiis  IV  |>apa  »iiuvorsos  (üirisli  fidcles  inouei,  cuiu  .  .  de- 
vanua  et  capitiüuin  ecciesie  de  Mimstre  Metensiii  diocesia  eocIesiaiD 
reedificare  ceperint  opere  sumpluoao  sinUiae  ad  id  fldelhmi  sub- 
Midia  oportuoa,  ut  ea  erogent,  feotum  dies  de  iojuncta  peniteolia 
relaians.  >Quoniani  ut  ait^.  Datum  ut  rapra.  IJüHi  Ffbrmr  17 
Ilm  Laieran. 

Am  Jt^.  Vat.  lom.  49,  föL 

Hy.  huuMciihtif  (V  pnpa     Hp<»ano  «'I  (Mpitulo  «Jp  Monastf-riii 

Mcleii.«<is  (lioc(\sÜ4  .sluliitu  piuvide. facta  conliiiiutl  i.  a.  ul  canonui. 
qui  personalem  residentiam  non  fecerint,  pruvetitiw  miarani  pre- 
bendaruin  non  pereipiant,  nist  absentes  fuerint  de  liceotia  capitoli. 
causa  pereffrinationis  vel  Htndii  aut  pro  ccclesie  negociis  procii' 
randK  ut  rrueli»  prcbeiidanuii  per  diütributoreK  ad  hör  ordinatCK*. 
qui  singuÜH  annis  in  îv^U)  h.  fiertnidis  a  cauonickc  re^deotibiK 
cligontur,  menne  quolibet  dividantur,  ni  'Icr  .inti<  <  atitor  el  nislos, 
qui  exislontos  pro  trinporc  •iityilliini  capituli  haix  luiiil  in  rustotlia. 
^inf  iiiajoris  |)ar1i'-'  (-.(piluli  ;i--t'i)<ii  (H)  nfi  alitiuatcnn-  nnn  (»re- 
>uuiuiil,  ul  îlfM-aiiUrt  vel  ejub  vKi*.->  ifcifiis  (■.\ce>.-^us  caiioincornm  ilc 
capituli  cuusilu»  rorritfai,  prout  in  aiiis  tfolosiis  Metensis  civitalia 
et  diucerfiî»  observatur  etc. 'j.  »Hüs  que  ab«.  Datum  Lateraai  il 
kalendas  luariii  anoo  XI.  lâ»4  FArtior  Jilft  Bom  LatmuL 
Am  Keff.  Vat.  tom,  93,  fol.  73». 

90.  biiKK-entius  IV  papa  Henrifo  canton  e<*c*lefi<;  Vinliiiicn-i- l  ujteilano 
siio  .  Cuui  super  provisione  *-tm  iti  ecclesia  .Mt  (rii>i  d»  aliqiia 
(ii<<:uitate  diver^'îi'^  lifN'ra^'  **t  iiii|iil^:ciili;r<  rt  |>,ipii  iiiiprlravoril  H 
i*|etrus|  s.  (leor^ii  ad  Veluni  Aureuni  (liai  nmis  •  anliuuli.^  «le  maii- 
dalo  pape  duxerit  ordinanduui,  ul  tltu  aiiulum  Metenseni,  qui  ei 
collatu»  «il  eaï  undem  litteraruui  auctoritate,  taindiu  libère  relineat. 
donec  ei  de  alfa  dtgnitate  in  eadem  provideatur  eodesia,  ea.-'dera 
Hueras  et  alia«  quascunque  induIgentiaM  super  hiis  obtentfts 
donec  ei  de  dignitate  in  eadem  provideatur  ecclesia  cum  eflfeHu, 
decemit  iu  huo  robore  penuanere*).  »Cum  sicut  exliibita^.  Datuio 
Lateraiii  IUI  nonas  martii  anoo  XI.  l^M  Marx  4  Horn  Laien». 
Am  U99.  Vot.  (em.      M  07». 

I^ior  de  Lnkesti^iii  Metensis  diocesis  datas  est  super  hoc  coMervalor. 
Lateranî  li  idus  martii  «nno  XI. 

^)  Scolaslicus  ecclenie  s.  Thome  ArgentineiiMS  datus  est  «uper  hat  cm» 

s«rvalor. 


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225  — 


91.  Innocentius  IV  papa  Hemieo  de  \V  instiii'ieii  docano  Mctonsi  capel- 
lano  flua  eonoedit,  ut^  cum  orta  dadum  inter  illum  et  majurem 
arohidiaooiiimi . .  scolasticum  . .  cantorem  et  Nicolaum  de  Bloru 
ac  quoadam  alîos  canonîcos  Hetenses  super  decanatu  Metensis 
ecdesie  questione  tandem  Pfetnis]  s.  Georgü  ad  Vélum  Aureum 
diaccmus  cardinalts  ordinaverit ,  ut  d<>canaliiin  taindiu  teneat, 
qiioüsqiie  illi  iii  prcdicfa  ewdesia  provisum  fuerit  de  di<înilatc  alia. 
se  deeanum  Meten?iein  iioniiiiare  nr  jtirisrlirtionr»  dr(  uiialii^'  et 
alii?  ipsins  jiiribu':  iiti  Übere  v«leat':.  »Orta  dudum  mter«.  DuUnii 
Laleruni  VI  idu»  niarcii  anno  XI.    IM-'tà  Mmx  10  Bom  Lateran. 

Auf  Heg.  7ff(.  Um.  33,  fol.  80. 

92.  InnocHitius  IV  papa  Henrico  de  Winstiogen  canton  ecclesie  Viis 
donensis  capellano  stu»  indiilgetf  cum  olim  cum  illo  super  ob- 
tenlis  cl  ohtineridis  (ip/iiii:itihn«  et  benolicii^  occlesia-sficis  duxorit 
tli«^in  ti-aiidum,  ut,  si  illum  «liqua  prediclorum  beiu'fifioruin  spoute 
ruiUigeril  resignare,  liceat  alia  totidorn  rfrij-cir  et  retinere.  'Tu(; 
probilatii»  meritis'^.  Datum  Laieiaui  V  idus  mareii  auno  XI. 
2;iïi4  Meerz  11  Bom  Latertm, 

Au$  Heg.  Vat.  fem.      fot.  80. 

93.  Innocentius  papa  Henrico  de  Wensling(^n  capellano  suo  can- 
ton t'<  clesie  Virdunensis,  qui  retulit.  (fund  )'|e''''i-^l  (jt'orjiii  ad 
V'^eluni  Aureuni  diat-onus  cardinalis  staltusset,  ni  il(<anatinn  Mo- 
tensein,  quem  mine  üblin<>t,  tamdiu  teneret,  douée  de  diu;nilale 
alia  in  ecclesia  Metensi  ei  provideretur,  el  posluioduiu  epi^eupuâ 
decanatuni  facnitatem  baberet  conferendi,  restituUs  sîbi  primituM 
pro  exp«isia  in  Ute  facUä  duoeutts  libris  Turoneniiibiiâ  de  frut> 
tibua  decanatuüf  quos  percipere  dd>a«t,  quouaque  de  pecunia  in- 
tégra sibi  Hatisfactum  iîierit,  et  licet  hanr  (iidinaliuncni 
eardinalis  confirmaverii,  quia  tamendeeani  eleclio  m  dcrunatu  ipso 
ad  capitulum  Metensc  <li»  itur  pertinore,  titnenti,  ne  lorte,  si  facui- 
talein  ronterendi  decanatuni  ij)suiu  et  !p<t  f'pi<<  f>po  r>(>neessam  revo- 
<-ari  rniitiiitraf.  silti  prejudiciiuii  '^renerelui,  unlul^^t  t.  ni  -i  collalioneui 
decauiilu.s  ex  (piacuiKpie  causa  dicto  e|)is<-o|»()  sublrulii  vel  euui  revo- 
curi  aul  impediri  contingat,  urdiuatiu  ipsa  nieliilomiiiuä  quuad  alioK 
articule»  pro  illo  in  ea  contentoä  fîmia  i>er  omnia  perseveret*). 

^)  Cantur  «cctesie  s.  Pétri  Argunlinc-nstii  dalus  est  super  hoc  connervator. 
Lotorani  V  idns  martii. 

â|  Canlor  eccleflic  a.  Pétri  Argentinenais  dalua  C8t  saper  hoc  conaervator. 
DaUun  ut  supra. 


>Con»)lUutii8  in  tiostra«.  Datum  Arim  V  kalendas  jiinii  annn  XI. 
I^iU  Mai  Aß8i»i, 

Aw  Eep.  Vat.  tom.  S3^  fol. 

94.  Alexniidor  IV  piipa  <lo<ano  'l'iillfnsi  maiida'.  <)iialiiius  Ko-^w)  'tc- 
caiu)  s.  Salvatoris  McMonsi^.  caponnm»  H'tiuniii-|  titiili  s.  Saliiiu- 
pr('s|)iloii  caniiiialis.  jiixta  iiKliiUi  liiriutetilii  pape  predctcssdii- 
tenorem  provenlu:'  ilccaualiis  et  prebendaruin  inlpjne  ininislrari 
faciat.  »Dilecti  lilü  RoK«^ri<.  Datum  Laterani  II  idn.«  (l<H'(>u]|)ris 
anno  secundo.  7:936  December  US  Htm  LateruH, 
Ava  Jteg,  Vitt,  Um.  U4,  foL  UJO. 

9ö.   Ak'xamlor  IV  papa  (ksano  «t.  t-i.    s.  Aiiiiiali^  Meleiisi«.  diocr-i» 

iiiamiul,  i|üalimis  llonrico  cuiKHinn  Mcteiisi,  ta|>ollauo  l'^eliij 
!{.  Georgü  ud  Veluiii  aureiiiu  diucoiii  (  ar(liiiali>,  ilc  uliquo  üffivvi. 

quod  in  citcMa  Mctensi  vacari  t.  piovidvat.    'Dilectiit^  filius 

HenricuH«.  Datum  LAlerani  II  idus  doc«mbri«t  amio  srnnindu. 
]Jtti6  Ikeember  in  Mom  Laterw. 

Am  Jttg,  Vot,  tom,  94,  fol,  âl(ft. 

96.  Alexander  tV  papa  episcopu  Melen^i  mandai,  quatenus  noiuffittoit 
rectores  et  pivixusilos  ecelestarum  sw  civitatis  at*  dioce^is  nioueat. 
quod  ad  ordina*«,  quos  eeelesnatum  eura  reqnirit,  se  protuoveri 
et  in  eisdem  ecclesiis  pemnaleni  residentiain  fa<»re  eurent,  per 

»ubtractionetn  iKHonlmmi  aul  privaUonem  ecclcjtiaruin  coinpt'llfiw. 
>Tua  nobis  Tratmiita^  .    Dalum  Lalvninî  III  nona-s  januarü  anno 
tercio.         .Tnunu^'  •/  Horn  Ixitt  raH. 
Ä*us  lieg.  \  ut.  tom.  fol. 

^1.  Alexander  IV  papa  deeano  et  oapitulo  Metenïiibut*  ^tutuiii  Jiuuin 
(-oufirmatf  ut,  postqiiaru  eanonim,  qui  :<unt  de  numéro  (ler  ordi' 
iiatiouem  pa|)e  in  ecilesia  sna  reservalo.  provisiun  fueril  <le  prc- 
boridis,  provcîifn^  nniiis  aiini  prebend;ifiiiii.  <[u;t-  in  fadem  eedesia 
ante  ci iii-iitn:ili(»iu'm  ipsius.  quam  iniinliidiitii  UH-t'(>eriml  c'(.)ustrueir 
opeie  [»iuiiiiiuiM  suinpluoso.  \at  aif  <  <»iilijîeril  posi  annitm  {rrati»', 
qui  canoüiiLs  deceduulibu;^  de  cuusiietudine  ecelesie  ip.siiis  iudul- 
geiur,  cédant  ofiert  fabrice  nieniorate  ae  magiiHri  neu  procurs- 
tore.'«  operis  eo»  iwrcipiant  *).  Papa  autem  non  vuH,  quod  mafri^n» 

Alexander  pa|ia  priori  «.  Pelri  ad  Atmas  Metciuns  mandat,  qnatinns  pn»- 
venlu»  illu«  facial  per  sc  vel  |)er  alios  eisdcm  magistris  jaxta  ejasdeiQ  »(statt 

ioiiorctn  intf<.'rt'  ininislrari.  l'ctitio  (iilc(  tormn  filiDmui  ,  Datuiii  Lal«*rani  nuni^ 
l«-bruarii  iUUiu  lei  ciu.  I  J^t  Ft^rnar  i»  Horn  Lutenm.    Am  Heg,  Vat.  tom.  JJâ,  foi.  i-i. 


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Hii{riiifioiii  *]o  niiijfiilo,  cappllann  ot  {•anicrario.  o\  0<lfloiii  iit-poli 
F*[elri]  .s.  iîeorgii  ad  Vcînm  Aurfuin  dincnni  cardinnüs  eanonicis 
MetPTi'sibii'»  p*M'  hoc  filatiitum  alujuod  pn'jiuii<nmii  iirreliir.  »Hii-^ 
i»to  .  DatMTn  Tjiteraiii  111  noiias  jaiiuarii  anno  tercio.  V.^'}/ 
Janmr  ô'  Jiotu  LiUnan. 

Am  Reff,  VoL  tom.  SS,  fol.  16. 

98.  Alexander  IV  papa  docano  el  capiiulü  ecclesie  de  Hoinberis  (?) 
Meleiisis  dio'f^i»-  pptitione  monsiranfibus,  qucni  Melen'^i-'  episcopus 
in  Novd  casln»  noiinne  Honiborjf,  qund  in  dincfsi  sua  nuper  con- 
struxil,  in  lionorf-  boalr  Marie  lunduvi  i  il  •  K  -iain  illosquc  ad 
servionduni  dcu  lu  t  adt;ui  insliluerit,  vornni  rum  ud  dulandaui  de- 
eenter  eccle«iajii  proprie  sibi  non  suppeterenl  cuuiode  facilitâtes, 
eoclesiatn  de  Alba  sue  di(»0P8is,  cujus  patronus  existit,  eu  inodo 
concesserît,  ut  decedento  rcctore  ipshis  in  vaaa  Qloruiu  cederet, 
ratiuu  et  gratuni  liabenä^  quod  ab  eodem  epi^'opo  factum  est, 
non  obstante,  quod  eapitnli  Melensis  ad  id  non  intervenerit  as- 
•sensiis,  confirnuU.  ^Ad  exaudieuduui  petitiones-.  D;ii  r  f.ale- 
raiii  X  kaleiKÎa^  f*  huiarii  anno  tercio.  Ufu  Januar  2H  Bam  Lateran . 

Am  Hey.  Vat.  tom.       fol.  IL 

99.  Alexander  IV  papa  etsdein  concessioneni  ecclesie  de  ThelwUrc  Ar^ 
gentinensis  diocesis  ab  eplscopo  Metensi  factam  conQrmat  non  ob- 
stantCf  quod  capHuU  Argentineiwis  ad  id  non  intervenerit  assensus, 
piesertini  cum  Argentinenaii»  episcopiis  expreib3C  («nseiutis.se  dioatur. 
Datum  lit  supra. 

Alix  lieg.  Vat.  tom.  2ù,  fol.  11. 

100.  Alexander  IV  papa  abbatt  et  conventui  monasterii  s.  Naboriâ  or- 
dinis  s.  Benedict!  Metensis  diocesis  conuessionein  eoclesie  de  Ta- 
neya  Metensis  diocesis,  in  cpia  jus»  patronat  us  habent  a  l'jetro] 

Ge(M'jrii  ad  Vrluni  Aureum  diai  ono  cardinali,  tlinc  in  Alamanie 
pHitiliiis  a|»oHtolice  sedis  lepato,  factam  et  al)  f^pi-^f-npo  Mctcic^i 
coijununilani  conlinnat       V.\  tmore  vestrc-.    Dalum  Lalcraiii  X 
kaleialas  fabruarii  aniu;  tcn  ui.    /,v.>7  Januar  2H  Horn  Lateran. 
An»  Reg,  Vat.  tom.       fui.  l^jr. 

101.  Alexander  IV  papa  mandat  abbati  inonasteriî  s.  Martini  TrÎTcrensis 
ordinis  s.  Benedicti,  quatinn»  abbateni  el  conv(Mituni  nionasleriî 
s.  Nrdioris  in  corporalem  |)osses.-<ioneni  eccle^iie  de  Tancya  inducal. 

"Ex  tenoi-c  pctitiniiis  .    r)alum  ut  supru. 
A»3  Heg.  Vat.  tom.  i'J,  fol.  Iii. 

15* 


i 


—   228  — 

102.  Alexander  IV  papa  decaiio  ecclesie  s.  Theobaldi  Mfleii^is  mandat, 
quatimis  ad  réceptions  et  prorîinoimn  Nicolai  canomcî  Tulleosis. 
nepotis  Julîani  oaDoellarn  Metensis,  derîci  et  familiaris  episcopî 
Metensis,  in  ecclesia  Meleusi  jtuta  continentiam  Utterarum  F[elri] 
H.  Geoi^  ad  Yelum  Aureum  diaconi  cardinalis,  tunv  in  regno 
Alamanie  ai>oalolice  sedis  légat  i,  proeedei  e  non  diiitiiis  dilTerat. 
>Ex  parte  diledt  Dal  uni  Laterant  Vill  kalendas  febniarii  lereio. 
Jltai  Januar  J^ô  Honi  Lntcmu. 

Au$  Heg.  Vat.  Um.  25,  fol,  w. 

103.  Ale.xainlt  i  ]n»|)a  .lacobo  de  (.Imuiiuiule  cHnonicü  Meleiisi.  cujii> 
reeeptio  eoiibliUilione  papali  cassala  erat,  tiiin  de  (juateruariu 
numéro  eanonieoruni  expeelauliuni  prebendas  vacatiira:)  non  fuisset. 
jus  canonicatus  res«tituit  ex  predicta  receptione  acquisitum.  'Quia 
dudum  in«.'  Datum  Laterani  II  kalendas  iiian'ii  antio  tercîo.  I^V 
Febrvar  28  Sm  Latmm, 

Au9  Beg.  Vat.  tom.  25,  fol.  SS. 

lOé.  Ale.xander  IV  papa  Bogero  decano  Salvatoris  Melensis.  ciii  lii- 
nocrntitis  papa  predecessor  indid^it,  iil  deeatmtim]  o!  pn-bcndam 
in  eicli  -[;i  Salvainris  lum  eannnicaln  et  pn-beuda  cirhüie  Me- 
tensis  pr»'di(  le  relmere  pos.sel,  qiiando  eos  a.s.seeiitu.s  l'orel,  deelarat 
uidulgeuliaiu  hujusniodi,  predece^sure  inorluo,  non  e.xpùaisàe  sed 
robur  Jinuitatis  obtinere').  »Exposnisli  nobis  quod«.  Datum  La- 
terani IIU  nonas  mardi  anno  terdo.  I:iù7  Mare  4  Bom  Latem». 
Am  Seg.  VaL  ktm.  äS,  fol.  H. 

10Ö.  Alexander  IV  papa  d^'-ano  et  eapitiilo  Melensibns  indiihjf  f.  ut. 
.si  alieui  ercîe^ie  ^-nr  cjin >ii!<-o  pci  littrr!»<  !ipo<t<»|ic;i';  cniili;!  cmi^- 
deni  eeolf'sit'  t  (»ii?>at'UiiJjni  iii  iihIiiIi^cm  t  untiiigat.  ul  abî^eii.-^  pruuii- 
tu»  [iitbt'üde  sue  cum  ea  iiilejiiilale  pereipere  valeat^  qua  perti- 
perel,  si  personaliter  resideret,  nulluni  eis  per  indulgentiam  hujusmodi 
prejudieiuni  generetur  nec  ad  ministrandum  dictos  proTenluit  coni- 
pelli  aliquatenus  valeant,  nisi  eedem  littere  apoatolice  plenaui  H 
expressam  de  hac  mdulgentia  fecerint  mentionem.  >^uia  dignuni 

1;  Alexander  IV  papa  eideiu  indulgct,  «luixl  (ierunaUnn  el  prebelHiaui,  qui*» 
in  ecdcata  ü.  Saivalori»  Metensis  canonice  prupunii  adeptum,  cam  canonicalu  f\ 
prebenda  ipsius  Metensis  eccicsie,  cum  eos  fueril  aasecutas,  Itctie  valeat  r^iiaer« 
Prubilalb  lue  ineritiij'.  Dalum  I.aleruni  kulelldis  mardi  amiO  (ercio.  i^lMmtl  \ 
Jiom  Lalentu.  Aus  Heg.  Vat.  tom.  Âî,  Jol. 

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—   229  - 


est«.  Datum  Laterani  VUi  idu5  marcü  anno  terdo.  IZ'i7  Mjfcrz  S 
Rom  Lateran. 

Am  Meff.  VaL  tum.  'Jô,  fui.  •>/. 

106.  Alexander  IV  papa  abbafi  monadterii  Saline  Vallis  Premonstra- 
tp|i8tti  ordinis  Metensis  diocesia  mandat,  qualinus  Petrum  clericuin 
Metenstein,  qui  ranonicatu  eccIeKic  Metel)^^is,  in  qua  He  mandate 

îfiiKHPntiî  pap<»  predecrssoris  canonifo  rpceptus  luerat,  per  con- 
«tihitioncm  pape,  per  (|uani  rp<^-eplione.s  canonif  onnn  ullrn  f|tiaff'r- 
nariuiii  miniornm  primo  rpooploruin  vacaliiras  pi  t  lM  iida-^  r\[tt'(  t.m- 
liinri  in  quibuslibet  oi  <  Ii --li-^  edicto  jzenerali  <'nssavil,  exhiit  ilr~tilutus, 
nd  canitnicaluni  i|isiiiii  restiUiere  non  diileial.  >D('  diieclo  lilio*. 
Datiun  Lateraiii  X  kalciidas  aprilis  anno  lercio.  UHüi  Mf&rz  23 
Rom  I/üeran, 

Am  Seg.  Vat.  km,      fitL  38. 

107.  Alexander  IV  papa  priori  h.  Marie  in  eanipis  Melensi  de  provisions 
»  ntinnit-i  ^\>tTi^•i  or-olosio  s,  Theobaldi  Metonsi-^.  florici  ol  i'amiliaris 
<'pist<(>|ti  iMelt'rjsi.-.  -iiiu-i  iinii  df  qiüdiior  diuiidii.s  prebendis  cfelesie 
Metensis.  ipie  sfip*  iuhk. u|>imtiii-.  -liibif.  '8ua  nobis  dilectus". 
Dalniii  Lulerani  XII  kalcnda.'«  rnaji  anno  tercio.  i:ir>7  Apiil 
Horn  LatentN. 

Äw  Heg.  VtU.  tom.  2$,  fok  étP. 

108.  Alexander  IV  papa  Guiilelnio  de  Dauneb  canonico  Treverentü 

mandai,  (pialiniis  Kenaldum  olerieum  Melenseni  ad  jus  canonieatus 
in  or  (  l(':^in      Snlvatnris  Meten-i  rr>fitnens  faciat  ei  de  prebenda 
de  jijK'  r|ri)ii;i  provideri,    »Peliln*  dik cti  lilii'.    Dalum  Viterbii  V 
idus  juim  anno  lercio.    12''*}  Juni  U  ViUrbo. 
Au9  Seff.  Yat  Ahm.  .95,  fol.  49. 

109.  Alexander  IV  papa  abbati  monasterü  Gorziensis  ordiiüs  a.  Üene- 
dicti  Metensiä  diocesis  mandat,  qiiatinus  ad  provisionem  Theobaldi 

cleriei,  eonsan{iuinei  preposili  eeelesie  s.  Salvatoris  Metensis,  de 
benelieio  prebendaü  pro<edat  juxla  eontinentiani  lilterarnm  pre- 
deecs^oris  bniocentii  »Dileelns  lllius  Tbeobaldu-S'.  Datum 

Viterbii  V  idus  junn  anno  tercio.  1;^;'}/  Juni  />  Vikrbo. 
Aim  Hey.  Vat.  tom.  2:»,  /ol.  4U'\ 

HO.  Alexander  IV  papa  abbati  rrnrzicnHi  Metensisi  dioc«sis  mandat, 
quatenns  ad  reecplionem  et  provisionem  Symoiiiit  de  Claronionte 


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-  230 


(•l«'ri<-i   «•on-;in;riiiiu'i  Mctcnsis  «'ikscoih",  in  ccclHr^ia  Motonsj  pr<K'e<Iat 
juxla  tonlitK'iitiimi  lillcraruin  a  P[<'lrt>'  din'-nno  t;i[tlin;i[i  a<l  >in- 
lasticiiiii  Tiilk'n.>^eni  dircctaruni.    ^Diktlu^  ülin.-.  .>yii»uiH.  Dutum 
Viterbii  li  iûix^  jiuiii  aimo  leicio.  U-'i/  Jkhï  12  Ydn'bo. 
Am  B«ff.  Vat.  tom  S6,  fol,  5.9». 

111.  Alexander  IV  papa  priori  s.  Arnniphi  Mefensis  timnciat,  Hiipplican- 
libiis  decano.  oanlnre,  tancellario  thesaiimrin  pI  ninjore  parle 
rapituli  Mrtf'ti«i«  pfcloGH»,  qiiatonn<  Riu'aliliiifi  i  I* üriirn.  natiim 
(|unnH;mi  AniuMi  lUmiiFii  de  L^l^>U'ngp.s.  \nu  fantunc»»  rrnmi)rre  ai- 
de preU'iida  oi  provider!  facial.  'Kx  parle  {lilecluruin  .  Dalujii 
Vilorbii  U  idu.s  jiuiii  anno  teruio.    i2iV  Jmi  IJf  Fïftrfto, 

Am  E«ff,  Vat,  Um,  HS,  fot,  49, 

112.  Alexander  IV  p;ip;i  Hecano  <*«  (  lesie  Theohaldi  .Mpion-ii.>;  niandal, 
(jiialeims  .liiliainini  ;ii  ' iiidiaeonimi  Meleiisnn,  rfir>e|ianiiin  snuiii.  in 
<'<'*'le?^ia  Tiillensi  ratinnu*'  rei-eptimi  et  roii^lUiiiir»ne  pape  de:sli- 
liituni,  pro  fanoinco  ecdesie  Tullensjs  liaberi  ac  de  [)rebenda 
providert  i'aeiat.  >PeUtio  dilecti  iilii.«  Dalum  Viterbii  idibui«  junii 
anno  tereio.   Xdô7  Juni  13  VUaho. 

Am  Utff.  Vttt.  fem.  äS^  fal. 

1 13.  Alexander  IV  |>Hp!»  nhbati  (iorzieiisi  Metensis  din'  r^i--  mandat. 
qnatenii.s  ad  provisiuiieni  el  reeeptionein  .Iaeoi>i,  natt  linhilis  viii 
Simonis  de  Claroinonle,  con.*anguinei  episropi  Melen.xis.  in  Tnllonsi 
eoelesia  procedat  juxta  continentiam  litteraruru  a  P[etru]  (îeorgii 
ad  Velom  Aureum  diaeono  cardinali  ad  iUum  dîrpctaruro.  »DSectiii: 
filhis  Jacobiis«.  Datum  Viterbii  idibwt  janli  anno  terci».  1^<V 
Jttni  19  Viterfw. 

Am  Btg,  VnU  Iom.      f^,  ù». 

\  14.  Alexander  tV  pupa  Jauobo  de  Comiueroeîo  («noiuw  Meten«  nepoti 
aucloritate  binocentii  pape  predeoessoris  recepto  et  per  ranMitn- 
tioneni  suam  dentitato  juH  canonicatus  ex  receptione  ivenÉbisa 
a<  (|ni.^ituni  restituit.  »Lecla  eoram  nübi.-<'.  Dattnn  Viterbii  Xli 
kaleadas  julii  anno  leicio.  /^.>?  Juni  20  Viterito. 
Am  Heg.  Kat.  tom.  äö,  foi.  AS. 

IIb.  Alexander  IV  papa  U[ogeroJ  decano  eoclesie  a.  Salvatorit;  Meleiu^i^ 
quem  ex  auvtorilate  Innocentü  impe  predecessoiis  decanus  el  capi- 
tnluin  eecleHie  Metcn^s  in  canonicum  receperuni,  receptionem 
conümiat,  non  obatante  recusatiooe  triam  peraonftmm  de 


Digm^uu  L>y  Google 


lulo';.  -Lecla  euratii  iiobis«.  Datum  Viterbii  XI  kaleiida^  julii 
aiuio  tordo.  1S^7  Jmi  21  VUofho. 

Am  Btg.  VaL  tout.  35,  fol.  B3. 

116.  Alexander  IV  papa  episcopo  Metensi  concedit»  ut  de  usuris  rapini)« 
el  aliis  maleaoqiii^itis,  (iiimmodo  hii,  quibus  restiuuio  iieri  dobeat, 
omnino  sciri  et  invoniri  non  posant,  necnoo  de  lentis  in  pios 

usus  indistincte  relictis.  duinniodn  executoruni  a.ssensus  artedat, 
de  redeinplionibns  votoiuin  diocesanoruni,  .lerosolomitann  dtiin- 
taxat  (  .\(  (  i>lo,  usque  ad  ^^lunman)  mille  innrcanim  sti  i  Iiiimoi  uiii 
in  sôliilioïK'rn  debitonnn  ecclesie  sue  cinnci  Ifiulain  irri|i(  ie  valeal. 
'Imporlabilis  debilurum  aai'ciuu'.  Daiuiii  Vileibii  X  kaleiidas julii 
arnio  terdo.  1^57  Juni  22  VUerho, 

Au»  Ueg.  Vat  tom.  35^  fat.  5S. 

117.  Alezander  IV  papa  episcopo  Metensi  iDaodai>  qualeniis  dericos 
dignitato»  et  bénéficia  in  cathedrali  et  altis  dvitatis  et  diocesis 
Metensis  orcle^^iiis  obtinenl&<i  moneat,  qiiod  in  eisdem  ecdesiîs  resi- 
dent iutn  laeiant.  ul  fenenUir,  per  8ubtraclioneni  provenfuutn  com- 
pellens.  ^Ad  andientiani  no-strain^.  Dalcun  Viterbii  X  lLalenda.s 
Julii  amio  leifio.  I;^.'i7  Jttni  llUrOo. 

A».^  Rfg.  Vat.  tom.  V">,  fol.  "»V". 

118.  Alexander  IV  papa.  .  Senttnensis  s.  Benedicti  el  .  .  s.  Salvatoris 
h.  Aiigu.sliui  ordiiii.s  niona^lcdoriuii  abbalibus  Tullciisis  diocesis  man- 
dat, qoatenus,  si  derid  ac  peraone  dîgnitates  ac  benefida  in  cathe- 
drali et  altis  IWetensis  dvitatis»  et  dtoceds  ecdesiîs  oblinentes  ab 
episcopo  Metensi  competenter  moniti  in  ecdesiis  predictis  non 
curaverint  re.si<lere,  prnvenlns  usquc  ad  tri^nnium  eoliijîentes  con- 
verlant  in  solutioncm  debitorum  eecles^ie  Metensîs.  >IinportabiU 
debitorimi  sareina  .  Dalum  Vilerbü  lU  nonas  julii  anno  tercio. 
J257  JiiU     l  'itcrho. 

Aus  Jlffj.  y'a(.  loin.       fol.  Ô4. 

1 1Ü.  Alexander  IV  papa  d(»t'ano  et  capitulo  ecclesie  ».  Salvaloris  MeleD«i.s 
man-dat,  quatinus  liadiilphum  dericiim  natum  .laqueniini  dvis  Me- 
tensîs, oui  de  litterarum  Mientia  et  honeslis  moribns  laiidabile  testi- 
monlum  perhibettir,  in  canonicum  redpiant  eiqoe  prebendatn 
(»nferanl.  »Di^rin*  ad  illos«.  Datum  Viterbii  idibus  julii  anno  tercio. 
7^î7  Juîi  ir>  Viterbo. 

Au»  Hey.  Vat,  tom.  :'.'>,  fol.  iJ''. 

>;  Alexfitfider  lY  papa  . .  oftici&li  Metenai  mandat,  quatinus  KjogerainJ  dr* 
THTium  err)f>8Îe  s.  Salvaloria  Ifotensia  pro  canonico  haberi  in  errieaia  Metensi 

ar  <    h  i  M.iM-nda  .le  iui\-  ik'bita  provideri  faciat   Datum  ut  aapra.  Ebenda, 

Am  Hfg.  Vat.  Om.       fol.  5.X 

 ^iM^mm  


-    232  — 


Recherches  sur  l'ordre  des  Frères-Prêcheurs  à  Metz 

par  Fr.  6.  Thiriot,  de»  Frère»>Hr£cheura,  Mouleao-ArcachoD,  tiironde. 

I. 

Pondation  du  coovent  des  Prères-PiTeheiirs  de  }kiz. 

Dans  le  couranl  des  dix  premières  années  du  13*  î*iècle.  raint  Diioii- 
nique  avait  fond»'-  lOrdie  des  Frères-Prêi-lienrs,  que  le  pape  Honoritis  111 
devait  fofilirnier  Ir  22  dörombrn  l*21fî'pnr  doux  VtnIU'--.  Les  re<Tue> 
allluaienl  tiuiiihifii-t--.  jcinifs  «rt-us  (!•■<  /•tnlc-  suiinnl  vciinieiil  en 
foule  demander  au  nouveau  tondaleur  «ie  vouloir  liien  les  recevoir  au 
nombre  de  ses  enfants. 

Saint  Dominique,  au  coim  d*uii  des  nombreux  vo\  a;<:es  qu'il  foisail 
de  France  en  Italie,  pasi»  par  la  ville  de  Metz  (M,  en  Tan  1215  l'i 
Pourquoi  passait-il  par  cette  viUe  qui  ne  se  trouvail  pas  sur  sa  route, 
|x>UTquoi  faisait-il  ce  détour  ?  Sans  doute,  comme  un  général,  H  voulait 
Ke  rendre  compte  par  lui-même  des  eti'lroits  on  il  pourrai!  dans  la 
suite  placer  ses  troupes,  et  la  vieille  cité  messine  le  séduisit,  proba- 
Itlement  pnr  son  ifripnrlnrv  o  si  ^rrando  au  moveu  Ayre.  Placée  .sur  la 
Irontièif  'II'  (ifux  •jumil-  i'fii|iiic-,  ciitdiirrc  tU'  vui<iii-  plus  on  moins 
jaloux  et  (eiitaut  à  i  liat^ut-  iusiaul  de  l'ab-X-u  bcr,  cilo  avait  su  conser- 
ver son  indépcndaJice,  elle  avait  su  rester  libre  et  intacte.  Met/,  était 
en  quelque  sorte  la  porte  par  laquelle  il  fallait  passer  pour  aller  des 
pays  de  langue  Romane  en  ce  de  langue  allemande  et  teA  là  peut- 
être  la  raison  qui  décida  Dominique  à  choisir  cette  ville  pour  y  établir 
m  couvent. 

Un  de  ses  pi-emi<'rs  disciples,  im  des  trei;!e  qui  les  prenu'ers  :i 
Toulouse  se  joignirent  à  lui.  l  accompafmail  dans  ce  voyajie.  O  diseiph- 
était  hitienne  dn  Mol/,  un  enfant  de  cette  ville  à  laquelle  Doiuimque 
venait  demander  1  lioâpitalité. 

ii  Clir»iniqiie  Minimes,  p.  75  pt  7«>.  t^Jibl.  Meiz.  .\!s  11'';  «On  Inuivi- 
<  pnr  aullreü  chronique»  que  iminl  Dominique  n  été  en  personne  eu  c«Uuy  couveot 
«  et  y  l)eust  et  maingea  avec  ses  frères  religieux  dadit  lieu  Mets  et  y  fait  ptmiems 
'beaux  sermont  en  général  et  en  particnlier. * 

Kégnier  Tigniane  était  alors  mattte  ichevin.  Voir  plus  loin  son  épîtaplw. 


Digiii^uu  by  <jOO^ 


^  238  — 


Le.s  bourgeois  de  Metz  avaient  déjà  entendu  parler  du  nouvel 
ordre.  Ils  re(,-urent  le  Patriarche  et  son  oompfjjrnon  nvoc  pnthnu-iasmi^,  et 
liésiraiit  avoir  au  milieu  d  eux  ime  cotiuniuiauté  ih-  <  •  ~  nouveaux  reli- 
gieux, ils  leur  offrirent  une  maison  et  un  emplacemeiil  pour  bâtir  un 
couvent  dans  la  rue  Nfiar.  Plusieurs  même,  touchés  pur  les  prédica- 
tions lie  saint  Dominique,  demandèrent  à  rerètir  Tbabit  de  son  ordre.  11 
les  reçut,  et  accepta  le  couvent  que  loi  offraient  les  Messins. 

Saint  Dominique  resta  peu  de  temps  à  Metz,  il  était  pressé  de  retour- 
ner en  Italie,  où  Tattendaient  d*autres  fondations.  Il  laissa  cependant 
des  souTenirs  de  son  passape.  On  montrait  autrefois  au  couvent,  une 
statue  de  la  Vierge  devant  laquelle  il  avait  I  babitude  de  prier  M,  on 
rappelait  la  Vierge  de  saint  Dominique,  el  le  peuple  eut  dan-  lu  -lîtU» 
tant  <lo  dévuiHiii  à  cette  image,  (pje  les  religieux  se  virent  obligés  de 
la  reliit  r  à  l  intérieur  du  couvent,  car  ils  étaient  troublée  par  les 
prières  el  les  chants  de  ceux  ((ui  venaunl  la  vénérer^). 

Saint  Dominique,  en  quillant  Metz,  pi  il  avec  lui  six  des  nouveaux 
religii'ux  à  qui  il  veuail  de  donner  l'hubit,  el  i)arlil  pour  l'Italie,  Il 
lai^  son  compagnon  Etienne  à  la  tète  de  la  petite  communauté. 
Ktienne  de  Metz  ne  put  rester  longtemps  supérieur,  les  infirmités 
qu'avaient  amenées  le:*  pénitences  et  les  macération:»;  il  était,  nous 
disent  les  chroniqueurs,  «rigidus  carnis  suae  macerator  >,  le  forcèrent 
bientôt  à  renont'(<r  au  iionremement  du  nouveau  couvent,  dont  les 
membres  devenaient  de  jour  en  jour  phis  nombreux. 

('/est  alors,  vers  la  fin  de  mai  de  l'année  121t),  (pie  saint  Dominique 
rrnfrnnl  à  Pari*,  nu  couvent  de  St-.lncqno'.  et  y  trouvant  tni  <crlnin 
Mdiiiiiii'  de  tî'liui'  iix.  les  dis|)ersa  de  diilérent.s  côtés  poui-  londei*  de 
maivt au.x  1  (tiivt  lit-  de  son  (trdre.  «Le  graiti  fructilic',  disait-il.  Mpiand 
ou  le  di:>perse>.  l'arnn  ces  religieux  se  trouvait  un  autre  enfant  de 
Met/.,  Guerric;  et  ce  fut  lui  que  saint  Dominique  choisit  pour  v^ir  rem- 
placer Etienne  dans  sa  charge. 

Guerric,  comme  bon  nombre  de  jeunes  gen»  de  cette  époque,  avait 
quitté  son  pays  natal,  pour  aller  étudier  à  l'imiversité  de  Paris,  alors 
un  des  centres  de  la  vie  intellectuelle  en  Europe.  Pendant  longtemps,  il 


i)  Mamachî.  Annales  Praed.  vol.  I  ÜI.  II,  XXI,  p.  hiB,  note  1. 

Celte  irnaire  coniine  tant  d'niiires  choses,  comme  les  arrhives  «In  couvent 
i^mI  fonl  ahsolumeiU  dt^f.nil  jiJSfju'en  l."»ô2,  a  dû  disparaître  dans  le  désastre  de 
looä,  quand  le  duc  dt:  Uiut>e,  qui  lut  le  premier  iieuteiuiiU  du  Itui  de  h'ruDCu  à 
Meta,  expiÜNa  les  Domîniraina  de  lenr  couvent  pour  le  donn<»r  aux  Bénédictins 
de  Tabbaye  Si-Amould. 


niona  la  vio  do>  ôtndianis  de  a  ti  uij>s-là,  c  e-l-à-flirc  iiii<^  vie  assez  dissi- 
pée, jusqu'à  ce  qu  uii  soir,  il  entendit  chaiiter  àous  .sa  fenêtre  ce  refrain: 

Tempus  vadit 

Et  nihil  feci, 

Tempos  venit 

Et  nihit  operor  ; 

Temps  .s'en  vait 

Et  rien  n  ai  fait 

Temps  s'en  vient 

Kl  ne  fais  rim  - 

Il  rélic'  lui  ;"i  res  paroles  et  bit'utùt  li  vtul  en  i'(»nipa(rnie  de  trente 
maîtres  et  étudiants  de  1  université,  se  jeter  au.x  pieds  du  prieur  du 
couvent  de  St-Jacques.  et  ]ut  detnauder  l'habit  des  Dominicains.  Ce  fnl 
environ  une  année  après  qu'il  fut  envoyé  à  Metz. 

Il  trouva  les  frères  dun»  la  petite  maison  de  la  me  Neuve.  Leur 
installation  était  bien  modeste,  une  maison  avee  quelques  chambres. 
un(»  petite  chapelle  avec  deux  autels  où  ils  se  réunissaient  pour  <,-l)anler 
l'oflice.  Bientôt  celte  installation  provi.soire  ne  devait  plus  leur  suffire, 
car  les  recrues  étaient  toujours  plus  noinhretises.  attirées  par  la  sainteté 
de  vie  des  nrniveanx  rclicrieiix.  après  avoir  été  profnrtilrnK  ni  remuées 
par  IfMU's  chaudes  [tréiliciit ii m^.  «  était  un  enlliousiusiue  qu  t»n  ne  cou- 
nail  plus  de  nos  jours,  le  riuncn  ajre  seul,  avec  sa  loi  si  vive  et  si 
profonde,  pouvait  donner  ce  .spectacle  d'hommes  quittant  tout,  leurs 
familles,  leurs  amis,  leurs  position  <  |>arrois  brillantes,  renonçant  aux 
plus  belles  espérances,  pour  venir  embrasser  une  vie  pauvre,  mortifiée, 
une  vie  faite  toute  de  privation  et  de  renoncement. 

Conrad  Scharfeneck .  révé(|ue  de  Met/.  '  i ,  n'avait  pas  encore 
doiuié  <le  lettres  aux  Dominicains.  H  était  chancelier  de  TKnipire  d'Alle- 
magne, et  en  (Otto  rpiidilé  rc-^fîtit  presque  conlinuellemenl  à  la  «"oiir 
de  l'Empereur.  11  avait  i  f  pt  iidanl  entendu  parler  avec  élojre  do-  ooii- 
veau.x  religieu.x.  et  c'est  -m  h  rehfion  qu'on  lui  lit  de  leur  vie  suinte 
et  toute  dévouée  au  procliuui,  qu  il  tonna  le  projet  de  venir  à  Meli:; 
pour  \ea  encourager  dans  leur  nouvelle  fondation,  (le  fut  penifoni  cette 
visite,  en  1221,  qu'il  leur  donna  les  lettres  suivantes: 

<  (Conrad,  par  la  grâce  de  Dieu  évèque  de  Metz,  et  chancelier  du  Saînt- 
'  Empire,  ä  tousceuz  qui  les  présentes  verront,  salut  en  Notre  Seigneur. 

'  ComiTie  le  zèle  du  salut  des  âmes,  selon  le  témoigni^te  de 
«  saint  Grégoire,  est  te  souverain  bien  de  cette  vie  et  que  Dieu,  eorame 

':  «i.'  r.inl  «le  l'r;u  lirl,  Vilao  Fratrum.    -i  Trailui  tiiui  lU-  M.  I^ecoy  dc  1»  Mwrrhf. 
1^12—1220.  MeurisM.  Histoire  des  évéques  de  Melz. 


—   235  — 


non-  (Tovon'-  n'a  pormis  l'ôtiiblisscinont  flr  l'nrflrr  sarrô  rie-  FrôtP'-- 
'  I 'fT(  lii'iir>  daii-  ^ofi  K'/li*^*'.  ••o!»(inn«»  av(»r  ('l'i^jc   \mv  le  jta|)f  llitiio- 

•  riiis  III.  son  vm  uih  t  ii  Unt',  que  i»o(ir  iVpainlt«'  «  ol  (^sprif  df  zM«^ 
-  que  (  PS  hommes  apostoliques  vont  porter  pax  toute  la  terre.  Puisque 
«la  fin  principale  de  06  saint  ordre  est  de  travailler  au  salut  des 
<  âmes,  nous  tous  déclarons  que  nous  avons  reçu  avec  joie  les  Frëre»* 
«  Prêcheurs  en  notre  amitié  et  «ow  notre  protection.  L'assurance  que 

•  nous  avons  que  s'ils  sont  une  fois  établis  à  Metz,  notre  ville  espico- 
■'pale,  ils  y  feront  des  fruits  merveilleux  par  leurs  prédications,  par 
'  leurs  catéchismes  et  par  leur  zèle  infatigable  et  que  notre  clergé  et 
>  loul  le  peuple  recevront  rie  irraii'l«  :iv;utf:ijies  de  \onv  couvcr^nlion  et 
'de  leur:?  bons  exemples,  tjous  leur  |icrnictton-  par  les  présentes,  de 
«  s'établir  dans  notre  ville  épiscopale,  à  rexeiii|ilt  rie  Notre  .«aint  Père 
•le  Pape,  qui  h'<  a  re^.us  à  Home,  de  tant  d  ait  lâevcr|ues  et  frévê<jue> 
«qui  Ich  ont  appelés  dans  leurs  \illeî«  et  dans  leurs  ^üoe^se^<  pour  tra- 
'  railler  an  salut  de  leurs  peuples. 

«Donné  à  Metz  le  10  des  ('blendes  de  Mai  (22  avril),  l'an  de 
«grâce  1221,  »»us  le  pontîftcat  d'Honorius  III  Frédéric  II  étant  empe- 
'  reur  et  Gérard  Aujreboiuck  maître  éohevin  de  la  ville  de  Metz  ^  f'i. 

Aussitôt  aprè»  la  publication  de  oph  lettres,  les  bourgeois  de 
Metz  résolurent  de  donner  aux  religieux  mie  dejneure  plus  convenable. 
Régnier  Tigniane  prit  la  tète  du  mouveîiienl.  C'était  un  noble  nif--iiu. 
tjui  p<Midant  deux  ans  avait  rempli  la  plus  haute  charjîe  de  la  lépu- 
blique.  la  charge  de  maître-érhevin.  la  dernière  fois  eu  121ô,  lors  dti 
passage  de  saint  Doniiiiique,  Cest  lui  qui  en  réalité, fut  le  fondateur 

')  Meuriss*'.  Hi-'    !•     (''vr-tiurs  tic  Mclz  p  4i'^   i  l  lô4;J. 

Voiii  le  U'xU'  ialiu;  Conradu»,  Dfi  ;£rutitt  Melrn-sis  ('|»in<.u|>u>,  mipiM  lalis 
aulac  rancellarius,  omnibus  pnieaentei  liUernä  inspeciuri^  sulntciti  m  doniino. 

C.iim  teste  bealo  Gregorio.  summum  Ijonum,  quod  in  hac  vita  pussil  haberi. 
î<it  zdus  nnimaruiii.  cl  hor  tUnv  spirilu  sancti»  inspiranl«-  ol  disponenlo.  sinil 
crcditmis  ft  tnultoriiin  <>sl  opinu»  iKinonim  (  i>iirtliUHn>s  sil  a  domino  Papa  ol 
cuntirinalus.  ordo  praedicaloruni  huulabilis.  cum  nihil  tie  sua  praodiratiitne,  vpi 
in  ea,  nisi  lurrum  tantummodo  r«-({uirat  animarum,  vobis  nolam  farimus  quod 
frntres  prafdirU  «irdiuÎH  in  ^ratiitin  favuirni  iiD^lnint  a<-  siil»  lul<  la  atque  pro- 
terlione  n^stra  4tevole  ronpimus,  Sru-ntrs  ilaqiie.  tjiiod  m  in  (ivdalp  Mefenfii 
aliquatn  »'»iruin  lialx-r^'l  <iifl<i  tuansioiu  in.  rdiialiitalni  ips<iiuiii,  intn  i  inhini  lau  is 
m  prat'iUt'Aliombu».  seil  <■(  rleririi»  in  sa<  ri.s  lectionibuä  vtn^v  pluriinuiii  piufuluruii). 
Rxemplo  domini  papae.  qui  m  Knmar  dnmum  rontulit.  ci  maltorum  archiepis- 
«ropcirum  ac  t-piscupordiit  vobis  salulaiilms  uioiiitiH  MiadcriiiiH  ol  ipsis  ad  locuin 
liabendum  in  quo  st  ruiidmii  uidiiiis  sm  rin  iiiain  mira  <  a  ilatc  iu  priuialum  cun- 
strupr»  \  lit  atii  ronsiliuni  t-t  anxilmm  piat  li<-alis.  i-isHcni  fTathhaa  in  rivilaC* 
Metensi  priuratum  uediliiaiidi  piile»tal«'ni  concedentcH. 

I>atQm  Mctis  dcrimn  ralondan  maiî  nnmi  doininîrat»  incumaiionifi  itMlIpMini«) 
ducenlcsimo  vigesiino  primo.  impi>rantt>  Krcderiro  sfcnndo  ponlilirc  niaximo 
Honorio  tcruo,  univer&alis  ui  iU-.»ijLf  piacsnienU",  sub  dmuim»  (icrardu  Am;i'lM>urc 
cinom  Metenaintn  inagistro. 


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—  236 


du  roiivenl.  car.  nous  Mi*  la  r-hroniqiK'  drx  Minimo-î*^-  '  Df'  «fs  prtn 
«j>i>  -  (Ipniers  >  il  'Iii  ''litiir  U'  crviivcni  «rrands  proschonrs  de  Mols, 
«taut  1  Kp^lifp  qiK'  lo  ili>iti».  (li>iloii.  léîW'loire  et  aultres  bastimenlH. 
•  qui  ne  feust  pas  peu  de  chose.'  On  acheta  du  terrain,  on  fit  venir 
de»  matériaux,  on  mnisa  le»  fondements  de  Tégline  H  en  1221.  Régnier 
Tigniane.  en  présence  de  l'évèque  et  de  son  clergé»  de  la  noblesse  et 
du  peuple,  posa  la  première  pierre  du  couvent.  Pendant  qu'on  bfttissait 
l'église,  et  que  le«  murs»  h  éleraienl  de  terre,  on  décida  les  voisia"  h 
se  dcfaire  do  lei us  maisons,  afln  de  pouvoir  construire  le  couvent.  Ils  le 
lirenl  de  très  bon  c(Piu'.  mais  comme  le  prix  en  estai!  jrrand  ^  *).  il 
fallut  de  temps  à  autre  <ii-;|Mni'in»  Ic^  Irnvaux  en  attendant  ]f><  res- 
soMC-cs.  «-af  rn<"lial  du  terrani  ipu  a\iiil  7<iO  p;i-.  dr  tum-  :il>-  tI>c 
une  l»ohiic  pal  lie  d«»s  aumônes.  Le  travail  lui  il«*ui  altci  ii;itiM  [ncnt 
iaterronij)u  et  rejiris  de  l  anuée  1221  à  lamiée  1280  où  l'un  travailla 
sans  disoontinuer  jusqu  à  la  dédicace  de  Véf^  et  du  couvent  en  1286. 

Le  couvent  était  bftti  sur  l'emplacement  occupé  avant  la  guerre 
de  1870  par  TEcole  d  application,  ai\jourd*hui  par  TEcole  de  guerre 
(Krieg.'^.'Mîhule)  et  le  casino  des  oflieiers,  entre  les  mes  aux  Ours,  de 
la  (tarde  et  Sous-Saint-Amould.  appelée  jusqu'au  seizième  siècle,  ritr 
(tous  Ifs  liHidts  prcschno-s. 

L  ép-'i'*^*  '^^''rtit  paratIMc  à  la  rue  d*»  la  Uarde,  elle  avait  6fi  coudées 
de  haideur  (environ  HH  inclres»  sa  longueur  était  de  272  pieds  (environ 
t)l  mètres)  et  .sa  lartreur  de  79  pieds  (environ  26  niètre.sV  Sa  voûte 
faite  entièrement  de  pierres!  de  taille  était  appuyée  ^ur  26  piliers,  57 
fenêtres  garnies  de  leurs  verrières  éclairaient  Tintérieur.  Sur  les  cAtés 
se  trouvaient  19  chapelles  «très  dévotes».  Le  chœur  contenait  104 
stalles  en  bois  sculpté.  Dans  l'abside,  autour  du  chœur,  on  avait 
cionstniit  7  chapelles,  dédiées  lors  de  la  consécration  de  l'église,  à  toui: 
les  saints,  au.x  saints  Anjies.  à  saint  .Îean-Baptiste  et  aux  saints  Palriar» 
<'hes  et  Prophètes,  à  tous  les  apôtres.  }\  tous  les  martyrs,  h  saint  Aujjii«- 
tin,  à  "^ninfe  Catherine  et  -aint  Nicolas  et  à  toutes  ]c~  Vierges.  Dans 
la  suite  elles  portèrent  le  nom  des  s«'pl  basili(ju<'s  r« nnaiiK  >,  de  St-.lcan 
de  Latran.  «le  St-I*ierr(%  de  St-f'aul,  d(^  Sfe-Mara-  .Majeure,  de  St-Laii- 
reul,  dé  :Sl-Séba.stien  et  deSle-Ooix.  Peut-être  avail-on  obtenu  pour  ceux 
qui  visileraîfflit  chîs  chapelles,  la  faveur  de  jîagner  les  indulgences  atta- 
chées à  la  visite  des  basiliques  romaines,  et  c'est  ce  qui  expliquerait 
les  noms  qui  leur  furent  donnés.  Il  y  avait  dans  l'église  un  pilier  orné 
de  sculptures,  et  dans  la  nef,  on  voyait  peintes  et  dorées,  les  images 
de  Notre  Seigneur,  de  la  sainte  Vierge  et  de  sainte  Madeleine,  à  qui 
Loc.  cit  *)  Jetui  de  Réchac.  Uvûitique», 


Digiii^uu  L>y  Googl 


l'église  et  le  «-ouvont  ♦'•iaieiit  dédiés.  A  coté  de  la  [sovh'  ti  entrée  élail 
la  chapelle  dan  MorU,  äOUö  laquelle  on  avait  euit^U-uil  un  caveuu  devanl 
servir  de  sépuhiure  aux  religieux. 

Le  couvent  qui  élait  eontigu  à  TégUtie,  formait  uo  rectangle  avec 
cloître  et  cour  intérieure,  il  se  trouvait  à  gauche  de  régliae.  Les  deux 
corps  de  bâtiment  qui  aboutissaient  à  l'église,  avaient  chacun  108  pieds 
de  ioii{ïueur.  suit  environ  36  mètres,  (>t  42  pieds  de  largeur  (i<an.<< 
eompti  r  le  i  lrntre,  ce  ([iii  ferait  environ  14  mètres j.  L'un  d'eux  con- 
tenait au  Inml  un  cellier,  un  iniüen  le  réfectoire  et  les  cuisines  Aii-d*»s-iii«. 
à  réla^'ç.  trouvait  la  l>il>liotln"<jiiP.  Dans  !e  corps  de  bâtiment  |iaial- 
lèle  à  lu  chapelle,  se  trouvaient  la  dciicu^c.  lu  |>roeure,  le  pariuii*  ( salle 
où  les  religieux  se  réunissaient,  uiie  espèce  de  salle  cunmiujie),  le 
chapitre  et  deux  grande^!  iiacristies:  l'étage  était  consacré  au  logement 
des  religieux  et  était  divisé  en  cellules.  Le  troisième  <'orp»  de  bâtiment, 
en  revenant  iwr  l'église,  étail  réservé  à  rinlinnerle,  on  y  avait  aussi 
améni^  des  chambres  pour  les  h6tes  et  des  cuisines  qui  servaient  â 
rhdtellerie  et  à  l'inlirmerie. 

Au  milieu  de  toutes  ces  constructions,  il  y  avait  une  cour  entourée 
{I'mii  cloîtn-  soutonii  par  des  colonnes:  au  inilicii  de  la  cour,  connue 
dan-  tnus  les  cuuveiils.  on  trouvait,  confonnérnenl  à  la  tradition,  une 
fonluiiic.  Sur  le  (pialriènie  côté,  celui  <|ui  était  adossé  à  ré^li.-«c.  on 
avait  construit  des  cellules  où  étaient  lotjés  les  novices  et  les  frères 
«•onvers.  Ces  celluleü  avaient  une  entrée  .s|>éeiale  et  les  novice»  étaient 
ainsi  séparés  des  religieux  profès. 

On  avait  en<»re  construit  siu*  le  terrain  donné  par  les  Messins, 
une  brasserie  pour  les  besoins  du  couvent,  une  maison  avec  jardin 
pour  loger  les  lépreux,  alors  malheureuseiuent  liien  nombreux,  et  les 
religieux  atteint.s  <ie  maladie  contagieuse.  Il  y  avait  aussi  un  jardin 
potajîer  qui  fournissait  les  léjrumes  nécessaires  à  la  cuisine,  et  un  auln» 
«rrand  lai'iin  nîi  li"^  rclt?MMix  iircnaictif  leur-'  rérn'afinn^-.  I.e  fniit  avait 
un  pourtour  '!«■  d'  iix  nulle  \nri\~.  (!,■  tiOO  à  7(i<i  mciiesi.  «  l)e  plus  ■ 
nous  dit  la  clu-onique  à  luqiu'llc  u<nis  avons  enipriuilé  ces  rensei^ne- 
raeutH  «aflin  de  ne  sentir,  ni  resscntü-  les  ùiconunoditez  de  nos 
•  misères,  l'on  eut  permission  de  M**  de  la  ville  de  faire  un  long  canal 
«soubs  terre,  lequel  traversait  les  fondemens  des  murailles  de  la  ville 
«et  se  dégori^t  en  la  Moselle.  Gela  fut  exécuté  avec  des  frais  exces- 
«  sifs  que  la  seule  charité  des  peuples  Ireuva  et  ain^^y  ce  couvent  estait 
«exempt  de  toutes  choses  qui  pouvaient  offenser  TodoraL» 

■/  Metz.  Arch.  dôpari.  H.  14,  archives  de  Tordre  de«  Dominicains  à  Rome 
et  Mamachi  Annales  Praedicalorum. 


—  23ö 


Sous  It'  cloître  sf  UuuYiut'iit  230  <aveaux  on  pierro  de  laillc 
ayant  d»cun  uiie  dalle  pour  fermeture,  el  une  autre  au-dessus,  desHnée 
à  recevoir  1  i'pilaphe.  190  autres  caveaux  avaient  été  creusés  du» 
l'église  et  autant  au  chevet  de  l'éijrUiie  ah  était  le  cimetière.  C'est  là 
que  les  plu:»  (ïrandcit  familles  de  Metz  se  faisaient  enterrer.  Régnier 
Ti(;niaiio  I(>  |)reiiiier  Tul  inhunié  dans  l'égli^^e  et  nur  sa  tombCf  nous  dit 
la  Chronique  <l<  s  Minimes,  on  mil  une  inscription  latine  que  nous 
n'avons  pu  retrouver,  les  Bénédictins  ayant  détruit  i  't'c  pierre  1f>mhale 
après  lô'ri.  La  uicuie  Chronique'!  nous  donne  la  traduction  Iranvaise  de 
cette  épii;i|'lie:  ('.y  devant  gist  sire  Kéjrnier  thigniainie.  qui  en  son  ten)()- 
«  l'eust  deux  ans  Maistre  esclievin  de  Mets,  sage  conseiller,  juste  juge.  Père 
«  des  pauvres,  qui  |»ar  sa  piété  fait  faire  ceitle  église  en  l'honneur  de 
<  sainct  I)omini<]ue,  au  temps  que  le  miliaire  «orrait  par  mil  deux  eeni* 
•  (>t  quinze  ans.  Je  eroys  que  son  Ame  en  est  aux  cteux  logés  *. 

Ou  trouve  parmi  les  épilapliat  qui  étaient  soit  dans  le  elMlre. 
soit  dans  l'égll'^e,  les  noms  des  Jallée,  des  Brusleva<-he,  des  Baudoehe. 
des  (iournay.  des  Mairesse,  des  Cleinegiion,  des  Cœur  de  fer,  etc..  etc. 

'roti1t»s  les  ((Mistructions  turent  achevées  environ  l'an  128()  sous 
le  priorat  de  frère  Jean  de  Noviac.  it  ne  re-^hdf  plus  qu'à  ct)n'-;icrer 
ré«rlisi'.  Or,  dans  ce  temps-là,  par  une  heuicusc  cuàu  nli  nce,  Houui  ius  IV 
avait  envoyé  à  .Metz  connue  Ic^at  à  laktt\,  le  cardinai  .leau  Uueca- 
mutius,  évèqiie  de  Tas(;ulum.  On  lui  demanda  de  vouloir  bien  procéder 
à  la  cérémonie  de  la  conséeretitm,  il  a<t:epta  et  elle  fut  fixée  au  15 
juin  1286.  Bourkhard,  évêque  de  Melz,  Tassistait  avet*  frère  Pierre  de 
Cileaux,  évêque^  et  »«ept  autres  évêques,  plusieurs  abbés  el  lui  grand 
nombre  de  religieux. 

Les  sept  chapelles  fpii  entouraient  le  t  luBiir  furent  consacrées  et 
dédiées  aux  dilîérenN  -ain's  que  nous  avons  déjà  énumérés  plus  haut. 
Le  UVat  du  Pape  ne  put  citnsacrcr  ffiie  «fiiafre  rh;nve!!e«--  dans  la  nef 
de  l'é^ïlise,  car  (piîdre  seulemenl  étaicnl  a<  lievcc>.  11  les  dédia  l'une  ii 
siint  Pierre  niartvr.  de  l'ordio  des  Frères-l'rêelieurs,  récenunent  eujio- 
uisé,  l  autre  &  saint  Antoine  abbé,  ei  les  deux  dernières  à  saint 
Dominique  qui  était  mort  en  1221  et  que  le  i>ap<'  (îrégoire  IX  avait 
(«nonisé  en  1234  et  à  la  sainte  (^roix.  Les  antres  chapelles  ne  furent 
l'onsacrées  que  dans  la  suite  par  d'autres  évêques,  quand  elles  furent 
lerniiné<'s.  Celle  de  Saint-Maiu"  en  1402  par  Monsei<:nenr  Jean  de 
Vigne,  de  lOrdi-e  de  s;iiiii  FraïK-ois,  évêipie  de  Caur  fV)  iCauriensis 
épiscopnsi.  celle  de  Sainte-Catheritie  de  Siennr  i  ri  1476  par  r>idier 
^»oël,  évêque  de  Panard,  cell«  de  Saint-Vincent  Ferner  le  fut,  ou  ite 

>;  Luc.  cit. 


—   239  — 


sait  pas  au  juste  (juun  l.  pin  Muii.MM;iti<nir  .leaii  Isauibaii  de  1  oitlre  des 
Krèreô-Prècbeurs,  évêque  de  Crysopolis.  l^uir  ce  (|ui  esl  des  elmpelles 
de  Saiiit-Crépiii  et  Saiiit-Oépinicii,  de  Sainl-CU'saire  et  des  Morls,  on  ne 
coraiatt  pas  la  date  de  leur  consécration,  ni  le  nom  de  lenr  <»n$:émtenr. 
Vjc  fut  Conrad,  de  I  ordre  des  Carmes,  évêque  de  Nicopotis,  qui  eonsacni 
en  1Ö21  seulement,  les  chapelles  de  Notre-Dame-de-Pitié,  de  Saint- 
Nicolas,  de  Saint-Quirin,  de  ^aint-Miehel  et  de  Sainte-Barbe.  En  1505  il 
avait  déjà  consacré  l  aulel  du  i  lia|)itre  el  l  avait  dédié  à  la  sainte  Trinité. 

Le  couvent  de  Metz  fut  un  des  plus  considérables  <le  l'ordre. 
Dans  les  chapitres  de  la  l'rovince  de  IVancc.  à  latfUfUe  il  apparteuail, 
ses  reprc-t  iihiiit'-'  avaient  iitie  (les  preniii  i  i  -  places,  car  il  était  un  des 
plus  uiii'ieiis.  I^  urdre  y  tait  liois  f(ii*-  -nu  t  liaj)itre  «rénéral.  en  1251, 
eu  1298  el  en  131H.  Les  plus  jiiande.^  taujille.s  de  Met/  eurent  tle 
leurs  membres  qui  y  prirent  l'habit  dominicain  et  qui  y  vécurenl. 
Parmi  les  religieux  on  trouve  des  (^ur  de  fer,  des  Goumay,  de  Mes- 
triiig,  Waltrin  du  Faur,  Jean  de  Noviac,  André  dTert,  etc.  Plusieurs 
de  ces  religieux  eurent  un  nom  dans  Tuniversité  de  Paris;  maître 
Hugues  de  Meta  expli(|ua  le  Maître  de-  Si ntm.  es  à  cette  université 
en  mètne  lemp.s  que  saint  Thomas  d  A<piiu  ;  maître  Terry  de  Lunévilie 
enseigua  lui  aussi  à  l'université  de  Paris.  i>  couvent  donna  aussi  plu- 
sieurs évè<pies  à  l'fCjjlise,  un  frère  de  l  enipereur  d"Allemat?ne  AHnIpIre 
de  Nassau,  Didier  de  Na.s,«iau  en  fut  tiré  pour  aller  eu  1300  occuper 
rarcUevèché  de  Tiêve.*^. 

Ce  couvent,  un  des  plus  beaux  et  des  plus  vastes  de  Tordre,  s  em- 
bellit de  jour  en  jour  par  les  dons  que  les  habitants  de  Metz  ne  ces- 
saient de  lui  faire.  Les  frères  qui  l'habitaient  étaient  très  aimés  du 
peuple,  qui  les  avait  surnommés:  «fratres  BeataeVirginis>,  les  Frères 
de  la  bienheureuse  Vierde,  à  cause,  nou-^  Mil  iiiu  \ii  ille  chronique,  de 
leur  zèle  à  prêcher  les  louantes  de  la  Vier^je  Marie. 

En  1552.  loi"^  di!  <.ictrc  di-  M.  iz  par  rem|>ereur  ( '.liarle<-<>in't)t, 
les  Dénédictins  de  t  abbaye  tic  .si-ArrnMild.  ayant  vu  letn-  couvent  rasé 
]M)ur  \v  service  de  la  délense  <|e  la  ville,  ils  furent  reln}zés  -  dans  ce 
couvent  el  les  Frèi'es-l'rêi  heius  en  furent  expid.sé.s  uu  nom  du  Roi  par 
le  duc  de  Guise  et  le  maréchal  de  Vieilleville,  lieutenants  du  Roi  à 
Metz,  et  obligés  de  céder  la  pla<'e  aux  Bénédictins.  Le  vieux  couvent 
changea  alors  de  nom,  et  après  avoir  été  pendant  plus  de  300  ans 
«le  vénérable  c^ouvent  de  Ste  Marie  Magdeleine»,  il  devint  «l'insigue 
abbaye  rt)yale  de  Saint-Arnonid  » .  Peut-être  aurons-nous  plus  lard 
roccasion  de  reparler  de  cette  expulsion  et  des  procès  qui  la  suivirent. 


Digm^uu  by  ^OOgle 


—   240  — 


Die  älteste  Kathedrale  zu  Metz. 

Von  Dr,  tt.  Walfroi,  Metz. 


Die  Kathedrale  von  Metz,  wie  wir  sie  heute  vor  una  sehen,  reicht 
in  ihren  ältesten  Teilen  bis  in  das  IS.  Jahrhundert  zurQck.  Au  ihrer 
Stdlf  hatt*  t»is  dahin  ein  romaniscber  Bau  gestanden,  der  wtM  sdion 

von  TI)f'o«l(^ricli  l.  (904 — 984)  {repruiKlct,  iinti-r  Adolbrrn  n.  weiterge- 
liihrl  inui  von  Tlieodcricli  II.  in)  Jahre  10H9  vollcMidct  worden  war'l 
Doch  sfhon  vor  diesem  roniiinisflirii  Dom  die  Hi><<"!infskirehe  auf  t]*'m- 
selben  Platz  nnrl  Si^it  hri  l  \  "n  (i«-inl>lon.\  Ijci  irliici  im^.  <'s  sei  die.-* 
uul'  Tlieodericli.s  Zfilen  not  h  jene.-^  ahe  Oraturiuui  {gewesen,  &ds  dereiji.^l 
dem  Hunnenstunn  iineri»c-hüttert  widurslandeu  hatte'). 

Die  Gelehrten'),  welche  sich  bis  dahin  mit  der  Untenucbung  der 
Kathedralengeschichte  besrhflfligt  haben,  verwerfen  einstimmig  diese 
Angabe.  Das  Oratorium  war  ein  imhedeutendes  Gotteshaus;  als  es 
nach  seiner  wunderbaren  Hettiuig  aus  der  Hunnennot  zur  Bisclirfs- 
kirelie  erhohen  wnrde,  da  reicht»*  es  incht  entfernt  mehr  für  die  Enl- 
l'altunjr  des  bischöflichen  Gotte.^diensles,  am  allerwenig.^ten  in  jenen 
Jahren.  ,\h  Melz  <ler  Miltelpniikt  de-  atislrasi.-^clien  Hciche^.  als  es  ein 
vii  lltc-iirliier  Aufenthalt  der  karolingischen  und  -in  li-i-i  lu  n  Kttni^e  ire- 
utadcii  war;  selbst  eiiie  Köni*rskrönunj?  hat  S.  Sleplian  damals  sre:?elicii 
ujid  dt'U  beredtesten  Ausdruck  der  Ik-ilculung  des  Metzer  liis<.huf»- 
sitzes  giebt  der  Titel  archiepiseopus,  den  Ghrodegang,  Angilram  und 
Drogo  geführt  haben. 

*)  So  Prost,  La  rathédrale  de  Hetz,  in  Mém.  de  la  Société  d*archéoto|[îe  et 

d'histuire  de  la  Moselle,  Hand  XVI,  2.  Hälfte,  1885,  dessen  .\u8füln  ungen  dmrh 
fine  zum  liili«-  KKii)  jicluirijjc  Notiz  der  Gostn  <  |,[,  Cnm.,  auf  die  muii  Herr  l'faircr 
l'auluä  auriiierkäuin  macht«;,  vull  be^tätitit  weidtu.  Hier  iieii»»t  eü:  MeUis  (xi.-tea 
conaecrata  eal  aeccieoia  sanrü  Sleplmni  prothomartyris,  ubi  etiara  inlerfuit  precatv 
Tlioodenci  ciumlcm  urhl^4  epiiseopi,  qui  ei  dedit  preeiosus  reliquias  iptfiua  marlyrtr» 
Christi  (juas  .sefuin  delulit.  (Jestn  f-pp  Camerar.  M.  G.  SS.  VII  488. 

*;  Si^eb.  Ueotbl.,  Vila  Deodenci  ep.  Mut.  in  M.  G.  Sä.  IV,  46L.  Slattat  illo 
adhuc  tempore  (sc.  Deoderici)  iltad  antiqatB  reverenti«  oratoriim  (fol^  dann  die 
Geüchictiti-  von  der  Erhaltung  des  (Jraioriurns  zur  Haonenzeit;. 

»  äu  IHxMt  1.  c.  and  Kraus,  Kunst  und  Altertum  in  Blsaas-Lothriojien. 
II],  4ûà. 


Dlgiii^uG  L>y  Google 


W  ann  dht-i  liai  ein  Neubau  statl^^efuiiden V 

So  einstminiig  man  einen  aolchen  angenommen  bat,  no  vielfacli 
gehen  die  Meinwigen  Ober  die  Datierung  desselben  aus»einander.  Dombau- 
meister  Tornow')  Iftsst  Karl  den  Grossen  «am  Baue  dieses  ersten 
Stephansdomes  betdligt«  ^ein  und  begründet  äeine  Vermutung  damit, 
Mass  zwei  TQrme  den  Namen  tours  de  Charleina;<;ne  (gefühl  t  haben. 
Die  Argumentation  ist  zu  verwerfen.  Einmal  jîfluhlf  ii  diese  Türme 
dem  Haue  an,  der  nachweislif-li  friilK^fons  im  10.  .lahrhunderf  l>e- 
«/onnen  und  vnllpjirlel    uurde,  uml  man  wird  Hoch  kamii  an- 

nehmen dürfen.  (Ia<-  ^ciade  diese  beiden  iJauteilt*  aus  dem  allen  karoliit- 
Kisclieu  lioUe.-^liau.se  uberuommen  wurden,  um  das  neue  zwisrhen  sie  hinein- 
zuzwängen. So<lann  bat  schon  Frost')  gt-'zeigt,  dam  der  Name  tour» 
de  Charlemagne  erst  bei  Philipp  v.  Vigneulles  im  Ift.  Jahrhundert  zum 
ersten  Male  auftritt,  und  ich  habe  in  Cbereinstimmung  mit  ihm  ausge- 
führt*), dass  die  Versuche,  Bestandteile  oder  Schatzsttteke  der  Kathe- 
<lrale  mit  Karls  Namen  in  Verbindung  zu  bringen,  erst  seit  dein 
15.  .lalirhundert  datieren.  Wenn  s<.)naf  h  Tornows  Bejjründung  hinfällig 
ist,  dann  ist  auch  sein  Scli)ns<  iiit  fif  tnchr  «.'ereohtfciiijjt. 

.Meiu*isse  hrluirt  i  iih  ii  Neubau  mit  dt  iii  Namen  Hisehof  Chrodc 
tianu^  in  Verbindung  '  i.  Dem  .xtcht  abei  «it  i  lU  richt  des  l'auhis  Diacoiius, 
dei  Kaum  ein  Mensrhenalter  nach  Chrodejianjî  «ïescli rieben  hat,  (lebie- 
terisch  entgegen:  Ilic  ^^se.  CJu-odegaugus )  fabriaire  jussit  uiia  cum  ad- 
Jutorio  Pippini  regi»  rebam  sancti  Stephaiii  proUmiartyris  et  altare 
ipsius  atque  eanoellos,  presbyteriom  arcusque  |ier  ginmi*);  d.  h.  er 
liess  ein  Ciborium  oder  einen  Baldachin  Ober  dem  Altar  anfertigen, 
tJhorschranken  ziehen,  das  Presbylerium  herrichten  und,  wie  Prost 
wohl  richtig  interpretiert,  die  Apsis  tnil  eiia^r  Bogendekoration  umge- 
ben. Das  ist  sonadà  lediglich  eine  Verschönerung  des  vorhandenen 
Bauwerkes. 

Der  Neubau  muss  nacii  alledem  vor  die  Zeit  r.hro<tf<raiiiis  ^r^etzt 
werden  und  es  liegt,  wie  .•^ehon  angeikuUel  winde,  itulie,  dcii.^elben 
mit  der  Übertragung  des  Biscliofssilzes  nach  iSl.  Stephan  in  Verbiudunjf 
zn  bringen.   Wann  aber  ist  diese  Trantslation  vollzogen  worden  V 

Der  frühere  Bischofssitz  war  höchstwahrscheinlidi  da,  wo  die 
(lltesten  Kirchen  der  Stadt  gesucht  werden  mili^sen:  extra  mwm  ad 

Mt^l/.et  Doinbaublatt  Nu.  4,  p.  3. 
■)  I.  0.,  p.  367. 

*»  Die  Rfiter»tata«tte  Karls  d.  Grossen,  p.  19  f. 
*t  Hi.i   îrM  ..v.  de  Metz,  p.  347  f. 
M.  ü  <i>.  11,  268. 

16 


—  242  — 


basilk^R,  in  der  Nfthe  der  Kirche  S.  Petri  ad  arenitö,  oder,  wie  idi  «e 
diu'ch  eine  Urkunde  Bischof  Hermauiis  noch  präziser  bestimmeu  kann: 
in  art  Iii-  (i.  h.  also  innerlmlb  des  grossartigsten  Denkmals  tler  HiUner- 
zeit.  des  Amphitheaters,  das  in  «1er  Nflhe  des  heutigen  Theobaldsthores 
lielegen  war.  Iti  (li<  -(r  (i'^^fend  fnnd  -i'  h  aueh  «tip  Apn-telkirch«'. 
das  iiacliiiKdi;^-»' i-irt  S.  AiiiuH.  ihhI  \(in  ifir  sagt  die  Kloslfu  liioink 
in  ea  nouiiulii  punlilKUUi  rr>etlfiuni  aulequani  p*-<'lesia  l>eaU  Slcphani 
<'Oiistrueretm-.  Wir  werden  ajil"  diese  Traditiou  um  so  mehr  Werl  legeu 
dQifeD,  als  eie  mit  der  für  uns  heute  natOrtidieD  Amuihine,  daas  die 
ältesten  christlichen  Kirchen  vor  den  Thoren  lagra,  fübereinstimmt  — 
Im  Jahit"  461  ist  dieser  Kirchencoo^lex  durch  die  Hunnen  T«rmditet 
worden,  ebenso  wie  die  ifanae  Stadt  dar  ZersUirung  anheimfiel.  Nur 
das  Oratorium  S.  Stephani  hat  dank  seinein  Mauergiu  te  die  Ver\vüstun|t 
überdauert*).  Die  Stadl  ist  lränkis<-h  gewordeu  und  nael»  der  Teilung 
von  511  Haupt-fadt  de>^  inistrasischen  Keiehes.  Man  wird  hi  erster 
Linie  daran  gcda'  lit  hnlM  ii.  die  Refesiitnmu  wicU-r  in  guten  Zu'^taud 
zu  brinjzeu,  und  vnii  Vt  iuiutuis  i  uitiinatus  hören  wii-  denn  auch  baiu 
liie  Stadt  als  mumta  nimis^}  bezeichnen. 

Für  den  Biiichof  miisste  es  w.'önschenswert  sein,  den  Sita  dalan 
zu  übertragen,  wo  er  besseren  Sdiutz  vor  Kri^  und  Zerstörung  Cum! 
als  dratissen  in  dem  ofTenen  Tempelbezirk,  auch  lag  es  nahe,  jetat 
wo  bei  der  Neuordnung  der  Verhältnisse  die  christliche  Kirche  nicht 
wieder  sehii*  lit^  i  n  vor  der  Stadt  iiu'e  Thätigkeit  zu  beginnen  brauchte, 
im  Herzen  der  Kapitale  die  Hauptkirehe  aufzubauen.  Da  war  St.  Stephan 
Itn-  '^'e'/eheiir  l'htf/  :  iniuTlialb  der  Stadtmauerri  jrelegen,  von  t'rfiöliti'iii 
l'uiiklf  'Ii*'  Siailt  IicIum  r-i  hend,  selbst  v(>t>  t'incf  15cre«Jtijruiiu  umzogen, 
dazu.  n;i<  Ii  \u.--ielii  der  Zeitgenossen,  iM'M»iideis  vum  heiligen 
l'eler  und  Paul  l)egimstigt,  dass  diese  Apostel  selbst  sieh  auf  BilUMi 
des  heiligen  Stephan  ihrer  iui  Huouenälurni  angenommen  hattoi*). 
war  sie  geradezu  prädestiniert,  den  Oberhirten  aobundmi^au  Es  sind 
kaum  100  Jahre  nach  ihrer  siegreichen  Verteid^ung  vergangen,  da  ist 
die  Legende,  die  der  fromme  Glaube  der  Mit-  und  Nachlebenden  zur 
Erklärung  der  merkwürdigen  Haltung  herausgebildet  hat,  :*chon  fedt 


1:  M.  St.  BiM  ,  nr  K4.  p.  0. 

*)  lirej}.  Tur.  llisl.  l-'raiic.  II,  c.  6,  M.  Ii.  AutL  aal.  Nei-  reiuauäil  m  «* 
(dc.  iirbc  Mettensî)  locas  inuslu«  prvter  vratonum  beati  Sl«lHii  |«nai  nwlfri» 
et  l(  vii:u-  Do^s  das  Oratoi  iiim  bef<>»tist  war,  maehl  Proat  Ktodea  mu  Thiiloire  de 
Motz  |>.  .'{22  \valirs<  liplnli«  li. 

^  Vfn.  Furtuii.  «-urtuiiia  uil.  liuuquel  rec.  de»  hUt.  dv»  UoiUe»  4äÄ 

*}  So  srlum  bei  Gregor  v.  loa»,  1.    c.  6. 


jrewonlen  und  «iatnil  «Ii»*  IJtxUnil iiiil;  (ioll^^sliauses  vor  »len  iibrijrcn 
Kirchen  der  SUmU  ein  für  all<'  mal  hesiegoll.  Man  {îelit  vielleicht  nicht 
fehl,  wemi  man  diese  aufTalleud  schnelle  Legendenbilduiig  daiuil  iii 
Verbindimg  bringt,  das»  das  Oratorium  bereits  Biachofiikircho  geworden 
war  und  io  dieser  Eigeiiitchaft  tagtäglich  den  Zeitgenossen  neinen  Vor- 
zog vor  den  twnstigen  Sakralbauten  ad  oculos  demonstrierte«  Wie 
dem  audi  mein  mag,  nach  dein  Berichte  Gregors  Tours,  der  vor  593 
ge?*chrieben  ist.  behauptet  St,  StejUian  bereits  den  tiervorragenden 
l^ang  initer  den  Melzer  Kirchen  und,  wie  Prost  es  gethan,  nehme  auch 
ich  (h'f><  >iinn  Zeictien,  d»»»  die  'i^anslalioa  der  Kathedra  bereits 
\Dllzügen  war. 

Kraus'}  hat  anders  geschlossen:  Wenn  (Iregor  v.  iuurs  tiie  Knchc 
noch  ein  Uralorimn  ueimt,  so  beweist  dies,  da.ss  zu  seiner  Zeil  der 
Bitwhofrtsita  hier  noch  nieht  lixiert  war.  Die  Arguineniation  srbeint 
mir  nicht  stichhaltig  zu  sebi.  (tregor  spricht  von  dem  Jahre  461,  da- 
mals aber  war  die  Kirche  noc*h  ein  Oratorium  und  Iftngst  konnte  sie 
seitdem  öne  andere  Bedeutung  und  Auadehnung  gewonnen  haben, 
(ierade  das  war  eben  das  Wunderbaie,  dass  dies  schlichte  Orato- 
rium den  Feinden  widerstaint«  n  hatte.  Auch  Paulus  Diacîonus  erzählt, 
als  er  von  den  Hunnen  spricht,  mmi  (l»»ni  Oratorium'),  und  d«»ch  schliesst 
hieraus  Kraus  nicht^  éw^  die  Ku-che  m  [*mûm  Zeit  noch  bolitaus  ge- 
wesen sein  Inns*?, 

IHjU  diesel  kleinen  DilTerenz  gluidjt  aiier  auch  Kraus  die  Trans- 
lation deä  BiadtofüäitzeH  über  daM  siebente  .lahrlumileri  nicht  hinaus- 
stchieben  au  dürfen. 

Das  biaher  genk'onnene  Resultat  geht  aber  den  Wert  einer  Kon> 
jektnr  nicht  hinaus  und  es  ist  um  so  schwieriger  auf  sichere  Boden 
zu  konunen.  n\>  Malier  Jeder  Anhaltspunkt,  der  sieh  aus  der  Hauge- 
schichte der  Kirche  selbst  —  sei  es  durch  erhaltene  -te,  sei  es  duroli 
litterari.«'  Iic  Onollpn  —  ergeben  hiltle.  fehlte.  Heilte  bin  ich  in  der 
l>age,  ein  handschriflü*  hc«  Denkmal  heranzuziehen,  das,  wie  u-ii  iiotfe, 
diese  linlersiichungen  \vf.sentli«-h  fttcdern  wird. 

Die  MuiiuineiilH  tîermania'  haben  im  letzten  .hihre  unter  dem 
Titel  epiütolaj  Auslra-siacu;  eine  IWüie  von  Briefen  gdnacld,  die  dem 
7.  Jäbrfaundert  angehfifen.  Es  ist  eine  Sammlung,  die  jedenblls  m 
Schulzwecken  bestimmt  war,  dadurch  aber,  dass  sie  nicht  erdichtete, 
sondern  wirkliche  Korrespondenz  aiu«  dem  Anstnu^ierreiehe  bringt, 
von  bedeutendem  Wert  fdr  unn  ist.  Die  Briefe  sind  zum  grôs^nten  Teile 

>')  Kunst  und  Altrrlmn,  466. 
*;  1.  c.  p.,  f. 

16* 


—   244  — 


nitw  rtlor  in  Melz  eiil!>taruifii  unU  hier  iiin  ii  Kuii/.»  pten  ziisainmenge- 
Htellt,  odei  iia<  li  Met/  gcrichlet  und  dann  nach  Originalen  für  die 
Sammlung  kopiert*).  Da  Hchreibt  nun  unter  anderen  ein  ^wisMer 
(vOfcnH*)  an  Bischof  VfArm  von  Metz  und  bittet  ihn.  ein  prœdiuni.  da«^ 
in  der  Metzer  Dirtzene  lie^,  in  iieinen  Schutz  zu  nehmen.  Dann  grOfü«! 
er  den  Bischof  und  tragt  ihm  Grttaw  auf  an  eine  Reihe  nanientlieli 
aufgolidirler  l^-rsonllchkeitcn.  von  diMien  Jede  mit  einem  kleinen  IjOIj- 
spnieh  hedachl  w  ird.  Fast  am  :5c)ihiit.s  der  Koihe  heissl  es  luin:  !»ed 
!)<'<•  iMun)  itHaiiilatinn  relinqiui.  ciiius  fnvssihus  indr-^int  ntcr  -iiriftoiiu» 
liiiHiiii  vi-itaiitur  et  nunc  s!i|(»«r  Musella-  litorihu-  i-HHelsa  Umui'Ii  oer- 
nitm  «  uii:-irnxis>o  iaui  «  uiiniua  el  de  cuiu?^  doctritia  lejjuni  fuui  uinata 
l>alatia.  Den  al.so  grüssl  Gojius,  der  oberlialh  dv^  Mo^^elufers  den  TemjHd 
!M*hon  bifi  zu  Meinen  hochragenden  üieheln  aufgefOhrt  hat  und  de»teii 
<velehr»amkeit  eine  Zier<le  dex  König^^palante:«  bildet. 

Gogii:«,  der  Schreiber  des  Briefet*,  ist  au<'li  anderweit  beglaubigt. 
<tregor  v.  Tour»  nennt  ihn  nulridus  regi.«'),  von  Venantiufc  Fortunatu;« 
erfahren  wir,  das»  er  Leiter  der  Hofsrhule  \var*i,  und  endlich  meldet 
uns  Gregor  zmn  .fahre  581  .meinen  Tod'».  Das  i:kihreiben  muss  alw 
vor  (hesfM-  Zeit  nii -landen  sein. 

Die  Kr\vidumn«r  eines  Ternpelhanes  i<t  nnlci  ;dl(Mi  l  insUunlen  für 
die  Metzer  Hauge.sihichte  von  Wiehl ijrkeit  und  e>  erseheint  auffallend, 
duss  die.se  Notiz  bislier  keine  Heaclitimg  jrefunden   hat.    Das  Cber- 
M*beu  erklärt  kIcIi  aber  daraus,  da-ns  Fieher,  der  vor  beinahe  300 
Jahren  (1613)  den  Brief  in  i^inem  Werke  Corpus  Frandtae  hbtoria* 
veleris  ev  äincerar  zmu  ersten  Mide  herausgegeben  hat,  sagt,  jener 
Anonymus  sei  Bischof  Nicetiu»  von  Trier,  von  dem  auch  sonst  bekannt 
sei,  dass  er  eine  kirehhehe  Hauthätijikeit  entwickelt  habe;  der  erwülmte 
Tetnpel  w  iîrde  dann  keinesfalls  in  Metz  ZU  suehen  sein.    (înndlai  Ii. 
tt  r  di«'  F^pislota'  Anslrasiacie  für  die  .Monunienta  hearbeilet   Imt  hp- 
«irüudet  simik«       Wf-cnMifhen  mit  FrrlxM*  iib(M'cin'--tiiimii'iiil»'  Mfiiniiij: 
damit,  dn--  ri    -atil,  ein   Mann  <\v  vuui^  sluilimu  itviiin  r~~r  Htnaia 
j>alaliu  kuiiiif  kein  .Met/.er  Klerikei-  s<'in.    Von  Nit-eliu.--  ubei   >ei  audi 
andervveil  bekannt,  dtifin  ct  dem  auslraitischen  Künigsbofe  ualie  ge- 


t)  W.  Gundlach,  Die  i^Mnmlung  der  Epp.  Auslr.,  Hraea  Archiv  Xni,  M7  ff. 

^'  M.  G.  epp.,  torn.  III,  p.  184. 

*»  llist.  Franc.  V  4H. 

*i  \>n.  Fori.  caim.  Xll  4: 

Sive  palatina.  residef  modo  1«tuii  in  aula 
Cii    ruiu  rongrediena  plaudit  amon  «a^uax. 

»;  Uist.  Fraoc.  Vll,  1. 


standen  habp.  Anoh  Imbo  Nicelin-  tliiitsiuhlicl).  wie  Fort ti natu.»  lio- 
richtpf,  sowohl  Tempel  als  ein  Kaslell  au  der  Mosel  erbaut.  Ans  dem 
letzten  Satze  ist  znnärlist  piiie  nnheahsiclilijrte  Zweideuliftkeit  zu  be- 
seitipen  :  Allenliii^-  Icum  i  Fortuuatus  den  Bischof  nl-^  Frl>aner  eines 
caslelluin  super  Mosella '  die  Stelle  aber,  die  su  Ii  aul  «Ii*'  ThiiCigkeil 
(le.s  Bischofs  bei  Kirchenbauleii  bezieht,  liadet  sich  in  einem  andern 
(ifdichte  und  lautet: 

Teropla  vetusta  <lei  revocasti  in  culmine  priM't» 
Et  floret  senior  te  reparante  domus*). 

Wenn  auch  Trier,,  wo  Nicetius  ohne  Zvvdfel  gebaut  hat,  an  der 
Muäel  liejfl,  so  ist  in  den  Versen  von  ciiicr  Kirche  am  Flusse  selbst 
nieht  ausdriicklieh  die  Kede.  Auch  beschränkt  sich,  nach  den  Aus- 
drikken  des  Vetjantins,  die  Thiitigkeit  des  Nicetius  auf  Wioderher- 
stellunp  und  Ansbesserunp  ;  mit  miHlruere  lempliun  .scheint  mir  aber 
ein  Neubau  pemeint  z»i  sein. 

Aber  weshalb  muss  man  iilnihaupt  an  Nicetius  denken?  Das>s 
auch  er  bei  Kirchenbauteii  thätig  gewesen  ist,  rechtfert^^  in  nicht.< 
die  Vermutunit,  dast»  er  nun  jener  Ungenannte  sein  mtu»s  dem  im 
Briefe  de»  Gogus  ein  Kirchenbau  ssugesehriebeu  wird.  Daas  er  am 
austransehen  Königtihofe  aus  und  einging'),  beweist  nodi  lange  nieht, 
dass  er  nun  notwoidig  derjenige  ist.  von  dessen  Gelehrsamkeit  naeh 
dem  Briefe  deti  Gogu$i  reguiii  sunt  ornata  palatia.  Freilich  sapt  Gund- 
Ifl'  li,  der  l'ngenannte  kann  kein  Metzer  K!e?-iker  .s<Mn*).  imd  versucht 
mit  dieser  Remerkuntr  seinen  Hinwci--  auf  Nicetiu.^^  zu  untersliilzen. 
Aber  weshalb  nicht  ?  l  nd  wenn  Gundlach  wirkli<-li  Ke«  hl  hfitfe,  ist 
dann  Bis<^liof  Nieetius  der  einzige,  der  noeh  in  Betracht  kcunmt  ?  Die 
natüi'liche  Annalmie  ist  doch  zunüclist  die,  dass  der  Metzer  Bischof 
Leute  grüssen  soll,  die  für  ihn  erreichbar  waren.  Alle  die  im  Schreiben 
sonst  genannten  Persönliolikeiten  sind  augenscheinlich  Metzer  Geistliche  : 
der  Anonymus  wird  also  gleichfalls  hier  seinen  Sitz  gehabt  haben, 
Gogus  hat  in  der  Aufzählung  seiner  Bekannten  die  Reihenfolge  ihnr 
Namen  gewissenhaft  dem  Hange  angepasst,  den  sie  in  der  Kirche  ein- 
nahmen. Er  beginnt  mit  dem  Bischof  .<elbst,  dami  folgt  .lohannes.  der 
rector  don)us.  Ihm  .xchliessl  -u  h  Abt  Tlieodtilf  an  nach  den  Epithetis. 
die  der  Briefschreiber  ihm  beilegt,  der  Ih  i  vdi  l  ai^cndsle  unter  flen 
Metzer  Äbten.    Das  jfeht  auch  daraus  hervor,  dass  er  die  übrigen 

>i  Ven.  Fort.,  carm.  No.  XII,  Bouquet  II, 

ib.  No.  XI. 
*)  Kpp.  Austr.  ü  imü  24. 
^1  Kpp.  Auvtr.  p.  136,  n.  1. 


-    246  — 


nicht  nanipntlicli  nennt,  sondern  a1-  roliquofs  abb:ttf-  liem  Theodulf 
nnschlipsst.  Ks  fnlrrf  rin  Flitonier,  qui  siih  pruptentiun  «acerHnfpm 
aclionfm  ec-clp^uic  guberaavit.  Dann  Matarinus  der  Arehidiacon,  A v( »In- 
der Nf)tar,  Simierich  der  P?alnii.><l,  Tlieodosius  der  Sänjzer.  Daiiti 
neuni  der  Schreiber  einen  Theodemund  praesidium  eiviuiu,  weiter  folirl 
(1er  ungenaimte  Bamnrister  tind  endlich  müversa  plebii. 

Man  sieht  aiw  dieser  Reihenfolge,  dass  an  vorielzter  Stelle  nadi 
all  den  Klerikern»  uninitlelbar  vor  der  piebs»  ein  Hiiichof  keinesfalls 
gemeint  sein  kann.  Und  dies«*  Schluss  findet  neine  Bestätigung,  wenn 
wir  die  Amtamt  des  Petrus  von  Metz  und  Nioetiiui  von  Trier  mitein- 

amier  ver/lei<hen.  Allerdinjïs  ist  die  BIschofschronolojrie  des  6.  .lahr- 
bunderls  bi^i  li-i  inanjjelhart,  Das.s  wir  uns  aber  im  Allgemeinen  auf  den 
( '.alal<»;iii-  und  die  (îesla  epistoporiun  .Metensiurn  fiif  i!if"spZi  it  vor- 
hissfn  (iiirlV'îi.  'Ins  er</iebl  sich  ans  den  «nnsfiiir-n  I  [»rrlirlfi-mii^ni.  Hu 
auf  Metzer  l'.i-ctmf«'  des  (>.  .lahilniinlfi  be/iitilu  li  sind  und  ni'  Iii  /uni 
wf'nijjfsteii  aus  denjenigen  Stellen,  in  denen  die  Kpislola^  Austrasiaca^ 
selbst  auf  Meteor  Oberhirten  zu  sprechen  kommen  Wir  werden 
uns  de»hatb  Bonneil»  auf  Gnind  der  Gesta  und  des  Katalogs  an- 
gestellten Untersuchungen  Uber  die  Metzer  Bistdiofar^hronologie  im 
allgemeinen  anschliessen  dilrfen,  nach  denen  Villicus  652 — Ö77  den 
Ivrnnunstah  ^refiibrl  hat.  Petrus  tritt  sein  Amt  bald  nach  ihm  an,  nm  es 
bi<  .")R7  zu  bekleiden.  Nicetius  v.  Trier  liisst  sich  gleichfalls  ziemlich  genau 
zeit  Iii -Ii  itxir'fnn.  hat  er  doch  nicht  wonitrc  Hricff  hin1orla>«'ni.  Kr  ist 
unter  TIu  ixIi  i  k  h  I.  nl^n  vor  534.  Hiscbul  geworden.  öHö  und  ôôô  be- 
gegnet CI  aiil  (  MMi  ilien  und  stirbt  nach  lieltbeigs  l'ntersuchun<ren  c  .>öt>*). 
(lundlacii  sclilicsst  j^ich  dieser  Datiening  nii  aligemeinen  an.  iusoferu 
er  ein'  an  des  Nicetius  Nachfulger  Magnericus  von  PortonatiLs  gerich- 
tetes Gedicht  zu  56B  setzt*).  Nicetius  amtierte  also  bis  566,  während 
Petrus  seine  bisclMlfliche  Thfttigkeit  erst  v..  577  begonnen  hat.  Mit 


Ii  Auf  lii'uiul  <ici-  lii-»la  und  «ies  Katalu^ç^  Imt  lioniU'l  (Jahrb.  des^  frank. 
Heichcs;  i)ie  AnfSnKe  den  kurol.  Hanse«,  p.  Ili6ff.i  «ine  Metzer  Hisrhofsliste  aiif- 

L'LstcIll  :  l'cliii?i  ninlifil  narli  II.  577 — 387.  Oo^o  <lcr  an  ilm  srhreil)!  sliiM  .Vil 
iHisl.  Ft-ntK-  VII  Ii  und  ist  jils  nulririu«i  n'jiis  isc.  C.liildeberli»  seil  .\tjfanp  der 
70er  .ialirc  am  .Melïi-r  Hofe  sicher  luulnveitibm-  (Ihst.  Franc.  V,  46).  Villii-u?. 
regiert  nach  K.  553—577.  Die  Kpp.  Amir.  bringen  flm  in  Verbindunf  mif  Maiwiîw 

V.  Rheims,  der  and<'r\v<'it  (l'-pp.  An-Ii  Iii  <•.  .').">()  I)0yei;nct.  Sporns  wird  vi»n  I! 
zu  r.  5.=)!  i;<-slellt.  nH5  t»l  (teriwlbe  ihschof  auf  dem  fkmcil  xa  (Uemionl 
(Mansi  cunc.  ViU  p.  863,». 

*]i  Kirchengeschirtite  l^entschland»  1^  482. 

s)  Ejup.  Anstr.  14. 


Digm^uu  by  ^OOgli 


dem  in  dem  I^riofo  an  Mis<  liol  l'clui.»  »  rwälinlon  l'DlH'kannlcn  kann 
also  auch  iiu-rrinfli  Bischof  Niceliu.'*  vun  Trier  nicht  ^zenioinl  sein. 

Wenn  durch  diese  Nachweise  die  blslierige  Annahme  über  den 
Anonymus  unhaltbar  gftworden  tst.  dann  bleibt  der  von  vornherein 
naiQriiche  Schhiss,  tiscsa  der  Unbekannte,  den  der  Metsser  Biachnf  neben 
den  Metzem  Klerikern  srntwen  koU,  gletclifalbt  in  Metz  gesucht  werden 
!niiss.  Isi  (hos  aber  <U;r  Kall,  dann  wird  auch  das  Fiaiiwerk,  das  er 
aiirfiiiiii.  in  Ml  fz  (:ele<fen  sein:  denn  teinpluni  »uper  MuttellK  Ittoribiu^ 
soll  umi  kann  keinesfalls  heissen  :  ein  Tempel  in  irjrend  einem  Or(, 
fier  an  der  Mn^d  |ip<r|  :  Der  Hriof«<<  hreiber  wohnl  iîi  Mofz  und  isf 
nur  /eilwci-i  aljwt-si'nd der  Adrf-~:il  hnl  in  Mi^t/  st-mcn  Sjl/,  die 
sfttisl  eivväliaU'ii  l'ersiinliclikeiten  inid  iiit!  iluicii  der  IJanincisler  ;jc- 
hören  iiacii  Met/;  jju  uiüss  man,  ila  eiiie  Urträbcstiinmunjf  für  da*' 
tempUun  fehlt,  acliliessen,  da^s  aueh  dieaeB  in  Mets  Helbsl  errröbtet  ward. 

Super  Muselb»  Utoribus  bezieht  sieh  dann  aber  direkt  auf  den 
Tempel  und  will  saicen,  dass  das  Gotteshaus  sidi  oberhalb  des  Mosel- 
festades  erhebt. 

Welches  (empliim  kann  hiermit  gemeint  sein  V 

ZuniicliHi  cFHcheinL  es  bedenüiani,  dass  der  Mricfschieiher  die 
Kirche  nicht  mit  irjjend  einem  Xamen  näher  bezeichnet,  sondi  in 
.schlechtweg'  vot?  letnphttn  -iit  i<  h!  :  (>s  ist  nicht  die  Kirche  S.  Mariie. 
S.  iVlri.  S  .loliiinais,  -»undei  u  die  Kirche  xai  tioxv»'»  ^^'^  ^'^^  doch  wohl 
sagen  die  Hauplkirche,  die  Hischufskii'che. 

Doch  prOfen  wir  genauer,  welcher  Vau  ritterhaupl  auch  in  Be- 
tracht kommen  kann. 

Gregor  Tours  erwähnt  das  Oratorium  S.  Stephan!*)  und  ein 
andermal  eine  banlica  ohne  jede  nähere  Bestimmung*).  Der  Brief  de^ 
(lOgus  nennt  Abt  Theo  inif  et  reliquo!«  abbates,  das  deutet  anf  die  Existens: 
von  mindestens  drei  Kirchen  ausser  dem  lempinm.  Die  Iteguia  Chro- 
depan?T*i  des  8.  .lahrhiindn  t>  kenid  die  eo  Ir-ia  S  Stephani,  S.  l'elri 
maj'  "  ^  MnriîP.  alle  drei  mii  a  domiun,  ö,  l*auli  und  .S.  I'etri  iui  Clau:«- 
Iruni  uder  hart  an  dieses  unjfii  iizend  ^). 

Ansser  diesen  Gotleshänsern  reichen  siehci  m  sehr  friih«'  /-eil 
hinauf  S.  Petrus  ad  arenas,  S.  .lohaimes,  beide  im  spateren  Tempel- 
bezirk ad  bajdlicas  vor  den  Thoren  nach  Sablon  zu  gelegen,  und  S.  Petrus, 
das  Yoa  Adalbero  I.  refonnirte  Nonnenkloster  in  der  Citadelle. 

'1  Vgl.  (jundlacli  1.  <•.  (io;;us  war  Vorslelicr  dvr  liuläiliulc. 
*i  Gelegenllirh  dos  UmmcnsUirnis 
')  (it9g.  Tur.  UesU  Krane.  VIIl,  21. 

*i  M.CturodeKan;i  Mel.  up. régula  canonirorum,  eil.  W.Scliinilx,Hjiiini>ver  1HK9. 
*,i  tibar  die  L»ge  vgl.  PriMl,  La  vatliMr.  de  Meix,  \.  r. 


248  — 


Von  rlor  in  (Mster  Roihe  aufgefUhrlen  Gni}>po  infra  domum  und 
infra  clauslra  wiid  man  im  rdl'/onipinen  annehmen  dürfen,  dass  r^ie  erst 
im  Anseliliiss  an  dir  vorliuuddif  f'i-rhnf-kirc'lie  in  deren  rnij;e!iiinz 
f'rriohtel  riind.  Aher  ancli  !ili^M-.(  lH  n  \nii  (^ie^'e^  F^r\\'äminji  wir*!  <iu 
lukaU'  Hesliinnmnjr  'les  GogiisbnelVs  kaiini  atit  t  ino  derselben  Anwen- 
dung finden  künnen.  Was  top  allem  entgegensteht,  ist  ihre  Lajre.  Da 
da»  Terrain  nach  der  Mosel  zti  atif  der  Südseite  von  S.  Stephan  Mrhrofr 
abftUt,  so  war  hier  kein  Platz  für  einen  weit«r«i  Kirchenban,  und  Neu- 
$rrQndiingen  konnten  nur  nördlich  des  Doms,  wie  das  aueJi  aw  den 
späteren  Plönen  hervnr^^eht.  anfrelegt  werden.  Dann  erhol»  sith  uber 
]m  ischen  riein  Monelufer  und  diesen  lürchen  S.  Stephan  mit  dem  Bischofi*- 
pahisJ.  und  man  wird  kaum  annehmen  dHrfen,  das-^  nun  eine  dieser 
Hauten  als  super  litoiihus  .Mo«*olhr  kurz  lokalisiert  wn-d. 

Weiler  stellt  -ich  der  Identiliin  i  iin,:  pIîips  dieser  (lehiui<le  iin<l 
des  leni|)lniMs  mit  den  pra'celsis  (•ulmiiHi)u>  culpegen.  dass  fli*«  saml- 
liehen  (lebäude  nach  ihrer  GröHse  recht  unbedeutend  waren:  das  er- 
giebt  schon  der  Raum,  auf  dem  nie  zusammenstanden:  er  ist  nißhl 
wesentlich  ]in*(k«ser  als  der  heutige  Paradeplaüs  Von  S.  Pierre  le  TÎeox 
Winnen  wir  auivterdem  ausdrQeklicb}  da^s  es*  ein  kleines  ein^iehifligeis 
<iebäude*)  war:  die  griinsere  Kirche  des  Komplexes  war  S.  Pieire-aiix- 
images,  S.  Pefrns  major.  Docli  s<  lion  das  Attribut  der  Schweîrterkirehe 
le  vieu.x  /(»igt,  dass  der  grr»ssere  lian  eitler  Jüngeren  Eporhe  zugehört 
und  wir  hjtbfn  dc^lndb  keinen  Grund,  die  Angab«'  der  (îesta^),  Bischof 
(ioenCus  sei  der  KilKiimn'  iC  H25).  it?  7,\\*'i1i'l  /n  ziehen. 

Ehen.'^owenig  dieser  erste  l\iirht'nl>c/nk  ktniin  n  ^  .Icthaniies 
und  S.  Peter  a«l  arena.s  mit  der  Briefnotiz  in  Verbimlunji  gebracht 
werden.  S.  Peter  lag  fa^t  an  der  Seille  und  M'enu  S.  Johannes  auch 
weiter  westlich  sein^  Platz  hatte«  so  war  es  doch  immer  noeh  zu 
weit  abseits  der  Mosel,  als  dass  es  unter  einem  lemptnm  supra  litoribns 
gemeint  sein  könnte*). 

So  bleibt  nur  S.  Ceter  in  der  heutigen  Citadelle.  îlo<^h  oben  von 
abschiissigem  Hügel  schanl  der  Hau  noch  heute  auf  rlif>  Mosel  hei*al». 
.\us  njorowingischcr  Zeit  stniiinif  pr  wahrsclirinlii-lt.  denn  wonii  schon 
das  Hau|ttsehiif  im  lü.  .lalahimderl  eine  völlige  Eriieuemug  erfahmi 

*)  V^.  den  Ori^nalplan  tldte-Isles  ron  1789  im  M.  Re^-A.  irmI  den  V\m 
Prii»l»  im  Anhang  tn  La  rath^lr.  de  Metz. 

2.  Kraus,  Kunst  nnti        rfmr.  III,  71H, 
9)  Uvsta  epp.  Mett.,  AI.  U.      .\,  034. 

*)  S.  die  liflge  aii(  dem  Plane,  den  t*roMl  neinen  Ktude»  «wir  Thisl.  de  M«tz 
beigegeben  bat. 


—   249  — 


hat,  m  i^igt  doch  die  wei^ttiche  Giebelwand  noch  die  wechselnden  Ziegel' 
und  StdiuehkïhteD,  die  für  die  rnerowingiache  iSeit  cbanücleristiiich  $ind. 
Damit  ist  aber  noch  langst  nicht  g&'iagt,  da»«' die  Kirche  dem  6.  Jahr- 
hiinderl  angehört.  Die  TradititMi  lisst  die  Kirche  vom  Herzog  Eleutherii;« 

um  620  jrojrründet  w  orden  Wenn  nun  auch  dieser  Herzog  sajrenhaft 
ist.  so  sieht  doch  fest,  dai?.-*  die  Tradition  Kir<h(  ii  und  Klöster  wohl 
viflfn«  Ii  iiitpr  macht,  als  »ie  in  Wirklichkeit  sind,  kaum  jemals  aber 
junger  ersK-iioinon  Iti-^^t. 

Ks  kann  ikhIi  alledem  nur  da-  iciiifilinn  xif/  f'io/ri,  die  Haupt- 
kirclie,  an  rier  Stelle  des  Oratoriums  S.  Slephani  in  Fra{ie  kommen. 

All»  Venantiu»  Fortunalu»  erfahren  wir,  daa»  ViUicus,  der  Vor- 
gänger Bischof  Peter:*,  bereits  eine  Restauration  der  verfallene ii 
Kirchen  voi^senommen  hat*).  Da  diese  Arbeiten  in  die  gleiche  Zeit 
gehören,  in  der  Bischof  Nicetius  von  Trier  die  Gotteshftuser  Keiner  Stadt 
au~  dl  11  Trümmern  erstehen  lässt,  so  diiifVii  wir  schliessen.  dass  mit 
der-  Wiederkehr  gefestigter  politischer  Verhältnisse  die  kirchliche  Hau- 
lhnti</ki'it  in  den  Mo«clmcfropolen  wietler  aufgenn?ntnen  wurtle.  Hr- 
injiertï  wn-  uns  nun  weiter,  dass  die  Verlegung  des  P.i^-rhofs'äitzes  na«  lt 
der  SiHdt  sjclier  vor  der  Zeit  ( '.hrodegangs.  wahrsi  heinlicli  »her  -(  hon 
vf>r  5'Ji{  stullgcriuKicn  liai,  so  wird  der  Schluss  nicht  mehr  gewagt 
:»ein,  dass  Bii^chof  Petrus  es  war,  iler  nach  Vollendung  der  notwendig- 
sten Kirchenrestaurationen  durch  Villiciis  jetzt  auch  das  einzige  baulieh 
erhalten  gebliebene,  für  seine  neue  Bestimmung  aber  r&umlich  unge- 
nülgende  Gotteshaus  durch  einen  glanzvollen  Neubau  ersetzt  hat*). 

W(M  alicr  war  jenei'  Ungenanide,  der  <lie  Errichtung  des  neuen 
Werkes  geleitet,  «lessen  Weisheit  den  PulaM  des  K(>nigs  ziert? 

Sein  Name  wird  wohl  auf  alle  Zeit  verscliollcn  hlcibon.  üher  seinen 
Slaiid  aher  jricM  da-  Sclu-eiht  n  üh  Bischof  PeliT  gemigende  Auskunft. 

Nachdem  (mj/ii-  ilif  lirfi  (  imtieten  Kleriker  hergezlihlt  hat.  nennt 
er  den  Theodenumd  al>^  praesidium  civimu.  Mir  .scheint  nnt  diesem  l'rä- 
dikat  eiu  Maim  gemeiut,  der  eine  Verwaltungsstellung  bekleidete.  Der 
Name  Theodemund,  der  auf  einen  Franken  deutet,  unterstützt  diesen 
St^hUiss  —  ein  frftnkischer  Verwaltung.sbeaniter  war  aber  sicher  ein 
I.«aie.   Das  geht  auch  aus  der  Anordnung  seines  Namens  hinter  den- 


ii  Mal)illon,  Acta  oid.  s'   tt<  ni^!   U,  .'iM. 

ä_»  1.  c.  XIV,  Guiinitm  leinplorum  renuva»li  Villire  i-uliur. 

*)  Vielleicht  hat  auch  Villinis  diesen  Bau  schon  begonnen.  Da  das  Schreiben 

an  l'etrus  vor  ii81  AUt,  Pt-tnis  aber  wahrscheinlich  ersl  577  <li<'  Kathcdra  beslle^'. 
•^n  iniissle  der  Flau  dfr  niirl,  tlein  ftriefe  sr  lmn  Iiis  zu  iten  fiiehelii  ;:edieJien  i.sl.  sehr 
schnell  gefiinlurl  svv.)rd*Mt  r^ciii,  svetm  er  l'elrus  alleia  2u^c'!M.-hriebeii  werileu  sultlt^. 


Digiii^uü  by  ^üOgle 


jenigen  der  Kleriker  henror.  An  leürter  Stelle  im  Briefe  figariert  die 
univ^TO  plcd)8,  wiederum  also  das  Laienelemetit.  Zwitfeheo  beiden  son 
ftteht  der  ungenannte  Dombaumeister,  auch  er  wird  >H>nach  ein  Ijop 

gewesen  sein.  Wenn  er  da.'^  abri  w  ar.  dann  g^Örle  er  sicher  nicht 
zum  Frankenvolke.  8(»  sclinell  hat  sicl>  kein  germanischer  Volk.«<.»<tanim. 
und  riTfi  wcfiifrsten  der  Her  krietrcrisrh^Mi  Franken,  römi.sche  Kultur  zueisreti 
jremiii  Iii.  il.is-  sich  «ler  IVph'  Mann,  der  im  KönijjKpalast  ati-*-  und  einKf'iK 
noch  Hiiliivad  der  zut  Fi'-ti<run}r  und  Frweüei  un?  des  Keichej*  n4'>Ugeu 
Kriege  dem  Studiiun  dei  iJaukuast  gewidmet  imlU'. 

Bei  dieser  Erwfigung  kommt  uns  ein  Sdireiben  trefflidi  211  stalten, 
laut  welchem  Bischof  Ni<ietius  von  Trier  dch  von  seioem  Amtsbruder 
Kufus  voll  Turin')  Halienisdie  Künstler  xur  AusCtUining  seiner  Bauten 
konnnen  läsüt.  VUlii'iis  und  Pelnw  hatten  Gelegenheit,  deren  Leistiuigen 
in  Trier  kennen  am  lernen,  und  es  liegt  nahe,  dass  sie  ihre  Baumeister 
ans  jener  Schar  gewählt  haben,  oder«  wie  Nicetius,  direkt  atut  Italien 
kommen  licsscn. 

Die  kiiiv.r  Notiz  des  (iorrn:.;|ifi(>t('..  hat  >icli  ;iii-;.'it'liiger  erwiesen, 
als  es  beim  «  rslcii  LliubUck  .s<  hien.  Su'  /.tigl.  da.-.s  ihn-  Bau  der  Metzer 
Bii^chofskii-che  an  der  Stelle  des  üraloriuDi«  S.  Slephaui  unter  der 
Leitung  italienischer  KUnstler  in  den  70er  Jahren  des  6.  Jahrhundert!' 
in  Angriff  genonunen  und  zur  Zeit  des  Bisehof  Petrus  vor  681  seiner 
Vollendung  nahe  geführt  war. 

i>  ^p.  Austr.,  21. 


Patois  lorrain-messin 


Dailkments  recueillis  ^ur  place  par  Fruçoit  BoaovdQt,  Pari». 
CompoBÎtioftt  poétiques  ptr  ItabMi  VItfl,  RanHirnurt. 


Le  pays  inessin.  il  faut  hieii  U'  icfonnaîlir.  n>sl  point  de  cpiix 
((Ut  nftironf.  par  qnplquf  f-nractorp  pxopptinnnfl.  In  curiosité  voyn'^onr, 
iiii  I  aUtMitioii  (lu  pfiritn*.  et  piiis^tmi  |irov(ii|iii'i'  l  t  iithnnpiasmt'  du  poêle. 
1  »Ü  n'v  vf)it  ni  le  inerveilleiix  éclat  des  «;oiitrée?<  niéf  idiuiiales,  ni  l'aiis- 
lère  majesté  de*  réjiioii.**  du  Nord,  ni  les  lacs  de  la  Suisse,  ni  les 
hautes  vkati»  da  Dauphiné,  ni  tes  grands  sapins  de  la  Porftt-Noire. 

f>  n'est  toutefois  pas  une  raison  suffisante  pour  autoriser  un 
<fmteniporaîn,  yoîre  même  un  compatriote,  à  produire  le  jnitement 
que  voloi: 

On  ne  l'a  |Hiinl  <hanh''.  vitnix  pays  li»-  l.orrainc: 
Tes  rubiutes  viiraiiU,  nés  d'un  aol  généreux, 
Intrépides  »oldats,  iaboureu»  vigoureux, 
Ont  dédat|pié  la  muse  et  sa  beauté  sereine. 

i>  noitot  a  été  une  iftche  fadle,  pour  nous  enfants  de  Mets,  que 
de  réduire  à  néant  celle  téméraire  accusation  qu'une  routine,  depuis 
trop  lon{rtenips  invétérée,  s'est  plu  à  porter  sur  la  prétendue  stérilité 
intellectuelle  de  notre  pays  natal  '). 

I /ancien  département  de  la  Moselle,  aujourffhui  Lorraine  alle- 
iiuuhIc.  doit,  au  contraire,  h  la  beauté  de  son  site,  h  la  riche.s.sp  de 
.ses  |»j  (idiictions  matérielle.^,  à  ses  riantes  et  fécondes  vallées  de  la 
Moselle  et  de  la  Nied  française,  en  pajticnlier,  à  ses  côteaux  fertiles 
en  vignobles,  et  surtout  h  sa  situation  géograplilipie.  d'avoir  toigours 
été  un  foyer  actif  de  culture  et  d'expansion  de  la  langue  française: 
traduction  des  livres  saints,  chansons  de  geste,  poèmes  historiques  et 
romans  d'aventures,  relations  de  voyages  et  de  pèlerinages,  mystères 
dramatiques,  chroniques  ei  léj^endes,  contes  et  nouvelles,  et  autres 
productions  fin  '^ourc  familier  tels  que  bouls-rimés.  daillements.  et«-., 
tant  en  trunvuis  que  dans  le  dialecte  local.  Du  XII*  au  XVII*  siècle,  la 

')  inv  iTiivc  Iaii.  ro  |inr  ('f>rrH-i!i.  Au'rippa  (1619j  disanl :  (Jmiinm  btmmm 
tUUmrwn  nrMum^e  noverm,  ctvitmi  Me-tefUMt. 


—    2Ö2  — 


liste  ierah  longuo  des  produel  ion?;  de  tout  jienre  dont  l>n«*niiWf 
constituerait  la  bibliogruphie  iiM>$»iiu>. 

L'aoeei^on  de  Metz  au  royauine  de  France  amena,  comme  con- 
iféquence  nécessaire,  la  prédominance  du  langage  officiel  sur  le  dia- 
lecle  provincial:  et.  de  Taît,  la  langue  rie  la  chronique  dn  ministre 
Buffet,  au  tempu  de  la  Ligue,  on  eoUe  du  journal  du  greffier  .lean 
HaTv  hf'/.  ne  resseinhle  lru^re  au  rude  et  savoureux  idiome  dont  s  élaient 
aiiii  !  iciiiviiiput  «servis  les  Jacomin  HuMjon,  les  .lean  Aubrion,  les  Phi- 
lippe de  Vi^Mifiilh'-, 

Mais,  pour  être  reléjrué  au  rauji  <le  Patois,  le  paiier  local  ne  vit 
pas  sa  sève  se  tarir  :  son  génie  continua  à  se  manifester  par  de  nom- 
breuse$<  production»  dont  quel(]iieM-une;;  sont  parvenues  jus(]u*è  non^: 
il  8e  manifeste  principalement  sou«  la  forme  de  cwites^  de  cantate»  et 
d'improvisations  riméen  qui  occupent  encore  et  réjouî»<ent  les  longiuv 
heures  des  eeereigim  (veillées)  dans  la  saison  d'hiver. 

Par  la  forme  et  Tinspiration,  les  récits,  les  (dansons,  \e»  dail- 
lattes  de  ce  jour  sont  généralement  identiques  h  ceux  que  le  Moyen* 
Age  nous  a  transmis.  On  peut  s'en  assurer  par  la  lecture  d  un  mémoire 
parti  f\nt\^  Mélimne  il,  col.  57ô-578i  qui  contient  une  série  de  32  rfoeV- 
maiU  publiés  d'après  un  manuscrit  du  XV*  siècle. 

I<es  quelques  textes  que  nou«  allons  reproduire  stmt  uié<lilK  irn- 
lurellement,  et  de  facture  reialivemeul  réeeule. 

1*  Daillotte  lorraine 

recaeUlie  à  Boncq,  canton  de  Tout. 

Volenve  dailler  ? 

-  I)c  qaoè? 

—  H'atiiotir 

—  Puisque  d'amour  vous  voulez  nous  parler, 
Ditea-non*  ce  qae  c'est  qae  d*«iiner. 

l. 

Jp  ve  vends  ma  cloupwtte  (quenouille; 
<hie  fa  vire  et  virotte, 

—  J'aimeroy  moy  danaer 
Que  um  clougnotte  ûler. 

2. 

Je  ve  vends  me  toft  (tour,  rouet), 

Me  joli  toû 
Qhp  n>  jema  tant  fa  «le  Cour 
(^ue  j'aîiiie  men  aiuant  par  hiumut. 


Digiii^uu  L>y  Google 


263  — 


.  2^18.  (yariutUe.) 
ve  vends  un  toA, 
Un  joli  toû; 
Les  ras  sont  li'";- 
Et  les  raous  (i'ainour; 
Rt  jéma  un  toft 
N>  fa  tant  de  tofl 
(^ue  j'aime  men  amant  par  amomr. 

3. 

Je  Vf  vends  l:i  Mar«ruerîte 
Qu'o  me  tieur  «i  petite; 
Rewatieiis  au  vermillon 
äi  V08  amoora  y  aontl 

4. 

Jr  ve  vends  men  armayre  (annuité; 
yu'o  playne  de  liqueur  A  bouère; 
Si  V  atin  inen  ainuuraoue 
Je  les  bonairîn  nous  daoue. 

5. 

ie  ve  vends  mè  peume  girandellc; 

Ç"<>  ine  peunie  très  belle. 
Ine  foue  que  To  devant  l'fu,  eule  pé  sa  roule 
(lonime  ine  jane  gâce  devant  se  serviteur. 

6. 

Je  ve  vends  lé  peume  calvine; 
Vous  amours  ^ionl  si  fine» 
Que  vo  féyait  i*mine. 

7. 

.le  ve  vends  l'œillet  rouche  ; 

Ah!  inainaellc,  que  v'étai»  rouche I 

Je  vois  à  voûte  couleur 
<jne  ve  n^maniquais-me  de  serviteurs. 

Ji-  ve  vends  l'œillet  blane 
yue  j'a  eueillé  en  soupirant, 

Admirant  vou»  beautés; 
Diseme  déjè  qui  que  v'aimes. 

9. 

Yott  que  va  le  lauriait  (laurier» 

',>n'o  au  pié  de  me  lait  lit), 
tout  le  temps  qui  serait  verl 

Me  lait  (Ut)  seré  à  couvert 
Quand  le  lauriait  pedré  aè  verdure. 
Me  lafl  pedré  sè  couverture* 


10. 

Je  ve  veaUh  l'ujjasjw;  ipi»',t 
Qne  va  «a  ta  glac*, 
Qoe  m  rouaite  marcher 
Copiin<>  ine  âne  à  danser. 

11. 

Je  VC  veuJs  uton  taliU  de  sou* 
Qui  «at  pli*'<  par  devant  moi 
Rn  fil  d*or,  en  fil  d^argenl; 

r.Vsl  mon  fimanl 
Kiai  m'en  a  fait  piésenl 
La  vailte      aom  enter  rmieirt. 

19. 

Je  ve  vends  le  roisé  de  nou  feuzt''  ; 

Marelles,  vos  i>  do  b**n  noir  ineuzé. 

Tant  qu'on  ne  les  jneltraine  k  la  lM)uaye  ilewive», 

Ve  ne  sero  jcmâ  mertaye. 


2*  DaUlement  Messin 

ret'ueiHi  à  Razonconrt,  ranton  de  Pange. 


1. 

Üayeittt  dayeua,  jaiws  giaut, 
<^aà  vV'reuä  des  afant» 

£  recoucher, 
Va  n'éreus  pu  )o  lempü 
Draller  diayer. 

2. 

Je  vends  Tour  et  lè  corône. 

Tout'  les  cordonnier»  v'ä  ivrognes; 

Les  bacelles  que  les  époozercmt 

Grandes  gueuses  devieinront. 

Je  vend»  Je»  quoette  liainhau»  d'ergenl 

Que  sont  au  nate  euldie  (hui»,  porte  i  devant, 
QuVUeument  lei»  émorons 
(,ju*enteurrent  doua  pè  dim«. 

4. 

Je  vendü  lè  poëre  sauvège ; 
N'y  é  austant  d^guenouB  dana  vate  pérentège 
Que  de  carattea  dana  raiéniAyèjia. 

5. 

Je  vo  vends  mes  ciziaux  dVrgenl 

Que  n'ont  jéma  coupé  teule  de  teuhlirau; 

Ma  éva  je  «ouprens 
Vate  pîale  bévralte,  bévou»  que  Valens. 


a 

Ip  vo  vends  h»  jji  ain  <\p  froment  : 
Tritsseu»  vas  cattes,  j>n  mattra  dedans 

7. 

Je  vo  vends  le»  cariaus  de  um  fraétei»; 
Ve  n'en  «éveuM  rien  mm  pa  que  des  béte». 

«. 

.Ifuno»  tillest  aux  blonds  cheveux 
Ikjiuiuenl  av  iioiiuHe  volrt?  amoureux  .' 
—  GuéhhoDs  aux  biaacs  rlièp^, 

l>>innient  vo  K>  dirig»'-. 

Qua  mé  je  ne  lo  t^  V 

9 

vu  vends  1<>  rrafaye  de  libala; 
Je  a*en  «Avana  pu,  ma  v*en  séveuit  ca  «encoreV 

10. 

Je  vous  vcndä  le  pi^'eon  blan<" 

(^ui  porte  dans  son  b«c  un  diamaai; 

El  sur  eu  diainanl  il  esl  écrit 

Que  leN  fliles  Mans  arnoomu  nir«mt  point  en  paradiii. 

Il- 

JJ.  Deheus.  \.nM->  t»;i<  el!e<<  hi  vnte  galant 
Aleut  dessus  vate  pnuiin, 
(kiiDRieot  frina^ve  pu  z'y  p'ter  tendrement 
boère  dan«  vate  habenrlîny  f paniert. 

lt.  J'ettendrins  i*oure  et  16  nahun 

<^ue  lè  rivi;^^  scfi  en  dif^-con  (glaqvU; 
Fo  pleur  adier  nate  uiigaon. 


3'  Patois  du  pays  de  Pont-à-Moussun. 

nWIMV  la  WMn. 

1.  Air  t  «  Ma  Novnuuidi*». 

Kouni'  c-rivai,  tue  paoure  Didicho. 
(Icute  fou.  r'f'tA  dnn  fon  ri»ns?i 
(.^u'aii  que  va  dire  la  i)ore  Nanielie 
Da  qu'elle  aéré  que  to  vuHc  rpveni. 
L'éto  tovgou  dana  les  élamu  s 
??onpîran»  Ion  jou  comme  lel  nut 
üel  peu  le  inuuient  que  le  pris  les  armes 
L'évo  sovent  lè  larme  à  l*ta  (œil  t. 
2. 

Si  je  Ii  potoiis  lè  nnvJ'llc 
De  Terrivai  de  se  n'amaal, 
J'a  ban  cni  qne  la  panra  iMeaUe 
(Courait  folble  dana  te  moment, 


—   250  - 

.l'en  va  prevcnin  Icn  nnciae  CouUchf 
(jue  séro  incuy  li  énonci, 
Car  uns  celé  le  p«In>  l«l  Nuiielie 
(W  I«  fem  üouAi,  ce  I«  fero  meuri. 

Hen  sûr  qne  je  ii^roiu  Thistoire 

De  t«'  que  tV-  veu  dans  lu  pays-lt"-. 
—  Ah  !  oui,  j  a  eclö  clans  ruiémutre. 
lit  je  ui  en  va  vo  cualci  torto  cel(. 
Dite,  ah!  €|ue  j*a  ben  veu  des  ville», 

J'a  hen  snulTri  dans  nus  bivouacs: 

Ia-h  hétiouins  ne  ne  léyins-nie  trantiuilles, 

Ç'ato  b«n  pi  que  Icü  Cosaques. 

4 

Lea  pure»  Irnni;ni;ü  que  »'layint  panre. 
EHat  CO  ben  pa  dNolés. 
I  touaint  lu  bon  roinme  lou  manre, 
Tout  chéquin  ateut  hercjueni/-. 
1  fallu  ben  nou  bèyé  il'  uuade 
D*éte  étreppés  pft  leâ  bédouins; 
Chéqiiin  (le  nous  n*atins-iiie  loi!  mâle 
\Mt  dire  qa'i  ne  rhorotne  dans  ao  tnaina. 

6. 

Ouantl  je  fus  \!<ir,  pf-rti  «l  Efrlque, 
Je  diu:  je  va»  dun  reweur  me  pay». 
Oiî  nou,  lè  chambe  et  1^  botique, 
Torlo  mes  pérents,  me«  émis. 
Je  fera  dan<î  niA  jinure  Namcbe, 
In  rigoUua  en  ernvanl, 
Et  pi  j'  vra  reur  men  onque  (Utulirhe 
Parra  <|ue  VHy  inco  vicant. 


Pétoès  de  lè  plahine  de  Ste-Barbe  delé  Metz. 

Pè  la  afaat  de  NoïsfBlta. 

Le  JXmcA*  doH  Vlège, 

Vive  lo  Idachi 

Don  péyi 
Qu'an  z'eppelle 
Noëflfelie  I 
C'a  romme  enne  toche  d^aimanl« 
Qtt'ettire  piaa  et  (randa. 


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1. 

An  z On  bé  corre  lo  monde  ; 
Lo  pu  bé,  ç^A  8*pöyi: 
fi  cent  oures  è  lè  ronde, 
I  n'eme  i  jau  de  Kiachi 
l'o  veur  cumuiti  è  NuiisfeUe, 
To  les  jo,  ckouse  novelle. 

S. 

Cateat  du»  mè  janea«e, 

El  je  n'su3-me  ca  si  vieux, 
Inque  de  ce»  vUirr-»  que  peiise, 
bout  peUhoûne  ne  pâleul, 
Si  sVa  rmanre  aobriqné 
De  Hhaiiw-larelle  I  po  ■'maquè. 

8. 

F.slour.  »,"a  Mo  qu'les  jfouaye 
Tout's  ces  vui'zins  jalou»: 
i'évm»  la  nat«  buuaye, 
Je  plwM  briitor  pu  ^*cou«. 

N'as  !tir('î!'<  s.int  fui  bien; 
Si  i  cn  é,  hhauwe  lea  tien. 

4. 

DntM  in'leinpa  lé  salle  d'éroulc 

Ateut  dèye  cbcu  l'hédi. 

An  jetîn  dans  i'méme  moOIc, 

Afnnts,  phhés  el  berbis. 
Aujihi.  >:'a  dans  l'cbèlé 
Kiu  nn  z  cppranne  l'a-b-c. 

ô. 

An  z'on  n'aalle  de  tnaréye 
Comme  i  chef-Keu  de  Canton, 

Mauhon  de  Cure  è  fare  envéye, 

Hrs  <  liéiiiins  el  în'-  |Mints, 
Helles  veujrnes  et  bés  champs. 
Rflîn  p^'vi  el  bonnes  gensi 

i  nïaut-me  rester  longtemps  fieu  de  No6sfeile 

Po  s'y  rtrcuvor  roniiiie  i  poussin  pedu  ; 
l*  n'a-uie  tbeu  vo  qu  i  u'v  é  n  cnlbédralu  »i  belle 
Je  charche  pu  Ion  . . .  bonnu  v  don  Du! 
• 

*  * 

An  m*on  fa,  dans  lè  véye,  pu  d'eon*  propouxicîon, 
Ho!  kfpabes  de  m'soWer  IMmaginacion. 


—  268 


l'rends  m«Ml('Ie,  turan  ni'doliin,  su  !<■•  I;:ir«'  .illuotirelle, 
Qu'  s'envoie,  po  les  bé.s  jus»,  en  jj«'yi»  «les  diwis, 
Que  vient,  que  va,  relonne  et.  mn»  fM,  ni  mhhellp. 
Ka  l'Io  de  rilniveTs. 

«  * 

1  n'y  é  ni  kioii.  m  noiul.  (|H  Tcnrhainetisse  »•  endr«u, 
2Sn  endrcu  V  Ça  lut  évau,  ui-yous  qu'i  n'y  é  don  tila. 
W6yn«s*  qu*i  n*y  6  bon  ar,  des  jddins,  don  fmnren 
WéynuH'qii'an  mainge  don  mta. 

• 

()ii<>  lu'i  r  fa  si  l'iivcT  s'on  v-rnt  ïsu  l'vcnt  d'Erdainne  ? 
l/allundrolie  n'a-me  en  pointu   p. i  rfreiivcr  des  béa  ju. 
I/a  Ifrire.  enle  hhut  l'printeiii|iH.  pendant  qu'an  zmite  Iridainne 
Les  poum  fron«  fnnt;  bbo! . . 

Oiio  n'imite  inr  flt'-fa  l'oxcmpe  don  janc  boni. 
De  1^  bt'tf  don  boin  l'ini,  <]iir»  In  .iM  .jum  resp^^kc, 
*^iu'  ju  sse      véye  en  ruule  fl  |>orlanl  qu'fa  des  nids 
P.  deurier  des  jiiMcp. 

Qoé  sentiment  d^instinrl  In  r^moinne  è  NoSHfelte, 

Kn  s'velège  mau  p(*v<>,  i|iic  H  ^  lU'n  (|u'dourdinaic 
Si  piat  que  ses  wéziiis  Idnl  boiiyé:  >lhaiiwr'L<urfllo'. 
'/muh  qu'roiiblienl  d'en  fnr-fare. 

* 

Que  n*va9-te  éyou!  Por  té,  rmonde  è  beon  aute  rhouze. 
Bien  d'autes  piahia,  mardine!  que  Teoin  wéyoa  quH'as  n(-i 
h'é  des  villes,  des  roeyaumcs.  (  enl  tiiifle  inerwave  Iteriottze 
Wéyou  (jiie  t  é  jè  min  l'nez. 

* 

V«'-t-en  veur  l'Italie,  ço  péyi'  nianiiique 
<^ue  prodnl  sans  eultiire.  que  nVonna-me  les  uven. 
Que  maîi^,  dreuine  et  s'émuse,  ne  fat  que  dlA  musique. 
Et  pu  nelu  rewate  iè  mer!  ^ 
« 

Percitr  lè  âuisae,  grippe  su  »é  montagne  énorme 
Que  poûtent  et  col>cben(  au  ciel  zoua  fronts  de  guièce  el  d'naff: 
Saitte  pè  dsus  les  <^b1hies.  Un  rachea,  les  rua  qui  «'y  forme. 
Les  vl^gcs  au  fond  qui  s'y  piaif. 

* 

*  * 

Va  n  tonnaye  ru  Almeinine,  su  les  rives  don  F^lun. 
Vuile  zoui»  vieux  «bèléîi,  /.oas  •^oliquca  catlii-drales, 
Zous  foêres  de  live«  et  d'pîpes,  zous  danses  et  zous  fehhlius, 
Zons  boûs  quTy  rvient  des  dîalea. 


Digiii^uu  L/y  v^OOgle 


259  — 


Rt  TAnclelerrft  don.  qa'n  dnns  l'mitan  «l  lô  mer, 
0'('>  lant  fl<'  ports  d'arsenal,  il»-  i  itis  (•  m('Ctin\<\ih\ 
l>e  cheuiia»  tl  f^,  U  vapeur!  qu'voui'eul  rende  runnera 
Esclave  de  s'  politique. 
11. 

F.unc  vaye  su  i  liötian,  qué  qu'cù  cote  d'y  pcssi'i  V 
Dam  Mil  s'mainne»,  pé  i  bé  jo,  ciitiur  é  CoDäUmlinup«* 
Je  ii*p»le  mé  dTA»èrM|iie,  ni  d^AsW,  ni  d*Alj^r 
Ça  b«un  essé  de  TUrope  I 

12. 

i  n'y  é  tant  d'cbouxe  !  Lo  monde  învile  é  l  udmirier. 
Ç'a  i  jédin  qu'e  des  fleun  el  des  bats  é  n^offrir. 
Veur,  rurmatih  et  doûrier!  Ç*a  vive,  lorU)  lAé, 
Vayéger,  ç'a  jayir  ( 

("ttiit  creur  que  torto  siè,  po  in  ehhtonek  taure, 
(ks  n'a  rin  qu'i  ridiau  d'eune  étoffe  essé  manre, 

1*0  rnèt  hcr  tutéTat  l(*  sainte  rf  ddio  i-  itriA;:»! 
l)i>u  ch«u-lu,  da  qu'ça  n'carapègne,  ni  vlt-^c. 

Ce  n*fa-me  niublier  Tkiaehi 

Lu  kiarhi  don  pèyi.  (bis). 
*  « 

L(i  kiacliiï  v  »  lè  gtùuure  don  vlège; 

0>u  que  pâle  de  tout!  Ç'qa*an  weunne  de  pa  Ina! 

Itewatieus  de  to  pré»!  Vaaae  eone  aute  iinfjEe, 

feumire  su  Tti  !>  vrttc  inauhhuni 
E  moim  qu'i  n'sint  d^-jc  dans  l'alréye, 
liO  pére,  lè  mère,  le»  péreub,  loti  tmina, 
Fil  tendent  pu  Trembreasier,  depeu  n'héye, 
Lo      que  nVonblie-mé  de  rvenin. 

Vivent  ie§  janee  tovnins 

De  chemnaye  et  de  kiachi! 
Itien  de  pu  bé  quf  l'kiaflii, 

^ue  rkiachi  de  m'péyi 
WéyoQ  qu'Je  reviwnrft  metirit 


On  me  pardonnera  Tétendue  de  ce»  dtations  en  faveur  de  leur 
clianne.  Et  dire  que  L-'eA  cette  langue  si  naïve  et  si  gracîouso,  « 
pleine  de  feu  et  de  poésie  k  laquelle  se  rattachent  nos  pin»  doux 

.'Convenir.*,  les  naïve.-^  chan.-^oii.-*  de  nos  nourrice.^,  nos  prenn'ers  mots 
bégayé."*,  nos  essais  poétiques,  qui  va  sans  doute  dispnraître*  .Mi! 
si  nous  iH'  pouvons  eiiipèelier  sa  ruin(\  rendons-lui,  du  moins,  uu 
iiionient  où  elle  .s  éleinl,  lui  derniei-  et  tendre  lioinuuige! 


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-   260  — 


Bücherschau. 

„Dfe  ClmUMMRMr  h  Ihrer  MroMlolMa  ttMl  gemeingescMeMlloliM  Wirk* 
Minkeit  bis  lur  Mitte  des  elften  Jahrhunderts",  von  Ernst  Sackur  isi  i-in  uir 
zwei  Hände  Ix-i  ci  htit-trs  Werk,  tirsson  I-  Hand  ln-i  Xioincy«'!  .  Hall*'  ;i       IS<)-2.  ci- 
;<('liienen  ist.    Kr  ij»t  nul  Frfiulc  iiiul  Anfikennunji  zu  bcgriisHeo.    Donn  uJht  «iu- 
KTfissf»  KfistiK?  Ftewefnii^.  <{!<■  int  Miltplnltcr  zu  einer  allpemeinra  KioBlerreffwin 
fahrtf  un<J  der  Marht  des  rapsihiins  t-in.-  stnrk.-  stni/.»-  tsewurdcn  ml.  hal  o»  bi^itfr 
an  »MiHT  zusanitiienra.sj-fiKlon  Ailitit  ;;i'felilt.    Xrn  Ii    rini  i    1  in!<>itun^   übtr  den 
Verfall  der  Kluslt-izucht  uiUer  den  Kai'olin|i<.'rti  äcliüderl  der  1.  liand  iu  8  kapitdn 
diese  Kewegun^  von  ihren  ersten  Anfliniren  in  (lluny  bis  zum  Ende  de»  10.  Jahr- 
hunderts, bis  auf  »Mio  III.  und  ^ihisttr  II.    Wir  werden  zuerst  nach  Burgund 
V!cführt.  dann  narli  I.i»tlirini.'t'n  und  Nurdfrankreirli,  wir  selien.  wie  I  is  in;irhti<:er 
werdeade  (Uuny  dtircii  die  Küniiiin  .\<leliu'td  in  liezieliuu|$en  zu  Kui^er  und  iieaii 
tritt,  und  bei^leiton  die  ftroKHen  Abte  (Mn,  .Majolnit  und  Odil»  auf  ihren  Ueisi-n 
noch  Rom,  um  ihre  Stfllunt:  mm  Papste  und  znr  ilulienisclien  Melormbeweiiuns 
verstellen  zu  Icrni  Ti     Pas  Lolhrin^'on  ;;e\\  i(liiiele  Kapile!  darf  hei  den  Lesern  des 
Jalirbuciieb  bcsoiulere  Teilnaluue  beiUUi|)rucheu.    liie  von  ven^chi^denen  Jn-iJen 
behanpletc  SelbtitXndtKkeit  der  Kloüterreform  erkennt  Sackur  nur  in  sehr  gertiigem 
l'mfànge  an.    Ks  isl  alter  liier  im  Lande  nhnlK'h  ^e^an^en  wie  in  Nonlfrankreîch, 
wo  wecll^el^^eill;4e  Kiiuvirknnjien  der  Kloïîler  Klcury  und  Gniv.t«  nicht  zu  verkennen 
»mti  und  ilie  .SL'lioKeiuüüuehe  veriniltelnd  hin  und  her  wandern.    Uie  licweguny 
in  Lothrinfcen  isl  nicht  nur  «»cheinbar  sptmtan»,  sondern  sie  hat  thataJtclUich  in 
dem  sell>Nl;indiKen  Willen  einijjer  ausi!e/ei<  lmet«'r  Männer  des  I^nndes  ihren  l'r- 
>^prunjî.    Ka  s>i«'  alxT  ;:lcielifalls  auf  den  Hryeln  dt-r  beitien  Henedikle  fusst  iin'i 
daa  gleiche  Ziel  vur  Augen  lutl  w  ie  die  in  tiurgunU,  mt  versleiien  »ich  die  Mönclte 
in  dtmy  und  tiorze  scimell,  ob  sie  nun  mittelbar  oder  unmittelbar  in  Verbinduiv 
getreten  sind,  und  nrlnnen  das  (lule  oder  da:*  Ih'ssere  willi;;  von  ilen  snderea 
an,  doch  ohne  sich  dar  tun  ahliän;;!;.'  /m  tidilen  oder  es  zu  »ein.   Dass  C.lunv  -•pri''-'- 
ein  so  tcrusses  Lbeinewu  hl  jjevviiml,  lie^C  natürlich  auch  an  den  leitenden  ilänncrii. 
aber  dttoh  an  di<>Hen  wenifcor  als  an  der  unabhfinieigen  ijtelhinK  <iie  es  seinem 
Stifter  verdankt  umt  die  c     i.  Ii   lun  li  ^ordenm^!  der  pSpsUichen  Politik  {jfsichert 
hat.  während  die  Khisler  in  Lollirinjien  ihren  lhs<  hofen  unterslelll  Vît üh  i;  L'nicr 
ilieseD  Hisehüfen  ml  AdeltH>ro  1.  von  dem  Verfa>>!»er  zu  uii^ünati(;  beurteilt  wuriiro. 
Seine  schwierige  Loire  wird  wohl  berührt,  aber  unleracbiltzl.   .Mitten  zwisrben 
den  krieufidirenden  Mächten  Krankreich  und  Deuhicblan  I     tischen  den  streit- 
lustigen (irossen  Ikirgunds  und   Lothriuifens ,  zwischen  den  be>it/'  u.lf  n  i\dligen 
und  beäilzluüeit  Alüneben  »euier  närliälen  Liiiyebung  ksuui  er  den  \S  umcliea  der 
letzten  nicht  immer  gerecht  werden,  und  die  MOnche  sind  nicht  einmal  imioer  im 
Recht.  Von  seinen  Brüdern  wird  er  nicht  -tyrannisiert:,  «-r  niiitiiil  bei  <len  jün}!eren 
die       Iii    des  fri'ih  u""'''»' f'cnen  Vaters  ein.    Aber  t«  in  Fln  i;«  !/  .!r>  ju{:endlichon 
Kisghols  ist  weni^ier  Cnrechl  getban  als  deu»  ernsten  und  eitrigen  btreben  des 
gereiften  Seelsorgern,  dem  eigennfitzige  Ausbeutung  der  Abtei      Trond  vorpe- 
worfen  wird.  Dass  Adolbero  nicht  allein  kralt  s(Mnes  bischollichen  Amtes,  sondern 
.'lUcii  infolge  seiner  ;ieisti<.'en  I  herle'renheit  an  die  Spitze  der  Heforiii  getreten  ifl. 
kann  iiucii  den  /.<-uüni9seu  der  Vita  Johanui»  nuhl  bezweifelt  werdeiu  JobKua 


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-    261  ~ 


iinrl  ilic  i'il)ri;î«'n  iKMi^rcn  sich  x-iricin  Wil'i-ii  iiiclit  nur  iin-*  Kur<lil.  sjc  cini.fin  îcn 
tind  zeigen  auch  eine  von  Horzcn  kuminende  Verehrunii  für  den  bedeutenden 
Mann,  dem  sie  tioviel  Pank  orhnlden.  —  Aber  eine  Arbeit,  die  sieh  die  Aufgabe 
xeatellt  liat,  die  all;;eineine  lît  iloniuni;  «'i"«-'-  über  welk'  Lftnder  verbrettelen  Re- 
«eirunji  zu  .scliildein  und  die  da/ii  d(.Mi  SlolT  ans  den  zerstreuten  Que!!<  n  1 -i 
Kluistergeocliicliten  ^usaninienlrageri  imi»h,  wird  natürlich  leicht  in  Ein^clheileu 
anf  den  Widerspruch  der  liokalforscher  ittossen,  das  Verdienst  der  gesunten 
Arbeit  loll  nnd  wird  dadurch  nicht  beeintrKrhtifrt  werden.  Wdi. 


Ma  Beilage  üuiii  .lahresliuricht  des  LyeeuiuH  lo  MeUs  iül  ltid2  eme  ilhliaad- 
liing  „Die  soianaantea  GiganteMinleii*'  von  Prof.  Freltfliof  erachicnen.  Nach« 

dem  er  eine  (  borsiciil  id»et  die  Verbreitung!  der  F«ndi»rle  and  eine  Beschreibung 
(If  r  Sfinlrritcile.  besonders  dos  Haupt-  iin'i  Z'.\  i-i  îu  tHcf  N  '/i'-:p\n'v  'mt,  wendel 
MC  h  Kreidli<»f  gelten  die  bisherigen  ErklärunifsverbUche.  t?ie  werden  von  üum  in 
inytholofnsrhe.  historisrhc,  hislorisrh-alleKoriacVidealistische  (Hang)  and  in  alle^ 
goriache  und  andere  Deutuniten  eingeteilt,  der  iteihe  nuch  besprochen  und  sämtlich 
verworfi'n  Mit  Vorbebc*  wird  an  die  antfrfnlirtfri  Woiti'  di-s  Gcgru'r^  'S  IH  Prosl. 
S.  17  llaum  eine  frage  utler  kurze  HenuTkunis  angeknüpft,  /,.  B.  an  liettnerii  Worte 
(f^.  12)  der  Satz:  «f)â  haben  wir  es:  Mericnr  sollte  der  Reiter  heisaen.  Warum 
nirbt  le  Dien  inconnu  '^  Damit  gilt  die  Widerlegung  für  abgeschlossen.  Sie  trUIl 
Wold  den  einen  otler  aiideivn  (ic;!ner  an  i-inem  srhwarbeii  l'unkl»*,  ;il>or  aus  dem 
Felde  »ehlägt  üte  ihn  ni<  hl.  Denn  wenn  Haug  den  erwarteten  Beweiü  für  die 
Juppilersäulen  nicht  an;:etreten  mler  nichl  erbracht  hat,  so  werden  darum  Heltner 
und  dir  nbrigen  .Anhiin^jer  drr  iiiyllutlo;risrlien  Hrklärung  nieht  an  der  Itirhtigkeil 
ihii-r  Auffassun^z  Mtvl  ni< M  i|(  i  M.  .^iu  likrf  l  iin  .-  Beweises  vrrzwfil'eln.  Wenn 
die  schwierige  .\uf;juhe,  eine  insi  hrifllu&e  Siiule  wie  die  von  Merten  als  ein  Denk- 
mal für  ein  bestimmtet«  gesrliichtlichea  Kreignis  nachzuweisen,  bis  jetzt  von 
niemandi'iii  m  Utal  hl,  su  «Hclieiterl»  damit  nicht  «die  historische  Auffassung  »  der 
SiMilt'n  üborliaupl.  (Jc^i'n  ilif  alIjicrtrrtM  Vf-  Deutung,  dass  mil  ilim-n  der  Sieg  dis 
ri*]uiä('hen  Beiches  über  die  Barharen  verJierrlicht  sei,  ist  gar  nichts  vorgebracht. 
So  wird  die  Widerlegung  der  bisher  aufgcslelllen  Ansichten  leichter  genommen, 
als  sie  ist. 

Der  neue  Deiitunjisversucii  ist  nirlil  durch  einen  neuen  Kund  liervor^erufeii. 
er  stützt  sieh  auf  unerwartete  r^ctdüsse  aus  den  schon  i>ekannten  inschriften  der 
Schiersteiner  und  der  einen  Heddernheimer  Sfiule.  Auf  dem  Zwischensockel  der 
letzteren  stellen  in  Nominativ  form  über  den  KCChs  Figuren,  wenn  auch  anders  ge- 
ordnet als  bei  (Irr  Weiliinselirifl  i  .  Xriiiicn  \  on  sechs  der  Weihenden,  der  Gal  tin. 
lier  zwei  Sühne  und  drei  Tik  liler  do  ."^edatius.  Daraus  wird  geschlossen,  dass  jene 
Figuren  Abbildungen  dieser  Personen  «md.  und  hieraus  wird  der  weitere  ScMdim 
gezogen,  dass  der  siebente  der  Weihenden,  der  Galle  und  Vater,  bei  der  bildlichen 
Darstellun;;  nicht  leiden  dürfe:    Fr  ist  al^  (  oben  über  der  Säule  darKeslelll. 

SU  wie  er  in  :>eineii  besten  Jahren  über  den  Feind  ùahinspreiigte.  <  -VIkt  Freidliuf 
sjcheinl  (canx  su  vergessen,  dass  der  Zwischensockel  nach  seiner  AuKichl  (S.  22) 
<Tsl  bei  der  Wiederherstellunf!  des  Dcnkmab  nngefertijjl  und  eingesetzt  ist.  Waren 
aber  die  F.ii  rt'ieninit^lieder  auf  d<'m  ursprünilt-  Iten  l>4'nkitiai  nidil  abjiebildel,  so 
vertiert  natürlich  der  .'^chlu.s.s.  da;»s  der  Vater  auf  ihm  abgebildet  ^^ewesen  sein 
iiiilss«'.  jede  Iterecbligung.  Die  neue  W'eihinsrbrifl  sagt  auch  nur.  «las»  S<'daliu>i 
Hill  den  f^>inigen  das  Standbild  wicfler  livrgesleJIt,  keineswegs,  <lasx  er  srhtni 


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in  scint-r  ;ilt*'n  Form  crru  htcl  iiriil  ;;e\veilit  hah«-,  wan  Freulhof  als  splhslver- 
stiindlicli  anziinphmen  srlu-int.  [)ass  in  (U-m  srlitm  vniJiandonen  Reiter  rler  spatere 
Wiederliersteller  zu  i>elien  ^ei,  ial  also  ein  ganz  unäidierer  Schlus»».  Der  neue 
Erkllnmgsvenaeh  würde  ferner  xu  der  Amuthme  zwinfen,  dasa  ein  Mann  seinp 
Krau,  nicht  etwa  nach  ihrem  Tode,  sondern  bei  Lebzeiten  mit  Flûsîeln  habe  ab- 
bilden laissen.  Kenn  iin'fM-  i\rui  Nainen  Crescenlina  steht  eine  gellnjfelte  Geslall. 
den  Sthikl  auf  das»  linke  Knie  ;jeslülzl,  die  bis  jelitl  jeder  für  eine  Vicluriu  ;£i- 
hallen  lutt.  IHise  ::^i)aliu$  »elbsl,  der  decario  eintalis  Taunensinm,  je  Reiferdiensto 
pethan  hat,  steld  nicht  im  entferntesten  fest.  Die  eijjene  Insclirifl  schweij;!  da- 
rüber, aber  die  Scliiersteiner  IiT-rhrlff  bi-/oi(  titu't  ih  n  Slirici-  i]i(><,,  i  S.iulc  il- 
Legiunsreiter.  Also  —  m  sollen  wir  mit  dem  Vertasser  s<-h|iessen,  wahrend  er 
aich  «onsl  doeh  hüten  will,  avlche  SrhlBsse  au  verallgemeinern  (S.  fit)  —  nind 
auch  die  anderen  Süulen  von  Rettern  ;!estiftet  und  alao  aind  alle  Säulen  Er- 
inneninjiszeichcn  an  das  Heiterletu-r  von  Führern  und  (^elT1einen^.  Wunderbar 
wMre  eü  wirklirh.  wenn  nur  die  Meiler  zum  Andenken  an  ilue  Ivrieg&zeil  !»icli 
SSulenaiandbilder  reMtet,  aber  aHe  LegionsAiaaMridalen  diesen  Oedanken  der 
Selbst verherrlichun<.'  bescheiden  7.nrii<kjje\viesen  hfitten  fviil,  iibriu'cn-  lîetlncr, 
Wstd.  Kurr.  VI.  |>.  I.W  M»er  der  lU'iter  auf  der  Sctiiosif im  ^  ui''  wafTnet 
nur  mit  dem  S(ieer,  docli  ohne  Seluld  und  Scbwert,  ohne  Heintschinuck,  doch  inil 
langwallendem  Haar,  sieht  gar  nicht  aas  wie  ein  Leg ionareiler  nus  dem  Jahre  221. 
Rr  Teilet  auch  keinen  besiegt«!  Germanen  nieder,  sondern  einen  tiiganten.  Fflr 
diese  anff;dli;;e  Verwandlimji  der  men'^rhürhen  in  eine  ti' i  Ii  .  .lo-js,  fn  fîf.^iult  hat 
Fretdbuf  nur  die  rein  äiuiserlicbe  Begründung,  dass  jene  sicii  weder  lectuwficb 
noch  ktlnsUerisch  so  gut  wie  diese  habe  als  Statse  des  Pferdes  verwenden  lassen. 
Aber  kein  Rflnstler  des  AHcrtnnis  würde  sieh  gescheut  haben  wirkliche  Sliit/en 
anzul»rin;reo.  wo  er  es  fur  zweckmässig  {.'ehalten  hätte,  und  auf  S.  29  giebt  Freidiiof 
unter  llmweiä  auf  Taf.  VIII,  2  selbst  zu,  das»  der  Ui^ant  nicht  bei  allen  Säulen 
<liesem  Zwecke  gedient  hat.  Das  Seltsamste  ist  schliesslieh  alier  doch  der  Ge- 
danke. (1er  die  (ii iindiage  der  ganzen  Abhandlnng  bildet,  der  hohe  ttrad  vtH) 
Selbstüberhebung',  der  dem  gemeinen  (îeifersmann  zugetraut  wird.  Dem  Ikh  îwliri 
(itilte  zu  Khren  suil  er  ein  Heiterstandbiid  gesetzt  haben,  indem  er  über  ejneiii 
Sockel  mit  Gltttem  oben  anf  einer  Silule  sirh  selbst  als  Sieger  Ober  ein  Wesen 
ilarslellen  lilssl,  ilessen  Hesiegung  eine  Kuhmesthat  der  Gottheit  war.  An  den 
üutt  aber,  der  üin  aus  der  Not  errettet  hat,  erinnern  nor  die  Hachstaben  J  ti  M- 


n.  r  'wi  ltf«  Hand  ih'^  ..Rappoitsteinlschen  Urkundenbuchee".  I  cr ausgegeben 
von  Or.  Karl  Alkrtaht,  enthält  zahlreiche  Urkunden,  die  auch  für  I.<>lhnnsen 
von  Wichtigkeit  sind.  Vorwiegend  handelt  es  sich  in  ihnen  um  Kaindienvrr- 
bindungen  ;  m  wunle  k.  K.  xwisrhen  den  Familien  Rapitollaletn  und  l'lnstingefi  im 
talir*  \'M\  I  tue  Eh<-  verabredet,  tier  Itlancheflor  von  Kinsliiiiii  ii  enispross.  die  sich 
1398  mit  Dietrich  Heyer  von  Itoppard  verlieiralele.  -  (trat  Heinrich  vi>n  Saar- 
werden vermüblle  «ich  1S78  mit  Herzlaude  von  Rappulutein,  die  vorher  dew  Grafen 
Johann  von  Habsburg  zur  Gattin  bestimmt  war.  —  Weit  wichtiger  and  folgen- 
reirlier  ist  die  Verbindung  mit  dem  her/  .'^lirhen  Hause  von  Lothringen:  Die 
tieuiahliu  rinchs  von  l!appoltt>teiu  war  .Margarethe  von  Liothimgen.  Ua  Herzojt 
Jobann  I.  die  Vereinbar iiujten  des  Rheveri ragen  nicht  zu  halten  vermochte,  musste 
er  1374  die  :i^linen  von  Oieoze  an  l<1nch  von  Kappoltateln  vetplinden.  b  dem 


Digiii^uu  L>y  ^OOgle 


Streite  Brunos  von  nappoltAein  mit  Her  Stadt  Strusktir^  spielt  aurh  der  lotbrin- 
gisehe'HerKOff  eine  Rolle,  indem  er  1396  becann  sich  für  den  Rappoltsteiner  in 

Kriegsbereilsohaft  »iofzen.  ('her  den  Fortfrnnjr  «^Htior  niisfnnirrn  rmpf^incrf 
Stadt  Strassburg  rortlaiifende  Henclite.  Angesirhtä  der  drohenden  Ijxgc  in  Luthrinjcen 
versuchte  nun  Strasftburff  —  aUerdin;;^  ver;!cbUch  —  die  Stadt  Mete  xu  vwanlaaaen, 
ihren  Bttrgem  die  Teiinabme  «m  Kampfe  gefen  Strawborf  zu  verbieten.  —  Noch 
inanclu's  amiei  e  für  Lolhrinnen  Interessante  enttiUt  der  Rand,  der  bis  cum  Jahre 
14Ü»  geführt  i94.    We. 

Im  zweii<  ti  ikiiui  I  i  ..Zeitrechnung  des  deutschen  Mittelalters  und  der  Neu- 
zeit", von  Dr.  H.  Grotefend,  sin<1  die  Üiöcesankaiondfer  von  Peulschland,  der 
S«'liwei/.  uoii  Skandmavi«>n  zusaininea^t'ülelU.  Ks  ündcl  sich  darunter  aurii  der- 
jenige von  Metz,  narh  dem  Mitfsale  ser.  usam  errl.  Metensis  (tft4A)  ans  der 
FVeiburper  rnivt'rsilälsl»il»li(»llick  und  dein  lliluale  Mclensc  von  KiHl. 

Wenn  (  in  Kalm  In.  In  not  so  spälor  (_irundla;;e  herulit.  auch  für  die  Zweike 
des  (.irolelendscin'n  Huches  aiurcichl,  &o  maclil  dach  gerade  »tiina  Arbeit  den 
Wunach  rege,  eine  detaillirte  Eatwiekelangsgesrhicbte  des  Metxcr  Kalenders  xu 
besitzen;  an  Material  dazu  fehlt  es  nicht« 

IHe  „Ravue  ecclésiastique"  bringt  in  ihrem  leteten  Jahrgang  zwei  hisloriscfae 
Arbeite  die  hier  erwfthnl  werden  müssen.  INe  eme  ist  die  Bcsprecbong  einer 

Studie  von  Henri  <ie  MeaufTort  'l.es  m  lu  rs  sculptés  de  la  Lorrninc  e(  dn  (Jrand- 
duché  de  Luxend)ouvjj  (.(cinglé»  scienlilique  inleruatiutial  d<»s  catholiijueö,  l«nu  à 
l*ari8  du  1«'  au  6  avril  1H91,  p.  lôô  s9.)  und  beschäftigt  sich  in  selbstfindiger  Wei^e 
mit  den  in  den  Fels  gehauenen  Srulpturen  zu  Klangen.  Der  Verfasser  sieht  in 
ilen  zwei  Kipuren  entweder  ein  Tolemlenkmal  oder  eine  Darislellnn;:  des  Nh>r<  in- 
und  der'  Itosuierta.  Heide  Inlerprelalionen  bleilten  zwedelhafi  und  wenn  die 
Hauern  der  Narhbarscliaft  tuijien,  das  Denkmal  verdanke  einem  Fursiaufseher  oder 
Zollwftrhler  seinen  Ursprung,  so  ist  eine  derartige  Angabe  nicht  damit  beseitigt, 
dass  man.  wie  der  Verfasser,  anniminl  :  ein  moderner  Mensch  wiir'le  keine  nackte 
Kigur  sttndern  das  Hild  emes  Freundes  oiUm  V'orgeselzten  dort  an^jehraclit  haben. 
Ks  giebt  auch  Sclialke  unter  den  Furataufschem  und  Grciuwächlern.  Vielleirlit 
nimmt  sich  Dr.  Itechstein  in  Slrnssburg.  dem  wir  eine  vorlrefilirlie  .Vrhell  über 
die  Oenkinäler  des  Donon  vfrdank«>n.  aucli  eirniial  dieses  Hildes  an. 

Die  zweite  .\rhed  hcs<  liäftijtl  sich  mit  zwei  deutschen  \Vei>liimern  von 
Bingen  a.  d.  Nied  (HionvUlei  au9  den  Jahren  143.3  und  1566.  Der  VerfaH^er  zeirbnel 
mit  klaren  Strichen  den  Inhalt  der  beiden  Kecblsdeirricmfller  und  giebt  achiiesslii'h 
eine  Geschiclile  der  Hin^ener  Hannherrn  und  Vo>île.  Die  .\bsii  hl  des  Verfassers, 
wine  ,\inlsbrinler  iiiif  Itechlsurkunden  dieser  .\rt  aui'merksaiit  zu  madien ,  isl 
holTentlich  von  i;uteiii  Kifoljjc  begleitet.  Ks  wäre  erwünbdit,  wenn  man  Herrn 
f)berlehrer  T^empfHed.  den  die  Ocseilschafi  mit  Herausgabe  iler  lothringischen 
Wcistiimer  beauftragt  hat.  Von  dem  Vorhandensein  derartiger  rrkunden  jederzeit 
in  Kenntnis  setzte. 

Doiiikapituhir  Lager  zu  Trier  bringt  in  den  Studien  und  Miltediin>'en  ans 
dem  lieuedikliner-  und  Ciiilerc  leiwr-Ordcu,  tH!i2  itleft  2.  3.  4i  eine  Sesciliailte 
tfar  laMdlMtatraMal  8t  »yaplMriu  Ii  Meti.  Die  Studie  ist  gearbeitet  auf  Grund 

lies  l>ei  .Meiin^sr.  Caimel  iiii<i  Tiiboiiilloi  \ ciölTcnllichlen  und  (h>s  im  He/irksarcliiv 
beruhemlcn  ltantl>«rhriftlirtiei(  AlateriaU.  tu  erster  Linie  mcM  l^itr  die  .Ibtslislc 


I 


—    2«4  — 

herasustrUcn  vm\  fiUirl  dieHeUx»  hi»  in  da«  18.  Jalirhnnderl.  Ffir  die  innerr  Ge- 
srhichle  der  Abt«  sind  dabei  einig«  Notizen  ein?(*strout.  So  ist  es  eifcntiieb  mehr 

fin  Rahmen,  in  r\rr\  rb"--  Mild  iln-  t^li 'stri  Iii  Inn  Fnl >vii  V'^Jnng  nneh  eiTOTi^eichnen 
i»t.  Akwr  aurti  unter  dieser  Hcschronkunf;  i^cluilUet  man  dein  Verfasser  Uacüi  für 
seine  fleismgen  Sammlmigen  and  kamt  mir  wOnschent  dass  er  seine  Arbeil  auch 

auf  andere  Melzer  Kloster  ausdehnt.   Wenn  die  Umrisse  in  dieser  Weise  fertif; 

rrpstflH  sin<l,  wii  il  (fi'r  Vcrf.i-scr  lirifTfnlûrh  fînlr^rTihoif  finden,  dir  ^"ïr-sflHrhle  df* 
reli(;ib8en,  wirtscbaflliclicn  und  pulilischen  Lebens  in  Angriff  zvi  nelnnen. 

In  der  Revue  biattri^n,  XVII.  Jahrg.,  Rand  60,  p.  tött*,  socbt  Pflster  in 

einer  SUiiiir  „Hote  sur  le  formulaire  «le  Marculf"  rrw^i-^f^n  dass  Has  be- 
riihmle  Formelbueh  in  der  Diüi'ese  Metz  um  600  ^csrlnieben  und  den  Bmchi^fen 
lAndri  und  Ctodulf  von  Metz  ^ewidinel  ist.  —  Wenn  aiicti  die  Ansfahroagen 
Pfisters  besterhend  sind,  m  i»{  doch  sein  Reweis,  dass  ein  Risrhof  Landri  vm 
Mi'f/  tim  (>rii)  rxi-l'crt  liahf  iiir-ht  überzevipenH.  I>i<'  Krwnhntin','  r-irtf>-  !îi>.-Sof> 
l^dri  von  Metz  begegnet  zuerst  in  der  Vita  Vincentii  Madelgarn,  die  um  HCl) 
gesrhrieben  worden  ist.  Aber  iceine  Metzer  Quelle  kennt  einen  Bischof  diesem 
Namens;  niehl  einmal  Paulus  Diaconus,  der  kaum  100  Jahre  narh  dein  angeb- 
lirfirii  I.;inilri  ini^  < iesciufhio  der  Mel/er  l^i>rh''>f(*  vrrfns<<f  h-tf  '  AtTfl«  ihr-  mv 
Knde  des  H.  Jaliriiunderts  geschriebene  Vita  der  Iteiligen  Waltrud,  der  Mutter  de.> 
Ijandri,  weisH  nirhis  von  einem  Sohne,  der  Metz«*  Bisrhof  war.  nnd  man  sollte 
meinen,  Ams  der  Verfaii»er  eine  derartige  Thalsache  duch  sirhcr  verwertet  haben 
wi'irdf.  I*r;  die  Srlilüsse  l'lislcrs  mit  dem  X;irlnvt  i-  *  iTic«.  t'i^*  linf-  l.andri  von 
.Metz  stehen  und  lallen,  su  wird  der  Nancyer  (jclchrtc  nuch  weitere»  .Material 
fUr  die  Existenz  eines  Bischofs  dieses  Namens  beibringen  mfissen,  wenn  sein 
Haaslein  nicht  verworfen  werden  soll.  ^ 

Die  Mém.  de  la  société  des  lettres  sciences  et  arts  de  Bar-le*Ouo  bruigen 
im  9.  Bande  der  2.  üet'ie  eine  anonyme  Abhandlung  iil>er  die  Kartenwerice  von 
Tassin  und  Beaulieu-le^Donjun«  in  welcher  die  anf  das  Meusedepartement  he- 

zitglirhrn  MiMIi]mv;>'n  lif^rhrirhcn  werden 

L  Oernutia  hat  eme  Arheil  iiher  die  Kirehe  vun  Arrau«  y  beigesteuert,  ü.  be- 
schreibt zunftrhst  die  baulichen  EigentOmlichkeitcn,  giebl  die  Inschriflen  und 
Yerwertel  in  einem  Antiang  die  Kirchenbüetier,  mdem  er  die  hervorrafenderen 
Niittif-n  die  zur  Pfarrei  m  fîcvicliiiny  standen,  unter  Rei;.'nh'"  von  l)iuj;raphischen 
Noten  zu^iammenslellt.  Die  >üidie  isl,  wie  alle  ünlersuchungea  des  Verfasser«, 
fleissig.  klar  und  «uverläs.sig  gearbeitet. 

A.  BêMit  unterzieht  auf  (jnind  eines  Manuseriptes  der  Metzer  Stadtbiblittthels 
!.and  von  i'.iermoni  i-iner  Iiisloriseh-lo|K)jrra(i!n>(  !icn  Itetraclitunji.  I  •  ■  i- i  \s\ 
eint.'  Karl«;  meld  iM'igejtehen  und  man  hat  infolgedessen  Mühe,  die  dankenswerte 
geographisehe  (Iinschreibung  der  Landschaft  zu  überaelten. 

Labairatte  erörtert  im  1.  Bande  der  8.  Serie  von  Neuem  die  Lage  de.« 
«nslriiiii  iti  |»ago  Vahrensi  quod  villae  Prsionis  propinijunttt  i-rnt  HJortur  .•<>> 
erzählt  (ire<!or  v.  Tours  —  Hohen  nach  einem  .Vafstande  gegen  (Ihüdebert  vun 
Austrasieu  Ursio  und  Herthcfrid  und  wurden  von  Godegisri  belagert  Man  hat  für 
die  alle  Befestigung  scimn  den  ganzen  Wo(vregau  abgesucht,  ich  nenne  nur 
llatlonchätel,  I.jilour-fn-Woi'vr.  >fnrville.  Sain(-Valtr.ii  nml  u  ic  .!i>  Ortr  die 
heissen.   Labourasse  glaubt  im  .Vnsviiluss  an  eine  Untersuchung  vun  At.  Denis 


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—    26Ô  -— 


den  PIfitz  bei  Monlser  fefnnden  zn  haben:  11berzrn«;ende  Griinde  kennen  jedorh 
fftr  'Ii«"  F.rifsrhoidnns  nirJil  lipijrrlnaohl  wcrdrn. 

Die  f1(  i-;>i^p  Fciii  i  Benofts  i«l  mu'h  für  ilir^  n  K  nul  Hiäli;£  ^pucscn.  Hennil 
»lellt  die  iiislurischen  Nuluen  /usaitiinen,  die  er  iibcr  ilu*  Abtei  J uvigny-lea-Uaines 
iJoviniarum  in  pago  Wabrenäi;  tfesiainmelt  hat.  vor  allein  liemOhl  er  nifh  aber 
auch,  tins  Hinsicht  ia  das  Wirtschaftsleben  der  AI»!'  -  /u  \  rr -^chafleii. 

Finr  n  Rei^ra^^  zur  l'atoisforsrlinn;:  uk!')  Fourier  de  Bacoiirt  mit  •  im  m  allen 
WeihnachtsUed,  dessen  Entstehung  er  mit  guten  Uründen  auf  das  Ja}ir  lOtiU  xu- 
rflckdatiert.  Das  Lied  ist  nicht  nur  sprachlich  intéressant,  atich  Form  and  Inhalt 
sind  recht  nwrkwflrdig.  Die  Geburt  Christi  vollzieht  sieb  gewissernmssen  vor 
dt  n  Tlinrr>n  von  Rar-Ie-Duc  und  weltliche  und  feistliche  W&rdentrSger  eilen  hin- 
um  das  Wunder  seliauen. 

I>er  um  die  Verbreitung  deutscher  liitteralnr  in  Frankreich  hochverdiente 
VSMlSl  giebl  eine  r^tudie  über  deutsche  Votksheder.  Dass  er  nicht  an  der  Obor- 
|l-:if!ir^  ù('>i-iLr>iin.  >ui!ilrrii  uiiklli  l:  in  ili-n  fSci'-l  Volksliedes  eiii^i'ilfun^rTi  i-^l, 
das  beweist  die  Auswahl  der  Lieder,  die  er  seinen  Landâleuten  bietet.  Su  be- 
ginnt er  mit  »Mei  Schatz  ist  a  Reiter.  A  Heiter  muss  sein,  Das  Ross  ist  des 
Kaisers,  11er  Heiter  ist  mein*,  ich  erwfthne  nm  li  Das  Lieben  bringt  gross  Freud*, 

n  "-tm-'-linr^.  n  "^trris-linr;:  .  -Ks  waren  zwei  K(»niyskitiilt  i  flnzii  koininen  zahl- 
reiche andere,  weiuj;er  bekannte  Weisen,  die  teilweise  sogar  dein  üchwäbisrlien 
uml  niederdeutschen  Dialekt  entnommen  sind.  Die  Hauptansbeute  hat  ihm  de» 
Knaben  Wnnderhum  geliefert,  aber  der  Verfasser  hat  es  auch  nicht  vcmchmfiht, 

S!n;|r'n(r>ft!îe<lerhii<'her  und  andere  volkstütü'H'li*  *^.iiiitiilmi;_rii  für  -^cinr  7.\v<-ikv 
durchzusehen.  Derselbe  Veadel  jciebt  im  Weiteren  eine  Übersetzung  des  allen 
Volksliedes  anf  die  Schlacht  bei  Hulgnéville,  in  der  Tién(>  von  Rar  von  Anton 
V.  Vaudemont  geschlagen  wurde  (1481).  Der  Verfasser  Namens  Bemkopf.  ge- 
rinnn!  FrMuenriicht.  ;uis  dein  Ku:  riirstentiirii  M.-nn;'  h.if  vrin  ■^iMncn  l,;inilslrntcn.  »lie 
dort  iniluetoctiten  hüben,  den  Denelit  ^(ehürt  und  in  Verse  gebracht.  Die  Lüiei- 
setxunt:  /.eigi  Uberall  eine  tQchtige  Kenntnis  der  deutschen  Sprache  des  15.  Jahr<- 
bunderts. 

Im  /weilen  Teile  des  Hanrlf»;  «•r>-t  fii  irif  «-in  Taif<d>u<  li  von  Gabriel  le  Mai- 
lorat.  auditeur  en  la  etiambre  tlu  conseil  et  des  comptes  de  Barrois.  Der  Ver- 
fasser, der  zu  Anfang  des  17.  Jahrhunderts  lebte,  hat  leider  wenig  Interesse  für 
die  Kreisrnisne  der  allgemeinen  und  Landesgesrhichte  und  beschrSnkl  sich  fast 
:iii>srh!irs^!fr*  auf  di  ii  Bericht  itber  Angelegenheiten,  mit  denen  ihn  sein  Itenif 
in  Uerührung  brachte.   

Die  Lothringiache  Bibliographie,  welche  auch  dicHmai  wieder  Herr  Dr.  I-,. 
.Marckwald  aus  Stras«>hur<^  iibernoninien  haU  »luss  ieuier  auf  die  erjtle  Hälfte  des 
h.  liandes  zuiiickgeschuben  werden. 


Digiii^uu  by  ^OOgle 


—    260  — 


BERICHT 


über  die  Thätigkeit  der  (iesellsdialt  l'iii'  lothiiDgische  (îe^chichte  and 

ÂJteiiiaiskiuide 

▼om  JaaUMT  1898  Us  April  1893 >>. 


>5il/.iiiig  um  3.  Februar  Î892.  nn >  bmiUagg  H  Uhr, 


Aiiwuüfüd  der  VuibUuid,  mit  AusnaJinic  >lfi'  Herren  I^mplriiHl,  Mnidv,  *.<i- 
villon,  und  88  Uitglimtcr. 

N*a  aiifiif noiiMitcn  wonirn  du-  Hfiren  ()bfrpo!st<lireklor  Knauf.  Haur;i( 
Hehiojîjicr  und  eins  Itistorisclio  S.  (iiin.ii  ili  i  l'tu's  fi  sit'il  Str,(-.>l'um  Her  V' >  -i' -i  nd«- 
leill  iml,  dass  das  Mitglie<l  l'lairer  »Uirique  m  Obcrknnz  tjosturben  isi.  Vuni 
Kttrgermeistor  von  Finstinpren  ist  «in  Schreiben  eingegangen,  laut  welchem  non- 
inclu',  \vu'  st'iner  /nl  iIh  ( ;es<«'llfn!iafl  anjteiej;!  hallo,  eine  Krinnerungstafi-I  zu 
l'.hrt'u  des  H.  .MMn--(  Ii.  I Ol  Ii  un  Stadlllu)re  an;.'r  braohl  ist  Dfui  ftf-mf i'ificrul 
wird  liierfüi'  der  liank  der  (ioseils*  liaf(  ausgesprochen.  —  Du«  historisclic  Hcsill- 
Kchafl  zu  Helfort  hat  Schriftenaaatausch  angeboten  :  der  Vorstand  ist  gern  anf 
diasen  Vorschlag  einjjcjranticn. 

\  il  11  fliesen  Mitteilungen  erjjieift  Herr  Uezirkspräsidenl  Kr»"i!ri»rr  v.  Hammer- 
aWui  das  Wort  jLü  einem  Vurlra^e  über;  »Die  V'ügle  vuu  liuiiobtein  in  I>Klt- 
ringen«. 

Die  iluilolstffin  ïtind  ein  altes  kurlnensche«  Gesrhieoht.  da^  schon.  iK-vur 
fs  Ml  I .otli»»nf!en  f«iiL'f^»-ii  tl'  It  wnv  vielfach  Reziehunjjen  zu  <len  Herzögen,  niscluifon 
von  Metz  uml  lolhrin;{i:!icliun  Stiidlen  ^eiiabl  hat.  In  der  (Jescbjchle  der  Kaiiitlte 
sind  zwei  l'erioden  zn  unterscheiden,  eine  kriegerische  und  eine  friedliche.  v*in 
denen  die  ende  hin  zum  15.  Jahrhundert  reichl.  In  Lothringen  sind  die  Hontil- 
»lein  bald  ansässig  geworden  und  Iiaben  bedeuti-ndi-n  (irumIHesi»,'  <"\\t»rben.  N' 
gellt  die  Ffandücliafl  v«>n  Huinburg  und  ^(.  Avuld  an  die  Hunidstein  übt-r.  iuilil- 
reich«  einzelne  Gdter  in  (Thambrey,  Hanipont,  Wnisse,  neaitznngeii  m  Farach* 
Weiler,  Ma.xsladt,  Itcningen  fallen  ihnen  zu.  Häuplsitz  der  Familie  war  nürrkaslel. 
I'ni  die  Mitte  dr-  17  .t;i!ii  fiiiinlert»!  erwirht  Willtolni  v  Hunolstein,  kaiserlicher 
(ieneralleldzeut;meister,  ilie  l(estillxgun|[  des  Freilierrntilels  und  1701  crselieinl  2Uiii 
ersten  Mal  der  tirafentilel,  ohne  dass  sich  eine  besondere  Erwerbung  resp.  Ver- 
leihung desselben  nachweisen  liisi^t.  I>ie  franzOsische  BevoluÜon  hat  dem  Ge- 
schlecht c  den  L'rr.--ton  Teil  seiner  Hesitzimgen  genommen. 

Naeii  Freilierrn  v.  tiammerulein  äiiricbl  Dr.  Wulfram  über  die  ]mlitb>clie 
Korrespondenz  zwischen  Strassburg  und  Metz  im  14.  Jahrhundert.  Nach  einer 
allgamein  gehaltenen  Finleitung  über  die  Grttnde.  weshalb  Lothringen  und  Fis.i!» 
so  au8i^<'rordenllic)i  wenig  Iteziehungen  zu  einander  haben  und  gehabt  haben, 

■  i  hie  fraiiz<>sis(  he  (  hersetzung  vmlanko  irli  dt>r  hiebenswllrdigkeil  lie» 

ilerru  ArcbivMrkrciän»  UicUarü. 


it)i  Uezit  k  -|>i  ii  -KÜiini. 


—    2ti7  — 


Compte-rendu 
des  titfaax  de  ia  Société  i'Mm  ä  iuMà^  ]»mm 

do  moifl  d«  JanTltr  1692  au  moto  d*«ntt  1898*)* 


SSêanee  du  H  fkrier  389â,  à  3  heures  de  l^aprh^it  à  VUm 
de  la  Frèttâettce  du  départmetd, 

AüSMtenl  à  la  Héfuic«  I«  bureau  inoins  MM.  Lempfrted,  Strack  et  (!avill(»n, 

H  3Î2  membres. 

Sont  afitms  jni  aombic  <l«>s  inrint  i  r-.  Ai-  !  i  SunAtr'  MM.  Knniit,  liirectciii 
MijKTieiir  de  la  poble,  Heidegger,  con^^cilier  lies  travaux  publich,  el  le  séminaire 
historique  de  rUnÏTenilé  de  Slrasbourit.  Le  Président  rappelle  que  If.  Ouriqae. 
i  m('  ilOberkonlz  et  membre  de  la  So(i«H»'.  est  décfih'-  —  Il  résulte  d'une  lettre 
(II)  Maire  <\c  Kinslingen,  qu'il  a  été  pla<é  sur  la  porte  de  la  ville  une  inf"rip1-i»n 
r«»mméniorative  en  I  bonnetir  de  H.  U,  AkmeheroscJi.  Lu  SiH-iété  exprime  ii  cet 
^irard  «es  remerrtment»  aa  Cdnaeil  municipal.  —  La  Société  d'histoire  de  ßeliort 
a  proptisé  un  éi  hange  de  pablicatiwn,  entre  le»  deux  Société»,  ce  qwt  le  bnrean 
a  eonsrnti  vi>Iiiii1if"-« 

(les  eoininunK.alioiis  Tuile»,  M.  le  baron  de  liamiiiersleui,  l'rét>ideiil  du 
département,  donne  lecture  d'un  travail  tmr  :  •  l^s  voués  de  Hunolstein  en 
Ixirraine  >, 

r.e?*  d'Hunolstein  app;irt!<'nnenf  A  une  rtrHifj^nn«'  fnivillo  de  Irleclorat 
de  Trêve»,  qui,  avant  de  prendre  doiiueile  en  Lorrame,  avait  déjà  de  noin- 
lireose«  relations  avec  ien  évéqoes  de  Metz,  les  ducs  et  les  villes  de  Lnr- 
raine.  t/bistoire  de  rette  fnmillt'  i  i>iii(ir«-nd  deu.\  époques:  une  époque  de  cuerres 
et  une  épiique  de  paix  d<in'  la  premièie  s'élcnd  juscju  au  1.")'"  siècle.  Les  d'Hu- 
rwlKlein  se  tixérent  de  lionlieur  eu  Lorraine  et  y  acquirent  d<^  domaine»  im- 
portants, n'est  ainsi  qu'ils  déitagérent  la  terre  de  Hombonrg  et  de  St-Avold  qtii 
avait  été  en^a(;éi>,  cl  qu'ils  achetèrent  de  iioinbreu.\  biens  isolés  à  f3iambr<>y. 
Hamponl.  Wuisse  el  ()«>•«  domaines-  à  Farscliweiler.  .MaxstadI  et  lU-ningen.  ('liàlenH- 
Voué  (ut  le  sié^e  princ  ipal  tlt  U  famille.  Vei»  le  milieu  du  17"-'  siéile,  tiuiUauim- 
de  Hunolstein,  général  d*artillerie  au  siervice  de  rKmpirc,  ubtint  la  ronfirinatiim 
lie  son  titre  de  baron  ri.  en  17()L  parait  p«»ur  la  première  fois  le  litn-  de  comte 
sans  qu'on  puisse  dire  qu'il  est  1,i  >.T\séquen<  f  d  une  acquisition  ou  d  une  conre.s- 
hiun.  Lora  de  lu  ltévi>lutiuii  Iraiivai^t;  la  faiiiille  perdit  la  plut»  grande  partie 
de  ses  biens. 

.Xprès  M.  k  baron  di>  Hamnierstetn,  M  le  i)-^  UidTram  prend  la  parole  et 
traite  de  la  correspondance  politique  éc  lianj;ei-  au  14«  siècle  entre  Ipis  villes  de 

1  Ti  uiiirt'iin  duc  à  l«il»|ij!eanre  «lo  M.  itichiird,  secrétaire  aux  Archive» 

de|w:irlemenlales). 


Dlgili^uu  L>y  google 


—    268  — 


(eilt  dpr  Vortragende  eine  Reihe  von  Briefen  mil.  die  in  ilen  Jaliren  19ö4-  lAfi6 
ZWÎRfhpn  <len  bpiden  Hniiplsfftdfpn  des  I,nni-1r=  ,:nwf>rlispl1  sind. 

Sitlann  pebl  Dr.  Hoffmann  rinigr  Krläutminfrcn  zu  d*^n  in  Ziliiiigen  ge- 
fundenen Gcfäühcn  und  Scliinucküachen.  Et  häl(  dat«  (iräberfeld  für  ein  frfnküch- 
allemanniBehett.  SctUieaalieh  legt  1)r.  Wolfram  eine  Kmaillefibel  vur.  di«  von 
Herrn  KuhrikbL-silzfr  Adt  in  Furhacli  jjofinulon  und  der  fM'sflIschnn  ;;f><  lienM 
uorden  ist.  Das  Srlmiuckslück  »tamint  aus  den  ersten  nachrliristlichen  Jahr- 
hunderten. Herrn  Adl  »ull  der  Dank  der  Versammlung  übcrmiltelt  werden. 
Srliluva  der  Sitxong  geilen  5  IHir. 

Sitzung  am  24.  März  18'.)2,  iiathmittags*  4  L'hr, 

int  8la(il Itaiissaalo. 

Anwesend  der  \«ii'c>tand,  mil  AuMnahme  »ler  Herren  (iavillon,  l>e  Verneuii. 
Slrark,  henipfried,  und  87  Mitglieder. 

Das  Protokoll  der  letxten  Sitsmig  vrird  verliîuen  und  genehmtgl. 

Hilf;.-!  nnniiiifn  wrr'Jfni  die  Hryt-cn  Mnjor  RelikopT.  Vnr'jlrtnd  d"r  .\titlpl- 
M-hule  Audcbert.  F.rzpriester  Uessomann  imd  dns  Pniiiyninasiuu)  in  Fnrtiarh 

Der  Vofnitzmde  verliest  die  fQr  Übersendung  des  Jahrbuchs  lin^cgan^rcnrn 
Danksrhreiben  aus  dem  Civilkabinet  S.  MajestAt  des  Kaisers,  des  Graeahemig«» 
von  Raden,  des  Arsten  Kismarck,  des  Ketchskanzlers  Caprivi  ukd  de«  Ministen« 
V,  Zedlitz. 

Hiernach  ergreif!  Ih.  Wichniann  das  Wtirl  /u  eineui  Vortrage  (Iber  llerein- 
(lagi-Tarquinpol.  Da  der  Inhalt  der  Mitteilungen  in  der  Seite  116  ff.  verOffentlichlen 
Arbeit  wiedergegeben  ist,  so  braueht  hier  nirhl  niher  darauf  eingegangen  s« 

werden. 

Nach  Ih*.  Wiclunaiui  ^prudit  Hildliauer  Hujaidin  Ubt-t  :  -Lvs  catbédraleA 
françaises  du  moyen  Age*.  Auch  dieser  Vortrag  ist  IV *,  p.  54,  abgedruckt  worden. 

Herr  Pfarrer  Paulus  inarld  sndann  darauf  aufnierksain.  da.ss  die  ('.l>n>ntk 
dite  de  l'raillon  nach  Mitledunjîen  Prosts  itn  Hritisli  Museum  /u  1/ondon  lie;:e. 

Schliesblicii  Icnl  der  Vursitzende  nüch  die  eingegangenen  Tauschscliriflen 
vor  und  macht  «af  die  zunehmende  Wichtigkeit  der  Qesellschaftsbihliolhek  anf- 
merksam.  —  Schluss  der  Sitzung  6'/i  t'hr. 

AiisChijf  aiii  18.  Mai  1892  iiacli  .Neiittijj  iitid  Sicrck. 

lilwa  10  Mitglieder  brueben  unter  Kübrung  des  ViusiUenden  mit  dem  um 
H>'«  Uhr  von  Metz  abgehenden  Zuge  auf.  Gegen  tO  ITlir  fand  die  Tlesiehligung 

des  Mosaikitodens  stall,  bei  welcher  Dr.  < '-^ts  rkamp  die  Erläuterungen  liber  die 
(ies<  liicbie  der  Ausgrabung,  das  Alter  und  die  Bedeutung  des  prAchtigen  :>lein- 
leppiehs  gab. 

Gegen  Mitlag  l»ega)>en  sifli  die  Teilnehmer  des  Ausflugs  nach  Sierck.  wo 

sie  am  Hahniiof  von  den  Herren  lüirjsermeisler  Tappernumn,  Krzpriesler  Kreiner 
und  drei  Mitgliedern  des  (icmeinderats  empfansen  wurden.  Der  von  Melz  ein- 
lautende /ug  brarble  nuch  weitere  Teilnehmer,  äodasü  beim  geiueinsam«  ii 
Mittagessen  im  HAtel  de  Melz  36  Teilnehmer  gezRhlt  wurden. 

I  in  4  I  hr  wurde  die  Versammlung  im  >f;i'!thause  eröffnet,  zu  der  sifh 
IKH-Ii  weitere  /ahlreiclie  Teiln<'lniH  r  an-  ^  ■  rt  k  eingefunden  ballen.  Der  Vorsilzendt 
dankte  ^uitiichäl  für  die  freundliotie  Autiiahuie,  die  die  Ue^elUicliaft  iu  .*^ierik 


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Strasbourg  «'l  île  MeU.  Aprt'S  avuir  dunné  lominc  inlruUucUuo,  loul  m  realiuit 
t\am  leb  généralUés,  lea  motifs  pour  leaqiiel»  U  y  a  eu  de  totil  temps,  et  enrore 
aq)oard*litti,  «  peo  de  rapports  entre  ta  Lorraine  et  l'Alsace,  le  rapporteur  com- 

inuaique  une  s^rie  de  lelires  <]ui  ont  Mé  échangées,  de  1854  k  1S66,  entre  les 

villes  chefs-lieux  des  devix  provinces. 

M.  le  Hoffmann  donne  ensuite  queJqttes  explicutiunä  au  sujet  des  va»ei« 
t>(  des  objets  de  parure  découverts  à  Zîllinfen.  Il  croit  que  le  oimetière  est  de 

rr-poque  franciKalIrmane.  M.  le  Wolfram  cuinmuni(|ue.  on  dernier  lieu,  une 
iibule  «'-iiiadlfe  trouvée  par  M.  Aill,  industriel  à  Forbach,  el  offerte  |iar  celui-ci  à 
la  :3v*ciéU;.  Q;  bijou  date  tleü  preuiiern  aiéclett  de  l'ère  chrétienne.  De»  reuierdmeals 
seront  adressés  par  la  Ssotiélé  à  M.  Adt.  —  (Sature  de  la  séance  vers  5  heures. 

Séance  du  24  mars  JÜHM^  à  4  heures  de  l'après-midi,  à  î'HMel  de  vilk. 

Sont  présenth  les  ineuihre»  du  bureau  à  Pexception  de  MM.  Oavillon,  de 
S'ertteuil,  Strack  et  ]A'ai|ifried,  el  27  suciélaires. 

Le  procès-verbat  de  la  séance  précédente  est  lu  et  adopté. 

Sont  admis  au  nombre  des  membres:  M.  )e  major  Rehkopf,  M.  Audeheri, 
diiectenr  1<  Tëi  oie  primaire  supérieure,  M.  Hessenuinn,  archiprè^,  etleproitym- 
nase  du  Furbuch. 

Le  Prétiidenl  donne  connaissance  des  lettres  de  rcmerclments  adreiijiéei»  à 
la  Société  an  sujet  de  Tcnvoi  du  Jalirbnch,  par  le  cabinet  civil  de     M.  TEm- 

pereur.  le  ;!rand-(iu(  de  Rade,  le  prince  de  Bismarck,  le  chancelier  de  TKrapire 
(laprivi  ef  le  niimslre  de  Zedlitz, 

Après  cette  communication,  M.  le  ])'  Wirhmann  prend  la  parole  et  lit  un 
Iravail  sur  Decempai^î-Tarquinpol.  tUimme  ce  travail  est  imprimé  plus  haut  à  la 
paite  IKî.  il  est  inutile  de  l'analyser  i'  i 

Après  M.  !e  IK  Wichiuiuui.  M.  Uujardm,  sculpteur,  ht  un  ménioire  sur: 
<  Leb  l  alhédrales  frcUi«,ai;>eä  au  moyen-ä^se  >.  Ce  mémoire  est  é|culement  unpriiiié 
au  tome  IV',  pa^e  04. 

M.  l'abbé  Paulus  fait  remarquer  en:suite  que,  d'après  M.  Prost,  la  fhwi- 
nique  dite  de  l'radlon  est  déposée  au  Ikilisli  Museum  à  Londres. 

Kniin  Al.  le  Président  communique  les  livres  échangés  contre  le  Jalu-bucli 
et  fait  remarquer  que  la  bibliothèque  de  la  :jociété  prend  de  jour  en  jour  de  im- 
portance.     La  séance  est  levée  à  6*,'t  h. 

l'i iiiHinmli:  atdu-t)l(/i/i(jiit  du  /,s  ti}a\  l^U:^  n  ^^tiutttf  H  à  Sierck. 

Dix  meudireü  environ  prennent,  sous  U  conduite  du  Président,  le  traia 
partant  de  Metz  à  8'/<  henres.  Vers  10  heuries,  ils  visitent  la  mosaïque  et  en- 
tendent les  détads  que  .M.  le  IK  Oslerkamp  donne  sin-  les  fouilles  qui  ont  été 
faites  et  sur  l'antiquité  el  la  valeur  tie  ce  inai!nitique  tapis  en  pierres. 

A  midi  environ,  les  excursionuibteä  arrivent  à  Sierck.  A  la  gaie,  .M. 
Tappenniann,  ouûre  de  U,  ville,  M.  Krenier  archiprétre.  et  tron  membres  du 
C.on.H<*n  municipal  leur  souhaitent  la  bien-venue.  Le  train  de  Metz,  qui  venait 
d'arriver,  avait  cncnre  amené  d'riiitn's  fxnirsionnistes,  en  aorte  qu'on  put  en 
compter  'àù  au  dîner  pris  en  <  onunun  à  i  nulel  de  Metz. 

A  4  heures,  la  sfiociélé  se  réunit  à  l'HAtel  de  ville  ;  un  grand  nombre  d'ha- 
bitants de  Sierck  y  viennent  se  joindre  &  elle.  Le  Président  remercie  d'aboid 


—    270  — 


^{('fundcn  huile.  Soilanii  wuriU-n  dii-  Mcircn  Regierunüsasses.sor  Freiherr  v.  Gein- 
tningen,  MelioratioiiHbaiiiiiiipckUir  v.  RirbUiofen  and  Arrlûvhilfnurbeiter  Dr.  Will« 
jils  neue  Mittjlioder  aiiftreni»inincn.  Dein  Wuimhe  des  Ferdimindeums  zu  Innsbrurk 
und  der  hisloris<  lien  OfselUchaft  des  Aar;jau  auf  Seliriftenaustausch  wird  gern 
Fulgc  gegeben.  Vun  dem  dureli  Herrn  Hox,  Dicdeuliofcn,  iiberreiehicui  Wcrki-  ; 
>Le  pays  de  la  Sarr««  wird  dankaud  Kenntnis  genommen. 

Dr.  Witte,  der  nunmehr  das  Wort  7.u  einem  Vortrag«-  id)er  ►Deutsche  und 
Keltoromanen  in  Luthringen»  erhält,  giebl  in  deiiiselt>en  die  Ergebnisse  seiner 
in  zwei  Sciuilten  niedergelegten  Studien  ui  grusscn  Zü|;en  wieder. 

Als  Quelle  dienen  ihnt  fAr  das  früher«  Mittelalter  vornehnilicli  die  Ort*- 
namen.  die  er  in  drei  Klaiaen  einteilt:  Ii  vur^'ermanische  lauT  — acum.  -  iaeum. 
—  dunurii  etr.j;  2)  germanische  (auf  —  heim,  —  ingen  etc.);  3>  nachgerm^niHtlu- 
^auf  "  villare,  —  eurtis,  masaii  etc.;.  Hinsichtlich  der  ursprUngliclien  Nalio- 
naliUt  ikl  nur  bei  Klasse  S  eine  Meinunfsrerachiedenbeit  mOglieh.  Im  Anadilon» 
an  Arnold  hat  man  für  dips«'lhe  deutsdien  nnt(vang  anfjenommen  WiHo  sucht 
stützt  vr)r  alh'm  auf  die  ;;ei»j;raphisrhe  Verbreitun«:  diest  i  Wcücr- 
namen«.  aui  die  bei  ihnen  herrschende  F'urm  der  Zu2>ammer\s>clzung  um!  aul  die 
in  ihrem  Gebiete  vorkommenden  Flurnamen,  nachzoweitien,  daa»  üie  rwnansachen 
Urspiini->  in  müssen.  —  eririobt  su  li.  dass  die  Völkerwanderung  in  den 
linksrheinischen,  jet/.t  deutschen  Landen  zunächst  nur  ein  grosses  Mîsehgebiet 
üchuT,  m  dein  sich  beträchtliche  keltoromanisclic  Uevülkerungselemente  nucli 
längere  Zeit  au  erhalten  vermochten.  Durch  ihre  Germaniaierung  entstand,  von 
dem  französischen  sdiarf  ahjregrenzl.  das  einlieitliche  deutsche  Sprachgebiet,  das 
nach  Ausweis  der  fhirnnifH-n  im  ausgehenden  .Mittelalter  noch  Rosslingen,  Fentsch. 
Talingen,  Hessingen.  Uahudingen,  Marsal,  Donnelay,  Hi.vingen,  St.  «Quirin  als  seine 
vorgeschobenaten  Punkte  umfasste. 

Nachdem  sodann  Dr.  Wolfram  den  wissenschaftlichen  Teil  der  .Sit/iuig 
durch  einige  Mitteilungen  Hber  einen  /m  .\rs-Laquenf \v  froTmidenen  Mün/.schalz 
;ü>geächlust»eu  hat,  erhebt  sicli  Itürgermcislur  Tappeririann,  um  dein  DaJike  der 
Stadt  fOr  den  Besuch  der  Ge«ellschafl  Ausdruck  su  geben.  1>er  Vorataende  ant- 
wortet mit  einem  lehliaft  aufgenommenen  Hoch  auf  die  Stadt  Sierck. 

Nach  der  Sitzung  wird  unter  der  kundigen  Ktihrung  einiger  einheimischen 
Herreu  üurg  und  Stadl  Sierck  besichtigt  und  scldicsslich  lindet  »ich  die  üesell- 
acbaft  bei  einem  Glas  Bier  vor  der  Stadt  Meta  wieder  zusammen.  Um  7t,  i  l'hr 
wurde  die  Rflckfahrl  angetreten. 

Sitzung  am  24.  Seiitpmbff  1892,  nat  hmittags  3  l-hr, 

im  BezirkspäsiHiiiin. 

Anwesend  der  Vurstan<l.  mit  AuHnabme  der  Herren  Freiherr  v.  Uammersteui, 
(Pavillon,  Benoît,  uud  ca.  lÖ  Mitglieder. 

Nach  Verlesung  und  Genehmigung  des  letzten  SitzongaprotokoHa  weiden 
die  Herren:  Dominikaner  Thiriot  in  Fl.n\  i^ny-sur-Ozcniin  (îymnasialdirektur 
Dr.  Harre  in  Sn.irgemiind,  prakl.  Arzt  Dr.  Weinberger,  Apotheker  l^ombard  Ufld 
Notar  Proma  in  Sierck  als  JUilgheder  aufgenuuimen. 

Der  stellvertretende  Vorsitzende  teilt  mit,  daas  Herr  Baurat  Tono«  dir 
Gesellschafi  em«'  frünkische  l'me,  Herr  Oolisy  eine  lothringische  Silberniüiue 
gcscheniLi  habe.  Die  Versanuulung  spricht  ihren  Dank  fitr  diese  Zuwendunfen  «m- 


|K>ur  l  aiiriablp  a*  rueil  fait  à  la  Sucu'ir-  à  Sierck,  puis  pr»tpuhc  l'admii^sinn  lU- 
MM.  le  baron  de  Geminingen,  asseoseur  i1o  règtnff.,  i]i>  Rk'hthnfen,  insportrar 
(les  travaux  d'amölinrations  agricoles  c)  le  docteur  Witto.  employé  auxiliaire  au 
bureau  de«  Arrhives  dôparlemciilalos,  au  nombre  des  membres  de  la  Sociélt-, 
Conformément  au  désir  du  Ferdinandeuii»  dlnsbruck  cl  de  la  bociété  d'IiisUme 
d'ArfOTie,  an  échange  de  pnbtiration»  arer  re«  deux  Sociétés*  est  rrauieiiti.  L'ou- 
vrage: •  Le  pays  de  la  Sarre  ofTerl  par  M-  Box  (Thinnv)lle\  est  arrepté  aver 
reconnaissance  et  connaissance  on  est  prise. 

M.  le  D»'  Witte,  à  qui  la  paiule  eal  entin  douuée  pour  cnlxelcnir  la  Société 
dea  <  Allemands  et  des  Celtoromains  «m  Lorraine  >,  donne  à  grands  traits  les  faits 
principaux  qui  font  Tobjel  de  deux  élndes  qu  i)  a  faites  sur  celte  double  queulîon. 

S(m  argumentation,  en  ce  qni  roncerne  h-  «ninmencemenl  du  moyen-âjie. 
repose  »urluul  sur  les  aoma  dea  localités  qu'il  sulHiivise  en  trois  classes  com- 
prenant: la  première,  les  noms  anlé-gerroaiiiques  se  terminant  en  —  acum, 
iacam,  —  dunum,  etc.  :  la  deuxième,  les  noms  stermanique»  en  —  heim.  —  injîcn. 
etc.;  la  troisième,  les  noms  posl-jîermaniqiies  en  vül.tic,  -  curlis,  —  ma.snil, 
etc.  En  ce  qui  concerne  la  nationalité  pntnilive  des  liabilanl»  de  ces  localités,  il 
n*y  a  de  doute  pistsible  <|u*en  ce  <(tti  concerne  les  habitants  des  localités  de  la 
tn)isième  classe.  Avec  .\rnold.  \\  avait  été  admis,  jusqu'ici,  que  ces  habitants 
étaient  d'orijrine  allemande.  M.  le  Wille  m  i,aita{je  pas  <'flle  manière  de  voir 
et  prétend  qu'à  raison  île  la  fréquence  géottrapinque  de  ce»  noms,  de  la  manière 
dont  ils  sont  composés  et  des  dénominations  de  liemx-dils  f[tt*on  rencontre  dans 
leurs  circonscriptions,  on  doit  conclure  à  une  orijfine  romano.  Il  résulte  de  là 
qne  les  invasions  n'ont  amené  dans  les  pays  si»  sur  la  rive  jrauclie  du  Itbin 
qu'un.  luélantic  de  peuples  parmi  lesquels  les  éléments  cello-rumains  se  iiuun- 
timent  assez  longtemps,  et  qu*à  la  suite  de  la  germanisation  de  ces  éléments,  il 
se  forma  un  pays  de  lanjiue  allemande,  avec  des  frontières  neliement  détachées 
du  pays  de  langue  française,  et  qui.  vers  la  lin  du  moyen-âge.  comme  le  prou- 
vent les  noms  des  lieux-dits,  avait  poui-  liuules  extrêmes:  Kosselange,  Talonne, 
Hcssange,  Haboudange,  Marsal,  Donnelay,  Réchicourt  et  St-Quirin. 

.\près  que  M.  le  IK  Widfram  a  épuisé  le  programme  scientiiique  de  la 
imirnée.  en  donnant  quelques  renseignements  sur  les  monnaies  trouvées  à  Ars- 
Laquenexy,  M.  Tappermaan,  maire  de  la  vdle,  se  lève  et  remercie  la  Société  de 
sa  Tisite,  à  ffom  le  Président  répond  par  le  rri  TÎvement  accoeilU  de:  Vive  la 
ville  de  Sierck  ! 

A  la  sortie  de  la  séance,  la  Société  guidée  par  quelques  tndif'^neb  <ompé- 
tenls,  visite  lu  ville  et  la  forteresse,  et  se  retrouve  liualement  devant  l'hôtel  *  A 
la  Ville  de  Metz»  où  elle  boit  avec  cordialité  un  verre  de  bière.  Départ  d« 
Sierck  à  7*/«  heures. 

Séance  du  24  wptemhre^  à  3  hettre»  de  faprRt-mtd/,  à  VMStél 
de  în  Présidence  du  département. 

Assistent  à  la  séance  les  membres  du  bureau  à  Pexoeption  de  MM.  le 
banm  «le  Hammerslem.  (lavillon  cl  Renoit,  et  IS  membres  sociéfa'ri"i 

Le  procès-verbal  de  la  dernière  séance  lu  el  adopté,  il  est  procetie  a  l'ad- 
mission de  nouveaux  nicrahres:  du  R.  P.  Thiriot,  religieux  dominieain  à  Fiavigny- 
sur-H/.  1  ain,  de  M.M.  le  Ü'  Harre,  directeur  du  (lymn&se  de  Sarreguemines,  le 
a*  \Ve(nb«rger,  niédccin-praticien,  LuubarUj  pitarmacien,  et  Proma,  notaire  îk 


Hierauf  iimuiit  Ih.  Wolfram  ^la^  WnrI  zu  t'inem  Vurtraiie  über  die  Ge»U 
p}MHca|M)ratn  Metensium.  Rin1«itend  filhti  der  Redner  aus,  das«  die  tothrin- 
gisrhc  GcsrhichtaM^hreibunu  tior  Landesfrcschichte  enlsprocheiul  in  zwei  Pe- 
riodr-n  zpfffilll.  eine  reichsge^  hirhiUrhc  iiml  eine  partiknlnri^lisr ho  resp.  lokal- 
gesciiichtlir  lH'.  Die  vrslere  rialiert  Uib  zum  Zeitaller  der  Mauler.  die  letztere  bia 
xani  16.  Jahrhundert.  Her  Periode  des  tienchirhtenenfihlens  fol^  sodann  die- 
jenige der  üe!S(  liiclitsfcirscliunc.  in  der  sich  vor  allen  IfeuriMne.  P.  Perry,  (^mel. 
Taboiiillol  und  F'ranrois»  iliren  Namen  gemac  ht  haljen 

Die  reiehägebeUicItUiclieit  Quellen  »ind  muslerliafl  in  'Hunumenta  üer- 
roamip«  ediert,  die  lolcalgeschtehlliehcn  harren  noch  zum  wettentlidien  Teile  der 
HerauDfrabe.  Aafitahe  der  Genellsrhaft  wird  eo  sein,  diese  Arbeit  in  die  Wege  zu 
leiten. 

Eui  eruter  Versuch  lat  diu  Chronik  der  Aleiser  Husrhötc,  sowen  drehte 
nicht  unter  dem  Titel  »Gesta  episeoporum  Metensium«  in  den  Monnmenten  Be- 

rOcksi€hti<;uni;  fjefunden  lint.  Der  Vorlrajiende  weist  nncli,  dass  die  ursprüngliche 
V..r|M<»f>  sei!  12(î(>  in  frari;  r,sisrhf>r  SprjH  Îi.  h.  ,ti  î  i  ifet  wurde  K^77  ist  dann 
ilii-ses  WiM'k  von  dem  ÜuunnikAher  I5ertram  von  Koblenz  laleiniscb  frei  behan- 
delt und  f.  1416  hat  ein  Unhekannter  eine  worttcetreoe  Dbersetxungr  in  das  Latei- 
nische ausgeführt. 

Den  zweiten  Vorlratr  liai  Ofu  r'i  ^m-  I  >  iiii  ^rii  (?,  S^arjiemûnd.  übernommen, 
um  äeiuen  i'lat»:  -Die  Herausgabe  <ler  lollirin^iisohen  VVeistüiuer«  zu  entwickeln. 
Itedner  fahrt  aus,  dass  die  Krftfle  eines  Einseinen  fBr  diese  Arbeit  nicht  aus- 
reichen, dass  vielmehr  in  den  verschiedenen  lo(hrin<;isrhen  Landesteilen  Mit» 
rirlieiler  Ihätiü  sein  miisson.  I'nd  t  iIi  ri  Anwesenden  erbieten  sieb  Dr.  (îrotka*> 
^Uudeiuaeliern^  Pfarrer  l^uultis  (i'uzieux)  und  Dr.  Witte  (Metz/  zur  Unterslützuoit. 

Schliesslich  legi  Pfarrer  Paulas  eine  Reihe  von  rftmiscben  Bisenfunden. 
die  bei  Neuve vilif  aus;ic;;rabcn  wurden,  vor  und  überreicht  sie,  ebenso  wie  einen 
zu  Tarquinpol  ■gefundenen  friinki''«  In n  Kainm,  den  Sammlungen  der  lîesellschsfl. 
Die  Verüaiutalung  tsprichl  ihren  Dank  bierfür  aus. 

Schluss  der  Sitzung       Vhr.  -  Angeschlossen  wird  eine 

Voratandssitxnng. 

Pfarrer  Paulus  unterbreitet  das  Projekt  der  archlolofiscb-hiatoriscbpn 
Karte     Auf  seinen  Vorschlnn  kommt  der  Vnisl.uid    u  fnî;|enden  DeschlQssen: 

1.  Die  Karte  soll  im  Masstab  von  l  :  lUO,tK)ü  herjjestellt  werden. 

2.  In  der  Urundkartc  sollen  die  Rodcnerbebungen  mit  eingeti-ai^en  werden. 
iL  IMe  Karte  soll  vorläufig  fAr  die  prlhistorische  und  römische  Zeil  ent- 
worfen werden. 

4.  Ks  sollen  diejenigen  Zeu  lien  i>n;;.  \v.inilt  werden,  die  der  Slockhulmer 
inlcrnatioiiule  KoiiKress  vorgesdi lagen  hat. 

Dr.  Wolfram  bringt  den  Mitgliederstand  der  *  Oeseilschaft  zur  Sprache 
und  teilt  mit.  dass  ders«dbc  seil  i  iniger  Zeit  nicht  mehr  im  Zunehmen  begriffen 
litt,  l'iii  die  Kntwu  kclung  wieder  in  Kluss  zu  bringen,  wird  Foli:! ml.  >  1.  <i  hiossen ■ 

1.  Ks  sollen  in  den  grösseren  loUiringischen  Orlen  >eklionssitzungen  statt- 
finden, fOr  welche,  wenn  einheimische  Redner  nicht  vorhanden  sind, 
jederzeit  einige  Herren  aus  Meli  Vorträge  übernehmen  werden. 

2.  Ks  ist  tTwOnseht.  dass  m  Mols  einige  Abendsit2ungen  gehalten  werden. 


L/iyitizcd  by  Googl 


278  - 


Sierck.  î<p  vice-pr^j«M«nt  fiiîl  !«av(>ir  emntte  qwe  M,  Tornow,  conseiller  dea  tra- 
vaux publics,  cl  M.  T>oIisy  ont  offci  l  à  !a  Sorif'lé,  le  premier,  um-  unie  franque.  le 
MCond.  une  monnaie  lorraine  on  arnenl.  et  il  exprime  si  s  reinerciiiients  à  cet  e^anl. 

Ces  coinntunicatiün»  faites,  M.  lu  I)'  Wolfram  prend  la  purule  tti  enlrt:lic'iil 
la  Société  des  *  (iesta  episrc^rum  metemiuin  ».  Il  établît  d'abord  que  rhietorio- 
graphie  lorraine,  romme  Phistoire  du  pays  elle-wiêine.  eomprend  doux  périmiez: 
l'une.  <fni  s'ocnipc  plus  partiruliArenienl  dv  Diisloire  de  ITmpirf  et  l'autre,  de 
«  elle  du  pays  et  des  lucaliti'H;  celle-là  s  éleud  jusqu'à  l'époque  des  Hotienslaufen, 
celle-ci  joaqu^au  XVI*  siècle.  A  Tépoqne  des  récitii  hjstoriqttes  succéda  celle  de 
riiistoire  eniiipie,  pendant  laquelle  Meuri^sse.  V.  Ferry,  dorn  Calmel,  dorn  Ta> 
bouillol  el  doiii  Kranc<^is  se  sont  surtout  distingués. 

I<e»  pieuveü  de  l'iiiätuire  de  i'Euipire  ont  été  publiéeb,  de  nmiD  de  matin*, 
dans  les  «  Monamenla  tiermaniae  >  tandis  que  celles  de  lliistoire  locale  attendent 
généralement  encore  un  éditeur.  La  Société  aura  à  prendre  l'initiative  de  cette 
publication  et  üon  premier  essai  sera  rinipre-sir>n  de  la  Chronique  des  évêquea 
de  Metz  pour  la  partie  qui  n't;tit  paü  publiée  daiu»  k<:>  Aluuuiueuta  >  äuuu  le 
titre  de  «Ch»ta  episi  uiiorain  Melcnnioin  *.  fiC  ronférenrier  établit  que  le  premier 
manURCrit  est  érnl  en  franvais  et  (|u'il  est  postériei:;-  à  I2r»0.  Kn  1377  <-elte 
leuvre  a  été  librciii'  iil  'f  uttfi'e  en  latin  par  le  n  li^iinx  <ii>unnirain  licrlram,  dc 
Coblence,  el  en  14iH  un  anonyme  l'a  traduite  liiléralenieni  eu  latiu. 

Le  second  conférencier,  M.  Lempfried,  professeur  agrégé  à  ï^aargeniflnd, 
parlant  de  son  projet  de  publier  le^  reeordn  de  justiee  l<»rrains.  démonlre  que  itex 
efforts  seuls  seraient  iiiMirii^juts  pour  atteindre  N  L  proposé  ri  ,|ii'i|  aurait 
i>ej*uiu  de  cuUaboruleurs  pris  dans  le»  difTérenteâ  parties  de  la  Loi  iauie.  MM.  U* 
D*  GrotkasH  tRodentachem),  Panlu».  curé  à  Pnzieux,  et  le  D*  Witte  Metz),  qui  as- 
Histenl  h  la  réunion,  se  dérlarenl  prêts  à  seconder  le  ronférenrier  dans  son  projet. 

Finalement.  M.  le  ruré  Paulus  fait  voir  à  la  Soc  lélé  et  lui  offre  un  certain 
lUiUibre  d'objet»  en  fer  de  l'époque  romaine  trouves  dauM  les  fuuilles  laitets  près 
de  Laneuveville,  et  d'un  peigne  de  l'époque  franque  tniuvé  à  Tarqiiinpol.  La  Si- 
ciélé  exprime  ses  remercîments  au  dunateiir. 

La  séance  eût  levée  h.  Vt  h.  el  est  suivie  d'une 

Séance  ân  ^ireau. 

M.  le  curé  Paulun  donne  communication  de  son  projet  de  carte  archéolo- 
gique et  historique,  et.  sur  sa  proposition,  le  bureau  décide: 
!•  Que  la  carte  sera  établie  à  l'éciielle  de  1  :1(H),IX)0; 
2*  Que  la  carte  primitive  reproduira  les  accidents  de  terrain; 
S)*  Que  proviaou^menl  la  carie  ne  cunqtrendra  que  lex  époques  préli»iiit>- 
riquc  el  romaine  ; 

4**  Ël  qu'il  n'y  sera  fait  usage  que  dcH  itignea  pr(>it«>»(é>(  au  (^>n^rè.«i  inter- 
national de  Stockholm. 
M.  le      Wolfram,  |tarlanl  du  nombre  de»  membren  de  la  Société,  déclare 
que,  depuis  qiielfpie  temps,  ce  nombre  a  cessé  de  ^'arcroltre.  .\ussi,  p*>ur  donner 
un  nnuvel  es^Mir  au  déveliqq>eiiient  de  la  S<K>iété.  il  est  décidé  que: 

1^  On  créerait,  dans  les  Itvralilés  leti  plus  imp«>rian(es  d«  départent,  de^ 
conférences  de  sections,  qui  seraient  faites  par  des  conférenciers  de  la 

localité,  on  à  leur  défaut,  par  (plelques  ronféreiK  ii-rs  de  .Met/. 
'À"  tjuc  imur  .Metz  I  organirtation  île  quelques«  «•anc«>s  du  »uir  était  à  dtKire--. 

m 


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—   274  - 


Silzunjï  am  26.  Okluber  1892,  uachiuilta^r^  H  l'hv. 
im  Stadthause  zu  Hetz. 

Anwesend  der  Vorstand,  mit  Ausnahme  Herten  fi4>mpfri(>d,  (lavilltin. 
Benoil.  und  1k  Mitglieds. 

NjmIi  Vcrlosiinp  iiml  <icn<limi;fun;.'  <lrs  FrotDkolls  »«-ill  *lor  Vitrsilzendt- 
Ulli,  duä»  iiacliTulKenile  Herren  ab  .Miti^lieder  auyeiiidüet  »inU:  Major  v.  Heriniieii. 
Ilieuze:  Polizeidireklor  Dali.  UeU:  NoUr  Weller,  LßrcbidKen;  Amtarichter  IrW. 
Itttsch;  Harrvr  Knnr,  ScUinfirn;  Abbé  Dorvaox.  hier.  Dieselben  werden  anfpo- 
nommen. 

()4>jiifniu^e»«ill&(-luifl  lutd  die  >ladt[iihliuthek  211  Trier  liaben  .S-liritten- 
nnslausch  angeboten.  Ea  «rird  darauf  eingegangen. 

l>r.  Wnlfran  berichtet  ühcr  einige  römische  Funde  /u  Diedenhofen.  Die- 
^sel)  *  ri  fi  t  !  )  n  au.-s  ra.  18  Mdnzen.  dem  Torso  einer  Sandsleinstatue  und  etnein 
rûuiiï<oiien  >ch werte. 

Hierauf  ergreift  Pfarrer  Panluis  das  Wort  tu  einem  Vortrag  Ober  «Le  eatnii 
pr^-liistoriiiue  de  Tini  ry  .  Aü  i'  1  Hand  der  von  Hauinspektor  Morlock  gezci«  h- 
neten  Phine  beschieiht  ih-r  lte<hier  l«ige  und  Uesehaffcnheil.  Der  Kingwall  ^l*- 
hürl,  den  Kuuden  nach  /.u  urteileu,  in  die  bleinzeit.  Ob  die  Herren  vun  Tinery. 
die  der  Vortragende  xuiii  ersten  Male  urkundlich  nachwebt,  im  Mittelalter  hier 
eine  Metentigung  gehabt  haben,  bleibt  unentschieden.  —  i)er  Vortrag  wird  (nr 

il»»  JalirluK-h  erbeten. 

Darauf  »prii  Iii  Lehrer  Ijeruiid  Julien)  über  die  ioUinn^iüchcn  Hoi  li- 
zeitsgebrftuche.  An  der  Hand  umfassenden  Materials,  das  der  Vortragende  in 

Deutsch*  und  Welsdilolhringen  gesammelt  hat.  giebt  er  ein  anschauhehrs  Hild 
der  Vcriubong,  der  Vorbereitungen  zur  Horhzeit,  der  Hochzeit  selbst  und  der 
Naciifeiei*. 

Schluss  der  Sitzun«  4*,'«  Uhr. 

Sitzung  am  26.  November  18V<2,  nachmittaKS  4  Uhr, 

im  Bezirkspräsidiuni. 

Anwesend  vom  Vorstand  Frhr.  v.  Hammerstein,  Dr.  Wiohmann,  Dr.  Wolfrai» 

und  Iti  Milgheder. 

Nach  Verlesung  und  Genehmigung  der  Protokolle  werden  nev  aufgenommen 
die  Herren:  Amtsnthtcr  Veiter,  Hauptmann  ("rüger.  I'i  •  hik  i  Ii' ut. nml  Im  >  kt  t  za 
Dieuze.  Huchhändler  Klingeheil  zu  Moirhingen.  i^farrer  Poirier  /u  l'ellre.  Pfarrer 
Petit  zu  Alarsal,  Abbé  (.lialer  /,u  .MeU,  Uegierungi^tiet^äur  Hruch  zu  .Metz. 

Der  Vorsitzende  macht  Mitteilung  von  dem  Projekt  einer  Auaatelluog 
üfimtlither  auf  Metz  [»ezügliclier  Karlen  und  l'läne.  die  im  Laufe  des  näehslen 
Jahres  ^taltiimlt  n  ï<oll.  Auf  eine  an  den  (.iemeinfirr  1I  «eriehfele  Eingabe  hat 
derselbe  einen  Kredit  v«m  itUO  Maik  bewiUigt  und  einen  de«»  Stadlliausc» 

zur  VerfQgnng  gestellt.   Die  Portifikatirai  hat  sich  bereit  erUftrt,  die  Ulerea 
PlSne  ihres  Arrhivs  zu  .\ussltdhingszwctken   herzuloihen.    Ks  wird  eine  Kom- 
mission zur  Vorbert  i'inii:  der  Angelegenheit  gewählt  bestehend  an-  fh  n  llrrrfn 
Oberst  Slrai^äer,  Oberätiieuleuaut  iluiur,  ätadLbaumeiüter  Wahn,  MacittnhliuttieKm 
Alfeld,  Stadtarchivar  Fridrici,  Archivdirektor  Dr.  Wolfram. 

Hierauf  erteilt  der  Vorsitzende  Herrn  l'rof.  Ur.  Bremer  in  Slrassburg  zu 
seinem  Vortrage  über  Cantiuncula  (^tlhansunelle,)  das  WorU  Der  Redner  «pncbt 


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—  275  — 


Séanee  Un  26  odoftre.  à  H  henres  de  rapri^midi,  à  VBàid  de  vUk  dv  MeU. 

Assisteni  &  la  s(-mce  I«  bureau,  à  l^exceptitm  d«  MM.  Lempfried,  CaviUon 

et  Benoit,  et  18  membres. 

Le  proc^s-vcrbal  du  la  (temiérc  séance  lu  et  adopté,  le  Président  fait  sa- 
voir que  MM.  le  major  von  Herincen,  à  Dienxe,  Dali,  direeleur  de  la  police  k 

Metz,  Weiter,  notaire  à  L«er<-hintjen.  Irle,  juge  île  paix  à  Bitscli.  Ik>ur,  cur««  ii 
St  ttin^pn,  et  Tubbé  Dorvaux.  à  Melx.  unt  demandé  à  (aire  partie  de  la  Sk>u«U'  vi 
411  ib  i>nl  été  adiiitd  au  nombre  de  üCü  lucmbreü. 

La  Société  Comenios  et  la  Bibliothèque  de  la  ville  de  Trêves  ont  demandé 
à  entrer  'H  <  <!i;a>;;c  <!.■  iMiblications  avec  la  Société,  ce  qui  est  accordé. 

\f  I.  If  Wolfram  fait  savoir  <pi'i1  .1  •'•lé  découvert  à  Thionville  plusieun» 
antiquités  romaines  :  environ  12  monnaies,  le  loräe  d'une  ütatue  en  pierre  ut 
une  épée. 

Ces  communieations  faites,  M.  le  curé  Paulus  prend  la  parole  et  entretient 
la  Société  du  camp  préhistori  ini-  île  Tincry.  ;\  TaiHo  des  plans  fournis  par 
Al.  Morlock,  iiuiperleur  de»  travaux  publics,  le  conférencier  décrit  la  situation  du 
ramp  et  «m  mode  de  ronatrurtion.  Le  rempart  d'enreinte,  à  en  jvger  par  le* 
abjet«  tffâ  y  ont  été  trouvés,  appartient  k  la  période  de  pierre.  Il  reste  h.  décou- 
vrir, si  les  scij»ncnr<  itr  Trucry,  (|ue  le  conférencier  mentionne  lf<  jiremier,  ont 
eu  un  château-ioii  dans  ce  camp.   -  (.Uj  memoire  ücra  pubiie  dan»  te  Jalurbucli. 

M.  Lerond,  instituteur  à  StnJulien,  parle  ensuite  des  neage»  «uivia  en  Lur^ 
raine  aux  noces.  .\  l'üide  de  renseignements  rerueillis,  tant  dans  la  partie  alle- 
mande, que  dans  la  fiarlie  française  de  la  lA)rralne.  le  conférencier  donne  ont- 
idée  nette  de»  tianvaitleü,  deb  préparatifs  k  la  noce,  de  la  uuce  elle-nièuic  vi 
du  lendemain. 

La  séance  est  levée  à  4*/4  heure». 

ISéance  du  M  novembre^  à  4  Jieures  de  l'aprh-midi,  à  l  WtUi 
de  ta  Frésiâenee  du  département. 

Âââistunl  à  la  séance;  MAI.  le  baron  de  llaouuerstem,  le  D'  Wichmaun  el 
le  De  Wolfram,  membres  du  bureau,  et  16  membres  sociétaires. 

Il  est  procédé,  après  la  lecture  el  l'adoption  du  procès-verbal  de  la  der- 
nière séance,  à  l'admission  de  nouveaux  membres,  i\  savoir:  .MM.  Vetter,  juge  de 
paix,  Clru^er,  capitaine,  Dycker,  lieutenant  eu  premier,  à  Uieiue;  Klingebeil, 
libraire  à  M5Tchinfen;  Poirier,  curé  àPellre;  Petit,  curé  àMarsal;  TabbéChaler. 
à  Metz,  et  Hruch,  assesseur  de  réi^once  en  ladite  ville. 

Le  Président  communique  un  projet  d'exposition,  dans  le  courant  de 
l'année  prochaine,  de  toute»  les  carte»  et  plans  relatifs  à  la  ville  de  Metz,  (lon- 
lorméraenl  à  la  demande  adressée  à  cet  ét^ard  au  Clnnseil  municipal,  celui-ci  a 
alloué  à  la  Société  une  somme  de  HIH)  M.  et  mis  à  sa  disposition  une  des  salle» 
de  l'Hôtel  de  ville.  D'un  autre  côté,  les  bureaux  de  la  l'ortilualion  se  sont  dé- 
«  Lirés  prêt»  à  communiquer  les  plus  anciens  plaiu»  de  leurs  archives  et  à  goii- 
sentir  à  leur  exposition.  Dana  Tiatérét  de  Torganisation  de  Texposition  une  Com- 
mission est  nommée:  lîlle  se  compose  de:  M.M.  Strasser,  colonel,  Hohr,  lieute- 
nant-colonel, Wahn,  architecte  de  la  ville,  .\lfeld,  bibliothécaire  de  la  ville, 
Fridriti,  archiviste  dt-  la  ville,  et  l)""  Wolfram,  directeur  des  archives  dé- 
partementales. 


Digm^uu  by  <jO 


—   276  — 


iil»LT  (lie  Jugondjics«  liJiLU',  iiisbcsondcie  den  AufeuUiall  nul  der  l'nivc-rsiUil  Liivvcn 
und  Hie  wtsssmscbafllichen  Reztohongon.  ilic  r4inlianciila  «iort  angeknöpft  Iwl. 

Von  l^öwpn  isi  ('.anliuncula  narh  Hasel  pojîan^jon  und  hat  (îori  eine  l'r<>fp*siu 
iM'kleidc'l.  Spiiter  timlon  wir  ihn  in  Knsislifiin.  Wu-n.  Wetzlar  ii.  a  Orlen.  Stets 
bleibt  er  in  reger  Vcrbiadutiji  iiat  Erasiau:»  nnd  Anunerbach;  um  lüüi)  ist  et  ye- 
Miorbcn.  l)et  Redner  hiH  ihn  fOr  einen  der  bedeotendsten  Jumten  des  16.  Jahr- 
luimierts.  "^rMiH-  -.pts  li)  der  Vorlragende  nixli  die  Verintili  ti_  ni^ 

die  Familie  des  (lanliuiinila  iirspn"m<»lirh  eine  ctoiiLsrhe  war  und  l.iedfl  Inf«*-*. 
Sfhlusî»  «ler  Sdzunjj  öt  i  l'hr. 

Sitzung  am  S.  Dezember  1892  in  Dieuze. 

Die  SUiung,  zu  der  von  den  Vorstandsinilfltedem  Oberlehrer  Ur.  Wich- 

iiiann  naeli  Dioii/.c  geganfjen  war.  wurde  im  Saale  des  Oflizierkaäinos  vom  inf  - 
ligl.  No.  13(i  unter  zahlreicher  lieleilignn;;  von  Herren  und  iJanien  abifelialleii. 
Kiozigcr  Gegeiisland  der  Tages»irdamig  war  ein  Vurlrag  Dr.  WiclunaniUi  über 
Decempain-Tarquinpol.  Da  derselbe  [i.  116  znin  Mmvk  irekumnien  i»t.  braucht 
hier  nirht  weiter  darauf  eingejranjcen  an  werden. 

Silziiiig  de!  K(>iiini!~.- H'ti  /,tir  V(»r*bereitiinu  pin«'r  A  ti'-'^fol  I  uf»*.' 
voll  l'läiicn  uikI  Ahhildiingcn  der  SlaHf  .MtM/.  atu  Ï.  Ilezember 
1H92.  na<-hniit laps  6  Ulii-,  im  I If/ii  k -ai  chiv. 

Anwesend  ttamtliclie  Mitglieder.  Zum  Vorsitzenden  wird  gewählt  Oberst 
Slrasiter,  zum  t^rhriflführer  Dr.  Wolfram,  zum  Kassierer  Stadtar<>hiTar  Fridrtri. 

zum  Ipelinisclien  Leiter  Madtbaumeisler  Walin. 

Auf  Vorsehlag  des  Voixdzenden  sollen  I'I.ii.e  und  Ansichten  a'is::'f^tcilt 
werden.  Um  uiüglicliüle  VuUblkudigkcit  /.u  errt-Riicn  »ullen  die  UibhuUiekeu 
von  Berlin,  Strassburfr,  HrüiMel  CSTiltiniren,  Heidelberg  und  Wien  um  ihre  Beleih 
lipnng  gebeten  werden,  desgleichen  wird  Oberstlieutenant  Kohr  bei  der  GeneraJ- 
mspcklion  de.s  Ingeiiieurkorps  und  der  l'e:>tunireti  Herlin  die  (."berlassung  von 
i'länen  in  Anlegung  bringen.  Mh  /.eil  der  .\us:itellung  wird  die  Mitle  de»  Monat:« 
April  in  Aussicht  genommen. 

Weiler  wird  hesehlosseii,  die  vorhandenen  l'liiiie  /.uniichäl  in  einheilUcher 
Weise  zu  regisfiM  iii     Das  l!et:e.sl  si»ll  fidgeiule  Punkte  enthalten: 

1.  Die  Onymal-Aufschrift  des  i'lunes.  2.  .\ut(»r.  3.  .\rt  der  iiersteiiuii|(. 
4.  Masstab.   5.  Grösse.  6.  Lagerort. 

Die  angefertigten  Hegesten  Kidlen,  Um  der  Topographie  und  Lokal geiichieiitr 
von  Metz  einen  bleibenden  Nutzen  zu  gewähren,  im  .lalirbuche  zum  Abdruck  gfi- 
langen,  àundeiab^ûye  sollen  alt>  KalHlo|(  ausge^celwii  werden. 

Vüitilaiidssitzuim  aio  11.  Jaiiuur  1893.  iiaciniiittag:»  4  Uhr, 

im  Bezirksprääidiuni. 

Anweaend  der  Vorsitzende,  Abbé  CnvUIon,  Dr.  Wichmann,  Dr.  Wolftiun. 
Vnn  Oberlehrer  T^empfried,  RaargemOnd,  i»t  Mitteilung  Qber  GrSndung  der 

Ortsgruppe  Saargeinünd  eingegangen  unter  gleichzeitiger  Mitteilung  der  Statuten 
derselben.    Der  Vyrslaml  i^jt  der  Ansicht,  daa»  für  die  Organitatiun  der  Ort*- 

l 


277 


(lotir  roininiHsion  nniTiiiK'c.  lo  PiVskIitiI  donne  la  pjirolr  Rronicr, 
prufetiseur  à  Strasbourg,  pour  la  confrrcnor  qu'il  tioit  faire  sur  r^intiuncula 
f.Chamonmtte).  1>  onnféfenoi^r  parle  d'abord  d«  la  jpnncssf  de  CantittiK'nla  et 
Hdrtoilt  <lo  son  s/'jf>ur  ù  i  rnivctsili'  «le  Louvain  el  de?*  relations  qu'il  a  eues  aver 
les  savants  lir  celte  ville.  IL  I  i  üvain.  il  s'est  rendu  k  Bâle,  où  il  ixrupa  une 
rliairt;.  Tlus  tard  nuii»  le  lrr>uvons  à  tn»islic»iii,  Vieiuie,  WeUlar  el  dans  d'auUes 
\illeB.  Partout  il  reste  en  relations  «nivieN  aver  Erasme  et  Ammerbarh;  il  est 
mort  vers  1555.  i.e  r «mff^reneiev  lui  asatKne  une  des  premières  places  parmi  leil 
juristes  du  If!''  >i'  rie  et  il  termine  son  entretien  en  ^Vi<:\u\  <)u"il  suppose  que  la 
famille  de  Cunluinculu  v»i  d'origine  allemande  el  qu'elle*  porta  le  nuni  de  Liedel. 

La  aèance  est  levée  à  6V<  heures. 

Séance  du  V  â(rfmfn->\  à  Dieuxe^ 

^eaïKf.  pour  laquelle  M.  le  1»'  Wieliiiiann,  professeur  aj;ré;ié  »  f  nu'nitire 
du  bureau  «>'ct>t  rendu  à  Dieuze,  a  lieu  dan»  la  »aille  de  réunion  du  ('«i»inu  de» 
oflGciera  du  régiment  d'infanterie  au  milieu  dHme  assistance  considérable 
d'invités  des  deua  sexes.  I*nc>  seule  (juestion  «st  à  Tordre  du  jour:  Une  confé- 
rence sur  Dereinpaiîi-Tarquinpol.  par  le  I)»'  Wieliinann.  ("oinme  cette  ronf<  rmre 
efd  reproduite  à  la  pajie  llti  du  Jahrbueh.  li  est  inuUle  de  s'en  occuper  plus 
lonioement  ïH. 

Smurr  (if  (4f  (kini mission  il'otyttitisatinii  tic  rtx)n»sifioti  des  /tlmis  t'f  vues 
de  Metji,  du  ?  dkanhre^  à  ?  A'viw  t!>r  soir,  à  l'Hùtd  de  la  Fràtideiicc 

lin  dejH(rfem(mt. 

Tous  les  uieinltres  de  la  ''.Diinnission  assistent  à  lit  sèitnci-.  SonI  uoiiiin/'s  : 
l*ré»ideiil.  M.  le  colonel  >trus»ei  ;  secrétaire,  M.  le  l)"^  \V«»Ifraiit  ;  trésorier.  M. 
Kridriri,  arrhiviste  de  la  rille  :  directeur  technique,  M.  Walm.  arcliHecle  de  la  vilU*. 

l/exposition.  conroriiiément  &  ia  propoaition  qui  en  «  si  faite  par  le  Pn-»i- 
dent,  comprendra  les  plans  et  les  vues,  l*<iur  (|ue  l'exposition  soit  aussi  corn- 
plèle  que  possible,  les  bibltothèqueâ  de  Ikrlii^  Strasbourg.  l(rux.elU>!^,  üütling. 
Heidelberg  et  Vienne  seront  priées  de  vouloir  bien  y  prendre  part.  De  snn  cAlé. 
M.  le  |ieut(>nant-colonel  liohr  fera  les  démarches  nécessaires  auprès  de  l'Inspec- 
tion [fénérale  du  f.orps  des  in^'énieurs  et  des  places  pour  en  obtenir  la  commu- 
lucatioii  de  pliuu>.  L'ouverture  de  l  exposiiliun  e^l  lixee  à  ia  nu-avnl. 

Il  est  convenu  en  outre  que  les*  plana  à  exposer  seront  inventoriés  d'une 
façon  uniforme.  L'analy-e  qui  en  sera  faite  devra  indiquer: 

1"  le  titre  primitif  du  plan:  son  auteur:  ^  la  localité  un  \\  a  ete  dresse  ; 
4"  s»m  échelle;  5°  si*  Kiaii'b'm"  «**  ^°  b'  b«*»  "ù  il  est  déposé.  Atin  d'asu^urer.  dans 
l'intérêt  de  la  topographie  et  de  l'histoire  locale,  la  csonservation  de  ces  analyHeK. 
elles  seront  reproduites  dains  le  Jahrbuch  et  Urées  k  pail  sous  forme  de  catalogue. 

Séance  du  hunau  >in  11  jaurifi  /.S'/.7.  ,)  j  inmis  <l.  /  mins-midi,  a  ilLMcL 

de  la  Pf  snltiHT  du  tivjmi ieincid. 

Assistent  à  la  néanee:  .M.VI.  le  i'réMdent,  l'abbé  (laviUon.  le  IK  Wichuiaiin 
H  le  W  Wolfram. 

M.  Lempfrieil.  pn^feHMfiir  ayré^é  à  Snarüeinflnd,  fait  «avoir  qu'nii  riMiiîlé 


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gruppen  d^r  Voratand  nistindig  wl  nnd  nnifri  mrli  whlienolkli  »nf  folffnde 

der  Oenpralversammhinji  zu  nnt^rbreitondo  Vr)rsrhlä':<'  : 

1.  Es  könn«^ri  Ortsirrnpppn  crliil  lrt  w  rnlt  n.  Dirwlbcn  k<'>nnpn  sich  innor- 
Imlb  det»  Haiiiueai«  der  <iesclisctialif!<tatulen  eine  beliebige  Orgailii^Uon 
Keben.  ]ïcr  Bereich  der  Ortsgruppen  unterliegt  der  Genehmigviig  des 

V(»rstanik*s. 

2.  Die  Gcscllscliaft  gewäluf  den  Orlsgnippen  für  ihre  Ik'diirfnisso  von  den 
Milgliederbeitri^ea  je  2  Mark  für  jedes  der  OrlsKruppc  angeiiöfige 
Mitglied. 

H.  Die  Ortsgruppen  verwalten  ihre  Angelegeilbeiten  selbständig,  hAbeftàber 
von  jeder  Sitzung  den  Vorstand  zeitig  vorhrr  in  Kenntnis  zu  setzen 
Jede.s  Mitglied  der  (iet^ellscliafl  ist  zur  Teilnntuue  an  den  SiLzuiifeu 
der  OrtsKrnppe  ttereehtiitl.  AUjtfirlich  hat  die  Ortsgruppe  bis  15.  Fe- 
l)riinr  einen  (  u'scli.'insborlcht  Ober  ihre  Thitigkeit  im  vergangenen  Jahre 
dem  Vf>r-t.ind  t  i-i/ureiclien. 

4.  Der  V'orsland  resp.  die  Redaktionskommission  belindet  allein  ill>er  Auf- 
nahme etwa  von  der  Ortsgruppe  al«  solcher  fAr  das  Jahrbuch  einge- 
reiehter  Arbeiten. 

Sitzung  am  11.  Januar  1898,  DHcbiniUags  4Vt  ülir, 

im  riezirkspräsidiuin. 

Anwesi-nd  der  Vornitsende,  Abbé  l'AviUon,  th*.  WichmaQn,  Dr.  Wiilfrani 

nnd  lö  .Milglieder. 

Naeh  Verlesung  und  Genehmigung  der  Fr<ilokulle  werden  fiilgende  Herren 

als  n*-ue  Mitglieder  aufgenommen: 

r>hcr<tli»  nh  nnnl  \iomevf»r,  Olu-fsiiabsar/.l  Or.  Kdli-r.  Stabsarz*  I'i"  WIi  lx. 
liauptiiiann  ftirliter,  Hauptmann  Hohnke,  Oberlelirer  Dubmen,  Lieutenant  draf 
r.  Straehwitz,  Premierlieutenant  v.  Dewitz,  Stabsarzt  Dr.  Werner,  Lieutenant 
Clevt",  Hauptmann  Zeldcr,  Hauptmann  Harbelin.  Premierlieiilenanl  Schlick.  Lien- 
Irnnct  Klt«f«tii?»nn,  l-iculcnan)  ITafTeroll.  Oberförster  Zwilling  -.iinlliili  in  Hieuze; 
Architekt  Her/.o<|(,StaatsiuiwaU  Di  .  Itiiüint^,  K<»nunun«lb«uinei:i(er  Keil  in  Metz  ;  Pfarrei 
Niederkom  in  St.  Johann-Rohrhach  bei  Pltttlingen:  Kauftnann  Seichepine  und 
Hypotheken  he  wahrer  Mcurin  in  l'hAtean-Salins .  Joseph  Itock.  Bierverleger  in  Vic: 
.bistizral  Sf  Inn  iili  i  .  F  ikbesitzcr  Dr.  Kskales.  Krei^haiiiuspeklor  Hebberlini;, 
Direktor  «lor  Aktieniirurkerei  v.  Mtincbbau:<eri,  lUtlineisler  a.  D.  Fabrinbacber. 
Amtsrichter  Traut,  Notar  Albert,  »Bmtlirh  zu  Saargemflnd;  Rittmeister  a.  tl. 
V.  (îraffenstein  in  Neunkirchen,  (lutsbesitzer  l'tzschneider  in  Neunkirchen,  Vikar 
Lev<  III  Herbitzheim,  Wasserliauinspektoi'  Sdiemmel  in  SaargemOnd ;  Frau  Wittwe 
Heääe  in  Paris. 

Nachdem  sodann  der  Vorsitzende  die  eingegangoien  Tauschschriften  toi^ 

gelegt  hat.  erteilt  er  das  Wort  Herrn  G)innaaiallehrer  Dr.  Grimme  zu  einem 
Vi  vtvriu*  tiber:  den  heutigen  Stand  der  Ifinnesingerforscbung,  mit  beaonderer 
lteriirkäichti£un)(  Eläass-Lotbringenü. 

Der  Redner  geht  davon  ans,  dass  Metz  bei  den  Hinnesingeni  vielbeh  er- 
wähnt worden  ist  und  rechtfertigt  es  so.  dass  auch  die  Minnesänger  hier  in 
Metz  einige  Heriu  kv't  htigung  linden.  Nachdem  er  über  dir  bisherige  Geschichte 
der  Muinesüugerfur&chuD^  referiert  liat,  gehl  ur  auf  die  t^uellen  ein,  die  uns  über 


Digiii^uu  L>y 


—    27î)  — 


lucal  a  olO  runstilut-  ilan>  cellr  ville  t-t  il  niiiiiimnii)uc  le;*  slatuls  ^U^  cr  roimlc. 
Le  bureau  esf  d*avra  quMI  convient  de  réglementer  l'organisation  de«  comit^fi 
locaux,  et  il  tombe  d'arcord  sur  les  mesnrea  suivantes  qu4]  sonmettra  à  Tappro- 
bation  de  rassembitV  ■i(''ne'rale  : 

l'  11  jjeul  être  crùù  des  louuU's  locaux,  do»  luimtéa  uduplutuiit,  un  lie 
conforniani  aux  statafa  de  la  Société,  tel  r^lement  particulier  qui 
leur  conviendra.  I/<^lcndiU'  dv  leur  ressort  sera  déterminée  par  le  bureau. 
2"  La  Société,  alin  de  venir  en   aide  aux  comités  locaux,  leur  accordera 

2  Mark  aur  la  cotisMilion  de  cliacun  «lea  membres  desdits  rou)ités. 
.S^  Les  comîtéa  locaux  s*admtnistreront  eux-mêmes;  néanmoins  ils  devront, 
en  temps  utile,  informer  le  Imreau  de  icurä  séances.  Chaque  membre 
(le  la  Société  ))<»urra  prendre  pari  aux  séances  d<  s  romités  locauv. 
Tous  les  aiu»,  avant  le  là  février,  les  comités*  locaux  adresseront  au 
bureau  un  rapport  sur  leurs  travaux  dans  le  courant  de  Tannée  écoulée. 
4"  l..e  bureau  ou  bien  la  commission  de  rédaction  décideront  seuls  si  tel 
travail  présenté  par  le  comité  local  doit  être  publié  dans  le  Jabrbnch. 

Séance  (Itt  11  jaiu'kr  löV'^J,  »   i  iit  ures  et  demies  à  l  Uôtel  de  la  Pré- 

siâmcê  âu  âépartment. 

Klaient  (irésentû  à  la  siéance:  MM.  le  f'résideut,  l  abbé  (lavillon,  le 
Wicbmann,  le     Wolfram  et  16  membres. 

Le  procès-verbal  de  la  séance  précédente  lu  et  adopté,  il  mi  procédé  à 
ra<iinissi(»n  de  nnnvennx  membres,  savoir:  de  MV(  Nifiitfver,  lieulenatit-i  oinnf  !, 
IK  Edier,  méJecin-major,  Wirt/.,  uide-majur,  Kuliter,  capdaine,  nötuike,  capi- 
taine, Dohmen,  professeur  agréiré.  comte  von  Strachwitz,  lieutenant,  von  Dewitz, 
lieutenant  en  premier,  Wemer,  aide-ntajor.  Cleve,  lieutenant.  Zehler.  capi- 
taine. ti.ii  beim,  capitaine.  Scblick,  lieutenAnl  en  premier.  Kleemann,  lieutenant. 
l'faiVeroti,  lieuleDUlit,  Zwilling,  ^arde  général,  loa*  domicilié.s  à  Üieuze;  Herzog, 
arcbitede,  Rnsing«  procureur  impérial,  Keil,  architecte  communal,  tous  trois  h. 
Metz;  Niedcrkorn.  curé  à  SI-.lean-Hohrbftcli-lés-Pu1telanue  :  Seicbepine.  néjroriant. 
et  Meurin.  c<mservaleur  des  liypotliéques  à  Château-Salins:  .losepli  Hock,  entre- 
positaire  de  bière  à  Vie  ,  .Scbueider.  consedler  de  justice,  1)''  Escales»,  piopriélaire  de 
fabrique.  Hebberling,  tORénieur  ri'arrondiiwemeni.  von  Münchhausen,  directeur  de 
rimpriinene  par  actions,  Kalirtnbaclier.  chef  d'escadmn  en  disponibilité.  Traut,  juj;«' 
cantonal,  .Mberl.  nol;t:rc  »  ms  de  Sarre;îueiiHnes  :  von  Graffenslein.  <  lie|  il'cscadron 
eu  disponibilité  à  Ncunknchen,  L'1/.schncider.  propriélaue  audit  lieu;  Lévi,  vicaire  à 
Herbitaheim  ;  Schemmel,  inspecteur  dn  service  hydraulique  à  Sarregvemines  ;  Mme 
veuve  Hesae,  à  Paris. 

Le  Président,  après  avoir  communiqué  à  la  Sori»«té  le«  «Mivrast's  <(ui  iml 
été  uiTertü  à  celle-ci  eu  écUaoge  de  sts  publications,  donne  la  parole  à  M.  le 
\^  Grimme,  qui  rend  compte,  en  accordant  une  mention  particulière  à  TAlsace- 
Lorraine,  du  n  -ull;it  iU»s  recliercbes  faites  Jusqu'aujourd^huî  «ur  le»  troubadours 
Mllrmands.  Partant  de  <e  point  que  les  troubadours  allemands  ont  maintes  fols 
rappelé  la  ville  de  Metz,  le  conférencier  conclut  qu'ils  ont  dà  y  j<»uir  de  quel- 
que considération,  et,  après  avoir  fait  Thistorique  des  recherches  Âiiles  sur  leur 
histoire,  il  examine  les  doi  iimenis  ét  rits  qui  peuvent  donner  de»  reoveiRnementfl 
sur  leur  vie.      documenb  sont  :  1**  le»  pucaie»  dctt  troubadours  qui,  sous  ce  raptK>rt, 


Digm^uu  by  ^OOgle 


—   2W  — 


<ûiî>  LelHüi  lier  ^li^lU'^aMül•^  /.ui  Vorfiiguiig  slt'lien.  Ha»*  sind  1.  ilire  Gediciite 
sflbut  dio  sind  in  di«et<>r  Rpzichnng  yr«nif  liii^»bi|( — :  2-  die  Urlrandenssiniii- 
lon^pn.  On  ilif  Minnfsnn^ifi  zum  mossnn  Tei)  von  Rurg  /n  Hiirj;  zopon.  fdnil 
sic  Verl  ii'lr i-'iniissiir  si  Hcn  nrknndlirli  fixiert  und  es  wird  mirli  der  Arbeit  vie]f»i 
Julire  bedürfen,  bis*  «la»  über  ilas  (tan/e  Uebiut  der  deiiLsf  hen  Zunge  xersUeult*  ür- 
kundenmaterial  vollülflndig  auNgenDtzt  sein  wird.  Im  Vordergmndp  der  Forsrhum: 
»Ich!  iie-ienwilrti}:  die  l'ntersu<  luin^'  des  Stande-*  der  Minnesän^^er.  Nach  iler  An- 
>icltt  d<  v  V«irtra;,'enden  aÏmI  n\ch  die  Annaliinr  Schulles.  wivnarli  (fie  H<-ididlM'rjjer 
liandsclirifl  in  ihrer  Anordnung  zwischen  Ministerialen  und  Freiherrn  streng  unt«T- 
seiieidet.  nicht  aufrerlil  halten  lassen. 

Hierauf  interpretiert  Aiiln-  Korvaux  zwei  Inschriften  der  »Jlocke  von  Rie- 
din;j  und  einer  Steintafel  aus  d»>r  Kirche  von  Oroîrseicli.  hie  Aasfährungen  de» 
itednerä  werden  vntii  Vorsitzenden  für  da»  Jahrbucli  erbeten. 

Sthliemltch  crörlerl  llr ,  Wolfram  die  Zeit  der  GrAndunir  <ler  vurrumaniitclien 
Kathedrale  und  koimnt  zu  d«Mn  F.rjrehnis,  dass  il  i-  dr  ilorium  S,  Siepliani  zum 
ersl'-n  >>nle  unter  Ihscliof  I'etrus  v  iii  Metz  ica  r)77--ô8(>i  durcfi  eine  Biscbofîi- 
kirchr  ersetzt  äei.    Der  Vortrag  lüt  p.  240(1.  2unt  Abdruck  gelangt. 

Scfalnas  der  Sitxung  6i/*  Uhr. 

Sitznntr  am  9.  März  1893,  nachmittag»  4  ühr, 
im  Stadthause  zu  Metz. 

Anwetiend  der  Vontitzemte,  Dr.  Wirhmann.  Benoit,  br.  Wolfram  und  16 

MilRliedcr. 

Neu  aufgeniHuuien  werden  die  Herren  Nolur  .SitT  in  Ituüendorf,  Major 
Sarh«  in  Dieuze,  KreiitdireMur  Kiltinicer  in  IHedenhofen.  Oberlehrer  Saaerewi;  in 

Forhacli.  Oherlelut-r  Dr.  (irintrne  in  .\h'tz.  Ausfrctreten  tat  Kotar  Wulff  inSt.  Avold. 
Die  ein;.'e<:anj:enen  Tausejisrliriften  werden  vorgelegt. 

Von  Herrn  ITarrer  Schneider  in  Munlenuch  Mnd  der  (ie:»ellschafl  Sleui- 
Hknlpturcn  ans  der  Kapelle  des  heiligen  Oyriaeuti  in  Montenacb  mit  der  ItenteU 
liint;  des  lotlirinj,'is(  lien  Herzn;;s  Mathiuis  und  des  heil.  flvriarUH  zuiregang«'!!  : 
die  (îeselischaft  s|)riclit  dufn  Mank  dafür  ans.  lles<:loichen  fiir  die  l'hnlogra- 
|duen  des  Sliirniersclu-n  Uautte»  in  der  (iuldkopfsl russe,  die  der  Besitzer,  Herr 
Stümier.  überreichen  MvtA.  und  eine  bei  Gennîngen  aufgefundene  Ifilnze  de^ 

(iordian.  die  Ih-rr  lurster  Üucidiolz  ein;:»-satid1  hat. 

liiernach  eileill  der  Vorsitzende  Herrn  l'farrer  t'onier  aus  INdfic  zu  einem 
Vorlrajie  über  die  alt«>  Pfarrei  S.  Siniplice  ilas  Wort.  Herr  l'oirier  spricht  zu- 
nUchAl  filier  die  Hedentnniî  der  Metzer  Pfarreien  flberbaupt.   Auf  S.  Simpiice 

idier;:ehend  erfriert  er  die  l'raiie  nacJi  dem  .\ller  der  Pfarrei,  Ix-schreilit  ihren 
rrnfan^.  -/ifdil  eine  kurze  tleseluchle  der  Kircdu".  des  Pfarrhauses,  der  Kapelle 
des  heilij^en  .\ulur  und  schildert  »udann  diese  Uebaudc.  soweit  sie  sn  li  luich 
dem  vorhandenen  litteraritichen  Material  rekonstmiren  lassen.  Interessant  ist  n» 

rill(>m.  dass  die  alle  <Juelle  iles  heiligen  Autor  an  der  jeni'^'en  Stelle  die  iler  Keilnor 
iK'zeiclinele  ilurcli  Nachu'''i'hun<ren  wieder  Ireiirelej:!  worden  ist  /um  Schluss 
giebl  der  Itednei  noi  h  eine  kurze  Notiz  über  eme  m  S.  Siinplice  vonzu;jeiie 
Judentaofe. 

Hiemach  nimmt  Herr  l>r,  Widmiann  das  Wort  zu  seinem  IVrirhte  id>ei 
die  tieue^len  Ausgrabunj^en  in  Tarquinpol.   Ih-.  W  îchuiann  hat  im  lerganfenen 


Digiii^uu  L>y  Google 


—   281  — 


«kmmrnt  peu  de  r«n«etfmement«'.  2*1«»  cIuiHe«.  Comme  le«  ImubMlours  (Msmidnl 
d'un  rhâlf'ini  à  l  autre,  il  «'sl  goniTaU-monl  bien  diftirile  de  leur  a'^sifiner.  au  moyen 
des  érrils.  nn  doniinic  fixe,  et  il  faudrn  cnrnrc  ti-nn  lU  i  numlin  iT^nnAf"'.  nvanl 
d'avoir  d^>pouillû  archivtm  dt;»  pays  il«*  langue  alleiniuide,  qui  peuvent  iournir 
lies  renseignementti  complets  à  l«nr  é$»xû.  Le  premier  pa»  à  faire  par  les  cher- 
rhciirii  sera  d  abord  de  déterminer  la  ronditicm  Talle  aux  troubadours.  n"apr«"'s  le 
eonférencier  il  n'est  pa.-*  possible  de  se  ranger  à  ropinimi  de  Sclmlli  quand  il 
prétend  que,  dan»  son  ordonnance,  le  manuscrit  de  Heidelberg  établit  une  distinc- 
tion rigoareuse  entre  le»  miniBlénaux  et  les  barom. 

M.  l'abbé  Dorvaux  interprète  ensuite  deux  inscriptions  qui  se  trouvent, 
l  une  sur  la  cloche  de  Hicding,  l'autre  sur  une  dalle  en  pierre  de  r<^glisr  de 
(irosseicli.  M.  le  l'résidenl  prie  le  conférencier  de  vouloir  bien  lui  remettre  son 
travail  pour  qu'il  paiwie  #tre  imprimé  dan»  le  Jahrburh. 

Kntin,  M.  le  Wolfram  cherche  à  préciser  répuqae  de  la  ranatruction 
(If  !;)  f-atliédrale  m''V(«vin«ficnne  et  vient  à  établir  que  l'oratoire  tie  Sf-Ftienne  a 
été  remplacé  pour  la  première  fois>  siuuh  l  évêque  l'ierre  de  Metz  ivers  577-ô8() 
environ),  par  une  église  épiûcopale.  Ce  travail  est  reprodait  à  la  page  340  ss. 

La  séance  est  levée  à  6'/*  heures. 

Séance  du  Xif  mars,  à  à  heures  de  l  après-midi^  à  l'Hàtd  de  vilie  de  Mrix. 

Sont  présents:  MM.  le  Président,  le  1^  Wichmann,  Benoit,  le  Wolfram 

el  16  sociétaires, 

Sont  aUuii;»  uu  nombre  des  uiemlires  de  la  Sociél»-;  Alil.  Mill,  notoire  à 
ItuMendorf  ;  Sachs,  major  à  Diemse  ;  Killingcr.  directeur  d^arnmdissemenl  à  Thion- 
vdle  ;  s.meressig,  professeur  agrégé  li  Forbarh.  et  le  D' Grimme,  professeur  agrégé 

À  Met/ 

\\.  äclineidei,  curé  à  Mon(cnat:b,  a  taiL  parvenu  à  la  SociéU^  de»  pierres 
sculptées  provenant  de  la  chapelle  îteint-Cyriac  de  Montenach,  parmi  lesquelles 
l'une  représente  Mathieu,  duc  de  l.Mjrrainc,  et  sfaint  tlyriac;  la  Société  accepte  ci> 

dim  avec  ••ff<»Tuiaissance. 

Klle  e.vprinie  de  même  >a  if<  onnaissance  pour  leiivtii  qui  lui  a  »'le  uni  par  . 
M.  Stürmer,  de  photographies  représentant  la  maison  rue  Fournirue  dans  laquelli' 

il  demeure,  et  p<iW  celui  d  une  monnaie  de  l  empeieur  (ioidoii.  Imuvée  pré»  de 
<»erm;»nt""-  <ihi  lui  e^.!  oflerle  par  M.  \v  ;/anle  général  lloucliliolz- 

i.ii  parole  est  donnée  ensuite  à  M.  l'oirier,  curé  de  l'ellrc,  poui  lu  le<luie 
d'an  mémoire  sur  Panciennc  paroisse  St-Simplire.  Après  avoir  dit  un  mol  de  l'im- 
portnnre  des  paroisses  de  Metz,  Tabbé  Poirier  s'arrête  à  relie  de  Saini-Simplu  i-. 
discute  son  ancienneté,  détermine  ses  iiimles.  retrroc  tapidemeiil  l'iiisloire  de 
l  égliae,  du  presbytère  el  de  la  chapelle  de  Saiul-Auieur.  et  décrit  ces  bàliuienirt 
aussi  bien  que  les  documents  que  nous  possédons  encore  sur  eux  permettent  de 
le  faire.  !,♦•  conféreiirier  ionslate  ensiiile.  ce  qui  esl  surtout  intéressant,  que  la 
•"•intaino  de  Sainf-.Viili'ui  a  élé  mise  à  déi nuvert  ù  r<'ndioil  rpi  il  avait  désijiné 
j>our  être  fouillé,  puis  il  termine  sa  conférence  par  le  récit  rapide  de  la  «-éré- 
monie  d'un  bapt<^me  de  Juifs  à  St-^implice.  Le  Président  remercie  au  nom  de 
Tasser  !  ■!  >  .  pour  celte  communication  plein  d  intérél. 

A  la  suite  de  r  ette  l(>ctiiii'.  .\l.  le  IT"  Wicbmann  prend  la  j  .u  l'r  cl  rend 
»  luiiple  du  résultat  obtenu  par  kh  ileniiere»  fouille»  faite»  à  Tarquinpol.    L  au- 


—    2Ö2  — 


Herbst  den  Wall  an  der  Ostseite  den  Urtes  unlersurbt  und  Uberraschenderweise 
unter  den  AufaehAUiingen  ein  rAmisches  Haus  bloafeleft.  Mit  Hilfe  einer  Heihe 

von  Zeirliniinjien  un<l  Pliotojirapliien  besohrritit   ilr^r  Voiiragende    rla>  H^sultaf 
seiner  Arboiten.  —  WirhliK  i^t  de»  Weiteren  auch  die  Hlosiegoigc  der  durch  den 
See  fübrenden  Stras^n.  Undlich  weist  er  auf  neue  Arbeiten  hin,  die  erst  in 
den  letzten  Wochen  an  der  aildlicben  Amfahrt  dea  Dorfes  onternummen  sind. 
SchloBB  der  Sitzanf  6  Uhr. 


BibliuLlick  LLiid  Saraniluiigeii. 

Ihe  Hililiollick  erfuhr  Zuwailu»  durch  «he  eingeKaogeneuTaiisrliärhritlcn 
hiatorischer  Vereine.  In  Tatischverkehr  trat  die  Oesellsehaft  im  Laafe  dea  Jahres  mit 

1.  der  hiistorisclion  Oescllsrhaft  Hir  den  Kanton  Aai^ian  in  Aarau; 

2.  dfT  S»iri.'f('  Hrlfruinine  dY*nuilation,  Reifert: 

H.  der  Société  des  sciences,  lettres  et  arts,  Har-le-l»uc; 

4.  der  flommeniuageaellscbalt,  Mfinster; 

5.  der  Société  N't  ufi  liùtcloise  de  gé(^aphie,  Neufchàtel; 
H.  rl«*r  Slaiitl)ihliiitljek  zu  Trier. 

Ferner   wurde    der  Gesellschafl    vom    kaiserlichen   Ministerium  gütig>t 
Überwiesen  : 

Albrechlt  Rappoltsteinischea  Urkundenbneh,  Rand  2. 


l^t"  Sammlungen  wurden  bereichert  durch  nachfüllende  tJiesc henke  odU 
Krw  erbuiigen  : 

1.  Qefftsse  aus  ZilliBn^en. 

2.  Emaillefibol  r^  r  ir„i licht  in  Jahrbuch  IV>).  Geschenk  des  Herrn  Kalirikbf- 

sitzer  Adl,  Forliat  b. 
Ö.  Uüniiüche  Eisengeräle,  ijefundeu  bei  NeuveviUe.    tieschenk  de^  Uerni 

Pfarrer  Paulus  (Puzieux). 
4.  Kr.lnkischer  Kainm  aus  Tarquin|>ol.  von  ilt  iiis<'Iben, 
i").  SlnhîPn  nnd  StnUietten  des  14  —17.  .labrhundorJ«  \t)kaiif. 

6.  Kaininpluti«-!!  von  Herrn  Ingenieur  Ruch,  Herrn  Stürmer  und  Heri  n  .'nUm-m  Ii. 

7.  Frlnkische  Urne  ans  Sablon  von  Herrn  Baurat  Tornow. 

8.  Frftnkische  Urne  aus  Château-Salins  von  Herrn  Kreinnl  Hr.  Asverus. 


Digiii^uu  L>y  ^OOgle 


luiiinc  ilcriiier,  M.  le  D'  VVichiuanii  lit  faire  des  fouilles  clans  le  rempart  du  côté 
«st  du  village  et  eOt  la  surprise  rte  mettre  à  nu  les  restes  d*ane  mMaan  romaine. 
Il  rend  compte,  k  l'aide  d'une  w/'rie  do  plans  et  de  pliofographies,  du  résultat  de 
ses  travaux,  détermine,  ce  c|ui  n'est  pas  sans  imporlanee,  la  direction  des  chemins 
à  travers  l'étang  et  ünit  en  disant  que  depuis  quelques  semaines  il  continue  les 
travaux  de  fouilles  du  côté  sud,  à  la  sortie  dn  village.  M.  le  Président  exprime 
sa  saliäfai  tiiin  et  sa  rccunnaisüance  au  cooffrender. 
La  séance  est  levée  à  6  heures. 


BibliotHèque  et  Musée. 

!,a  hiltiiothéque  s'est  enrichie  des  publication»  des»  société*"  historique» 
;tv«'c  iesqitnilc«  la  Snciofo  d'Iiisloire  et  d'arclic'olopie  échanac  so«;  propres  publications. 
Dans  le  c-ourant  de  cette  année  elle  est  entiée  en  échange  de  publications  avec-: 

1*  la  Iteciété  historique  du  canton  d'Argovîe  à  Aarau; 

2"  la  S)ciété  Belfcfftaine  d'émulation,  à  Belfort  ; 

M*  la  ^orif'-fA  flf"  sciencpe.  lotlrr-s  et  arts,  à  Bar-le-Ouc; 

4"  la  t>ociété  <x)mniénius,  à  Munster; 

V>  la  Société  Keufchftteloise  de  géographie,  k  Neufehâlel; 
la  Ribliothécjue  de  la  ville  de  Trêves. 

Le  Ministère  d'Alsace-lx»rraine  a  fait  en  rmln-  don  à  la  bibliothèque: 

Ih)  2*  vulunie  du  carlulaire  de  llappultstem,  publié  par  Albrecht. 


Musée  s'est  enric  hi  de»  objets  suivants  provenant  de  dons  ou  d'ar Iwts  : 

I**  De  vases  trouvas  ,à  Zillinpen. 

2*  D'une  libule  (reproduite  daas  le  voluuie  IV  '  du  Jalirbuehj.  tlle  a  été 

offerte  à  la  Société,  par  M.  Adt,  industriel  A  Porbach. 
9*  D'ustensiles  romains  trouvés  près  de  Laneuveville.  donnés  par  M.  l'abbé 

l'nnliis  (l'uzieux\ 
V  Wnn  peigne  de  la  période  lranc|ue,  donné  par  le  même. 
6**  l)e  statues  et  statuettes  appartenant  an  XIV*  siècle  et  provenant  d'achats. 
(>"  1*0  taquesderheminéesenferofîertepar.M  Kuch.in^'énieuv.et  parM.Stttnner. 
7"  O'une  urne  frnn<iTit\  provenant  du  Sablun,  et  offerte  par  M.  le  conseiller 

des  travaux  publics  lornow. 
N"  l)\me  autre  urne  franque,  provenant  de  (Uilteau-Salins,  offerte  par  M. 

le     Asvenis,  médecin  d'arrondiisemenU 


Verzeichnis 

(l-r 

Mitglieder  der  IMtecbaft  tör  lothringische  tehichte  and  Altertamsbinde, 


TABLEAU 

HF« 

urnnm  de  la  suuétk  d'hjstoikë  et  d  akc'heülüoie  lükkajnh. 


A.  ChrtiinKgliidsr.  —  MwibrM  htMralrM. 

1.  Herr  Dr.  KiiAua,  ProCeaflor  an  der  Cniveraililt  Freiburç.  l 

2.  R.  Hdbbr,  Fabrikant,  SaargemOnd.  ' 

I 

B.  Ordentliche  Mitolieiier.      Membres  titulaires. 

8.  Hen-AoT,  Komnenieitrat}  Forbach. 

4.  „  G.  Adt,  Fabrikbeâtxer,  Forbach. 

5.  „    Dr.  Albbrs,  Oberlehrer,  Mrtz, 

6.  ,.   Albbht,  Notar,  äaargemünd. 

7.  »,  AtFUD,  Stadtbibliotbekar,  Metz.  ■ 

8.  „   Dr.  Arackbr,  Kreisarzt,  (^ftteau-Saiins. 

9.  Dk.  Atouf,  fiymn,'!si,bl"lii  rkti  ir,  Fnrhnrh 

10.  AuoBBERT,  Vorstelicr  der  .Mittelsciuile,  .\ii't/..  ' 

11.  VOM  BARDBLnsN,  Ob«nt,  Diatize. 

18.  „  Bacnbuii,  Haoptmaim,  Dieuze.  | 

18.         HErKnr    H(<'_Hrrnnj:Tn1 ,  Ntnl".  ! 

14.  Dr.  Heckëic,  .\rctu\Tat,  Koblenz.  « 

15.  „  ßiCKRRj  BamiAteniehiner,  Metz. 

16.  „  Rbcker,  Prcinier-Lieutenantt  Di^^uzf- 

17.  .,    Benoit.  lU-nlncr,  ik-itlielmingen. 

18.  ^   Bs8UR,  Uberlelirer,  Forbach. 

19.  Herr  ßiBcuoF,  Notar,  Diedenliofeii. 
90.  Bitscb,  Rttrgermeislerei. 

21.  Herr  Ru'MHAnnT.  Haurat.  Met/. 

22.  „   Jos.  Kock,  Vir  a.  d.  S«iile. 

28.       ßoECKiifo,  Krater  Staatsanwalt,  Saargemfind. 

24.  „  BoaHM.  Trambabndirektor,  Metz. 
26.        HöHMKK,  Huiiptuiann,  OioTijr 

26.  ..    lioucHHOLTs,  Fürster.  Zemiiiin^ci). 

27.  „   RoOR,  Pfaner,  Settingen. 

28.  „  Dr.  Brbmbr,  ProfeBsor,  Strassburg. 

29.  ..    Britch,  Urn-irrnn^sri'äso'^sor,  Metz. 

80.  „    Buch,  Ingcmcur,  LoogevUle. 

81.  Dr.  ßPftmc,  Staalsanwall,  Metz. 

82.  „  (lAiLLOttt»,  Kreisbauinipektor,  Forbarh. 


Digm^uu  L>y  Google 


aa.  Herr 

f'.AviLLo.N,  .\bl>i^.  Slierinpcn. 

àL  .. 

(liiALKii.  Direktor  iles  œuvre  fies  ouvriers.  Mel 

Abbé  r.H.VTKi.AiN.  Profe«<sor,  Ncuilly  s.  Seine. 

aii  .. 

(li.KVE.  Premier-l.ieHlenant,  Dieuze. 

3L  ,. 

( '.itC(;i:n,  llaupl  iiinnn.  Dieuze 

HK  ,. 

VON  D.VACKK,  Bejrierutijfs-  uml  Furslrat,  Metz. 

3iL  ., 

Dam,.  Polizeidireklor,  Metz. 

iil  .. 

VON  Dewitz,  Premier-I„ieutenanl,  Dieuze, 

iL  „ 

DiecKMA.NiN,  Kreisdirektor,  Korbrtcb. 

Diedenhofen,  Bürgermt* isk'r«M. 

iïL  üicuze,  Bürgermeisterei. 

ü  Herr 

DiTscH,  Notar,  Finstmgen. 

àlL  .. 

DoRVAMX,  l'rofessor  ain  Priesterneuiinar,  Melz. 

ilL  .. 

Dttjardin,  Bildhauer,  Metz. 

iL 

Ebel.  Bürnernieister,  Dieuze. 

iü.  .. 

liiiERu.xtiD,  Banquier,  Nfelz. 

iÖ,  .. 

Dr.  Udler,  Oberstabsarzt,  Dieuze. 

m  .. 

Du.  Esr..\Liis.  Fabrikbesitzer.  Saurpeiuünd. 

ÖL 

Fahrmbacher,  Bitlineister  a.  D..  Saarceinüml 

02.  .. 

Floranok,  Nuuiismatiker.  Paris. 

.").{.  Fürbaeb,  Bürgermeisterei, 
üi,  Forbacti,  Pro}rymna.suui). 

r»ô.  Herr  Du.  Freiidenkelü,  Bürperineisler,  Saarjfemüntl. 
Ljfi.        Fridrici,  Sladtarchivar,  Metz. 
.')7.        Friese.  Hauptmann.  Dieuze. 

.")8.    ,,    Freiherr  vo.n  Oaoern,  Kreisdirektor,  haurgeuiund. 

■'i9.    ,.    Freiherr  vo.n  Ge.mmi.ngen,  BegierungsassestH)r,  .Metz. 

»iO.        Geppeht,  Major,  Dieuze. 

liL    ,.    ülaijSeu,  Bürgermeister,  Pfalzburg. 

Ü2.  Gorze,  Bürgermeisterei. 

üä.  Herr  Du.  Grav.  rtymnasiallebrer.  .Montigny. 

VON  Grafkensteix.  Rittmeister  /..  Neunkirrhen. 
(jkenz,  Beamter.  Forbach. 

VON  Gri^v,  Prem. -Lieutenant,  Feld.-.\rt.-Bgts.  HH,  Met 
Du.  Griiime,  Gymnasiallehrer,  Metz. 
Dr.  Grober.  Oberlehrer,  Saargemünd. 
Di:.  Grotkass.  Bürgermeister,  Bodemaclieru. 
Maas.  Erster  Staat.sanwalt.  Geh.  Justizrat.  Metz. 
Halm,  Bürgermeister,  (ieh.  Begierungsrat.  Metz. 
Hamm,  Justizrat,  Metz. 

Freiherr  von  Hammerstein,  Bezirkspräsident,  Metz. 
Du.  Harrf.,  (iymnasialdirektor.  Saargemünd. 
VON  Hartlikb  gen.  Wallsporn,  Bittmeister.  Dieuze. 
Freiherr  von  Haiiskn,  Hauptmann  z.  D..  Lochwitz. 
HEBBERLiNd.  Kreisbauiiispektor,  Saargemünd. 
Heister,  Bauunternehmer,  Metz. 
Heringk.n.  .Major,  Dieuze. 
Herrmann.  Lyi  ealdireklor,  Melz. 


twi. 

HL 


12. 

LL 

7h. 
IK 
IL 
7K 
2iL 
iäL 


—    286  — 


8L  Herr  Dr.  HEnzor.,  Vorstphev  drr  InnHw  irtsrhnflliohfn  Srhnlf  Saarbnrjf. 

82.    ,.    Hehtzog.  ArrhiU'kt.  Motz. 

HS.  Frau  Witwe  Hesse,  Paris. 

tii.  Herr  Hk^semanm,  Krzpriester.  Kr»rbacli- 


Meydecgf.h.  Haurat.  Mc-lz. 

HoKKMXXN.  Kreishauinspektor.  Saarbur«;. 

SL  .. 

Dil.  HoKFMA.NN.  (jyinnasiallehrf'r.  Metz. 

öS. 

HouvKHT.  Hedakteur  des  «Lorrain»,  Metz. 

äiL  ,. 

Hübsch,  lîejjierungsrat,  Metz. 

DIL  .. 

J.\coT,  Pfarrer,  Ft^ves. 

HL 

.lEANFiKHitK.  HezirkslaKsitiit^'lied.  Falkenberji. 

.loi)»T,  Hauptmann.  Metz. 

m.  „ 

Ihle,  Amlsricbter,  Hitacb. 

K.\ncMEn,  Hürpcrmeistcr,  Jouv-aux-Arches. 

îiLL  ., 

Kaysf.h,  Kreisdireklor,  Château-Salin». 

Keu.,  Kommunalbaunu'ister,  .Metz. 

HL 

KiLMNüEK,  Kreisdirektor,  Hiedenbofeii. 

Ki.KF..MA.N.N,  See.-I jeulenant.  Dieuze. 

a£L  ., 

Kli.ngkukii.,  Huehbändler,  Mörchini;en. 

100.  .. 

Knai'k,  Oberposldireklor,  -Metz. 

IUI.  „ 

V.  u.  Knk.sebeck.  Uittiiieisler,  Ütolp  L  V. 

Freiherr  vo.n  KitAMKit,  Oberrejiierunjisnil,  Metz. 

im.  ., 

Du.  Kkomaykii,  l^ehrer  an  der  höheren  Törbter?<<  hule,  Strassbury 

U>4.  .. 

Kit«)MMKNACKKH,  Hiirgeriiieister.  Insiningen. 

lüu.  .. 

Du.  Kui;el,  praktischer  .Xrzt,  Saar;:einünd. 

lUlL  .. 

KCchly,  Pfarrer,  äaarburi;. 

lüL  ., 

Lanique,  GenieinderaUmitglied,  Metz. 

ma.  „ 

Lakzberg,  Amtägerichtsral,  Vir. 

m  „ 

Larue,  .Miltelschullehrer,  Mi-tz. 

im 

Lazaud,  Hankdireklor.  Metz. 

HL 

I^EDUKiuiOHE,  lU'gierungsassesüor,  Metz. 

112. 

IjEMOink,  Kreisschulinspeklor,  ChAteau-.Sahiis. 

m.  ,. 

LKMi'KitiKU,  Oberlelirer,  Suarjii'iniind. 

m.  „ 

Leiiu.no,  Lehrer,  St.  Juhen. 

m 

Levi,  Vikar,  Herbitzheim. 

niL  ., 

Freiherr  vox  Likbenatf.IN,  Kreisdirektor,  Saarl»ur{£. 

HL  -, 

LuMBAKii.  -Apotlieker,  Sierck. 

im  „ 

LouKxz,  Ingenieur,  Karlsruhe. 

112.L<>Ûirinjç«;r  ZeiUmjf,  Metz. 

12Ü.  Ht'rr  Du.  Kudkumg.  Oberslabsarzl,  Metz. 

12L  ,. 

.Mols,  Stadtbaumeister,  Saargcmünd. 

m  „ 

Du.  .Mauckwald,  Stras.sburg  L  K. 

12a.  .. 

Dr.  Marti.n,  Professor,  Strassburg  L  K,. 

121.  ,. 

.Math  13,  Pfarrer.  Kuhlingen. 

125.  ,. 

Du.  Meinel,  tieh,  Sanitätsrai,  Metz. 

12tL  »Lc 

Messin»,  Metz. 

122.  Metz.  Bibliothok  des  Bezlrksarchivsä. 

Motz,  Hil)liotbek  iles  Hezirkspräsicliuiiiä. 

—    287  — 


12S  Metz,  nürgormoisforaml. 
13a  Metz.  I.yreiiin. 
läL  Metz,  Realüchiile. 
132.  »Metzer  Presse«,  Melz. 

13Ü,  Herr  MKiriiiN.  Hypntliekeiibewahrer,  Château-Salins. 
1H4     ..    MoNTADA,  Srimlinspektor  a.  D.,  Trier. 
13Ô.    ..    .MoRLOK.  Bozirksbauinspeklor.  ('hftleau-Saliiis. 
lH<i>.         MüLLEii.  .Mitglied  des  Kreistages,  Dieuze. 

137-    .,    vox  Mi:\CHiiAi  sBN,  IHreklor  der  Akliendruckerei,  Saarjjeinünd. 

138.    ..    Neumax.n.  Major.  I'ionier-Hat.  Metx. 

läö.    .,    NiEDEHKoit.N.  Pfarrer.  St.  .Johann-Pohrbaeli 

140         NiGETiET,  Seininardireklor,  .Metz. 

141.        NiEMEVER,  (}|)erstlieutenant,  Dieuze. 

lASL        L)r.  Osterkami'.  Oberlehrer.  Metz. 

148.    „    Paulus,  Pfarrer,  Puzieiis. 

144.    ,,    Petit.  Pfarrer.  Marsal. 

140.    ,,    Pfakfehott,  See. -Lieutenant,  Ihfuze. 

14({.         PomiEii,  Pfarrer,  Pellre. 

làla    „    Poplawski,  Hankassessor,  Melz. 

148.    ,,    Proma.  Notar.  Sicrek. 

hüL   ..    I!kmkoi>k,  Major,  .Met/.. 

IfiL         Kki  tek,  Kominunalbauiiieiöter,  Hol«  ben. 

1Ô1-         lliciiARD,  Areliivsekrclär,  Metz. 

läi    ..    ItiCHTEit.  Hnupltiiann,  Dieuze. 

l.^M         Kreibcrr  vos  Kichthokex,  Melioratioiisbauinspektor,  Metz. 

154.         ^{|^•^■,  Oberförster,  Pfalzburjj. 

Ibh^         Hömich,  Püstdirektur,  Metz. 

Ififi  Saaralben,  Kiirgermeisleraint. 

läL  Saargemünd,  Bürgermeisteramt. 

löH  Saargemünd,  Gymaasialbibtiothek. 

IfiQ-  Herr  Sachs,  Major,  Dieuze. 

IM.  St.  Avold,  Bürgermeisteramt. 

Itil-  Herr  Sanson,  Pfarrer.  Aulnois. 

1B2.    ,,    Saurrkssio,  Oberlehrer,  P'orbacli. 

1H8.        VAN  uEn  ScHAAK,  Haarlem. 

1H4.    ..    SciiKMMKi,,  Wasserbauinspektor,  Saargt-münd. 

1HÔ.    „    Schlick,  Preni.-l.ieutenant,  Dieuze. 

IttL        Schlosser.  Gutsbesitzer,  Drulingcti. 

Ifi".    ..    ScH.NKiDF.il,  Notar.  Saargeinünd. 

IfitL    ..    ScHöpFLiN,  Hauptmann.  Diedenholcn. 

Ifi9.        Schräder.  ,\pollieker,  Mondelingen  [Lolhr.L 

170.  ,,    Du.  Schrick,  prakt.  Arzt,  Metz. 

171.  ,.  Graf  von  der  ScHijLKNBrRG-WoLFSBrnr..  Lieutenant,  Diedenhofen. 
122.    .    ScRiBA,  HofbuohbÄndler,  Melz. 

173    .,    Seichepink,  Kaufmann,  (Château-Salins. 

174.    ,,    Sell,  Pfarrer,  .\r»  a.  d.  Mosel. 

175    ,,    Dr.  Sengel,  praktischer  Arzt,  Forbach 

17r»-         Siti\XL.  Bür^M  rmeish'r,  Mellingen  b.  Forbaeh. 


1  <"  llfii  Dk.  Si        \on  (ioLT/.iiEivi.  (M  iiklischfi  Ai/t.  l>ieu/.r. 

17H.    ..  Stii-k.  Nûlar.  Ikiseiulorf. 

17U.    ..  (iraf  vi>N  Stiiac:h\vi  rz.  I*it>ini<'i-Li<'ulenant,  Dieiize. 

IHÙ.    ..  Stiiacr.  Hanktlireklor.  Melz. 

litL  ?îtiiissl)Ui{j,  Seiiiiiiiir  Hir  iieMchichU-  ilo  Miticlallei s  ar-  (loi  I  niviTsilâ!. 

Hf'i  r  Strassku,  (joneral major,  Wvl/.. 

IH'A.    .,  THiMiA  r.  UlasinaIcT,  Metz. 

1H4     ..  TiiiHioT,  «les  FrtTes-Préchoiirs.  Mouleau  Uintmlo;. 

ISn.  I>K.  Tins,  |{(Ntlscliullehrer,  StrassLurt;  l  t.. 

18ß.    ,,  Thisse,  hehriT.  Kovilh-. 

1H7.    .,  Thokkllk.  FfarriT,  Lurry-Mardittny. 

1SH  TiscHMACiiKii,  Nolar,  Koinbacli. 

189.    ,,  ToKNOw,  Hjiiirat,  Alt;tz. 

lÄI    ,.  TiiAus,  Ainisric'htt'r,  Saarjseinünd. 

lâL  UrzscHNKiDK»,  (iulsbfsitzer,  Ncunkinlien. 

DE  VKRNtini,,  KnMsta^'smit;;lied.  FIcur  \ . 

ItM.  VtTTEH,  Ainlsrichl»'r,  Dieiize. 

lt>4.  (îraf  VuxKiis,  Krcistlirektor,  Bdlthen. 

lûô.    ,,  VioLLANii,  nezirkslni!»iiiili;liecl,  l'ialzliurjî. 

liJlL    ,.  VioN.  Pfarrer,  Haxoncourl. 

laZ    ,,  Wahn,  ätatltbauiiieisler,  Mi-tz. 

L1Ü  Wandk-si.ehk.n,  hcrgral,  Melz. 

lûâ.    „  W'kbeh.  Heifit'runjfs-  und  Forstrai.  \l»-lz. 

2Uli  WhBEn.  Manquier,  liolchen. 

•JOl.    ,.  Weil,  Oherrabbint-r,  ï^lrassburg  l  t. 

'âïL    ,,  Dr.  WKi.\"BKiuii:iî,  praktisclier  Arzt,  Sier«  k. 

2ÛÎL    .,  Weltkh,  Notar.  I>örchmpen. 

,.  WKK.NtH.  Stabsarzt.  Diciizr 

„  Dk.  Wichmanv,  ()bt.'rb;hrifr,  AIctz. 

2<>tî.  Dr.  \ViKr.A.\D,  Arcbivdireklor,  Slrassbiirg  L  K. 

2<)7.    .,  Dn.  Winckrlma.nn,  Stadlarcbivar,  Slrassburij  L  K. 

2(t8.  WiRTz.  Stabsarzt,  Dieu/.e. 

2UJL    .,  Dr.  a  Witte.  Metz. 

iliL    „  Wölk,  Notar.  St.  Avold. 

•211.  Dr.  Wolkram,  .Vrcbivdircklor,  MHz. 

212^  Zkiiuvr.  Hauptmann.  Dicuzi'. 

iliL    ..  Dn.  Zkmv/.on,  Oberlebrer.  Metz. 

214.    .,  ZwiMj.\(;.  Obcrförstor.  Dieuze. 


Von  den  iri4  Mitgliedern  des  Vorjabres  sind  Hl  ausgeschieden.  Neu  eiu- 
jrelrelen  sind  70.  sodass  ein  Zuwachs  von  üü  Mitgliedern  zu  verzeichnen  ist 

l/année  dernière  la  Société  comptait  IM  membres,  sur  lesquels  11}  ont 
donné  leur  déuiission.  Depuis,  ïû  nouvelles  inscriplion»  ont  eu  lieu,  en  sorte 
que  cette  anné*'  le  cliilTre  des  memlires  est  en  avance  de  fîû  sur  celui  de  l'année 
précédente. 

Dei-  erste  Schriftführer  —  Le  Secrétaire: 
Archivdueklor  Dr.  Wolfram. 


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